Hautuntersuchungen und Klinische Ergebnisse bei Anwendung von Sichtbarem Kaltem Rotlicht

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  • 2442 KL IN ISCHE WOCHENSCH

    ERWIDERUNG. Von

    WALTER STRAUSS. Aus dem Hygienischen Institut der Universit~t Berlin (Direktor: Geheimrat HAHN).

    In meiner Untersuchung t~ber Gummi- und gummilose Kompres- sionsstriimpfe babe ich ob#ktive Unterlagen ft~r eine Beurteilung yore hygienischen Standpunkt zu geben versucht. Diese Fest- stellungen werden durch obenstehende Entgegnung in keiner Weise berfihrt. Im Interesse der Sache m6chte ich nut zu 3 Punkten Stellung nehmen :

    I. Es w~re zwecklos, Fabrikate auf ihren hygienischen Charakter zu untersuchen, die keinen praktischen ~rert besitzen. Die Unter- suchungen wurden daher erst ausgefflhrt, nachdem das gfinstige Urteil erfahrener Praktiker vorlag. Die betreffende, verallgemei- nernde Nul3erung des Verfassers (der ja das Bestehen einer ~irzt-

    R IFT . 9. JAHRGANG. Nr. 52 27. DEZEMBER 193o

    lichen ~&nh~ingerschaft ffir die gummilosen StriimpIe zugibt) er- scheint daher in keiner \~reise gerechtfertigt.

    2. Das mechanische Moment der Wirkung gummiloser Strt'impfe ist nicht richtig erkannt. Es finder niemals eine lJberbrflckung der verjfingten Stellen am Bein start, der ausgeflbte Druck ist sehr gleichm~iBig. Was sieh bei gleichem Druck findert, ist nnr die Maschen/orm. Die Maschen geben den Bewegungen des Beines nach, kraft der natfirlichen Elastizit~t des Fadens.

    3. Der Hinweis darauf, dab es sehr diinne Gummistrfimpfe gibt, ,,die an Porosit~tt den gnmmilosen" nicht nachstehen, bezeugt eine irrige Anschauung iiber das Wesen der Porosit~tt yon Stoffen. Es sind gerade die diinnsten und teuersten Gummigewebe, die am leichtesten und schnellsten verfilzen und damit unpor6s werden]

    Die Ausfflhrungen fiber notwendige ,,segment~ire Dosierbar- keit" der t~ompression und die M6glichkeit, eine solche mit Hilfe der Gummistriimpfe zu verwirklichen, sind mir nicht verst~indlich.

    KURZE WISSENSCHAFT

    HAUTUNTERSUCHUNGEN UND KLINISCHE ERGEBNISSE BEI ANWENDUNG VON SICHTBAREM

    KALTEM ROTLICHT * Von

    H . CRAMER und G. ~'ECHNER.

    Die Wirkung des Sonnenlichtes wie der gebr~uchlichsten therapeutischen Lich~quellen auf die Haut steht mit ihren sinnfiilligen Ph~inomenen zur Zeit noch so im Vordergrunde des Interesses, dab wit uns sehr wohl erkl~ren kSnnen, wes- halb man so lange z6gerte, Lichtquellen ohne markante Haut- wirkung therapeutisch zu erproben. Trotzdem war dem er- fahrenen Lichttherapeuten ein biologischer Einflul3 sichtbaren Rotl ichts bekannt und A. REYN empfiehlt geradezu die Kon- struktion yon Bestrahlungsapparaten n i t s ichtbarem Rot- licht. ~ber die ersten ausgedehnten Beobachtungen mit der Rot l ichtbehandlung gyn~ikologischer Entzi indungen berichtet V. BARDELEBEN, w/ ih rend CRAMER und ~'ECHNER daran an- schliegend die Anwendung auf alle Arten chronisch-entziind- licher Erkrankungen ausdehnten und wiederholt die damit erzielten Erfolge mittei lten.

