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B47837 Alle zwei Monate in Opern- und Konzerthäusern, im CD- Fachhandel und bei Kartenvorverkaufsstellen > Jahrgang 6 > 2004 > www.crescendo-magazin.de februar / märz ausgabe 01/ 2004 2004 > Opernpremieren und Konzerte im Februar und März Gewinnen Sie 2 Bonsai Optimal Lautsprecher Neu: Crescendo Premium anders < emmanuelle haïm < hélène grimaud < tal & groethuysen < daniel hope anders daniel hope

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Opernpremieren und Konzerte im Februar und MärzGewinnen Sie 2 Bonsai Optimal Lautsprecher

Neu: Crescendo Premium

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ROBERT SCHUMANNTHE SYMPHONIES NO.1 – NO.4

Im Frühjahr 2003 begeisterten Daniel Barenboim und die Staatskapelle Berlinmit den vier Symphonien von Robert Schumann das internationale Publikum. Jetzt liegen die Aufnahmen dieser umjubelten Interpretation als Doppel-CD vor.

„Die Musiker geben die vier Schumann-Symphonien mit Emotionalität,großem Ton, melodischer Kraft. Barenboim gibt das Letzte an Einsatz,Herzblut und musikalischer Intelligenz.“Süddeutsche Zeitung

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THE SYMPHONIES

Warner Strategic Marketing • a division of WARNER MUSIC Group Germany • a Time Warner company

www.warnerclassics.de www.daniel-barenboim.com www.staatskapelle.de

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3crescendo 01 2004

zum ersten Mal seit Erscheinen dieser Zeitschrift möchte ichmich als Herausgeber von Crescendo zu Wort melden – umIhnen unser neues Angebot vorzustellen, das Sie hoffentlichgenauso wie mich begeistern wird: „Crescendo Premium“.

Wieviel haben wir in den letzten Jahren schon über Musik ge-schrieben, Künstler vorgestellt, CDs besprochen und für gutoder schlecht befunden. Und damit nur eines erreicht: DenKopf unserer Leser. Dabei ist Musik doch viel mehr: Gefühl,Lebensart, Genuss, Vergnügen, manchmal Abenteuer undimmer wieder ein Erlebnis. Ob CD, Konzert, Oper oder beimFestival unter freiem Himmel: Musik bewegt die Menschen.Darum hat Crescendo im letzten Jahr die Reihe „SchönerHören Klassik“ begonnen, um nun auch Ihre Ohren zu errei-chen: Hören Sie selbst! Lassen Sie sich überraschen undentdecken Sie neue Künstler, neue Komponisten und Werke.

Mit „Crescendo Premium“ gehen wir jetzt noch einen Schrittweiter: Gemeinsam mit Veranstaltern, Plattenfirmen und vie-len anderen Partnern können wir Ihnen jetzt „Klassik für alleSinne“ bieten: Von der CD-Bestellung über Klassikarrange-ments mit exklusiven Karten und Hotels, Autogramme mitSammlerwert bis hin zur Teilnahme an VIP-Veranstaltungen.

Alle Crescendo Premium-Mitglieder können diese Vorteilenutzen. Bei limitierten Angeboten, wie z. B. Eintrittskarten,natürlich nur, solange der Vorrat reicht. Die Vergabe erfolgtnach Bestellungseingang. Um an die besonders attraktivenAngebote zu kommen, müssen Sie also kein Glückspilz sein,sondern ganz einfach: schnell! Crescendo Premium soll of-fen sein für alle, die Freude an klassischer Musik haben.Darum kostet die Teilnahme an Crescendo Premium pro Jahrnur 14,- EUR mehr als das einfache Crescendo-Abo. Dazu er-halten Sie gratis sechs Überraschungs-CDs bzw. DVDs.

Wenn Sie sich bis 31. März 2004 für Crescendo Premium ent-scheiden, senden wir Ihnen als Begrüßungsgeschenk die am7. März erscheinende neue CD von Daniel Hope, des Titel-künstlers dieser Ausgabe (Interview auf Seite 4).

Crescendo Premium-Teilnehmer können Sie werden, indemSie den Coupon auf S.45 an den Verlag schicken/faxen oderper Internet unter www.crescendo-magazin.de/premium.

Die aktuellen Premiumangebote finden Sie auf Seite 13.

Nun bleibt mir nur, der Bayerischen Staatsoper, dem Hotel Pa-lace, der Schubertiade Schwarzenberg und dem KurhotelBad Reuthe für die Kooperationen dieser Ausgabe zu danken.

Ihr Winfried Hanuschik

InterviewAuf neuen PfadenDer Geiger Daniel Hope 4

„Ich höre ihnen zu“Die Dirigentin Emmanuelle Haïm 6

Tal & GroethuysenDas Klavierduo stellt sich vor 8

Sense and sensibilityDie Pianistin Hélène Grimaud 10

PortraitDas Label edel CLASSICSEin Gespräch mit Jens Quindt 12

Romance of the ViolinMusikalische Träumereien mit Joshua Bell 35

specialCrescendo Premium 13

unterwegsReise-Tipps 19

Rätsel 21

Bayern regional 14

PremierenspiegelAuf einen Blick 22Baden-Badener Ringen 24Traditionsbewusst 25Russische Seele zu Besuch 25Sinnfällig 26Überfällig 26Beifällig 27Bericht aus Berlin 27NRW-Rundschau 28Opernrundschau im Nordwesten 28

Hifi 29

gehörtCD-/SACD-/DVD-Besprechungen 36

gelesenNeue Bücher 48

Kultur Spiegel Klassik Bestseller 37

Impressum 46

was? wann? wo?Konzerte und Musiktheaterpremierenim Februar und März 2004 49

Liebe Leserin,lieber Leser !

Inhalt

Februar/März 2004Herausgeber

Winfried Hanuschik

EDITORIAL INHALT INTERVIEW PORTRAIT EXTRA

Die Meistersinger von Nürnberg

Wagner (Festspiel-Premiere) Don Carlo VerdiXerxes Händel

Lulu Berg/CerhaOtello Verdi

Roberto Devereux DonizettiOrphée et Eurydice GluckRoméo et Juliette Gounod

The Rape of Lucretia Britten(Festspiel-Premiere) Rodelinda Händel

Tannhäuser WagnerPelléas et Mélisande Debussy

(Festspiel-Premiere)

Liederabende und Konzerte:

Waltraud Meier

Felicity Lott/Angelika Kirchschlager

Marjana Lipovsek

Dorothea Röschmann

Violeta Urmana

Petra-Maria Schnitzer/Peter Seiffert

Ian Bostridge

Jonathan Lemalu

David Daniels

Zubin Mehta

Ivor Bolton

Ballett:

Die Kameliendame

Ein Sommernachtstraum

Dornröschen

Oper für alle, Festspiel+

Karten/Infos:Festspielkasse

der Bayerischen StaatsoperMarstallplatz 5, 80539 München

Tel: 089/2185-1920 Fax: 089/[email protected]

www.staatsoper.de

Münchner Opern-Festspiele26.6.-31.7.2004

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Festspielzeit 2004Mit der nächsten Ausgabe erscheintder Crescendo Festspiel-Guide.Anzeigenschluss: 26.02.2004Tel. +49-89-741509-0

DEUTSCHLAND / ÖSTERREICH /

SCHWEIZ / WEITERE EUROPÄI-FESTSPIELE, FESTWOCHEN UND

FESTIVALS festspiel-guide

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> Amsterdam > Andechs > Ansbach > Ascona > Athen > Bad Kissingen > Braunschweig > Bregenz > Chemnitz

> Chiemgau > Dresden > Drottningholm > Eisenstadt > Erfurt > Erl > Gstaad > Heidenheim > Ingolstadt

> La Roque D'Antheron > Leipzig > Loreley > Luxemburg/Echternach/Wiltz > Luzern > Macerata > Meran

> München > Oberammergau > Parma > Passau > Rheingau > Rheinsberg > Ruhrgebiet > Salzburg > Savonlin-

na > Schwetzingen > Verona > Weißenburg > Wels > Wien > Wilz > Winterthur > Xanten

Jahresübersicht, Termine, Landkarte

Veranstaltungsprogramme und Highlights 2003

Großes Baden-Baden Preisrätsel

festspiele, festwochen, festivals in europa

crescendo klassikmagazin

> karajan pfingstfestspiele 06. - 15. Juni 2003

baden-baden

2003

C01_04_S3neu 09.02.2004 12:43 Uhr Seite 3

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EDITORIAL INHALT THEMA INTERVIEW PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL RÄTSEL RE ISE HIF I BÜCHER CD DVD VORSCHAU 4 crescendo 01 2004

Mit zehn Jahren trat der britische Geiger

Daniel Hope zum ersten Mal im Fern-

sehen auf. Seitdem hat er mit den

unterschiedlichsten Künstlern zu-

sammengearbeitet, vom Alte-Musik-Spezialisten

Concerto Köln bis zu Bobby McFerrin. Mit Yehudi

Menuhin trat er in über 60 Konzerten auf. 2002

wurde er Mitglied im legendären Beaux Arts Trio.

Crescendo: Sie gelten als ein Geiger, der im 20. Jahrhundert

zu Hause ist. Welche Bedeutung hat für Sie Neue Musik?

Hope: Ich versuche immer, einen Zugang zur Musik zu fin-

den. Neue Musik ist für mich die Musik, die ich fühle, die ich

versuche zu verstehen und die mich auf jeden Fall berühren

muss. Eben genau das tut die Musik von Alfred Schnittke

und Alban Berg.

Crescendo: Macht es das einfacher, wenn man sich so wie

Sie auf Pfaden bewegt, auf denen sich andere Musiker nicht

bewegen? Wenn Anne-Sophie Mutter Beethoven spielt, dann

richtet sich das Augenmerk wie selbstverständlich auf sie.

Wenn jemand Schnittke spielt, achtet man vielleicht mehr

auf das Werk und weniger auf den Interpreten?

Hope: Ja und das ist das Schöne dabei. Sicherlich gibt es

große grandiose Interpreten, die diese Stücke spielen, doch

die Zeiten haben sich geändert, heute wird man nicht sofort

erkannt. Grund dafür sind sicherlich die fantastischen Auf-

nahmemöglichkeiten, die es damals noch nicht gab. Ich fin-

de, dass eine Aufführung wirklich hervorragend ist, wenn im

Endeffekt die Essenz der Musik nachwirkt, selbst wenn die

Kritik den Interpreten sehr lobt.

Crescendo: Sie setzen sich ja sehr intensiv im Voraus mit

der Musik auseinander, die sie spielen werden, sprechen da-

bei auch häufig mit den zeitgenössischen Komponisten über

ihre Werke. Hilft Ihnen das später bei der Interpretation der

Stücke?

Hope: Es kommt ganz auf den Komponisten an. Man hat

nicht mehr die Möglichkeit, Beethoven nach seinen Kompo-

sitionen zu fragen, doch jungen Komponisten kann man

etwas vorspielen, und meistens habe ich da positive Erfah-

rungen gemacht. So gibt es auf der einen Seite Komponisten,

die wirklich jeden Ton hören. Zum Beispiel Jan Müller-

Wieland, ein Komponist, den ich sehr schätze. Er hat ein Kon-

zert für mich geschrieben, und wir haben lange daran gear-

beitet. Beim ersten Durchlauf habe ich dann manche Stellen

minimal anders gespielt, als er es notiert hatte, und er hat es

sofort gehört. Das ist wirklich erfrischend. Es gibt auch

Komponisten, die bemerken gar keine Fehler. Bei manchen

war ich sehr gespannt, ob sie die Abweichungen im Spiel

erkennen, doch es kam keine Reaktion. Durch diesen Prozess

lerne ich viel, sowohl über die Musik als auch darüber, was

ein Komponist hört. Sie hören anders als die Musiker.

Crescendo: Sie haben sehr viel mit Yehudi Menuhin gear-

beitet. Ich habe aber gelesen, dass Sie David Oistrach für

den größten Geiger des 20. Jahrhunderts halten...?

Hope: Ja, aber ich glaube, Menuhin hätte das Gleiche gesagt!

Dazu muss ich sagen, dass in den ersten 15 Jahren meines

Lebens mein musikalisches Verhältnis zu Menuhin schwie-

rig war. Er war überhaupt nicht dafür, dass ich Geiger wer-

den wollte, hat es absolut nicht ernst genommen. Erst als ich

bei Zakhar Bron studierte, da wurde er neugierig. Zu diesem

Zeitpunkt habe ich das erste Mal für ihn gespielt. Ich denke,

dass er schockiert war, als er nun sah, dass ich ernsthaft

Geige spielen wollte, und dann tat ihm sein Desinteresse in

der Vergangenheit leid. Direkt im Anschluss machte er mir

das Angebot, mit ihm gemeinsam Konzerte zu geben. 60 Mal

standen wir zusammen auf der Bühne. Darüber könnte ich

stundenlang erzählen. Um es kurz zu sagen: Allein dafür hat

es sich gelohnt, 15 Jahre zu warten. Ich hätte 50 Jahre ge-

wartet, um das erleben zu dürfen. Im Nachhinein ist es auch

gut, dass ich erst meinen eigenen Weg gehen musste, dabei

Auf neuen PfadenDer Geiger Daniel HopeVon Katharina Honke

„Bach ist das Schwierigste überhaupt“

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Große Musik,wo Sie bisher darauf verzichtet haben:

So sieht sie also aus, diese „kleinste, komplette HiFi-Anlage der Welt“,die vom Forbes Magazin neben solchen Legenden wie dem Porsche550 Spyder in die Liste der „Ewig besten Produkte“ aufgenommenwurde: kaum größer als ein aufgeschlagenes Buch, großes Displayund ein klares Tastenfeld oben auf dem Deckel zum CD-Laufwerk.

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„Klangwunder“

zum Beispiel in der Küche... ... und auch im Schlafzimmer.

die Möglichkeit hatte, die russische Schule kennenzulernen, die ich für hervorragend halte. Bei

Menuhin gab es später dann pure Inspiration, und das war das Beste, was er überhaupt geben

konnte.

Crescendo: Auf Ihrer Repertoireliste fehlen die Bachsonaten...

Hope: Bach ist das Schwierigste überhaupt. Ich habe großes Interesse an der historischen Auf-

führungspraxis, gleichzeitig aber auch großen Respekt davor. Bach ist ein Ziel für mich, das

in weiter Ferne liegt, dem ich mich aber irgendwann voll widmen möchte. Doch es ist wie mit

der Bibel und dem Everest. Es ist etwas, das ich gern eines Tages tun möchte. Jetzt traue ich

mich noch nicht.

Crescendo: Sie bekamen das Angebot, mit dem Beaux Arts Trio zu spielen. Das ist vermutlich

eine Herausforderung gewesen, zu der man nicht hätte nein sagen können.

Hope: Man hätte nein sagen können, doch die Begegnung mit Menahem Pressler war so

überwältigend. Am Anfang kam alles für mich sehr überraschend, da ich einfach eingesprun-

gen bin, um eine Tournee zu retten. Ich habe nicht gedacht, dass es zu einer weiteren Zu-

sammenarbeit führen würde und meine Kollegen, glaube ich, haben es auch nicht gedacht.

