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MAI 2017 | 41. JAHRGANG | HEFT 2 Hoch hinaus mit dem zweiten Abschluss: Ausbildung Erste Tage im Unternehmen erfolgreich meistern Arbeitsmarkt Berufliche Möglichkeiten für Humanmediziner Berufsbild Was macht eine Feelgood-Managerin? Promi- Interview mit Comedian Chris Tall go abi.de Master – ja oder nein?

go - abi.deabi.de/data/PrintEdition/124/abi2_2017_gesamt.pdf · Am ersten Tag zu spät kommen? Die neuen Kollegen einfach duzen? ... Zu spät! Susi ist auf dem Weg zu ihrem Ausbildungsbetrieb

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Mai 2017 | 41. Jahrgang | heft 2

hoch hinaus mit dem zweiten abschluss:

Ausbildungerste tage im Unternehmen

erfolgreich meistern

ArbeitsmarktBerufliche Möglichkeiten

für humanmediziner

BerufsbildWas macht eine

feelgood-Managerin?

Promi-Interview

mit Comedian

Chris Tall

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Master – ja oder nein?

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e d i t o r i a l

w ie geht es nach dem Bachelor weiter? Soll ich einen Master anhängen – und wenn ja, welchen? Lege ich Wert auf praktischen Anwendungsbezug oder will ich mich der Forschung widmen? Bachelor absolventen haben bei der Wahl des Masterstudiums viele Möglichkeiten. Mehr als 7.400 konsekutive, also aus einem

Bachelor und einem darauf aufbauenden Master bestehende Studiengänge listet der Finder von studienwahl.de auf. Hinzu kommen laut Hochschulkompass knapp 900 wei­terbildende Masterstudienangebote, die in der Regel Berufserfahrung voraussetzen.

In diesem abi>> Magazin erfährst du mehr über die verschiedenen Arten von Master­studiengängen, über Zulassungsvoraussetzungen sowie die Finanzierung. Studierende berichten, warum sie sich für den Master entschieden haben. Personalverantwortliche erläutern, wie die Chancen für Berufseinsteiger mit einem weiter qualifizierenden Abschluss in ihrem Unternehmen stehen.

Apropos Chancen auf dem Arbeitsmarkt: Derzeit haben Nachwuchsmediziner gute Perspektiven. Vor allem in ländlichen Gegenden gibt es einen erhöhten Bedarf an Ärztinnen und Ärzten. Doch berufliche Möglichkeiten eröffnen sich nicht nur in Praxen und Kliniken, sondern beispielsweise auch an Hochschulen oder bei Kranken­versicherungen. Mehr über den Arbeitsmarkt für Humanmediziner erfährst du ab Seite 22 dieses Heftes.

In Bereichen jenseits der Medizin ist nicht für alle Abiturienten ein Studium die interessanteste Option; viele junge Menschen entscheiden sich für eine Berufs­aus bildung. Die ersten Tage im Unternehmen stellen die Azubis oftmals vor neue Herausforderungen. Ab Seite 6 geben Experten Tipps, wie man die ungewohnte Situation souverän meistert und Fettnäpfchen vermeidet.

Viel Spaß beim lesen wünscht die abi>> redaktion

Liebe Leserin, lieber Leser,

au S b i l d u n g

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Erste Tage erfolgreich meisternWer eine Ausbildung beginnt, kann leicht in das eine oder andere Fettnäpfchen treten. Experten geben Tipps, wie man heikle Situationen meistert. ...........6

goabi.de

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das Quäntchen mehrDas eigene Wissen vertiefen, die Chancen auf den Traumjob erhöhen: Es gibt viele Gründe, sich für ein Masterstudium zu entscheiden. ............ 10

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i n h a lt

I ausbildung I studium I beruf I arbeitswelt I fun & facts

AUSBILDUNGerste tage erfolgreich meisternExperten geben Tipps, wie man heikle Situationen zum Ausbildungsbeginn meistern kann. .....................................6

oft sind es Kleinigkeiten, die zählenDer angehende Medienkaufmann Niklas Busse (19) berichtet von seinem Ausbildungsstart. ................................8

Was muss ich vor dem ersten ausbildungstag erledigen?abi>> zeigt dir, was du für deinen Ausbildungsstart vorbereiten musst. ..................................................9

IM FOKUSdas Quäntchen mehr Wer studieren möchte, muss sich auch überlegen, ob ein Masterstudium dem Bachelor folgen soll. ........................ 10

auf dem Weg zum Masterstudium Annegret Worm, Studienberaterin an der Uni Leipzig, gibt Tipps zum Klären der wichtigsten Fragen rund um das Thema Master. ...................................14

Warum studiere ich weiter?abi>> hat drei Studierende befragt, warum sie sich für den Master entschieden haben. ............... 16

Studieren in zwei KulturenDjalila Ben­Bouchta (24) studiert an der Universität Kassel und der University of Cairo. ...........................18

der Meister des unterrichtensDennis Gefke (29) absolviert einen Master auf Lehramt an beruflichen Schulen. .............................................19

Master und berufspraxis bringen VorteilePersonalverantwortliche erläutern, welcher Abschluss in ihrem Unter­nehmen gefragt ist. ...........................20

ARBEITSMARKT„Mehr als husten, Schnupfen, heiserkeit“ Nachwuchsmediziner haben gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. .....................................22

Krankenversorgung, Forschung und lehre vereintDie Fachärztin für Humangenetik Franziska Degenhardt (34) untersucht, ob Krankheiten genetische Ursachen haben. ...............................................24

WAS MACHT EINE …?Feelgood-Managerin Im Unternehmen trägt Stefanie Frenking (31) wesentlich zu einer positiven Firmenkultur bei. ..................26

PROMI­INTERVIEW„ich liebe diesen beruf“Comedian Chris Tall (25) berichtet von seinen Auftritten – und seinem peinlichsten Erlebnis. ..........................27

a r b e i t S M a r K t

„ Mehr als Husten, Schnupfen, Heiserkeit“

Humanmediziner haben aktuell gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. ........................................ 22

Wa S M a C h t e i n e …?

Feelgood­ManagerinDie Mischung aus Organisation und Kreativität macht Stefanie Frenkings Job zu einer sehr abwechslungsreichen Aufgabe. ..............................26

abi.de

WEITERE RUBRIKENeditorial �����������������������������������������������2 news ����������������������������������������������������4 impressum ����������������������������������������27 Vorschau/leseraktion ��������������������28

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newsA k t u e l l e s t u d i e

Höherer Lohn für Praktikanten

Rund 3,3 Milliarden Euro inves­tieren deutsche Unternehmen

jährlich in die akademische Bildung. Das geht aus einer

aktuellen Studie des Stifterverbands hervor.

Während sich die Praktikantenlöhne in den letzten drei Jahren fast verdop­pelten, nahm die Zahl der Praktikums­plätze ab. Ein Grund für diese Entwick­lung ist die Einführung des Mindest­lohns im Jahr 2015. Sie führte zu einer signifikanten Erhöhung des Lohnniveaus für studentische Praktika: Im Jahr 2012 investierte die Wirtschaft noch rund 643 Millionen Euro in Praktika – im Jahr 2015 waren die Investitionen mit 975 Millionen Euro deutlich höher. Gleichzeitig hat jedes sechste Unter­nehmen Praktikumsplätze abgebaut. Der Trend sieht so aus, dass Praktika, die länger als drei Monate dauern, zwar gut bezahlt sind, aber immer seltener angeboten werden.

Die Studie „Bildungsinvestitionen der deutschen Wirtschaft“ wird vom Stifter­verband zusammen mit dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) alle drei Jahre durchgeführt und erhebt die Ausgaben der Wirtschaft für Hoch­schulen und Studierende.

>> Mehr InfosStifterverbandwww.stifterverband.org

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Immer mehr Deutsche studieren

im AuslandIm Jahr 2014 waren laut

Statistischem Bundesamt rund 137.000 deutsche Studierende

im Ausland eingeschrieben. Damit ist im Vergleich zum

Vorjahr ein Anstieg von 1,9 Prozent zu verzeichnen.

Beliebtestes Studienziel war im Jahr 2014 das Nachbarland Österreich mit einem Anteil von knapp 20 Prozent. Darauf folgten die Niederlande mit 16 und Großbritannien mit 12 Prozent. Knapp die Hälfte der deutschen Studierenden im Ausland war in einem dieser drei Länder eingeschrieben.

Die Verteilung nach Fächer­gruppen unterscheidet sich in den Zielländern erheblich. Nach Ungarn und Tschechien gingen die meisten Studierenden, um ein Fach im Bereich Humanmedizin oder Gesundheitswis­senschaften zu studieren. Dagegen waren Rechts­, Wirtschafts­ und Sozialwissenschaften in den Nieder­landen am beliebtesten. In Frankreich wiederum standen die Fächer der Sprach­ und Kulturwissenschaften sowie Sport an erster Stelle.

>> Mehr InfosStatistisches Bundesamtwww.destatis.de

s t u d i e n s t a n d o r t e

Mehr Hochschul­standorte in Deutschland

Die Zahl der Hochschulen in Deutschland nimmt immer weiter zu. Das ergab eine Analyse des Centrums für

Hochschulentwicklung (CHE).

So entstand knapp die Hälfte aller 619 Hochschulstandorte in der Bundes­republik erst in den letzten 25 Jahren. Neben den Ballungszentren, bei denen Berlin mit 28 Neugründungen an der Spitze liegt, gibt es laut CHE inzwischen auch zahlreiche Möglichkeiten, in Kreisen oder kreisfreien Städten zu studieren. Dadurch verringert sich die maximale Entfernung zur nächsten Hochschule für Studieninteressierte auf 59 Kilometer Luftlinie. In Thüringen, Nordrhein­West­falen, dem Saarland und Hessen liegt sie sogar nur bei 40 Kilometern.

Hauptverantwortlich für diese Entwicklung sind laut der Analyse die Fachhochschulen, die 84 Prozent der Neugründungen im genannten Zeitraum ausmachen. Vor allem die privaten Institutionen erschließen sich oftmals mit Nebenstandorten ein weitreichendes Gebiet und gründen sogenannte „Filial­Hochschulen“.

