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Homecare-Versorgung care team

Homecare Katalog 2010:Pflege-Welt LiO s01-21 · Homecare-Versorgung care team. ... Laufende Überprüfung und Dokumen-tation der erbrachten Leistungen Beratung Individuell und persönlich

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H o m e c a r e - V e r s o r g u n g

care team

Liebe care team-Kundin, lieber care team-Kunde,

als einer der führenden Anbieter medizinischer Hilfsmittel und Gesund-heitsdienstleistungen bieten Ihnen die einzelnen care team-Fachhändlervor Ort ein Optimum an Qualität, freundlichem Service sowie kompe-tenter Beratung und Begleitung. Immer mit dem Ziel: Die Lebensqualitätunserer Kunden zu verbessern.

Homecare umfasst die Versorgung eines Menschen zu Hause mit(erklärungsbedürftigen) Hilfsmitteln, Verband- und Arzneimitteln durchgeschultes Fachpersonal im Rahmen einer ärztlichen Therapie. DasBesondere sind jedoch die zusätzlichen Dienstleistungen wie die Zu-sammenführung der sächlichen Ansprüche, die Planung und Organi-sation von der Entlassung aus dem Krankenhaus, der Koordinierungder Leistungserbringer und der Klärung der Kostenübernahme bis hin zuder Versorgung des Patienten, einschließlich der Einweisung in die Pro-dukte und Therapiekontrolle.

Gerne beraten Sie die care team-Experten im Hinblick auf einengezielten und sinnvollen Hilfsmitteleinsatz und stehen Ihnen in allenFragen rund um die Homecare Versorgung zur Verfügung.

Wir freuen uns auf Sie!

Ihr care team-Fachhändler2

MRSA 48

Stoma-Versorgung 38Ileostomie 40Kolostomie 41Urostomie 42Zubehör 43

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Dokumentation 52

Ernährung 12Trinknahrung 14Technik-Systeme 16Nahrungsergänzungprodukte 17Enterale Ernährung 18Parenterale Ernährung 19

Wundversorgung 28Ulcus cruris 30Diabetische Ulcera 32Dekubitus 34

Inkontinenz-Versorgung 20Harn-Inkontinenz 22Stuhl-Inkontinenz 26

Allgemeine Informationen 4Wir über uns 4Patientenüberleitung 8Integrierte Versorgung 10Versorgungsablauf für Hilfsmittel 11

Tracheostoma-Versorgung 44

Häusliche Pflege 56

Stichwortverzeichnis 68

INHALT

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Den richtigen Partner erkennt man am Lächeln!Versorgen – Beraten – Betreuen – DokumentierenDas lächelnde Gesicht ist das Markenzeichen von über 100 Homecare-Unternehmenin Deutschland, die sich zu einer kompetenten Leistungsgemeinschaft zusammenge-schlossen haben:

dem care team.

Als einer der führenden Anbieter betreuen die einzelnen care teams vor Ort Betroffeneim Krankenhaus, in ihrer häuslichen Umgebung oder in Einrichtungen der Alten- oderKrankenpflege. Die Zeit nach der Krankheit ist für viele Menschen schwer zu bewälti-gen. Der Umgang mit dem Handicap ist noch ungewohnt, und die Angst vor Alltags-situationen verunsichert zusätzlich. In dieser Zeit ist der enge Kontakt zur vertrautencare team-Fachkraft eine wichtige Unterstützung. care team-Mitarbeiter sind leichterreichbar, wenn es Probleme gibt oder der Patient Fragen hat.

Wir sind der Überzeugung, dass eine vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Beteilig-ten die Grundlage für eine fachgerechte und einfühlsame Versorgung ist. Damit ist derAnspruch vertreten, den alle care team-Mitglieder vertreten. Als verlässliche Partnervon Krankenkassen, Kliniken, Medizinern, ambulanten Pflegediensten und Patienten.Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, allen betroffenen Menschen zu helfen.Immer mit dem einen Ziel:

Die Lebensqualität unserer Kunden zu verbessern.

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Immer mehr Menschen wollen trotz chronischer Erkrankung ein möglichstunabhängiges und selbstständiges Leben führen.Hochwertige Produkte und umfangreiche Dienstleistungen eines jeden careteams wie Beratung, Organisation und Anleitung zur Selbsthilfe machen dasmöglich. care team verbindet das Produkt mit der notwendigen Dienstleistung, mitdem Ziel, eine für jeden betroffenen Menschen möglichst einfache und gleich-zeitig qualitativ hochwertige Versorgung sicherzustellen.Therapien, die nach dem Krankenhausaufenthalt im häuslichen Bereich durch-geführt oder fortgesetzt werden, müssen die gleiche Qualität der Versorgung ga-rantieren. Deshalb wird bei care team-Mitgliedern ausschließlich medizinischgeschultes Personal eingesetzt, das regelmäßig an Weiterbildungsmaßnahmenteilnimmt.

Gesundheitplanen

Erfahrung schafft Vertrauen

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INTENSIVE BETREUUNGcare team ist über 100-mal bundesweit vertreten – auch in Ihrer Nähe. Die Mitarbeiter

kommen auf Wunsch zu Ihnen nach Hause, oder Sie können sich in den speziell ein-

gerichteten Beratungsräumen der care team-Partner beraten und betreuen lassen.

Eine intensive Betreuung nach der Operation im Krankenhaus und zu Hause hilft dem

Patienten, das Leben mit dem Handicap neu zu meistern. Wir sind davon überzeugt,

dass eine vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Beteiligten die Basis für eine fachge-

rechte und einfühlsame Versorgung ist.

DISKRETE HAUSBESUCHEDiskretion ist uns wichtig. Deshalb besuchen wir unsere Kunden in normaler Alltags-

kleidung und benutzen neutral gestaltete Fahrzeuge. So können Sie sicher sein, dass

ein Hausbesuch eines care team-Mitarbeiters wie ein ganz normaler Besuch wirkt.

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LIEFERSERVICEDie optimale Versorgung unserer Kunden ist für uns selbstverständlich. Die Versor-

gungsprodukte werden im Regelfall binnen 48 Stunden ausgeliefert. Ein Service, der

zusätzliche Sicherheit gibt. Zuverlässig, diskret und schnell.

Durch regelmäßige Lieferungen stellen wir sicher, dass die Patienten nur das geliefert

bekommen, was sie benötigen. So können überflüssige und kostenträchtige „Waren-

lager“ gar nicht erst entstehen.

REGELMÄSSIGE SCHULUNGENUnsere Fachkräfte verfügen in der Regel über die Ausbildung als Fach-Kranken-

schwester oder -pfleger für Stoma-, Inkontinenz- und Wundversorgung. Damit das fach-

liche Wissen immer auf dem aktuellen Stand ist, nehmen unsere Mitarbeiter regel-

mäßig an Schulungen teil.

Ebenfalls geben wir das erworbene Fachwissen in zahlreichen Fortbildungsveranstal-

tungen an unsere Kunden weiter. Wir schulen und informieren das Pflegepersonal der

Kliniken, Pflegestationen und Altenheimen in unseren Spezialgebieten.

Selbstverständlich trainieren unsere Fachkräfte auch individuell das Umfeld der Betrof-

fenen.

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KOORDINATION – BEGLEITUNG – ÜBERLEITUNGDas deutsche Gesundheitswesen befindet sich in einem anhaltenden Strukturwandel. Aus

diesem Grund ist ein umfassendes ambulantes Case-Management mit integrierten Thera-

piekonzepten heute ein wichtiger Schlüssel für einen langanhaltenden Therapieerfolg.

Auch vor dem Hintergrund zunehmend spezialisierter medizinischer und sozialer Dienst-

leister wird die Organisation der Versorgung für den betroffenen Patienten und seine An-

gehörigen mit der Zeit immer komplexer und unüberschaubarer.

Die Zielsetzung unseres Case-Managements ist es, alle Abläufe bei der Behandlung eines

Patienten aus einer Hand zu koordinieren und ihm so eine optimale und lückenlose Ver-

sorgung zu ermöglichen. Unser Case-Management versteht sich als interdisziplinärer Pro-

zess, bei dem alle erforderlichen Maßnahmen mit den dazugehörigen Beteiligten zusam-

mengefügt werden. Somit steht einerseits die Vermeidung unnötiger Doppeluntersuchun-

gen sowie die erneute Wiederaufnahme ins Krankenhaus aufgrund derselben Erkrankung,

andererseits eine Verkürzung der stationären Behandlung und die Erhöhung der Wirt-

schaftlichkeit im Vordergrund unserer Arbeit.

Krankenkasse

Reha-Zentrum

HerstellerAmbulanter Pflegedienst

Krankenhaus

Altenheim/Pflegeheim

Facharzt/Hausarzt

Patientenüberleitung(Case-Management)

KUNDE+

PATIENT

CA

SE-MANAGER

BERATUNG + BETREU

UNG

DER AMBULANTE CASE-MANAGER:Koordination aller an der Therapie beteiligten Partner

Apotheke

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Technische UnterstützungIndividuelle Anpassung von Hilfsmittelndurch Spezialisten

Hilfsmittel auf Probe

Reklamationsservice

Umfangreicher Reparaturservice

Sonderanfertigungen

24-Stunden-Service

Administrative UnterstützungErstellung von Kostenvoranschlägen

Finanzielle Abwicklung mit den Kranken-oder Pflegekassen sowie Einrichtungender häuslichen Pflege

Unser Service für Sie:

Unser Therapieangebot:

Wundtherapie

Enterale Ernährung

Parenterale Ernährungstherapie

Stomatherapie

Inkontinenztherapie

Tracheostomatherapie

Onkologische Therapie

Komplettversorgungaus einer Hand!

Case-ManagementEinzelfallbezogene Abstimmung alleran der Therapie beteiligten Partner

Planung und Organisation derAnschlusstherapie bereits beiBeginn der ärztlichen Versorgung

Überleitung von Patienten in diehäusliche oder stationäre Pflege

Laufende Überprüfung und Dokumen-tation der erbrachten Leistungen

BeratungIndividuell und persönlich auch zuHause

Abwicklung der Kostenübernahmemit den Krankenkassen

Unterstützung bei allen Formalitäten

Integrierte VersorgungIHR PLUS AN VERSORGUNGAngesichts der heutigen Herausforderungen im Gesundheitswesen – veränderte Alters-

struktur, die Zunahme chronischer Erkrankungen und Mehrfacherkrankungen, sowie

Über-, Unter- und Fehlversorgung – hat der Gesetzgeber neue Handlungsmodelle für

die Beziehungen zwischen Kostenträgern und Leistungserbringern entwickelt.

