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METALL-HISTORISCH 24 1-2/2020 | 74. Jahrgang | METALL V iel zu häufig stellt der Metall- urge in Gesprächen enttäuscht fest: Metalle werden in der Öffentlichkeit oft gar nicht bemerkt, selbst dann nicht, wenn sie hin- ter wahren Fortschritten standen. Dies ist im Großen der Fall, denkt man an Werk- zeuge, die industrielle Revolution oder das heutige Elektronikzeitalter. Aber auch im Kleinen sorgten Metalle für Innovationen: So wurde beispielsweise der von Kunst- freunden hochgeschätzte Impressionis- mus erst dank der Metalltube möglich, die der amerikanische Maler John Goffe Rand (1801–1873) aus Ärger über eintrock- nende Farben entwickelt hatte, zuerst aus Blei, dann aus Zinn (Patent 1841[1]). Dies revolutionierte die Malerei, wie Auguste Renoir dankbar resümierte: „Die Farb- tuben haben es uns ermöglicht, in freier Natur zu malen. Ohne sie hätte es weder einen Cézanne noch einen Monet gegeben, auch nicht den Impressionismus.“ [2] Doch nicht nur die Kunst profitierte: Die Idee der Tube griff dann u.a. der Dresdner Apotheker Ottomar Heinsius von Mayen- burg (1865 -1932) auf, der 1907 seine Zahn- pasta Chlorodont in Tuben abfüllte, zuerst aus Zinn, später – zu jener Zeit ganz inno- vativ – aus Aluminium, einem damals noch sehr jungen Metall [3, 4]. Diese Idee machte von Mayenburg reich, 1925 erwarb er das Schloss Eckberg, eines der drei berühmten Dresdner Elbschlösser. Übrigens: Sein Nachbar war der legen- däre Odol-König Karl August Lingner, der Gründer des Deutschen Hygiene- Museums in Dresden (1912). Und genau dort, so gesehen auch an metallhistorisch bedeutsamer Stätte, versammelte sich im November 2019 die Kupferbranche zum 16. Kupfersymposium. Harzer Bergbau mit langer Tradition Doch woher kamen die Metalle? Sucht man in Deutschland Antworten, stößt man sofort auf das Erzgebirge mit seiner Bergbautradition der Förderung unter- schiedlichster Metalle: Silber, Blei, Zinn (man denke an die Tube) und auch Kupfer. Nicht zu trennen aber ist der sächsische Bergbau vom Harz, denn von dort kamen die ersten Erfahrungsträger, die dem Mon- tanwesen des Erzgebirges die wichtigen Startimpulse gaben. Dies konnten sie, da der Harzer Bergbau sehr viel älter ist als der des Erzgebirges. Bergwerke sowie die Verhüttung von Metallen gab im es Harz nachweislich seit dem 3. Jahrhundert n. Chr., beispielsweise in Düna unweit von Osterode. Verhüttet wurden hier Iberger Eisenerze [5], gefun- den wurden aber auch Schlacken und unverschmolzene kupferrreiche Erzstü- cke, deren Ursprung im Goslarer Ram- melsberg liegt. [6] Neuere Untersuchungen deuten sogar dar- auf hin, dass die Gewinnung von Erzen im Harz noch viel früher begann, vielleicht sogar 3.000 Jahre alt ist. [7, 8] Archäo- metallurgen diskutieren eine bronzezeit- liche Nutzung von Kleinstvorkommen im Mittel- und Unterharz (z.B. Odertal, Hohegeiß). Die Erze stammten aus heute nicht mehr nachweisbaren, da ausgeerzten, Harz und Sachsen: Wie Metallbergbau und -nutzung den Aufstieg der Regionen ermöglichten und bis in die Gegenwart positiv beeinflussen Teil 1 – Berggeschrey in Erzgebirge und Harz Harz und Erzgebirge waren einst wichtige Regionen des Erzbergbaus und der Me- tallgewinnung. Beide gehören daher zum Weltkulturerbe. Zwischen den Gebieten bestanden über die Jahrhunderte enge Beziehungen: Erfahrungsträger zogen zum jeweils erfolgreichsten Abbaugebiet, das je nach aktuellem Fundglück mal im Harz, dann wieder im Erzgebirge lag. Metallurgie und Abbautechnik profitierten vonei- nander, Erkenntnisse wurden ausgetauscht. Dies zeigt sich nicht zuletzt in den Gründungen von Bergakademien und Bergschulen, deren Gelehrte sowohl im Harz als auch im Erzgebirge von sich Reden machten. In drei Teilen wird METALL diese Aspekte genauer untersuchen. Der erste Teil betrachtet in ausgewählten Beispielen das Montanwesen im Harz und in Sachsen sowie die durch gute und schlechte Zeiten verursachten Wanderungsbewegungen. Kammer, C. (1) Gliederung des Harzes Fotos und Grafiken: METALL

Harz und Sachsen: Wie Metallbergbau und -nutzung den

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Viel zu häufig stellt der Metall-urge in Gesprächen enttäuscht fest: Metalle werden in der Öffentlichkeit oft gar nicht

bemerkt, selbst dann nicht, wenn sie hin-ter wahren Fortschritten standen. Dies ist im Großen der Fall, denkt man an Werk-zeuge, die industrielle Revolution oder das

heutige Elektronikzeitalter. Aber auch im Kleinen sorgten Metalle für Innovationen: So wurde beispielsweise der von Kunst-freunden hochgeschätzte Impressionis-mus erst dank der Metalltube möglich, die der amerikanische Maler John Goffe Rand (1801–1873) aus Ärger über eintrock-nende Farben entwickelt hatte, zuerst aus

Blei, dann aus Zinn (Patent 1841[1]). Dies revolutionierte die Malerei, wie Auguste Renoir dankbar resümierte: „Die Farb-tuben haben es uns ermöglicht, in freier Natur zu malen. Ohne sie hätte es weder einen Cézanne noch einen Monet gegeben, auch nicht den Impressionismus.“ [2]Doch nicht nur die Kunst profitierte: Die Idee der Tube griff dann u.a. der Dresdner Apotheker Ottomar Heinsius von Mayen-burg (1865 -1932) auf, der 1907 seine Zahn-pasta Chlorodont in Tuben abfüllte, zuerst aus Zinn, später – zu jener Zeit ganz inno-vativ – aus Aluminium, einem damals noch sehr jungen Metall [3, 4]. Diese Idee machte von Mayenburg reich, 1925 erwarb er das Schloss Eckberg, eines der drei berühmten Dresdner Elbschlösser. Übrigens: Sein Nachbar war der legen-däre Odol-König Karl August Lingner, der Gründer des Deutschen Hygiene- Museums in Dresden (1912). Und genau dort, so gesehen auch an metallhistorisch bedeutsamer Stätte, versammelte sich im November 2019 die Kupferbranche zum 16. Kupfersymposium.

