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Jahreshauptversammlung 2017 Seite 1 von 10 Hospiz-Verein Bergstraße e.V. - Protokoll der Mitgliederversammlung 2017 Teilnehmer: Vorstand: Dr. Wolfgang Nieswandt, Prof. Dr. Albert Mühlum, Dr. Wolfgang Mansfeld, Rüdiger Bieber, Michael Braun, Claudia Mayer, Sabine Hehn, Gabriella Edlund Hauptamtliche: Doris Kellermann, Annika Hilbert, Elke Hinterthan, Carla Jecker, Angelika Michel, Beate Garms, Christine Palten Insgesamt 53 Mitglieder und 3 Nichtmitglieder, siehe Teilnehmerliste entschuldigt Jeca Blank, Hamide Mema Vorsitz: Dr. Wolfgang Nieswandt Protokoll Christine Palten Ort Eulervilla des Caritasheimes, Heidelberger Straße 50 in Bensheim Datum 23. März 2017 Dauer 19:00 bis 21:15Uhr Anlagen: Einladung Teilnehmerliste TOP1 Begrüßung, Feststellung: Ordnungsgemäße Einladung, Versammlungsleitung und Protokollführung Begrüßung: Redakteur des Bergsträßer Anzeiger Mitglieder und Interessierte Sollte es Einwände gegen die Anwesenheit von Nichtmitgliedern geben, bitte ich darum diese jetzt kund zu tun. Dem ist nicht so. Mit Versand der Einladung vom 22.02.17per Post und per Mail erfolgte ordnungsgemäße Einladung, damit ist die Versammlung beschlussfähig. Versammlungsleitung: Dr. Wolfgang Nieswandt, Protokollführung: Christine Palten TOP2 Bericht des 1. Vorsitzenden: Jahresrückblick (Dr. Wolfgang Nieswandt) Vorbemerkung: Auch 2016 war ein erfolgreiches Jahr, auf das der Hospiz-Verein mit seinen Ehrenamtlichen, Hauptamtlichen und allen Mitgliedern stolz und zufrieden zurückblicken kann. Sie alle haben sich in Bensheim und im Kreisgebiet dem Dienst an schwerkranken und sterbenden Menschen gewidmet und haben damit die wichtige Aufgabe übernommen, unsere Gesellschaft menschlicher zu machen. Aufgabenvielfalt: Ursprung unserer Arbeit war und ist die hospizliche, durch das Ehrenamt getragene Sterbebegleitung zu Hause. In den letzten 20 Jahren hat die Zahl der unterschiedlichen Aktivitäten stark zugenommen. Immer ging es dabei aber darum, dass der Dienst an schwerkranken und sterbenden Menschen, dies erfordert. Weil dazu auch die stationäre Versorgung in der letzten Lebensphase gehört, haben wir das Hospiz gebaut. Weil die Betreuung zuhause, die von den meisten Menschen gewünscht wird, überhaupt erst möglich und Krankenhaus Einweisungen vermieden werden können, wenn eine Palliativversorgung durch spezielle Teams erfolgt, haben wir uns an der SAPV-Versorgung beteiligt. Weil wir Angehörigen von Verstorbenen oft eng verbunden sind, haben wir die Trauerbegleitung ins Leben gerufen. Und weil der hospizliche Gedanke in viel mehr Bereiche des Sozialsystems einziehen muss, als wir dies mit eigenen Kräften stemmen können, wollen wir jetzt die Ausbildung für Dritte ausbauen und die HospizAkademie gründen.

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Jahreshauptversammlung 2017 Seite 1 von 10

Hospiz-Verein Bergstraße e.V. - Protokoll der Mitgliederversammlung 2017

Teilnehmer: Vorstand: Dr. Wolfgang Nieswandt, Prof. Dr. Albert Mühlum, Dr. Wolfgang Mansfeld, Rüdiger Bieber, Michael Braun, Claudia Mayer, Sabine Hehn, Gabriella Edlund

Hauptamtliche: Doris Kellermann, Annika Hilbert, Elke Hinterthan, Carla Jecker, Angelika Michel, Beate Garms, Christine Palten

Insgesamt 53 Mitglieder und 3 Nichtmitglieder, siehe Teilnehmerliste

entschuldigt Jeca Blank, Hamide Mema

Vorsitz: Dr. Wolfgang Nieswandt

Protokoll Christine Palten

Ort Eulervilla des Caritasheimes, Heidelberger Straße 50 in Bensheim

Datum 23. März 2017

Dauer 19:00 bis 21:15Uhr

Anlagen: • Einladung • Teilnehmerliste

TOP1 Begrüßung, Feststellung: Ordnungsgemäße Einladung, Versammlungsleitung und Protokollführung

• Begrüßung: Redakteur des Bergsträßer Anzeiger Mitglieder und Interessierte • Sollte es Einwände gegen die Anwesenheit von Nichtmitgliedern geben, bitte ich darum diese jetzt kund

zu tun. Dem ist nicht so.

• Mit Versand der Einladung vom 22.02.17per Post und per Mail erfolgte ordnungsgemäße Einladung, damit ist die Versammlung beschlussfähig.

• Versammlungsleitung: Dr. Wolfgang Nieswandt, Protokollführung: Christine Palten

TOP2 Bericht des 1. Vorsitzenden: Jahresrückblick (Dr. Wolfgang Nieswandt)

Vorbemerkung: Auch 2016 war ein erfolgreiches Jahr, auf das der Hospiz-Verein mit seinen Ehrenamtlichen, Hauptamtlichen und allen Mitgliedern stolz und zufrieden zurückblicken kann. Sie alle haben sich in Bensheim und im Kreisgebiet dem Dienst an schwerkranken und sterbenden Menschen gewidmet und haben damit die wichtige Aufgabe übernommen, unsere Gesellschaft menschlicher zu machen.

Aufgabenvielfalt: Ursprung unserer Arbeit war und ist die hospizliche, durch das Ehrenamt getragene Sterbebegleitung zu Hause. In den letzten 20 Jahren hat die Zahl der unterschiedlichen Aktivitäten stark zugenommen. Immer ging es dabei aber darum, dass der Dienst an schwerkranken und sterbenden Menschen, dies erfordert.

