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Generator Spannungseinbrueche

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Page 1: Generator Spannungseinbrueche

3 Eigenschaften und Betriebsverhalten

3.1 Spannung und Frequenz

Die Generatoren werden für alle in den IEC-Empfehlungen und DIN EN 60034-1 genormten Nennspannungen bis 6900 V bei 50 oder 60 Hz hergestellt. Bei 230-V-Generatoren ist die Leistung gemäß Abschnitt 3.2 zu beachten. Generatoren für Sonderspannungen und andere Frequenzen werden nach Vereinbarung geliefert.

3.2 Dauerleistung und Überlastbarkeit

Die in den Typenübersichten (Abschnitt 8.2) genannten Bemessungsleistungen gelten für:

� Dauerbetrieb S1 bei Nennfrequenz 50 bzw. 60 Hz � Leistungsfaktor cos φ = 0,8 (übererregt) � Kühllufttemperatur 40 bzw. 45 °C � Aufstellungshöhe bis 1000 m über NN � praktisch sinusförmigen Belastungsstrom � symmetrische Strangbelastung

Bei davon abweichenden Werten für Leistungsfaktor, Kühllufttemperatur und Aufstellungshöhe lässt sich die zulDauerleistung aus den Tabellen 3 und 4 entnehmen. Reduziert sich die Kühllufttemperatur mit der Aufstellungshca. 1 °C je 100 m, kann die Bemessungsleistung beibehalten werden. Bei allen anderen Abweichungen ist Rerforderlich. Das trifft besonders auf die Stromrichterbelastung zu (siehe Abschnitt 3.11). Generatoren mit 230 V werden bis zu einer Leistung von 630 kVA geliefert.

Ein Betrieb bei höherer Umgebungstemperatur als 60 °C ist ohne Zustimmung des Herstellers nicht zulä ssig.

Überlastbarkeit

Tabelle 3 - Leistungsänderung in Abhängigkeit von K ühllufttemperaturen und Aufstellhöhen

RT/°C 30 35 40 45 50 55 60

H/m ü. NN PS/PN

bis 1000 1,06 1,03 1,00 0,96 0,92 0,88 0,84

bis 2000 1,02 0,99 0,96 0,92 0,88 0,84 0,80

bis 3000 0,97 0,94 0,91 0,87 0,83 0,79 0,75

bis 4000 0,91 0,88 0,85 0,81 0,77 0,73 0,69

Tabelle 4 - Leistungsänderung in Abhängigkeit des L eistungsfaktors

cos φ 0,7 0,6 0,5 0,4 0

PS/PN 0,94 0,89 0,85 0,82 0,80

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Die Generatoren können bei Nennspannung bis zu einer Dauer von 2 min mit dem 1,5fachen Nennstrom bei und einmal innerhalb von 6 h für 1 h mit dem 1,1fachen Nennstrom belastet werden. Kurzzeitige Stromüberlastungen, wie sie z. B. bei der Zuschaltung großer Asynchronmotoren auftreten, sind zulErregereinrichtung ist so dimensioniert, dass dabei die Nennspannung mit einer Toleranz von ca. - 5 % eingehalten wird.

3.3 Schiffsklassifikation

Die Lieferung von Generatoren für den Schiffsbetrieb (Dieselgeneratoren, PTO-Generatoren, Umformer für Netztrennung u.a.) nach den Vorschriften der folgenden Klassifikationsgesellschaften ist möglich. Bei Lieferung nach den Vorschriften anderer Gesellschaften ist Rückfrage erforderlich.

Wegen der erhöhten Kühllufttemperatur und der von den Gesellschaften vorgeschriebenen zulässigen Wicklungstemperaturen ergeben sich die in Tabelle 5 angeführten Leistungsreduzierungen gegenüber der Landausführung (Tab. 3 und 4). Bei Grenzfällen empfehlen wir Rückfrage beim Hersteller.

3.4 Wirkungsgrad

Die in den Typenübersichten genannten Wirkungsgrade beziehen sich auf die Gesamtverluste des Generators einschließlich der Erregermaschine und Erregereinrichtung. Alle Werte gelten unter Beachtung der Toleranzen nach DIN EN 60034-1. Für spezielle Anwendungen (BHKW-Einsatz, Wasserkraftanlagen u.a.) können nach Vereinbarung Generatoren mit erhöhtem Wirkungsgrad geliefert werden.