Mit dem Modell der integrierten Versorgung sollen die drei Leistungsbereiche des Ge-

sundheitswesens – die ambulante, die stationäre und die rehabilitative Versorgung von

Patienten – besser vernetzt werden. Und das bei weiterhin hoher Qualität der medizi-

nischen Leistungen und gleichzeitiger Senkung der Gesundheitskosten.

Krankenkasse

Reha-Zentrum

Apotheke

HerstellerAmbulanter Pflegedienst

Krankenhaus

Altenheim/Pflegeheim

KUNDE+

PATIENT

care team

Sanitätshaus Aktuel

l

Die Ziele von care team sind u.a.:

Ein optimales Zusammenspiel zwischen stationärer und ambulanter TherapieQualitätssicherung der ambulanten Versorgung durch ein professionellesPatientenmanagementOptimierte Behandlungsabläufe in der ambulanten VersorgungStandardisierte Vergütungsmodule anhand von Versorgungspauschalen fürfestgelegte TherapieabläufeÜbernahme von Budgetverantwortung

DAS INTEGRIERTE VERSORGUNGSMODELL

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Facharzt/Hausarzt

Versorgungsablauf fürHilfsmittel

über KostenträgerAbgabe der Verordnung des Versicherten an care team

Beratung des Versicherten im care team, der stationären Einrichtung oderzu Hause

Bewilligung durch den Kostenträger

Auslieferung und Einweisung

Berechnung an den Kostenträger

Weiterführende Betreuung des Versicherten und Dokumentation durch care team

Kostenvoranschlag an den Kostenträger

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Ernährung

Essen hält Leib und Seele zusammen. Im Sprichwort wird anschaulich,was Essen für uns bedeutet: Zum einen Nährstoffe für einen funktionieren-den Organismus, zum anderen bereitet der Geschmack des Essens einsinnliches Vergnügen. Erkrankungen können dazu führen, dass Nahrungnicht mehr auf dem natürlichen Weg aufgenommen werden kann. In die-sen Fällen wird Nahrung über Sonden direkt in den Magen oder Darm(„enteral“) gegeben. care team-Fachkräfte mit spezieller Ausbildung be-raten Patienten und deren Angehörige bei der Auswahl und Anwendungder jeweils erforderlichen Ernährung. Voraussetzung für eine künstlicheErnährung daheim ist eine angemessene Schulung, wie sie von care teamErnährungsfachkräften geleistet wird. Dabei lernen die Betroffenen dieBandbreite der verschiedenen Ernährungsprodukte kennen und werdenim Umgang mit Ernährungssonden und -pumpen angeleitet.

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TrinknahrungAllgemeinLaut Statistischem Bundesamt waren im vergan-genen Jahr knapp mehr als zwei MillionenMenschen in Deutschland untergewichtig. Dabeistehen Untergewicht und Mangelernährung oft ineinem direkten Zusammenhang und treten ge-meinsam auf. Die Gefahr der Mangelernährungbesteht darin, dass Sie oft nicht bemerkt wird.Werden Energie, Vitamine, Mineralstoffe undSpurenelemente über einen längeren Zeitraumnicht ausreichend aufgenommen, sind gesund-heitliche Beschwerden die Folge.Bei care team finden Sie ein umfangreichesSortiment an Trinknahrung, mit dessen gezieltemEinsatz sich der Kreislauf des Energie- und Nähr-stoffmangels unterbrechen lässt.

Gründe für eine MangelernährungGerade bei älteren Menschen ist eshäufig eine Verkettung mehrerer Fak-toren. Die Gründe sind sehr vielfältigund lassen sich wie folgt unterteilen:

Kau- und SchluckstörungenVermindertes Geruchs- undGeschmacksempfindenNebenwirkungen von MedikamentenSoziale FaktorenKonsumierende Krankheiten

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HinweisOft kann das Problem der Mangelernährung nicht einfach durchdie Erhöhung des Nahrungsangebotes bewältigt werden. DasGegenteil ist der Fall: Je größer die Menge auf dem Teller, umsogrößer ist der Widerstand zu essen.Das Ziel ist es dann, in kleinen Portionen so viel Energie, Vita-mine und Mineralstoffe wie möglich aufzunehmen. Hier emp-fiehlt sich eine leckere Trinknahrung. Dies hat den Vorteil, dassman leicht und ohne Mühe mit wenigen Schlücken einen großenTeil seines Tagesbedarfes an Energie, Vitaminen und Mineral-stoffen decken kann.

Merkmale einer MangelernährungFolgende Merkmale sind dabei typisch:

Gewichtsverlustschwache Immunabwehrverzögerte WundheilungErschöpfungKraftlosigkeit

Indikationen für MangelernährungDie adäquate und effektive Therapieeiner Fehlernährung setzt eine Klärungder zu Grunde liegenden Ursachen vo-raus. Als mögliche Ursachen kommenverschiedene Indikationen in Betracht:

Magersucht (Anorexia nervosa)LungenerkrankungenUngewollter Gewichtsverlust/KachexieFlüssigkeitsrestriktionenWundheilungsstörungen/DekubitusMukoviszidoseGastrointestinale ErkrankungenKau- und SchluckstörungenDiabetes mellitusDemenzPerioperative ErnährungKrebs

Technik & Nahrungsergänzung

ErnährungspumpenEine Ernährungspumpe ge-währleistet eine Unterstüt-zung der Mobilität, da sie so-wohl im stationären als auchim ambulanten Bereich ein-gesetzt werden kann. Durchdie gleichmäßige Applika-tion von Sondennahrung miteiner festgelegten Menge ineiner festgelegten Zeit ge-währleistet sie einen kontrol-lierten Nahrungsaufbau.

SondensystemeDie Entscheidung für den Einsatz einer Ernäh-rungssonde wird bei einer nicht ausreichen-den Möglichkeit der oralen Nahrungsauf-nahme getroffen. Hier kann zwischen zweiMöglichkeiten entschieden werden:

Transnasale SondenPerkutane Sonden

ApplikationssystemeDie Verabreichung der enteralenErnährung über eine Sonde kannje nach deren Lage und dem Zu-stand des Patienten über die fol-genden Applikationssysteme er-folgen:

BlasenspritzeSchwerkraftüberleitsystemePumpenüberleitsysteme

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BeschreibungVitamine und Mineralstoffe sind unverzichtbar für den gesamten Stoffwechsel. Dader Körper sie aber nicht selbst produzieren kann, müssen sie mit der Nahrungzugeführt werden. Gerade im fortschreitenden Alter und in der Rekonvaleszenzist eine ausreichende Nährstoff-Versorgung besonders wichtig. Menschen mitSchluckstörungen (Dysphagie) verlieren durch den Einsatz von Andickungsmittelnihre Angst vor dem (ver)schlucken und können sich endlich wieder „sicher” ernäh-ren. Im Gegensatz zur pürierten Kost behält die angedichtete Mahlzeit ihr attrak-tives Aussehen und kann appetitlich auf einem Teller angerichtet werden. AuchFlüssigkeiten aller Art können ohne Problem angedickt werden.Die hier gezeigten Produkte schmecken nicht nur gut, sondern versorgen den Kör-per auch mit lebenswichtigen Vitaminen und Mineralstoffen.

Wussten Sie schon…1,6 Millionen der 19,4 Millionen Bundes-bürger über 60 Jahre leiden unter Mangel-ernährung, davon 1,3 Millionen zu Hause!** Quelle: Deutsche Seniorenliga e.V.www.dsl-mangelernaehrung.de

UUnser ccare tteam-Tipp!

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Enterale-/Parenterale Ernährung

Faktoren

Mögliche Faktoren für den Einsatz en-teraler Ernährung sind beispielsweise:

BewusstlosigkeitSchluckstörungenEntzündungen im Magen-Darm-TraktAppetitlosigkeitAltersschwäche

Beschreibung

Unter enteraler Ernährung versteht man eine flüssige Nährstoffzufuhr, welche über den Ma-gen-Darm-Trakt gegeben wird. Sie kann über eine Sonde verabreicht werden oder aber alsZusatznahrung auch getrunken werden. Sie ist nach den Empfehlungen der Deutschen Ge-sellschaft für Ernährung (DGE) zusammengestellt und enthält im richtigen Verhältnis:

Elektrolyte/MineralstoffeEiweißFetteKohlenhydrateVitamineSpurenelemente

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BeschreibungUnter parenteraler Ernährung wird die Zufuhr von Nahrungsbestandteilen und Flüssigkeit un-ter Umgehung des Magen-Darm-Kanals verstanden. Alle Nährstoffe werden bedarfsgerechtüber einen venösen Zugang, d.h. in ein Blutgefäß, verabreicht.

Warum ist eine parenterale Ernährung notwendig?Täglich müssen dem Körper lebensnotwendige Nährstoffe zugeführt werden, die Sie nor-malerweise beim Essen mit der Nahrung aufnehmen. Eine parenterale Ernährung, d.h. dieZufuhr dieser wichtigen Nährstoffe über ein Blutgefäß, wird dann notwendig, wenn einenormale Nahrungsaufnahme oder eine Sondenernährung (Zufuhr von Nährlösungen übereinen dünnen Schlauch in den Magen oder Darm) nicht möglich sind. Dabei liegen die Ur-sachen meist in der Grunderkrankung, dem begleitenden Ernährungszustand und den durch-geführten Therapiemaßnahmen (wie Operation, Strahlen- und Chemotherapie).

Auch zu Hause stellt eine parenterale Ernährung kein Problem dar!Moderne Produkte und kompetente Beratung stellen sicher, dass eine parenterale Ernährungauch zu Hause problemlos durchgeführt werden kann. Die care team-Fachkraft vor Ort küm-mert sich um einen reibungslosen Ablauf und beantwortet Ihnen auch gerne offene Fragen.

Für mehr Lebensqualität…care team bietet Ihnen eine individuelle Ernährungsplanung an.

UUnser ccare tteam-Tipp!

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Inkontinenz-Versorgung

Etwa 7-8 Millionen Menschen in Deutschland leiden an Inkontinenz.(Quelle: Deutsche Kontinenzgesellschaft)

Die Mehrzahl spricht jedoch nicht darüber und behilft sich aus Unwissen-heit mit ungeeigneten Mitteln. Den meisten könnte geholfen werden:mit diskreter und fachkompetenter Beratung, mit hochwertiger Inkonti-nenzversorgung und anschaulichen Beratungshilfen für die richtigeProduktauswahl.