Harzer Bergbau mit langer Tradition

Doch woher kamen die Metalle? Sucht man in Deutschland Antworten, stößt man sofort auf das Erzgebirge mit seiner Bergbautradition der Förderung unter-schiedlichster Metalle: Silber, Blei, Zinn (man denke an die Tube) und auch Kupfer. Nicht zu trennen aber ist der sächsische Bergbau vom Harz, denn von dort kamen die ersten Erfahrungsträger, die dem Mon-tanwesen des Erzgebirges die wichtigen Startimpulse gaben. Dies konnten sie, da der Harzer Bergbau sehr viel älter ist als der des Erzgebirges. Bergwerke sowie die Verhüttung von Metallen gab im es Harz nachweislich seit dem 3. Jahrhundert n. Chr., beispielsweise in Düna unweit von Osterode. Verhüttet wurden hier Iberger Eisenerze [5], gefun-den wurden aber auch Schlacken und unverschmolzene kupferrreiche Erzstü-cke, deren Ursprung im Goslarer Ram-melsberg liegt. [6]Neuere Untersuchungen deuten sogar dar-auf hin, dass die Gewinnung von Erzen im Harz noch viel früher begann, vielleicht sogar 3.000 Jahre alt ist. [7, 8] Archäo-metallurgen diskutieren eine bronzezeit-liche Nutzung von Kleinstvorkommen im Mittel- und Unterharz (z.B. Odertal, Hohegeiß). Die Erze stammten aus heute nicht mehr nachweisbaren, da ausgeerzten,

Harz und Sachsen: Wie Metallbergbau und -nutzung den Aufstieg der Regionen ermöglichten und bis in die Gegenwart positiv beeinflussenTeil 1 – Berggeschrey in Erzgebirge und Harz

Harz und Erzgebirge waren einst wichtige Regionen des Erzbergbaus und der Me-tallgewinnung. Beide gehören daher zum Weltkulturerbe. Zwischen den Gebieten bestanden über die Jahrhunderte enge Beziehungen: Erfahrungsträger zogen zum jeweils erfolgreichsten Abbaugebiet, das je nach aktuellem Fundglück mal im Harz, dann wieder im Erzgebirge lag. Metallurgie und Abbautechnik profitierten vonei-nander, Erkenntnisse wurden ausgetauscht. Dies zeigt sich nicht zuletzt in den Gründungen von Bergakademien und Bergschulen, deren Gelehrte sowohl im Harz als auch im Erzgebirge von sich Reden machten. In drei Teilen wird METALL diese Aspekte genauer untersuchen. Der erste Teil betrachtet in ausgewählten Beispielen das Montanwesen im Harz und in Sachsen sowie die durch gute und schlechte Zeiten verursachten Wanderungsbewegungen.

Kammer, C. (1)

Gliederung des Harzes

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Lagerstätten. Für das 7. Jahrhundert lassen sich über Holzkohlen- und Schlackenfun-de im Unterharz temporäre Siedlungen nachweisen, die offensichtlich nur kurz mit dem Ziel der Erz- und Metallgewin-nung bewohnt wurden. [5, 6]

968: Die Silberadern sind eröffnet

Eine wirklich sichere Zeitmarke für den Harzer Bergbau ist das Jahr 968, das der bedeutende sächsische Geschichtsschrei-ber Widukind von Corvey (um 925 oder 933/35 bis 973) in seiner „Sachsengeschich-te“, der „Res gestae Saxonicae“ erwähnt. Hier heißt es, Otto der Große (912 bis 973) habe „im Sachsenland Silberadern eröff-net“ („in Saxonia venas argenti aperuit“). [9, 10, 11, 12] Gemeint war der Goslarer Rammelsberg, gelegen im heutigen Niedersachsen, dem damaligen, eigentlichen Herzogtum Sach-sen. (Hinweis: Im Laufe der Jahrhunderte verschob sich der Name Sachsen in das Gebiet des heutigen Freistaats. Festzu-halten ist aber, dass das heutige Sachsen mit dem historischen, niederdeutschen Volk der Sachsen bis auf den Namen keine Gemeinsamkeit hat. [13])Der frühe Harzer Bergbau hatte vor allem Kupfer im Fokus, nun aber galt das wirt-schaftliche Interesse dem seit der Karo-lingischen Münzreform sehr begehrten Silber. Daher kam das Goslarer Silber genau zur rechten Zeit: In seinem Edikt hatte Karl der Große um 793/794 eine rei-ne Silberwährung eingeführt, was bedeu-tete, dass das in Europa eher knappe Gold durch das nördlich der Alpen weitaus häu-figere Silber ersetzt wurde. [14]

Und der Rammelsberger Bergbau sollte sich für das Münzwesen lohnen: Wie rela-tiv sicher belegt ist, hat der Rammelsberg bis zur Einstellung des Bergbaus im Jahr 1988 rund 1.800 t Silber geliefert. [6] Mit 27 Mio. t Erz war der Rammelsberg eines der größten Kupfer-, Blei- und Zinkerzla-ger der Welt [15].Nach Ottos verheißungsvoller Ankündi-gung erfuhr der Bergbau am Rammelsberg einen starken Aufschwung. Bald folgte der Übergang von Tagebau zum Tiefbau. Die Goslarer Kaiserpfalz, errichtet zwischen 1040 und 1050 unter Heinrich III., ist Zeu-ge jener Tage. [16] Der Silbersegen weckte freilich Begehr-lichkeiten und so ließ der folgende Kaiser

Heinrich IV. zur Sicherung der ergiebigen Silberminen mehrere Burgen rund um Goslar errichten [17a, 17b], z.B. die Harz-burg (1065 bis 1068). Auch im Oberharz wurden zum Ende des 12. Jahrhunderts bereits Erze gewonnen. Zu dieser Zeit entstand beim heutigen Zellerfeld das Kloster St. Marien. Reger Bergbau der Mönche auf dem Zellerfel-der Gangzug ließ Wohnhäuser und Hüt-tenplätze entstehen. Bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts entwickelte sich die Claus-thaler Hochebene zum Zentrum eines ausgedehnten Montanbezirks. [5]

1. Berggeschrey: Vom Harz ins Erzgebirge

Doch während das Harzer Montanwesen bereits im 10. und 11. Jahrhundert große Erfolge verzeichnete, war es im Erzgebirge noch sehr ruhig. Hier startete der Bergbau nach heutigen Kenntnissen erst im 12./13. Jahrhundert mit einem „1. Berggeschrey“, d.h. der sich schnell verbreitenden Kunde von reichen Silberfunden. Den Anfang nahm dies im Jahr 1168, als in Christiansdorf das erste silberhaltige Erz gefunden wurde – am sog. Schüppchen-berg, genau dort, wo der Münzbach, ein Nebenfluss der Freiberger Mulde, einen Erzgang schneidet. [18] 1653 berichtete Andreas Möller, Konrektor der Latein-schule, mit Bezug auf Georgius Agricola, dass es Goslarer Fuhrleute waren, die in einem Wagengleis silberglänzendes Erz fanden. Sie hatten Erfahrung mit Erzen