3.5 Spannungsform

Die Leerlaufspannung zwischen zwei Phasen ist praktisch sinusförmig gemäß DIN EN 60034-1:

� maximale Abweichung von der Sinusform unter 5 %; � Klirrfaktor der verketteten Spannung ist kleiner als 3 %; � Telefonoberschwingungsfaktor THF bis 1000 kVA max. 5 %, bis 5000 kVA max. 3 %

Soll auch die Strangspannung zwischen Phase und Sternpunkt praktisch sinusförmig sein (z.B. für Notstromanlagen), werden die Generatorwicklungen mit einem 2/3-Sehnungsfaktor ausgeführt. Damit ist im Allgemeinen eine Leistungsreduzierung von ca. 10 % verbunden.

3.6 Statisches Spannungsverhalten, Stellbereich der Spannung

Tabelle 5 - Leistungsreduzierungen bei Schiffseinsa tz

Gesellschaft Kühlmittel- temperatur °C

Reduzierungs- faktor zu P N

ABS American Bureau of Shipping 50 0,92

BV Bureau Veritas 45 0,96

CCS China Classification Society 45 0,96

DNV Det Norske Veritas 45 0,96

GL Germanischer Lloyd 45 0,96

LRS Lloyds Register of Shipping 45 0,96

MRS Maritime Register of Shipping 45 0,96

RINa Registro Italiano Navale 45 0,92

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Der Sollwert der Generatorspannung wird bei Belastung von Leerlauf bis Nennlast bei Leistungsfaktoren 0 bis 1,0 mit einer Toleranz von 0,5 bis 1,0 % konstant gehalten. Diese Genauigkeit gilt für den Betrieb ohne Statikeinrichtung unabhängig vom Erwärmungszustand des Generators und einer Drehzahländerung der Antriebsmaschine von maximal 5 %. Die Nennspannung kann mit einem Sollwerteinsteller am Regler und/oder in der Schalttafel um ±5 % verändert werden. Eine Vergrößerung des Stellbereiches ist möglich und muss vereinbart werden. Auf Wunsch kann der Regler mit einem Analogeingang für ±5 V zur Verstellung des Spannungssollwertes geliefert werden.

3.7 Dynamisches Spannungsverhalten

Plötzliche Veränderungen der Belastung ziehen unvermeidlich kurzzeitige Spannungsänderungen nach sich (siehe Bild 4).

Diese Spannungsänderungen sind abhängig von der Höhe der Stromänderung, vom Leistungsfaktor und von spezifischen Maschinenparametern. So beträgt der Spannungseinbruch bei Zuschaltung der Nennleistung mit Nennleistungsfaktor etwa 15-20 % der Nennspannung. Die Ausregelzeit tA hängt von der Baugröße und Polzahl des Generators ab und liegt

zwischen 0,2 und 0,5 s. Durch das Kompoundierungssystem bzw. die Wahl einer hohen Deckenspannung der Hilfswicklung wird gewährleistet, dass die Nennspannung schnell wieder erreicht wird. Richtwerte für den Spannungseinbruch ∆U' in Abhängigkeit vom Einschaltstrom und Leistungsfaktor können dem Diagramm in Bild 5 entnommen werden. Dabei wurde vorausgesetzt, dass die Last auf den mit Nennspannung ohne Last laufenden Generator zugeschaltet wird und die Drehzahl konstant bleibt. Erfolgt die Zuschaltung auf den merklich vorbelasteten Generator, dann verringert sich die Spannungsabsenkung leicht. Das Diagramm gilt für 4-polige Generatoren bei 50 Hz. Für höherpolige Generatoren sind die Werte mit 1,1 zu multiplizieren, desgleichen bei Ausführung für 60 Hz. Nach Vereinbarung sind Generatoren in spezieller Auslegung fStoßlastzuschaltungen mit verringertem Spannungseinbruch lieferbar.

