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Seite 1 Mikronährstoffe und deren Wirkung Copyright FORUM VIA SANITAS Auricularia Nährwerte Tagesdosis % NRV 1 Auricularia 600,00 mg Davon Polysaccharide 150,00 mg Davon Beta-Glucane 60,00 mg Vitamin C 40,00 - 80,00 mg 50 - 100% Wirkstoffverzeichnis Beschreibung Bezeichnung, Verbreitung und Signatur Die Auricularia polytricha (dt. Judasohr, chin. Mu Err, jap. Kikurage) gedeith als Saprophyt auf Laubbäu- men und vorzugsweise auch auf Holundersträuchen. Die Auricularia wird daher auch als „Holunderpilz“ bezeichnet. Der Heilpilz ist in fast allen Ländern ver- breitet und gedeiht während der jährlichen Vegetati- onsperiode. Sein Fruchtkörper ist frostbeständig und kann sogar mitten im Winter unter der Schneedecke aufgefunden werden. Die Auricularia hat einen kurzen Stiel, auf dem der bis zu 10 cm große, dünnfleischige Fruchtkörper sitzt, der meist in Gruppen angeordnet ist. Dessen Aussehen erinnert an das Ohr des biblischen Judas Iscariot. Daher die Bezeichnung „Judasohr“. Das rötliche Fleisch ist gelatinös und etwas zäh. Beim Trocknen schrumpft es stark zusammen und wird sehr hart. Beim Wässern quillt der Pilz auf und nimmt wieder seine ursprüngliche Form an. In Asien zählt die Auricularia sowohl zu den ältesten Heilpilzen als auch zu den wohlschmeckensten Speisepilzen. Sie wird daher in China schon seit 1.500 Jahren mit Erfolg und wachsender Beliebtheit gezüchtet. Enthaltene Nährstoffe Zu den aktiven Inhaltsstoffen der Auricularia zählen verschiedene Polysaccharide wie Beta-Glukane mit einer 1->3-glycosidischen Bindung. Außerdem ist sie reich an Spurenelementen und Vitaminen und besitzt einen auffallend hohen Mineralstoffgehalt (ca. 5-6% der Trockenmasse). • Die Beta-Glucane in Auricularia besitzen einen entzündungshemmenden Effekt. Dieser Effekt wurde insbesondere im Bereich der Haut, Schleimhäute und Augen wissenschaftlich dokumentiert. • Einzigartig ist auch ein für die Auriculara spezi- fisches Biopolymer (EBP), das für die blutfettre- gulierende Wirkung des Heilpilzes verantwortlich ist. EBP weist strukturell einen hohen Glykoproteinanteil auf. • Spezifische gerinnungshemmende Lektine konnten ebenfalls aus Auricularia-Extrakt isoliert werden. • Der besonders hohe Gehalt an Magnesium und Kalium wird aufgrund seiner gerinngungshem- menden Eigenschaften mit positiven Wirkungen für das Herz-Kreislaufsystem in Zusammenhang gebracht. • Zum Spektrum der Inhaltsstoffe von Auricularia zählen auch B-Vitamine sowie der Mineralstoff Calzium und die Spurenelemente Eisen und Silizium. Hemmung der Blutgerinnung (Anticoagulant) Auricularia zeigt antikoagulierende (gerinnungshem- mende) Eigenschaften und hat auch einen Einfluss auf die Thromozytenaggregation. Auricularia wird Dokument-ID: 10019196_V1.0/17 Nährstoff-Tipp 1) Prozentsatz der Nährstoffbezugswerte gem. VO (EU) Nr. 1169/2011 Heilpilz

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Seite 1

Mikronährstoffe und deren WirkungCopyright FORUM VIA SANITAS

Auricularia

Nährwerte Tagesdosis % NRV1

Auricularia 600,00 mg Davon Polysaccharide 150,00 mgDavon Beta-Glucane 60,00 mgVitamin C 40,00 -

80,00 mg50 - 100%

Wirkstoffverzeichnis

Beschreibung

Bezeichnung, Verbreitung und Signatur

Die Auricularia polytricha (dt. Judasohr, chin. Mu Err, jap. Kikurage) gedeith als Saprophyt auf Laubbäu-men und vorzugsweise auch auf Holundersträuchen. Die Auricularia wird daher auch als „Holunderpilz“ bezeichnet. Der Heilpilz ist in fast allen Ländern ver-breitet und gedeiht während der jährlichen Vegetati-onsperiode. Sein Fruchtkörper ist frostbeständig und kann sogar mitten im Winter unter der Schneedecke aufgefunden werden.

