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Ostern Nummer 13 · 31. März 2013 15 HH 15 An den Quellen der Kirchengeschichte Jahreshauptversammlung des Vereins für katholische Kirchengeschichte in Zarpen Zarpen (hix). Der Verein für katholische Kirchenge- schichte in Hamburg und Schleswig-Holstein trifft sich am Samstag, 13. April zu seiner Jahreshauptversammlung in Zarpen bei Lübeck und wird den Vorstand neu wählen. Für das Amt des Vorsitzenden kandidiert Dr. Martin Schröter aus Hamburg. Er tritt im Falle der Wahl die Nachfolge von Pfarrer Dr. Jürgen Wätjer aus Eutin an. Der 45-jährige Schröter lehrt Latein, Geschichte, Philosophie und Politik-Gesellschaft-Wirt- schaft am Walddörfer-Gymna- sium in Hamburg-Volksdorf. Er selbst besuchte in seiner Jugend die Sankt-Ansgar-Schule und war Schüler von Christoph Flucke, Ge- schäftsführer des 1984 gegründe- ten Vereins, welcher im Übrigen nicht mit dem Verein für Kirchen- geschichte in Hamburg und Hol- stein identisch ist. „Wir interessieren uns für die Quellen, für die Besonderheiten des Gemeinde- und Kirchenle- bens in der Vergangenheit und Gegenwart und arbeiten einzelne Aspekte professionell auf“, erläu- tert der Philologe die Arbeit der Geschichtsfreunde, die dazu re- gelmäßig Fachpublikationen im Husum Verlag veröffentlichen. Da sich der Verein verstärkt auch um jüngere Mitglieder bemühen will, plane man, sich auf dem Kirchen- tag Anfang Mai zu präsentie- ren, sagt Schröter. Stationen seines Werdegangs waren das Studium der Philolo- gie und Philosophie sowie seiner Lehramtsfächer in Münster, ge- folgt vom Referendariat in Hamm in Westfalen und fünf Jahren an ei- ner Schule in Erfurt, bevor er dann in die Elbmetropole zurückkehrte. Vor drei Jahren promovierte er schließlich über das frühere Ci- sterzienserkloster in Reinfeld. Interessierte sind eingeladen, am 13. April, ab 11.30 Uhr an der Führung durch die Kirche in Zar- pen oder ab 12.30 Uhr zum Mitta- gessen im „Eckkrug“ (Hauptstra- ße 50 in Zarpen) dazuzukommen. Es besteht aber auch die Möglich- keit, in Reinfeld beim Besuch der dortigen Museen (Treffpunkt Hei- matmuseum, Neuer Garten, ca. 14.30 Uhr) dabei zu sein. Dr. Martin Schröter Foto: Heinen Von Andreas Hüser Körchow. Angenommen, ihr Haus brennt ab und sie könnten nur drei Dinge retten. Welche wären das? Die Foto- künstlerin Valérie Wagner hat diese Frage einem ganzen Dorf gestellt. Was den Menschen aus Körchow heilig ist, kann man zu Ostern sehen. Und zwar an einem heiligen Ort: in der Kirche in Körchow. Körchow hat 800 Einwohner, sechs Straßen, einen Teich. Ein Le- bensmittelgeschäft gibt es nicht, nur der Bäckerwagen macht re- gelmäßig auf der Dorfstraße Halt. In der Mitte des Dorfes steht die wuchtige Feldsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert, in der sich sonn- tags eine kleine Gemeinde trifft. Nein, viel los ist in Körchow nicht. Könnte man meinen. Die Foto- grafin Valérie Wagner sieht das anders. Für dreieinhalb Wochen hat sie das Körchower Pfarrhaus zu einer von zehn „Künstlerresi- denzen“ gemacht. Im Programm des Hamburger Kirchentags läuft dieses Projekt unter dem Namen „Artists in parish“. In Körchow würde man sagen: „Künstler in der Kirchgemeinde“. Valérie Wagner hat schon Ähn- liches gemacht. 2005 hat sie die Augen, Hände und Füße Ham- burger Mönche und Nonnen fo- tografiert und als riesige Plakate in die Hamburger City gehängt. Das Körchower Projekt aber sollte etwas ganz anderes sein. „Ich wollte mit dem Raum der Kirche arbeiten. Das gotische Gewölbe spiegelt die Sehnsucht nach oben. Und die Gegenstände in den Hän- den der Menschen sehe ich als Ausdruck von Gebeten. Beides soll zusammenwirken und ein ganz neuer Raum entstehen.“ Was ist, wenn niemand mitmacht? Als Valérie Wagner zum ersten Mal nach Körchow fuhr, war sie sich nicht sicher: „Was ist, wenn niemand mitmacht? Insgeheim hatte ich schon die ganze Pasto- renfamilie eingeplant.“ Dass es dann doch viel mehr wurden, und sogar einige Freiwillige, die zu spät kamen, gar nicht mehr in das Projekt hineinpassten, hat seinen Grund. Die Künstlerin ist nicht nur einmal in Körchow auf- getaucht, sondern hat dort gelebt. Zweimal hat sie in Gottesdiensten ihr Anliegen vorgestellt, war beim Kirchenkaffee und sogar beim Frühlingsbasteln „obwohl das gar nicht mein Ding ist.“ Sie hat in einem Zimmer vier Kilometer vom Ort gewohnt und ist zu Fuß durch den Schnee gelaufen. Die Körchower haben sie versorgt, Was ist dir heilig? Die Künstlerin Valérie Wagner hat Menschen aus einem Dorf dazu gebracht, ihr Heiligstes zu zeigen ihr Brot, Butter und Aufschnitt mit- gebracht. „Ich habe erfahren, dass die Menschen hier unter harten Be- dingungen leben. Aber alle haben mir geholfen. Dabei habe ich zuerst befürchtet: Die reden kein Wort mit dir!“ Als Pastor Tim Anders zum er- sten Mal das Projekt ankündigte, meldete sich niemand. Aber jetzt klopften immer mehr Menschen mit ihren „heiligen Gegenständen“ an die Tür des Pfarrhauses, das zum Fotoatelier geworden war. Darunter waren Psalmverse, alte Puppen, ein altersschwerer Foto- apparat: Perfekta Achromat vom VEB Rheinmetall. Wie fotografiert man Erin- nerungen an Rügen? Der einzige katholische Teil- nehmer wählte einen Rosenkranz, andere kamen mit alten Fotos, Er- innerungen an Rügen. Wie fotografiert man Erinne- rungen an Rügen? Indem man zwei Schalen aus Sand nimmt und den Sand durch die Hände rinnen lässt. „Eine Herausforde- rung waren natürlich immer die Texte.“ Eine Liedstrophe, die ei- nen Körchower durch eine schwe- re Krankheit begleitet hat, stammt von Paul Gerhardt: „Befiehl du deine Wege Und was dein Her- ze kränkt, Der allertreusten Pfle- ge Des, der den Himmel lenkt! Der Wolken, Luft und Winden, Gibt Wege, Lauf und Bahn, Der wird auch Wege finden, Da dein Fuß gehen kann.