Doch die Kontakte zu Pressler und Antonio Meneses, die Möglichkeit, die großen Komponisten

regelmäßig zu spielen und zu analysieren, das war eine große Chance – im Nachhinein kann

ich bestimmt sagen, dass man da nicht nein sagen sollte, da darf man nicht nein sagen.

Crescendo: War es eigentlich wirklich nur Zufall, dass sie auf Sie gestoßen sind?

Hope: Absolut. Die Generalvertretung vom Beaux Arts Trio hat meine deutsche Vertretung.

Pressler sagte „dammned luck“, ein schöner amerikanischer Ausdruck, der alles sagt. Zudem

suchten sie nicht nur einen Geiger, sondern auch jemanden, der verrückt genug war, um 14

Konzerte in 16 Tagen zu spielen, u.a. die gesamten Beethoven-Klaviertrios. Ich habe es gewagt,

und als die Tournee vorbei war kam das Angebot, als festes Mitglied im Ensemble zu spielen.

Da habe ich nicht gezögert.

5crescendo 01 2004

„Komponisten hören anders als Musiker“

AKTUELLE CD

Berg and Britten Violin ConcertosDaniel Hope, BBC Symph. Orch.: WatkinsWarner Classics 2564 60291-2

Diese CD erhalten Sie als Begrüßungsgeschenk, wenn Sie bis zum 31.03.2004

crescendo-Premium-Kunde werden. Weitere Informationen finden Sie auf S. 13.

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EDITORIAL INHALT THEMA INTERVIEW PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL RÄTSEL RE ISE HIF I BÜCHER CD DVD VORSCHAU 6 crescendo 01 2004

Emmanuelle Haïm gilt als eine der besten

Cembalistinnen innerhalb der Alten Musik.

Zunächst spielte sie in Ensembles wie Les

Arts Florissants und unter Dirigenten wie

Marc Minkowski und Christophe Rousset, 2001 star-

tete sie eine Karriere als Dirigentin: mit einem ge-

feierten Debüt in Glyndebourne.

Crescendo: Woher stammt Ihr Interesse für Alte Musik?

Haïm: Das Interesse hatte ich schon immer. Nicht auf dem

Cembalo, aber auf dem Klavier: Bach-Busoni, Rameau,

Couperin... Mit diesem Repertoire habe ich mich schon im-

mer beschäftigt. Dann habe ich die Orgel entdeckt, vor allem

um Bach zu spielen, und dann das Cembalo. Das hat mir ein

ganz neues Repertoire eröffnet. Wie d’Anglebert oder

Frescobaldi, was man wirklich nicht kennt als Pianist. Okay,

Glenn Gould hat ein wenig Gibbons gespielt oder Byrd, und

es gibt auch viele romantische Musiker, die sich sehr gut in

der Alten Musik auskennen, wie z.B. Nadia Boulanger... Es hat

mich einfach nach und nach immer mehr beschäftigt.

Crescendo: Wie kam es dazu, dass Sie nebenbei Dirigentin

wurden?

Haïm: Das ist eine kompliziertere Geschichte. Als ich sehr

jung war, so 11 oder 12, habe ich darüber nachgedacht. Ich

wollte Musik machen, das war ganz klar, aber was in der

Musik, war mir nicht klar. Dirigieren hat mich damals schon

in Versuchung geführt, aber es schien mir ziemlich schwie-

rig zu sein. Außerdem hatte ich auch viele andere Interes-

sen, und natürlich haben das fast nur Männer gemacht. Aber

ich hatte das schon sehr lange in meinem Kopf und irgend-

wann habe ich dann gesagt: Warum nicht? Das erste Pro-

jekt war Rodelinda in Glyndebourne. Da habe ich gedacht:

Oh, ich habe kaum etwas gemacht als Dirigent, gerade ein

paar Orchester mit Freunden von mir geleitet, mit Repertoire,

das ich sehr gut kannte. Vor der ersten Probe dachte ich:

Kann sein, dass sie mich rausschmeißen. Ich hatte keine

Ahnung. Stattdessen haben sie dann tolle Sachen zu mir

gesagt. Ich weiß nicht, ich komme so gut vorbereitet wie

möglich. Je mehr man sich vorbereitet, desto mehr neue

Aspekte sieht man.

Crescendo: Aber studiert haben Sie das Fach nicht?

Haïm: Nein, aber ich wurde von vielen Leuten dirigiert! Im

späteren Repertoire braucht man bestimmt die entspre-

chende Technik – für größere Orchester. Aber Dirigieren ist

seltsam. Es gibt viele technische Probleme, doch genauso

geht es um persönliche Eigenschaften und die musikalische

Gewissheit. Es gibt viele instinktive Dinge, die manche Men-

schen lernen, andere einfach haben. Das Wichtigste bei der

Arbeit mit einem Orchester ist, das Werk wirklich in- und

auswendig zu kennen.

Crescendo: Sie haben dann ein eigenes Ensemble gegrün-

det, den Concert d‘Astrée...

Haïm: Ich wollte nicht „mein“ Ensemble wie „mein Auto“.

(lacht) Das sind viele Musiker, Deutsche, Franzosen, Englän-

der, Japaner, Amerikaner, Italiener, Spanier, die bestimmte

Fähigkeiten haben und die entwickeln wollen. Sie haben et-

was bestimmtes zu sagen, und dafür gibt es keine Struktur

in Frankreich. Und so muss es irgendwer machen. Wenn

nicht, stirbt die musikalische Entwicklung.

Crescendo: Ich habe gelesen, das Jahr 1800 ist so etwas

wie eine Grenze für Sie?

Haïm: Im Moment ja. Aber es ist schwer für mich zu sagen,

was ich tue oder nicht. Ich mache nie wirklich Pläne.

Crescendo: Können wir denn dann bald Mozartopern von

Ihnen erwarten?

Haïm: Ja vielleicht eines Tages. Wenn ich bereit dafür bin.

Crescendo: Und wie ist es mit den Klavierkonzerten?

Haïm: Für mich? Nein, dafür braucht man bestimmt einen

besseren Pianisten als mich. (lacht) Ich betrachte mich wirk-

lich als eine Amateurpianistin. Ich bin eine professionelle

Cembalistin, aber keine Pianistin. Dirigieren, Cembalo und

Klavier wäre zu viel für mich. Cembalo und dirigieren ist gut.

Crescendo: Wie arbeiten Sie als Cembalistin mit Sängern?

Haïm: Ich höre ihnen zu! (lacht) Ich weiß nicht – ich höre

ihnen zu, und dann arbeiten wir zusammen. Wenn man mit

jemandem wie Natalie Dessay arbeitet, die einfach alles kann

mit ihrer Stimme, das ist so verführerisch. Man kann sie fra-

gen was immer man will: „Kannst Du das nicht so machen,

diese Farbe...“ Und sie macht es! Natalie ist so unglaublich,

weil sie sich vollkommen in deine Hände begibt. Wir haben

gerade an der Musica in Monteverdis Orfeo gearbeitet. Ich

glaube, Musica ist eine sonderbare Person, keine Allegorie,

sondern eine richtige Person. Sie kommt und sagt: Die mäch-

tigste Person hier bin ich! Darauf hat mich Natalies Art, das

zu singen, gebracht. Sie sagt: Wenn ich will, kann ich euch

erstarren lassen. Oder brennen. Sie schlägt etwas vor, und

dann mischen wir das, und dann kommen wir zusammen

irgendwo hin.

„Ich höre ihnen zu”Die Dirigentin Emmanuelle Haïm / Von Klemens Hippel

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Crescendo: In Werken wie Purcells Dido und Aeneas, das Sie

gerade aufgenommen haben, haben Sie die Wahl zwischen

weiblichen Altstimmen oder Countertenören. Wie wählen Sie

da aus?

Haïm: In diesem Fall habe ich gedacht: Dominique Visse hat

damals so eine herausragende Zauberin gesungen in

Christies Aufnahme, dass er alles gesagt hat, was ein Mann

zu dieser Rolle beitragen kann. Das kann man nicht besser

machen. Deswegen wollte ich eine Frau. Aber normalerweise

ist es mehr eine Person als die Wahl einer Stimme. Es geht

um die richtige Farbe einer Stimme und die richtige Person.

David Daniels als Geist zum Beispiel bringt gleichzeitig ein

reines und boshaftes Element ein.

Crescendo: Und wie entscheiden Sie, welches Repertoire Sie

aufführen?

Haïm: Ich mache nur Musik, an die ich glaube.Auch wenn ich

als Gastdirigent arbeite. Wenn ich Musik nicht mag, dann

arbeite ich nicht daran. Und wenn ich daran glaube, mache

ich es!

Crescendo: Kann man eigentlich Dirigent werden und trotz-

dem ein ausgezeichneter Solist bleiben?

Haïm: Ha. Ich glaube, ich muss jetzt gehen. Was glauben Sie

denn: Schaffe ich es? (lacht) Okay – man muss die richtige

Balance finden.

Crescendo: Und wenn’s nicht geht?

Haïm: Ich würde schreien! Nein, ich werde es so machen,

dass es geht. Ich habe immer Schwierigkeiten damit, wenn

ich wählen muss – ich will beides!

K O N Z E R T E D E R B U N D E S S TA D T B O N N

Sinfoniekonzerte Februar / März

BEETHOVEN

BONNORCHESTERROMAN KOFMAN G E N E R A L M U S I K D I R E K T O RO R C H E S T E R D I R E K T O R LAURENTIUS BONITZ

3. SonderkonzertFreitag - 20. Februar 2004 Beethovenhalle - 20 Uhr

„Konzert in der Karnevalszeit“„Karneval grüßt Fasching“Susanne König - SopranMarina Edelhagen - SopranDirk Schortemeier -Bariton/Klavier/ModerationPhilharmonischer Chor der Stadt BonnThomas Neuhoff - EinstudierungBeethoven Orchester BonnHeinz Geese - Dirigent

Kartentelefon 0228 / 77 80 08

Informationen 0228 / 45 49 315

www.beethoven-orchester.de

6. FreitagkonzertFreitag - 19. März 2004Beethovenhalle - 20 UhrZemlinsky / Schnittke / RavelSolveig Kringelborn - SopranDavid Pittman-Jennings - BaritonMykola Suk - KlavierBeethoven Orchester BonnRoman Kofman - Dirigent

3. FamilienkonzertSonntag - 14. März 2004Beethovenhalle - 11 Uhr

„Peter und der Wolf“Uwe Schönbeck - Moderation/SprecherBeethoven Orchester BonnWolfgang Lischke - Dirigent

4. SonderkonzertSonntag - 29. Februar 2004Beethovenhalle - 18 Uhr

„Gesellschaft der Freunde desBeethoven Orchesters Bonn e.V.“SchumannKonstantin Lifschitz - KlavierBeethoven Orchester BonnDietrich Fischer-Dieskau - Dirigent

5. SonderkonzertSonntag - 21. März 2004 Beethovenhalle - 11 Uhr

„Solistenkonzert des DeutschenMusikwettbewerbs“Bach / Vivaldi / Debussy / DvorákJermolaj Albiker - ViolineLinus Roth - ViolineClaudius Popp - VioloncelloJan Schulte-Bunert - SaxophonPhilipp Zeller - FagottBeethoven Orchester BonnRoman Kofman - Dirigent

AKTUELLE CD

Henry Purcell: Dido and AeneasLe concert d’astree: HaïmVirgin 7243 5 45604 2 2/ EMICrescendo-Premium hält diese CD für Sie bereit

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Das schönste aus ihrenOpernaufnahmen und

Recitals: Casta Diva Live from Covent Garden

Carmen u.v.a.

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8 crescendo 01 2004

Das vierhändige Klavierspiel zählt zu den absoluten Raritäten im Kanon

der Klassischen Musik, obwohl die Literatur für diese Besetzung gar

nicht so spärlich gesät ist. Yaara Tal und Andres Groethuysen bilden

eines der wenigen professionellen und weltweit bekannten Duos. Ihre

Aufnahmen wurden wiederholt ausgezeichnet, darunter eine komplette Einspie-

lung der Klaviermusik zu vier Händen von Franz Schubert.

Crescendo: Ihre neue CD ist bereits die zweite mit Musik von Max Reger – arbeiten Sie

vielleicht auch hier an einer Gesamtaufnahme?

Groethuysen: Eine Gesamtaufnahme haben wir jetzt nicht direkt anvisiert...

Tal: ...es könnte aber früher oder später eine werden, denn wir sind Reger-Fans. Es ist an der

Zeit, dass man diese Musik ernsthaft interpretiert. Der Komponist ist ein Genie und wird leider

immer noch unterschätzt – obwohl ich es auch nachvollziehen kann, dass er vielleicht nicht

jedermanns Sache ist. Aber wenn man sich dieser Musik öffnet, entwickelt sich eine Bezie-

hung auf Lebensdauer.

Groethuysen: Was uns oftmals sehr beeindruckt bei Reger, sind seine zarten Seiten. Die

verschatteten und ganz feinen, sensiblen Stellen, die Piani-Pianissimi, wo er mit dem Klang

extrem zurückgeht – das sind meistens die aufregendsten Momente. Natürlich machen auch

die großen Entwicklungen viel Spaß, gerade bei so einer Orgeltranskription wie jetzt auf die-

ser Platte. Da kann man die klanglichen Möglichkeiten bis ins Letzte ausschöpfen und dafür

bietet sich speziell das vierhändige Klavier sehr an. Reger war ja ein Komponist, der die Mög-

lichkeiten des vierhändigen Klaviers wie kaum ein anderer optimal entwickelt hat.

Crescendo: Sie haben beide ursprünglich eine solistischen Karriere angestrebt – wie ist es ge-

kommen, dass Sie dann mehr oder weniger ausschließlich zu zweit aufgetreten sind?

Groethuysen: Als wir angefangen haben vierhändig zu spielen, war es nicht von vornherein

klar, dass wir auf das Solistische ganz verzichten würden. Wir haben immer mehr und mehr

Energie in diese Arbeit hineingesteckt, weil wir gesehen haben, dass es gut funktioniert, dass

es uns Spaß macht, und auch dass wir hier eventuell eine eigene Nische erobern könnten.

Es kamen immer mehr vierhändige Konzerte hinzu, und gleichzeitig haben wir dann das

EDITORIAL THEMA INTERVIEW PORTRAIT PR

Das Klavierduo im Gespräch. Von Detlef KrengeTal und Groethuysen

C01_04_S8-9 06.02.2004 4:53 Uhr Seite 8

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Credo – Glaube, Liebe, Schöpfung

DIE KLASSISCHE ENTSCHEIDUNG

Hélène Grimaud – Credo

Arvo Päärt: Credo Für Klavier, Chor und Orchester L. v. Beethoven: Chorfantasie c-moll, op. 80; Klaviersonate d-moll, op. 31 „Sturmsonate“; John Corigliano: Fantasie für Klavier solo Hélène Grimaud, KlavierSwedish Radio Symphony Choir & OrchestraEsa Pekka Salonen, DirigentCD 471 769-2

Arvo Pärts Bach-Hommage „Credo“ ist zugleich Albumtitelund künstlerischer Faden, den Hélène Grimaud wie eine spi-

rituelle Ader durch die Musik zieht. Sie bringt das menschlicheUr-Empfinden zwischen Emotion und Religiosität zum Klingen.Ihr Klang hat eine Seelentiefe, die manchmal fast unheimlichist, schaurig und doch immer schön. Beethovens selten gespiel-te „Chorfantasie“ interpretiert Hélène Grimaud wie ein musikali-sches Testament zwischen Romantik und Humanismus.