Hierbei hilft Ihnen gerne Ihr care team-Fachberater.

Alle Menschen kommen inkontinent zur Welt. Die bewusste Kontrolle überdie Ausscheidungen erlangen sie erst im Laufe der Zeit. Verschiedene Er-krankungen, Behinderungen oder der normale Alterungsprozess könnendazu führen, dass Menschen Urin und Stuhl wieder unkontrolliert verlie-ren.

Als Inkontinenz bezeichnet man das Unvermögen, Harn oder Stuhl will-kürlich im Körper zurückzuhalten. Demzufolge unterscheidet man zwi-schen Harn- und Stuhlinkontinenz. Die Auswahl der Inkontinenzversor-gung richtet sich danach, welche Indikation vorliegt oder welches Inkonti-nenzprodukt dieser am besten gerecht wird.

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Harn-Inkontinenz

UrsachenDie häufigsten Ursachen für eine Harn-Inkontinenzsind beispielsweise:

SchlaganfallMultiple SkleroseParkinson’sche KrankheitAlzheimerkrankheit oder DemenzVerletzung des Schließmuskelsaltersbedingte Erschlaffung des Schließmuskelsoperative Eingriffe an Prostata und Blaseneurogene (von den Nerven ausgehende)Blasenentleerungsstörungen, z. B. QuerschnittslähmungMedikamenteneinwirkung

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Zwei unterschiedliche Versor-gungsarten stehen grundsätzlichbei der Harn-Inkontinenz zurVerfügung:

aufsaugende Produkteableitende Produkte

Aufsaugende Produkte:Bei den aufsaugenden Produktenwerden Vorlagen nur dann ver-wendet, wenn kleine Mengen auf-zufangen sind. Sie geben dem Be-troffenen eher ein „Sicherheits-gefühl“ und sind bequem zu tra-gen. Für mittlere und schwere In-kontinenzformen stehen anato-misch geformte Vorlagen zurVerfügung, die zusammen mitwiederverwendbaren Fixierhosenbenutzt werden. Weiterhin gibt esKrankenhosen, die wie normale

Unterwäsche getragen wird.Die sogenannten Inkontinenzslipsoder Windelhosen werden ge-nauso wie die Höschenwindelnbei Kleinkindern verwendet.

Ableitende Produkte:KondomurinaleKatheterEinmalkatheter für dieintermittierende Selbst-katherisierungUrinbeutel (Beinbeutel,Bettbeutel, Beutel für Roll-stuhlfahrer usw.)

Diese Hilfsmittel ermöglichen esdem Betroffenen, wieder aktiv amsozialen Leben teilzunehmen undsein Selbstwertgefühl zu steigern.

Gut zu wissen…Bei Auswahl und Anwendung dereinzelnen Produkte berät Sie gerneIhre care team-Fachkraft.

UUnser ccare tteam-Tipp!

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Harn-Inkontinenz

Kondom-Urinale sind entwedermit separatem Haftstreifen oderintegrierter Haftfläche erhält-lich. Sie sind flexibel und miteinem zieharmonikaförmigenKnickschutz versehen. Hiedurchgewährleisten sie eine sichereHaftung und gestatten somiteine lange Tragedauer.

Allgemeine Information:

Neben der herkömmlichen Inkontinenz-Versorgung (saugende Inkontinenzprodukte) bietetcare team speziell für Rollstuhlfahrer ableitende Systeme an. Diese Produkte spiegeln nureine kleine Auswahl wider. Insbesondere bei der Versorgung mit Inkontinenzhilfsmitteln,die direkt mit empfindlichen Hautpartien in Berührung kommen, nehmen neu entwickelteMaterialien einen immer größeren Stellenwert ein.

Einfach, diskret und sicher…Die speziell für Rollstuhlfahrer entwickelten Rollibeutel bieten die Möglichkeit dereinfachen und direkten Entleerung im Sitzen.

UUnser ccare tteam-Tipp!

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Kompetenz, die Ihnen weiterhilft…Bei allen Fragen über das Leben mit der Inkontinenz berät Sie gerne Ihrcare team-Fachberater.

UUnser ccare tteam-Tipp!

BeschreibungMan unterscheidet bei der Harn-Inkonti-nenz folgende Inkontinenzformen:

1) Stressinkontinenz2) Dranginkontinenz3) Reflexinkontinenz4) Überlaufinkontinenz5) Extraurethrale Inkontinenz

Allgemeine Information:Der intermittierende Selbstkatheterismus mittelseines Einmalkatheters ist eine immer häufiger ge-nutzte Alternative zu Urinalkondomen, geradebei mobilen Menschen. Einmalkatheter findenPlatz in jeder Tasche und sind sicher sowie leichtin ihrer Handhabung.

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Stuhl-Inkontinenz

Wir helfen weiter…Über die verschiedenen Eigen-schaften der einzelnen Materia-lien informiert Sie gerne Ihrcare team.Gewissenhaft, neutral und aufdem neuesten Stand.

UUnser ccare tteam-Tipp!

Beschreibung/IndikationenFür die Versorgung einer Stuhl-In-kontinenz stehen folgende Hilfs-mittel zur Verfügung:

AnaltamponsBettschutzunterlagenIrrigationssystemeWindelhosen

Mögliche Indikationen für eineStuhl-Inkontinenz sind beispiels-weise:

Erkrankungen von Rektum,Analkanal oder der äußerenHautStörung der ReservoirfunktionNeurologische ErkrankungenPsychiatrische ErkrankungenDeszensus des BeckenbodensVerlust von Reservoir- undDehnungsrezeptoren

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Erstattung von Inkontinenzprodukten:

Die benötigten Hilfsmittel bei Inkontinenz sind zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung(GKV) verordnungs- und erstattungsfähig (BSG-Urteil Az.: 3 RK 15/89 vom 07.03.1990). DerAnspruch gilt auch im stationären Pflegebereich.

Wichtig:Auf dem Rezept ist ein Hinweis auf den Verordnungsgrund anzugeben, z. B.:

„Harn- und/oder Stuhl-Inkontinenz: Behandlung einer Krankheit, z. B. Dekubitus/Dermatosen”„Harn- und/oder Stuhl-Inkontinenz: zur Prävention von Hauterkrankungen bei Demenz”„Harn- und/oder Stuhl-Inkontinenz: Ermöglichung der Teilnahme am gesellschaftlichen Leben”

Eine Verordnung bis zur 7. Stelle der Hilfsmittelnummer ist ausreichend. Die namentliche Verord-nung eines Produktes ist im Einzelfall möglich.

Allgemein…Für eine reibungslose Kostenübernahme der Krankenkasse sind die genaue Größe,Stückzahl und der Versorgungszeitraum auf dem Rezept anzugeben.

UUnser ccare tteam-Tipp!

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Wundversorgung

Wunden sind weit verbreitet:

Dekubiti bei bettlägerigen Patienten, verschiedene Ulcera bei Menschen mitschweren Venenleiden und schlecht heilende Wunden bei Diabetikern.

Oft führt die konservative Therapie mit Gaze und Verbänden nicht zum ge-wünschten Ergebnis. Deshalb setzt sich care team bei Ärzten für den verstärk-ten Einsatz von Produkten der modernen Wundversorgung ein:

Hydrokolloidverbände und Alginate begünstigen eine schnelle Wundheilungim feuchten Milieu. Für die Patienten hat dies den großen Vorteil, dass dieWundversorgung in größeren Zeitintervallen erfolgen kann. Der Verband wirdnur gewechselt, wenn es notwendig ist.

Mit der modernen Wundtherapie werden zudem enorme wirtschaftliche Ein-sparungen möglich. Die höheren Kosten für den einzelnen Verband werdendurch den geringeren Pflegeaufwand und die kürzere Therapiezeit mehr alsausgeglichen. So werden wirtschaftliche Reserven genutzt, von denen außer-dem die Patienten profitieren.

Die Wunden heilen schneller, schmerzreduzierter und unter verminderter Nar-benbildung.

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Ulcus cruris

BeschreibungDas Ulcus cruris (Unterschenkelgeschwür oder „offene Beine”) ist ganz allgemein ein Sub-stanzverlust am Unterschenkel, der zu einer nicht normal heilenden Wunde führt. Die meistenentstehen durch Venenleiden. Venenerkrankungen, Diabetes, Ödeme und arterielle Durchblu-tungsstörungen sind sehr oft die Folge von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Um die Ursache einesUlcus cruris zu ermitteln, ist es zwingend notwendig, die Grunderkrankung des Patienten zukennen. Abhängig von der Krankengeschichte und dem Zustand der Wunde sind sehr unter-schiedliche und individuelle Behandlungskonzepte erforderlich. Wichtig ist in jedem Fall einegenaue Abklärung der Ursachen durch den behandelnden Arzt.

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FaktorenMögliche Faktoren die eine Wundheilunghemmen können sind beispielsweise:

AllergienAustrocknungBlutungenHämatomeInfektionenKälteNekrosenTraumatisierende OperationstechnikenUngünstige WundbeschaffenheitUnsteriler VerbandswechselVitaminmangel

Wie die neue Haut intakt bleibt…Die Abheilung eines venösen Beinulkus bedeutet nicht, dassauch die Ursache geheilt wurde. Die Patienten leiden für denRest ihres Lebens an der venösen Insuffizienz. Bei Patienten, dienicht kontinuierlich mit Kompression behandelt werden, kommtes häufig zum Rezidiv. Die care team-Fachberater helfen Ihnen,zu lernen, wie die weiterführende Behandlung ihrer Erkrankungim Rahmen der Kompressionstherapie leicht durchzuführen istund in das tägliche Leben eingebunden werden kann.

UUnser ccare tteam-Tipp!

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Diabetische Ulcera

AllgemeinDiabetes mellitus ist eine chronische Erkran-kung, die entweder durch eine unzurei-chende Produktion von Insulin durch dieBauchspeicheldrüse (Pankreas) oder durchdas Unvermögen des Körpers, das produ-zierte Insulin zu verwerten, verursacht wird.Der Zustand erfordert eine ständige Über-wachung, damit er unter Kontrolle bleibt,und geht mit einer Reihe schwerer Kompli-kationen wie vaskulären Erkrankungen, Re-tinopathie, diabetischer Nephropathie unddiabetischem Fußsyndrom einher.

