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Kurz informiert
Samstag/Sonntag, 27./28. Mai, Suderwick/Dinxperlo, Fahrradroute „Grenzerlebnisse“
Pfingstsonntag, 5. Juni, Deutscher Mühlentag
Samstag/Sonntag, 10./11. Juni, Tag der offenen Gärten und Parks
Samstag, 24. Juni, Westfalentag und Mitgliederversammlung WHB in Bad Lippspringe Samstag, 26. August, Kreisheimattag im kult in Vreden
HEIMATBRIEF
Nr. 247 März / April 2017
Die biologische Vielfalt - und somit auch ein Stück Heimat - zu erhalten und zu bewahren ist eine der
großen gesellschaftlichen Herausforderungen der nächsten Jahre. Aber wie kann diese angenommen wer-
den?
Seit vielen Jahren kümmern sich besonders die Heimatvereine um den Erhalt der Heimat, der regionalen
Kultur und Landschaft. Sie sind wichtige Partner und Experten für den fachlichen und kreativen Aus-
tausch, um gemeinsam das Engagement für Artenvielfalt im Westmünsterland zu stärken und sind herz-
lich zum „2. Forum Artenvielfalt“ am Montag, 19. Juni 2017, in das „kult“ nach Vreden eingeladen.
Weitere informationen im Heimatbrief zum „Titelthema“.
2
Titelfoto: www.foltolia.de
I N H AL T
TITETLTHEMA .................................................................................. 3
PERSÖNLICHES…………………… .................................................. 5 AKTUELLES ...................................................................................... 6 KULT – KULTUR UND LEBENDIGE TRADITION
WESTMÜNSTERLAND ..................................................................... 8
JAHRESBERICHTE / TAGUNGEN ................................................. 10 VEREINSNACHRICHTEN ............................................................... 27 PLATTDÜTSKE ECKE UND VERTÄLLKES ................................... 42
HEIMATBRÄUCHE……………………………………………………..44
DEUTSCH – NIEDERLÄNDISCHE AKTIVITÄTEN ......................... 46 SONSTIGES .................................................................................... 50 IMPRESSUM ................................................................................... 58
Nr. 247 / März/April 2017 TITELTHEMA 3
TITELTHEMA
Heimat braucht Vielfalt
„2. Forum Artenvielfalt und Kulturlandschaft“
Montag, 19. Juni 2017
14.00 Uhr – 18.00 Uhr
„kult“ Westmünsterland, Vreden
KREIS BORKEN/VREDEN. Heimat – im Westmünster-
land ist sie untrennbar mit Natur und Landschaft verbun-
den. Gleichzeitig ist auch unsere Region geprägt von einem
starken Rückgang der Artenvielfalt. Viele Pflanzen, die Sie
noch von früher kennen, gibt es kaum noch. Für das
Gleichgewicht des Lebensraums ist das ein Problem.
Im Rahmen des „2. Forum Artenvielfalt“ laden wir die
Experten für „Heimat“, die Heimatvereine des Kreises
Borken zu einem fachlichen und kreativen Austausch ein.
Der Kreis Borken hat im April 2016 ein Positionspapier zur
Artenvielfalt unterzeichnet. Seitdem wurde an Runden
Tischen, initiiert durch den Kreis Borken und die Stiftung
Kulturlandschaft Kreis Borken, zum Thema gearbeitet.
Diese Gesprächsforen wollen wir jetzt mit dem „2. Forum
Artenvielfalt und Kulturlandschaft“ erweitern. Die Heimat-
vereine sind für uns dabei wichtige Partner. Sie engagieren
sich seit Jahrzehnten für den Erhalt regionaler Kulturen und
Landschaften.
Mit Ihnen zusammen wollen wir Ideen und Anregungen
sammeln, wie wir das Engagement für Artenvielfalt im
Kreis Borken gemeinsam stärken können.
Wir freuen uns, wenn Sie am 19. Juni dabei sein wollen.
Programm:
14.00 Uhr - Begrüßung Magdalene Garvert, stellvertretende
Landrätin Kreis Borken
14.15 Uhr - Einstieg in das Thema „Heimatvereine, Arten-
vielfalt und Kulturlandschaft“
14.30 Uhr - Podiumsrunde
„Biodiversität im Kreis Borken – Probleme und Strategien“
- Hubert Grothues, Vorsitzender Kuratorium Stiftung
Kulturlandschaft Kreis Borken
- Alois Mensing, stellvertretender Kreisheimatpfleger
- Martin Hillenbrand, Vorsitzender Naturfördergesellschaft
Kreis Borken
- Kordula Blickmann, Leiterin Fachbereich Natur und
Umwelt beim Kreis Borken
- Corinna Endlich, Leiterin des „kult“
15.00 Uhr - PAUSE
15.30 Uhr - Biologische Vielfalt - ein globales Thema für
Heimatvereine
Vortrag Dr. Gertrud Hein, Landesamt für Natur, Umwelt
und Verbraucherschutz
16.15 Uhr - „Wie Heimatvereine sich für Artenvielfalt stark
machen“ - Austausch und Ideen
17.30 Uhr - „Wie wir künftig weiter zusammenarbeiten“
Präsentation und Vereinbarungen
18.00 Uhr Ausklang mit Imbiss
Durch den Tag moderiert Andrea Blome, Redaktionsbüro
Münster.
Im Anschluss an das Programm können Sie an einer Füh-
rung durch die Dauerausstellung „Grenze“ im „kult“ teil-
nehmen. Bitte geben Sie dies bei Ihrer Anmeldung an.
Eine Anmeldung ist online oder telefonisch möglich bei:
Kreis Borken
Fachbereich Natur und Umwelt
Ursula Bergup
Tel.: 02862-821427
E-Mail: [email protected]
Nr. 246 / Januar/Februar 2017 TITELTHEMA 4
kult Westmünsterland
Ein Ort für Kultur und lebendige Tradition
Das kult in Vreden vereint modernste Architektur, Muse-
um, Forschung und Wissenschaft wie kaum ein zweites
Haus in Westdeutschland. In diesem neuen Haus, das im
Sommer 2017 eröffnet, könnte die Gegenüberstellung von
alt und neu gar nicht größer sein:
Sichtbeton, dominante Klinkerfassaden, lichtdurchflutete
Bereiche und eine „Chill-out“-Zone setzen einen außerge-
wöhnlichen Akzent auf der Kulturachse der Stadt Vreden.
Volkskundliche und kunsthistorische Exponate aus dem
Alltag der Menschen unternehmen eine Zeitreise über mehr
als 1.400 Jahre in die Vergangenheit. Dieser Perspektiv-
wechsel macht das kult so reizvoll und ungewöhnlich!
An der Grenze zu den Niederlanden setzt das kult als Kno-
tenpunkt für den Kulturaustausch ein architektonisches
Highlight neben historischen Kirchen und dem Naturraum
rund um die Berkel.
Das kult wirkt als überregionaler Kooperationspartner – es
zeigt Kultur und lebendige Tradition im Westmünsterland
und darüber hinaus.
Veranstaltungsort
Kirchplatz 14
48691 Vreden
www.kulturachse.de
Nr. 247 / März/April 2017 PERSÖNLICHES 5
PERSÖNLICHES
Ehrenvorsitzender
des Heimatvereins Ramsdorf
Bernhard Sühling am 19. März
verstorben
Der Heimatverein Ramsdorf e. V. trauert mit den Angehö-
rigen um unseren Ehrenvorsitzenden Bernhard Sühling.
Bernhard war über Jahrzehnte aktiv im Heimatverein
Ramsdorf e. V. tätig. Seit dem 01.09.1981 gehörte er dem
Vorstand an, dessen Vorsitzender er im Jahre 1986 wurde.
Während seiner Tätigkeit wurden große Ausstellungen
organisiert, die Ramsdorf weit über die Stadtgrenzen hinaus
bekannt machten. Immer wieder hatte Bernhard neue Ideen
und die Überzeugungskraft, diese dann auch umzusetzen. In
seiner ureigenen Art gelang es ihm immer wieder, andere
zur Mitwirkung zu bewegen.
Im Jahr 2000 gab er den Vorsitz ab, um sich mehr um seine
Frau und seine Familie kümmern zu können. Aber auch als
Ehrenvorsitzende stand er uns immer mit Rat und Tat hilf-
reich zur Seite und war jederzeit für die Belange des Hei-
matvereins ansprechbar.
Wir werden Bernhard stets in würdevoller Erinnerung
behalten.
Heimatverein Ramsdorf e. V.
Aloys Hummels
1. Vorsitzender
Nr. 247 / März/April 2017 AKTUELLES 6
AKTUELLES
Westfalentag
und Mitgliederversammlung WHB
24. Juni 2017 in Bad Lippspringe
MÜNSTER/BAD LIPPSPRINGE. Wie stets erwartet Sie
ein „randvolles“ Westfalentags-Programm mit drei Höhe-
punkten: Es sind die Verleihung des Innovationspreises für
Heimatvereine, die moderierte Diskussionsrunde zu einem
kontrovers diskutierten Thema und ein interessantes Ex-
kursionsprogramm.
2017 diskutieren wir über unsere Heimat in Zeiten der
Energiewende. Das Thema „Erneuerbare Energie versus
Kulturlandschaft?“ stellt die Gesellschaft und damit natür-
lich auch die Heimatbewegung heute und in Zukunft vor
neue Herausforderungen. Unsere Fachleute geben dazu in
der Podiumsdiskussion wichtige Impulse, die die Bearbei-
tung dieser Thematik in den Heimatvereinen anregen und
bereichern werden.
Eine dringende Bitte: Kommen Sie nicht ohne Anmeldung
zur Mitgliederversammlung und zum Westfalentag. Melden
Sie Ihre Teilnahme an den einzelnen Programmpunkten
bitte per E-Mail oder per Briefpost an.
Ich freue mich auf das Wiedersehen und die Gespräche mit
Ihnen am 24. Juni in Bad Lippspringe!
Ihr
Matthias Löb
Vorsitzender des Westfälischen
Mitgliederversammlung des WHB am 24. Juni 2017 um 9.00 Uhr
Programm
9.00 Uhr
Eröffnung der Mitgliederversammlung
Matthias Löb, Vorsitzender des WHB
1. Rechnungslegung 2016
2. Bericht über die Arbeit des Westfälischen Heimatbundes
und der ihm angeschlossenen Vereine
Dr. Edeltraud Klueting, Geschäftsführerin des
Westfälischen Heimatbundes
3. Verschiedenes
Hinweis: Anträge zur Mitgliederversammlung müssen
gemäß § 8 Ziff. 3, S. 2 der Satzung des Westfälischen Hei-
matbundes mindestens zwei Wochen vor der Mitgliederver-
sammlung schriftlich bei der Geschäftsführung eingereicht
werden.
10.00 – 10.30 Uhr Pause mit kleinen Erfrischungen im
Burgcasino
Westfalentag
am 24. Juni 2017 um 10.30 Uhr
Programm
1. Eröffnung des Westfalentages
Matthias Löb, Vorsitzender des Westfälischen Heimatbun-
des
2. Grußworte
Andreas Bee, Bürgermeister der Stadt Bad Lippspringe
Michael Pavlicic, Kreisheimatpfleger des Kreises Pader-
born
3. Verleihung des Innovationspreises
Übergabe der Preise an die Preisträger
4. Erneuerbare Energie versus Kulturlandschaft?
Impulsreferate:
- Besonderheiten der historischen Kulturlandschaften in
Westfalen - Bernd Milde, LWL-Denkmalpflege, Land-
schafts- und Baukultur in Westfalen
- Kulturlandschaft in Zeiten der Energiewende
Dr.-Ing. Thomas Büttner, Büro für Heimatkunde und Kul-
turlandschaftspflege
Diskussionsrunde mit Dr.-Ing. Thomas Büttner, Bernd
Milde, Birgit Haberhauer-Kusche (Sauerländer Heimat-
bund), Friedrich Klanke (Kreisheimatpfleger für den Kreis
Minden-Lübbecke), Manfred Müller (Landrat des Kreises
Paderborn).
Die Diskussion wird moderiert von dem WDR-Moderator
Michael Brocker, Köln.
Nr. 247/ März/April 2017 AKTUELLES 7
Musikalische Umrahmung: Kolping-Musikverein und
Männerchor Harmonie, Bad Lippspringe
13.00 Uhr Gemeinsames Mittagessen
Die Nachmittagsveranstaltungen finden zeitlich parallel
statt. Sie beginnen ab 14.00 Uhr und enden um ca. 17.00
Uhr jeweils am Kongresshaus.
Arbeitskreis
Gesprächsrunde zu praktischen Fragen der Heimatarbeit.
Ihre Gesprächspartner sind Dr. Ingo Fiedler, Ehrenmitglied
des Westfälischen Heimatbundes, und Dr. Edeltraud Klue-
ting, Geschäftsführerin des Westfälischen Heimatbundes.
Exkursionsprogramm
1. Besichtigung der Landesgartenschau (mit Führung)
2. Stadtführung durch Bad Lippspringe
3. Vortrag und Exkursion zum Bäderwesen (Michael Pavli-
cic)
4. Busexkursion nach Altenbeken (Viadukt), Gemeinde-
heimatpfleger Rudolf Koch (Altenbeken), und Neuenbeken
(romanische Dorfkirche), Ortsvorsteher Christoph Quasten
(Neuenbeken).
Anmeldung
Senden Sie bitte Ihre Anmeldung bis spätestens 9. Juni
2017 an den:
Westfälischen Heimatbund (WHB)
48133 Münster
Fax: 0251 203810-29
E-Mail: [email protected]
Auch wenn Sie gemeinsam mit dem Bus aus den Heimat-
gebieten anreisen, bitten wir Sie, sich für die Veranstaltun-
gen und Exkursionen mit dem beiliegenden Formular direkt
beim WHB anzumelden. Sie erleichtern uns damit die Or-
ganisation für das Mittagessen und die Exkursionen.
Eine Anmeldung bei den Vorsitzenden der Heimatgebiete
oder den Kreisheimatpflegern reicht nicht aus.
Veranstaltungsort
Die Mitgliederversammlung und der Westfalentag finden
im Kongresshaus Bad Lippspringe, Burgstraße 19, 33175
Bad Lippspringe, statt.
Kontakt beim Westf. Heimatbund
Thomas Auf der Landwehr
Finanzen und Organisation
Tel.: 0251 - 203810-14
E-Mail: [email protected]
Geschäftszeiten:
Mo.–Do.: 08.30–12.30 Uhr und 14.00–15.30 Uhr
Freitag: 08.30–12.30 Uhr
www.whb.nrw
Nr. 247 / März/April 2017 KULT – KULTUR UND LEBENDIGE TRADITION WESTMÜNSTERLAND 8
KULT – KULTUR UND LEBENDIGE
TRADITION WESTMÜNSTERLAND
Multimedial durch die Jahrhunderte
Baustelle in Vreden
VREDEN. Auspacken und präsentieren: Das ist derzeit die
Aufgabe von Corinna Endlich und ihrem Team vom „kult".
Die ersten Ausstellungsstücke haben ihr neues Domizil
bereits bezogen. Draußen sieht‘s nach Baustelle aus und
auch drinnen haben noch die Handwerker das Sagen. Aber
die kümmern sich auf der Baustelle des „kult“ in Vreden
schon jetzt darum, dass die Besucher in knapp drei Mona-
ten nicht nur die interessante Architektur des neuen Kultur-
zentrums bestaunen könne, sondern auch spannende und
ungewöhnliche Einblicke in die Vergangenheit des West-
münsterlandes bekommen. Gestern zeigte Kult-Leiterin
Corinna Endlich bei einem Presserundgang, auf welche
Ausstellungsdetails sich die Besucher freuen können.
Corinna Endlich und ihr Team vom „kult“ haben noch viel zu tun.
Dass man technisch und konservatorisch auf dem neuesten
Stand sei, das betonte Endlich gleich zu Beginn: „Wir
könnten auch die Mona Lisa zeigen, wenn wir sie denn
bekämen“, sagte die Chefin des „kult“. Nicht für die Mona
Lisa, aber immerhin für eins der ältesten erhaltenen Textili-
en nördlich der Alpen hat man denn auch eine Vitrine ange-
schafft, die der „Rolls Royce“ unter den Museumsvitrinen
sei. So wird bei konstanter Temperatur und Luftfeuchtigkeit
sowie bei acht Grad Neigung die Sixtus-Kasel präsentiert –
ein nach Papst Sixtus benanntes Messgewand, das zum Teil
noch aus dem 7. Jahrhundert stammt. Zusammen mit vielen
Exponaten aus der Vredener St.-Georgs-Pfarrei und dem
früheren adeligen Damen-Stift erläutert es im Obergeschoss
eins der zentralen Themen des Hauses, die Geschichte des
Stiftes und religiöse Aspekte des Grenzraumes. Dazu gibt
es historisches Chorgestühl, einen als Altar zu nutzenden
Schrank aus Zeiten religiöser Verfolgung und andere Dinge
mehr.
1450 Quadratmeter Dauerausstellung
Im unteren Bereich der 1450 Quadratmeter großen Dauer-
ausstellung wird die Geschichte des Handels auf und an der
Berkel beleuchtet, die Grenze zwischen Deutschland und
den Niederlanden mit Aspekten wie Schmuggel, Krieg und
Religion. Historische Transportwagen zeigen, wie Geschirr
und andere Handelsware per Karren von Pferden oder auch
Hunden gezogen wurden.
Damit das Ganze unterhaltsam rüberkommt und der Besu-
cher auf den auf rund eineinhalb Stunden angelegten Rund-
gang durchs Museum immer neue Perspektiven und Anre-
gungen bekommen, gibt es 14 Medienstationen, an denen
Filme und Tondokumente die Exponate erklären und Dinge
vertiefen. Zudem gibt es Standpunkte, an denen man mit
einer Art Fernglas in die Vergangenheit gucken und sehen
kann, wie einst der Handel auf der damals schiffbaren Ber-
kel vonstatten ging. Man werde viele multimediale Ange-
bote vorhalten, sagte Corinna Endlich, und besonders für
Kinder Museumsrallyes und elf Stationen zum Selbster-
kunden des Museums. Auch Angebote für ältere Menschen
oder solche mit Demenz will das „kult“ vorhalten.
300 Exponate
Von den ehemals rund 3000 Exponaten des früheren Hama-
land-Museums sind im neuen Haus ganze 293 übriggeblie-
ben. „Die Auswahl fiel schon schwer“, sagt Corinna End-
lich. Aber die Reduzierung auf wesentliche Dinge und
Objekte sei sicher richtig. Neben dem Platz für die Dauer-
ausstellung gibt es eine rund 260 Quadratmeter große Flä-
che für Sonderausstellungen und ein etwa 180 Quadratme-
ter großes Schaudepot im angeschlossenen früheren „Ar-
menhaus“. Bis Ende April sollen die Exponate ins kult
einziehen. Dann muss noch das Licht ausstellungsgerecht
gestaltet werden. Ende Mai/Anfang Juni soll das Haus dann
der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Gestern wurde auch eine Glocke aufgehängt, die zur Geschichte
des Vredener Stifts gehört.
Nr. 247 / März/April 2017 KULT – KULTUR UND LEBENDIGE TRADITION WESTMÜNSTERLAND 9
Quelle/Autor/Fotos: Josef Barnekamp in der Borkener
Zeitung vom 17. März 2017
Zum Thema „kult“
Ins „kult", das derzeit auf dem Gelände des ehemaligen
Hamaland-Museums in Vreden entsteht, sollen unter ande-
rem das Museum, das Landeskundliche Institut, Bibliothe-
ken, Archive von Stadt und Kreis und Sammlungen wie die
Lampensammlung Touché einziehen. Es ist das erste Pro-
jekt, das den Stempel A der Regionale 2016 erhalten hat.
Nachdem klar war, dass eine Sanierung des Museums un-
wirtschaftlich ist, haben Dezember 2013 der Kreistag sowie
der Stadtrat Vreden den Baubeschluss für das auf 13,6
Millionen Euro veranschlagte Projekt getroffen. Rund 6,8
Millionen Euro will das Land Nordrhein-Westfalen bei-
steuern, weitere 0,9 Millionen Euro kommen vom Land-
schaftsverband Westfalen-Lippe. Den verbleibenden Rest-
betrag teilen sich die Stadt Vreden (1,78 Millionen Euro)
und der Kreis Borken (4,14 Millionen Euro).
Informationen zum „kult“ finden Sie unter
www.kult-westmuensterland.de
www. kulturachse.de
Nr. 247 / März/April 2017 JAHRESBERICHTE / TAGUNGEN 10
JAHRESBERICHTE / TAGUNGEN
Voll des Lobes über das Bürgerhaus
Vorstände von 15 Heimatvereinen
treffen sich in Oeding
OEDING/KREIS BORKEN. Es hatte es schon einmal so
formuliert, der stellvertretende Kreisheimatpfleger Alois
Mensing aus Ramsdorf: "Euer Bürgerhaus ist der reinste
Louvre!" Das war im vergangen Jahr anlässlich der Ein-
weihung der neuen Schirmschoppe des Heimatvereins im
Hof des Bürgerhauses gewesen.
Nun, am Freitagnachmittag, trafen sich zu ihrem Frühjahrs-
treffen die Vorstände von 15 Heimatvereinen und -kreisen
aus dem Bereich Borken, das dieses Mal in der Grenzge-
meinde stattfand. Und wieder war nicht nur Mensing des
Lobes voll über das Schmuckstück an der Jokobistraße –
nun mit dem neuen imposanten Eingangsbereich. Vor der
eigentlichen Tagung im Jakobus-Pfarrheim hatten die Oe-
dinger Heimatfreunde mit ihrem Vorsitzenden Manfred
Harmeling zur Besichtigung ihres Domizils geladen. Bei
der anschließenden Tagung stand unter anderem das Thema
"Plattdeutsch" auf der Tagesordnung: So ging es um den
Plattdeutschen Lesewettbewerb, dessen nächster Durchgang
im Herbst startet. Außerdem wurde über das "Streektaalfes-
tival Gelderland" im Mai nächsten Jahres gesprochen, an
dem sich die Heimatvereine mit plattdeutschen Beiträgen
beteiligen können.
In mehreren Heimatvereinen haben in jüngerer Vergangen-
heit zudem die Vorstände gewechselt. Diese hatten bei dem
Treffen Gelegenheit, sich vorzustellen. Es gab ferner vom
Kreis Borken aktuelle Informationen, unter anderem zum
Regionale-Projekt "kult" (Kultur und lebendige Tradition
Westmünsterland). Thema waren auch in diesem Jahr noch
anstehende Veranstaltungen und Termine.
Vertreterinnen und Vertreter der Heimatvereine vor dem Eingang
zum Bürgerhaus in Oeding.
Quelle/Autor: Georg Beining in der Münsterlandzeitung
Ahaus vom 10. April 2017
Foto: Kreisheimatpflege Borken
Genealogen trafen sich im
Heimathaus Wessum
WESSUM. Die AG Westmünsterland Genealogie
(wmgen.de) hatte zu ihrer 72. Tagung, am Samstag den 22.
April 2017, eingeladen. Dort trafen sich etwa 50 Familien-
forscher/innen. Diese wurden von Michael Gerling dem 1.
Vorsitzenden des Heimatverein Wessum herzlich begrüßt.
Nach der Begrüßung, durch Irene Render (Sprecherin der
AG), wurden die Neuigkeiten aus der Arbeitsgemeinschaft
und der Familienforschung vorgestellt. Mittlerweile um-
fasst die Online-Datenbank der Westmünsterländer Genea-
logen Daten von 129.000 Totenzettel und 30.000 Sterbean-
zeigen. Sowie weitere durchsuchbare Datensätze aus: priva-
ten Ahnenforschungen, Personenstandsregister, Adress-
bucheinträgen, Friedhoflisten und Schülerlisten.
Das Orga-Team der Arbeitsgemeinschaft und Mitglieder aus der
Gründerzeit vor 50 Jahren: vorne v.li.: Irene Render, Bernhard
Robers, Ursula Brebaum, Franz Nacke; hinten v.li.: Georg Wei-
tenberg, Josef Wilkes, Hermann Rörick, Bernd-Theo Grimmelt,
Rudolf Welberg, Ewald Werger.
Großes Interesse wurde dem besonderen Höhepunkt bei-
gemessen. Frau Ursula Brebaum zog einen Bogen zur „Er-
innerung an die Gründerzeit vor 50 Jahren“. Spannend
erzählte sie, wie sich bereits 1967 einige Familienforscher
zusammen schlossen, um mit weiteren Forschern die Fami-
liendaten auszutauschen. Anwesend aus der Gründerzeit
waren: Ursula Brebaum aus Borken, Bernhard Robers aus
Vreden, und Franz Nacke aus Gronau.
Vom Heimatverein Wessum wurden zur Pause die Tische
mit Getränken, Kaffee und Weggen gedeckt. Es begann ein
reger Gesprächsaustausch in gemütlicher Atmosphäre im
Heimathaus. „Und plötzlich bin ich von lauter Verwandten
Nr. 247 / März/April 2017 JAHRESBERICHTE / TAGUNGEN 11
umgeben“ so nannte Josef Wilkes seinen anschließenden
Beitrag, indem er unter anderem auch die Möglichkeiten
der Datenbank zeigte, um seine Vorfahren und Verwandten
zu finden.
In der anschließenden Diskussion konnten von interessier-
ten Besucher/innen genealogische Fragen gestellt und be-
antwortet werden. Irene Render bedankte sich zum Schluss
für den Besuch und wünschte allen eine gute Heimfahrt.
Die nächste Tagung wird am 28.10.2017 in Heek stattfin-
den.
Weitere Termine und Informationen können der Webseite
entnommen werden: www.wmgen.de
Quelle/Autor/Foto: AG Genealogie Westmünsterland
„Jederzeit liquide“
Heimatverein Ahaus im 115 Jahr
seines Bestehens gut aufgestellt
AHAUS. Am vergangenen Freitag, 17. März, hielt der
Heimatverein im gut besuchten Saale der Gaststätte Möllers
seine jährliche Mitgliederversammlung ab. Es war die „his-
torische“ Versammlung zum 115-jährigen Bestehens!
Nach der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Ralf Bü-
scher waren die Anwesenden erfreut, drei über neunzig
jährige Mitglieder bei guter Gesundheit zusehen. Es waren
August Bierhaus (Ehrenmitglied), Josef van Buer und
Bernhard Heying (Ehrenvorsitzender). Ferner wurden die
Gäste vom Spielmannszug, dem Bürger- und Junggesellen
Schützenverein, den islamisch türkischen Kulturverein
begrüßt. Besonders erfreut waren die Mitglieder über die
Anwesenheit von Werner Leuker (Kulturdezernat) und der
„ersten Frau“ der Stadt Ahaus, Frau Bürgermeisterin Karola
Voß.
Die beiden Vertreter der Stadt Ahaus machten deutlich, wie
wichtig die Heimatvereine auch für die Stadt sind, um Be-
währtes zu waren und Vergangenes zu erhalten. Ralf Bü-
scher hob in seinem Jahresrückblick hervor wie wichtig und
hochwertig das "Produkt" Heimatverein geworden ist. Über
Mitgliederzuwachs kann sich der Heimatverein auch diese
Jahr nicht beklagen, doch fehlt so ein bisschen der Unter-
bau mit Nachrücker, die den "Altgedienten" ein wenig
Unterstützung zukommen lassen, so Ralf Büscher. Weiter-
hin wurde das tolle Jahresprogramm sowie auch der um-
fangreiche Heimatbrief 2017 gelobt.
Kassenbericht und Wahlen
Der Kassenbericht im Jubiläumsjahr ließ auch nur gute
Zahlen durch Kassiere Manfred Häming verlauten. Der
Heimatverein ist finanziell gut aufgestellt und war zu jeder
Zeit liquide. Nach dem Kassenprüfungsbericht durch Hans
Lassak und Willy Pomberg, wurde der gesamte Vorstand
entlastet. Es standen turnusgemäß Neuwahlen an und Frau
Voß übernahm spontan die Wahlleitung. Zur Wieder-/Wahl
standen an: Iris Ehler (Schriftführerin), Manfred Häming
(Kassierer), Ralf Büscher (1. Vorsitzender), sowie der ein-
zige neue Kandidat Oliver Kock (2. Vorsitzender). Die
Wahl fiel überwältigend aus, Neu- bzw. Wiederwahl bei
vier Enthaltungen.
Dem aus gesundheitlichen Gründen nicht Anwesende Al-
fons Nubbenholt wurde für die bisherige Arbeit im Vor-
stand gedankt und alle waren erfreut, dass der Genalogische
Arbeitskreis unter seiner Leitung weiterhin so effizient
fortgeführt wird.
Einbruchschutz Thema
Als nächster Programmpunkt ging es um Einbruchschutz in
Wohnhäusern, sowie die Vorbeugung gegen die „ungelieb-
ten Gäste“, sowie die Brandvorwarnung und die Absiche-
rung von Gebäuden. Nach vielen Fragen berichteten die
Arbeitskreisleiter aus ihrer täglichen Arbeit und die Ange-
bote für 2017. Zeitzeugengespräche, Reisetätigkeit, Ahnen-
forschung, Schulmuseum, Mitgliederbetreuung, Film- und
Fotoarchive sowie die Stadtgeschichte fanden reges Interes-
se.
Nach der traditionellen Verteilung des Heimatbriefes ging
es mit 115 Jahr-Feier weiter, der Heimatverein Ahaus von
1902 e.V. und der Sponsor, die Sparkasse Westmünsterland
hatten noch einige kühle Getränke für den geselligen Teil
bereitgestellt. Die Versammlung wurde dann irgendwann
beendet und alle freuen sich auf ein neues erfolgreiches
Jahr im Heimathaus.
Quelle/Autor: Heimatverein Ahaus in der Münsterland-
Zeitung vom 24. März 2017
Ein gutes Jahr für den
Anholter Heimatverein
Gerhard Krause zum Ehrenmitglied ernannt
Viele Änderungen im Vorstand und
eine Satzungsänderung
ANHOLT. Im Vorstand des Heimatvereins Anholt hat sich
am Sonntag einiges verändert. Die bisherige Besitzerin
Ingrid Brinkmann ist nun stellvertretende Vorsitzende. Ihr
Vorgänger Dr. Gerhard Krause stellte sich nicht mehr zur
Wiederwahl. Er war seit 2005 im Vorstand tätig, zunächst
als Schriftführer. Die Vorsitzende Marianne Meyer ernann-
te ihn zum Ehrenmitglied. Krause war sichtlich überrascht
und gerührt: „Gerade als Neu-Anholter – ich bin ja erst seit
16 Jahren hier – hatte ich das nicht unbedingt zu erwarten“,
sagte er.
Ebenfalls nicht mehr zur Wahl standen Kurt Istemaas und
Gregor Heuvelmann. Zudem betrauerte die Versammlung
Nr. 247 / März/April 2017 JAHRESBERICHTE / TAGUNGEN 12
den Tod von Beisitzer Franz Lünen. Auf Vorschlag des
Vorstandes wählte die Versammlung Andreas Brinkmann,
Sascha Faltin und Christian Hakvoort zu Beisitzern. Der
Rest des Vorstandes wurde wiedergewählt.
Dem Verein geht es gut. „Es war ein durchweg erfolgrei-
ches Jahr für den Heimatverein“, sagte der scheidende
stellvertretende Vorsitzende Krause. Über zwanzig Mit-
glieder traten in den Verein ein, der derzeit 505 Mitglieder
hat, der Kassenüberschuss liegt bei 800 Euro. Die Veran-
staltungen des Vereins waren aus Sicht des Vorstands er-
folgreich.
Außerdem änderte die Versammlung die Satzung. Das
Finanzamt hatte eine Klausel beanstandet, in der bestimmt
wurde, was mit dem Vereinsvermögen geschieht, falls der
Verein aufgelöst wird. Bisher war geregelt, dass eine Mit-
gliederversammlung entscheidet. Die Klausel besagt nun,
dass das Vermögen an die Stadt Isselburg fällt, die es nur
für gemeinnützige Zwecke verwenden muss. Das ist üblich.
Die Vorschläge, die Klausel auf kulturelle statt gemeinnüt-
zige Zwecke sowie auf Anholt statt auf Isselburg zu be-
grenzen, wurde nicht aufgenommen. Der Verein verfügt
zurzeit über ein Vermögen von 12.000 Euro.
