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Osteoporose - was tun, wenn der Knochen weich wird – Patientenvortrag Tillman Deist Facharzt Innere Medizin Gastroenterologie, Proktologie, Onkologie und Nephrologie, internist. Röntgendiagnostik MVZ Ebern - Gastroenterologie Coburger Str. 17 Gastroenterologie

Gastroenterologie Osteoporose · Haver´sches System = Osteon Zwischen(Schalt) lamellen Wachstum. Der Knochen bildet unter Beanspruchung („Träger“)- Strukturen aus, die höchsten

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Page 1: Gastroenterologie Osteoporose · Haver´sches System = Osteon Zwischen(Schalt) lamellen Wachstum. Der Knochen bildet unter Beanspruchung („Träger“)- Strukturen aus, die höchsten

Osteoporose

- was tun, wenn der Knochen weich wird –

Patientenvortrag

Tillman DeistFacharzt Innere Medizin

Gastroenterologie, Proktologie, Onkologie und Nephrologie, internist. Röntgendiagnostik

MVZ Ebern - GastroenterologieCoburger Str. 17

Gastroenterologie

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Epidemiologie

• Laut International Osteoporosis Foundation erleidet innerhalb der Europäischen Union alle 30 Sekunden jemand einen osteoporosebedingten Knochenbruch

• Auf der Basis der Knochendichtemessung (T-Score < -2,5) haben 7 % aller postmenopausalen Frauen in einem Alter von 55 Jahren und 19 % aller Frauen mit 80 Jahren eine Osteoporose

• Jährliche Inzidenz von WK Frakturen bei 50-80 jährigen Frauen ist 1,9 %, Männer 0,7 %

• 30 % aller postmenopausalen Frauen und älteren Männer mit einer oder mehreren Frakturen haben eine Osteoporose (T-Score< -2,0)

• 10 mio US- Amerikaner haben Osteoporose, 33 mio weitere haben eine Osteopenie

• 2 mio Osteoporose bedingte Frakuren / Jahr in den USA• Postmenopausale Frauen haben ein Fraktur- Risiko von 40 %• 50 % aller Patienten mit einer Hüftfraktur haben permanente

Mobilitätsprobleme 25 % verlieren ihre Fähigkeit unabhängig zu leben

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Haver´sches System = Osteon

Zwischen(Schalt) lamellen Wachstum

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Der Knochen bildet unter Beanspruchung („Träger“)-

Strukturen aus, die höchsten statischen

Erfordernissen entsprechen

Durch statische Berechnungen optimierte Struktur eines

OberschenkelhalsknochensIn Natura ausgebildete Struktur

eines Oberschenkelhalsknochens

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Epiphysenfuge(Ort des

Längenwachstums)

Epiphysenfuge(Ort des Längenwachstums)

Zentral eher Fettmark Periost :

-Äußere Kollagenschicht(Faserschicht)

-Innere Kambiumschicht (Blutgefäße, Nerven Osteoblasten)(Kalkschicht)

Längenwachstum =Knochenneubildung aus Knorpel

Dickenwachstum =Appositionelles Wachstum in der inneren Schicht des Periosts

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Knochen an-, ab-, umbau• Osteoidsäume an der

Knochenhaut, Epiphyse und Osteom (außen, innen) = Mineralisationsfront

• Osteoid aus Kollagenfibrillen, Proteoglykanen

• Osteoidsäume besetzt mit Osteoblasten (dort wächst der Knochen)

• Hydroxylapatiteinbau Ca10(PO4)6(OH)2

• Osteoklasten resorbieren den Knochen vom Markraum her (Howship´sche Lagunen) (= Beginn der Belastungs- induzierten

Knochenumformung)

• Osteocyten sind eingemauerte Osteoklasten

- Spongiosadichte 17-25 % der Dichte der Compacta- Profilbreite der Spongiosatrabeckel 150 µ-12-20 % der Spongiosabälkchen mit Osteoidsaum, 1-5 % Anteil am Gesamtknochen-6-8 % der Spongiosaoberfläche mit Resorptionszonen- 3-5 % der Spongiosabälkchen mit Osteoblasten- 0,5 % der Spongiosabälkchen mit Osteoklasten

Bis hier : nur Binde-gewebe

Einbau von Mineralsalzen läßt den Knochen aushärten

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Metabolische Osteopathien• Verminderte Knochenneubildung

(Osteoblastentätigkeit)– Weniger Osteoblasten– Kürzere Aktivitätsphasen

• Vermehrter Knochenabau (Osteoklastentätigkeit)– High turn over Osteoporose

• Primär und sekundäre Formen– Assoziation zu Sexualhormonen– Frauen früher betroffen

Osteomalazie kann dazu kommen,Hydroxylapatiteinbau gestört (Vit D Mangel im Alter)

