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314 Bericht: Spezielle analytische Methoden. und wie oben beschrieben mit XDC -b 3% Isoamylalkohol extrahiert. Bei der Be- stimmung yon Banthin wird besser mit Natriumborat alkMisiert. Zur Bes~immung von Acetylcholin und Hexamethonium ist die Empfindlichkeit geringer. Fiir diese Stoffe sowie fiir Tetramethylammonium, Neostigmin, d-Tubocarin wird die modifizierte Arbeitsweise angewendet, bei welcher die verschiedenen l~eagenzien in anderen Mengenverh/~ltnissen zur Anwendung kommen. Die Bestimmung der quatern5ren Ammoniumverbindungen im Harn ist abhi~ngig yon seinem spezifischen Gewicht und yon der Art der Base. St6rende Substanzen konnten nicht entfernt werden. Es wird am besten mit festem Alkali alkalisiert und vorher mit Wasser verdfinnt. Es werden einige Beispiele angegeben. K. HI~SBEttG. Fiir den Nachweis und die Bestimmung yon Cholin und Acetylcholin iibertrifft nach Untersuchungen yon P. M~OUARD und G. VOGG 1 die FMlungsreaktion mit dem Kaliumreagens Natriumtetraphenyloborat (Kalignost) alle anderen F~llungs- reaktionen an Empfindlichkeit. Der Umstand, daI~ man auch in schwach essig- saurer LSsung arbeiten kann, in welcher die Verseifung der Cholinester hintan- gehalten wird, ist ein weiterer Vorteil gegenfiber Dipikrylamin als F~llungsreagens Mit Kalignost kSnnen in 1 ml L~sung weniger Ms 1,10 -5 g Cholinchlorid oder weniger als 1,10-~g Acetyleholin naehgewiesen werden. Zur quanti~a~iven Bestimmung mach~ man die LSsung yon 10--100 mg Cholin-, Acetylcholinchlorid oder des Ge- misches beider in 50~100 ml Wasser eben essigsauer, l~Bt die t~eagensl5sung im Obersehul~ zutropfen, bel~Bt die F~llung 24 Std im Eisschrank, filtriert dann durch einen Filtertiegel A 1 oder A2, w~scht grfindlich mit Wasser End w~gt nach dem Trocknen bei 100 ~ C als CsHlaON[B(CsH~)4] bzw. C~HlsO2N[B(C~Its)a]. Kalium- und Ammoniumsalze sind vor der Bestimmung zu entfernen, betain~rtige Verbindun- gen, EiweiB und Aminos~uren stSren nicht. -- Die Feststellung des im Nieder- schlag etwa vorhandenen AcetylchoIins ist auf 2 Arten mSglieh. Im UltrarotspJc- trum ist Aeetylcholin durch eine intensive Bande bei 5,7--5,8/z gekennzeichnet. Zur Prfifung 15st man den Niederschlag in Acetonitrfl. 1 Teil Acetylcholin kann noch nebcn 100 Teilen Cholin quantitativ bestimmt werden. Der Nachweis gelingt noch in der Verdiinnung 1 : 5.10 ~. Zum fiblichen biologischen Nachweis 16s~ man den Niederschlag in Ace~onwasser (1:1), zerlegt den Komplex mit Quecksilber(II)- chlorid und Natriumchlorid, fil~riert yore abgeschiedenen Phenylquecksilber ab und verwendet das klare Filtrat. K. HI~sB~x~. Zur Bestimmung yon Eiweig hn Liquor cerebrospinalis und im Harn wird von A. KETOMAA und 1~. I~UOSTEENOJA 2 als Indicator Tetrabromphenolphthalein~thyl- ester vorgeschlagen. M. ISItIDATE und T. S• 3 fanden diesen Indicator unter 27 nntersuchten Indicatoren als denjenigen, der am empfindliehs~en gegen EiweiB is~. Auch unter 14 weiteren Indicatoren, die K~TOMAAund I~VOSTnE~OJA prfiften, land sich kein eiweiBempfindlieherer Stoff. Die Extinktion wird unterhMb p~ 4,5 (eingestellt durch Acetatpuffer yon p~ 3,4) bei 610 m/z gemessen ur~d ist bei einem EiweiBgehMt zwischen 20--100#g% proportional dem Gehalt. Ffir 100 rag% EiweiB fizldet man ungef/~hr eine Extinktion yon 0,65. Zur Untersuchung yon Liquor ist der Indicator 0,05%ig, in Xthylalkohol, ftir Ham 0,1%ig. Man verdfinnt 0,5 ml Liquor mit 9,5 ml Wasser, gibt 1 ml PufferlSsung und 1 ml Indicar zu und miBt zwischen 10--30 min. Von Ham nimmt man 10 ml, der mit Wasser 100fach verdiinnt wird, 1 ml Puffer und 1 ml Indicator. Die Lrbereinstimmung mit der 1 Hoppe-Seyler's Z. physiol. Chem. 291, 143--147 (1952). Univ. Freiburg i. Br. Ann. IVied. exp. Biol. fenn. 8O, 249--253 (1952). Dep. Med. Chem., Univ. Helsinki (Finnland). s Ber. dtsch, chem. Ges. 74, 163 (1941).

