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Grundlagen zum Raumklima und zur Raumluſttechnik

Grundlagen zum Raumklima und zur Raumlufttechniketf.bgetem.de/htdocs/r30/vc_shop/bilder/firma53/s_042_a10-2014_neu.… · Gebäude: Wände und Decken, Baustoffe, Boden-belag, Möbel

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  • Grundlagen zum Raumklima und zur Raumlu technik

  • www.bgetem.de

    Inhalt

    Vorwort 2

    1 Raumklima 21.1 Einflussfaktoren auf das Raumklima 31.1.1 Raumtemperatur 31.1.2 Lufttemperatur 41.1.3 Wrmestrahlung 41.1.4 Luftfeuchtigkeit 61.1.5 Luftgeschwindigkeit 71.1.6 Auswirkungen des Raumklimas auf die Beschftigten 7

    2 Beurteilung des Raumklimas 82.1 Behaglichkeitsbereich 82.2 Beurteilung des Behaglichkeitsbereiches 82.3 Messung der Klimaparameter 122.3.1 Messung der Lufttemperatur 122.3.2 Messung der Strahlungstemperatur 122.3.3 Messung der Luftfeuchtigkeit 132.3.4 Messung der Luftgeschwindigkeit 13

    3 Grundlagen der Lftung 143.1 Freie Lftung 143.2 Raumlufttechnische Anlagen (RLT-Anlagen) 143.3 Einteilung und Funktionsweise von RLT-Anlagen 15

    4 Bauelemente von RLT-Anlagen 184.1 Auenluftansaugffnung 184.2 Luftfilter 194.3 Lufterhitzer 204.4 Luftkhler 214.5 Luftbefeuchter 214.6 Luftleitungen 224.7 Luftdurchlsse 234.8 Luftfhrung 24

    5 Abnahmeprfung von RLT-Anlagen 25

    6 Hygienischer Betrieb von RLT-Anlagen 266.1 Instandhaltung von RLT-Anlagen 266.1.1 Luftleitungen 276.1.2 Luftfilter 286.1.3 Luftbefeuchter 286.2 Dokumentation 296.3 Qualifikation und Schulung des Personals 306.4 Arbeitsschutzmanahmen 31

    Literaturhinweise 32

    Bildnachweis

    Titel photography33/fotosearch Seite 1 JackNess/Fotolia Seite 2 goodluz/Fotolia Seite 3 weseetheworld/Fotolia Seite 4 contrastwerkstatt/Fotolia Seite 5 Stanford Lone/FotoliaSeite 6 Vitaly Korovin/FotoliaSeite 7 l.: Monkey Business Images/ Dreamstime r: Robert Kneschke/Shutterstock.com Seite 8 contrastwerkstatt/FotoliaSeite 9 BG ETEMSeite 11 o. l.: Bokica/Fotolia, o. m.: imagewell10/ Fotolia, o. r.: Monkey Business Images/ Dreamstime, u.: BG ETEMSeite 1214 BG ETEMSeite 15 Ruslan Solntsev/FotoliaSeite 1718 BG ETEMSeite 19 Joerg Sabel/FotoliaSeite 20 BG ETEMSeite 21 u. l.: Draabe Industrietechnik GmbH u. r.: BG ETEMSeite 2223 BG ETEMSeite 25 o.: 000019352813/iStock u.: BG ETEMSeite 2629 BG ETEMSeite 30 u. l. BG ETEM, u. r.: elen31/FotoliaSeite 31 BG ETEM

  • sigen und dauerhaften Betrieb der RLT-Anlagen muss bereits bei der Planung dieser Anlagen darauf geachtet werden, dass die Instandhaltung (Wartung/Reinigung/Instandsetzung) gefahrlos und sicher durchgefhrt werden kann.

    Mangelhafte Instandhaltung kann sich nicht nur ungnstig auf das Raumklima auswirken, sondern auch Erkrankungen auslsen. Erhhungen der Betriebskosten sind hufig die Folge. Deshalb wird empfohlen, bei der Planung, der Errichtung und bei der Instandhaltung Fachleute bzw. Fachfirmen einzusetzen, die sich im einschlgigen Regelwerk auskennen und ber entsprechende Fachkenntnisse verfgen.

    Die vorliegende Broschre soll Unternehmern, Fhrungskrften, Sicherheitsfachkrften sowie sonstigen am Arbeitsschutz Betei-ligten einen Einstieg zum Raumklima aber auch zur Raumlufttech-nik geben, wobei sich die Ausfhrungen auf den Behaglichkeits-bereich beschrnken. Die Klimabereiche Klte und Hitze sind nicht Gegenstand dieser Broschre.

    Gute

    Luft durch gute Instandhaltung dies

    gilt besonders beim Einsatz raumlufttech

    nischer Anlagen.

    VorwortWohlbefinden, Sicherheit und Leistungsfhigkeit der Beschf-tigten am Arbeitsplatz werden u. a. durch das Raumklima beein-flusst. Deshalb ist es aus gesundheitlichen und konomischen Grnden wichtig, am Arbeitsplatz ein zutrgliches Raumklima sicherzustellen.

    Erfahrungen der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) zeigen, dass in den vergangenen Jahren zum Thema Raumklima ein erhhter Beratungsbedarf besteht. Klagen ber Mngel an der Raumluftqualitt und ber das Raumklima werden vermehrt verzeichnet.

    Das Raumklima in Arbeitsrumen wird einerseits durch freie (natrliche) Lftung bestimmt und ist somit u. a. vom Wetter ab-hngig. Andererseits erfordern bestimmte Arbeitsverfahren oder Fertigungsprozesse in Arbeitsrumen raumlufttechnische Anlagen (RLT-Anlagen), die ein erforderliches Raumklima gewhrleisten.

    In Mitgliedsbetrieben der BG ETEM kommen RLT-Anlagen in unterschiedlichsten Branchen zum Einsatz. Fr einen zuverls-

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    Ob Beschftigte sich wohl fhlen, d. h. thermische Behaglichkeit empfinden, hngt in hohem Mae vom Raumklima am Arbeits-platz ab. Thermische Behaglichkeit ist gegeben, wenn der Mensch Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftbewegung und Wrmestrah-lung in seiner Umgebung als angenehm empfindet und weder wrmere noch kltere, weder trockenere noch feuchtere Raum-luft wnscht.

    Die Grundvoraussetzungen fr thermische Behaglichkeit in Arbeitsrumen sind teilweise im staatlichen Regelwerk festgelegt. So werden Anforderungen an das Raumklima u. a. in der Arbeits-stttenverordnung (ArbStttV) sowie in der Technischen Regel fr Arbeitssttten ASR A3.5 Raumtemperatur beschrieben. Da sich jedoch Beschftigte in ihrer individuellen Befindlichkeit stark voneinander unterscheiden, ist es oft schwierig, thermische Behaglichkeit fr einen greren Personenkreis zu erreichen.

    Sofern das Raumklima durch natrliche Lftung, z. B. ber Fensterlftung bestimmt wird, ist dieses von der Anzahl und Ausrichtung der Fenster sowie von der Auenumgebung, dem Wetter und der Jahreszeit abhngig. Dadurch kommt es z. B. im Sommer durch Sonneneinstrahlung zum Aufheizen der Rume.

    In Arbeitsrumen ohne Fenster oder Oberlichter, die geffnet werden knnen, sind raumlufttechnische Anlagen (RLT-Anlagen) erforderlich. Diese Anlagen haben einen Einfluss auf das Raum-klima, insbesondere dann, wenn mit derartigen Anlagen auch das Heizen oder Khlen oder eine Befeuchtung des Raumes vorgesehen ist.

    Neben den zuvor genannten Einflussfaktoren auf das Raum-klima und damit auf die thermische Behaglichkeit spielt auch die Luftqualitt, d. h. die in der Luft enthaltenen Stofflasten, eine wichtige Rolle fr das Behaglichkeitsempfinden der Beschftigten.

    Stofflasten knnen allein schon durch die Anwesenheit von Menschen entstehen (Emissionen von CO2 und Geruchsstoffen) oder durch Emissionen aus Bauprodukten, aber auch durch Einrichtungsgegenstnde oder durch Brogerte. Auerdem kann belastete Luft aus anderen Rumen oder Bereichen (z. B. aus Ttigkeiten mit Gefahrstoffen oder biologischen Arbeits stoffen), von auen oder aus einer schlecht gewarteten RLT- Anlage in den Arbeitsraum eindringen.

    Eine gewisse Menge von Schadstoffen gelangt also von auen in ein Gebude und zustzlich werden sie im Innenraum freige-setzt. Schadstoffe sind in Rumen, in denen Menschen leben und arbeiten, schlichtweg unvermeidlich. Daher kommt es auf den Schadstoffgehalt an. Je geringer der Schadstoffgehalt und je vertrglicher das Raumklima insgesamt, desto angenehmer und effizienter lassen sich Rume nutzen und umso eher ist die Behaglichkeit der Beschftigten zu erreichen.

    Die zuvor genannten Stofflasten knnen gesundheitsschdlich wirken, haben aber keinen Einfluss auf das Raumklima. In dieser Broschre werden sie deshalb nicht behandelt.

    Raumklima

  • Gebude:Wnde und Decken,Baustoffe, Boden-

    belag, Mbel

    Umgebung und Auenluft

    Fenster: Anzahl, Gre,

    Ausrichtung, Sonnenschutz

    Heizung,Khlung,

    RLT-Anlagen

    Alter, Geschlecht, Gesundheit

    Lsungsmittel,Biostoffe,

    Gefahrstoffe

    Bro,Montage,

    Heben,Tragen

    Schutzkleidung

    Ob Beschf

    tigte sich wohl fhlen, hngt in hohem Mae vom Raum klima

    an ihrem Arbeitsplatz ab.

    RaumklimaLufttemperatur

    Wrmestrahlung (Wrmelasten)

    Luftfeuchtigkeit (Feuchtelasten)

    Luftgeschwindigkeit (Zugluft)

    KlimaempfindenKonstitution

    Geruchswahr-nehmung

    ArbeitsschwereBekleidung

    Aufenthaltsdauer

    3

    Der Mensch selbst trgt durch seine Aktivitt und der Aufent-haltsdauer im Arbeitsraum zum Raumklima bei. Dort wo viele Menschen auf engem Raum zusammenarbeiten steigen CO2-Konzentration und Raumtemperatur.

    1.1.1 Raumtemperatur Die Raumtemperatur ist die vom Beschftigten empfundene Temperatur. Sie wird u. a. durch die Lufttemperatur und die Oberflchentemperaturen der Umgebungsflchen (insbesondere Fenster, Wnde, Decke, Fuboden) bestimmt. Nach der Techni-schen Regel fr Arbeitssttten ASR A3.5 Raumtemperatur liegt eine gesundheitlich zutrgliche Raumtemperatur vor, wenn die Wrmebilanz (Wrmezufuhr, Wrmeerzeugung und Wrmeabgabe) des menschlichen Krpers ausgeglichen ist. Die Wrmeerzeugung des Krpers ist abhngig von der Arbeitsschwere. Die Wrme-abgabe ist abhngig von der Lufttemperatur, der Luftfeuchtig-keit, der Luftgeschwindigkeit und der Wrmestrahlung und wird zudem durch die Bekleidung beeinflusst.

    1.1 Einflussfaktoren auf das Raumklima

    Das Raumklima wird durch unterschiedliche Einflussfaktoren bestimmt. Neben dem meteorologischen Klima (Wetter) sind dies:

    Bauphysik, Raumgre, Wand- und Deckenkonstruktion, Bodenbelge sowie Gre und Ausrichtung der Fenster

    Einrichtungen wie Anlagen, Maschinen und Gerte

    Raumheizung, Raumkhlung sowie der Betrieb von RLT-Anlagen

    Anzahl und Aufenthaltsdauer der Beschftigten.

    Diese Einflussfaktoren werden durch die Klimaparameter Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftgeschwindigkeit und Strahlungstemperatur/Wrmestrahlung bestimmt und sind in Abb.1 dargestellt.

    Abbildung 1: Einflussfaktoren auf das Raumklima und das Klimaempfinden

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    1.1.3 WrmestrahlungDie Wrmestrahlung kann bei behaglicher Lufttemperatur einen erheblichen Einfluss auf das Klimaempfinden haben. So wirken z. B. kalte Wnde ungemtlich, da dem Krper durch Abstrahlung Wrme entzogen wird. Als Kenngre zur Charakterisierung der Strahlungsbedingungen in Rumen hat sich die mittlere Strah-lungstemperatur bewhrt.