“ Auf dem Foto sieht man den Fuß des Beters, der auf dem Liedblatt steht. Nicht weniger eindrucksvoll ist das Bild des Plüschhundes „Wau- wi“, den die fünfjährige Helena mitgebracht hat. Sie hat den Hund von ihrem Vater bekommen, der meistens weit weg arbeiten muss- te. Nachdem er längere Zeit in Schweden war, brachte er ihr den Hund mit. Seitdem ist er ihr größ- ter Schatz. Unscheinbare Dinge werden groß und wertvoll Wauwi ist ein Beispiel dafür, wie unscheinbare Dinge plötzlich groß und wertvoll werden. Man muss nur die Geschichten kennen, die Menschen Ernst nehmen, die hinter diesen Dingen stehen. „Am liebsten würde ich länger blei- ben“, sagt Valérie Wagner. Am Ostersonntag und Ostermontag (15 bis 18 Uhr) wird sie die Kirche mit den Fotos umgestalten. Das Projekt trägt den Titel „Heiliger Strohsack“. Ein zu lustiger Titel für eine ernste Sache? „Es kam eine Frau, die hat tatsächlich als Kind auf einem Strohsack geschla- fen“, erzählt Valérie Wagner. „Für das Foto habe ich erst einmal Stroh von der Weihnachtskrippe der Ge- meinde genommen. Aber es gab sofort Leute, die einen Strohsack besorgen wollten. Und solche Din- ge passieren hier ständig.“ Fotosession im Körchower Pfarrhaus. Katharina Schrapers kam mit ihren beiden Kindern Helena (5 Jahre) und Anni (7 Monate), die ihr heilig sind; außerdem hat sie eine besondere Beziehung zu Rügen und hat auch dort geheiratet – deshalb der Sand in der Hand. Bild unten: die Dorfkirche in Körchow. Fotos (2): Thomas Panzau Diese Fotos sind zu Ostern in der Kirche zu sehen. Der rieselnde Sand erinnert an Rügen. Und mehr- mals stehen Fotos für die Erinnerung an nahestehende Menschen. Hamburg (tri). Die Paulus- Briefe aus dem Neuen Tes- tament sind wahre Liebes- briefe. Mit Leidenschaft legt sich der Apostel für die Sache Jesu ins Zeug. Eine Lesungsreihe im St. Marien-Dom in Hamburg macht ihn und seine Bot- schaft nun lebendig: Nach einem kurzen geistlichen Impuls liest der Schauspie- ler Sebastian Dunkelberg an sieben Abenden (Beginn jeweils um 19.30 Uhr) alle Paulus-Briefe und entführt die Zuhörer in die ersten Jahrzehnte der Kirche. An- schließend besteht Gele- genheit zur Begegnung bei Brot und Wein. Das Pro- gramm im Einzelnen: Mittwoch, 3. April: Der Brief an die Römer, Geistlicher Impuls: P. Hans-Theodor Mehring SJ; Musik: Ayano Tajima (Violine). Mittwoch, 10. April: Der 1. Brief an die Korinther; Geistlicher Impuls: Domka- pitular Dr. Thomas Benner; Musik: Johann Jacob Nis- sen (Gitarre). Mittwoch, 17. April: Der 2. Brief an die Korinther; Geistlicher Impuls: Domka- pitular Ansgar Thim; Mu- sik: Phillip Wentrup (Vio- loncello). Mittwoch, 24. April: Der Brief an die Hebräer; Geist- licher Impuls: Geistlicher Rat Georg Bergner; Musik: Miriam Leuchtmann und Steffen Krause (Klarinette) Mittwoch, 1. Mai: Die Briefe an die Thessalonicher und Galater; Geistlicher Impuls: P. Martin Löwenstein SJ; Musik: Johann Jakob Nis- sen (Gitarre). Mittwoch, 8. Mai: Die Briefe an Timotheus, an die Phi- lipper und an Titus; Geistli- cher Impuls: Domkapitular Msgr. Peter Mies; Musik: Miriam Leuchtmann und Steffen Krause (Klarinette). Mittwoch, 15. Mai: Die Briefe an die Epheser, an die Kolos- ser und an Philemon. Geist- licher Impuls: Erzbischof Dr. Werner Thissen Musik: Phil- lip Wentrup (Violoncello). „Die Liebesbriefe des Paulus“ Geistliche Lesungsreihe zur Osterzeit Hamburg. Wie kann man Kindern die Themen Ab- schied, Tod und Trauer na- he bringen? „Immer wieder werden wir von Schulen angesprochen, über unsere Arbeit zu berichten und ein- zelne Unterrichtseinheiten in Grund- und weiterfüh- renden Schulen zu gestal- ten“, berichtet Ramona Bruhn, leitende Koordina- torin des Malteser Kinder- und Jugendhospizdienstes in Hamburg. „Die Arbeit in einem größeren, lang- fristig angelegten Projekt mit Vorschulkindern war für uns neu, aber eine sehr lohnende und bereichernde Erfahrung!“, zieht sie nun Bilanz zum Ende eines bis- her einmaligen Kindergar- tenprojekts in der evange- lischen St. Johannes Kita. Im Rahmen des bundes- weiten Malteser-Projektes „Gib’ mir ein kleines biss- chen Sicherheit … – Un- sicherheiten des Lebens und Sterbens teilen“ stan- den die Themen Abschied, Tod und Trauer über vier Wochen in der Kita an jeweils ein bis zwei Vor- mittagen pro Woche auf dem Programm. Kathrin Glauner-Niesen und Anke Wolf, zwei ehrenamtliche Mitarbeiterinnen des Mal- teser Hospiz-Zentrums, Kita-Leiterin Christine Schmale-Hengemühle und Ramona Bruhn arbeiteten dabei kreativ mit 15 Vor- schulkindern zusammen. Es wurde gebastelt, ge- pflanzt und erforscht. Auch ein Friedhofsbesuch war Teil des Projektes. In einer abschließenden Präsenta- tion berichteten die Eltern sehr positiv, wie begeistert die Kinder von den einzel- nen Projekttagen zu Hause erzählten. Kontakt: Ramona Bruhn, Malteser Hospiz-Zentrum Bruder Gerhard, Tel. 040/603 30 01. Abschied, Tod und Trauer im Kindergarten Pilger-Exerzitien für Frauen Hamburg (ms). Die Schwestern der Gemeinschaft Jesu aus dem Kloster Nütschau begleiten vom 12. bis zum 17. Juli die Pilger-Exerzitien für Frauen auf dem Roswitha- Wanderweg von Springe nach Bad Gandersheim. Geistli- che Impulse, Zeiten der Stille, des Gebets, der Meditation und des Austausches bieten Raum für Weg-Gemeinschaft und individuelles Erleben. Infos und Anmeldungen über die Gemeinschaft Jesu in Springe, Tel. 05041/75 69 42. Väter und Söhne im Hochseilgarten Hamburg (ms). „Zwischen Himmel und Erde“ ist ein Wo- chenende für Väter und Söhne zwischen 9 und 13 Jahren vom 26. bis 28. April im Schloss Dreilützow überschrie- ben. Die Teilnehmer klettern in Bäumen und im Team- Hochseilgarten und erleben dabei, wie tragfähig gegen- seitiges Vertrauen ist. Dabei gibt es Zeit für gemeinsames Spiel, eine Nachtwanderung, Lagerfeuer und eigene Väterrunden. Anmeldungen im Referat Frauen&Männer, Tel. 040/24 877 270.

