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Hausarbeit
Veranstaltung: Arbeitsfelder und Recht
Thema: Das Sprachheilzentrum Calw-Stammheim
– Vorstellung einer schulischen und
sprachheilpädagogischen Einrichtung
DozentInnen: Prof. Dr. Thomas Fuhr Stefan Gebhard Dipl.-Päd’in Anna Laros Studiengang: Erziehung und Bildung Fachsemester: 3 Abgabedatum: 04.03.2010 Verfasst von: Sabrina Birzele (Matrikelnummer: 1418048) Jasmin Gutekunst (Matrikelnummer: 1417851) Lisa Mesch (Matrikelnummer: 1419795) Marcel Schulz (Matrikelnummer: 1420294) Markus Speier (Matrikelnummer: 1388991) Sandra Staufer (Matrikelnummer: 1418449)
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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung … 4
2. Allgemeines … 5
3. Die Geschichte … 5-6
4. Die Träger … 6-7
5. Arbeit und Diakonie … 7
6. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter … 7-8
7. Arbeitskultur … 8-9
8. Der Umgang mit den sprachbehinderten Kindern … 9-10
8.1.1 Herausforderung an die Mitarbeiter … 9-10
9. Die Beratungsstelle … 10
10. Sprachliche Frühintervention … 11
11. Die Sprachheilambulanz … 11-13
12. Der Sprachheilkindergarten … 13-14
12.1 Rahmenbedingungen … 13
12.1.1 Zielgruppe … 13
12.1.2 Personelle Besetzung … 13-14
12.1.3 Tagesablauf … 14
13. Der Pädagogische Ansatz … 14-16
13.1 Ziele des Sprachheilkindergartens … 14
13.2 Methoden … 15
13.3 Förderschwerpunkte und Methoden … 15-16
14. Internat mit Sprach- und Lernförderschule … 16-19
14.1 Das Internat … 16-18
14.2 Sprach- und Lernförderschule … 18-19
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15. Erfahrungsbericht von Jasmin Gutekunst … 19-20
16. Fazit … 21
17. Quellenverzeichnis … 22-23
18. Anhang … 24-26
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1. Einleitung:
Die Aufgabenstellung, eine für unseren Studiengang geeignete Institution zu beleuchten,
stellte uns vor keine großen Schwierigkeiten. Dies geschah sowohl unter rechtlichen und
organisatorischen Gesichtspunkten als auch im Hinblick auf die Arbeitsfelder der einzelnen
Mitarbeiter.
Schnell kristallisierte sich das Sprachheilzentrum Calw-Stammheim als eine für uns
interessante Institution heraus, da wir darin ein für uns zukünftiges Arbeitsfeld näher
betrachten konnten.
Das Sprachheilzentrum Calw ist eine sprachheilpädagogische schulische Einrichtung in freier
Trägerschaft. Im Jahre 1978 wurde das Sprachheilzentrum durch den Trägerverein
„Evangelisches Kinderdorf Stammheim e.V.“ gegründet.
Das Sprachheilzentrum Calw bietet Kindern und Jugendlichen mit sprachlichen Defiziten, die
meist mit Entwicklungsstörungen gekoppelt sind, einen Ort, sich zu entfalten. Mit dem
eindrucksvollen Leitgedanken „Sprechen lernen, Leben lernen“, dem wir anfangs noch keine
große Rolle zuteilten, begann unsere Institutionsrecherche.
Ziel unserer Arbeit ist es, das Sprachheilzentrum mit all seinen Facetten darzustellen, vom
Aufbau über die Angebote bis hin zu den Mitarbeitern. Die Arbeit ist wie folgt gegliedert:
Zuerst werden die allgemeinen Informationen, wie die Geschichte, das Organigramm, das
Leitbild und der Träger beschrieben. Anschließend möchten wir auf die verschiedenen
Abteilungen des Sprachheilzentrums eingehen, angefangen mit der Beratungsstelle, weiter mit
der Sprachheilambulanz, der Frühförderung mit dem Schwerpunkt des
Sprachheilkindergartens, über die Sprachheilschulen bis hin zum Internat mit der Sprach- und
Lernförderschule. In dieser Reihenfolge, mit Ausnahme der Sprachheilambulanz, durchlaufen
die Kinder die Abteilungen mit dem stetigen Ziel vor Augen, in eine Regelschule oder eine
Förderschule ausgeschult zu werden. Abschließend ist unser Fazit zu finden.
Die schriftlichen Ausarbeitungen sind alle auf der Grundlage der Homepage des
Sprachheilzentrums Calw, einem Interview mit einer Erzieherin des Sprachheilkindergartens
sowie uns zur Verfügung gestellten Materialien, wie Flyer, Broschüren, Konzeptionen und
dem Film über das Sprachheilzentrum „Sprechen lernen, Leben lernen“, zusammen getragen.
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2. Allgemeines:
Das Sprachheilzentrum Calw ist eine Heimsonderschule für sprachbehinderte Kinder und
Jugendliche in freier Trägerschaft. Es untergliedert sich in eine Beratungsstelle als ersten
Anlaufpunkt, Frühförderung mit Sprachheilambulanz, Sprachheilkindergarten und
Sprachfördergruppen, Schulen und einem Internat. Etwa 300 Kinder mit einer sprachlichen
Beeinträchtigung werden derzeit hier gefördert, davon besuchen 100 Kinder das Internat.
Diese intensive Förderung soll dabei so lange erfolgen, wie es die jeweilige
Sprachbehinderung erfordert. Danach sollen die Kinder und Jugendlichen möglichst auf eine
Regelschule wechseln und dort ihre schulische Ausbildung ohne Beeinträchtigung zu Ende
bringen. Das Sprachheilzentrum versteht sich also als eine Durchgangseinrichtung.
Um eine optimale und umfassende Förderung gewährleisten zu können, bietet das
Sprachheilzentrum ein differenziertes System von Hilfen an. Der erste Schritt ist dabei immer
die Beratung und Diagnose, um anschließend den geeigneten Weg einschlagen zu können.
Der zweite Bereich ist die Frühförderung und Sprachheilambulanz, die auch außerhalb des
Sprachheilzentrums stattfinden kann. Der dritte Bereich ist schließlich die Förderung in
Kindergarten, Schule und Internat. In allen Bereichen steht dabei die Arbeit mit dem
sprachbehinderten Kind im Mittelpunkt, um letztendlich das Ziel aller Bemühungen zu
erreichen, die Kinder in ihr gesellschaftliches Umfeld zu integrieren.
Es ist dem Sprachheilzentrum wichtig, den sprachbehinderten Kindern eine ganzheitliche
Förderung zukommen zu lassen. Neben der spezifischen Arbeit an der Behinderung bietet es
deshalb darüber hinaus ein weitläufiges Gelände, Spielplätze, Sporthallen und -anlagen und
abwechslungsreiche Aktivitäten, auch außerhalb des Sprachheilzentrums. Dazu gibt es einen
psychologischen Dienst, Ergotherapie, Krankengymnastik und einen medizinischen Dienst.
Es wird sehr darauf geachtet, dass es den Kindern an nichts fehlt.