    Die mittlere Strahlungstemperatur entspricht der mittleren Ober-flchentemperatur aller Umschlieungsflchen eines Raumes. Sie ist ein Ma dafr, wie viel Strahlungswrme vom mensch-lichen Krper an die Luft und somit an die Umgebungsflchen abgegeben wird. Ist die Oberflchentemperatur der Umgebungs-flchen aber hher als die Oberflchentemperatur des Krpers, wird Strahlungswrme aufgenommen.

    Da die Umgebungsflchen unterschiedliche Oberflchentempe-raturen haben (z. B. kalte Fenster, warme Innenwnde), kann durch die Asymmetrie der Strahlungstemperatur lokale thermi-sche Unbehaglichkeit entstehen. Je grer der Temperaturunter-schied zwischen den Oberflchen der Umgebungsflchen ist, desto grer ist die lokale thermische Unbehaglichkeit.

    Durch die Abgabe der Strahlungswrme an kalte Umgebungs-flchen wird dem Krper ein berma an Wrme entzogen, so dass sich Beschftigte auch bei gesundheitlich zutrglicher Raumtemperatur unbehaglich fhlen. Die Strahlungstemperatur sollte nicht mehr als 2 C von der Lufttemperatur abweichen.

    Fhrt Sonneneinstrahlung durch Fenster, Oberlichter und Glas-wnde zu einer Erhhung der Luft- bzw. Raumtemperatur ber 26 C, sind diese Bauteile mit geeigneten Sonnenschutzsystemen auszursten. Mgliche Manahmen fr Sonnenschutzsysteme nach der ASR A3.5 Raumtemperatur sind:

    1.1.2 LufttemperaturDie Lufttemperatur ist die Temperatur der Umgebungsluft ohne Einwirkung der Wrmestrahlung. Sie ist ganz entscheidend fr das Wohlbefinden. Das hngt damit zusammen, dass der Mensch ein gleichwarmes Lebewesen ist. Seine Krpertemperatur liegt ziemlich konstant bei 37 C. Da der Mensch grere Abwei-chungen von diesem Wert nicht berleben kann, verfgt er ber ein Regulationssystem. So wird beim Schwitzen dem Krper Wrme durch Verdunstung entzogen. Die Haut wird vermehrt durchblutet und das Blut verstrkt an die Krperoberflche geleitet und so Wrme an die Umgebung abgegeben. Dieser Wrmeaustausch funktioniert aber nur dann, wenn die Luft-temperatur niedriger ist als die Krpertemperatur.

    In Arbeitsrumen soll die Lufttemperatur in Abhngigkeit von der Arbeitsschwere und Krperhaltung als Untergrenze mindes-tens den Werten in Tabelle 1 entsprechen, wobei diese Lufttem-peratur whrend der gesamten Arbeitszeit zu gewhr leisten ist.

    Leichte Arbeitsschwere entspricht leichter Hand-/Armarbeit bei ruhigem Sitzen oder stehende Ttigkeiten verbunden mit gelegentlichem Gehen. Mittelschwere Hand-/Arm- oder Bein-arbeit im Sitzen, Gehen oder Stehen wird als mittlere Arbeits-schwere und schwere Hand-/Arm- und Bein- und Rumpfarbeit im Gehen oder Stehen wird als schwere Arbeitsschwere be zeichnet.

    Grundstzlich ist strende direkte Sonneneinstrahlung auf den Arbeitsplatz

    zu vermeiden.

    berwiegende Krperhaltung

    Arbeitsschwere

    leicht mittel schwer

    Sitzen + 20 C + 19 C

    Gehen + 19 C + 17 C + 12 C

    Grundlagen zum Raumklima und zur Raumlufttechnik

    Tabelle 1: Mindestwerte fr die Lufttemperatur in ArbeitsrumenQuelle: Technische Regel fr Arbeitssttten ASR A3.5 Raumtemperatur

  • Sonnenschutzvorrichtung an einem Brogebude

    1 Raumklima

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    Sonnenschutzvorrichtungen, die das Fenster von auen beschatten (z. B. Jalousien oder hinterlftete Markisen)

    reflektierende Vorrichtungen im Zwischenraum der Verglasung

    innenliegende hochreflektierende oder helle Sonnenschutz-vorrichtungen

    Sonnenschutzverglasungen (innerhalb eines Sonnenschutz-systems, Blendschutz und Lichtfarbe sind zu beachten).

    Grundstzlich ist strende direkte Sonneneinstrahlung auf den Arbeitsplatz zu vermeiden.

    Bei unzureichender Isolierung von Fassaden und Gebudeumhl-lungen kann Sonneneinstrahlung die Raumtemperatur wesentlich erhhen und somit das Raumklima beeintrchtigen. Bevor in diesen Arbeitsrumen Khlgerte oder -anlagen errichtet werden, sollte zuerst die Isolierung dieser Bauteile nachgebessert werden. Sonnenschutz ist konomischer als Khlgerte oder Khler in RLT-Anlagen.

    Steigt die Auenlufttemperatur an heien Tagen im Sommer ber 26 C und sind bereits geeignete Sonnenschutzmanahmen eingesetzt, sollen beim berschreiten einer Lufttemperatur im Raum von 26 C zustzliche Manahmen entsprechend der folgenden Aufzhlung ergriffen werden:

    effektive Steuerung des Sonnenschutzes (z. B. Jalousien auch nach der Arbeitszeit geschlossen halten)

    effektive Steuerung der Lftungseinrichtungen (z. B. Nachtauskhlung)

    Reduzierung der inneren thermischen Lasten (z. B. elektrische Gerte nur bei Bedarf betreiben)

    Lftung in den frhen Morgenstunden

    Nutzung von Gleitzeitregelungen zur Arbeitszeitverlagerung

    Lockerung der Bekleidungsregelungen

    Bereitstellung geeigneter Getrnke (z. B. Trinkwasser).

    Wird im Raum eine Lufttemperatur von +35 C berschritten, so ist der Raum fr die Zeit der berschreitung ohne technische Manahmen (z. B. Luftduschen, Wasserschleier), organisatori-sche Manahmen (z. B. Entwrmungsphasen) oder persnliche Schutzausrstungen (z. B. Hitzeschutzkleidung) nicht als Arbeitsraum geeignet.

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    1.1.4 Luftfeuchtigkeit Mit Luftfeuchtigkeit bezeichnet man den Wasserdampfgehalt in der Luft. Die Fhigkeit der Luft Wasserdampf aufzunehmen, nimmt mit steigender Lufttemperatur zu. Je geringer der Wasser-dampfgehalt der Luft ist, umso trockener ist diese. Die Luft-feuchtigkeit in Gebuden wird einerseits durch aktive Eintrge von Wasserdampf (z. B. durch Produktionsprozesse, Luftbefeuch-tungsanlagen, Zimmerpflanzen) andererseits durch Absorption oder Freisetzung aus Baumaterialien beeinflusst.

    Die Luftfeuchtigkeit ist ebenfalls wichtig fr den Wrmehaushalt des Krpers. Wrmeenergie kann nur dann durch Verdunstung abgegeben werden, wenn die Luftfeuchtigkeit geringer ist als der Feuchtigkeitsgrad auf der Haut. Ist die Raumluft mit Feuchtigkeit gesttigt, kann sie den Wasserdampf nicht mehr aufnehmen, der bei der Verdunstung des Schweies entsteht. Die Verdunstung kommt zum Erliegen und der Krper kann keine Wrmeenergie mehr abbauen.

    Die Luftfeuchtigkeit kann durch absolute Feuchtemae wie ab-solute Luftfeuchte (g/m3), Taupunkttemperatur (C) und Wasser-dampfdruck (hPa) oder als relative Luftfeuchte (%) angegeben werden. Die relative Luftfeuchte ist die verbreitetste Angabe. Sie stellt bei einer gegebenen Lufttemperatur den prozentualen Wasserdampfgehalt der Luft in Vergleich zum maxi malmglichen Wasserdampfgehalt dar.

    Da warme Luft mehr Wasserdampf aufnehmen kann als kalte Luft, sinkt im Winter die relative Luftfeuchte, sobald kalte Auenluft in den Arbeitsraum gelangt und erwrmt wird. Bei einer Unterschrei-tung des Taupunktes kondensiert Wasserdampf aus der Luft. Das anfallende Wasser schlgt sich an kalten Oberflchen nie-

    der. Derartige feuchte Oberflchen stellen gute Wachstumsbe-dingungen fr Mikroorganismen dar. Deshalb sollte in der kalten Jahreszeit die relative Luftfeuchte nicht ber 50 % ansteigen.

    Nach den Technischen Regeln fr Arbeitssttten ASR A3.6 Lf-tung muss die Raumluft normalerweise nicht befeuchtet werden. Fr den Fall, dass Beschftigte Beschwerden im Hinblick auf zu trockene Luft uern, ist im Rahmen der Gefhrdungsbeurteilung zu prfen, ob und ggf. welche Manahmen zu ergreifen sind.

    Praktische Erfahrungen zeigen, dass in Bros oder vergleichbaren Arbeitsrumen eine relative Luftfeuchte zwischen 30 und 70 % als behaglich empfunden wird. Fllt die relative Luftfeuchte ber einen lngeren Zeitraum unter 30 %, kann als Ergebnis der Gefhr-dungsbeurteilung eine Luftbefeuchtung erforderlich werden.

    Fallen betriebstechnisch oder arbeitsbedingt z. B. durch die Wasserdampfabgabe aus Prozessen Feuchtelasten im Arbeits-raum an, sollen aus physiologischen Grnden die Werte fr die relative Luftfeuchte nach Tabelle 2 nicht berschritten werden. Dies gilt jedoch nicht, wenn der Betriebsablauf hhere Luftfeuch-tigkeiten erfordert (z. B. in Schwimmbdern).

    Lufttemperatur relative Luftfeuchte

    + 20 C 80 %

    + 22 C 70 %

    + 24 C 62 %

    + 26 C 55 %

    Tabelle 2: Maximale relative Luftfeuchte in Arbeitsrumen Quelle: Technische Regel fr Arbeitssttten ASR A3.6 Lftung

    Grundlagen zum Raumklima und zur Raumlufttechnik

  • 1 Raumklima

    7

    1.1.5 LuftgeschwindigkeitDie Luftgeschwindigkeit beeinflusst den Wrmeaustausch des menschlichen Krpers mit der Umgebungsluft. Je schneller die Luft am Krper vorbeistrmt, umso mehr Wrme kann sie ihm entziehen. Eine zu geringe Luftgeschwindigkeit behindert hnlich wie eine zu hohe Luftfeuchtigkeit die Verdunstung. Bei hohen Lufttemperaturen wirkt sich das negativ auf den Wrmeabbau aus. Andererseits beeintrchtigt eine zu hohe Luftgeschwindigkeit die Behaglichkeit ganz erheblich.

    Das Zugluftempfinden ist vorwiegend von der Lufttemperatur, der mittleren Luftgeschwindigkeit, dem Turbulenzgrad (Ma fr die Schwankung der Luftgeschwindigkeit) und der Art der Ttigkeit (d. h. Wrmeerzeugung durch krperliche Arbeit) abhngig.

    Luftgeschwindigkeiten zwischen 0,1 und 0,15m/s werden tem-peraturabhngig von Beschftigten als behaglich empfunden. Bei grerer krperlicher Aktivitt, anderen Lufttemperaturen oder Turbulenzgraden kann der Wert fr die mittlere Luftge-schwindigkeit abweichen. Die Luftgeschwindigkeit ist dann im Rahmen der Gefhrdungsbeurteilung zu bewerten. Ab 26 C knnen auch Luftgeschwindigkeiten von 0,2 m/s als angenehm empfunden werden. Hhere Luftgeschwindigkeiten verursa-chen Zugluft. In den Aufenthaltsbereichen darf keine unzu-mutbare Zugluft auftreten (Technische Regel fr Arbeitssttten ASR A3.6 Lftung).

    Das Zugluftrisiko wird durch den sogenannten Draft-Risk (DR) beschrieben. Hiermit wird ausgedrckt, wie viele Beschftigte sich in einem Arbeitsraum durch Zugluft belstigt fhlen.

    1.1.6 Auswirkungen des Raumklimas auf die Beschftigten Hufig wird als Beeintrchtigung der Gesundheit das Gefhl von zu trockener oder reizender Luft genannt. Zu trockene Luft (rela-tive Luftfeuchte kleiner 20 %) kann insbesondere bei gleichzei-tigem Vorhandensein von Staub zu Reizungen wie brennende Augen, trockene Atemwege und Kratzen im Hals fhren.

    Luftsporen von Schimmelpilzen, die beispielsweise durch hygie-nische Mngel in die Atemluft am Arbeitsplatz gelangen, knnen unspezifische Reizungen wie Augentrnen, Nies- und Hustenreiz aber auch Allergien auslsen. Auch mangelhaft gewartete RLT- Anlagen knnen gesundheitliche Beeintrchtigungen hervorrufen.

