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Der Verband setzt sich für den Erhalt, den Schutz sowie Neubau in einer ökologischen Umwelt ein. Nach wie vor ist das Wohnen im “eigenen HEIM” die beste Lösung und wird von vielen Bürgern im Land Sachsen-Anhalt angestrebt. Ein Interessenverband, der schon jahrzehnte- lang besteht, ist jeder Zeit eine gute Lösung. Das Wohnen im “eigenen HEIM” ist auch ein Rechtsgut besonderer Art, dass es stets und ständig zu schützen gilt! Auch ist es die beste Lebensform für Familien und Altersvorsorge zugleich. VERBAND WOHNEIGENTUM SACHSEN-ANHALT e.V. Der Interessenvertreter für das selbst genutzte WOHNEIGENTUM! Schleiermacherstr. 15 06114 Halle (Saale) Tel./Fax: 0345 5220114 www.verband-wohneigentum.de/ sachsen-anhalt 1991 - 2011 Das Kräuterhexlein informiert über Heilkräuter von A - Z

Heilkräuter - Verband Wohneigentum · 2011. 4. 20. · Der Verband setzt sich für den Erhalt, den Schutz sowie Neubau in einer ökologischen Umwelt ein. Nach wie vor ist das Wohnen

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  • Der Verband

    setzt sich für den Erhalt, den Schutz sowie

    Neubau in einer ökologischen Umwelt

    ein. Nach wie vor ist das Wohnen im

    “eigenen HEIM”die beste Lösung und

    wird von vielen Bürgernim Land Sachsen-Anhalt

    angestrebt. Ein Interessenverband,der schon jahrzehnte-

    lang besteht, ist jeder Zeit eine gute

    Lösung. Das Wohnen im “eigenen HEIM”

    ist auch ein Rechtsgut besonderer Art, dass es stets und ständig

    zu schützen gilt! Auch ist es die beste

    Lebensform für Familienund Altersvorsorge

    zugleich.

    VERBAND WOHNEIGENTUMSACHSEN-ANHALT e.V.

    Der Interessenvertreter für das selbst genutzte

    WOHNEIGENTUM!

    Schleiermacherstr. 15 06114 Halle (Saale)

    Tel./Fax: 0345 5220114www.verband-wohneigentum.de/

    sachsen-anhalt

    1991 - 2011

    DasKräuterhexlein

    informiert über

    Heilkräuter von

    A - Z

  • Es war an einem feuchten, nebligen Wintermorgen nach einer kriechend kalten Nacht, als

    das kleine

    Kräuterhexlein mit einem kratzenden Hals aufwachte und ihrem schwarzen Kater mit der weißen Schwanzspitze kaum ein "Chuten Morchen" zukrächzen konnte. Widerwillig schälte sie sich aus ihrem warmen Bett, sprang kurzzeitig bibbernd in den Badezuber, nieste laut dreimal, dann bereute sie ihr mutiges Aufstehen, griff sich ihr großes ledergebundenes Kräuterbuch vom Regal und kroch dann möglichst schnell zurück ins Bett neben den schnurrenden Kater.

    Sie wollte dort heraussuchen, was am besten für ihren schmerzenden Hals getan werden konnte. Aber das war gar nicht so einfach. Alle Kräuter waren ordentlich nach ihrem Anfangsbuchstaben geordnet, und so mußte das kleine Kräuterhexlein lange suchen, bis sie schließlich mit Lindenblüten und Salbei die richtigen Mittel gegen ihre Probleme fand, die sie auch im Haus hatte. Dann erst zog sie sich unter der Bettdecke warm an und konnte sich ihren Kräutertee aufsetzen.

    Als sie den Ofen ordentlich eingeheizt und den Tee lauthals gurgelnd getrunken hatte, ging es ihr gleich viel besser. Und da kam ihr eine Idee. Wenn sie in dem Kräuterbuch gleich nach Krankheiten hätte suchen können, wäre sie viel schneller ans Ziel gekommen und hätte nicht alle Pflanzen bis dahin durchstudieren müssen. Sicherlich war das viele Lesen auch interessant. Aber ihrem Hals hätte es besser gefallen, wenn sie zuerst den wohltuenden Tee getrunken und dann weitergelesen hätte. Nachdenklich sah das kleine Kräuterhexlein den Kater an. Der legte den Kopf zur Seite, reckte dann den Schwanz mit der weißen Spitze steil nach oben und miaute dreimal ausdrucksvoll. Damit war es entschieden:

    Das kleine Kräuterhexlein schaltete ihren Hexencomputer ein und bastelte den ganzen Tag an einem magischen Heilkräuterbuch, in dem es möglich sein sollte, sowohl nach Pflanzen als auch nach Krankheiten zu suchen. Außerdem baute sie magische Verbindungen ein, die durch einfaches Klicken mit der Zaubermaus auf bestimmte Worte direkte Verbindungen ohne langes Blättern ermöglichten.

    Es dauerte lange, bis die kleine Kräuterhexe mit dem durch intensives Meditieren auch anderen zugänglichen Wissen zufrieden war. Sie fürchtete, dass immer noch Fehler, wahrscheinlich auch altes fehlerhaftes Wissen, enthalten waren, aber eines Tages entschied sie sich doch, den endgültigen Verbreitungsspruch darüber zu sprechen. Sie hofft, dass andere kleine und große Kräuterhexen, die vielleicht Fehler finden und Verbesserungsvorschläge haben, sich beim Großen Hexentreffen oder per Gedankenübertragung melden.

    Das kleine Kräuterhexlein empfiehlt, Heilkräuter vor allem bei leichten Problemen anzuwenden. Bei länger andauernden Krankheiten oder schwerwiegenden Erkrankungen sollte auf jeden Fall der Rat eines Arztes eingeholt werden. Diese Seiten sind als Anregung gedacht, nicht als medizinisches Handbuch zur Eigendiagnose und Selbstbehandlung.

  • Das kleine Kräuterhexlein informiert Seite 3

    AngelikaAngelika archanglika

    Wirkung und AnwendungAngelikawurzel (auch Engelwurz genannt) ist ein ausgesprochenes Magenmittel mit appetitanregender, verdauungsfördernder, krampflösender, blähungshemmender Wirkung. Die in Angelikawurzel enthaltenen Furocumarine machen die Haut lichtempfindlicher, daher sollte auf Sonnenbäder und intensive UV-Bestrahlung verzichtet werden.

    ZubereitungHeißer Aufguß:1 Teelöffel der feingeschnittenen Angelikawurzel mit einer Tasse heißem Wasser überbrühen, 10 Minuten in einem bedeckten Gefäß ziehenlassen oder mit 1 Tasse kaltem Wasser ansetzen und kurz aufkochen und ca. 30 Minuten vor den Mahlzeiten ungesüßt schluckweise trinken.

    Kombination mitals Magentee: Kümmel, Fenchel, Enzian und Pfefferminze

    AnisPimpinella anisum

    Wirkung und AnwendungDurch den hohen Gehalt an ätherischen Ölen ist Anis geeignet als hustenlinderndes und blähungstreibendes Mittel. Anis wird bei kleinen Kindern auch als Beruhigungsmittel verwendet.

    ZubereitungHeißer Aufguß:1 Teelöffel zerstoßenes oder gepulvertes Anis mit einer Tasse heißen Wasser aufbrühen und 10-15 Minuten bedeckt ziehen lassen, abseihen; mehrmals täglich eine Tasse trinken.Inhalieren:3-5 Tropfen ätherischen Öls in heißem Wasser etwa 10-15 Minuten einatmen.

    Kombination mit!zur Appetitanregung: Enzianwurzel, Kümmel, Wermut !zur Beruhigung bei Kindern: Fenchel

    ArnikaArnica montana, Arnica chamissonis

    Wirkung und AnwendungArnika hat eine anregende Wirkung auf Magen, Darm und Nervensystem. Die innerliche Anwendung dieser Droge

    ist jedoch wegen schädlicher Nebenwirkungen besonders bei größeren Gaben kaum zu empfehlen.

    Äußerlich wird Arnikablüten-Aufguß wegen der heilenden Wirkung bei Quetschungen, Verstauchungen,

    Schwellungen und Geschwüren verwendet. Bei Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut wird

    Arnika zu Mundspülungen verwendet.

    ZubereitungHeißer Aufguß:

    2 Teelöffel Blüten werden mit einer Tasse heißem Wasser überbrüht, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen.Es können mehrmals täglich Umschläge um die

    erkrankten Körperteile gemacht werden.

    Kombination mit!bei Quetschungen und Schwellungen: Frauenmantel und

    Enzian

  • Das kleine Kräuterhexlein informiert Seite 4

    AugentrostEuphrasia officinalis

    Wirkung und AnwendungIn der Hauptsache findet Augentrost äußerliche Anwendung bei Entzündungen der Augen oder bei Augenschwäche. Aber auch innerlich wird er als Tee verwendet, und zwar als lösendes und linderndes Mittel bei Husten und Halsschmerzen.

    Zubereitung1 Teelöffel voll mit einer Tasse Wasser aufkochen und warm oder kalt zu Umschlägen verwenden. Bei innerlicher Anwendung schluckweise trinken.

    Kombination mitbei Husten: Spitzwegerich, Huflattich

    BaldrianValerina officinalis

    Wirkung und AnwendungBaldrian ist das beliebteste Mittel bei Nervenschwäche, Herzklopfen und Schlaflosigkeit. Er hat eine beruhigende und krampfstillende Wirkung und wird daher auch bei Magenkrämpfen und Darmbeschwerden verwendet.Interessant ist auch die anlockende Wirkung auf Katzen.

    ZubereitungTee:2 Teelöffel der zerkleinerten Wurzel mit einer Tasse Wasser heiß aufgießen und 5 Minuten abgedeckt ziehen lassen, abseihen. Ungesüßt täglich eine Tasse voll am Abend trinken.Bad:100 g zerkleinerte Baldrianwurzel mit 2 Liter Wasser heiß aufgießen, 10 Minuten abgedeckt ziehen lassen, abseihen und den Aufguß ins Vollbad geben.

    Kombination mit!bei nervösen Herzbeschwerden: Melisse, Johanniskraut

    BärentraubeArctostaphylos uvae ursi

    Wirkung und AnwendungWegen ihrer harndesinfizierenden Eigenschaften finden Bärentraubenblätter als Blasentee Verwendung. Der Harn färbt sich zunächst braun bis olivgrün und wird mit fortschreitender Besserung heller. Sie sollten nicht über längere Zeit ohne ärztlichen Rat eingenommen werden.

    ZubereitungTee:2 Teelöffel Bärentraubenblätter mit einer Tasse Wasser heiß aufbrühen, 5 Minuten ziehen lassen.Kalter Auszug und Abkochung:2 Teelöffel Bärentraubenblätter mit einer Tasse Wasser kalt ansetzen, mehrere Stunden ausziehen und dann mindestens 10 Minuten kochen lassen; mehrmals täglich 1 Tasse zwischen den Mahlzeiten trinken.

  • Das kleine Kräuterhexlein informiert Seite 5

    BeinwellSymphytum officinale

    Wirkung und AnwendungBeinwell sollte ausschließlich äußerlich und höchstens 4 Wochen lang verwendet werden. Hier kommt Beinwell bei Prellungen, Zerrungen, Quetschungen und Verstauchungen sowie zur Anregung der Knochenheilung zur Anwendung. Diese Wirkung ist nicht klinisch belegt, wurde aber z.B. in der Sportmedizin gezeigt.In der Schwangerschaft und Stillzeit sowie im Kindesalter sollte Beinwell nicht verwendet werden.

    ZubereitungBeinwell wird meist in Salben verwendet.

    (Kardo-)benediktenkrautCnicus benedictus

    Wirkung und AnwendungAls Bitterdroge wird es in der Hauptsache gegen Appetitlosigkeit und Magenleiden gebraucht. Größere Gaben erregen Brechreiz.

    ZubereitungHeißer Aufguß:1 Teelöffel voll mit einer Tasse heißem Wasser aufbrühen (nicht kochen!), 30 Minuten ziehen lassen. Bis zu drei Tassen vor den Mahlzeiten schluckweise trinken.

    Kombination mit!als Magenmittel: Tausendgüldenkraut, Wermut

    BirkeBetula pendula, Betula pubescens

    Wirkung und AnwendungBirkenblätter finden Verwendung als harntreibendes Mittel bei Nierenleiden und Wassersucht, aber auch zur Blutreinigung sowie bei Gicht und Rheuma. Bemerkenswert ist, daß trotz der harntreibenden Wirkung keine Nierenreizung eintritt.