Bild 4 Spannungsabweichung bei Lastzu- und abschaltung

Bild 5 Spannungseinbruch in Abhängigkeit vom Einschaltstrom und Leistungsfaktor

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Zuschaltung von Asynchronmotoren Besondere dynamische Beanspruchungen treten beim direkten Zuschalten großer Asynchronmotoren mit Kurzschlussläufern auf. Durch das Kompoundierungssystem wird mit höherem Strom auch die Erregung verstdass die Zuschaltung von Asynchronmotoren nur durch den Antrieb und die Schaltanlage mit den angeschlossenen Verbrauchern begrenzt wird. Kurzzeitige Spannungsabsenkungen bis 20 % sind dabei normalerweise problemlos.Sollen relativ große Kurzschlussläufermotoren direkt zugeschaltet werden, sind bei der Projektierung der Anlage und der Auswahl des Aggregates folgende Umstände zu beachten:

� Kann die Antriebsmaschine des Generators bei gegebenem Anlaufleistungsfaktor des Asynchronmotors kurzzeitig die erhöhte Generatorantriebsleistung aufbringen?

� Wie groß darf der Spannungseinbruch werden, ohne spannungsabhängige Verbraucher, Schaltgeränachteilig zu beeinflussen?

� Reicht das Drehmoment des Asynchronmotors bei Spannungsabsenkungen während des Anlaufs aus? � Richtwerte für die Zuschaltung von Asynchronmotoren sind:

� Motorleistung / kW: ca. 15 % der Generatortypleistung / kVA: ∆U' ca. 20 % � Motorleistung / kW: ca. 30 % der Generatortypleistung / kVA: ∆U' ca. 30 % � Bei Stern/Dreieck-Einschaltung können die 3fachen Motorleistungen eingesetzt werden.

In speziellen Antriebsfällen werden folgende Anlaufverfahren empfohlen:

Frequenzanlauf Soll mit dem Generator ein etwa leistungsgleicher Asynchronmotor gespeist werden, kann der Hochlauf erfolgen, indem die Zuschaltung bei Stillstand des Dieselaggregates vorgenommen wird. Anschließend wird der Dieselmotor gestartet und allmählich auf seine Nenndrehzahl gefahren. Mit zunehmender Drehzahl erregt sich der Generator und nimmt den Asynchronmotor bis zu seiner Nenndrehzahl mit.

Spannungsanlauf Der Generator wird bei voller Drehzahl entregt (siehe Abschnitt 3.14). Der Asynchronmotor wird im spannungslosen Zustand oder bei reduzierter Spannung zugeschaltet und der Generator wieder erregt. Mit zunehmender Spannung lder Motor an.

HINWEIS: Voraussetzung ist in beiden Fällen ein separates Netz für den Motor und Anlauf ohne Gegenmoment bzw. mit LPumpencharakteristik sowie eine konstante Hilfsspannung für die Schaltgeräte.

Transformatorzuschaltung Bei leistungsgleichen Transformatoren sollte zur Vermeidung des Einschaltstromes der Spannungsanlauf gew

3.8 U/f-Regelung

Der Regler R10-KF gestattet eine frequenzproportionale Spannungsregelung unterhalb der Nenndrehzahl. Unterhalb einer Knickfrequenz erfolgt eine Absenkung der Generatorspannung. Oberhalb dieses Wertes ist die Spannung frequenzunabhängig. Bei einer Lastzuschaltung auf ein Dieselaggregat ergibt sich ein kurzer Einbruch der Generatorspannung und eine Drehzahlabsenkung des Motors. Da die Ausregelzeit der Spannung wesentlich kleiner ist als die Drehzahlausregelzeit (ca. 1:10), ist die zugeschaltete elektrische Last ohne Spannungsbeeinflussung praktisch konstant, während sich das Gegenmoment für den Motor durch die Drehzahlverringerung zusätzlich erhöht. Demgegenüber entlastet die frequenzabhängige Spannungsregelung den Motor während der Ausregelphase und verringert die Ausregelzeit. Das Bild 6 zeigt den Verlauf von Spannung, Moment und Drehzahl mit und ohne U/fder Spannung. Bei der Zuschaltung von großen Verbrauchern im Verhältnis zur Antriebsmotorenleistung - speziell bei Motoren mit Turboladern - besteht damit die Möglichkeit, das Lastübernahmeverhalten von Dieselaggregaten zu verbessern und die zulässige Zuschaltleistung zu erhöhen. Der Regler R10-KF ist für die SE-Typen ohne Änderungen nachrüstbar.