- Spongiosadichte 11 %- Profilbreite der Spongiosatrabeckel 99 µ

Kein Aushärten des Knochens

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Osteoporose- Definition -

• Niedrige Knochenmasse (Osteopenie)weniger der Bindegewebsmasse

• Mikroarchitektonische Verschlechterung des Knochengewebes

– Reduzierte Knochendichte– WHO: T- Wert in der Knochendichtemessung < -2,5

• 7 % aller Frauen im Alter von 55 Jahren• 19 % aller Frauen im Alter von 80 Jahren

• Typ I : postmenopausale Osteoporose (Spongiosa)20- 40 % aller klimakterischen Frauen

• Typ II senile Osteoporose > 70 Jahre (Spongiosa und Compacta)Lebensalter, Vit D, Calcium Immobilität

Gastroenterologie

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• Frakturen als Folge einer Osteoporose30 % aller postmenopausalen Frauen und älteren Männer mit einer oder mehreren Frakturen haben eine Osteoporose(T-Score< -2,0)

Indikation zur Osteodensitometrie– Jedwede Fraktur, die ohne adaequates Trauma entstanden ist

• Therapiestudien mit Bisphosphonaten bei manifester Osteoporose positiv

Manifeste Osteoporose- Definition -

Größenverlust 4-10 cm seit 25 LjRippen- Beckenabstand 2 cm und kleiner

Rö- Aufnahmen der Brust-und Lendenwirbelsäule

erforderlich

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Beschwerden / Veränderungen bei Osteoporose

• Schmerzen (Wirbelsäule)• Größenminderung• Beugung der Wirbelsäule• Knochenbrüche ohne Trauma• Oberschenkelhalsbruch• Wirbelkörperfrakturen

– Lähmungen

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Einschränkung der LebensqualitätErhöhung der MortalitätErhöhte cardiovaskuläre Morbidität (warum?)

�20 % Höhenminderung

Bedeutet : Wirbelkörperbruch

Normale Wirbelsäule

Die typische osteoporotische WirbelkörperFraktur findet im vorderen Anteil desWirbelkörpers statt. Je stärker dieHöhenminderung und je mehr solcherFrakturen auftreten, desto stärker neigt sichdie Wirbelsäule nach vorne

vorne

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Oliviero Toscani Berlin 2005

< 2 cm

Größenverlust 4-10 cm seit 25 Lj

Normale Wirbelsäule 25 LJ4 Osteoporotische Wirbelsäulenfrakuren, teilweise bis 100% Höhenminderung

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Durch die Beugung der WS nach vorne wird der Bauchraum abgedrückt. Dadurch ist weniger Platz z.B. auch für Säure im Magen. Es resultieren:

Reflux-beschwerden (chronisches Sodbrennen)

Geschwürartige „Verätzung“ der unteren Speiseröhre durch Säurerückfluß aus dem Magen

PH- Verlauf in der unteren Speiseröhre über 24 h (no rmaler PH dort: 4-7)

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Sekundäre Osteoporose(♀ < 60, < 70, ♂ > 70, < 80)

• 25 OH- Vit D < 10 ng/ml, Calciumzufuhr < 500 mg/die– Resorptionsstörungen (Zöliakie, M.Crohn, Kurzdarm u.a.)

• Kortisontherapie• Subklinischer Hyperkortisolismus (vermehrte Bildung v körpereigenem Kortison)

• Primärer Hyperparathyreodismus (Überfunktion der Nebenschilddrüsen)

• Hyposphyseninsuffizienz (Somatotropinmangel/Wachstumshormonmangel)• Manifeste Hyperthyreose, TSH Werte < 0,3 mU/l• Diabetes mellitus• Rheumatoidarthritis• Epilepsie / Antiepileptikaeinnahme• Therapie mit Aromatasehemmern (Brustkrebs)

• Therapie mit Glitazonen (♀) (Diabetesmedikamente)

• PPI Medikation (Magensäureblocker)

• Zst n BII / Gastrektomie (Magenentfernung)(Lösung von Ca++ aus der Nahrung bei ph= 2, Hemmung der Na/K- ATPase der Osteoklasten)

• Antiandrogene Medikamente (Flutamid, LH/RH Antagonisten) (Medikamente bei Prostatakrebs)

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Klinische Risikofaktoren• Sturzbedingende Medikamenteneinnahme

(Schlafmittel, Blutdruckmittel (Stürze weil Blutdruck zu niedrig), Antideprssiva, Medikamente gegen Psychosen)

• Nikotinabusus• 25 OH- Vit D < 10 ng/ml, Calciumzufuhr < 500 mg/die

– Alimentär, Sonnenlicht• Untergewicht• Proximale Femurfrakturen der Mutter oder des Vaters (Genetik!)• Immobilität• Multiple intrinsische Stürze (> 1x /12 Monate ohne Grund)

(Time up + go Test, Chair Rising Test, Tandemstandtest)• Hyperhomocystinämie, Vit B12/ Folsäure Mangel• CRP• Singuläre WK Fraktur Grad II,III ♂ < 50 J, ♂ < 60 J

Grad I: <25 %, Grad II: 25-40%, Grad III: > 40 % Höhenminderung• Multiple WK Frakturen Grad I ♂ < 50 J, ♂ < 60 J• Singuläre WK Fraktur Grad I ♂ < 60 J, ♂ < 70 J• Nicht vertebrale Fraktur nach 50J ♂ < 70 J, ♂ < 80 J

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Favus MJ. N Engl J Med 2010;363:2027-2035.