HH 15 Was ist dir heilig? „Die Liebesbriefe · 2019-05-08 · in das Projekt hineinpassten, hat seinen Grund. Die Künstlerin ist nicht nur einmal in Körchow auf-getaucht, sondern

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Page 1: HH 15 Was ist dir heilig? „Die Liebesbriefe · 2019-05-08 · in das Projekt hineinpassten, hat seinen Grund. Die Künstlerin ist nicht nur einmal in Körchow auf-getaucht, sondern

OsternNummer 13 · 31. März 2013 15HH 15

An den Quellen der KirchengeschichteJahreshauptversammlung des Vereins für katholische Kirchengeschichte in Zarpen

Zarpen (hix). Der Verein für katholische Kirchenge-schichte in Hamburg und Schleswig-Holstein trifft sich am Samstag, 13. April zu seiner Jahreshauptversammlung in Zarpen bei Lübeck und wird den Vorstand neu wählen.

Für das Amt des Vorsitzenden kandidiert Dr. Martin Schröter aus Hamburg. Er tritt im Falle der Wahl die Nachfolge von Pfarrer Dr. Jürgen Wätjer aus Eutin an.

Der 45-jährige Schröter lehrt Latein, Geschichte, Philosophie und Politik-Gesellschaft-Wirt-schaft am Walddörfer-Gymna-

sium in Hamburg-Volksdorf. Er selbst besuchte in seiner Jugend die Sankt-Ansgar-Schule und war Schüler von Christoph Flucke, Ge-schäftsführer des 1984 gegründe-ten Vereins, welcher im Übrigen nicht mit dem Verein für Kirchen-geschichte in Hamburg und Hol-stein identisch ist.

„Wir interessieren uns für die Quellen, für die Besonderheiten des Gemeinde- und Kirchenle-bens in der Vergangenheit und Gegenwart und arbeiten einzelne Aspekte professionell auf“, erläu-tert der Philologe die Arbeit der Geschichtsfreunde, die dazu re-gelmäßig Fachpublikationen im Husum Verlag veröffentlichen.

Da sich der Verein verstärkt auch um jüngere Mitglieder bemühen will, plane man, sich auf dem Kirchen-tag Anfang Mai zu präsentie-ren, sagt

Schröter.Stationen seines Werdegangs

waren das Studium der Philolo-gie und Philosophie sowie seiner

Lehramtsfächer in Münster, ge-folgt vom Referendariat in Hamm in Westfalen und fünf Jahren an ei-ner Schule in Erfurt, bevor er dann in die Elbmetropole zurückkehrte. Vor drei Jahren promovierte er schließlich über das frühere Ci-sterzienserkloster in Reinfeld.

Interessierte sind eingeladen, am 13. April, ab 11.30 Uhr an der Führung durch die Kirche in Zar-pen oder ab 12.30 Uhr zum Mitta-gessen im „Eckkrug“ (Hauptstra-ße 50 in Zarpen) dazuzukommen. Es besteht aber auch die Möglich-keit, in Reinfeld beim Besuch der dortigen Museen (Treffpunkt Hei-matmuseum, Neuer Garten, ca. 14.30 Uhr) dabei zu sein.

Dr. Martin Schröter Foto: Heinen

Von Andreas Hüser

Körchow. Angenommen, ihr Haus brennt ab und sie könnten nur drei Dinge retten. Welche wären das? Die Foto-künstlerin Valérie Wagner hat diese Frage einem ganzen Dorf gestellt. Was den Menschen aus Körchow heilig ist, kann man zu Ostern sehen. Und zwar an einem heiligen Ort: in der Kirche in Körchow.

Körchow hat 800 Einwohner, sechs Straßen, einen Teich. Ein Le-bensmittelgeschäft gibt es nicht, nur der Bäckerwagen macht re-gelmäßig auf der Dorfstraße Halt. In der Mitte des Dorfes steht die wuchtige Feldsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert, in der sich sonn-tags eine kleine Gemeinde trifft. Nein, viel los ist in Körchow nicht. Könnte man meinen. Die Foto-grafin Valérie Wagner sieht das anders. Für dreieinhalb Wochen hat sie das Körchower Pfarrhaus zu einer von zehn „Künstlerresi-denzen“ gemacht. Im Programm des Hamburger Kirchentags läuft dieses Projekt unter dem Namen „Artists in parish“. In Körchow würde man sagen: „Künstler in der Kirchgemeinde“.

Valérie Wagner hat schon Ähn-liches gemacht. 2005 hat sie die Augen, Hände und Füße Ham-burger Mönche und Nonnen fo-tografiert und als riesige Plakate in die Hamburger City gehängt. Das Körchower Projekt aber sollte etwas ganz anderes sein. „Ich wollte mit dem Raum der Kirche arbeiten. Das gotische Gewölbe spiegelt die Sehnsucht nach oben. Und die Gegenstände in den Hän-den der Menschen sehe ich als Ausdruck von Gebeten. Beides soll zusammenwirken und ein ganz neuer Raum entstehen.“

Was ist, wenn niemand mitmacht?

Als Valérie Wagner zum ersten Mal nach Körchow fuhr, war sie sich nicht sicher: „Was ist, wenn niemand mitmacht? Insgeheim hatte ich schon die ganze Pasto-renfamilie eingeplant.“ Dass es dann doch viel mehr wurden, und sogar einige Freiwillige, die zu spät kamen, gar nicht mehr in das Projekt hineinpassten, hat seinen Grund. Die Künstlerin ist nicht nur einmal in Körchow auf-getaucht, sondern hat dort gelebt. Zweimal hat sie in Gottesdiensten ihr Anliegen vorgestellt, war beim Kirchenkaffee und sogar beim Frühlingsbasteln „obwohl das gar nicht mein Ding ist.“

Sie hat in einem Zimmer vier Kilometer vom Ort gewohnt und ist zu Fuß durch den Schnee gelaufen. Die Körchower haben sie versorgt,

Was ist dir heilig? Die Künstlerin Valérie Wagner hat Menschen aus einem Dorf dazu gebracht, ihr Heiligstes zu zeigen

ihr Brot, Butter und Aufschnitt mit-gebracht. „Ich habe erfahren, dass die Menschen hier unter harten Be-dingungen leben. Aber alle haben mir geholfen. Dabei habe ich zuerst befürchtet: Die reden kein Wort mit dir!“ Als Pastor Tim Anders zum er-sten Mal das Projekt ankündigte, meldete sich niemand. Aber jetzt klopften immer mehr Menschen mit ihren „heiligen Gegenständen“ an die Tür des Pfarrhauses, das zum Fotoatelier geworden war. Darunter waren Psalmverse, alte Puppen, ein altersschwerer Foto-apparat: Perfekta Achromat vom VEB Rheinmetall.

Wie fotografiert man Erin-nerungen an Rügen?

Der einzige katholische Teil-nehmer wählte einen Rosenkranz, andere kamen mit alten Fotos, Er-

innerungen an Rügen. Wie fotografiert man Erinne-

rungen an Rügen? Indem man zwei Schalen aus Sand nimmt und den Sand durch die Hände rinnen lässt. „Eine Herausforde-rung waren natürlich immer die Texte.“ Eine Liedstrophe, die ei-nen Körchower durch eine schwe-re Krankheit begleitet hat, stammt von Paul Gerhardt: „Befiehl du deine Wege Und was dein Her-ze kränkt, Der allertreusten Pfle-ge Des, der den Himmel lenkt! Der Wolken, Luft und Winden, Gibt Wege, Lauf und Bahn, Der wird auch Wege finden, Da dein Fuß gehen kann.“ Auf dem Foto sieht man den Fuß des Beters, der auf dem Liedblatt steht.

Nicht weniger eindrucksvoll ist das Bild des Plüschhundes „Wau-wi“, den die fünfjährige Helena mitgebracht hat. Sie hat den Hund

von ihrem Vater bekommen, der meistens weit weg arbeiten muss-te. Nachdem er längere Zeit in Schweden war, brachte er ihr den Hund mit. Seitdem ist er ihr größ-ter Schatz.

