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Haus- und Wohnungstüren VdS 5479 : 2004-03 (01)

Haus- und Wohnungstüren¼ren Türen müssen zwei gegensätzli-chen Anforderungen gerecht werden. Sie dienen gleichzeitig als Verbindung und als Abtren-nung von Räumen, von Gebäu-debereichen

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Haus- undWohnungstüren

VdS 5479 : 2004-03 (01)

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VdS Schadenverhütung GmbHSecurityAmsterdamer Straße 17450735 KölnTel.: (0221) 77 66 - 375Fax: (0221) 77 66 - 377E-Mail: [email protected]

Copyright 2004 VdS Schadenverhütung

Wir danken der Polizei, insbesondere derKommission Polizeiliche Kriminalpräventionder Länder und des Bundes für die gute und konstruktiveZusammenarbeit bei der Erarbeitung dieser Broschüre.

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Türen

Türen müssen zwei gegensätzli-chen Anforderungen gerechtwerden. Sie dienen gleichzeitigals Verbindung und als Abtren-nung von Räumen, von Gebäu-debereichen und zwischen demInneren von Gebäuden und derUmgebung.

Ein wichtiges, wenn auch nichtsofort augenfälliges Merkmal vonTüren ist zudem die Sicherheitgegen unbefugtes Öffnen.

SchwachstellenTüren ohne besondere Siche-rungsmerkmale, wie sie millio-nenfach eingesetzt sind, werdenvon Einbrechern in Sekunden-schnelle überwunden.

Dabei kommen sowohl spektaku-läre als auch so genannte intelli-gente Techniken zum Einsatz.

Etwa acht von 10 Türen – also dieüberwiegende Mehrzahl – wer-den jedoch mit einfachstem He-belwerkzeug, wie es in jedem Ge-schäft zu kaufen ist, aufgebro-chen. Dabei gibt die Tür an derjeweils schwächsten Stelle nach.

Eine gute Einbruchsicherung hatsomit die Aufgabe, möglichst alleSchwachstellen zu verstärken.Ziel ist es, dass die Tür einengleichmäßigen und angemessenhohen Einbruchwiderstand bietet.

TürsicherungWer sich ein Bild davon machenmöchte, wie hoch das Maß an Si-cherheit einer Tür gegen unbe-rechtigte Öffnung ist, darf die ein-

zelnen Bestandteile der Tür nichtisoliert, sondern muss das ge-samte Element betrachten.

Auch die Absicherung der Türdarf sich nicht auf bestimmte Be-reiche, etwa auf das Schloss be-schränken. Die Tür kann nicht si-cherer sein, als ihr schwächstesBauteil.

Zwar gibt es bei Einbrechern “be-sonders beliebte” Aufbruchtech-niken, wenn aber bei der Siche-rung nur diese Methoden be-rücksichtigt werden, können die

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Täter – sie sind ausgesprochenflexibel – ihr Vorgehen ohne vielAufwand umstellen.

Worauf ist bei der Tür (-Absiche-rung) zu achten?

SchlossDas Schloss stellt mit dem Riegelund der Falle die formschlüssigeVerbindung mit dem Schließ-blech und damit mit dem Türrah-men her.

Die Konstruktion des Schlossesermöglicht es, über die Drehungdes Schlüssels Riegel und Fallezu bewegen.

Die Schlossfalle verhindert, dassdie Tür aufgrund leichter äußererEinwirkungen, wie z.B. Zugluft,aufschwingt. Die Falle bietet hin-gegen keinerlei Schutz gegen Ein-bruch.

Eine weitere Aufgabe des Schlos-ses ist es, den ausgeschlossenenRiegel großflächig abzustützen,wodurch ein Verbiegen oder Aus-brechen bei einem Einbruchver-such verhindert wird.

Wichtig ist, dass die einbruch-hemmende Wirkung einesSchlosses ausschließlich danngegeben ist, wenn der Schlossrie-gel vollständig ausgeschlossenist. In vielen Fällen muss der Rie-gel zweitourig geschlossen wer-den, der Schlüssel lässt sich da-bei zweimal vollständig drehen.Das komplette (i.d.R. zweitourige)Ausschließen des Schlosses wirdvon vielen Versicherungen aus-drücklich vorgeschrieben.