    Im Zusammenhang mit schlecht gewarteten RLT-Anlagen knnen z. B. im Produktionsbereich oder in Bros allergische Erkran-kungen entstehen. Eine hiervon ist die sogenannte Befeuchter-lunge, die durch das Einatmen von Schimmelpilzsporen und anderen Allergenen aus schlecht gewarteten Luftbefeuchtungs-systemen ausgelst wird. Sie geht mit Fieberschben, Schttel-frost, Hustenreiz, Kopfschmerzen und Mdigkeit einher und kann bei zu spter Diagnose einen schwerwiegenden Verlauf nehmen.

    Darber hinaus knnen durch unzureichende Instandhaltung von RLT-Anlagen Infektionen auftreten. Ein Beispiel ist die so-genannte Legionellose, eine Lungenentzndung durch Bakterien, die auch mit mangelhafter Instandhaltung von Luftbefeuchtern in Verbindung gebracht wird.

  • 2

    8

    2.1 Behaglichkeitsbereich Ein Raumklima, bei dem sich die Mehrheit der Beschftigten wohlfhlt und keine Gesundheitsprobleme durch das Raum-klima ausgelst werden, wird als Behaglichkeitsbereich definiert. Auerhalb des Behaglichkeitsbereiches knnen Kon-zentration und Leistungsfhigkeit der Beschftigten negativ beeinflusst werden und gesundheitliche Probleme bis hin zu krankheitsbedingten Arbeitsausfllen auftreten. Ungnstige Klimabedingungen, z. B. hohe Raumtemperatur, groe Tempe-raturasymmetrien (kalte Auenwnde/Fenster) oder hohe Luft-geschwindigkeiten sind deshalb hufig Anlass fr Beschwerden am Arbeitsplatz.

    Allgemein gltige Werte fr die Klimafaktoren Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftgeschwindigkeit lassen sich aufgrund der unterschiedlichen subjektiven Wahrnehmung von Personen, die diesen Umgebungsbedingungen unterliegen, nur bedingt festle gen.

    Das Klima am Arbeitsplatz sollte den Anforderungen des Behag-lichkeitsbereiches entsprechen, d. h. Raumtemperatur und Luft-feuchtigkeit sind so zu gestalten, dass sie als behaglich empfun-den werden. Empfohlen wird eine Lufttemperatur von etwa 20 bis 24 C , eine relative Luftfeuchte von etwa 30 bis 60 % und eine maximale Luftbewegung von 0,15 m/s, um Zug zu vermeiden. Es ist allerdings nicht allein die mittlere oder maximale Luftgeschwin-digkeit entscheidend, sondern die Schwankungsbreite in Zeit-abschnitten (Turbulenzgrad).

    Je geringer der Draft-Risk, desto geringer ist das Zug empfinden durch die Luftgeschwindigkeit. Des Weiteren sollte die Luft frei von unangenehmen Gerchen sein.

    2.2 Beurteilung des Behaglichkeitsbereiches

    Zur Beurteilung des Raumklimas sind neben den physikalischen Klimaparametern die ttigkeitsbezogenen Parameter zu berck-sichtigen. Hierzu gehren u. a. Arbeitsschwere, Bekleidung und Aufenthaltsdauer. Dabei knnen unterschiedliche Verfahren an-gewendet werden. In der Praxis hat es sich bewhrt, die Raum-klimabeurteilung in Anlehnung an die DIN EN ISO 15265 in zwei Stufen durchzufhren.

    In der Stufe 1 (Raumklimabeobachtung) sollen grundlegende Fragen zum Raumklima untersucht und ggf. beantwortet werden.

    In der Stufe 2 (Raumklimaanalyse) werden komplexere Fragen zum Raumklima durch Fachexperten untersucht und Lsungen erarbeitet.

    Stufe 1 RaumklimabeobachtungEine praktische Hilfe zur Beurteilung und Optimierung des Raum-klimas entsprechend der Stufe 1 bietet die DGUV Information 215-510 Beurteilung des Raumklimas (vormals BGI/GUV-I 7003). Abhngig von der Fragestellung stehen dort unterschied liche Bewertungsmethoden zur Verfgung. Hierzu zhlen Fragebgen, ein Ablaufschema und ein Risikograph Klima.

    Beurteilung des Raumklimas

  • Abbildung 2: Risikograph Klima wrmebelastete Arbeitspltze

    Quelle: DGUV Information 215510 Beurteilung des Raumklimas (vormals BGI/GUVI 7003)Lufttemperatur [C]Beispiel: Lufttemperatur 30 C, relative Luftfeuchte 50 %

    Lufttemperatur [C]

    35

    30

    25

    20

    15

    10

    relative Luftfeuchte [%]

    2

    10090

    80

    70

    60

    50

    40

    30

    20

    10

    15 20 25 30 35

    3

    1

    9

    Der Risikograph Klima kann bei leichten Ttigkeiten und bei leichter Bekleidung angewendet werden, wenn keine oder nur geringe Wrmestrahlung vorhanden ist und keine Zugluft auftritt. Liegen diese Bedingungen vor, reicht es aus, die Lufttemperatur und die relative Luftfeuchte mit einem Thermometer bzw. Feuchte-fhler zu messen. Das Raumklima kann dann durch Eintragung der Messwerte in den Risikograph Klima beurteilt werden.

    Die Abb. 2 zeigt den Risikograph Klima fr einen wrmebelas-teten Arbeitsplatz. Bei einer Lufttemperatur von 30 C und einer relativen Luftfeuchte von 50 % liegt das Ergebnis im gelben Bereich, d. h., hier sind Manahmen zu ergreifen, die zu einer Reduzierung der Lufttemperatur und der relativen Luftfeuchte fhren. Dies knnen z. B. das Isolieren heier Oberflchen und das Beseitigen von Heiluftquellen oder von Dampf- oder Wasser-leckagen sein.

    Das Foto oben zeigt einen Thermohygrographen zur Messung von Lufttemperatur und relativer Luftfeuchtigkeit.

    Stufe 2 RaumklimaanalyseArbeitspltze mit hoher Luftfeuchtigkeit, mit Wrmequellen oder hohen Luftgeschwindigkeiten sind aufwndiger zu beurteilen. Dabei wird das Raumklima mit den einzelnen Klimaparametern oder mit einem Klimasummenma beurteilt.

    Die Beurteilung des Raumklimas entsprechend der Stufe 2 erfor-dert Fachwissen und erfolgt nach der DIN EN ISO 7730. Mit Hilfe von Klimamess-Systemen werden unter Bercksichtigung der Bekleidung und der Arbeitsschwere alle notwendigen Klimapara-meter ermittelt.

    Thermohygrograph zur Messung von Lufttemperatur und relativer Luft feuchtigkeit.

    Das Raumklima am Arbeits platz

    sollte grundstzlich den Anforderungen des Behaglichkeitsbereiches

    entsprechen.

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    In der Abb. 3 ist ein Klimamess-System mit den ver schiedenen Sensoren fr Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftgeschwin-digkeit an einem Stativ dargestellt. Die gemessenen Daten wer-den zu einem Notebook zur Berechnung weitergeleitet.

    Je nachdem, ob es sich bei dem zu beurteilenden Raumklima um einen Arbeitsplatz mit berwiegend stehender oder berwie-gend sitzender Ttigkeit handelt, werden die Sensoren entspre-chend Tabelle 3 auf unterschiedlichen Messebenen (Knchel, Hfte, Kopf) positioniert.

    Aus den gemessenen Klimaparametern werden die Klimasum-menmae PMV- und PPD-Index berechnet, die fr die Beurteilung des Raumklimas entsprechend der DIN EN ISO 7730 verwendet werden.

    Das PMV (predicted mean vote = vorausgesagtes mittleres Votum) ist ein Index, der den Durchschnittswert fr die Klimabeurteilung fr eine gre Personengruppe vorhersagt. Natrlich wird es nach wie vor eine gewisse Anzahl von Personen geben, die das Raum-klima nicht als neutral empfinden. Es ist daher wnschenswert, die Anzahl der Personen voraussagen zu knnen, die das Umge-bungsklima wahrscheinlich als zu warm oder zu kalt empfinden.

    Der PPD (predicted percentage of dissatisfied = vorausgesagter Prozentsatz an Unzufriedenen) ist ein Index, der eine quantitative Voraussage des Prozentsatzes der mit einem bestimmten Umge-bungsklima unzufriedenen Personen darstellt, die es als zu kalt oder zu warm empfinden. Der Rest der Gruppe wird das Umge-bungsklima entweder als klimatisch neutral, etwas warm oder etwas khl empfinden.

    Das Klimaempfinden sowie der Grad der thermischen Unbehag-lichkeit werden dann durch die Berechnung des PMV-Index und/oder des PPD-Index ausgedrckt. Die Tabelle 4 enthlt fr PMV und PPD die Werte (Skala), die zur Beurteilung herangezogen werden.

    Das PMV wird angewendet, um festzustellen, ob ein Raumklima den Behaglichkeitsanforderungen entspricht. Die thermische Behaglichkeit in Rumen wird als akzeptabel empfunden, wenn das PMV zwischen 0,5 und + 0,5 liegt. Dies entspricht einem PPD von weniger als 10 %.

    Es besteht auch die Mglichkeit, Raumkategorien fr die Beur-teilung des Raumklimas heranzuziehen. Nach DIN EN ISO 7730 werden drei Kategorien A, B und C vorgegeben, denen unter-schiedliche Akzeptanzbereiche zugeordnet werden:

    Kategorie A entspricht einem PPD < 6 %

    Kategorie B entspricht einem PPD < 10 %

    Kategorie C entspricht einem PPD < 15 %

    Die Praxis zeigt aber, dass das Ziel, mglichst wenige Unzufriedene im Arbeitsbereich zu beschftigen, wnschenswert jedoch tech-nisch nicht immer umzusetzen ist.

    Neben dem PMV-Index, der das Klimaempfinden fr den gesamten Krper ausdrckt, kann es darber hinaus zu lokaler thermischer Unbehaglichkeit (unerwnschtes Abkhlen/oder Erwrmen) be-stimmter Krperbereiche kommen. Lokales thermisches Unbe-

    PMV + 2 + 1 + 0,5 0 - 0,5 - 1 - 2

    Klimaempfinden warm etwas warm neutral etwas khl khl

    PPD 75 % 25 % 10 % 5 % 10 % 25 % 75 %

    Tabelle 4: Beurteilung des Klimaempfindens anhand der Klimasummenmae PMV und PPD

    Grundlagen zum Raumklima und zur Raumlufttechnik

    Messebene ber dem Fuboden Klimaparameter Krperhaltung

    0,1 m LuftgeschwindigkeitTemperatur/Luftfeuchtigkeit

    Sitzend

    0,6 m

    1,1 m

    GlobetemperaturNatrliche FeuchttemperaturLuftgeschwindigkeitTemperatur/Luftfeuchtigkeit

    0,1 m LuftgeschwindigkeitTemperatur/Luftfeuchtigkeit

    Stehend

    1,1 m

    1,7 m

    GlobetemperaturNatrliche FeuchttemperaturLuftgeschwindigkeitTemperatur/Luftfeuchtigkeit

    Tabelle 3: Messebenen fr die Klimaparameter

  • Feuchtefhler

    Temperatur-/ Feuchtefhler

    CO2 Sensor

    Globe-Thermometer

    Thermoanemometer

    2 Beurteilung des Raumklimas

    11

    haglichkeitsempfinden tritt vor allem bei Personen auf, die leichte, sitzende Ttigkeiten ausben. Die lokale thermische Unbehaglichkeit wird durch den PD-Index (Percentage of Dissatis-fied = Prozentsatz Unzufriedener) beschrieben.

    Die bekannteste Ursache fr lokale thermische Unbehaglichkeit ist Zugluft. Diese ist eine unerwnschte lokale Abkhlung des Krpers, die durch Luftbewegung verursacht wird. Die Beeintrch-tigung durch Zugluft kann durch den sogenannten Draft-Risk dar-gestellt werden. Dieser gibt an, wie viel Prozent der Personen sich durch Zugluft beeintrchtigt fhlen. Bei Werten oberhalb von 10% besteht in der Regel Handlungsbedarf.

    Aber auch groe vertikale Unterschiede bei der Lufttemperatur zwischen Kopf und Fen knnen lokale thermische Unbehaglich-keit erzeugen. Je grer der vertikale Unterschied der Lufttem-peratur ist, desto grer ist der Prozentsatz an Unzufriedenen.

