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22AUTOBILD.DE 19. AUGUST 2016
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Gesucht: Das sonnigste Cabrio
WAS IST DAS BESTE Cabrio-Wetter? Genau der Sommer, wie wir ihn erleben. Warm genug zum Offenfahren,
nicht so brütend, dass man lieber das Dach schließt. Dies ist ohnehin der
Wie viel Aufwand braucht der Fahr-spaß unter freiem Himmel? Wir su-chen das sonnigste Cabrio der Saison, vom Citroën E-Méhari bis zum Aston Martin Vanquish. Getestet nicht nach Punkten, sondern nach Schema F: Es
Sommer der Cabrios, selten erschienen so viele offene Neuheiten wie jetzt. Al-lein Mercedes hat drei frische Sonnen-bänke vorgestellt: mit zwei oder vier Sitzen, Stoffdach oder Klappdach – vom SLC bis zum S-Cabrio.
Dach auf und Willkommen in der luftigsten Jahreszeit. Wir testen alle Neuheiten der Saison. Welche Offenen geben uns das beste Gefühl?
geht ums Flirten, Flanieren, Fahren, auch um Finanzen (siehe rechts). Und um ein kleines bisschen Freiheit, die wir uns genommen haben, um das Fühlen zu beschreiben. Und damit die Sonnenbrille aufsetzen – und los.
Mini Cooper
Citroen e-Méhari
BMW 6er
Ford Mustang
Mercedes SL
Mazda MX-5
Porsche Boxster
Mercedes S-Klasse
Smart Fortwo
Jaguar F-Type
Bentley Continental
Aston Martin Vanquish
Land Rover Evoque
VW Beetle
Mercedes SLC
Audi TT
16 OFFENE
VERFÜHRER IM
VERGLEICH
SO HABEN WIR GEWERTET
w 16 Cabrios im gro-ßen Sonnen-Check: Wer liefert am meis-ten Grinsen fürs Geld?
Flirtfaktor: Hier zählen Aussehen, Auftritt und Sound. Ist das Modell neu oder exklusiv? Ausstattung und Extras tun ein Übriges. Frischluft: Wie offen ist das Cabrio: luftig oder verschlossen? Das Dach öffnet manuell oder automatisch, wie ist es gedämmt? Flanieren: Zum Komfort gehören Federung, Sitze, Klimatisierung, Bedienung. Verwöhnfaktoren sind auch Technik und Infotainment. Fahrspaß: Motor, Antrieb und Fahrleistungen punkten ebenso wie Lenkung und Kurvenverhalten. Alles, was anmacht. Finanzen: Der Spaß muss bezahlbar bleiben: bei Preis, Verbrauch, Wartung, Versicherung und Unterhaltskosten.
WERTUNGFlirtfaktorFrischluftFlanierenFahrspaßFinanzen
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: T. B
ADER
© Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer SE, Berlin - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.axelspringer-syndication.de/lizenzierung AUTO BILD-2016-08-19-ab-1 39492552134089c0203d25de91db9a6d
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TEST | CABRIO-VERGLEICH
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Hubraum 898 cm3
Leistung 66 kW (90 PS) bei 5500/min
0–100 km/h 11,7 sVerbrauch 4,2 l S
Preis ab 15 200 Euro