SchließzylinderIn Deutschland sind die Mehrzahlaller Einsteckschlösser für Profil-zylinder vorgerüstet.

Der in den meisten Fällen ver-wendete “mechanische” Schlüs-sel dient zugleich als Bedienele-ment und als Träger der individu-ellen Codierung, dem Schließge-heimnis.

Der Zylinder muss unterschiedli-chen Angriffszenarien standhal-ten. Er darf sich weder mit einemfalschen Schlüssel, noch mit Ge-walt betätigen lassen. Und selbst-verständlich muss er viele Jahre,ohne zu klemmen oder zu “ha-keln”, funktionieren.

Das gilt insbesondere für Zylinderin Außentüren, die Wind und Wet-ter ausgesetzt sind.

Damit der Zylinder nicht abgebro-chen werden kann, sollte er nichtüber den Türbeschlag hinausra-gen. Ein maximaler Überstandvon 3 mm ist noch zulässig.

Für den Einbau in Wohnungs-und Haustüren werden spezielleZylinder angeboten, die “an derInnenseite” mit einem Drehknaufversehen sind. So kann der Nut-zer die Tür bzw. das Schloss beiAnwesenheit ohne nach demSchlüssel greifen zu müssen, be-quem verschließen.

SchutzbeschlagEin Schutzbeschlag auf der Au-ßenseite der Tür dient u.a. zur Sta-bilisierung des gesamtenSchlossbereichs.Zusätzlich schütztder einbruchhem-mende Beschlagden Zylinder. DasAbbrechen undsogar Bohrangrif-fe werden wirk-sam behindert.

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Schlüsselkanal

Kern

Gehäuse

Kern- undGehäusestiftespezielle

Schutzmechanismen

Stulpschrauben-gewinde

Schließnase

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SchließblechBei der verschlossenen Tür greiftder Schlossriegel ins Schließ-blech ein. Die gesamte Kraft, diebei einem Angriff auf die Tür bzw.das Schloss oder den Riegel auf-gebracht wird, muss das Schließ-blech sicher in die Wand ableiten.Um einen akzeptablen Schutzgegen das Aufbrechen der Tür zuerreichen, ist ein stabiles und gutbefestigtes Schließblech unbe-dingt erforderlich.

BänderDie Seite der Tür, die demSchloss gegenüber liegt, wird beider Sicherheitsbetrachtung oftvernachlässigt.So sind einfacheBänder ohne gro-ßen Aufwand ent-fernbar. Auch au-ßenliegendeScharniere stel-len ein hohes Ri-siko dar. Sie kön-nen schnell de-montiert werden.

Eine Tür sollte über zwei bis dreistabile, innenliegende und ver-schraubte Bänder verfügen.Wenn dies nicht gegeben ist,können spezielle Bandseitensi-cherungen Abhilfe leisten.

TürblattAuch die Qualität des Türblattesist für das Maß der Einbruchsi-cherheit einer Tür mit verantwort-lich. Türblätter gibt es in vielenAusführungen. Aus verleimtenHolzleisten, aus Brettern zusam-mengefügt, aus Kunststoff oderAluminium oder Glas. Je höherdie Widerstandsfähigkeit ist, des-to schwerer sind die Türen im All-gemeinen.

Am weitesten verbreitet sind heut-zutage leider besonders leichteTüren, die lediglich aus einemdünnen Holzfunier und einer Fül-lung aus Papp- oder Pressspan-waben bestehen. Der Sicher-heitswert dieser Konstruktionentendiert gegen Null. Schon bei ei-ner kleineren Belastung, etwa ei-nem Tritt können diese Türenkomplett zerbrechen.

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Hier hilft nur der Austausch derTür oder die aufwändige Verstär-kung des Türblattes, z.B. mit ei-ner Holzplatte oder einem Blech.

Bei den zuletzt beschriebenenleichten Türen können auchGlaseinsätze oder vorgesetzteGitter nicht angemessen befes-tigt werden.