>> Mehr InfosCHE Centrum für Hochschul entwicklungwww.che.de

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newsI m J u l i u n d A u g u s t i n D r e s d e n

Sommeruniversität 2017Du bist an Fächern aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissen­schaften und Technik (MINT) interes­siert und möchtest den Studienalltag an einer Universität kennenlernen? Die Technische Universität (TU) Dresden bietet in diesem Jahr zum 20. Mal die Sommeruniversität an. Während der Sommerferien können Schülerinnen und Schüler jeweils eine Woche lang die verschiedenen Institute und Forschungseinrichtungen erkunden oder in den Laboren an eigenen Projekten arbeiten. Begleitet werden sie dabei von Wissenschaftlern und Studierenden, die von ihrem Alltag erzählen. Außerdem gibt es die Möglich­keit, sich zu Themen wie Studienfinan­zierung oder Wohnen im Studium zu informieren.

Die Sommeruniversität wird an vier verschiedenen Terminen im Juli und August angeboten. Die Teilnahme kos­tet 50 Euro. Interessierte können sich bis zum 15. Juni 2017 anmelden.

>> Mehr InfosSommeruniversität der TU Dresdenwww.tu-dresden.de/sommeruni

A m 23 . u n d 2 4 . J u n i 2 017 i n F r a n k f u r t

Jobmedi HessenDu interessierst dich für einen Beruf in der Gesundheits­ und Sozialbranche? Dann könnte sich für dich ein Besuch der Jobmedi Hessen im Kongresshaus „Kap Europa“ in Frankfurt lohnen. Am 23. und 24. Juni 2017 präsentieren mehrere hessische Institutionen aus dem medizinischen Bereich – etwa Kliniken oder Bildungsträger – ihre Arbeit sowie ihre Stellen­, Aus­ und Weiterbildungsange­bote. Fachkräfte, Auszubildende, Schüler und Hochschulabsolventen können sich über Studiengänge und Berufe im Bereich Pflege, Medizin, Soziales, Management oder Therapie informieren. Außer Informationen über verschiedene Karrierewege im Gesundheitsbe­reich gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Vorträgen und Podiumsdiskussionen.

Geöffnet ist die Messe am Freitag von 9 bis 14 Uhr und am Samstag von 10 bis 15 Uhr. Der Eintritt ist frei.

>> Mehr InfosJobmediwww.jobmedi.de

A m 13 . u n d 14 . M a i 2 017 i n G l a u c h a u

Azubi & Studientage Westsachsen Die Karriere­ und Bildungsmesse „azubi & studientage“ macht erstmals Station in Westsachsen und findet am 13. und 14. Mai 2017 in der Sachsenlandhalle Glauchau statt. Eine Vielzahl an verschiedenen Unternehmen aus vielfältigen Branchen sowie mehrere Hochschulen und Institutionen präsentieren den Besuchern ihre Studien­, Ausbildungs­ und Prakti­kumsangebote. Zusätzlich können die Teilnehmenden durchgehend Vorträge besuchen, beispielsweise über Ausbildungsmöglichkeiten im Ausland, wie man im Vorstellungs­gespräch überzeugen kann und über duale Studiengänge in der Region. Eingeladen sind vor allem Schülerinnen, Schüler sowie Young Professio nals, die auf der Suche nach dem Traumjob sind.

Die Messe ist an beiden Tagen von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

>> Mehr Infosazubi & studientage Westsachsenwww.kabijo.de/westsachsen

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Erste Tage erfolgreich meisternAm ersten Tag zu spät kommen? Die neuen Kollegen einfach duzen?

Wer eine Ausbildung beginnt, kann schon einmal leicht in das eine oder andere

Fettnäpfchen treten. Margith Schubert, Studien- und Berufsberaterin der Agentur für Arbeit

Dresden, und Nils Vogt, Ausbildungsberater der IHK Berlin, geben Tipps,

wie man mit ungewohnten Situationen umgehen kann.

Szenario: Zu spät! Susi ist auf dem Weg zu ihrem Ausbildungsbetrieb. Wegen einer Baustelle muss sie einen Umweg in Kauf

nehmen. Es ist abzusehen, dass sie ein paar Minuten zu spät kommen wird. Doch was sind schon ein paar Minuten? Aber ob das ihr Ausbildungsbetrieb auch so locker sieht?

Das sagt IHK-Experte Nils Vogt: Sicher nicht. Pünktlichkeit ist immer wieder ein Thema, gerade zu Beginn der Ausbildung. Natürlich kennen wir alle diese Situa-tionen: Es ist viel Verkehr oder der Bus kommt nicht pünktlich. Grundsätzlich ist es aber wichtig, pünktlich zu erscheinen. Daher sollte man sich einen kleinen Zeitpuffer einbauen.

Lässt sich eine Verspätung nicht vermeiden, sollte man beim Ausbildungsbetrieb anrufen und Bescheid sagen – auch wenn es nur um wenige Minuten geht. Das ist nicht nur eine Frage der Höflichkeit, sondern auch ein Signal dafür, dass man Pünktlichkeit ernst nimmt. Auch eine Entschuldigung ist in diesem Fall angebracht.

Szenario: Wer zuerst grüßt, hat gewonnenAlexander freut sich auf seinen ersten Ausbil-dungstag. Auf dem Weg zu seinem Arbeitsplatz blickt

er in fremde Gesichter. Einige Mitarbeiter sehen ihn fragend an. Alexander geht weiter, ohne etwas zu sagen. Schließlich kennt er die Leute ja nicht. Oder?

Das sagt Berufsberaterin Margith Schubert: Grüßen gehört wie Pünktlichkeit zu den Grundregeln der Höflich-keit. Daher sollte Alexander gleich grüßen und nicht warten, was das Gegenüber macht – egal ob es sich um Mitarbeiter, Vorge-setzte oder Kunden handelt. Wenn man anfangs vorgestellt wird und unsicher ist, wie man sich verhalten soll, kann man andere beobachten und merkt dann schnell, ob auch ein Handschlag üblich ist oder ob man sich nur mit Namen vorstellt.

Szenario: Du oder Sie? Ein paar Mitarbeiter stehen zusammen, unterhalten sich und duzen sich dabei ganz selbstverständlich.

Sophie ist die neue Auszubildende. Als ihr jemand eine Frage stellt, fällt sie auch spontan ins Du, fragt sich dann aber, ob das in Ordnung war.

Das sagt IHK-Experte Nils Vogt: Wenn Sophie spontan das Du benutzt hat, sich aber im Nach-hinein unsicher ist, ob das angemessen war, kann sie charmant einen Rückzieher machen und nachfragen: „Entschuldigen Sie, ich habe Sie gerade geduzt.“ Dann ist es an der anderen Person, die Situation zu klären. Generell ist man aber als Auszubildender der Neuling im Unternehmen und sollte erst einmal das „Sie“ verwenden. Selbst wenn das „Du“ in einer Abteilung üblich ist, ist es höflicher, zu warten, bis es einem auch angeboten wird.

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Szenario: Nichts zu tun? Sebastian hat seine Aufgaben, die ihm sein Ausbildungsleiter gegeben hat,

bereits alle erledigt. Jetzt hat er gerade nichts zu tun. Eine gute Gelegenheit, um auf seinem Smart-phone nachzuschauen, ob es Neuigkeiten gibt. Ist doch in Ordnung – oder?

Das sagt Berufsberaterin Margith Schubert: Das Smartphone nehmen oder im Internet surfen, weil man gerade nichts zu tun hat, ist kein ange-messenes Verhalten. Von den Auszubildenden wird selbstständiges und eigenverantwort liches Arbeiten erwartet. Sebastian sollte nicht warten, bis ihm eine neue Aufgabe übertragen wird, sondern von sich aus Vorschläge machen, was er als Nächstes tun könnte. Wenn ihm nichts einfällt, kann er sich Notizen machen: Was ist bisher passiert? Was habe ich gelernt, welche Aufgaben habe ich erledigt?

Szenario: Nachfragen erlaubt!Emilia ist krank. Vor ein paar Tagen erklärte ihre Ausbilderin, wo sie die Krank-

meldung bis zu welchem Zeitpunkt hinschicken muss. Aber wie war das noch mal? Ruft sie jetzt an und fragt nach oder nimmt sie die Krankmeldung einfach mit, wenn sie wieder zur Arbeit geht?

Das sagt IHK-Experte Nils Vogt: Jeder vergisst mal etwas. Emilia sollte auf jeden Fall im Betrieb anrufen und nachfragen, wo sie die Krankmeldung bis wann abgeben muss. Fehler oder Unwissenheit zu vertuschen oder einfach auszusitzen, schadet dem Vertrauensverhältnis und kann am Ende schwerwiegender sein als der eigentliche Fehler. Auszubildende sollten daher immer von sich aus das Thema ansprechen und bei Unsicherheiten lieber nachfragen.

Szenario: Kleider machen LeuteThomas hat seinen Wunschausbildungs-platz als Industriekaufmann bei einem

Sportartikelhersteller bekommen. Er überlegt, was er an seinem ersten Arbeitstag anziehen soll. Am liebsten würde er in T-Shirt und Jeans ins Büro gehen. Wäre er damit angemessen gekleidet?

Das sagt Berufsberaterin Margith Schubert: In der Regel hat Thomas beim Vorstellungs-gespräch einen Eindruck bekommen, wie die Mitarbeiter im Büro gekleidet sind. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte ein Hemd anziehen. Damit macht man nichts verkehrt.

Welche Kleidung angemessen ist, hängt natür-lich vom Berufsbild ab: Im Handel, bei Banken und Versicherungen sollte die Kleidung in erster Linie seriös sein. Anders kann es in Agenturen sein, in denen Kreativität eine große Rolle spielt.

Szenario: Verbindlich bleibenLena sollte am Freitag um 13 Uhr ihr Berichtsheft bei ihrer Ausbilderin

abgeben. Am Morgen hat sie vergessen, es einzustecken. Das hat ja sicher noch bis nächste Woche Zeit, oder?