Tourdaten 2004:

04.03. – Freiburg / 19.04. – Berlin / 04.06. – Baden-Baden / 12.06. –Ludwigsburg / 19.08. – Kassel / 28.10. – Dortmund / 30.10. – München

TV-Auftritt: Beethovens „Sturmsonate“Am Ostermontag, 01.05.04, bei „Klassisch“ im

Hélène Grimaud

Solistische zurückgestellt. Beides nebenher so richtig mit voller Kraft zu machen, wäre uns

nicht möglich gewesen. Wir haben dann eben alles auf diese eine Karte gesetzt.

Tal: Wenn wir nicht gemerkt hätten, dass wir Spaß daran haben, hätten wir’s wahrschein-

lich auf kleinster Flamme köcheln lassen und wären nur ab und zu zusammen aufgetre-

ten. Aber wir haben gemerkt, dass sich relativ bald eine neue Identität herausgebildet hat.

Das war wie ein Baby, nicht Andreas und nicht ich, es war etwas Drittes, und es hatte einen

neuen Charakter bekommen. Das war schon sehr faszinierend.

Groethuysen: Es gab auch einen größeren Handlungsbedarf, was das vierhändige Reper-

toire in der öffentlichen Präsenz anbelangt. Es war, wie wir fanden, letztlich nicht adäquat

interpretiert. Besonders darin haben wir für uns eine interessante Aufgabe gesehen.

Crescendo: Was ist denn eigentlich das Besondere am Klang von vier Händen auf nur einem

einzigen Instrument?

Groethuysen: Wenn man ein anspruchsvolles Soloklavierstück mal spaßeshalber auf vier

Hände aufgeteilt spielt, dann ist es ganz erstaunlich, wie wenig ein Stück wie z.B. die

Wandererfantasie dann funktioniert: Man kann das zwar fast so vom Blatt spielen, aber

irgendetwas fehlt. Und das ist die virtuose Anstrengung.

Tal: Die Anstrengung ist sozusagen mitkomponiert.

Groethuysen: ...und das ist vielleicht ein kleines Problem der vierhändigen Musik, dass

tendenziell diese Art von virtuoser Anstrengung fehlt – also beispielsweise große Sprünge,

sodass man schnaubend vor dem Klavier sitzt...

Tal: ...quasi mit Schaum auf den Lippen (lachen). Dafür hat das vierhändige Spiel aber

andere Qualitäten: das Zaubern eines gemeinsamen Klanges; oder trotz einer größeren

Tondichte auch im Pianissimo noch eine Geschmeidigkeit zu haben – das kann man allein

nicht machen. Es sind andere Valeurs, die gepflegt werden müssen, viel mehr im subtilen

Bereich. Das ist allerdings für den Zuhörer viel schwerer herauszuhören und zu entdecken.

Denn man muss schon ein bisschen Erfahrung haben mit dem vierhändigen Klang, um die

feinen Nuancierungen zu erkennen und zu unterscheiden.

9crescendo 01 2004

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AIT PREMIERENSPIEGEL RÄTSEL RE ISE HIF I CD DVD VORSCHAU

AKTUELLE CD

Tal und GroethuysenMax Reger: Suite op. 16, Sechs Stücke op. 94Sony SK 93102Crescendo-Premium hält diese CD für Sie bereit

Auf der Suche nach einem gemeinsamen Klang

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EDITORIAL INHALT THEMA INTERVIEW PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL R10 crescendo 01 2004

Mit 12 wurde sie als jüngste Schülerin

ins Pariser Konservatorium aufgenom-

men, mit 15 spielte sie ihre erste

Schallplatte ein: Hélène Grimaud ist in

jeder Hinsicht eine ungewöhnliche Pianistin. Ihren

Klavierunterricht begann sie, als hyperaktives Pro-

blemkind, aus therapeutischen Gründen. Dem inter-

nationalen Publikum wurde sie vor allem durch ihre

intensive Beschäftigung mit den Wölfen Nordameri-

kas bekannt. Jetzt hat die Künstlerin ihre erste CD für

die Deutsche Grammophon aufgenommen.

Crescendo: Wenn man etwas über Sie liest, findet man im-

mer zwei Klischees: das kleine hyperaktive Mädchen, das

das Klavier entdeckt, und dann die Frau mit den Wölfen...

Grimaud: Ja, tatsächlich, das wird oft etwas verkürzt. Da-

zwischen gab es eine Menge Entdeckungen und Arbeit, aber

sie fühlte sich nicht wie Arbeit an. Ich war immer sehr neu-

gierig. Etwa zu entdecken, was ich nicht wusste, war für

mich immer das, was mich morgens aus dem Bett bringt. Ich

habe mich wie ein großer Abenteurer gefühlt – natürlich war

das auch eine Menge Arbeit, aber ich habe das stets als auf-

regend empfunden. Das Klavier hat mich auf eine gewisse

Weise gerettet. Es war etwas, das meine Vorstellungskraft

zum Blühen gebracht hat. Musik war wohl die einzige Kunst-

form, die das leisten konnte. In ihr gibt es immer neues über

sich selbst zu entdecken und über die Menschen.

Crescendo: Warum haben Sie so früh das Konservatorium

verlassen?

Grimaud: Ich hatte damals das Gefühl, dass ich nicht genug

Zeit hatte, die Sachen wirklich zu lernen – wir hatten eine

Klavierstunde in der Woche, das ist nicht genug. Es gab noch

eine zweite Stunde mit dem Assistenten, das wars. Ich hat-

te einen guten Lehrer, aber wenn man etwas intensiv stu-

dieren will, kann man eine Stunde mit einem Thema eines

langsamen Satzes einer Mozartsonate verbringen! Ich wollte

immer mehr, es war niemals genug. Ich wollte unabhängig

sein und ich wusste, das ich das konnte, weil meine Lehrer

mir alles gegeben hatten, was ich dafür brauchte. Ich dachte:

Das Leben ist kurz, und jetzt ist die Zeit.

Crescendo: Wie wichtig ist Begabung für Sie?

Grimaud: Wenn man ein junger Mensch ist und weiß, dass

man Talent hat, dann neigt das Talent dazu, ein Hindernis zu

werden: Die Dinge fallen Dir leicht, und Du musst sie nicht

wirklich suchen. Sie kommen zu Dir. Ich wollte diese Suche

beginnen, ohne Hilfe. Denn solange ich bei meinen Lehrern

war, wusste ich, dass sie da sein würden, mich auf den rich-

tigen Weg zurückzubringen, wenn ich meinen verliere. Das

war ein wunderbares Gefühl, aber ich wusste, dass ich so

nicht für den Rest meines Lebens weiter machen wollte. Ich

wollte meinen eigenen Weg finden.

Crescendo: Mit ihrer neuen CD widmen Sie sich jetzt der

Neuen Musik – was hat Sie dazu bewegt?

Grimaud: Ich habe in den letzten vier Jahren sehr ernsthaft

studiert, was es für zeitgenössische Musik für Klavier gibt. Ich

war bestrebt herauszufinden, warum im Moment viel mehr

für Streicher oder Gesang komponiert wird als für Klavier. Das

ist eine interessante Frage, weil das Klavier das Instrument

der industriellen Revolution ist – ein sehr modernes Instru-

ment aufgrund seiner Konstruktion, seiner mechanischen

Eigenschaften. Und irgendwie scheint es immer verbunden

zu sein mit der Idee eines goldenen Zeitalters des 19. Jahr-

hunderts. Man könnte fast sagen, dass das Klavier jetzt einige

„Kunst ist etwas, was uns lebendiger macht“

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C01_04_S10-11 06.02.2004 4:03 Uhr Seite 10

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11crescendo 01 2004

Komponisten ängstigt. Ich habe also einige Zeit überlegt,

welche Komponisten etwas Interessantes für Klavier ge-

macht haben, die ich bitten könnte, etwas zu schreiben. Arvo

Pärt war einer von denen, die ich aufregend fand. Ich habe

ihn zuerst durch seine Dritte Symphonie kennen gelernt. Da

hatte ich sofort die Vision von Ecos „Name der Rose“. Ich fand

die Musik sehr spannend, archaisch und gleichzeitig spirituell

– ein bisschen hypnotisch.

Crescendo: Sie gehören zu den Menschen, die beim Musik-

hören Farben sehen, Sie verknüpfen Pärts Musik mit Um-

berto Ecos Buch „Der Name der Rose“ – wie wichtig ist es

für Sie, ein Leben neben der Musik zu haben, in dem Sie an-

dere Erfahrungen sammeln können?

Grimaud: Musik und Leben sind nicht getrennt, Musik ist

überall. Musik ist in der Natur – wir haben nichts erfunden,

es war alles schon da. Das verstehen die Leute manchmal

nicht. Die Musik bleibt ein Teil von mir, wenn ich andere Din-

ge tue. Sie hört nie auf. Musik ist immer in meinen Gedan-

ken. Wenn ich mit Ihnen spreche, kann mir ein Stück durch

den Kopf gehen. Es ist nicht das eine oder das andere, das

ist eine falsche Weise die Dinge zu betrachten. Was einen

Musiker interessant macht, ist, dass er eine vollständige Per-

sönlichkeit ist. Es wäre kriminell, einem Studenten zu raten:

alles was Du zu tun hast, ist zwölf Stunden am Tag zu Hause

Klavier zu üben. Und sich um nichts anderes zu kümmern.

Gestern war ich zum Beispiel in der Pinakothek. Wenn ich

diese Gemälde anschaue, habe ich eine ganze Reihe von

Empfindungen – Du hörst Sachen, Du schmeckst Sachen –

Kunst ist etwas, was uns lebendiger macht. Kunst ist das, was

es uns ermöglicht, Verbindungen zu sehen zwischen den

verschiedenen Bereichen des Lebens.

Crescendo: Gibt es auch eine Verbindung von Ihrem Leben

als Pianistin mit Ihrer Arbeit mit Wölfen?

Grimaud: Das Leben als Pianistin ist ein Leben, bei dem man

sich leicht verliert. Man reist immer, es ist ein sehr unper-

sönlicher Lebensstil. Und es ist auch ziemlich unwirklich.

Man ist ständig in Flughäfen, Bahnhöfen, Hotels und Kon-

zertsälen. Das Wolfsprojekt ist für mich etwas, was mir die

Bodenhaftung sichert. Es hilft mir, mit dem in Verbindung zu

bleiben, was wirklich wichtig ist. Und es ist etwas, was mir

hilft, die Hoffnung nicht zu verlieren, dass man etwas

bewegen kann in der Gesellschaft.

Konzerttermine:

04.03. Freiburg

19.04. Berlin, Philharmonie

03.06. Wien, Konzerthaus

04.06. Baden-Baden, Festspielhaus

EL RÄTSEL RE ISE HIF I BÜCHER CD DVD VORSCHAU

Sense and SensibilityDie Pianistin Hélène Grimaud / Von Klemens Hippel

AKTUELLE CD

Hélène GrimaudCredoDeutsche Grammophon 474 782-2Crescendo-Premium hält diese CD für Sie bereit

C01_04_S10-11 06.02.2004 4:03 Uhr Seite 11

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portr

ait

EDITORIAL INHALT THEMA INTERVIEW PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL RÄTSEL RE ISE HIF I BÜCHER CD DVD VORSCHAU 12 crescendo 01 2004

Mit einer Lizenz der sowjetischen Stadt-

kommandantur begann die Schallplat-

tengeschichte der DDR im Jahre 1946.

Seitdem produzierte das Label ETERNA

im VEB Deutsche Schallplatten die Klassische Musik

für Ostdeutschland. 1993 übernahm die edel music

AG den Klassikkatalog des 1990 privatisierten Be-

triebs und veröffentlicht seit-

dem u.a. unter dem Label Ber-

lin Classics den musikalischen

Nachlass der DDR. Seit August

2000 ist Jens Quindt Chef der

edel CLASSICS GmbH.

crescendo: Was zeichnet den Kata-

log von Berlin Classics aus?

Quindt: Mit den Aufnahmen, die wir

seit 1992/93 veröffentlichen, sind

20-25 % des Repertoires neu, aber

der Rest lebt von den großen alten

Namen aus der ehemaligen DDR.

Das sind nicht nur Masur und Güttler,

sondern auch viele, die mit der deut-

schen Kapellmeistertradition ver-

bunden sind – von Abendroth bis

Sanderling, von Kegel bis Suitner.

Und populäre Künstler der DDR wie

Schreier, Adam oder eben Güttler. So

eine Mischung des Repertoires fin-

det man woanders nicht. Die spezi-

fische Tradition zum Beispiel, mit

Oper in deutscher Sprache umzuge-

hen, von Felsenstein ausgehend und der Komischen Oper.

Das ist nirgendwo anders so schön dokumentiert.

crescendo: Hat das Label weiter eine besondere Verbindung

zu Ostdeutschland?

Quindt: Was wir wirklich gelernt haben, ist, dass viele Leu-

te sich freuen, ihre alten Aufnahmen in einer vernünftigen

Preisgestaltung wiederzufinden. Da gibt es große emotiona-

le Verbindungen zu den Menschen, die mit diesen Künstlern

aufgewachsen sind. Mitunter sind aber unsere Veröffentli-

chungen gar nicht so sehr auf den deutschen Markt gerich-

tet. Mit Suitner war es zum Beispiel so, dass das eigentliche

Geschäft für uns in Asien gelaufen ist. Und in den Städten, wo

er gewesen ist, wie Berlin, Leipzig und Dresden.

crescendo: Können Sie erklären, warum diese deutsche Ka-

pellmeistertradition in der DDR lebendig geblieben ist?

Quindt: Durch die begrenzte Möglichkeit, international zu ar-

beiten, war die Verbindung zwischen Dirigent und Orchester

so eng, wie sie es in der deutschen Tradition des 19. Jh. war.

Da verbrachte man eben sehr viel Zeit mit einem Orchester,

wie Kegel mit dem Rundfunk-Sinfonie-Orchester Leipzig.

Und man war auch für ein spezielles Repertoire zuständig, für

das man sich kompetent fühlte. Auch gab es diese Art der

Künstlervermarktung nicht. Diese Dirigenten waren noch in

einer besonderen Weise Diener der Musik. Sie haben sich

sehr ums Repertoire gekümmert; Schostakowitsch war wich-

tig – es war nicht so wichtig, von wem es gemacht wurde.

Das ist dann schon in den 80er Jahren aufgebrochen wor-

den, als einige Künstler als Devisenbringer gesehen wurden.

Masur ist das beste Beispiel. Da wurde auf einmal aus einem

Kapellmeister im positiven Sinne ein Stardirigent.

crescendo: In welche Richtung werden Sie Ihren Katalog

weiter entwickeln?