3. Die Geschichte:
Die Wurzeln des Sprachheilzentrums Calws gehen auf Pfarrer Dr. Christian Gottlob Barth
zurück. Er gründete in Stammheim bei Calw im Jahre 1826 eine Kinderrettungsanstalt mit
dem Ziel, vernachlässigten Kinder ein zuhause zu bieten. Mit sächlicher und finanzieller
Unterstützung der Bürger Calws und der Kirchengemeinden entstand in den folgenden
einhundertfünfzig Jahren die Kinderrettungsanstalt zum Evangelischen Kinder- und
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Jugendheim Stammheim. Hinzu kamen eine eigene Landwirtschaft, Gärtnerei, Schreinerei,
Schule, Turnhalle und ein Freibad in Stammheim.
Anhand der Vorschläge des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport und mit Unterstützung
des Diakonischen Werkes der evangelischen Kirche in Württemberg entstand im Jahre 1978
ein Sprachheilzentrum. Das Sprachheilzentrum sollte hierbei als Heimsonderschule für
Sprachbehinderte fungieren. Kern dieser Heimsonderschule bildete die Beratungsstelle für
Sprachbehinderte, die Internatsschule für Sprach- und Lernbehinderte und das Internat.
Am 01.02.1982 wurde nach §10 des Privatschulgesetzes der „Privaten Heimsonderschule für
Sprachbehinderte Calw-Stammheim“ die Eigenschaft einer staatlich anerkannten Ersatzschule
vergeben.
Noch in demselben Jahr wurde das Förderangebot des Sprachheilzentrums um eine
Sprachheilschule erweitert. Besonderen Wert wurde auf eine sonder- und sozialpädagogische
Institution der Schule gelegt. Um den Prinzipien der Früherfassung und Frühförderung
gerecht zu werden, wurden dementsprechend ein Sprachheilkindergarten sowie eine
Sprachheilambulanz in Betracht gezogen.
4. Die Träger:
Träger des Sprachheilzentrums Calw ist das Evangelische Kinderdorf Stammheim e.V. Dieser
Trägerverein verfolgt ausschließlich gemeinnützige Ziele und hat sich als Mitglied des
Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Württemberg e.V. zur Aufgabe gemacht,
diakonisches Handeln im Bereich der Behindertenhilfe praktisch umzusetzen. Die genauen
Ziele und Richtlinien hat der Trägerverein in seiner Satzung festgelegt. Die Aufgaben sind:
1.) Der Verein hat sich zur Aufgabe gesetzt, diakonisches Handeln im Bereich der
Jugend- und Behindertenhilfe zu verwirklichen. Der Verein versteht Diakonie als
gelebten Glauben der christlichen Gemeinde, als Antwort auf die Verkündigung des
Evangeliums. Die Aufgabe umfasst ein entsprechendes Angebot von sozial- und
sonderpädagogischen Hilfen für junge Menschen, die in ihrer Entwicklung gefährdet,
gestört oder behindert sind.
2.) Zur Erfüllung dieses Zwecks unterhält der Verein als Einrichtung i.S. von Ziffer 1. das
Sprachheilzentrum Calw.
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3.) Der Trägerverein ist Mitglied des Diakonischen Werkes der evangelischen Kirche in
Württemberg e.V.
4.) Die Rechtsverhältnisse der privatrechtlich angestellten Mitarbeiter richten sich in der
Regel nach den in der Kirche und Diakonischem Werk beschlossenen
arbeitsrechtlichen Ordnungen. Alle Mitarbeiter der Einrichtung sind dem kirchlichen
Auftrag zur Diakonie verpflichtet. Sie sollen daher einer Kirche angehören, die der
Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) angeschlossen ist.
Der Trägerverein besteht aus bis zu 25 Mitgliedern, kann jedoch durch Zuwahl weiterer
Mitglieder ergänzt werden. Er setzt sich zusammen aus der Mitgliederversammlung, dem
Aufsichtsrat und dem Vorstand.
5. Arbeit und Diakonie:
In der Arbeit mit den sprachbehinderten Kindern setzt das Sprachheilzentrum seinen
Anspruch um, dem, der Hilfe benötigt, der Nächste zu sein. Dieser Anspruch ist im Sinne des
Evangeliums Jesu Christi und verdeutlicht den diakonischen Hintergrund des
Sprachheilzentrums. Um diesem Ansinnen gerecht zu werden besteht eine
Dienstgemeinschaft aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie alle haben sich diesem Ziel
verschrieben und handeln aus christlich-diakonischen Motiven oder anderen sozialen
Beweggründen. Sie erkennen den christlichen Hintergrund der Arbeit voll und ganz an.
Respekt vor der Würde jedes Menschen ist dabei der wichtigste Grundsatz, mit dem die
Mitarbeiter des Sprachheilzentrum ihrer Aufgabe nachgehen. Um ihnen dabei eine Hilfe und
Orientierung zu geben, hat das Sprachheilzentrum sein Leitbild entwickelt.
6. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:
Ein Grundsatz für die Arbeit im Sprachheilzentrum Calw ist, dass jeder Mitarbeiter wichtig
und von gleicher Bedeutung ist. Jeder ist in gleicher Weise an der Arbeit und der Förderung
der sprachbehinderten Kinder beteiligt. Der Teamgedanke ist dabei wesentliches Merkmal.
Dabei spielt es auch keine Rolle, aus welcher Abteilung des Sprachheilzentrums ein
Mitarbeiter kommt. Keine Aufgabe wird als wichtiger oder bedeutungsvoller angesehen als
eine andere. Seien es Mitarbeiter, die pädagogisch mit den sprachbehinderten Kindern
arbeiten, oder solche, die mit ihren Tätigkeiten die Voraussetzungen dazu schaffen oder auch
die Leitung des Sprachheilzentrums. Keiner wird über einen anderen gestellt, jeder hat den
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gleichen Stellenwert. Dem hohen Standard der Arbeit mit den sprachbehinderten Kindern ist
jeder Mitarbeiter verpflichtet. Jeder gibt sein Bestes, um diesen hohen Standard zu halten oder
gar noch weiter nach oben zu setzen. Um dies zu erreichen ist es unerlässlich, sich regelmäßig
fort- und weiterzubilden. Die Bereitschaft, dies zu tun, wird von der Leitung des
Sprachheilzentrums erwartet und dementsprechend auch sehr gefördert. Eine Aufgabe aller
Mitarbeiter, egal aus welcher Abteilung, ist es, dafür zu sorgen, dass eine effektive und
gesundheitsfördernde Arbeitsorganisation besteht und verantwortungsvoll mit den zur
Verfügung stehenden Mitteln, wirtschaftliche wie ökologische, umgegangen wird. Diese
Prinzipien und der Teamgedanke beeinflussen in starker Weise auch die Arbeitskultur im
Sprachheilzentrum.