Das sagt IHK-Experte Nils Vogt: Es gibt immer wieder Auszubildende, denen es schwerfällt, verbindlich zu sein und Absprachen einzuhalten. Gerade zu Beginn einer Ausbildung ist die Umstellung von Schule auf das Arbeits-leben sicherlich nicht einfach. Man sollte sich aber bemühen, die Aufgaben so sorgfältig wie möglich zu erledigen und Termine ernst nehmen. <<

Mit T-Shirt und zerrissenen Jeans in die Arbeit – ob das eine gute Idee ist?

Im Krankheitsfall sollte man dem Arbeitgeber rechtzeitig Bescheid geben.

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>>mehr info www.abi.deAusbildung zur Ergotherapeutin: erste Tagegib Folgendes in die suche ein: CodeSKW

Rechte und Pflichten in der Ausbildunggib Folgendes in die suche ein: CodeCRP

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E r f a h r u n g s b e r i c h t

Oft sind es Kleinigkeiten, die zählen

Niklas Busse hat vor Kurzem seine Ausbildung zum Medienkaufmann

beim Heise Verlag in Hannover begonnen. Für abi>> berichtet der

19-Jährige von seinem Ausbildungsstart.

s chule ist Schule: Stundenplan, Kurse, Lehrer – das ist bekanntes Terrain. Aber woher soll man wissen, wie der Arbeitsalltag in einem Unternehmen abläuft?

Hilfreich war für mich ein Vortreffen mit Auszu-bildenden aus dem zweiten Lehrjahr. Wir Neuen wurden in ein Hotel in der Hannover Innenstadt eingeladen, konnten uns ungezwungen kennen-lernen und austauschen. Wir haben verschiedene Situationen besprochen, die man aus der Schule nicht so kennt – etwa das Thema Duzen. Im Verlag wird sehr viel geduzt. Es ist aber so, dass man nicht einfach jemanden duzen sollte, bevor man es nicht angeboten bekommt. Generell herrscht im Verlag ein sehr freundlicher und höflicher Umgangston, den man selbst auch pflegen sollte.

Offiziell gab es vier Einführungstage, an denen ganz unterschiedliche Veranstaltungen auf dem Programm standen. Dazu gehörte ein Rundgang durch die verschiedenen Abteilungen des Verlags, auf dem wir die neuen Kollegen kennenlernen durften. Natürlich kann man sich nicht gleich alle Namen merken, hat aber die Leute zumindest schon mal gesehen.

Dresscode und TelefontrainingEin ganzer Tag wurde dem Thema Dresscode gewidmet. Die Azubis aus den höheren Lehr-jahren haben für uns eine Modenschau organi-siert und sind in ganz unterschiedlichen Outfits

aufgetreten. Wir haben darüber diskutiert, welche Außenwirkung die Kleidungsstile haben. Für uns ist das ein wichtiges Thema, weil wir im Verlag im Service arbeiten, viel Kontakt zu Kunden haben und auch auf Messen unterwegs sind. Auch ein Telefontraining gehörte dazu, in dem es etwa darum ging, wie man sich am Telefon korrekt meldet, wie man weiterverbindet oder eine Tele-fonnotiz erstellt.

Schließlich gab es dann noch das Organisato-rische: Wie funktioniert die Zeiterfassung? Wie beantragt man Urlaub? Was ist zu tun, wenn man krank wird, und wen kann man ansprechen, wenn es in der Berufsschule nicht so gut läuft? Ein Auszubildender hat uns das alles erklärt – das war sehr hilfreich.

Notizen machen Anders als in der Schule bekommt man Aufgaben übertragen, die man dann eigenverantwortlich abarbeiten muss. Ich habe schnell gemerkt, dass es besser ist, sich Notizen zu machen, um nicht alle zehn Minuten nachfragen zu müssen. Es ergeben sich auch so noch genügend Fragen. Schließlich ist alles erst einmal neu.

Wenn man fünf bis zehn unterschiedliche Aufgaben erledigen soll und die Arbeitsschritte zum ersten Mal macht, sind es oft Kleinigkeiten, die man vergisst. Im Zweifel ist es immer besser, einmal zu viel zu fragen als zu wenig. Die Kollegen sind immer sehr hilfsbereit. <<

„im Zweifel ist es immer besser,

einmal zu viel zu fragen als zu wenig.“

Niklas Busse

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>>mehr info www.abi.de

gib Folgendes in die suche

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C h e c k l i s t e

Was muss ich vor dem ersten Ausbildungstag erledigen?Krankenversicherung, Bankkonto, Sozialversicherungsnummer?

abi>> zeigt dir, was du für deinen Ausbildungsstart vorbereiten musst.

BankkontoSpätestens mit Ausbildungsbeginn musst du dir ein eigenes Girokonto einrichten. In der Regel bieten Banken ein kosten-loses Girokonto für Azubis an. Auszubildende unter 18 Jahren benöti gen für eine Kontoeröffnung die Genehmigung der Eltern.

KrankenversicherungAls Auszubildender bist du nicht mehr über deine Eltern versi-chert und musst deshalb eine eigene Krankenversicherung abschließen. Zu Beginn deiner Ausbildung teilst du deinem Ausbildungsbetrieb die Krankenkasse mit, für die du dich entschieden hast. Der Betrieb meldet dich an.

Steueridentifikationsnummer Die Lohnsteuer wird von deinem Bruttogehalt abgezogen. Das erledigt normalerweise dein Arbeitgeber für dich. Damit er das machen kann, braucht er einige Angaben von dir, darunter deine Steueridentifikationsnummer, die du vom Finanzamt erhältst und die dein ganzes Leben lang gilt. Oft ist es jedoch so, dass Auszubildende keine Lohnsteuer abführen müssen, da ihre Vergütung unter dem Grundfreibetrag von 8.820 Euro im Jahr (2017) liegt.

SozialversicherungsnummerNeben der Lohnsteuer werden vom Bruttolohn auch Abgaben für Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung abgezogen. Dafür brauchst du eine Sozialversicherungs-nummer, die auf deinem Sozialversicherungsausweis steht. Diesen bekommst du von deiner Krankenkasse.

Polizeiliches FührungszeugnisEinige Betriebe verlangen von ihren Auszubildenden ein poli-zeiliches Führungszeugnis. Dieses gibt es auf Anfrage bei der Stadt- oder Gemeindeverwaltung.

Ärztliche ErstuntersuchungSolltest du bei Ausbildungsbeginn noch keine 18 Jahre alt sein, brauchst du eine Bescheinigung des Hausarztes, dass du für den gewählten Beruf gesundheitlich geeignet bist. Bei manchen Berufen ist sogar grundsätzlich ein Gesundheits-zeugnis vorzulegen.

Vermögenswirksame Leistungen Du kannst dich bei der Personalabteilung oder dem Betriebsrat deiner Ausbildungsstelle informieren, ob und in welcher Höhe dir vermögenswirksame Leistungen (etwa ein Bauspar-vertrag oder die Tilgung eines Baukredits) einzustehen.

Übrigens: Auch als Auszubildender kannst du dir einen Schüler ausweis ausstellen lassen, mit dem du in vielen Einrich-tungen Vergünstigungen erhältst. <<

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Brauche ich ein Bankkonto und eine Krankenversicherung? Vor dem Ausbildungsbeginn sind noch viele Fragen offen.

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m a s t e r – j a o d e r n e i n?

Das Quäntchen mehrWer studieren möchte, muss sich neben der Entscheidung für ein Fach auch überlegen, ob

ein Abschluss für den späteren Beruf ausreicht – oder ob ein Masterstudium dem Bachelor

folgen soll. Drei von vier Studierenden sagen „Ja“ zum Master.

f rédéric Letzner hat es bereits geschafft: Er hat vor Kurzem sein Masterstudium in Human­ernährung an der Universität Bonn abgeschlossen. Begonnen

hatte er dort mit dem Bachelorstudiengang Ernährungs­ und Lebensmittelwissenschaften. „Das Bachelorstudium war sehr breit gefä­chert“, erzählt er. „Ich habe Grundlagenwissen in Biologie, Chemie, Physik, Anatomie, BWL, VWL und weiteren Fächern vermittelt bekommen.“

Dieses Basiswissen hat er nach seinem ersten Abschluss bereits praktisch angewandt: Bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ließ er sich als Ernährungsberater zertifizieren und machte sich selbstständig. Auf den Masterabschluss wollte Frédéric Letzner trotzdem nicht verzichten: „Als Naturwissenschaftler gilt man mit einem Bachelor nur als halb ausgebildet. Wenn man dann mit Kollegen in Kontakt kommt, ist der erste Abschluss nicht viel wert“, so seine Erfahrung.

Warum ein Masterabschluss? Nach einem Semester im Fach Lebensmitteltech­nologie hat er sein Masterstudium in Human­ernährung absolviert. „Man lernt in diesem

spezielleren Fach alles noch einmal von vorne“, berichtet der Ernährungswissenschaftler. „Themen wie Ernährungsphysiologie oder klinische Ernäh­rung werden bis ins Detail beleuchtet. Außerdem wird im Masterstudium mehr Wert auf wissen­schaftliches Arbeiten gelegt.“

Die thematische Spezialisierung hilft ihm in seiner Selbstständigkeit weiter. Mit zwei Jahren Berufserfahrung parallel zum Studium ist Frédéric Letzner nun schon als Ernährungsbe­rater und Referent etabliert, gibt beispielsweise Seminare für Krankenkassen und Betriebe oder organisiert Gesundheitstage. „Der Masterab­schluss ist für meinen Beruf sinnvoll. Es ist ein Unterschied für die Außenwirkung, ob Bachelor of Science oder ein Master of Science beim Namen steht.“

Große Mehrheit absolviert den MasterDie Entscheidung für einen Masterabschluss ist beliebt: „Die Ergebnisse verschiedener Studien zusammengefasst betrachtet, entscheiden sich ungefähr 75 Prozent aller Bachelorstudierenden derzeit dafür, ein Masterstudium aufzunehmen“, berichtet Heiko Quast vom Deutschen Zentrum

„Im masterstudium wird mehr Wert auf wissenschaftliches

Arbeiten gelegt.“Frédéric Letzner

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Wer sich für ein Masterstudium entscheidet, verbringt in der Regel weitere zwei bis vier Semester im Hörsaal.