Die Kaiserpfalz zu Goslar, erbaut zwischen 1040 und 1050

Das Erzgebirge mit seinen bedeutenden Orten des Bergbaus

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und Metallen, denn sie brachten Blei nach Böhmen. Ihr Fund erinnerte sie an das Goslarer Erz und so nahmen sie eine Pro-be mit in den Harz. Die Untersuchung in Goslar ergab, dass der Silbergehalt noch viel höher war als in Goslar. [19] Christiansdorf selbst war eines von 26 sogenannten Waldhufendörfern, die Markgraf Otto von Meißen zwischen 1156 und 1162 auf einem von Urwald bewach-senen Gebiet zwischen Mulde und Großer Striegis anlegen ließ. 1162 wurde dieses Gebiet dem Zisterzienserorden übereig-net, doch angesichts der Silberfunde löste der Markgraf ein 41 km2 großes Stück aus dem Klosterbesitz wieder heraus. Genau darin fanden sich die wichtigsten Silber-erzgänge des Reviers. Zudem wurde die Bergbau freiheit erlassen: „Wo eyn man ercz suchen will, das mag er thun mit rech-te“. Dies besagte, dass ein jeder nach Silber suchen durfte, das zu jener Zeit einfach in geringen Tiefen zu finden war. Silbergräberstimmung herrschte, Scha-ren von Menschen wurden angezogen. Bergleute, auch und gerade aus Goslar, wurden vom Markgrafen angeworben und siedelten sich an. Bei dem bis an die Oberfläche reichenden Erzgang entstand eine Bergmannssiedlung, die nach ihren Harzer Bewohnern civitas saxonum, d.h. „Sächsstadt“ genannt wurde. Gemeint waren damit die Goslarer Berg- und Hüt-tenleute aus dem Herzogtum Sachsen. Später folgten Handwerker und Kaufleu-te. Der Marktverkehr begann, 1186 wurde die Stadt Freiberg gegründet. Das Freiber-ger Bergrecht wurde von vielen europä-ischen Bergrevieren übernommen. [20, 21, 22]

Erfahrungsträger aus dem Harz

Warum aber ließen sich Bergleute aus dem Harz abwerben? In der Phase des ersten sächsischen Berggeschreys lag der Grund sicher darin, dass der Harz in genau die-ser Zeit wenig erfolgreich war. 1181 war der Erzabbau am Rammelsberg aufgrund von Auseinandersetzungen zwischen Kai-ser Friedrich Barbarossa und Heinrich dem Löwen sogar eingestellt worden. Der Grund: Für seine Hilfe im Kampf gegen den lombardischen Städtebund forderte der Löwe die Stadt Goslar mit ihren rei-chen Silberminen, was Barbarossa jedoch verwehrte. Daraufhin waren auf Hein-richs Befehl Hütten und Gruben zerstört worden. Der Bergbau kam bis 1209 zum Erliegen. [12]

Doch in genau jenem Zeitfenster suchte das Erzgebirge nach Fachleuten. Und hier waren die Harzer Bergleute als Erfah-rungsträger sehr gefragt. Sie hatten vieles gelernt, denn gerade das Rammelsberger Lager hatte ihnen Einiges abverlangt. Der anfängliche regellose Rammelsberger Abbau (im 13. Jahrhundert vermutlich in mehr als 100 Einzelgruben) ähnelte dem, was man heute „als Rosinen aus dem Kuchen picken“ bezeichnen würde. Das Gebirge war instabil geworden, die Fol-ge waren Einstürze (sog. Tretungen) und Wasserzutritte. Daher kannten die Harzer spezielle Techniken des Abbaus und der Wasserhaltung. Hinsichtlich der Entwäs-serung in größerer Tiefe hatte man in Gos-lar beispielsweise bereits im Jahr 1150 mit dem Anlegen des Rathstiefsten Stollens eine Lösung gefunden, die technologisch bemerkenswert war: Auf einen Kilometer Länge aufgefahren brachte der Stollen eine Tiefe von 35 m unter der Talsohle. [6].

Gute Gründe, den Harz zu verlassen

Und auch später gab es immer wieder gute Gründe, den Harz zu verlassen. So kam es im 14. Jahrhundert zu einem deutlichen Niedergang des Bergbaus am Rammelsberg. Gründe gab es viele, wie z.B. technische Probleme mit wiederhol-ten Zusammenbrüchen der Abbauräume, der Entwässerung und der Bewetterung. Weitere Probleme traten auf: Das Holz wurde knapp. Hinzu kam die Pestepide-mie ab ca. 1347/48, die im Harz wütete und das Gebiet nahezu entvölkerte. [23] Ab 1360 waren gar die Baue unterhalb

des Ratstiefsten Stollens aufgrund vieler Tretungen ersoffen und es gelang rund 100 Jahre nicht, diese Tiefbaue wieder zu entwässern. Diese Zeit sah nur spärlichen Nachlesebergbau. Dennoch: Der große Erzreichtum lockte noch immer, weitere Anstrengungen folg-ten. 1456 konnten auf Initiative des Gos-larer Rates abgesoffene Stollen mit einer neuen Wasserhebemaschine, der sog. Heinzenkunst, wieder wasserfrei gehalten werden. [5, 6] Der Bergbau blühte nun wie-der und Goslar wurde jetzt richtig reich. Ab 1500 folgte der Hauptaufschwung für den Rammelsberg: Zeitweilig wurden jährlich über 30.000 t Erz gefördert, eine Menge, die erst nach 1870 wieder erreicht wurde. [12] Noch heute finden sich in Gos-lars spätmittelalterlichem Stadtbild viele Zeugen des damit einhergehenden Wohl-stands mit Bauwerken wie dem Rathaus, den Gildehäusern, der Stadtbefestigung sowie prächtigen Kirchen. Doch genau daraus erwuchsen neue Prob-leme: Der große Reichtum Goslars weckte die Aufmerksamkeit des Braunschweigi-schen Herzoghauses, wo man sich an die Besitzverhältnisse rund um den Rammels-berg erinnerte. Der Hintergrund: Bergbauerträge standen eigentlich dem jeweiligen Landesherrn zu, in diesem Fall also dem Braunschweiger Herzogshaus. Dieses hatte das Rammels-berger Bergregal 1235 nach Aussöhnung mit dem Staufer Friedrich II erhalten, es jedoch dann aber pfandweise nach Gos-lar übertragen – allerdings mit Vorbe-halt eines Rückkaufrechts. [12, 15] Diese Pfandschaft wurde nun in den Jahren 1525

Blick auf die Übertageanlagen des Erzbergwerks Rammelsberg

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bis 1527 von Herzog Heinrich dem Jünge-ren durch Rückzahlung der Pfandgelder – exakt waren es 24.663 Gulden – gekün-digt, ein für Goslar gänzlich unerwarteter Schritt. [24] Der Herzog konnte sich das jetzt leisten, denn durch den Erfolg in der Hildesheimer Stiftsfehde (1519 – 1523) war Geld in seine Kasse gekommen. [25] Mit Goslar hatte der Herzog kein Erbarmen und setzte seine Forderungen hinsichtlich Rammelsberg und Forsten rücksichtslos durch. Die Gruben wurden geschlossen und der Metalltransport unterbunden. Die Schmelzhütten mussten schließen, die rohen und gerösteten Erze verwitter-ten im Folgejahr auf den dortigen Höfen. Berichtet wird, dass in jener Zeit bis zu 300 arbeitslose Bergleute abwanderten. Es folgte ein jahrzehntelanger Klein-krieg, die Stadt verlangte Schadensersatz, der Herzog hingegen stoppte die Holz-zufuhr für Erzabbau und Verhüttung. Erst 1530 wurden Berg- und Hüttenwer-ke unter Zwangsverwaltung wieder in Betrieb genommen. In die Auseinander-setzungen mischten sich zudem religiö-se Belange, denn der Herzog versuchte, das Übergreifen der Reformation zu verhindern. Zunächst verzeichnete die Stadt noch einige Erfolge, doch als 1547 der protestantische Schmalkaldische Bund der kaiserlich-katholischen Par-tei unterlag, war Goslar schutzlos. 1552 kam es zum Riechenberger Vertrag, der der Stadt große Opfer abverlangte: Der Bergbau am Rammelsberg stand nun komplett unter der Kontrolle des Her-zogs. Er hatte zudem ein Vorkaufsrecht an den ausgeschmolzenen Metallen, was dazu führte, dass bis 1575 auch alle Gos-