Quindt: Wir können natürlich die Produktionen, die der VEB

Deutsche Schallplatten als Staatsproduktion eines Landes

gemacht hat, nicht in der gleichen Weise fortführen. Aber wir

wollen auch keinen harten Bruch machen. Es gibt Künstler,

mit denen wir unbedingt weiter arbeiten wollen wie zum Bei-

spiel mit Ludwig Güttler und seinem Ensemble. Auch mit der

Dresdner Philharmonie und dem Dresdner Kreuzchor, von

denen wir sehr viel im Katalog haben, sind wir in Kontakt.

Daneben arbeiten wir mit jungen Künstlern, meist aus dem

deutschsprachigen Raum, die interessante Musik machen,

und die sich vielleicht auch auf einige der Aufnahmen be-

ziehen, die wir im Programm haben. Wir werden demnächst

zum Beispiel wieder eine Violoncello-Aufnahme machen, die

sich auf die jüdische Musik aus den 20er und 30er Jahren

bezieht.

crescendo: Wie definiert man sich denn als kleineres Label

im Kontrast zu den großen?

Quindt: Die Musikkonsumenten sind, glaube ich, alle ein

bisschen genervt von hohlem Starkult und Marketing für Pro-

dukte, die gut aber nicht interessant sind. Das kann man in

so einem Label ein wenig konterkarieren, auf einem ganz

bescheidenen Niveau. Und das schafft eine Identifikation mit

dem Katalog und mit den Künstlern.

crescendo: Wie hält man eine Künstlerin wie Ragna Schirmer

im eigenen Haus?

Quindt: Da ist es ganz entscheidend, dass man eine per-

sönliche Beziehung aufbaut. Dass der Künstler den Eindruck

hat, seine Aufnahmen werden so begleitet, wie sich das ge-

hört. Auch wenn es dann einmal Ausnahmen von der Exklu-

sivität geben sollte, ist das aus unserer Sicht kein Drama. Jan

Vogler war ja jetzt ein Beispiel, der auch eine Platte bei der

Sony gemacht hat. Denn wenn man genau darüber nach-

denkt, und die persönliche Eitelkeit ein bisschen zurück-

stellt,, ist das doch eine glückliche Situation, wenn zwei Plat-

tengesellschaften einen Künstler betreuen können. Ich sehe

das mittlerweile eher als Hilfe für unsere eigenen Aktivitäten,

wenn ein Label wie Sony oder Universal mit seinen Mitteln

einen Künstler stützt, der bei uns einen großen Backkatalog

hat und mit dem wir weiter produzieren. Was ich bitter fän-

de, wäre, wenn der Kontakt dann abbricht.

crescendo: Angesichts der vielbeschworenen Klassikkrise –

wie sehen Sie die Zukunft?

Quindt: Ich bin da vorsichtig optimistisch. Bei all den Pro-

gnosen, die über die Jahre gemacht wurden: Am Ende hat

immer gezählt, ob ein Künstler Appeal hat, ob er interessant

sein Repertoire vortragen kann, erst einmal live. Wenn man

sich in ein Konzert setzt, hat man dasselbe Erlebnis, das die

Leute vor 150 oder vor 70 Jahren gehabt haben. Und wenn

man das erfahren hat, ist das ein Schlüsselerlebnis. Davon

werden wir auch langfristig profitieren können – und nicht

von lifestyligen Marketingmätzchen.

Labelportrait: edel CLASSICS Ein Gespräch mit Jens Quindt / Von Klemens Hippel

„Ich bin vorsichtig optimistisch“

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EDITORIAL INHALT THEMA INTERVIEW PORTRAIT EXTRA PREMIERENSPIEGEL RÄTSEL RE ISE HIF I BÜCHER CD DVD VORSCHAU 13crescendo 01 2004

Mit Crescendo Premium genießen Sie diese Vorteile:- Sie erhalten gratis sechs Überraschungs-CDs oder DVDs.- Preisvorteile von ca. 20% auf empfohlene CDs (s. Seite 37)- Zugang zu limitierten, exklusiven Angeboten wie begehrtenEintrittskarten, Künstlerpräsentationen, VIP-Veranstaltungenund Autogrammen mit Sammlerwert. Wir starten in dieser Aus-gabe mit vier Klassik-Arrangements in Kooperation mit der Bay-erischen Staatsoper, dem Hotel Palace, der SchubertiadeSchwarzenberg und dem Hotel Bad Reuthe.- sechsmal Crescendo pro Jahr direkt in Ihrem BriefkastenDie Crescendo Premium-Karte kostet 29,- EUR pro Jahr. Siekönnen die Premium-Vorteile ab sofort nutzen, wenn Sie unsden Teilnahme-Coupon von S. 45. zurücksenden.Als Begrüßungsgeschenk erhalten Schnellentscheider bis31. 3. 2004 die CD zur Titelgeschichte dieser Ausgabe (S.4/5):„Daniel Hope: Berg and Britten Violin Concertos“ (Warner)

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> Premium 3: Schubertiade SchwarzenbergKonzert-Wochenende im 4 Sterne-Hotel vom 21.–23. MaiDie SZ schreibt über das „Dorf der tausend Lieder“: „Die sanftgeschwungenen, satten Matten, die Feldwege, die Waldhängeund ganz hinten die schroffen Felsen. Wir sind im bezaubernd-sten Naturfoyer eines Konzerthauses weit und breit.“

Die Schubertiade Schwarzenberg präsentiert sich an diesemWochenende ganz unter dem Motto „Mozarts Zaubertöne“, wieSchubert nach einem Konzert von Mozart in sein Tagebuchschrieb. Dabei haben wir für Sie Karten in der Kategorie II fürfolgende 4 Konzerte reserviert: Hagen-Quartett (21.5., 20 Uhr),Wiener Virtuosen (22.5., 16 Uhr), Wiener Kammerphilharmonieunter Claudius Traunfellner mit Genia Kühmeier, Marcus Ullmann

und Christopher Maltman als Solisten (22.5., 20 Uhr) sowie DianaDamrau mit den Wiener Virtuosen (23.5., 11 Uhr). Zu hören sindu. a. Mozarts Streichquartett B-Dur, KV 589, „Eine kleine Nacht-musik“, das „Nannerl-Septett“, die „2. Lodronische Nachtmusik“,die Symphonie Nr. 40 g-Moll, KV 550, Arien, Duette und Szenenaus der Oper „Die Zauberflöte“ sowie Werke von Smetana, Bartokund Johann Strauß Vater und Sohn.

Für Ihren Aufenthalt haben wir ein Zimmer im Moorheilbad-Kur-hotel Bad Reuthe reserviert. Das 4-Sterne Hotel liegt 10 Auto-Mi-nuten von Schwarzenberg entfernt, mitten in der Natur.

Crescendo Premium-Arrangement: zwei Übernachtungen mit Voll-pension im 4 Sterne-Hotel Bad Reuthe sowie je eine Eintrittskartein der Kategorie II für die beschriebenen vier KonzertePreis: 290,– EUR (statt regulär 400,– EUR) pro Person im DZ.Crescendo Premium-Vorteil: 110,– EURLimitiertes Angebot, Vergabe nach Buchungseingang

C01_04_S12-13stefan 10.02.2004 19:29 Uhr Seite 13

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igtplus regional Bayern

EDITORIAL INHALT INTERVIEW PORTRAIT EXTRA REISE REGIONAL PREMIERENSPIEGEL HIF I CD DVD VORSCHAU 14 crescendo 01 2004

Einmal im Jahr – zur Ballettwoche – gehört

das Münchner Nationaltheater dem Tanz

und seinen Fans. Keine Oper zur Unter-

brechung, kein Tag Pause für die Tänzer.

Dafür ein Programm, das seit Bestehen die-

ses Festprogramms aus dem Vollen schöpft.

Highlights aus dem laufenden Repertoire –

wie Ivan Li`skas technisch brilliante Neu-

inszenierung des Klassikers Dornröschen

nach der traditionellen Fassung des legen-

dären Petersburger Ballettmeisters Marius

Petipa – werden mit Wiederaufnahmen gro-

ßer Handlungsballette konterkariert und so

in ein neues Licht im historischen Kontext

der langen Erfolgsgeschichte des Balletts

in München gerückt. So darf man sich auf

John Neumeiers immer wieder überwälti-

gende Version der Kameliendame (Ausstat-

tung: Jürgen Rose) freuen, zumal auch mit

Lisa-Maree Cullum als Marguerite und Alen

Bottaini in der Rolle des Armand ein Spit-

zenpaar des Ensembles die ergreifende Ge-

schichte interpretiert. Solistin Maria Eich-

wald, seit Jahresbeginn in Stuttgart enga-

giert, wird dafür am 15. März – neben Lukas

Slavicky – in der Partie der Aurora gastieren.

Die Eröffnungspremiere am 10. März ist

(nach Ji`rí Kylián und Neumeier in den ver-

gangenen Jahren) dem schwedischen Cho-

reografen Mats Ek gewidmet. Unter dem

Titel Porträt Mats Ek werden anhand zweier

Stücke quasi programmatisch die Themen

und die spezifische Bewegungssprache des

Künstlers vorgestellt. Bei Ek sind es die Tra-

gödien des Alltags, die ihn Stück für Stück

aufs neue reizen und uns Zuschauern die

kuriosesten Begegnungen zwischen Tän-

zern und Alltagsrequisiten bescheren. Zu-

sammen mit dem 2001 ins Repertoire des

Bayerischen Staatsballetts übernommenen

A Sort of... wird eines von Eks jüngsten

Werken – sein für das Ballett der Pariser

Opéra kreiertes Apartement – zu sehen

sein. Wohlüberlegt hat Ivan Li`ska auch den

– Eks tschechischem Meisterkollegen – Ji`rí

Kylián gewidmeten Abend (absolut sehens-

wert!) mit ins Programm genommen. Per-

sönlich im Gespräch erleben kann man den

Münchner Ballettchef übrigens am 3. März

um 19 Uhr im Hotel Eden-Wolff (Karten an

der Abendkasse).

Als prominente Gastkompanie kommen

vom 17. bis 19. März die Grands Ballets

Canadiens aus Montréal ins Prinzregenten-

theater. Ihr Schwerpunkt liegt auf dem zeit-

genössischen Tanz und seiner Weiterent-

wicklung. Mitgebracht haben sie ein Pro-

gramm, das Ohad Naharin aus sieben sei-

ner besten Werke unter demTitel Minus One

kompiliert hat. Weitere Gäste von interna-

tionalem Rang treten in der Terpsichore-

Gala IV zu Ehren des amerikanischen Cho-

reografen George Balanchine auf.

10. März bis 19. MärzPorträt Mats Ek: 10.3., 13.3. (19.30/20 Uhr)Porträt Ji`rí Kylián: 11.3. (20 Uhr) Kameliendame (Neumeier): 12.3. (19.30 Uhr)Terpsichore-Gala IV: 14.3. (18 Uhr)Dornröschen (Petipa/Li `ska): 15., 16.3. (19.30 Uhr)Gastspiel Les Grands Ballets Canadiens de Mon-tréal: 17., 18., 19.3. (20 Uhr, Prinzregententheater)München, NationaltheaterKarten und Info: Tel. +49-89-21 85 19 20www.staatsballett.de

Bayerisches StaatsballettBallettwoche 2004Münchens Kompanie im Zentrum internationaler Gäste

Gastspiel Les Grands BalletsCanadiens de Montréal30. und 31. März im Stadttheater Fürth

Karten: Tel. +49-911-974 24 00oder www.stadttheater.fuerth.de

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15crescendo 01 2004

>1 KonzerteA. Previn und A.-S. MutterEine besondere Vorliebe der Ausnahme-

künstlerin Anne-Sophie Mutter gilt der zeit-

genössischen Violinliteratur. Mit ein Grund,

warum viele Musiker sie für Uraufführun-

gen wünschen, ist ihre ungeheure Phanta-

sie und perfekte Technik.Auch ihr Ehemann

André Previn – Dirigent, Pianist und Kompo-

nist von Weltruf – hat der so Umworbenen

sein erstes Violinkonzert gewidmet: „Eine

Art Liebesbrief, der in jeder Hinsicht auf

Anne-Sophie Mutter zugeschnitten ist“. Ne-

ben Beethovens Sinfonie Nr. 7 wird das Oslo

Philharmonic Orchestra unter Previns Lei-

tung das von Presse wie Publikum hochge-

lobte Werk spielen – voll lebhafter Farben

und langer, schmerzlich schöner Phrasen mit

der Widmungsträgerin selbst als Solistin.

9. März (20 Uhr)Oslo Phil. Orch. unter André Previn, A.-S. MutterMünchen, Gasteig/PhilharmonieKarten und Info: Tel. +49-89-38 38 46 20www.winderstein.de

BR-Symphonieorchester/Jansons

„Das Spielen in fremden Häusern ist eine

wichtige Erfahrung für ein Orchester.“ Nach

Gastauftritten in Wien, London, Brüssel und

Dijon wird das Symphonieorchester des

Bayerischen Rundfunks unter seinem Chef-

dirigenten Mariss Jansons ein Sonderkon-

zert in München geben. Getreu Jansons

Vorsätzen, auch den großartigen Chor des

BR verstärkt einzubinden, hat der sympa-

thische Maestro nach Joseph Haydns

Symphonie Nr. 95 c-moll Wolfgang Ama-

deus Mozarts Requiem für Soli, Chor und

Orchester d-moll aufs Programm gesetzt.

Die Solisten des Abends sind Malin Harte-

lius (Sopran), Bernarda Fink (Alt), Rainer

Trost (Tenor) und Nicola Ulivieri (Bass).

5. April (20 Uhr)BR-Symphonieorchester unter Mariss JansonsMünchen, PrinzregententheaterKarten und Info: Tel. +49-89-59 00 23 26www.br-online.de

Iffeldorfer MeisterkonzerteDie große Bereitschaft der Künstler und die

Mithilfe einiger Freiwilliger und Förderer hat

es möglich gemacht: Die kleine Konzert-

reihe aus dem bayerischen Oberland wird

heuer 15 Jahre alt! Stolz können die Iffel-

dorfer auf eine bewegte Entwicklung

zurückblicken und auch für das Jubiläums-

jahr eine Serie von sechs hochkarätig be-

setzten Musikabenden ankündigen. Den

Anfang macht Stargeigerin Isabelle Faust,

die zur Klavierbegleitung von Roger Muraro

Werke von Beethoven, Debussy und Bartók

spielen wird (5.3.). Ihr folgen der Cellist

Steven Isserlis und Pianistin Ana-Maria

Vera mit Stücken von Hummel, Chopin,

Schumann und Rossini (13.3.). Arrange-

ments aus Klassik und Filmmusik stehen

bei den 12 Cellisten der Berliner Philhar-

moniker (8.4.) auf dem Programm. Weitere

Konzerte: 15. Mai (Nomos Quartett), 19. Juni

(Musica Antiqua Köln) und 25. September.

5., 13. März (jew. 20 Uhr). 8. April (18.30 Uhr)Iffeldorf a. d. Osterseen, GemeindezentrumKarten und Info: Tel. +49-88 56-37 46www.iffeldorfer-konzerte.de

...und außerdem„Literatur & Musik“ ist das Thema der dies-

jährigen 14. Intern. Frühjahrsbuchwoche in

München (8. – 15. März). Dazu wird von

Literatur inspirierte Musik zur Aufführung

kommen. Unseren Lesern können wir fol-

gende Veranstaltungen empfehlen: Das

Eröffnungskonzert des Münchener Kam-

merorchesters mit Sopranistin Juliane

Banse (Literaturhaus, 7.3.), Sakralmusik des

Frühmittelalters bis heute mit dem Hilliard

Ensemble (Lukaskirche, 10.3.) und den

Soloabend „Volten & Vokale“ der Stimmartis-

tin Salome Kammer (Gasteig, 13.3.).