    Sind die Temperaturunterschiede der Umgebungsflchen (Wand, Fenster, Decke oder Fuboden) im Raum bzw. in der Halle zu gro oder die Fubodentemperatur zu gering, kann das Klima an bestimmten Krperbereichen von den Beschftigten als un-behaglich empfunden werden. Das Wrmeempfinden der Fe fhrt bei zu warmen oder zu kalten Fubodentemperaturen zu lokaler thermischer Unbehaglichkeit. Die Beurteilung erfolgt durch Messung der Fubodentemperatur. Die geringste Unzufrie-denheitsrate liegt bei einer Fubodentemperatur von ca. 24C.

    Warme Decken und kalte Fubden oder kalte Wnde/Fenster werden von den Beschftigten ebenfalls als thermisch unbehag-lich empfunden. Je geringer der Unterschied der Strahlungstem-peraturen, umso geringer ist das Empfinden einer thermischen Unbehaglichkeit.

    KlimamessSystem

    Abbildung 3: KlimamessSystem mit verschiedenen Sensoren

  • 12

    Lufttemperaturmessung

    Messung mit einem GlobeThermometer

    Grundlagen zum Raumklima und zur Raumlufttechnik

    2.3 Messung der Klimaparameter

    Die Messung der physikalischen Parameter des Raumklimas wie Luft- und Strahlungstemperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftge-schwindigkeit und darauf aufbauend die Beurteilung des Raum-klimas ist eine komplexe Aufgabe, die von einem Fachmann durchgefhrt werden sollte. Es gibt jedoch fr jeden die Mglich-keit, zu einer ersten vereinfachten Einschtzung des Raumklimas zu gelangen. Dies basiert auf der Ermittlung der messtechnisch einfach zugnglichen Klimagrundgren Lufttemperatur, Strah-lungstemperatur (mit Einschrnkungen), relative Luftfeuchte und Luftgeschwindigkeit. Zu deren Bestimmung wird eine Flle von Messgerten in Form von Geschwindigkeitsmessgerten (Anemometer), Temperatur- und Feuchtemessgerten angeboten. Die Messung dieser Klimagrundgren dient einer vereinfachten Erstellung der Wrmebilanz fr einen Menschen in einem be-stimmten Umgebungsklima z. B. am Arbeitsplatz. Grundstzlich sollten die Messungen in verschiedenen Hhen durchgefhrt werden.

    Messtechnisch nicht direkt zugngliche Einflussfaktoren auf das Raumklima sind z. B. die ttigkeitsbezogenen Faktoren wie die Arbeitsschwere sowie individuelle Faktoren wie Alter, Geschlecht, Bekleidung, die ebenfalls die thermische Empfindung des Men-schen mageblich beeinflussen. Auch die stoffliche Belastung der Luft, die messtechnisch von einem Laien nicht bestimmt werden kann, spielt hierbei eine Rolle. Diese Einflussfaktoren sollten unter Hinzuziehung eines Fachmannes bestimmt werden, der dann mit Hilfe von Berechnungen, z. B. des PMV- und PPD-

    Index eine weitergehende Beurteilung des Raumklimas durch-fhren kann.

    2.3.1 Messung der LufttemperaturDie Lufttemperatur wird mit einem strahlungsgeschtzten Ther-mometer in Grad Celsius C gemessen, dessen Messgenauigkeit +/-0,5 C betragen soll. Die Messung erfolgt nach Erfordernis stndlich an Arbeitspltzen fr sitzende Ttigkeit in einer Hhe von 0,6 m und bei stehender Ttigkeit in einer Hhe von 1,1 m ber dem Fuboden. Die Auenlufttemperatur wird stndlich whrend der Arbeitszeit ohne Einwirkung von direkter Sonnen-einstrahlung gemessen. Die Auenlufttemperatur sollte etwa 4 m von der Gebudeauenwand entfernt und in einer Hhe von 2 m gemessen werden.

    Zur Beurteilung der Lufttemperaturschichtung im Raum (vertika-ler Temperaturgradient) ist je eine Messung in den Hhen 0,1 m, 1,1m und 1,7 m (Knchelhhe, Hfthhe und Kopfhhe) ber dem Fuboden durchzufhren. Der vertikale Temperaturgradient der Lufttemperatur sollte hchstens 2C je m Raumhhe betra-gen. Dabei soll die Lufttemperatur 0,1 m ber dem Fuboden 21 C nicht unterschreiten.

    2.3.2 Messung der StrahlungstemperaturZur Messung der Strahlungstemperatur in Rumen wird hufig das Globe-Thermometer verwendet. Hierbei handelt es sich um eine schwarze Hohlkugel in deren Mitte ein Temperatursensor eingebracht ist, der die Strahlungswrme, d. h. die Differenz zur Lufttemperatur, erfasst.

  • 2 Beurteilung des Raumklimas

    13

    Klima parameter sind:

    Lufttemperatur,Strahlungstemperatur,relative Luftfeuchte und

    Luftgeschwindigkeit

    Mit Hilfe der gemessenen Lufttemperatur, der Luftgeschwindigkeit und der Globe-Temperatur kann die mittlere Strahlungstemperatur errechnet werden. Die mittlere Strahlungstemperatur ergibt sich dann aus dem gewichteten arithmetischen Mittel der einzelnen mittleren Strahlungstemperaturen.

    2.3.3 Messung der LuftfeuchtigkeitFr die Bestimmung der Luftfeuchtigkeit haben sich Gerte bewhrt, die auf dem Messprinzip eines kapazitiven Feuchte-sensors beruhen. Mit diesen Gerten sind preiswerte, schnelle und przise Messungen ( 1 % relative Luftfeuchte) mglich. Die Gerte sind handlich, einfach zu bedienen und bieten

    Luftfeuchtigkeitsmessung

    Messung der Luftgeschwindigkeit

    zudem meist den Vorteil, dass diese gleichzeitig zur Ermittlung der Lufttemperatur verwendet werden knnen.

    2.3.4 Messung der LuftgeschwindigkeitZur Messung der Luftgeschwindigkeit ist die Verwendung einer sogenannten Behaglichkeitssonde empfehlenswert. Bei dieser Sonde handelt es sich um eine modifizierte Hitzedrahtsonde, die eine richtungsunabhngige Messung der Luftgeschwindigkeit bis zu einer Luftgeschwindigkeit von 5m/s ermglicht. Auch die Messung der Luftgeschwindigkeit ist in verschiedenen Hhen (Kopf-, Hft- und Knchelhhe) durchzufhren.

  • 3

    14

    An den meisten Arbeitspltzen wird das Raumklima u. a. wetter-abhngig durch die freie (natrliche) Lftung bestimmt. Bei niedriger Auentemperatur wird durch Heizungen eine behag-liche Raumtemperatur sichergestellt. Reicht die freie Lftung nicht aus oder bestehen besondere Anforderungen an das Raumklima ist eine raumlufttechnische Anlage (RLT-Anlage) erforderlich.

    Deshalb wird zwischen zwei Lftungssytemen unterschieden:

    Freie (natrliche) Lftung

    Raumlufttechnische Anlagen (RLT-Anlagen)

    Im Folgenden werden die beiden Lftungssysteme beschrieben. Aufgrund der komplexen Anlagentechnik wird auf den Aufbau, den Betrieb, die Instandhaltung sowie auf die Besonderheiten von RLT-Anlagen ausfhrlich eingegangen.

    3.1 Freie Lftung

    Die freie Lftung wird im Wesentlichen durch das meteorologische Klima (Wetter) bestimmt. Der Austausch von Raumluft gegen Au-enluft erfolgt bei der freien Lftung durch den Druckunterschied infolge von Wind und Temperaturdifferenzen. Die Wirkung der freien Lftung auf das Raumklima wird durch geffnete Fenster, Tore, Dachffnungen oder anderen Gebudeffnungen bestimmt. Einflussgren sind u. a. Flchengre und die Ausrichtung der Lftungsffnungen sowie die Raumtiefe und die Raumhhe.

    Die hufigste Lftung durch Fenster kann als kontinuierliche Lftung (gekipptes Fenster), als Stolftung (kurzzeitig ganz geffnetes Fenster) oder als Querlftung (gegenberliegende geffnete Fenster) erfolgen.

    Bei der freien Lftung ist keine Behandlung der Auenluft z. B. Filtern, Heizen, Khlen mglich. Das bedeutet, die Auenluft strmt unbehandelt in den Arbeitsraum. Somit hat das Wetter (Sommerhitze, Winterklte) einen unmittelbaren Einfluss auf das Raumklima.

    Da die freie Lftung im Wesentlichen von den Witterungsverhlt-nissen abhngig ist, ist eine dauerhafte und gezielte Lftung und somit ein vorgegebenes Raumklima im Arbeitsraum nur eingeschrnkt erreichbar.

    Freie Lftung ist dann ausreichend, wenn die in der Techni-schen Regel fr Arbeitssttten ASR A3.6 Lftung angegebenen Lftungsquerschnitte und die maximal zulssigen Raumtiefen eingehalten werden. Sofern Beschftigte die Lftungseinrich-tungen und Lftungszeiten selbst bestimmen drfen, z. B. Fensterlftung im Einzelbro, hat die freie Lftung eine hohe Akzeptanz.

    3.2 Raumlufttechnische Anlagen (RLT-Anlagen)

    Im Gegensatz zur freien Lftung ermglichen RLT-Anlagen eine dauerhafte kontrollierte Lftung. Der Vorteil von RLT-Anlagen besteht darin, dass die Auenluft in der Lftungszentrale ent-

    Grundlagen der Lftung

  • Anlagen mit Lftungsfunktion

    Anlagen ohne Lftungsfunktion

    Lftungsanlagen

    Teilklimaanlagen

    Klimaanlagen mit Auenluftanschluss

    Umluftanlagen

    Umluftteilklimaanlagen

    Umluftklimaanlagen ohne Auenluftanschluss

    Einteilung Raumlufttechnischer Anlagen

    (RLT-Anlagen)

    15

    sprechend eines gewnschten Raumklimas behandelt werden kann bevor sie in den Arbeitsraum strmt. Im Arbeitsraum kann so ein behagliches Raumklima bzw. eine gesundheitlich zutrg-liche Raumtemperatur sichergestellt werden. Zur Behandlung der Auenluft sind je nach Anforderung an das Raumklima in der Lftungszentrale Luftfilter, Lufterhitzer, Luftkhler und Luft-befeuchter erforderlich.

    RLT-Anlagen mssen dem Stand der Technik entsprechen und die Anforderungen der Arbeitsstttenverordnung (ArbStttV) erfllen. Deshalb sind bei der Planung die Grundlagen und die Anforderungen der Technischen Regeln, Normen und Richtlinien fr Lftungs- und Klimaanlagen zu bercksichtigen.

    Bereits bei der Planung ist darauf zu achten, dass die Instand-haltung (Reinigung, Wartung etc.) der RLT-Anlage gefahrlos und sicher durchgefhrt werden kann. Es wird empfohlen, Fach-firmen zu beauftragen, die sich im einschlgigen Regelwerk wie

    DIN Normen (z. B. DIN EN 13779, 12599), VDI Richtlinien (z. B. VDI 6022), DGUV Regeln (z. B. DGUV Regel 109-002) und Technische Regeln fr Arbeitssttten (z. B. ASR A3.6) auskennen. Anlagen, die unzureichend instand gehalten werden, knnen sich ungnstig auf das Raumklima und die Luftqualitt im Arbeitsraum auswirken.

    3.3 Einteilung und Funktionsweise von RLT-Anlagen

    RLT-Anlagen werden nach der Luftbehandlung bzw. der Lf-tungsfunktion eingeteilt (siehe Abb. 4). RLT-Anlagen mit Lftungsfunktion sind so aufgebaut, dass Auenluft angesaugt, in der Lftungszentrale aufbereitet und als Zuluft dem Raum zugefhrt wird. Bei Anlagen ohne Lftungsfunktion erfolgt die Aufbereitung der Luft ohne Ansaugung der Auenluft. Anderer-seits werden RLT-Anlagen nach der Anzahl mglicher Luft-behandlungsfunktionen wie Heizen, Khlen, Befeuchten oder Entfeuchten klassifiziert.

    Abbildung 4: Einteilung von RLTAnlagen

    Empfohlene Lftungszeiten fr

    die Stolftung, abhngig vom Auenklima:Sommer: bis zu 10 Minuten

    Frhling/Herbst: ca. 5 MinutenWinter: ca. 3 Minuten

    Auch im Winter ist eine regelmige kurzzeitige Lftung wichtig.