Unscheinbare Dinge werden groß und wertvoll

Wauwi ist ein Beispiel dafür, wie unscheinbare Dinge plötzlich groß und wertvoll werden. Man muss nur die Geschichten kennen, die Menschen Ernst nehmen, die hinter diesen Dingen stehen. „Am liebsten würde ich länger blei-ben“, sagt Valérie Wagner. Am Ostersonntag und Ostermontag (15 bis 18 Uhr) wird sie die Kirche mit den Fotos umgestalten. Das Projekt trägt den Titel „Heiliger Strohsack“. Ein zu lustiger Titel für eine ernste Sache? „Es kam eine Frau, die hat tatsächlich als Kind auf einem Strohsack geschla-fen“, erzählt Valérie Wagner. „Für das Foto habe ich erst einmal Stroh von der Weihnachtskrippe der Ge-meinde genommen. Aber es gab sofort Leute, die einen Strohsack besorgen wollten. Und solche Din-ge passieren hier ständig.“

Fotosession im Körchower Pfarrhaus. Katharina Schrapers kam mit ihren beiden Kindern Helena (5 Jahre) und Anni (7 Monate), die ihr heilig sind; außerdem hat sie eine besondere Beziehung zu Rügen und hat auch dort geheiratet – deshalb der Sand in der Hand. Bild unten: die Dorfkirche in Körchow. Fotos (2): Thomas Panzau

Diese Fotos sind zu Ostern in der Kirche zu sehen. Der rieselnde Sand erinnert an Rügen. Und mehr-mals stehen Fotos für die Erinnerung an nahestehende Menschen.

Hamburg (tri). Die Paulus-Briefe aus dem Neuen Tes-tament sind wahre Liebes-briefe. Mit Leidenschaft legt sich der Apostel für die Sache Jesu ins Zeug. Eine Lesungsreihe im St. Marien-Dom in Hamburg macht ihn und seine Bot-schaft nun lebendig: Nach einem kurzen geistlichen Impuls liest der Schauspie-ler Sebastian Dunkelberg an sieben Abenden (Beginn jeweils um 19.30 Uhr) alle Paulus-Briefe und entführt die Zuhörer in die ersten Jahrzehnte der Kirche. An-schließend besteht Gele-genheit zur Begegnung bei Brot und Wein. Das Pro-gramm im Einzelnen:Mittwoch, 3. April: Der Brief an die Römer, Geistlicher Impuls: P. Hans-Theodor Mehring SJ; Musik: Ayano Tajima (Violine).Mittwoch, 10. April: Der 1. Brief an die Korinther; Geistlicher Impuls: Domka-pitular Dr. Thomas Benner; Musik: Johann Jacob Nis-

sen (Gitarre).Mittwoch, 17. April: Der 2. Brief an die Korinther; Geistlicher Impuls: Domka-pitular Ansgar Thim; Mu-sik: Phillip Wentrup (Vio-loncello).Mittwoch, 24. April: Der Brief an die Hebräer; Geist-licher Impuls: Geistlicher Rat Georg Bergner; Musik: Miriam Leuchtmann und Steffen Krause (Klarinette)Mittwoch, 1. Mai: Die Briefe an die Thessalonicher und Galater; Geistlicher Impuls: P. Martin Löwenstein SJ; Musik: Johann Jakob Nis-sen (Gitarre).Mittwoch, 8. Mai: Die Briefe an Timotheus, an die Phi-lipper und an Titus; Geistli-cher Impuls: Domkapitular Msgr. Peter Mies; Musik: Miriam Leuchtmann und Steffen Krause (Klarinette).Mittwoch, 15. Mai: Die Briefe an die Epheser, an die Kolos-ser und an Philemon. Geist-licher Impuls: Erzbischof Dr. Werner Thissen Musik: Phil-lip Wentrup (Violoncello).

„Die Liebesbriefe des Paulus“Geistliche Lesungsreihe zur Osterzeit

Hamburg. Wie kann man Kindern die Themen Ab-schied, Tod und Trauer na-he bringen? „Immer wieder werden wir von Schulen angesprochen, über unsere Arbeit zu berichten und ein-zelne Unterrichtseinheiten in Grund- und weiterfüh-renden Schulen zu gestal-ten“, berichtet Ramona Bruhn, leitende Koordina-torin des Malteser Kinder- und Jugendhospizdienstes in Hamburg. „Die Arbeit in einem größeren, lang-fristig angelegten Projekt mit Vorschulkindern war für uns neu, aber eine sehr lohnende und bereichernde Erfahrung!“, zieht sie nun Bilanz zum Ende eines bis-her einmaligen Kindergar-tenprojekts in der evange-lischen St. Johannes Kita. Im Rahmen des bundes-weiten Malteser-Projektes „Gib’ mir ein kleines biss-chen Sicherheit … – Un-sicherheiten des Lebens

und Sterbens teilen“ stan-den die Themen Abschied, Tod und Trauer über vier Wochen in der Kita an jeweils ein bis zwei Vor-mittagen pro Woche auf dem Programm. Kathrin Glauner-Niesen und Anke Wolf, zwei ehrenamtliche Mitarbeiterinnen des Mal-teser Hospiz-Zentrums, Kita-Leiterin Christine Schmale-Hengemühle und Ramona Bruhn arbeiteten dabei kreativ mit 15 Vor-schulkindern zusammen. Es wurde gebastelt, ge-pflanzt und erforscht. Auch ein Friedhofsbesuch war Teil des Projektes. In einer abschließenden Präsenta-tion berichteten die Eltern sehr positiv, wie begeistert die Kinder von den einzel-nen Projekttagen zu Hause erzählten.

Kontakt: Ramona Bruhn, Malteser Hospiz-Zentrum Bruder Gerhard, Tel. 040/603 30 01.

Abschied, Tod und Trauer im Kindergarten

Pilger-Exerzitien für Frauen

Hamburg (ms). Die Schwestern der Gemeinschaft Jesu aus dem Kloster Nütschau begleiten vom 12. bis zum 17. Juli die Pilger-Exerzitien für Frauen auf dem Roswitha-Wanderweg von Springe nach Bad Gandersheim. Geistli-che Impulse, Zeiten der Stille, des Gebets, der Meditation und des Austausches bieten Raum für Weg-Gemeinschaft und individuelles Erleben. Infos und Anmeldungen über die Gemeinschaft Jesu in Springe, Tel. 05041/75 69 42.

Väter und Söhne im HochseilgartenHamburg (ms). „Zwischen Himmel und Erde“ ist ein Wo-chenende für Väter und Söhne zwischen 9 und 13 Jahren vom 26. bis 28. April im Schloss Dreilützow überschrie-ben. Die Teilnehmer klettern in Bäumen und im Team-Hochseilgarten und erleben dabei, wie tragfähig gegen-seitiges Vertrauen ist. Dabei gibt es Zeit für gemeinsames Spiel, eine Nachtwanderung, Lagerfeuer und eigene Väterrunden. Anmeldungen im Referat Frauen&Männer, Tel. 040/24 877 270.

Page 2: HH 15 Was ist dir heilig? „Die Liebesbriefe · 2019-05-08 · in das Projekt hineinpassten, hat seinen Grund. Die Künstlerin ist nicht nur einmal in Körchow auf-getaucht, sondern

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G u t e n M o r g e n !

IHRE LOKALREDAKTION

Das ganze Jahr 2013 steht unter demMotto„Wasserkooperation“. EinGrund mehr, sich einmal ganz be-wusst mit dem eigenen Wasserver-brauchzubeschäftigen.Dennwasbeiuns sauber sprudelnd aus dem Hahnin der Wand kommt, ist in vielen Län-derndieserWeltnichtselbstverständ-lich. Wenn Sie heute schon geduscht,Zähne geputzt und Kaffee getrunkenhaben, verbrauchten Sie bereits etwa50LiterWasser.ÜberdenTagkönnenes noch etwa 300 Liter mehr werden.Mit kleinen, meist wenig aufwändigenSparmaßnahmen kann man dieseKennziffer jedochverhältnismäßigein-fach senken. Versuchen Sie es dochmal…

HAGENOW In der Goethestraße habenin einem Einkaufsmarkt am 28. März,zwischen 9.30 Uhr bis 11 Uhr, ein odermehrere Täter Taschendiebstähle be-gangen. In einem Fall hat man einer 52-jährigen Frau ein schwarzes Portemon-naie mit 190 Euro Bargeld entwendet.Im zweiten Fall wurde einer 78-Jährigendie Geldbörse mit 50 €uro Bargeld ge-stohlen, welche in einem Einkaufsbeu-tel verstaut war. Ein weiterer Taschen-diebstahl wurde in Wittenburg, Wölzo-wer Weg am dortigen Markt gemeldetund aufgenommen. Hier hatte man ei-ner 71-Jährigen das Portemonnaie mitDokumenten und Bargeld entwendet.