• Weil dazu auch die stationäre Versorgung in der letzten Lebensphase gehört, haben wir das Hospiz gebaut. • Weil die Betreuung zuhause, die von den meisten Menschen gewünscht wird, überhaupt erst möglich und

Krankenhaus Einweisungen vermieden werden können, wenn eine Palliativversorgung durch spezielle Teams erfolgt, haben wir uns an der SAPV-Versorgung beteiligt.

• Weil wir Angehörigen von Verstorbenen oft eng verbunden sind, haben wir die Trauerbegleitung ins Leben gerufen.

• Und weil der hospizliche Gedanke in viel mehr Bereiche des Sozialsystems einziehen muss, als wir dies mit eigenen Kräften stemmen können, wollen wir jetzt die Ausbildung für Dritte ausbauen und die HospizAkademie gründen.

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Bericht und Rechenschaft werden gleich die einzelnen Bereichsleiter erstatten. Ich werde nur kursorisch einzelne Aktivitäten erwähnen.

HospizAkademie: Unser Akademieprojekt kommt gut voran, ein neues Jahresprogramm ist erstellt und zeigt neben der Wahrnehmung eines Lehrauftrags an der Uni Heidelberg durch Prof. Mühlum und Doris Kellermann, dass unsere Erfahrung und Engagement z.B. mit Kursen und Hospizgesprächen nicht nur im engen Heimatkreis gefragt ist.

Trauerbegleitung: Die Trauer um einen geliebten und verstorbenen Menschen hat unsere Gesellschaft individualisiert, in der Öffentlichkeit gibt es für die Trauer kaum mehr allgemein akzeptierten Formen und Rituale. Mit allen negativen Folgen für die Betroffenen. Wir geben der Trauer wieder Raum und laden neben der eigentlichen Trauerbegleitung seit 5 Jahren regelmäßig Trauernde zu einem Café für Trauernde.

Ehrenamt: Seit 10 Jahren treffen sich unsere Ehrenamtlichen zu einem Ehrenamtscafé, das ein ganz wichtiger Teil unserer Kultur geworden ist.

Die Zahl der Mitglieder steigt weiter auf 751 (Ende 2016). Auch die Zahl der Ehrenamtlichen ist weiter auf 112 gestiegen. „Vogel der Nacht“ hatte 12000 Besucher und Harry Hegenbarth und sein Team haben wie jedes Jahr eine große Summe gespendet, diesmal über 10 000€, an denen auch wieder unsere Ehrenamtlichen am Würstchenstand einen wesentlichen Anteil hatten.

HospizGarten: Wer zum Kirchberghäuschen wandert oder vom Hemsberg zum Hospiz hinüberschaut, bemerkt, dass unser Gartenprojekt vorankommt: über ein Jahr haben eine treue Gruppe von Ehrenamtlichen die Strukturen des alten Gartens rekonstruiert. Wurzelausläufer von Flieder und Obstbaumunterlagen wurden gerodet, Brombeeren, die weite Teile überwuchert hatten, rigoros zurückgeschnitten und ausgehackt. Zäune und eine Hütte repariert. Eine wunderschöne Wildbumenwiese ist im letzten Sommer entstanden, die bis zum Frost überdauerte.

In den letzten Tagen wurde mit der Ausschachtung für die geplante Terrasse an der Ostseite des Hospizes begonnen und ein Weg hergestellt, der für unsere Gäste auch mit Rollator oder Rollstuhl eine Erkundung des Gartens ermöglicht. Der Lebensraum für unsere Gäste wird so um eine wesentliche Dimension erweitert. Das ist der eine Aspekt, der andere Aspekt zielt auf Begegnungen von HospizIdee, Hospiz und Bürgergesellschaft im Sinne eines niedrigschwelligen Zugangs.

So wird das alte, verfallende Weinberghäuschen von Zimmerleuten (Schülern) der Metzendorf Schule neu gebaut und im Mai aufgerichtet. Das Material können wir mit einer Spende der Sparkasse bezahlen. Schülerinnen der Liebfrauenschule haben Tulpenzwiebeln gepflanzt, einige Obstbäume sollen folgen. Das sind auf Langfristigkeit angelegte Kooperationen, die hospizliche Aktivitäten und auch hospizliches Denken mit praktischer Hilfe verbinden und als Selbstverständlichkeit schon bei Jugendlichen anlegen. Und wenn dann ein Berufsschüler vor Ort von einer Hospizhelferin berichtet, die seinen sterbenden Großvater betreut hat, dann bin ich mir sicher, dass dies auch bei seinen Mitschülern etwas bewirkt.

Der Vollständigkeit halber möchte ich erwähnen, dass ein Lehrer der IHK in Weiterstadt, als er von diesem Projekt hörte, anbot, eine Laube samt Geräteraum mit seinen Schülern für uns zu bauen . Ich denke, dass wir Ihnen am 1. Mai einen Einblick in unseren Garten geben können.

Gesellschaftspolitik: Einen ganz anderen Einblick in unsere Arbeit vermittelt das Folgende:

Am 2.März 2017 hat das Bundesverwaltungsgericht entschieden, dass das BfArM einer Patientin mit hohem Querschnitt 2004 den Zugang zu einem Betäubungsmittel nicht verwehren durfte, das ihr eine schmerzlose Selbsttötung ermöglicht. Obwohl es nach den Vorschriften des Betäubungsmittelgesetzes grundsätzlich nicht möglich ist, den Erwerb eines Betäubungsmittels zum Zweck der Selbsttötung zu erlauben.