Das diabetische Fußsyndrom kann mit Fol-gendem verbunden sein:

Erhöhtes InfektionsrisikoEingeschränkte MobilitätGeringere Lebensqualität

Eine optimale Behandlung des diabetischenFußsyndroms ist bei der Pflege von Patien-ten mit Diabetes unbedingt notwendig.

Wissenswert…Schätzungen zufolge entwickeln etwa 15 %der mehr als 150 Millionen Menschen mitDiabetes weltweit in irgendeinem Stadiumein diabetisches Fußsyndrom.

UUnser ccare tteam-Tipp!

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Für mehr Lebensqualität…Die Produktauswahl muss der jeweiligen Wundsituation ange-passt werden. Sprechen Sie mit Ihrer care team-Fachkraft.

UUnser ccare tteam-Tipp!

BeschreibungBei der Entwicklung des diabetischen Fußes werden zwei Formen unterschieden. Erstens,der neuropathische Fuß. Er ist noch vor der Entstehung von offenen Geschwüren an typi-schen Warnzeichen, wie z. B. ungewöhnlich trockene Haut des Fußes oder starke Schwie-len an Druckstellen, zu erkennen.

Zweitens, der ischämische Fuß. Wird der Diabetes Mellitus festgestellt, so besteht in derRegel schon eine periphere Durchblutungsstörung. Erste Warnzeichen hierfür sind z. B.bläulich verfärbte und kalte Füße sowie Schmerzen auch bei geringen Belastungen.

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Dekubitus

BeschreibungEs handelt sich beim Dekubitus um einen Haut-defekt, der infolge des körpereigenen Auflage-druckes hervorgerufen wird. Man spricht daherauch vom Druckgeschwür. Solche Druckge-schwüre bilden sich bei permanent sitzenden oderliegenden, immobilen Patienten. Ältere Personensind durch Veränderungen der Haut, reduzierterBeweglichkeit und Sensibilität besonders häufigvon diesen chronischen Wunden betroffen.

RisikenMögliche Risiken für die Entstehungsind beispielsweise:

MangelernährungInkontinenzInfektionenDiabetesChronische ErkrankungenCoxitisMobilität

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Arten moderner WundversorgungsprodukteFür die einzelnen Wundheilungsphasen stehenfolgende interaktive Auflagen zur Verfügung:

HydrokolloideHydrofasernHydrogeleAlginateSchaumstoffeSpül-Saug-KompressenAntibakterielle silberhaltige Produkte

Wussten Sie schon…Informationen über das umfangreiche Ange-bot an Anti-Dekubitus-Matratzen erhalten Siebei Ihrem care team-Mitglied in Ihrer Nähe.

UUnser ccare tteam-Tipp!

FaktorenMögliche Faktoren, die sich positiv auf eineWundheilung auswirken können, sind bei-spielsweise:

Steriler VerbandwechselGewebeschonende OperationstechnikenGute DurchblutungKeimfreie WundverhältnisseLagerung und Ruhigstellung der Wunde

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Wundspülung – Antiseptik

AllgemeinEine andauernde, funktionelle Störung der Mikro-zirkulation führt an der Wundoberfläche und amWundrand zum Untergang von intaktem Ge-webe. Dieser Circulus vitiosus lässt sich durcheine effektive und gleichzeitig schonende Wund-reinigung bei jedem Verbandwechsel durch-brechen.

Nur eine saubere Wunde kannheilen…Zu Beginn der Behandlung und bei jedem Ver-bandwechsel mmuss die Wunde gespült und ge-reinigt werden.

Unser ccare tteam-Tipp!

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AllgemeinVoraussetzung jeder Wundheilung ist die Sauberkeit der Wundober-fläche, des Wundrandes sowie der Wundumgebung. Wundbelägeund Biofilm stören die Mikrozirkulation. Eine gestörte Mikrozirkulationverhindert die Bildung von Granulationsgewebe. Vermehrte Exsudat-bildung ist die Folge. Dies begünstigt wiederum die Entstehung desBiofilms.

Mögliche Einsatzgebiete

Spülung, Reinigung und Feuchthalten von:

Chronischen Wunden

Wundverbänden

Akuten Wunden (Schnittverletzungen,Biss-, Platz- und Schürfwunden)

Thermischen Wunden,(Verbrennungen bis Grad II b)

Chirurgischen Wunden

Spenderarrealen bei Hauttransplantationen

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Stoma-Versorgung

Der Mensch, der aus seiner ganz einzigartigen, persönlichen Lebenssi-tuation heraus zum Stomapatienten wird, erlebt enormen Stress. Alle Ebe-nen des Menschseins werden stark berührt und hohen Belastungsprobenausgesetzt. Gravierende Einschnitte in das Körperbild, die Auseinander-setzung mit der Grunderkrankung und die Konsequenzen im sozialen Um-feld stellen eine Extremsituation für jeden betroffenen Menschen dar. Diecare team-Fachkräfte helfen die Re-Integration des Betroffenen in seinenAlltag zu erleichtern.

Folgende Fragen beschäftigen Stomaträger in aller Regel sehr:

Wann findet ein Versorgungswechsel statt?Welches Versorgungsmittel ist für welches Stoma besonders geeignet?Womit und was wird beim Versorgungswechsel gereinigt?Wie geht man bei der Reinigung vor?Worauf kommt es bei der Auswahl der Versorgungsprodukte an?

Die care team-Fachkräfte sorgen dafür, dass bei Patienten und deren An-gehörigen keine Fragen offen bleiben.

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Wissenswert…Ein Stoma kann endständig (ein-lumig) oderdoppelläufig (doppel-lumig) sein.Ein Stoma kann auf Zeit (temporär) oder aufDauer (permanent) angelegt werden.

UUnser ccare tteam-Tipp!

Ileostomie & Kolostomie

BeschreibungDie Ileostomie ist eine Ausleitung des Dünn-darmes. Der Dickdarm mit dem Schließmus-kelapparat wird dabei völlig entfernt. Weildie Eindickung des Stuhls durch den Dick-darm fehlt, sind die Ausscheidungen ausdem Ileostoma dünnflüssig bis breiig.Ausnahme: Beim doppelläufigen Ausgangund geplanter Rückverlegung der Stomaan-lage werden Dickdarm und Schließmuskel-apparat nicht entfernt.

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BeschreibungVon allen Stomaanlagen sind Kolostomien am häufigsten. Die Kolosto-mie ist eine Ausleitung des Dickdarms und wird meist nach Entfernungdes Afters, des Mastdarmes und eines Teils des Dickdarms angelegt.Die Funktion des Dickdarmes, die Eindickung des Stuhls, ist in der Re-gel gegenüber dem Zustand vor der Operation kaum oder gar nichtverändert.

Allgemeines über die Versorgung mit einem StomaGrundsätzlich unterscheidet man zwischen ein- und zweiteiligen Systemen und zwischenoffenen und geschlossenen Beuteln.Bei einteiligen Versorgungssystemen ist die Haftfläche fest mit dem Beutel verschweißt. DieseVariante bietet hohen Tragekomfort, da das System flexibel ist und nicht aufträgt. EinteiligeSysteme werden bei jedem Wechsel komplett ausgetauscht. Besonders aktive Stomaträgerbevorzugen oft eine solche Versorgung. Zu bedenken ist jedoch, dass die häufigen Wechseleine höhere Beanspruchung der Haut mit sich bringen.Zweiteilige Systeme bestehen aus einer separaten Trägerplatte und dazu passenden Stoma-beuteln. Die Trägerplatte kann mehrere Tage auf der Haut bleiben, gewechselt wird nur derBeutel. Dies schont die Haut und ist einfach in der Handhabung. Allerdings sind diese Sys-teme etwas starrer und passen sich den Bewegungen des Körpers weniger an als einteiligeProdukte.

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Urostomie & Zubehör

BeschreibungDie Urostomie ist eine künstliche Harnableitung. Sie wird er-forderlich, wenn das harnableitende System nicht mehr in derLage ist, den Harn kontrolliert nach außen abzugeben. Diesist der Fall, wenn Harnblase und/oder Harnwege geschädigtbzw. stillgelegt oder entfernt worden sind.

Mögliche Indikationen sindBlasen- und HarnleitertumoreAtresien und MissbildungenSchrumpfblase (Strahlenschäden)Gynäkologische TumoreNeurogene Blasenentleerungs-störungenTumore des kleinen BeckensVerletzungen

Immer für sie da…Ihr care team vor Ort steht fürVersorgungen, die rund um dieUhr und in jeder Lebenslage opti-male Sicherheit und Lebensqua-lität gewährleisten.

UUnser ccare tteam-Tipp!

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HinweiseEin Stoma ist keine keimfreie Körperöff-nung.Demnach muss es also auch nicht sterilversorgt oder desinfiziert werden.Zur Reinigung der Haut um das Stomaherum werden weiche Vlieskompressenempfohlen und spezielle Reinigungsmit-tel angeboten.Nach der Reinigung der Haut um dasStoma darf diese nur mit speziellen fett-freien Cremes oder Lotionen gepflegtwerden, bevor eine neue, saubere Ver-sorgung angebracht wird.

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Tracheostoma-Versorgung

Eine Tracheotomie ist eine chirurgisch geschaffene Atemöffnung in der Vor-derwand der Trachea (Luftröhre), die zur Erleichterung der Atmung dient.

Den operativen Vorgang, bei dem die Trachea geöffnet wird (Tracheo-stoma), nennt man Tracheotomie, bei Verlust des Kehlkopfes, bei der Luft- undSpeiseweg völlig voneinander getrennt werden, Laryngektomie.

Das umfangreiche Hilfsmittelsortiment ist qualitativ hochwertig und optimalauf die Bedürfnisse der Patienten abgestimmt. Neuheiten und Weiterent-wicklungen sorgen dafür, dass die Betroffenen ihr Leben selbstständig undvor allem so unabhängig wie möglich gestalten können.

Hierbei hilft Ihnen gerne Ihr care team-Fachberater.

Tracheostomie

IndikationenMögliche Indikationen sind:

Bei Langzeitbeatmung, z. B. bei Men-schen, die im Koma liegenBei einer akuten Verengung der obe-ren Luftwege, z. B. bei Schwellungen,Insektenstichen, Verletzungen vonaußen o. ä.Bei einer chronischen Verengung deroberen Luftwege, z. B. durch einKrebsgeschwulst, sonstige Tumoreoder Schwellungen

BeschreibungEine Tracheostomie ist die Eröffnungder Luftröhrenvorderwand im obe-ren Drittel zwecks Einführung einerKanüle, über die der Betroffene at-men kann. Ebenfalls ist sie eineEröffnung der Luftröhrenvorder-wand, bei der die Luftröhre aber mitder Haut vernäht wird. Durch die indie Luftröhre eingesetzte Kanüle (Tu-bus) atmet der Betroffene prinzipiellgenauso wie ein gesunder Mensch.Lediglich die obere Passage ist un-terbrochen.