7. Arbeitskultur:
Die Arbeitskultur im Sprachheilzentrum ist geprägt vom Teamgedanken. Die Arbeit im
Zentrum ist so vielfältig und weitreichend, dass eine regelmäßige Zusammenarbeit aller
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Teams erforderlich ist. Dabei wird unter „Team“ eine
Gruppe gleichberechtigter Mitarbeiter aus einer oder mehreren Abteilungen verstanden. Die
Aufgaben sollen, bei größtmöglicher Eigenverantwortung und Selbstständigkeit, in
demokratischer Weise gemeinsam gelöst werden. Dies soll mit Kompromissbereitschaft,
Partnerschaftlichkeit und größtmöglichem Einvernehmen erreicht werden. Der Teamgedanke
ist wesentliches Merkmal der Arbeitskultur im Sprachheilzentrum. Desweiteren ist sie
gekennzeichnet durch einen bereichsübergreifenden Informationsaustausch und gemeinsame
Veranstaltungen. Das Miteinander im Sprachheilzentrum zeigt sich auch in der Art der
Leitung, die ihre Aufgaben mit einem kooperativen Führungsstil wahrnimmt. Entscheidungen
werden nicht nur von Führungskräften getroffen und dann den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern mitgeteilt. Diese werden bereits in die Entscheidungsprozesse eingebunden und
wirken bei diesen mit. Die Leitung überträgt ihnen Teile der Verantwortung.
Herausforderungen und Aufgaben werden gemeinsam angegangen und bewältigt. Ein
bewährtes Mittel, um dies zu erreichen, sind abteilungsübergreifende Arbeitskreise, bei denen
jeder sein Wissen und seine Ideen einbringen kann. So wird eine hohe Sachkompetenz
vereint. Die auf diese Weise getroffenen Entscheidungen werden nur in seltenen
Ausnahmefällen von der Leitung geändert, in der Regel sind sie jedoch gültig. Auch die
Belange und Bedürfnisse der Mitarbeiter werden im Spracheilzentrum beachtet. Diese können
beruflicher, wirtschaftlicher oder sozialer Natur sein. Repräsentiert werden die Mitarbeiter
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durch die Mitarbeitervertretung. Diese setzt sich für genau diese Belange der Mitarbeiter ein.
Grundlage für ihr Tun ist das Mitarbeitervertretungsgesetz der Evangelischen Landeskirche in
Württemberg. Die Zusammenarbeit zwischen der Mitarbeitervereinigung und der Leitung des
Sprachheilzentrums ist dabei sehr partnerschaftlich und vertrauensvoll. Auf besondere Weise
zeigt sich diese Zusammenarbeit im Konvent des Sprachheilzentrums. Dieser stellt ein
beratendes Gremium dar. Dabei geht es um die Analyse, Diskussion und Planung von
Qualitätsentwicklungsprozessen. Man könnte den Konvent auch als eine Art Forum
bezeichnen. Seine Ergebnisse und Vorschläge sind von großer Bedeutung und werden sehr
hoch eingeschätzt.
8. Der Umgang mit den sprachbehinderten Kindern:
8.1 Herausforderungen an die Mitarbeiter:
Für den Umgang mit sprachbehinderten Kindern wurde von Mitarbeitern des
Sprachheilzentrum eigens ein Leitfaden erstellt. Dieser führt alle neuen Mitarbeiter ein, soll
aber auch langjährigen Mitarbeitern stets eine Hilfe im Umgang und der Kommunikation mit
den anvertrauten Kindern bieten.
Dieser Leidfaden gilt als verbindliche Grundlage bei der Arbeit mit den sprachbehinderten
Kindern. Er verlangt von den neuen sowie bereits eingearbeiteten Mitarbeitern ein hohes Maß
an Anpassung an die Arbeitsaufgaben und fordert jeden einzelnen in seiner Kompetenz.
Zu den grundsätzlichen Aspekten gehört der Aufbau einer tragfähigen Beziehung zu dem
Kind, um eine erfolgreiche Sprachförderung einzuleiten und eine individuell erfolgreiche
Betreuung möglich zu machen. Auch das aktive Zuhören nimmt einen wichtigen Teil der
Arbeit eines Jeden im Sprachheilzentrum ein. Desweiteren ist keine Situation Standard und
mit jeder einzelnen muss angemessen umgegangen werden.
Sowohl Lehrer, Erzieher, als auch Praktikanten sollten immer ein sprachliches Vorbild und
bemüht sein, verständlich und angemessen mit den Kindern zu sprechen.
Auch die Aufmerksamkeit eines jeden Mitarbeiters wird gefordert in der Kommunikation mit
jedem einzelnen Kind. Die angemessene Tonlage, der Augenkontakt und ein respektvoller
und akzeptierender Umgang mit den Kindern sind erwünscht. Auch Mimik und Gestik spielen
hierbei eine große Rolle.
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Erzieherinnen, Lehrerinnen und Praktikanten sind stets dazu angehalten, für die Kinder
Sprechanlässe zu schaffen und dem Kind Strukturen vorzugeben, an denen es sich orientieren
und entfalten kann. In jeder Situation während des gesamten Tages gibt es immer Anlässe, um
mit den Kindern ins Gespräch zu kommen, was für die Kinder besonders wichtig ist. Auch die
Kinder untereinander sollten stets dazu angeregt werden, miteinander zu sprechen.
Einfühlsam soll dabei auch immer darauf geachtet werden, dass die Kinder etwas lernen und
dass gegebenenfalls die sprachlichen Fehler angemessen korrigiert werden, ohne das Kind in
seiner Artikulationsfreude zu behindern.
Somit ist jeder Mitarbeiter für sich gefordert seine eigenen Fähigkeiten im Umgang mit
sprachbehinderten Kindern zu zeigen oder auszubauen, um den Kindern eine angemessene
Betreuung bieten zu können.
9. Die Beratungsstelle:
Die Beratungsstelle bildet die erste Anlaufstelle im Sprachheilzentrum. Hierbei suchen Eltern
aus eigener Motivation bzw. auf Rat von Fachkräften, wie z.B. KinderärztInnen,
KindergärtnerInnen oder LehrerInnen, die Beratungsstelle auf.
Besonders Kinder, die erst spät zu sprechen begonnen haben, eine fehlerhafte Aussprache
aufweisen, stottern, ein eingeschränktes Sprachverständnis oder Probleme beim Lesen und
Schreiben lernen haben, kommen mit ihren Eltern zu einem Beratungsgespräch in die
Beratungsstelle. Diese berät die Eltern, stellt den Sprachstand des Kindes fest, zeigt mögliche
Förderungen auf und arbeitet mit anderen Fachdiensten (siehe oben) und Kliniken zusammen.
Mit Hilfe von Tests, die das logische Denken erfassen, wird die Sprachentwicklung des
Kindes beurteilt. Dabei werden dem Kind Aufgaben gestellt, bei denen es sich einfache
Abläufe und Reihenfolgen merken muss. Das Testergebnis wird mit Hilfe eines
Computerprogramms ermittelt. Darauf folgt in einer Besprechung mit den Eltern das weitere
Vorgehen zur Unterstützung der Sprachentwicklung des Kindes und eine eventuelle
Aufnahme in das Sprachheilzentrum.