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Wer in den Naturwissenschaften nach oben will, braucht einen Master oder sogar den Doktortitel.

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75 Prozent aller

Bachelor absolventen entscheiden sich derzeit dafür, ein

Masterstudium aufzunehmen.

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Das eigene Wissen vertiefen oder die Chancen auf den Traumjob erhöhen: Gründe für ein Masterstudium gibt es viele.

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für Hochschul­ und Wissenschaftsforschung (DZHW) und fügt an: „An den Fachhochschulen sind es ungefähr zwei Drittel, an den Universi­täten sogar etwa 90 Prozent der Studierenden.“

Die meisten Bachelorabsolventen möchten sich demnach weiterqualifizieren. Annegret Worm, Studienberaterin an der Universität Leipzig, kennt die Möglichkeiten: „Mit einem Masterstudiengang kann man sich weiter spezialisieren, indem man eigene Schwerpunkte im Vergleich zum allgemei­neren Bachelor setzt. Oder man studiert in einer anderen Fachrichtung weiter, beispielsweise als Naturwissenschaftler, der seinen Master in Jour­nalistik macht, um dann Wissenschaftsjourna­list zu werden.“ (Siehe auch „Auf dem Weg zum Masterstudium“ ab Seite 14.)

Passende Wahl für verschiedene ZieleNeben konsekutiven Masterstudiengängen, die inhaltlich auf einem zuvor absolvierten Bachelor studium aufbauen, gibt es auch weiter­bildende Master. Sie erfordern Berufserfahrung und bieten die Möglichkeit, sich parallel zum Job weiterzubilden. „Bei der Entscheidung für

einen Master sollte auch der zukünftige Berufs­wunsch bedacht werden“, rät Annegret Worm. „Wenn man weiß, wo man hinwill, findet man auch den passenden Masterstudiengang dazu.“ (Siehe auch „Studieren in zwei Kulturen“ auf Seite 18.) Wer beispielsweise Lehrer werden möchte, muss in den meisten Bundesländern sowohl den Bachelor als auch den Master of Education nachweisen. (Siehe auch „Der Meister des Unterrichtens“ auf Seite 19.)

Das Angebot für den Master ist vielfältig. Im Wintersemester 2016/17 gab es laut studien­wahl.de in Deutschland knapp 7.400 konseku­tive, also aus einem Bachelor und einem darauf aufbauenden Master bestehende Studiengänge im Angebot, die nach Bedarf anwendungs­ oder forschungsorientiert, für ein Vollzeit­ oder Teil­zeitstudium angeboten werden. Hinzu kommen laut Hochschulkompass knapp 900 weiterbil­dende Masterstudienangebote, die in der Regel Berufserfahrung voraussetzen. Im Winterse­mester 2015/16 waren nach Angaben des Statis­tischen Bundesamts rund 350.000 Studierende in Masterstudiengängen eingeschrieben. „Wer einen Master machen möchte und zu Mobilität

„Wer einen master machen möchte und zu mobilität

bereit ist, bekommt einen Platz.“Heiko Quast

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Ob forschungsorientiert oder mit hohem Anwendungsbezug, in Vollzeit oder berufsbegleitend: Es gibt für jeden den passenden Masterstudiengang. Wichtig ist, sich im Vorfeld über Studieninhalte und -bedingungen zu informieren.

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bereit ist, bekommt einen Platz“, betont Heiko Quast. (Siehe auch „Warum studiere ich weiter?“ ab Seite 16.)

Bessere Berufschancen locken Der DZHW­Experte hat die Gründe erforscht, warum sich Bachelorabsolventen für oder gegen die Fortsetzung des Studiums entscheiden: „Wer im Bachelorstudiengang gute Noten hat, entscheidet sich eher für einen Master. Ein wich­tiger Faktor ist dabei, dass man sich den nächsten Abschluss zutraut. Außerdem spielen die erwarteten besseren Berufs­chancen mit höherem Einkommen eine große Rolle. Es ist auch eine Entscheidung zwischen früher Berufserfahrung mit Geldverdienen und wissenschaftlicher oder persönlicher Weiterbildung.“ (Siehe auch „Master und Berufspraxis bringen Vorteile“ ab Seite 21.) Diesen Faktor kennt auch Studienbe­raterin Annegret Worm aus ihrer Praxis: „Einige, die sich für den Master entscheiden, wollen einfach das Studentenleben weiter genießen. Sie wollen vielleicht eine neue Stadt erleben oder ins Ausland gehen.“

Ein solcher Wechsel ist seit der Umstellung auf das Bachelor­/Mastersystem leichter möglich, denn die Abschlüsse werden europaweit anerkannt. „Außerdem wechseln Studierende von Fachhochschulen für den Master­studiengang häufig an Universitäten“, weiß Heiko Quast.

„Insgesamt bleiben ungefähr zwei Drittel der Studierenden an ihrer Hochschule. Vier bis fünf Prozent gehen ins Ausland.“

Voraussetzungen und Finanzierung: Rechtzeitig beraten lassenWer sich für einen Masterstudiengang entscheidet, sollte sich genau darüber informieren, welche Voraussetzungen er dafür erfüllen muss. Einige Angebote sind zulassungsbeschränkt, fordern gewisse Sprachkenntnisse oder andere fachliche Bedingungen. In seltenen Fällen gibt es sogar die Möglichkeit, ohne berufsqualifizierenden Abschluss einen Master machen zu können. So sind bei einigen künstlerischen Studien gängen Eignungstests wichtiger, und bei weiterbildenden Mastern reicht manchmal die Berufserfahrung als Eignung aus. „Wenn man mit dem Gedanken spielt, ein Masterstudium aufzunehmen, lässt man sich am besten persönlich beraten“, empfiehlt Annegret Worm.

Neben den fachlichen Voraussetzungen spielen aber auch finanzielle Aspekte eine Rolle. Die Entscheidung, weiter zu studieren, setzt voraus, dass man sich das Studium inklu­sive Semesterbeitrag, Lebenshaltungskosten und Geld für Materialien leisten kann. Dafür gibt es verschiedene Finanzie­rungshilfen – von BAföG über Stipendien bis hin zu Studien­krediten. <<

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Schritt für Schritt zum Ziel: Ein Masterstudium sollte gut geplant sein, um den Sprung ins Berufsleben zu erleichtern.

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Auf dem Weg zum MasterstudiumWer einen Masterstudiengang aufnehmen

möchte, muss einiges beachten.

Annegret Worm, Studien beraterin an

der Universität Leipzig, gibt Tipps

zu den wichtigsten Fragen.

Welcher Master soll es sein? Hat man sich für die Fortsetzung des Studiums entschieden, stehen die nächsten Wahlmöglichkeiten an: Den Master in Vollzeit oder Teilzeit studieren, anwendungs- oder forschungsorientiert, konsekutiv oder weiterbildend? Annegret Worm erklärt: „Konsekutive Studiengänge bauen auf anderen berufs-qualifizierenden Hochschul abschlüssen wie dem Bachelor auf. Weiterbildende Master setzen darüber hinaus Berufserfahrung voraus. Außerdem sollten sich Studieninteressierte darüber infor-mieren, ob das Profil des Studiengangs forschung- oder anwen-dungsorientiert ist und welche inhaltlichen Schwerpunkte es gibt.“

Erfülle ich die Voraussetzungen für das Masterstudium meiner Wahl? Nicht jeder Masterstudiengang ist für jeden Interessierten offen. Bevor man sich entscheidet, sollte man prüfen, ob man die Kriterien erfüllt. „Es gibt allgemeine Zugangsvoraussetzungen wie den Bachelor-abschluss und fachspezifische Kriterien, die sich in den verschiedenen Studiengängen unterscheiden“, erläutert Annegret Worm. Für manche Masterstudiengänge werden bestimmte Sprachkenntnisse, ein guter Notendurchschnitt oder nachgewiesene praktische Erfahrung eingefordert.

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Master – ja oder nein? Diese grundsätzliche Entscheidung will gut überlegt sein. Mehrere Fragen können dabei eine Rolle spielen: Kann ich mir vorstellen, weitere Zeit in Hörsälen zu verbringen? Macht es mir Spaß, wissenschaftlich zu arbeiten und mich mit Themen in meinem oder einem anderen Fach zu beschäftigen? Oder möchte ich gern mein Wissen in die Praxis umsetzen und Geld verdienen? Studienberaterin Annegret Worm rät außerdem, sich zu fragen, wo die eigenen beruflichen Ziele liegen und welchen Abschluss man dafür braucht. „Bestimmte Fach- und Führungspositionen erfor-dern einen Masterabschluss, für eine Promotion ist er Voraussetzung und in vielen Branchen erhöht er die Chancen auf die persönliche Wunschstelle.“

Wie finanziere ich mein Masterstudium?

Mit der Entscheidung gegen die Berufstätigkeit nach dem Bachelorabschluss stellt sich auch die Frage nach der Finanzierung des fortgesetzten Studiums. Wer über die klassischen Wege wie Nebenjob oder BAföG hinaus nach Möglichkeiten sucht, kann Stipendien oder Studien-kredite beantragen. Der Tipp der Studienberaterin: „Bei Informationstagen vieler Hochschulen informieren auch Vertreter von Stiftungen und Stipendien netzwerken über ihre Programme.“

Welche fachliche Qualifikation soll mir der Master bringen? Auch fachlich gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich mit einem Master weiterzuqualifizieren. „Man kann sich mit einem weiterführenden Studiengang spezialisieren und Schwerpunkte aus dem Bachelor vertiefen“, erklärt die Studienberaterin der Universität Leipzig. „Es ist allerdings auch möglich, sich thema-tisch zu verbreitern und sich durch eine zusätzliche Fachrichtung für bestimmte Berufszweige zu quali-fizieren.“ So können sich beispielsweise Ingenieure ökonomische Kenntnisse verschaffen.