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BeschreibungEin Alltagsleben mit Tracheostomiegestaltet sich in unterschiedlicherWeise und hängt mit dem Krank-heitsbild zusammen. Ein noch in-takter Kehlkopf und die damit ver-bundene Sprechfähigkeit stelleneine hohe Lebensqualität dar.Durch das Fehlen der natürlichenSchutzfunktionen der oberen Atem-wege (wie Nase, Mund und Ra-chenraum) und einen wesentlichkürzeren Weg über die Luftröhre indie Lunge ist eine Lungenentzün-dung die häufigste Komplikationnach einer Tracheostomie.

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MRSA-Dekolonisation

Von über 4 Millionen so genannter „chronischer” Wunden in Deutschlandsind bis zu 40% mit MRSA (Methicillin-resistente Staphylococcus aureus)besiedelt. Fast immer lassen sich Staphylococcus aureus Bakterien nach-weisen, ohne dass die Wunde infiziert ist.

MRSA ist eine Bakterienart, die gegen hochwirksame Antibiotika unemp-findlich geworden ist. Bei gesunden Menschen stellt MRSA keine Gefahrdar, anders ist es jedoch bei Personen mit einem geschwächten Immun-system. Dort kann MRSA zu schwerwiegenden Infektionen führen, die sichwegen der Unempfindlichkeit gegen viele Antibiotika nur schwer bekämp-fen lassen.

Die Verbreitung von MRSA zu verhindern ist daher eine wichtige Auf-gabe. Ein systematisches Hygienemanagement ist dafür unerlässlich:

Screening um potientielle MRSA-Träger zu erkennenDekolonisation der Patienten mit MRSA-BesiedlungSorgfältige Händehygiene, Tragen von Schutzkleidung und Desinfektionvon Flächen und Instrumenten

Bei Fragen zum Thema MRSA hilft Ihnen gerne Ihr care team-Fachberater.

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MRSA-Dekontamination

AllgemeinDie Verbreitung des gefürchtetennosokomialen Keimes erfolgt im-mer durch direkten oder indirektenKontakt. Ein einfacher Hände-druck kann zur Übertragung füh-ren. Überträger sind nicht nur Pa-tienten oder Angehörige – oft sindauch die Hände des medizini-schen Fachpersonals dafür verant-wortlich.

MRSA-Infektionen verlängern dieLiegedauer und erhöhen die Mor-bidität und Mortalität.

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Wissenswert…Ein konsequentes und systematisches Hygienemanagement kanndie Verbreitung von MRSA effektiv reduzieren.

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Mögliche Infektionen durch MRSAWundinfektionen nach Operationen oder beichronischen WundenInfektionen der Haut (Furunkel, Mastitis)AugeninfektionenEntzündung des Knochenmarks (Osteomyelitis)LungenentzündungKomplikationen durch hämatogene Aussaat(Abzesse der inneren Organe, Sepsis, Endokarditis)

BesonderheitenDiese Spezialprodukte sind gezielt auf allen Bereichen einzusetzen, die eineMRSA-Besiedlung aufweisen können:

auf dem Körperin den Ohrenan der Naseim Rachenraum

Die Haut- und Schleimhautverträglichkeit istsehr gut. Ein Abspülen ist nicht nötig und spartAnwendungszeit.

Nach dem Baden oder Duschen (einschließlich Haarwäsche) ist jeweils ein frischesHandtuch sowie frische Unterwäsche und Bettwäsche zu verwenden. Die ausge-wechselte Wäsche sollte bei mindestens 60°C gewaschen werden.

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Patienten-Dokumentation

Eine umfassende und lückenlose Patienten-Dokumentation ist die Grundlagefür eine optimale Versorgung und einen erfolgreichen Heilungsverlauf. Siewird in diesem Zusammenhang von immer mehr Kostenträgern vertraglichgefordert.

Mit der Patienten-Dokumentation wird darüber hinaus der gesetzlichen Ver-pflichtung, die Qualität der eigenen Arbeit langfristig zu sichern, entspro-chen. Das Ziel ist es dabei nicht nur, einen möglichst schnellen Behandlungs-erfolg zu ermöglichen, sondern auch, die damit verbundenen Kosten spürbarzu senken. Denn diese sind in den letzten Jahren, z. B. durch häufige Thera-piewechsel aufgrund von Informationsdefiziten, kontinuierlich gestiegen.

Gerade auch aus diesem Grund setzen der Gesetzgeber und die Kostenträ-ger verstärkt auf eine Vernetzung aller am Behandlungs- und Versorgungs-prozess beteiligten Personen. Ein reibungsloser Informationsaustausch isthierfür eine unverzichtbare Voraussetzung.

Die elektronische Pflegedokumentation der Sanitätshaus Aktuell AG bildetdie Grundlage einer zuverlässigen Dokumentation und offenen Kommunika-tion. Und das über alle Versorgungsfelder.

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Patienten-Dokumentation

AllgemeinDie Software „Elektronische Pflegedokumentation” derSanitätshaus Aktuell AG leistet mehr als eine herkömm-liche Dokumentationssoftware. Dank spezieller Analyse-und Berechnungstools kann die Behandlung und Ver-sorgung auf die individuellen Bedürfnisse der Patientenund Kunden abgestimmt werden. Und das für folgendeVersorgungsbereiche:

Stoma-VersorgungTracheostoma-VersorgungEnterale ErnährungParenterale ErnährungWundversorgungInkontinenz

Damit alle am Versorgungsprozess beteiligten Partnerschnell auf alle relevanten Daten und Informationen zu-greifen können, ist die „Elektronische Patientendoku-mentation” als webbasierte Anwendung konzipiert. Esist also lediglich ein Internetanschluss notwendig, umvon sämtlichen Vorteilen eines effektiven Versorgungs-managements zu profitieren.

Einfach und sicher…Selbstverständlich können auchÄrzten, Pflegekräften, Mitarbei-tern von Kostenträgern oderKrankenhäusern Leserechte zu-gewiesen werden.Alle Nutzer mit Leserechten kön-nen die Daten nur einsehen,aber nicht verändern.

UUnser ccare tteam-Tipp!

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Die Vorteile auf einen Blick:Eine Software-Lösung für alle VersorgungsbereicheSchnellere Bewilligung von Versorgungsmaßnahmen dankeiner lückenlosen DokumentationVermeidung möglicher Mehrfachbehandlungen, Reduzierungder Verbandwechselfrequenz u.v.m.Durch die Vernetzung eine verbesserte Zusammenarbeit alleran der Versorgung BeteiligtenSchnellere und zielgerichtete VersorgungVerbessertes Entlassungs- und ÜberleitmanagementIndividuelle Anamneseformulare und Besuchsberichte mitDatei- und FotoanhängenHistorienübersicht und DokumentenarchivierungVon überall direkter Zugriff auf relevante Datenu.v.m.

Effizientes Versorgungsmanagement…Mit Hilfe dieses computergestützten Systems lassen sich sektorübergreifend, berufsgrup-penübergreifend, plattformunabhängig, unter Einhaltung rechtlicher Vorgaben und unterBerücksichtigung der Anforderungen der Kostenträger alle relevanten Daten erfassen.

UUnser ccare tteam-Tipp!

Vernetzung aller beteiligten Partner – für eine optimale Versorgung:

GrößtmöglicheUnterstützungin jeder Lebenslage

GrößtmöglicheUnterstützungin jeder Lebenslage

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Häusliche PflegeImmer mehr Menschen sind auf Pflege angewiesen. Pflegebedürftigkeitkann jeden treffen. Dies ist nicht nur eine Folge der demografischen Ent-wicklung. Plötzliche Pflegebedürftigkeit kann auch nach einer Tumor-erkrankung oder einem Schlaganfall entstehen.

Oft geht der Pflegebedürftigkeit jedoch ein Krankheitsfall voraus. Dasheißt, Leistungen aus der Krankenversicherung wurden bereits in An-spruch genommen.

Bei einer weiter bestehenden Pflegebedürftigkeit können Pflegeleis-tungen über die Pflegekasse, also über das Pflegeversicherungsgesetz(SGB XI), beantragt werden.

Auf den nächsten Seiten finden Sie Informationen, welche Leistungenzu welchem Zeitpunkt sinnvollerweise in Anspruch genommen werdenkönnen.

Ziele der »Häuslichen Pflege«:

Die Ermöglichung einer weitestgehend selbstständigen Lebensfüh-rung unter Einbeziehung der Fähigkeiten und Ressourcen von Pflege-bedürftigen.

Erleichterung der Pflege für pflegende Angehörige und Pflegepersonal.

Ihr care team-Berater vor Ort steht Ihnen bei Fragen gerne zur Verfü-gung.

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Häusliche Pflege nach einemKrankenhausaufenthaltWenn eine Krankenhausbehandlung notwendig, aber nicht ausführbar ist, bzw. bei Ver-meidung/Verkürzung einer Krankenhausbehandlung besteht die Möglichkeit, als Leistung derKrankenkasse »häusliche Krankenpflege« (nach § 37 Abs. 1 SGB V) und »häusliche Behand-lungspflege« (nach § 37 Abs. 2 SGB V) zu beantragen. Der Pflegebedürftige wird hierbei inseinem häuslichem Umfeld im Bereich der Grundpflege (Mobilisation, Körperpflege etc.) und derBehandlungspflege (Wundversorgung, Spritzen etc.) durch einen zugelassenen Pflegedienstversorgt. Diese Versorgungsform wird für den Zeitraum von vier Wochen gewährleistet.In begründeten Ausnahmefällen kann dieser Zeitraum verlängert werden.

Häusliche Pflege nach demPflegeversicherungsgesetzNeben der Arbeitslosen-, Renten-, Unfall- und Krankenversicherung soll mit dem 1995 in Kraftgetretenen Pflegeversicherungsgesetz die Lücke in der Absicherung gegen die Grundrisiken desLebens geschlossen werden.Anspruch auf Leistungen aus dem Pflegeversicherungsgesetz hat der Versicherte, der wegeneiner Krankheit oder Behinderung für die gewöhnlichen und wiederkehrenden Verrichtungen destäglichen Lebens auf Dauer – voraussichtlich jedoch für mindestens sechs Monate – in erheb-lichem oder höherem Maß der Hilfe bedarf. Seit dem 1. Juli 2008 ist die Pflegeversicherungreformiert und in ihren Leistungen verbessert worden.