GAMMELIN/BAKENDORF Wie die Poli-zei in Hagenow in ihrem Tagesberichtmitteilt, befuhr eine 36-jährige Frau dieK 62 aus Gammelin kommend, in Rich-tung Bakendorf und kollidierte mit ei-nem Stück Rehwild. In der weiteren Fol-ge kam sie nach rechts von der Fahrbahnab und streifte eine Schutzplanke. Per-sonen wurden nicht verletzt. Es ent-stand ein Sachschaden von ungefähr4000 Euro. Die Unfallzeit wird auf den28. März gegen 23 Uhr datiert.

WITTENBURG Im Alpine Center, ZurWinterwelt, teilte am 30. März, um 1.41Uhr, ein Verantwortlicher des Hotelsmit, dass ein dänischer Gast seine Frau„vermisse“ und bat darum, die Polizeivor Ort zu haben. Dem Gast wurdedurch das Personal mitgeteilt, dass sei-ne Frau nicht „vermisst“ werde. Diesefeiere jetzt mit anderen dänischen Gäs-ten. Der Gast bestand dennoch auf dieAnwesenheit der Polizei, um diesenSachverhalt zu klären. Bei Eintreffen derBeamten hatte die Ehefrau ihre privateParty bereits beendet und kehrte zumdänischen Ehemann zurück. Ein weite-res „Eingreifen“ war nicht mehr nötig.

REDAKTION: 03883 - 6108 82 39

PRIVATE ANZEIGEN:03883-61088444

LESERSERVICE: 03883 - 6108 83 33

TICKETHOTLINE: 03883 - 6108 83 44

DIENSTAG, 2. APRIL 2013 SEITE 9

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Hamburger Fotografin und Künstlerin Valérie Wagner hat sich im Pfarrsprengel Körchow mit der Frage beschäftigt: „Was ist mir heilig?“

KÖRCHOW Was ist mir heilig? DieseFrage zu beantworten ist nicht einfach,weil sie viele weitere aufwirft. Zieht manein Lexikon zu Rate, erfährt der Suchen-de, „heilig“ stamme wortgeschichtlichvon „Heil“ ab. Was etwas „Besonderes“bezeichnet und meint. Freiheit. Glück-lich sein. Das Leben genießen. EigeneTräume verwirklichen. Keinem vorge-schriebenen Muster entsprechen. Wis-sen, wer man ist, woher man kommt. Ei-ner liebenden Familie angehören. Dersein dürfen, der man sein will. Das sindDinge, die wir uns alle wünschen. Diessind Werte, Zustände und Bedürfnisse,die uns heilig sind.

Drei Wochen lang in Körchow

gelebt und gearbeitet

Drei Wochen lang hat die HamburgerFotografin und Künstlerin Valérie Wag-ner sich im Pfarrsprengel Körchow miteben dieser Frage beschäftigt. Hat in derGemeinde gelebt und gearbeitet, um ihrKunstprojekt „Der Heilige Strohsack“mit Gemeindegliedern umzusetzen. Diekamen zu ihr ins Atelier ins örtlichePfarrhaus mit all den Dingen, die ihnenheilig sind, die sie retten würden, im Fal-le eines Brandes beispielsweise.

Körchows Pastor Tim Anders ist sehrfroh über die letzten Projekt-Wochen.„Ich denke, dass uns ein neuer Zugangzur Kunst als Ausdrucksform unseresGlaubens eröffnet wurde.“

Valérie Wagner selbst ist mit einemKochtopf angereist. Seit einem Jahr-zehnt begleitet dieses ihr heilig gewor-dene Gefäß sie und ihren Mann auf allenCampingtouren. „Die Wärme, das Mit-einander und das Teilen sowie die Ver-bundenheit mit Allem, das steckt in die-sem Topf drin. Ebenso die Erinnerun-gen an ein einfaches wie erfülltes Lebenzu zweit,“ erklärt die gebürtig aus Nord-rhein-Westfalen Stammende das für sieHeilige an diesem Alltagsgegenstand.

Etwa 70 Fotos, überwiegend in relativkleinem Format von 13 mal 19 Zentime-tern, sowie 16 Bilder in 30 mal 45 Zen-timetern, sind seit dem 8. März entstan-

den. In Schwarz-Weiß. Und wurden Os-tersonntag und Ostermontag in der Kir-che gezeigt. Zahlreiche Besucher nutz-ten die Gelegenheit und ließen sich dieAusstellung im Gotteshaus nicht entge-hen. „Die Reduktion auf die Form unddie Klarheit ohne störenden Farben sind

mir bei dieser Art der Fotografie wich-tig“, gesteht de 47-Jährige, die seit 25Jahren in Hamburg lebt und arbeitet.Mit 12 Jahren habe sie mit der Fotogra-fie begonnen, nachdem sie von den El-tern eine Kamera geschenkt bekam. ImAlter von 24 Jahren hätte sie dieSchwarz-Weiß-Technik für sich ent-

Drei Wochen lang hat die Hamburger Fotografin und Künstlerin Valérie Wagner sich im Pfarrsprengel Körchow mit der Frage beschäftigt:„Was ist mir heilig?“ Die 47-Jährige hat in der Gemeinde gelebt und gearbeitet, um ihr Kunstprojekt „Der Heilige Strohsack“ mit Gemein-degliedern umzusetzen. FOTOS: THORSTEN MEIER

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„Ich denke, dass unsein neuer Zugang zurKunst als Ausdrucks-form unseres Glau-bens eröffnet wurde.“

Tim AndersPastor Pfarrsprengel Körchow

deckt, berichtet Valérie Wagner weiter,die auch eine dreijährige Ausbildung inder Freien Kunst in England absolvierthabe. „Der Rote Faden des Kunstprojek-tes in Körchow hat viel mit Glücksmo-menten und Erinnerung zu tun. Mit Be-ziehungen, Familie, Kindern und Orten.Bei Kindern sind es oft Stofftiere undPuppen, ohne die man nicht groß wird.Es muss nicht religiös gebunden sein,was einem heilig ist“, betont die Künst-lerin, die über die ganz alltäglichen Din-ge sehr nahe an die Menschen herange-kommen sei. Und das will in dem eherskeptisch geprägten Mecklenburgschon etwas heißen. „Zuletzt siegtedoch die Neugier auf dieses Projekt“, er-innert sich Valérie Wagner. In den ers-ten Wochen seien eine Halskette, ein al-ter Fotoapparat, Steine, ein Schreib-tischkreuz, ein Foto sowie ein Gesangs-buchvers abgelichtet worden. „Das warein schöner Prozess. Ging es doch auchum die urmenschliche Erfahrung, ein-

gebunden zu sein, in das Leben. Die Su-che nach Glück und Heil kann auch einegroße Dankbarkeit erzeugen. Etwas Un-sichtbares sichtbar machen, um etwasfestzuhalten, obwohl man es nicht grei-fen kann, das war der künstlerische An-sporn“, sagt Valérie Wagner, die auch oftdie bewegende Geschichte hinter demFoto interessant finde. „Das ist die Ge-schichte, die man nicht zeigen kann. Somuss ich interpretieren, was mir erzähltwurde, so dass die Magie der Bilder auchfür den Betrachter spürbar wird und et-was auslöst, weil sie ihn berühren.“Wichtig sei ihr auch die Interaktion mitdem Raum Kirche, erzählt die Wahl-Hamburgerin weiter. Und verrät auch,dass der heilige Strohsack gefundenworden sei. „Eine der Teilnehmerinnenhat uns erzählt von ihrem ersten eige-nen Bett, einem Kasten, in dem sich einStrohsack befand. Das habe sie damalsüberglücklich gemacht. Das ist doch ei-ne schöne Sache.“ Thorsten Meier

WARLOW/PICHER Am 31. März ereig-nete sich um 16.55 Uhr auf der K 34 von19288 Warlow in Fahrtrichtung Picherein schwerer Unfall.