Quelle/Autorin: Severin Rüger im Bocholt-Borkener
Volksblatt vom 14.03.2017
Bernhard Tenhofen bleibt
Heimatvereins-Vorsitzender
Wahlen bei „Vör dessen Boorle“
Vortrag über Barloer Schulgeschichte
BARLO. Der Barloer Verein für Heimatpflege „Vör dessen
Boorle“ sehe sich als verantwortlicher Mit-Gestalter des
Dorfes, erklärte dessen Vorsitzender Bernhard Tenhofen
bei der Jahresversammlung am Wochenende (3. März), wie
üblich auf Plattdeutsch. In einer schnelllebigen und unüber-
sichtlichen Zeit müsse der Verein mitgestalten und „Ver-
lässlichkeit, Heimat, Orientierung und Offenheit“ vermit-
teln, gerade gegenüber der Jugend, sagte er.
Einstimmig sollte er später in seinem Amt als Vorsitzender
des 360 Mitglieder starken Vereins bestätigt werden. Fast
50 Mitglieder waren ins Pfarrheim gekommen, viel mehr
als sonst, sodass Stühle herbeigetragen werden mussten.
Neben Tenhofen wurde auch der Geschäftsführer Mathias
Wittag wiedergewählt. Außerdem sind Gregor Mölders und
Willi Epping jetzt Teil des Vorstands, als Beisitzer. „Wir
haben bereits eine ganze Menge geleistet, es muss aber
weitergehen“, sagte Tenhofen.
Er bedankte sich für die vielen aktiven Helfer. Außerdem
betonte er, wie wichtig „Pro Barlo“ als Dach für alle Grup-
pen sei. „Ohne Pro Barlo wäre alles weniger gut“, sagte er.
Der Verein plant auch für das kommende Jahr viele Veran-
staltungen, zum Beispiel die plattdeutschen Abende und
den Töpfermarkt. Außerdem steht seit Längerem die Sanie-
rung des Viadukts an der ehemaligen Bahnstrecke Bocholt-
Winterswijk an. Eine Figur des Heiligen Aloysius soll
ebenfalls restauriert und im Dorf aufgestellt werden.
Der ehemalige Barloer Grundschullehrer Heinz Berghaus
hielt gegen Ende der Mitgliederversammlung einen Vortrag
über die Geschichte der Barloer Schulen. Er begann mit der
Schlattschule ab 1702, auf einem nassen Grundstück am
Holtwicker Bach zu einer Zeit ohne Schulpflicht. Insgesamt
fünf Schulen gab es bis heute in Barlo, inklusive der jetzi-
gen Grundschule von 1953.
Der Vorstand des Heimatvereins „Vör dessen Boorle“:
u.v.l.n.r.: Maria Telaar, Annemarie Föcking, Mathias Wittag,
Bernhard Tenhofen, August Telaar,
h.v.l.n.r.: Ragnar Leunig, Heinz Berghaus, Hubert Hungerkamp,
Heinrich Tenhofen, Maria Lehmkuhl, Tanja Klump, Gregor Möl-
ders, Jutta Ostendarp, Franz-Josef Groß-Hardt, Helmut Euting
es fehlen: Franz-Josef Lensing und Willi Epping
Quelle/Autorin/Foto: Severin Rüger im Bocholt-Borkener-
Volksblatt vom 06. März 2017
Borkener Heimatverein bietet
"offenen Dienstag" an
Mitgliederversammlung
Jahresfahrt führt nach Görlitz und Breslau
BORKEN. Der Heimatverein Borken hat seine Mitglieder-
versammlung abgehalten. Vorsitzende Heike Wilde hat
dabei auch einige neu aufgenommene Mitglieder begrüßt.
Rückblick:
Heike Wilde ging kurz auf die wichtigsten Themen des
vergangenen Jahres ein: das dritte Nijoarwinnen (Neujahrs-
treffen), den zeit- und arbeitsintensiven Auszug aus dem
Stadtmuseum sowie den Einzug im Interimsquartier Wilbe-
cke 12, den Vortrag des Mitglieds Ingo Bergsdorf über
Nr. 247 / März/April 2017 JAHRESBERICHTE / TAGUNGEN 13
"Evangelisch in Borken" mit anschließender Besichtigung
der umgebauten Martin-Luther-Kirche, die Maitremse, das
Johanni-Läuten, die von den Teilnehmern sehr gelobte
Jahresfahrt nach Brandenburg im Oktober, das Grünkohles-
sen mit einer Präsentation von Bildern aus dem älteren
Borken. Der Nikolauszug war dank der Vorbereitung von
Jutta Wissing und Mechthild Wiemeier ein großer Erfolg,
heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins. Heinz Erning
führte seinen monatlichen plattdeutschen Arbeitskreis wei-
ter.
Ausblick:
Zum Programm des laufenden Jahres gehört unter anderem
der neue "offene Dienstag" (15 bis 17 Uhr) und die bekann-
ten Traditionsveranstaltungen. Für die Vorbereitung der
Jahresfahrt nach Görlitz und Breslau dankte Heike Wilde
Peter Dieler und Ingo Bergsdorf, der ausführlich auf das
Reiseprogramm einging. Der umfangreiche "Veranstal-
tungskalender 2017" des Heimatvereins ist auch im Rathaus
und der Tourist-Info zu bekommen.
Finanzen:
Schatzmeister Jens Richters berichtet über einen "äußerst
zufriedenstellenden Kassenstand". Zum Überschuss haben
großzügige Spenden anlässlich des Todes von Margarete
Schwack beigetragen – außerdem wegen des Umbaus des
Stadtmuseums aufgeschobene Investitionen. Die Kassen-
prüfung ergab eine tadellose Buch- und Kassenführung.
Deshalb gab es für den Vorstand einstimmig Entlastung. Zu
Kassenprüfern für 2017 wählte die Versammlung Thomas
Ridder und Mechthild Wiemeier.
Satzung:
Änderungen in der Satzung hat das Finanzamt vom Hei-
matverein gefordert. Bei dieser Gelegenheit wurde die alte
Satzung gleich in mehreren Punkten verändert. Schriftfüh-
rer Dr. Bruno Fritsch stellte die neue Satzung vor. Nach
lebhafter Diskussion mehrerer Änderungsanträge beschloss
die Versammlung die neue Satzung einstimmig.
Vereinsleben:
Heike Wilde lud die Mitglieder ein, zum Interimsquartier
zu kommen und sich dort über Termine zu informieren und
am "offenen Dienstag" teilzunehmen.
Im Anschluss zeigte Ingo Bergsdorf Bilder von der Jahres-
fahrt 2016 zur Brandenburgischen Seenplatte und nach
Potsdam. Die nächste Jahresfahrt nach Görlitz und Breslau
ist fast ausgebucht.
Internet:
Der Verein hat eine neu gestaltete Homepage:
www.borkener-heimatverein.de
Quelle/Autor: Edgar Rabe in der Borkener Zeitung
Neue Radgruppe des
Heimatvereins Eggerode
Jahreshauptversammlung mit Wahlen
EGGERODE. Die Schriftführerin Maria Gerling, der stell-
vertretende Vorsitzender Matthias Frye sowie die Beisitzer
Alfons Körbel und Norbert Reinermann sind erneut in den
Vorstand des Heimatvereins Eggerode gewählt worden. Bei
der Jahreshauptversammlung entschieden sich die Mitglie-
der zudem für Waltraud Schmitz, Moni Roters und Toni
Bussmann als zukünftige Kassenprüferinnen.
Der Verein hat zurzeit 189 Mitglieder. In ihrem Kassenbe-
richt legte Margret Overhage einen ausgeglichenen Haus-
halt vor, sodass auf Antrag von Kassenprüferin Marianne
Reinermann der Vorstand entlastet wurde. Mit einem Ge-
schenk bedankte sich Fritz Roters zudem bei Maria Gerling
für ihr Engagement in der Heimatstube.
Bei den Berichten aus den Arbeitskreisen sprach Matthias
Frye von einer intensiven Archivarbeit. Die mundartliche
Sprache Platt werde in regelmäßigen Treffen von Mitglie-
dern der Heimatvereine Holtwick, Legden, Darfeld und
Eggerode und in der Veranstaltung „Wi küert Platt“ ge-
pflegt. Die nächsten Treffen sind am 11. April in Darfeld
und am 9. Mai in Eggerode. Zudem solle angeregt werden,
sich zum Erhalt der plattdeutschen Sprache in der Offenen
Ganztagsschule bei einem regelmäßigen Termin mit den
Schülern auszutauschen.
Mit einem Geschenk bedankte sich Fritz Roters bei Maria Gerling
für ihr Engagement in der Heimatstube.
Heinrich Schulze Sievert berichtete über Erfolge beim Be-
kämpfen des Riesenbärenklaus in der Vechteaue. Auch in
diesem Jahr wird die Aktion fortgesetzt. Zudem will der
Heimatverein eine Radfahrgruppe bilden, die alle zwei
Wochen zu einer kleinen Tour einlädt.
In der Digitalisierung sind bereits viele Videobänder auf
DVDs überspielt worden. Ein Film des Pfarrfestes 1988
wurde am Ende der Versammlung präsentiert. Thomas Frye
stellte die diesjährige Zweitages-Radtour nach Rheine vor.
Nr. 247 / März/April 2017 JAHRESBERICHTE / TAGUNGEN 14
Außerdem will eine Arbeitsgruppe bis zum 1. Mai die Ru-
hebänke rund um Eggerode reinigen.
Quelle/Autor/Foto: Heimatverein Eggerode in den
Westfälischen Nachrichten vom 27. März 2017
Sabellek ist neuer Vorsitzender
Heimatverein Erle wählt Nachfolger
von Klaus Werner
ERLE. Norbert Sabellek ist der neue Vorsitzende des Hei-
matvereins Erle. Nach 28 Jahren Vorstandsarbeit hatte
Klaus Werner, der bisherige Vorsitzende, bereits vor der
Mitgliederversammlung „schweren Herzens“ erklärt, für
eine weitere Wahlperiode nicht mehr zur Verfügung zu
stehen. So trug er im gut besuchten Saal der Gaststätte
Brömmel-Wilms letztmalig seinen Jahresbericht als Vorsit-
zender vor.
Er konnte zahlreiche Veranstaltung anführen wie einen
Besuch in der Landrösterei Küper in Heiden und eine Fahrt
zum Schloss Lembeck. Im September hatte es eine „Tag
der offenen Tür“ gegeben, bei dem die zahlreichen Besu-
cher die Gelegenheit bekamen, Einblick in die Arbeit des
aktiven Erler Heimatvereins zu nehmen.
Arbeit an den Geschichtsstationen ist abgeschlossen
Besonderes Augenmerk hatte der Verein auf die Errichtung
von Geschichtsstationen, verteilt auf das Erler Gemeinde-
gebiet, gelegt. Mit jetzt 16 Stationen sei die Arbeit zu ei-
nem Abschluss gekommen, so Klaus Werner in seinem
Bericht. Eine besondere Aktion war der Verkauf von Bro-
ten im Heimathaus. Der Erlös von 400 Euro wurde der
Aktion „Hoffnungsschimmer“ für syrische Flüchtlinge in
Not zur Verfügung gestellt.
In Zusammenarbeit mit der Silvesterschule geht es dem
Heimatverein darum, den „Kindern etwas zu bieten, das uns
im Hinblick auf unsere Geschichte und Sprache wichtig
ist“, so Ingrid Horstmann. Sie hält den Kontakt zu der
Schule. So werden in Form einer Spiele-AG Reigenspiele
getanzt und Lieder in plattdeutscher Sprache mit den Kin-
dern gesungen. „Wir möchten ein Stück Erle in verschiede-
nen Formen an die nächste Generation weitergeben“, er-
gänzte Ingrid Horstmann.
Andreas Cluse ist zweiter Vorsitzender
Neben Norbert Sabellek wird zukünftig Andreas Cluse als
zweiter Vorsitzender den Heimatverein führen. In seinem
Amt als Kassierer wurde Ludger Elbert bestätigt. Carlo
Behler wird das Amt des Schriftführers weiter ausführen.
Zu Beisitzern wurden Hedwig Rentmeister, Hannes Kemp-
ken, Hannes Nagel und Neumitglied Wenzel Schierenberg
gewählt. Die Abstimmung erfolgte für alle Gewählten je-
weils einstimmig.
Norbert Sabellek bedankte sich bei Klaus Werner mit ei-
nem Blumenstrauß für dessen geleistete Arbeit im Namen
der 236 Mitglieder des Vereins. Als nächster Termin steht
am 7. Mai eine Frühlingswanderung im Kalender. Beginn
ist um 7 Uhr ab Heimathaus. Anschließend ist ein Früh-
stück geplant.
Der neue Vorstand: Wenzel Schierenberg, Andreas Cluse, Hannes
Nagel, Hedwig Rentmeister, Carlo Behler, Hannes Kempken,
Norbert Sabellek und Ludger Elbert.
Quelle/Autor/Foto: Klaus Bunse in der Borkener Zeitung
vom 13. März 2017
Verein will für Ortsgeschichte begeistern
Klaus Werner 28 Jahren im Vorstand aktiv
ERLE. Vor 28 Jahren hat Klaus Werner den Erler Heimat-
verein mitgegründet. Die ersten zwölf Jahre war er zweiter
Vorsitzender, danach Vorsitzender. Am Sonntag will er
sein Amt abgeben. Die Mitgliederversammlung am 12.
März soll einen Nachfolger wählen. BZ-Redakteur Andreas
Rentel hat mit ihm über das Ehrenamt, Erreichtes und Ver-
änderungen in der Heimatpflege gesprochen.
BZ: Mit welchen Zielen haben Sie vor 16 Jahren die Auf-
gabe des Vorsitzenden übernommen?
Klaus Werner: Es ging mir um die Fortsetzung der Arbeit
meines Vorgängers und die Aufwertung des Dorfes durch
geschichtsträchtige Anschauungsobjekte. Nach dem Motto:
Wer in der Zukunft lesen will, muss in der Vergangenheit
blättern.
BZ: Welche Aufgaben stellten sich einem Heimatverein zu
Beginn ihrer Tätigkeit als Vorsitzender? Welche Tätigkeits-
felder hat der Verein heute?
Nr. 247 / März/April 2017 JAHRESBERICHTE / TAGUNGEN 15
Klaus Werner: Notwendiges verändern, und nützliches
bewahren. Gleichzeitig geht es darum, aufmerksam zu
machen auf die vielen unbekannten Dorfgeschichten. Dabei
soll Wesentliches geschützt und vor unwiderruflicher Zer-
störung gewarnt werden. Das galt zum Beispiel für den
Erhalt des Thiespatts, eines uralten, schmalen und verwin-
kelten Kirchwegs. Dieser sollte einem breiten Weg wei-
chen. Heute erfordert die Arbeit mit den Schülern der Sil-
vesterschule und der Naturschutz mit Schwerpunkt Eulen-
schutz viele Stunden freizeitliche und ehrenamtliche Akti-
vität. Ein Schwerpunkt ist das Erarbeiten der Geschichtssta-
tionen in und um Erle. Seit einigen Monaten widmen wir
uns mit viel Engagement der Babywiese.
BZ: Muss sich ein Heimatverein heute auch politisch ein-
bringen, um im lokalen Geschehen Gewicht zu haben?
Klaus Werner: Es ist eine weit verbreitete Annahme, Politik
werde nur von Politikern gemacht. Doch in Wahrheit sind
wir doch alle politisch aktiv. Politisches Handeln, das da-
rauf gerichtet ist, den sozialen und politischen Raum eines
Dorfes aktiv zu beeinflussen, mit dem Ziel, durch das Han-
deln bestimmte erwünschte Konsequenzen hervorzubrin-
gen, ist meines Erachtens ureigenste Aufgabe eines leben-
digen Heimatvereins. Wenn ich aber den Begriff als Partei-
politik verstehe, sollte man dieses auch den Parteien über-
lassen. Das nötige Gewicht hat ein angesehener Heimatver-
ein immer im lokalen Geschehen.
BZ: Welche größeren Projekte hat der Heimatverein unter
Ihrer Leitung realisiert? Was waren ihre schönsten Erfolge?
Klaus Werner: Die Idee, die Geschichte des Dorfes mit
nunmehr 15 Geschichtsstationen aufzuwerten und verständ-
lich zu machen, das Erarbeiten von sechs großen Ausstel-
lungen, der Beginn des Projekts Babywiese und mein Lieb-
lingsprojekt an der Femeiche, die Darstellung eines Feme-
gerichtes, um dem Baum Aufmerksamkeit zu verschaffen,
das sind schöne Projekte. Das zeigt sich besonders durch
die vielen Besucher an der Eiche.
BZ: Sinkende Mitgliederzahlen, Überalterung, wenig
Nachwuchs: Wie kann ein Heimatverein diesen Problemen
begegnen?
Klaus Werner: Das ist eine unbefriedigende Tatsache, mit
der viele Vereine zu kämpfen haben. Es gibt eine Tendenz,
die etwas mit der jugendlichen Vereinsverdrossenheit zu
tun hat und für die man wenig Anreize zur Umkehr anfüh-
ren kann. Aber trotz der Überalterung schließen sich immer
wieder Interessierte dem Verein an.
Eine gewisse Problemlösung sehe ich bei uns in der Arbeit
mit den Kindern der Silvesterschule. Mit Hilfe der Platt-
deutsch-AG, der Garten- AG, durch das Erlernen textiler
Techniken, durch Dias über das geschichtliche Leben des
Dorfes und das Rollenspiel an der Femeiche kommen wir
den Kindern näher, und wir fördern das Interesse am ge-
schichtlichen Leben in Erle. Eine weitere Möglichkeit sehe
ich in der Verschönerung und Aufwertung des Dorfes durch
attraktive und lehrreiche Geschichtsstationen, die das Inte-
resse auch von vielen auswärtigen Besuchern finden. Aus-
stellungen und spektakuläre Aktionen wie die Instandset-
zung der Mühle im Dorf fördern die Aufmerksamkeit, die
der Verein erhält. Hinzu kommt noch eine gute Pressear-
beit.
BZ: Gab es vor 28 Jahren einen konkreten Anlass, den
Verein mitzugründen?
Klaus Werner: Ein wesentlicher Anlass war die Eingemein-
dung Erles nach Raesfeld. Schließlich hatte das Dorf, durch
die Jahrhunderte eine selbstständige Gemeinde in der Herr-
lichkeit Lembeck, ihre eigene, sicherlich von Raesfeld
abweichende Sozialisation. Diese galt und gilt es grundsätz-
lich auch zu bewahren. Für derartige Aufgaben konnte nur
ein Heimatverein in Frage kommen. So sahen es zumindest
die Gründer.
BZ: Was bedeutet für Sie Heimat?
Klaus Werner: Da denke ich an jenen Unbekannten, der
Folgendes zu Papier brachte: Der Mensch braucht ein
Plätzchen, und wäre es noch so klein. Von dem er kann
sagen, sieh, dies ist mein. Hier leb ich, hier lieb ich, hier
ruh` ich mich aus. Hier ist meine Heimat. Hier bin ich zu
Haus.
Klaus Werner gibt nach 16 Jahren den Vorsitz des Heimatvereins
Erle ab.
Quelle/Autor/Foto: Andreas Rentel in der Borkener Zeitung
vom 11. März 2017
Nr. 247 / März/April 2017 JAHRESBERICHTE / TAGUNGEN 16
Änderungen im Vorstand
Jahreshauptversammlung des
Gemener Heimatvereins
GEMEN. In diesem Jahr gab es für die Besucher der Jah-
reshauptversammlung des Gemener Heimatvereins was auf
die Ohren. Der Shantychor teilte sich den unterhaltsamen
Teil der Versammlung mit den Tanzgruppen. Diesmal also
stimmgewaltige Unterhaltung durch die Sänger.
Rückblick
Zuvor hatte Vorsitzender Günther Dirks die Gäste begrüßt
und auf das vergangene Jahr zurückgeblickt. Die Veranstal-
tungen waren vielfältig und reichten vom Osterfeuer über
Maibaumaufstellen und Vorträge bis zum Nikolauszug.
Nicht vergessen wurden die Radtouren. Dirks bedankte sich
bei allen, die sich engagieren und dazu beitragen, dass der
Verein gut aufgestellt ist. Das Haus Grave war auch im
vergangenen Jahr gut genutzt, etliche Paare haben sich hier
das Ja-Wort gegeben.
Für den Shantychor berichtete Heiner Storcks über dessen
Aktivitäten. Höhepunkt war die Fahrt nach Düsseldorf zum
NRW-Jubiläum. Karl-Heinz Ebbing berichtete über die
Kunterdanzgruppe und Josef Telaar über die Plattdeutsch-
AG. Die Erzeugnisse der Weidenflechter zeigte Karin
Lechtenberg in Bildern.
Regularien
Dem Vorstand wurde einstimmig Entlastung erteilt.
Wahlen
Bei den Wahlen stand Schriftführer Manfred Feldhaus nicht
mehr zur Verfügung, ihm folgt sein Stellvertreter Johannes
Friß. Dessen bisheriges Amt übernimmt Gerd Umberg.
Auch der stellvertretende Schatzmeister Martin Bartusch
stand nicht mehr zur Wahl. Für ihn wechselte Beisitzerin
Karin Lechtenberg in das Amt. Beisitzer Thomas Kopowski
wurde wiedergewählt, ebenso die Kassenprüfer. Neuer
Beisitzer wurde Dr. Bernd Baumnat.
Da bei der Entsorgung der Osterfeuerreste enorm hohe
Kosten angefallen waren, bittet der Verein, vor Ostern nur
Strauchwerk und keine dicken Stämme anzuliefern.
Der Vorstand des Heimatvereins Gemen (v.l.n.r.): Dr. Bernd
Baumnat, Günther Dirks, Karin Lechtenberg, Udo Rottstegge,
Christa Stenppaß, Johannes Friß und Josef Telaar.
Quelle/Autor/Foto: Hubert Gehling in der Borkener Zeitu-
ung vom 20. März 2017.
Zahlreiche Aktivitäten in Gescher
Jahreshauptversammlung des
Heimatvereins Gescher
GESCHER. Ein bedeutender Kulturträger und Traditions-
verein in der Glockenstadt ist der Heimatverein Gescher
mit gut 500 Mitgliedern. Das wurde einmal mehr auf der
jüngsten Generalversammlung im Hotel Grimmelt deutlich.
Dazu konnte Vorsitzender Elmar Rotherm fast hundert
Mitglieder und Heimatfreunde willkommen heißen, die der
Einladung gefolgt waren, unter ihnen auch Ehrenvor-
standsmitglied Willi Strotmann, die stellvertretende Bür-
germeisterin Beate Heimann, Pfarrer Hendrik Wenning und
eine Vorstandsabordnung vom Heimatverein Hochmoor.
Großes Lob zollte der Vorsitzende zu Beginn neben allen
Helfern auch den einzelnen Arbeitskreisen sowie den Mon-
tagsfahrern im Heimatverein, Stadt-TV, Archivgruppe und
Plattdütsker Kring für ihr Engagement zum Wohle des
Vereins und der Bevölkerung der Stadt. Nach der Toteneh-
rung trug Reinhold Löhring als Schriftführer den äußerst
ausführlichen Geschäftsbericht des vergangenen Jahres vor
mit den zahlreichen und ausgewogenen Museumsangeboten
über Konzerte, Lesungen und Ausstellungen die sich alle-
samt eines großen Zuspruchs aus der Bevölkerung erfreuen
konnten und an weitere Angebote wie Frühlingsfest, Glo-
ckenseminar, Maibaum aufstellen, Pättkesfahrt, Glocken-
stadt-Tour, Nachbarschaftsgottesdienst, Erntedank, Film-
rückblick Stadt-TV und Heimatabend mit Grünkohlessen.
Auch museumspädagogische Angebote für Grundschulen
gibt es und 34 Brautpaare schlossen im Heimathaus den
Bund fürs Leben. Informationen von überörtlichen Verbän-
den werden ebenso wahrgenommen wie die Teilnahme an
Frühjahrs- und Herbsttagungen der Heimatvereine des
Altkreises Borken.
Monika Niehues als Bankfrau trug einen ausführlichen
Kassenbericht vor mit einem bedeutenden Zahlenwerk in
Einnahme und Ausgabe und einem satten Finanzpolster. Da
hatten die Kassenprüfer Josef Sicking und Josef Tüber
nichts zu bemängeln, wie Letzterer berichtete und eine
einstimmige Entlastung war der Kassenchefin und dem
Vorstand sicher. Für Tüber prüft jetzt Tobias Peirick.
Danach wurde es musikalisch mit den „Kanzelschwalben“
als Kirchenband der evangelischen Gemeinde unter Leitung
von Pfarrer Rüdiger Jung am E-Piano. Als wahre Musikge-
nies gaben sich die Instrumentalisten mit ihren Gesängen
und entlockten den Heimatfreunden tosende Beifallsstürme
für ihre musikalischen Darbietungen in großem Umfang.
Nicht fehlen darf bei der Generalversammlung ein Filmbei-
trag von Stadt-TV Gescher. Diese Hobbyfilmer sind das
ganze Jahr über mit der Kamera unterwegs um all das ein-
zufangen, was auch für die Nachwelt von der schönen
Nr. 247 / März/April 2017 JAHRESBERICHTE / TAGUNGEN 17
Heimat erhalten werden sollte, wie Sprecher Dr. Hubert
Upgang von der Gruppe erläuterte, die es inzwischen seit
27 Jahren gibt und bis heute mit großem Einsatz Filmmate-
rial sammelt und auf DVD`s bannt, die käuflich erworben
werden können. Für diesen Abend hatten sich die Filmema-
cher passend zur Osterzeit einen Filmbeitrag speziell über
das Ei ausgesucht und präsentiert, den der inzwischen ver-
storbene Hermann Abbing auf die Linse gebannt hatte. Hier
wurde umfassen deutlich, welche Möglichkeiten sich auftun
um Eier aller Art mit einer gewissen Technik auszublasen
und mit den unterschiedlichsten Motiven künstlerisch zu
bemalen.
Inzwischen war die Zeit schon weit vorgeschritten als El-
mar Rotherm allen für ihren Einsatz dankte und um Unter-
stützung für all die notwendigen Arbeiten und Aufgaben
bat, um sich auch weiterhin entsprechend präsentieren zu
können, auch zum Wohle der Bevölkerung.
Quelle/Autor: Bernhard Voßkühler für den Heimatverein
Gescher vom 22. April 2017
Anke Rehorst neue Vorsitzende des
Heimatvereins Gronau
Jahreshauptversammlung mit Wahlen
GRONAU. Anke Rehorst ist neue Vorsitzende des Gronau-
er Heimatvereins. Die bisherige stellvertretende Vorsitzen-
der wurde während der Mitgliederversammlung in das neue
Amt gewählt. Zu ihrer Stellvertreterin wurde Truus Drop-
mann gewählt, die Leiterin der Trachtentanzgruppe. Cordi
Oberrecht stellte sich erneut als Schatzmeisterin zur Verfü-
gung, als Beisitzer Hans Hoppe. Als neue Beisitzer-
Kandidaten meldeten sich Tineke Kroon, Helga Deuß und
Henk Wegter. Außerdem musste kurzfristig auch noch ein
neuer Schriftführer her. Petra Raad fungierte als Wahlleite-
rin. Die meisten Wahlen erfolgten durch die 87 stimmbe-
rechtigten Mitglieder einstimmig. Der Posten des Schrift-
führers konnte allerdings nicht besetzt werden, da sich
dafür kein Kandidat fand.
Vier Vorstandsmitglieder waren zuvor von Anke Rehorst
mit einem kleinen Rückblick über und herzlichem Dank für
ihr Wirken sowie mit einem Präsent verabschiede worden:
der Vorsitzende Chris Breuer, der Schriftführer Klaus-Peter
Beck und die Beisitzer Gerhard Lippert und Eckhard Bohn.
Zusätzlich hatte auch Hilde Lammers, die sieben Jahre die
Museumsaufsicht organisierte, ihr Amt niedergelegt. Ihr
dankte Rehorst besonders herzlich.
Zu Anfang der Versammlung hatte Chris Breuer den gro-
ßen Bogen über die Ereignisse des vergangenen Jahres
geschlagen, das unter anderem mit dem Umzug des Tex-
tilarchivs in den Alten Rathausturm und den Planungen
eines Denkmals für die Textilindustrie viel Positives zu
verzeichnen hatte, mit der Sprengung des letzten Schorn-
steins auf dem ehemaligen BSG-Gelände, für dessen Erhalt
sich der Heimatverein, vor allem der Ehrenvorsitzende
Günter Vaartjes, energisch eingesetzt hatte, aber auch Ne-
gatives. Truus Dropman, Hans Hoppe, Helga Deuß und
Gerhard Lippert berichteten mal launig, mal ernst aus den
einzelnen Vereinsgruppen. Hilde Lammers hielt ihren Vor-
trag über den Plattdeutschen Kreis – natürlich – auf Platt.
Der neue Vorstand des Heimatvereins Gronau e.V.: (sitzend
v.l.n.r) Anke Rehorst, Truus Dropmann, Günther Vaartjes, Cordi
Oberrecht, Gerd Lippert; (stehend v.l.n.r.) Ralf Brockhues (ausge-
schieden, dafür jetzt aktuell Klaus-Peter Beck), Dr. Chris Breuer,
Eckhard Bohn, Reiner Liedke und Hans Hoppe
Quelle/Autor/Foto: Heimatverein Gronau in den Westfäli-
schen Nachrichten vom 01. April 2017
Führungswechsel beim
Heimatverein Heiden
Gregor Tüshaus legt Amt nach 16 Jahren nieder
HEIDEN. Klaus Lütkebohmert ist neuer Vorsitzender des
Heimatvereins Heiden. Die rund 40 Mitglieder, die sich am
Mittwochabend zur Generalversammlung im Heimathaus
getroffen hatten, wählten ihn zum Nachfolger von Gregor
Tüshaus.
Bewegende Rede des scheidenden Vorsitzenden
In einer bewegenden Rede erklärte Tüshaus seinen Rück-
tritt vom Vorstandsposten. „Ich bedanke mich, dass ihr mir
fünf Mal das Vertrauen ausgedrückt habt. Nach 16 Jahren
verabschiede ich mich als erster Vorsitzender aus gesund-
heitlichen Gründen“, sagte er. Dabei wies er auf die vielen
interessanten Tätigkeitsfelder und die damit verbundene
„positive Lebenserfahrung“ hin. Seinem Nachfolger gab er
humorvoll mit auf den Weg: „Der rote Teppich wird durch
die Küchenfrauen ausgelegt, mit denen muss man sich gut
stellen.“
Nr. 247 / März/April 2017 JAHRESBERICHTE / TAGUNGEN 18
Wahlen
Alle Vorstandposten wurden einstimmig vergeben. Stell-
vertreter von Klaus Lütkebohmert ist Josef Jägers. Er an-
merkte zu seiner Person an: „So funktioniert keine Verjün-
gung des Vereins. Beim nächsten Mal sucht einen jüngeren
aus.“ Im Amt bestätigt wurde Kassierer Hermann Rohring,
Sein Stellvertrete ist nun Gregor Tüshaus. Kassenprüfer
sind Josef und Karl-Heinz Temminghof. Ein Schriftführer
(bisher Klaus Lütkebohmert) wird erst beim nächsten Mal
gewählt.
Satzungsänderungen
Im Schnelldurchlauf wurde die vom Finanzamt monierte
Satzung von 1985 hinsichtlich der Gemeinnützigkeit geän-
dert. Einige Formulierungen mussten ergänzt, andere ge-
strichen werden. Für alle nachvollziehbar erklärte Lütke-
bohmert die notwendigen Korrekturen.
Mitgliedsentwicklung
269 Mitglieder zählt der Heimatverein aktuell. Mehr als 26
Neuzugänge registrierte er im vergangenen Jahr. Ein Rück-
gang der Mitgliedszahlen um 120 Personen sei der Alters-
pyramide geschuldet, erläuterte Klaus Lütkebohmert. Die
Aktivitäten des Vereins seien von den Mitgliedern und den
Heidenern gut angenommen worden.