Karten und Info: Tel. +49-89-29 19 34 27www.fruehjahrsbuchwoche.de

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> 1 Konzerte > 2 Jazz > 3 Oper > 4 Festivals

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Die Welt des Handwerksin ihrer edelsten Form finden Sienur auf der I.H.M.!

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16 crescendo 01 2004

...Neue MusikObwohl erst 27 Jahre jung kann der in Za-

greb geborene und nun in München leben-

de Dejan Lazic eine erstaunliche Karriere

als Pianist, Klarinettist und Komponist vor-

weisen. Insbesondere haben seine außer-

gewöhnlichen Fähigkeiten am Klavier den

persönlichkeitsstarken Kroaten zu einem

international gefragten Künstler gemacht.

Höchste Zeit also für das Münchener Kam-

merorchester, diesem Nachwuchstalent mit

einem spannungsgeladenen Kontrastpro-

gramm von Haydn (u. a. das Klavierkonzert

Nr. 4 G-Dur) bis zur amerikanischen Mo-

derne – vertreten durch Ned Rorem und

John Adams – einen anspruchsvollen Rah-

men zu bieten. Am Pult: Christoph Poppen.

18. März (20 Uhr)München, HerkulessaalKarten und Info: Tel. +49-81 06-89 95 65www.muenchener-kammerorchester.de

Weiterhin auf Erfolgskurs liegt die Veran-

staltungsreihe musica viva mit drei Kon-

zerten im März und April. Dabei kann der

Zuhörer an den ersten beiden Abenden in

die Musikwelten des Grazer Komponisten

Bernhard Lang tauchen, die durch Stücke

von Daniel Smutny und Isabel Mundry (5.3.)

bzw. von Franco Donatoni, Richard Barrett

und Luciano Berio (23.3.) ergänzt werden.

Unser besonderes Interesse weckt die

Gegenüberstellung zweier Kompositionen

des Ungarn György Ligeti mit zwei Werken

des 1912 in Arkansas geborenen und vom

Jazz begeisterten Trompeters Conlon

Nancarrow. Frank Ollu führt als musikali-

scher Leiter durch das Programm.

5., 23. März, 2. April (jeweils 20 Uhr)München, Herkules-/Carl-Orff-Saal/MuffathalleKarten und Info: Tel. +49-89-59 00 40 90 www. br-online.de/musicaviva

Das Neue-Musik-Festival Aspekte Salzburg

findet in diesem Jahr vom 25. Februar bis

4. März statt. Mit seinem breitgefächerten

Programm, das Künstler von vier Kontinen-

ten unter einem Dach vereint, wird es über

die neuesten internationalen Tendenzen in-

formieren. Dabei werden die Interpreten

Werke von insgesamt 55 zeitgenössischen

Komponisten aus 20 verschiedenen Län-

dern in einem spannenden Gegenüber mit

traditionellen Stücken aus den jeweiligen

Kulturkreisen in Verbindung bringen. Ein

Aufhänger, umfassend die Frage aufzuwer-

fen, ob Musik wirklich eine universelle

Sprache der Welt sein kann, oder sich –

ähnlich der Wortsprache – typisch musika-

lische Denk- und Spielweisen über die

Jahrhunderte bis heute erhalten haben.

25. Februar bis 4. März, Salzburg, SEADKarten und Info: Tel. +43-662-88 15 47www.aspekte-salzburg.at

>2 JazzVirgínia RodriguesEs war ihre überwältigend markante Stim-

me – geprägt vom Schmelztiegel afrikani-

scher Kultur sowie portugiesischen Einflüs-

sen – die Virgínia Rodrigues den Weg aus

der Armut ihrer Kindheit wies. Dabei hat

sich die aus dem brasilianischen Bahia

stammende Künstlerin den Gesang be-

rühmter Jazzlegenden wie Billie Holiday und

Ella Fitzgerald oder schwarzer Operndiven

wie Jessye Norman zum Vorbild genom-

men. Auch ihre Affinität zum Soul ist in ih-

rem neuen Programm mit Afro-Sambas des

ruhmreichen Künstlerpaares Baden Powell

(Musik) und Vinícius de Moraes (Lyrik) deut-

lich zu spüren. Passend zum Konzert ist

auch ihre neue CD „Mares Profundos“ er-

schienen.

13. März (20 Uhr)München, Gasteig/Carl-Orff-SaalKarten: Tel. +49-89-545 89 55 oder Hotline 08 00-545 44 55www.musikerlebnis.de

BeetJAZZhovenSein 40-jähriges Bestehen nimmt das Geor-

gische Kammerorchester Ingolstadt zum

Anlass, um mit einem außergewöhnlichen

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> 1 Konzerte > 2 Jazz > 3 Oper > 4 Festivals

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17crescendo 01 2004 EDITORIAL INHALT INTERVIEW PORTRAIT EXTRA REISE REGIONAL PREMIERENSPIEGEL HIF I CD DVD VORSCHAU

Programm „rund um alle neun Sinfonien

Beethovens“ zu feiern. So soll unter dem

Motto BeetJAZZhoven quasi die Partitur der

Sinfonie Nr. 2 durch die Brille des Jazz kom-

mentiert werden. Ein Experiment zwischen

Improvisation und Komposition, das ange-

sichts der Zusammenarbeit mit Melanie

Bong, einer der wohl vielseitigsten Sänge-

rinnen der deutschen Jazzszene, einen un-

gewöhnlichen und von humorvoller Span-

nung getragenen Abend verspricht. Vom

Piano aus wird Markus Poschner, seit 2000

Chefdirigent des renommierten Klangkör-

pers, den Abend leiten.

6. März (20 Uhr)Ingolstadt, Festsaal Theater IngolstadtKarten und Info: Tel. +49-841-305 18 13www.georgischeskammerorchester.de

>3 OperWilhelm Tell/Eugen Onegin

Gastspiele aus Russland und der Ukraine

haben in Germering Tradition. Im März wer-

den sogar zwei große Opernklassiker zu

erleben sein: Der Chor und das Orchester

der Kammerphilharmonie Lemberg bringen

Gioacchino Rossinis letzte Grand-Opéra

Wilhelm Tell in italienischer Sprache zur

Aufführung. Der Geschichte vom Freiheits-

kampf der Schweizer im 13. Jahrhundert

liegt das gleichnamige Schauspiel Schillers

zu Grunde. Auch Tschaikowskys Eugen

Onegin – vom Komponisten als „lyrische

Szenen“ apostrophiert – hat seine literari-

sche Vorlage in Alexander Puschkins Vers-

roman. Es spielt das Ensemble des Staat-

lichen Akademischen Opern- und Ballett-

Theaters „P. I. Tschaikowsky“ aus Perm,

das zu den führenden Kompanien Russ-

lands zählt.

21. März (Rossini: Wilhelm Tell; 19 Uhr) 31. März (Tschaikow.: Eugen Onegin; 19.30 Uhr)Germering, Stadthalle/OrlandosaalKarten und Info: Tel. +49-89-894 90 15www.stadthalle-germering.de

Wolkenstein von Hiller/MittererCRESCENDO BAYERN: Man fragt sich, wa-

rum die einzigartige Biografie des Aben-

teurers und Dichters Oswald von Wolken-

stein – eingebettet in die wechselvolle

Geschichte des spätmittelalterlichen Süd-

tirol – nicht schon früher für die Opern-

bühne entdeckt worden ist ...

WILFRIED HLLER: Die Gedichte von Wolken-

stein wurden zu Beginn des 20. Jahrhun-

derts bekannt, seine Melodien erst sehr viel

später. So gibt es seit den 70er Jahren vie-

le Schallplatten, CDs und Notenausgaben.

Jetzt scheint das Thema Wolkenstein in der

Luft zu liegen, denn der Bozener Kompo-

nist Hubert Stuppner plant, wie ich hörte,

ein Musical über Wolkenstein zu schreiben.

CB: Wie kam es zu Ihrer Zusammenarbeit

mit dem Tiroler Dramatiker Felix Mitterer?

W.H.: Im November 2000 rief mich Bernd

Weikl an, ob ich Zeit und Lust hätte, für ihn

nach einem Libretto von Felix Mitterer eine Oper

zu schreiben. Da ich viele Theaterstücke und

Filme von Mitterer kenne, sagte ich sofort zu.

CB: Inwieweit gehen Sie als zeitgenössi-

scher Komponist mit dem Phänomen um,

dass im Libretto von Felix Mitterer auch

originale Lieder des Minnesängers Wol-

kenstein aus der ersten Hälfte des 15.

Jahrhunderts integriert sind?

W.H.: Original-Lieder mit den Original-Me-

lodien Oswalds in das Stück zu integrieren,

war ein ausdrücklicher Wunsch von mir. Ich

habe versucht, die Lieder ins 21. Jahrhun-

dert herüberzuholen, sie in mein musikali-

sches Gewand zu kleiden.

CB: Die Verkörperung der Titelpartie durch

den Starbariton Bernd Weikl, der durch

Stimme, Statur und Temperament für den

Oswald geradezu prädestiniert erscheint,

und die Regie von Percy Adlon – bekannt

für seine Filme und Dokumentationen –

deutet auf einen hohen Grad von Realistik

bei der Umsetzung des Stoffes hin. In wel-

chem Verhältnis steht ihre Musik dazu?

W.H.: Realistik allein würde mich nie inte-

ressieren. Für mich war wichtig, dass Oswald

schon lange in die Südtiroler Sagenwelt ein-

gegangen ist. So spielt das Stück immer an

der Grenze von Realität und Traum. Deshalb

habe ich auch die Musik eines Zeitgenossen

von Wolkenstein als „akustischen Rahmen“

gewählt: die Musik des NO-Meisters Zeami

aus Japan. Und so bilden die abstrakten ja-

panischen Sanduhrtrommeln den idealen

Kontrast zur Musik Oswalds.

6. (Premiere), 9., 13., 25. März, 24. April, 2., 5.Mai (Sa 19.30 Uhr, So 19 Uhr, Mo-Fr 20 Uhr)Wilfried Hiller/Felix Mitterer: WolkensteinStaatstheater NürnbergKarten und Info: Tel. 01 80-1-34 42 76www.staatstheater-nuernberg.de

...und außerdemAnlässlich der 125 Jahrfeier von Albert Ein-

stein hat dessen Geburtsstadt Ulm bei Dirk

D’Ase (Libretto: Joachim Stiller) das zwei-

aktige Musikdrama Einstein, die Spuren des

Lichts in Auftrag gegeben. Die Welturauf-

führung findet am 18. März im Ulmer

Theater statt.

Karten und Info: Tel. +49-731-161 44 44www.theater.ulm.de

In Zeiten von Existenzfragen sind Theater auf

Erfolge angewiesen.Hoffen wir, dass Gounods

Margarethe (Premiere: 12.3.) einmal mehr

Wert und Qualität des Hofer Dreispartenhau-

ses in günstiges Licht zu rücken vermag. Die

Musik ist von großer melodischer Schönheit,

reich an emotionsgeladenen Glanznummern

und stimmungsvoll instrumentiert.

Karten und Info: Tel. +49-92 81-707 02 90www.theater-hof.de

Konzerte 03/04

Klassisch anders Wir danken unseren Förderern: Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft,Forschung und Kunst | Landeshauptstadt MünchenKulturreferat | Bezirk Oberbayern

Joseph Haydn und Amerikanische Moderne

5. Abonnementkonzert | 18.03. 04

Haydn Sinfonie Nr. 49 f-moll „La Passione“ Rorem Pilgrims for StringsHaydn Klavierkonzert Nr. 4 G-DurAdams Shaker Loops Solist: Dejan Lazic, KlavierLeitung: Christoph Poppen

6. Abonnementkonzert | 29.04. 04

Cage Twenty-Three for String Orchestra Carter Inner Song for Oboe SoloHaydn Konzert C-Dur für Oboe und Kammerorchester Copland Quiet City Haydn Sinfonie Nr. 52 c-mollSolist: François Leleux, OboeLeitung: Daniel Giglberger, Konzertmeister

München, Herkulessaal, 20 Uhr

Kartenservice Tel. 0 8106 / 89 95 65www.muenchener-kammerorchester.de

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EDITORIAL INHALT INTERVIEW PORTRAIT EXTRA REISE REGIONAL PREMIERENSPIEGEL HIF I CD DVD VORSCHAU 18 crescendo 01 2004

Mai / Juni Musica Bayreuth

08.05.-16.05. / Tel. +49-921-690 01

www.musica-bayreuth.de

53. Deutsches Mozartfest Augsburg

12.05.-16.05. / Tel. +49-821-324 32 63

www.mozartfest-wuerzburg.de

Münchener Biennale

12.05.-28.05. / Tel. +49-89-280 56 07

www.muenchenerbiennale.de

Mozartfest Würzburg

04.06.-04.07. / Tel. +49-931-37 23 36

www.mozartfest-wuerzburg.de

Geniale Musik in traumhaftem Ambiente –

unter freiem Himmel bei Kerzenlicht oder

in den prunkvollen Räumen der fürstbi-

schöflichen Residenz – bietet das Würz-

burger Mozartfest. Dreh- und Angelpunkt

der diesjährigen Musikveranstaltungen mit

Gästen aus dem In- und Ausland sind die

Reisen Mozarts. Die Programmvorschau ist

ab Ende Februar erhältlich.

Open Air Herrenchiemsee

09.06.-13.06. / Tel. +49-80 51-690 50

www.tourismus.prien.de

Kammermusikfest des ARD-Wettbew.

10.06.-13.06. / Tel. +49-89-54 81 81 81

www.ard-musikwettbewerb.de

Festspielsommer Weißenburg i. Bay.

11.06.-07.08. / Tel. +49-91 41-907-322

www.weissenburg.de

Das für den Bereich der „Heiteren Muse“ so

beliebte Bergwaldtheater Weißenburg –

Frankens bekannteste Freilichtbühne –

feiert 2004 mit abwechslungsreichem Pro-

gramm sein 75jähriges Jubiläum. Insge-

samt stehen zehn szenische Musikpro-

duktionen, darunter Andrew Lloyd Webbers

Musical Joseph auf dem Programm. Der

Vorverkauf läuft seit dem 9. Februar.

Richard-Strauss-Tage Garmisch-P.