Nach dem Beratungsgespräch gibt es für die Kinder eine Möglichkeit, in der Beratungsstelle
zu hospitieren. Anschließend wird ein Antrag zur Aufnahme in das Sprachheilzentrum beim
Landratsamt gestellt.
Die Beratungen sind kostenfrei.
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10. Sprachliche Frühintervention:
Auf den Bereich der Frühförderung wird besonders großen Wert gelegt, um den Kindern vor
dem Schuleintritt die richtige Förderung ermöglichen zu können.
Die sprachliche Frühintervention beinhaltet die Sprachdiagnostik und die Förderung von
Kindern ab zwei Jahren.
Auffälligkeiten und Probleme in der Sprachentwicklung können sich auf die
Gesamtentwicklung des Kindes auswirken. Daher ist eine Förderung in der
Sprachentwicklung sehr wichtig. Mögliche Auffälligkeiten, die die Kinder aufweisen, wären,
dass sie bis zum Ende des zweiten. Lebensjahres nur wenige Wörter verwenden können,
unverständlich sprechen, oder Hörprobleme, z.B. durch mehrfache Mittelohrentzündungen,
haben.
Zu den Förderangeboten der sprachlichen Frühintervention gehören die Beratung der Eltern,
z.B. wie sie die Sprachentwicklung des Kindes unterstützen können sowie eine frühzeitige
Förderung der Kinder ab zwei Jahren. Ebenso wie die Beratung ist die sprachliche
Frühintervention kostenfrei.
Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Beratungsstelle und der Frühförderung müssen ein
Sonderschulpädagogisches Studium absolviert haben.
11. Die Sprachheilambulanz:
Die Sprachheilambulanz des Sprachheilzentrums beinhaltet alle Maßnahmen für eine
Förderung für sprachauffällige Kinder, die einen allgemeinen Kindergarten oder eine
allgemeine Schule im Landkreis Calw besuchen.
Zurzeit wird an 61 Kindergärten und 13 Grundschulen eine kostenlose Sprachförderung
angeboten.
Zu den ambulanten Angeboten an Kindergärten und Grundschulen gehören die
Sprachtherapie, die Beratung und die Sprachfördergruppen.
Bei der Sprachtherapie und den Sprachfördergruppen besuchen SprachheillehrerInnen des
Sprachheilzentrums einmal pro Woche die Kindergärten oder die Schulen. Die
SprachheillehrerInnen sind Ansprechpartner bezüglich Sprachauffälligkeiten,
Sprachentwicklung und Fördermöglichkeiten von einzelnen Kindern. Die Sprachtherapie
erfolgt spielerisch und berücksichtigt nicht nur das Sprechen, sondern bezieht die gesamte
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Persönlichkeitsentwicklung des Kindes mit ein. Durch eine gezielte Mitarbeit von Eltern,
ErzieherInnen und LehrerInnen werden die Erfolgsaussichten der Therapie bedeutend erhöht.
Ebenso werden an vielen Kindergärten und Grundschulen des Kreises Calw
Sprachfördergruppen angeboten. Das Ziel dabei ist eine allgemeine Sprachförderung, um
somit Lese-Rechtschreibschwierigkeiten vorbeugen zu können. Die Sprachfördergruppen
werden für Kinder angeboten, die leichte Auffälligkeiten und Probleme in Sprache,
Wahrnehmung und Motorik zeigen. Die einmal wöchentlich stattfindenden Kleingruppen von
acht Kindern werden gemeinsam durch eine GrundschullehrerIn und eine ErzieherIn
gefördert. Die beiden Betreuungskräfte bilden dabei ein Tandemteam.
Neben den Sprachfördergruppen besteht eine weitere Fördergruppe, die Spielfördergruppe.
Hier werden Kinder im Vorschulbereich in Kleingruppen mit vier bis sieben Kindern einmal
wöchentlich betreut. Hierbei gilt das Angebot für sprachauffällige Kinder von 3 Jahren bis zur
Einschulung, die eine intensivere Förderung benötigen, da weitere Schwächen in Gedächtnis,
Wahrnehmung, Sozialverhalten und Motorik zu verzeichnen sind. Die Aufnahme gilt für ein
halbes Jahr mit der anschließenden Möglichkeit der Verlängerung. Die Kinder werden von
einer SprachheillehrerIn und einer ErzieherIn betreut. Auch in diesem Bereich des
Sprachheilzentrums spielt die Kooperation mit den an der Förderung des Kindes beteiligten
Personen und Institutionen eine wichtige Rolle. Dazu gehören z.B. ErzieherInnen in den
Kindergärten, ErgotherapeutInnen oder KinderärztInnen. Für die Eltern entstehen keine
Kosten.
Auch im Sprachheilzentrum direkt ist eine Sprachheilambulanz zu finden. Dazu zählen die
Intensivambulanz, die Fördertherapie für schwer sprachbehinderte Kinder, die
myofunktionelle Therapie, die Beratung und Therapie für stotternde Kinder, die
Sprachförderambulanz für Schulanfänger und die LRS-Gruppen. Diese Angebote sollen nun
vorgestellt werden. Die Intensivambulanz dient zur Betreuung von Kindern mit begrenzten
Sprachstörungen, die binnen einer erkennbaren Zeit therapierbar sind. Die Kinder kommen
aus Kindergärten und Schulen, die von den ambulanten Angeboten nicht erfasst werden. Zur
Fördertherapie für schwer sprachbehinderte Kinder kommen diejenigen Kinder, die noch zu
klein sind oder die noch nicht an einer anderen Fördermaßnahme teilnehmen können. Diese
werden jede Woche in einer Einzeltherapie oder in Kleingruppen gefördert. Bei der
myofunktionellen Therapie werden wöchentlich Kinder mit fehlerhaften Funktionsmustern
beim Schlucken, Kauen und mit mundmotorischen Wahrnehmungsdefiziten gefördert. Kinder
mit einer Stottersymptomatik können bei der Beratung und Therapie speziell für diese Kinder
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in Einzel- und Gruppentherapien gefördert werden. Die Sprachförderambulanz für
Schulanfänger kann aufgesucht werden, wenn Erst- und Zweitklässler Probleme mit dem
Erlernen des Lesens und Schreibens haben. Kinder mit einer schweren Lese-
Rechtschreibschwäche werden in den LRS-Gruppen gefördert. Diese Therapie verknüpft
psychomotorische Angebote, wie z.B. Trommeln, mit der Arbeit am Computer. Dabei werden
auch Motivation und das Selbstbewusstsein gefördert.
Zugänglich sind alle Angebote der Sprachheilambulanz nur über die Beratungsstelle.
12. Der Sprachheilkindergarten:
Der Sprachheilkindergarten ist eine Abteilung des Sprachheilzentrums und wichtiger Teil der
gesamten Institution.
12.1 Rahmenbedingungen:
12.1.1 Zielgruppe:
Kinder von ca. vier bis sieben Jahren mit schwerer ausgeprägter Sprachentwicklungsstörung,
bei denen ambulante sprachliche Fördermaßnahmen nicht mehr ausreichen, werden in den
Sprachheilkindergarten eingeschult. Dafür suchen die Eltern mit ihren Kindern zuerst die
Beratungsstelle auf, die die Kinder dann an den Kindergarten verweist.