Weitere Informati-onen zum Thema Masterstudium sind auf studienwahl.de zu finden:

www.studienwahl.de/de/ chstudieren/chabschluesse/bachelor/bachelor-und-master0241.htm#Master

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u m f r a g e

Warum studiere ich weiter?Nach dem Bachelorabschluss direkt Geld verdienen oder sich im Masterstudiengang noch

besser für den Job qualifizieren? abi>> hat drei Studierende befragt, warum sie

sich für den Master entschieden haben.

Das im Bachelor erworbene Wissen vertiefen? Sich auf einen Bereich spezialisieren? Oder gar in einer ganz anderen Fachrichtung studieren? Im Master stehen Bachelorabsolventen verschiedene Möglichkeiten zur Wahl.

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Interne Qualitätsingenieurin bei der Porsche AG, befindet sich im dritten semester ihres weiterbildenden masterstudiums Wirtschafts­ingenieurwesen an der Dualen Hochschule Baden­Württemberg:

Schon im Bachelor stand für mich fest, dass ich einen Master aufsatteln möchte. Nach meinem Abschluss habe ich trotzdem bis zum Masterstart erst einmal drei Jahre gearbeitet und die Chance genutzt, mich zu positionieren. Im Qualitätsmanagement bei Porsche arbeite ich permanent an Schnittstellen. Da passt die Kombination aus Elektrotechnik und Wirtschafts ingenieurwesen meines Masterstudiums optimal: Die Elektrotechnik hilft mir, die technischen Hintergründe nachvollziehen zu können, und durch das Wirtschafts-ingenieurwesen vergrößere ich mein spezifisches Wissen auf der Managementebene. Das erweitert den Horizont ungemein.

Ich glaube, dass mir meine Berufserfahrungen und die meiner Kommilitonen sehr helfen. Durch die jeweiligen fundierten Kenntnisse können wir alle den Lerninhalt besser nachvoll-ziehen und umsetzen. Egal was wir diskutieren, wir haben immer direkt ein Beispiel aus der

Praxis parat. Durch das Teilzeitstudium im dualen Master bin ich weiterhin finanziell unabhängig und kann beständig mein Netzwerk im eigenen Unternehmen aufbauen. Das Studium hat mir im Unternehmen zu neuen Projekten verholfen und gibt mir die Möglich-keit, berufliche Fragen mit den Kommilitonen und Dozenten zu diskutieren.

Kristina Radanović (27)

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at studiert an der universität köln den masterstudiengang „Business Administration“ (m. sc.) im dritten semester:

Für mich war schnell klar, dass ich mich nach meinem Bachelorstudium in BWL speziali-sieren wollte. Ich hatte nach dem Abitur erst einmal eine Ausbildung zum Kaufmann für Tourismus und Freizeit gemacht. Da mich der kaufmännische Anteil an diesem Beruf am meisten gereizt hat, wollte ich mich weiterbilden. Nach dem Bachelorstudium hätte ich nur bei dem perfekten Jobangebot auf den Master verzichtet.

Nun qualifiziere ich mich in meinem Schwerpunkt „Media and Technology Management“ in sehr aktuellen Themen wie der Digitalisierung oder Big Data weiter. Der Studiengang wird auf Englisch gelehrt und ist sehr interessant. Mit einem thematisch breit aufgestellten Bachelor-studium in BWL sind die Chancen auf dem Arbeitsmarkt schon ordentlich. Mit dem Masterab-schluss halte ich mir aber alle Optionen offen und kann mich auch auf Stellen bewerben, für die gezielt Masterabsolventen gesucht werden.“

Alexander Boden (28)

Ist an der friedrich­Alexander­universität Erlangen­Nürnberg in zwei master studiengängen eingeschrieben: in „medien – Ethik – Religion“ im dritten semester und fachfremd in kulturgeografie im fünften semester:

Nach dem Abitur habe ich an der Universität Erlangen ein Doppelbachelorstudium in Buchwissenschaft sowie Theater- und Medienwissenschaft absolviert. Nach dem Abschluss folgte ein halbjähriges Praktikum in der Marketingabteilung eines Zwischenbuchhändlers, denn ich wollte mit Büchern arbeiten. Allerdings hatte ich bald das Gefühl, noch nicht das Richtige gefunden zu haben. Deshalb entschied ich mich für den Master in Kulturgeografie, um noch einmal über den Tellerrand hinausschauen zu können.

Neu für mich waren etwa die naturwissenschaftlichen Aspekte. Um fachfremd studieren zu können, musste ich viele Sprechstunden zur Absprache besuchen und hatte die Auflage, Vorlesungen aus dem Bachelor nachzuholen. Allerdings habe ich es nie geschafft, den Wissensstand der anderen aufzuholen. Den Studiengang abzubrechen, kam aber auch nicht infrage. Da ich inzwischen festgestellt habe, dass mein Berufsziel in einer journalistischen Tätigkeit liegt, habe ich den zweiten Master „Medien – Ethik – Religion“ dazugenommen. In Kulturgeografie schreibe ich nun meine Masterarbeit, die für den zweiten Master ist danach dran. Nach dem Abschluss hoffe ich auf ein Volontariat beim Radio oder im Multimedia-Bereich.

Julia Riese (25)

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18 abi>> 2 | 2017

s t u d i u m m i t D o p p e l a b s c h l u s s

Studieren in zwei Kulturen Djalila Ben-Bouchta (24) lebt in zwei Welten:

Sie studiert für einen Doppelabschluss Master of Science an der

Universität Kassel und der University of Cairo.

d jalila Ben-Bouchta absolviert ihr erstes Semester des inter-nationalen Masterstudiengangs „Renewable Energy and Energy Efficiency for the Middle East

and North Africa Region“. Dieser wird komplett auf Englisch gelehrt.

Derzeit studiert die 24-Jährige für ein halbes Jahr in Kairo. Die Stadt kennt sie bereits aus ihrem Bachelorstudium in Orientwissenschaft mit den Schwerpunkten Arabistik sowie Politik des Nahen und Mittleren Ostens und Nordafrikas an der Universität Marburg. Während diesem hatte sie bei einer Nichtstaatlichen Organisation in Kairo gearbeitet, die sich für nachhaltige Entwicklung in Ägypten einsetzt. „An zwei Orten zu studieren, die sich kulturell, sprachlich, politisch und sozial so sehr voneinander unterscheiden, ist natürlich eine große Herausforderung“, findet sie.

Bereits nach dem Abitur hatte Djalila Ben- Bouchta einen Freiwilligendienst in einem Waisenhaus in Marokko geleistet. „Solche Aufent-halte sind eine Bereicherung, da man sehr viel über Menschen aus verschiedenen Kulturräumen lernt“, erzählt die heutige Masterstudentin.

Praxisorientiertes StudiumIhr Masterstudium wird voraussichtlich einein-halb Jahre dauern. Es kann entweder an der Universität in Kairo begonnen und darauffolgend ein Semester in Kassel studiert werden oder andersherum. Im dritten Semester können sich die Studierenden aussuchen, wo sie ihre Master-arbeit verfassen. Da es sich um einen weiter-bildenden Masterstudiengang handelt, musste Djalila Ben-Bouchta ein Jahr Berufserfahrung nachweisen – hier genügten ihre halbjährige Tätigkeit bei der Nichtstaatlichen Organisation in Kairo sowie weitere Praktika.

Im interdisziplinären Master wird techni-sches Grundlagenwissen in Thermodynamik, Wärme leitung, Materialwissenschaften und Fluidmechanik vermittelt. Ein weiterer Schwer-punkt sind gesellschaftliche Themen wie der Klimawandel, wirtschaftliche Faktoren oder

interkulturelle Kompetenzen, die die erneuer-baren Energien im politischen und sozialen Zusammenhang beleuchten. Auch Management oder Präsentations techniken stehen auf dem Lehrplan.

Außerdem werden technische und soziale Exkursionen angeboten: „Wir haben Kraftwerke besichtigt, die erneuerbare Energien nutzen, sowie verschiedene Sehenswürdigkeiten und Städte Ägyptens wie Alexandria, Faiyum, Zafarana oder Kuraymat“, erzählt die 24-Jährige.

Leben vor Ort verbessernDie Studentin hat sich für ihren Masterstudien-gang entschieden, weil er ihr nach dem Abschluss viele Möglichkeiten offenlässt: „Dadurch dass der Master relativ breit aufgestellt ist und sowohl technische, politische als auch soziale Themen aufgreift, stehen mir viele Branchen offen, ebenso die Forschung“, betont sie.

Ihr Berufsziel ist eine Tätigkeit in einer Botschaft oder im Auswärtigen Amt. Dafür hat Djalila Ben-Bouchta während ihres Bachelorstudiengangs schon ein Praktikum in einer Botschaft in Berlin absolviert. <<

„An zwei orten zu studieren, die sich

so sehr voneinander unterscheiden, ist eine große

Herausforderung.“Djalila Ben-Bouchta

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Zwischen zwei Welten: Einen Teil ihres Studiums verbringt Djalila Ben-Bouchta in Ägypten.

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m a s t e r o f E d u c a t i o n

Der Meister des UnterrichtensWer das Berufsziel hat, Lehrer zu werden, kommt in den

meisten Bundesländern an einem Masterstudium nicht vorbei.

Dieses absolviert zurzeit Dennis Gefke (29).

d en nächsten Schritt hat Dennis Gefke fast geschafft: Der Lehr-amtsstudent für berufsbildende Schulen an der Universität Hannover schreibt gerade seine

Masterarbeit. Dabei schlug er erst nach einer Ausbildung zum Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik den Weg an die Hochschule ein. „Meine Lehrer an der Berufsschule, die mich für die Ausbildung unterrichteten, haben mich ermu-tigt, selbst Lehrer zu werden“, berichtet er.

Auf diesen Rat zu hören, stellte sich für ihn als goldrichtig heraus: „Für mich ist die größte Herausforderung in dem Beruf, die Schüler mit einem interessanten Unterricht zu begeistern“, verrät er.