Bild 6 Spannungs- (UN), Moment- (M) und Drehzahlverlauf (nN) bei Zuschaltung

mit (A) und ohne (B) U/f-Regelung

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3.9 Kurzschlussverhalten

Der Stoßkurzschlussstrom entspricht DIN EN 60034-1. Die geforderte Kurzschlussfestigkeit der Generatoren ist gewährleistet. Zu den Generatordaten für die Kurzschlussberechnung bitten wir um Anfrage. Bei einem dreisträngigen Klemmenkurzschluss liefert der Generator einen stabilen Dauerkurzschlussstrom von mindestens 3,5 x IN. Der Dauerkurzschlussstrom muss nach maximal 5 s abgeschaltet werden.

Der zweisträngige Kurzschlussstrom beträgt etwa das 1,5fache und der einsträngige etwa das 2fache des dreistrDauerkurzschlussstromes. Der Stoßkurzschlussstrom klingt schnell ab und geht nach etwa 100 bis 150 ms in den Dauerkurzschlussstrom Zur Einhaltung der Schutzmaßnahmen kann in besonderen Fällen ein Dauerkurzschlussstrom bis 5 x IN erforderlich sein.

Dazu bitten wir um Rückfrage und gesonderte Vereinbarung.

HINWEIS: Kurzschlussströme sind Absolutwerte, die sich auf die Bemessungsleistungen beziehen; bitte bei Leistungsreduzierungen beachten!

3.10 Schieflast

Die Speisung eines unsymmetrischen Netzes ist zulässig, solange der Strom in keiner Phase den Nennwert Dabei ist zu beachten, dass die Spannungsabweichung, die Spannungsform und die Leistungsdaten die Nennwerte nicht mehr erreichen. So beträgt bei einsträngiger Belastung mit Nennstrom und zwei unbelasteten Strängen oder bei zweisträngigem Nennstrom und einem unbelasteten Strang die Spannungsunsymmetrie etwa ±5 %. Im Sinne optimaler Betriebsbedingungen sollte stets eine möglichst gleichmäßige Aufteilung der Ströme auf die 3 Phasen angestrebt werden.

3.11 Stromrichterlast

Stromrichter sind nichtlineare Verbraucher, deren Anschluss zu einer Verzerrung der Spannungskurve führt, die erhVerluste im Generator zur Folge hat und unter Umständen die Funktionsfähigkeit anderer angeschlossener Verbraucher beeinträchtigt. Um die Folgen der Stromrichterlast möglichst gering zu halten, werden die Generatoren dafüausgelegt. Wirksame Dämpferwicklung, 2/3-Sehnung, besonders kleine subtransiente Reaktanzen (xd") und je nach Art der Belastung auch ein größerer Generatortyp sichern einen optimalen Betrieb. Voraussetzung für die Dimensionierung ist die Kenntnis der projektierten Anlage. Bei der Bestellung sollte deshalb nach Möglichkeit angegeben werden:

� Anteil der Umrichterlast an der Gesamtlast � Stromklirrfaktor � Umrichtertyp (3-, 6-, 12-Phasenumrichter)

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� Art der Umrichterlast (Antriebe, Fernmeldeeinrichtung, Batterieladung u.a.) � zulässiger Spannungsklirrfaktor der Anlage

Richtwerte für die Generatordimensionierung sind:

� Umrichter 12-pulsig: ca. 80 %, � Umrichter 6-pulsig: ca. 70 %, � Umrichter für variable Drehzahlen: ca. 50 %

der Bemessungsleistung mit Normalwicklung.

3.12 Parallelbetrieb

Alle Generatoren haben einen Dämpferkäfig und sind für Parallelbetrieb konzipiert. Durch die eingebaute Statikeinrichtung erhalten die Spannungskennlinien in Abhängigkeit von Belastungsstrom und Leistungsfaktor eine leicht fallende Charakteristik zur leistungsproportionalen Blindlastverteilung. Die Spannungsstatik ist einstellbar bis max. 6 % (bezogen auf cos φ = 0,8). Voraussetzung für einen stabilen Parallelbetrieb mit leistungsproportionaler Wirklastaufteilung ist, dass die Drehzahlregler der Antriebsmaschinen entsprechend ausgelegt sind.

3.12.1 Synchronisation

Das Parallelschalten der Generatoren kann mit den bekannten Synchronisationsmethoden erfolgen. Es muss eine Übereinstimmung bezüglich Spannung, Frequenz und Phasenlage hergestellt werden. Folgende Abweichungen vor der Zusammenschaltung sind zulässig:

� Spannungsdifferenz höchstens 10 % von UN

� Frequenzabweichung höchstens 2 % von fN

� Fehlwinkel höchstens 15° zwischen den Nulldurchgäng en der Spannungen

ACHTUNG! Fehlsynchronisationen sind wegen der zu erwartenden mechanischen Schäden am Generator und am Aggregat unbedingt zu vermeiden.