Im Sprachheilkindergarten bleiben die Kinder in der Regel ein bis zwei Jahre, in
Ausnahmefällen auch drei Jahre, bis zu ihrer Einschulung.
Das Einzugsgebiet für die Kinder, die den Sprachheilkindergarten besuchen, erstreckt sich für
Tageskinder auf den Landkreis Calw und für Internatskinder, die ab fünfeinhalb Jahren im
Kindergarten aufgenommen und im Internat untergebracht werden, auf den Bereich
Nordwürttemberg und Nordbaden.
12.1.2 Personelle Besetzung:
Im Sprachheilzentrum gibt es vier Kindergartengruppen, die auf zwei Häuser verteilt sind.
Die Leiterin der vier Gruppen ist die ausgebildete Heilpädagogin Petra Roupp, die zusätzlich
noch einmal pro Woche eine Stunde die Kleingruppenförderung in allen vier Gruppen
übernimmt. Desweiteren sind in jeder Gruppe eine staatlich anerkannte Erzieherin oder zwei
Erzieherinnen in Teilzeit, als Gruppenleiterinnen tätig. Dazu kommen jeweils pro Gruppe
noch eine freiwillige Helferin (FSJ) und je nach Bedarf noch zusätzliche Praktikanten. Zwei
Sonderschulkräfte, mit je fünf Therapiestunden und je einer Stunde für sonderpädagogische
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Diagnostik, sind jeweils für eine Gruppe zuständig. Auch für den Schwimm- und
Sportunterricht sind jeweils noch zwei Lehrkräfte mit zwei Stunden pro Woche eingeplant.
Auch eine Reinigungskraft für ein Haus wird beschäftigt.
12.1.3 Tagesablauf:
Die Kinder des Sprachheilkindergartens werden den ganzen Tag betreut. Sie werden morgens
mit dem Bus zum Sprachheilzentrum gebracht, gehen dann in ihre Gruppe mit meist 13
Kindern. Dort werden sie von einer staatlich anerkannten Erzieherin und einer Praktikantin
betreut und verbringen dort ihren gesamten Tag. Sie beginnen gemeinsam mit dem
Morgenkreis. Anschließend basteln und spielen sie zusammen, frühstücken, turnen und
schwimmen. Dazwischen besuchen sie einzeln Sprachtherapiestunden, essen gemeinsam zu
Mittag, halten Mittagsschlaf, gehen auf den Spielplatz und werden schließlich am Nachmittag
von den Bussen wieder nachhause gebracht. Hierbei ist es wichtig, den Kindern die
Tagesstruktur zu vermitteln. Jeder Tag folgt denselben Prinzipien und Abläufen, an denen
sich die Kinder Tag für Tag orientieren können.
13. Der Pädagogische Ansatz:
13.1 Ziele des Sprachheilkindergartens:
Die Gesamtentwicklung jedes einzelnen Kindes soll gefördert werden. Sowohl die
körperliche, geistige und seelische als auch die soziale Entwicklung werden berücksichtigt.
Der Schwerpunkt liegt dabei natürlich auf der Förderung der Sprachentwicklung. Durch
individuelle Betreuung der Kinder wird auf die vorhandenen Fähigkeiten des Kindes
eingegangen und ihre Defizite abgebaut.
Das primäre Ziel ist es, die Kinder auf die Schule vorzubereiten und auch die geeignete
Schulform zu finden, wobei in der Regel die Grundschule oder die Sprachheilschule
angestrebt wird. Für jedes Kind wird ein eigener Förderplan entwickelt. Die Eltern werden
dabei mit eingebunden, indem für das Kind Aufgaben für zuhause erstellt werden.
Grundsätze der Arbeit mit den Kindern sind der oben genannte Leitfaden zum Umgang mit
sprachbehinderten Kindern.
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13.2 Methoden:
Der Kindergarten arbeitet zum Teil nach dem Orientierungsplan für Kindergärten.
Um die sprachlichen Fähigkeiten des Kindes zu verbessern, gehören Einzel- und
Gruppentherapien durch Sprachtherapielehrerinnen zum Alltag. Auch Ergotherapie gehört für
manche Kinder zu ihrem Förderprogramm.
Der ganze Tagesablauf ist stets strikt durchorganisiert und folgt jeden Tag demselben Muster.
Die Kinder sollen unter anderem auch zur Selbstständigkeit erzogen werden.
Desweiteren werden viele Kinder auch noch außerhalb des Sprachheilzentrums von
Ergotherapeuten und Logopäden begleitet und die Unterstützung und Mitarbeit der Eltern ist
für den Erfolg der Therapien sehr hilfreich und notwendig.
13.3 Förderschwerpunkte und Methoden:
In der Konzeption des Sprachheilkindergartens werden vier Förderschwerpunkte genannt:
1.) Die sprachliche Förderung:
Die sprachliche Förderung wird eingesetzt, um die individuellen Schwächen zu
beseitigen. Hier werden die Artikulation, z.B. durch Mundmotorikspiele, die
Grammatik, z.B. durch immer wieder kehrende Sprechmalverse, die Semantik, z.B.
durch themenbezogene Spiele, die Pragmatik, z.B. durch hervorgerufene
Sprachanlässe und das Sprachverständnis, z.B. durch Rätsel und Geschichten,
spielerisch gefördert.
2.) Voraussetzungen für den Erwerb der Kulturtechniken,
Wahrnehmungsförderung und kognitive Förderung:
Darunter fallen die Förderung der auditiven Wahrnehmung z.B. durch Spiele mit
Geräuschen, der visuellen Wahrnehmung, z.B. durch Umgang mit Zahlen und
Mengen, des Riechens und Schmeckens, die Gedächtnisförderung, z.B. durch Lieder,
Förderung der Konzentration und der Arbeitshaltung, z.B. durch das Ritual des
Morgenkreises und die rhythmisch-musikalische Förderung, z.B. durch Spiele mit
Instrumenten oder das Angebot der Musikschule.
3.) Motorische Förderung:
Das betrifft die Bereiche Grobmotorik, Feinmotorik und Mundmotorik. Die
grobmotorischen Probleme sollen durch die Bewegungen beim Schwimmen, Turnen
oder auf dem Spielplatz gefördert werden. Die feinmotorischen Defizite können durch
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Mal- und Bastelangebote oder Fingerspiele verbessert werden. Die mundmotorischen
Schwächen werden oft mit Blas- oder Zungenübungen therapiert.
4.) Soziale Förderung:
Dazu gehört die Persönlichkeitsentwicklung, das heißt, den Kindern ein positives
Selbstbild aufzuzeigen und ihr Selbstbewusstsein zu fördern, das
Konfliktlöseverhalten, z.B. Lernen sich an Regeln zu halten, und die Förderung des
Spielverhaltens, z.B. die Unterscheidung zwischen Freispiel und angeleitetem Spielen.