Hubraum 2993 cm3
Leistung 230 kW (313 PS) bei 4400/min
0–100 km/h 5,5 sVerbrauch 5,4 l D
Preis 92 450 Euro
ElektromotorLeistung 50 kW (68 PS)0–50 km/h 6,4 sSpitze 110 km/hReichweite 100–200 km Preis ab 27 000 Euro
Hubraum 3993 cm3
Leistung 373 kW (578 PS) bei 6000/min0–100 km/h 5,0 sVerbrauch 10,9 l SPPreis 192 066 Euro
Hubraum 5935 cm3
Leistung 424 kW (576 PS) bei 6650/min0–100 km/h 4,0 sVerbrauch 12,8 l SPreis 265 000 Euro
Technische Daten
Technische Daten
Technische Daten
Technische Daten
Technische Daten
WERTUNGFlirtfaktor 7Frischluft 2Flanieren 1Fahrspaß 2Finanzen 10
GESAMT 22
WERTUNGFlirtfaktor 4Frischluft 10Flanieren 1Fahrspaß 1Finanzen 5
GESAMT 21
WERTUNGFlirtfaktor 5Frischluft 3Flanieren 6Fahrspaß 9Finanzen 1
GESAMT 24
WERTUNGFlirtfaktor 2Frischluft 5Flanieren 9Fahrspaß 6Finanzen 4
GESAMT 26
WERTUNGFlirtfaktor 3Frischluft 5Flanieren 8Fahrspaß 7Finanzen 2
GESAMT 25
Sparen wir uns den Anblick mit geschlossenen Plastikfenstern. Dieses sonderbare Ding zwischen Spielmobil und Gartenzelt wirkt
nur offen. Also das Dach runter - sieben Teile, nervige Fummelei, dauert zehn Minuten - dann zieht es wie Hechtsuppe um die Bügel. Freier kann man nicht an der Luft sitzen, zerzauster können Haare nicht aussehen, und das schon bei gemächlichen 80 km/h. Egal, das Batteriemobil summt so herrlich leise: DAS ist der Öko-Sound der Surfer von heute, der kommt erst richtig gut am Strand. Dort spielt der Enkel vom alten Méhari den Buggy -
wer baut so was denn heute noch? Das fragen wir uns auch bei dem veralteten Antrieb, der alle 48 Stunden ans Stromnetz muss, sich sonst im Stand entlädt. Was für ein Unsinn! FAZIT: Keiner ist luftiger, keiner zi-ckiger. Kein Vollwertfahrzeug, eher ein Spielmobil für gewisse Stunden
Der Briten-Ferrari überstrahlt selbst am sonnigsten Sommertag alle anderen. Extrem flach, extrem breit. Kommt da James Bond? Das schwingt immer mit, wenn der Edelbrite mit seinem V12 heranrauscht. Ein Vanquish fährt nicht vor, er hat einen Auftritt. Der ver-langt vom Fahrer eher Maßhemd als Polo-Shirt. Sechs Liter Hubraum spielen dazu einen Filmtrack, der den Magen umgräbt. Das Tier unter der Haube schnaubt flimmernden Atem aus den Haubennüstern. Die Technik hält nicht ganz mit, es gibt nur zwei Motor- und Dämpferprogramme im Aston Martin – das kann Ferrari besser. Deshalb verzweifeln? Never, der Besitzer spürt die Exklusivität seines Vanquish als Gänsehaut. Der Volante ist mehr als nur Cabrio - er ist ein Aus - weis von spendablem Geschmack. Bei Aston kostet das Cabrio 15 000 Euro extra. Ein Klassiker von morgen.FAZIT: 265 000 Euro für zwei Sitze im Freien – das darf man Spleen nennen. Aber was für ein Auftritt !