Kassenbericht
Trotz gestiegener Gas- und Stromkosten und Ausgaben für
Inneneinrichtung im Heimathaus konnte sich der Verein ein
kleines finanzielles Polster zulegen. Dies werde wahr-
scheinlich auch im nächsten Jahr wachsen, so Hermann
Rohring.
Ausblick
Der Heimatverein will eine Internetpräsens aufbauen. Die
Digitalisierung des Archivs schreite voran, hieß es. Außer-
dem soll eine plattdeutsche Arbeitsgemeinschaft mit Tref-
fen vor dem Kaminfeuer ins Leben gerufen werden. Die
Termine für 2017 werden gesondert bekannt gegeben.
Klaus Lütkebohmert (2. von links) hat Gregor Tüshaus (3. von
links) als Vorsitzenden des Heimatvereins abgelöst. Tüshaus
übernahm den Posten als Stellvertreter von Kassierer Hermann
Rohring (rechts). Stellvertretender Vorsitzender ist Josef Jägers
(links).
Quelle/Autor/Foto: Claudia Peppenhorst in der Borkener
Zeitung vom 17. März 2017
Neue Satzung des Heimatvereins
Hochmoor beschlossen
HOCHMOOR. Unter Dach und Fach gebracht wurde auf
der jüngsten Mitgliederversammlung des Heimatvereins
Hochmoor die neue Satzung und damit auf den aktuell
gültigen Stand gebracht, da sich einige Vorschriften und
Bestimmungen im Laufe der Jahre geändert haben und mit
der Anpassung auch im Hinblick auf die Gemeinnützigkeit
der Verein hier weiterhin auf der sicheren Seite ist.
In siebzehn Paragraphen wurde all das festgelegt was hier
nach dem gültigen Stand zu beachten ist und Heimat und
Brauchtum, Landschaftspflege und Naturschutz sind hier
Zweck, Aufgabe und Grundsätze des Vereins. Da erfah-
rungsgemäß auf der ersten Mitgliederversammlung einige
Wochen zuvor eine erforderliche Zweidrittelmehrheit aller
Mitglieder nicht zustande kam, segneten jetzt die Anwe-
senden mit einfacher Mehrheit das Satzungswerk ab.
Viel Arbeit wartet auf alle Vorstandsmitglieder in der
kommenden Saison und die gesamte Anlage in Schuss
halten um sie für Besucher und Gäste in einem ansprechen-
den Zustand zu präsentieren ist eine der Aufgaben. Darüber
hinaus wollen Vereine, Nachbarn, Gruppen und weitere
Gäste die Anlage für ihre Zwecke nutzen, Museumsbesu-
cher erwarten fachkundige Führungen und Brautpaare für
die standesamtliche Trauung ein schickes Ambiente. Da ist
es nur von Vorteil wenn der Verein mit den Heimathaus-
bienchen seit einigen Jahren eine Frauenriege zur Seite hat,
die sich im Wesentlichen um das Innenleben im Gebäude
kümmert, eine Aufgabe die eher weniger die Männerdomä-
ne anspricht. Bereiche wie Pflege des Torfstecherareals,
Einteilung zum Museumsdienst und Einteilung der Gratu-
lanten zu Hochzeitsjubiläen und hohen und runden Geburts-
tagen der Mitglieder sind weitere Aufgaben die durch die
erledigt werden müssen und auch überörtlich ist der Hei-
matverein dort präsent, wo es um Informationen, Fortbil-
dungen, Tagungen und Kontakte mit Institutionen rund um
Belange des Heimatvereinswesens geht.
„Es wird nie langweilig und trotz aller Aufgaben soll Ge-
meinschaftsarbeit unter Gleichgesinnten auch noch Spaß
machen,“ lobt Vorsitzender Reinhold Gertz seine motivierte
Truppe und an guten Gesprächen und hin und wieder einen
kühlen Tropfen mangelt es dabei nicht. Neue Mitglieder
und interessierte Helfer sind immer willkommen und kön-
nen einfach bei den entsprechenden Veranstaltungen dazu
stoßen.
Quelle/Autor: Bernhard Voßkühler, Heimatverein
Hochmoor
Nr. 247 / März/April 2017 JAHRESBERICHTE / TAGUNGEN 19
Kein Vorsitzender für den Heimatkreis
Positiver Rückblick und viele Pläne
ISSELBURG. Der Heimatkreis Isselburg bleit auch im
nächsten Jahr ohne ersten Vorsitzenden. Weiterhin plagen
den Verein starke Nachwuchssorgen, wie auf der Mitglie-
derversammlung deutlich wurde. Nur ein Viertel der Mit-
glieder ist jünger als 59 Jahre alt. Neue Mitglieder, auch im
Vorstand, seien „für den Fortbestand des Vereins unerläss-
lich“, so der zweite Vorsitzende Clemens Stockhorst.
Geschäftsführer Klemens Hakvoort bedankte sich beson-
ders bei den beiden Kassenprüfern. Elvira Schweckhorst ist
seit 15 Jahren im Amt und Heinz Huethorst seit fünf Jahren.
Sie wurden einstimmig wiedergewählt.
Der Rückblick auf das vergangene Vereinsjahr fiel durch-
weg positiv aus. Rechtzeitig zum 575-jährigen Jubiläum der
Stadt wurde der Stadtturm saniert und der umliegende Platz
umgestaltet, berichtete Hakvoort.
Auch für das kommende Jahr gibt es Pläne. Der Heimat-
kreis will sich an die Stadt wenden, um die Idee eines Ver-
einshauses zu besprechen. Der Heimatkreis wünscht sich
außerdem eine Umgestaltung des Platzes am Ständebaum.
Dort ist unter anderem eine Fußgängerbrücke geplant. Die
Kosten schätzt der Verein auf circa 200.000 Euro. „Wir
wollen nicht vorschnell aufgeben,“ so Hakvoort. Der Ver-
ein wisse aber nicht, wie hoch der Förderanteil der Stadt sei
und ob diese noch Interesse am Projekt habe.
Quelle/Autorin: Anna Lena Müller im Bocholt-Borkener
Volksblatt vom 17.03.2017
Marbecks Heimatverein bestätigt Vorstand
Jahresversammlung im Heimathaus mit
Wahlen und Ehrungen
MARBECK. Der Marbecker Heimatverein hat seine Jah-
reshauptversammlung im frisch renovierten Heimathaus
abgehalten. 72 Mitglieder folgten der Einladung des Ver-
eins. Die Vorsitzende Maria Schwane begrüßte die Mitglie-
der und gedachte mit ihnen zu Beginn der Sitzung des kürz-
lich verstorbenen Kassierers Heinrich Kleine-Vorholt, der
seit 21 Jahren die Aufgaben des Kassierers für den Verein
übernommen hatte.
Rückblick
Beim Jahresrückblick wurden die Aktivitäten der einzelnen
Arbeitsgruppen aufgezählt. Außerdem blickte man auf die
verschiedenen Veranstaltungen im und am Heimathaus
zurück.
Ausblick
In den Sommermonaten ist an den Sonntagen das Heimat-
haus nachmittags geöffnet und zwar vom 23. April bis zum
15. Oktober. Alle weiteren Termine für das laufende Jahr
können dem Kalender des Heimatvereins entnommen wer-
den.
Kassenlage
Manfred Göring verlas den Kassenbericht, der von den
Kassenprüfern für korrekt befunden wurde. Somit konnte
der Vorstand entlastet werden.
Wahlen
Folgende Vorstandsmitglieder wurden einstimmig in ihren
Ämtern bestätigt und wiedergewählt: Maria Schwane (erste
Vorsitzende), Ludwig Korte (zweiter Vorsitzender), Johan-
nes Heisterkamp (Beisitzer), Gabriele Tücking (Beisitze-
rin), Agnes Hülskamp und Maria Hadder (Beisitzerinnen).
Ehrung
Beisitzerin Maria Hadder wurde in besonderer Weise mit
einem Blumenstrauß geehrt. Sie ist seit 25 Jahren aktiv im
Vorstand, seit der Gründung im Heimatverein tätig. Maria
Hadder ist eine der Initiatoren, die den Heimatverein ins
Leben gerufen haben.
Verschiedenes:
Nach einem Dank an alle aktiven Mitglieder sorgte die
Chronikgruppe mit dem Beitrag „Betriebe in Marbeck bis
1970“ für Unterhaltung. Es wurden viele Erinnerungen aus
der Zeit vor 1970 in Bild und Text dargestellt, teilt der
Verein mit.
Quelle/Autor: Edgar Rabe in der Borkener Zeitung vom
25. April 2017
Hans Brune führt nun den
Heimatverein Raesfeld
Jahreshauptversammlung im Kolpinghaus
RASFELD. Zur Jahreshauptversammlung waren die Mit-
glieder des Heimatvereins Raesfeld ins Kolpinghaus einge-
laden. Nach Eröffnung und Begrüßung legte der Geschäfts-
führer Heinz Rickert den stimmigen Jahresbericht 2016 vor.
Die Kassenprüfer Paula Nagel und Helmut Hater hatten
keine Mängel festgestellt. Der Vorstand wurde entlastet.
Zum Versammlungsleiter wurde schließlich Udo Rößing
bestimmt.
Neuer Vorsitzender
Richard Sühling legte sein Amt als Vorsitzender des Hei-
matvereins nieder. Acht Jahre lang stand Sühling an der
Vereinsspitze. Insgesamt 40 Jahre engagierte sich der
scheidende Vorsitzende mit viel Herzblut im Vorstand des
Vereins.
Nr. 247 / März/April 2017 JAHRESBERICHTE / TAGUNGEN 20
Gerade neu im Verein und direkt zu seinem Nachfolger
bestimmt wurde Hans Brune (60). Der „Neue“ erhielt aus
den Händen von Sühling als erste Amtshandlung den
„Schlüssel“ überreicht. Nach seinen Zielen als Vereinsvor-
sitzender gefragt, erklärte Brune bei dem Treffen am Sams-
tag, 4. März, besonders junge Leute für den Verein gewin-
nen zu wollen. Er wolle die „Demografie ankurbeln und
dabei den Schulalltag mit einbinden.“ Zunächst aber möch-
te sich Brune einen Überblick verschaffen, was wie gut im
Heimatverein laufe und sich entsprechend in der Vereinsar-
beit engagieren.
Wiedergewählt wurden an diesem Abend Geschäftsführer
Heinz Rickert und die Kassenprüfer Paula Nagel und Hel-
mut Hater. Auch Heinrich Grömping wurde in seiner Funk-
tion als Beisitzer bestätigt.
Ehrung der Vereinsjubilare
Für 40- jährige Vereinsmitgliedschaft wurde Hubert Het-
kamp geehrt. Auf 25- jährige Mitgliedschaft schauen zu-
dem Edith und Heinz Stenert, Hubert Hüging und Agnes
Niehues zurück. Weiterhin wurde Anette van Stegen geehrt,
die viele Jahre lang für die Schlüsselverwaltung des Muse-
ums verantwortlich war.
Erste Amtshandlung: Der neue Vorsitzende Hans Brune (rechts)
erhielt aus den Händen von Richard Sühling bei der Versammlung
den „Schlüssel“.
Quelle/Autor/Foto: Irmgard Jünck in der Borkener Zeitung
vom 06. März 2017
Heimatverein sucht neuen Kassierer
Jahreshauptversammlung in der Burg Ramsdorf
RAMSDORF. Der Heimatverein Ramsdorf ist auf der Su-
che nach einem neuen Kassierer. Bei der Jahreshauptver-
sammlung am Sonntagabend wollte kein Mitglied den Pos-
ten übernehmen. Die Generalversammlung des Heimatver-
eins Ramsdorf fand im Burgsaal statt. Nach der Begrüßung
wurde der Verstorbenen des Vereins gedacht. Hier unter
anderem den langjährigen Mitgliedern des Vorstandes Lie-
sel Cebulla und Anni Grave, sowie dem Ehrenvorsitzenden
Bernhard Sühling. Die Ehrengäste Bürgermeisterin Dagmar
Jeske, der stellvertretende Kreisheimatpfleger Alois Men-
sing und Gäste des Heimatvereins Velen und Vertreter der
einzelnen Abteilungen berichteten aus ihrer Arbeit.
Finanzen
Der Kassenbericht wurde letztmalig von Hubertus Limberg
vorgetragen. Die Versammlung stimmte für die Entlastung
des Vorstandes.
Wahlen
Bei den Wahlen stand turnus- und satzungsgemäß die Wahl
des Vorsitzenden an. Aloys Hummels wurde von der Ver-
sammlung einstimmig für weitere vier Jahre im Amt bestä-
tigt. Für den ausscheidenden Kassierer Hubertus Limbert
konnte kein Nachfolger gefunden werden, heißt es in der
Pressemitteilung. Der Vorstand wird sich daher intensiv mit
der Suche nach einem Nachfolger beschäftigen.
Ausblick
Eine gemeinsame Fahrradtour mit dem Velener Heimatver-
ein wird am Samstag, 20. Mai, ab 14 Uhr angeboten. Treff-
punkt ist der Burgplatz in Ramsdorf. Im August wir ein
Vater-Kind-Zelten ebenfalls an der Burg veranstaltet. Unter
dem Punkt Verschiedenes wurden noch einige Themen
intensiv diskutiert. So teilten die Mitglieder mit, dass Ta-
ges- und Halbtagsfahrten wieder angeboten werden sollten.
Die nicht besetzte Kassiererposition wurde ebenfalls noch
einmal angesprochen. Bei einem regen Gedankenaustausch
wurden Wege besprochen, wie künftig mit diesen Persona-
lien umgegangen werden kann. Auch die Mitgliederwer-
bung wurde thematisiert.
Die Mitglieder des Heimatvereins Ramsdorf trafen sich im
Burgsaal.
Nr. 247 / März/April 2017 JAHRESBERICHTE / TAGUNGEN 21
Quelle/Autor/Foto: Heimatverein Ramsdorf in der Borkener
Zeitung vom 28. März 2017
Enge im Heimatarchiv ist passé
Neue Vorstandsmitglieder im
Rekener Heimatverein
REKEN. Drei neue Vorstandsmitglieder werden im Füh-
rungsgremium des Heimatvereins Reken zukünftig Platz
und Stimme finden. Raimund Wolter, Hermann-Josef Hot-
hausen und Hubert Krampe wurden am Samstagabend, 25.
März, im Saal der Gaststätte Schneermann von der or-
dentlich einberufenen Generalversammlung in „Amt und
Würden“ gesetzt. Zuvor hatte ein Filmbeitrag vom letztjäh-
rigen Kulturfestival am Bahnwärterhäuschen „Posten 20“ in
Klein Reken die anwesenden Heimatfreunde Reken nostal-
gisch in den Abend eingeführt.
Rückblick
Beim Tätigkeitsbericht, abgegeben vom kommissarisch
bestellten Schriftführer Raimund Wolter, kam die breite
Palette des Arbeitsspektrums des Rekener Heimatvereins
aus dem abgelaufenen Vereinsjahr 2016 zur Sprache. Re-
gistriert werden konnte im dem durch eine neue Info-
Schrift des Heimatvereins dargestellten Tätigkeitsbericht
vor allem der gute Besuch heimatlicher Veranstaltungen.
Die traditionellen Proaloawende fanden immer den Zu-
spruch vieler Heimatfreunde aus allen Ortsteilen. Der
Maigang mit dem anschließenden Maifest, das Adventskaf-
feetrinken der Frauen und selbstverständlich auch das tradi-
tionelle Heimatfest gehörten zu den Höhepunkten im Ver-
einsleben des Rekener Heimatvereins im abgelaufenen
Berichtsjahr. Für den Bahnwärterposten 20 in Klein Reken
hatte der Heimatverein eine Tafel anfertigen lassen, auf der
die Geschichte der Eisenbahn und der Bahnwärterhäuschen
entlang der historischen Eisenbahnstrecke Coesfeld-Reken-
Dorsten dargestellt wird.
Kassenlage
In seinem Kassenbericht erläuterte Kassierer Leo Witt ein
umfangreiches Zahlenwerk, das am Ende ein „Plus“ auf-
wies. Die Kassenprüfer Günter Espendiller und Hubert
Krampe hatten vorab die Kassenbelege geprüft und hierbei
Ungereimtheiten nicht festgestellt. So fiel es der General-
versammlung letztlich auch nicht schwer, dem Kassierer
und dem gesamten Vorstand für das abgelaufene Geschäfts-
jahr 2016 einstimmig die satzungsmäßig notwendige Ent-
lastung zu erteilen.
Wahlen
Die Leitung des Heimatarchivs liegt zukünftig in jüngeren
Händen. Josef Sondermann übergab das Zepter an Her-
mann-Josef Holthausen, der zukünftig auch einen Platz im
Vorstand des Heimatvereins einnehmen wird. Heinz Wüller
verabschiedete sich ebenfalls aus dem Führungsgremium
des Heimatvereins. Die Generalversammlung wählte hier
Hubert Krampe in den Vorstand. Schließlich wurde der im
letzten Jahr kommissarisch verpflichtete Schriftführer offi-
ziell als Vorstandmitglied bestätigt. Für die beiden ausge-
schiedenen Vorstandsmitglieder nahm Vereinsvorsitzender
Bernd Hensel eine Ehrung vor, hatten sich doch Josef Son-
dermann und Heinz Wüller mit ihren Sonderaufgaben der
Archivleitung bzw. der Betreuung des Uphave-Hauses
besonders verdient gemacht. Für das laufende Geschäftsjahr
2017 fungieren Günter Espendiller und Heinz Wüller als
Kassenprüfer.
Ausblick
Vereinsvorsitzender Bernd Hensel berichtete zunächst über
das Buchprojekt „Freie Fahrt ins Münsterland“. Zusammen
mit der Buchautorin Erika Reichert wird der Heimatverein
noch in diesem Jahr ein literarisches Werk über die Eisen-
bahngeschichte in unserer Region herausbringen.
Die räumliche Enge des im Kellergeschoss des RekenFo-
rums untergebrachten Heimatarchivs hat ein Ende. Bernd
Hensel konnte der Generalversammlung mitteilen, dass von
der Gemeinde Reken nunmehr für die Archivunterlagen ein
weiterer Raum zur Verfügung gestellt worden ist. Der neue
Leiter des Heimatarchivs Hermann-Josef Holthausen stellte
in einem kurzen Statement die zukünftige Internet-
Präsentation des Heimatvereins vor.
Vereinsvorsitzende Bernd Hensel zusammen mit den geehrten,
ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern und den neuen Vor-
standsmitgliedern (v.l.n.r.): Hermann-Josef Holthausen, Josef
Sondermann, Heinz Wüller, Bernd Hensel, Hubert Krampe,
Raimund Wolter.
Quelle/Autor/Foto: Heimatverein Reken
Nr. 247 / März/April 2017 JAHRESBERICHTE / TAGUNGEN 22
Heimat- und Museumsverein will seine
Reserven anknabbern
Viele Pläne trotz knapper Kasse
RHEDE. Mit einem Plus von 747 Euro schließt der Heimat-
und Museumsverein Rhede das Jahr 2016 ab. Im laufenden
Jahr werde der Verein aber rund 10.000 Euro seiner Reser-
ven angreifen müssen, berichtete Kassierer Hubert Deel-
mann bei der Jahreshauptversammlung am Freitagabend im
Vereinshaus Rhede. Doch dies sei erklärlich, so Deelmann,
der Verein habe Pläne: Unter anderem ist geplant, eine
Überdachung für den Baumbrunnen im Garten des Medi-
zin- und Apothekenmuseums zu bauen (3000 Euro). 1500
Euro soll der Besuch des Heimatvereins Rhede (Ems) kos-
ten und rund 700 Euro sind eingeplant für den möglichen
Umzug des Archivs. Auch seien die Mitgliederbeiträge
rückläufig, mit nur 3400 Euro rechnet Deelmann für 2017,
in Vorjahren seien es auch schon mal 4000 Euro gewesen.
„Wir sind also weiterhin auf die Gelder der Stadt, des För-
derkreises und auf die Spendenbereitschaft der Bevölke-
rung angewiesen“, resümierte Deelmann.
Er verwies auch auf die Einnahmen aus den Sonderausstel-
lungen im Museum und die Kosten für solche Angebote. So
habe die äußerst erfolgreiche Janosch-Ausstellung 1800
Euro mehr eingebracht als geplant, aber gleichzeitig auch
1800 Euro mehr gekostet. „Aber das Ziel ist es, Besucher
zu erreichen und das ist erreicht worden“, so Deelmann.
Eine ebenfalls positive Bilanz des vergangenen Jahres zog
die Vorsitzende Elfriede Heitkamp: Sie hielt sich im Jah-
resbericht kurz, verwies auf die erfolgreichen Veranstaltun-
gen und Initiativen des Vereins und kam gleich auf geplante
Projekte zu sprechen. Es ist eine Kooperation mit der
Volkshochschule geplant, was sich aufdrängt, denn Muse-
umsleiterin Ute Richters ist inzwischen auch Leiterin der
VHS-Zweigstelle Rhede. Ein Arbeitskreis zum Thema
„Jüdisches Leben in Rhede“ hat sich zusammengefunden,
um Projekte zu erarbeiten. Zum französischen Nationalfei-
ertag am 14. Juli soll eine Skulptur im MAM-Garten aufge-
stellt werden, die Künstlerin Ingrid Dickschat-Lorenz ge-
schaffen und die beim Partnerschaftsjubiläum mit La Ferté-
Saint-Aubin bemalt worden war. Noch müsse der Heimat-
verein das 75 Quadratmeter große Archiv im Gudulakloster
nicht räumen, berichtete Heitkamp. Es sei auch noch nicht
sicher, ob sich nicht vielleicht doch ein neuer Platz finde,
die Umbauplanungen seien noch nicht ganz abgeschlossen.
Doch gleichzeitig sehe sich der Verein nach Alternativen
um.
Lücken im Vorstand teilweise gefüllt
Anders als sie es angekündigt hatte, stellte sich die Vorsit-
zende Elfriede Heitkamp zur Wiederwahl: „Ich habe ja
letztes Jahr gesagt, ich mache es zum letzten Mal, aber
wenn man einmal angefixt ist: Ich würde schon gerne wei-
termachen.“ Das ermöglichten ihr die anwesenden Mitglie-
der gerne durch einstimmige Wiederwahl. Heitkamps Stell-
vertreter wird der pensionierte Lehrer Martin Klein, den sie
vor einigen Wochen direkt angesprochen hatte und der dazu
neu in den Verein eingetreten ist. Als Schriftführerin wird
Eva Löffler fungieren und damit einen lange unbesetzten
Posten ausfüllen. Die junge Frau und ihr Ehemann waren
unter den Mitgliedern in der Versammlung aufgefallen und
spontan während der Versammlung von Heitkamp ange-
sprochen worden. Kassierer Hubert Deelmann wurde im
Amt bestätigt, ein Stellvertreter fand sich jedoch immer
noch nicht. Willi Wanning und Johannes Dierking fungie-
ren als Beisitzer.
Der Vorstand des Heimatvereins mit der wiedergewählten Vorsit-
zenden Elfriede Heitkamp (v.l.n.r.): Rolf Wiegerink, Hubert
Deelmann, Eva Löffler, Willi Wanning, Luzia Klein-Heßling,
Martin Klein, Elfriede Heitkamp, Werner Steverding, Elisabeth
Brokamp, Heinz Terhardt, Heinrich Hungerkamp, Wilhelm Heß-
ling-Zeinen, Bernhard Beckmann
Quelle/Autorin/Foto: Eva Dahlmann im Bocholt-Borkener-
Volksblatt vom 24. April 2017
Wie Büren entstanden ist
Heimatverein zieht auf Jahreshauptversammlung
positive Bilanz / Vortrag gehört
STADTLOHN. Der Stadtlohner Heimatverein zieht für das
Jahr 2016 eine positive Bilanz: So eröffnete der Vorsitzen-
de des Heimatvereins, Hermann Hintemann, die Jahres-
hauptversammlung. Der Schriftführer Heinrich Gehling ließ
am Mittwoch vergangener Woche das vergangene Jahr
Revue passieren, wobei Karin Hörbelt den Bericht zu den
Aktivitäten mit stimmungsvollen Bildern untermalte. Als
Höhepunkte waren zu nennen: die Winterwanderung, das
Palm-Palm-Paosken-Singen, das Osterfeuer am Losberg-
park, die plattdeutsche Maiandacht auf dem Hofe Düwing,
die Rad-Touren zur Alten Bäckerei Mensing in Ramsdorf
und zur Wassermühle in Nienborg.
Außerdem waren die monatlichen plattdeutschen Veranstal-
tungen „Vertällelkes ut’t Kaspel un ut de Büürte“ sowie die
jährlichen Veranstaltungen wie „Stippvisite“ und „Westfä-
Nr. 247 / März/April 2017 JAHRESBERICHTE / TAGUNGEN 23
lischen Abend“ anzuführen. Auch von internen Aktivitäten
wurde berichtet: Fortsetzung der Sammlung der Totenzettel
und deren Abgleich, Pflege der Internetseite, Familienfor-
schung und Recherche zur Bauernschaft und zum Dorf
Büren, zu Almsick und zum Almsicker Schützenverein und
die weitere Ausgestaltung des Dioramas „Schlacht im Loh-
ner Bruch“. Ferner werde der Heimatverein sich mit dem
städtischen Archivar bemühen, die Schicksale der zwölf
bekannten Euthanasie-Fälle des Dritten Reiches in Stadt-
lohn aufzuklären und gegebenenfalls den Opfern ein
Denkmal zu errichten. Außerdem sei beabsichtigt, die Na-
mensliste der Opfer des Massengrabes auf dem Friedhof an
der Lessingstraße aufzuarbeiten und – wenn nötig – zu
ergänzen.
Den Bericht zur Kassenprüfung erläuterte Gerhard Otte.
Der Kassenüberschuss von rund 1400 Euro bilde ein gutes
Polster für anstehende Aufgaben und Verbesserungsmaß-
nahmen, sodass der Vorstand danach entlastet werden
konnte. Einen Überblick auf die bereits feststehenden Ter-
mine gab Hermann Hintemann mit folgenden Schwerpunk-
ten: Plattdeutsche Maiandacht (19. Mai) in der Kapelle an
der Hengelborg aus Anlass des 300-jährigen Weihe-
Jubiläums, Vortrag von Prof. Dr. Peters über den Reforma-
tor Bernhard Rothmann aus Stadtlohn (21. Juni).
Im letzten Tagesordnungspunkt erläuterte Stadtarchivar
Ulrich Söbbing in einem bildreichen Vortag die historische
Entwicklung zur Entstehung der Bauernschaft und Kir-
chengemeinde Büren. Trotz der nur rund 120-jährigen „ei-
gentlichen“ Dorf-Geschichte wurde der Bereich „Geschari
Burion“ bereits 1023 urkundlich erwähnt und belegt zu dem
Zeitpunkt schon eine hohe Bedeutung im frühen Mittelalter.
Allerdings begann erst mit dem Schul- und Kapellenbau um
1904 sich die dörfliche Struktur in Büren, die von katholi-
schen Geistlichen wesentlich gefördert wurde, zu entwi-
ckeln. In der Zwischenperiode fand keine nennenswerte
Entwicklung statt. Es wechselten lediglich die Abhängig-
keiten der Erbhöfe und Kotten von den jeweiligen Landes-
herren, wie die Zuhörer erfuhren. Dieser Vortrag hat die
Neugierde geweckt auf das Buch zur geschichtlichen Ent-
wicklung von Büren, das im Herbst erscheinen wird.
Quelle/Autor: Heimatverein Stadtlohn in der Münsterland-
Zeitung vom 23 März 2017
„Heimatwerk“ kommt gut an
Jahreshauptversammlung bestätigt
Ernst Bennemann im Vorsitz
SÜDLOHN. Der Heimatverein ist gut aufgestellt und wird
den in diesem Jahr anstehenden Umzug in neue Räumlich-
keiten im Pfarrheim St. Vitus bewältigen. Diese gute Nach-
richt konnte der alte und neue Vorsitzende Ernst Benne-
mann bei der Jahreshauptversammlung den rund 80 Mit-
gliedern mitteilen.
Die Planungen zur Einrichtung des neuen Domizils und den
angestrebten Zeitrahmen stellte Ernst Bennemann vor. Die
Kirchengemeinde St. Vitus und St. Jakobus stellt dem Ver-
ein das neue Quartier im Pfarrheim an der Kirchstraße zur
Verfügung. Das neue Internetprojekt „Heimatwerk Süd-
lohn“ entwickele sich zum Selbstläufer, erfuhren die Hei-
matfreunde: „56 Firmen aus Südlohn und Oeding sind be-
reits mit einem Firmenportrait vertreten, weitere zehn Fir-
men sind im Vorbereitung“, sagte Bennemann.
Unternehmen erfassen
Ziel sei es, möglichst viele Unternehmen zu erfassen, um so
ein umfassendes Bild des Gewerbelebens in Südlohn und
Oeding darzustellen. Die arbeitsaufwendige Projektarbeit
werde von den Firmen im hohen Maße anerkannt und hono-
riert, bilanziert der Vorsitzende. Schriftführer Dieter Tho-
mes ließ die Höhepunkte des vergangenen Jahres Revue
passieren. Alle durchgeführten Programmpunkte seien von
den Mitgliedern und Interessierten gut angenommen wor-
den, hörten die Anwesenden. Das gelte auch für die Tages-
fahrten – besonders die Fahrt nach Bonn mit dem Besuch
des „Hauses der Geschichte“. Doris Bennemann informierte
über die geplanten Aktivitäten. Schon bald steht die jährli-
che Fahrt zur Niederdeutschen Bühne in Münster an.
Radtouren starten im Mai
Die Tagesfahrt am 6. September führt ins Emsland und ist
schon fast ausgebucht. Die bewährten Fahrradtouren von
Mai bis September unter Leitung von Hermann Gehling
und Bernhard Volmer werden wieder durchgeführt.
Ein besonderes Highlight verspricht die Veranstaltung am
Sonntag, 26. März, um 15 Uhr im Gasthaus Nagel, Kirch-
platz 8. Gast ist Dr. Peter Krevert, der seit Jahrzehnten
Autogrammjäger ist und über seine Erlebnisse berichtet.
Der Eintritt ist frei. Infos: www.heimatverein-suedlohn.de
Namen und Fakten
Für mehr als 40-jährige Mitgliedschaft wurden Franz Fi-
scher, Anna Fischer, Edmund Stegemann, Gerda Vedder,
Margret Föcking und Paul Föcking mit Urkunden geehrt.
Ernst Bennemann wurde von der Versammlung einstimmig
für weitere zwei Jahre bestätigt. Die Wahl des Vorsitzenden
fand turnusgemäß statt. Kassenführer Berthold Thomes
berichtete über die Kassenlage des Vereins. Die Kassenprü-
fer Norbert Schültigkemper und Gerd Meding bescheinig-
ten ihm ordnungsgemäße Arbeit. Dem Vorstand wurde
Entlastung erteilt. Nach dem Ausscheiden von Gerd Me-
ding wurde Berthold Gröting von der Versammlung als
neuer Kassenprüfer gewählt.
Quelle: Heimatverein Südlohn in der Münsterland Zeitung
vom 9. März 2017
Nr. 247 / März/April 2017 JAHRESBERICHTE / TAGUNGEN 24
Heimatverein Velen plant Ausflüge
Posten im Vorstand wurden neu besetzt
VELEN. Ein großes Programm, einige Veränderungen im
Vorstand und ein volles Haus stellte am Sonntag der Vor-
sitzende des Velener Heimatvereins Karl-Heinz Honerbom
im Hotel“ Zum Tiergarten“ fest. Neben den Vereinsmit-
gliedern waren auch Abordnungen der Doskerkerls und
benachbarter Heimatvereine sowie der stellvertretende
Kreisheimatpfleger Alois Mensing erschienen. Der Erste
Beigeordnete Dr. Thomas Brüggemann überbrachte die
Grüße der Stadt und fungierte später als Wahlleiter.
Der Vorstand des Velener Heimatvereins überreichte einen
Scheck an den Vertreter des Hospivereins (von links): Karl-Heinz
Honerbom, Winfried Kremer-Brockjann, Helmut Essing (Hospiz-
verein), Christa Niehues, Heinrich Niehues, Waltraud Finke,
Albert Finke, Helgard Möller, Clemens Klöpper und Agnes
Bücker.