14. Internat mit Sprach- und Lernförderschule:
Im Sprachheilzentrum Calw gibt es auch ein Internat mit zugehöriger Internatsschule, der
Sprach- und Lernförderschule. Zuerst wird auf das Internat und dann auf die Sprach- und
Lernförderschule eingegangen. Beide Einrichtungen richten sich an die Schüler von der ersten
bis zur neunten Klasse.
14.1 Das Internat:
Das Sprachheilzentrum in Calw verfügt über ein Internat. Dort werden Kinder und
Jugendliche im Alter von 5 bis 16 Jahren beherbergt. Sie werden in Gruppen von jeweils 10
bis 12 Kindern aufgeteilt, mit zwei staatlich anerkannten ErzieherInnen und einer/einem
ErzieherIn im Anerkennungsjahr. Die Jugendlichen wohnen zu zweit in kleinen Appartements
in einer Wohngemeinschaft. Es gibt zwei Internatshäuser mit insgesamt 10 Internatsgruppen.
Im Internat werden sprach- und lernbehinderte Kinder aufgenommen, bei denen ambulante
Maßnahmen und die Angebote aus öffentlichen Förderschulen nicht mehr ausreichen. Diese
Kinder haben Probleme mit dem Sprachverständnis, bei der Sprachverarbeitung und/oder bei
der Sprachproduktion. Doch dies sind nicht die einzigen Behinderungen. Oft treten zusätzlich
schwerwiegende Wahrnehmungsstörungen, grob- und feinmotorische Behinderungen und
sekundäre Verhaltens- und Kommunikationsstörungen auf. Somit liegt auch eine
Beeinträchtigung der Kommunikation vor.
Deshalb sollen diese Kinder ganz speziell gefördert werden. Die Ziele dieser Förderung liegen
in der Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit durch alltagsbezogene Sprachförderung,
Stärkung des Selbstbewusstseins, Förderung der Selbstständigkeit und durch sprachintensive
Gruppenaktivitäten. Diese Ziele sollen den Kindern zeigen, dass Sprache Spaß macht. Auch
wird für jedes Kind ein individuelles angepasstes therapeutisches Angebot erstellt.
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Um diese Ziele zu erreichen, werden bestimmte Fördermaßnahmen in Angriff genommen.
Eine Fördermaßnahme besteht für die Kinder in der Gesamtgruppe. Dort wird eine Situation
geschaffen, in der die Sprache erforderlich ist und die Kommunikation geübt werden kann.
Der Tagesablauf wird klar strukturiert, um den Kindern einen sicheren Rahmen für eine
erfolgreiche Sprachtherapie zu bieten. Das Erlernte aus der Sprachtherapie soll in den Alltag
mit eingebracht werden. Die dafür aufgestellten Regeln müssen erst gelernt und dann
eingehalten werden. Ein weiterer Punkt stellt die Rücksichtnahme auf die eigenen Bedürfnisse
und die der anderen dar. Auch sollen die Kinder Aufgaben für die Gruppe übernehmen, um
das Verantwortungsbewusstsein zu fördern. Eine weitere Fördermaßnahme ist die Förderung
in der Kleingruppe. Die Förderung von motorischen, musischen und handwerklichen
Fähigkeiten sowie die Bildung von Interessengruppen (Fußball, Mädchengruppe…) stehen im
Vordergrund. Das Angebot ist sehr sprachintensiv und die Kinder setzen sich mit ihren
eigenen Stimmungen auseinander.
Natürlich werden auch die individuellen Stärken und Fähigkeiten, die emotionale
Ausdrucksfähigkeit, die Entdeckung der eigenen kreativen Möglichkeiten und die
Überwindung von Schwächen und Ängsten gefördert. Diese Fähigkeiten lernen die Kinder am
besten in der Einzelförderung. Dazu gehören noch die Verbesserung der Grob- und
Feinmotorik, das Kennenlernen des eigenen Körpers, die Entwicklung der Geschicklichkeit,
das Einschätzen von Sicherheitsrisiken und die individuelle Sprachanleitung. Als letzte
Fördermaßnahme wird der psychologische Dienst angeboten. Dieser gilt nur für die Kinder
des Internats und der Sprach- und Lernförderschule. Den Kindern soll gezeigt werden, dass
sie Konflikte mittels Sprache und Kommunikation lösen können. Der psychologische Dienst
bietet Einzel- und Gruppentherapien an, die unterschiedliche Schwerpunkte beinhalten und
sich nach verhaltenstherapeutischen und systemischen Therapielinien richten. Auch können in
Einzelfällen eine intensive und fortlaufende Teamberatung und die Teilnahme an der
Therapieplanung sowie die Beratung der Eltern stattfinden. Jedes Kind besucht grundsätzlich
jede Fördermaßnahme. Es ist wichtig, dass die Mitarbeiter die Möglichkeit zu Fortbildung zu
psychologischen Themen und Fragestellungen haben. Diese finden regelmäßig statt, die mit
verschiedenen Fachdiensten, wie Kinderarzt und Krankengymnastik, in Verbindung stehen.
Am Wichtigsten ist die Zusammenarbeit mit den Eltern. Deshalb gibt es verschiedene
Methoden, um die Eltern mit einzubeziehen. Dazu gehören der Elterntag zu Beginn jeden
Schuljahres, bei dem es einen Informationsaustausch zwischen Internat – Schule – Eltern
sowie ein Kennenlernen und Austausch mit den anderen Eltern gibt. Außerdem finden noch
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Hausbesuche, Hospitationen von den Eltern und ein Sommerfest statt und es werden
Veranstaltungen für und mit den Eltern organisiert, wie z.B. Grillfeste, Elterncafés, Spiel- und
Bastelnachmittage und Geburtstagsfeiern im Internat.
Der Tages- und Wochenablauf ist für alle Kinder und Jugendlichen des Internates gleich. Um
6.15 Uhr werden alle geweckt. Anschließend wird gefrühstückt und die Ämter, wie
Frühstückstisch abräumen, erledigt. Von 7.35 bis 8.20 Uhr findet die Sprachtherapie in der
Schule oder die Förderung in der Kleingruppe im Internat statt. Danach wird bis zum
Mittagessen um 12.05 Uhr normal unterrichtet. Die Kinder haben einen Wochenplan mit
Aufgaben, der abgearbeitet werden muss. Sie können selber entscheiden, wann sie welche
Aufgabe lösen möchten. Nach dem Mittagessen und der Mittagspause haben die Kinder von
14.00 bis 15.30 Uhr wieder normalen Unterricht. Bevor die Kinder um 18.00 Uhr zu Abend
essen, gibt es am Nachmittag noch die Internatsförderung. Nach dem Abendessen treffen sich
noch alle zum Abendkreis und ab 20.00 Uhr beginnt die Bettruhe. Freitagmittags um 12.50
Uhr reisen alle Kinder und Jugendlichen ab und kommen dann am Sonntagabend gegen 19.00
Uhr wieder in das Internat.
Das Internat verfügt über Einzel- und Mehrbettzimmer, einen Werkraum, ein Dienstzimmer
für die Erzieher und Erzieherinnen und eine eigene Küche. Es wird großen Wert auf eine
gesunde und vollwertige Ernährung gelegt, die die Kinder auch selber zubereiten können.