    Es handelt sich bet der yon uns gebrauchten Apparatur , ,Frigisolair" um n i t Neongas geffillte Glasr6hren unter 4ooo Volt Spannung, so dab wir praktisch mit dem Neongas- spektrum arbeiten. Nach den Angaben der Physikalisch- Technischen Reichsanstalt war zur Zeit vorl~iufig eine direkte quant i tat ive Auswertung der Frigisolairstrahlung nicht mSg- l ich. Aprox imat iv zeigt sich, dab die Strahlung zwar n i t st~rkster Intensit~t im sichtbaren Rot vertreten, aber doch auch nicht ganz monochromatisch ist und n i t ihren Aus- l~iufern ins Gelb und Griin hineinreicht. Nunmehr fiber zwei- j~ihrige gfinstige Erfahrungen mit der Lichtquelle veranlaBten uns, den Wirkungsmodus im Organismus zu untersuchen, wobei wir zunXchst den Einflul3 auf die Hant priiften. Wir gingen dabei so vor, dab wir die Haut vor, w~ihrend und naeh der Rot l ichtbestrahlung einem Vergleich zur normalen Haut sowie der Haut nach Ultraviolett- und R6ntgenbestrahlung unterzogen. Es set vorausgeschickt, dab wit in unserer um- fangreichen praktischen Verwendung makroskopisch sichtbare Ver~inderungen nicht beobaehtet haben.

    Zun~chst untersuchten wit n i t kaltem Rot l icht bestrahlte Haut im Vergleich zu den genannten anderen Strahlenarten capil larmikroskopisch. Bestrahlt wurden je drei Felder ant der Streckseite des Oberschenkels yon Gesunden in der Gr6Be 31/2 qcm. Die Oberschenkelhaut ist unbeeinflul3t, ver- h~ltnism/~/3ig arm an Capillaren und daher geeignet, den t(ontrast der Capil larerweiterung deutlicher zu machen. An Hand yon 45 capil larmikroskopischen Untersuchungen 1~i13t sich eine Beeinflussung der Capillaren dutch sichtbares Rot- l icht aul3erhalb des Rahmens physiologischer und technischer Schwankungen nicht nachweisen, w~hrend die Wirkung der R6ntgenstrahlen und der HShensonne auch in unseren Serien eindeutig ist. Zur Erg~inzung der Capil larphotographie wurden ferner histologische Kontrol len vorgenommen, und zwar an 9 Ausft~hrliche Ver6ffentlichmlg erfolgt in der ,,Strahlentherapie".

    L ICHE MITTE ILUNGEN.

    der Kaninchenhaut (reine Albinos), wobei der st6rende Reiz durch Rasieren leider nicht zu vermeiden war. Wir lie/3en die Tiere 24 Stunden vor dem Versuch rasieren, um den akuten Reiz abklingen zu lassen und w~ihlten zur histologischen Unter- suchung /iuBerlich vol lkommen reizlose t-Iautbezirke. Trotz- dem liel3 sich eine leichte entziindliche Reaktion in Form einzelner lymphocyt~irer Inf i l trate und gelegentlicher Ab- schilferungen des Epithels nicht ganz ausschalten. Diese Ver- ~nderungen fanden sich jedoch bet bestrahlten und unbestrahl- ten symmetrischen Vergleichsabschnitten in analoger Weise. Wir bringen hier der Kiirze halber nur den Befund eines Haut- abschnittes (Kaninchenhaut) nach 2 Stunden Rotl ichtbestrah- lung und Exst irpat ion 6 Stunden sp/iter: Epidermis: Stratum corneum vielfach aufgefasert, im Stratum papil lare und sub- papil lare geringes gleichm~iBig verteiltes Rundzel leninf i l trat (Reiz durch Rasieren). Diese Ver~inderungen entsprechen der beim normalen Schnitt beobachteten. Epidermis im iibrigen unveriindert, Blutgef/il3e o. B.

    Es bliebe noch die immunbiologisehe dem histologischen Nachweis entgehende Umstimmungsm6gl ichkeit . Um letztere zu prfifen, haben wit an 5 Personen folgende Versuche an- gestellt: Zun~tchst prfiften wit den EinfluB der Strahlung auf die Adrenalin- und I-I istaminreaktion der Haut. Und zwar setzten wit Quaddeln im vorher bestrahlten Gebiet, anderer- seits bestrahlten wit Quaddeln w~hrend der Entstehung und nachher. Es wurde gepr/ift: Gr613e des roten I-Iofes, der Quad- del, ihre Erhabenheit und L~nge des Bestehens. In keinem der Versuche liel3 sich ein Unterschied der kaltrot bestrahlten Hautgebiete nachweisen.