15.06.-20.06. / Tel. +49-88 21-75 25 45

www.richard-strauss-tage.de

Nymphenburger Sommer München

17.06.-04.07. / Tel. +49-89-54 81 81 81

www.hubertussaal.de

Kissinger Sommer Bad Kissingen

18.06.-19.07. / Tel. +49-971-80 71 10

www.kissingersommer.de

Europäische Wochen Passau

18.06.-25.07. / Tel. +49-851-56 09 60

www.ew-passau.de

Orff in Andechs

18.06.-01.08. / Tel. +49-81 52-3760

www.andechs.de

Internationale Orgelwoche Nürnberg

25.06.-04.07. / Tel. +49-911-214 44 88

www.ion.nuernberg.de

Münchner Opern-Festspiele

26.06.-31.07. / Tel. +49-89-21 85 19 20

www.staatsoper.de

Sommerkonzerte Donau/Altmühl

26.06.-08.08. / Tel. +49-841-893 30 00

www.sommerkonzerte.de

JuliOleg Kagan Musikfest Kreuth

01.07.-15.07. / Tel. +49-80 29-18 20

www.oleg-kagan-musikfest.de

Internat. Musikfestival Gut Immling

01.07.-01.08. / Tel. +49-180-504 66 54

www.immling-musikfestival.de

Landshuter Hofmusiktage

02.07.-11.07. / Tel. +49-871-92 20 50

www.landshut.de

Die 10 Konzerte des 12. Europ. Festivals

für Alte Musik stehen in diesem Jahr un-

ter dem Motto „Europa in Landshut“.

Seebühne Chiemsee

08.07.-15.08. / Tel. +49-18 05-98 19 81

www.seebuehne.de

Open Air Oberammergau

09.07.-10.07. / Tel. +49-88 22-92 31 58

www.loreley-klassik.de

Opernfestspiele Heidenheim

09.07.-01.08. / Tel. +49-180-505 43 21

www.trilogia.de

Fränkischer Sommer Ansbach

17.07.-12.09. / Tel. +49-981-46 6450 10

www.fraenkischer-sommer.de

Festspiele Herrenchiemsee

23.07.-01.08. / Tel. +49-80 35-10 31

www.festspiele-herrenchiemsee.de

Festspiele Bayreuth

25.07.-28.08. / Tel. +49-921-787 80

www.bayreuther-festspiele.de

Bachwoche Ansbach

27.07.-07.08. / Tel.+49-981-150 37

www.BachwocheAnsbach.de

Oberstdorfer Musiksommer

29.07.-19.08. / Tel. +49-83 22-70 00

www.oberstdorf.de/musiksommer

2004

SEAD, Schallmooser Hauptstr. 48:25.02. · 20.00h | 26.02. · 20.00h | 27.02 · 19.00 u. 21.00h 28.02. · 19.00 u. 21.00h | 29.02. · 19.00 u. 21.00h01.03. · 20.00h | 02.03. · 20.00h

SMCA, Museumsplatz 1:

04.03 · 18.30 h

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Telefon +43.662.881547

Fax +43.662.882143

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Salzburger Gesellschaft für MusikLasserstrasse 6, 5020 Salzburg

Beiträge aus

Marokko

Ägypten

Thailand

Philippinen

Südamerika

Karibik

Südafrika

Korea

China

Japan

Zentralasien

Österreich

Neue und traditionelle

Musik der Welten25. Februar bis 4. März

plus regional BayernSonderseiten Crescendo KlassikMagazin

Projektleitung: Liselotte Richter-LuxRedaktion: Vesna Mlakar (verantw.)

Alle Verlagsangaben s. Impressum S. 46

>4 Festivals>

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Große Festival-Vorschau in CrescendoFestspiel-Guide 2004 ab 2. AprilAnzeigenschluss: 26.02.2004

Waldbühne Weißenburg

Neue Residenz Würzburg

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ouristik & Incentive

Programme und weitereOpernsaison 2004 entnehmen

Prospekt DER Kulturreisen,zusenden.

38 · 80637 München· Fax 089 1204-434

EDITORIAL INHALT INTERVIEW PORTRAIT EXTRA REISE REGIONAL PREMIERENSPIEGEL HIF I CD DVD VORSCHAU

Die gewundenen Flussschlingen mit ihren

steilen Hängen und schmalen Ufern, wie

hingetupfte Siedlungen und die vielen auf

eindrucksvollen Felsen thronenden Bur-

gen – das Mittelrheintal ist der Inbegriff des roman-

tischen Rheins. Eine einmalige Kulturlandschaft, die

gleichermaßen durch die Natur wie durch den Men-

schen geprägt wurde. Hier unsere Tipps für die 2002

zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärte Region.

>1 RheingauZwischen Wiesbaden und Lorch erstreckt sich dieser we-

sentlich durch den Weinbau geprägte Landstrich. Hier feiert

man gerne Feste, wozu auch eines der in Deutschland füh-

renden Musikfestivals gehört. In der Zeit vom 26. Juni bis 28.

August wird zum 17. Mal ein hochkarätiges Programm mit

insgesamt über 140 Veranstaltungen in der gesamten Region

dargeboten. Vielfalt wird dabei großgeschrieben: Leitgedan-

ken sind „In Tönen gemalte Natur“ und „Barocke Pracht –

Sakraler Triumph“, man wird sich dem sinfonischen Schaf-

fen von Schubert, Bruckner und Schostakowitsch widmen,

die Jubiläen von Dvo`rák (100. Todestag) und Janá`cek (150.

Geburtstag) werden gebührend begangen, Skriabin mit einem

Komponistenporträt geehrt und ein wahres Triumvirat

bestehend aus Manuel Barrueco, Al Di Meola und Paco de

Lucia bildet den Gitarrenschwerpunkt. Dazu gesellt sich

anspruchsvolle Unterhaltung wie die Open-Air-Konzerte im

Wiesbadener Kurpark, Kabarettabende in traditionsreichen

Weingütern und romantische Schifffahrten auf dem Rhein.

Für die künstlerische Qualität stehen Namen wie Jewgenij

Kissin, Frank-Peter Zimmermann, Lang Lang und Alfred

Brendel, das Orchestre de Paris, Bamberger Symphoniker,

Musica Antiqua Köln sowie das Beaux Arts Trio.

>2 LoreleySie ist vielleicht die berühmteste Verführerein der deutschen

Sagen- und Märchenwelt: die den vorbeikommenden Schif-

fern den Kopf verdrehende Loreley. Hoch oben auf diesem

stolzen Felsen, in einem 70 Jahre alten Amphitheater, finden

auch in diesem Jahr wieder die Loreley-Festspiele statt. Am

20. und 21. August sind die Aufführungen der neu insze-

nierten Aida, die Premiere ist am 9. Juli in Oberammergau.

Den Tourneeplan finden Sie im Internet unter www.loreley-

klassik.de. Es spielt das Orchester der Loreley Klassik unter

Helge Dorsch, Regie führt Günter Roth, das Bühnenbild

stammt von Rolf Cofflet.

>3 Bad EmsWenig bekannt ist, dass Jacques Offenbach, der 1858 kurz

vor der Pleite stand, seine Finanzen mit Aufführungen im da-

maligen Modebad Bad Ems sanieren konnte. Heute ist die

Kurstadt Sitz der Jacques-Offenbach-Gesellschaft, die all-

jährlich das Offenbach-Festival veranstaltet. Als Prolog gibt

es diesmal einen Vortrag über Offenbach in Russland, nach

der Eröffnungsgala – Die Schwätzerin von Saragossa wird in

einer rekonstruierten Inszenierung nach der Uraufführung

gegeben – folgt ein buntes Programm rund um den Meister

der Operette bis hin zur Abschlussveranstaltung mit der ein-

aktigen Bouffonerie Die elektromagnetische Gesangsstun-

de. (26.05. – 13.06.)

unter

wegsReisetipps

Vom Rheingau flussabwärts

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Steinberger Tafelrunde

19crescendo 01 2004

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Highlights2004

� Arena di VeronaBesuchen Sie auch im Jahr 2004 dieFestspiele von Verona – wir bieten Ihnen: Eintrittskarten in allen Kategorien,7 verschiedene Hotels in Verona stehen bei individueller Anreise zur Wahl.Busprogramm: Wochenendreisen mit 1 oder 2 Übernachtungen. EingeschlosseneLeistungen sind Taxi-Service, Busfahrtab/bis München, Hotelübernachtung(en)****mit Frühstücksbuffet, Stadtrundgang undReisebegleitung.Reisepreis pro Person ab EUR 189,— (1 Nacht) und ab EUR 285,— (2 Nächte) zzgl. Opernkarten (EUR 31,— bis EUR 205,— je nach Kategorie)

� Opernreise nach BreslauErstmals wird in der Jahrhunderthalle von Breslau „Der Ring des Nibelungen“ von Richard Wagner aufgeführt. Auf unserem Programm steht die Oper „Die Walküre“, ein Konzert derBreslauer Philharmonie, Stadtbesichtigungund ein Ausflug nach Trebnitz.Flugreise ab/bis München Reisepreis ab EUR 1.199,— 04. – 07. Juni 2004

� Opernreise nach Istanbul„Die Entführung aus dem Serail“ vor der historischen Kulisse des Yildiz-Palastes ist ein besonderes Opernerlebnis. Ein vielfältiges Besichtigungsprogramm istin unserer Flugreise ab München enthalten.Anschlussflug ab allen deutschen Flughäfen möglich.Reisepreis ab EUR 1.360,— 17. – 20. Juni 2004

� Festspiele in SavonlinnaHelsinki, eine Fahrt durch das Saimaa-Seengebiet nach Savonlinna, vieleBesichtigungen und Gelegenheit zumBesuch der Opern „Der fliegende Holländer“und „Hoffmanns Erzählungen“ hält dieseFlugreise ab München für Sie bereit.Anschlussflug ab allen deutschenFlughäfen möglich.Reisepreis ab EUR 1.499,— zzgl. Opernkarten15. – 19. Juli 2004

� Opernreise nach Macerata und PesaroErleben Sie „Francesca da Rimini“ und „Simon Boccanegra“ in der herrlichen Arenavon Macerata sowie „Tancredi“ in Pesaro, dazu Besichtigungen in Bologna, Macerata, Grotten von Frasassi und Urbino. Busreise mit Halbpension ab/bis München.Reisepreis ab EUR 650,— zzgl. Opernkarten12. – 16. August 2004

Einzelheiten dieser Angebote für die Sie bitte unserem den wir Ihnen gerne

Landshuter Allee Tel. 089 1204-235

Page 20: Document

>4 KoblenzVon der imposanten Koblenzer Festungsanlage Ehrenbreit-

stein eröffnet sich ein beeindruckender Blick über die zwi-

schen vier Mittelgebirgen liegende Stadt. Hier, am berühm-

ten deutschen Eck, fließen nach kurvenreichem Lauf Mosel

und Rhein zusammen. Koblenz bietet aber auch ein nicht

weniger interessantes Kultur- und Musikprogramm. Da ist

zunächst das Stadttheater. Bereits am 31. Januar hatte Die

Regimentstochter von Donizetti in einer Inszenierung von

Thorsten Donat Premiere. Besonderer Einfall: Alle Kostüme

sind aus Papier (Claudia Heinrig)! Diese opéra comique ist

während der laufenden Spielzeit nur in Koblenz zu sehen.

Am 13. März folgt die Premiere von Eugen Onegin, am 17.

April das Ballett Giselle. Nicht vergessen werden dürfen na-

türlich die Internationalen Musiktage, die seit 1991 alljährlich

junge, talentierte Musiker anlocken, um bei namhaften Inter-

preten ihr Können zu vertiefen. Der Öffentlichkeit präsentie-

ren sie ihre Kunst in einem umfangreichen Konzertangebot

vom 05. bis 28. März. Pfingsten ist es dann Zeit für das 12.

Guitar Festival. Höchstes Niveau in Klassik und Jazz garan-

tieren in diesem Jahr unter anderem Manuel Barrueco,

David Russel und John Abercrombie. Die schöne Koblenzer

Altstadt wird vom 23. bis 25. Juli zum Schauplatz des

renommierten Internationalen Gaukler- und Kleinkunstfesti-

vals, und schließlich können Sie auf der Festung Ehrenbreit-

stein beim Weltkulturfestival Horizonte Musikgruppen aus

aller Welt erleben, zusätzlich gibt es einen Ethnomarkt und

Infostände. (16. – 18.07.)

>5 BrühlAuch in Brühl, auf halber Strecke zwischen Köln und Bonn,

gibt es ein Weltkulturdenkmal zu bewundern. Schloss

Augustusburg ist die erste bedeutende Schöpfung des

Rokoko in Deutschland und als Gesamtkomplex einer kur-

fürstlichen Residenz in seltener Vollständigkeit erhalten. Das

berühmte Treppenhaus von Balthasar Neumann wird zum

Aufführungsort für die Brühler Schlosskonzerte. Die diesjäh-

rigen Schwerpunkte sind Musik der Barockzeit und europä-

ische Orchester wie das European Union Baroque Orchestra,

die Israel Camerata Jerusalem und Dennis Russel Davies

mit dem Stuttgarter Kammerorchester. Die Musikwoche, tra-

ditioneller Abschluss des Festivals, widmet sich zum dritten

Mal Joseph Haydn, zu hören sind u.a. das Kammerorchester

Basel unter Christopher Hogwood, der Pianist Paul Badura-

Skoda und die Ars Antiqua Austria. (08. Mai – 01. August)

>6 BonnFür Musikfreunde ist das Hinterhaus der Bonngasse Nr. 20

eine wahre Pilgerstätte. Hier wurde im Dezember 1770 der

berühmteste Sohn der Stadt geboren: Ludwig van Beethoven.

Seinem Erbe ist neben dem Beethoven Orchester Bonn das

alljährlich stattfindende Internationale Beethovenfest ver-

pflichtet. Der Ursprung liegt im Jahr 1845, als anlässlich von

Beethovens 75. Geburtstag das Beethoven-Denkmal einge-

weiht wurde – mit einem drei Tage langen Musikfest, von

Franz Liszt ausgerichtet. Das Beethoven Orchester ist gleich-

zeitig das Hausorchester der Bonner Oper. Hier gibt es in der

laufenden Saison noch drei ausgefallene Premieren zu erle-

ben: Dardanus von Jean-Philippe Rameau, die Philip Glass’

Oper Satyagraha und die Kinderoper Die drei Rätsel. Zu ei-

nem Publikumsmagneten hat sich inzwischen aber auch die

Museumsmeile im Herzen der Stadt entlang der Bonner Ma-

gistrale entwickelt. Nicht weniger als sechs große Häuser

finden sich hier, darunter die Kunst- und Ausstellungshalle,

das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland

sowie das Kunstmuseum Bonn, ein spektakuläres architek-

tonisches Meisterstück von Axel Schultes.

EDITORIAL INHALT INTERVIEW PORTRAIT EXTRA REISE REGIONAL PREMIERENSPIEGEL HIF I CD DVD VORSCHAU 20 crescendo 01 2004

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www.schlosskonzerte.de

Koblenz Tourismus +49-261-30 38 80

www.koblenz.de

Loreley - Tickets +49-180-500 0511

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Rheingau - Tickets +49-18 05-74 34 64 (12 C/Min.)