Ein Diesel im Cabrio? Warum nicht? Doch was im offenen 3er oft bestellt wird, klingt im 6er nach Offenbarungs-Eid: das tiefe Grollen, die spürbaren Vibrationen des spar-samen Selbstzünders, den 40 Prozent aller Käufer wählen. Gehört da nicht ein V8 hinein? Nein, der lebendige Sechszylinder passt bestens zu Bayerns größtem Cabrio, das sonst vor lauter Zurückhaltung fast scheintot wirkt: wenig Chrom, kein Glamour - das Gegenteil vom protzigen Bentley (oben) will den Flanier-Charme des langen Vier-sitzers nicht auskosten, sondern hinter sach-lichem Schwarz verstecken. Dabei hat es der 640d faustdick unter den Spriegeln. Ge-schlossen formen zwei Finnen die wohl schönste Dachform, dazwischen öffnet die Heckscheibe separat, für mehr Frischluft. Hübsch, aber fürs Flirten so spannend wie eine Hose mit Bügelfalten. FAZIT: Ein Cabrio wie ein Musterschüler: kompetent, sparsam, ein bisschen langweilig
Ja, es weht herein. Mehr und stärker als es aussieht, zieht es oben durch die schmale Targaluke rein, hin-
ten über den hohen Stoffhaufen wieder hin-aus. Na gut, höchstens Windstärke zwei. Aber das kleinste Dach hat trotzdem eine große Wirkung, weil die Frischluft die belebende Wirkung des Smart verstärkt. Und in der modischen Markenwelt das exklusivere Mo-dell fährt. Mit 90
PS fegt der kürzeste Offene wendig und wie-selig durch die Stadt, auch die neue Automatik will nicht verwöhnen, sondern die Adrenalin-zufuhr anregen. Das hohe Sitzen präsentiert den Fahrer in bester Anquatschhöhe, als erstes Flirt-Thema empfiehlt sich die Farb-wahl: „Dir würde dieses Blau auch stehen.“
Der Preis für den Zweisitzer lässt zudem genug Luft für die erste Runde Hugo. FAZIT: Kein Cabrio
wie andere, son- dern der modischere, offene Smart
Kurze, nicht repräsentative Umfrage bei Frauen: der Flirtfaktor des Bentley? Hmm, äh, nöö. Der offene
Continental ist ein Männer-Auto. Wummert im Leerlauf wie ein Rennboot, hämmert beim Pedaltritt und spielt auch mit dem „kleinen“ Acht-zylinder das massive, aus dem Vollen ge - fräste Werkzeug in deiner Faust. Zweieinhalb Tonnen, die von 800 Nm Drehmoment und Allradantrieb zum Spielzeug geschrumpft werden
- das ist typisches Bentley-Feeling. Nichts für Kurven, eher für die exhibitionistische Show-Viertelmeile. Der Brite (mit der Technik von Mutter VW) zelebriert die Show mit weißem Leder, verchromten Riffeltasten und einem Blau im Farbton „Kingfisher“. Zu Deutsch: Eis-vogel. Die 192 066 Euro Grundpreis sind nicht zu übersehen, Understatement geht anders. FAZIT: Hier dient Dachöffnen dazu, den Prunk der Luxusmarke an der frischen Luft zur Schau zu stellen
CITROËN E-MÉHARI: DER SPIELT NUR
SMART CABRIO: DAS KLEINSTE DACH HAT GRÖSSTE WIRKUNG
ASTON MARTIN VANQUISH VOLANTE: KAMERA LÄUFT, ACTION!
BENTLEY CONTINENTAL GT V8 CONVERTIBLE: DER SCHAU-STELLER
BMW 640d CABRIO: DER KREUZER
TRÄGT TARNKAPPE
PLATZ
Der offene 6er – sexy? Ach, nö! Aber er ist groß, ein Viersitzer – und er ist BMW-typisch top verarbeitet
Versenkte Türgriffe, tiefe Sitzhöhlen. Das V12-Tier schnaubt hinter den Domstreben
Der Stoff öffnet elektrisch, die Holme liegen im Kofferraum
Kein Airbag, kleine Sitze, aber zugig. Die Luftdusche aus Frankreich
Weißes Leder, schwarzes Cockpit und viel Chrom – der Conti will was hermachen. Hin-
ter der hohen Linie zieht es nur gemütlich
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TEST | CABRIO-VERGLEICH
PLATZ
Hubraum 2996 cm3
Leistung 270 kW (367 PS) bei 5500/min0–100 km/h 4,9 sVerbrauch 7,7 l SPPreis 99 097 Euro
Hubraum 1984 cm3
Leistung 162 kW (220 PS) bei 4500/min0–100 km/h 7,1 sVerbrauch 6,9 l S Preis 35 900 Euro