    ZubereitungTee:2 Eßlöffel grob geschnittene Birkenblätter mit einer Tasse kochenden Wassers übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Täglich eine Tasse voll trinken. Es muß zusätzlich viel getrunken werden.

    Kombination mit!bei akuter Nierenentzündung: Leinsamen, Hauhechel !bei Gicht und Rheuma: Tausendgüldenkraut, Faulbaumrinde.

  • Das kleine Kräuterhexlein informiert Seite 6

    BohnePhaseolus vulgaris

    Wirkung und AnwendungIn der Volksheilkunde gilt Bohnenschalentee als Mittel gegen Zuckerkrankheit (Vorsicht beim Gebrauch bei eingestellten Diabetikern!). Wegen der harntreibenden Wirkung wird der Tee auch bei Ödemen, Nierenproblemen und Gicht und Rheumatismus verwendet.

    ZubereitungKalter Auszug und Abkochung:1 Eßlöffel voll Bohnenschalen/hülsen mit einer Tasse Wasser kalt ansetzen, nach etwa 8 Stunden einige Minuten auskochen; tagsüber schluckweise trinken.

    Kombination mit

    BrennesselUrtica dioica, Urtica urens

    Wirkung und AnwendungBrennesselkraut ist ein beliebtes Blutreinigungsmittel; es findet allgemein zu Frühjahrs- und Blutreinigungskuren Verwendung. Wegen seiner harntreibenden Wirkung ist es auch bei Blasen- und Nierentees gebräuchlich.Außerdem wird es bei rheumatischen Beschwerden eingesetzt.

    ZubereitungTee:2 Teelöffel geschnittenes Brennesselkraut oder Brennesselblätter mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen, dann abseihen. Mehrmals täglich 1 Tasse trinken. Es sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden.Preßsaft:3x täglich einen Eßlöffel einnehmen.

    Kombination mit

    BrombeereRubis fruticosus

    Wirkung und AnwendungDie Früchte der Brombeere sind ein gutes Mittel gegen Hunger ..., aber auch die Blätter finden eine Verwendung: Sie werden wegen ihres Gerbstoffgehaltes bei Durchfall als zusammenziehendes Mittel, aber auch bei sonstigen Magen- und Darmstörungen verwendet.Als Genußmittel (Ersatz für Schwarzen Tee) kann man sie zusammen mit Himbeerblättern zubereiten.

    ZubereitungAbkochung:Bei Magen- und Darmstörungen 1 Teelöffel voll Brombeerblätter mit einer Tasse Wasser etwa 10 Minuten kochen; tagsüber ungesüßt 2-3 Tassen trinken.Heißer Aufguß:Als Genußmittel einen Teelöffel voll mit einer Tasse kochenden Wassers überbrühen und 10 Minuten ziehen lassen.

    Kombination mit

  • Das kleine Kräuterhexlein informiert Seite 7

    BrunnenkresseNasturtium officinale

    Wirkung und AnwendungWährend die frische Brunnenkresse wegen ihres hohen Vitamingehalts gerne roh als Salat gegessen wird, ist die getrocknete Droge als Mittel gegen Ödeme, Leberleiden und Hautausschlag bekannt. Die Wirkung ist harntreibend und blutreinigend.

    ZubereitungHeißer Aufguß:2 Teelöffel Kresse mit einer Tasse Wasser überbrühen und 10 Minuten ziehen lassen; täglich vormittags eine Tasse wenig gesüßt trinken.

    Kombination mitgegen Ödeme: Hauhechel und Rosmarin

    EhrenpreisVeronica officinalis

    Wirkung und AnwendungEhrenpreis wird in der Volksheilkunde bei chronischem Bronchialkatarrh verwendet. Sie wurde auch bei Durchfall und bei Gicht und Rheuma angewandt.

    ZubereitungHeißer Aufguß:2 Teelöffel voll mit einer Tasse Wasser überbrühen und 10 Minuten ziehen lassen; tagsüber schluckweise trinken.

    Kombination mit

    EibischAlthea officinalis

    Wirkung und AnwendungDurch den hohen Schleimgehalt findet Eibisch bei allen

    Erkrankungen des Halses, Rachens und der Atmungsorgane als lösendes und reizmilderndes Mittel Anwendung und ist daher wirksamer Bestandteil in den meisten Brust- und Hustentees.Eibisch hat sich auch bei Magenkatarrh/verdorbenem Magen

    bewährt.

    Zubereitung1 Eßlöffel der Eibischblätter oder 1 Teelöffel der gehackten Wurzel

    mit einer Tasse kalten Wassers ansetzen und 1-2 Stunden lang ziehen lassen, dabei ab und zu umrühren, mehrmals täglich leicht

    erwärmt trinken.

    Kombination mit!bei verdorbenem Magen: Fenchel, Kamille, Süßholz

    !bei Bronchialkatarrh: Süßholz, Huflattich

  • Das kleine Kräuterhexlein informiert Seite 8

    EicheQuercus robur, Quercus petraea

    Wirkung und AnwendungEichenrinde wird wegen der adstringierenden Wirkung hauptsächlich äußerlich zu Bädern bei Frostbeulen und Fußschweiß, ferner zu Gurgelwässern und Spülungen bei Schleimhautentzündungen im Mund- und Rachenbereich und Entzündungen im Anal- und Genital-Bereich sowie allgemeinen entzündlichen Hauterkrankungen verwendet.Bekannt ist auch die innerliche Anwendung bei Durchfall und Magenkatarrh.

    ZubereitungAbkochung:Äußerlich 500 Gramm mit 3-4 Liter Wasser abgekocht für ein Bad.Für Spülungen und Umschläge 2 Eßlöffel Eichenrinde mit 3 Tassen Wasser aufkochen, 5 Minuten ziehen lassen, abseihen. Mehrmals täglich mit der warmen Abkochung gurgeln. Bei Umschlägen mehrmals täglich die kalte Lösung auf die betroffenen Hautpartien aufbringen.Innerlich 1/2 Teelöffel voll mit einer Tasse Wasser kurz aufkochen, 5 Minuten ziehen lassen, abseihen und in Anteilen trinken.

    Kombination mit

    EnzianGentiane lutea

    Wirkung und AnwendungAls typische Bitterdroge mit hohem Gerbsäuregehalt findet Enzian allgemein als verdauungsförderndes Magenmittel überall Anwendung. Die Wirkung ist wohltuend, stärkend, belebend und appetitanregend. Ob auch der blaue Enzian diese Wirkung hat, wüßte die kleine Kräuterhexe auch gerne.

    ZubereitungTee:1 Teelöffel voll Enzianwurzel mit einer Tassen Wasser kalt ansetzen, etwa 5 Stunden ziehen lassen, abseihen, oder 1 Teelöffel mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen, 5 Minuten ziehen lassen, abseihen. Den Tee 30 Minuten vor den Mahlzeiten schluckweise trinken.

    Kombination mit!als Magenmittel: Wermut, Kardobenediktenkraut, Kalmus, Tausendgüldenkraut

  • Seite 9

    ErdbeereFragaria vesca

    Wirkung und AnwendungVon Erdbeeren können nicht nur die leckeren und gesunden Früchte verwendet werden: die Wirkung von Erdbeerblättern ist ähnlich wie bei Brombeerblättern zusammenziehend. Sie werden gegen Durchfall verwendet.In Verbindung mit Brombeerblättern und Pfefferminze werden sie gern als Genußmittel (Ersatz für schwarzen Tee) getrunken.

    Zubereitung!Abkochung:1 Teelöffel voll Erdbeerblätter mit einer Tasse Wasse aufkochen; tagsüber ungesüßt 2-3 Tassen trinken. !Als Genußmittel heißer Aufguß:1 Eßlöffel voll mit einer Tasse Wasser überbrühen und einige Minuten ziehen lassen. !Erdbeertorte

    Kombination mit als Tee gegen Durchfall: Brombeerblätter, Johanniskraut und Kamille

    ErdrauchFumaria officinalis

    Wirkung und AnwendungHeißer Aufguß:2 Teelöffel voll mit einer Tasse Wasser aufbrühen und 10 Minuten ziehen lassen. Zu den Mahlzeiten 1 Tasse Tee trinken.

    ZubereitungErdrauchkraut ist bei krampfartigen Beschwerden im Bereich der Gallenblase und der Gallenwege sowie bei Krämpfen im Magen-Darm-Trakt hilfreich. Erdrauch wirkt auch blutreinigend, schweißtreibend und schwach abführend.

    Kombination mit!als Tee gegen Magen-Darm-Krämpfe: Anis, Süßholz und Tausendgüldenkraut

    FaulbaumRhamnus frangula

    Wirkung und AnwendungFaulbaum- oder Frangularinde ist ein mild abführendes Mittel. Es sollte jedoch nicht länger als 1-2 Wochen verwendet werden (Kaliummangel).

    ZubereitungKalter Auszug:1 Teelöffel Faulbaumrinde mit einer Tasse kaltem Wasser übergießen und 12 h ziehen lassen, dann durch ein Teesieb abseihen. Abends vor dem Schlafengehen 1 Tasse ohne Zucker trinken.Tee:1 Teelöffel Faulbaumrinde mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen, 10-15 Minuten ziehen lassen, dann abseihen.

    Kombination mit!bei Darmkatarrh: Kümmel, Fenchel

    Das kleine Kräuterhexlein informiert

  • Seite 10

    FenchelFoeniculum vulgare

    Wirkung und AnwendungFenchel hat eine schleimlösende, und krampfstillende Wirkung. Er findet Verwendung als Brust und Hustentee, bei Magenschwäche und besonders als Beruhigungsmittel für kleine Kinder.

    ZubereitungHeißer Aufguß:1 Teelöffel frisch gequetschter Fenchelsamen mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen, abgedeckt 5 Minuten ziehen lassen. Mehrmals täglich 1-2 Tassen trinken. Bei Verwendung für Kinder kann man die gleiche Menge auch mit Milch kurz aufkochen.

    Kombination mit!bei verdorbenem Magen: Kümmel, Kamille, Lindenblüten !als Beruhigungsmittel für Kinder: Anis

    FichtePicea abies, Abies alba

    Wirkung und AnwendungDie ätherischen Öle aus frischen Fichtenspitzen wie auch aus Kiefernsprossen helfen bei Husten und Bronchialkatarrhen, äußerlich bei Muskel- und Nervenschmerzen.

    ZubereitungInnere Anwendung:3x täglich 4 Tropfen des ätherische Öles in etwas Wasser oder auf 1 Stück Zucker einnehmen.Äußere Anwendung:Zur Inhalation mehmals täglich 2 g Öl in heißes Wasser geben und die Dämpfe einatmen.Als Badezusatz wird 200-300 g der frischen, im Frühjahr gesammelten Triebe mit 1 Liter Wasser heiß aufgebrüht und 5 Minuten ziehen gelassen, der abgeseihte Aufguß wird in das warme Vollbad gegeben.

    Fieberklee, BitterkleeMenyanthes trifoliata

    Wirkung und AnwendungFieberklee findet Anwendung als magenstärkendes und appetitanregendes Mittel. Auch bei Fieber und Migräne wird Fieberklee in der Volksheilkunde verwendet.

    ZubereitungHeißer Aufguß oder Abkochung:1 Teelöffel der kleingeschnittenen Bitterkleeblätter mit einer Tasse kochendem Wasser aufbrühen oder mit einer Tasse kaltem Wasser ansetzen und kurz aufkochen; 10 Minuten ziehen lassen, tagsüber schluckweise besonders 30 Minuten vor den Mahlzeiten ungesüßt trinken.

    Kombination mit!als Magentee: Fenchel, Pfefferminze, Schafgarbe, Tausendgüldenkraut

    Das kleine Kräuterhexlein informiert

  • Seite 11

    LeinsamenLinum usitatissimum

    Wirkung und AnwendungMild wirkendes, linderndes Mittel bei allen katarrh-artigen Entzündungen von Magen und Darm. Durch den hohen Schleimgehalt ist Leinsamen bei Verstopfung geeignet. Da Leinsamen über die Quellung und Volumenzunahme die Darmperistaltik anregt und dadurch abführend wirkt, ist auch bei längerem Gebrauch kein Kaliummangel zu erwarten, es sollte jedoch auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Äußerlich wird er vielfach zu schmerzlindernden Umschlägen, auch bei lokalen Hautentzündungen Verwendet.