Die Auricularia hat einen kurzen Stiel, auf dem der bis zu 10 cm große, dünnfleischige Fruchtkörper sitzt, der meist in Gruppen angeordnet ist. Dessen Aussehen erinnert an das Ohr des biblischen Judas Iscariot. Daher die Bezeichnung „Judasohr“. Das rötliche Fleisch ist gelatinös und etwas zäh. Beim Trocknen schrumpft es stark zusammen und wird sehr hart. Beim Wässern quillt der Pilz auf und nimmt wieder seine ursprüngliche Form an.

In Asien zählt die Auricularia sowohl zu den ältesten Heilpilzen als auch zu den wohlschmeckensten Speisepilzen. Sie wird daher in China schon seit 1.500 Jahren mit Erfolg und wachsender Beliebtheit gezüchtet.

Enthaltene Nährstoffe

Zu den aktiven Inhaltsstoffen der Auricularia zählen verschiedene Polysaccharide wie Beta-Glukane mit einer 1->3-glycosidischen Bindung. Außerdem ist sie

reich an Spurenelementen und Vitaminen und besitzt einen auffallend hohen Mineralstoffgehalt (ca. 5-6% der Trockenmasse).

• Die Beta-Glucane in Auricularia besitzen einen entzündungshemmenden Effekt. Dieser Effekt wurde insbesondere im Bereich der Haut, Schleimhäute und Augen wissenschaftlich dokumentiert.

• Einzigartig ist auch ein für die Auriculara spezi- fisches Biopolymer (EBP), das für die blutfettre- gulierende Wirkung des Heilpilzes verantwortlich ist. EBP weist strukturell einen hohen Glykoproteinanteil auf.

• Spezifische gerinnungshemmende Lektine konnten ebenfalls aus Auricularia-Extrakt isoliert werden.

• Der besonders hohe Gehalt an Magnesium und Kalium wird aufgrund seiner gerinngungshem- menden Eigenschaften mit positiven Wirkungen für das Herz-Kreislaufsystem in Zusammenhang gebracht.

• Zum Spektrum der Inhaltsstoffe von Auricularia zählen auch B-Vitamine sowie der Mineralstoff Calzium und die Spurenelemente Eisen und Silizium.

Hemmung der Blutgerinnung (Anticoagulant)

Auricularia zeigt antikoagulierende (gerinnungshem-mende) Eigenschaften und hat auch einen Einfluss auf die Thromozytenaggregation. Auricularia wird

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Nährstoff-Tipp

1) Prozentsatz der Nährstoffbezugswerte gem. VO (EU) Nr. 1169/2011

Heilpilz

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daher therapiebegleitend zur Verbesserung der Fließ-eigenschaften des Blutes eingesetzt. Yoona et al beschrieben in ihrer Arbeit aus dem Jahr 2003 einen sauren Polysaccharid-Extrakt, der neben Glukose und Mannose ebenfalls Glucurunsäure und Xylose ent-hält. Auch der hohe Gehalt an Magnesium und Kalium trägt zur Stärkung des Herz-Kreislaufsystems bei.

Durch Gabe von Auricularia werden gute Ergebnisse bei Durchblutungsstörungen sowie bei der Verringe-rung des Schlaganfall- und Herzinfarktrisikos erzielt. Die Mikrodurchblutung wird gefördert, ohne die Gefäßwände anzugreifen. Auricularia kann daher präventiv bei bereits vorhandenen arteriosklero-tischen Veränderungen eingesetzt werden.