Technische Daten
Technische Daten
Hubraum 1999 cm3
Leistung 177 kW (240 PS) bei 2800/min
0–100 km/h 8,6 sVerbrauch 8,6 l S
Preis ab 55 100 Euro
Technische Daten
MERCEDES SL 400: FLIRTEN WAR EINMAL, HEUTE WIRD FLANIERT
RANGE ROVER EVOQUE CABRIO: HIER WIRD
DER SOMMER HEISS
VW BEETLE CABRIOLET DUNE 2.0 TFSI: ICH MÖCHTE EIN BUGGY SEIN
Unten wuchtige Burg, oben ein Sonnensegel - der Anblick polarisiert zwischen Neinsagern und modebewussten Sofort-Einsteigern, die das Neue, Einzigartige des Evoque mögen. Weil sie sich modisch kleiden wollen und Blicke von draußen geradezu genießen - auf der schicksten Autobühne der Saison. Das erste SUV-Cabrio gilt als Trendsetter und wird
garantiert Nachahmer bekommen, die hoffent-lich die Nachteile des Range Rover vermeiden: Der Brite ist hinten eng, viel zu straff gefedert, unpraktisch bis in den Kofferraum (ein Witz) und zittert offen wie ein Wackelpudding. Zu-dem lässt die Marke sich ihr Mode-Mobil teuer bezahlen und kassiert schamlos für die Ex-tras. Aber so ist das nun mal mit der Mode … FAZIT: Cabrios sind auch Mode - und der Evoque ist wirklich heiß. Flirten als Kinderspiel: Das Auto ist eine (teure) Bienenfalle
Sandstorm Yellow - ein bisschen dicke, VW. Dabei denkt beim Bettle Dune ohnehin jeder an Buggys, Strand und das Käfer Cabrio. Deren Beliebtheit hat der Beetle nie erreicht, auch das sandsturmgelbe Cabrio wirkt anfangs zu gewollt. Zu deutlich kommt der glatte, perfek-te Golf durch, der in Fahrwerk, Lenkung und Antrieb steckt. Mit diesem 220-PS-Alleskönner unter der runden Haube geht das Cabrio fast als offener GTI durch, man erwischt sich beim strammen Kurvenzirkeln. Die aufkommende Wärme ist willkommen, weil es hinter der kur-zen Frontscheibe bis in Beckenhöhe empfind- lich stürmt. Sieh an, doch ein Buggy? Die Augen wandern über gelbe Nähte und Blenden, das adrett gefaltete Verdeck und die erstaun-lich geräumige Rückbank. Halt ein VW, der
seine Insassen mit Alltagstalent erobert, aber nicht die Zuschauer? Die nehmen ihm das stürmische Wesen nicht ganz ab. Dem Dune könnten die ersten Kratzer ganz gut stehen. FAZIT: Kein Buggy und kein Käfer, dem der Beetle ewig hinterherkrab-belt. Aber das bunteste Golf Cabrio
Drei Elektromotoren für Hard-top, Klappe und Laderollo
arbeiten im Heck des SL, wenn man Gepäck einlädt. Welch ein Aufwand in dem Glamour-Stern, der Komfort und Luxus für zwei auf die Spitze treibt. Was leider auch beim Gewicht gilt: immerhin 1,7 Tonnen. Der SL bleibt eben der repräsentative Flaneur, ein Gran Turismo der alten Schule, der zufällig auch Cabrio sein kann und mit galanter Geste den Hut zieht. An-gestaubt? Nicht, wenn der moderne Turbo-V6 mit wundervoller Stimme loslegt und Fahrt-wind in Sturmstärke hinter die Scheibe schau-felt. Dann verblüfft der Brummer mit Vitalität. Es steckt doch noch Sport im guten, alten SL.
FAZIT: SL steht für Cabriofahren im Fernsehsessel, mit Fernbedienung und wenig Flirten - aber dann über-raschend viel Frischluft
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SL stand für Sport Leicht: Der 400er wiegt 1726 Kilo...
Die schräge Scheibe. schont die Frisur. Gut für den
Auftritt beim Aussteigen
Sandgelb, aber am Strand krabbeln kann er
nicht: kein Allradantrieb
WERTUNGFlirtfaktor 3Frischluft 6Flanieren 9Fahrspaß 6Finanzen 3
GESAMT 27
WERTUNGFlirtfaktor 10Frischluft 4Flanieren 5Fahrspaß 4Finanzen 5
GESAMT 28
WERTUNGFlirtfaktor 5Frischluft 8Flanieren 4Fahrspaß 5Finanzen 7
GESAMT 29
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DIE HÖHLE DER LÖWEN
AB 23.8.
