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Hardware, Speichersysteme, Workflow Aus: „nestor Handbuch Eine kleine Enzyklopädie der digitalen Langzeitarchivierung“ Kapitel 10-13 27.10.11 Fee Braun

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Hardware, Speichersysteme, Workflow

Aus: „nestor Handbuch Eine kleine Enzyklopädie der digitalen Langzeitarchivierung“

Kapitel 10-13

27.10.11 Fee Braun

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Inhalt• Hardware & Speichersysteme– Problemstellung– Digitale Datensicherung– Speicherverfahren– Datenträger– Archivspeichersysteme

• Workflow– Übergreifende Basisprozesse der Langzeitarchivierung– Systematische Planung von digitaler

Langzeitarchivierung

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Hardware: Problemstellung

Rasender technischer Fortschritt Hardware veraltet schnell Ohne Hardware können digitale Dateien nicht genutzt werden Braucht gültigen View Path (Format – Anwendung – Betriebssystem – Hardware)

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Digitale Datensicherung

Vorteile Nachteile

Einfache Verwaltung und Verarbeitung Binäre Sicherung Entschlüsselung ohne Anleitung/Technik nicht möglich

Globale Datennetze zur Übertragung Bindung an physische Datenträger

Verlustfreie Duplizierbarkeit Bindung an Lesegeräte

Digitale Datenträger:• Hohe Speicherkapazität• kleiner Platzverbrauch• schneller Zugriff

Formatbindung an Rechnerprogramme

Datenverlust durch Alterung, Verschleiß, Umwelteinflüsse

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Speicherverfahren

• Magnetische Speicherung• Optische Speicherung• Magneto-Optische Speicherung• Elektronische Speicherung

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Magnetische Speicherung• Seit 50er/60er Jahre• Kombinierter Schreib- und Lesekopf• Schreibkopf erzeugt Magnetfeld• Lesekopf tastet Magnetfeld ab• Rotierend/nicht rotierend

• Beispiel: Festplatte, Videoband

Vorteile:• Schnelligkeit• Preis

Nachteile:• Magnetisierung kann nicht unbegrenzt erhalten bleiben• Beschädigung durch äußere Einflusse (Magnetfelder)• Unkontrollierter, mechanischer Verschleiß beim Auslesen

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Optische Speicherung• 80er Jahre• Beispiel: CD

Vier Verfahren um Daten zu schreiben:• Einbrennen/Einstanzen von Löchern in Polykarbonatschicht• Veränderung kristallinen Struktur in eine polykristalline Schicht

Lesen durch Analysieren von reflektierendem Laserlicht, Umwandlung in elektronische Impulse

• Belichtung von Mikrofilmen• Erzeugung Interferenzmuster in holografischen Medium

Abbild der Vorlage wird durch Laserstrahl wiederhergestellt (Negativ)

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Optische Speicherung

Vorteile:• Berührungsfreie Abtastung

Nachteile:• Beschädigung durch Alterung, äußere

Einflüsse, Temperatureinflüsse• Empfindliche Abspielgeräte• Beeinträchtigung bei häufigen Gebrauch

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Magneto-Optische Speicherung• Beispiel: Minidisk

• Aufbau gleicht optischer Speicherung• Unter Reflexionsschicht befindet sich magneto-optische Schicht• Schicht wird magnetisiert und durch Laser erwärmt, bei Abkühlung bleibt

Magnetisierung erhalten• Optische Auslesung• Datenlöschung durch Erhitzung

Vorteile:• Höhere physikalische Datensicherung• Lichtunempfindlichkeit, Temperaturunempfindlichkeit (<100°)• Unempfindlich gegen Magnetfelder

Nachteile:• Langsames Schreiben

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Elektronische Speicherung• Elektronische Speicherzelle wird durch Kondensatorenentladung blitzartig geladen

(Änderung der Leitungseigenschaften)• Beim Lesen wird Leitfähigkeit abgetastet

• Beispiel: USB-Stick

Vorteile:• Lichtunempfindlichkeit, Stoßresistent• Unempfindlich gegen Magnetfelder und mechanische Einflüsse• Wenig Energieverbrauch• Ausfälle einzelner Zellen können korrigiert werden

Nachteile:• Beschränkte Speicherkapazität• Hoher Preis• Elektronischer Verschleiß durch Löschen und Beschreiben

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Datenträger

• Magnetbänder• Festplatten

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Magnetbänder• Verfahren zur Magnetisierung eines Kunststoffbandes:

1. linear-Verfahren2. Schrägspur-Verfahren

• Bandlaufwerke Einzellaufwerke bis Bandbibliotheken

• Lebensdauer 2-30 Jahre

• Vorteil: lange Haltbarkeit (unverändert, geringer Zugriff)

• Nachteil: technologisch rasante Marktentwicklung

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Festplatten• Lebensdauer: 3-30 Jahre

• Speichersubsystem (RAID „Redundant Array of Independent Disks“) Kapazitätserweiterung Ausfallsicherheit, Rekonstruktion ausgefallener Platten durch andere

• MAID („Massive Array of Idle Disks“) Platten nur im Bedarfsfall aktiv (Verschleiß Minderung) Dafür Verlust bei Zugriffsgeschwindigkeit

• Nachteil: Headcrash, Magnetfelder anfällig

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Fazit für Langzeitarchivierung

• Festplatten:– Um Zugriffszeit zu verbessern zur Kombination– Eventuell bei Formatmigration, keine

Langzeitarchivierung

• Magnetbänder– Generell gut geeignet– Geringer Zugriff und Unveränderlichkeit

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Archivspeichersysteme

Problem:• Großes Datenvolumen kann nicht auf einzelne

Datenträger gespeichert, verwaltet werdenLösung:• Archivspeichersysteme

Verwaltung Zusätzliche Speicherung

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Archivspeichersysteme

Vorteile Nachteile

WORM-Eigenschaft WORM-Software (SoftWORM) manipulierbar, spezielle Laufwerke erforderlich

TrueWORM: Alle 3-10 Jahre Datenmigration

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Archivspeichersysteme• Archivmagnetbandsysteme

Vorteil: lange Haltbarkeit Nachteil: langsamer Datenzugriff

• Magnetplattensysteme Vorteil: hohe Datensicherheit Nachteil: geringe Medienlebensdauer

• Optische Archivsysteme Vorteil: TrueWorm Nachteil: Geringes Datenvolumen pro Datenmedium

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Mehrstufiges Datensicherungskonzept

1. Stufe: Zustand wird fortlaufend überprüft, Fehlerkorrektur auf Bitebene

2. Stufe: Mehrfachspeicherung3. Stufe: Duplizierung der Systemeinheiten

Vorteil: höchste Datensicherheit

Nachteil: 5 Jahre haltbar, jedoch ohne Datenverlust

austauschbar

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Workflow

„Arbeitsablauf/Geschäftsprozess als dieGesamtheit aller Tätigkeiten zur Erzeugung

einesProduktes bzw. zur Erstellung einer

Dienstleistung“

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Workflow-System

„IT-gestützte integrierte Vorgangsbearbeitung, in der Datenbank, Dokumentmanagement

und Prozessorganisation in einem Gesamtkonzept abgebildet werden.“

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Technischer Workflow

„Abläufe, die einen hohen Automatisierungsgrad bereits haben oder

wenigstens das Potential dazu.“

Geringe Involviertheit von Menschen. Hohe Wiederholbarkeit, bei geringer

Fehlerquote

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Workflow der Langzeitarchivierung• Problem:

– Prozesse nicht massenfähig– Geringer Erfahrungshorizont– Umfassende Optimierungen nötig

• Ziel:– Vereinheitlichung der Prozesse– Schnelle und zuverlässige Bearbeitung– Kostenreduktion– Verbesserte Verfügbarkeit von Informationen– Transparente Prozesse, Qualitätssicherung– ...

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Workflow der Langzeitarchivierung

• Voraussetzungen:– Gesamtlogik (Ablauf Teilschritte)– Serviceorientierte Architektur– Ablauf der Geschäftsprozesse– Übertragung auf andere Projekte

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Übergreifende Basisprozesse der Langzeitarchivierung

• Plattform- und Systemübergreifendes Taskmanagement

• Extraktion und Generierung von Metadaten• Validierung von Dokumentformaten• Speicherprozesse• ID-Management• Migrationsprozesse/Formatkonvertierungen• On-the-fly-Generierung einer

Bereitstellungsumgebung

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Systematische Planung von digitaler Langzeitarchivierung

Durchzuführende Schritte:1. Alternativen definieren2. Fortfahren/Abbruch3. Experiment entwickeln4. Experiment durchführen5. Experimente evaluieren6. Vergleichbar machen der gemessenen Werte7. Wertigkeiten festlegen (Prioritäten)8. Evaluierungsergebnisse analysieren

Lösung muss zu Anforderungen der Einrichtung und der Nutzer passen

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