    Zubereitungganze Leinsamen:2-3 x täglich 1 Eßlöffel unzerkleinerten oder angestoßenen Leinsamen zusammen mit je 150 ml Flüssigkeit einnehmen. Leinsamenschleim:Er wird aus geschrotetem bzw. zerkleinerten Leinsamens zubereitet, am besten am Abend die Tagesmenge für den nächsten Tag einweichen: 1-2 Eßlöffel auf 1/4 - 1/2 Liter Wasser.Kompresse:30-50 g Leinsamenmehl als feucht-heiße Kompresse.

    Kombination mit bei Darmkatarrh: Eibisch, Fenchel, Süßholz

    FrauenmantelAlchemilla vulgaris, Alchemilla xanthochlora

    Wirkung und AnwendungFrauenmantel hat eine zusammenzehende, beruhigende Wirkung und wird daher innerlich bei Durchfall, verdorbenem Magen und Darmstörungen angewandt. Auch die äußerliche Wirkung als zusammenziehendes Wundmittel ist bekannt. Heute wird Frauenmantel nicht mehr bei menstruellen Beschwerden angewendet.

    ZubereitungTee:3 Teelöffel Frauenmantelkraut mit einer Tasse Wasser heiß aufgießen und 10 Minuten ziehen lassen, abseihen;oder die gleiche Menge mit kaltem Wasser ansetzen und etwa 5 Stunden ziehen lassen, abseihen. Bis zu 3 Tassen täglich trinken.

    Kombination mit!als Tee gegen Magen- und Darmkatarrh: Eichenrinde, Melissenblätter, Taubnesselblüten

    GoldruteSolidago virgaurea / serotina /canadensis

    Wirkung und AnwendungDie Droge hat eine stark harntreibende Wirkung. Innerlich wird sie gegen Rheumatismus und als Blasen- und Nierentee und bei Steinleiden getrunken. Goldrute soll gegen Magenkrämpfe helfen und leicht fiebersenkend wirken.

    ZubereitungTee:2 Teelöffel feingeschnittenes Goldrutenkraut mit einer Tasse Wasser überbrühen oder mit einer Tasse kaltem Wasser ansetzen und kurz aufkochen; 10 Minuten ziehen lassen, abseihen. Mehrmals täglich 1 Tasse trinken. Es müssen mindestens 2 Liter Flüssigkeit (insgesamt) pro Tag getrunken werden.

    Kombination mit!gegen Nierenleiden und Wassersucht: Schachtelhalm und Birkenblätter

  • Seite 12

    HaferstrohAvena sativa

    Wirkung und AnwendungHaferstroh wird äußerlich bei entzündlichen und nässenden Hauterkrankungen, speziell bei Juckreiz, verwendet.

    ZubereitungBad:100 g zerkleinertes Haferstroh (kurz vor der Vollblüte geerntet, getrocknet, gedroschen) wird mit 4 Liter kochendem Wasser aufgebrüht und auf Zimmertemperatur abgekühlt. Nach dem Abseihen die Auszugsflüssigkeit in des Vollbad geben.

    HagebuttenRosa canina

    Wirkung und AnwendungHagebutten, die Früchte der Hecken- oder Hundsrose, finden als mildes Abführmittel Verwendung. Wegen des angenehmen Geschmacks eignen sie sich aber vor allem sehr gut zu einem wohlschmeckenden Tee.

    ZubereitungAbkochung:1 Teelöffel voll Hagebutten mit einer Tasse 10 Minuten kochen und einige Stunden ziehen lassen; bis zu 3 Tassen ungezuckert trinken. Tee:1 Teelöffel zerkleinerter Hagebutten mit einer Tassse kochenden Wassers überbrühen, 5-10 Minuten ziehen lassen, warm oder kalt trinken.

    HauhechelOnonis spinosa

    Wirkung und AnwendungVerwendet wird die Droge als harntreibendes und blutreinigendes Mittel gegen Nierengrieß und als Blasentee.

    ZubereitungAbkochung:1 Teelöffel zerkleinerte oder grob gepulverte Hauhechelwurzel mit einer Tasse kochendem Wasser überbrühen und 30 Minuten ziehen lassen, abseihen; 2-3 Tassen täglich schwach gesüßt trinken.

    Kombination mit!als harntreibender Tee: Stiefmütterchen, Anis, Wacholderbeeren

    Das kleine Kräuterhexlein informiert

  • Seite 13

    HeidekrautCalluna vulgaris

    Wirkung und AnwendungDie Blüten werden in der Hauptsache als harntreibender Tee und bei Durchfällen, aber auch bei Blasen- und Nierensteinen verwendet. Auch bei Verschleimung, Husten und Bronchialkatarrh wird aus der Droge ein schleimlösender Tee bereitet.

    ZubereitungHeißer Aufguß:2 Teelöffel voll mit einer Tasse Wasser kurz aufbrühen und 5 Minuten ziehen lassen. Regelmäßig mehrere Tassen täglich trinken.

    Kombination mit!als Tee gegen Steinleiden: Birkenblätter, Goldrute und Hauhechel

    Heidelbeere, BlaubeereVaccinium myrtillus

    Wirkung und AnwendungHeidelbeerblätter werden genau wie die Beeren gegen Durchfall verwendet. Außerdem kann man den Tee als Mittel gegen Zuckerkrankheit verwenden (Vorsicht bei eingestellten Diabetikern!). Bei Schleimhautentzündungen im Mund- und Rachenbereich kann das Spülen mit einer Abkochung helfen.

    ZubereitungAbkochung:1 Eßlöffel voll Blätter mit einer Tasse Wasser etwa 10 Minuten kochen, schluckweise trinken. Die getrockneten Früchte können auch gekaut werden.Äußerlich:Von den getrockneten Früchten werden 2-3 Eßlöffel mit 1/2 Liter Wasser 30 Minuten kochen, abseihen. Den Mund- und Rachenraum mehrmals täglich spülen.

    Kombination mit!gegen Zuckerkrankheit: Bohnenschalen, Brombeerblätter, Brennesselblätter

    HirtentäschelCapsella bursa-pastoris

    Wirkung und AnwendungWegen ihrer zusammenziehenden, blutstillenden Wirkung wird die Droge gegen Blutungen aller Art äußerlich angewendet. Von innerlicher Anwendung wird abgeraten.

    ZubereitungHeißer Aufguß:1 Eßlöffel voll mit einer Tasse kochendem Wasser überbrühen, nach etwa 15 Minuten abseihen. Der erkaltete Aufguß kann zu Umschlägen verwendet werden. Bei Nasenbluten den erkalteten Aufguß in die Nase einziehen.

    Das kleine Kräuterhexlein informiert

  • Seite 14

    Hohlzahn, Liebersche KräuterGaleopsis segetum

    Wirkung und AnwendungDie Droge gilt als Mittel bei Heiserkeit, Husten und Bronchitis. Die Wirkung ist schleimlösend und reizlindernd.

    ZubereitungAbkochung:1 Eßlöffel feingeschnittenen Hohlzahnkrauts mit einer Tasse Wasser einige Minuten kochen, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen. Täglich 2 Tassen mit Honig gesüßt warm trinken.

    Kombination mit!bei Husten oder Bronchitis: Lindenblüten, Lungenkraut, Süßholz

    Holunder, FliederbeereSambucus nigra

    Wirkung und AnwendungHolunderblüten wirken durch das darin enthaltene ätherische Öl anregend auf die Schweißdrüsen. Sie werden verwendet als schweißtreibendes, harntreibendes und blutreinigendes Mittel, besonders bei Erkältungskrankheiten, Fieber oder Grippe, wo ein Schweißausbruch gewollt ist. Der aus reifen Holunderbeeren gepreßte Saft ist sehr vitaminreich und ein gutes Mittel gegen Grippe und Erkältungen.

    ZubereitungHeißer Aufguß:1 Eßlöffel voll Holunderblüten mit einer Tasse Wasser aufbrühen und 15 Minuten ziehen lassen. Man trinkt täglich bis zu 5 Tassen heiß und mit Kandis oder Honig gesüßt.Der aus den Beeren gewonnene Saft wird gesüßt und mit oder ohne Wasser heiß getrunken.

    Kombination mit als Hustentee: Spitzwegerich, Huflattich, Eibisch, Fenchel, Süßholz !als schweißtreibendes Mittel: Lindenblüten, Kamille

    HopfenHumulus lupulus

    Wirkung und AnwendungNeben der Hauptverwendung in der Bierbrauerei ist hopfen ein vorzügliches beruhigendes und schlafförderndes Mittel.

    ZubereitungTee:1 Teelöffel zerkleinerter Hopfenzapfen mit einer Tasse Wasser heiß aufgießen, 10 Minuten bedeckt ziehen lassen, durch ein Teesieb abseihen. Mittags und abends nach den Mahlzeiten eine Tasse trinken.

    Kombination mit!als Beruhigungsmittel: Baldrian

    Das kleine Kräuterhexlein informiert

  • Seite 15

    HuflattichTussilago farfara

    Wirkung und AnwendungHuflattichblätter als Bestandteil des Brusttees finden Verwendung bei Erkrankungen der Atmungsorgane, Husten, Heiserkeit und Verschleimung. Auch bei Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut sowie oberflächlichen Hautentzündungen hilft Huflattich. Er sollte jedoch nicht in der Schwangerschaft und Stillzeit oder bei Kindern angewendet werden.

    ZubereitungTee:1-2 Teelöffel kleingeschnittener Huflattichblätter mit 1 Tasse Wasser heiß aufgießen, 5 Minuten ziehen lassen, durchseihen und mit Honig süßen. Täglich bis zu 2 Tassen möglichst heiß trinken.

    Kombination mit!bei Husten und Heiserkeit: Süßholz, Fenchel bei Keuchhusten: Thymian

    IngwerZingiber officinalis

    Wirkung und AnwendungIngwer (zerkleinerte Ingwerwurzel) hilft bei Appetitlosigkeit und bei Verdauungsbeschwerden, da er die Speichel- und Magensaftsekretion fördert und die Darmperistaltik anregt. Außerdem wird Erbrechen gehemmt, was vorbeugend gegen Reisekrankheit genutzt werden kann.

    ZubereitungAls Gewürz in verschiedenen Essen vor allem exotischer Herkunft, z.B. Gebratene Ente (Indonesien).Tee:1 Teelöffel grob gepulverter Ingwerwurzel mit einer Tasse Wasser heiß aufgießen, abgedeckt 5-10 Minuten ziehen lassen, abseihen. Vor den Mahlzeiten 1 Tasse trinken.Tinktur (1:5):20 Tropfen in etwas Wasser vor den Mahlzeiten einnehmen.

    Kombination mit bei Verdauungsbeschwerden: Curcuma, Kümmel, Zimt, Enzian

    Isländisch MoosCetraria islandica

    Wirkung und AnwendungDie Droge wird sowohl als Magenmittel (kräftigend und appetitanregend) wie auch als Hustenmittel (schleimlösend und reizlindernd) verwendet.

    ZubereitungAls Magenmittel Abkochung:1 Teelöffel voll mit einer Tasse Wasser aufkochen, 10 Minuten ziehen lassen und anteiltweise nach der Mahlzeit ungesüßt trinken.Als Hustenmittel: Abkochung (entbittert):1 Eßlöffel voll mit 1/2 Liter Wasser 6-8 Stunden kalt ansetzen, Wasser abgießen, die so entbitterte Droge mit 1/2 Liter Wasser zähflüssig kochen und stark gesüßt löffelweise einnehmen.

    Kombination mit als Hustenmittel: Eibisch, Süßholz.

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    JohanniskrautHypericum perforatum

    Wirkung und AnwendungJohanniskraut findet Verwendung bei leichten depressiven Störungen, Angst und nervöser Unruhe sowie gegen Bettnässen kleiner Kinder.

    ZubereitungTee:1 Teelöffel feingeschnittenes Johanniskraut mit einer Tasse kochendem Wasser aufgießen, abgedeckt 10 Minuten ziehen lassen, abseihen. Schwach gesüßt morgens und abends eine Tasse warm trinken, gegen Bettnässen am frühen Nachmittag geben.

    Kombination mit!als Tee gegen Bettnässen: Bärentraubenblätter, Eichenrinde, Lindenblüten

    KalmusAcorus calamus

    Wirkung und AnwendungEin bei allen Magenbeschwerden und Störungen des Verdauungsapparates sinnvolles Mittel. Es ist auch bei Blähungen und Krämpfen zu verwenden.