DIENSTAGS I 20:15
MEHRBIZZ
DIE HÖHLE DER LÖWEN
AB 23.8.
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TEST | CABRIO-VERGLEICH
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Hubraum 1991 cm3
Leistung 180 kW (245 PS) bei 5500/min0–100 km/h 5,8 sVerbrauch 6,0 l SPPreis 46 380 Euro
Hubraum 2995 cm3
Leistung 280 kW (380 PS) bei 6500/min0–100 km/h 4,9 sVerbrauch 8,6 l SPreis 86 900 Euro
Hubraum 4951 cm3
Leistung 310 kW (421 PS) bei 6500/min0–100 km/h 4,8 sVerbrauch 12,8 l S Preis ab 47 000 Euro
Technische Daten
Technische Daten
Technische Daten
Hubraum 4663 cm3
Leistung 335 kW (455 PS) bei 5250/min
0–100 km/h 4,6 sVerbrauch 8,5 l S
Preis 139 052 Euro
Hubraum 1984 cm3
Leistung 169 kW (230 PS) bei 4500/min
0–100 km/h 6,2 sVerbrauch 6,0 l S
Preis ab 38 350 Euro
Technische Daten
Technische Daten
WERTUNGFlirtfaktor 7Frischluft 7Flanieren 5Fahrspaß 9Finanzen 7GESAMT 35
MERCEDES SLC 300: SEIN VERSTECKTES DOPPELLEBEN KANN ER NIE GANZ ABLEGEN
MERCEDES S 500 CABRIO: SO VIEL LUXUS MACHT GELASSEN
JAGUAR F-TYPE CABRIOLET S: DER ENGLÄNDER ROCKT UND ROLLT
FORD MUSTANG CABRIO 5.0: EWIG LOCKT DAS SONDERANGEBOT
AUDI TT ROADSTER 2.0 TFSI: UNHEIMLICH PERFEKT
Der Roadster führt auch in vierter Generation weiter ein verstecktes Doppelleben: werktags ein ansehnliches, komfortables Coupé, am Wochenende ein Cabrio mit brav zusammenge-faltetem Blechhut. Anders als der große SL kann der kleine Stern sein bürgerliches Ich aber nie ganz ablegen: Zu brav, zu leise fährt der Offene, obwohl er für Frischluftspaß vieles
mitbringt. Hinter der kurzen Frontscheibe zieht der Fahrtwind so manchen Scheitel, auch weil der Vierzylinder beherzt zur Sache geht und den kompakten Sonnenanbeter lässig durchs Land wirft. Die Lenkung macht den flotten Streifen mit, vermeidet wie das Fahrwerk aber übertriebenen sportlichen Ehrgeiz. Dieser Verwöhn-Charakter sperrt das Leben zwar
manchmal aus, holt aber gaaanz viel Mercedes ins Auto. Der SLC ist ein Flaneur vor dem Herrn, Pardon, vor der Dame, die man öfter hinterm Steuer sieht. FAZIT: Halb Coupé, halb Roadster - die Gene rücken den SLC näher zum Boulevard als zur Landstraße. Ein komfortabler Allwetter-Könner
Sein Name sagt alles über seine breiten Talente: Der Mercedes ist eine S-Klasse, die geschlossen mit 250 Sachen in Richtung
Horizont bügelt, und ein Cabrio, das lässig im Schritttempo mit allem denkbaren Luxus verwöhnt. Der Achtzylinder flüstert, auch wenn alle 455 PS antraben; in der Klimaanlage ste-cken fächelnde Diener. Die Sitze haben so viele Verstellmöglichkeiten, dass man irgendwann nicht mehr verstellen will, und das Fahrwerk schwebt auf Luft. Das ist Deutschland ganz oben, Germanys Next Top Mobil. Der größte offene Stern hat, was andere nicht schaffen:
herrschaftliche Größe, lässige Autorität. Was natürlich reizt, am Lack dieser Titanic zu kratzen. Also: Der Knieraum im Fond und der Kofferraum sind knapp. Als Sportler ist das Schiff zu behäbig, und der ausfahrbare Spoiler am Scheibenrahmen wirkt peinlich. Wer S 500 Cabrio kauft, sollte die 139 052 Euro nicht mehr wirklich vermissen. Und beim Flanieren das geeignete Gesicht aufsetzen können: ein entrücktes Lächeln, das nicht mehr von dieser Welt ist. So wie der Mercedes. FAZIT: Deutschlands edelster offener Viersitzer - früher fuhren darin die großen Filmstars