Rückblick
Im Jahresrückblick verwies Schriftführer Albert Finke auf
zahlreiche gelungene Veranstaltungen wie das Treffen mit
den Bürgermeisterkandidaten und die Jahresfahrt nach
Bonn und Maria Laach. Daneben gab es Pättkesfahrten,
Info-Abende, einen Nikolausumzug und eine Weihnachts-
feier. Vorgestellt wurden auch die Dias von Josef Meyer,
die Franz-Theo Büchter eingescannt hat. Im Heimathaus
gab es mehrere Treffen zum Proaten und Kartenspielen.
Regularien
Die Kassiererin Agnes Bücker legte einen ausgeglichenen
Kassenbestand vor. Der war geprüft und für in Ordnung
befunden worden, worauf der Vorstand einstimmig entlastet
wurde.
Wahlen
Neu in den Vorstand kommt Christa Niehues, die Agnes
Bücker als Kassiererin ablöst. Letztere bleibt aber als Beirat
dem Verein erhalten. Honerbom dankte Bücker für deren
bisherige Arbeit. Als Pressewart wurde Winfried Kremer-
Brockjann wiedergewählt. Die Kasse werden Waltraud
Finke und Klemens Klöpper prüfen. Paul Liemann und
Josef Schwers wurden mit Dank aus dem Beirat verab-
schiedet.
Bei der Versammlung wurde auch der Erlös des Weih-
nachtsmarktes übergeben. Mit Zustimmung der übrigen
Helfer wurde ein Scheck über 2000 Euro an Helmut Essing,
den Schatzmeister des Hospizvereins übergeben.
Ausblick
Auch im laufenden Jahr stehen zahlreiche Aktivitäten auf
dem Programm. Neu sind eine Betriebsbesichtigung bei
Haus Hall im April, ein Liederabend mit Zwiebelkuchen
und Federweißem im September sowie ein Herdfeuerabend
mit Brunekooken und Panhas zum Thema „Hausschlach-
tungen“ im November. Zunächst sollten sich Interessierte
aber den 28. Juni merken. An dem Tag führt die Fahrt nach
Hameln und zum Steinhuder Meer. Anmeldungen sind bei
Helgard Möller (Tel. 02863/1694) möglich.
Quelle/Autor/Foto: Hubert Gehling in der Borkener Zeitung
vom 21. März 2017
Generalversammlung
Heimatverein Vreden
Gut 50 Mitglieder bei Generalversammlung am
9. März 2017 im Saal Terrahe
VREDEN. Die diesjährige Generalversammlung des Hei-
matvereins, zu der Vorsitzender Guido Leeck auch Bür-
germeister Dr. Christoph Holtwisch und Dechant Guido
Wachtel begrüßen konnte, war, neben den üblichen Regula-
rien, geprägt von der Vorstellung und Besprechung der
neuen Satzung.
Im Anschluss an das Totengedenken rief Guido Leeck die
große Tradition des Heimat- und Altertumsvereins der
Vredener Lande e.V. in Erinnerung, der 1926 gegründet
wurde und damit auf ein 90jähriges Bestehen zurückblicken
konnte. Er wies zudem auf die Besonderheit hin, dass nach
langer Vorbereitungszeit nun in diesem Jahr „Früchtings
Scheune“ in der Museums-Hofanlage des „kult“ als letztes
Gebäude zur Ergänzung des Ensembles errichtet wird.
Der Traditionspflege dienten die Aktivitäten der Radwan-
dergruppe ebenso wie die des Möllenkrings und der Tre-
ckertruppe. Jugendliche und Kinder wurden besonders von
den Angeboten der Schmiede- und der Archäologiegruppe
angesprochen sowie von der Veranstaltung mit alten Kin-
derspielen, die wieder ins Leben gerufen wurde. Für diese
Altersgruppe sind auch im laufenden Jahr wieder ähnlich
Veranstaltungen geplant, während für die ältere Generation
die plattdeutschen Moosabende erneut eine Attraktion wa-
ren. Neu hingegen war das Angebot einer Tagestour nur für
Frauen, die auf Grund des großen Erfolgs in ähnlicher Wei-
se in 2017 erneut angeboten wird. Veröffentlicht wurde in
Nr. 247 / März/April 2017 JAHRESBERICHTE / TAGUNGEN 25
2016 „Die Bevölkerung Vredens zwischen den beiden
Weltkriegen“, welches mit einer guten Resonanz verkauft
wurde. Von einer überwältigenden und positiven Resonanz
zum Film „Adel, Bauern, Roboter“ konnte ebenfalls berich-
tet werden. Mit dem Geschäftsbericht verband Vorsitzender
Guido Leeck den Dank an die vielen Helferinnen und Hel-
fer, die dieses bunte Programm erst möglich machten.
Großen Raum nahm die Vorstellung und Besprechung der
vorgeschlagenen Änderungen in der Vereinssatzung ein, die
dann schließlich einstimmig beschlossen wurde und damit
in Kraft getreten ist.
Kontinuität und Veränderung dann auch bei den Wahlen:
Von den beiden Kassenprüfern, die Schatzmeister Hubert
Krandick eine stets sorgsame und einwandfreie Kassenfüh-
rung bescheinigten, wurden Angela Teigelkötter und Bernd
Dost wiedergewählt. Detlef Bibow wurde neu in den Beirat
gewählt. Wiedergewählt wurden Hermann Hilbing, Birgit
Kemper, Werner Welper und Ludger Wenning Schlottbom.
Irene Dechering schied dagegen auf eigenen Wunsch aus
dem Beirat aus.
Im Anschluss an die Versammlung berichteten Michael
Kadler, Stephan Sokolowsky und Adi Kranz von Ausga-
bungen im Rahmen von Baustellenbegleitungen u.a. in der
Mauerstraße, Gasthausstraße oder Windmühlentor. Ein
besonderes Augenmerk wurde auf die Ausgrabungen vom
Klosterbrunnen in Zwillbrock gerichtet; die Exponate wur-
den nach dem Vortrag gezeigt. Die sich daran anschließen-
den Fragen zeigten das große Interesse der Vereinsmitglie-
der an der Sache.
Vorstand und Beirat des Heimatvereins:
v.l.n.r.: Hermann Hilbing, Hermann Lansing, Sandra Lentfort,
Werner Welper, Guido Leeck, Fritz Volmer, Birgit Kemper, An-
dreas Hartmann, Petra Depenbrock, Dechant Guido Wachtel,
Detlef Bibow, Ludger Wenning-Schlottbom, Thomas Ostendorf
und Bürgermeister Dr. Christoph Holtwisch.
Es fehlen Bernhard Robers, Hubert Krandick, Gaby Seggeling,
Michael Cluse, Anton Kleyboldt, Dr. Hermann Terhalle und Wil-
helm Elling.
Quelle/Autor/Foto: Heimatverein Vreden
Christian Rottstegge führt
Wesekes Heimatverein
Nachfolger von Johannes Beering tritt Amt an
WESEKE. Christian Rottstegge ist der neue Vorsitzende
des Heimatvereins Weseke. Die Heimatfreunde wählten
Rottstegge bei ihrer Jahreshauptversammlung im Heimat-
haus zum Nachfolger der verstorbenen Jans Beering.
Nach Begrüßung der erfreulich zahlreichen Teilnehmer und
Gedenken der verstorbenen Vereinsmitglieder wurde über
die Aktivitäten des vergangenen Jahres vorgetragen. Unter
Verweis auf ein arbeitsreiches Vereinsjahr erinnerte der
Vorstand daran, dass all das, was im und um das Heimat-
haus, im Gelände und anlässlich der Aktionstage an Arbei-
ten ansteht, jedes Jahr aufs Neue nur von einer Handvoll
Ehrenamtlicher geleistet wird. Die Arbeitsgruppe der
Werkstatt ist dabei besonders hervorzuheben, aber auch die
Damen des Heimathaus-Teams sowie das "1. Mai-Team"
gehören dazu.
Hier einiges Berichtenswertes chronologisch:
- Der Neubau einer Bienenscheune wurde begonnen, Stän-
derwerk steht, Weiterbau diesen Frühling.
- Mit Hilfe von Flüchtlingen aus Weseke konnte jede Men-
ge Brennholz aufgearbeitet und gelagert werden.
- Aktionstag 1. Mai mit hunderten Besuchern am Heimat-
haus.
- Neue Uferbefestigung des Ententeichs im Mai.
- Der Sportplatz neben dem Tretbecken erhielt eine neue
Holzschnitzelschicht.
- Im Juni/Juli erfolgte der Grünschnitt im Quellengrund
unter Mithilfe einiger "unserer" Flüchtlinge, die daneben
unseren Bestand an alten Fliesen aufgearbeitet haben, wenn
sonst nichts zu tun war.
- Ende Juli gemeinsames Grillfest der Helfer des Heimat-
vereins mit den Flüchtlingen.
- Im August Ernte des vom Verein angebauten Weizens mit
einem Claas Mähdrescher der 60er Jahre sowie mit dem
noch älteren, in Eigenarbeit wieder hergerichteten, Mäh-
binder des Heimatvereins.
- Dreschen der dabei gebundenen Garben durch Grund-
schulkinder aus Weseke im Rahmen des Lernkonzepts
"vom Korn zum Brot".
- Zwei Veranstaltungen im März und Oktober mit Weseker
Landwirten über Arbeits- und Lebensbedingungen der
bäuerlichen Betriebe in und um Weseke, aufgenommen im
Originalton, um ortsspezifisches Brauchtum und andere
Besonderheiten für die Nachwelt zu erhalten.
- Die alte Statue der Zippel-Libbeth aus Beton wurde im
Zusammenhang mit der Erstellung des Kreisverkehrs an der
Hauptstraße ersetzt und, finanziert durch eine Spendenakti-
on, in Bronze nachgegossen und dann anlässlich des Weih-
nachtsmarkts der Öffentlichkeit übergeben.
- Ein über 100 Jahre alter Parkettboden aus Köln konnte
übernommen werden, wurde unter Mithilfe "unserer"
Flüchtlinge gereinigt und soll 2018 im Heimathaus verlegt
werden.
Nr. 247 / März/April 2017 JAHRESBERICHTE / TAGUNGEN 26
- Die neuen Schilder für den Geologischen Garten wurden
geliefert und werden demnächst ausgetauscht.
- Die Ausstellung der Fossilien und Mineralien am Geolo-
gischen Garten wurde kürzlich komplett gereinigt und neu
gestaltet.
Zur Arbeit des Vorstands:
Die Kassenprüfer bescheinigten dem Kassierer gute Arbeit
und korrekte Buchführung. Die Entlastungen des Kassierers
sowie des gesamten Vorstands erfolgten einstimmig. Bei
der erforderlichen Neuwahl des 1. Vorsitzenden erhielt
Christian Rottstegge alle Stimmen der Versammlung.
Ausblick auf das laufende Jahr:
Die Vogelschutzgruppe trug die Bilanz ihrer Bemühungen
vor und zeigte in einer Fotoschau das erfolgreiche Bruter-
gebnis bei den Schleiereulen. Einige geplante Bau- und
Erhaltungsmaßnahmen im Quellengrund sowie Neuan-
schaffungen wurden vorgestellt. Mitte Oktober soll wieder
eine Kunstausstellung im und rund ums Heimathaus statt-
finden. Den Imkern des Vereins wird von einem ortsansäs-
sigen Landwirt und Vereinsmitglied eine "Bienenwiese"
mit entsprechender Aussaat zur Verfügung gestellt.
Der Vorstand des Weseker Heimatvereins
vorne v.l.n.r.: Rolf Weinbrenner, Christian Rottstegge, Paul Rei-
ning, Rainer Trepmann
hinten v.l.n.r.: Martin Mevenkamp, Thomas Hollad, Hans Becker,
Frank Dignath
Quelle/Autor/Foto: Heimatverein Weseke und Claudia
Peppenhorst in der Borkener Zeitung vom 28. März 2017
Nr. 247 / März/April 2017 Vereinsnachrichten 27
VEREINSNACHRICHTEN
Landeskundler haben neuen Vorsitzenden
Dr.Bruno Fritsch löst Prof. Dr. Ludger Kremer
an der Spitze der GHL ab
KREIS BORKEN. Die Mitgliederversammlung der
Gesellschaft für hitorische Landeskunde Westmünsterland
(GHL) am 22. April 2017 im „Haus Wilmers“ in Südlohn
brachte etliche Veränderungen im Vorstand. Die
Gründungsmitglieder Prof. Dr. Ludger Kremer und Dr.
Timothy Sodmann schieden nach zwölfjähriger
Mitgliedschaft aus. Sie werden künftig dem Beirat
angehören. Ihre Arbeit wurde gewürdigt; sie wurden mit
einem Präsent geehrt.
Durch Um- bzw. Neubesetzung wurde der Vorstand neu
formiert: Neuer Vorsitzender wurde Dr. Bruno Fritsch, der
stellvertretende Vorsitzende Winfried Semmelmann wurde
im Amt bestätigt, die bisherige Geschäftsführerin Ingeborg
Höting M.A. rückte zur stellvertretenden Vorsitzenden auf,
an ihre Stelle wurde Christian Lindner M.A. gewählt. Als
Schatzmeisterin löst Diplom-Archivarin Renate Volks-
Kuhlmann den Realschulrektor i. R. Bruno Wolf ab, der
künftig weiterhin als Webmaster und Beisitzer ebenso wie
Dr. Erhard Mietzner, Hendrik Schulze Ameling M.A. und
Thomas Ridder M.A. verbleibt.
Damit bleibt eine kontinuierliche Fortsetzung der erfolg-
reichen Arbeit gewährleistet.
Der scheidende Vorsitzende Prof. Dr. Ludger Kremer (rechts) und
der Nachfolger Dr. Bruno Fritsch.
Quelle/Autor/Foto: GHL www.ghl-westmuensterland.de
Alstätter hegen ihren Sandhasen
Begriff hat seinen Ursprung in einem Ereignis
aus dem Jahr 1806
ALSTÄTTE. Die Alstätter hegen und pflegen ihren Hasen
– und das nicht nur zu Ostern. Sie lieben ihn, den Sandha-
sen. Als solche werden die Einwohner des Grenzdorfes
gerne bezeichnet. „Der Alstätter kann sehr selbstironisch
sein“, sagt Heinrich Holters, Vorsitzender des Heimatver-
eins, mit einem Schmunzeln im Gesicht.
Die Bezeichnung beruht auf einem Ereignis vom
14. Oktober 1806. Die protestantischen Preußen wollten in
Alstätte Soldaten rekrutieren. „Die Preußen wollten immer
große Kerle“, erzählt Heinrich Holters. Die Begeisterung
der katholischen Alstätter hielt sich allerdings stark in
Grenzen. Viele junge Männer flüchteten schnell über die
nahe Grenze ins niederländische Buurse. Dabei sollen sie so
schnell wie Hasen gewesen sein. „Der Tag wurde später
Groten Lop Tach, der große Lauftag, genannt“, sagt Hein-
rich Holters lächelnd. Der Sand im Sandhasen hat geologi-
sche Gründe. Der Alstätter Boden ist sehr sandig. „Hasen
bevorzugen eine sandige Gegend“, erklärt Heimatvereins-
mitglied Irene Render. Dass in und um Alstätte der Boden
relativ sandig ist, zeigt sich schon an der Sprache: „Hier
wird ja Sandplatt gesprochen“, sagt Holters.
Erst nach einigen Tagen trauten sich die Männer aus dem
sicheren Versteck im Nachbarland wieder zurück nach
Alstätte. Vom Kriegsdienst blieben sie verschont. „Die
Alstätter werden auch gerne auf Platt als gau bezeichnet.
Das kann schnell oder aber auch gut heißen“, erklärt Hein-
rich Holters. Entweder waren sie am 14. Oktober 1806
schnell unterwegs oder sie waren gute Männer. Die Flucht
vor dem aufgezwungenen Militärdienst der nicht gerade
beliebten Preußen könnte so auch als eine gute oder clevere
Entscheidung angesehen werden. Noch heute pflegen die
Alstätter und Buurser eine gute Beziehung.
„Die Grenze war früher ein Nachteil für Alstätte, heute ist
sie ein Vorteil“, meint Heinrich Holters. Er bezieht sich
dabei auf die geografische Lage. Die heute offene Grenze
sei ein wirtschaftlicher Vorteil für Alstätte. Holters: „Die
geschäftlichen Beziehungen werden immer enger.“ Unter
anderem profitieren die Gastronomie-Betriebe davon. „Hier
gibt es gutes und günstiges Essen“, sagt Irene Render. In
den Niederlanden sei das Essen teurer. Zudem habe der
Adventsmarkt Alstätte gerade bei vielen jungen Leuten
bekannt gemacht, so Heinrich Holters. Auch die Gewerbe-
betriebe profitierten von der offenen Grenze, so Holters.
Die gute und zuverlässige Arbeit der Sandhasen sei im
Nachbarland sehr gefragt.
Aber auch als Einkaufsort hat sich Alstätte bei den Nieder-
ländern einen Namen gemacht. Das stellte Tanja Saksens
von der Uni Nijmegen bereits 2009 in ihrer Masterarbeit
„Funktion und Struktur zweier Grenzdialekte: Alstätte und
Buurse“ heraus. So merkte Saksens an, dass viele Buurser
in Alstätte einkaufen. Ihre Vermutung für das Einkaufsver-
halten der Niederländer: „In Alstätte gibt es große Läden,
Nr. 247 / März/April 2017 Vereinsnachrichten 28
wie den Aldi-Markt und Edeka, während es in Buurse nur
kleinere, teurere Läden und einen großen, aber ebenfalls
teuren Laden gibt.“
Umgekehrt fahren die Alstätter gerne nach Enschede zum
Einkaufen. In der Untersuchung von 2009 kauften die Al-
stätter zum damaligen Zeitpunkt aber am liebsten in ihrem
eigenen Dorf ein, gefolgt von Ahaus sowie Gronau und
Enschede, die beide gleiche Werte erreichen.
Für Heinrich Holters ist Alstätte „das Tor zu den Nieder-
landen“. Zwar hätte die Stadt Ahaus eine offizielle Partner-
schaft mit Haaksbergen, doch die Alstätter Verbindung mit
Buurse gehe „mehr von Mensch zu Mensch“.
Der Vorsitzende des Heimatvereins hebt die Eigenständig-
keit Alstättes hervor. „Die lokale Selbstständigkeit wird
bleiben. Alstätte hat dafür auch die Größe.“ Irene Render
pflichtet ihm bei: „Wir sind Ahauser, fühlen uns aber als
Alstätter.“ Dieses Empfinden hat wohl auch vor allem geo-
grafische Gründe, wie Tanja Saksens in ihrer Masterarbeit
darlegt: „Die geografische Lage des Dorfes zeigt eine be-
stimmte Selbstständigkeit. Das Dorf wird geografisch gese-
hen von den deutschen Nachbarorten abgegrenzt. Vor eini-
gen Jahrzehnten hatten die Menschen noch keine Autos und
kamen also fast nicht aus dem Dorf heraus. Um Alstätte
herum liegen nur einige noch kleinere Dörfer. Dahin
brauchte man nicht zu gehen. Zur Stadt war es aber zu Fuß
zu weit. Sowohl Ahaus, Gronau und Vreden auf deutscher
Seite als auch Enschede auf niederländischer Seite liegen
wenigstens 15 Kilometer von Alstätte entfernt. Alstätte war
also immer auf sich selbst gestellt.“ Bis auf den 14. Oktober
1806. Da konnten sich die Sandhasen auf die niederländi-
schen Nachbarn verlassen.
Der Hase steht im Mittelpunkt der Figurenformation an der St.-
Mariä-Himmelfahrt-Kirche. Die anderen Figuren, an denen die
Heimatvereins-Mitglieder (v.l.) Alfons ter Huurne, Irene Render
und Heinrich Holters stehen, symbolisieren die Kinderfreundlich-
keit und Musikalität der Alstätter
Quelle/Autor/Foto: Rupert Joemann in den Westfälischen
Nachrichten vom 14. April 2017
Auf der Suche nach den Vorfahren
Irene Render brennt für die Ahnenforschung
ALSTÄTTE. Genealogie ist eine große Leidenschaft von
Irene Render. Seit die Alstätterin 1990 begonnen hat, die
Reihe ihrer Ahnen zu erforschen, lässt sie das Thema nicht
mehr los. Zwölf Jahre später sprach Heinrich Holters sie an,
ob sie sich vorstellen könne, im genealogischen Team des
Heimatvereins mitzuwirken. Sie sagte spontan zu. Seit 2008
ist Irene Render auch in der Arbeitsgruppe Westmünster-
land Genealogie tätig. Im vergangenen Jahr wurde sie deren
neue Sprecherin.
„Zunächst interessierte mich natürlich meine eigene Ge-
schichte“, sagt Irene Render und erzählt. Ihr Vater stamme
aus Ostpreußen, sei mit 17 Jahren zum Militärdienst einge-
zogen, später als Kriegsverwundeter ins Lazarett nach
Gronau verlegt worden. Drei Geschwister und zwei Cousi-
nen hätten seinen Aufenthaltsort über das Rote Kreuz er-
mittelt und seien dann ebenfalls nach Gronau gezogen. Erst
vor wenigen Jahren habe sie erfahren, dass die Familie
Ende 1945 aus der Heimat vertrieben worden sei. Bislang
hatte sie geglaubt, sie seien bereits während des Krieges
geflohen. „Mein Vater hat sehr wenig darüber geredet“,
sagt sie, „das habe ich nach seinem Tod von meiner Tante
erfahren.“
Der Familienstamm in Ostpreußen sei erloschen, daher sei
es sehr schwierig gewesen, an Informationen zu gelangen.
Was sie weiß, ist, dass der Großvater im Krieg vermisst
gemeldet wurde und die Großmutter auf der Flucht ver-
starb. Von den Ur- und Ururgroßeltern väterlicherseits hat
sie bisher nur die Namen, aber keine Daten herausfinden
können. Aus der Linie ihrer Großmutter väterlicherseits hat
sie keinerlei Informationen. Dagegen kann sie die Vorfah-
ren ihrer Mutter, geborene Niemeier, die alle aus Alstätte
stammen, bis in die sechste Generation zurückverfolgen.
Seit Irene Render sich auch um die Geschichte anderer
Familien kümmert, erlebt sie immer wieder, dass sich dar-
aus manchmal auch Hinweise auf ihre eigene Familie erge-
ben. „Das befruchtet meine Arbeit ungemein und gibt mir
jedes Mal ein kleines Glücksgefühl“, sagt die Ahnenfor-
scherin und lächelt.
Im Heimathaus bietet sie zusammen mit ihrem Team, be-
stehend aus Josef Hartmann, Ludger Tenhündfeld, Heinrich
Holters und Albert Terhalle, jeden ersten Sonntag im Monat
eine genealogische Sprechstunde an. Jeder, der etwas über
seine Vorfahren wissen möchte, ist willkommen. „Wir
haben viele Aufzeichnungen vorrätig, in denen die Interes-
sierten nachschlagen können“, sagt Irene Render. Abschrif-
ten aus alten Kirchenbüchern, Standesamtseintragungen,
Melderegister der Gemeinde, Auswandererlisten und eine
große Sammlung von Totenzetteln und Fotoalben stehen
zur Einsichtnahme bereit. Hinzu kommen über 1000 Bände
lokalgeschichtlicher Literatur aus Alstätte und Umgebung.
Vieles ist in alter deutscher Schrift, wie Sütterlin oder Kur-
rent geschrieben. Irene Render hat einen Kurs besucht, um
diese Schriften entziffern zu können. Inzwischen gibt sie
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selbst einmal im Jahr einen Grundkurs im Schreiben und
Lesen lernen der Sütterlin-Schrift.
Josef Hartmann lobt das große Engagement seiner Kolle-
gin: „Ohne Irene würde hier nichts laufen, sie hängt sich da
unglaublich rein!“ Die Alstätterin ergänzt, dass sie sehr viel
zu Hause am PC arbeite. Dort habe sie zur Zeit 7640 Perso-
nen namentlich gespeichert, und es würden beinahe täglich
mehr. „Sie alle sind schon mal auf irgendeine Weise in
meinen Forschungen aufgetaucht. Und wenn mich eine
Sache gepackt hat, arbeite ich oft bis in die Nacht“, sagt sie.
Auf Anfrage könnten Extra-Termine neben den Sprech-
stunden im Heimathaus mit ihr vereinbart werden.
Sie weiß, dass man für die Erstellung seiner Familienchro-
nik viel Zeit investieren muss: „Wer seine Geschichte er-
forschen will, sollte mindestens ein bis zwei Jahre dafür
veranschlagen“, sagt sie. „Es ist sehr, sehr zeitaufwändig,
alle Daten zu ermitteln, und fertig wird man nie. Aber wir
helfen, wo wir können“, verspricht sie. Die Kontakte auf
Kreisebene seien dabei sehr wichtig. Dort gibt es die Ar-
beitsgruppe Westmünsterland Genealogie, die auch eine
Homepage betreibt.
Während der genealogischen Sprechstunde im Heimathaus Alstät-
te. Interessierte Ahnenforscher blättern gemeinsam mit dem Ar-
beitskreis in alten Aufzeichnungen und Fotoalben.
Auf www.wmgen.de kann sich jeder informieren und Hilfe
bei der Ahnenforschung holen. Man kann sich kostenlos
registrieren und bekommt dann bei Anfragen von den Mit-
gliedern – es sind über 200 – die etwas über diesen Fami-
lienzweig wissen, die entsprechende Information. Ein di-
rekter Austausch findet zudem zweimal jährlich auf einer
Tagung statt. Die nächste ist am 22. April um 14 Uhr im
Heimathaus Wessum, Interessierte sind willkommen. Der
erste Schritt bleibe aber für die meisten der Gang ins Hei-
mathaus, sagt Irene Render. Oft sei dort auch Josef
Rensing-Löhring zu Gast. „Er weiß unglaublich viel über
die Zusammenhänge Alstätter Familien. Ich freue mich
immer, wenn er kommt, denn dann kann ich für einen Mo-
ment meine Arbeit vergessen und einfach nur zuhören!“
Quelle/Autorin/Foto: Monika Haget in den Westfälischen
Nachrichten vom 25. März 2017
Stiftsköchinnen legen Löffel nieder
Schnadegang in Asbeck
ASBECK. Rosen gab es vom Heimatverein Asbeck für die
Stiftsköchinnen. Seit Jahrzehnten haben sie beim Schnade-
gang die Besucher bewirtet - "mit viel Engagement, Liebe
und Herzblut", so Bernhard Laukötter. Damit ist es jetzt
Schluss. "Die Ansprüche sind gewachsen", sagt Monika
Kerkhoff, "wir werden gefragt: Habt ihr dies, habt ihr das."
Und eine Menge Kraft hat es auch gekostet, das weiß auch
Laukötter als Vorsitzender des Heimatvereins, der
Schnadegang und Volksfest ausrichtet. Dazu kommt, dass
der Heimatverein auch über das Jahr verstärkt Helfer
braucht. In diesem Jahr wird also im Zelt mit der Legdener
Fleischerei Roters ein Profi im Küchenzelt stehen.
Eisenbottich
37 Jahre ist es her, dass Monika Kerkhoff aufgefordert
wurde: "Kannst du mal eine Stunde bei den Pommes
helfen." Aus der einen Stunde sind unzählige geworden. In
einem Eisenbottich wurde damals Öl gefüllt und dann mit
einem großen Sieb die Pommes herausgeholt. So war es am
Anfang. Einige Jahre haben Monika Kerkhoff und
Anneliese Eying einen Pommeswagen aufgestellt, dann
kam das Zelt. Alles hat sich über die vielen Jahre
eingespielt, angefangen beim Kaffee, den Nachbar Ewald
Lindenbaum dem Küchenteam am Morgen bringt. Morgens
waren sie die ersten auf dem Küchenplatz, abends die
letzten, die noch gefegt haben. Und dabei auf den Erfolg
angestoßen haben, wie sie lachend erzählen.
Viele Spezialitäten haben sie über die Jahre angeboten,
immer Wert darauf gelegt, dass auch Saucen und Salate
handgemacht waren. Mal gab es Schnitzel, mal Pilze, auch
mal eine Herrencreme. Zwischen 500 und 100 Bratwürste
haben sie bei jedem Schnadegang gebraten, 140 Kilogramm
Pommes ausgeteilt. Und viele Eimer mit heißem Wasser
hin- und schmutzigem Wasser wegtransportiert.
Die Stiftsköchinnen (v.l.n.r.:) Monika Kerkhoff, Anneliese Eynck,
Hille Nettels, Gitti van Wüllen, Ruth Kockmann, Waltraud van
Wüllen, Anni Sicking und Annette Hüseler. Im Team sind
außerdem Anni Haverkock, Georg Sicking und Rudolf van
Wüllen.
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Improvisationstalent
Da galt es immer wieder zu improvisieren. Mal war der
Strom weg, mal das Gas alle, mal wurden die Pommes
knapp - den Köchinnen und Köchen ist immer etwas
eingefallen. "Es hat Spaß gemacht", sagen sie, ein bisschen
schade sei es schon. Was werden sie jetzt am Montag beim
Schnadegang tun? "Ich glaube, ich gehe endlich mal mit",
sagt einer der Frauen und andere nicken zustimmend. Und
dann wird sicher immer eine helfende Hand gebraucht. "In
der Cafeteria wird es zu den Stoßzeiten knapp", sagt
Monika Kerkhoff. So ganz ohne können sie eben doch
nicht.
Am 1. Mai werden die Schnadegänger um 8.45 Uhr an der
Hunnenporte, Brückenstraße, begrüßt. Danach geht es zur
Rast nach Legden, Busshook, mittags zur Unterzeichnung
des Schnadeprotokolls (13 Uhr) und dem Volksfest zurück
nach Asbeck.
Quelle/Autorin/Foto: Ronny von Wangenheim in der
Münsterland-Zeitung vom 26. April 2017
Tradition am 1. Mai
Schnadegänger überschreiten Grenzen
ASBECK. Wir sind heute Vormittag ganz bewusst in
Asbeck geblieben, als alle anderen nach Legden gezogen
sind. Wir mussten hier die Stellung halten - nicht, dass die
Legdener Asbeck noch überfallen." Kleine Frotzeleien
unter Freunden gehören dazu. Auch beim traditionellen
Schnadegang am 1. Mai. Die Grenzabschreitung von
"Rittern und Gesinde" hatte nämlich dieses Mal eine Rast
im Nachbarortsteil vorgesehen.
Früh am Morgen war die Welt noch in Ordnung. Bei zwar
nicht strahlendem, aber zumindest trockenem Wetter war
die Kolonne - angeführt von Reitern in historischen
Kostümen, einer Kutsche und in Begleitung der Asbecker
Musikkapelle - an der Hunnenporte gestartet. Durch Feld
und Flur ging es zur Zwischenrast nach Legden.
Legdener Fahne gehisst
Dort waren die Anwohner am Busshook schon früh auf den
Beinen. "Die Legdener Fahne muss gehisst werden",
schallte es noch kurz vor der Ankunft des Trosses durch die
Gassen. Neugierige schauten aus ihren Fenstern: "Das ist
das erste Mal, dass der Schnadegang hierher führt", freuten
sich vor allem die Älteren.
"Durch unsere Kirchstraße ziehen sonst nur die Hochzeiter.
Schön, dass es jetzt die Reiter, Stiftsdamen und Ritter sind.
Ist mal etwas anderes", nahm ein anderer Aufstellung, um
den Hals nach der Gruppe zu recken. Mit einer
Viertelstunde Verspätung kündigte die Kapelle dann das
Kommen an. Und Groß und Klein - die meisten auf dem
Uta Schneider (M.), Geschäftsführerin der Regionaleagentur,
Bernhard Laukötter, Vorsitzender des Heimatvereins, und
Bürgermeister Friedhelm Kleweken (2.v.r.) präsentierten das
Schnadeprotokoll.
Rad - stand der Sinn erst einmal nach ausgiebiger
Erfrischung.
Im Regen zurück
Die kam dann allerdings wenig später nicht nur aus dem
Glas, sondern auch von oben. Viele stiegen kurzerhand auf
den Shuttleservice per Auto und den Pengel-Anton um, um
rechtzeitig zur Grenzbeurkundung wieder in heimatlichen
Gefilden zu sein.