Ein Angehöriger wird zum Pflegefall –die ersten SchritteZiel des Pflegeversicherungsgesetzes ist es, dem Pflegebedürftigen ein möglichst selbstbe-stimmtes Leben in der gewohnten häuslichen Umgebung zu ermöglichen. Wird ein Familienmit-glied zum Pflegefall, sind vor allem folgende Punkte zu bedenken:

Feststellung und Einstufung der PflegebedürftigkeitFrühzeitig, bereits während eines stationären Aufenthalts, bei absehbarer Pflegebedürftigkeiteinen Antrag auf Leistungen aus dem Pflegeversicherungsgesetz stellen.Im häuslichen Bereich den Antrag ebenso frühzeitig mit dem Hausarzt absprechen.Der Medizinische Dienst der Krankenkassen stellt den Grad der Pflegebedürftigkeit fest undstuft den Patienten ein (Formular über die zuständige Pflegekasse).Die Höhe der Leistungen richtet sich nach der Einstufung durch den Medizinischen Dienst.Die Einstufung sollte im Interesse des Pflegebedürftigen auf der Grundlage eines korrekt aus-gefüllten Pflegetagebuchs erfolgen.

Häusliche Pflege

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Leistungen aus dem Pflegeversicherungsgesetz:

Antrag auf Feststellungder Pflegebedürftigkeit

Pflegestufe (monatlich) seit 2008 ab 2010 ab 2012

Wer? Patient, AngehörigerWie? Formular der Kranken-/PflegekasseWo? Antrag bei der Kranken-/Pflegekasse

Festlegung der PflegestufeUmfang der geeigneten, notwendigen und zumutbaren MaßnahmenArt, Umfang u. Dauer der Maßnahmen in Absprache mit dem HausarztIndividueller Pflegeplan

Stufe 1Stufe 2Stufe 3*

Die Grundpflege und hauswirtschaftliche Versorgung als Pflegesachleistung (§ 36SGB XI) enthält keine Geldleistung, sondern soll die Pflegebereitschaft von Angehörigen undNachbarn unterstützen, indem Pflegefachkräfte als Sachleistung hinzugezogen werden können.Es gelten nachfolgende Pflegesätze, die direkt an den Pflegedienst gezahlt werden:

420,00 EUR980,00 EUR

1.470,00 EUR

440,00 EUR1.040,00 EUR1.510,00 EUR

450,00 EUR1.100,00 EUR1.550,00 EUR

Pflegestufe (monatlich) seit 2008 ab 2010 ab 2012

Stufe 1Stufe 2Stufe 3

Das Pflegegeld (§ 37 SGB XI) kann anstelle der häuslichen Pflegehilfe direkt gezahlt werdenund dient dem Zweck, die Pflege in häuslicher Umgebung selbst zu organisieren. Im Sinne einerQualitätskontrolle und Hilfestellung werden professionelle Beratungen in der Häuslichkeit durch-geführt. Es gelten nachfolgende Pflegesätze:

215,00 EUR420,00 EUR675,00 EUR

225,00 EUR430,00 EUR685,00 EUR

235,00 EUR440,00 EUR700,00 EUR

Die Kombination aus Sach- und Geldleistung (§ 38 SGB XI) kommt dann in Betracht,wenn der Pflegebedürftige die ihm zustehende Sachleistung bis zum Höchstbetrag nicht ausge-schöpft hat, sodass ihm der Restbetrag in Form einer Geldleistung auf Antrag anteilig ausbezahltwird. An diese Kombinationsleistung ist der Pflegebedürftige dann sechs Monate gebunden.

Im Fall der häuslichen Pflege bei Verhinderung der Pflegeperson (§ 39 SGB XI), obKrankheit oder Urlaub, zahlt die Pflegeversicherung die Kosten für eine Ersatzpflegekraft max. biszu vier Wochen pro Jahr. Einen Anspruch auf Pflegevertretung hat die Pflegeperson bereits nachsechs Monaten Vorpflegezeit. Es gelten nachfolgende Pflegesätze:

Pflegestufe (monatlich) seit 2008 ab 2010 ab 2012

Verhinderungspflege 1.470,00 EUR 1.510,00 EUR 1.550,00 EUR

* in Härtefällen seit 2008: 1.918,00 Euro

Häusliche Pflege

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Leistungen aus dem Pflegeversicherungsgesetz:

Pflegestufe IErhebliche Pflege

Pflegestufe IIISchwerstpflegebedürftige

Pflegestufe IISchwerpflegebedürftige

KörperpflegeErnährungMobilität

Bei wenigstens zwei Verrich-tungen aus einem odermehreren BereichenMindestens einmal täglich HilfeZusätzlich Hilfe bei der haus-wirtschaftlichen Versorgung

Mindestens dreimal täglich Hilfezu verschiedenen Tageszeiten

Zusätzlich Hilfe bei der haus-wirtschaftlichen Versorgung

Täglich Hilfe rund um die Uhr,auch nachts

Zusätzlich Hilfe bei der haus-wirtschaftlichen Versorgung

Häusliche Pflege

Pflegestufe (monatlich) seit 2008 ab 2010 ab 2012

Stufe 1Stufe 2Stufe 3

Unter der Tages- und Nachtpflege (§ 41 SGB XI) als teilstationäre Pflege versteht mandie zeitweise Betreuung im Tagesverlauf in einer Einrichtung. Dabei übernimmt die Pflegekasse diePflegekosten, die Aufwendungen der sozialen Betreuung und die Kosten der medizinischen Be-handlungspflege. Gewährt wird teilstationäre Pflege nur, wenn dies im Einzelfall erforderlich ist –beispielsweise weil häusliche Pflege nicht in ausreichendem Umfang zur Verfügung gestellt werdenkann. Durch die Pflegereform können Tages- und Nachtpflege und Sach- bzw. Geldleistungen sokombiniert werden, dass der Gesamtanspruch auf das 1,5-fache des bisherigen Betrages steigt.Es gelten nachfolgende Pflegesätze:

420,00 EUR980,00 EUR

1.470,00 EUR

440,00 EUR1.040,00 EUR1.510,00 EUR

450,00 EUR1.100,00 EUR1.550,00 EUR

Pflegestufe (monatlich) seit 2008 ab 2010 ab 2012

Stufe 1Stufe 2Stufe 3*

Die vollstationäre Pflege (§ 43 SGB XI) wird Ihnen gewährt, wenn eine häusliche oder teil-stationäre Pflege nicht möglich ist. Die Pflegekasse kann die Notwendigkeit der vollstationärenPflege vom MDK prüfen lassen, mit Ausnahme der Pflegestufe III. Entsprechend der Pflegestufe zahlt diePflegekasse einen pauschalen Sachleistungsbetrag an das Pflegeheim, der wie folgt gestaffelt ist:

1.023,00 EUR1.279,00 EUR1.470,00 EUR

1.023,00 EUR1.279,00 EUR1.510,00 EUR

1.023,00 EUR1.279,00 EUR1.550,00 EUR

Leistungen im Pflegeheim

Pflegestufe (monatlich) seit 2008 ab 2010 ab 2012

Kurzzeitpflege 1.470,00 EUR 1.510,00 EUR 1.550,00 EUR

Insbesondere zur Bewältigung von Krisensituationen bei der häuslichen Pflege oder übergangsweiseim Anschluss an einen Krankenhausaufenthalt ist eine Kurzzeitpflege (§ 42 SGB XI) möglich.Die Leistung der Pflegeversicherung für die Kurzzeitpflege unterscheidet sich betragsmäßig nichtnach Pflegestufen, sondern steht unabhängig von der Einstufung allen Pflegebedürftigen in gleicherHöhe zur Verfügung. Es gelten nachfolgende Pflegesätze:

* in Härtefällen seit 2008: 1.750,00 Euro, ab 2010: 1.825,00 Euro, ab 2012: 1.918,00 Euro

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Checkliste für die häusliche Pflege

Maßnahmen Wie geht das?

Antrag auf »Krankenhausüberleitungspflege«nach § 37 Abs. 1 und § 37 Abs. 2 SGB V.

Antragsformular über Kasse, Krankenhaus-sozialdienst und Pflegedienste erhältlich.

Antrag auf Feststellung der Pflegebedürftigkeitdurch den Medizinischen Dienst nach demPflegeversicherungsgesetz (SGB XI).

Antragsformular bei der Kranken- oder Pflegekasseanfordern, innerhalb von ca. sechs Wochen kommtes zur Einstufung durch den Medizinischen Dienst.

Entscheidung über Pflegeform

Pflege im häuslichen Umfeld selbst übernehmenPflege im häuslichen Umfeld durch PflegedienstKombinationsleistungTeilstationäre PflegePflege im Pflegeheim

Beratung durch Krankenhaus, Kassen,Pflegeverein oder bei Ihremcare team-Partner vor Ort.

PflegebettElektrisch verstellbarHöhenverstellbarFahrbarGgf. mit BettseitenteilenGgf. mit Beistelltisch oder BettnachtschrankGgf. höhenverstellbarem Einlegerahmenfür Ehebett

Veränderungen im Wohnumfeld

Bad und ToiletteTürrahmenvergrößerungRampen (etc.)

Hilfsmittel für Bad und Toilette

BadewannenlifterBadewannenbrettToilettenstuhlToilettensitzerhöhungErgonomische Griffe

Hilfsmittel zur MobilisationRollstuhlGehwagenRollatorPatientenlifterHaltegürtelGleitdecken, Umlagerungshilfen

Beratung bei Ihremcare team-Partner vor Ort.

Beratung bei Ihremcare team-Partner vor Ort.

Beratung bei Ihremcare team-Partner vor Ort.

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Pflegehilfsmittel Definition: § 40 Abs. 1 SGB XI:

Pflegebedürftige haben Anspruch auf Versorgung mit Pflegehilfsmitteln, die zur Erleichterung derPflege oder zur Linderung der Beschwerden des Pflegebedürftigen beitragen oder ihm eineselbstständigere Lebensführung ermöglichen, soweit die Hilfsmittel nicht wegen Krankheit oderBehinderung von der Krankenversicherung zu leisten sind.Pflegehilfsmittel werden nur bezahlt, wenn eine Pflegebedürftigkeit mit entsprechender Einstufungvorliegt und eine Leistungspflicht der Krankenkassen entfällt. Bei Handicaps durch eine Krankheitoder Behinderung bleibt die Krankenkasse für die Finanzierung von Hilfsmitteln weiterhin zuständig.