Ist die Tür insgesamt stabil, dannsollten Verglasungen nach Mög-lichkeit durchbruchhemmendoder zumindest durchwurfhem-mend ausgeführt werden. Die Be-festigung der Verglasung mussvon innen erfolgen.

Bei vorhandenen Vergitterungenist sicherzustellen, dass diesenicht von außen demontierbarsind. Die Montage sollte im so ge-nannten Sandwichverfahren er-folgen.

Nachrüstung

Entspricht der Widerstandsgradvon Türen nicht den Erfordernis-sen, und ist ein Austausch der Türgegen ein einbruchhemmendesElement nicht gewollt oder nichtmöglich, kann eine sicherungs-technische Nachrüstung erfolgen.

Als Nachrüstung werden alle Maß-nahmen bezeichnet, die an dervorhandenen Tür die Sicherheitgegen Einbrecher verbessert.Auch der Austausch von Schloss,Schließzylinder und Schließblechwird zur Nachrüstung gezählt.Über den Austausch dieser Stan-dardprodukte hinaus bietet sichdie Montage spezieller Zusatz-schlösser – so genannter Nach-rüstprodukte – an.

Eine sinnvolle und hochwertigeLösung zur Türsicherung ist invielen Fällen die Montage einesQuerriegelschlosses. Der Quer-riegel bietet sehr guten Einbruch-schutz, da mehrere Sicherungs-funktionen in einem Produkt zu-sammengefasst sind. Er verrie-gelt die Tür nicht nur an der

Schlossseite sondern mit einemweiteren Riegel gleichzeitig ander Bandseite. Da das auch alsPanzerriegel bezeichnet Querrie-gelschloss quer über die Tür ver-läuft, stützt und stabilisiert es zu-dem das gesamte Türblatt.

Die Montage ist nicht einfach, dasProdukt sollte daher unbedingtvon Fachpersonal angebrachtwerden. So ist sichergestellt,dass das Schloss fehlerfrei funk-tioniert und natürlich auch, dassdie Tür beim Einbau nicht be-schädigt wird.

Wenn ein Querriegel nicht ge-wünscht wird, können auch Kas-tenschlösser die Sicherheit einerTür verbessern. Sowohl Querrie-gel als auch Kastenschlösserkönnen über einen so genanntenSperrbügel verfügen. Der Sperr-bügel bietet Schutz vor dem un-gewollten Eindringen von Perso-nen, weil die Tür zunächst nurspaltbreit geöffnet werden kann.Diese Funktion wird als Anwesen-heitsschutz bezeichnet.

Wenn ein Kastenschloss einge-setzt wird, empfiehlt es sich , dieBandseite gesondert zu sichern.

Über die Montage von Schlös-sern hinaus kann ein Spion odereine Türsprechanlage helfen,mehr Anwesenheitssicherheit zuerlangen. Mit diesen Hilfen lässtsich ohne viel Aufwand feststel-len, wer vor der Tür steht – unddas vor dem Öffnen.

FluchtwegeAchten Sie bei der AbsicherungIhrer Türen darauf – lassen Siesich beraten –, dass Sie die Mög-lichkeit behalten, zumindest eineTür als Fluchtweg zu nutzen. Die-se Tür sollte sich in Fluchtrich-tung schnell und ohne Schwierig-keiten von innen öffnen lassen.

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Türfüllung

Gitteranschluss

Verschraubung

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Zusammen-fassungDamit die Tür gemeinsam mit denSicherungsprodukten einwand-frei arbeitet, müssen die einzel-nen Bauteile sorgfältig aufeinan-der abgestimmt werden. Das ge-samte System kann immer nur sosicher sein, wie dessenschwächste Stelle. Aus diesemGrund ist besonderer Wert auf dieMontage von Schlössern oderZusatzsicherungen zu legen.Denn ob ein Produkt “hält, was esverspricht”, zeigt sich praktischimmer erst im Ernstfall – unddann ist es für weitere Nachbes-serungen zu spät.