Starten, und - wrooaam! So ver-kündet der Sechszylinder der gesamten Nachbarschaft, dass der F-Type nun seinen Schall-
teppich ausrollt. Gesundes Selbstbewusstsein wird vom Besitzer verlangt, dafür entlohnt der Jaguar mit einem Strauß intensiver Eindrücke. Eingemauert in die tiefen Sitze, vor sich die lange Haube, im Rückspiegel die ausladenden Hüften und im Nacken den kalten Fahrtwind, der sich hinterücks in den Innenraum mogelt und zunächst jeden Verdacht zerstreut, der Zweisitzer könnte zu viel Boulevardtiger sein. Die 380 PS gehen amtlich ab, auf der Land-straße gibt sich der Engländer sportlich, für die Rennpiste ist er zu schwer. Dieser Hingucker wird garantiert ein Klassiker, der wie sein Vor-
bild E-Type eine wichtige Frage stellt: lieber Coupé oder Cabrio? Kleiner Tipp: Bei offenem Dach kommt das „Wrooaam“ besser! FAZIT: Der Jaguar unter den Cabrios ist stark, unterhaltsam und optisch der Hammer. Das hat seinen Preis
Der TT kann dir unheimlich wer-den: ein Roadster, der die Freuden des Offenfahrens so perfekt serviert. Der Turbomotor schiebt
unten und rennt oben heraus, inszeniert das Schalten des Doppelkupplungsgetriebes mit einem Spotzer aus dem Klappenauspuff und vollstreckt über den souveränen Vortrieb. Die
Lenkung? Ein einstellbarer Traum. Die Sitze? Zweite Haut. Der Wind wird perfekt portioniert, entweder über die Klimaregler in den Luft-düsen oder das Windschott, das elektrisch hinterm Nacken ausfährt. Übers Virtual Cockpit wird mancher vermutlich bald Poké-mons jagen, so perfekt ist der Audi. Zu perfekt? Manchmal bleibt das direkte, hautnahe Erlebnis auf der Strecke, aber bitte: einfach Extras weglassen. Somit kommen wir zur Op-tik. Langweiler, sagen die einen. Die anderen sehen einen Roadster, der sich treuer geblie-ben ist als der Mercedes SLC und auf dem Weg ist zum Design-Original. Auch unheimlich!FAZIT: Eine luftige, kompetente und fast perfekte Fahrmaschine. Nur günstig ist der offene Audi nicht
Cabriofahren macht gelassen, aber nicht blind. Blind für die 47 000 Euro, die Ford für sein Sonderangebot ver-
langt: den offenen Mustang mit Achtzylinder, der dringend hinters Pony auf dem Kühler- grill gehört. Seine fünf Liter Hubraum blubbern
das Lied von der Freiheit, von fernen High-ways und dem naheliegenden Tritt aufs Gas-pedal. Die 421 PS galoppieren ohne Turbo, ohne Mätzchen. Es gibt nur eine Automatik, die den Spaß am Mustang nicht schmälern kann, überhaupt ist der Ami nun besser ver-arbeitet als sein Ruf: Fahrwerk und Lenkung
modern und straff, das Interieur zeitgemäß. Die Wirkung des Ford liest man am besten auf den Gesichtern am Straßenrand ab: Flirten zum Spartarif!FAZIT: Günstiger ist automatische Lässigkeit nicht zu haben: Mustang mit V8, reinsetzen und loscruisen!