Unterwegs reichlich nass geregnet, wurden die
Schnadegänger in Asbeck aber nicht nur mit warmem
Essen ("Hier aus dem Zelt gehe ich nicht mehr weg, hier ist
es so kuschelig warm."), sondern auch mit selbst
gebackenem Brot im Backhaus sowie leckerem Kuchen und
heißem Kaffee im Dormitorium empfangen. Die Frauen der
Nachbarschaften Frettholt und Eisingort hatten all ihre
Backkünste in die Waagschale geworfen - und wer nicht
backen konnte oder wollte, der musste halt tatkräftig beim
Verkaufen und Bedienen mit anpacken.
Grenzen unangetastet
Dann endlich war es soweit: Bürgermeister Friedhelm
Kleweken, Uta Schneider, Geschäftsführerin der
Regionaleagentur, sowie Bernhard Laukötter, Vorsitzender
des Heimatvereins, konnten das Prüfungsergebnis
verkünden: "Die Grenzen sind unangetastet", erklärte
Bernhard Laukötter. Er bedankte sich nicht nur bei allen
Beteiligten - allen voran den Jägern, die die Wanderer am
Haus Weßling mit Getränken versorgt hatten -, ebenso aber
auch bei Uta Schneider, "die hier und heute die Rolle der
Äbtissin übernommen hat. Es ist uns eine unheimliche
Ehre, dass sie, die sich so stark für die Region einsetzt, an
dieser Traditionsveranstaltung teilnimmt."
Daumenabdruck von Uta Schneider
Bevor Uta Schneider mit ihrem Daumenabdruck die
Urkunde "unterzeichnete", bekräftigte sie noch einmal,
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"dass unsere Altvorderen eine Ahnung davon hatten, dass
man viel zusammen machen und erreichen kann. Sie waren
vorausschauend und haben erkannt, dass es Grenzen geben
muss. Diese aber kann man auch übertreten und
überwinden." Ein wenig das Nachsehen hatten an diesem
Nachmittag dann die Kinder: Waren sie zuvor eifrig per
Pedes oder mit der Fiets dabei und wollten als Belohnung
später ein munteres Volksfest im Ortskern genießen, hatte
das kühle Nass ihnen einen kleinen Strich durch die
Rechnung gemacht. Dennoch suchten die Kids ihren Spaß -
und ihr Glück: Beim Losverkauf standen sie jedenfalls
wieder in der ersten Reihe.
Quelle/Autorin/Foto: Susanne Menzel in der Münsterland-
Zeitung vom 2. Mai 2017
Offener Nachmittag beim
Heimatverein Borken
BORKEN. „Da ist Mariechen! – Joso Grüter! – Ist das nicht
Oswald Böhm? Schau mal, mein früherer Rektor!“ Die
Gäste des „offenen Nachmittags“, zu dem der Heimatverein
Borken am 7. März eingeladen hatte, konnten die Namen
nicht so schnell nennen, wie bekannte Borkener auf der
Leinwand erschienen. Gut, dass die Chronik des
Schützenvereins griffbereit zur Hand war. Gleich wurde
nachgeschlagen, wer 1968 den Vogel abgeschossen hatte
und wer damals Schützenkönigin war.
Ein Umzug bringt es manchmal mit sich, dass sich
verborgene Schätze wiederfinden. So ging es auch dem
Heimatverein beim Umzug in das Übergangsquartier an der
Wilbecke. „Eine Stadt im Münsterland – 4280 Borken –
Die Stadt im Jahr 1968“ heißt ein Film, den das Film-Team
Heiden – Heinz Schlatjan, Franz Böckenhoff und Paul
Wehling – gedreht hat. Kommentiert wird der Streifen von
Helmut Müller, auch bekannt als Journalist und als
„Wienändken“.
Jutta Wissing vom Heimatverein hatte den Film zum
offenen Nachmitttag im März mitgebracht und verhalf so
den Gästen zu einem erinnerungsseligen Erlebnis. In 96
Minuten werden in dem Film viele Facetten des
wirtschaftlichen, kulturellen, religiösen und sozialen Leben
der Kreisstadt gezeigt: von der Maitremse bis zum
Schützenfest und der Borkener Kirmes, vom Krammarkt
über die Einkaufsstraßen, durch die die Borkener flanieren
bis zu den bekannten Cafés und Gaststätten.
Der Buchweizenpfannkuchen steht auf dem Tisch und
Clemens Goeke beißt herzhaft hinein. Sommerzeit im
Borkener Freibad, damals das schönste in Nordrhein-
Westfalen. Die Autokennzeichen auf dem Parkplatz
beweisen es: Von Essen bis Düsseldorf kommen viele ins
Münsterland, um hier Badefreuden an heißen Tagen zu
erleben.
Das Binden der Erntegarben, die Kartoffelernte, die
Reitturniere, die Buttermilch-Produktion in der Borkener
Molkerei – die Besucher staunen, was es alles gegeben hat.
Dazu immer wieder Aufnahmen aus den einzelnen
Stadtbezirken, wie sie zu der Zeit ausgesehen haben. Da
klingt so mancher Seufzer an: lang, lang ist es her.
In 50 Jahren hat sich unsere Stadt verändert, der Film
dokumentiert das Leben in einer Zeit, in der der
Kirmesgang mit Schlips und Kragen absolviert wurde und
bei der Fronleichnamsprozession jung und alt der
Monstranz folgten. Borkener Leben in seiner Vielfalt und
Fülle – das sollten mehr Menschen sehen, fanden die
Besucher des offenen Nachmittags.
Der Heimatverein, so Vorsitzende Heike Wilde, plant, den
Film auch in einem größeren Rahmen zu zeigen. Er wird
aber auch den Mitgliedern und Freunden des Heimatvereins
noch intensive historische Arbeit abfordern. Einzelne
Sequenzen sollen gezeigt und dabei geklärt werden, wer
und was dort zu sehen ist.
Quelle/Autorin: Annemarie Berg, Heimatverein Borken
Das grüne Geschenk für den Kaiser
Vortrag über Borkens „grüne Lunge"
im VHS-Forum
BORKEN. Der Stadtpark, Borkens grüne Lunge, stand im
Mittelpunkt eines Vortrages von Rudolf Koormann im
VHS-Forum am Mittwoch, 29. März. Vom Jahr 1897 bis in
die heutige Zeit reichten die Informationen, die Koormann
im Rahmen der Vortragsreihe „Geschichte ist mehr“
präsentierte. Mit dem Untertitel „Vom langsamen Werden
des Borkener Stadtparks“ schlug der Borkener einen Bogen
von der Entstehungszeit des Stadtparks bis in die
Gegenwart. Anhand von Zeitungsausschnitten, historischen
Postkarten und Katasterunterlagen rekonstruierte er mit
Akribie dessen Geschichte.
Referent Rudolf Koormann und die Vorsitzende des
Heimatvereins Borken, Heike Wilde, freuten sich mit Anne
Büning, Projektbeauftragte „Forum Altes Rathaus" (von links)
über das Interesse von rund 40 Gästen an der Borkener
Stadtgeschichte. Foto: Birgit Röpke
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Das grüne Geschenk
Ein historisch wichtiger Meilenstein zum Entstehen des
heutigen Stadtparks findet sich in dem Beschluss der
Stadtverordnetenversammlung vom 29. April 1913. Da
beschlossen die Mitglieder, Kaiser Wilhelm II. zu dessen
25-jährigem Thronjubiläum ein Geschenk zu machen.
Begrenzt von fließenden und stehenden Gewässern – Aa
und Maibach beziehungsweise Pand und Sengelgraben –
entstand in den Jahren 1913 und 1914 an der Ostseite der
Stadt eine kleine „Volksanlage“ mit Rasenflächen, Wegen,
Blumenbeeten und Bäumen.
Die alte Brücke zwischen Stadt und Park
Teils fordernd, teils mahnend hatte das Borkener
Wochenblatt (heute die Borkener Zeitung) auf Verän-
derungen des noch 1908 als „öde daliegendes Grundstück“
bezeichneten Areals hingewiesen und „hingearbeitet“. Der
Volksmund fand dafür schon bald den Namen „Lunapark“
– in Anlehnung an das weitaus größere Pendant in Berlin.
Während der 1920er und 1930er Jahre wuchs der
„Lunapark“ über seine bescheidenen Anfänge hinaus.
Erweiterungen nach Süden, von der Errichtung des
„Kriegerdenkmals“ für die Gefallenen und Vermissten des
I. Weltkrieges (1926) bis zur Aufschüttung eines
„Heidehügels“, verdoppelten seine anfängliche Grund-
fläche. Das Einbeziehen der nördlich gelegenen Fluren
„Pollwiese“ und „Pollgarten“ sowie der Bau einer neuen
Brücke zum Papendiek schufen 1934 eine Verbindung zur
Innenstadt.
Die alte Brücke zwischen Stadt und Park (Foto Koormann).
Flussbettverlegung
Die Hinzunahme des südlich angrenzenden Areals
(Festplatz, Vogelgehege, Sportplatz) während der 1950er
und 1960er Jahre gab dem Park seine heutige Größe. Sie
brachte zudem eine erneute Flussbettverlegung des
Maibachs mit sich, der nun – statt wie bisher durch den
Sengelgraben – durch das ehemalige Pand auf die
städtische Mühle zufloss. Durch die „Bereinigung“ findet
sich der Borkener Stadtpark seitdem quasi in einer Insellage
zwischen Aa und Döringbach. Der Borkener Stadtpark hat
in späteren Jahren Pläne einer Stelzenstraße oder eines
Tunnels überstanden, mit denen die Verkehrssituation in
Borken „verbessert“ werden sollte, wie Koormann süffisant
anmerkte. So behielt der Park seine einzigartige Funktion
als „grüne Lunge der Stadt Borken“.
Quelle/Autorin: Christa Niermann in der Borkener Zeitung
vom 30. März 2017
Dank an Anneliese Siegers und
Theo Overkamp
Heimatverein Epe verabschiedet
langjährige Vorstandsmitglieder
EPE. Zwei verdiente Mitglieder sind aus dem Vorstand des
Heimatvereins Epe verabschiedet worden. Vorsitzender
Wilhelm Kemper fand bei der jüngsten Sitzung des
Gremiums viele lobende Wort für Anneliese Siegers und
Theo Overkamp. Beide seien zehn Jahre im Vorstand aktiv
gewesen; in ihren jeweiligen eigenen Bereichen hätten sie
wertvolle Arbeit für den Heimatverein geleistet.
Anneliese Siegers war im Heimathaus in der
Montagsgruppe aktiv, führte Schulklassen und andere
Gruppen durchs Heimathaus und bediente dienstags die
Besucher und Gäste. Anneliese Siegers war – wie Kemper
sich ausdrückte – eine „gute Seele im Hause“. Er selbst
habe zu Beginn seiner Arbeit im Verein „Anneliese immer
als hilfreiche Hand“ erlebt. Theo Overkamp habe sich vor
allem in der Vorbereitung und Durchführung von
Radtouren und in der Betreuung des Hüttenteams verdient
gemacht. Ebenso tatkräftig und ausdauernd habe er sich bei
den Festen in der Hütte um die Organisation gekümmert.
Ein ganz besonderer Dank gebühre ihm für die Pflege am
Wolberts Kreuz und am Torfstecher. Wilhelm Kemper
bedankte sich im Namen des Heimatvereins Epe und
übergab den beiden Gutscheine, die sie mit ihren Partnern
bei einem gemütlichen Abendessen einlösen könnten.
Zu Beginn der konstituierenden Sitzung nach der
Mitgliederversammlung hatte der Vorstand viele Routine-
angelegenheiten zu erledigen. Es ging u.a. auch um Ent-
wicklungen in Sachen Synagoge und um das Programm der
nächsten Wochen und Monate. Der Heimatverein weist auf
eine Lesung mit der Autorin Helga Streffing hin, die am 30.
März im Heimathaus aus ihrem Münsterlandkrimi liest. Der
Heimatverein beteiligt sich erneut am Frühlingsfest.
Begleitet wird er von der Trecksackgruppe.
Die Vertreterinnen der Hospizbewegung Gronau, Maria
Wilken und Carolin Bakker, hatten zu Beginn der Sitzung
500 Euro aus der Hand von Wilhelm Kemper entgegen-
nehmen können. Der Vorsitzende des Heimatvereins
übergab einen Scheck mit den besten Wünschen für den
Verein, der sich in engagierter Weise um die Sterbenden
vor Ort kümmere. Maria Wilken hatte vor einiger Zeit im
Nr. 247 / März/April 2017 Vereinsnachrichten 33
Heimathaus Epe in einem beeindruckenden Vortag von
ihrer Arbeit in der Hospizbewegung berichtet. Eigentlich
sei das von den ehrenamtlichen Mitgliedern des
Heimatvereins auf dem Weihnachtsmarkt erwirtschaftete
Geld für das „Haus der Gronauer“ gedacht gewesen; da
dieses Projekt jetzt nicht mehr zustande komme, habe sich
der Vorstand einmütig für die Gronauer Hospizbewegung
entschieden. Es sei auch hier sicher gut angelegtes Geld.
Wilken dankte im Namen ihres Vereins.
Quelle/Autor: Heimatverein Gronau in den Westfälischen
Nachrichten vom 22. März 2017
Alte Synagoge Epe
„Ich unterstütze das Projekt gern!“
EPE. Einen neuen Freund gewann der Initiativkreis „Alte
Synagoge“ am 30. März. Der parlamentarische Staatssekre-
tär beim Bundesministerium der Finanzen und Mitglied des
Deutschen Bundestages, Jens Spahn besuchte den Heimat-
verein Epe und traf sich mit aktiven Mitgliedern des Initia-
tivkreises „Alte Synagoge“ zu einem Gespräch im Heimat-
haus an der von-Keppel-Straße. Wilhelm Kemper, Vorsit-
zender des Heimatvereins begrüßte den Politiker in den
Räumlichkeiten des Heimatvereins und gab ihm einen kur-
zen Einblick in die ehrenamtliche Tätigkeit des Vereins.
Grund des Besuchs war allerdings die Reaktion auf ein
Schreiben des Initiativkreises, das ihn, aber auch andere
Politiker und Prominente des Öffentlichen Lebens zur Mit-
arbeit und Förderung des Synagogenprojektes bat. So haben
sich bisher der Landrat des Kreises Borken, Dr. Kai Zwi-
cker, die Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-
Westfalen, Hannelore Kraft, Weihbischof Dr. Christoph
Hegge (auch im Namen von Bischof Dr. Genn) und andere
Politiker gemeldet und ihre Unterstützung angeboten, das
1907 entstandene Haus zu erhalten und für Öffentlichkeit
wieder nutzbar zu machen.
Für die Mitglieder des Initiativkreises war es nun eine be-
sondere Freude, auch Jens Spahn kurzfristig in Epe begrü-
ßen zu können. Im Gespräch erläuterten Wilhelm Kemper,
Rudolf Nacke, Heinz Krabbe und Markus Tyburski die
Vorstellungen des Initiativkreises, bevor deren Mitglieder
mit dem Gast aus Berlin einen Spaziergang durch Epe zur
ehemaligen Synagoge unternahmen. So konnten nicht nur
die Stolpersteine, sondern auch das damalige Synagogen-
gebäude und die Merschstraße besichtigt werden. „Wenn
ich eben kann, unterstütze ich das Projekt gern“, so Jens
Spahn. Er erwähnte im Gespräch mit den Mitgliedern des
Initiativkreises auch die Möglichkeit, im Rahmen der
EUREGIO ein deutsch/niederländisches Projekt auf den
Weg zu bringen. Auch hier könnte es nach seinen Worten
möglich sein, Fördermittel zu erhalten und „man könnte
schauen, was Bund und Land dabei machen können“.
Gruppenaufnahme vor der alten Synagoge an der Gedenktafel
(v.l.n.r): Wilhelm Kemper, Heinz Krabbe, Markus Tyburski, Jens
Spahn, Martin Dust und Rudolf Nacke.
Quelle/Autor/Fotos: Hans Dieter Meyer
Stimmung unterm Maibaum
Viel Lob gab es für die Veranstaltung des
Gemener Heimatvereins.
GEMEN. „Mit den warmen Sonnenstrahlen kommt der
Frühling“, die Burgspatzen sangen von dem, was am
Sonntag Tatsache war. Sonne, blühende Blumen und
Vogelstimmen. Beim Maibaumaufstellen des
Heimatvereins Gemen in der Freiheit konnte man es sich
gutgehen lassen. Erstklassiges Ambiente, gute Versorgung
durch das Team des Sauerlandlagers und ein unterhaltsames
Programm,. Was will man mehr? Günter Dirks,
Heimatvereinsvorsitzender begrüßte die zahlreichen Gäste
und freute sich über die Chöre, die zur Unterhaltung
gekommen waren. Den Anfang machten aber wie immer
der Spielmannszug und Mitglieder der Katholischen
Landjugend, die eine prächtige Birke anschleppten,
schmückten und aufstellten.
Nachdem die Burgspatzen unter Leitung von Christoph
Jäkel den Frühling begrüßt hatten, ließen die Herren des
Shanty-Chores unter Leitung von Conny Lüke die Stürme
brausen, zum Glück nur musikalisch, und sangen von Wind
und Meer. Im Weiteren wurden die Besucher auch vom
Singekreis Gemen unter Leitung von Norbert Rehring
sowie vom MGV Gemen unter Leitung von Gerhard
Queens aufs Beste unterhalten.
„Es ist super hier, ich fühle mich ausgesprochen wohl“,
meinte Heiner Wansing aus Borken, er würde gern hier
wohnen. Da hätten die Gemener sicher nichts gegen.
Ebenfalls aus Borken war Doris Drossel gekommen und
lobte das Programm: „Ist besser als im vorigen Jahr“.
Margret Gatzke und Helga Döhlen Ur-Gemenerinnen
meinten: „Wir finden die Stimmung einfach toll – und dann
Nr. 247 / März/April 2017 Vereinsnachrichten 34
das Ambiente erst“. Dazu trug sicher auch Kiepenkerl
Franz-Josef Berthe bei, der den einen oder anderen
einschenkte und die Kinder mit Süßigkeiten beglückte.
Die „Burgspatzen“ unter Leitung von Christoph Jäkel begrüßten
den Frühling.
Quelle/Autor/Foto: Hubert Gehling in der Borkener Zeitung
vom 01. Mai 2017
Archivteam des Heimatvereins Hochmoor
will Anfänge der Ortsgeschichte ermitteln
HOCHMOOR. Bis in die Anfänge der über einhun-
dertjährigen Ortsgeschichte von Hochmoor zurückgehen
will jetzt ein Archivteam im Heimatverein, um all das
aufzuarbeiten und zu dokumentieren, was bislang noch im
Verborgenen schlummert. In zahlreichen Akten-ordnern die
sich teilweise auch in Privatbesitz befinden ist in
Jahrzehnten einiges zusammengetragen und abgeheftet
worden über Werdegang und Entwicklung einer Gemeinde
die praktisch mit Null begann, ohne dass dazu die
notwenigen Erläuterungen und Ergänzungen zum besseren
Verständnis für die Nachwelt vorgenommen wurden.
Das möchte das neugebildete Archivteam aktualisieren
auch mit Hilfe von noch vorhandenen Zeitzeugen aus den
entsprechenden Jahren und auch mit Unterstützung der
Bevölkerung soweit sie dazu noch nicht bekannte Beiträge
liefern kann. „Hochmoor ist zwar noch jung, aber wenn wir
jetzt nicht damit anfangen, gibt es später niemanden mehr
der sich noch erinnern kann“, betont Heimatvereins-
vorsitzender Reinhold Gertz die Notwendigkeit des
Handelns. Jüngstes Beispiel dafür ist die Erstellung einer
DVD durch den Landschaftsverband unter anderem auch
über Torfabbau, wo die fast 85-jährige Hochmooranerin
Hedwig Hanke geborene Lammering wertvolle Angaben
aus dieser Zeit auch von ihrem Vater her liefern konnte und
auf dieser DVD zu sehen und zu hören ist.
Zwei große Säulen in der Entwicklung des Ortes waren
unter anderem auch die Familien Josef und August
Kerkfeld als „Ureinwohner“ des Dorfes mit Gespür und
Einsatz für die Entwicklung des Ortes und des Vereins-
wesens. Sie haben ebenfalls Material zusammengetragen
das teilweise bei Albert Kerfeld lagert und ebenfalls
gesichtet und aufgearbeitet werden soll. Er lud jetzt dieses
Gremium in die Teichhütte des Angelparadieses ein und
dort wurde die Vorgehensweise für die Arbeiten diskutiert.
Vor allem geht es auch darum all das aufzugreifen und
festzuhalten, was bislang eher stiefmütterlich dokumentiert
und bearbeitet worden ist. Ein Teil der Akten, vorwiegend
Zeitungsartikel konnten bereits Stadtarchivar Andreas
Froning übergeben werden der mit großem Einsatz
chronologisch hier eine Übersicht verschafft hat.
Wer das Archivteam mit Unterlagen aus vergangener Zeit
oder auch mit Hinweisen und Anregungen unterstützen
kann, ist hier willkommen. Zum Abschluss dieser Sitzung
lud Albert Kerkfeld das Team zum Fisch essen ein und das
nächste Treffen ist am 24. April um 19 Uhr im Heimathaus.
Quelle/Autor: Bernhard Voßkühler, Heimatverein
Hochmoor
Habers Mühle bekommt neue Flügel
Sanierung ist voll im Zeitplan
KROMMERT. Es geht voran mit der Sanierung der Habers
Mühle in Rhede-Krommert. Ende März soll die rundum
aufgefrischte Mühlenkappe wieder aufgesetzt werden.
Inzwischen steht auch fest: Die alte Holländerwindmühle
bekommt noch in diesem Sommer neue Flügel. Vor ein paar
Tagen flatterte Hans Wessels, dem Vorsitzenden des Vereins
Mühlenpower Krommert, der erste Förderbescheid für die
Flügel ins Haus: 14.000 Euro von der Deutschen Stiftung
Denkmalschutz. Auch die NRW-Stiftung und die
Bezirksregierung haben laut Wessels weitere Unterstützung
zugesagt. Der Vorstand ist daher zuversichtlich, die noch
fehlenden rund 60.000 Euro zusammenzubekommen.
Die Flügel sind bestellt und in Arbeit. Sie sollen sich
spätestens am 9. September drehen. Dann plant der Verein
beim jährlichen Mühlenfest die Einweihung der sanierten
Habers Mühle. Hans Wessels und sein Vorstandskollege
Ludger Holtschlag zeigen sich schon jetzt rundum
zufrieden. Dass es nur gut vier Jahre von der
Vereinsgründung bis zur Fertigstellung dauern werde, habe
wohl niemand geglaubt.
Zunächst soll nun die Kappe wieder aufgesetzt werden. Die
steht noch neben dem Mühlberg, sieht inzwischen aus wie
neu und ist doch die alte. Allerdings ordentlich aufgefrischt.
Die Technik im Dach der Habers Mühle wurde in den
vergangenen Monaten saniert und um fehlende Teile
ergänzt. Beispielsweise um das große Kammrad, das seit
Nr. 247 / März/April 2017 Vereinsnachrichten 35
den 1980er-Jahren fehlte. Die Mühlenbauer der Firma
Vaags haben die Vorder- und Rückseite der Mühlenkappe
neu verschalt. Die alten Schindeln sind verschwunden,
stattdessen bildet eine doppelte Schicht aus Dachpappe
künftig Schutz vor Regen und Schnee. So sei es
ursprünglich auch gewesen, sagt Mühlenvereinsvor-
sitzender Hans Wessels. Die Schindeln seien erst später
gekommen.
Im Innern der Mühle haben die Mitglieder des Vereins und
die Mühlenbauer inzwischen ebenfalls einiges geschafft. So
mussten zahlreiche verrottete Balkenenden saniert werden.
„Das sah ein bisschen aus wie Totalschaden“, erinnert sich
Wessels. Die verrotteten Köpfe (die Stücke, die ins
Mauerwerk ragen) seien abgesägt und mit Epoxidharz
repariert worden, erläutert Ludger Holtschlag. Sackaufzug,
Stirnrad, ein neuer Mühlstein - es bleibt noch einiges zu
tun. Auch in der Remise, die inzwischen neben der Mühle
steht. Dort beginnen die Vereinsmitglieder jetzt, die
geplanten Toiletten zu bauen. Denn die werden für künftige
Veranstaltungen in der Mühle dringend benötigt.
Den Mühlenhügel hat der Verein inzwischen aufgeschüttet. Die
Mühle soll später nur über zwei Treppen in sicherer Entfernung zu
den Flügeln zugänglich sein. Links steht die Remise, in der die
Toiletten noch gebaut werden müssen.
Die 12 Tonnen schwere Mühlenkappe ist nun runderneuert.
Quelle/Autorin: Sabine Hecker im Bocholt-Borkener-
Volksblatt vom 22. März 2017
Foto: Hans Wessels
Habers Mühle:
Mühlenkappe wird aufgesetzt
Sanierungsarbeiten an historischer Windmühle
KROMMERT. Nach gut zehn Monaten hat die Habers
Mühle am Mittwoch ihre Mühlenkappe zurückbekommen.
Am Nachmittag wurde das zwölf Tonnen schwere Dach mit
einem Schwerlastkran auf das Gebäude gehievt. In diesem
Sommer soll die Mühle auch ihre Flügel zurückbekommen.
Mühlenbauer Gerben Vaaks geht in die Knie. Aus ein paar
Meter Abstand hält er die Kappe der Habers Mühle fest im
Blick und gibt dem Kranführer Anweisungen in sein
Funksprechgerät. Da haben Vaags und seine beiden
Mitarbeiter die Tragegurte bereits am sanierten Dach der
Habers Mühle befestigt, das gut zehn Monaten auf einem
Feld neben dem Mühlenberg stand.
Kurz darauf hebt der Kran die gut zwölf Tonnen schwere
Kappe wieder an ihren angestammten Platz. In sicherer
Entfernung stehen einige Schaulustige und Mitglieder des
Vereins Mühlenpower Krommert, die seit gut vier Jahren für die Sanierung der alten Holländerwindmühle arbeiten.
Nachdem in den vergangenen Monaten viel im Gebäude-
inneren und in der Werkstatt der Firma Vaags gearbeitet
wurde, ist nun der Fortschritt der Arbeiten auch nach außen
sichtbar.
Bevor die Kappe gestern Nachmittag zurück auf die Mühle
schwebt, muss nicht nur der Kran in Position gebracht
werden. Die Mühlenbauer brauchen eine Weile, bis das
Dach in der Waagerechten am Haken hängt. Nachdem sie
das mittels Wasserwaage kontrolliert haben, gibt Vaags dem
Kranführer das Okay. Gleich darauf schwebt die
Nr. 247 / März/April 2017 Vereinsnachrichten 36
Mühlenkappe in die Höhe. Minuten später senkt sich die
hölzerne Konstruktion an ihren angestammten Platz. Kurz
bevor sie aufsetzt, montieren die Mühlenbauer die zwölf
Rollen, mit denen das Dach auf dem erneuerten Mauer-
kranz aufgesetzt wurde. Dank dieser Konstruktion lässt sich
die Mühlenkappe später drehen, um die Flügel am Wind
auszurichten.
Vor gut zehn Monaten hievten Mühlenbauer Vaaks und
seine Mitarbeiter die Mühlenkappe hinunter aufs Feld. Ein
Großteil der Technik ist inzwischen erneuert oder saniert.
Die restlichen Arbeiten folgen in den nächsten Monaten.
Bis spätestens Anfang September bekommt die Mühle auch
wieder Flügel. Für das jährliche Mühlenfest am 9.
September plant der Verein die offizielle Einweihung.
Rund 200.000 Euro kostet die Mühlensanierung, die der
Verein mit Unterstützung der NRW-Stiftung, der Deutschen
Stiftung Denkmalpflege, der Bezirksregierung und weiterer
Spenden inzwischen zusammen hat. Was die 60.000 Euro
für die Flügel angehe, sei der zuversichtlich, sagt der
Vorsitzende Hans Wessels.
Der Kran hievt die zwölf Tonnen schwere Kappe wieder auf die
Mühle.
Quelle/Autorin: Sabine Hecker im Bocholt-Borkener-
Volksblatt vom 30. März 2017
Foto: Hans Glader
Heimathaus Marbeck renoviert
und wieder geöffnet
MARBECK. Der Heimatverein ist außen am Haus im
Herbst und innen im Haus im Januar mit der Renovierung
angefangen. Zunächst waren Reparaturen am Dach
notwendig, die dringend gemacht werden mussten. Dann
hat sich mit den Jahren herausgestellt, dass der Kamin in
dem vorderen kleinen Raum nicht genutzt werden konnte,
weil die Diele zu klein war. Also ist der Kamin komplett
abgebaut und in dem großen Raum wieder neu aufgebaut
worden. So konnte der jetzt gewonnene Platz für eine
zweite Damentoilette in Angriff genommen werden. Außen-
und Innenanstrich sind erfolgt.
Da nun alle Arbeiten abgeschlossen sind, ist das
Heimathaus ab 23. April bis einschließlich 15. Oktober
wieder sonntags von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr für die
Besucher geöffnet. Geschlossen ist das Haus in dieser Zeit
nur Muttertag, Marbecker Schützenfest (21. Mai) und
Pfingsten. Gleichzeitig kann die blühende Parklandschaft
rund um das Heimathaus mit dem neu angelegten Outdoor-
Platz in Augenschein genommen werden.
Für die Kartenspieler ist der nächste Doppelkopp-
nachmittag am 27. April von 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr, der
sich alle 14 Tage wiederholt.
Für möchten jetzt schon auf unser 25 jähriges Jubiläum
hinweisen, dass am Wochenende 23./24. September 2017
gefeiert werden soll. Beginnen möchten wir mit der
Kaffeetafel am Samstagnachmittag. Am Sonntag beginnt
der Tag mit der gemeinsam gefeierten Messfeier um 10:00
Uhr am Heimathaus. Für Unterhaltung, Speis und Trank
wird gesorgt.
Der Kamin im Marbecker Heimathaus erhielt einen neuen
Standort im Haus.
Der Außenbereich am Marbecker Heimathaus bietet ein inter-
essantes Ambiente für die Besucher.
Quelle/Autorin/Fotos: Marlies Grotendorst, Heimatverein
Marbeck
Nr. 247 / März/April 2017 Vereinsnachrichten 37
Heimatverein sagt ja zu Frauen
Nienborger Vereinsvorsitzender sieht Ursache für
Debatte im Nachbarverein in der Historie
NIENBORG. Nein, es war kein Aprilscherz: Mechthild
Mensing-Raschper meint es ernst mit ihrer Beschwerde, die
im Internet eine rege Diskussion in Heek ausgelöst hat. Die
Heekerin will Vollmitglied im Heimat- und Schützenverein
St. Ludgerus werden, doch das ist ihr verwehrt. Die
Satzung sieht keine Mitgliedschaft für Frauen vor. Ganz
anders im Heimatverein Nienborg. „Wenn sie möchte,
nehme ich sie sofort auf“, sagt Theo Franzbach.
Der Vorsitzende des Nienborger Vereins freut sich über
jeden Beitritt. Denn: „Alle Heimatvereine haben Nach-
wuchssorgen“, erklärt er. „Da sind wir nicht alleine.“ In
Nienborg gilt darum die Devise: „Wir nehmen jeden.“ Er
vermutet die Ursache des Problems in Heek in der Historie
des Vereins. Denn der früher einmal selbstständig
arbeitende Heimatverein sei später vom Schützenverein
übernommen worden. „Seit der Zeit gilt die Satzung des
Schützenvereins.“ Und gerade die Satzungen der Schützen-
vereine seien oftmals sehr alt. Und sahen eben keine Frauen
als Schützen vor.
Der Heimatverein Nienborg wurde erst 1969 gegründet –
von einer Gruppe Männer, wie Franzbach mit einem Anflug
von Lachen bekennt. „Es war wohl in den ersten Jahren so,
dass überwiegend Männer im Verein waren.“ Aber es habe
auch nie Diskussionen darum gegeben, ob Frauen Mitglied
werden könnten. Den weitaus größten Anteil an den
Mitgliedern machen laut Franzbach Paare aus. „Und es
spielt auch keine Rolle, ob das Ehepaare sind“, betont er.