larer Hütten in seinen Besitz gelangten. [24, 26, 27, 28]Verständlich ist, dass so manch ein Berg- und Hüttenmann angesichts solcher Unsi-cherheiten dem Ruf nach Sachsen folgte, wo gerade ein zweites Berggeschrey ange-hoben hatte. Und auch im Oberharzer Revier gab es immer wieder Gründe, dieses zu verlas-sen: Um 1350 kam zum fast vollständi-gen Erliegen des Bergbaus mit ähnlichen Gründen: Erschöpfung der Erzgänge, technische Probleme, Wasserhaltung in den Gruben und der Pest. Auch hier soll-ten noch 150 Jahre vergehen, bis neue Erz-reviere bei Grund oder St. Andreasberg erschlossen wurden, die dann aber eine bis in die Neuzeit anhaltende Bergbauperiode begründeten. [5]

Silber und Zinn im Fokus

Doch wie sah es nun im Erzgebirge aus? Die Harzer Bergleute der Freibergischen „Sächsstadt“ waren äußerst erfolgreich: Silber machte auch Freiberg reich und ein Schutz der Erzgruben wurde notwendig. Markgraf Otto (um 1115 bis 1190) ließ zwischen 1171 und 1175 eine Burg errich-ten, die die Bergverwaltung und auch die landesherrliche Münze beherbergte. Heute findet sich dort das Schloss Freu-denstein mit seiner einzigartigen Mine-raliensammlung. Die Kirche St. Marien entstand an der Stelle, an der später der Freiberger Dom gebaut wurde. [20, 22, 29] Zudem begann man, wahrscheinlich noch unter Markgraf Otto, d.h. noch vor 1190, die Stadt mit einer mehrere Meter hohen Mauer zu sichern, die 2.700 Meter lang wurde und 39 Türme sowie fünf Tore umfasste. [30] Interessant ist aber auch, dass im Erzgebir-ge in der ersten Berggeschreyphase nicht nur Silbererze abgebaut wurden. Begehr-lichkeiten weckte auch das Zinnerz, das z.B. seit 1241 in Graupen (heute Krupka in Tschechien), Seiffen („Czyn sifen“) sowie Ehrenfriedersdorf (seit Übergang 12./13. Jh.) abgebaut wurde. Der Bergbau prägte sogar den Ortsnamen des heutigen Spiel-zeugdorfs Seiffen, wo zunächst ab dem 13. Jahrhundert sedimentär abgelagerte Zinnerze – eben jene Seifen, d.h. sekun-däre Anreicherungen erzhaltiger Verwit-terungsgesteine, aus dem Fluss abgebaut wurden. Die Gerölle des Seiffenbaches wurden ausgewaschen, wobei die leichten erdigen Anteile weggespült, die schweren

Blick auf das Stadtzentrum von Freiberg

Übertageanlagen der Grube „Alte Elisabeth“ in Freiberg

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Zinnsteinkörner (die „Graupen“) hingegen zurückgehalten wurden. Berühmt wurde der Seiffener „Zinnstock“, der sich mit Zinngehalten um 1,4 % etwa 100 m östlich der berühmten Seiffener Kirche auf einer Fläche von etwa neun Hektar bis in eine Tiefe von rund 30 m erstreckte. [31, 32, 35]Ab Anfang des 14. Jahrhunderts erlebte aber auch das Erzgebirge einen Nieder-gang des Montanwesens. Ursachen gab es viele, wie Kriege, Machtkämpfe, Stadt-brände, die Pest, aber auch den sinkenden Silberpreis bei gleichzeitig geringerem Sil-bergehalt der Erze. Größere Tiefen muss-ten aufgefahren werden, der Aufwand für den Bergbau stieg, es gab Probleme mit der Wasserhaltung. Zudem zeigten sich die Erze komplexer, in der Folge wurden Auf-bereitung und Verhüttung aufwendiger. Dies belegen auch die Produktionszahlen jener Tage für das Freiberger Revier: Wur-den Anfang des 14 Jh. 2,5 Tonnen Silber jährlich gewonnen, waren es Mitte des 15. Jahrhunderts nur noch 0,16 Tonnen jähr-lich. [29]

Schneeberg – Ein „zweites Berggeschrey“

Doch bald ging es im Erzgebirge wieder aufwärts und das mit neuen Rekorden: 1470 wurde ein Silbergang in der „Rechten Fundgrube“ bei Schneeberg im Erzgebirge angeschlagen und bereits zwei Jahre spä-ter erreichte diese Grube ein Silberaus-bringen von 6,8 t. 1477 schließlich wurde der „Große Silberfund von Schneeberg“

gemacht: Die Grube St. Georg offenbarte eine Silbererzmasse, die eine jährliche Pro-duktion von rund 14 t erlaubte! Diese Zahl zeigt eindrucksvoll, wie reich die dortigen Silbererze gewesen sein müssen. [33, 35]Derartige Anreicherungen größerer Sil-bererzmassen, sog. „Erzfälle“, sind selten. Sie finden sich vor allem an den Kreuzun-gen verschiedener Erzgänge. In Schneeberg sollen es sogar 12 Silbererzgänge gewesen sein, die sich trafen – ein wahres Wunder aus damaliger und auch aus heutiger Sicht. Die Dimensionen verdeutlicht ein – leider im Original verschollener Bericht – des Nürnberger Großgewerken Niklas Staude. Er schildert darin, dass Herzog Albrecht der Beherzte (1443 – 1500) im Jahr 1477 in die Grube eingefahren sein und untertage an einer zum Tisch umfunktionierten Sil-berstufe mit den Maßen 2 x 2 x 1 m getafelt haben soll. Ob sich diese Begebenheit so zugetragen hat, ist unklar. Sicher aber ist, dass es bemerkenswerte, kiloschwere Sil-berstufen gab. Dies beweisen heute noch zwei spektakuläre Stufen jener Tage, die ihren Weg in den mineralogischen Samm-lungen des Museums für Mineralogie und Geologie Dresden gefunden haben. [34].Zwischen 1470 und 1483 erbrachten drei Schneeberger Minen auf recht kleinem Raum 70,6 Tonnen Silber. Die Ansiedlung wurde reich und erhielt 1481 Bergfreiheit sowie Stadtrecht [33, 35]. Doch bereits ab 1487 gab es einen Rück-gang, denn größere Tiefen mussten auf-gefahren werden und brachten Probleme mit der Wasserhaltung. Zudem nahmen die Silbergehalte ab. Doch eine erste Ret-tung für das Schneeberger Revier kam in Form eines spektakulären Kupfergangs am Fuße des Schneebergs. Hier zeigten sich Mächtigkeiten von ein bis vier Meter in einem 600 Meter langen Kernbereich, wobei das Erz zudem noch mit hohem Silbergehalt punktete. Die Förderung in den besten Jahren zwischen 1485 und 1510 war beachtlich, eine Jahresprodukti-on von über 1.000 Zentner Kupfer gilt als wahrscheinlich. Verkauft wurde das sog. Oberschlemaer Kupfer z.B. an die Seiger-hütte der Semmlers nach Thüringen, die zudem an einer Messinghütte beteiligt waren. Goldglänzende Messingprodukte jener Tage wurden bis ins westafrikanische Benin verkauft. [33, 35]Das Schneeberger Revier erlebte in der Folge gute und schlechte Zeiten, zurück-zuführen auf ärmere Erze, größere Tiefen, Überflutungen und Zerstörung der Über-tageanlagen durch Starkregen und ins-

besondere beim Kupfer auf Konkurrenz durch neue Produzenten aus der Slowakei und Schweden.