Ein alleinbeteiligter Pkw, indem sichfünf Personen im Alter von 19 bis 21 Jah-ren befanden, fuhr in eine Kurve ein,kam ins Schleudern und daraufhin vonder Straße ab und kollidierte mit einemBaum. Dabei wurden alle fünf Insassendes Pkw schwer verletzt.Zur Ursache des Unfalls kann zum jet-zigen Zeitpunkt nichts gesagt werden.Der Fahrzeugführer stand nicht unterdem Einfluss von Alkohol. Die Verletz-ten wurden zur Behandlung in Kranken-häuser im Umkreis gebracht. svz

HAGENOW In der Bahnhofstraße 79 bwurde am 31.März zwischen 0.30 und10 Uhr von unbekannten Tätern vomGrundstück des Geschädigten der gesi-chert abgestellte Pkw Audi A6, mit demKennzeichen LWL - AS 986, entwendet,teilt das Hagenower Polizeirevier mit.Die Schadenshöhe: ca. 5000 Euro. svz

Das kostbare Wasser

Pol ize i repor t

Drei Frauen werden dieGeldbörsen gestohlen

4000 Euro Schaden nachKarambolage mit Reh

Däne „vermisst“ seinefeiernde Frau

W i r s i n d f ü r S i e d a

Das Unsichtbare sichtbar gemacht

Fünf Personen nachSchleuder-Unfallschwer verletzt

Unbekannte stehlenAudi A6: 5000 Euro

Schaden

Anzeige

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INFO

www.kirchentag.de/artists-in-parish

www.valeriewagner.de/fotokunst/zwischen-himmel-und-erde

KUNST ZUM KIRCHENTAG: "ARTISTS IN THE PARISH"

"Heiliger Strohsack" - Fotografin zieht’s in die Gemeinde

21.03.2013 | Körchow. "Artists in the Parish – Künstler in der Gemeinde" heißt ein Kirchentagsprojekt, bei demausgewählte Künstler in norddeutschen Kirchengemeinden gastieren. Eine von ihnen ist die Hamburger FotografinValérie Wagner. Sie hat ein Atelier im mecklenburgischen Körchow bezogen und ihren ganz persönlichen "heiligen"Gegenstand mitgebracht: einen Kochtopf.

Fotografin Valérie Wagner mit Pastor Tim Anders vor der Kirche in Körchow.

Eigentlich hatte Pastor Tim Anders sich für seine Gemeinde inMecklenburg für das Kirchentags-Projekt "Artists in theParish" einen bildenden Künstler gewünscht – etwa einenBildhauer oder Maler. Einen, der etwas Bleibendes für dieKirchengemeinde schaffen könnte. Gekommen ist FotografinValérie Wagner.

Eigentlich wollte die Hamburgerin Valérie Wagner beimKirchentag nur eine Kunstförderung beantragen. Sie machte im letzten Moment noch ein zweites Kreuz auf demBewerbungsbogen – jetzt arbeitet sie fast 100 Kilometer weiter östlich in einem historischen Pastorat im PfarrsprengelKörchow mitten auf dem Land. Zufrieden mit der Situation sind beide – Künstlerin und Pastor.

Kunst und Kirche: "Was ist mir heilig?"

Valérie Wagner ist seit dem 8. März in der Gemeinde. Sie will mit ihrem Projekt "Der Heilige Strohsack" zusammen mit denGemeindemitgliedern der Frage nachgehen: "Was ist mir heilig?" Dorfbewohner sollen dabei aktiv mitarbeiten, indem sieeigene Objekte mit ins Atelier im Pfarrhaus bringen, die ihnen "heilig" sind, die sie retten würden bei einem Hausbrand zumBeispiel. Diese Dinge fotografiert Wagner dann im Pfarrhaus und anschließend in der Kirche zu Körchow.

"Wir als Kirchengemeinde erhoffen uns mit diesem Projekt, dass uns ein neuer Zugang zu Kunst als Ausdrucksform unseresGlaubens eröffnet wird und sind sehr froh darüber, dass mit Valérie Wagner eine der zehn Künstlerinnen und Künstler desProjekts ihre Residenz bei uns aufgeschlagen hat", so Pastor Tim Anders. Zum Pfarrsprengel Körchow haben sich dieKirchengemeinden Körchow, Camin und Dreilützow zusammengeschlossen. Zu diesem Verbund gehören rund 950 Christen

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sowie vier Kirchengebäude.

Zugang zu Kunst und zu Ausdrucksformen von Glauben

Vorgestellt hat sich Wagner der Gemeinde in einem Gottesdienst mit ihrem ganz persönlichen heiligen Gegenstand – einemKochtopf. "Der Topf begleitet mich und meinen Mann seit zehn Jahren auf unseren gemeinsamen Campingreisen in dieNatur. Diese ganze Wärme und Verbundenheit, das Miteinander und Teilen, das steckt da alles drin in diesem Topf", soWagner. In diesen Erinnerungen an erfüllte Tage, an das einfache Leben zu zweit, darin stecke für sie etwas Heiliges.

Projekt "Der Heilige Strohsack", Urgroßmutter mit Urenkelin (©Valérie Wagner)

Über ganz alltägliche Gegenstände kann die Künstlerin so ganz nah an die Menschen kommen. "Jeder soll mir sagen,warum er einen Gegenstand ausgewählt hat, was er bedeutet", berichtet Wagner."Ich möchte die Magie, diesen Zauberablichten, der ja nur durch die eigene Erinnerung in den Gegenstand eindringt".

Alltägliche "heilige" Gegenstände erzählen Geschichten

Insgesamt drei Wochen verbringt die Künstlerin in der Gemeinde. Zunächst seien die Leute im Dorf skeptisch gewesen, jederkenne jeden hier, viele wollen auf den Fotos lieber anonym bleiben. Doch die Neugier an dem Projekt siegte. "Die Menschenkommen mit ihren ersten Ideen und Gedanken zu mir und dann kommen wir in den Dialog", so die Künstlerin. "Das ist einschöner Prozess". In der ersten Woche sind Objekte wie eine Halskette, ein alter Fotoapparat, ein Foto, Steine, einSchreibtischkreuz und auch ein Gesangbuchvers abgelichtet worden.

Pastor Tim Anders, seit 2004 in der Landgemeinde, war einer der ersten vor der Linse der Fotografin. "Wir sind vor Jahren beiden Pfadfindern einmal wegen Waldbrandgefahr evakuiert worden. Da hatte ich zu entscheiden, was nehme ich mit? MeinFahrtenmesser war mir wichtig. Erstens ist es praktisch, zweitens hängen da ganz viele Erinnerungen aus meiner Jugenddran, was mich geprägt hat: Beziehungen, Erlebnisse, Gemeinschaft", erzählt Pastor Anders.

Info:

Die entstehenden Schwarz- Weiß-Fotografien werden in einer Ausstellung in der Kirche zu Körchow an den Ostertagen(Ostersonntag, 31.3. und Ostermontag 1.4.) jeweils von 15 Uhr bis 18 Uhr zu sehen sein. Dazu wird die Künstlerin anwesendsein.