Mit Master zum ReferendariatDie meisten Bundesländer haben mittlerweile ihre Lehramtsausbildung auf Bachelor- und Masterabschlüsse umgestellt. Die Unterteilung in Bachelor und Master lässt jedoch wenige Alterna-tiven offen. Für ein Referendariat ist der Master Voraussetzung.

Dennis Gefke hat zunächst seinen Bachelorab-schluss in Hannover absolviert. „Man studiert für das Lehramt an beruflichen Schulen drei Fächer“, erklärt er: „Bei mir sind das Elektrotechnik und Politik mit der jeweiligen Fachdidaktik, und für alle kommt Berufs- und Wirtschaftspädagogik hinzu.“ Während im Bachelor der Schwerpunkt auf den Fächern liegt, erhöht sich im Masterstu-dium der pädagogische Anteil der Lerninhalte.

Die Mischung macht’sDie Kombination seiner Fächer ist für den Master-studenten besonders reizvoll. Deutlich wurde ihm dies zum Beispiel in den Praxisphasen, die er in seinem Bachelor- und Masterstudium für jeweils vier Wochen an verschiedenen Schulen verbrachte: „In Politik lernt man die Schüler auch mal anders kennen. Da kommen welche, die in mathelastigen Fächern eher ruhig sind, oftmals ganz anders zur Geltung.“

In den Pädagogikveranstaltungen geht es um aktuelle Themen wie Digitalisierung oder Inklu-sion und ihre Auswirkungen auf den Schulbe-trieb. Praktische Kenntnisse wie zur Unterrichts-konzeption werden in der jeweiligen Fachdidaktik und in Begleitveranstaltungen zu den prakti-schen Phasen vermittelt. Für diese hatte er unter anderem einen Unterrichtsbesuch mit Bewertung zu absolvieren. Im Fach Elektrotechnik kamen im Masterstudium ein Unterrichtsprojekt mit eigenem Konzept und dessen Umsetzung hinzu.

Elektrotechniklehrer sind gefragtIn seinem vierten Mastersemester schreibt Dennis Gefke nun seine Abschlussarbeit in der Berufs- und Wirtschaftspädagogik über das Aufzeichnen von Unterricht per Video und den Nutzen für Lehrkräfte und Studierende. Im Anschluss daran beginnt er das eineinhalb Jahre andauernde Referendariat.

Seine beruflichen Perspektiven sind sehr gut: Er kann später nicht nur betrieblich auszubil-dende Berufsschüler unterrichten, sondern auch an beruflichen Gymnasien, Technikerschulen oder Berufsfachschulen. <<

„meine Lehrer an der Berufsschule haben mich ermutigt, selbst Lehrer zu werden.“Dennis Gefke

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Dennis Gefke lernt im Studium, komplexe Inhalte aus der Elektrotechnik zu vermitteln.

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Die RWE AG sucht vor allem Absolventen von Ingenieur- oder Wirtschaftsstudiengängen, etwa International Business. Dabei hat unsere Erfahrung gezeigt, dass Bewerber mit einem Masterabschluss größere Chancen haben, eine Stelle zu bekommen. Sie setzen sich in den Bewerbungsverfahren, beispielsweise Assessment-Centern, häufiger durch. Das hat drei Gründe:

Erstens sind Masterabsolventen fachlich qualifizierter, denn sie haben sich über die Grundlagenfächer im Bachelorstudium hinaus weitere Kenntnisse in den Kernthemen erarbeitet.

Zweitens haben die Bewerber mit längerem Studium mehr Gelegenheit dazu gehabt, Praktika zu absolvieren, und sind daher mit der Arbeitswelt vertrauter.

Drittens sind sie oftmals persönlich reifer, können sich im Bewerbungsverfahren häufig besser verkaufen und auch in Teams bestehen, die für uns hochrangige internationale Projekte bearbeiten.

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Holger Pfeiffer, Human-Ressources-Reporting und Human-Ressources-Marketing

beim Energieversorger RWE AG:

P e r s o n a l e r s t a t e m e n t s

Master und Berufspraxis bringen VorteileBerufseinstieg mit Bachelorabschluss

oder doch lieber ein Masterstudium?

Personal verantwortliche aus

verschiedenen Branchen erläutern,

welcher Abschluss in ihrem

Unternehmen gefragt ist.

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21abi>> 2 | 2017

Ferrero bietet für Hochschulabsolventen Traineeprogramme in den Bereichen Marketing und Sales an, die einen Einstieg in das Berufsleben ebnen und Absolventen auf zukünftige Führungsaufgaben vorbereiten. Hierfür freuen wir uns über Bewerber, die bereits erste praktische Erfahrung etwa in Form von Praktika in dem entsprechenden Bereich gesammelt haben. Der Abschluss ist zunächst nicht allein entscheidend.

Bei Einstellungen ist für uns grundsätzlich das Gesamtbild ausschlaggebend. Das heißt, neben dem Abschluss zählt für uns die Persönlichkeit eines Bewerbers, sein Engagement und seine bisherigen Erfahrungen. Wir suchen Persönlichkeiten, die begeisterungsfähig sind und den Willen sowie die Eigeniniti-ative haben, Dinge im Team anzupacken, neue Herausforde-rungen anzunehmen und sich gemeinsam mit uns weiterzu-entwickeln. Mit Blick auf die zu besetzende Position sind weitere Kompetenzen, zum Beispiel eine hohe Überzeugungs-kraft oder ausgeprägte Kundenorientierung, für eine Eignung im Vertrieb entscheidend. <<

Dr. Birgit Becker, Head Talent Acqui-sition, Management & Internal Communica-

tions beim Süßwaren-hersteller Ferrero

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Wenn sich Absolventen für einen Direkteinstieg bei uns inte-ressieren, spielt es kaum eine Rolle, ob sie einen Bachelor- oder einen Masterabschluss haben. Uns kommt es vor allem auf die praktische Erfahrung an. Die Einstellungsverfahren zeigen jedoch, dass Masterabsolventen mehr Zeit hatten, das reale Berufsleben in Praktika oder bei Nebenjobs kennen-zulernen. Auch das vertiefte Wissen durch das zusätzliche Studium ist meist von Vorteil. Von Bewerbern mit höherem Abschluss erwarten wir allerdings auch selbstständigeres Arbeiten und eine größere Problemlösungskompetenz.

Zusätzlich bieten wir für Masterabsolventen ein 18-monatiges Traineeprogramm an, das auf verantwortungsvolle Positionen vorbereitet. Die Teilnehmer rotieren in verschiedenen Stati-onen innerhalb der Generali in Deutschland sowie im Ausland und werden auf Fach-, Projektleitungs- und Führungsaufgaben vorbereitet. Allerdings haben auch Bachelorabsolventen gute Chancen auf diese Positionen, wenn sie sich im Unternehmen bewährt haben.

Frederic Tribbels, verantwortlich für Human-Ressources-Marketing beim

Versicherungs konzern Generali Deutschland AG:

Masterstudierende profitieren beim Berufseinstieg vom vertieften Wissen aus dem weiterführenden Studium.

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Etwa 16.000 junge Mediziner schließen pro Jahr ihr Studium erfolgreich ab. Die Berufsaussichten für sie sind gut.

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22 abi>> 2 | 2017

A r b e i t s m A r k t

H u m a n m e d i z i n e r

„Mehr als Husten, Schnupfen, Heiserkeit“

Rund 371.000 berufstätige Humanmediziner gibt es in Deutschland, mit

steigender Tendenz. Gleichzeitig zeichnet sich vor allem in ländlichen

Gebieten ein erhöhter Bedarf an Ärzten ab. Nachwuchskräfte haben vor

allem hier gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Etwa 40 Prozent der Ärzte in Deutschland arbeiten in einer Praxis, weitere 51 Prozent sind in Krankenhäusern beschäftigt.

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p hilipp Schatz arbeitet dort, wo andere Urlaub machen. Der hausärztliche Internist ist im kleinen Niedereschach tätig, das mit seinen etwa 6.000

Einwohnern am Rande des Schwarzwalds liegt. „Ich weiß es zu schätzen, in einer ländlichen Gegend zu arbeiten“, erzählt der 39-Jährige. „Die Arbeit hier ist weit weniger anonym als in der Stadt. Hier kann ich lang fristige Patienten-beziehungen aufbauen und nicht nur einzelne Menschen, sondern ganze Familien verbände betreuen. Das freut mich jeden Tag aufs Neue.“

Ein weiterer Vorteil: Ärzte auf dem Land sind extrem gefragt. Laut Bundesagentur fur Arbeit ist heute gut jeder vierte Arzt 55 Jahre oder älter und wird demnach in absehbarer Zeit in den Ruhestand gehen – viele von ihnen in ländlichen Gegenden. Die meisten jungen Mediziner zieht es allerdings lieber in die Stadt, sodass der erhöhte Ärztebedarf auf dem Land schon jetzt deutlich wird. Dabei ist gerade dort der Beruf des Haus-arztes besonders vielseitig, findet Philipp Schatz: „Als Hausarzt tätig zu sein, ist mehr als nur Husten, Schnupfen und Heiserkeit. Im ländlichen Bereich sind wir fur die meisten die allererste Anlaufstelle. Zu uns in die Sprechstunde kommen ungefiltert alle Arten von Patienten, vom Kind bis zum Hochbetagten. Ebenso breit ist auch unsere Palette an diagnostischen Aufgaben: Neben Fragestellungen aus der Allgemein- oder Inneren Medizin sind beispielsweise auch orthopädische und gynäkologische Sachverhalte keine Selten-heit. Das erfordert sehr viel geistige Flexibilität, Durchhaltevermögen und oftmals auch den rich-tigen Riecher.“ Außerdem ist Empathie gefragt: „Man muss gut zuhören können. Die Menschen schon alleine durch ein Gespräch zu entlasten, ist eine unserer Hauptaufgaben.“

Selten und kurz arbeitslosEtwa 16.000 angehende Mediziner schließen pro Jahr ihr Studium erfolgreich ab. Die Berufs-aussichten fur sie sind gut. Fur den wachsenden Ärztebedarf gibt es mehrere Grunde. Dazu zählt etwa die zunehmende Zahl älterer Menschen, die häufigere und aufwendigere Behandlungen mit sich bringen. Außerdem gibt es auch unter den Ärzten inzwischen mehr Teilzeitbeschäftigte als fruher – Stichwort Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Arbeitslosenquote bei den Human-medizinern ist sehr niedrig. Im Jahr 2015 waren laut Bundesagentur fur Arbeit beispielsweise lediglich 3.600 Ärzte arbeitslos gemeldet. Und: Wenn Ärzte arbeitslos sind, bleiben sie es in der Regel nicht lange.