Auricularia enthält ebenso Adenosin, das gefäßerwei-ternd wirkt und damit die Durchblutung steigert. Durch die Dilatation der Blutgefäße können der Blutdruck gesenkt und Herzschmerzen gelindert werden.

Antidiabetische Effekte

Auricularia wirkt regulierend auf den Blutzuckerspie-gel. Es konnte gezeigt werden, dass diabetische Mäuse positiv auf die Polysaccharide aus Auricularia ansprechen. Werden die Tiere normal gefüttert und bekommen zusätzlich den Auricularia-Extrakt, so sinken die Spiegel von Insulin, Plasmaglukose und Glukose im Harn. Ebenso verringert sich die Menge der aufgenommenen Nahrung.

Vorbeugung und Behandlung zu hoher Blutfettwerte

Für ein gesundes Herz-Kreislauf-System spielt die Regulation der Blutfettwerte, Cholesterin und Triglyce-ride, eine wichtige Rolle. Francia et al. konnte bereits 1999 zeigen, dass Auricularia eine generell chole-sterinsenkende Wirkung besitzt, wobei insbesondere der Wert des schädlichen LDL-Cholesterins reduziert wird. Das Biopolymer EBP konnte eindeutig für die senkenden Effekte auf erhöhte Blutfettwerte identifi-ziert werden.

Immunmodulation in der Tumortherapie

Weitere Untersuchungen weisen auf die regulierende Wirkung von Auricularia auf das Immunsystem hin. Zum Beispiel konnte die Bildung von Immunzellen aus der Milz verbessert und deren Gamma-Interferon-Sekretion erhöht werden. Zudem konnte eine Stei-gerung der NO-Synthese und des Tumor-Nekrose-Faktors-α festgestellt werden. Auricularia trägt somit zur Unterstützung des Immunsystems bei Tumorer-krankungen (Sarkomen) im Rahmen einer komple-mentären Tumortherapie bei.

Praxishinweis

Bio-Qualität

Bei Heilpilzen ist für den therapeutischen Einsatz eine zertifizierte Bio-Qualität für einen hohen Wirkstoffge-halt und eine geringe Schadstoffbelastung entschei-dend. Dies ist deshalb wichtig, weil Pilze Schadstoffe aus der Umgebung aufnehmen. Dies wird bei einer zertifizierten Bio-Qualität ausgeschlossen. Auf diese Weise kann der gewünschte Therapieerfolg ohne unerwünschte Nebenwirkungen sichergestellt werden.

Vitamin C

Die gleichzeitige Einnahme von Auricularia und Vi-tamin C als essentiellen organischen Mikronährstoff, lassen die Wirkungen der in Auricularia enthaltenen aktiven Inhaltsstoffe gezielt steigern.

• Stärkung und Regulation des Immunsystems: Vitamin C ist essentiell für die normale Funktion des Immmunsystems. Besonders bei chronischen Ent- zündungen und Infektionen bildet Vitamin C sinn- vollen Co-Faktor von Auricularia.

• Antioxidative Schutzfunktion: Das wasserlösliche Vitamin C gilt als wichtigstes Antioxidans im Zytosol (Zellplasma) und extrazellulären Raum. Vitamin C schützt Lipide, Proteine, Nukleinsäuren und Zell- membranen vor Schädigungen durch freie Sauer-

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stoff-Radikale (Peroxide). Es trägt dazu bei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen und ist etwa im Rahmen einer komplementären Prävention bzw. Therapie von Tumoren grundsätzlich zu emp- fehlen.

• Begleitende Behandlung bei Diabetes mellitus: Diabetes bedeutet einen erhöhten oxidativen Zellstress aufgrund von freien Sauerstoff- radikalen. Vitamin C kann aufgrund seiner antio- xidativen Eigenschaften zum Schutz der Zellen bei erhöhtem oxidativen Zellstress beitragen. Aus die- sem Grund spielt ein ausgeglichener Vitamin C-Spiegel bei der Prävention typischer diabetes- bedingter Spätfolgen eine wichtige Rolle.