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Am vierten Mai werden alle Kunstprojekte der zehn „Artists in the Parish” auf dem Kirchentag in der St. Katharinen-Kirche inHamburg präsentiert (16.30 bis 18 Uhr).

Eine weitere Ausstellung "Zwischen Himmel und Erde" von Valérie Wagner wird vom 28. April bis zum 23. Juni in derKapelle im Park der internationalen Gartenschau Hamburg (igs) zu sehen sein.

Projekt "Der Heilige Strohsack", Fahrtenmesser (©Valérie Wagner)

Datum

21.03.2013

Von

Simone Viere

Bildrechte

© Simone Viere | © Valérie Wagner | © Valérie Wagner

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Schlagworte

Kunst | Kultur | Kirchentag

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D i e Wo c h e i m B l i c k

IHR MAYK POHLE

Kennen Sie die„Unkel Bräsig Strat“ inHagenow? Können Sie gar nicht, weiles die Straßenbezeichnung nicht gibt,noch nicht. Wenn es nach einigen his-torisch bewanderten Hagenowernwie Kuno Karls geht, könnte der Be-reich des früheren Schornsteinbauseinmal so heißen. Jedenfalls wäre dasein Vorschlag mit einer gewissen Lo-gik, weil es die Fritz-Reuter-Straßeund„Uns Hüsung“ in dem Bereichgibt.DabötesicheineweitereAnleihebeim Dichter Reuter doch an, oder?Nein, ichredeheutenichtüberdaskal-te Wetter über das alle nur noch denKopfschütteln.ObwohldieWitterungnatürlich Folgen hat, z. B. für den Ar-beitsmarkt. Alle Gewerke, die sonstdraußen zu tun haben, treten beimBlick aufs Thermometer auf der Stelle.

Von den hohen Heizkosten mal garnicht zu reden.Und dann gab es da noch das ThemaKreisstraßen. Landrat Christiansenhat ja öffentlich energisch bestritten,dass dieses Thema im Kreistag einZankapfel war. Dann muss ich wohlbei einem anderen Kreistag gewesensein. Fakt ist, der Kreis hat ja tatsäch-lichwenigbiskaumGeldfür Investitio-nen.ErwirdindenkommendenJahrendennoch viel mehr Geld für die Stra-ßen auftreiben müssen, denn inzwi-schen ist der Leidensdruck zu groß.

Redaktionsleiter Mayk Pohle

HAGENOW Die Polizei berichtet von ei-nem Einbruch in ein Ferienhaus in Bois-sow. Der angenommene Tatzeitraum istsehr lang. Der Einbruch soll sich zwischendem 7. März 18 Uhr und dem 21. März 15Uhr abgespielt haben. Es sind beide indem Objekt befindlichen Ferienwohnun-gen betroffen. Nach erster Übersicht wur-de nichts entwendet. Der Sachschadenbeträgt ca. 200 Euro. svz

REDAKTION: 03883 - 6108 82 39

PRIVATE ANZEIGEN:03883-61088444

LESERSERVICE: 03883 - 6108 83 33

TICKETHOTLINE: 03883 - 6108 83 44

SONNABEND/SONNTAG, 23./24. MÄRZ 2013 SEITE 15

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Zahl der Straftaten dennoch leicht gestiegen, die Aufklärungsquote auch

LUDWIGSLUST „Bei uns herrscht Frie-den, wir leben statistisch im sicherstenLandkreis des Landes. Bei uns läuft keinMörder frei herum, weil es im vergange-nen Jahr einfach keinen Mord gegebenhat.“ Kripochef Tom Sperling, immerhinVorgesetzter für gut 100 Kriminalpolizis-ten im Landkreis, drückt sich nicht vorklaren Einschätzungen. Von den Zahlenher ergibt sich zwar im Vergleich zu 2011eine ganz leichte Steigerung bei denStraftaten (13 146 und damit 287 mehrals 2011) doch insgesamt sei die Lagedoch sehr stabil. Zumal der Kripochefmit einigem Stolz darauf verweist, dassseine Leute die Aufklärungsquote leichtum zwei Prozent auf nunmehr 56,5 Pro-

zent steigern konnten. Es gibt ein Plus beiden ermittelten Tatverdächtigen, und esgibt einen leichten Rückgang beim Anteilder Jugendlichen und Heranwachsendenunter den Tätern. Diese Altersgruppestellte 2012 zwar noch 19,3 Prozent derTäter, 2011 lag dieses Zahl jedoch nochbei 23,7 Prozent und damit deutlich hö-her.

„Straftaten gegen das Leben“ heißt dasim Fachjargon, was landläufig Mord- undTotschlag genannt wird. Da hat die Poli-zei im gesamten Kreis acht Fälle regis-trieren müssen, es war jedoch kein Morddabei. Sperling: „2012 wurde im Land-kreis niemand vorsätzlich getötet“. Auchbei den Sexualdelikten sehen die Zahlenbesser aus, im vergangenen Jahr gab es73 Fälle, in 2011 waren es noch 80 gewe-sen. Generell, so Sperling, sei nicht zu-

Kriminaloberrat Tom Sperling

letzt durch die umfangreiche Berichter-stattung der Medien die Sensibilität inder Bevölkerung gestiegen, würden Vor-fälle schneller angezeigt.

Diebstähle sind und bleiben dasHauptproblem bei der Kriminalitätsbe-kämpfung, das hat sich auch 2012 nichtgeändert. Eigentumsdelikte nennt dasdie Polizei, es gab 5202 Fälle, die ange-zeigt wurden, das sind immerhin 40 Pro-zent der Gesamtkriminalität. Eine ver-stärkte Tendenz hin zu ausländischenTätern hat die Polizei nicht feststellenkönnen. Das habe natürlich auch damitzu tun, dass man in der Region nicht zu-letzt durch die Autobahn es mit „reisen-den Tätern“ zu tun habe.

Relativ stolz sind die Kripobeamtendarauf, dass sie im vergangenen Jahr dieRauschgiftszene weiter aufhellen konn-ten. Insgesamt 386 Straftaten wurdenhier aufgedeckt, im Jahr zuvor waren es35 weniger. Hauptgrund für die Erhö-hungen sind leicht verstärkte Kontrollen.Für Sperling logisch: „Wenn wir mehrkontrollieren, finden wir auch mehr. Indem Bereich wollen wir im laufendenJahr noch mehr unternehmen.“

Trotz der insgesamt positiven Zahlenmacht sich der Kripochef keine Illusio-nen über die Stimmung im Kreis: „Auchwenn wir den Zahlen nach im sicherstenLandkreis des Landes leben, wird es beider gefühlten Kriminalität vieler Men-schen doch anders aussehen. Da wirkensich Bundestrends auch, das hat auch mitder gesamten medialen Berichterstat-tung zu tun“. Zu den Pluspunkten gehört,dass sich 2012 die Polizei in ihrer neuen,großen Struktur gefunden hat, auch dieKripo arbeitet effektiver. Ein Effekt, dersich mit der Einrichtung des Kriminal-dauerdienstes seit Anfang 2013 nochleicht verstärkt hat. Mayk Pohle

Leicht rückläufig war die so genannteStraßenkriminalität, zu diesem Be-reich zählt die Polizei auch alle Strafta-ten rund um das Auto. Von großem In-teresse sind dabei Diebstähle komplet-ter Autos, da gab es in 2011 doch 73 Fälleim gesamten Kreis. Im Jahr 2011 wurdenoch 103 Fälle registriert. Einen Grundsieht die Polizei in den immer besserausgestatteten Fahrzeugen, obwohl derLandkreis im Bundesvergleich immer

noch eine relativ alte Fahrzeugflotte hat.Eine absolute Sicherheit gäbe es den-noch nicht, warnt die Kripo. Nach wievor würden Fahrzeuge aller Kategoriengestohlen. Als Kfz-Diebstahl geht eineTat nur dann in die Statistik ein, wennder Täter das Fahrzeug oder Teile sichtatsächlich aneignen wollte. So genann-te unbefugte Benutzungen, wo Diebeein Auto nur so aus Spaß zu Schrott fah-ren, zählen nicht darunter.