3.12.2 Anlaufsynchronisation

Für bestimmte Netzersatzanlagen wird eine Verfügbarkeitszeit von max. 15 s gefordert, d. h. es muss nach Netzausfall die Notstromanlage innerhalb dieser Zeit die volle Leistung übernehmen. Bei Anlagen mit mehreren Aggregaten reicht dieser Zeitraum nicht zum Hochlauf der Antriebsmaschinen, zur Erregung und zur anschließenden Synchronisation aus. Eine wesentliche Verkürzung ist durch die Anlaufsynchronisation möglich. Mit Generatoren der Reihe SE ist die Anlaufsynchronisation für gleiche Generatoren möglich (bei unterschiedlichen Typen bitte Rückfrage). Dabei werden die Generatoren mit Ausgleichsleitung vor dem Start parallel geschaltet (siehe 3.13.4) und gemeinsam hochgefahren, wobei sie sich beim Auferregen in eine synchrone Phasenlage ziehen, und dann belastet.

3.12.3 Parallelbetrieb von AEM-Generatoren

Der Parallelbetrieb von Generatoren beliebigen Typs wird mit Hilfe der Statikeinrichtung gewährleistet. Die im Werk

Tabelle 6 - Wirkungsschema für Elektroaggregate

Maßnahme Wirkung im Einzelbetrieb Hauptsä chliche Wirkung im Parallelbetrieb

Spannungssollwert des Generators ↑↑↑↑ Generatorspannung ↑↑↑↑ Generator liefert mehr Blindleistung

Spannungssollwert des Generators ↓↓↓↓ Generatorspannung ↓↓↓↓ Generator liefert weniger Blindleistung

Drehzahlsollwert des Antriebes ↑↑↑↑ Frequenz ↑↑↑↑ Generator liefert mehr Wirkleistung

Drehzahlsollwert des Antriebes ↓↓↓↓ Frequenz ↓↓↓↓ Generator liefert weniger Wirkleistung

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eingestellte Statik von ca. 2 % (bezogen auf die Leerlaufspannung; bei Nennstrom und Leistungsfaktor cos sichert einen ordnungsgemäßen Parallelbetrieb. Damit wird die geforderte gleichmäßige Blindlastverteilung auf die einzelnen Generatoren erreicht. Mit dem entsprechenden Potentiometer auf dem Regler ist eine Einstellung der Statik möglich. Schaltanlagenseitig sind keine zusätzlichen Maßnahmen erforderlich.

3.12.4 Parallelbetrieb gleicher AEM-Generatoren

Er ist problemlos mit Ausgleichsleitung möglich. Dazu sind die Ständerwicklungen der Erregermaschinen nach dem Synchronisieren zu verbinden. Eine proportionale Wirklastverteilung führt damit zwangsläufig zu einer entsprechenden Blindlastverteilung. Die Spannungstoleranz bleibt gegenüber Einzelbetrieb unverändert. Eine Statik ist nicht erforderlich.

3.12.5 Parallelbetrieb mit Generatoren anderer Hers teller

Voraussetzung ist, dass die Generatoren einen Dämpferkäfig haben und die Erregereinrichtung für Parallelbetrieb geeignet ist. Eine ordnungsgemäße Blindlastverteilung erfordert, dass alle Generatoren eine Statikeinrichtung aufweisen und praktisch übereinstimmende, fallende Spannungskennlinien eingestellt werden können.

HINWEIS: Werden die Sternpunkte verbunden, kann eine Drossel im Sternpunktleiter erforderlich werden, um unzulässige Ausgleichsströme zu verhindern.

3.12.6 Netzparallelbetrieb

Der stabile Parallelbetrieb eines Elektroaggregates mit einem starren Netz setzt voraus, dass eine Überlastung bei wechselnden Netzverhältnissen vermieden und trotzdem die Leistung maximal ausgenutzt wird. Wirklastseitig wird das durch den Drehzahlregler oder eine elektronische Lastverteilung gewährleistet. Blindlastseitig kann es entweder durch die Statikeinrichtung oder durch eine leistungsfaktorabhängige Regelung (cos φ-Regelung) vorgenommen werden (Leistungsbegrenzung nach Tabelle 4 beachten!). Zur Begrenzung des Stromes im Sternpunktleiter: siehe Abschnitt 2.11.