    Wir finden also in dem kalten Rotl icht eine Strahlenart, bet der wit im Rahmen der yon uns verwandten Dosierung berechtigt sind, yon einer direkten ie/enwirkung zu spreehen. In der Strahlentherapie wurde auseinandergesetzt, warum dieses Postulat Stir die Lichtquellen, welche gleichzeitig W~rme- strahlen abgeben, nicht ohne weiteres zu stellen ist, da ein spasmolytischer W~rmeeinfluB z .B . auf Magen-Darm nach RU~MANN fiber einen Haut-Tiefenref lex geht. Wenn wir nns fiber den physikalischen Transformationsmodus hier noch nicht auslassen k6nnen, so m6chten wit doch noch mit einigen Worten auf den biologischen Effekt eingehen. Wir schicken voraus, dab nach unseren Erfahrungen die eindruckvol lsten Erfolge bet entzfindlichen Affektionen zu erzielen Mud, ohne dab der Charakter der Entzi indung often zutage liegen mtil3te, wie bet manchen rheumatischen, neuralgischen, besser neuri- tischen Leiden. Aber gerade am Beispiel der Entzi indung zeigt sich der von uns seit Beginn unserer Bearbeitung dieses Themas angenommene unspezifisehe Charakter der Wirkungs- weise am deutlichsten. Die im allgemeinen ohne stfirmische Reakt ionen wirkenden kalten Rotl ichtstrahlen k6nnen jedoch je nach der Immunit~tslage auch zu typischen energischen Reakt ionen iiihren, wie folgendes Beispiet zeigt:

    F. W.: Chronische afebrile, stark schmerzende Polyarthritis rheumatica n i t Schwellungen an H~nden nnd FfiBen. Ant zwei innerhalb yon 3 Tagen angewandte kalte RotlichtbestrahIungen yon je io Minuten Dauer bekam der Pat. unter vermehrten Schmer-

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    zea eine charakteristisehe Fieberbewegung, deren Abklingen wir vor der Fortsetzung der Bestrahlung abwarteten. Nach Ver- schwinden des Fiebers besserten sich die Beschwerden sehr und wurden unter den folgenden ]3estrahlungen weitgehend beseitigt.

    Wir sehen bier wie gew6hnlich die Zweiphasenwirkung des unspezifischen Reizes. CRAMER wies in diesen Zusammen- hXngen wiederholt darauf hill, dab es sich bei den Allgemein- wirkungen der l~Sntgen- wie der Lichtstrahlen gr6f3tenteils um unspezifische Effekte im wesentlichen auf das Reticuloendothel handelt und hat als Spiegel fiir dessen T~tigkeit das Differen- tialblutbild benu~zt. Es best~itigt sich uns immer wieder, dab der der Allgemein- und Lokalreaktion parallel gehende Blut- befund zwar nich~c zwangsl~ufig immer dieselben Phasen durch- macht, wie es anscheinend die Regel erfordert, doch in den Grundziigen zweifellos wertvolle Gesetzm~iBigkeiten erkennen l~iBt. Beim Studium eines umschriebenen Reizgebietes f/illt diese Reaktionsgleichheit nicht eillmal so sehr in die Augen wie bei einem weiteren f3berblick.

    So weist ttOFF in der ,,Unspezifisehen Therapie", abgesehen yon parallel verlaufenden humoralen Anderangen des S~turebasenhaus- haltes, auf die Schillingsche Uaterscheidung ,,einer myeloischen Kampfphase, einer moaocytiiren Llberwindungsphase und einer lymphocyt~ren tleilphase" unter dem EinfluB uaspezifischer Ein- griffe aller Art hin. Und doeh verlaufen diese Reaktionen aui den- selben Bahnen, wie sie die Physiologie aus- und vorgearbeitet hat. SCHnLZ konnte dieselben Erscheinungen am blutbildenden Apparate wXhrend und nach dem milit~irischen Training beobachten. Und zwar variabel nach der Stiirke des Trainingsreizes, der bei niedriger Monocytenzahl und hoher Lymphocytenzahl die besten Ergebnisse zeitigt. DaB es sich bier nicht nur am eine ~iugerliche ~hnlichkeit handelt, ergibt sich aus der ebenfalls yon SeHIJLZ festgestel!ten Tatsache einer erh6hten Widerstandsf~higkeit bei Sportleuten in diesem lymphocytenreichen Stadium nicht nur gegen myogene, sondern auch gegen exogene Reize.