Leicht rückläufig war im vergangenenJahr auch die Zahl der Fahrraddieb-stähle: Registriert wurden 425 Fälle, imVergleich zu 480 in 2011. CodierteRäder werden auch weiterhin von Die-ben deutlich seltener gestohlen, zudemwerden diese Räder von der Polizei auchmeist schneller gefunden und könnenbesser zugeordnet werden. Geordnetnach Gemeinden lag Parchim mit 113

Fällen vorn, gefolgt von Hagenow-Stadtmit 70 Fahrraddiebstählen. In Ludwigs-lust verschwanden 47 Räder, im fastgleich großen Boizenburg waren es 36.Bei den Ämtern liegt Plau mit 18 Fällenvor Eldenburg-Lübz und Wittenburg,die 15 Fälle hatten. Am unteren Endeder Skala stehen die Ämter Hagenow-Land, Crivitz sowie Lübtheen. Hier ver-schwanden jeweils nur drei Räder.

Ein Thema für sich sind und bleiben dieKörperverletzungen, schon wegen derFolgen für die Opfer. Insgesamt gab eshier 1160 Fälle, gegenüber 1112 im Jahr2011. Sieht man sich die Statistik nachStädten und Ämtern an, fällt der Sprungbei Boizenburg auf. Hier gab es in 2012immerhin 99 Fälle, im Jahr zuvor hatte eslediglich 56 Anzeigen gegeben. Auch Zar-rentin hat einen Sprung von 24 auf 52 Fäl-

le gemacht. Eine schlüssige Erklärungdafür gab es nicht. Der Unterschied liegtoft auch im unterschiedlichen Anzeigen-verhalten. Die größten Risiken in SachenKörperverletzung gab es in 2012 in Par-chim mit 160 Fällen. Dann folgt Boizen-burg, dann Hagenow mit 92 Fällen, Lud-wigslust mit 92. Am friedlichsten war esim Amt Banzkow, Hagenow-Land und inder Stadt Lübtheen.

Tatort Internet, oder Internetkrimi-nalität - beides gibt es so natürlich nicht.Dennoch, das bestätigt die Polizei, habendie Straftaten, bei denen das Internet ei-ne Rolle spielt, auch im vergangenen Jahrzugenommen. Eine extra Statistik gibt esdafür jedoch nicht. Die Polizei im Land-kreis ist aber darauf eingestellt. Inzwi-schen gibt es sechs Beamte an den Stand-orten Ludwigslust, Parchim, Hagenow,

Plau, Boizenburg, Crivitz und Sternberg,die auf solche Fälle und damit auf dieSpurensuche im Internet spezialisiertsind. Die Kriminalisten verfügen überspezielle Rechner und Software, um nachden möglichen Verursachern eines Be-truges zu fahnden. Allerdings gilt in demBereich auch das Prinzip Schnelligkeit,wer eher anzeigt, dem kann auch eher ge-holfen werden.

KÖRCHOW Das Pfarrhaus imDorf musste in diesen Tagenimmer wieder als Fotostudioherhalten, für ein ganz be-sonderes Projekt. Die Ham-burger Fotografin ValérieWagner wird Menschen ausdem Pfarrsprengel Körchowmit ihrem jeweils Heiligstenzeigen. Was das ist, liegt beijedem selbst. Für HenryPlengemeyer, der in Caminlebt aber eigentlich mehr alsKfz-Meister mit seiner Werk-statt in Lehsen bekannt ist,ist das Heiligste sein Rosen-kranz, den er stets und stän-dig in der Hosentasche trägt.Dem bekennenden 45-jähri-gen Katholiken gibt der Talis-mann Halt im Leben, den ha-be er schon ewig bei sich.Plengemeyer stellte sichebenso der Kamera der Ham-burger Fotografin wie vieleweitere Menschen aus Kör-chow und Umgebung. Man-che brachten ein Foto mit, ei-ne junge Mutter ließ sich mit

ihrem Baby fotografieren,das für sie das Heiligste imLeben ist. Fotografin Wag-ner: „Es muss nichts Religiö-ses sein, jeder hat da einenanderen Blick und das will ichzeigen.“ Das Ergebnis wer-den viele Fotografien sein,die ab Ostersonntag 15 Uhr

in der Kirche zu Körchow be-wundert werden können. Ge-plant ist eine Galerie, die biszu 70 Bilder sollen direkt imKirchenraum hängen.

Das Fotoprojekt steht imZusammenhang mit demDeutschen EvangelischenKirchentag, der vom 1. biszum 5. Mai in Hamburg statt-finden wird. Dafür verbringtdie Hamburgerin, die nur mitdem Fahrrad per Bahn nachKörchow kam, gut drei Wo-chen in der Gemeinde, umdort zu leben und ihr Projektumzusetzen. Das heißt tref-fend „Der heilige Strohsack“.Die Gemeinde Körchow hat-te sich dafür beworben undwurde ausgewählt. PastorTim Anders freute sich imSVZ-Gespräch über das gro-ße Interesse in der Gemeindeund die vielfältige Unterstüt-zung. Und er ist schon selbstgespannt auf die Eröffnungder Ausstellung am Oster-sonntag. mayk

Eine der Detailaufnahmen vomRosenkranz, der Henry Plenge-meyer seit Jahren wichtig ist.

Undsoentstehen diese Aufnahmen, Fotografin Valèrie Wagner nutzte das Kör-chower Pfarrhaus als zeitweiliges Atelier. FOTOS: VALÈRIE WAGNER/POHLE

„Unkel Bräsig“ bald inHagenow zu Hause?

Einbruch inBoissower Ferienhaus

W i r s i n d f ü r S i e d a

Po l ize i

Kripo: Landkreisist der sicherste imBundesland

Weniger Autos gestohlen

Kriminal s ta t i s t ik 2012 für den Landkre i s Ludwigs lus t -Parchim

Codierung schreckt Diebe ab

Mehr Gewalt in Boizenburg

Internet nicht ohne Risiken

Kunstprojekt zu Ostern in Körchow:Was ist Menschen eigentlich heilig?

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Evangelische Kirche in Mecklenburg-Vorpommern

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Kirchgemeinde Körchow

Kirchentags-Kunst in Mecklenburger Dorfkirche zu Ostern

29.03.2013 ǀ Hamburg/Körchow. Die Hamburger Fotokünstlerin Valérie

Wagner zeigt Ostern in der Mecklenburger Dorfkirche von Körchow

(Kreis Ludwigslust-Parchim) die Ergebnisse ihres Kirchentags-

Kunstprojekts.

Eröffnet wird die Ausstellung am Ostersonntag (31. März) um 15 Uhr. Drei

Wochen lang hatte Wagner im Pfarrhaus Körchow gelebt und mit

Gemeindegliedern ihr Projekt "Der Heilige Strohsack" umgesetzt. Nachgegangen

waren sie der Frage "Was ist mir heilig?". Die Bilder sind bis Ostermontag in der

Kirche zu besichtigen. Gemeinsam mit neun weiteren Künstlern wird Wagner ihre Werke am 4. Mai auf dem 34. Deutschen Evangelischen Kirchentag in der Hamburger Hauptkirche St. Katharinen (Speicherstadt) präsentieren.

Quelle: epd

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