    ZubereitungHeißer Aufguß:2 Teelöffel voll mit einer Tasse siedendem Wasser übergießen (evtl. kurz aufkochen), 10 Minuten ziehen lassen und tagsüber eine Tasse vor den Mahlzeiten schluckweise trinken.Als Badezusatz (bei schwachen Kindern) 200 Gramm mit 2 Liter Wasser auskochen.

    Kombination mitKamilleMatricararia recutita /Chamomilla recutita

    Wirkung und AnwendungKamille ist das beliebteste Volksheilmittel mit den verschiedensten Anwendungsgebieten, sowohl innerlich als auch äußerlich zu Umschlägen und Bädern, z.B. bei Verletzungen. Die äußerliche Wirkung ist desinfizierend, erweichend und schmerzlindernd. Innerlich wirkt sie in der Hauptsache schweißtreibend, erwärmend, krampfstillend, vor allem bei entzündlichen Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, und entzündungshemmend, u.a. bei Entzündungen der Haut und Schleimhaut. Auch bei Erkältungskrankheiten kann Kamille helfen, z.B. durch Inhalation der Dämpfe. Diese Anwendungen gelten außer für die Echte Kamille auch für die Römische Kamille (Anthemis nobilis).

    ZubereitungHeißer Aufguß: 1 Eßlöffel voll Kamillenblüten mit einer Tasse siedendem Wasser übergießen und 5-10 Minuten bedeckt ziehen lassen. Als Aufguß für Umschläge wird die doppelte Menge Kamillenblüten verwendet, man läßt 15 Minuten ziehen. Für Bäder werden 50 Gramm Blüten in 1 Liter Wasser aufgekocht, 15 Minuten bedeckt stehengelassen, abgeseiht und ins Bad gegeben.

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    (Kardo-)benediktenkrautCnicus benedictus

    Wirkung und AnwendungAls Bitterdroge wird es in der Hauptsache gegen Appetitlosigkeit und Magenleiden gebraucht. Größere Gaben erregen Brechreiz.

    ZubereitungHeißer Aufguß:1 Teelöffel voll mit einer Tasse heißem Wasser aufbrühen (nicht kochen!), 30 Minuten ziehen lassen. Bis zu drei Tassen vor den Mahlzeiten schluckweise trinken.

    Kombination mit!als Magenmittel: Tausendgüldenkraut, Wermut

    KatzenpfötchenAntennaria diocica

    Wirkung und AnwendungIn der Volksheilkunde werden die Blüten wegen der harntreibenden Wirkung als Nieren- und Blasentee, auch bei Gicht und Gallensteinen verwendet.

    ZubereitungAbkochung:1 Eßlöffel voll mit einer Tasse Wasser kurz aufkochen und morgens ohne Zucker trinken.

    Kombination mit!als harntreibender Tee: Hauhechel, Birkenblätter, Schachtelhalm, Wacholderbeeren

    KletteArctium tomentosum / lappa / minus

    Wirkung und AnwendungKlettenwurzel wurde früher bei Magenbeschwerden, als harntreibendes Mittel sowie äußerlich bei Hautkrankheiten verordnet. Es soll eine blutreinigende Wirkunghaben und auch gegen Rheumatismus und Gicht verwendet werden.

    ZubereitungHeißer Aufguß:1 Teelöffel gehackter Klettenwurzel mit einer Tasse Wasser überbrühen, 5-10 Minuten ziehen lassen; täglich 1-2 Tassen trinken.

    Kombination mit!als harntreibendes Mittel: Birkenblätter, Schachtelhalm

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    KnoblauchAllium sativum

    Wirkung und AnwendungDas im Knoblauch enthaltene Allicin hat eine antibiotische Wirksamkeit, der günstige Einfluß bei Arterienverkalkung und hohem Blutdruck wird dem Alliin zugeschrieben (nur in frischen Zwiebeln, da es zu dem Allicin abgebaut wird). Der geruchsintensive Bestandteil ist das Allicin. Knoblauch wirkt auch appetitanregend, verdauungsfördernd und blähungstreibend und wird bei infektiösen Erkrankungen des Verdauungsapparates verordnet. Es wurde ein günstiger Einfluß auf Blutfettwerte sowie auf altersbedingte Gefäßveränderungen festgestellt. Knoblauch kann hier auch vorbeugend wirksam werden. Die Blutgerinnung soll durch Knoblauch geringfügig gehemmt werden. Er spielt in der Herzinfarkt-Prophylaxe daher eine relativ große Rolle.Böswillige behaupten, daß Knoblauch auch gute Effekte erzielt, wenn man in vollbesetzten Bussen und Bahnen einen Sitzplatz haben möchte ...

    ZubereitungDie Knoblauchzwiebel, bzw. einzelne Knollen, wird meist nicht als Tee, sondern in Essen verwendet, dem es einen scharfen und würzigen Geschmack und besonderen Geruch Verleiht.

    Kombination mit!im Essen: Knoblauch kann in fast !Allen Gerichten mit Zwiebeln zugesetzt werden.

    KnöterichPolygonum aviculare

    Wirkung und AnwendungKnöterich dient in der Hauptsache als harntreibender Nieren- und Blasentee sowie gegen Gicht und Rheumatismus. Außerdem ist er als Hustentee gebräuchlich.

    ZubereitungAls harntribendes Mittel heißer Aufguß:1 Eßlöffel voll mit einer Tasse Wasser überbrühen und morgens nüchtern kalt trinken.Als Hustenmittel Abkochung:1 Eßlöffel voll mit einer Tasse Wasser kurze Zeit kochen und mit Kandis reichlich gesüßt tagsüber in kleinen Anteilen trinken.

    Kombination mit!als Hustentee: Hohlzahn, Huflattich, Süßholz

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    KönigskerzeVerbscum densiflorum, Verbascum phlomoides

    Wirkung und AnwendungSchleimlösendes, hustenlinderndes Mittel bei allen Erkältungskrankheiten, Husten, Bronchialkatarrh, Atemnot.

    Zubereitung1-2 Teelöffel feingeschnittene Königskerzenblüten mit einer Tasse kochendem Wasser überbrühen oder mit einer Tasse kaltem Wasser ansetzen, und kurz zum Sieden erhitzen, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen.Tagsüber bis zu 2 Tassen mit Kandis oder Honig gesüßt schluckweise trinken.

    Kombination mit!als Hustentee: Isländisch Moos, Leinsamen, Fieberklee, Brombeerblätter

    KümmelCarum carvi

    Wirkung und AnwendungKümmel wirkt magenstärkend und blähungshemmend; er hat sich als erwärmendes und stärkendes Magenmittel bewährt. Besonders bei Magenkrampf ist Kümmel angezeigtHeißer Aufguß:1 Teelöffel voll mit einer Tasse siedendem Wasser aufbrühen (evtl. kurz aufkochen) Und abgedeckt 5 Minuten ziehen lassen. Zu den Mahlzeiten 1 Tasse warm trinken.

    Kombination mit!bei Magenkrampf: Anis, Fenchel, Pfefferminze

    LavendelLavendula angustifolia

    Wirkung und AnwendungLavendelblüten haben eine wohltuende beruhigende und schlaffördernde Wirkung. Sie werden vornehmlich in Teemischungen verwendet. Äußerlich bekannt als wohlriechendes Mittel zu Kräuterkissen und Bädern bei funktionellen Kreislaufstörungen.

    ZubereitungHeißer Aufguß:1-2 Teelöffel Lavendelblüten mit einer Tasse Wasser heiß überbrühen und abgedeckt 5 Minuten ziehen lassen, abseihen. Abends 1-2 Tassen trinken. Als Badezusatz:100 g Lavendelblüten auf 2 Liter heißes Wasser geben, kurz ziehen lassen, abseihen, oder 100 g Lavendelblüten mit 2 Liter Wasser kurz aufkochen, abseihen und das Konzentrat ins Badewasser geben.

    Kombination mit!Als Tee gegen nervöse Erregung: Pfefferminze, Baldrian, Kamille !als schlafförderndes Kräuterkissen: Hopfen

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    LeinsamenLinum usitatissimum

    Wirkung und AnwendungMild wirkendes, linderndes Mittel bei allen katarrh-artigen Entzündungen von Magen und Darm. Durch den hohen Schleimgehalt ist Leinsamen bei Verstopfung geeignet. Da Leinsamen über die Quellung und Volumenzunahme die Darmperistaltik anregt und dadurch abführend wirkt, ist auch bei längerem Gebrauch kein Kaliummangel zu erwarten, es sollte jedoch auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Äußerlich wird er vielfach zu schmerzlindernden Umschlägen, auch bei lokalen Hautentzündungen verwendet.

    Zubereitungganze Leinsamen:2-3 x täglich 1 Eßlöffel unzerkleinerten oder angestoßenen Leinsamen zusammen mit je 150 ml Flüssigkeit einnehmen. Leinsamenschleim:Er wird aus geschrotetem bzw. zerkleinerten Leinsamens zubereitet, am besten am Abend die Tagesmenge für den nächsten Tag einweichen: 1-2 Eßlöffel auf 1/4 - 1/2 Liter Wasser.Kompresse:30-50 g Leinsamenmehl als feucht-heiße Kompresse.

    Kombination mit!bei Darmkatarrh: Eibisch, Fenchel, Süßholz

    LiebstöckelLevisticum officinale

    Wirkung und AnwendungLiebstöckel (erkennbar an dem Maggi-Geruch, daher auch Maggikraut) dient vor allem als harntreibendes Mittel. Man verwendet die Droge zur Durchspülungstherapie (viel Flüssigkeit trinken!) bei unspezifischen entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und zur Vorbeugung bei Nierengrieß. Wegen photosensibilisierender Wirkung sollte bei längerer Anwendung von Liebstöckelwurzel intensive UV-Bestrahlung, z.B. Sonnenbäder, gemieden werden. Bei eingeschränkter Nieren- und Herzfunktion sollte Liebstöckelwurzel nicht verwendet werden.

    ZubereitungHeißer Aufguß:1-2 Teelöffel der feingeschnittenen Liebstöckelwurzel mit einer Tasse kochendem Wasser überbrühen und bedeckt 10-15 Minuten ziehen lassen; vormittags schwach gesüßt warm trinken.

    Kombination mit!als harntreibender Tee: Hauhechel, Süßholz, Wacholderbeeren

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    LindeTilia cordata

    Wirkung und AnwendungLindenblüten gehören zu den bekanntesten Hausmitteln. Die schweißtreibende und krampflösende Wirkung machen sie zu einem beliebten Helfer bei mit Fieber verbundenen Krankheitszuständen, z.B. Grippe. Sie werden oft auch als Genußmittel getrunken. Wegen ihres Schleimstoffgehaltes sind sie auch bei Husten und Halsschmerzen zu empfehlen.

    ZubereitungHeißer Aufguß:1 Eßlöffel voll mit einer Tasse Wasser aufbrühen und 15 Minuten ziehen lassen. 2-3 Tassen, mit Kandis oder Honig gesüßt, tagsüber möglichst warm trinken.

    Kombination mit!als Schwitztee bei Fieber: Kamille, Holunder

    LöwenzahnTaraxum officinale

    Wirkung und AnwendungLöwenzahn wirkt blutreinigend und drüsenanregend, er findet daher vielfach zu Blutreinigungskuren im Frühjahr Anwendung. Weiterhin ist die Wirkung schwach abführend, harntreibend und appetitanregend. Löwenzahn sollte nicht bei Magengeschwüren oder Gallenproblemen verwendet werden. Der Salat ist sehr vitaminreich.

    ZubereitungHeißer Aufguß:2 Teelöffel kleingeschnittener Löwenzahnblätter mit einer Tasse Wasser überbrühen und 5 Minuten ziehen lassen, morgens und abends 1/2 Tasse voll trinken.Abkochung:1 Teelöffel feingeschnittene Löwenzahnwurzel mit Kraut mit einer Tasse kaltem Wasser ansetzen, kurz aufkochen, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen. Bis zu drei Tassen täglich trinken.Pflanzenpreßsaft:1-3 Eßlöffel der frischen Pflanze auspressen, von dem Preßsaft mehrmals täglich einen Eßlöffel nehmen.Salat:Die im Frühjahr noch frischen Blätter pflücken, waschen und roh, alleine oder Gemischt mit anderem Salat, verzehren, gut als Vorspeise.