Der Bergkobold und die blaue Farbe

Bemerkenswert aber ist: In diesem Revier entstanden die Elementnamen Wismut (um 1450) und Kobalt (vor 1500, für das vom Bergkobold verhexte Kobolderz). Wismut hat seinen Namen von der angeb-lich ersten Mutung in der Zeche St. Geor-gen in der Wiesen bei Schneeberg. [35, 36, 37, 38] Das Metall galt als das „Dach des Silbers“, erschien dort jedoch nicht in rei-ner Form. Gefunden wurde vielmehr ein Wismut-Kobalt-Nickel-Erz, aus dem sich Wismut relativ leicht ausschmelzen ließ. Genutzt wurde das Metall als Legierung mit Zinn und Blei im Letternmetall. Die Reste des Ausschmelzverfahrens, sog. Wismut-Graupen, waren stark kobalthal-tig. Um 1520 wurde daraus ein Rohstoff zur Blaufarbenherstellung entwickelt, das erste blaue Glas gab es 1535. Später wurde dieses blaue Glas, sog. Smalte, in Farbmühlen pulverisiert und als Lasur verkauft. Vor dem Hintergrund der sehr hochwertigen Schneeberger Kobalterze entstanden Glashütten und Blaufarben-mühlen. Langfristig gesichert wurde das Schneeberger Revier letztlich mit der Errichtung von vier Blaufarbenwerken in den Jahren 1635 bis 1649, u.a. in Nieder-pfannenstiel bei Aue. [33, 35]

Annaberg: große, bedeutende Bergstadt im Erzgebirge

Doch zurück an das Ende des 15. Jahrhun-derts: Das zweite Berggeschrey führte nicht nur zur Gründung von Schneeberg. Wei-tere bedeutende Bergstädte folgten, unter denen Annaberg (heute Annaberg-Buch-holz) eine besondere Stellung erreichen sollte. Die Geschichte des ersten reichen Silberfundes erzählt der Annaberger Berg-altar im Gemälde von Hans Hesse rund um

Gediegenes Silber auf Calcit, Grube Alte Hoffnung Gottes, Kleinvoigtsberg, Sachsen, Sammlung Pohl-Ströher, im Krügerhaus Freiberg

Smalte, Produkt aus Kobalt für blauen Farbstoff

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die Sagengestalt Daniel Knappe. [39] His-toriker hingegen schreiben den Silberfund Kaspar Niezelt zu, einem armen Bergmann aus Fronau (nahe Annaberg). Dieser fand 1491 in einer Verwitterungszone an den Hängen des Schreckenberges bei Annaberg ein zunächst eher armes Erz, das jedoch Hoffnung auf mehr machte. Nach dreiein-halb Monaten fleißiger Arbeit wurden tat-sächlich schmelzbare Silbererze gefunden. Bereits im ersten Jahr soll die Lagerstätte 69 kg reines Silber geliefert haben. [35, 40, 41, 42] Dieser Erfolg machte schnell die Run-de und nun setzte hier auch ein starker Zustrom von Menschen ein. Bereits 1496 wurde durch den sächsischen Landesherrn Georg der Bärtige (1471-1539) die „Neu-stadt beim Schreckenberg“ gegründet, basierend auf einem Grundriss, den der Universalgelehrte Ulrich Rülein von Calw entwarf. 1501 erhielt die Stadt den Namen St. Annaberg, um so die „Erzmacherin“ St. Anna zu ehren, die für den großen Berg-segen sorgte. Zwischen 1496 und 1582 gab es rund um Annaberg 615 Gruben, in denen Schätzungen zufolge 2.000 Bergleu-te arbeiteten. Bis zum Ende der Blütezeit des Annaberger Bergbaus im Jahr 1600 lag das Silberausbringen im Revier rund bei 287  t, im Rekordjahr 1537 wurden rund 14 t Silber gefördert. Die prosperierende Bergstadt Annaberg prägte das Montanwesen Deutschlands nachhaltig: Die „Schreckenberger Berg-ordnung“ war 1499 die erste gedruckte Bergordnung Deutschlands. 1507 erschien eine zweite Ausgabe, die prägend für die Berggesetzgebung in vielen nord- und westdeutschen Territorien wurde. [41]

Das Ende des Bergbaus brachten hier der Dreißigjährige Krieg und die immer auf-wändigere Förderung aus größeren Tiefen [32].Weitere bedeutende Bergstädte entstanden parallel bzw. in den Folgejahren, u.a. Mari-enberg (1521, Ag, Sn, Cu) und Schwarzen-berg (Bergstadt um 1500, Fe, Sn, Cu, Ag), Oberwiesenthal (1527, Ag, Fe, Pb, Co, Cu), Geyer (1467, Sn, Ag, Cu), Scheibenberg (1522, Ag, Cu, Co, Ni, Fe), Buchholz (1501, Cu, Ag, Sn, Co) sowie Jachymov (St. Joa-chimsthal in Böhmen). [32]Diese Siedlungen erhielten bereits bei ihrer Grundsteinlegung Stadt- und Bergrechte. Und auch Freiberg profitierte vom neuen Berggeschrey, das Innovationen in der Technik mit sich brachte. Größere Tiefen konnten aufgefahren werden, zudem setzte der Bergbau in Brand (heute Brand-Erbis-dorf) ein. [29]In diesen Jahren, es war die Zeit des Geor-gius Agricola, strömten viele Bergleute ins silberne Erzgebirge – insbesondere wiede-rum aus dem Harz.

Die sieben Harzer Bergstädte

Doch man konnte durchaus auch im Harz in jener Zeit sein Glück machen, denn hier hatten sich zwischenzeitlich neue Entwicklungen ergeben, speziell im Oberharz. Nach der Pestepidemie von 1348 bis 1350 war der Harz fast 200 Jahre lang weitgehend unbesiedelt. Doch im 16. Jahrhundert kam die Montanindustrie im Harz zu neuer Blüte. Die hier ansässigen Fürsten entdeckten den Bergbau wieder neu und erließen Bergfreiheiten. Damit verbundene Privilegien beinhalteten z.B.