Da ein erhöhter Blutzuckerspiegel die Rückresorp- tion von Vitamin C in den Nieren hemmt, kann bei Diabetes mellitus eine zusätzliche Supplementie- rung von Vitamin-C zur Erhaltung eines normalen Vitamin C-Spiegels indiziert sein.

• Senkung des Cholesterinspiegels: Vitamin C hat im Fettstoffwechsel cholesterin-, triglycerid- und lipoproteinsenkende Eigenschaften und steigert zugleich die Bildung des antiatherogenen HDL-Cholesterins.

Vitamin C wird vom menschlichen Organismus nicht selbst gebildet. Es muss daher regelmäßig in aus-reichender Menge oral zugeführt werden, um einen Mangel zu vermeiden. Es bildet somit einen sinn-vollen Co-Faktor zur Unterstützung der genannten Wirkungen von Auricularia. Für den therapeutischen Einsatz wird eine natürliche Form von Vitamin C (wie Vitamin C aus Acerola) empfohlen.

Extrakt statt Pulver

Für die therapeutische Anwendung empfiehlt sich die Darreichung von Auricularia -Extrakt (in hygienischer Kapselform) wegen der höheren Wirkstoffkonzentra-tion im Vergleich zu konventionellen Pulver-Präpara-ten.

Anwendungsempfehlung

Dosis und Dauer

Die empfohlene Tagesdosis (600 mg Auricularia) mit viel Flüssigkeit zu den Mahlzeiten einnehmen, soweit im Einzelfall nicht anders indiziert. Die Einnahmedau-er richtet sich nach der jeweiligen Indikation und sollte grundsätzlich zumindest 4 bis 8 Wochen betragen.

Anwendungsbereich

1) Senkung des Blutzuckerspiegels

2) Senkung des Cholesterinspiegels

3) Hemmung der Blutgerinnung

4) Komplementäre Tumortherapie

Sinnvolle Anwendungskombinationen

• Chlorophyll und Curcuma (Immunsystem und komplementäre Krebstherapie)

• Vitamin K2 Menachinon-7 gemeinsam mit Calcium und Omega 3

Wechselwirkungen

Antazida, Antibiotika, Salicylate, Zytostatika, Acetylsa-licylsäure, Barbiturate, bestimmte orale Kontrazeptiva

Literatur

1) Gröber Uwe: Orthomolekulare Medizin, Ein Leitfaden für Apotheker und Ärzte, 3. Auflage (2008), Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart, ISBN: 978-3-8047-1927-9.

2) Misaki, A.; Kakuta, M.; Sasaki, T.; Tanaka, M.; Miyaji, H. (1981) „Studies on interrelation of structure and antitumor effects of polysaccharides: antitumor action of periodate-modified, branched (1→3)-β-D-glucan of

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Auricularia auricula-judae, and other polysaccharides containing (1→3)-glycosidic linkages“. Carbohydrate Research. 92 (1): 115–29.

3) Yoona, Seon-Joo; Yub, Myeong-Ae; Pyunb, Yu-Ryang; Hwangb, Jae-Kwan; Chuc, Djong-Chi; Juneja, Lekh Rajc; Mourão, Paulo A. S. (2003) „The nontoxic mushroom Auricularia auricula contains a polysaccharide with anticoagulant activity mediated by antithrombin“. Thrombosis Research. 112 (3): 151–8.

4) Francia, Christelle; Rapior, Sylvie; Courtecuisse, Régis; Siroux, Yves (1999) „Current research findings on the effects of selected mushrooms on cardiovascular diseases“ (PDF). International Journal of Medicinal Mushrooms. 1: 169–72. Archived from the original (PDF) on 18 July 2011.

5) Barrett, Mary F. (1910) „Three common species of Auricularia“. Mycologia. 2 (1): 12–8.

6) Apetorgbor, M. M.; Apetorgbor, A. K.; Nutakor, A. (2005) „Utilization and cultivation of edible mushrooms for rural livlihood in Southern Ghana“ (PDF). Commonwealth Forestry Conference. Archived from the original (PDF) on 25 July 2011.

7) Harding, Patrick (2008). Mushroom Miscellany. HarperCollins Publishers, ISBN 978-0-00-728464-1.

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