Einbau

Um hinsichtlich Planung und Ein-bau auf der sicheren Seite zusein, empfiehlt es sich, die Lei-stung eines anerkannten Errich-terbetriebes in Anspruch zu neh-men. Der Kunde hat den Vorteil,dass die Arbeitsqualität desVdS-Errichters in regelmäßigenAbständen überprüft wird. Erkann sich somit auf “seinen” Er-richter voll und ganz verlassen.

Der Errichter wird vor der Absi-cherung den gesamten zu si-chernden Bereich bewerten undin der Planung berücksichtigen.Denn auch selten genutzte Ne-beneingänge können einem Ein-brecher als willkommener Ein-stieg dienen.

Sicherungs-richtlinienDie Ausgewogenheit und Abstim-mung der einzelnen Sicherungs-elemente untereinander ist we-sentlicher Bestandteil eines funk-tionieren Sicherungskonzeptes.Um einen umfassenden Schutzgegen Diebstahl oder Vandalis-mus zu realisieren, können nebender Absicherung des Gebäudesoder der Räume auch Sicherungs-maßnahmen für bestimmte Objek-te, z.B. durch den Einsatz vonWertbehältnissen oder den Einsatzvon Einbruchmeldetechnik sinn-voll sein. Spezielle Sicherungs-richtlinien, die VdS Schadenverhü-tung sowohl für Geschäfte und Be-triebe als auch für Haushalteanbietet, geben hier fachgerechteund praxisnahe Hilfe.

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Einbruchhem-mende Türen

Bei Neu-, Um- oder Erweiterungs-bauten und beim Austausch alteroder beschädigter Türen bietetsich grundsätzlich der Einbau ge-prüfter einbruchhemmender Tü-ren an. Die Sicherheitsmerkmaleeinbruchhemmender Türen sindäußerlich nicht erkennbar. Siewerden in allen gängigen Mate-rialien, wie Holz, Kunststoff, Me-tall, und in verschiedensten Aus-führungen, z.B. mit oder ohneGlaseinsatz, angeboten. Ein-bruchhemmende Türen könnenEinbrüche verhindern, bei denenWerkzeuge und/oder körperlicheGewalt zum Einsatz kommen.

Bereits Türen der Klasse N sindum ein Vielfaches stabiler als her-kömmliche Türelemente und dieStabilität nimmt in den Klassen A,B und C weiter zu.

VerzeichnisseAlle VdS-zertifizierten Produktewerden von VdS Schadenverhü-tung in Listen geführt. Diese Listenstehen in gedruckter Form, im In-ternet sowie auf einer CD-Rom zurVerfügung. Hier kann der Interes-sent ersehen, ob z.B. ein Schlossoder ein Schließzylinder die VdS-Prüfungen durchlaufen hat und inwelcher Klasse die Anerkennungausgesprochen wurde.

VdS-PublikationenBroschüren

VdS 5477 SchlüsseldepotsVdS 5478 FensterVdS 5480 Einbruchmeldeanla-genVdS 5483 Wertbehältnisse

Verzeichnisse VdS-anerkannterProdukte und Dienstleistungen

VdS 2335 Wertschutzschränkeund WertschutzräumeVdS 2190 SchlösserVdS 2183 ProfilzylinderVdS 2829 EinbruchhemmendeFassadenelementeVdS 2523 Errichterfirmen für me-chanische Sicherungseinrichtun-genVdS 2137 Errichterfirmen für Ein-bruchmeldeanlagenVdS 2136 Wach- und Sicher-heitsunternehmen

Sonstige Publikationen

VdS 271 Sorgen Sie vor gegenEinbruch, MerkblattVdS 691 Sicherungsrichtlinienfür HaushalteVdS 2333 Sicherungsrichtlinienfür Geschäfte und BetriebeVdS 2570 Publikationen zur Si-cherungstechnik auf CDROMVdS 2572 VdS-anerkannte Pro-dukte und Firmen auf CDROM

Sämtliche Verzeichnisse und wei-tere Informationen sind auch imInternet unter www.vds.de ver-fügbar.

Besuchen Sie uns auf unsererHomepage.

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