    Kombination mit!zur Appetitanregung: Enzian und Fenchel !als harntreibendes und harndesinfizierendes Mittel: Birke, Wacholder, Hauhechel

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  • MariendistelSilybum marianum

    Wirkung und AnwendungMariendistelfrüchte enthalten Silymarin, das die Leber vor Schädigungen schützt und zu einer erhöhten Regenerationsfähigkeit beiträgt. Es wird z.B. als Antidot bei Knollenblätterpilzvergiftung gespritzt. Aber auch bei toxischen Lebererkrankungen und als unterstützende Behandlung bei chronisch-entzündlichen Lebererkrankungen und Lerberzirrhose hilft Mariendistel. Es wird auch bei Verdauungsbeschwerden empfohlen.

    ZubereitungTee:2 Teelöffel angequetschte Droge mit einer Tasse heißem Wasser aufgießen, etwa 15 Minuten ziehen lassen, abseihen. Zu den Mahlzeiten 3x täglich eine Tasse trinken.

    Kombination mit!bei Verdauungsbeschwerden: Kümmel, Pfefferminze, Tausendgüldenkraut

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    LungenkrautPulmonaria officinalis

    Wirkung und AnwendungDie Droge hilft bei Krankheiten der Atmungswege, so bei Husten, Bronchitisoder Heiserkeit. Auch bei Tuberkulose soll sie helfen.

    ZubereitungHeißer Aufguß:1 Eßlöffel voll mit einer Tasse Wasser überbrühen und einige Minuten ziehen lassen. Morgens und abends je 1 Tasse warm mit Zucker gesüßt trinken.

    Kombination mit!als Hustentee: Spitzwegerich, Süßholz

    MalveMalva silvestris, Malva neglecta

    Wirkung und AnwendungDie Droge wirkt reizmildernd. Sie wird daher, meist in Kombination mit anderen Kräutern, bei Husten, Halsschmerzen und allen anderen Erkältungskrankheiten angewandt. Stockrosenblüten (ohne die Kelche) besitzen eine Bedeutung als Lebensmittelfarben beim Färben von Weinen und Tees.

    ZubereitungAbkochung:1 Eßlöffel Malvenblüten oder 2 Eßlöffel Malvenblätter mit einer Tasse Wasser kurz aufkochen, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen und mehrmals am Tag gesüßt trinken.

    Kombination mit!als schleimlösender Tee: Königskerze, Thymian, Huflattich, Süßholz

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    MelisseMelissa officinalis

    Wirkung und AnwendungNeben der bekannten Verwendung als Nervenberuhigungsmittel und schlaffördendes Mittel werden Melissenblätter auch bei nervösen Magen- und Darmbeschwerden als krampfstillender, beruhigender Tee bereitet. Eine Salbe mit Melissenextrakt soll bei Herpes simplex helfen.

    ZubereitungHeißer Aufguß:1 Eßlöffel geschnittene Melissenblätter mit einer Tasse Wasser überbrühen und 5 Minuten abgedeckt ziehen lassen; bis zu 2 Tassen tagsüber trinken.

    Kombination mit!als Magenmittel: Pfefferminze, Kamille

    MistelViscum album

    Wirkung und AnwendungDie Mistel wirkt besonders auf das Herz-Kreislaufsystem ein. So wird sie bei extrem hohem Blutdruck empfohlen. Die Wirkung ist weiterhin herzkräftigend, und stoffwechselfördernd. Die Immunabwehr wird gefördert, damit hängt die Verwendung bei manchen Tumorerkrankungen und bei Arthrosen (hier ist der lokal-entzündliche Effekt erwünscht) zusammen, aber auch die Gegenanzeigen Allergien und Kollagenosen, Tbc. Es können Nebenwirkungen wie Schüttelfrost, Fieber, Kopfschmerzen, Allergien, Kreislaufstörungen, Fehlgeburten auftreten. Die Anwendung von Mistelpräparaten kann nur in Absprache mit einem Arzt empfohlen werden.Ausnahme ist die - allerdings unzuverlässige - Anwendung als Liebeszauber: Wer unter einer Mistel lauert, darf von Passanten einen Kuß verlangen.

    ZubereitungBei Fertigpräparaten ist die Gefahr der Über- (und Unter-) dosierung geringer, ihre Anwendung ist daher in diesem Fall empfehlenswert.Kalter Auszug:4 Teelöffel voll mit einer Tasse kaltem Wasser ansetzen, 6-8 Stunden ziehen lassen, 1-2 Tassen täglich kalt trinken.

    Kombination mitbei Herzschwäche und Arterienverkalkung: Schafgarbe, Baldrian, Melisse

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    PappelPopulus spec.

    Wirkung und AnwendungPappelknospen fördern die Wundheilung und wirken antibakteriell. Eine Salbe hilft bei oberflächlichen Hautverletzungen, äußeren Hämorrhoiden, Frostbeulen und Sonnenbrand. Bei bekannten Allergien oder Überempfindlichkeiten gegen Salicylate sollten Pappelknospen nicht verwendet werden.Pappelrinde und Blätter können zur Schmerz- und zur Rheumatherapie eingesetzt werden. Weiterhin sind sie bei Miktionsbeschwerden bei Prostata-Adenom angezeigt.

    ZubereitungPappelknospen sollten zu einer Salbe mit 20-30% Drogenanteil verarbeitet werden, die mehrmals täglich dünn aufgetragen werden sollte.Tee:2 Teelöffel feingeschnittene Pappelrinde bzw. Blätter mit einer Tasse heißem Wasser überbrühen, 10 Minuten ziehen lassen. Mehrmals täglich eine Tasse trinken.

    Kombination mit

    PerubalsamMyroxylon balsamum

    Wirkung und AnwendungPerubalsam besteht aus dem aus den geschwelten Stämmen von Myroxylon balsamum erhaltenen Balsam

    sowie dessen Zubereitungen. Er besitzt antibakterielle und granulationsfördernde Eigenschaften und ist antiparasitär wirksam, besonders

    gegen Krätzmilben. Er wird daher bei infizierten und schlecht heilenden Wunden, Verbrennungen, Frostbeulen, Geschwüren, Hämorrhoiden und Prothesendruckstellungen auf die betroffenen Stellen

    aufgetragen.Es kann zu allergischen Hautreaktionen kommen.

    ZubereitungEin Balsam sollte 5-20 % Perubalsam enthalten, bei großflächiger Anwendung höchstens 10 %

    Perubalsam. Er sollte nicht länger als eine Woche angewendet werden.

    Kombination mit

    PetersiliePetroselinum crispum

    Wirkung und AnwendungPetersilienwurzel kann zur Durchspülungstherapie bei unspezifischen Infekten der Ableitenden Harnwege und bei Nierengrieß (auch vorbeugend) eingesetzt werden.Diese Therapie sollte nicht bei Ödemen aufgrund eingeschränkter Herz- und Nierenfunktien erfolgen. Bei Nierenerkrankungen überhaupt oder in der Schwangerschaft sollte Petersilienwurzel nicht verwendet werden. Es sind (selten) allergische Reaktionen und (bei hellhäutigen Personen) phototoxische Effekte möglich.

    ZubereitungTee:1-2 Teelöffel feingeschnittener Petersilienwurzel mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen und bedeckt 10-15 Minuten ziehen lassen. Bis zu drei Tassen über den Tag verteilt trinken.

    Kombination mit

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    PfefferminzeMentha piperita

    Wirkung und AnwendungDie Pfefferminze ist eins der wichtigsten Heilkräuter mit umfassender Wirkungsweise; in erster Linie belebend und magenstärkend, hat die Droge auch eine vorzügliche Wirkung bei allen Erkrankungen der Verdauungsapparates, Magen, Darm, Leber, Galle und Nieren. Pfefferminze hat krampfstillende und leicht beruhigende Wirkung. Wegen des erfrischenden Geschmacks und der wohltuenden Wirkung wird die Droge auch als Genußmittel getrunken und als Zusatz zu den verschiedensten Teemischungen verwendet. Pfefferminzöl hat zusätzlich zu den schon erwähnten Heilwirkungen bei Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts und der Galle positive Wirkung auf Katarrhe der Atemwege und Schleimhautentzündungen im Mund- und Rachenbereich. Äußerlich angewendet kann es durch die kühlende Wirkung bei Kopf-, Muskel- und Nervenschmerzen helfen. Bei Gallensteinen, Gallenblasenentzündungen und schweren Leberschäden sollten keine Pfefferminzöle eingenommen werden. Bei Säuglingen und Kleinkindern sollten pfefferminzölhaltige Zubereitungen nicht im Bereich des Gesichts, speziell der Nase, angewendet werden.

    ZubereitungHeißer Aufguß:1 Eßlöffel Pfefferminzblätter (gerne auch frische!) mit einer Tasse kochendem Wasser überbrühen und mindestens 10 Minuten in einem bedeckten Gefäß ziehen lassen; tagsüber bis zu 4 Tassen warm trinken.Inhalat:3-4 Tropfen Pfefferminzöl in heißes Wasser geben und die Dämpfe einatmen. Äußere Anwendung:Einige Tropfen in die betroffenen Hautpartien einreiben.

    Kombination mit!bei Gallen und Leberleiden: Raute, Salbei, Kalmus !als Magentee: Melisse

    QueckeAgropyron repens

    Wirkung und AnwendungDer Wurzelstock der Quecke findet Verwendung in Nieren- und Blasentees zur Durchspülungstherapie (ausreichende Flüssigkeitsaufnahme notwendig!) bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und bei Nierengrieß (auch vorbeugend). In der Volksmedizin werden sie außerdem bei Bronchitis als schleimlösendes Mittel eingesetzt.

    ZubereitungHeißer Aufguß:2 Teelöffel feingeschnittener Queckenwurzel mit einer Tasse Wasser aufbrühen und 10-15 Minuten in einem bedeckten Gefäß ziehen lassen. Mehrmals täglich eine Tasse trinken.

    Kombination mit!als harntreibender Tee: Wacholderbeeren und Schachtelhalm.

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    Rainfarn, WurmkrautDryopteris filix-mas

    Wirkung und AnwendungRainfarnblüten sind als Tee oder auch pulverisiert als Wurmmittel bekannt. Eine größere Gabe als 1-3 Gramm kann giftig wirken, also nur unter ärztlicher Aufsicht anwenden! Es gibt ungefährlichere Wurmmittel.

    ZubereitungHeißer Aufguß:1 Teelöffel voll mit einer Tasse siedendem Wasser überbrühen (evtl. kurz aufkochen) und 15 Minuten ziehen lassen; mehrere Tage lang eine Tasse tagsüber trinken.

    Kombination mit!als Wurm-Vorkur: Wermut, Tausendgüldenkraut

    RauwolfiaRauwolfia serpentina

    Wirkung und AnwendungRauwolfia-Wurzel-Extrakte enthalten die Alkaloide Reserpin und Ajmalin, die die Wiederaufnahme von Botenstoffen (Noradrenalin) in Nervenendigungen verhindern. Dadurch wirken sie blutdrucksenkend und beruhigend. Ajmalin kann außerdem zu Rhythmusstörungen am Herzen führen. Da weitere unerwünschten Wirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auftreten können, sollte Rücksprache mit einem Arzt gehalten werden.Interessant ist in diesem Zusammenhang, daß die Verträglichkeit von Gesamtextrakten besser ist als die des isolierten Wirkstoffs. Die Bedeutung der Begleitstoffe z.B. für Resorption, Wirkung oder Verträglichkeit wird von manchen Medizinern unterschätzt.Die Anwendungsgebiete sind extremer Bluthochdruck, Angst- und Spannungszustände und psychomotorische Unruhe.

    ZubereitungPulver oder Gesamtextrakt.

    RettichRaphanus sativus

    Wirkung und AnwendungRettichsaft besitzt fördernde Wirkung auf die Gallensekretion, die Motilität im Magen-Darm-Trakt und fördert damit die Verdauung, und hat außerdem antimikrobielle Eigenschaften. Er wird auch bei Katarrhen der Atemwege empfohlen.

    ZubereitungDie frische Wurzel wird zerkleinert, etwas gesalzen und anschließend abgepreßt. Mehrmals täglich sollen 1-2 Eßlöffel des Preßsaftes eingenommen werden, insgesamt 50-100 ml.