Die Falt-Show: bekannt und komfortabel. Das Gesicht wird dem großen SL immer ähnlicher Warum müssen wir immer
wieder hinschauen? Der F-Type hat tausend Reize
Design geht über alles: Riesiges Kino mit Navi im Cockpit – wer es kennt, liebt es
Von wegen Pony, das ist ein Brocken. Aber ein
schöner. Leider nur mit Automatik
Irgendwie traut sich auch der Wind nicht in
diese Verwöhnhöhle. Bester Genuss? Bei Tempo 80
WERTUNGFlirtfaktor 4Frischluft 7Flanieren 8Fahrspaß 5Finanzen 6
GESAMT 30
WERTUNGFlirtfaktor 4Frischluft 7Flanieren 10Fahrspaß 7Finanzen 3
GESAMT 31
WERTUNGFlirtfaktor 8Frischluft 8Flanieren 5Fahrspaß 7Finanzen 4
GESAMT 32
WERTUNGFlirtfaktor 8Frischluft 7Flanieren 6Fahrspaß 6Finanzen 6
GESAMT 33
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OFFENFAHREN IST AUS DER MODE? Aus-geschlossen, denn nie war die Auswahl an Cabrios größer. Und damit die Vielfalt der möglichen Genüsse. Im E-Méhari kann man allein dem Fahrtwind zuhören, im Ford Mus-tang macht der Achtzylinder ohrsüchtig. Wie unterschiedlich warme Sommerluft riecht, spürt man am besten hinter den Nüstern des
Vanquish. Unerreicht der Gleiter-Komfort ei-nes großen Mercedes-Cabrios, während der neue Boxster die letzte Rille fürs Offenfahren markiert. Zum Flirten taugen sie alle viel mehr als geschlossene Autos, weil Cabrio-Fahrer sich dem Leben öffnen: Wer den Tag mit offenem Dach beginnt, hat die Sonne im Herzen. Auch wenn sie nicht scheint.
DIE GROSSE VIELFALT BEIM OFFENEN GENUSS
FAZITRedakteurJOACHIM STAAT
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Hubraum 1998 cm3
Leistung 118 kW (160 PS) bei 6000/min0–100 km/h 7,3 sVerbrauch 6,9 l S Preis 26 890 Euro
Technische Daten
Hubraum 1499 cm3
Leistung 100 kW (136 PS) bei 4400/min
0–100 km/h 8,8 sVerbrauch 4,9 l S
Preis ab 23 950 Euro
Technische Daten
Hubraum 2497 cm3
Leistung 257 kW (350 PS) bei 6500/min0–100 km/h 4,4 sVerbrauch 7,3 l SP Preis ab 66 141 Euro
Technische Daten
MINI COOPER CABRIO: DER MACHT RICHTIG WIND
MAZDA MX-5 2.0: WEGLASSEN MACHT GLÜCKLICH
PORSCHE 718 BOXSTER S: NASE IM WIND, MOTOR AM POPOMETER
Der Mini nochmals verwässert seit dem Facelift? Wer so jammert, setze sich ins neue Cabrio. Die steile Scheibe steht gefühlt einen Meter weit vorn, der Fahrtwind fliegt beißend über die runden Außenspiegel auf die Hände. Brr, aber das ist echt. Ehrlich. Pures Cabriofahren, ohne Nackenfön, da schaut man sich schnell nach einem Schal um. Wie früher. Mini hat sich diese Echtheit bewahrt, genau so wie das leichtfüßige Kurvenwetzen und das gedankenschnelle Abbiegen. Kein anderer Fronttriebler fährt so agil, dem setzt der neue Benziner jetzt die Krone auf. Der 1,5-Liter drückt noch weniger Kilo auf die Vorderachse, dieser Dreizylinder erscheint wie gemacht für den Engländer. Seine Dämpfer lassen sich nun gegen Auf-preis verstellen, trotzdem ist kein echter Komfort eingezogen. Statt auf langen Reise-etappen zu quälen, verwöhnt der Mini lieber mit Extras aus dem endlosen Pro-gramm: zum Beispiel dem zweifarbigen Lack, den keiner (außer dem Smart) so selbst-verständlich tragen kann. Dieses Cabrio bleibt eine Aufforderung zum Lächeln. FAZIT: Respekt, Mini! Das kleine, exklusive Modepüppchen setzt uns richtig an die frische Luft