Zitat: „Hiervon ist im Lichte des genannten Selbstbestimmungsrechts in Extremfällen eine Ausnahme für schwer und unheilbar kranke Patienten zu machen, wenn sie wegen ihrer unerträglichen Leidenssituation frei und ernsthaft entschieden haben, ihr Leben beenden zu wollen, und ihnen keine zumutbare Alternative - etwa durch einen

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Jahreshauptversammlung 2017 Seite 3 von 10 palliativmedizinisch begleiteten Behandlungsabbruch - zur Verfügung steht.“

Das Bundesinstitut hätte – so das Bundesverwaltungsgericht - prüfen müssen, ob hier einer der seltenen Ausnahmefälle vorliegt. Die Entscheidung hat keinen großen Widerhall in der Presse ausgelöst. „Der assistierte Suizid hat sich zum Beispiel in der Schweiz fast unmerklich zu einer normalen Form des Sterbens entwickelt.“ heißt es in einem Artikel der NZZ vom Dez. 2016. Als Begründung wird auch hier von „Krebspatienten, die vor lauter Schmerzen nur noch Stöhnen“ berichtet. "

Das Gericht argumentiert damit, dass der Zugang zu Betäubungsmitteln zur Selbsttötung möglich sein soll, wenn keine zumutbare Alternative - etwa durch einen palliativmedizinisch begleiteten Behandlungsabbruch - zur Verfügung steht.

„Diese Logik ist nicht nachzuvollziehen. Wenn die palliativmedizinische Versorgung an einem Ort in Deutschland nicht in ausreichendem Maß zur Verfügung stehen sollte, was das Gericht übrigens nicht festgestellt hat, dann ist nicht die Bereitstellung von Mitteln zur Selbsttötung die Konsequenz, sondern der weitere Ausbau von Strukturen zur Versorgung der Betroffenen. Die gesellschaftliche Diskussion vor dem Hintergrund des Hospiz- und Palliativgesetzes in den letzten Jahren scheint am Bundesverwaltungsgericht nicht angekommen zu sein", so Winfried Hardinghaus.

Der Hospiz und Palliativ Verband kritisierte: „Die Entscheidung gefährdet die Solidarität mit schwerstkranken und sterbenden Menschen.“

Was wäre geschehen, wenn diese Patientin in unserem Bereich gelebt hätte, wenn sie sich an uns gewandt hätte? Wie hätte sie sich entschieden? Welche Angebote hätten wir ihr machen können? Eine fast komplette hohe Querschnittslähmung mit starken schmerzhaften Krämpfen zu haben, ist ein furchtbares Schicksal, gewiss. Wir haben aber Patienten in ähnlich verzweifelter Situation betreut und durch unser Dasein, das Verweilen, unsere Angebote an hospizlicher und palliativmedizinischer Kompetenz helfen können, Verzweiflung zu dämpfen. Sicher wäre es uns gelungen, die schmerzhaften Krämpfe bei der unglücklichen Patientin zu lindern, damit sie in ihrer Extremsituation freier entscheiden kann, um dann vielleicht mit ihr und ihren Angehörigen eine Alternative zu dem assistierten Suizid, zu dem sie dann in die Schweiz gefahren ist, aufzuzeigen.

Ich denke es ist ein ganz großer Unterschied, ob man an der Hand eines (geliebten) Menschen sterben kann oder verzweifelt durch die eigene Hand oder wie im belgischen Flandern heute schon bei 5% aller Todesfälle durch die Hand eines andern, als dort erlaubte und gesellschaftlich akzeptierte Euthanasie.

Fallbeispiel: einer 60jährigen Patientin mit neurologischer Erkrankung.

Schlussbemerkung: Der Spannungsbogen von erfolgreicher Hospizarbeit vor Ort, wie in unserem Hospiz-Verein, und der gesellschaftspolitischen Lage ist nach wie vor groß. Wir können nur das tun, was in unseren Kräften steht – dies aber mit ganzem Herzen. Die stetige Ausbreitung des Hospizgedankens und der PalliativVersorgung sollte uns ebenso Bestätigung sein wie die Dankbarkeit der Menschen, die wir begleitet haben...

TOP3 Berichte…

Personal und Verwaltung(Prof. Dr. Albert Mühlum)

Die hospizliche Erfolgsgeschichte geht weiter. Aber Erfolge haben ihren Preis, z.B. in Form wachsender Ansprüche und Anforderungen im Gesundheitswesen. Die Hospiz- und PalliativVersorgung wird professioneller, droht aber das bürgerschaftliche Element an den Rand zu drängen. Für uns ist beides unverzichtbar, wir wollen das Zusammenwirken von Ehrenamt und Beruf optimieren.

Ohne qualifizierte und hochmotivierte Mitarbeiterinnen – allein im Verein 17 Personen auf 8 Vollzeitstellen – wären die stetig wachsenden Aufgaben nicht zu bewältigen. In 2016 gab es strukturelle und personelle Veränderungen, über die der Leiter der Geschäftsstelle, Hans Breuer, kurz berichten wird.

Vorab: Ein ehrenamtlicher Vorstand wie der unsere ist ganz auf Eigeninitiative und Loyalität angewiesen, ich wende mich daher direkt an Sie, liebe Mitarbeiterinnen. Der Vorstand scheint Ihnen vielleicht weit entfernt zu sein. Wir sehen aber, was Sie unter oft schwierigen Bedingungen leisten, und wir wissen, wie sehr wir Ihnen vertrauen können. Ihre hospizliche Haltung ist vorbildlich. Dafür sind wir – Vorstand und Verein - von Herzen dankbar.

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Geschäftsstelle (Hans Breuer)

In den Jahren 2014 und 2015 wurde die Geschäftsstellenleitung durch Hans Breuer auf Basis eines Beratungsvertrages mit dem HVB bereits wahrgenommen. Zum 1. April 2016 wurde diese Funktion auf zwei Jahre in eine 50%ige, hauptamtliche Stelle umgewandelt.

Die koordinierende und strukturierende Arbeit in der Geschäftsstelle, die viel Veränderungen in den Zuständigkeiten und Abläufen mit sich gebracht hat, konnte in den zurückliegenden Jahren stets in ausgesprochen kooperativer und konstruktiver Zusammenarbeit mit allen Kolleginnen und dem Vorstand vorangebracht werden. So haben wir den Hospiz-Verein Bergstraße e.V. an dieser Stelle weiter zukunftsfähig gemacht.