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    RhabarberRheum palmatum, Rheum officinale

    Wirkung und AnwendungRhabarberwurzel hilft gegen Verstopfung, dabei kann er Erleichterung z.B. bei Hämorrhoiden bringen oder auch zur Vorbereitung diagnostischer Eingriffe im Magen-Darm-Trakt eingesetzt

    werden. Auch eine rel. kurzfristige Behandlung ist möglich. Die Dauer der Anwendung sollte auf kurze Zeiträume (max. 1-2 Wochen) eingeschränkt sein, da sonst Elektrolytverluste, v.a. Kaliummangel auftreten können. Dadurch kann die Wirkung von Herzglykosiden verstärkt werden. In der Schwangerschaft und Stillzeit sollte ein Arzt befragt

    werden.

    ZubereitungTee:

    1 Teelöffel grob gepulverte Rhabarberwurzel mit einer Tasse Wasser heiß aufgießen, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen. Abends 2 Tassen trinken.

    RingelblumenCalendula officinalis

    Wirkung und AnwendungInnerlich wirken Ringelblumen mild abführend und krampflösend.

    Bedeutsamer ist die äußerliche Anwendung zur Reinigung verschmutzter Wunden und zur Förderung des Heilungsprozesses bei Geschwüren und

    Wunden sowie Entzündungen im Mund- und Rachenraum.

    ZubereitungHeißer Aufguß:

    2 Teelöffel Ringelblumenblüten mit einer Tasse kochendem Wasser überbrühen und 10 Minuten in einem bedeckten Gefäß ziehen lassen, abseihen.

    Mit dem warmen Aufguß mehrmals täglich spülen oder gurgeln.Umschläge:

    Für Umschläge werden Leinentücher mit dem Aufguß getränkt und auf die Wunden gelegt. Die Umschläge werden mehrmals täglich gewechselt. Technik

    der WickelTinktur:

    Herstellung aus 10 Teilen Droge und 90 Teilen Alkohol-Wasser-Gemisch (20%). 2 Teelöffel dieser Tinktur werden auf 500 ml Wasser gegeben und dann

    für Umschläge oder zum Gurgeln verwendet.Salbe:

    2-5 g Droge in 100 g Salbe.

    Kombination mit!bei Magenkrampf: Tausendgüldenkraut und Rosmarin

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    RosmarinRosmarinus officinalis

    Wirkung und AnwendungRosmarintee hilft bei vielen Störungen der Verdauungsorgane, u.a. bei Darmkrämpfen .

    Äußerlich wirkt Rosmarin durchblutungssteigernd und wird daher zu Bädern und Kräuterkissen sowohl bei Kreislaufschwäche und Geschwüren als auch bei Gicht und Rheumatismus

    gebraucht.Rosmarin wird auch als Gewürz gerne verwendet. Es paßt mit seinem harzigen, bitterwürzigen Aroma gut zu jedem kräftigen Fleisch, das gebraten oder geschmort wird, und zu gedünstetem Fisch. Bei Gemüse verträgt er sich mit mit Tomaten, Zucchini, Auberginen und Waldpilzen. Er

    harmoniert mit Thymian, Petersilie uns Knoblauch und sollte vorsichtig dosiert werden.Außerdem sollen Spülungen mit Rosmarinaufguß auf braunes Haar bleichend wirken.

    ZubereitungHeißer Aufguß:

    1 Teelöffel voll Rosmarinblätter mit einer Tasse Wasser aufbrühen und 5 Minuten abgedeckt ziehen lassen; vor den Mahlzeiten eine Tasse schluckweise trinken.

    Äußerlich Abkochung:50 Gramm mit 1 Liter Wasser kurz aufkochen, bedeckt 30 Minuten ziehen lassen, abseihen, in

    ein Voll- oder Sitzbad geben oder einen Umschlag damit tränken.

    Kombination mit!als anregender Tee: Melisse und Raute

    SalbeiSalvia triloba u.a.

    Wirkung und AnwendungSalbei wird bei allen Enzündungen des Mundes, Rachens und Halses als desinfizierendes Gurgelmittel verwendet. Bekannt ist auch die schweißhemmende Wirkung z.B. bei zu starkem Nachtschweiß. Diese tritt sowohl bei innerer Anwendung als auch äußerlich durch Abreibungen oder Bäder auf. Innerlich hilft Salbei bei Magen- und Darmstörungen. Die Volksmedizin sagt dem salbei auch Wirkung bei Leber- und Nierenleiden nach.In der Schwangerschaft sollte Salbei nicht als Arzneimittel eingenommen werden.

    ZubereitungHeißer Aufguß:1 Teelöffel zerkleinerter Salbeiblätter mit einer Tasse kochendem Wasser aufbrühen und 10 Minuten in einem abgedeckten Gefäß ziehen lassen, abseihen. Bei Verdauungsproblemen vor den Mahlzeiten eine Tasse trinken.Äußerlich: Zum Gurgeln/Mundspülen 2,5 g Droge (Heißen Aufguß bereiten) oder 2-3 Tropfen ätherischen Öles oder 5 g alkoholischer Aufguß auf ein Glas Wasser geben und mehrmals täglich gurgeln. Der unverdünnte alkoholische Auszug kann auch direkt auf die entzündeten Schleimhautpartien aufgetragen werden.

    Kombination mit!als Gurgelwasser: Schachtelhalm und Kamille

  • Das kleine Kräuterhexlein informiert Seite 29

    SchachtelhalmEquisetum arvense

    Wirkung und AnwendungDie Wirkung von Schachtelhalm beruht auf dem hohen Gehalt an Kieselsäure (ca. 10 %). Schachtelhalm wird wegen seiner harntreibenden Wirkung bei Schwellungen verwendet, nicht jedoch bei Ödemen aufgrund eingeschränkter Herz- und Nierentätigkeit. Auch zur Durchspülungstherapie bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und vorbeugend bei Nierengrieß wird Schachtelhalm empfohlen. Es sollte dabei viel Flüssigkeit getrunken werden.Äußerlich hat Schachtelhalm eine entzündungshemmende Wirkung bei schlecht heilenden Wunden. Der hohe Kieselsäure-Gehalt führt auch dazu, daß die Pflanze ein gutes Scheuermittel ist. Daher wird er auch Zinnkraut genannt.

    ZubereitungInnere Anwendung:2 Teelöffel zerkleinertes Schachtelhalmkraut mit einer Tasse kochendem Wasser aufgießen, 15 Minuten ziehen lassen, durch ein Teesieb abseihen. Mehrmals täglich eine Tasse trinken.Äußerliche Anwendung:Für einen Umschlag 10 g Droge auf 1 l Wasser geben, 30 Minuten kochen lassen, abseihen. Umschläge mehrfach täglich erneuern.

    Kombination mit!bei Nierenleiden: Birkenblätter, Wacholderbeeren.

    SchafgarbeAchillea millefolium

    Wirkung und AnwendungAls altbekanntes Hausmittel wird Schafgarbe bei Appetitlosigkeit, allen Verdauungsstörungen und bei Magen- und Darmkatarrh verwendet.Äußerlich helfen Schafgarben-Sitzbäder bei Unterbauchbeschwerden der Frau, die mit schmerzhaften Krämpfen im Beckenbereich einhergehen, feucht-warme Schafgarbentee-Wickel lindern bei chronischen Lebererkrankungen unangenehme Druck- und Völlegefühle im rechten Oberbauch.

    ZubereitungTee:1 Teelöffel Schafgarbenkraut oder Blüten mit einer Tasse kochendem Wasser aufbrühen, 5 Minuten abgedeckt ziehen lassen, abseihen. Bis zu 3 Tassen tagsüber trinken.Pflanzenpreßsaft:Mehrmals täglich zu den Mahlzeiten 1 Eßlöffel Saft einnehmen.Badezusatz:Für das Sitzbad: 100 g Schafgarbenkraut auf 20 l Wasser.

    Kombination mit

  • Das kleine Kräuterhexlein informiert Seite 30

    SchlüsselblumePrimula veris, Primula elatior

    Wirkung und AnwendungSchlüsselblumenblüten wirken nervenberuhigend und schleimlösend. Neben ihrer hauptsächlichen Verwendung in Hustentees werden sie auch gegen Gicht gebraucht.

    ZubereitungHeißer Aufguß:1-2 Teelöffel Blüten, am besten in Kombination mit anderen schleimlösenden Kräutern, mit 1 Tasse Wasser kochend überbrühen, nach 5 Minuten abseihen; Mehrmals täglich eine Tasse trinken. Beim Selbersammeln bitte nur die Blüten mitnehmen, die Pflanze ist selten!

    Kombination mitgegen Husten: Malve, Linde, Spitzwegerich gegen Gicht: Wacholderbeeren und Fieberklee

    SennesCassia senna

    Wirkung und AnwendungSennesblätter und Sennesfrüchte haben eine deutliche abführende Wirkung. Diese wird bei Verstopfung, aber auch zur Erleichterung des Stuhlgangs z.B. bei Hämorrhoiden oder zur Vorbereitung chirurgischer Eingriffe im Magen-Darm-Trakt eingesetzt. Sennesblätter und Sennesfrüchte sind typische Abführmittel des "antiresorptiv-hydragogen" Typs. Das bedeutet, das sie die Resorption von Elektrolyten (z.B. Kalium) und Wasser aus dem Dickdarm hemmen. Dies führt zu einer Volumenzunahme des Darminhalts, durch die die Darmmotorik angeregt wird. Die Stuhlentleerung wird erleichtert und die Konsistenz wird weicher.Dieser Wirkungsmechanismus erklärt auch die unerwünschten Wirkungen (Nebenwirkungen) bei längerem Gebrauch bzw. Mißbrauch solcher Abfürmittel: Dem Körper gehen Elektrolyte, vor allem Kalium verloren, es kann zu Mangelerscheinungen kommen. Daher sollte die Dauer der Anwendung auf kurze Zeiträume, maximal 1-2 Wochen beschränkt werden. Bei Kaliummangel kann die Wirkung von Herzglykosiden verstärkt sein, wenn diese eingenommen werden. Gegenanzeige für Abführmittel ist immer ein Darmverschluß, da hier die mechanische Störung entfernt werden muß. Bei Sennesblättern kommt hinzu, daß vor der Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit ein Arzt befragt werden sollte.

    ZubereitungTee oder kalter Auszug:2 Teelöffel feingeschnittene Sennesfrüchte mit einer Tasse Wasser heiß übergießen, 5 Minuten ziehen lassen, durch ein Teesieb abseihen. Oder 2 Teelöffel feingeschnittene Sennesblätter mit einer Tasse Wasser kalt oder lauwarm ansetzen, 1-2 Stunden ziehen lassen, abseihen. Abends 1-2 Tassen warm trinken.

    Kombination mitbei Verstopfung: Faulbaumrinde

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    Purpurfarbener SonnenhutEchinacea purpurea

    Wirkung und AnwendungSonnenhut stimuliert die körpereigenen Abwehrkräfte. Daher wird es bei Infektanfälligkeit, z.B. chronischen und wiederkehrenden Atemwegs- oder Harnwegsinfekten oder Grippe verwendet. Äußerlich angewendet hilft es bei oberflächlichen Wunden mit schlechter Heilungstendenz.Sonnenhut sollte nicht verwendet werden, wenn eine Steigerung der Immunabwehr unerwünscht ist, z.B. bei chronisch fortschreitenden Krankheiten wie Multipler Sklerose, Tuberkulose, Kollagenose. Bei Neigung zu Allergien sollte er nicht injiziert werden. Bei Diabetes mellitus wirkt sich Sonnenhut schlecht auf die Stoffwechsellage aus.

    ZubereitungTropfen:Zubereitungen mit Preßsaft aus Sonnenhutkraut sind im Handel erhältlich. Zur Vorbeugung empfiehlt es sich, bei den ersten Anzeichen eines Infektes eine hohe Anfangsdosierung einzunehmen, z.B. 50 Tropfen in einem Glas Wasser, schluckweise trinken, alle 1-2 Stunden weitere Einnahme (10-20 Tropfen) über mehrere Tage. Die Therapie sollte maximal 8 Wochen durchgeführt werden. Zur äußeren Anwendung sind Salben oder Gele erhältlich, mit denen man betroffene Stellen mehrmals täglich einreiben sollte.

    Kombination mitzur Immunstimulierung: Thuja, Baptisia, Eupatorium

    SonnentauDrosera rotundifolia / ramentacea / longifolia / intermedia

    Wirkung und AnwendungSonnentau wird gegen Krampf- und Reizhusten verwendet.

    ZubereitungTinktur (1:10):Mehrmals täglich 10 Tropfen für Erwachsene in etwas Wasser verdünnt einnehmen, Kinder nehmen 3x täglich 5 Tropfen.Sonnentau steht unter Naturschutz, er darf daher nicht selbst gesammelt werden!