Für den Nachweis und Bestimmung von Cholin und Acetylcholin

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314 Bericht: Spezielle analytische Methoden.

und wie oben beschrieben mit XDC -b 3% Isoamylalkohol extrahiert. Bei der Be- stimmung yon Banthin wird besser mit Natriumborat alkMisiert. Zur Bes~immung von Acetylcholin und Hexamethonium ist die Empfindlichkeit geringer. Fiir diese Stoffe sowie fiir Tetramethylammonium, Neostigmin, d-Tubocarin wird die modifizierte Arbeitsweise angewendet, bei welcher die verschiedenen l~eagenzien in anderen Mengenverh/~ltnissen zur Anwendung kommen. Die Bestimmung der quatern5ren Ammoniumverbindungen im Harn ist abhi~ngig yon seinem spezifischen Gewicht und yon der Art der Base. St6rende Substanzen konnten nicht entfernt werden. Es wird am besten mit festem Alkali alkalisiert und vorher mit Wasser verdfinnt. Es werden einige Beispiele angegeben. K. HI~SBEttG.

Fiir den Nachweis und die Bestimmung yon Cholin und Acetylcholin iibertrifft nach Untersuchungen yon P. M~OUARD und G. VOGG 1 die FMlungsreaktion mit dem Kaliumreagens Natriumtetraphenyloborat (Kalignost) alle anderen F~llungs- reaktionen an Empfindlichkeit. Der Umstand, daI~ man auch in schwach essig- saurer LSsung arbeiten kann, in welcher die Verseifung der Cholinester hintan- gehalten wird, ist ein weiterer Vorteil gegenfiber Dipikrylamin als F~llungsreagens Mit Kalignost kSnnen in 1 ml L~sung weniger Ms 1,10 -5 g Cholinchlorid oder weniger als 1,10-~g Acetyleholin naehgewiesen werden. Zur quanti~a~iven Bestimmung mach~ man die LSsung yon 10--100 mg Cholin-, Acetylcholinchlorid oder des Ge- misches beider in 50~100 ml Wasser eben essigsauer, l~Bt die t~eagensl5sung im Obersehul~ zutropfen, bel~Bt die F~llung 24 Std im Eisschrank, filtriert dann durch einen Filtertiegel A 1 oder A2, w~scht grfindlich mit Wasser End w~gt nach dem Trocknen bei 100 ~ C als CsHlaON[B(CsH~)4] bzw. C~HlsO2N[B(C~Its)a]. Kalium- und Ammoniumsalze sind vor der Bestimmung zu entfernen, betain~rtige Verbindun- gen, EiweiB und Aminos~uren stSren nicht. - - Die Feststellung des im Nieder- schlag etwa vorhandenen AcetylchoIins ist auf 2 Arten mSglieh. Im UltrarotspJc- trum ist Aeetylcholin durch eine intensive Bande bei 5,7--5,8/z gekennzeichnet. Zur Prfifung 15st man den Niederschlag in Acetonitrfl. 1 Teil Acetylcholin kann noch nebcn 100 Teilen Cholin quanti tat iv bestimmt werden. Der Nachweis gelingt noch in der Verdiinnung 1 : 5.10 ~. Zum fiblichen biologischen Nachweis 16s~ man den Niederschlag in Ace~onwasser (1:1), zerlegt den Komplex mit Quecksilber(II)- chlorid und Natriumchlorid, fil~riert yore abgeschiedenen Phenylquecksilber ab und verwendet das klare Filtrat. K. HI~sB~x~.

Zur Bestimmung yon Eiweig hn Liquor cerebrospinalis und im Harn wird von A. KETOMAA und 1~. I~UOSTEENOJA 2 als Indicator Tetrabromphenolphthalein~thyl- ester vorgeschlagen. M. ISItIDATE und T. S• 3 fanden diesen Indicator unter 27 nntersuchten Indicatoren als denjenigen, der am empfindliehs~en gegen EiweiB is~. Auch unter 14 weiteren Indicatoren, die K~TOMAA und I~VOSTnE~OJA prfiften, land sich kein eiweiBempfindlieherer Stoff. Die Extinktion wird unterhMb p~ 4,5 (eingestellt durch Acetatpuffer yon p~ 3,4) bei 610 m/z gemessen ur~d ist bei einem EiweiBgehMt zwischen 20- -100#g% proportional dem Gehalt. Ffir 100 rag% EiweiB fizldet man ungef/~hr eine Extinktion yon 0,65. Zur Untersuchung yon Liquor ist der Indicator 0,05%ig, in Xthylalkohol, ftir H a m 0,1%ig. Man verdfinnt 0,5 ml Liquor mit 9,5 ml Wasser, gibt 1 ml PufferlSsung und 1 ml Indicar zu und miBt zwischen 10--30 min. Von H a m nimmt man 10 ml, der mit Wasser 100fach verdiinnt wird, 1 ml Puffer und 1 ml Indicator. Die Lrbereinstimmung mit der

1 Hoppe-Seyler's Z. physiol. Chem. 291, 143--147 (1952). Univ. Freiburg i. Br. Ann. IVied. exp. Biol. fenn. 8O, 249--253 (1952). Dep. Med. Chem., Univ.

Helsinki (Finnland). s Ber. dtsch, chem. Ges. 74, 163 (1941).