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Die Festung Ehrenbreitstein in Koblenz

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Highlights

19.06. Theater“50 Jahr blondes Haar”

03.07. “Brahms total”

10.07.Kreuzgangserenade

“Idomeneo”

17.07.Consortium Classicum

Dieter Klöcker“Musik in der Stille

des Taubertals”

26.08.“Les jeux sont faits”

Comédie-Ballet

02.10.Pforzheimer

Kammerorchester

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Highlights

19.06. Theater“50 Jahr blondes Haar”

03.07. “Brahms total”

10.07.Kreuzgangserenade

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Beethoven Orchester BonnDas Beethoven Orchester Bonn hat seit Beginn der laufenden

Saison einen neuen Generalmusikdirektor. Roman Kofman

wurde 1936 in Kiev geboren. Nach seiner Ausbildung und

Tätigkeit als Violinist wandte er sich dem Dirigieren zu, wel-

chem er sich bald ganz widmete. Er wurde zu einer der an-

gesehensten Persönlichkeiten dieses Fachs in den sozialis-

tischen Ländern. Im Westen war er weniger bekannt, weil er

dort aufgrund einer persönlichen Reisebeschränkung nicht

auftreten konnte. Mit dem Beethoven Orchester hat er eine

Gesamtaufnahme der Sinfonien Schostakowitschs begon-

nen. Zu den abwechslungsreichen Konzertveranstaltungen

gehören ein „Karnevalskonzert“ am 20.02., das Solisten-

konzert des Deutschen Musikwettbewerbs (21.03.) und ein

Konzert zu Berlioz’ 200. Geburtstag am 14. und 16. Mai.

Außerdem gibt es noch die vielfältigen Reihen wie Familien-,

Freitags- und Sonntags- sowie Kammerkonzerte.

Tickethotline +49-228-77 80 08

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Crescendo PreisrätselWir suchen diesmal nach einem Komponisten, der vor allem

durch ein Werk Ludwig van Beethovens unsterblich gewor-

den ist. Es handelt sich um einen kleinen Walzer, aus dem der

Meister einen Meilenstein der Klavierliteratur entwickelte,

der seinem Spätwerk zuzurechnen ist. Das Stück führt den

Namen des gesuchten Komponisten im Titel. Dieser lebte als

Verleger, Komponist und Lehrer für Klavier und Gitarre in

Wien, wo er 1858 starb.

Zu gewinnen gibt es in diesem Monat zwei Karten der ersten

Preiskategorie für das 8. Sonntagskonzert in der Bonner

Beethovenhalle am 6. Juni. Lang Lang ist der Solist des 4.

Klavierkonzerts von Beethoven, außerdem steht die Lenin-

grader Sinfonie von Schostakowitsch auf dem Pro-

gramm. Vom 5. bis 7. Juni (2 Nächte) werden Sie im

Hotel Hilton Bonn wohnen. Wenn Sie erraten haben, um

welchen Komponisten es sich handelt und wie das Stück

von Beethoven heißt, dann schicken Sie uns eine Post-

karte oder email bis zum 17.03.04 an:

Port Media GmbH, Team crescendo

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80336 München, Fax: +49-89-74 15 09-11

email: [email protected]

Rechtsweg ausgeschlossen!

Auflösung aus Crescendo 06

Beim letzten Mal hatten wir nach der Komponistin

Marguerite Monnot und ihrem Musical Irma La Douce

gefragt. Das Weihnachtskonzert des Kissinger Winter-

zauber mit zwei Übernachtungen im Steigenberger Kur-

haushotel haben C. und M. Kautz aus Monheim am Rhein

gewonnen.

Außerdem wollten wir im letzten Crescendo von Ihnen

wissen, ob es einen Händlern in ihrem Umkreis gibt, über

den Sie unsere „Schöner Hören“-CD beziehen können.

Die zehn Exemplare der CD „Tangomania“ haben

gewonnen:

K.-Chr. Plötz aus Bernau, B. Schweser aus Schweinfurt,

M. Hoffmann aus Hamburg, E. Siebert aus München,

Th. Müller aus Herne, F. Weber aus Bornheim, T. Dittrich

aus Eckersdorf, H. Borgaes aus Sindelfingen, A. Feldten-

zer aus Markgröningen und U. Schinz aus Meersbusch.

Allen Gewinnern einen herzlichen Glückwunsch!

unter

wegs

INTERVIEW PORTRAIT EXTRA REISE REGIONAL HIF I CD DVD VORSCHAU

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EDITORIAL INHALT INTERVIEW PORTRAIT EXTRA REISE 22

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Auf einen BlickEin knapper Rückblick auf Opernpremieren undFestivals der letzten zwei Monate

seele hören. Confidence

Klangwahrheit ist das elementare Bedürfnis aller Musikliebhaber.

Nichts berührt die Sinne mehr als das Gefühl von Echtheit, von

klanglicher Nähe zur musikalischen Essenz. Die Seele hören - ein

geheimes Verlangen und gleichzeitig klarer Anspruch der audiophilen

Lautsprecher-Linie von Dynaudio: Confidence. Feinste Schallschwin-

gungen verdichten sich zu authentischen Klangräumen und führen zu

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die Wahrheit zu hören, und erfahren Sie mehr über die dänischen

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Mit großem Erfolg ging die Braunschweiger Weih-nachtspremiere von Antonín Dvo`ráks musikalischemMärchen Rusalka über die Bühne.A. Baeslers Insze-

nierung gelingt der Spagat zwischen Romantik und Psycho-analyse, unterstützt von A. Wilkens Bühnenbild. Getragenvon einem dramatisch ausdrucksstarken Ensemble beein-druckt M. Uhl mit der intensiven Darstellung der Titelpartie,dazu treten der strahlkäftige Tenor K. Dusseljees als Prinz,der ungewohnt hell timbrierte Wassermann von F. van Hove,und, besonders herausragend, die mächtige Stimme C.Mavropoulous in der Doppelrolle der Hexe (tiefer Mezzo!)und der Fremden Fürstin (dramatischer Sopran!). F. Sin di-rigierte das Staatsorchester stilsicher und sängerfreund-lich durch die hier sehr wagnernahe Partitur. MF

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F O T O : F R A N Z S C H L E C H T E R

Die Kleine Szene der Sächsischen Staatsoper Dres-den ist bekannt für experimentelle Inszenierungen.Jetzt kommt beeindruckend Ravels L’Enfant et les

Sortilèges ins Repertoire, in einer Fassung für Klavier, Cel-li und Flöten. Die Geschichte von Colette, die alles im Kin-derzimmer in Wut zerstört, die geliebte Prinzessin verstörtund schließlich einem gefallenen Eichhörnchen aufhilft, wirdvon Ravels Musik auch in diesem kleinen Ensemble zau-berhaft und amüsant getragen: dem fast surrealistischenGeschehen werden wesentliche Akzente gegeben. Zwargeht der moralisierende, handlungstragende Faden ver-loren, der Abend wurde aber durch eine sängerisch besteBesetzung zu einem Erlebnis. Dem Ensemble machte essichtlich Spaß, diesen Zauberspuk zu realisieren. FS

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F O T O : M A T T H I A S C R E U T Z I G E R

In Massenets Manon am Flensburger Stadttheatersehen die Zuschauer nicht auf die erwartete Post-stelle im Jahre 1721, sondern in die Wartehalle ei-

nes Flughafens im Jahre 2002. Man spürte die Verwunde-rung im Saal knistern, doch die moderne Inszenierung vonR. Liedtke-Fritzsch beweist eindrucksvoll, dass die Operneben dem Kino einen gleichwertigen Platz haben sollte. EinKompliment an die wunderbaren Stimmen im Ensemle, al-len voran der warme Tenor von G. Jacovo, der überzeugendden Des Grieux gab, dicht gefolgt von dem hellen Sopran derR. Urderean, die als charismatische Manon funkelte. ImGroßen und Ganzen harmonierte das Bühnengeschehen gutmit der von G. Oskamp sehr reich an Dynamik dargebote-nen Musik. KHo

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F O T O : T H E A T E R F L E N S B U R G

Mit Schliff und Pfiff kann H-U. Beckers Inszenie-rung von Beethovens Leonore am Münchner Gärt-nerplatztheater für sich interessieren. Der erste Akt

spielt in einer funktional organisierten Anstalt: Gefängnis,Psychiatrie, Büro und Waschsalon zugleich. Im zweiten Aktzieht sich Florestan in autistische Rituale zurück. Don Pizarromutiert vom mordlüsternen Gouverneur zum durchgeknall-ten Transvestiten, im dritten Akt nimmt sich der publicity-geile Minister der Angelegenheit an und inszeniert das öf-fentliche Lob des holden Weibes Leonore. Den musikali-schen Feinschliff bleibt die Inszenierung aber schuldig.Wäh-rend die Gesangssolisten durch schauspielerischen Einsatzmanche stimmlichen Ungeschliffenheiten kompensierenkönnen, lässt man im Orchester manches schleifen. HGV

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F O T O : A N I T A P I N G G E R A

crescendo 01 2004

C01_04_kuk_S22-23 06.02.2004 6:12 Uhr Seite 22

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23 REGIONAL PREMIERENSPIEGEL HIF I CD DVD VORSCHAU

> 1 Braunschweig> 2 Dresden> 3 Flensburg> 4 München

> 5 Stuttgart> 6 Weimar> 7 Wiesbaden> 8 Zürich

Eigentlich ist es ein Stück vom Leben auf dem Lan-de: Bergbauern und Hochzeitsglocken, eine spani-sche Königin mit Hofstaat auf Besuch, die Mär vom

Glück in der einfachen Natur. Doch J. Wieler und S. Mora-bito inszenieren in der Stuttgarter Oper Martin y SolersUna cosa rara auf ein Libretto Lorenzo da Pontes statt des-sen als eine Räuberballade. Karine Babjanian singt einestimmgewaltige Revolver-Queen, auch das übrige Ensem-ble ist stimmlich potent. Doch die Rechnung mit Pulp Fic-tion und Seifenoper-Dramaturgie statt biederer Musikko-mödie (die zu Mozarts Zeit viel populärer als der im gleichenJahr uraufgeführte Figaro war) geht nicht auf. Im zweitenTeil leiert sich die vom Spanier Enrique Mazzola straff diri-gierte Ausgrabung schlagerträchtig zum Ende. DZe

>5

F O T O : A . T . S C H A E F E R

Was passiert, wenn eine Sängerin eine Oper insze-niert? Dame Gwyneth Jones erreichte bei ihrem Re-giedebüt in Weimar genau das, was man erhoffen

konnte: Kein aufregendes Regietheater, keine Aktualisie-rungen oder Verfremdungen, aber eine stimmige Charak-terisierung der vier Hauptpersonen. In Wagners FliegendemHolländer erscheint Erik (Erin Caves) hier einmal nicht nurals Verlierer, sondern als die menschlichste Figur, deutlichzu sehen an seiner Interaktion mit Senta (Catherine Foster).Diese beiden waren stimmlich hervorragend, doch auch dieanderen Partien konnten sämtlich mit festen Ensemblemit-gliedern gut besetzt werden. Nicht ganz in gewohnter Hoch-form war dagegen die Staatskapelle unter der Leitung vonJac van Steen. Psa

>6

F O T O : N A T I O N A L T H E A T E R W E I M A R

Ein außergewöhnlich intensives Zusammenspiel vonSängern und Orchester bietet John Dews Wiesba-dener Rheingold. In einer bemerkenswerten Inter-

pretation, in der Wotans feudale Welt von den „Arbeitern“(den Riesen) bedrängt wird, wecken immer wieder spiele-rische Details (Alberich im Rolls Royce, die Götter bei Regenunter Schirmen) die Aufmerksamkeit des Zuschauers, ohnedie Ernsthaftigkeit der Inszenierung infrage zu stellen. In-spiriert vom geheimnisvoll zweideutigen Bühnenbild be-gleitet das großartige Hessische Staatsorchester mit emo-tionaler Intensität und instrumentaler Perfektion ein Höchst-leistungen bietendes Ensemble, aus dem ein nuancenrei-cher Alberich (Carlo Hartmann) und ein vielschichtiger Loge(Hubert Delamboye) heraus ragen. RS

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F O T O : M A R T I N K A U F H O L D

Isolation, Erstarrung und Ich-Verlust in einer vontrostloser Lustbefriedigung und Gewalt geprägtenUmwelt ist Martin Ku`sejs Thema in seiner Züricher

Elektra. Servierfräulein ergeben sich der SM-Lust, hüllen-lose Business-Passanten hasten paarbereit über die Bühne.Orest (kraftvoll: J. Rasilainen) erscheint im Weiberfummelund Tänzer wie aus einer Karneval-in-Rio-Revue lassen dieGrenzen zur Wahnvorstellung verschwimmen. E. Johansson(Elektra) agiert inwendig geladen und effektiv. M. Dienerglänzt mozartdramatisch als betont konventionelle Licht-gestalt Chrysothemis, und M. Lipov`sek gestaltet im Vollbe-sitz aasiger Tonschönheit eine fulminante Klytämnestra. AmPult bleibt C. von Dohnányi Strauss’ Partitur nichts anKontrasten und Klangschärfung schuldig. MB

>8

F O T O : A . T . S C H A E F E R

✁Ja, bitte senden Sie mir das Jahresprogramm für die Saison 2003/2004mit über 180 Konzerten im Gewandhaus zu Leipzig.

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GewandhauskapellmeisterHerbert Blomstedt

19./20. Februar 2004 Gewandhausorchester · GewandhausChorPhilippe Herreweghe · Thomas E. Bauer, Bass · Johann Sebastian Bach1. Ouvertüre C-Dur BWV 1066, Kantate „Ich will den Kreuzstab gerne tragen“ BWV 56 · Robert Schumann, 2. Sinfonie C -Dur op. 61 26./27. Februar 2004 Gewandhausorchester · David Zinman · Maurice Ravel Le Tombeau de Couperin, Ma Mère l’Oye, La Valse · Igor StrawinskyL’oiseau de feu (Der Feuervogel) 11./12. März 2004 Gewandhaus-orchester · Herbert Blomstedt · Tatjana Masurenko, Viola · Johannes Brahms2. Serenade A-Dur op. 16 · Hans -Christian Bartel, Konzert für Viola und Kammerorchester · Joseph Haydn, Sinfonie B-Dur Hob.I:102 26./27.März 2004 Gewandhausorchester · Dennis Russel Davies · Sebastian Breuninger, Violine · Joseph Haydn, Sinfonie f-Moll Hob.I:49 („La Passione“)Konzert für Violine und Orchester C- Dur Hob. VII a:1, Sinfonie G -Dur Hob. I:100 („Militär -Sinfonie“) 1./2. April 2004 Gewandhaus-orchester · Herbert Blomstedt · Jean Sibelius, 4. Sinfonie a-Moll op. 63Peter Tschaikowski, 4. Sinfonie f-Moll op. 36 15./16. April 2004Gewandhausorchester · Herbert Blomstedt · Julian Rachlin, Violine · Ludwigvan Beethoven, Konzert für Violine und Orchester D -Dur op. 61 · Johannes Brahms, 4. Sinfonie e-Moll op. 98 22./23. April 2004 Gewandhaus-orchester · Herbert Blomstedt · Richard Strauss, Don Juan op. 20, Till Eulenspiegels lustige Streiche op. 28 · Antonín Dvorák, 9. Sinfonie e-Moll op. 95 („Aus der Neuen Welt“) 13./14. Mai 2004 Gewandhaus-orchester · Herbert Blomstedt · Yefim Bronfman, Klavier · Alfred Schnittke8. Sinfonie · Johannes Brahms, 2. Konzert für Klavier und Orchester B-Dur op. 83 21./22. Mai 2004 Gewandhausorchester · Herbert Blomstedt Cornelia Grohmann, Flöte · Frank-Michael Erben, Violine · Michael Schönheit, Cembalo · Johann Sebastian Bach, 5. Brandenburgisches Konzert D-Dur BWV 1050 · Anton Bruckner, 2. Sinfonie c-Moll 27./28.Mai 2004 Gewandhausorchester · Herbert Blomstedt · Claudio BohórquezVioloncello · Antonín Dvorák, Karneval op. 92, Konzert für Violoncello und Orchester h-Moll op. 104, 7. Sinfonie d-Moll op. 70 3./4. Juni 2004Gewandhausorchester · Dmitri Kitajenko · Lilya Zilberstein, Klavier · Georges Bizet/Rodion Schtschedrin, Carmen-Suite · Manuel de Falla, Nächte in Spaniens Gärten – Sinfonische Impressionen für Klavier und Orchester Nikolai Rimski -Korsakow, Capriccio espagnol 10./11. Juni 2004Gewandhausorchester · Charles Dutoit · Frank Peter Zimmermann, Violine Hector Berlioz, Le Carnaval romain · Camille Saint-Saëns, 3. Konzert für Violine und Orchester h-Moll op. 61 · Nikolai Rimski-Korsakow, Scheherazadeop. 35 17./18. Juni 2004 Gewandhausorchester · Herbert Blomstedt Gustav Mahler, 9. Sinfonie D-Dur 24./25. Juni 2004 Gewandhaus-orchester · Herbert Blomstedt · Richard Goode, Klavier · Johann Sebastian Bach, 2. Ouvertüre h-Moll BWV 1067 · Ludwig van Beethoven, 1. Konzert für Klavier und Orchester C-Dur op. 15 · Paul Hindemith, Sinfonie „Mathis der Maler“

gese

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C01_04_kuk_S22-23 06.02.2004 6:12 Uhr Seite 23

Page 24: Document

am RandeDie lettische Organistin Iveta Apkalna (s. Rezension

auf S. 44) erhält den Latvian Music Award 2004. Der

Preis, mit dem vor ihr unter anderem Peteris Vasks,

Mariss Jansons und Gidon Kremer ausgezeichnet wur-

den, wird ihr am 5. März in der Rigaer Oper überreicht.