Finanzierung von PflegehilfsmittelnZum Verbrauch bestimmte Pflegehilfsmittel werden von der Pflegekasse bis zu einem Betragvon 31,– Euro pro Monat bezahlt. Zu den Verbrauchsgütern zählen:

Einmalhandschuhe, Fingerlingesaugende Bettschutzeinlagen für den einmaligen GebrauchDesinfektionsmittelMundschutzKleidungsschutz (Schürzen)

Zum Gebrauch bestimmte Pflegehilfsmittel werden ohneObergrenzen vergütet. Zu den Gebrauchsgütern zählen:

PflegebettenBettenzubehörBeistelltischeBettpfannenUrinflaschenKopfwaschbeckenGanzkörperwaschsystemeDuschwagen

Pflege zu Hause – eine mutige, aberauch zeit- und kraftaufwändige Entschei-dung. Oftmals sind Pflegedienste undSozialstationen die bessere Alternative.

ccare tteam-InfoDer Antrag auf die Kostenübernahme eines Pflegehilfsmittels kann ohne ärztliche Verord-nung bei der Pflegekasse gestellt werden. Eine Absprache mit dem Hausarzt ist dennochempfehlenswert. Pflegehilfsmittel belasten nicht das Budget des Arztes.Für technische Hilfsmittel – keine Verbrauchsgüter – haben Pflegebedürftige, die das 18. Le-bensjahr überschritten haben, eine Zuzahlung von 10 %, maximal jedoch 25,– Euro je Hilfs-mittel, selbst zu entrichten (in Härtefällen Befreiung möglich) – es sei denn, das Hilfsmittelwird leihweise zur Verfügung gestellt.

Häusliche Pflege

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AllgemeinesSeit dem 1. April 2007 besteht eine Leistungspflicht der Krankenkassen, auch wenn derschwerstbehinderte, pflegebedürftige Mensch trotz seines körperlichen Defizits nicht mehr zurehabilitieren ist. Die Versorgungsleistungen durch die Krankenkassen umfassen auch notwen-dige Wartungen und technische Kontrollen der Hilfsmittel. Dem pflegebedürftigen, behindertenMenschen bzw. dessen Angehörigen wird also die Verantwortung abgenommen, sich selbst umdie Sicherheit des Hilfsmittels kümmern zu müssen.Die Krankenkasse übernimmt im Regelfall die Kosten für die Versorgung mit einem Hilfsmittel.Diese Leistung ist dann ausreichend und zweckmäßig und überschreitet nicht das Maß des Not-wendigen. Darüber hinaus hat das care team auch die Wirtschaftlichkeit der Versorgung zuberücksichtigen. Das heißt, das care team ist gehalten, ein gleich wirkendes aber kostengünsti-geres Hilfsmittel zu bevorzugen, soweit nicht die Versorgung mit einem bestimmten Hilfsmittel me-dizinisch begründet ist.Es kann jedoch durchaus vorkommen, dass Ihnen die Versorgung mit dem vorgesehenen Hilfs-mittel, obschon es den gesetzlichen Anforderungen entspricht, im Material, in der Zusammen-setzung oder im Rahmen der Zubehörausstattung nicht zusagt. Sie haben dann die Möglichkeit,das Hilfsmittel auf eigene Kosten Ihren Wünschen entsprechend anpassen zu lassen. Diese so-genannte »wirtschaftliche Aufzahlung« ist grundsätzlich immer möglich. Lassen Sie sich durch Ihrcare team beraten.

Was ist ein Hilfsmittel?Was ein Hilfsmittel ist und der Anspruch darauf sind in § 33 SGB V definiert.

Hier heißt es:

»Versicherte haben Anspruch auf die Versorgung mit Hörhilfen, Körperersatzstücken, orthopädi-schen und anderen Hilfsmitteln, die im Einzelfall erforderlich sind, um den Erfolg der Krankenbe-handlung zu sichern oder eine Behinderung auszugleichen, soweit die Hilfsmittel nicht als allge-meine Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens anzusehen oder nach § 34 Abs. 4 aus-geschlossen sind. Der Anspruch auf Versorgung mit Hilfsmitteln zum Behinderungsausgleich hängtinsbesondere nicht davon ab, in welchem Umfang eine Teilhabe am Leben der Gemeinschaft nochmöglich ist. Der Anspruch umfasst auch die notwendige Änderung, Instandsetzung und Ersatz-beschaffung von Hilfsmitteln, die Ausbildung in ihrem Gebrauch und, soweit zum Schutz der Ver-sicherten vor unvertretbaren gesundheitlichen Risiken erforderlich, die nach dem Stand der Technikzur Erhaltung der Funktionsfähigkeit und der technischen Sicherheit notwendigen Wartungen undtechnischen Kontrollen.«Im Sinne des Gesetzes soll ein Hilfsmittel also an die Stelle eines nicht mehr funktionstüchtigen Kör-perorgans treten und weitgehend dessen beeinträchtigte Funktion (gehen, stehen, greifen etc.)erleichtern, ergänzen, ermöglichen oder ganz übernehmen. Die Aufgabe eines Hilfsmittels ist somitder Ausgleich eines körperlichen Funktionsausfalls. Des Weiteren gibt es Hilfsmittel, die den Erfolgeiner Krankenhausbehandlung sichern. Beispiele hierfür sind Antidekubitusmatratzen bei Vorliegeneines Dekubitus, Orthesen zur Ruhigstellung der Glieder nach einem Knochenbruch, u.ä.

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Ich benötige ein Hilfsmittel. Was muss ichhierfür tun?Sofern Sie das Hilfsmittel nicht selbst bezahlen wollen und Sie gegenüber einem Sozialversiche-rungsträger anspruchsberechtigt sind, übernimmt der zuständige Kostenträger, beispielsweisedie Krankenkasse oder die Berufsgenossenschaft, hierfür im Regelfall die Kosten. Dies setzt vor-aus, dass der Kostenträger eine ärztliche Verordnung (»Rezept«) erhält, auf der die Versorgungmit einem Hilfsmittel ausgewiesen ist.

Dies bedeutet, dass Sie immer zunächst einen Arzt aufsuchen müssen, um das Rezept zu erhal-ten. Auch wenn Sie zunächst ein care team aufsuchen, um mit den Mitarbeitern die medizinischnotwendige Versorgung mit einem Hilfsmittel vorab zu erörtern, müssen Sie danach einen Arztaufsuchen, der Ihnen das Hilfsmittel auch verschreibt. Denn das Rezept ist die Grundlage für dieHilfsmittelversorgung zu Lasten des jeweiligen Kostenträgers.

Mit dem Rezept erstellt das care team für Sie einen Kostenvoranschlag beim zuständigen Kos-tenträger mit der Bitte um Genehmigung.

Was passiert mit dem Kostenvoranschlagdes care teams?Sie haben Anspruch auf eine qualitativ hochwertige und fortschrittliche Versorgung, die dem all-gemein anerkannten Stand der medizinischen Erkenntnisse entspricht. Der Kostenträger prüftzunächst, ob das verordnete Hilfsmittel entsprechend den jeweiligen gesetzlichen Vorgaben zurTherapie oder zum Ausgleich einer Behinderung medizinisch notwendig ist. Der Sachbearbeitermuss jedoch auch die Wirtschaftlichkeit der Versorgung im Auge behalten. Dies bedeutet, dasser prüfen muss, ob eine gleichwertige, aber kostengünstigere Versorgung zur Verfügung steht. ImFall der Überprüfung einer Verordnung zu Lasten der Krankenkasse wird der Medizinische Dienstder Krankenversicherung (MDK) eingeschaltet. Der MDK beschäftigt Mediziner, die überprüfen,ob das verordnete Hilfsmittel medizinisch erforderlich ist.

Wie kann das Ergebnis dieser Überprüfunglauten, und wie geht es dann weiter?Hält der Kostenträger die verordnete Hilfsmittelversorgung für erforderlich, so schickt er einenBewilligungsbescheid an Sie und benachrichtigt das care team, das den Kostenvoranschlaggefertigt hat. Das care team führt die Versorgung mit dem bewilligten Hilfsmittel aus.

Der kleine Leitfaden zurHilfsmittelversorgung

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Kommt der Kostenträger hingegen zu der Überzeugung, die Versorgung mit dem Hilfsmittel seinicht notwendig, stellt er Ihnen einen Ablehnungsbescheid aus. Das care team kann die Ver-sorgung zunächst nicht durchführen.

Was kann ich tun, wenn die Hilfsmittel-versorgung abgelehnt wurde? Was muss ichhierbei beachten?Gegen den Ablehnungsbescheid können Sie als Versicherter schriftlich oder bei dem Kostenträ-ger persönlich und mündlich zur Niederschrift Widerspruch einlegen. Hierzu haben Sie ab demZeitpunkt des Zugangs des Ablehnungsbescheids einen Monat Zeit. Das Widerspruchsverfahrenist für Sie kostenlos.

In diesem sogenannten Widerspruchsverfahren soll dem Kostenträger nochmals die Gelegenheiteingeräumt werden, den Ablehnungsbescheid zu überprüfen. Daher ist zu empfehlen, dass Sieden Widerspruch schriftlich verfassen und Ihre Gründe aufzählen, warum Sie mit demAblehnungsbescheid nicht einverstanden sind. Denn auch Ihre Gründe können im Rahmen derÜberprüfung wichtig werden.

Wie endet solch ein Widerspruchsverfahren undwelche Möglichkeiten habe ich dann?Entscheidet der Kostenträger, dass der ursprüngliche Ablehnungsbescheid zu Unrecht ergangenist, erlässt er einen Abhilfebescheid und die Versorgung mit dem beantragten Hilfsmittel kanndurchgeführt werden.Lehnt der Kostenträger Ihr Begehren erneut ab, ergeht ein Widerspruchsbescheid. Gegen diesenWiderspruchsbescheid können Sie vor dem örtlich zuständigen Sozialgericht Klage erheben.Das Verfahren vor dem Sozialgericht ist für Sie kostenlos. Für die fristgemäße Erhebung derKlage haben Sie erneut einen Monat ab Zugang des Widerspruchsbescheides Zeit.