  • SD EV SD

    F3

    ETALu

    ftdu

    rchl

    ass

    Ab

    luft

    Luft

    durc

    hlas

    s

    Zulu

    ft

    SUP

    WT

    F1

    RCA

    EHA

    ODA

    Zuluftanlage

    Abluftanlage

    SVSD SD E K LB E

    F2

    Arbe

    itsra

    um

    IDA

    16

    Das Schema in Abb. 5 zeigt den Aufbau, die wesentlichen Bauelemente sowie den Strmungsverlauf der Luft in einer RLT-Anlage von der Auenluft (ODA) ber die Raumluft (IDA) bis zur Fortluft (EHA).

    Die angesaugte Auenluft wird in folgenden Bauelementen in der Lftungszentrale der RLT-Anlage aufbereitet:

    Luftfilter (F1)

    Lufterhitzer (E) vor der Luftbefeuchtung

    Luftkhler (K) bzw. Entfeuchtung

    Luftbefeuchter (LB)

    Lufterhitzer (E) nach der Luftbefeuchtung

    Luftfilter (F2)

    Die aufbereitete Zuluft (SUP) strmt ber den Zuluftventilator (SV) durch Luftleitungen als Raumluft (IDA) in den Arbeitsraum. Der Abluftventilator (EV) entzieht dem Arbeitsraum die Raumluft und frdert diese, je nach Betriebseinstellung, ber den Wrme-tauscher (WT) als Fortluft (EHA) ins Freie oder als Umluft (RCA) in die Lftungszentrale zurck, wo der Kreislauf von neuem beginnt.

    Die Steuerung und Regelung des Raumklimas erfolgt u. a. durch im Raum installierten Temperaturfhler (Thermostat) und Feuchte-fhler (Hygrostat). Der Thermostat wirkt auf den Lufterhitzer oder sofern vorhanden, auf den Luftkhler. Dadurch wird das Heizmit-tel z. B. Warmwasser, Dampf oder das Khlmittel z. B. Kaltwasser geregelt. Der Hygrostat wirkt, sofern vorhanden, auf den Luft-befeuchter oder Luftkhler. Damit wird bei niedriger Luftfeuch-tigkeit der Luftbefeuchter oder bei zu hoher Luftfeuchtigkeit der Luftkhler geregelt.

    Abbildung 5: Schematischer Aufbau einer RLTAnlage

    Grundlagen zum Raumklima und zur Raumlufttechnik

    Bezeichnung Abkrzung Bezeichnung Abkrzung Bezeichnung AbkrzungAuenluft ODA Luftbefeuchter LB Umluft RCALuftfilter Stufe 1 F1 Luftfilter Stufe 2 F2 Wrmetauscher WTSchalldmpfer SD Zuluft SUP Abluftventilator EVZuluftventilator SV Raumluft IDA Fortluft EHALufterhitzer E Abluft ETALuftkhler K Luftfilter Stufe 3

    (Abluftfilter)F3

  • 3 Grundlagen der Lftung

    Bauelemente in der Lftungszentrale mssen gefahrlos zugnglich sein

    17

    Entsprechend der Energieeinsparverordnung (EnEV) mssen Klimaanlagen mit einer Klteleistung von mehr als 12 kW und sonstige Anlagen der Raumlufttechnik ab 4000 m/h Zuluft-volumenstrom bei Neuerrichtung oder bei Erneuerung der Zentralgerte aus energetischen Grnden u. a. mit Wrmetau-schern ausgerstet werden.

    RLT-Anlagen mssen grundstzlich jederzeit funktionsfhig sein. Eine Strung oder der Ausfall mssen gem ArbStttV durch eine selbstttige Warneinrichtung angezeigt werden. Die RLT- Anlagen sind zudem in festgelegten Intervallen sachgerecht in-stand zu halten. Die Instandhaltungsintervalle sind so festzu le-gen, dass die technischen, hygienischen und raumlufttechnischen Eigenschaften und der sichere Betrieb der Anlage gewhrleistet sind. Dabei sind die Herstellerangaben zu bercksichtigen. Ablagerungen und Verunreinigungen in RLT-Anlagen, die zu einer unmittelbaren Gesundheitsgefhrdung durch die Raumluft fhren knnen, mssen umgehend beseitigt werden.

    Luftfilter sind so auszuwhlen und anzuordnen, dass die Bauele-mente der RLT-Anlage vor Verunreinigungen geschtzt sind und die gewhlte Raumluftqualitt erreicht wird. Der Betriebszustand der Luftfilter muss durch eine Differenzdruckmessung berwacht werden.

    Der Auenluftvolumenstrom ist so auszulegen, dass gem ASR A 3.6 Lftung im Arbeitsraum die CO2-Konzentration von 1000 ppm nicht berschritten wird. Die Innenraumluftqualitt

    kann mit einer Modellrechnung am Beispiel von CO2 ermittelt werden: www.nlga.niedersachsen.de als Suchbegriff bitte CO2 Modell eingeben.

    Die Zuluft ist so zu fhren, dass im Arbeitsraum keine Zugluft entsteht.

    Die Funktionsfhigkeit der RLT-Anlage wird durch Messungen (Luftvolumenstrom, Lufttemperatur, Heizmitteltemperatur, Luft-feuchtigkeit etc.) berprft. Der Arbeitgeber muss ber die aktuel-len Unterlagen der Prfergebnisse sowie ber die Dokumentation der Instandhaltung einschlielich der Hygieneinspektionen verfgen.

    Die Anforderungen an eine RLT-Anlage sind im Rahmen der Ge-fhrdungsbeurteilung nach 3 ArbStttV zu berprfen. In der Gefhrdungsbeurteilung muss auch festgelegt werden, welche Gesundheitsgefahren bei Ausfall oder Strung der RLT-Anlage auftreten knnen und welche Manahmen in diesem Fall zu treffen sind.

    Hinweise zur Umsetzung der Arbeitsstttenverordnung und zum einwandfreien sicherheitstechnischen und hygienischen Betrieb von RLT-Anlagen geben darber hinaus zahlreiche technische Richtlinien und Normen. Die hygienischen Anforderungen an RLT-Anlagen werden in der VDI 6022 beschrieben.

  • 4

    18

    4.1 Auenluftansaugffnung

    ber die Auenluft knnen Verunreinigungen in die RLT-Anlage eindringen. Deshalb ist die Planung und Anordnung der Auen-luftansaugffnung sorgfltig durchzufhren.

    Die Anordnung der Auenluftansaugffnung direkt ber der Erdoberflche bzw. aus Gruben ist unzulssig, weil dort die Gefahr besteht, dass sich Staub, Ru, Abgase, Schmutz, Pilze und Bakterien ansammeln, angesaugt werden und in die RLT- Anlage eindringen. Deshalb soll die Ansaugffnung mindestens 3 m ber der Erdoberflche liegen. Flachdcher knnen eben-falls verunreinigt sein, deshalb ist auch hier eine Mindesthhe einzuhalten.

    Auenluftansaugffnung und Fortluftaustrittsffnung sind so anzuordnen, dass keine Kurzschlussstrmung (Rezirkulation) entsteht. Der horizontale Mindestabstand zwischen einer Auenluftansaugffnung zu Luftverunreinigungsquellen wie z. B. Parkplatz, Schornsteinen, Abfallsammelstellen sollte nicht kleiner als 8 m sein.

    Die Auenluftansaugffnung muss gefahrlos zugnglich und einfach zu reinigen sein. In lngeren Auenluftansaugkanlen ist der Luftfilter in unmittelbarer Nhe der Ansaugffnung frostsicher zu installieren.

    Bauelemente von RLT-Anlagen

    Auenluftansaugffnung

  • Auenluft-ansaug ffnungen mssen gefahrlos

    zugnglich und einfach zu reinigen sein.

    19

    4.2 Luftfilter

    Die Hauptaufgabe des Luftfilters besteht darin, vorhandene Luftverunreinigungen aus dem Luftstrom abzuscheiden. Eine wirksame Filterung der Luft reduziert Verunreinigungen in den Luftleitungen, im Lufterhitzer und anderen Bauelementen. Sie ist damit Basis fr einen sauberen hygienischen Betrieb der gesamten RLT-Anlage und damit Grundlage fr eine gesund-heitlich zutrgliche Luftqualitt im Arbeitsraum.

    Luftfilter werden nach der DIN EN 779 in Filterklassen (Grob-staubfilter, Feinstaubfilter und Mediumfilter) eingeteilt. Dabei gilt grundstzlich, je hher die gewhlte Filterklasse, umso mehr Verunreinigungen werden aus der Luft entfernt. Allerdings setzen sich feine Filter auch schneller mit Partikeln zu. Abhngig von der Auenluftqualitt und von der geforderten Raumluftqualitt ist entsprechend Tabelle 5 eine Kombination von Grobstaub- und Feinstaubfiltern oder Mediumfiltern in einer RLT-Anlage erforder-lich. Grobstaubfilter trennen nur grobe Verunreinigungen aus der Luft und sind deshalb kostengnstiger.

    Zur Reinigung der Auen- und der Umluft sowie zum Schutz der Bauelemente in der Lftungszentrale ist mindestens ein Luft filter der Filterklasse F5 empfehlenswert. Empfohlene Mindest filterklassen abhngig von der Auenluftqualitt und der erforderlichen Raumluftqualitt sind in der DIN EN 13779 beschrieben.

    Der Einsatz von Luftfiltern mit hheren Filterklassen ist aus hygienischen Grnden zu empfehlen, um den Eintrag von Luft-verunreinigungen in die RLT-Anlage zu minimieren. Deshalb wird empfohlen eine zweite Filterstufe der Filterklasse F7 einzu-setzen.

    Luftfilter mssen mit der Filterklasse, dem Filtermedium, dem Nennvolumenstrom und dem Differenzdruck (Ist- und zulssiger Enddruck) gekennzeichnet sein. Abb. 6 zeigt die Kennzeichnung eines Luftfilters.

    Tabelle 5: Empfohlene Filterkombinationen entsprechend der DIN EN 13779Quelle: DIN EN 13779, Tabelle A5

    Auenluftqualitt

    Raumluftqualitt

    IDA 1 (spezial) IDA 2 (hoch) IDA 3 (mittel) IDA 4 (niedrig)

    ODA 1 (saubere Luft) F9 F8 F7 F5

    ODA 2 (Staub) F7+F9 F5+F8 F5+F7 F5+F6

    ODA 3 (sehr hohe Konzentration von Staub oder Gasen)

    F7+GF+F9 F7+GF+F9 F5+F7 F5+F6

    GF bedeutet Gasfilter (Aktivkohlefilter) und/oder chemischer Filter. ODA: Auenluft IDA: Raumluft

    Auenluft ansaugffnung auf dem Dach

  • Kondensatwasserentleerung aus einem Syphon

    Abbildung 6: Kennzeichnung eines Luftfilters

    FILTERAuftragsnummer T 09 0175 Pos. 5

    Volumenstrom 15.500 m3/h

    Filterklasse F7

    empf. Enddruck 200 Pa

    Filtertyp / Anzahl F728 F65 / 4

    Filtertyp / Anzahl F728 F35 / 4

    20

    Desinfizieren eines Lufterhitzers

    Grundlagen zum Raumklima und zur Raumlufttechnik

    4.3 Lufterhitzer Um in Arbeitsrumen ganzjhrig ein behagliches Raumklima sicherzustellen, sind RLT-Anlagen, in der Regel mit Lufterhitzern ausgerstet. Die Lufterhitzer sind so zu montieren, dass sie beidseitig gefahrlos zugnglich sind (ggf. herausziehbar), um sie zu reinigen und bei Bedarf zu desinfizieren. Um Schden durch Frost zu vermeiden, mssen berwachungseinrichtungen (Frostschutzsicherung) installiert werden.

    Hauptschlich werden Lamellenrohr-Lufterhitzer eingesetzt. Sie bestehen aus neben- und hintereinander angeordneten Lamellenrohren, die an den Enden in Sammelrohren zusam-mengefhrt sind. Die Luft wird zwischen den Lamellen erwrmt. Als Heizmittel werden hauptschlich Dampf- oder Warmwasser eingesetzt.

  • Dezentrale Raumluftbefeuchtung

    4 Bauelemente von RLT-Anlagen

    21

    4.5 Luftbefeuchter

    Oft knnen technische Prozesse nur unter Einhaltung einer bestimmten Luftfeuchtigkeit durchgefhrt werden. Fr diese Arbeitsbereiche sind Luftbefeuchtungseinrichtungen erforder-lich, die den Feuchtegehalt in der Raumluft erhhen. Luft-befeuchtungseinrichtungen werden unterteilt in:

    dezentrale Luftbefeuchtung

    zentrale Luftbefeuchtung

    Bei dezentralen Luftbefeuchtungseinrichtungen erfolgt die Luft-befeuchtung direkt im Arbeitsraum bzw. im Arbeitsbereich. Bei dieser Befeuchtungsart knnen durch das Zusammentreffen von kaltem Befeuchterwasser und warmer Raumluft Klte glocken unterhalb der Befeuchtermodule entstehen, die von den Beschf-tigten als unangenehm empfunden werden knnen (lokale ther-mische Unbehaglichkeit).