An dieser Stelle sei die Geschäftsstelle mit ihren Aufgaben stichwortartig für Sie etwas fassbarer gemacht. Neben den klassischen Aufgaben einer Verwaltung und Personalbetreuung wurden u.a. die folgenden Themen in 2016 bewegt:

• Reorganisation • Teamstrukturen und Neubesetzung von Leitungsfunktionen • Anpassungen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit

- Neue ‚Corporate Identity‘ - Neue Bildersprache für die Kommunikation (Flyer, Broschüren etc.) - Website und Facebook-Auftritt

• Beurteilungssystem für Mitarbeiter • Neue Datenbank (Mitglieder, Spender, Ehrenamtliche, Amb. begleitete Patienten) • Start der Aktualisierung des Datenschutzes

Auf die konkrete Situation in den im Organigramm dargestellten Aufgabenfeldern werden die Kolleginnen im Detail eingehen.

Für die gute Zusammenarbeit an dieser Stelle allen Beteiligten herzlichen Dank. Es ist uns zusammen gelungen, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass das von Albert Mühlum angesprochene ‚Zusammenwirken von Ehrenamt und Beruf‘ auch zukünftig praktiziert werden kann. Wir gehen daher zuversichtlich im Jahr 2017 weiter, auch mit Blick auf die neuen Kolleginnen, die uns bereits seit einiger Zeit dabei unterstützen.

Ambulante Hospizarbeit (Doris Kellermann)

Richard Twycross, eine der berühmtesten Gallionsfiguren der englischen Hospizbewegung, die uns ja - in der ihrer Entwicklung nach Jahren bemessen - einiges voraus hat (St. Christophers in Sydenham feiert diese Tage sein 50-jähriges Bestehen) hat vor etlichen Jahren ein sehr schönes Zitat geprägt.

Bezugnehmend auf die mittlerweile erreichten hervorragenden Standards der Sterbebegleitung und die daraus resultierende Haltung in einigen Hospizen, man sei ja so toll, das müsse jetzt erstmal alles so bleiben wie es ist, sagte er: „Movements tend to become monuments. But if they become monuments they die!“ Bewegungen neigen dazu zu erstarren. Aber Stillstand bedeutet das Ende der Bewegung.

Nun, das Ende der Hospizbewegung ist ja wohl das letzte, was wir hier an der Bergstraße wollen, deswegen sind wir auch im letzten Jahr wieder fleißig damit befasst gewesen, uns zu entwickeln, um der Ehrenamtlichen Willen, aber noch mehr um der guten Begleitung der Patienten und deren Angehörigen Willen.

Das wichtigste Element zur Weiterentwicklung ist der Erfahrungsaustausch von Begleitern in einer Gruppe bei den monatlichen sogenannten Praxisbegleitabenden. Dieses Element ist von immenser Bedeutung, denn wir lernen von nichts effektiver als von praktischen Beispielen aus dem Erfahrungsschatz der Anderen.

Deswegen mussten wir die teilweise nicht mehr in diesem Sinne arbeitsfähigen Gruppen umorganisieren und haben jetzt statt 7 nur noch 5 Gruppen mit einem ausgewogenen Teilnehmerstamm, so dass es, wie wir hoffen, immer Berichte aus Begleitungen geben wird, von denen alle Anwesenden - natürlich auch wir Koordinatorinnen - lernen können.

Alle 3 Monate treffen sich alle ehrenamtlichen Begleiterinnen und Begleiter zu einem gemeinsamen Themenabend. Dankenswerter Weise hat Swantje Goebel den ersten dieser Abende für uns inhaltlich gestaltet und

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Jahreshauptversammlung 2017 Seite 5 von 10 es war schön zu sehen, wie viele „Hospizbewegte“ zusammenkamen.

Das Schöne an solchen Abenden ist nicht nur, dass die Teilnehmer sich wiedersehen und austauschen können. Sie machen aber auch deutlich, dass wir einfach so groß und so vielfältig sind, dass natürlich entsprechende Strukturen geschaffen werden müssen, um alle EA wirklich gut und sinnvoll betreuen und koordinieren zu können. Es gibt halt nicht nur den Einzelnen, oder die Gruppe von 10 oder 12 sondern über 60 völlig unterschiedliche Menschen mit ihren völlig individuellen Talenten und Motivationen, aber auch Erwartungen und Forderungen. All diesen versuchen wir, so gut es uns möglich ist, gerecht zu werden, um eine gute Arbeit zu leisten und zufriedene Patienten und Angehörige zu haben.

Bea, Martina und ich haben auch in einer Klausurtagung damit begonnen Kooperationsverträge mit Pflegeheimen auszuarbeiten, die die Zusammenarbeit mit diesen Institutionen und die Begleitung der Menschen in den Heimen verbessern soll. Auch das war ein Großprojekt, dass viel Zeit gekostet hat, aber sicher auch das seinige zu einer Verbesserung der hospizlichen Arbeit gerade in den Einrichtungen der Altenpflege beitragen wird.

Ein weiteres großes Arbeitsfeld der Koordination sind Beratungsgespräche. Die Flut an Terminen gerade zu Beratungsgesprächen über Patientenverfügung war in den letzten Monaten kaum zu bewältigen. Die Patientenverfügungen sind im letzten Jahr nochmal viel detaillierter und somit auch umfangreicher und unverständlicher geworden. Der Zeitaufwand für eine einzige Beratung liegt selten unter einer Stunde, eher eineinhalb, wenn es ein Hausbesuch ist kommt noch die Anfahrt dazu….

Wenn ich das alles so erzähle: • Koordination und Einsatzleitung für über 60 Ehrenamtliche • Erstbesuche und Rufbereitschaft im Hintergrund für alle EA und jeweils rund 30 Familien, die von uns

zeitgleich begleitet werden • Praxisbegleitabende und Themenabende für 5 Gruppen • Evaluationsgespräche nach dem Versterben eines Patienten und der Beendigung der Begleitung, die von

Bea übernommen werden • konzeptionelles Arbeiten und Weiterentwicklung des Vereins • Planung und Vorbereitung weiterer Vorbereitungskurse, wie zum Beispiel auch im Zusammenhang mit

dem Basiskurs Trauerbegleitung, wofür Martina und Bea gemeinsam einen Einführungskurs erarbeiten. • und was sonst noch so alles anfällt… auch mal eine Fortbildung in einem Pflegeheim etc.