Paare zahlen laut der auf der Webseite des Vereins im
Internet abrufbaren Beitrittserklärung je 18 Euro im Jahr,
Einzelpersonen 12 Euro. Familienmitgliedschaften gebe es
aktuell nicht, „aber wenn das jemand möchte, besprechen
wir das in der Vorstandssitzung“, sagt der Vorsitzende.
„Und dann kriegen wir das ruck-zuck hin.“
Auf den Nachbarverein möchte Theo Franzbach indes
nichts kommen lassen. „Wir haben ein hervorragendes
Verhältnis“, betont er. Schon mehrfach haben die beiden
Vereine gemeinsam an Projekten gearbeitet. Ein besonders
gelungenes Beispiel ist die Leprosenstele, die vor knapp
einem Jahr eingeweiht werden konnte. Auch beim Projekt
Dinkelsteinroute ziehen beide Vereine an einem Strang.
Immer mit dabei sind zahlreiche Frauen – nicht nur in
Nienborg. Denn, so die Webseite des Heimat- und
Schützenvereins St. Ludgerus: „In der Heimatvereins-
gruppe können auch Nichtmitglieder, insbesondere auch
Frauen, tätig sein.“ Das sei ausdrücklich Wunsch, betont
Ralf Münstermann.
Aus Sicht des Vorsitzenden vom Heimat- und Schützen-
verein Heek wird das Ganze verzerrt dargestellt. Niemand
werde ausgeschlossen, betont er. Mechthild Mensing-
Raschper sei ein Einzelfall. Die Struktur des Vereins sei so,
dass der Schützenverein aus der Historie heraus den
Heimatverein unterstütze. „Jeder kann mitmachen.“
Münstermann betont: „ohne Beiträge zu zahlen.“
Theo Franzbach freut sich über jedes Neumitglied im
Heimatverein – egal, ob Mann, ob Frau, ob verheiratet oder ohne
Trauschein. Der Nienborger klappert gern für seinen Verein, hier
bei der Einweihung der Leprosenstele im Mai 2016.
Quelle/Autorin/Foto: Christian Nitzsche in den
Westfälischen Nachrichten vom 15. April 2017
„VIELFALT 2.0" – ein Vorhaben in
Ramsdorf will zeigen, wie die Artenvielfalt
erhalten werden kann
Projektpartner unterzeichneten Vertrag
über die Zusammenarbeit
RAMSDORF. Wie kann die biologische Vielfalt im
Spannungsfeld mit landwirtschaftlichen Notwendigkeiten
und energiepolitischen Interessen (Stichworte „nachwachs-
ende Rohstoffe" und „Biogasanlagen") erhalten werden?
Dieser hochaktuellen Frage stellen sich die „Stiftung
Kultur-landschaft Kreis Borken" und die Kreisjägerschaft
Borken mit ihrem neuen Projekt „VIELFALT 2.0" gemein-
sam mit der „Wild- und Waldschule" des Hegerings Velen-
Ramsdorf, dem Verein „De Doskerkerls" Ramsdorf und der
Initiative „Distelfink" von Friederike Sanne-Groppe aus
Heiden. Die Projektpartner unterzeichneten jetzt einen Ver-
trag über die konkrete Ausgestaltung der Zusammenarbeit.
Dazu zählt auch eine Veranstaltungsreihe für die inter-
essierte Bevölkerung.
In der Nähe des Hofes Tenk-Dröing ins Velen-Ramsdorf
hatten die Stiftung und die Kreisjägerschaft bereits vor zwei
Jahren eine rund zwei ha große Fläche gepachtet. „Dort
zeigen wir den Bürgerinnen und Bürgern, was man tun
kann, um die Artenvielfalt zu erhalten", erläutert Stiftungs-
geschäftsführerin Edith Gülker. Künftig sollen auf der
Fläche Schutzstreifen für Wild, eine Bienenweide und ein
Kräuterbereich entstehen. Die „Doskerkerls Ramsdorf"
Nr. 247 / März/April 2017 Vereinsnachrichten 38
haben zudem auf einem Teil des Areals Getreidesorten
eingesät, die im Laufe des Jahres mit alten Maschinen und
Geräten geernet und verarbeitet werden sollen.
Bei Führungen und Veranstaltungen wollen die Projektpart-
ner ihr Projekt Interessierten näher bringen. „Freuen Sie
sich auf ein Jahr mit zahlreichen Angeboten zum Kennen-
lernen unserer Arbeit" lädt Roland Schulte, Vorsitzender der
Kreisjägerschaft Borken, dazu die Bürgerinnen und Bürger
ein. Folgende Veranstaltungen auf der Fläche und in der
Scheune des Hofes Tenk-Dröning, Krückling 20, 46242
Velen-Ramsdorf, sind u.a. bislang vorgesehen:
Sonntage, 21. Mai und 11. Juni 2017, 11.00 – 12.30 Uhr:
Wildkräuterführung mit Friederike Sanne-Groppe
(„Distelfink")
Sonntag, 11. Juni 2017, 14.00 Uhr:
Dreschtag – „De Doskerkerls" dreschen, mahlen Getreide
und häckseln
Sonntag, 18. Juni 2017, 14.00 – 16.00 Uhr:
„Stadt-Land-Fluss", ein Spaziergang zwischen Burg und
Bauern; Start und Ziel: Hof Tenk – Veranstalterin: „Stiftung
Kulturlandschaft Kreis Borken"
Samstag, 8. Juli 2017, 16.00 – 18.00 Uhr
„Stadt-Land-Fluss", ein Spaziergang zwischen Burg und
Bauern; Start und Ziel: Hof Tenk – Veranstalterin: „Stiftung
Kulturlandschaft Kreis Borken"
Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist kostenlos. Eine
Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Teilnehmerzahl für
die Kräuterführungen und die Spaziergänge ist auf jeweils
15 begrenzt.
Unterzeichneten den Vertrag über die Zusammenarbeit: vordere
Reihe v.l.n.r.: Friederike Sanne-Groppe („Distelfink"), Hermann
Bone („De Doskerkerls") und Edith Gülker („Stiftung
Kulturlandschaft Kreis Borken"); hintere Reihe v.l.n.r.: Dagobert
Holtwick („De Doskerkerls"), Alfons Tenk (Hegering Velen-
Ramsdorf) stellvertretend für den verhinderten Karl-Heinz
Mußenbrock, Roland Schulte (Kreisjägerschaft Borken) und
Heinrich (Hexe) Hovermann („De Doskerkerls")
Quelle/Autor/Foto: Pressedienst Kreis Borken vom 20.
April 2017
Alte Straßenführungen in Reken waren
Thema des Proaloawends
REKEN. „Alte Rekener Straßenführungen“. - Mit diesem
Thema beschäftigten sich die Besucher des Proaloawends
des Heimatvereins Reken am Montagabend, 3. April, im
Heimathaus Uphave. Der neue Leiter des Heimatarchivs,
Hermann-Josef Holthausen, hatte hierzu eine Powerpoint-
Präsentation vorbereitet, um den Proaloawendbesuchern die
alten Straßenführungen im Gemeindegebiet anschaulich
vorführen und erklären zu können.
Auf der vollbesetzten Tenne des Uphave-Hauses zeigte
Holthausen zunächst ein Foto der alten „Velener Straße“,
die damals (bis nach dem Zweiten Weltkrieg) die Wege-
und Straßenverbindung nicht nur zur Nachbargemeinde
Velen, sondern über den heutigen Heltweg und Hadenbrok
auch zur Stadt Coesfeld war. In diesem Zusammenhang
wurde noch einmal die „Sage vom Pfalzgrafengrund“ in
Nähe dieses Straßenzuges nördlich des Ortsteils Groß
Reken zum Besten gegeben.
Über die alte „Hauptstraße“, der „Dr. Wesselsstraße“, der
„Coesfelder Straße“, der alten „Preinhok-Straße“, und der
Straße „Sandheck“ führte die nostalgische Fotowanderung
zur „Dorstener Straße“, der Verbindungsstraße von Groß
Reken zu den Ortsteilen Bahnhof Reken und Klein Reken
und weiterführend nach Lembeck und Dorsten. Die
herrliche Birkenallee an der alten Ziegelei musste 1966
einer veränderten Straßenführung zur Umgehung von
Bahnhof Reken und Klein Reken weichen. Ein tragischer
Unfall mit tödlichem Ausgang zeugte damals kurz nach der
Straßenfreigabe für ein erstes trauriges Ergebnis der
verkehrlichen Neuplanung.
Im Ortsteil Bahnhof Reken stand selbstverständlich die
„Bahnhofstraße“ im Blickpunkt des Interesses, war diese
Straße doch erst nach dem Bau des dortigen
Bahnhofsgebäudes Ende des 19. Jahrhunderts entstanden,
übrigens ein Gebäude, das damals mitten in der Heide
(Haken Hee) errichtet worden war. Auch die Straße zum
Kreulkerhok, der heutigen „Frankenstraße“, fand Eingang
in die Erinnerungskultur alter Rekener Straßenführungen.
Die Namensgebung dieser Straße hing übrigens mit dem
Großindustriellen aus dem Ruhrgebiet „Hermann Franken“
zusammen, der hier seinen Herrensitz baute, dem späteren
und heute noch bekannten „Frankenhof“.
Während im Ortsteil Klein Reken das damalige Aussehen
der „Dorfstraße“ das Interesse der Proaloawendbesucher
weckte, standen im Rekener Ortsteil Maria Veen die alte
„Poststraße“ und die ersten Ansiedlungen im Vordergrund
der Diskussionen. Für den Ortsteil Hülsten kam
insbesondere die Schaffung einer Straßen- und
Wegeverbindung zum Bahnhof Reken zur Sprache. Hier
wusste Hermann Benning zu berichten, dass der Grund und
Boden 1916 wegen der besonderen Interessenlage von den
in Frage kommenden Grundstückseigentümern unentgelt-
lich abgegeben worden war.
Nr. 247 / März/April 2017 Vereinsnachrichten 39
Auf den Ortsteil Groß Reken zurückkommend brachte
Hermann-Josef Holthausen noch einige „Schätzchen“ auf
die Leinwand. Die alte „Ludgeristraße“ oder das Aussehen
der „Harrierstraße“ von damals zeugten von längst vergan-
genen Zeiten und begeisterten vor allem die älteren Proal-
oawendbesucher, die sich an die Zu-stände der teilweise
noch nicht asphaltierten Straßen- und Wegeverbindungen
erinnern konnten. Auch die damalige „Schulstraße“ hatte
mit dem Aussehen von heute nicht mehr viel zu tun. Durch
die Schaffung des „Bleeseke-Plasses“ nach Entfernung von
vorhanden Wohn- und Geschäftshäusern (2010) ist hier
neben notwendigen Parkflächen auch ein von der Bevöl-
kerung angenommenes Aufenthaltsrefugium entstanden.
Für seine ausgezeichnete Berichterstattung erntete der neue
Archivleiter sehr viel Beifall.
Die alte Dorstener Straße, damals eine schöne Birkenallee,
gleichzeitig die Verbindungsstraße zwischen Groß Reken,
Bahnhof Reken und Klein Reken.
Die alte Schulstraße im Ortsteil Groß Reken; rechts befindet sich
heute der „Bleeseke Plass“.
Quelle/Autor/Fotos: Heimatverein Reken
Die alte Dorfstraße im Ortsteil Klein Reken, links der Tante-
Emma-Laden Punsmann.
Franz-Josef Bücker ist neuer Stellvertr.
Leiter des Heimatarchivs Reken
REKEN. In der Generalversammlung des Rekener Heimat-
vereins war mit Hermann-Josef Holthausen den anwesen-
den Vereinsmitgliedern der neue Leiter des Heimatarchivs
vorgestellt worden. Hermann-Josef Holthausen wurde
anschließend auch als Vorstandsmitglied in das Führungs-
gremium des Heimatvereins aufgenommen. In diesen
Tagen nun ist auch die Stellvertreterfrage im Heimatarchiv
Reken geklärt worden. Franz-Josef Bücker wird zukünftig
der zweite Mann im Archiv sein. Zuvor hatte sich der
Vorstand des Heimatvereins einstimmig für den boden-
ständigen Rekener als „Stellvertretenden Archivleiter“
ausgesprochen.
Heimatvereinsvorsitzenden (rechts) gratuliert dem neuen
stellvertretenden Leiter des Heimatarchivs Franz-Josef Bücker
(Mitte). Mit im Bild der neue Leiter des Heimatarchivs Hermann-
Josef Holthausen (links).
Vereinsvorsitzender Bernd Hensel überbrachte im Beisein
des Archivleiters Her-mann-Josef Holthausen die Glück-
wünsche des Vorstandes an Franz-Josef Bücker. Hensel
Nr. 247 / März/April 2017 Vereinsnachrichten 40
betonte, dass sich Bücker ein hervorragendes Fachwissen in
der Genealogie (Ahnenforschung) angeeignet hätte. Viele
heimische Rekener haben durch ihn auf der Suche nach
ihren Vorfahren Stammbäume erstellen und vervol-
lständigen können. Das Heimatarchiv ist übrigens unter
großzügiger Mithilfe der Gemeinde Reken durch den Bezug
einer weiteren Räumlichkeit im Kellergeschoss des
RekenForums erweitert worden, so dass sich nunmehr alle
gesammelten Unterlagen, Akten, Urkunden, Bücher, Fotos
und sonstiges Schriftgut an Ort und Stelle befinden.
Quelle/Autor/Foto: Heimatverein Reken
Geschichte bekannt machen
Heimatverein will mit Skulptur an
Gefängnisturm erinnern
SCHÖPPINGEN. Mehr jüngere Mitglieder im Heimat-
verein Schöppingen, das hatte sich Wilhelm Münch zu
Beginn seiner Amtszeit als Vorsitzender im März 2016
vorgenommen. Rund 20 neue Mitglieder hat der Heimat-
verein seitdem gewinnen können. „Der Jüngste ist unter
30“, sagt der 62-Jährige mit einem Schmunzeln im Gesicht.
Er weiß aber auch, dass die Altersstruktur von heute auf
morgen nicht komplett verändert werden kann. Das ist auch
gar nicht sein Ziel. Vielmehr geht es dem ehemaligen
Lehrer darum, „die Geschichte Schöppingens bekannt zu
machen“. Das sei die vorrangige Aufgabe des Heimat-
vereins. Selbst eingesessene Schöppinger hätten hier noch
Informationsbedarf, so Wilhelm Münch. Das erlebt er
immer wieder auf Führungen durch den Ort. Im
vergangenen Jahr zeigte er 20 Gruppen das Vechte-
städtchen.
Der Vorsitzende freut sich besonders darüber, dass auch
Neubürger in den rund 400 Mitglieder starken Heimat-
verein eingetreten sind. Der Verein ist kein Hort alt-
eingesessener Bürger, sondern ein Zusammenschluss
geschichtsinteressierter Menschen, bei dem jeder mitma-
chen kann. „Die mehrtägigen Fahrten sind sicher das i-
Tüpfelchen“, sagt Münch. In diesem Jahr geht es in den
Harz. Aber auch sonst bietet der Heimatverein zahlreiche
Aktivitäten an. Um das zu schultern, engagieren sich etliche
Mitglieder. So wie zum Beispiel Petra Knierbein, die mit
ihrem Team immer wieder interessante Ausstellungen auf
die Beine stellt. „Wir haben einen sehr gut funktionierenden
Vorstand. Das läuft einfach“, sagt Münch.
Und der geht mit der Zeit. Sogar bei Facebook hat der
Heimatverein, vorangetrieben durch Annette Domröse,
einen eigenen Auftritt. „So erreichen wir auch Jüngere“,
sagt Münch. Ein Patentrezept, noch mehr junge Menschen
für den Heimatverein zu begeistern, gebe es nicht, so der
Vorsitzende. Die persönliche Ansprache sei ganz wichtig,
glaubt Münch. Die Heimatfreunde haben in den vergan-
genen Jahren an vielen Stellen die Ortsgeschichte sichtbar
gemacht. Münch: „Ich sehe es schon als bedeutsam an, die
Geschichte des Ortes weiter zu verbreiten. Die Schulen
können das nicht.“
Nächstes Projekt ist eine Skulptur am Edeka-Markt Steiner,
die auf den Gefängnisturm an einem Burgmannshof auf der
anderen Straßenseite hinweisen soll. „Dort wurde auch
Gericht gehalten“, sagt Münch. Der Turm sei zu Beginn des
19. Jahrhunderts abgerissen worden. Zum Frühlingsfest soll
die etwa 1,80 Meter mal 60 Zentimeter große Skulptur aus
Edelstahl dann fertig sein.
In der Heimatstube am Stadtpark treffen sich Wilhelm Münch und
seine Vorstandskollegen zu den monatlichen Vorstandssitzungen.
Quelle/Autor/Foto: Rupert Joemann in den Westfälischen
Nachrichten vom 03. März 2017
Laura und Belana kamen in den Boden
Kartoffelpflanzaktion des Heimatvereins
SCHÖPPINGEN. Viele kleine Hände, ein großes Feld und
kiloweise dicke Knollen: Die Kartoffelpflanzaktion des
Schöppinger Heimatvereins hatte am Samstagmorgen, 29.
April wieder zahlreiche kleine und große Helfer auf die
Scholle im Industriegebiet gelockt. Die Kindergartenkinder
hatten auch gleich das richtige Handwerkszeug parat:
Eimerchen, Schüppe, manche sogar noch ein Sieb. Das
allerdings konnten sie getrost wieder für den Einsatz im
heimischen Sandkasten verstauen.
Wesentlich wichtiger dagegen waren Gummistiefel und
eine robuste Hose: Der Wettergott hatte es zwar gut
gemeint und die Regenschleusen geschlossen gehalten,
dafür staubte der Boden ganz schön – und im Handum-
drehen sahen die Kids aus, als kämen sie geradewegs aus
einem Bergwerk.
Reinhold Spicker teilte geduldig eine Handvoll der Erdäpfel
nach der nächsten aus. Pepe, Henning und Lina hielten ihm
erwartungsvoll ihre Eimer hin. „Ruhig voll machen!“,
Nr. 247 / März/April 2017 Vereinsnachrichten 41
forderten sie lächelnd. „So schwer sind die ja nicht.“ Zwei
Sorten Kartoffeln kamen dieses Mal in den Boden: Die
rotschalige Laura sowie die normale Belana. Insgesamt, so
hatte Reinhold Spicker vorher genau gewogen, waren es
250 Kilogramm. Während ein alter Traktor mit Vielseitig-
keitsgerät im Schlepptau die Furchen zog und die Löcher
im gleichen Arbeitsschritt mit eindrückte, stapften die
Kleinen eifrig hinterher. Eine Kartoffel in jedes Loch. Und
mit den Füßen dann die Erde drüber. „Das geht aber ganz
schön in den Rücken“, stellte ein Vater schon nach wenigen
Minuten fest – und überließ deshalb auch gerne seinem
Sohnemann das Feld.
Nach getaner Arbeit hatte der Heimatverein für Groß und
Klein eine Stärkung vorbereitet: selbst gebackenes Brot,
Süßigkeiten, Kaffee und Erfrischungsgetränke. So viel
Arbeitseinsatz will schließlich belohnt sein. Und im Herbst
geht’s dann von vorne los: Dann können die hoffentlich gut
geratenen Knollen wieder ausgebuddelt werden
Eine Kartoffel in jedes Loch: Mit Eifer waren die Kinder bei der
Pflanzaktion dabei.
Quelle/Autor/Foto: Susanne Menzel in den Westfälischen
Nachrichten vom 1. Mai 2017
Der letzte Nagel sitzt
Richtfest in der Bauernhofmuseumsanlage:
Ehemaliger Schafstall steht
VREDEN. "Jetzt kommt zusammen, was zusammen gehört
- der ehemalige Schafstall des Hofes Früchting steht nun,
wie vor 265 Jahren, vor dem Bauernhaus Früchting", sagte
Guido Leeck am Donnerstag 30. März beim Richtfest im
Stadtpark. Dem Vorsitzenden des Heimatvereines Vreden
war die Freude deutlich anzumerken. Viele interessierte
Vredener, Gäste vom Kreis Borken und Bürgermeister Dr.
Christoph Holtwisch nahmen gemeinsam mit den
Mitgliedern des Heimatvereines Vreden an dem
geschichtsträchtigen Akt teil. Acht Stunden hatten die
Handwerker Matthias Esseling und Tobias Terbrack (beide
Mitarbeiter der Schreinerei Weßling & Pennekamp)
gemeinsam mit den Mitgliedern des Heimatvereines
Vreden am Donnerstag an der Aufstellung der alten
Eichenbalken und des neuen Daches gearbeitet.
Traditionell begann das Richtfest am Abend mit dem "Nüss
maaken" - in ein rotes Taschentuch wurde Kleingeld einge-
wickelt, das anschließend mit einem "Toog", dem Richt-
zweig, am Balken des Schafstalles befestigt wurde. Fritz
Volmer, Hermann Lansing und Bernd Esseling vom
Heimatverein Vreden machten die Gäste mit ihrem "Lüün"
(Läuten) auf den bevorstehenden Festakt aufmerksam.
Danach stieg Guido Leeck mit seinem Heimat-
vereinskollegen Antonius Lösing mit Hilfe einer Leiter auf
die Dachbalken und hatte die Flasche Schnaps natürlich
nicht vergessen. Der Inhalt war zunächst für Matthias
Esseling bestimmt, der "den Hausherren" während seines
Richtspruchs lautstark mit "Kamerad, schenk ein" zum
Eingießen aufforderte.
Richtspruch passte
"Gereifter Geist und junge Kraft ergänzen sich hier
meisterhaft", lautete ein Satz des Richtspruchs, der bei
diesem Richtfest perfekt passte. Denn die Mitglieder des
Heimatvereins hatten gemeinsam mit den Fachleuten ein
altes Holzständerwerk wieder großartig aufgebaut. 31
Hammerschläge brauchte Guido Leeck für den letzten
Nagel - das musste er mit vielen "Schäpsen" ausgleichen.
Anschließend erzählte er gut gelaunt, dass es heute das
dritte Richtfest des Schafstalles sei. Am 7. Januar 1752
habe der Zeller Früchting elf Eichen gefällt und auf seinem
Hof damit einen Schafstall errichtet. Bis 1955 wurde er dort
noch als Pferdestall genutzt und anschließend in der Wiese
wieder aufgebaut, wo ihn Familie Wenning nutzte. Nach
dem Sturm Kyrill stimmten die Eigentümerfamilie Becker
und Familie Wenning zu, dass die alte Scheune künftig
museal verwendet werden dürfte. So begannen die
Mitglieder des Heimatvereins am 31. März 2007 mit dem
Abbau der alten Balken. Nach Gesprächen mit der Stadt
Vreden und dem Kreis Borken konnten sie nun, zehn Jahre
später, im Schafstall wieder errichtet werden.
Quelle/Autor: Anne Rolvering in der Münsterland-Zeitung
vom 01. April 2017 /Foto: Kreisheimatpflege Borken
Nr. 247 / März/April 2017 PLATTDÜTSKE ECKE UND VERTÄLLKES 42
PLATTDÜTSKE ECKE UND
VERTÄLLKES
Mönsterland Begräwnis
Jans Häbbedaler was schierlik estorwen. Unverwochts
hadde üm en Schlag etroffen, nett nao’n good Middagäten.
De Hushöllersse nam üm gau et läöge Rodwienglas ut de
schwaore Hand, un sine Frau Libett deuen üm de Oogen to.
En Dokter kwam en bättken to late. He sagg: „Ik häbb üm
sin Läwdag eholpen. Hier is för mej no niks meer to don.
No is en Doodengräwer an de Riege.“
En rieksten Mann in’t Dorp was dood. Jans was en
Eegendöömer van ne staatsen Kraomladen ewest. He hadde
met sine Frau good dorvan läwen können, un he hadd’t ook
edaon. „Äten un Drinken höllt Lief un Seele tosamen“, sagg
he fake. „Leewer kort un good läwen, as lange und schrao“,
kwam meesttieds achterher. Dorbej strekk he öwwer sinen
runden Buk.
No beiern de Doodenklokke för Jans Häbbedaler, un ne
fierlike Prossjone trokk öwwern Kerkhoff. De deepbedröw-
te Weddefrau un de näöchste Verwandtschop gung schwie-
gend achtern Dooden. Ne Riege drachter, met ne minnen
Afstand, twaddeln en Dokter met’n Aptheker un en Börge-
meester, schwiegend as de iersten.
Mor neet alltolange, dor begunn en Dokter achter de Hande
to schmüstern: „He was en good Mensse uns all mej fäälen.
Alle Dage ne Krankenvisite in sin Hus, dorto ne mojen
Praot un en good Glas Wien. Dor kann man sik an gewön-
nen. Un ik dörw’t wall seggen, et Geld ümmer forts up de
Hand.“
En Aptheker wissen sik stikkum ne Träöne van’t Gesicht.
„Mej fäält he neet minder, denn gooden Jans. He meek de
Visiten bej mej, hoste twejmaol de Wäke. He häff de Pillen
met’n Kruwagen wegehalt. Dat he dood is, is ne grooten
Schaden för mej. Ik bün nett so trurig as de Weddefrau.“
En Börgermeester dä, as wann he niks ehört hadde. He sat
en fierlik Gesicht up un kekk liekut. Mor dann öwwerkam
’t üm ook. He bögen sinnen Kopp nao’n Aptheker, well
in’e Medde gung, un schmüstern: „Et is en Jaommer, dat
so’ne Mann starwen mut. De Gemeende un de Kerke sall’t
wall lieden mütten. He häff dor völle för edaon. Dat alleene
is en Himmel wall wert.“
In denn derden Tropp gungen de Kooplö: en Veehändler,
en Jassenverkööper, en Baas van de Provinzial un en Lin-
denweert. Se kallen halwlaut.
En Weert: „Jaommer, Joammer, no fäält uns en derden
Mann bej’n Skat. Et was alltieds pläsierlik met üm, he spöl-
len flott ut de Hand, un knieprig was he ook neet.“
En Jassenverkööper: „Nä, dat was he neet. Mor he kunn dej
good bescheed seggen, wann’t üm dornao was.“
En Baas van de Provinzial: „Dat maoch wall dorvan kom-
men, dat Dou Jassen verkoopen dös, nett as he et dä.“
En Veehändler. „To mej was he alltieds sachtsinnig. Ik
glöwe, Jans kunn mej good lieden.“
En Baas van de Provinzial: „Worümme ook neet? Dou häs
din heele Grei bej üm ekofft. Mor he bruken sin Dag kin
Stükk Vee van Dej to koopen. Et was bannig schwaor, an
Jans wat loss to werden wat Geld kosten.“
Een Weert: „Wa’t ook will, wann’t pläsierlik was, hadde
Jans de Grossen wall lossitten. Un öwwerhaups, unsen
Kring is no neet meer kumplett. No sök äs ne nejen Mann
van sin Schlag.“
Alle drej: „Jao, jao, dat is wall waor.“
Achter de Kooplö trokken Verwandten, de neet van’t
näöchste Blood wassen – Vedders, Cousinen un wat dornao
kümp. Se hadden et neet nödig to schmüstern, of halflaut to
kallen, se wassen wiet genug van en Dooden af.
„Wann Jans ör Kinder achterlaoten hadde, was’t för Libett
no lichter, dormet ferdig to werden,“ sagg dor Eene.
Ne Annern antwurden: „Dor kann se noch wall ankommen,
so old is Libett ook wer neet.“
„Dou meens?“
„Jao, jao. Dou wees well ik meen.“
„Häff Beernd dann ümmer noch en Ooge up ör?”
En Fraumenss mischen sik in: „Wall twej! Ik bün nejschier-
ig, bo lange he sik noch trügge höllt.“
Ne öldern Mann: „Et Trurjaor sallt se toch wall afwochten
mütten.“
En Fraumenss: „En Trurjaor dürt vandage, wann’t hooge
kümp, drej Maond.“
Denn Eenen: „Mor neet bej Libett. Dorför kenn ik se to
good.“
En Fraumenss: „Mannslö weet niks van Fraulö. Ik denk se
brukt ook Hölpe in’n Laden.“
Denn Annern: „Hölpe? Van Beernd? Beernd is ne Bur un
kine Koopmann.“
Dat Fraumenss: „Ut ne Bur kass dou alles maken.“
Ne öldern Mann: „Dor häs Dou wall recht. Mor Kinder, in
denn Older, dor laot se de Finger mor aflaoten.“
Denn Eenen: „Un wat sall eenes Dages ut et Arwe wer-
den?“
Denn Annern: „Dat sall wall Jans sin Brüer, of denn sinen
Sonne tofallen.“
Dat Fraumenss: „Un wat sallt Libetts Süsters un ör Brüer
dorto seggen?“
Ne öldern Mann: „Dat Arwe sall wall nao beide Sieden
gaon.“
Denn Eenen: „Villicht geet jao ook alles up Beernd, wann
he Libett öwwerläwt.“
Nr. 247 / März/April 2017 PLATTDÜTSKE ECKE UND VERTÄLLKES 43
Dat Fraumenss: „So unwies sall Libett wall neet wessen,
dat se Beernd alles öwwerschriew.“
Ne öldern Mann: „Wann’t öwwerhaups ne Hieraot güw?“
No kwammen Riegen von Naobers, Paolbörger un gewönn-
like Menssen ut et Dorp. Se praoten van’t Weer, van kranke
Bessmoders un Tanten, un dorvan, dat alles dürer wörd.
An’t Ende van’t Begräwnis gungen ne kleinen dikken un ne
grooten schmächterigen Mann.
„Jao, jao“, sag denn Grooten, „well et ook ümmer tröff, en
Begräwnis is alltieds en trurig Spöll.“
Dor antwurden denn kleinen Dicken: „Und wann’t noch so
trurig is, et is ook meest wat goods dorbej. Dou muss
nämlik weeten, dat ik denn selligen Jans noch fiftig Daler
schulden.“
Quelle/Autor: Egon Reiche
Nieje „Supererde“
De Astronomen hebbt in dat Sternbild Walfisch `ne
„Supererde“ entdeckt. De koann sik as Kandidaten föar
Läwen up `nen anneren Planeten harutstellen. Se ligg 40
Lechtjoahre wiet van ussen Planeten. Dat hett, doar kasse
an eenen Dag nich henkommen. Ik bün doar `ewesst, nich
körperlijk, näh, mental. Üm mij in denn mentalen Reiseto-
stand te versetten, woll ik wägen de Köalde miene Sparta-
Met in usse Woannkamer stellen un mij dann in denn Orbit
beamen. Dat geht blos met miene Sparta.
Miene Frau was doar nich met inverstoahn un heff mij in
denn Waskeller verbannt. Ik hebb mij up de Brummvize
`esatt un an`efangen, een Mantra te murmeln. „Om mani
sparta met!“ un dat hett friej öawwersatt: „Loat mienen
Geest entfleegen, du Sparta-Met!“ Miene Frau moass usse
Noaberinnen beruhigen un sagg: „Dat krigg he aff un to, he
is oawwer ganz harmlos.
Noah etlikke Mantras hadde ik dat Geföhl, dat ik döar dat
Weltall schweben däh. Dat was wunderbar, oawwer ook
Stress. Man mutt denn Weltruumschrott utweeken. Dann
heff mij noagg denn Mann in`n Moand eenen Holtknüppel
noah`eschmetten. Denn was enttäuscht, dat ik em nich
met`enoammen hebbe. In mienen transzendenten Tostand
vergungen de 40 Lechtjoahre as in`n Flug. Eegentlik kann
man joa bij so eene Weltruumfahrt nich van fleegen un ook
nich van führn sprääken. Fleegen kann man blos doar, wo
ook Luft is un führn kann man blos doar, wo fasten Grund
is.
Miene Landung was kinn Flug un ook kinne Fahrt. Bij de
Geschwindigkäit kann man blos van eenen Affsturz proa-
ten. Bij de Landung höarn ik intelligente weiblikke Läwe-
wesen van de Supererde in usse plattdütske Sproake
seggen: „Glieks föallt he üm, loawwe `n Fättken met
Wöaske teggen em stellen, … te late.“ Ik feel in een in`t
Weltall fäker vörkommendet „Schwatte Lock“. Dann soag
ik, dat sik Sterne üm mij herümdreihen, as wann ik söalws
denn Middelpunkt van een Planetensystem was. Dann
höarn un soag ik niks mehr.
