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HAWIE-R
Seminar: Intelligenz- und Leistungsdiagnostik
Judith Emich, Christiane Knorr
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Agenda
Allgemeines Theoretischer Hintergrund Anwendungsbereiche Testaufbau, -durchführung, -inhalte Gütekriterien Pro/Contra
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Allgemeines
HAWIE-R = Hamburg-Wechsler Intelligenztest für Erwachsene Revision 1991
1939: erste Fassung von David Wechsler in USA veröffentlicht (Wechsler-Bellevue-Intelligence-Scale)
1955: Wechsler-Adult-Intelligence-Scale (WAIS) 1956: erste deutsche Fassung Hamburg-
Wechsler-Intelligenztest für Erwachsene (HAWIE) von Hardesty und Lauber
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Allgemeines
1981: WAIS-R 1991: HAWIE-R 1997: WAIS-III 2006: WIE (Wechsler Intelligenztest für
Erwachsene; dt. Version des WAIS-III)
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Theoretischer Hintergrund
„Intelligenz ist ein hypothetisches Konstrukt, ist die zusammengesetzte oder globale Fähigkeit des Individuums, zielgerichtet zu handeln, rational zu denken und sich wirkungsvoll mit seiner Umwelt auseinanderzusetzen.“ (D. Wechsler, 1956)
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Abweichungs-Intelligenzquotient
Wechsler (1932): Intelligenzquotient als Abweichungs-IQ mit Mittelwert 100 und Standartabweichung 15
Hauptgrund:– Bei stabiler Intelligenz im Erwachsenenalter wird
Teilung durch Lebensalter „sinnlos“– Abweichungen vom Mittelwert werden über
versch. Altersgruppen hin vergleichbar
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Anwendungsbereiche
Nicht zur Untersuchung von Hochbegabten In erster Linie für klinisch-psychologische
Diagnostik entwickelt– Untersuchung von Ausfallerscheinungen
HAWIE-R besser als HAWIE für Untersuchung älterer Probanden
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Anwendungsbereiche
Test differenziert zufriedenstellend bis 2 Std-Abw. über Erwartungswert von 100 IQ-Punkten
IQ Werte über 150 nicht mehr im Handbuch Im unteren Leistungsbereich bessere
Differenzierung quantitative Vergleiche bis zu 3 Std-Abw. unter Erwartungswert (bis IQ 55) möglich
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Testaufbau
11 Untertests Verbalteil
– Allgemeines Wissen– Zahlennachsprechen– Wortschatz-Test– Rechnerisches Denken– Allgemeines Verständnis– Gemeinsamkeitenfinden
Handlungsteil– Bilderergänzen– Bilderordnen– Mosaiktest– Figurenlegen– Zahlensymboltest
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Testdurchführung
Test erfolgt in 1:1 Situation Keine Multiple-Choice Fragen Probanden werden unterschiedliche Testmaterialien
vorgelegt bzw. Aufgaben gestellt Kein Paper&Pencil-Test Testleiter protokolliert
Ergebnisse und überträgt Daten in Protokollbogen Meisten Aufgaben mit Zeitbegrenzung Dauer ca. 60 – 90 min
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Testdurchführung
Beziehung zwischen Testleiter und Proband kann von großer Bedeutung sein
– TL soll ermutigen, nicht unter Druck setzten Testsituation sollte für Probanden körperlich bequem
sein Störungen (Telefon etc.) vermeiden Testleiter sollte mit Material vertraut sein Proband soll das Gefühl haben, dass ihm die
Gelegenheit geboten wird, sein Leistungsvermögen unter guten Bedingungen unter Beweis zu stellen
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Testinhalte
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1. Allgemeines Wissen
Jede Frage wird wörtlich in angegebener Reihenfolge gestellt– Wenn Antwort nicht klar darf Testleiter
nachfragen: „Erklären Sie mir das bitte etwas ausführlicher.“
Antworten werden in Protokollbogen notiert
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1. Allgemeines Wissen
1 Punkt für jede richtige Antwort Beispiel:
1) Wieviele Monate hat ein Jahr?6) Wo geht die Sonne auf?13) Wer wählt bei uns den Bundeskanzler?19) Was ist eine Ode?20) Auf welchem Kontinent liegt die Wüste Gobi?