Ebenfalls stehen ein Hallenbad, mehrere Sporthallen und Gymnastikräume zur Verfügung. Es
gibt auch ein großes Spielgelände mit Spielplätzen, einem Fußballplatz, einem Basketball-
und Volleyballfeld, einem Matschplatz und einer Spielstraße sowie verschiedene Fachräume,
z.B. ein Raum zum Töpfern.
Nun wird auf die Sprach- und Lernförderschule eingegangen, die eng mit dem Internat
zusammenarbeitet. Wichtig ist deshalb eine gute Organisation. Es werden regelmäßig
gemeinsame Therapiepläne erstellt. Außerdem findet ein kontinuierlicher Austausch zwischen
Internat und Sprach- und Lernförderschule über aktuelle Ereignisse statt.
14.2 Sprach- und Lernförderschule:
In jeder Klasse sind 12 Kinder, die von zwei Lehrern unterrichtet werden. Es gibt zwei
Klassen für die fünfte bis siebte Jahrgangsstufe und eine Klasse für die Jahrgangsstufen acht
und neun. Der Unterricht findet nach dem Bildungsplan der Förderschule statt, der eine
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individuelle Lern- und Entwicklungsbegleitung voraussetzt, um das Lernangebot an den
Einzelnen anpassen zu können. In dieser Schule arbeiten SonderschullehrerInnen und Grund-
und HauptschullehrerInnen.
Die Zielgruppe der Sprach- und Lernförderschule ist dieselbe wie die des Internats, nur dass
die Schule zu den Internatsschülern auch noch die Tagesschüler unterrichtet. Die
Tagesschüler sind den ganzen Tag in der Schule, gehen aber abends wieder nach Hause.
Es wird eine umfassende sonderpädagogische und sozialpädagogische Förderung durch die
Zusammenarbeit von Schule und Internat angeboten. Es finden einzelne Sprachtherapien in
der Kleingruppe und im Unterricht mit Sprachheillehrern und Sprachheillehrerinnen statt. Für
den Unterricht gibt es den umfassenden Bildungsplan der Förderschule. Außerdem gibt es
Arbeitsgemeinschaften und Spiel- und Sportprojekte sowie psychomotorische Förderung,
Krankengymnastik, Ergotherapie und den psychologischen Dienst.
Einmal in der Woche findet für die Kinder der Unterstufe ein Schwimmtraining statt, bei dem
möglichst jedes Kind schwimmen lernen soll. Die achte und neunte Klasse wird durch den
Umgang mit Computern unter anderem auf das Berufsleben vorbereitet. Sie lernen z.B., wie
eine Bewerbung geschrieben wird. Auch bekommen sie die Möglichkeit ein Berufspraktikum
zu absolvieren.
Die Kosten, sowohl für das Internat, als auch für die Sprach- und Lernförderschule, werden
im Rahmen der Eingliederungshilfe für Behinderte (sogenannte „körperliche Behinderung“)
übernommen oder in Einzelfällen auch im Rahmen der Jugendhilfe (sogenannte „seelische
Behinderung“). Die Schülerbeförderung ist kostenlos. Der monatliche Betrag, den die Eltern
zahlen müssen, hängt von deren Einkommen ab (vgl. http://www.seminare-bw.de/servlet/PB/-
s/1rjr06l1nake9x1brgr0z1u5bbko16w80az/show/1245301/vds%20Beitrag%202008_4-08.pdf,
S.3).
15. Erfahrungsbericht von Jasmin Gutekunst:
Das Sprachheilzentrum Calw bietet sehr gute Praktikumsmöglichkeiten. Im Gegensatz zu
manch anderen Einrichtungen wird man im Sprachheilzentrum herzlich willkommen geheißen
und wunderbar betreut. Auf individuelle Bedürfnisse wird stets eingegangen und man ist dort
für Fragen und Anregungen immer offen. Ich habe dort eines meiner schönsten Jahre
überhaupt erlebt. Das Arbeitsklima und die Hilfsbereitschaft unter den Kollegen und
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Mitarbeitern sind kaum in Worte zu fassen. Die Betreuung durch Vorgesetzte findet auf einer
sehr persönlichen und vertraulichen Ebene statt. Trotz der oft freundschaftlichen und
familiären Atmosphäre sind die Grenzen und Handlungsfreiräume klar abgesteckt. Ich konnte
dort als freiwillige Helferin meine Ideen auch weit über die an mich gestellten Erwartungen
verwirklichen und meine dort erworbenen Kompetenzen stets eigenverantwortlich anwenden.
Die Seminare, die man innerhalb des Zentrums besucht, sind sehr spannend und sehr
bereichernd für die Praxis. Ich kann jedem, der sich für diesen Arbeitsbereich interessiert, nur
raten, sich das Sprachheilzentrum genauer anzuschauen und dort gegebenenfalls ein
Praktikum zu absolvieren. Es werden auch Unterkunftmöglichkeiten (WG oder
Appartements) auf dem Gelände für Praktikanten, die nicht die Möglichkeit haben zu pendeln
oder im Internat Schichtdienst haben, bereitgestellt.
Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich diese doch für mich anfangs völlig unbekannte
Einrichtung durch Zufall entdeckt habe. Es konnte mir kaum etwas Besseres passieren. Die
Arbeit dort hat mir den Weg zu meinem Studium geebnet und mich in meinem Berufswunsch
bestätigt. Man kann dort sehr viel lernen und wenn man die strahlenden Augen der Kinder
leuchten sieht und das unbestechliche Lächeln, weiß man auch an schlechten Tagen, wofür
man es macht.
Dies ist meine subjektive Sichtweise, wie ich mein Jahr dort und das Leben als Praktikantin
erlebt habe und ich kann es jedem nur empfehlen.
16. Fazit:
Im Laufe unserer Arbeit wurde uns schnell bewusst, dass die Möglichkeiten zur Förderung
sprachbehinderter Kinder, wie sie das Sprachheilzentrum Calw bietet, selten zu finden sind.
Zur Förderung dieser Kinder stehen nicht genügend Einrichtungen und die dafür notwenigen
Mittel zur Verfügung. Auch das fehlende Wissen und die oft abwehrende Haltung von Eltern
stellen ein großes Problem dar.
Uns wurde mehr und mehr bewusst, wie wichtig Sprache für das alltägliche Leben ist und was
für Barrieren Kinder zu bewältigen haben, die sprachliche Defizite aufweisen. Sowohl Kinder
mit und ohne Migrationshintergrund sind davon betroffen. Wobei Kinder mit
Migrationshintergrund oft noch schlechtere Chancen auf angemessene Förderung haben, da
deren Familien häufig die Wichtigkeit nicht erkennen und die Kooperation sehr problematisch
ist.