Da wird jeder einsehen, dass das auf Dauer von uns drei Koordinatorinnen mit den Stellenanteilen, wie sie momentan bestehen und den weiter wachsenden Aufgaben nicht mehr zu bewältigen ist. Also, wir brauchen dringend Verstärkung und auch das ist eine Aufgabe, die uns in den letzten Monaten beschäftigt hat, denn eine nicht unerheblich Zahl an Bewerberinnen und Bewerbern mussten eingeladen werden um sie kennenzulernen und dann womöglich Hospitationstermine zu vereinbaren, bei denen mich die Interessierten bei der Arbeit begleiteten…

Eine zusätzliche Kollegin wird weitere Veränderungen - Entwicklungen - neuen Wind mit sich bringen. Da brauchen wir uns um einen „Bewegungsmangel“ oder „Stillstandsgefahr“ keine Gedanken zu machen.

Palliative Care (Elke Hinterthan)

Wir sind im Moment 5 Palliativpflegekräfte mit heute 149,4 Wochenarbeitsstunden, wobei eine der Kolleginnen, auf dem Arbeitsplan mit 38 Wochenstunden, seit letztem Mai langzeitkrank ist. Diese 100% Kraft fehlt uns natürlich sehr und führt zu Überstunden bei den restlichen Kollegen.

Seit Januar haben wir eine neue Palliativkraft, Frau Annika Hilbert, die eine Mitarbeiterin ersetzte, die nur ein Jahr in unserem Team war. Fr. Hilbert hat sich bereits gut eingearbeitet und ist eine wirkliche Bereicherung für uns.

Unser Tagesablauf ist folgender: Wir beginnen um 8.00 Uhr unseren Dienst. Nach einer Frühbesprechung fährt eine mit einer Ärztin zu den Patienten. Vorher werden noch Telefonate mit Patienten, Angehörigen, HÄ, PD,KK oder Kliniken geführt. Neuangekündigte Paienten müssen innerhalb von 3 Tagen im Team, das heißt, von einem Arzt und einer Schwester, besucht und eingeschrieben werden. Patienten, die bereits in der Versorgung sind, müssen 1x im Team wöchentlich besucht werden, bei Beschwerden natürlich öfter oder nur von einer Pflegekraft.

Alle unsere Kolleginnen, sowie Doris Kellermann, haben 6 bis 10x im Monat Rufbereitschaft, in der sie 24 Stunden für die Patienten und deren Angehörigen erreichbar sind. Oft können wir mit telefonischen Rat helfen, oft müssen

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Jahreshauptversammlung 2017 Seite 6 von 10 wir aber auch zu den Patienten fahren, wenn Hilfe vor Ort nötig ist.

Unser Team hat im Jahr 2016 insges.379 Patienten und deren Angehörige betreut, wobei aber 525 Fälle in der Versorgung waren. Das bedeutet, einige unserer Patienten werden medizinisch gut eingestellt und dann an den Hausarzt wieder übergeben. Wenn sich der Zustand dann verschlechtert, stellt der Hausarzt erneut eine Verordnung für uns aus, so dass wir wieder in der Versorgung sind.

Für das neue Jahr wünschen wir uns natürlich Unterstützung durch neues Pflegepersonal. Bewerbungen sind vorhanden, jetzt müssen nur noch die passenden Teammitglieder gefunden werden.

Hospiz&PalliativAkademie Bergstraße (Dr. Swantje Goebel)

Ich beginne mit einem Rückblick und erinnere noch einmal daran, dass der Beschluss zur Akademie vor 1 Jahr auf der letzten Mitgliederversammlung getroffen wurde und wir bereits seit knapp 2 Jahren mit dem Aufbau befasst sind.

Das Projektteam Akademie, das sind: Doris Kellermann und ich als Leitungsteam der Akademie sowie Christine Palten und Monika Hofmann, sie sind – neben dem Mitdenken und Mitentwickeln – auch noch für die Administration zuständig. Außerdem werden wir unterstützt von dem 2. Vorsitzenden des Hospiz-Vereins, Prof. Dr. Albert Mühlum, Michael Braun, Geschäftsführer vom Hospiz, und Rüdiger Bieber aus dem Vorstand der Stiftung, die inhaltlich und strategisch mitdenken und die Aufbauarbeit beratend begleiten.

Was gibt es Aktuelles zu berichten? Derzeitiger Schwerpunkt liegt eindeutig auf Vernetzung und Kooperation: Nur wenn wir uns in der Region gut aufstellen und sichtbar machen und in gutem Kontakt zu den Einrichtungen und Institutionen hier sind, kann unsere Bildungsarbeit nachhaltig sein. Deshalb sprechen wir zurzeit mit den Einrichtungen hier, für die unsere Qualifizierungsangebote interessant sein könnten – wir fragen sie nach ihrem Bedarf, um für sie passende Kurse und Inhouseschulungen zu entwickeln. Und wir bauen Kooperationen zu anderen Bildungseinrichtungen auf, um nicht in Konkurrenz zueinander zu kommen, sondern miteinander den hospizlichen Bildungsauftrag wahrzunehmen.

Auf diese Weise entwickeln wir gerade das Jahresprogramm für 2018. Das wird dann das erste Akademieprogramm sein und Sie können sich jetzt schon darauf freuen, denn wir werden – klein und fein – qualitativ hochwertige Vorträge und Workshops für Fachkräfte und auch die interessierte Öffentlichkeit anbieten.

Ein Datum sollten Sie sich unbedingt vormerken: Am 23. September findet der 7. Bergsträßer Hospiz- und Palliativtag in der Liebfrauenschule statt und mit diesem Tag wird die Akademie offiziell eröffnet werden. Und wir freuen uns natürlich über zahlreiche TeilnehmerInnen: Wer mag, kann sich auf unserer Webseite informieren und auch bereits anmelden.