Insgesamt verzeichnete die Statistik der Bundesärztekammer zum 31. Dezember 2015 rund 371.000 berufstätige Ärzte in Deutsch-land. Damit setzte sich der Wachstumstrend der letzten Jahre unvermindert fort. Zum Vergleich:

„ich weiß es zu schätzen, in einer ländlichen Gegend zu arbeiten. Die Arbeit ist weniger anonym als in der stadt.“Philipp Schatz

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>>mehr info www.abi.deGib Folgendes in die suche ein: CodeAAA

Im Jahr 2005 gab es noch ein Funftel weniger Humanmediziner.

Von allen Ärzten sind laut Bundesärztekammer ubrigens 40 Prozent in einer Praxis angestellt oder verfugen uber eine eigene Praxis. 51 Prozent sind in Krankenhäusern beschäftigt. Der Rest arbeitet bei Behörden oder in anderen Bereichen. Aufschluss gibt die Statistik der Bundesärzte-kammer auch uber die Fachgebiete, in denen Humanmediziner tätig sind. So arbeiten etwa ein Viertel als Allgemeinärzte und Fachärzte fur Innere Medizin. Der Rest verteilt sich auf Bereiche wie Chirurgie, Radiologie und Augenheilkunde.

Studium mit hohen HurdenDas Studium ist fur alle Fachrichtungen zunächst einmal gleich. Es umfasst maximal 13 Semester und endet mit dem Staatsexamen. Die hohen Zulassungshurden fur ein Medizin studium nehmen jährlich etwa 9.000 Abiturienten. Im Winterse-mester 2016/2017 lagen die Auswahlgrenzen fur Studienbewerber beispielsweise bei einer Durchschnittsnote zwischen 1,0 und 1,1 – je nach Bundesland. Auch das Ergebnis eines fachspezifi-schen Studierfähigkeitstests, etwa des Tests fur medizinische Studiengänge (TMS), kann bei der Zulassung eine Rolle spielen. Während 53 Prozent aller berufstätigen Ärzte in Deutschland männlich sind, sieht es bei den Medizinstudierenden ubri-gens anders aus: Etwa 60 Prozent der Studienan-fänger sind weiblich.

Bei allen angehenden Ärzten ist viel Fleiß gefragt, denn an der Hochschule wird ihnen geballtes Wissen vermittelt. Philipp Schatz weist jedoch darauf hin, dass man „im Studium bei Weitem nicht die Verantwortung hat, die später im Beruf auf der Tagesordnung steht“. Er gibt zu bedenken: „Das Studium bereitet nicht hundert-prozentig auf die Realität im späteren Beruf vor. Da wächst man erst mit der Zeit rein.“ <<

24 abi>> 2 | 2017

A r b e i t s m A r k t

F a c h ä r z t i n f ü r H u m a n g e n e t i k

Krankenversorgung, Forschung und Lehre vereint

Fachärzte fur Humangenetik untersuchen, ob eine Krankheit genetische Ursachen hat –

also ob sie vererbbar ist oder geerbt wurde. Fur Franziska Degenhardt ist das ein Traumjob.

>>mehr info www.abi.deGib Folgendes in die suche ein: CodePLF

i n nahezu allen Fachbereichen der Medizin gibt es Krankheitsbilder, die genetisch bedingt sind oder bei denen genetische Faktoren eine wichtige Rolle spielen. Mit diesen

beschäftigt sich Franziska Degenhardt. Seit acht Jahren arbeitet die 34-Jährige am Institut fur Humangenetik der Bonner Uniklinik. Ihre viel-seitige Arbeit als Fachärztin fur Humangenetik unterteilt sich in die drei Bereiche Krankenversor-gung, studentische Lehre und Forschung.

Im Bereich Krankenversorgung stehen die genetische Beratung und Diagnostik im Vorder-

grund. Hier stellen sich zum Beispiel Paare mit unerfulltem Kinderwunsch oder Familien mit einer besonderen Häufung von Krebserkran-kungen vor. Franziska Degenhardt bespricht mit den Ratsuchenden ihre Krankheitsgeschichte und zeichnet einen Familienstammbaum uber mindestens drei Generationen. Je nach Frage-stellung fuhrt sie auch körperliche Untersu-chungen durch, koordiniert diese mit anderen Fachabteilungen und ordnet Laboruntersu-chungen an. „Das Spannende ist, dass wir hier nicht nur mit unterschiedlichsten Krankheits-bildern, sondern auch mit zahlreichen anderen

Fachärzte für Humangenetik untersuchen die Auswirkungen von Änderungen in der Erbinformation auf die Gesundheit.

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„Die Dreiteilung meiner Aufgabe ist für mich etwas besonderes.“Franziska Degenhardt

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Viel Zeit im Labor: Franziska Degenhardt liegt ihre Forschung zum Thema Schizophrenie besonders am Herzen.

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klinischen Disziplinen in Beruhrung kommen“, erklärt die Fachärztin.

Forschung und LehreEin weiterer Teil ihrer Arbeit ist die Ausbildung von Studierenden. „Ich betreue medizinische Doktoranden und halte Lehrveranstaltungen fur Studierende der Medizin und Biologie“, erklärt die Ärztin. „An der Ausbildung der Studierenden direkt beteiligt zu sein, ist fur mich eine interes-sante und verantwortungsvolle Abwechslung.“ Besonders am Herzen liegt der 34-Jährigen aber die Forschung. Fokus ihrer Arbeit ist die Identi fikation genetischer Risikofaktoren fur die psychia trische Erkrankung Schizophrenie.

„Die Dreiteilung meiner Aufgabe in Forschung, Lehre und Krankenversorgung ist fur mich etwas Besonderes“, berichtet sie. „Das ist zwar viel Arbeit, macht aber auch unheimlich viel Spaß.“ Um dieser Arbeit gewachsen zu sein, sollte man ihrer Meinung nach Neugierde, Empathie, Enga-gement und Teamfähigkeit mitbringen. „Und gut Englisch muss man können, denn man arbeitet viel in internationalen Teams zusammen“, betont die Expertin. Nacht- und Wochenenddienste sind fur Humangenetiker im Vergleich zu anderen Arztberufen ubrigens kein Thema. Dafur kann das hohe Arbeitsaufkommen in der Forschung manchmal recht fordernd sein.

Eigene Forschungsprofessur „ein Traum“Dass Humangenetik genau das Richtige fur sie ist, war Franziska Degenhardt schnell klar. „Mich hat es schon immer fasziniert, dass winzige Veränderungen in der Erbinformation enorme Auswirkungen auf den menschlichen Körper und die Gesundheit eines Menschen haben können. Im Biologieunterricht in der Schule wurde mir dann bewusst, dass Humangenetik etwas fur mich wäre“, erinnert sie sich.

Das herausfordernde Medizinstudium war dabei kein Hindernis. „Die Uni war eine berei-chernde Zeit fur mich, auch wenn man phasen-weise sehr viel lernen muss und der Stresspegel recht hoch sein kann. Aber insgesamt lernt man gute Grundlagen und Grundfertigkeiten fur den späteren Beruf.“ Ihre berufliche Zukunft sieht sie weiterhin an der Uniklinik Bonn, und auch weiterhin in den Bereichen Forschung, Lehre und Patientenversorgung. „Langfristig wäre außerdem eine eigene Forschungsprofessur ein Traum. Mir macht der Job einfach so viel Freude.“

Fur alle, die ebenfalls mit einem Medizinstu-dium liebäugeln, hat Franziska Degenhardt noch einen Rat auf Lager: „Ich empfehle jedem, der Medizin studieren möchte, auf jeden Fall durch-zuhalten. Arzt ist ein schöner Beruf, mit dem man viele verschiedene Wege einschlagen kann. Es lohnt sich, dabeizubleiben.“ <<

26 abi>> 2 | 2017

w a s m a c h t e i n e . . . ?

a uf dem Weg zum Meeting stößt Stefanie Frenking fast mit einer Kollegin aus der Personalabtei-lung zusammen. „Was meinst du, Steffi, können wir noch eine

andere Sorte Tee kaufen?“ Eine weitere Kollegin ruft ihr im Vorbeigehen zu: „In welchem Raum findet noch mal die Einführung der neuen Mitar-beiter statt?“ Kaum um die nächste Ecke des Flures gebogen, trifft sie auf einen Kollegen vom Kundenservice. „Gut, dass ich dich treffe! Ich hätte da noch eine Idee für das Sommerfest.“ Ein kurzer Blick auf die Uhr – das Meeting ist seit zehn Minuten in Gang. Ein ganz normaler Morgen im Leben einer Feelgood-Managerin.

Kreative TeamarbeitSeit Oktober 2011 ist Stefanie Frenking bei dem E-Commerce-Unternehmen Spreadshirt in Leipzig tätig, das sich auf den On-Demand-Druck von Kleidung und Accessoires speziali-siert hat. Die Aufgabe der 31-Jährigen ist es, für eine lockere und motivierende Unternehmens-atmosphäre zu sorgen. Damit das gelingt, arbeitet sie im engen Austausch mit der Personal- und Kommunikations abteilung – vorzugsweise auf dem gemütlichen Office-Sofa oder am eigenen Schreibtisch. Auch das Recruiting und ein drei-köpfiges Team verantwortet sie mittlerweile.

Das gemeinsame Ziel: Spaß an der Arbeit und ein freundschaftliches Miteinander sollen trotz höchster Professionalität immer eine wichtige Rolle spielen. „Natürlich kann man bei über

500 Mitarbeitern weltweit nicht alle Wünsche erfüllen.“ Welche Ideen am Ende umgesetzt werden, entscheidet sie auf Grundlage von Erfah-rungswerten, gemischt mit einer guten Portion Experimentierfreudigkeit.