� Netzparallelbetrieb mit Statik Um Blindleistungsüberlastungen eines Generators am Netz zu verhindern, muss die Generatorspannung durch die Statikeinrichtung bei zunehmender Blindbelastung abgesenkt werden (siehe auch Abschnitt 3.12).

� Netzparallelbetrieb mit cos φ-Regler (Regler R10-KC, R9-C) Bei ständigem Betrieb am Netz kann zur Blindstromregelung ein spezieller cos φ-Regler geliefert werden. Er gestattet neben der üblichen Spannungsregelung auch die Regelung des Leistungsfaktors cos φ unabhder Wirkbelastung des Elektroaggregates und von Änderungen der Netzspannung an der Einspeisungsstelle.Die Nachrüstung eines cos φ-Reglers ist ohne Änderungen möglich.

3.13 Selbsterregung

Sie erfolgt durch Remanenz im magnetischen Kreis der Erregermaschine. Beim Anfahren wird dadurch der Generator innerhalb von etwa 2 - 5 s auf Nennspannung erregt. In besonderen Fällen kann die Auferregung verkürzt werden z.B. durch spezielle Auslegung oder kurzzeitiges Anlegen einer Fremdspannung an die Ständerwicklung der Erregermaschine.

3.14 Entregung

Der Generator entregt sich bei laufender Antriebsmaschine, wenn

� bei der Reihe SE mit Kompoundierungseinrichtung die herausgeführten Klemmen (+, -) der Ständerwicklung der Erregermaschine kurzgeschlossen werden,

� bei der Reihe SH mit Direktregelung die Hilfswicklungen an den Klemmen im Klemmenkasten abgeschaltet werden.

An den Generatorklemmen verbleibt dann nur eine Restspannung in Höhe der Remanenzspannung.

3.15 Überspannungsschutz und Nothandbetrieb

� Das für die Erregung bei den SE-Typen angewendete Kompoundierungsprinzip mit Absetzregelung bietet den Vorteil, dass bei einem eventuellen Ausfall des Reglers der Erregerstrom durch die Drossel begrenzt wird und die Spannung den 1,1fachen Nennwert nicht überschreiten kann.

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Steht kein Ersatzregler zur Verfügung, kann ein zeitlich unbegrenzter Notbetrieb bei einer Spannungsabweichung von ca. ±3 % realisiert werden. Dazu ist nach Abklemmen des Reglers ein Stellwiderstand (ca. 150 zur Ständerwicklung der Erregermaschine anzuschließen, mit dem sich die gewünschte Spannung einstellen lWeitere Hinweise dazu enthält die Bedienungsanleitung für die Erregereinrichtung.

� Bei den Generatoren mit Direktregelung (SH-Typen) schützt bei Reglerausfall eine Sicherung im Regler den Generator vor einem unzulässigen Spannungsanstieg. Der Generator wird bei Ansprechen der Sicherung entregt.Eine Nothandsteuerung ist durch Anschluss einer stellbaren Fremdspannung von ca. 50 V DC möglich.

3.16 Verhalten bei Unterdrehzahl

Unterdrehzahlen der Antriebsmaschine (z. B. Warmfahren, Messungen am Motor) sind ohne zeitliche Beschrmöglich:

� Bei den SE-Typen begrenzt die Drossel den Erregerstrom, so dass sich auch ohne U/f-Regelung eine drehzahlabhängige Klemmenspannung einstellt. Eine Belastung des Generators bei Teildrehzahlen ist durch die reduzierte Belüftung beschränkt möglich.

� Bei den SH-Typen mit Direktregelung enthält der Regler eine U/f-Funktion, die in Abhängigkeit von der Drehzahl (Frequenz) den Erregerstrom begrenzt und die Klemmenspannung abregelt.

3.17 Schwingungen

In der Standardausführung entsprechen die Generatoren der Schwinggrößenstufe A nach DIN EN 60034-14. Ausfin der Stufe B nach Vereinbarung.

3.18 Geräusche

Die Grenzwerte nach DIN EN 60034-9 werden eingehalten.

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