    In diesem grol3en unspezifischen Rahmen sehen wir auch den yon uns festgestellten klinischen Effekt des Rotlichts als Protein- k6rperwirkung. Zwei ]3eispiele m6gen dieses kurz belegen :

    Frau Fr. t3., 31 Jahre. Spina bifida occulta. Seit Jahren Schmerzen zwischen den SchulterbI~ittern, die die Pat. zuletzt arbeits- unf~ihig machten. Zun~ichst erfolgreiche Entziindungsbestrahlung mit R6ntgentherapie, sp~ter sprach Pat. nicht mehr an. Am 27. I. i93 o kam die Pat. mit starken Beschwerden in Rotlieht- behandlung. Blutstatus: Hb. 9o%, t~ry. 4,73 Mill., F.I. o,98 , Leak. 735 o, DiII.B. 2,7, (. . . 66) 13, 12. Leichte Anisocytose.

    Wit linden demnach zwar keine myeloische Kampfphase, abet doch eine monocyt~ire 1)berwindungsphase bei relativer Lymphopenie. Die ]3htbilder demonstrieren eindeutig, wie unter Besserung des Befindells die Lymphocytenzahlen an- s~eigen, w~ihrend die Monocyten zurtickgehen.

    In einem anderea Falle, Frau F., 38 Jahre, mit schweren RSntgen- verbrennungen der Vulva, batten wit zun~ichst keinen befriedigenden Dauererfolg, wie die beigebrachten Blutbilder auffallend genau registrieren; anfangs zunehmende Besserung unter Lymphocyten- anstieg yon 4 ~ auf 59, Absinken der Moaocyten von IO auf 4; dann trotz fortgesetzter Bestrahlung Rflckgang der Lymphocyten wieder auf 31 und Zunahme der Monocyten aui IO unter Auftreten er- neuter ]3eschwerden. Vqir nahmen das Eintreten einer areaktiven Phase des ~esenchyms an and schalteten eine l~ngere Behand- langsphffse ein.

    Die Reaktionsgleichheit des K6rpers auf die verschieden- sten Reize ist iiberzeugend und l~gt die M6glichkeit erkennen, ftir viele Gebiete der Lichttherapie mit der Erkenntnis des Wirkungsmodus die therapeutischen Erfotgsm6glichkeiten zu heben. (Aus der ft. Medizinischen Universit~tskl~nik der Charitg Berlin [Direktor: G~h.-Rctt Hi@)

    fiBER ENDOKRINE ANOMALIEN UND ST~RUNGEN DES KALKSTOFFWECHSELS BEI DER LOKALISIERTEN OSTITIS FIBROSA (OSTEODYSTROPHIA FIBROSA).

    Won W. HIMMELMANN.

    Bei Kranken mit lokalisierter Ostitis fibrosa (1. O. f.) fielen bei der klinischen Untersuchung endokrine Anomalien

    auf, am deutlichsten zun~ichst ein mehr oder millder ausgepr~ig- ter Hypogenitalismus. Dieser Hypogenitalismus wurde weni- ger direkt als solcher zur 1. O. f. in ~tiologische Beziehung gebracht, sondern in ihm mehr ein augenf~illiges Zeichen da- ftir gesehen, dab bei der 1. O. f. hormonale St6rungen tiber- haupt, vielleicht pluriglandul~irer Natur, vorliegen.

    Eine Vergr6Berung yon Epithelk6rperchen war klinisch nicht nachweisbar. Die Ca lc iumwerte im B lu tserum (Bestim- mungen nach DE WA&RD) wurden, entsprechend den Ergeb- nissen anderer Untersucher, im normalen Bereich gefunden.