die Befreiung von bestimmten Steuern und vom Militärdienst, die Freiheit von Herrendiensten, eine Erlaubnis zur Jagd und zum Fischfang sowie freien Bezug des Bau- und Brennholzes. Ganz gezielt wur-den nun wieder Bergleute aus dem Erz-gebirge angeworben und dies mit Erfolg: Die legendären sieben Oberharzer Berg-städte entstanden mit nahezu identischer Geschichte: Clausthal, Zellerfeld, Sankt Andreasberg, Wildemann, Lautenthal, Grund und Altenau. [43]1 In Sankt Andreasberg gab es wahr-

scheinlich schon im 12. Jahrhundert bergbauliche Aktivitäten, diese ende-ten aber mit der Pest in der Mitte des 14. Jahrhunderts. Doch 1520 weckten Silberfunde neue Hoffnungen. Schon ein Jahr später erließen die den Südharz dominierenden Grafen von Hohnstein die Bergfreiheit. Ein Aufruf, in Sankt Andreasberg nach Silber und anderen Metallen zu schürfen, erging an das Mansfelder Land und an das Erzgebir-ge. Doch ohne Erfolg, die erwünschten Bergleute kamen nicht. Dies verwun-dert wenig, denn wie gezeigt, war das Erzgebirge in dieser Zeit recht ergiebig. Daher erweiterten die Grafen die Berg-freiheiten nochmals im Jahr 1527 um weitere Privililegien und hatten nun endlich Glück. Bereits 1535 arbeiteten in 116 Gruben etwa 800 Bergleute und Sankt Andreasberg erhielt die Stadt-rechte. 1575 erzeugte die junge Stadt in der eigenen Silberhütte bereits 1,6 t reines Silber. Das Revier erlebte in der Folgezeit Höhen und Tiefen hinsicht-lich der Erz- und Metallausbeute, aber dennoch gewann man in 400 Jahren 313 t Silber. [5, 43, 44a, 44b, 45]

2/3 Im Verhältnis zum Clausthal-Zeller-felder Revier ist diese Menge dennoch wenig: Hier förderte man die gleiche Menge zu Beginn des 20. Jahrhunderts in etwa 20 Jahren. Clausthal selbst wurde 1554 zur „Freien Bergstadt“ erhoben, Zellerfeld erhielt 1529 die Stadtrechte. Auch im Bereich des heu-tigen Clausthal-Zellerfeld gibt es, wie bereits erwähnt, Belege für einen frü-hen Bergbau, der jedoch 1348 mit der Pest endete. Eine zweite Besiedelung startete Anfang des 16. Jahrhunderts mit dem Erlass von Bergfreiheiten durch die braunschweigischen Herzö-ge. Zellerfeld erhielt die Bergfreiheit 1532, Clausthal 1554. Sehr schnell ging es hier aufwärts, so dass um 1600 bereits 55 Gruben förderten. [46]

Die sieben Oberharzer Bergstädte

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4 Aufgrund der größeren Bedeutung wurde 1549 das Bergamt vom 1529 gegründeten und damit eigentlich älteren Wildemann nach Zellerfeld verlegt. Auch in Wildemann waren Bergleute aus dem Erzgebirge die Stadtgründer, hier im Auftrag der Welfenherzöge. Der Sage nach wur-de hier Silber an der Stelle gefunden, an der kurz zuvor ein „wilder Mann“ gefangen worden war. 1533 wurde erstmals Silber erzeugt, der Berg-bau wurde daraufhin erweitert. Die Siedlung wuchs und kam 1553 in den Genuss der Bergfreiheit. [47]

5 Lautenthal hat eine ähnliche Geschich-te: 1225 wurden bereits Silber-, Kupfer- und Bleierze abgebaut, jedoch unter-brach auch hier die Pest 1348/50 den Abbau für 200 Jahre. Herzog Heinrich der Jüngere von Braunschweig-Wol-fenbüttel startete ab 1524 den Bergbau wieder neu, wiederum mit Bergleuten aus dem Erzgebirge. Die Gründung der Bergmannssiedlung Lautenthal wird auf das Jahr 1538 datiert, das Stadtrecht folgte 1580. Bergwerke in Hahnenklee und Bockswiese wurden von Lau tenthal aus wieder erschlossen. Und es kam noch besser: Der Berg-mann Kaspar Bitter entdeckte noch Eisenerze, um 1750 wurden zudem reichhaltige Silbererzfunde gemacht. [48]

6 Fast genauso war es in Altenau: 1227 wird bereits der Bergbau erwähnt, 1580 entstand ein neuer Bergflecken mit 20 Häusern, gegründet von Berg-

leuten aus dem Erzgebirge. 1617 wurde Altenau zur Stadt erhoben. [49a, 49 b]

7 Die Bergstadt Grund (heute Bad Grund) gilt mit einer urkundlichen Erwähnung von 1317 als die älteste der sieben Oberharzer Bergstädte. Bereits 1450 wurden Erze abgebaut und ver-hüttet, Grund genug, für Herzog Hein-rich den Jüngeren, dem Ort 1524 die Bergfreiheit zu verleihen. Gefördert wurden bis 1885 auch Eisenerze. Die Gewinnung von Silber, Blei, Kupfer und Schwerspat dauerte sogar bis 1992. [50, 51]

Silber für sieben Milliarden Euro aus dem Harz

Es ist beachtlich: Der Oberharz wurde ab dieser Zeit eines der wichtigsten Erzre-viere in Deutschland. Vorrangig wurden Eisen, Blei, Kupfer und Silber gefördert. Vom 16. bis 19. Jahrhundert kamen ca. 40 bis 50 % des in Deutschland geförderten Silbers aus dem Oberharz. [43] Insgesamt förderte man 7.500 t Silber, 2.000.000 t Blei, 1.500.000 t Zink sowie bedeutende Men-gen an Kupfer und Eisen. Die 7.500 t Silber hätten nach heutigen Weltmarktpreisen einen Wert von mehr als 7 Mrd. Euro. [5]Fallende Weltmarktpreise und die zuneh-mende Erschöpfung der Erzlager führten ab der zweiten Hälfte des 19.Jh. bis 1930 zur Schließung fast aller Gruben. 1992 wurde die Grube „Hilfe Gottes“ Bad Grund als letztes Harzer Bergwerk und auch als letz-tes Erzbergwerk in Deutschland überhaupt geschlossen. [5]

Eine Sprachinsel im Oberharz

Die sächsischen Einwanderer aus dem Erzgebirge prägten die Oberharzer Region nachhaltig, was noch heute nachklingt. Der Oberharz wurde Sprachinsel des Erz-gebirgischen, das noch heute als das „Ewer-harzerische“ präsent ist. Vieles erinnert in der Sprache an das Erzgebirgische. Jedoch gilt der Oberharzer Dialekt nicht als reine erzgebirgische Mundart, sondern als ein Konglomerat aus mehreren Sprachen. [52, 53] Ein Erzgebirgler dürfte jedoch keine Schwierigkeiten haben, die Worte zu ver-stehen, wie „nochemol, Haisel, middel-damank, Nommiddohch“ (noch einmal, Haus, dazwischen, Nachmittag).Auch die mitgebrachten Volksbräuche sind für Niedersachsen eher ungewöhnlich: So feiert der Oberharz heute noch den Johan-nistag am 24. Juni mit dem Tanz um den Johannisbaum. Der Johannisbaum ist eine in die Erde eingelassene circa fünf Meter hohe Fichte, die mit Blumen und Eierket-ten (Fruchtbarkeitssymbol) geschmückt wird. Da dies auch in den Bergstädten des Erzgebirges üblich ist/war, wird ange-nommen, dass die aus dem Erzgebirge eingewanderten Bergmannsfamilien die-sen Brauch im 16. Jahrhundert mit in den Oberharz gebracht haben. [54, 55]