In unserem Tätigkeitsbereich ist es uns nicht möglich, die sprachlichen Defizite zu
therapieren, jedoch können wir mit unseren Kompetenzen die Kinder und deren Familien
beraten und ihnen zur Seite stehen. Kleine Fördermöglichkeiten in der Zeit der Betreuung,
beispielsweise im Kindergarten, kann jeder Pädagoge übernehmen und vor allem die Stärkung
des Selbstwertgefühls und die Förderung der Stärken jedes einzelnen Kindes sollte ein
Anliegen jedes Pädagogen sein. Auch die aufmerksame Beobachtung von Fortschritten oder
weiteren Problemen ist hierbei sehr wichtig. Die Kinder brauchen Erfolgserlebnisse, um den
Mut nicht zu verlieren und sind hierbei auf das Lob und die Zuwendung der Pädagogen
angewiesen.
Abschließend ist es uns ein Anliegen auf den Bedarf der Sprachförderung in diesem Rahmen
hinzuweisen und man hätte wohl kaum bessere Worte finden können als:
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17. Quellenverzeichnis:
• Broschüre: Internatsförderung in der pädagogischen Einheit von Internat und Schule
• Film: „Sprechen lernen, Leben lernen“ – Ein Schuljahr im Sprachheilzentrum
Calw/Stammheim
• Flyer: - Internatsschule
- Sprachheilambulanz
- Sprachliche Frühintervention – Sprachdiagnostik und Förderung von
kleinen Kindern ab 2 Jahren
- Sprachheilkindergarten – Information für Eltern
- Unser Kind spricht nicht richtig – was tun?
Angebote zur Beratung und Förderung
• http://www.seminare-bw.de/servlet/PB/-
s/1rjr06l1nake9x1brgr0z1u5bbko16w80az/show/1245301/vds%20Beitrag%202008_4-
08.pdf
• Interview mit der Erzieherin des Spracheilkindergartens, Ines Fuchs
• Konzeption des Sprachheilkindergartens, Mai 2009
• Leitfaden zum Umgang mit sprachbehinderten Kindern, Stand: 13.01.2008
• www.sprachheilzentrum-calw.de
Weitere Quellen:
• Ergotherapie:
http://www.ergotherapie.de/
http://www.ergotherapie-dve.de/
• Heilpädagogikstudium:
http://www.studiengang-verzeichnis.de/studieren/heilpaedagogik/
• Logopädie:
http://www.logopaedie.de/
http://www.logo-ausbildung.de/
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• Orientierungsplan für Kindergärten Baden- Württemberg:
http://www.km-bw.de/servlet/PB/-
s/bo3r7b16u7g5z16flxy1kbh7f6c5mtwx/show/1182991/OrientierungsplanBaw
ue_NoPrintversion.pdf
• Sprachheilpädagogikstudium:
http://www.sprachheilpaedagogik.de/bg/bg/uni.html
• Sprachtherapiestudium:
http://www.studiengang-verzeichnis.de/studieren/sprachtherapie/
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18. Anhang:
Interview mit der Erzieherin Ines Fuchs (staatlich anerkannte Erzieherin) aus dem
Sprachheilkindergarten Haus 7, unterstützt von Kindergartenleiterin Petra Ruopp
(Heilpädagogin) und telefonische Auskunft des Leiters der Institution, Martin Schubert.
Gruppenraum des Kindergartens, 12:00Uhr:
Im voraus wurde der Erzieherin noch das Schreiben, in dem auf die Veröffentlichung der
Informationen hingewiesen wird, übergeben.
Motivation der Adressaten Institution aufzusuchen?
‐ Beratungsstelle wird zuerst aufgesucht
‐ Motivation kommt meist von den Eltern selbst oder wird auf Anregung von
Kinderärzten oder Erzieherinnen des Regelkindergartens sowie Lehrern der
Regelschule wahrgenommen
‐ Wenn festgestellt wird, dass das Kind aufgenommen werden soll, muss Landratsamt
Antrag für Kostenübernahme genehmigen
Mit welchen Methoden arbeitet die Institution?
‐ Zum Teil Montessori Pädagogik in der Sprachheilschule
‐ Grundschulförderplan
‐ Sprach-und Lernförderschule nach Förderschulplan
‐ Kindergarten nach Orientierungsplan
Mit welchen Mitteln wird die Arbeit finanziert?
‐ Landratsamt übernimmt Kosten
‐ Spenden machen vieles möglich
‐ Frau Bruning, die als Kind selbst im Sprachheilzentrum war, hat eine großzügige
Spende erbracht, die Bruningförderkreis genannt wird, aus diesem Spendentopf
werden heute noch Gelder für Anschaffungen genommen
Träger der Institution?
‐ Trägerverein: Evangelisches Kinderdorf Stammheim e.V.
‐ Mitglied im Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche in Württemberg
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‐ Staatlich anerkannte Ersatzschule in freier Trägerschaft
Kooperationen der Institution?
‐ Fachdienste: Ergotherapie, Psychotherapie, Logopädie, Kinderärzte im ganzen
Landkreis Calw sowie auch intern und das Landratsamt Calw
Rechtliche Grundlagen?
‐ Schulgesetz des Landes Baden-Württemberg ab § 101
‐ Private Heimsonderschule, die als staatlich anerkannte Ersatzschule gilt und für die
alle Vorschriften für öffentliche Heimsonderschulen gelten
Rechtliche Einschränkungen bei der Verwendung von Informationen, Bildern oder
Videos?
‐ Eltern der Kinder erhalten am Anfang des Schuljahrs ein Formular, mit dessen
Zustimmung oder Ablehnung sie entscheiden, ob Bilder ihres Kindes veröffentlicht
werden dürfen
‐ Akten und sonstige Informationen über Kinder sind nur für Mitarbeiter zugänglich
Formelle Zugangsvorrausetzungen?
‐ Lehrer und Sprachtherapielehrerinnen, Psychologen -> Studium
‐ Erzieherinnen-> Ausbildung, pädagogisches Studium (Erzieher=Fachlehrer)
‐ Keine Zusatzausbildungen, nur Weiterbildungen innerhalb der Institution (Seminare)
Arbeitszeiten?
‐ Kommt darauf an in welchem Bereich man arbeitet (siehe Flyer)
Verdienstmöglichkeiten?
‐ Nach AVR (Arbeitsvertragsrechtslinien der Diakonie)
Kennt die Institution den Studiengang „Erziehung und Bildung“?
‐ Durch FSJlerin schon gehört, aber nicht damit vertraut
Wie ist die Atmosphäre unter den Mitarbeitern?
‐ Sehr familiär und herzlich, gute Zusammenarbeit und viel Hilfe
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Räumlichkeiten?
‐ Großzügiges Gelände mit vielen Möglichkeiten für Kinder, Turnhalle, Schwimmbad,
Speisesaal und genug Platz für alle Kinder
Gibt es Statistiken oder Evaluationen?
‐ Statistiken ja, aber nur intern
‐ Evaluationen im Kindergarten: Eltern bekommen Fragebogen in dem sie sich über
Zufriedenheit äußern können
‐ Neu: Eltern deren Kinder vom Sprachheilkindergarten auf eine Regelschule gehen,
sollen befragt werden, ob ihre Entscheidung richtig war
Möglichkeit des Praktikums?
‐ Ja, in allen Teilbereichen, jedoch längere Praktika nur in Sprachheilkindergarten, in
den Schulen und im Internat, sonst nur Hospitationen möglich
‐ Auch Unterkunft wird geboten