As ik de Oogen wehr loass meek, segg miene Frau: „Moij,
dat du wehr trügge büs. Du hess dij bij de Landung up usse
oalle Mooder Erde eene Gehirnerschütterung togetrocken.
Men segg es, wo was et dann up de Supererde?“ „Ik weet,
dat ik doar`ewesst bün,“ sagg ik. „Ik hebb noagg in Erinne-
rung, dat et up de Supererde intelligente Platt proatende
weiblikke Wesen giww, de sik in unterirdische Gewölbe
trefft un doar Wöaske wasket. Wägen miene Gehirn-
erschütterung, de ik mij bij de Landung up de Supererde
togetrocken hebbe, kann ik mij an süss niks erinnern. „So,
so, intelligente, Platt proatende, Wöaske waskende weib-
likke Wesen,“ sagg se un leggen mij `nen natten Waske-
lappen up denn Dust. As se ut de Schloabekamer rutging
hörn ik se murmeln: „Om manitu padme hom.“ Dat hett:
„Oh Manitu, erlöchte sienen vernäwwelten Verstand.“
Kreggel hoallen
Heinz Eming
Quelle/Autor: Heinz Eming
Spöökenkieker van Borken
Nr. 247 / März/April 2017 Heimatbräuche 44
HEIMATBRÄUCHE
Gästenbitterspruch aus dem Jahr 1924
in Krommert
Gon Dag inn´t Quartier,
hier is för U de Gästenbidder hier.
Hädden I dat al vernommen,
dat he bolle woll kommen?
Hier sett ik minen Staff,
Un näm min Hötken aff.
Ick soll U seggen dat,
Ick weet nich wat,
Ick hadde´t mi noch up ´n Stock schrewwen,
Door häw id´t all met de Wrau affrewwen.
Dag und Doatum is mi vagäten,
De Müse höbt mi den Kalender upfräten-
Doch nu will´k mi es besinnen,
Ick möchte noch finnen. –
N. N. as Brüdigam, N. N. as Brut
De schickt mi as Gästenbidder ut.
Ick söll d´komme Dinsdag und Gunsdag to rechter Tied
U inlahn to ehre Hochtied,
Alle maole, klein un groot
Jung un aoldt, so esI goht,
Sölws dat kleineste Kind,
wat sich in de Wege befindt.
Makt U daorto recht fien,
Marok nich allte fien,
Brut un Brüdigam wöllen gärne de Fiensten sein.
Komm I up deBrutlacht an,
giff et gliks ne Kloaren dann.
Dann gifft Koffie met en Klünteken,
dat giffen söt Mündeken.
Doorbi en Botteram met Schinken
Doakönn I got up drinken.
En Piepken met Tabak
Schmökt jeder nao sein Geschmack.
Dann gäww wie uns up de Föte
Un goht de Brutslöh in de Möte.
Fähndel un Musik vörup
Kommt Brut un Brüdigam up´n Hoff herup.
De Oellers van den Brüdigam föhrt,
dann de Brut an ehren nien Herd.
Wie wünsket dann de Brutslöh Sägen
Un en langet Läven.
Met de Tiedt sodann
Fünk dat Middageten an,
Suppe, Flees, Gemös un Schinken,
Un noch wat de drinken
N´ Stück van gebraoden Kalw,
ist kin heel, so ist doch half.
Prumen un Rosinen
Dao sall U de Mund nich so schrienen,
Pudding un Leckerie,
All´s gift derbi.
As Proffen ´n Stück Stuten,
Dao will wie de Moaltied met beschlutten.
De jungen Gäste vö allen Dingen,
De willt gäne danzen un springen.
Tien Musikanten un twintig Tunnen Bier,
Dat giff up deBrutlacht en wahn Pläsier.
Well dat danzen nich met will dohn,
kann ganz gäne hen Kaaten gohn.
De olle Wiewer, dat mot´t noch seggen,
De will ickgäne ne Söten breggen.
Det Nomidags to Vespertied,
gifft Koffie met Botteram no Aptied.
Det Owens, Grappel met Broaden,
Dat´t sick kann jeder smaken loaten.
Van Morgens bis to´t no Hushengoan,
will ick ganz sicher min Beste dohn.
Of den twedden dag, do staoh´ke vör in,
sallt wessen, dat´t nich bäter wessen könn.
Häw I mino wall recht verstohn?
Dat I de rechte Tied könnt gohn,
Süß möchte nich mehr so t´rechtstohn.
´n Lint an´n Hot
Dat gehtnich got
Meren got Drinkgeld in de Hand,
Dao is de Gästenbidder met kontant.
Gästenbitter Heinrich Krasemann aus Krommert „bei der Arbeit“.
Nr. 247 / März/April 2017 Heimatbräuche 45
Gästenbitter
In den Nachbarschaften werden viele Feste gefeiert, die
nicht den ganzen Hook betreffen. Jedes Gehöft hat einen
Fahrnachbarn und verschieden viele Nachbarn. Die meisten
traditionellen Feste gibt es rund um die grüne Hochzeit. Bis
in die 70er, 80er Jahre des letzten Jahrhunderts schickte das
Brautpaar seine Gästenbitter zum Einladen durch die Nach-
barschaft. Das Fahrrad bunt geschmückt, ebenso mit Stock
und Hut, erkannte man den Mann schon von weitem. Er lud
die ganze Familie plus Knechte und Mägde mit einem
plattdeutschen Gedicht zur Hochzeit ein. Als Dank für die
Einladung erhielt er von den Geladenen Trinkgeld
(Stüüvwer), eine Schleife für den Stock und reichlich Alko-
hol. Eingeladen wird jetzt mit einer Karte, die das Braut-
paar zu den Nachbarn bringt.
„Buchsenbier“
Im Renzelhook gibt es noch die schöne alte Tradition des
Buchsenbiers. In der Regel lädt das Brautpaar einige Tage
nach der Hochzeit die Erwachsenen aus dem Hook zu einer
Feier ein. So lernen alle Renzelhooker die Braut (den Bräu-
tigam) kennen. Zum Buchsenbier wurde hier im Renzel-
hook wohl schon vor langer, langer Zeit geladen. Im 19.
Jahrhundert wurde sogar von den Söhnen und Töchtern, die
außer Haus heirateten, ein Buchsenbier gegeben. Dies wur-
de aber zu kostspielig. Anfang 1900 gab der Gutsbesitzer
Bernhard Garvert den Rat, diese Sitte zu unterlassen. Der
Schützenverein trat dabei immer als Organisator auf. Wahr-
scheinlich in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts gab es
eine Versammlung in Habers Mühle. Leider fehlt das Jah-
resdatum im Protokoll. Zuvor wurde von dem Hochzeits-
paar Alt und Jung aus dem ganzen Hook geladen.
Zu Beginn der Feier wurde Kaffee getrunken. Die Gäste
vergnügten sich am Abend bei Spiel und Tanz. In den meis-
ten Fällen wurde satt Bier zur Verfügung gestellt. Die Mu-
sik mussten die Gäste bezahlen. Die Wirren nach dem 1.
Weltkrieg brachten es mit sich, dass das Bier von den Fami-
lien auf ein kleines Quantum herabgesetzt wurde. Es war
also sehr teuer geworden und es entstanden Unstimmigkei-
ten. Der schöne Brauch drohte zu enden. In der Mühle
wurde damals folgender Beschluss gefasst: In den Jahren
des nationalen Anfangs, wo sämtliche Gesetze geändert
wurden, wollen auch wir unser Buchsenbier der Zeit ent-
sprechend anpassen. Es musste danach jeder, der im Hook
heiratet ein Buchsenbier geben und zwar in der Form, dass
er jedem Gast Kaffee und Butterbrotgeben musste. Den
männlichen Teilnehmern bei 3/20stel Gläser 12 Biermarken
und bei 4/20stel Gläsern 10 Biermarken. 10 Biermarken
wurden verabreicht. Die Musik und das Tanzlokal musste
den Gästen kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Die
Musik in der Höhe von 5 Mann.
Im 2. Weltkrieg konnte kein Buchsenbier gefeiert werden.
Die jungen Ehepaare gaben das Fest in den Nachkriegzeiten
nachträglich. Über die Kosten wurde später noch öfter ge-
stritten und die Zahl der Biermarken und das Musikgeld
wurden angepasst. 1969 von 1 DM auf 2 DM Musikgeld,
1981 Kaffee trinken wie gewohnt, Musikgeld von 3 auf 7
DM. Am 12.02.2006 waren die Renzelhooker zu einer
Versammlung in die alte Schule Krommert geladen. Das
letzte Buchsenbier lag bereits 10 Jahre zurück. Die Kosten
für Musik und Getränke waren enorm gestiegen. Die Moda-
litäten für einen Neuanfang sollten neu geregelt werden,
damit der schöne alte Brauch nicht an den Kosten stirbt. 32
Männer und Frauen waren anwesend.
Nach einer lebhaften Diskussion wurde folgender Be-
schluss gefasst: Die schöne alte Tradition des Buchsenbiers
soll fortgeführt werden, ist aber freiwillig. Hierzu werden
alle Renzelhooker Familien und Auswärtige, die das Buch-
senbier gegeben haben, eingeladen. Organisation der Einla-
dung übernimmt in Absprache mit dem Brautpaar der Vor-
stand des Schützenvereins. Das Brautpaar stellt den Saal
bzw. die Örtlichkeit der Feier. Musik wir vom Brautpaar
gestellt, kann aber aufgrund der Kosten für Livemusik
durchaus auch ein Alleinunterhalter oder Discjockey sein.
Von 19 bis 20 Uhr gibt es für alle Kaffee und Ku-
chen/Schnittchen. Partner von unverheirateten Renzelhoo-
kern können auch mitkommen. Jeder männliche Gast aus
dem Renzelhook erhält an der Kasse für 7 € 10 Biermarken
(für 0,2l Bier). Verheiratete Renzelhooker, die das Buch-
senbier nicht gegeben haben, werden eingeladen, bekom-
men aber keine Biermarken. Fremde, auch Freunde und
Freundinnen von Renzelhookern, zahlen 3,00 € Ein-
tritt/Musikgeld. Das Brautpaar kann hierauf aber auch ver-
zichten. Kassieren des Eintritts und den Biermarkenverkauf
für das Brautpaar übernimmt der Vorstand des Schützen-
vereins.
Krommert, den 12. Februar 2006
Alfons Seggewiß
Schriftführer Schützenbruderschaft Crommert-Renzelhook
Quelle/Autor/Fotos: Chronik der Krommerter Höfe und
Familien, S. 580-582 „Brauchtum – Hochzeit in der Nach-
barschaft“ herausgegeben vom Förderverein Ortsmitte
Krommert eV. im November 2016
Nr. 247 / März/April 2017 DEUTSCH – NIEDERLÄNDISCHE AKTIVITÄTEN 46
DEUTSCH – NIEDERLÄNDISCHE
AKTIVITÄTEN
Schauspielerin statt Prinzessin:
Vereine legen Medien
Verfrühter Aprilscherz aus Suderwick
SUDERWICK. „Fake News“ aus Suderwick: Zur
Eröffnung einer Kunstausstellung hätten Vereine aus
Suderwick und Dinxperlo Prinzessin Beatrix eingeladen,
hieß es in Medienberichten. Wie sich jetzt herausstellte, war
das ein verfrühter Aprilscherz, der ein wenig an Hape
Kerkelings spektakulären Auftritt 1991 erinnert.
Nicht wie angekündigt Prinzessin Beatrix, sondern nur ein
Double der ehemaligen niederländischen Königin kommt
am Samstag, 1. April, nach Dinxperlo. „Das war ein halber
Aprilscherz“ gibt Johannes Hoven vom Heimatverein
Suderwick zu. Er machte das nun fünf Tage vor der
Eröffnung der Wanderausstellung „Nachbarn stellen sich
vor“ im Dinxperloer Grenzlandmuseum öffentlich. Der
Grund: sein schlechtes Gewissen. „Eine Nacht bin ich
wirklich schlecht eingeschlafen.“
Bei der Pressekonferenz zur Ausstellung Mitte März haben
die Heimatvereine Suderwick, die Stichting Bewaar 't Olde
Dinxperlo und die Bürgerinitiative Dinxperwick verkündet,
ein Vertreter des niederländischen Könighauses werde zur
Eröffnung am Samstag kommen. Hoven: „Wenn mich
jemand gefragt hätte, wäre ich sofort eingeknickt.“
Zehn Medien an der deutsch-niederländischen Grenzregion
berichteten stattdessen über den geplanten royalen Besuch -
auch das BBV. Nur eine niederländische Wochenzeitung sei
nicht darauf reingefallen, sagt Hoven. Sie habe in ihrem
Artikel angedeutet, dass es sich wohl um einen Aprilscherz
handele. In den Niederlanden sei es sogar üblich, Scherze f
ür den 1. April anzukündigen, solange es sich auf diesen
Tag bezieht, sagt Freek Diersen von der Stichting Bewaar 't
Olde Dinxperlo.
Kein Aprilscherz, aber einen spektakulären Auftritt legte
vor 26 Jahren der Komiker Hape Kerkeling hin: Er
verkleidete sich als Beatrix - zu diesem Zeitpunkt noch
Königin - die gerade in Deutschland zu Gast war. Der
Komiker und fuhr vor dem Schloss Bellevue vor, um dort „lecker essen“zu gehen. Die Idee, so etwas auch in
Dinxperlo zu machen, hatte ein Vereinsmitglied aus
Gendringen. Ihre Schwester spielt in der Theatergruppe „Spot“ aus Doentinchem mit. Charlotte Lenic aus dieser
Gruppe wird die Beatrix spielen. „Insgesamt finde ich es
eine ganz lustige Sache, in den April zuschicken“ sagt
Hoven. Zeitungen wolle er in Zukunft aber nicht mehr
reinlegen.
Tatsächlich hätten die Vereine darüber nachgedacht, die
richtige Prinzessin einzuladen, sagen Hoven und sein
Kollege Freek Diersen von der Stichting Bewaar 't Olde
Dinxperlo. Allerdings sei der Aufwand mit
Sicherheitspersonal zu groß und die Chance, dass sie
kommt, „sehr gering“ gewesen. Abwegig ist es aber
tatsächlich nicht. Denn: Bereits 1984 besuchte Beatrix
Dinxperlo. Damals durfte sie jedoch nur einen Fuß auf
Suderwicker Boden setzen. Ansonsten wäre es ein
Staatsbesuch gewesen. Am Samstag um 14.30 Uhr soll das
Double nun symbolisch über die Grenze am Heelweg
gehen.
Quelle/Autorin: Christina Schreur im Bocholt-Borkener-
Volksblatt vom 29. März 2017
Prinzessin-Beatrix-Double in Suderwick
Wanderausstellung
"Nachbarn stellen sich vor" eröffnet
SUDERWICK. Der Aprilscherz war bereits vor einigen
Tagen aufgedeckt worden - es glaubte am Samstag also
kaum noch jemand, dass wirklich die ehemalige
niederländische Königin Beatrix zur Eröffnung der
Ausstellung "Nachbarn stellen sich vor" kommen würde.
Trotzdem hatte die Ankündigung eine große Werbewirkung.
Dutzende Schaulustige, Gemeindevertreter, Gäste, Kamera-
leute und Fotografen begrüßten mit großem Trubel das
Double, das an der St.-Michael-Kirche aus einem Oldtimer
stieg. Sogar in Oranje gekleidete Beatrix-Fans waren vor
Ort, die von der Leibwache des hohen Besuchs zurückge-
halten wurden - allerdings alles Schauspieler.
Wo Königin Beatrix 1984 nur einen Fuß auf deutsches
Staatsgebiet setzte - hieran erinnert ein gelber Fußabdruck - steht
die Darstellerin der jetzigen Prinzessin Beatrix mit ihrem rechten
Fuß. Unter Beifall zog sie aber ihren linken auf Suderwicker
Boden nach. Der Aaltener Bürgermeister Arnold Gerritsen (mit
Kette) begleitet das Double, das seine ehemalige Königin
verkörpert. Vorne rechts verfolgt Isselburgs Bürgermeister Rudi
Geukes das „historische“ Geschehen!
Nr. 247 / März/April 2017 Deutsch – niederländische Aktivitäten 47
Dabei ging es am Samstag eigentlich um etwas ganz
anderes: Die Wanderausstellung „Nachbarn stellen sich
vor“ wurde zum ersten Mal eröffnet. Zwölf Heimat- und
Verschönerungsvereine aus deutschen und niederländischen
Grenzorten haben monatelang unter dem Motto „Nachbarn
stellen sich vor“ an dem Projekt gearbeitet. Die Ausstellung
besteht vor allem aus vielen Tafeln, auf denen der Besucher
vieles übers Leben an der Grenze und die Geschichte der
einzelnen Orte erfährt. Für das Design zeichnet sich der
Isselburger Gerhard Sandtel verantwortlich
Die Idee der Ausstellung geht auf den Anholter Heimat-
verein zurück. „Die Idee hat Kreise gezogen“, sagte Ehren-
mitglied Gerhard Krause stolz, der die Organisation
maßgeblich mittrug. Erst hätten die Anholter nur deutsche
Vereine angesprochen, aber Suderwick habe auch die
Nachbarn aus Dinxperlo mit ins Boot holen wollen, erklärte
Johannes Hoven, Vorsitzender des Suderwicker Heimatver-
eins. Nach und nach kamen dann insgesamt sechs
niederländische und sechs deutsche Gruppen zusammen -
von Suderwick im Osten bis Emmerich im Westen. Zur
Ausstellung gehören auch Aktionen wie Fahrradtouren, ein
Brunnenfest und eine Stadtführung. Dabei wuchsen die
Vereine enger zusammen: Er habe noch nie in seinem
Berufsleben eine angenehmere Projektarbeit erlebt, sagte
Krause.
„Fans“ aus den Haag warten schon auf das Eintreffen der
„Königin“
Diese Arbeit würdigte also der hohe Besuch bei der
Eröffnung. Es gab aber auch einen echten Vertreter der
Königin: Der Honorarkonsul der Niederlande aus Kleve,
Freddy Heinzel, hielt eine flammende, zweisprachige Rede
auf die europäische Idee und über das grenzüberschreitende
Leben. „Wir gehören zusammen, wir sind Europa“ rief er.
Am Ende gab es Applaus und Jubel. Heinzel wuchs selbst
im deutsch-niederländischen Grenzgebiet auf und zeigte
sich beeindruckt von der hohen Anzahl der Vereine, die sich
beteiligten. „Chapeau“ sagte er.
Info
Die Ausstellung "Nachbarn stellen sich vor" ist noch bis
Freitag, 21. April, in Dinxperlo zu sehen. Dort ist das
Grenzlandmuseum (Markt 1b) von Dienstag bis Freitag
jeweils 14 bis 17 Uhr geöffnet. Die Ausstellung wandert
dann bis Ende Oktober ostwärts die Grenze entlang über
insgesamt neun Stationen bis nach Emmerich. Vom 23. Mai
bis zum 7. Juni wird die Ausstellung im Heimathaus
Anholt, Hohe Straße 10, zu sehen sein.
Quelle/Autorin: Severin Rüger im Bocholt-Borkener-
Volksblatt vom 03. April 2017
Fotos: GBA/Joop van Reeken
Fahrradroute „Grenzerlebnisse“ zum
Kennenlernen von Dinxperlo und
Suderwick
Samstag / Sonntag 27. / 28. Mai 2017
SUDERWICK/DINXPERLO. Im Rahmen der Wanderaus-
stellung „Nachbarn stellen sich vor“, die auf Initiative des
Heimatvereines Anholt von Heimatvereinen in den Som-
mermonaten entlang der deutsch-niederländischen Grenze
von Suderwick/Dinxperlo bis Emmerich/Netterden in den
beteiligten Grenzdörfern gezeigt wird (s. gesonderte Infor-
mation im Heimatbrief) bieten der Heimatverein Suderwick
und die Stiftung Bewaar´t Olde Dinxperlo eine Fahrradrou-
te zum Kennenlernen der beiden Grenzdörfer Dinxperlo
und Suderwick („Dinxperwick“) an. Eingeladen sind nicht
nur die interessierten Nachbarn aus der Rheinschiene. Auch
die Heimat- und Geschichtsfreunde aus dem Kreis Borken
oder dem niederländischen Achterhoek sind herzlich will-
kommen.
Die Stichting Bewaar’t Olde Dinxperlo und der Heimatverein
Suderwick bewerben mit diesem Plakat die Ausstellung und die
Fahrradtour.
Nr. 247 / März/April 2017 Deutsch – niederländische Aktivitäten 48
Über 15 Kilometer geht die Tour hin und her über die
deutsch-niederländische Staatsgrenze in die beiden Orts-
kerne vorbei an Erinnerungen an die Geschichte der Gren-
ze, längs Sehenswürdigkeiten und durch die Natur. Unter
anderem erfährt man, dass die Grenze lange Zeit auch eine
Religionsgrenze war. So wird auch die in 1765 aus einer
ehemaligen Missionsstation entstandene St. Michaelskirche
und das Grenslandmuseum in Dinxperlo geöffnet haben.
Wie war das früher mit dem spannenden Katz- und Maus-
spiel zwischen Zöllnern und Schmugglern? Wie lebte und
lebt es sich an der Grenze früher und heute? Hieran erinnert
nicht nur das Museum. Auch andere von den Heimatfreun-
den beidseitig der Grenze in den vergangenen Jahren er-
richtet Objekte erinnern an alte Zeiten. Allen voran die
Figurengruppe „Wenn der Zöllner mit dem Schmuggler …“
des Bildhauers Jürgen Ebert aus Bocholt. Wo früher Zoll-
sperrbuden standen, informieren in Anlehnung an diese
Zollstellen konstruierte „Büdekes“. In der Taverne, dem
Brückenschlag über die Grenze hinweg zwischen zwei
Senioreneinrichtungen, sieht man großformatige Fotos vom
Heelweg in guten und schlechten Zeiten mit u.a. drei ver-
schiedenen Grenzzäunen (1914 - 1918, 1939 - 145 und
1945 - 1949). Historische Grenzsteine wurden neu in Szene
gesetzt und wo früher sich Schmuggler verabredeten oder
Zöllner lauerten, kann man heute picknicken und über
längst vergangene Zeiten nachdenken. Einkehrmöglichkei-
ten gibt es auf beiden Seiten der Grenze. Am Suderwicker
Dorfplatz kann man sogar ein vom Heimatverein initiiertes
„Schmugglereis“ genießen.
Der kuriose Verlauf der Grenze entlang von Straßen, an
denen auf der einen Seite der Straße die Dinxperloer und
auf der anderen Seite die Suderwicker wohnen, zieht viele
neugierige Besucher an. Es gibt vieles zu entdecken. Auch
Kunst- und Kulturfreunde kommen auf ihre Kosten.
Wer sich auf eine spannende und gleichzeitig entspannte
„Spurensuche mit dem Fahrrad“ begeben möchte, kann dies
am Samstag, den 27. und am Sonntag, den 28. Mai 2017
tun. Gestartet werden kann in der Zeit von 11 bis 14 Uhr ab
der „Zollschranke“ am Grenzübergang Suderwick-
Dinxperlo West. Man findet sie, wenn man der Ausschilde-
rung Industriegebiet Dinxperlo folgt oder in ein Navigati-
onssystem die Adresse Dinxperlo, Anholtse 34 eingibt. Im
Industriegebiet von Dinxperlo gibt es auch genügend Park-
plätze. Am Start erhalten die Radfahrer Routenbeschrei-
bungen mit wissenswerten und interessanten Informationen
über Dinxperlo und Suderwick.
Hartelijk welkom in „Dinxperwick“!
Heimatverein Suderwick und Stichting Bewaar´t Olde
Dinxperlo.
Der Start zur Fahrradtour erfolgt zwischen 11 und 14 Uhr an
„Zollschranke Grenzübergang“ in Suderwick-West
Quelle/Autor: Heimatverein Suderwick und Stichting
Bewaar´t Olde Dinxperlo; Foto: Joop van Reeken
Grenzüberschreitende Ausstellung
„Nachbarn stellen sich vor“
ANHOLT/SUDERWICK/DINXPERLO. Auch heute noch
stellen Ländergrenzen Barrieren dar, an denen sich sozio-
kulturelle und gesellschaftliche Gegebenheiten schlagartig
ändern und die auch 30 Jahre nach Abschluss des Schenge-
ner Abkommens nur langsam überwunden werden.
Dadurch wird das Zusammenwachsen der Regionen beider-
seits der Grenze zu einem starken Lebens- und Wirtschafts-
raum, in dem die Grenze keine trennende und hemmende
Wirkung mehr hat, behindert. Voraussetzung für die In-
tegration ist gegenseitige Kenntnis und Respektierung der
nationalen Eigenheiten.
Heimat- und Verschönerungsvereine in den Ortschaften
beiderseits der deutsch-/niederländischen Grenze zwischen
Dinxperlo/Suderwick im Osten und Emmerich/Netterden
im Westen haben daher gemeinsam eine Ausstellung kon-
zipiert, in der die Ortschaften in Wort und Bild vorgestellt
werden. Entstanden ist eine hochinteressante Reise durch
die reiche Geschichte dieses Landstrichs, in der jeder Ort
seine über die Jahrhunderte entwickelten Eigenheiten be-
wahrt und dennoch den Anschluss an die Moderne nicht
verpasst hat.
Zu der Ausstellung ist ein Flyer erschienen. Darin wird eine
eigens ausgearbeitete Radroute beschrieben, auf der das
Gebiet und die Sehenswürdigkeiten der verschiedenen
Ortschaften erkundet werden können. In einigen Orten
werden während des Ausstellungszeitraums besondere
Veranstaltungen angeboten. Die Eröffnung der Ausstel-
lungsserie fand am 1. April in Dinxperlo & Suderwick statt.
Nr. 247 / März/April 2017 Deutsch – niederländische Aktivitäten 49
Höhepunkt der Ausstellung wird am 19. August ein Som-
merfest mit Unterhaltungsprogramm im „Openluchttheater
Engbergen“ sein.
Die nächsten Stationen der Wanderausstellung sind:
De Gent, Ds van Dorpstraat 1
NL 7081 BD Gendringen
23. und 30. April und 7. Mai
Walburgisschool, Emmerijkseweg 4
NL – 7077 AP Netterden
20. und 21. Mai
Heimathaus Anholt
Hohe Straße 10
D – 46419 Isselburg-Anholt
23. Mai bis 7. Juni
Jugendheim
Johannesstsraße 13
D – 46446 Emmerich-Praest
10. und 11. Juni
Schlösschen Borghees
Hüthumer Str. 180
D – 46446 Emmerich-Hüthum
15. bis 18. Juli
Das Ausstellungsprojekt wird durch das INTERREG V A –
Programm Deutschland/Nederland gefördert und von der
EUREGIO Rhein-Waal unterstützt.
Quelle/Autor: Heimatverein Anholt
Nr. 247 / März/April 2017 SONSTIGES 50
SONSTIGES
Tag des offenen Denkmals 2017
Thema am 10. September 2017:
Macht und Pracht / Aufruf zur Teilnahme
BONN. "Macht und Pracht" heißt das bundesweite Motto
des Tags des offenen Denkmals am 10. September in die-
sem Jahr. Das Thema besticht durch sehr breite Interpreta-
tionsmöglichkeiten, die es Ihnen als Veranstalter und Orga-
nisatoren leicht machen, Anknüpfungspunkte für die Prä-
sentation Ihres Denkmals zu finden.
Architektur und Kunst drücken seit jeher den Wunsch ihrer
Erbauer, Erschaffer und Auftraggeber aus, Schönheit,
Wohlstand, weltliche und religiöse Machtansprüche abzu-
bilden. Dies geschieht durch Form- und Materialwahl, den
Einsatz von Technik und Technologien, die Art der künstle-
rischen Ausgestaltung mit Farben, Motiven und Ornamen-
tik, den gewählten Bauplatz und die Qualität der eingebun-
denen Baumeister, Architekten, Künstler und Handwerker.
Vieles davon nehmen wir als vollkommen selbstverständ-
lich wahr, einfach weil wir unser baukulturelles Erbe als
gegeben annehmen. Der Tag des offenen Denkmals 2017
möchte Sie und Ihre Besucher dazu anregen, sich mit den
vielfältigen Ausdruckformen von "Macht und Pracht" in
allen relevanten Bereichen von Architektur- und Kunstge-
schichte einmal bewusster auseinanderzusetzen.
Jedes Denkmal erzählt uns immer viel über die sozialen und
kulturellen Verhältnisse der Zeit seiner Entstehung und
Nutzung. Doch sind wir tatsächlich heute noch in der Lage,
die Denkmale als Geschichtszeugnisse und Informations-
quellen im Sinne ihrer Bauzeit richtig zu deuten? Schwer zu
sagen, denn bei dem Motto "Macht und Pracht" soll es nicht
allein um ein vordergründiges Zeigen von "Reich und
Groß" gehen. Selbstverständlich liegt es nahe, imposante
Schlösser, Burgen, mächtige Klöster und Kirchen, reiche
Patrizierhäuser und Industriellenvillen, Rathäuser, Gerichts-
und andere Verwaltungsbauten, große historische Fabrik-
hallen, Gärten und Parks sowie prächtige Bauernhäuser zu
zeigen. Gern dürfen Sie sich in Ihrer Vorbereitung auf den
Tag des offenen Denkmals und das Motto auch ein wenig
am Thema reiben. Denn das Motto wirft bei kurzem Nach-
denken mehr Fragen auf, als es schnelle Antworten gibt.
Die unterschiedlichen Fragestellungen sind jedoch in jeder
Hinsicht äußerst reizvoll und wir sind sicher, dass Sie auf
spannende und manchmal auch überraschende Antworten
stoßen werden.
Konkrete Fragstellungen, mit denen Sie sich an Ihrem
Denkmaltag befassen können, könnten sein:
- Welche Botschaften von jeweils herrschenden Machtver-
hältnissen verbergen sich hinter bestimmten Architektur-
formen? Welche davon finde ich an meinem Denkmal?
Warum?
- In dem Zusammenhang drängt sich die spannende Frage
auf, ob unser heutiger allgemeiner Bildungskanon und
unsere unterschiedlichen kulturellen und sozialen Hinter-
gründe es uns ermöglichen, diese Botschaften überhaupt zu
verstehen und uns darüber auszutauschen? Die bestimmt
sehr unterschiedlich ausfallenden Antworten berühren zent-
ral sämtliche Bereiche unserer Gesellschaft wie Bildung,
kultureller Austausch und gegenseitige Beeinflussung,
Wohlstand, gesellschaftliche Strukturveränderungen, Iden-
tität, und, und, und.
- Was sagt uns der religiöse Bild- und Symbolkanon der
künstlerischen Ausgestaltung etwa von Kirchen zum The-
ma? Welche Formen von Gotteslob und Gottesfurcht lassen
sich an Ihrem Denkmal zeigen und warum? Wie ist der
Bezug zum Jahresmotto? Welche Bilder und Zeichen ver-
stehen wir noch selbstverständlich, wie viel zusätzliche
Erklärung ist nötig?
- Wie und warum wurden bestimmte Sichtachsen nicht nur
für monumentale Gebäude, sondern auch für die Stadtpla-
nung und die Anlage von Schlossparks oder öffentlichen
Gärten gewählt? Welche Macht haben Räume, welchen
Raum gibt Architektur der Macht?
- Wie gehen wir mit Architektur aus vergangenen "Macht-
verhältnissen" heute um? Lässt sie sich uminterpretieren?
Wie deutlich muss die Entstehungsgeschichte erhalten
bleiben, aber auch erklärt werden? Wie deutlich müssen wir
Veränderungen aufzeigen?
- Was können die Archäologen aus der Interpretation ihrer
Funde und Befunde zum Thema beisteuern? Wie lassen
sich gesellschaftliche Unterschiede etwa anhand von unter-
Nr. 247 / März/April 2017 Sonstiges 51
schiedlichen Bestattungsformen, -orten und Beigaben
nachvollziehen?
- Was bedeuten Armut und Not für den Denkmalbestand
bestimmter Zeiten und Regionen? Wie drückt sich der
Mangel in Architektur und Kunst des Alltags aus? Was
waren die Ausnahmen?