    Wrmetauscher (WT) sind aus hygienischen Grnden so ein zubauen, dass die Luftstrme (Auenluft/Abluft) getrennt sind. Bei Taupunktunterschreitung besteht im Kondensat die Gefahr einer Bakterien- oder Pilzbildung. Deshalb mssen die Systeme gefahrlos zugnglich und leicht zu reinigen sein.

    4.4 Luftkhler

    Insbesondere in den Sommermonaten kann es erforderlich sein, dass die angesaugte Luft gekhlt werden muss. Hierfr werden Luftkhler eingesetzt.

    Luftkhler entsprechen in ihrer Bauart den Lufterhitzern. Grund-stzlich kann ein Lufterhitzer auch zur Khlung der Luft verwen-det werden, indem kaltes statt warmes Wasser durch die Rohre geleitet wird.

    Im Kondenswasser von Luftkhlern knnen sich Bakterien und Pilze ansiedeln und vermehren. Deshalb ist auch hier ein gefahr-loser Zugang fr Reinigungs- und fr Desinfektionsmanahmen sicherzustellen. Mit Luftkhlern kann die Luft zustzlich getrock-net bzw. entfeuchtet werden.

    Zentrale Luftbefeuchtung in der RLTAnlage

  • 22

    Bei der zentralen Befeuchtung erfolgt die Luft befeuchtung in der Lft ungszentrale. Dabei wird kaltes Befeuchterwasser der Luft beigemischt, die dann im Nacherhitzer erwrmt wird. Dadurch werden Klteglocken im Arbeitsraum bzw. Arbeitsbereich ver-mieden.

    Folgende Luft befeuchter werden eingesetzt:

    Zerstubungsbefeuchter durch Dsen mit oder ohne Druck-luft , durch Ultraschalltechnik sowie durch motorgetriebene Schleuderscheiben

    Dampfb efeuchter direktes Einblasen von Dampf in die Raum-luft oder in die Zuluft einer RLT-Anlage. Eigendampf wird durch Elektrogerte erzeugt, Fremddampf kann aus einer zentralen Dampferzeugung genutzt werden

    Verdunstungsbefeuchter fr kleinere Befeuchtungsleistungen

    Umlaufsprhbefeuchter (Luft wscher).

    In Luft befeuchtern kann, wie bei allen wasserfhrenden Syste-men, eine mikrobielle Besiedlung nie gnzlich ausgeschlossen werden. Um eine regelmige grndliche Instandhaltung (Inspek-tion, Prfung, Reinigung und ggf. Desinfektion) durchfhren zu knnen, mssen alle Bereiche des Luft befeuchters einschlielich der Tropfenabscheider leicht und gefahrlos zugnglich sein.

    Aus hygienischen Grnden muss Kondenswasser in einer korro-sionsbestndigen Kondensatwanne aufgefangen werden, die ein allseitiges Geflle zum Wasserablauf aufweist sowie einen Syphon und eine Rcklaufsicherung besitzt. Der Wasserablauf muss vom Abwassernetz getrennt sein. Des Weiteren muss aus hygienischen Grnden der Luft befeuchter zwangslufi g ab schalten, sobald die RLT-Anlage ausgeschaltet wird oder ausfllt.

    4.6 Luft leitungen

    Die aufb ereitete Luft strmt aus der Lft ungszentrale der RLT- Anlage in Luft leitungen zu den Arbeitsrumen.

    Luft leitungen knnen als Kanle oder Rohre ausgefhrt sein. Die Innenflchen der Luft leitungen und mg liche Einbauten, z. B. Volumenstromregler oder Stellklappen, mssen zur Ver-meidung von Ablagerungen wie Staub, Fasern etc. glatt und abriebfest sein. Zur Inspektion und zur Reinigung sind an geeig-neten Stellen in ausreichender Anzahl Inspektions ff nungen erfor derlich.

    Aus brandschutztechnischen Grnden werden am hufi gsten Luft leitungen aus verzinktem Stahlblech eingesetzt. Luft leitungen sind strmungstechnisch so zu gestalten, zu dimensionieren und auszufhren, dass:

    Grundlagen zum Raumklima und zur Raumlufttechnik

    DGUV TestPrfzeichen einer geprft en und zertifi zierten Luft befeuchtungsanlage

    DP 090000

    Optimierte

    Luft befeuchtung

    Optimized

    Air Humidifi cation

    DG

    UV Test

  • 4 Bauelemente von RLT-Anlagen

    23

    keine Stoffablagerungen sich bilden

    keine Luft oder Stoffe austreten

    keine Strmungsgerusche entstehen

    sie geradlinig und auf kurzen Strecken montiert werden knnen

    Richtungsnderungen, Krmmer mit groen Radien, Abzweige oder Zusammenfhrungen im Winkel von 45 erfolgen. Bei scharfkantigen Richtungsnderungen sind Leitbleche ein-zubauen.

    Querschnittsvernderungen in einem Winkel kleiner 10 erfolgen.

    Aus hygienischen Grnden sind Luftleitungen whrend des Transportes und auf der Baustelle bis zur Montage z. B. durch Verschlusskappen vor Verunreinigungen zu schtzen.

    4.7 Luftdurchlsse

    Luftdurchlsse bilden den bergang aus dem Luftverteilungs-system in den Arbeitsraum. Sie haben mageblichen Einfluss auf die Form der Luftstrmung im Arbeitsraum, dem Energie-

    austausch zwischen der Zuluft und der Raumluft und somit auf das Raumklima.

    Luftdurchlsse gehren zu den wichtigsten Bestandteilen einer RLT-Anlage. Deshalb mssen sie mit Sorgfalt bemessen, ausge-whlt, montiert und einreguliert werden, um:

    Zugluft fr die Beschftigten

    Kurzschlussstrmung zwischen Zu- und Abluft und

    Schallemissionen in Arbeitsrumen zu vermeiden.

    Durch die Anordnung und Ausfhrung der Zuluftdurchlsse wird die Luftfhrung im Arbeitsraum bestimmt. Die Einstellung (Volumenstrom, Wurfweite und Strahlbreite) eines Zuluftdurch-lasses erfolgt durch Richtungs- und Mengeneinregulierungs-vorstze. Deshalb ist es besonders wichtig, bei der Prfung/Abnahme von RLT-Anlagen an den Zuluftdurchlssen die Volu-menstrme einzuregulieren. Dabei ist u. a. zu prfen, ob fr den erforder lichen Volumenstrom die richtigen Zuluftdurchlsse ausgewhlt wurden.

    Einregulierung am Luftdurchlass

    ffnen einer Inspektionsffnung zur Kontrolle der Luftleitung

  • 24

    4.8 Luft fhrung

    Die Wirksamkeit einer RLT-Anlage wird neben der Ausfhrung der Lft ungszentrale entscheidend von der Luft fhrung im Arbeitsraum bestimmt. Mngel bei der Luft fhrung knnen z. B. zu Zugluft fhren. Im schlimmsten Fall wird die RLT-Anlage durchKurzschlussstrmungen ineffi zient und unwirksam.

    Die Luft fhrung wird im Wesentlichen von der Raumgeometrie, vom Zuluft volumenstrom, von der Anordnung und der Bauart der Zuluft durchlsse, der Zuluft geschwindigkeit, der Strmungsrich-tung der Zuluft und der Temperaturdiff erenz zwischen der Zuluft und der Raumluft oder der Abluft bestimmt. Eine raumerfllende Luft fhrung bercksichtigt insbesondere die Stoff lasten und die Wrmequellen im Arbeitsraum sowie die Gebudephysik. Insbesondere in Produktionsbereichen ist es wichtig, Stoff frei-setzungen und Wrmequellen bei der Planung der Luft fhrung zu bercksichtigen.

    Kurzschlussstrmung entsteht, wenn Zuluft , ohne den Arbeits-raum zu durchstrmen, direkt in die Abluft durchlsse strmt.

    Dies ist hufi g der Fall, wenn z. B. Zu- und Abluft durchlsse auf gleicher Hhe im Raum installiert sind und zudem einen zu ge-ringen Abstand voneinander haben.

    Eine wirksame Luft fhrung kann z. B. durch eine Strmungspr-fung mit Rauch nachgewiesen werden. Bei besonderen Anforde-rungen knnen Konzentrationsmessungen oder Klimamessun-gen erforderlich werden.

    In der Praxis hat sich die in der Abb. 7 dargestellte Schichtlf-tung bewhrt. Diese Art der Luft fhrung erfordert zwar hohe Investitionskosten, die sich langfristig jedoch aufgrund der geringen Betriebskosten im Vergleich zu anderen Luft fhrungs-arten auszahlen.

    Die Luft versorgung der Arbeitsrume erfolgt bei der Schichtlf-tung durch impulsarme Zuluft durchlsse (Quellluft durchlsse) in Fubodennhe. Sie verdrngt die durch den thermischen Auft rieb zur Decke strmende Abluft . Dadurch entsteht ein thermisch behagliches Raumklima mit einem vertikalen Tem-peraturgradienten von unten nach oben.

    Fortluft

    Abluft leitung

    Zuluft leitung

    Luft

    durc

    h-la

    ss

    Luft

    durc

    h-la

    ss

    Auenluft

    Abbildung 7: Prinzip der Schichtlft ung

    Grundlagen zum Raumklima und zur Raumlufttechnik

    Luft

    durc

    h-la

    ss

    Lft ungs-zentrale

    Maschine/Anlage

  • 5

    25

    Der Umfang der Abnahmeprfung eingebauter RLT-Anlagen sollte bei der Planungsbeauftragung schriftlich vereinbart werden. Grundlage dafr ist die DIN EN 12599 Prf- und Messverfahren fr die bergabe eingebauter raumlufttechnischer Anlagen.

    Die Abnahmeprfung besteht im Wesentlichen aus mehreren Einzelprfungen:

    Vollstndigkeitsprfung

    Funktionsprfungen

    Funktionsmessungen

    Bei einer Vollstndigkeitsprfung wird kontrolliert, ob die RLT-Anlage vollstndig eingebaut und alle Anforderungen aus dem Vertrag, Verordnungen, Normen, Richtlinien und techni-schen Regeln erfllt wurden.

    Durch die Funktionsprfungen werden die Betriebsfhigkeit der RLT-Anlage und die bereinstimmung mit den vereinbarten An-forderungen nachgewiesen. Mit dieser Prfung wird festgestellt, ob die einzelnen Bauelemente der RLT-Anlage wie Luftfilter, Ventilatoren, Lufterhitzer, Luftkhler, Luftbefeuchter, Regel-organe etc. ordnungsgem eingebaut und wirksam sind.

    Durch die Funktionsmessungen wird festgestellt, ob die RLT- Anlage die vereinbarten Bedingungen erfllt und die Sollwerte, z. B. Luftvolumenstrom, Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit erreicht.

    Bestandteil der Abnahmeprfung ist auch die Hygiene-Erst-inspektion gem der Richtlinie VDI 6022 Blatt 1. Diese Hygiene- Erstinspektion darf nur von Personen durchgefhrt werden, die mindestens die Fachkunde gem VDI 6022 Kategorie A besitzen.

    Fr die Durchfhrung der Abnahmeprfung haben sich Checklisten bewhrt. Unter www.bgetem.de (Webcode: 14975054) stehen fr die Vollstndigkeitsprfung, Funktionsprfungen und Funk-tionsmessungen Musterchecklisten zur Verfgung. Die Muster-checklisten sind in Anlehnung an die DIN EN 12599, an die VDI 6022 Blatt 1 sowie an das VDMA Einheitsblatt 24186-1 erstellt. Fr die zu prfende RLT-Anla-ge mssen diese Musterchecklis-ten ggf. ange-passt werden.

    Abnahmeprfung von RLT-Anlagen

    Messung des Luftvolumenstromes in einer Luftleitung

  • 6

    26

    6.1 Instandhaltung von RLT-Anlagen

    Grundstzlich darf eine RLT-Anlage nicht zur Gefahrenquelle (z. B. durch Schadstoffe, Bakterien, Schimmelpilze oder Lrm) werden. Nach der Technischen Regel fr Arbeitssttten ASR A 3.6 Lftung mssen RLT-Anlagen deshalb dem Stand der Technik entsprechen und mssen bestimmungsgem betrieben werden.

    Um ein angestrebtes Raumklima durch eine RLT-Anlage dauer-haft whrend der Betriebszeit sicherzustellen, ist es notwendig, regelmige Instandhaltungsttigkeiten durchzufhren. Bei Bedarf und zur Werterhaltung der RLT-Anlage sind Instandset-zungsmanahmen erforderlich.