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1. Allgemeines Wissen
23) Nennen Sie 3 verschiedene Arten von Blutgefäßen im menschlichen Körper.
24) Wie viele Planeten hat das Sonnensystem?
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1. Allgemeines Wissen
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1. Allgemeines Wissen
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2. Bilderergänzen
17 Bildvorlagen auf denen jeweils ein bedeutsames Detail fehlt
Höchstzeit für Lösung eines jeden Bildes beträgt 20 Sekunden
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2. Bilderergänzen
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2. Bilderergänzen
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2. Bilderergänzen
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3. Zahlennachsprechen
Vorwärts– 7 Aufgaben; jede mit 2 Durchgängen
Rückwärts– 7 Aufgaben; jede mit 2 Durchgängen
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3. Zahlennachsprechen
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4. Bilderordnen
10 Serien mit Bildern, die kleine Geschichten darstellen
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1 5
4
3
2
26
12 3
456
27
12
3
4
5 6
1
2
3
4 5
6
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4. Bilderordnen
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5. Wortschatz-Test
Liste von 32 Wörtern, die nach Schwierigkeit in eine Reihenfolge gebracht wurden
Proband soll Bedeutung der Wörter nennen
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5. Wortschatztest
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5. Wortschatztest
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6. Mosaiktest
9 mehrfarbige Würfel und 9 Kärtchen mit Mustern, die mit den Würfeln nachgebaut werden sollen– Aufgabe 1-5: 4 Würfel– Aufgabe 6-9: 9 Würfel
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6. Mosaiktest
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Testdurchführung
Rechnerisches Denken
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Testdurchführung
Figurenlegen
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Testdurchführung
Figurenlegen
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Testdurchführung
Allgemeines Verständnis
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Testdurchführung
Zahlen-Symbol-Test
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Testdurchführung
Gemeinsamkeiten finden
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Testauswertung
11 Skalen für die 11 Untertests Leistungen der Untertests = Rohwerte Rohwerte in Wertepunkte transformiert Probleme bei Items -> Zeitpunkte Wertepunkte A (Erwachsene) und Wertepunkte B (Schüler) Unterscheidung bei Schulbildung und Alter 3 Wertepunktsummen: Summe der 6 Verbaltests, Summe der
5 Handlungstests, Summe aller 11 Untertests
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Gütekriterien
Reliabilität:– Für 8 Untertests wurde die innere Konsistenz nach
Cronbachs Alpha bestimmt– Für das Zahlen nachsprechen und nachsprechen rückwärts
wurde die innere Konsistenz getrennt berechnet– Für den Zahlen-Symbol-Test wurde über die Methode der
Testzeithalbierung mit Spearman-Brown-Korrektur errechnet
– Der Gesamttest wurde nach Lienert errechnet
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Gütekriterien
Reliabilität:– Die mittlere Konsistenz der Skalen über z‘-Transformation– Die Meßwertverteilung für einzelne Altersgruppen sind
homogener als für die Gesamtstichprobe
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ühj
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Gütekriterien
Standardmeßfehler:– Können unmittelbar aus der Reliabilität errechnet werden
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Gütekriterien
Objektivität:– Wird beeinträchtigt, da es sich hier um einen Individualtest
ohne Multiple-Choice-Fragen handelt– Man kann leicht Probanden bevorzugen oder
benachteiligen
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Pro und Contra
Contra:– die theoretische Fundierung ist ungenügend– das Testergebnis ist teilweise von der Beziehung
zwischen Testleiter und Proband abhängig– er ist relativ unökonomisch– die Differenzierung im obere IQ-Bereich ist
ungenügend (ab ?)
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Pro und Contra
Pro:– Einblicke in Löseprozesse der Probanden
können gewonnen werden– Realitätsnahe Aufgabenformulierung -> hohe
Validität– Auch für Menschen mit motorischen
Beeinträchtigung geeignet– Der berechnete (Gesamt) IQ ist hoch reliabel