Alle horchen wie gebannt auf den Sound: ja, von käferig bis Krawall klingt alles heraus, aber das Wichtigste ist doch: Boxster
bleibt Boxster. Der Herzschrittmacher mit den tiefen Sitzen und dem Motor direkt am Hintern (dreht bis an die 7300 Touren) ist heute viel-leicht mehr Porsche als je zuvor. Hier macht sogar das Dach Tempo und schließt in gut zehn Sekunden bis Tempo 50. Jaja, ein über-flüssiges Gimmick, viel wichtiger sind die Schraubstock-Sportsitze und das blitzschnell schaltende PDK. Der neue 718 garantiert näm-lich nicht nur Aufmerksamkeit und Zugluft,
sondern dass kräftiger Fahrtwind auch mal quer um die Nase weht. Auf den Breitreifen haben die Stuttgarter großflächig Straßenkleber verteilt, und wer jetzt noch am Vierzylinder zweifelt, beachte die wichtigsten Werte für einen Sportwagen: Mit rund 15 Sekunden bis Tempo 200 lässt der Boxster den Sechs-zylinder alt aussehen, und kommt beim Bummeln trotzdem mit rund zehn Litern aus. Überflüssig zu erwähnen, dass die ge-stiegenen Preise nicht vierzylindrig aussehen. FAZIT: Auch als Vierzylinder echt und spannend. Ein Sportwagen, ganz nebenbei ein Roadster
Gäbe es eine Lächeln-pro-Euro-Wertung, der Mazda wäre ganz weit vorn. Für einen Preis, der mit 26 890 Euro so sanft ist wie
eine Sommerbrise, liefert der MX-5 alles, was den Spaß am Offenfahren ausmacht. So viel Frischluft, dass man sich morgens über-legt, welche Jacke das Wetter verlangt, und ein Fahrgefühl, das jeden Meter zum Erlebnis macht. Dieser Zweisitzer führt Augen, Ohren,
Haut und Haaren vor, was Roadsterfahren bedeutet: Die Räder tasten die Straße ab und melden jeden Krümel, der große Zweiliter spielt in dem Viermeter-Winzling den Kraft-protz, weil 160 PS nur etwas mehr als eine Tonne bewegen. Der Sauger dreht spielerisch über 7000 Touren, die Lenkung zappelt fast zu nervös in den Händen. Auch das Dach folgt dem Motto: Weglassen macht glück- lich. Ein Griff, klack, zwei Sekunden, offen.
Schneller als jedes Elektro-Dach, nur nicht so bequem. Denn großen Komfort sollte man in dem engen Zweisitzer nicht erwarten: Schon eine Handtasche muss in den Fußraum. Taugt so ein automobiles Schwarzbrot zum Flirten? Der Typ darin ist schon mit wenig zufrieden, und sein Lächeln könnte anstecken.FAZIT: Ein Roadster nach dem Rein-heitsgebot: alles, was Spaß macht, zum unschlagbar günstigen Preis
PLATZ
Neu am Cabrio: Die überrollbügel hinten sind weg. Volcanic Orange metallic steht ihm. Kofferluke im Heck, Durcheinander innen
Der neue Vierzylinder dreht bis 7300 Touren, das rote Cockpit geht nur bei Porsche
Motor vorn, Antrieb hinten, zwei Sitze, knapp vier Meter Länge. Danke, Mazda!
Eins, zwei, auf! Dach öffnen dauert so lange
wie eine Gelbphase
Hier die Topversion.Die Basis kostet 22 990 Euro
Solche Bilder hängen Jungs (bis 50) sich übers Bett
OgCmatau
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AZITeurHIM STAAT
WERTUNGFlirtfaktor 9Frischluft 8Flanieren 5Fahrspaß 10Finanzen 5
GESAMT 37
WERTUNGFlirtfaktor 8Frischluft 9Flanieren 4Fahrspaß 9Finanzen 9
GESAMT 39
WERTUNGFlirtfaktor 9Frischluft 7Flanieren 5Fahrspaß 7Finanzen 8
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