Dual X- ray Absorptiometrie (DXA), (2 Photonen 38 + 70 keV)

Mindestens 2 LWK

Alternativ oder > 65 Jahre:Femurschaft, Schenkelhals

Probleme:

• Skoliose (WS Verkrümmung)

• Spondylophyten (Abstützungsanbau des Knochens)

• Frakturen

• Gefäßsklerose/verkalkung

Strahlenbelastung/ Zeit

• 10- 50 mS / Meßort

• 5-10 min / Meßortminimal

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www.shef.ac.uk/FRAX/

Kalkulation des Frakturrisikos

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Durchführung einer Basisdiagnostik

Empfehlung nach DVO:

Bei einem Risiko von > 20 % in den nächsten 10 Jahren eine Wirbelkörper- oder einen Oberschenkelhalsbruch zu erleiden

Gastroenterologie

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Laborparameter Damit verbundene Fragestellungen

Serum-Calcium Erkennen eines , Hyper-oder Hypokalzämie

Serum-Phosphat Erkennen eines pHPT oder sHPT, einer Hyper- oder Hypophosphatämie

Alkalische Phosphatase Anstieg nach der Menopause, Erkennen eines Morbus Paget und einer Osteoporose

Gamma-GT Zur Differenzialdiagnose einer durch die Leber bedingten Erhöhung der alkalischen Phosphatase

Serum-Kreatinin Frage Niereninsuffizienz

BSG V. a. multiples Myelom (Knochenkrebs)

C-reaktives Protein Feststellen einer chronischen Entzündung

Eiweißelektrophorese Erkennen von Hinweisen für ein Knochenkrebs

TSH Erkennen einer Schilddrüsenüberfunktion

Blutbild, Diff-blutbild erhöhte weise Blutkörperchen bei Glucocorticoid-induzierter Osteoporose

Tabelle 1: Basislabor gemäß DVO-Leitlinie

Hyperparathyreodismus

Hyperparathyreodismus

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Laborparameter Damit verbundene Fragestellungen

Calcium im Urin Erkennen einer Hyperkalziurie oder Hypokalziurie(24h-Urin) = Verlust des für den Knochen wichtigsten Mineralsalzes)

GOT, GPT Ausschluss Lebererkrankung

Immunfixation Erkennen einer monoklonalen Gammopathie (Hinweis Knochenkrebs)

Parathormon* Erkennen eines Hyperparathyreodismus (Knochenabbauhormon aus der Nebenschilddrüse)

25-OH-Vitamin D* Werte unter 25 ng/ml bzw. 30 ng/ml vermeiden, entsprechend Vitamin D substituieren

Beta-Crosslaps (CTX) Bei V. a. regulären Knochenabbau, z. B. nach der Menopause

Pyridinoline Bei V. a. irregulären Knochenabbau, Metastasen z B.Mamma-Ca., Bronchial Ca

Kochenspezifische AP Osteoblastentätigkeit

Osteocalcin Osteoblastentätigkeit

Gewebsglutaminase AK Diagnostik einer ZöliakieAnti Endomysium AK Tabelle 1: Basislabor gemäß DVO-Leitlinie

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Therapie- Calcium

- Vitamin D

- Anamnese –

allgemein

jährliche Sturzanamnese

Medikamenten /Erkrankungsanamnese

- Bisphosphonate

- Parathormon

- Calcitonin

- Lantaneum

Gastroenterologie

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Nationale Verzehrstudie I+II (NVS I+II)Bundesministerium für Landwirtschaft und VerbraucherschutzMax Rubner Institut, Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel, Karlsruhe 2005

Cave:

NiereninsuffizienzArteriosklerose

Max.: 1500 mg/die

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Nationale Verzehrstudie I+II (NVS I+II)Bundesministerium für Landwirtschaft und VerbraucherschutzMax Rubner Institut, Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel, Karlsruhe 2005