- Was wollen Architektur und Kunst aussagen, die sich zu
bestimmten Zeiten und in bestimmten Regionen durch
bewusste Schlichtheit und Reduktion von Vorherigem und
Benachbartem absetzen möchten? Können Architektur und
Kunst überhaupt wertneutral sein? Wird Architektur durch
den scheinbaren Verzicht auf Pracht weniger mächtig und
wirkungsvoll?
Die Antworten zu diesen Fragen werden Sie selbst finden,
denn Ihr Denkmal oder Ihr Denkmalbestand ist einzigartig.
Und auch wenn es sehr ähnliche Möglichkeiten gibt, sich
dem Thema zu nähern, Ihre Interpretation wird jeweils
unterschiedlich ausfallen: genau so, wie Sie meinen, dass es
Ihr Objekt im Rahmen seiner gesellschaftlichen, religiösen
und wirtschaftlichen Geschichte erfordert.
In der Gestaltung Ihres Denkmaltags sind Sie ebenfalls
ziemlich frei. Ihre Besucher werden erwarten, dass sie,
neben der kostenfreien Besichtigung Ihres Denkmals, von
Ihnen und Ihren Mitorganisatoren möglichst persönlich
etwas über die Geschichte des Objekts, die Zeit seiner Ent-
stehung und seine Erhaltung erfahren. In der Regel werden
Sie dazu Führungen anbieten oder kurze Vorträge. Auch
kleine Ausstellungen oder Kunst- und Musikdarbietungen
sowie Denkmalrallyes für Kinder haben sich bewährt. Be-
sonders eindrücklich sind zudem konkrete Vorführungen
eines historischen Handwerks oder die Präsentation der
Arbeitsweise von Denkmalpflegern, Bauforschern, Archäo-
logen, Architekten vor Ort. Alle Optionen lassen sich in-
haltlich hervorragend in Bezug auf verwendete Materialien
und Zierformen mit dem Motto "Macht und Pracht" verbin-
den.
Gern dürfen Sie, wenn es zu Ihrem Denkmal passt, das
Reformationsjahr 2017 in Bezug zum Denkmaltagsmotto
"Macht und Pracht" setzen. Die Auseinandersetzung Lu-
thers mit den Mächtigen seiner Zeit hat sich nachhaltig auf
die Kunst und Architektur in den reformierten Gebieten
ausgewirkt. Auch hierzu gibt es viel zu berichten und für
Ihre Besucher viel zu entdecken!
Quelle/Autor: Deutsche Stiftung Denkmalschutz und
www.tag-des-offenen-denkmals.de
Viel Licht fürs neue Museum
Architekt stellt im Kulturausschuss Stand der
Planung für Forum Altes Rathaus vor
BORKEN. Anfang 2019, so der Plan, soll aus dem Alten
Rathaus am Marktplatz ein modernes Heim für
Stadtmuseum und Tourist-Info geworden sein. Am
Mittwoch gaben Architekten einen Einblick, wie das
kulturelle Zentrum aussehen soll. Im Foyer, vom Kölner
Architekten Jochem Kastner entworfen, bildet eine runde
Theke den Anlaufpunkt für alle Besucher. Der Zugang wird
über den jetzigen Turm erfolgen. Im Erdgeschoss sollen
„helle Oberflächen für eine freundliche Optik sorgen“,
erklärte Kastner. In die oberen Etagen wird das
Stadtmuseum einziehen. Für die Konzipierung der
Ausstellung hat die Stadt mit dem Münsteraner Philipp
Schwerdtfeger einen Spezialisten engagiert. In den
Räumen, die neben der Dauer- auch Platz für eine Sonder-
ausstellung, einen Veranstaltungssaal und die Druckwerk-
statt bieten, werde es zahlreiche interaktive Möglichkeiten
geben, Geschichte zu „erleben“, wie Schwerdtfeger sagte.
Offen ist nach wie vor, unter welchem Namen Borkens
kulturelles Zentrum an den Neustart geht. 88
Namensvorschläge seien bisher bei der Stadt eingegangen,
sagte Museumsleiterin Britta Kusch-Arnhold. „Wir
brauchen noch mehr“, sagte sie. Einen hatte Ulrike Fritz-
Hummelt (SPD): „Warum nicht Forum Altes Rathaus?“
Den Arbeitstitel also zum Namen machen. Im
Kulturausschuss gab es am Mittwoch dafür zustimmendes
Nicken.
Quelle/Autor/Foto: Sven Kauffelt in der Borkener Zeitung
vom 07. April 2017
Nr. 247 / März/April 2017 Sonstiges 52
Stadtarchiv plant Film über
jüdische Familie
Leben der Borkener Familie Gans
„exemplarisch“ für NS-Zeit
BORKEN. Die Geschichte der jüdischen Familie Gans aus
Borken ist so verstörend, so abenteuerlich und doch so
exemplarisch, dass sie genug Stoff für einen abend-
füllenden Dreiteiler bieten würde. Für den Anfang wird es
ein Dokumentarfilm mit 45 Minuten Länge, den das
Stadtarchiv in Auftrag gegeben hat. Seit Anfang 2015 hat
das Stadtarchiv die Geschichte von 1880 bis heute ins
Zentrum einer umfangreichen Recherche gestellt. Ziel ist
laut Archivleiter Dr. Norbert Fasse, neben dem
Dokumentarfilm auch eine Wanderausstellung zu konzi-
pieren sowie ein Buch zu verfassen. „Die Geschichte ist
einerseits prototypisch für das Schicksal einer jüdischen
Familie im Nationalsozialismus und andererseits so
außergewöhnlich, weil sie neben Flucht, Vertreibung und
Exil auch viel über Wiederannäherung und gemeinsame
Verarbeitung erzählt“, sagt Fasse.
Die Familie lebt an der Bocholter Straße, die Villa steht
heute noch. Moritz Gans war erstes – und einziges –
jüdisches Ratsmitglied der Stadt Borken. Die drei Söhne
Karl, Theo und Manfred fliehen früh, nach Großbritannien
und Palästina. Die Eltern fliehen spät, 1939 erst in die
Niederlande, wo sie 1942 untertauchen, verraten und
verhaftet werden. Typisch? Bis hierhin ja. Sohn Manfred
kämpft als Soldat der britischen Armee in der Normandie,
hilft bei der Befreiung der Niederlande mit. Allein seine
Reise mit einem Jeep durch das zerstörte Europa bis ins
Ghetto Theresienstadt, wo er seine Eltern tatsächlich lebend
wieder findet, wäre Stoff für einen Hollywood-Film. Umso
mehr, als das niederländische Königshaus beteiligt ist,
Moritz und Else Gans mit ihren Söhnen zu vereinen.
Ein Foto aus glücklichen Tagen: Else Gans mit ihren drei Söhnen
Karl, Theo und Manfred (von links).
Die „außergewöhnliche Quellendichte“ (Fasse) liegt auch
an langen Interviews mit den Söhnen, die diese bei
mehreren Besuchen in Borken gegeben haben.
Außergewöhnliche Dokumente der Zeitgeschichte, weil sie
einen tiefen Einblick in Leben und Zusammenleben der
Familie im katholischen Borken gibt. Bis zu 150.000 Euro
könnte das Projekt kosten. Der Großteil soll aus Förder-
mitteln kommen. Eine Berliner Produktionsfirma hat beim
Stadtarchiv darüber hinaus angefragt. Das Interesse, den
Stoff für ARD oder ZDF aufzubereiten, sei „ernsthaft“, sagt
der Stadtarchivar.
Quelle/Autor: Sven Kauffelt in der Borkener Zeitung vom
07. April 2017 / Foto: privat
Rockmuseum wird zum Mittelpunkt
der Popgeschichte
Neues Konzept für das Rockmuseum
GRONAU. Mehr Udo, mehr Emotion, mehr
Erlebnischarakter: „Der Besucher soll sich fühlen wie in
einem Popkonzert“, sagte Michael Rappe gestern am Rande
des Arbeitstreffens, das Architekten und wissenschaftlicher
Beirat für die Neukonzeption des Rock‘n‘Popmuseums
ebendort abhielten.
Udo Lindenberg soll künftig als virtueller Gastgeber
fungieren: Schon im Foyer wird er die Museumsbesucher
begrüßen, so die Idee. Für die notwendigen Film- und
Tonaufnahmen kommt die Gronauer Nachtigall vor
Tourbeginn im April in seine Heimatstadt. „Er wird
subjektiv über alle in der Popmusik sprechen, die ihm etwas
bedeuten – oder auch nicht“, erklärte Architekt Andreas
Heller. Sein Studio wird, wie bereits berichtet, den Umbau
ausführen. Im Austausch mit dem wissenschaftlichen Beirat
wurden gestern konzeptionelle Überlegungen und der
Zeitplan für die Zukunft des Rockmuseums besprochen.
„Wir werden wahrscheinlich am 13. November schließen
und am 17. Mai 2018 wieder öffnen“, erklärte Rock-
museum-Geschäftsführer Thomas Albers, „wenn alles gut
geht.“ Der Termin im kommenden Jahr wurde mit Bedacht
gewählt: Es ist Lindenbergs Geburtstag. Sicher lässt sich
das laut Albers vor dem Abschluss der Ausschreibungen für
die einzelnen Arbeiten aber noch nicht sagen. Fest steht
indes, dass die Geschichte der Rockmusik künftig weniger
aus einer chronologischen Perspektive gezeigt werden soll
als vielmehr vom Besucher „angebunden an Schwerpunkte“
erzählt und erlebt werde, wie Michael Rappe ausführte –
„von den Ursprüngen im Blues über Rebellion und
Jugendkultur bis hin zu Themen wie Gender“. Auch die
Wahrnehmung der Region als Musikbasis spielt dabei eine
Rolle.
Einzelne thematische Schwerpunkte werden im neuen
Museum wie bisher auch in Sonderausstellungen gewür-
digt. „Wir können es gar nicht schaffen, die gesamte
Popmusik zu zeigen“, erklärte dazu Thomas Albers.
Generell aber soll das Haus weiterhin Raum für die gesamte
Nr. 247 / März/April 2017 Sonstiges 53
Kulturhistorie, alle Genres, Themen und Szenen der
Popmusik bieten. Subjektives und Emotionales soll sich mit
dem Objektiven und wissenschaftlich Verifizierbaren
mischen, mit Udo Lindenberg als Gastgeber, der Einzelnes
kommentiert und Persönliches erzählt. „Seine Rolle wollen
wir stärken“, betonte Andreas Heller.
Für die Besucher wird dabei der Erlebnischarakter neben
dem Informativen stehen, mit dem Anspruch, „wie aus
Erzählungen und Geschichten Geschichte entsteht“. Heller
legt die Latte noch höher: „Wir wollen Gronau zu
Deutschlands Mittelpunkt der Popgeschichte machen.“ Das
angedachte Dokumentationszentrum für die wissenschaft-
liche Arbeit am Thema steht vorläufig hintan. „Das kommt
in einem zweiten Schritt“, sagte Kurator Thomas Mania,
„dazu brauchen wir mehr Personal und Raum“.
Udo Lindenberg als Gastgeber (v.l.n.r.): Britta Drewitz
(Rockmuseum), Kurator Thomas Mania, Alexander Kruse (Studio
Heller), Geschäftsführer Thomas Albers, Michael Rappe (Beirat,
Universität Köln), Marita Wagner (Gronau), Architekt Andreas
Heller, Verena Burhenne (Beirat, LWL Museumsamt), Tatjana
Dübbel, Janna Nikoleit (beide Studio Heller), Tobias Hartmann
(Beirat, Universität Köln), Christoph Jacke (Beirat, Universität
Paderborn).
Quelle/Autor/Foto: Christiane Nitsche in den Westfälischen
Nachrichten vom 05. April 2017
Künstlerdorf: Die Zukunft ist gesichert
Land übernimmt Defizit
SCHÖPPINGEN. Josef Spiegel und Franz-Josef Franzbach
wirken gelöst. Kein Wunder, haben der Künstlerdorf-
Geschäftsführer und der Bürgermeister doch Positives zu
verkünden: „Der Bestand des Künstlerdorfes ist gesichert“,
sagt Franzbach. „Das Land hat klar Stellung bezogen“,
freut sich Josef Spiegel. Damit bezieht er sich auf ein
Maßnahmenpaket des Landes. Vordergründig wichtigster
Teil ist, dass „das Defizit vom Land ausgeglichen wird“, so
Spiegel. Diese Zusage gilt zunächst für die Jahre 2017 bis
2019.
Das Defizit ist durch die derzeit niedrigen Zinsen
verursacht. Eine wichtige Säule der Finanzierung ist das
Stiftungskapital. „Früher gab es darauf sechs Prozent
Zinsen, da hat das immer funktioniert“, erklärt Franz-Josef
Franzbach. Doch diese Zeiten sind angesichts der aktuellen
Niedrigzinsphase (vorerst) vorbei. Dennoch: Das Problem
sei jetzt dauerhaft gelöst, so Franzbach. „Das Künstlerdorf
gehört zu Schöppingen“, freut sich der Bürgermeister über
die Entwicklung.
Sowohl die Gemeinde Schöppingen als auch der Kreis
Borken hatten bereits im Jahr 2015 ihren Anteil von
jährlich jeweils 33 000 auf 50 000 Euro aufgestockt. Doch
auch das reichte nicht. „Wir haben uns zwei Jahre
durchgekämpft“, beschreibt Josef Spiegel die Situation der
vergangenen beiden Jahre. Die gesamten Mittel des Landes
siedelt Spiegel „deutlich im sechsstelligen Bereich“ an.
Als ein klares politisches Bekenntnis zum Künstlerdorf
wertet Josef Spiegel die Tatsache, dass das Künstlerdorf
jetzt eine eigene Haushaltsstelle im NRW-Haushalt
bekommt. Das hat gleich mehrere Vorteile. Dadurch, so der
Geschäftsführer, werde das Künstlerdorf politisch in
Düsseldorf sichtbarer. Zudem ermögliche es eine größere
Flexibilität und sorge für eine Arbeitsentlastung im
administrativen Bereich. Bisher musste sich das Künstler-
dorf für unterschiedliche Projekte bewerben, um Förder-
gelder zu erhalten. Dadurch konnten Spiegel und sein Team
schlechter planen und hatten mehr bürokratischen Auf-
wand.
Der dritte Teil des Maßnahmenpakets ist ein
Kulturförderprogramm mit den drei Säulen kulturelle
Bildung, Digitalisierung und individuelle Künstler-
förderung. „Schöppingen ist einer der wesentlichen
Knotenpunkte der individuellen Künstlerförderung“ in
Nordrhein-Westfalen, hebt Josef Spiegel hervor. Zuletzt
hatte das Künstlerdorf die Creative-Spaces-Auszeichnung
des Kompetenzzentrums Kreativwirtschaft Creative-NRW
erhalten. „Darin spiegelt sich die enorme Wertschätzung
des Künstlerdorfes wider“, so Franz-Josef Franzbach. Die
anderen vier Preisträger kamen allesamt aus großen
Städten.
„Ich habe bei der Preisverleihung den Altersdurchschnitt
nach oben gezogen“, sagt Josef Spiegel mit einem Grinsen
im Gesicht. Doch zum alten Eisen gehört er nun wahrlich
nicht. Bei der Digitalisierung war das Künstlerdorf früh
vorne dabei. Mittlerweile verfügt das Künstlerdorf über
eine Datenbank mit 10 000 Künstlern aus den verschie-
densten Bereichen in der ganzen Welt. Mit einem Knopf-
druck können sie alle parallel angeschrieben werden.
Spiegel: „Einen Filter setzen wir dabei nie.“ Das würde nur
das Unerwartete einschränken. „150 bis 200 Antworten
bekommen wir. Wir müssen dann schauen, wen führen wir
zusammen.“
Das Denken über Disziplinargrenzen hinweg hält Spiegel
für die Zukunft. Die Kunst sei ein Denk- und
Nr. 247 / März/April 2017 Sonstiges 54
Handlungsfeld, in dem man sich weg vom Kosten- und
Nutzendenken bewegen könne. Kunst werde durch die
Menge an Neugierde gespeist, so der Künstlerdorf-
Geschäftsführer. Das Thema der Zukunft ist für Spiegel die
Digitalisierung. „Sie wird jeden Lebensbereich betreffen.“
Das Team des Künstlerdorfes wird „diese Revolution“ die
nächsten Jahre begleiten. Während bei der Digitalisierung
vieles in der Schwebe ist, ist die Zukunft des
Künstlerdorfes erst einmal gesichert.
Das klare Bekenntnis des Landes Nordrhein-Westfalen zum
Künstlerdorf freut Geschäftsführer Josef Spiegel (l.) und
Bürgermeister Franz-Josef Franzbach.
Quelle/Autor/Foto: Rupert Joemann in den Westfälischen
Nachrichten vom 22. März 2017
Alte Kanalwaage fürs Museum angeschafft
RHEDEBRÜGGE/KROMMERT. Der Besuch im Vermess-
ungstechnischen Museum Dortmund von Mitgliedern der
Interessengemeinschaft Geometerpfad und des Heimat-
vereins Raesfeld gab jetzt den Anlass, ein altes Messgerät
zu erwerben. Ein Gerät, wie dieses vor rund 150 Jahren zur
Bestimmung einheitlicher Höhen im Gelände verwendet
wurde. Ein aus vier Teilen zusammengeschraubtes, etwa 1,2
m langes Messingrohr, mit an den Enden senkrecht
aufgesetzten Glaszylindern - genau wie in einer Vitrine des
Dortmunder Museums ausgestellt.
Ein solches Instrument als Vorgänger des Nivelliergerätes
sollte doch unbedingt zur Sammlung des von der IG
Geometerpfad geplanten kleinen Ausstellungsraumes für
alte Landmessgeräte gehören. Im Internet wurde man
fündig. In einem Gespräch war Jungunternehmer Cornel
Wansing (25) aus Borken sofort von diesem alten
Messgerät fasziniert und er erklärte sich spontan bereit, den
Kaufpreis von 130 € als Spende an die Interessen-
gemeinschaft Geometerpfad zu geben.
Bereits einige Tage zuvor hatte der Verein vom langjährigen
Ziegelmeister auf der Ziegelei Schweers in Rhedebrügge,
Wilhelm Ellerbrock (90), ein altes hölzernes Nivellierstativ
erhalten, das früher in der Ziegelei und im Bauunternehmen
Schweers in Gebrauch war. Dieses Stativ und die gekaufte
Kanalwaage (Rohrwaage) ließen sich leicht
zusammenfügen. Bei Befüllen mit Wasser, wäre die
Funktionsfähigkeit des historischen Gerätes wieder
hergestellt. Bei der sogenannten Kanalwaage handelt es
sich laut Lexikon um ein "einfaches geodätisches
Messinstrument. Die waagerechte Ziellinie wird durch die
Oberfläche des Wassers in kommunizierenden Glasröhren
gebildet." Zum Einsatz kam eine derartige Wasserwaage
überwiegend im Eisenbahn- und Straßenbau. Werner
Schulten (82), Rhedebrügge, Bauunternehmer i.R. und
Vorstandsmitglied bei Geometerpfad, hat in den ersten
Nachkriegsjahren noch mit einem solchen Gerät die
Höhenlage auf Baustellen eingemessen.
Auf der ehemaligen Eisenbahntrasse in Rhedebrügge präsentieren
Wilhelm Ellerbrock (links) und Cornel Wansing Waage und Stativ.
Quelle/Autor/Foto: Alois Nienhaus, IG Geometerpfad
Nutzungsrecht an Film
"Vermessung im 19. Jahrhundert"
RHEDEBRÜGGE/KROMMERT. Die Interessengemein-
schaft Geometerpfad hat jetzt Nutzungsrecht an dem Film
"Vermessung im 19. Jahrhundert" erworben. Dieser Film ist
nach einem Tagebuch entstanden, das der preußische
Hauptmann und Vermessungsdirigent Hans Bendemann in
den Jahren 1886 bis 1889 über seine Erkundungen zur
Festlegung von trigonometrischen Punkten I. Ordnung
geführt hat. Hauptdarsteller in diesem Film ist Prof. Dr. -
Ing. Hans Fröhlich aus Sankt Augustin, Stadtteil Meindorf.
Eigentlich war es vorgesehen, dass Prof. Fröhlich auf der
ersten Jahreshauptversammlung des Geometerpfad-
Vereines (am 31. Mai, 19 Uhr, Gasthof Enck, Krommert)
einen Vortrag über die frühere Landesvermessung halten
sollte. Doch weil Prof. Fröhlich im Frühjahr 2016
verstorben ist, kam man mit Witwe Sabine Fröhlich und
den weiteren Filmautoren Vermessungshistoriker Manfred
Spata, Bonn, und Journalist und Kameramann Hans-
Joachim Röder, Unkel, überein, Nutzungsrechte an dem
Nr. 247 / März/April 2017 Sonstiges 55
Film zu erwerben. Alle waren der Meinung, dass der Film
genau zum Thema des Vorhabens der IG Geometerpfad zur
Erstellung eines Geometerpfades mit Ausstellungsraum und
Vermessungsturm zwecks Darstellung von früheren Mess-
methoden passe. Vorstandsmitglieder von Geometerpfad
reisten deshalb Mitte März nach Meindorf, um den Film
abzuholen. Auch Fachbücher, die Prof. Fröhlich geschrie-
ben hat sowie ein Ordner mit Kopien vom Tagebuch
Bendemann, das in alter deutscher Handschrift verfasst ist,
wurden der Gruppe mitgegeben. Es ist nun Aufgabe der
Vereinsmitglieder, die den Kreis Borken betreffenden
Berichte des Buches auszuwerten.
Erfreulich für den jungen Verein Interessengemeinschaft
Geometerpfad ist es, dass die Sparkassenstiftung Kreis
Borken die Kosten für den Erwerb der Film-Nutzungsrechte
in Höhe von 800 € stiftet. Dieses wurde dem Vorstand in
einem Gespräch in der Sparkasse Gemen durch Filialleiter
Alexander Hein und Filialdirektor der Sparkasse Rhede,
Patrick Böing, mitgeteilt.
Auf dem Grundstück Fröhlich in Meindorf (v.l.n.r.): Alois
Nienhaus, Werner Stenkamp, Manfred Spata, Hans-Joachim
Röder, Heinrich Grömping
Quelle/Autor/Foto: Alois Nienhaus, IG Geometerpfad
Trompetenbaum und Geigenfeige 2017
Musik in Gärten und Parks im Münsterland
KREIS BORKEN / MÜNSTERLAND. Big Band-Sound im
imposanten Barockgarten oder voller Bläserklang in priva-
ten Kleingartenanlagen: Vom 11. Juni bis 10. September
2017 lockt das Münsterland mit Konzerten unterm Blätter-
dach.
Die Kreise Borken, Coesfeld, Steinfurt und Warendorf
machen ihre grünen Schätze zur Bühne für Musik zwischen
Klassik und Rock. Unter dem Titel „Trompetenbaum und
Geigenfeige – Musik in Gärten und Parks im Münsterland“
können die Besucherinnen und Besucher dabei auch Gar-
tenkunst erleben. Vor oder nach den Konzerten begleiten
Fachleute die Besucherinnen und Besucher durch Garten
oder Park und erläutern dabei Geschichte und Aufbau der
Anlagen. Das Münsterland hat großartige Künstler und
Nachwuchsmusiker – ihre Bühne sind die schönsten Gärten
der Region. Orchester und Solisten, kleine und große For-
mationen werden unter freiem Himmel aufspielen.
Zwei Abstecher führen dabei auch in die Niederlande, nach
Rekken und Aalten-Bredevoort. Auf der Burg Hülshoff
findet in diesem Jahr ein dreiteiliges Event statt mit Kon-
zert, Wanderung und Konzert. Und falls doch einmal Regen
durchs grüne Bühnendach dringt, können Musiker und
Publikum in vielen Gärten und Parks auf eine benachbarte
Kirche oder Räume im Schloss ausweichen.
Karten gibt es an der Konzertkasse vor Ort. Sie können aber
auch beim Münsterland e.V. unter 02571 - 949392 reser-
viert werden.
Termine, Festivalorte, Musikensembles
So., 11. Juni, 16 Uhr
Schultenhof
Burgstraße 9
D – 49497 Mettingen
Emerald
So., 18. Juni, 16 Uhr
Fasanerie am SportSchloss Velen
Am Tiergarten 22
D – 46342 Velen
Hootin' The Blues
So., 2. Juli, 16 Uhr
Herrenhaus Brückhausen
Holling 6
D – 48351 Everswinkel-Alverskirchen
UniJAZZity
So., 9. Juli, 16 Uhr
Boerderij 't Meerink
Zuid Rekkenseweg 17
NL – 7157 BL Rekken
Gipsy Mood
So., 16. Juli, 16 Uhr
Haus Coerde
Coermühle 50
D – 48157 Münster-Coerde
Tamam
So., 23. Juli, 16 Uhr
Stadtpark Vreden
Am Stadtpark
D – 48691 Vreden
The Stokes
So., 30. Juli 2017, 11 bzw. 16 Uhr
11 Uhr
Burg Hülshoff
Schonebeck 6
D – 48329 Havixbeck
Nice2Hear
Nr. 247 / März/April 2017 Sonstiges 56
13 Uhr
Burg Hülshoff
Wanderung von Burg Hülshoff
zum Haus Rüschhaus
„auf den Spuren der Droste“
Musik: The Walking Prophets
Lesungen: Ulla Homfeld
16 Uhr
Haus Rüschhaus
Am Rüschhaus 81
D – 48161 Münster-Nienberge
Lauschsalon
So., 6. August, 16 Uhr
Wasserburg Haus Welbergen
Bertha Jordaan-van-Heek Str. 1
D – 48607 Ochtrup
SAKS4
Sa., 12. August, 16 Uhr
Dahliengarten Legden
Kirchplatz
D – 48739 Legden
Triton Jazzband & Bianca Körner
Sa., 19. August, 20 Uhr
NaturaGart
Riesenbecker Str. 63
D – 49479 Ibbenbüren-Dörenthe
Nikola Materne & Band
So., 27. August, 16 Uhr
Fernöstlicher Garten im Vier-Jahreszeiten-Park
Konrad-Adenauer-Allee 20
D – 59302 Oelde
Thorsten Stracke Trio
So., 3. September, 16 Uhr
Garten Sint Bernadus
't Zand 23
NL – 5126 BE Aalten-Bredevoort
Euregio Bigband
So., 10. September, 16 Uhr
Burg Lüdinghausen
Amtshaus 14
D – 59348 Lüdinghausen
An Rinn
Eintrittspreise:
10 Euro für Konzert und Park-/Gartenführung
Kartenreservierung:
Kreis Borken, Kulturabt. Tel.: 02861-821350
Achtung:
Für die Wanderung von der Burg Hülshoff zum Rüschhaus
am 30. Juli stehen nur insgesamt 60 Karten zur Verfügung!
Am Sonntag, 18. Juni, gastiert die Reihe im Garten der Fasanerie
des SportSchloss Velen.
Der Dahliengarten in Legden ist am Samstag, 12. August Festi-
valort der Trompetenbaum und Geigenfeige-Reihe.
Die „Stokes“ treten am Sonntag, 23. Juli im Stadtpark Vreden auf.
Quelle/Fotos: Kreis Borken, Kulturabt.
Nr. 247 / März/April 2017 Sonstiges 57
HB 247 / März/April 2017 IMPRESSUM 58
Lagerräumung anl. Umzug ins kult
Publikationen u.a. des Kreises Borken
Sehr geehrte Damen und Herren!
Liebe Heimatfreundinnen und Heimatfreunde!
Bekanntlich wird auch die Kulturabteilung des Kreises
Borken im Sommer in das „kult – Kultur und lebendige
Tradition“ nach Vreden ziehen. Die vorbereitenden Arbei-
ten sind im vollen Gange. Unter anderen werden die Keller-
/Archivräume im Kreishaus Borken vollständig geräumt
werden müssen. In diesen lagern zum Teil noch umfangrei-
che Bestände von Publikationen, Karten oder auch Bilder-
rahmen. Nicht alle sollen und können mit ins „kult“. Die
Bestände müssen reduziert werden!
Sie haben nun bis zum 30. Juni 2017 die Gelegenheit, gratis
Publikationen u.a. für Ihre Arbeit, Ihr Archiv oder …. zu
erhalten.
Eine „Liste mit den angebotenen Publikationen“, aus der
Sie auswählen und bestellen können, kann bei der Ge-
schäftsstelle der Kreisheimatpflege Borken angefordert
werden. Adresse siehe Impressum!
Bitte schicken Sie ihre Bestellung dann an die angegebene
Adresse. Die Bestellung wird dann zeitnah zusammenge-
stellt und ein Abholtermin vereinbart. Bei Abholung der
Bücher entstehen Ihnen keine Kosten, ansonsten erfolgt
eine Zusendung gegen Portoerstattung!
IMPRESSUM
Herausgeber:
Der Heimatpfleger des Kreises Borken
Redaktion:
Walter Schwane (Ws),
Ahnenkamp 21a, 46325 Borken-Gemen
Tel.: 02861/1798, Handy: 0163/3290446,
E-Mail: [email protected]
und
Geschäftsstelle der Kreisheimatpflege Borken
(Kontakt siehe unten)
Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet!
Einsendungen bitte an die Redaktion (siehe oben)
oder die
Geschäftsstelle der Kreisheimatpflege Burloer Str. 93
46325 Borken
Tel.: 02861/82-1350
E-Mail: [email protected]
Der Heimatbrief ist unter folgender Seite im Internet zu
finden:
www.kreisheimatpflege-borken.de
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe des
Heimatbriefes Nr. 248: 20. Juni 2017
Die Redaktion des Heimatbriefes bittet Heimatvereine
von der Möglichkeit Gebrauch zu machen, sich in der
Rubrik „Heimatvereine stellen sich vor“ zu präsentie-
ren!
Ebenfalls werden noch Beiträge für die Rubrik „Hei-
matbräuche“ gesucht, z.B. Gästenbitter
An Pfingsten wird in einigen Orten / Bauerschaften noch
der Brauch „Pingsterbrut“ gefeiert. Aktuelle oder histori-
sche Berichte hierzu würden gerne abgedruckt!
Absprachen gerne mit der Geschäftsstelle!
K l a s s i k i m W e s t m ü n s t e r l a n d
Kurpfälzisches Kammerorchester
Sonntag, 25. Juni 2017, 17.00 Uhr Dirigent: Alexander Zemtsov Nil Kocamangil, Violoncello
Anton Arensky, Joseph Haydn, Peter I. Tschaikowsky
Stiftskirche St. Margareta, Legden-AsbeckSonntag, 2. Juli 2017, 17.00 Uhr Dirigentin: Corinna Niemeyer
Paula Pinn, Blockflöte Antonio Vivaldi, Georg Philipp Telemann, Georg Friedrich Händel, Carl Reinecke
Barockkirche St. Franziskus, Vreden-ZwillbrockSonntag, 9. Juli 2017, 17.00 Uhr Dirigentin: Cosette Justo Valdés
Mircea Gogoncea, Gitarre & Mayu Kishima, ViolineGustav Holst, Malcom Arnold, Gerald Finzi, Leo Brouwer, Carl Nielsen
Rittersaal Wasserburg Anholt, Isselburg
Sonntag, 16. Juli 2017, 17.00 Uhr Dirigent: Georg Köhler
Claire Wickes, FlöteWolfgang Amadeus Mozart, Saverio Mercadante, Johann Stamitz, Josef Suk
Rittersaal Jugendburg Gemen, Borken-Gemen
Sonntag, 23. Juli 2017, 17.00 Uhr Dirigent: Jan-Paul Reinke
Raphael Lipstein, KlavierCarl Stamitz, Wolfgang Amadeus Mozart, Edward Elgar, Felix Mendelssohn-Bartholdy
Rittersaal Schloss Raesfeld
2017
Informationen, Kartenbestellungen / -Reservierungen:
Kreis Borken, Fachabt. Kultur, Burloer Str. 93, D–46325 Borken, Tel. 02861 / 821350 [email protected] Internet: www.kreis-borken.de
Eintrittspreise: Erwachsene zwischen 7,50 und 20 €, Schüler/Kinder zwischen 5 und 10 € Freie Platzwahl in allen Veranstaltungssälen!
Chefdirigent: Johannes Schlaefli