Herausforderungen nach dem Dreißigjährigen Krieg

Für alle genannten Reviere sowohl im Harz [56] als auch im Erzgebirge brach-te der Dreißigjährige Krieg (1618 – 1648) deutliche Einschnitte. Vielfach kamen Erzgewinnung und Metallverhüttung zum Erliegen, Bergbauanlagen wurden zer-stört. In Freiberg beispielsweise halbierte sich die Einwohnerzahl. Während die Schweden Freiberg belagerten, verteidig-ten auch Bergleute die Stadtmauern und waren dabei recht clever: Untertage wur-den Nachrichten aus der belagerten Stadt übermittelt. [29]Allmählich konnte sich das Montanwe-sen nach dem Krieg wieder erholen, diese Phase dauerte bis ca. 1700. Im Freiber-ger Revier gewann vor allem der Raum Halsbrücke an Bedeutung. Obwohl man, ganz innovativ, bereits 1643 im Freiberger Revier das Schießen untertage anstelle von Vortrieb mit Schlägel und Eisen einführ-te, erreichte man die Vorkriegsprodukti-on nicht wieder. Die Herausforderungen für den Bergbau wurden immer größer, umfangreiches Wissen und neue Techno-

Blick auf das Zentrum und das Hauptgebäude der Technischen Universität in Clausthal-Zellerfeld mit der Marktkirche

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logien wurden gefragt. Damit begann die Zeit der Bergakademien und Bergschulen, zunächst mit der Gründung einer Stipendi-enkasse im Jahr 1702. Rückschläge brach-te der Siebenjährige Krieg (1756–63), von dem Freiberg ebenfalls betroffen war. Die Förderung sank deutlich, dennoch wurden Pläne zur Ausbildung von Bergbeamten mit Erfolg weiter betrieben: 1765 nahm die Freiberger Bergakademie den Lehrbetrieb auf. Neuerungen prägten in der Folge den Bergbau, wie die Nutzung von Wassersäu-lenmaschinen, Turbinen und ab 1844 von Dampfmaschinen. Angesichts der neuen Technologien wurden auch bisher bedeu-tungslose Gruben in Brand, Zug, Erbisdorf und Kleinvoigtsberg erfolgreich. Größere Tiefen wurden im Freiberger Revier aufgefahren, was wiederum eine Herausforderung für die Entwässerung brachte. Ab 1844 wurde der Rothschön-berger Stolln über eine Länge von 13,9 km von zwei Seiten vorgetrieben, 1877 folg-te die Vereinigung. Die Mühe sollte sich lohnen: 1884 verzeichneten die Freiberger Gruben mit 35.060 kg Silber ihre höchste Jahresproduktion. Dann aber verfiel der Silberpreis und es gelang nicht, die Ver-luste durch die Gewinnung anderer Bunt-metalle zu kompensieren. Ab 1913 führte der sinkende Silberpreis zur temporären Einstellung des Bergbaus. In dieser Phase der Unsicherheit verließen viele Freiberger Bergleute ihr Revier. Berichtet wird, dass ab 1866 rund 1.300 Bergleute in alle Welt auswanderten. [32, 40] Von 1935 bis 1970 förderten die Gruben wieder. [29] Doch dann kam das Ende, der Harz hinge-gen förderte noch bis 1988 (Rammelsberg) bzw. 1992 (Bad Grund).Ein drittes Berggeschrey, wenn man es denn so nennen will, erlebte nur das Erzgebirge mit dem Uranabbau. Ab 1945 brach hier mit dem Wismut-Bergbau eine neue Bergbau-periode an, die bis 1990 anhielt. [57|

Literatur, Quellen, weiterführende Informationen:

[1] US2252A – J. Rand, Improvement in the con-struction of vessels or apparatus for preserv-ing paint, https://patents.google.com/patent/US2252

[2] 11. Oktober 2006 - Vor 165 Jahren: John Rand erhält ein Patent für seine Bleitube, https://www1.wdr.de/stichtag/stichtag2348.html

[3] Die Zahnpaste des Herrn von Mayen-burg, Zahnärztliche Mitteilungen, pit, 16.03.2008 Heft 06/2008, https://www.zm-online.de/archiv/2008/06/gesellschaft/die-zahnpaste-des-herrn-von-mayenburg/

[4] Gubig, T; Köpke, S.: Alles begann mit Chlo-rodont, eine Firmengeschichte aus Dresden, dental-Kosmetik GmbH&Co. KG, 2007

[5] Stedingk, K., Ließmann, W., Bode, R.: Harz - Bergbaugeschichte Mineralienschätze Fun-

dorte, bode-Verlag, Edition Krüger-Stiftung, 2015

[6] Ließman, W.: Historischer Bergbau im Harz, 3. Aufl., Springer Verlag 2010

[7] Christian Barsch: Bergbau prägt den Harz, “Bergbau ist nicht eines Mannes Sache!”; htt-ps://www.ohwr.de/unesco-weltkulturerbe/geschichte-funktion/bergbau.html, Abruf 30.12.2019

[8] Historischer Bergbau am Rammelsberg, htt-ps://www.rammelsberg.de/ueber-uns/ueber-den-rammelsberg/historischer-bergbau/, Abruf 11.12.2019

[9] Widukind von Corvey, https://de.wikipedia.org/wiki/Widukind_von_Corvey, Abruf 30.12.2019

[10] Rammelsberg Goslar: https://de.wikipedia.org/wiki/Rammelsberg, Abruf 11.12.2019

[11] Bornhardt, W.: Geschichte des Rammels-berger Bergbaus von seiner Aufnahme bis zur Neuzeit, Archiv für Lagerstätten-forschung, Heft 52, Preußische Geologische Landesanstalt, 1931

[12] Clement, M. Tausend Jahre Metallerzberg-bau in Mitteleuropa, Verlag Glückauf, 1996

[13] Bohling, B.: Warum die Sachsen keine Sach-sen sind. www.sachsengeschichte.de, pdf Abruf 12.1.2020

[14] Karolingisches Münzsystem: https://de.wik ipedia .org/wik i/Karol ingisches Münzsystem, Abruf 1.1.2020

[15] Goslars Stadtgeschichte, https://www.gos-lar.de/stadt-buerger/stadt-stadtteile/stadt-geschichte, Abruf 11.1.2020

[16] Kaiserpfalz Goslar, https://www.goslar.de/kultur-freizeit/museen/kaiserpfalz, Abruf 30.12.2019

[17a] Burgen - Mythos und Wahrheit: Die Zeit der Ritter (2/4), https://www.zdf.de/doku-mentation/zdfinfo-doku/burgen-mythos-und-wahrheit-die-zeit-der-ritter-104.html, ab 6.43 min, Video verfügbar bis 28.01.2021

[17b] Schultz, H. A.: Die Reichsfeste Harzburg, Die Kaiserpfalz Goslar, in Burgen und Schlösser des Braunschweiger Landes, Waisenhaus-Buchdruckerei und Verlag, 1983, S. 96 - 106

[18] Vom Silber zum Silizium, DVD, Fremden-verkehrsverein Freiberg 2011, Midwey

[19] Richter, U.: Zum Zeitpunkt der Entdeckung der silberhaltigen Erze, in Gelebte Tradi-tion – Die Silberstadt Freiberg im Spiegel der Montangeschichte, Saxonia-Freiberg-Stiftung, 2018, S. 25-32