    Kombination mitbei Keuchhusten: Thymian, Huflattich

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    SpitzwegerichPlantago lanceolata

    Wirkung und AnwendungSpitzwegerich ist ein schleimlösendes und hustenlinderndes Mittel bei allen Erkältungserscheinungen. Die Anwendung ist besonders bei Kindern zu empfehlen, es gibt z.B. einen Sirup mit Spitzwegerich. Wegen des Gerbstoffgehaltes wirkt es appetitanregend. Spitzwegerich hilft bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum und äußerlich bei leichten entzündlichen Erkrankungen der Haut, da er Bakterien abtötet.

    ZubereitungHeißer Aufguß: 2 Teelöffel Spitzwegerichkraut mit einer Tasse kochendem Wasser aufbrühen und 5 Minuten ziehen lassen; täglich bis 3 Tassen mit Kandis reichlich gesüßt schluckweise trinken.

    Frischpflanzensaft: Die frischen Spitzwegerichblätter abspülen, auspressen und von dem Preßsaft 3x täglich 1-2 Eßlöffel einnehmen.

    Kombination mitals Hustentee: Huflattich und Süßholz

    StiefmütterchenViola tricolor

    Wirkung und AnwendungStiefmütterchenkraut hilft bei Hautkrankheiten wie z.B. Skrofulose oder Milchschorf bei Kindern.Wegen der harntreibenden und mild abführenden Wirkung ist Stiefmütterchentee ein beliebtes Blutreinigungsmittel.

    ZubereitungTee:1 Teelöffel feingeschnittenes Stiefmütterchenkraut (zur Blütezeit gesammelte oberirdische Teile) mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen, 5 Minuten ziehen lassen, abseihen. Als Umschlag mehrmals täglich mit lauwarmem Teeaufguss getränkte Mullkompressen auf die erkrankten Hautpartien auflegen. Kalter Auszug:1 Esslöffel voll mit einer Tasse Wasser über Nacht kalt ausziehen lassen. oder Abkochung:1 Esslöffel voll mit einer Tasse Wasser kurz aufkochen und 10 Minuten ziehen lassen.Von beiden Zubereitungen zur Blutreinigung 2-3 Wochen lang morgens nüchtern 1 Tasse voll trinken.

    Kombination mitals Blutreinigungstee: Walnussblätter, Süßholzwurzel

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    SüßholzGlycyrrhiza glabra

    Wirkung und AnwendungDie Süßholzwurzel ist ein bekanntes Heilmittel mit schleimlösender, reizlindernder Wirkung. Wegen seines angenehm süßen Geschmacks ist es in den meisten Brust- und Hustenteemischungen enthalten. Außerdem hat Süßholz eine schleimhautprotektive Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt und wird deshalb bei Magengeschwüren gerne verordnet. Aus der Süßholzwurzel wird Lakritz hergestellt.Bei längerer Anwendung und rel. hoher Dosierung kann es zu Bluthochdruck, Ödemen, und Kaliummangel kommen. Eine Verstärkung von harntreibenden Mitteln ist möglich. In der Schwangerschaft und bei Bluthochdruck, Lebererkrankungen, schwerer Niereninsuffizienz sowie bei Kaliummangel sollte keine Süßholzwurzel verwendet werden.

    ZubereitungAbkochung:1/2 Teelöffel feingeschnittener Süßholzwurzel mit einer Tasse Wasser 2 Minuten kochen und 10 Minuten ziehen lassen oder mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen und 15 Minuten ziehen lassen; mehrmals täglich 1 Tasse warm trinken.

    Kombination mitbei Hustenreiz: Isländisches Moos, Huflattich, Fenchel, Anis

    TausendgüldenkrautCentaurium erythraea / minus

    Wirkung und AnwendungAls typische Bitterdroge findet Tausendgüldenkraut als appetitanregendes Magenmittel überall Verwendung. Die magenstärkende Wirkung ist der des Enzians ähnlich.

    ZubereitungTee:2 Teelöffel feingeschnittenes Tausendgüldenkraut mit einer Tassekochendem Wasser aufgießen, 5 Minuten ziehen lassen. Vor den Mahlzeiten eine Tasse trinken. Meist wird Tausendgüldenkraut mit einer anderen Bitterdroge kombiniert.Kalter Auszug:1 Teelöffel voll mit einer Tasse Wasser 6-8 Stunden kalt ausziehen lassen; vor den Mahlzeiten eßlöffelweise nehmen.

    Kombination mitzur Magenstärkung: Wermut, Fieberklee, Wacholderbeeren

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    ThymianThymus vulgaris

    Wirkung und AnwendungDie würzig riechenden Thymianblätter wirken bei Bronchitis und Keuchhusten. Durch den hohen Gehalt an ätherischen Ölen haben sie eine krampflösende, schmerzlindernde und beruhigende Wirkung Äußerlich verwendet man sie zu Kräuterkissen bei Geschwulsten und Quetschungen.

    ZubereitungTee:2 Teelöffel Thymian mit einer Tasse kochendem Wasser aufgießen, 5 Minuten abgedeckt ziehen lassen, abseihen. Mehrmals täglich eine Tasse trinken.Abkochung:1 Teelöffel voll wird mit einer Tasse Wasser aufgekocht, 10 Minuten ziehen lassen. Einige Tassen voll tagsüber, mit Kandis reichlich gesüßt, teelöffelweise nehmen.

    Kombination mitbei Bronchitis: Eibisch, Spitzwegerich, Efeu

    TraubensilberkerzeCimicifuga racemosa

    Wirkung und AnwendungTraubensilberkerzen-Wurzel hilft bei prämenstruellem Syndrom (PMS), bei dysmenorrhoischen und klimakterischen Beschwerden. Auch auf neurovegetative Störungen hat sie eine positive Auswirkung. Eine Langzeitanwendung (v.a. der standardisierten Extraktform) kann bei guter Verträglichkeit als Alternative zur Hormonsubstitution in den Wechseljahren empfohlen werden. Die Droge scheint eine östrogenartige Wirkung zu haben, die jedoch bisher nicht nachgewiesen werden konnte.

    ZubereitungTee:1 Teelöffel zerkleinerte Droge mit 1 Tasse Wasser heiß aufgießen, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen. 2-3x täglich 1 Tasse Tee trinken.Tinktur (1:10): 3x täglich 10 Tropfen auf 1 Stück Zucker langsam im Mund zergehen lassen.

    Kombination mitKeuschlammfrüchten

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    WacholderJuniperus communis

    Wirkung und AnwendungWacholderbeeren sind ein bekanntes blutreinigendes, wassertreibendes, verdauungsstärkendes Magenmittel. Sie werden gegen entzündliche Erkrankungen der ableitenden Harnwege als Blasentee, aber auch bei Ödemen angewendet. Während der Durchspülungstherapie sollten mindestens 2 Liter Flüssigkeit am Tag getrunken werden. In der Volksmedizin verwendet man Wacholderbeeren gegen rheumatische Erkrankungen und Gicht.Bei längerdauernder Anwendung oder Überdosierung können Nierenschäden auftreten. Daher sollte die Dauer der Anwendung auf maximal 6 Wochen begrenzt sein. Wacholder sollte nicht bei entzündlichen Nierenerkrankungen sowie in der Schwangerschaft angewendet werden.

    ZubereitungHeißer Aufguß1 Teelöffel angequetschte Wacholderbeeren mit 1 Tasse Wasser aufbrühen, 5 Minuten abgedeckt ziehen lassen, abgießen. 3x täglich eine Tasse trinken.

    Kombination mitbei Harnsäure: Bohnenschalen, Heidelbeerblätter

    WalnussJuglans regia

    Wirkung und AnwendungWalnußblätter gehören zu den Blutreinigungsmitteln. Auch bei Gicht werden sie in der Volksheilkunde verwendet. Äußerlich lindern Walnußblätter oberflächliche Entzündungen der Haut und Skrofulose.

    ZubereitungHeißer Aufguß:1 Teelöffel voll Walnußblätter mit einer Tasse Wasser überbrühen und 10 Minuten ziehen lassen; täglich bis zu 2 Tassen trinken. Abkochung:2 Teelöffel Walnußblätter mit einer Tasse Wasser kalt ansetzen, anschließend aufkochen und abseihen. Diese Abkochung wird nur äußerlich zu Umschlägen oder als Zusatz zu Teilbädern verordnet.

    Kombination mitbei Gicht und Rheuma: Lindenblüten, Waldmeister

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    WegwarteCichorium intybus

    Wirkung und AnwendungWegwarte ist ein eher mildes und kaum bitterschmeckendes appetitanregendes Mittel, das auch für Kinder gut geeignet ist. Bei Verdauungsbeschwerden wird es meist in Kombinationen verwendet.

    ZubereitungTee:1 Eßlöffel zerkleinerte Droge (getrockneten, im Herbst gesammelten oberirdischen Pflanzenteile oder Wurzeln der Wegwarte) mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen, 5 Minuten ziehen lassen. Täglich 2 Tassen trinken.

    Kombination mitbei Appetitlosigkeit: Löwenzahn, Pfefferminze, Curcuma, Zimt

    WeideSalix purpurea u.a.

    Wirkung und AnwendungWeidenrinde enthält die mit Acetylsalicylsäure (z.B. in Aspirin, ASS) verwandte Salicylsäure. Sie hilft bei Kopfschmerzen, bei Schmerzen bei rheumatischen Erkrankungen und bei fieberhaften Erkrankungen.Weidenrinde sollte nicht genommen werden, wenn eine Neigung zu Asthma bronchiale besteht. Nebenwirkungen wie die von Acetysalicylsäure sind bei der Salicylsäure nicht nachgewiesen.

    ZubereitungTee:1 Teelöffel feingeschnittene oder grob gepulverte Weidenrinde mit einer Tasse kochendem Wasser überbrühen, 20 Minuten ziehen lassen, durch ein Teesieb abseihen. Mehrmals täglich eine Tasse trinken.

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    WeißdornCrataegus laevigata

    Wirkung und AnwendungWeißdorn steigert die Durchblutung des Herzmuskels und verbessert die Schlagleistung des Herzens. Die Sauerstoffversorgung des Körpers ist dadurch besser gewährleistet. Deshalb hilft Weißdorn bei leichten Formen der Herzinsuffizienz (NYHA Stadium I-II) und beim Altersherz. Bei stärkerer Insuffizienz können Weißdorn und Digitalis auch gut gleichzeitig verabreicht werden. Auch bei vorwiegender Rechtsherzinsuffizienz (Cor pulmonale) wird Weißdorn gern angewendet.

    ZubereitungTee:1 Teelöffel zerkleinerten Weißdorn (Blätter, Blüten, Früchte) mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen, nach 15 Minuten abseihen. 3x täglich eine Tasse trinken. Preßsaft:Frische Blätter und Blüten auspressen und von dem Saft 3x täglich 1 Eßlöffel einnehmen.Auch Handelspräparate in fester oder flüssiger Form sind erhältlich.

    Kombination mitbei schwerer Herzinsuffizienz: Digitalis

    WermutArtemisia absinthium

    Wirkung und AnwendungWermut hat als Bitterdroge große Bedeutung. Die Wirkung ist magenstärkend und appetitanregend. Jedoch muß vor übergroßer Verwendung gewarnt werden, da größere Mengen oder längerer Verbrauch Kopfschmerz, Schwindel und epileptische Erkrankungen hervorrufen (besonders bei alkoholischen Auszügen).

    ZubereitungTee:1 Teelöffel feingeschnittenes Wermutkraut mit einer Tasse kochenden Wassers überbrühen, 5 Minuten bedeckt ziehen lassen, abseihen. Vor dem Frühstück und Mittagessen je eine Tasse trinken.Kalter Auszug:1 Teelöffel voll mit einer Tasse Wasser abends kalt ansetzen, morgens durchseihen und tagsüber vor den Mahlzeiten schluckweise trinken.

    Kombination mitals appetitanregender Tee: Kardobenediktenkraut, Tausendgüldenkraut.