    Im Rahmen der Gefhrdungsbeurteilung nach 3 ArbStttV hat der Arbeitgeber die notwendigen Instandhaltungsintervalle festzulegen. Die Intervalle sind so festzulegen, dass die tech-nischen, hygienischen und raumlufttechnischen Eigenschaften und der sichere Betrieb der Anlage whrend der gesamten Be-triebszeit gewhrleistet werden.

    Der Arbeitgeber muss ber eine aktuelle Dokumentation der RLT-Anlage verfgen, aus der die Instandhaltungsmanahmen wie Wartung und regelmige Prfungen sowie deren Ergebnisse ersichtlich sind.

    Fr die Durchfhrung der regelmig erforderlichen Wartungs-ttigkeiten bietet das Einheitsblatt 24186-1 Leistungsprogramm

    Hygienischer Betrieb von RLT-Anlagen

    fr die Wartung von technischen Anlagen und Ausrstungen in Gebuden, Teil 1: Lufttechnische Gerte und Anlagen des Ver-bandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer e. V. (VDMA) eine gute Grundlage. Darin sind die notwendigen Ttigkeiten an Baugruppen und -elementen beschrieben. Es wird empfohlen, die Wartung in Anlehnung an das VDMA-Einheitsblatt vorzuneh-men. Welche Ttigkeiten im Einzelnen notwendig sind, hngt von der zu wartenden RLT-Anlage ab.

    Spezielle hygienische Anforderungen an RLT-Anlagen sind in der Checkliste fr Hygienekontrollen der Richtlinie VDI 6022 Blatt1 Raumlufttechnik, Raumluftqualitt Hygieneanforderungen an Raumlufttechnische Anlagen und Gerte (VDI-Lftungsregeln) beschrieben.

    Die Hygienettigkeiten drfen danach nur von hygienegeschul-tem Personal durchgefhrt werden. Dabei wird unterschieden in Schulung fr einfache Hygienettigkeiten (Kategorie B) und Schulung fr anspruchsvolle Hygienettigkeiten (Kate gorie A).

    Die Wartungsttigkeiten im VDMA Einheitsblatt 24186 Teil 1 und in der Checkliste fr Hygienekontrollen der Richtlinie VDI 6022 Blatt 1 berschneiden sich zum Teil. Deshalb ist fr die Instand-haltung eine Mustercheckliste erstellt worden, in der die er forderlichen Wartungsttigkeiten zusammengefasst sind. Diese steht auf der Webseite der BG ETEM zur Verfgung: www.bgetem.de (Webcode: 14975054)

  • Hygiene ttigkeiten drfen nur von

    geschultem Personal durchgefhrt werden!

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    6.1.1 LuftleitungenAbhngig vom Alter der RLT-Anlage, des Instandhaltungsauf-wandes und der eingesetzten Filterklasse knnen Luftleitungen unterschiedliche Verschmutzungsgrade aufweisen. Meist han-delt es sich um organische Ablagerungen, die unter Umstnden einen idealen Nhrboden fr Mikroorganismen darstellen.

    Um einen hygienischen Betrieb der RLT-Anlage sicherzustellen, mssen die Luftleitungen in einem sauberen Zustand betrieben werden. Deshalb ist es erforderlich, an geeigneten Stellen Inspek-tionsffnungen in ausreichender Anzahl vorzusehen, damit die Luftleitungen bei der Instandhaltung regelmig inspiziert werden knnen.

    Fachgerechte und regelmige Leitungsinspektionen stellen sicher, dass keine bedenklichen Verschmutzungen in den Luft-leitungen entstehen. Werden Schmutzablagerungen oder mikro-bielle Kontaminationen festgestellt, so sind wirksame Reiningungs-manahmen durchzufhren.

    Diese Arbeiten drfen nur von qualifiziertem Fachpersonal durchgefhrt werden. Dabei ist sicherzustellen, dass keine Stube oder gefhrliche Stoffe in den Arbeitsbereich austreten.

    Reinigung einer Auenluftansaugffnung

    Reinigung einer Luftleitung

  • 28

    6.1.2 LuftfilterLuftfilter mssen regelmig (z. B. jeden 3. Monat) kontrolliert werden. Dabei ist der aktuelle Differenzdruck zu prfen sowie eine visuelle Kontrolle durchzufhren. Bei dieser Kontrolle ist zu prfen, ob z. B. Undichtigkeiten bestehen, das Filtermedium beschdigt, durchfeuchtet oder mikrobiologisch belastet ist oder ob Staubdurchbrche erkennbar sind.

    Werden bei der visuellen Kontrolle Mngel festgestellt, sind die Ursachen zu ermitteln. Ggf. sind die Luftfilter auszutauschen oder Dichtungen zu erneuern. Luftfilter sind sptestens beim Erreichen der zulssigen Enddruckdifferenz auszutauschen.

    Beim Auswechseln staubbeladener Luftfilter ist eine Staubkon-tamination der Lftungszentrale, anderer Bauelemente sowie der Umgebung zu vermeiden. Deshalb wird empfohlen, die Luft-filter nach dem Ausbau in reifesten Beuteln (Folien) zu verpa-cken und staubarm zu entsorgen. Luftfilter der ersten Filterstufe sollten sptestens nach einem Jahr, die der weiteren Filterstu-fen nach zwei Jahren ausgewechselt werden. Bei strkerer Ver-schmutzung knnen krzere Wechselintervalle erforderlich sein.

    Beim Montieren neuer Luftfilter ist insbesondere auf den luft-dichten Abschluss zwischen Filter- und Einbaurahmen zu achten.

    6.1.3 LuftbefeuchterZentrale Luftbefeuchtungssysteme sind so zu betreiben, dass sich in den Luftleitungen und in den Mischkammern kein Kon-densat oder keine Aerosole niederschlagen. Dazu muss die

    Funktion der Feuchtemess- und Regeleinrichtungen geprft und gewhrleistet sein. Die wasserfhrenden Bauteile sind regel-mig instand zu halten und bei Bedarf zu reinigen und ggf. zu desinfizieren.

    Ziel der Reinigung bzw. Desinfektion von Luftbefeuchtungssyste-men ist es, die Keimbelastung des Befeuchterwassers so niedrig zu halten, dass von der RLT-Anlage keine Gesundheitsgefhr-dung ausgeht. Das Umlaufwasser im Luftbefeuchtungssystem muss regelmig gewechselt werden. Das Befeuchterwasser muss mindestens den Anforderungen der Trinkwasserverord-nung (TrinkwV) sowie den Anforderungen in der Richtlinie VDI 3803 Blatt 1, Tabelle B1 entsprechen. Zur Beurteilung des Hygienezustandes des Befeuchterwassers muss in regelmi-gen Zeitabstnden eine Ermittlung der koloniebildenden Ein-heiten (KBE) pro Milliliter (ml) durchgefhrt werden. Fr zentrale Luft befeuchter ist ein Richtwert von 1000 KBE/ml einzuhalten. Die Ermittlung der KBE/ml kann mit Hilfe sogenannter Dip-Slides erfolgen.

    Die mikrobiologische Verunreinigung des Befeuchterwassers kann durch den Einbau technischer Vorkehrungen, z. B. UV- Anlagen, verhindert werden. Der Einsatz von Chemikalien in Luftbefeuchtungseinrichtungen zur Reduzierung der mikrobiel-len Belastung kann problematisch sein. Einerseits muss bei hheren Temperaturen unter Umstnden dennoch mit einer Verkeimung gerechnet werden, andererseits ist sicherzustellen, dass die beigemischten Chemikalien keinesfalls in die Raum-luft gelangen.

    Grundlagen zum Raumklima und zur Raumlufttechnik

    Ausbau eines gebrauchten Luftfilters

    Kontrolle der Keimbelastung mittels Dip Slides

  • 6 Hygienischer Betrieb von RLT-Anlagen

    29

    Alle Luftbefeuchtungssysteme (Zerstuber, Verdampfer, Ver-dunster etc.), insbesondere solche mit offenem Wasserbecken, erfordern eine regelmige, fachgerechte Reinigung, um die whrend des Betriebs entstehenden Staub- oder Schlamm -ablage rungen zu entfernen. Nach jeder Reinigung knnen die Nassteile des Luftbefeuchters mit einem Desinfektionsmittel behandelt werden, um Brutsttten fr Bakterien und Pilze zu bekmpfen. Damit wird einer schnellen Neuverkeimung des Luftbefeuchterwassers entgegengewirkt. Die desinfizierten Bauteile mssen vor Wiederinbetriebnahme der Anlage grnd-lich gesplt und getrocknet werden, um zu verhindern, dass gesundheitsschdliche Desinfektionsmittel in die Raumluft ausgetragen werden.

    6.2 Dokumentation

    Die Instandhaltung von RLT-Anlagen, d. h. die Wartung, Inspektion und Instandsetzung, soll einen ordnungsgemen und hygie-nisch einwandfreien Betrieb sicherstellen. Der Anlagenbetreiber muss fr die Instandhaltungsttigkeiten eine Betriebsanweisung erstellen. Hierin werden z. B. Ein- und Ausschaltzeiten festgelegt und der Einsatz von Desinfektionssystemen geregelt.

    Wird die RLT-Anlage von einem externen Unternehmen betrie-ben, ist die Betriebsanweisung gemeinsam mit dem Nutzer zu erstellen. Des Weiteren muss ein Instandhaltungsplan aufge-stellt werden. Es wird empfohlen, fr den Instandhaltungsplan Checklisten in Anlehnung an das Einheitsblatt VDMA 24186-1 zu verwenden. Die regelmig durchgefhrten Instandhaltungs-ttigkeiten knnen in den Checklisten dokumentiert werden.

    Die regelmigen Hygienekontrollen sind ebenfalls zu dokumen-tieren. Hierfr ist ebenfalls die Checkliste in Anlehnung an die Richtlinie VDI 6022 Blatt 1, Tabelle 6 hilfreich. Musterchecklisten stehen auf der Webseite der BG ETEM zur Verfgung.

    Im Instandhaltungsplan ist auch die organisatorische Abwick-lung der Instandhaltung festzulegen. Der Instandhaltungsplan sollte in Abstimmung mit dem Planer/Errichter der RLT-Anlage erstellt werden.

    Insbesondere wasserfhrende Bau

    teile regelmig instand halten und bei

    Bedarf reinigen bzw. desinfizieren.

    Abklatschprobe in einer Lftungszentrale

  • Grundlagen zum Raumklima und zur Raumlufttechnik

    30

    6.3 Qualifi kation und Schulung des Personals

    Grundlage der Instandhaltung (Wartung, Reinigung und Instand-setzung) sind die von den jeweiligen Herstellern vorgegebenen Anleitungen. Eigene Erfahrungen, die von den betrieblichen Gegebenheiten abhngen, mssen bercksichtigt werden. Die dauerhaft e Einhaltung der hygienischen Anforderungen und die Durchfhrung der hierfr notwendigen Betriebs- und Instandhal-tungsmanahmen setzen eine entsprechende Qualifi kation des Personals voraus.

    Die Hygiene-Kontrolle sowie die Reinigung und Entkeimung der RLT-Anlagen sind in der VDI 6022 beschrieben. Diese Arbeiten knnen durch eigenes Personal, das zuvor geschult wurde, durchgefhrt werden. Die berprfung umfasst regelmige Sichtkontrollen der gesamten RLT-Anlage auf Verschmutzungen und Ablagerungen sowie wiederkehrende mikrobiologische Untersuchungen des Befeuchterwassers. Fr diese regelmige Hygienekontrolle werden u. a. sogenannte Dip-Slides verwendet, mit dem der Betreiber schnell und einfach den Hygienestatus des Befeuchterwassers berprfen kann. Diese Einmal-Eintauch-objekttrger dienen zur quantitativen Keimzahlbestimmung. Die Ergebnisse werden anhand von Musterbildern beurteilt, wodurch eine Abschtzung der Keimbelastung des Befeuchterwassers in Kolonie bildende Einheiten/Milliliter (KBE/ml) mglich ist.

    Fr die Durchfhrung dieser wartungsbegleitenden Hygienekon-trollen ist mindestens eine Qualifi kation gem Kategorie B nach VDI 6022 notwendig. Die BG ETEM bietet entsprechende Schulun-gen nach Kategorie B und A kostenfrei fr Mitgliedsbetriebe an.