[20] Wächtler, E., Kasper, H.-H. (Hrsg.): Geschichte der Bergstadt Freiberg, Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar, 1986

[21] Pfannstiel, M.: Die Tulpenkanzel – Bilder aus der Geschichte Freibergs und des Erz-bergbaus, Urania-Verlag, 1982

[22] Der Freiberger Dom, Geschichtliches, ht t p : //w w w. f re i b e r ge r- dom- app.d e /nicht-mehr-vorhanden/der-romanische-vorgaengerbau#1--geschichtliches, Abruf 10.1.20

[23] B. Seewald: Schwarzer Tod „Väter und Mütter vermieden es, ihre Kinder zu pfle-gen“, Welt 05.10.2019, https://www.welt.de/geschichte/article201411664/Pest-Vaeter-und-Muetter-vermieden-es-ihre-Kinder-zu-pflegen.html#Comments

[24] Fessner , M.: Das Hüttenwesen vor und nach dem Riechenberger Vertrag, in: Der Riech-enberger Vertrag, Hrsg. Rammelsberger Bergbaumuseum Goslar, Verlag Goslarsche Zeitung, 2004, S. 149-167

[25] Hildesheimer Stiftsfehde, https://de.wik ipedia .org/wik i/Hi ldesheimer_Stiftsfehde, Abruf 12.1.2020

[26] Lazarus Ercker, Drei Schriften, Bericht vom Rammelsberg einschließlich Einführung, Agricola-Gesellschaft Bochum 1968

[27] Riechenberger Vertrag: https://de.wikipedia.org/wiki/Riechenberger_Vertrag, Abruf 10.1.2020

[28] Goslar: https://de.wikipedia.org/wiki/Goslar#Vom_Riechenberger_Vertrag_bis_zum_Ende_der_Reichsunmittelbarkeit, Abruf 10.1.2020

[29] Lahl, B., Kugler, J.: Dreifaches Berggeschrey, in: Alles kommt vom Bergwerk her: Das große Buch vom Bergbau im Erzgebirge, Chemnitzer Verlag und Druck; 6. Aufl. 2017, S. 50 ff

[30] Thiel, U.: Freiberg, Städte in Deutschland, Nicolaische Verlagsbuchhandlung, 1991

[31] Seiffen/Erzgeb. https://de.wikipedia.org/wiki/Seiffen/Erzgeb., Abruf 30.12.2019

[32] Hermann, Robin. Sächsischer Erzbergbau: Bergstädte und Sachzeugen des Altbergbaus Verlag Robin Hermann.

[33] Lahl, B.: Von 1470 bis 1956: Der Schneeberg-er Bergbau, LAPIS, 30(2005)7/8, S. 13-21

[34] Thalheim, K., Der Schneeberger Silberfund von 1477, S. 24-29 sowie Berühmte Silber-stufen aus Schneeberg, S. 74 – 76, beide in LAPIS, 30(2005)7/8

[35] Wagenbreth, O., Wächtler, E.: Bergbau im Erzgebirge, Technische Denkmale und Geschichte, Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, 1990, Nachdruck SringerSpektrum

[36a] Bismut, https://de.wikipedia.org/wiki/Bis-mut, Abruf 6.1.2020

[36b] Cobalt: https://de.wikipedia.org/wiki/Cobalt, Abruf 6.1.2020

[37] Quadbeck-Seeger, H.J.: Die Welt der Ele-mente, Wiley-VCH, 2007

[38] Gray, Th.: Die Elemente, Edition Fackel-träger, 2. Aufl. 2011

[39] Der Annaberger Bergaltar, Der Kinderbuch-verlag Berlin, 1982

[40] Lahl, B., Kugler, J.: Rätsel um den ersten Sil-berfund, in: Alles kommt vom Bergwerk her: Das große Buch vom Bergbau im Erzgebirge, Chemnitzer Verlag und Druck; 6. Aufl. 2017, S. 107 ff

[41] Lahl, B., Kugler, J.: Die heimliche Berghaupt-stadt, in: Alles kommt vom Bergwerk her: Das große Buch vom Bergbau im Erzgebirge, Chemnitzer Verlag und Druck; 6. Aufl. 2017, S. 111 ff

[42] Mosch, C.F.: Zur Geschichte des Bergbaues in Deutschland, Bd. 1, Liegnitz 1829, Druck E. Dòench, https://books.google.de/

[43] Oberharzer Bergbau, https://de.wikipedia.org/Wiki/Oberharzer_Bergbau, Abruf 19.01.2020

[44a] St. Andreasberg: St. Andreasberger Verein für Geschichte und Altertumskunde e. V., www.lehrbergwerk.de

[44b] St. Andreasberg: https://de.wikipedia.org/wiki/Sankt_Andreasberg, Abruf 11.1.2020

[45] Hohnstein: Sternal, B.: Die Grafen von Hohn-stein, Die Harz-Geschichte Bd. 3:c Das Spät-mittelalter, https://www.harz-geschichte.de/page-band03/grafen-von-hohnstein.htm, Abruf 8.1.2020

[46] Clausthal-Zellerfeld: https://de.wikipedia.org/wiki/Clausthal-Zellerfeld, Abruf 11.1.2020

[47] Wildemann, https://de.wikipedia.org/wiki/Wildemann, Abruf 11.1.2020

[48] Lautenthal: https://de.wikipedia.org/wiki/Lautenthal, Abruf 11.1.2020

[49a] Wellner, A.: Altenau in alten Ansichten, Band 2, Europäische Bibliothek – Zaltbom-mel, Niederlande, 1997

[49b] Altenau: https://de.wikipedia.org/wiki/Altenau, Abruf 11.1.2020

[50] Bergstadt Bad Grund (Harz): https://de.wikipedia.org/wiki/Bergstadt_Bad_Grund_(Harz), Abruf 11.1.2020

[51] Erzbergwerk Grund, https://de.wikipedia.org/wiki/Erzbergwerk_Grund,

[52] Wehmann,U., Vortrag „Die Oberharzer Mundart“, 17. Mai 2016, 1. Vorsitzender des “Arbeitskreises Oberharzer Mundart e.V.”, https://www.dietzelhaus.de/historie/die-oberharzer-mundart/ Abruf 6.1.20

[53] Rosenthal, G.: Wörterbuch, Oberharz, https://www.harz.de/guenther.rosenthal/zeller_a.htm. Abruf 6.1.2020

[54] Brauchtum zum Johannistag, Goslarsche Zeitung, 19.06.2019

[55] Johannisfest mit Gesang und Tanz, Goslar-sche Zeitung, 25.06.2019

[56] Sternal, B.: Harzer Bergbau und Hütten-wesen, Die Harz-Geschichte Bd. 5: Die Zeit des Dreißigjährigen Krieges, https://www.harz-geschichte.de/page-band05/harzer-bergbau-huettenwesen.htm, Abruf 8.1.2020

[57] Hermann, R.: Uranbergbau in Mittel-deutschland, Verlag Robin Hermann, 2017

(1) Dr.-Ing. Catrin Kammer, METALL, Fachschule für Wirtschaft und Technik, die Bergschule in Clausthal, Clausthal-Zellerfeld, Langfassung des Plenarvor-trags auf dem 16. Kupfersymposium, 21. November 2019 in Dresden