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Ich bin gesetzlich krankenversichert.Kann ich mir mein Sanitätshaus aussuchen?

Bis zum 31. Dezember 2009 können Sie jedes Sanitätshaus Ihrer Wahl mit der Versorgungbeauftragen. Ab dem 1. Januar 2010 müssen Sanitätshäuser Vertragspartner Ihrer Kranken-kasse sein, um Sie mit Hilfsmitteln versorgen zu dürfen. Hat das von Ihnen ausgesuchteSanitätshaus keinen Vertrag mit Ihrer Krankenkasse, so können Sie sich dennoch von ihm versorgen lassen, wenn Sie bei der Krankenkasse besondere Gründe vorbringen. Dieses sogenannte »berechtigte Interesse« kann zum Beispiel bei einem langjährigen Vertrauensver-hältnis oder bei Eingriffen in die Intimsphäre vorliegen. Allerdings müssen Sie die Mehrkostenselbst tragen, wenn das von Ihnen ausgewählte vertragslose Sanitätshaus teurer ist als dasvertraglich gebundene Sanitätshaus.

Gilt das freie Wahlrecht auch fürausgeschriebene Hilfsmittel?

Hat Ihre Krankenkasse ein oder mehrere Hilfsmittel ausgeschrieben und ein Sanitätshaus hatden Zuschlag erhalten, so verweist Ihre Krankenkasse Sie auf dieses Sanitätshaus. Sie könnendann nicht mehr unter mehreren Vertragspartnern aussuchen. Der Ausschreibungssieger hat einexklusives Versorgungsrecht. Wenn Sie jedoch ein »berechtigtes Interesse« vorbringen können, haben Sie auch in diesem Falldie Möglichkeit, das Sanitätshaus Ihrer Wahl mit der Versorgung beauftragen zu können.Jedoch auch hier gilt, dass Sie die hierdurch verursachten Mehrkosten selbst tragen müssen.

Muss ich mich an den Kosten für eineHilfsmittelversorgung beteiligen?

Der Gesetzgeber hat – wie schon bei der Arzneimittelversorgung – festgelegt, dass gesetzlichKrankenversicherte Zuzahlungen von 10 % für jedes Hilfsmittel (z. B. Rollstuhl), jedoch mindes -tens 5€ und maximal 10€ leisten müssen. In jedem Fall nicht mehr als die Kosten des Mittels.Ausnahme: Hilfsmittel, die zum Verbrauch bestimmt sind (z. B. Ernährungssonden, Windeln beiInkontinenz). Dann gilt: Zuzahlung von 10 % je Verbrauchseinheit, aber maximal 10€ proMonat.

Der kleine Leitfaden zurHilfsmittelversorgung

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Ein Angehöriger ist pflegebedürftig oder befin-det sich in einem Pflegeheim. Hat er auch dannAnspruch auf eine Versorgung mit Hilfsmitteln?Versicherte haben Anspruch auf die Versorgung mit Hilfsmitteln im Rahmen einer Krankenbe-handlung, wenn sie notwendig ist, um eine Krankheit zu erkennen, zu heilen, ihre Verschlimme-rung zu verhüten oder Krankheitsbeschwerden zu lindern. Das Hilfsmittel muss im Einzelfall er-forderlich sein, um den Erfolg der Krankenbehandlung zu sichern, einer drohenden Behinderungvorzubeugen oder eine Behinderung auszugleichen. Hinsichtlich des »Ausgleichens der Behin-derung« genügt es, wenn der Gegenstand die erschwerte Funktion ermöglicht, ersetzt, erleichtertoder ergänzt. Dient ein medizinisch notwendiges Hilfsmittel den individuellen Bedürfnissen derPatienten und wird es nicht allein zur Pflegeerleichterung eingesetzt, so ist es grundsätzlich ver-ordnungsfähig. Die Leistungspflicht liegt bei der Krankenkasse.

Es gibt auch Leistungen aus der Pflegeversiche-rung. Was kann ich von wem beanspruchen?Der Anspruch auf die Versorgung mit medizinisch notwendigen Hilfsmitteln ist vorrangig an dieKrankenkasse zu richten. Pflegebedürftige in der häuslichen Pflege haben neben dem Anspruch aufdie Versorgung mit Hilfsmitteln gem. § 33 SGB V gegenüber der Krankenkasse auch Anspruch aufzum Verbrauch bestimmte Pflegehilfsmittel (saugende Bettschutzeinlagen, Schutzbekleidung, Des-infektionsmittel) gegenüber der Pflegeversicherung. In der stationären Pflege werden diese vomPflegeheim vorgehalten. Die Abgrenzung zwischen den Hilfsmitteln, die auf Kosten der Pflegever-sicherung und der Krankenkasse erfolgen, war lange Zeit umstritten. Das Bundessozialgericht hatmit seinen Urteilen vom 6. Juni 2002 und 24. September 2002 klargestellt, dass Hilfsmittel,

– die zur Sicherstellung der ärztlichen Behandlung individuell notwendig sind und– für die eine medizinische Indikation gegeben ist (ärztliche Verordnung),

von den Krankenkassen zu erstatten sind. Dies gilt sowohl bei ambulanter als auch bei statio-närer Pflege. Eine Vorhaltepflicht für Hilfsmittel im Pflegeheim besteht nur, wenn das Heimentsprechende Vertragsvereinbarungen mit der Pflegeversicherung getroffen hat. Eine ärztlicheVerordnung für Hilfsmittel muss in jedem Fall vorliegen.

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AAbleitende Inkontinenzprodukte 23-25Alginate 35Analtampons 26Antiseptik 36-37Applikationssysteme 16Aufsaugende Inkontinenzprodukte 22

BBeinbeutel 24Bettschutzeinlagen 26

CCase-Management 8

DDekubitus 34-35Diabetische Ulcera 32-33

EEinteiliges Stoma 41Enterale Ernährung 18Ernährung 12-19Ernährungspumpe 16Erstattung Inkontinenz-Produkte 27

FFaktoren Wundheilung 31, 35Fixierhosen 23

Gkeine Einträge

HHaltebänder 43Harn-Inkontinenz 22-25Häusliche Pflege 56-67Hydrofasern 35Hydrogele 35Hydrokolloide 35Hygienemanagement 51

IIleostomie 40Inkontinenz-Versorgung 20-27Integrierte Versorgung 10Irrigationssysteme 26Ischämischer Fuß 33

Jkeine Einträge

KKatheter 25Kolostomie 41Kondomurinale 24Kompression 31Kreislauf der Mangelernährung 15

LLeitfaden Hilfsmittelversorgung 64-67

MMangelernährung 12-19Mikrozirkulation 37

Weitere Informationen finden Sie auch

Stichwortverzeichnis

MRSA-Dekontamination 48-51

NNahrungsergänzung 17Neuropathischer Fuß 33

OOffene Beine 30-31

PParenterale Ernährung 19Patienten-Dokumentation 52-55Patientenüberleitung 8Permanentes Stoma 40Pflegetagebuch 70

Qkeine Einträge

RRolli-Beutel 24

SSchaumstoffe 35Schluckstörungen 14-18Silberhaltige Produkte 35Spül-Saug-Kompressen 35Stomabeutel 40-42Stoma-Versorgung 38-43Stuhl-Inkontinenz 26

TTechnik für Enterale Ernährung 16

Temporäres Stoma 40Tracheostomie 44-47Trinknahrung 14-15

UUlcis Cruris 30-31Urinbeutel 23, 24Urostomie 42Ursachen Harn-Inkontinenz 22Überleitsysteme 16

VVersorgungsablauf 11Vlieskompressen 43Vorlagen 22

WWindelhosen 26Wundheilung 37Wundspülung 36-37Wundversorgung 28-37

Xkeine Einträge

Ykeine Einträge

ZZubehör Stomaversorgung 43Zweiteiliges Stoma 41

69im Internet unter: www.care-team.de

70

Pflegetagebuch (für jeden Tag muss ein einzelnes Blatt ausgefüllt werden)

Name des Pflegenden:Name des Pflegebedürftigen:

WaschenDuschenBadenRasierenKämmenMundpflegeBlasenentleerungDarmentleerungIntimpflegeWechseln v. InkontinenzartikelnAnkleidenAuskleiden

Aufstehen im BettAufstehen im RollstuhlZubettbringenLagerungGehen/Bewegen im HausStehenTreppensteigenBegleiten zum Arzt

EinkaufenKochenWohnung reinigenSpülenWechseln der WäscheWaschenBügelnBeheizen der Wohnung

mundgerechte ZubereitungEssensaufnahme (Reichen)

Körperpflege

Mobilität

Ernährung

Hauswirtschaftliche Versorgung

Datum: Zeitaufwand in Minuten Art der Hilfe (bitte ankreuzen)morgens mittags abends

nachtsAnleitung od.Beaufsichti-gung

mit Unter-stützung

teilw. od. volleÜbernahmeerforderlich

careteam

Leistungspartner-Einestarke

Gemeinschaft

Stand03.2010

Paderborn

Dor tmund

Tr ier

Frankfur tBad Homburg

Worms

Zweibrücken

Nagold

Ki rchheim/Teck

Weiden i . d. Opf.

Schweinfur t

Nörd l ingen

Di l l ingen a. d. Donau

Kempten

Mein ingen

Wupper ta lJüchen

Bernburg

Albstadt

Wiesbaden

Bergheim/Er f tKöln

Neuwied

Wi lhe lmshavenHamburg

Lüneburg

Braunschweig

Magdeburg

Hal le

Le ipz ig

Gör l i tz

Er fur t

Oberhausen

Mönchengladbach

Siegen

Koblenz

LudwigshafenKaisers lautern

Stut tgar t

Passau

Gera -Töppeln

Nürnberg

Düsse ldor f

Zwickau

Schleswig

Güters loh

FuldaLegefe ld

OffenbachHanau

Würzburg

Dieburg

Landau

Lahr

Brühl

Augsburg

Dresden

Potsdam

Abstat t

München

Wit ten

Sol ingen

Ergold ing

Staßfur t

Leer Bremen

WernigerodeHöxter

Arnsberg

Iser lohnKrefe ld

Goch

Cottbus

Schrobenhausen

Osnabrück

Detmold

Ibbenbüren

Ebersbach

Pforzheim

Aachen

Ber l in

Ste infur t

Bad Aro lsen

Fre iburg

Burgebrach

Hagen

Gött ingen

Ahaus

Rheine

Gre i fswald

Sonneberg

Stra lsund

Memmingen

Hamm

Speyer

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