Ehrenamtliche Arbeit (Sabine Hehn, Gabriella Edlund)

Wir beginnen den Bericht zur Ehrenamtsarbeit mit einem Dank für das außerordentliche Engagement all unserer Ehrenamtlichen, ohne die Hospizarbeit nicht machbar ist. Ehrenamtliche sind die Basis der Hospizbewegung - das Herz und das Fundament.

Insgesamt haben wir 111 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Neben den Hospizbegleiterinnen und Begleitern in der ambulanten Hospizarbeit gibt es noch die Trauerbegleiterinnen und weitere ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in und um die Geschäftsstelle sowie das neugegründete Team der Hospizgarten-Helfer Der Vorstand ist ebenfalls komplett ehrenamtlich tätig.

Unsere Hospizbegleiterinnen - 61 an der Zahl - werden von unseren Ehrenamtskoordinatorinnen Bea Garms, Doris Kellermann und Martina Strübig mit großem Einsatz geführt und unterstützt. Im letzten Jahr sind von den durch die ambulante Hospizarbeit betreuten Patienten 88 Personen verstorben. Insgesamt wurden im Bereich der ambulanten Betreuungen 2308 Stunden ehrenamtlicher Arbeit geleistet.

Die Hospizbegleiter sind aktuell in fünf Gruppen aufgeteilt und treffen sich neben den regelmäßigen Gruppenabenden noch viermal im Jahr zu gruppenübergreifenden Themenabenden.

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Im Bereich der Trauerbegleitung, über den gleich Claudia Mayer berichten wird, haben uns die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen 1394,5 Stunden ihrer Zeit geschenkt und die beiden ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen im Verwaltungsteam haben dort 590 Stunden geleistet.

Es gibt aber noch andere Bereiche in denen bei uns im Verein Freiwillige arbeiten, besonders ist hier das Ehrenamtscafé zu nennen, das im letzten Jahr sein 10-jähriges Bestehen feierte. Es findet einmal im Monat statt, ein kleines Team selbst ehrenamtlich tätiger Mitglieder bewirtet hier ganz liebevoll alle Ehrenamtlichen von Verein und Hospiz. Auch Menschen, die sich erst mal über ein ehrenamtliches Engagement informieren möchten, haben im Ehrenamtscafé eine Anlaufstelle.

Seit dem letzten Sommer sind etliche Ehrenamtliche im Gelände rund um das stationäre Hospiz zugange und helfen beim Anlegen eines Hospizgartens.

Ganz etwas Besonderes für uns ist Vogel der Nacht-Festival , dort helfen uns insgesamt 90 unermüdliche ehrenamtliche Helfer bis spät in die Nacht, und es kamen doch tatsächlich insgesamt ca. 571 Arbeitsstunden zusammen.

Auch im letzten Jahr haben uns verschiedene Organisationen auf unterschiedlichste Weise unterstützt und uns Zeit und Energie geschenkt. In diesem Zusammenhang danken wir ausdrücklich:

• Dem Einhäuser Helferkreis, der uns und auch das stationäre Hospiz bei jedem besonderen Fest mit wunderbaren Kuchen versorgt.

• Dem Hochstädter Kerweverein, dessen Mitglieder bei Wind und Wetter im Schweiße ihres Angesichts beim Apfelsaftschaukeltern einen ganzen Samstag lang die Bensheimer Fußgängerzone in einen großen Saftladen verwandeln.

Erwähnen möchten wir auch die Freude und Dankbarkeit über die großzügigen Einladungen des Varietès Pegasus, dessen Leitung unsere Ehrenamtlichen immer mal wieder zu den Vorstellungen einlädt.

Wir bitten um Nachsicht, dass diese Aufzählung niemals vollständig sein kann und möchten betonen, dass jegliche Unterstützung unabhängig von Größe oder Art unsere Wertschätzung und unseren Dank erfährt und die Arbeit des Hospizvereins erst möglich macht.

Als Mitglieder des Vorstandes zuständig für den Bereich Ehrenamt bedanken wir uns von ganzem Herzen bei allen, die uns ihre wertvolle Zeit schenken und dem Hospizverein auf vielfältige Weise verbunden sind.

Trauerbegleitung (Claudia Mayer)

Die Trauerbegleiterinnen des Hospiz-Verein Bergstraße e.V. konnten im letzten Jahr 359 Gäste in den Offenen Treffen (Café und Frühstück für Trauernde) begrüßen, im Jahr davor waren dies noch rund 300. 96 Erwachsene nahmen unsere Angebote für Einzelgespräche wahr und 22 Kinder nutzen die Möglichkeit, ihre Trauer in der Gruppe für Kinder und Jugendliche zu bearbeiten.

Sich immer wieder neu auf derart viele Schicksale einzustellen, stellt hohe Anforderungen an jede einzelne der derzeit 12 Trauerbegleiterinnen. Und an dieser Stelle spreche ich jeder von ihnen meinen ganz besonderen Dank für ihr großes Engagement aus.

Zusätzlich zur aktiven Trauerbegleitung haben wir uns im vergangenen Jahr einer weiteren Herausforderung gestellt: das Team wurde zu Redakteuren in eigener Sache. Wir haben viele Aspekte der Trauer aufgegriffen und mit unseren individuellen Erfahrungen verknüpft. Das Ergebnis ist das „Themenheft Trauer“, eine umfassende und sehr facettenreiche Zusammenstellung von Artikeln unserer Trauerbegleiterinnen, die die Vielfalt unserer Aufgaben sehr anschaulich verdeutlicht.