    Um einen ]Einblick in den Calc iumhaushalt und seine Be- z iehungen zu seillem endokr inen Regulator, den Nebenschild- driisen, zu gewinnen, wurde bei F~illen yon I. O. f., zum Ver- gleich auch bei einer IReihe yon Gesunden, 2 ccm Epi~hel- k6rperchenhormon (Merck) subcutan verabreicht.

    Die Serumca lc iumwerte ver~inderten sich nach der Injek- tion beim Gesunden bei fortlaufender Prtifnng fiber 12 Stun- den im Sinne einer betr~chtlichen Erh6hung, und zwar in Form einer charakteristischen Kurve.

    Der Verlauf solcher Serumcalciumkurven war bei den F~il- len yon 1. O. f. yon dem bei Gesunden dentlich ullter- schieden. Die Serumcalciumwerte stiegen vor allem hier ge- ringer, so dab ein flacherer iKurvenverlauf zustande kam.

    Der gleiche flache Knrvenverlauf zeigte sich bei einem Fall von ,,traumatischer Knochencyste", bei der die histolo- gische Untersuchung des erkrankten Nnochens keine typi- schen Veriinderullgen im Sinne einer O. f . nachweisen konnte.

    Das bei der 1. O. f. gegenfiber der Norm ver~inderte Ver- halten des Serumcalciums nach Epithelk6rperchenhormon- zufuhr wird dahin gedeutet, dab auch bei der lokalisierten O. f. eine KalkstoffwechselstSrung infolge Hyperfunktion der Nebenschilddriisen vorliegt, wie sie neuerdings ftir die ge- neralisierte O.f. auf Grund yon Befunden adenomat6ser Hyperplasien yon Epithelk6rperchen (HoFFI~EINZ, HERX- HEIMER U, a.) und therapeutischer Erfolge nach Entfernung von Epithelk6rperchentnmoren unter Senkung (GOLD, SNAP- PER, STEARNS 11nd BOYD ll. a.) der vorher oft sehr stark er- hShten Serumcalciumwerte (CI~RISTELLER, MA~DL, GOLD, S~APPER, STEARNS und BOYD u.a.) wahrscheinlich gemacht wird.

    Es wird angellommen, dab bei der 1. O. f. der Organismus auf eine dauernd vermehrte Epithelk6rperchenhormonwir- kung eingestellt ist und dab seine verfiigbarell Kalkdepots' vermindert sind, so dab der K6rper auf Hormonzufuhr yon augen geringer reagiert und weniger Kalk mobilisiert ats der Gesunde.

    Auch bei einem Fall yon Osteopsathyrosis land sich eine abnorm verlaufende Serumcalciumkurve nach EpithelkSrper- chenhormonzufuhr.

    Endokrine St6rungen, vor allem der Nebenschilddriisen- funktion im Sinne eines Hyperparathyreoidismus mit dadurch abnorm ver~indertem Kalkhaushalt, werden daher bei der Genese auch der 1. O. f., und der ,,trallmatischen Knochen- cysten" als ~tiologisch bedeutungsvoll angesehen.

    Das hiiufige Vorkommen der 1. O.I. bMm Jugendlichen kann so vielleicht mit den starken Verschiebungen und Beanspruchungen des hormonalen Apparates im Wachstllm- und Reifealter in Beziehung gebracht werden, da sich zu dieser Zeit irgendwelche endokrine Anomalien besonders stark geltend machen werden.

    Dem Trauma wird bei der Entstehung der 1. O. f. mehr die Rolle eines ausl6senden Momentes zugeschrieben. Es kann nur auf der Grundlage yon oben angedeuteten, vielleicht konstitutionell bedingten endokrinen oder sonstigen allge- meinen St6rungen infolge abnormer Reaktion des Organis- mus, insbesondere des Knochens, zu VerXndernngen im Sillne einer O. f. ftihren. (Ausffihrliche Ver6ffentHchung erfolgt an anderer Stelle.) (Aus der Chirurgischen Universitgitsklinikl Bonn [Direktor: Pro/essor Dr. E. yon Redwitz].)

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