Abwechslungsreiche AufgabenAls Abiturientin hatte sich Stefanie Frenking dafür entschieden, eine Ausbildung zur Assistentin für Hotelmanagement zu machen. Anschließend war sie bei einem Sprachreiseveranstalter in Spanien tätig. In Leipzig arbeitete sie schließlich zunächst im Stadtmarketing und dann als Teamassistenz bei der Energiebörse. Als sie die Stellenausschrei-bung von Spreadshirt sah, war ihr das Berufsbild der Feelgood-Managerin völlig neu. Doch sie fand das Aufgabengebiet spannend und bewarb sich. Sie durchlief zwei Bewerbungsgespräche und sollte sich dabei unter anderem drei Firmen-events überlegen und diese in einem Blogpost ankündigen. Bald darauf kam die Zusage.

An ihrem Beruf gefällt der Feelgood-Managerin besonders gut, dass sich dabei alles um Kommu-nikation, Events und Personalarbeit dreht. „Die Mischung aus Organisation und Kreativität macht meinen Job zu einer abwechslungsreichen Aufgabe. Es wird nie langweilig, allerdings tanzt man manchmal gefühlt auf vielen Hochzeiten gleichzeitig“, betont sie. „Struktur und Priorisie-rung gehören daher zu meinem Arbeitsalltag.“ Wichtige Eigenschaften für ihre Tätigkeit sind Organisationstalent, Fremdsprachenkenntnisse, Spaß am Netzwerken und Empathie. <<

„es wird nie lang-weilig, allerdings

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Rückzugsraum für die Mitarbeiter schaffen: Das ist nur eine der Aufgaben von Feelgood-Managern.

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Die AllrounderinAls Feelgood-Managerin trägt Stefanie Frenking (31) wesentlich dazu bei, dass im

Unternehmen eine positive Firmenkultur gelebt wird.

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herausgeberBundesagentur für Arbeit

herausgeberbeiratKatrin Ballach, Petra Beckmann, Wolfgang Biersack, Heike Hessenauer, Niels Kämpfer, Nicole Künzel, Stefanie Langen, Susanne Lindner, Dr. Frank Meetz, Sabine Peters, Natascha Rediske, Katarina Stein

redaktion/Verlagabi>> dein weg in studium und beruf Meramo Verlag GmbH Gutenstetter Straße 8d, 90449 Nürnberg Telefon: 0911 937739-0 Fax: 0911 937739-99 E-Mail: [email protected]äftsführer: Andreas Bund, Rainer Möller

redaktionChefredaktion: Carmen FreyasChefin vom Dienst: Kristina PaunchevaRedaktion: Dr. Nina Benkert, Ann-Kathrin Blaser, Susanne Böhm, Andreas Dittmann, Nadja Juckel, Stephanie Knauer, Alexander Reindl, Edith BackerRedaktionsassistenz: Patricia Drechsel, Manuela Meier

autorenBeate Diederichs, Christine Lendt, Susanne Elisabeth Moser, Katharina Vähning

Gestaltung und LayoutArt Direktion: Viviane SchaddeLayout: Claudia Costanza, Vanessa Mund, Nicole Süß, Rene Weinberg, Felicia WintersteinTitelbild: Martin Rehm

DruckBaumann Druck GmbH & Co. KG E.-C.-Baumann-Straße 5 95326 Kulmbach

copyright 2017 für alle inhalte© Bundesagentur für ArbeitAlle Rechte vorbehalten. Der Nachdruck, auch auszugsweise, sowie jede Nutzung der Inhalte mit Ausnahme der Herstellung einzelner Vervielfältigungsstücke zum Unterrichtsgebrauch in Schulen bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. In jedem Fall ist eine genaue Quellenangabe erforderlich. Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Herausgebers wieder. Keine Gewähr für unverlangte Einsendungen und Besprechungsstücke.

Gesamtauflage: 268.000

erscheinungsweise6 Ausgaben im Jahr

Bestellungenwww.ba-bestellservice.deEinzelexemplare sind im Berufsinformations zentrum (BiZ) der Agenturen für Arbeit erhältlich.

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Über Chris TallChris Tall wurde am 4. Mai 1991 als Christopher Nast in Hamburg geboren. Bekannt wurde er vor allem durch einen Auftritt in Stefan Raabs Sendung „TV Total“ und sein Stand-up „Darferdas?“. Er wurde unter anderem mit dem „RTL Comedy Grand Prix“ ausgezeichnet und bekam 2016 den „Deutschen Comedypreis“ als bester Newcomer.

>>mehr info www.abi.deGib Folgendes in die suche ein: CodeYSR

abi>> 2 | 2017

abi>> Du hast nach dem abitur eine ausbildung zum Versicherungs-kaufmann absolviert. wie bist du auf diesen Beruf gekommen?

Chris Tall: Nach der Realschule wusste ich nicht, wie es weitergeht. Ich habe mein Fachabitur im Bereich Wirtschaft und Verwaltung gemacht. Dann habe ich mich eben auf kaufmännische Berufe beworben. Die Ausbildung will ich auch nicht missen. Das war eine sehr coole Zeit und hat mich erwachsener gemacht.

abi>> profitierst du in deinem jetzigen Beruf von deiner ausbildung?Chris Tall: Auf jeden Fall! In der Comedy muss man sehr diszipliniert arbeiten.

Das habe ich als Kaufmann gelernt. Und auch als Versicherungskaufmann hat man am Ende des Tages mit Menschen zu tun, die ebenso gerne lachen wie die Zuschauer in meiner Show heute.

abi>> hast du auf der Bühne auch schon peinliche situationen erlebt? Chris Tall: Ich war mal bei einer Comedyshow in Köln auf einer offenen

Bühne . Da waren sehr wenige Leute, aber Bülent Ceylan war zu Gast. Ich kannte ihn noch nicht persönlich, er war für mich voll der Megastar und ich entspre-chend nervös. Da bin ich einfach komplett abgestürzt, die Leute haben nicht gelacht. Ich hatte dazu einen hochroten Kopf. Mein bester Kumpel ist sogar rausgegangen, weil er sich so für mich geschämt hat.

abi>> und was ist das schöne an deinem Beruf?Chris Tall: Ich liebe diesen Beruf! Jeder Tag ist anders und neu. Und du weißt

nie genau, was dich auf der Bühne erwartet. Dieses Kribbeln, bevor du da raus-gehst … Dass ich als Comedian meinen Lebensunterhalt verdienen darf, ist ein großes Geschenk. <<

c h r i s ta l l

„Ich liebe diesen Beruf“Im Gespräch mit abi>>

erzählt Comedian

Chris Tall von seiner

Aus bildung, seinem

Beruf und seiner

pein lichsten Bühnen-

Erfahrung.

Foto

: Rob

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�2. Wie�viel�Herzklappen��hat�das�Herz?

eine Herzklappe vier Herzklappen zwei Herzklappen

�1. Welche�ist�eine�der��Funktionen�der�Leber?

Bildung neuer Blutkörperchen Aufnahme von Sauerstoff Produktion von Gallenflüssigkeit

�5. Wie�lang�ist�der��Dünndarm?

4 bis 5 Meter 1 bis 2 Meter 8 bis 9 Meter

�3. Welche�Funktion�erfüllt�die�Bauch-speicheldrüse?

Entgiftung Pumpen von Blut Steuerung der Blutzuckerregulation

�6. Was�ist�der��Meniskus?

Scheibe im Kniegelenk Endstück des Knochens Muskel in der Wade

�4. Woraus�besteht�das��Gehirn�hauptsächlich?

aus Hirnhäuten aus Nervengewebe aus Muskelgewebe

Lösungen: 1. Produktion von Gallenflüssigkeit; 2. vier Herzklappen; 3. Steuerung der Blutzuckerregulation; 4. aus Nervengewebe; 5. 4 bis 5 Meter; 6. Scheibe im Kniegelenk

MACH�MIT!a b i > > � Q u i z

Wie gut kennst du dich mit den menschlichen Organen aus ?Wie lang ist der Dünndarm, wie viele Klappen hat das Herz? Woraus besteht das Gehirn? Und was macht eigentlich die Bauch speicheldrüse? Im abi>> Quiz kannst du dein Wissen rund um die Organe testen!

Vorschau�

Das nächste HeftEin Auslandssemester in Nor-

wegen, Irland, Frankreich oder Lettland verbringen –

zahlreiche junge Menschen aus Deutschland nutzen die Studienzeit, um andere Länder zu bereisen, fremde Kulturen hautnah zu erleben und so den eigenen Horizont zu erweitern. Doch ein Auslandsaufenthalt ist meist mit Kosten verbunden. Um diese zu finanzieren, können Studierende das EU-Austauschprogramm Erasmus+ nutzen.

Es bietet neben finanzieller Unterstützung auch umfassende Betreuung im Ausland.

Welche Zielländer möglich sind, wie lange ein Aufenthalt in der Regel dauert und wie man

sich bewerben kann, erfährst du im nächsten abi>> Magazin, das am 15. Juni 2017 erscheint.

abi>>�Portal

Berufe rund um SmarthomeMit dem Öffnen der Haustür läuft alles wie von selbst: Aus den Lautsprecherboxen beginnt die Lieblingsmusik zu spielen. Der Eingangsbereich wird automatisch von warmem Licht durchflutet. Die Wohnung ist je nach Wetterlage gut durchlüftet oder vor-geheizt, das Teewasser kocht schon und die Bestellung des Kühlschranks wurde auf die Terrasse geliefert. Klingt nach Zukunft? Ist in einigen Häusern aber schon (fast) Rea-lität. Smarte Technologien sind auf dem Vormarsch und erobern Stück für Stück das Eigenheim. Welche berufli-chen Möglichkeiten sich im Bereich Smarthome ergeben, erfährst du ab dem 8. Mai 2017 in einem Thema der Woche im abi>> Portal.Foto: Melanie Loser

Foto: Axel Jusseit

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