1
Harnsecretion bei Arsenikcergiftungen. 69 nen Gallensteine ku ferhaltig sind, sondern dieses Mctall auch in deutlich un 8 unzweifelhnft nachweisbaren Spuren in der menschlichen Galle, hochst wahrscheinlich aber auch in der Ochsengalle vorhanden ist, uncl hat imLaufe seiner Untersuchungen gefunden, class die Anwendung eines Platindrahts statt des sonst iihlichen Eisendrahtes zur Auffindung des Kupfers grosse Vorzuge hat, und man dadurch iu den Stand gesctzt ist, selbst hochst unbedeu- tende Spuren von Kupfer mit Sicherheit nachweisen zu konnen. Die grdssen Vorzuge des Platins vor dem Eisen sind schon einleuchtend ; wahrend es nie vermieden werden kann, dass sich das Eisen oxydirt und dass es anlauft, ist dieses init dem Platin bei Bildung einer einfachen galvanischen Kette nicht der Pall. Sein Verfahren bestehb darin , dass er eine einfache galvanische Kette von Dobereiner auf die den fraglichen Gegenstand betreffende Fliissigkeit einwirken Iasst; nach wenigen Minuten wird, wenn auch nur die unhedeutendste Spur Kupfer darin enthalten ist, ein Kupferanflug am Pla- tindrahte sichtbar, und nach 10 - 42 Stunden ein voll- kommener metallischer Ueberzug von Ku fer vorhanden sein. Es genugt auch schon, ein Zinkstrei P chen und einen Platindraht in die fragliche Losung zu bringen, und die Kette durch die Verbindung der beitlen Metallc in einem Puncte ausscrhalb der Flussigkeit zu schliessen. Die Geoenwart des Kupfers im thierischen Organis- mus, so au& demnach in dcr Galle, ist nach v. Gorup- B esa n e z eine mehr zufallige, rind tlasselbe gelangt mit den Nahrungsmitteln in den Thierkiirper. (Repert. f: d Pharm. Sd. 42. H. 2.j B. -___- Harasecretion bei Arse~~ilve~~giftuage~i. Bei Experimenten an Pferden un3 Hunden, , welche La fo n d anstellte, fand dcrselbe, dass die Dauer tier Ver- giftung bei gleichen Mengen stets eine sehr verschiedene sei. Nach der Section fand sich bestandig eine acule oder subacute Affection. - Die Harnsecretion ist nie unter- druckt, aber becleutend vermindert. Der Harn entliielt nicht eher Spuren von Arsenik, als his deutliche Symp- tome der Vergiftung die Resorption und Anhaufung im Rlute anzeigte. Diese Zeit betrug aber nie weniger als eine Stunde, und nie uber sieben Stunden nacli der Dar- reichung des Giftes. (Fro?.. N. Not. Bd. 37. p. 32.) Hz. -

Harnsecretion bei Arsenikvergiftungen

  • Upload
    hz

  • View
    213

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Harnsecretion bei Arsenikvergiftungen

Harnsecretion bei Arsenikcergiftungen. 69

nen Gallensteine ku ferhaltig sind, sondern dieses Mctall auch in deutlich un 8 unzweifelhnft nachweisbaren Spuren in der menschlichen Galle, hochst wahrscheinlich aber auch in der Ochsengalle vorhanden ist, uncl hat imLaufe seiner Untersuchungen gefunden, class die Anwendung eines Platindrahts statt des sonst iihlichen Eisendrahtes zur Auffindung des Kupfers grosse Vorzuge hat, und man dadurch iu den Stand gesctzt ist, selbst hochst unbedeu- tende Spuren von Kupfer mit Sicherheit nachweisen zu konnen.

Die grdssen Vorzuge des Platins vor dem Eisen sind schon einleuchtend ; wahrend es nie vermieden werden kann, dass sich das Eisen oxydirt und dass es anlauft, ist dieses init dem Platin bei Bildung einer einfachen galvanischen Kette nicht der Pall.

Sein Verfahren bestehb darin , dass er eine einfache galvanische Kette von Dobereiner auf die den fraglichen Gegenstand betreffende Fliissigkeit einwirken Iasst; nach wenigen Minuten wird, wenn auch nur die unhedeutendste Spur Kupfer darin enthalten ist, ein Kupferanflug am Pla- tindrahte sichtbar, und nach 10 - 42 Stunden ein voll- kommener metallischer Ueberzug von Ku fer vorhanden sein. Es genugt auch schon, ein Zinkstrei P chen und einen Platindraht in die fragliche Losung zu bringen, und die Kette durch die Verbindung der beitlen Metallc in einem Puncte ausscrhalb der Flussigkeit zu schliessen.

Die Geoenwart des Kupfers im thierischen Organis- mus, so au& demnach in dcr Galle, ist nach v. G o r u p - B e s a n e z eine mehr zufallige, rind tlasselbe gelangt mit den Nahrungsmitteln in den Thierkiirper. (Repert. f: d Pharm. Sd. 42. H. 2.j B.

-___-

Harasecretion bei Arse~~ i lve~~g i f tuage~ i . Bei Experimenten an Pferden un3 Hunden, , welche

L a fo n d anstellte, fand dcrselbe, dass die Dauer tier Ver- giftung bei gleichen Mengen stets eine sehr verschiedene sei. Nach der Section fand sich bestandig eine acule oder subacute Affection. - Die Harnsecretion ist nie unter- druckt, aber becleutend vermindert. Der Harn entliielt nicht eher Spuren von Arsenik, als his deutliche Symp- tome der Vergiftung die Resorption und Anhaufung im Rlute anzeigte. Diese Zeit betrug aber nie weniger als eine Stunde, und nie uber sieben Stunden nacli der Dar- reichung des Giftes. (Fro?.. N. Not. Bd. 37. p . 32.) Hz. -