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Kalziumreiche Lebensmittel

Milch und Milchprodukte Kalziumgehalt in mg pro Portion

Energiegehalt in kcal

Kuhmilch, 3,5% Fett 240 mg pro Glas (200 ml) 129

Kuhmilch, 1,5% Fett 236 mg pro Glas (200 ml) 93

Joghurt,1,5% Fett 218 mg pro Becher (150 g) 74

Buttermilch 228 mg pro Glas (200 ml) 75

Emmenthaler, 45 % i. Tr. 510 mg (2 Scheiben) 192

Tilsiter, 30% i. Tr. 415 mg (2 Scheiben) 135

Camembert, 30% i. Tr. 300 mg (ca 30 g) 108

Gemüse

Grünkohl 424 mg (250 g Frischgemüse) 73

Fenchel 218mg (250 g Frischgemüse) 48

Brokkoli 210 mg (400 g Frischgemüse) 52

Lauch (Porree) 174 mg (200 g Frischgemüse) 50

Sojabohnen 201 mg (100 g Bohnen) 323

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Nationale Verzehrstudie I+II (NVS I+II)Bundesministerium für Landwirtschaft und VerbraucherschutzMax Rubner Institut, Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel, Karlsruhe 2005

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Vitamin D SubstitutionVit D- Tabletten

• 30 min Sonnenlicht auf Gesicht und Arme täglich vermeidet schweren Vitamin D Mangel (C)

• Wirkung nur bei Sturzrisiko und stattgehabten Frakturen durch Studien (800 E) belegt (selbst wenn Serum 25 Hydroxy Vitamin D < 20 ng/ml)

• Epidemiologische Studien legen hochnormale Vit D Spiegel nah (Substitution mit 1- 2000E ?)– Besserung des Knochenstoffwechsel– Primärprävention von Krebserkrankungen (T- zellfunktion)

(Mediterane Kost???)– Autoimmunkrankeiten (MS/ DM)

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„Umfeldtherapie“

• Allgemeine Faktoren– Untergewicht, BMI < 20 kg/m² (Risiko 2 fach)

Senkt Knochendichte, steigert Frakturanflligkeit

– Muskuläre Kraft, Koordination, MobilitätUnterstützt Sturzvermeidung, und FrakturvermeidungKraft- und Gleichgewichtstraining, Tai Chi

• Jährliche Sturzanamnese ab 70– Wohnungseinrichtung (Studienlage 1:4)

– Schuhwerk – Hüft- Protektoren (?)

Gastroenterologie

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Bei begleitender Steroidmedikation > 7,5 mg/ > 3 Monate : ab T Score < -1,5

Untersuchungskosten werden von den Kassen bei Perso nen ohne Fraktur nicht übernommen

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Östrogentherapie ??- Mono und Kombinationstherapie -

• Signifikante Senkung des Frakturrisikos• Kombinationsbehandlung für zu einer Senkung des

Kolon- Ca Risikos

• Signifikante Erhöhung des Risikos für:– Venenthrombosen (LE)– Thrombembolische koronare Ereignisse– Apoplexe– Brustkrebs– Gallensteinerkrankungen– Demenz

Farquhar C, Marjoribanks J, Lethaby A, Suckling JA, Lamberts Q. Long term hormone therapy for peri- and postmenopausal women, Cochrane Database Syst Rev. 2009 Apr 15;(2)

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Bisphosphonate

• Hemmen den Osteoklastenstoffwechsel• Große Studien haben nachgewiesen:

– eine Senkung der Wirbelkörperfrakturen– eine Senkung der Oberschenkelhalsfrakturen– eine Erhöhung der Knochendichte

• Als Tablette täglich• Als Tablette 1 x wöchentlich• Als Infusion 1 x /Jahr

– vergl 1 x / 6 Wochen bei Knochenmetastasen

Gastroenterologie

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Bishosphonate/ Nebenwirkungen• Refluxösophagitis

45 min aufrecht + nüchtern nach Applikation• Initial: Fieber, Myalgie, Knochenschmerz, Schwäche• Retrosternales Brennen, Heiserkeit• Hypocalcämie• Aseptische Mandibularnekrose (Dosis)

• Vitamin D- Mangel (< 30 ng/ml)• Hypocalcämie• Niereninsuffizienz, GFR < 30 ml/min• Erkrankungen der Speiseröhre (Schluckprobleme), bettlägrige Patienten,

Säurerefluxerkrankung III/IV

Bishosphonate/ Kontraindikationen

Drug Holiday nach ca.5 Jahren, bis 2 Jahre bei blander Erkrankung

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Teriparatide(Anregung der Osteoblasten)

Denusomab(Antikörper gegen einen wichtigen Botenstoff im Knochenstoffwechsel (RANKL)) Applikation 1 x /6 Monate

Therapie-alternativen

Während Bisphosphonattherapiepausen (sinnvoll)

Gastroenterologie

Reparatur von Frakuren (keine Therapie der Osteoporose)Vertebroplastie

(operative Auffüllung der Wirbelkörper mit Zement)

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