Zu Recht fragen Sie sich nun vielleicht „wie sind diese enorme Anzahl an Trauerbegleitungen und die Anstrengungen, ein solches Themenheft auf die Beine zu stellen, von nur 12 ehrenamtlichen Trauerbegleiterinnen zu bewerkstelligen?“. Hier schließe ich mein großes Dankeschön an unsere Hauptamtlichen an. Besonders von den Mitarbeiterinnen in der Verwaltung des Vereins und der Pflegedienstleitung im Hospiz werden wir intensiv unterstützt. Sei es, indem sie die Anfragen der Trauernden an uns weiterleiten, die Räumlichkeiten für unsere

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Jahreshauptversammlung 2017 Seite 8 von 10 Angebote bereit stellen, Flyer und sonstige Druckartikel für uns gestalten, die Website immer wieder auf den aktuellen Stand bringen, Socialmedia-Kanäle wie Facebook einrichten und pflegen oder den Kontakt zur Presse halten. Eine weitere wichtige Aufgabe unserer Verwaltung ist das rührige Ausschauhalten nach Fördertöpfen, durch die die Trauerarbeit unterstützt werden kann. Indem uns die Hauptamtlichen all diese Unterstützung zur Verfügung stellen, bieten Sie den Rahmen, in dem wir ehrenamtliche Arbeit gut leisten können.

Dennoch ist es erforderlich, die ehrenamtliche Trauerbegleitung auf zusätzliche Schultern zu verteilen. Um weitere Personen für diese Arbeit zu qualifizieren haben wir uns daher entschlossen, erstmalig eine Weiterbildung zur Trauerbegleitung im Ehrenamt in den Räumen des Hospiz-Vereins Bergstraße durchzuführen. Details zur Weiterbildung finden Sie im Themenheft oder auch auf unserer Website. Wir freuen uns über weitere Unterstützung. Nicht unerwähnt lassen möchte ich ein neues Gruppenangebot. Unter dem Titel „Weiter leben.“ bieten wir seit Februar 2017 Unterstützung für Trauernde, die einen Freund oder Angehörigen durch Suizid verloren haben.

Ich schließe mit dem sehr erfreulichen Hinweis darauf, dass unter den Teilnehmern an der erwähnten Weiterbildung zwei Personen sind, die nach dem zwischenzeitlich wenige Jahre zurückliegenden Verlust eines Angehörigen von uns begleitet wurden. Sie haben erfahren, wie hilfreich Trauerbegleitung sein kann und wollen sich mit diesem Wissen künftig im Verein einbringen.

Schatzmeisters (Dr. Wolfgang Mansfeld)

Bei den Einnahmen bildeten Mitgliedsbeiträge, Spenden und Schenkungen den wichtigsten und erfreulich positiven Einnahmeposten. Hinzukommen Zuschüsse der Krankenkassen für die ambulante Begleitung und Einnahmen, die der Verein durch die Beteiligung an der Spezialisierten Ambulanten Palliativ-Versorgung (SAPV) erzielt. Schließlich fließen dem Verein Mieteinnahmen für das Hospizhaus zu und Erträge aus der Anlage des Vereinsvermögens.

Wichtigster Ausgabenposten waren unverändert die Personalkosten für die Mitarbeiterinnen des Vereins. An zweiter Stelle stehen die Sachausgaben der ambulanten Arbeit (im wesentlichen Fahrt-, Kommunikations- und Fortbildungskosten), Öffentlichkeitsarbeit sowie der Betrieb der Geschäftsstelle. An dritter Stelle stehen die Ausgaben für Bau und Unterhalt des Hospizhauses. Hierzu gehören auch Ausgaben im Rahmen des Projekts Hospizgarten.

Der Verein ist schuldenfrei, es sind finanzielle Reserven in ausreichender Höhe gegeben. Diese sind zur Zukunftssicherung geboten, weil auch künftig Investitionen vor allem für das Hospizhaus zu finanzieren sind und Rücklagen für unvorhergesehene Entwicklungen bestehen müssen.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die finanzielle Führung auf die Unterstützung des Vereinszwecks ausgerichtet ist. Sie steht im Einklang mit den finanziellen und steuerlichen Vorgaben für gemeinnützige Vereine. Die Arbeit des HVB kann als solide finanziert angesehen werden.

Bericht der Kassenprüfer (Elisabeth Ebach)

Die Kassenprüfung wurde am 01.02.2017 von Frau Elisabet Ebach und Herrn Jörn Sacksen für das Rechnungsjahr 2016 durchgeführt und mit folgender Bewertung abgeschlossen:

„Die Kasse des HVB wurde anhand der Buchungen der Konten

• Girokonto Sparkasse Bensheim, • Geldauflagen-Girokonto Sparkasse Bensheim, • Tagesgeldkonto Sparkasse Bensheim, 1 • Girokonto Volksbank Darmstadt-Südhessen, • Bar-Kasse Geschäftsstelle

stichprobenartig auf Ordnungsmäßigkeit geprüft. Alle Buchungen erfolgten in dem durch die Satzung vorgegebenen Rahmen. Die Buchführung für das Kalenderjahr 2016 ist in Ordnung und ohne Beanstandung.“

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Jahreshauptversammlung 2017 Seite 9 von 10

TOP 8 Wahl der Kassenprüfer

Vorschläge Ja-Stimmen Nein-Stimmen

Enthaltungen Gewählt wurden

Berichterstatter:

Elisabeth Ebach

Jörn Sacksen

Stellvertreter:

Rebecca Hubert

Wolfgang Kuhs

Blockwahl: 51

Blockwahl: 2

Jörn Sacksen, Berichterstatter

Elisabeth Ebach, Berichterstatterin

Wolfgang Kuhs, 1. Stellvertreter

Rebecca Hubert, 2. Stellvertreterin

TOP 9 Entlastung des Vorstandes

Auf Antrag von Renate Hannemann wird der Vorstand von der Versammlung einstimmig entlastet (45 Ja-Stimmen, 8 Enthaltungen)

Pause

TOP 13 Kurzbericht über die Hospiz-Stiftung Bergstraße (Pfr. i.R. Rüdiger Bieber)

wie in den Jahren zuvor darf ich Ihnen nun einen Kurzbericht über die Hospiz-Stiftung Bergstraße geben, zu der der Hospizverein Bergstraße sowie alle anderen Hospizgruppen im Kreis Bergstraße gehören. Im letzten Jahr berichtete ich Ihnen von einer syrischen Familie mit fünf Kindern, die Mieter in dem von der Stiftung geerbten Haus in der Wilhelmstraße wurden. Sie ist dank der intensiven Begleitung von Doris Kellermann, Carla Jecker und Jeca Blank so etwas wie unsere Adoptivfamilie geworden. So klappt Integration. Herzlichen Dank den Damen.