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    ZimtCinnamonum verum

    Wirkung und AnwendungZimt wird gegen Appetitlosigkeit und Verdauungsbeschwerden verwendet, da er die Magensaftsekretion und die Motilität des Darms stimuliert. Zimt ist auch als Gewürz in Backwaren, süßen Mahlzeiten oder im Punsch zu empfehlen. Äußerlich wird das ätherische Öl als Einreibung zur Durchblutungsförderung angewandt. Es wirkt antibakteriell und fungistatisch (also auch gegen Pilzbefall).Allergische Haut- und Schleimhautreaktionen können auftreten, daher sollte bei einer bekannten Überempfindlichkeit gegen Zimt oder Perubalsam sowie in der Schwangerschaft auf die Anwendung verzichtet werden.

    ZubereitungTee:1 Teelöffel zerkleinerte Zimtrinde mit 1 Tasse heißem Wasser übergießen und 10 Minuten bedeckt ziehen lassen, dann abseihen. Zu den Mahlzeiten je eine Tasse warm trinken. Zimtsterne

    Kombination mitbei Verdauungsbeschwerden bei Kindern: Kümmel, Salbei, Pfefferminze, Wegwarte

    ZwiebelAllium cepa

    Wirkung und AnwendungDie Anwendung von Zwiebelzubereitungen bei Appetitlosigkeit entstammt der Volksmedizin, experimentell nachgewiesen ist die Senkung der Blutfettwerte und die Hemmung der Blutgerinnung. Daher können Zwiebeln als (auch vorbeugend) wirksames Mittel gegen altersbedingte Gefäßerkrankungen verwendet werden. Knoblauch gilt allerdings als wesentlich wirksamer.

    ZubereitungFrischsaft:Die frischen Zwiebeln (ca. 50 g/Tag zur Behandlung von Gefäßkrankheiten) werden grob bis mittelfein zerkleinert und anschließend ausgepreßt. Vom frisch ausgepreßten Saft 3x täglich einen Eßlöffel einnehmen.Auch die Verwendung von Zwiebeln im Essen lohnt sich: Entenragout in Rosmarinsauce Tzatziki

    Kombination mitvorbeugend gegen altersbedingte Gefäßkrankheiten: Knoblauch

  • Das kleine Kräuterhexlein informiert Seite 39

    Eigentlich ist es ja naheliegend, dass Frauen eine besondere Beziehung zu Pflanzen haben: schließlich sollen es ja sie gewesen sein, die bereits vor 17.000 Jahren mit einfachen Methoden Pflanzen anbauten. Und ohnehin schon länger auf der Suche nach essbaren Pflanzen umherzogen, während es eher Männersache war - oft erfolglos -, tierische Nahrung zu erbeuten.

    Auch heute tragen viele Pflanzen weibliche Namen, sollen besonders bei Frauenleiden helfen und sind mit Legenden umgeben, in deren Mittelpunkt Frauen stehen. Die Zuordnung von Pflanzen zu Frauen wurde im Laufe der Geschichte durchaus zwiespältig: so ist die "Bescheidenheit" des Veilchens als wünschenswerte weibliche Tugend propagiert worden, während das Bilsenkraut mit Hexen in Verbindung gebracht wurde. Warum haben Frauen eine engere Beziehung zu Pflanzen als Männer? Vielleicht,weil sie, symbolisiert durch die monatlichen Blutungen, Schwangerschaften und Menopause, selbst stärker Zyklen unterworfen sind?

    Ein intuitives Wissen, welche Pflanzen wofür gut sind, ist auch bei Tieren feststellbar, so dass dieser Instinkt wohl auch am Anfang der weibliche/menschlichen Kenntnisse über Heilkräfte der Natur steht. Ebenso, wie Frauen einst wegen ihrer Gebärfähigkeit "Vorbild" für die ersten, als weiblich angesehenen Göttinnen waren, wurden auch bestimmte Pflanzen mit Göttinnen assoziiert.

    In unserem Kulturkreis etwa die Birke, deren hellgrüne Blätter sehr früh im Jahr austreiben, sodass sie besonders gut den Neuanfang im Frühling symbolisiert, und an die Maibaumbräuche erinnern. Die Beziehung zwischen Holler/Holunder und der "Frau Holle", der Grossen Göttin, ist selbst uns durch Märchen und Sagen noch geläufig. Vorläufer der männlichen Götter waren die menschlichen Partner der Göttin, die im Herbst starben, um im Frühjahr wiedergeboren zu werden. Auch das gibt den Lauf der Natur wider, doch mit der Zeit wurden diese menschlichen Partner selbst zu Göttern und drängten dann die Göttinnen allmählich in den Hintergrund. Mit dem Christentum wurde nicht nur der Göttin die Rolle einer keuschen Dienerin der Männerwelt aufgesetzt, auch die Pflanzen der Frauen erhielten andere Bedeutungen. Maria wurde zum Beispiel die weise "Madonnenlilie" zugeordnet, die einst Symbol der Muttergöttin Hera war. Für das Volk behielten die Pflanzen ihre alten Bedeutungen einer unkeuschen und gar nicht demütigen Weiblichkeit aber bei. Kräuter, die bei der Geburt lindernd eingesetzt wurden, erklärte mann zu Bestandteilen von Marias Kindbett als “Liebfrauenstroh" oder "Muttergottesstroh".

    Frauen und Kräuter

  • Das kleine Kräuterhexlein informiert Seite 40

    Pflanzen, die giftige und berauschende Stoffe beinhalten, in vorchristlicher Zeit jedoch dafür keineswegs verachtet, sondern auch heilkundig eingesetzt wurden, galten nun als böse "Hexenkräuter". Feste wie die Walpurgisnacht waren eigentlich Fruchtbarkeitsriten, bei denen die Natur geehrt wurde auch durch die Paarung von Menschen in den Ackerfurchen.

    Was heute Maria Himmelfahrt heißt und am 15. August gefeiert wird, war einst das Fest der Frauen, die Kräuter sammelten und sie der Göttin weihten. Heute werden die Kräuter unter Schirmherrschaft Marias bei "Unserer Frauen Würzweih" oder am "Büschelfrauentag" geweiht.Immerhin bis zum 17. Jahrhundert war das Wissen um die Heilkräfte von Pflanzen die wichtigste Gesundheitsversorgung der Menschen. Und dieses Wissen wurde vor allem von Frauen - meist mündlich - überliefert. Heute werden Kräuter durch chemische Stoffe ersetzt, was manchmal in einer irrigen Annahme über die Wirkungsweise der alten Heilmittel geschieht. So schrieb man dem Baldrian keine beruhigende Wirkung zu und schob alles auf dessen Geruch. Inzwischen wurde aber festgestellt, dass das Kraut tatsächlich beruhigt und dies ohne die Nebenwirkungen chemischer Mittel.

    Obwohl Frauen immer mehr von wissenschaftlicher Forschung und Schrifttum ferngehalten wurden, gibt es doch festgehaltene Überlieferungen über sie und von ihnen. Die erste nachgewiesene Ärztin war die Ägypterin Merit Ptah um 2500 v. Chr., wobei damals Kräutermedizin auch in den Händen von Priesterinnen lag. Im antiken Griechenland wissen wir etwa von Helena der Schönen, die um 200 v. Chr. eine der bedeutendstes Heilerinnen war, oder von Phytia, Priesterin in Delphi, die mit Kräuterrezepturen arbeitete.

    In Griechenland und Rom zeichneten Frauen einerseits ihr Wissen auf, gaben es andererseits an jene Männer weiter, deren medizinische Schriften überliefert sind, wie Hippokrates, Theoprast oder Galen. Der griechische Arzt Dioskurides, der im 1. Jahrhundert n. Chr. lebte, beschrieb in "De Materia Medica" die Wirkung von etwa 500 Heilpflanzen, was wohl auch auf dem Wissen kräuterkundiger Frauen beruht. Im Mittelalter war Frauen das Studium der Medizin üblicherweise verwehrt, mit Ausnahme der Universität im italienischen Salerno. Dort lehrte etwa Trotula, gestorben 1097, die sich mit den Werken antiker Autoren befasste, diese aber kritisch bewertete. Ihr Buch "Passionibus Mulierum Curandorum" über Geburtshilfe war bis ins 17. das am häufigsten gelesene und kopierte Werk über Frauenmedizin. Trotula meinte, Frauen würden sich einer Ärztin unbefangener öffnen, und sie empfahl Schwangeren, nur leichte Kost zu sich zu nehmen, oft zu baden, den Unterleib mit Veilchenöl zu massieren. Zu den umfangreichen Schriften der deutschen Äbtissin Hildegard von Bingen, 1098 bis 1179, gehört auch die neunbändige "Physika", in der eine Vielzahl von Heilpflanzenbeschrieben werden. Die Äbtissin zeichnete erstmals eine vom Volk überlieferte Heilmittellehre auf, die nicht dem Denken antiker Ärzte nachempfunden war, und verwies auf heimische Pflanzen, die gegenüber jenen aus dem Mittelmeerraum bislang eher unbeachtet geblieben waren.

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    Sie beschrieb den Blutkreislauf, den männliche Ärzte erst 1628 entdeckten, und wusste von ansteckenden Krankheiten, bei denen dies die Herren Experten erst im 19. Jahrhundert festzustellen vermochten.

    Die praktische Heilkunde lag auch nach den Zeiten von Trotula und Hildegard in Frauenhänden, weil männliche Ärzte sich weniger mit echter Diagnose als mit der Erstellung von Rezepten aufgrund von astrologischen Tabellen befassten. Die Folge waren oft erfolglose bis lebensbedrohliche Behandlungen, sodass die Patientinnen sich doch lieber an die bewährten Kräuterfrauen wendeten. Wobei die Frauen bei spezifischen Problemen ohnehin auf Hilfe und Verständnis anderer Frauen angewiesen waren, da sie die männlichen Ärzte nicht ernst nahmen.

    Im ausgehenden Mittelalter wurde Frauen schließlich bei Drohung auch mit dem Todeverboten, als Heilerinnen, Hebammen, Ärztinnen und Kräuterfrauen zu arbeiten. Interessanterweise erschienen wiederum zahlreiche Werke von Männern, die offen bekannten, einen Grossteil ihres Wissens Frauen zu verdanken. Unter anderem war dies bei Paracelsus der Fall, der sogar davon sprach, von Hexen gelernt zu haben. Der Beginn der Neuzeit brachte auch die Hexenverfolgung, bei der Frauen die Anwendung überlieferten Wissens über Kräuter zum Verhängnis wurde. Da Frauen von formaler Bildung ausgeschlossen waren, konnten sie die Kraft der Kräuter nur durch einen Pakt mit dem Teufel erfahren haben, so die Ansicht ihrer Verfolger. Diese Unterdrückung weiblichen Wissens führte auch dazu, dass Krankheiten nun als Strafe Gottes betrachtet wurden, sodass nur Gott selbst die Menschen wieder gesund machen konnte. Die heilende Wirkung von Kräutern wurde unter diesem Aspekt ignoriert. Der Glaube an Kräuter wurde auch dadurch gemindert, dass gegen die sich ausbreitende Syphiliskein Kraut gewachsen schien. Erst die gefährliche Behandlung mit Quecksilber milderte die Symptome, sodass dieses Metall und andere auch bei anderen Krankheiten als "Wundermittel" eingesetzt wurden. Bereits im 18. Jahrhundert befasste man sich jedoch wieder mit der Heilwirkung von Kräutern: so entdeckte ein englischer Arzt und Botaniker im Trank einer Kräuterfrau gegen Wassersucht den Fingerhut als eigentlich wirksamen Bestandteil. Er vertrat die Ansicht, dass Digitalis bei Herzschwäche hilft, sodass Wassereinlagerungen im Gewebe vermindert werden. Auch heute noch kann Frau aber Aufsehen erregen, wenn sie sich mit Kräutermedizin befasst. So geschehen, als die niederösterreichische Hausfrau Maria Treben, 1905 bis 1991, in den achtziger Jahren "Gesundheit aus der Apotheke Gottes - Ratschläge und Erfahrungen mit Heilkräutern" veröffentlichte. Trotz massiver Kritik an dem Werk wurden weltweit über acht Millionen Exemplare verkauft, und das Buch war eine Art Initialzündung zu einer verstärkten Hinwendung zur Pflanzenheilkunde.

  • Angelika

    Anis

    Arnika

    Augentrost

    Baldrian

    Bärentraube

    Beinwell

    Benediktenkraut

    Birke

    Bohne

    Brennessel

    Brombeeren

    Brunnenkresse

    Ehrenpreis

    Eibisch

    Eiche

    Enzian

    Erdbeere

    Erdrauch

    Faulbaum

    Fenchel

    Fichte

    Fieberklee, Bitterklee

    Flachs

    Frauenmantel

    Gol