    Die ebenso regelmig durchzufhrenden Hygieneinspektionen nach VDI 6022 mssen von geschultem Personal (Sachkundige) vorgenommen werden. Hierfr ist die Sachkunde nach VDI 6022 Kategorie A erforderlich. Die Hygieneinspektion muss in fest-gelegten Intervallen stattfi nden und dokumentiert werden. Sie umfasst eine ausfhrliche Begehung und Sichtprfung, die Mes-sung physikalischer Klimaparameter wie Temperatur, relative Luft feuchte, Luft geschwindigkeit sowie mehrere mikrobiologische Untersuchungen, die in einem Fachlabor ausgewertet werden. Mit dem Prfb ericht werden dem Anlagenbetreiber entsprechende Handlungsempfehlungen gegeben.

    Oft bieten die Hersteller von RLT-Anlagen Wartungsvertrge an. Sie haben eigenes hygienegeschultes Personal, das auerdem mit den eigenen Anlagen besonders vertraut ist. Daher bietet es sich an, schon bei der Installation einer Neuanlage zu prfen, ob und welcher Teil der Instandhaltung extern vergeben werden kann.

    Der Betreiber muss jederzeit in der Lage sein, die Qualifi kation seines Instandhaltungspersonals nachzuweisen oder durch

    Platzhalter

    Die BG ETEM bietet fr Mitgliedsbetriebe kostenfreie Hygieneschulungen nach VDI 6022 Kategorie B und A an.

  • Instandhaltung nur mit

    persnlicher Schutzausrstung:

    Sicherheitsschuhe, Atemschutz,

    Schutzhandschuhe.

    6 Hygienischer Betrieb von RLT-Anlagen

    31

    Abschluss eines Vertrages mit einem Fachunternehmen dafr Sorge tragen, dass die Anlagen ordnungsgem betrieben und instand gehalten werden.

    6.4 Arbeitsschutzmanahmen

    Im Rahmen der Gefhrdungsermittlung muss der Arbeitgeber eine Auflistung der Instandhaltungsttigkeiten erstellen. Auer-dem mssen die verfgbaren Informationen hinsichtlich der mikrobiellen Belastung der Anlage geprft und dokumentiert werden (Ergebnisse der Dip-Slide-Auswertung, ggf. Keimzahl-messungen durch ein externes Labor). Liegt wiederholt eine mikrobielle Belastung der RLT-Anlage vor (z. B. berschreiten der Richtwerte in der VDI 6022 Blatt 1), muss die Ursache dafr ermittelt werden und beim Festlegen der Arbeitsschutzma-nahmen bercksichtigt werden.

    Werden Desinfektionsmittel eingesetzt, mssen Sicherheits-datenbltter und Dosierungsangaben vorliegen und eine Ersatz-stoffsuche ( 16 GefStoffV) dokumentiert werden. Darber hinaus mssen fr Ttigkeiten mit Desinfektionsmitteln geeignete Schutzhandschuhe zur Verfgung gestellt und auch benutzt werden. Fr Ttigkeiten, bei denen mit der Entwicklung von Aerosolen zu rechnen ist (Hochdruckreinigung) mssen min-

    destens Atemschutzmasken der Filterklassen FFP 2 bzw. 3 sowie wasserabweisende Schutzkleidung bereitgestellt werden.

    Im Rahmen der grundlegenden Hygienemanahmen nach Bio-stoffverordnung muss fr das Wartungspersonal eine Wasch-gelegenheit zugnglich sein sowie vom Arbeitsplatz getrennte Umkleidemglichkeiten zu Verfgung stehen. Arbeitskleidung und persnliche Schutzausrstung mssen regelmig und bei Bedarf gereinigt und gewechselt werden.

    Die Gefhrdungsbeurteilung, deren Ergebnisse, die festgelegten Schutzmanahmen sowie deren Wirksamkeitsberprfung sind fr die Ttigkeiten schriftlich zu dokumentieren. Darauf aufbau-end mssen fr die Ttigkeiten Betriebsanweisungen erstellt werden sowie regelmig Unterweisungen der Mitarbeiter, die diese Ttigkeiten ausben, stattfinden.

    Reinigung eines Ventilators

  • 32

    Literaturhinweise

    Gesetze und Verordnungen

    ArbSchG Gesetz ber die Durchfhrung von Ma-nahmen des Arbeitsschutzes zur Verbesse-rung der Sicherheit und des Gesundheits-schutzes der Besch igten bei der Arbeit

    ArbStttV Verordnung ber Arbeitssttten

    BetrSichV Verordnung ber Sicherheit und Gesund-heitsschutz bei der Bereitstellung von Arbeitsmitteln und deren Benutzung bei der Arbeit, ber Sicherheit beim Betrieb berwachungsbedr iger Anlagen und ber die Organisation des betrieblichen Arbeits-schutzes

    BioSto V Verordnung ber Sicherheit und Gesund-heitsschutz bei Ttigkeiten mit Biologi-schen Arbeitssto en

    GefSto V Verordnung zum Schutz vor gefhrlichen Sto en

    Gesetze und Verordnungen stehen zum Download unter www.gesetze-im-internet.de (Seite vom Bundes ministe rium) kostenlos bereit.

    DGUV-Regeln und DGUV-Informationen

    DGUV Regel Arbeitsplatzl ung Lu technische 109-002 (vorher ManahmenBGR 121)

    DGUV Information Sonnenschutz im Bro215-444 (vorherBGI 827)

    DGUV Information Beurteilung des Raumklimas Tipps fr 215-510 (vorher Wirtscha , Verwaltung und DienstleistungBGI/GUV-I 7003)

    DGUV Information Klima im Bro Antworten auf die 215-520 (vorher hu gsten FragenBGI 7004)

    Technische Regeln fr Arbeitssttten

    ASR A 3.5 Raumtemperatur

    ASR A 3.6 L ung

    DIN-Normen

    DIN EN 779 Partikel-Lu lter fr die allgemeine Raum-lu technik Bestimmung der Filterleistung

    DIN V 4701-10 Energetische Bewertung heiz- und raum-lu technische Anlagen Teil 10: Heizung, Trinkwassererwrmung, L ung

    DIN EN ISO 7730 Ergonomie der thermischen Umgebung

    DIN EN 12097 L ung von Gebuden Lu leitungen Anforderungen an Lu leitungsbauteile zur Wartung von Lu leitungssystemen

    DIN EN 12599 Prf- und Messverfahren fr die bergabe eingebauter raumlu technischer Anlagen

    DIN EN 13779 L ung von Nicht-Wohngebuden

    DIN EN ISO 15265 Ergonomie der thermischen Umgebung; Strategie zur Risikobeurteilung zur Abwen-dung von Stress oder Unbehagen unter thermischen Arbeitsbedingungen

    DIN 18379 VOB Vergabe und Vertragsordnung fr Bau-leistungen; Teil C: Allgemeine technische Vertragsbedingungen fr Bauleistungen (ATV); Raumlu technische Anlage

    DIN 33403-2 Klima am Arbeitsplatz und in der Arbeits-umgebung; Einfluss des Klimas auf den Wrmehaushalt des Menschen

    Literaturhinweise

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    VDI-Richtlinien

    VDI 2044 Abnahme und Leistungsversuche an Ventilatoren

    VDI 2054 Raumluft technische Anlagen fr Daten-verarbeitung

    VDI 2067 Blatt 1 Wirtschaft lichkeit gebudetechnischer Anlagen; Grundlagen und Kostenberech-nung

    VDI 2067 Blatt 10 Wirtschaft lichkeit gebudetechnischer Anlagen; Energiebedarf von Gebuden fr Heizen, Khlen, Be- und Entfeuchten

    VDI 2067 Blatt 21 Wirtschaft lichkeit gebudetechnischer Anlagen; Energieaufwand der Nutzen-bergabe Raumluft technik

    VDI 3803 Blatt 5 Raumluft technik, Gerteanforderungen Wrmerckgewinnungssyteme (VDI-Lft ungsregeln)

    VDI 3803 Blatt 4 Raumluft technik, Gerteanforderungen Luft fi ltersysteme (VDI-Lft ungsregeln)

    VDI 2078 Berechnung der Khllast klimatisierter Rume (VDI-Khllast-Regeln)

    VDI 2081 Geruscherzeugung und Lrmminderung in Raumluft technischen Anlagen

    VDI 2087 Luft leitungssysteme Bemessungsgrund-lagen

    VDI 2890 Planmige Instandhaltung; Anleitung zur Erstellung von Wartungs- und Inspektions-plnen

    VDI 3801 Betreiben von Raumluft technischen Anlagen

    VDI 3802 Raumluft technische Anlagen fr Fertigungssttten

    VDI 3804 Raumluft technik Brogebude

    VDI 6022 Blatt 1 Hygieneanforderungen an Raumluft tech-nische Anlagen und Gerte

    VDI 6022 Blatt 1.1 Prfung von Raumluft technischen Anlagen

    VDI 6022 Blatt 3 Beurteilung der Raumluft qualitt

    VDI 6022 Blatt 4 Qualifi zierung von Personal fr Hygiene-kontrollen, Hygieneinspektionen und die Beurteilung der Raumluft qualitt

    VDI 6022 Blatt 4.1 Qualifi zierung von Personal fr Hygienekon trollen, Hygieneinspektionen und die Beurteilung der Raumluft qualitt; Nachweis der Qualifi zierung in Schulungs-kategorie A und Schulungskategorie B

    VDI 6022 Blatt 6 Luft befeuchtung ber dezentrale Gerte Planung, Bau, Betrieb, Instandhaltung

    VDMA-Einheitsbltter

    VDMA 24166 Ventilatoren, Technische Gewhrleistungen

    VDMA 24168 Luft technische Gerte und Anlagen Luft -durchlsse Bestimmung des Luft stroms mit der Druckkompensationsmethode (Null- Methode)

    VDMA 24186 Teil 04: Leistungsprogramm fr die Wartung von technischen Anlagen und Ausrstungen in Gebuden

    Reports des Instituts fr Arbeitsschutz der Deutschen Gesetz lichen Unfallversicherung (IFA)

    Innenraumarbeitspltze Vorgehensempfehlung fr die Ermittlungen zum Arbeitsumfeld, 9/2013

    Grenzwerteliste 2013 Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (IFA-Report 1/2013)

    Informationen der BG ETEM

    Mustercheckliste Abnahmeprfungwww.bgetem.de Webcode: 14975054

    Mustercheckliste Instandhaltungenwww.bgetem.de Webcode: 14975054

    Sonstige Informationen @

    www.baua.de: Klima am Arbeitsplatz

    LASI-Leitfaden Nr. 16 (LV 16): Kenngren zur Beurteilung raumklimatischer Grundparameter (http://lasi.osha.de)

    FB 991: Forschungsbericht der BAuA: Handbuch der thermischen Behaglichkeit Heizperiode

    Gesundes Klima und Wohlbefi nden am Arbeitsplatz Broschre der BAuA (www.baua.de)

    Co2 Modellrechner: www.nlga.niedersachsen.de als Suchbegriff CO2 Modell eingeben

    Trinkwasserverordnung (TrinkwV)

  • Berufsgenossenscha Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse

    Gustav-Heinemann-Ufer 13050968 KlnTelefon 0221 3778-0Telefax 0221 3778-1199E-Mail [email protected]

    Bestell-Nr. S 042

    1 3 10 14 3 Alle Rechte beim HerausgeberGedruckt auf Papier aus nachhaltiger Forstwirtscha

    InhaltBildnachweisVorwort1 Raumklima1.1 Einflussfaktoren auf das Raumklima1.1.1 Raumtemperatur1.1.2 Lufttemperatur1.1.3 Wrmestrahlung1.1.4 Luftfeuchtigkeit1.1.5 Luftgeschwindigkeit1.1.6 Auswirkungen des Raumklimas auf die Beschftigten

    2. Beurteilung des Raumklimas2.1 Behaglichkeitsbereich2.2 Beurteilung des Behaglichkeitsbereiches2.3 Messung der Klimaparameter2.3.1 Messung der Lufttemperatur2.3.2 Messung der Strahlungstemperatur2.3.3 Messung der Luftfeuchtigkeit2.3.4 Messung der Luftgeschwindigkeit

    3. Grundlagen derLuftung3.1 Freie Luftung3.2 Raumlufttechnische Anlagen (RLT-Anlagen)3.3 Einteilung und Funktionsweise von RLT-Anlagen

    4. Bauelemente von RLT-Anlagen4.1 Auenluftansaugffnung4.2 Luftfilter4.3 Lufterhitzer4.4 Luftkuhler4.5 Luftbefeuchter4.6 Luft leitungen4.7 Luftdurchlsse4.8 Luft fuhrung

    5. Abnahmeprufung von RLT-Anlagen6. Hygienischer Betriebvon RLT-Anlagen6.1 Instandhaltung von RLT-Anlagen6.1.1 Luftleitungen6.1.2 Luftfilter6.1.3 Luftbefeuchter

    6.2 Dokumentation6.3 Qualifi kation und Schulung des Personals

    Literaturhinweise