Die Stiftung freut sich, dass nunmehr der Vorstand satzungsgemäß wieder komplett ist. Einstimmig wurde Renate Hannemann in der jüngsten Vorstands- und Beiratssitzung gewählt. Seit Jahren ist sie eine geschätzte ehrenamtliche Mitarbeiterin der Hospizarbeit. Mehr über sie finden Sie im jüngsten Hospizbrief.

Positiv entwickelt sich weiterhin das Stiftungsvermögen. Leider sind die Zinsen weiterhin bei Null, so dass wir froh sind, den Stiftungszweck, vor allem die finanzielle Förderung des stationären Hospizes, aus den Miteinnahmen bestreiten zu können.

Außerdem sei Ihnen, die sie sowohl Mitglied im Hospizverein wie auch Pate sind, für Ihr großherziges Engagement herzlich zu danken. Sie betätigen sich nicht als Einzelspender, sondern haben sich entschieden, als Paten langfristig finanziell das stationäre Hospiz zu unterstützen.

In diesem Jahr wird die Stiftung 15 Jahre alt. Wir haben uns entschieden, das Jubiläum mit einer kleinen Feier am 20. Mai im Hospiz zu begehen. Thema der Jubiläumsfeier wird das Danke sagen sein: Die Stiftung dankt allen Zustiftern im Namen derer, die von der Stiftung Unterstützung erfahren. Landrat Engelhard und ein Vertreter von Bürgermeister Richter werden ein Grußwort sprechen. Abtprimas Dr. Notker Wolf wird über „Die Würde des Menschen als Grundwert des Lebens“ referieren.

Zurzeit laufen Gespräche mit dem Hospizverein Ried, ob die Stiftung das Erbe zweier Eigentumswohnungen annehmen kann. Wir müssen sehr genau prüfen, welche Verpflichtungen wir dabei eingehen.

Mein Wunsch: Denken Sie daran, dass das stationäre Hospiz langfristig auf finanzielle Hilfe angewiesen ist. Die Hospiz-Stiftung kann dafür sorgen, solange Sie und viele andere ihr Ihr Wohlwollen schenken.

Letztes Jahr habe ich Sie gebeten, daran zu denken, Ihr Testament zu machen. Meine Bitte scheint angemessen zu sein, denn mehr als die Hälfte aller Bundesbürger verzichten darauf. An Ihnen liegt es, zu Lebzeiten dafür zu sorgen, dass Ihr letzter Wille über Ihr Leben hinaus Bestand hat. Die Hospiz-Stiftung freut sich, wenn Sie sie mit bedenken, damit weiterhin im stationären Hospiz Menschen Ihre Würde bis zuletzt behalten können. Vielen Dank.

TOP 14 Kurzbericht Hospiz Bergstraße (Michael Braun, Geschäftsführer)

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Jahreshauptversammlung 2017 Seite 10 von 10

Bensheim, den 27.03.2017

Dr. Wolfgang Nieswandt Christine Palten 1. Vorsitzender Protokoll

Das Hospiz Bergstraße verzeichnete im vergangenen Jahr wieder eine sehr gute Belegung. 2016 wurden 113 Gäste umsorgt und begleitet.

Die Wünsche und Bedürfnisse jedes einzelnen Gastes stehen im Mittelpunkt der ganzheitlich orientierten Betreuung. Ziel ist es, alles uns Mögliche dafür zu tun, damit die Gäste ihren Lebensweg in Würde zu Ende gehen können und die Angehörigen in dieser Situation bestmöglich zu unterstützen.

Dafür ist es nötig, neben dem hauptamtlichen Team eine weitere tragende Säule zu haben: Mittlerweile engagieren sich über 80 Ehrenamtliche im Hospiz Bergstraße. Ohne sie wäre die Betreuung der Gäste und Angehörigen, so wie sie im Hospiz Bergstraße gelebt wird, nicht möglich. Sie sind Gesprächspartner in der Sterbe- und Trauerbegleitung. Sie helfen in der Küche, richten liebevoll Frühstück, Kaffeetafel und Abendessen, übernehmen den Einkauf oder Fahrdienste für Gäste und Angehörige. Sie engagieren sich am Empfang, bei der Gartenarbeit, in der Verwaltung und bei Veranstaltungen. Jede einzelne Person bringt ihre eigenen Fähigkeiten und ihre Persönlichkeit ein.

Gute Rahmenbedingungen sind unerlässlich, damit sich die Ehrenamtlichen bei uns wohlfühlen. Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten, hohe gegenseitige Wertschätzung und Begleitung durch feste Ansprechpartner sind wichtige Bestandteile unserer Ehrenamtsarbeit.

Aus diesen Gründen wird ab dem 1. Mai eine Sozialarbeiterin mit einer halben Stelle das Team im Hospiz unterstützen. Die Hauptaufgabe wird in der umfassenden Betreuung und Koordination der ehrenamtlichen Mitarbeiter liegen. Eine weitere wichtige Tätigkeit wird die Unterstützung bei der psychosozialen Betreuung der Gäste und Angehörigen sein.

Zum Abschluss noch eine Zwischenbilanz: Inzwischen fördern über 800 Paten die Arbeit im Hospiz Bergstraße - eine großartige Unterstützung! Um unsere Arbeit langfristig zu sichern und unsere Philosophie umzusetzen, wünschen wir uns weitere Patenschaften. Wir hoffen, das Ziel von 1.000 Paten in den nächsten Jahren zu erreichen.

Und last but not least ein Aufruf in eigener Sache: Unser ehrenamtliches Team freut sich immer über Verstärkung. Fühlen Sie sich angesprochen? Dann melden Sie sich jederzeit gerne bei unserer Pflegedienstleitung Frau Margarte Keilmann oder Frau Elisabeth Lücken.

TOP 15 Anträge

Es liegen keine Anträge vor.

TOP 16 Vorschläge/Ideen der Mitglieder und Interessenten

Frau Crisand spricht im Namen der Versammlung dem .Vorstand Dank aus.