Thomas Zehetmair wird Ehrendoktor der Hochschule

Franz Liszt in Weimar! Im Rahmen dieser Auszeich-

nung gibt der Geiger vom 16. – 22. Januar einen öf-

fentlichen Meisterkurs im Festsaal Fürstenhaus der

Musikhochschule.

Die argentinische Cellistin Sol Gabetta gewann den

mit 75.000 Schweizer Franken dotierten „Credit Suisse

Young Artist Award“. Der Preis wird alle zwei Jahre

vom Lucerne Festival, den Wiener Philharmonikern und

der Gesellschaft der Musikfreunde Wien vergeben.

Bernard Haitink, Chefdirigent der Sächsischen Staats-

kapelle Dresden, wurde zum „Ehrendirigenten auf

Lebenszeit“ des Boston Symphony Orchestra ernannt!

Gustav Kuhn, Gründer und Leiter der Tiroler Festspiele

Erl, wurde zum direttore principale des Philharmoni-

schen Orchesters der Mailänder Musikhochschule

ernannt. Hier hatte der Schüler Bruno Madernas seine

internationale Karriere begonnen.

50 Jahre alt wurde die Gächinger Kantorei am Drei-

königstag 2004! Ursprünglich als A-Cappella-Forma-

tion für die Musik des 16., 17. und 20. Jahrhunderts

gegründet, wurde der Chor später vor allem für seine

Interpretationen der Werke Bachs bekannt. Daneben

bestritt er auch zahlreiche Uraufführungen zeitgenös-

sischer Kompositionen.

Am 29. Januar wäre Luigi Nono 80 Jahre alt geworden.

Aus diesem Anlass veranstaltet die Staatsoper Han-

nover eine Konzert-, Vortrags- und Ausstellungsreihe.

Weitere Infos unter www.oper-hannover.de

EDITORIAL INHALT THEMA INTERVIEW PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL RÄTSEL RE ISE HIF I BÜCHER CD DVD VORSCHAU 24 crescendo 01 2004

Valery Gergiev selbst hat mit George Tsypin das Konzept die-

ses Rings erdacht, das sich auf dem Weg vom Banalen zum

Genialen, trotz aller Unzulänglichkeiten und szenischer Net-

tigkeiten, als eigenständiger, sogar großer Wurf erweist. Eine

Art Welttheater, das sich von der nordisch-germanischen Sa-

genwelt zu einem Panorama archaischer Mythen weitet und

eine barbarische, unbehauene, skythisch anmutende Archi-

tektur mit frühzeitlichen Götterbildern auf die Bühne stellt.

Das führt zu grandiosen Entwürfen, etwa im zweiten Akt der

Götterdämmerung, wo die bühnenhohen steinernen Götter an

einem Tisch sitzen, auf dem sich das Menschendrama ab-

spielt, aber auch zu neckisch verspielten Bilderwelten, die an

die von Zwergen, Zauberern und Geistern bevölkerten russi-

schen Märchenopern erinnern und schließlich durch das

Zutun tänzerischer Einlagen fast zur Peinlichkeit verkom-

men. Eine musikdramatische Vertiefung der Rollen schließt

dieses Konzept aus: An die hohle Standardgestik der Sänger

muss man sich gewöhnen. Im Ensemble zeichnen sich ne-

ben völligem Ungenügen auch emblematische Leistungen

ab, etwa O. Sawowas satte Walküren-Brünnhilde, O. Serge-

jewas dramatisch federnde, mit üppiger Mittellage und strah-

lender Höhe gesegnete Götterdämmerungs-Brünnhilde, die

im Schlussgesang noch mit vielen Farben aufwartet. Doch

das Signum des Außergewöhnlichen erhielt dieser Ring durch

Gergiev, der einen orchestralen Mahlstrom von betörender,

streichergetragener Intensität entwickelte, durch den zu-

mindest ab der zweiten Hälfte des Zyklus jede szenische

Schwäche hinfällig wurde. Gergiev erreichte eine Dichte und

Einheitlichkeit der Aufführung, wie man sie in dieser orches-

tralen Vollendung kaum mehr antreffen kann. Rolf Fath

Baden-Badener Ringen> Ein erster Höhepunkt im Opernleben des Jahres 2004 war die Baden-Badener Ringinszenierung, eineÜbernahme aus St. Petersburg. Crescendo hat daher zwei Autoren gebeten, ihre doch recht unterschied-lichen Eindrücke des Events zu Papier zu bringen.

Skythischer Götterflug in der Walküre

Was lange währt, wird endlich Mythos. Nach mehreren An-

läufen hat das Mariinsky Theater den Ring in einer mytholo-

gisch gehaltenen Inszenierung auf die Bühne gestellt. Wie

würden Russen das vielschichtige Werk wohl deuten?

Eigentlich gar nicht! Wagners Ring lebt hier von der musika-

lischen Ausführung und vom Bühnenbild, die Regie blieb da-

rauf beschränkt, die Sänger möglichst weit vorn an der Ram-

pe zu positionieren, den Blick fest auf den Dirigenten ge-

richtet. So sangen Siegmund und Sieglinde, Brünnhilde und

Siegfried zwei Schritte voneinander getrennt ihre Liebes-

schwüre ins Publikum. Doch das Wichtigste in der Oper ist

bekanntlich die Musik, und da kamen die angereisten Wag-

nerianer auf ihre Kosten. Valery Gergiev hat sich über Jahre

hinweg mit Wagners Musiksprache vertraut gemacht und

entlockte dem Orchester ein farbenprächtiges, differenziert

gestaltetes Klangbild. Spannungsvolles Piano, leidenschaft-

liche Aufschwünge, markante Rhythmen: das Orchester trug

den Ausdruck, die Handlung und nicht zuletzt die Sänger.

Aus der Solistenriege sind M. Kit und V.Vanejev als eindrucks-

volle Wotan-Interpreten hervorzuheben. M. Petrenko sang

sehr nuanciert den Hagen. In Siegfried gab L. Zachosajev

ein überragendes Rollendebüt als Titelheld, während der Göt-

terdämmerungs-Siegfried S. Liadov vokal schnell ermüdete.

M. Chudolei sang eine strahlende Sieglinde. Von den drei

Brünnhilden war O. Sawowa die am dunkelsten timbrierte, M.

Butajeva die in jugendlich-dramatischem Sopran jubelnde

und O. Sergejeva die hochdramatisch zum Brüllen neigende

Interpretin. Bis auf wenige Ausnahmen waren die anderen

Partien glänzend besetzt, und so wurden Gergiev, das Or-

chester und die Sänger zu Recht gefeiert. Nike Luber

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Page 25: Document

Vor genau 100 Jahren war Ernest Chaussons (1855-1899)

einzig vollendete, tatsächlich vollkommene Oper Le Roi Ar-

thus am 30. November 1903 in Brüssel uraufgeführt worden.

Wie Wagner war auch Chausson Komponist und Librettist.

Und wie der Bayreuther Meister hat der Franzose, Schüler

César Francks und Jules Massenets, sich in die mittelalter-

liche Mythologie vertieft. Doch auch wenn die Liebesge-

schichte zwischen Lancelot und Genièvre an Tristan und Isol-

de, die Sterbens- und Erlösungsthematik an Parsifal erinnert

und musikalische Anklänge an Wagner unverkennbar sind,

hat Chausson gleichwohl in Arthus eine ganz eigene, sug-

gestive Klang- und Ideenwelt geschaffen. Hierfür haben nun

in Brüssel Matthew Jocelyn (Regie), Alain Lagarde (Bühne

und Kostüme) und Dominique Bruguière (Licht) eine konge-

niale Visualisierung gefunden. Die Inszenierung spielt be-

hutsam mit Symbolismen und Abstraktionen. Moderne An-

züge und mittelalterliche Ritterrüstungen begegnen einander.

Spiegelnde, mobile Spielflächen und Hell-Dunkel-Kontraste

erzeugen magische Räume. In ihnen bewegen sich die Dar-

steller natürlich und souverän. Unter ihnen – die Hauptrollen

waren alternierend besetzt – fiel Klaus Florian Vogt als

Lancelot besonders angenehm auf: ein jugendlicher Tenor

mit heldischer Strahlkraft, lyrischer Geschmeidigkeit und

Textverständlichkeit. Ihren engagierten Beitrag zum musi-

kalischen Zauber von Chaussons drame lyrique leisteten

Daniele Callegari, Chor und Orchester der Monnaie-Oper. Es

wurde forsch und zügig musiziert, wobei manche Subtilität

zu kurz gekommen sein mag. Dem emotionalen Sog der be-

törenden Klangsphären des Arthus – zwischen Spätroman-

tik und Frühimpressionismus, Erotik und Quasireligion – ver-

mochte man sich gleichwohl nicht zu entziehen. Bleibt zu

hoffen, dass Le Roi Arthus seine Wiedergeburt auf der Bühne

noch öfter erleben wird. Heinz-Günter Vester

Traditionsbewusst> Das Brüsseler Théâtre Royal de la Monnaie feiert den 100. Geburtstag von Ernest Chaussons LeRoi Arthus.

Le Roi Arthus in Brüssel

A. Siegert, einst Primaballerina in Dresden, profilierte sich in

den letzten Jahren als Regisseurin. Nach Faurés Pénélope

und Webers Freischütz folgte nun Tschaikowskis Onegin in

interessantem Outfit. Gleichsam zwischen hellen Wolken und

schwarzer Sonne, zwischen Liebesaufbruch und düsterer

Verzweiflung war die Inszenierung angelegt. H.D. Schaal lie-

ferte ein treffendes Bühnenbild von weiter Landschaft, gele-

gentlich von Birkenstämmen russifiziert. Eine gatterartige

Terrassentür schied die solistisch auf Deutsch agierende

Herrschaft vom russisch singenden Chor der Landleute.

Schwarze Sonne, riesig ins Bild fahrend, dominierte, wenn die

Schwere des Schicksals der hoffnungslos liebenden Tatjana

oder das Missgeschick des von Onegin absichstlos im Duell

tödlich getroffenen Freundes Lenski ihn schuldhaft belastet.

Hell ist der leicht verhangene Himmel, wenn das Leben

seinen Lauf nimmt, Tatjana entgegen ihrer ungebrochenen

Liebe zu Onegin ihrem Gatten Gremin die Treue wahrt und

Onegin draußen vor der Tür bleibt. Das sind plastische Bilder,

in die die Regisseurin ihre Protagonisten stellt, klar geführt

als ein deutliches Aneinandervorbeigehen, das im Ausein-

ander endet. Mit den Sängern des Chemnitzer Ensembles

wird das Geschehen gestaltet, zu dem die stimmlich über-

zeugende Spanierin Nicola Beller Carbone als Tatjana tritt, die

allerdings weniger als verliebtes Mädchen vom Lande denn

als reife Frau des Gremin überzeugte, den T. Mäthger mit so-

norem Bass spielt. Die markante Erscheinung von M. Winkler

als Onegin war die rechte Verkörperung des Dandy, der am

Ende, von Tatjana fasziniert, von einer Liebe erfasst wird, die

er einst schnöde zurück wies. Sie nun weist ihn zurück.

Onegin bleibt allein. Das gesamte Ensemble vom Chor bis

zum letzten Solisten war engagiert bei der Sache, obwohl die

letzte Perfektion von Bühne und Orchester unter N. Bareza

nicht erreicht wurde. Friedbert Streller

Russische Seelezu Besuch>Eugen Onegin in Chemnitz

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Mit dieser CD präsentieren

wir einen Streifzug durch

300 Jahre Musikgeschichte.

Die hohe männliche Stimme,

sei es die eines Knaben,

Kastraten, Countertenors

und Altus’, hat mit ihrer

ätherischen Schönheit

Komponisten immer wieder

inspiriert als Stimmideal für

Götter, Helden und Könige,

von Händels Xerxes bis

Brittens Elfenkönig Oberon.

Matthias Rexroth, Altus

zählt heute zu den heraus-

ragenden jungen Interpreten

dieses Stimmfachs.

Vertrieb für Deutschland

Klassik Center KasselGlöcknerpfad 47 · D-34134 Kassel

Tel. +49-561-93514-0Fax: +49-561-9351415

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WILHELM KEITEL

THEMA PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL HIF I CD 25crescendo 01 2004

C01_04_premiere_S24-28 06.02.2004 6:06 Uhr Seite 25

Page 26: Document

am RandeIhren 175. Geburtstag feiert die Wiener Klavierfabrik

Bösendorfer in diesem Jahr. Zahlreiche Künstler aus

aller Welt, u.a. András Schiff, kommen zum Feiern und

für Jubiläumskonzerte nach Wien. Und auch in

Deutschland gibt es ein Jubiläumskonzert: Oliver Kern

spielt am 06. März in der Stadthalle Sindelfingen.

Gleichzeitig findet dort auch vom 05. – 14. März eine

Klavierausstellung statt.

Eine Uraufführung der besonderen Art erlebte die ehe-

malige Hofkirche zu Dresden im Dezember: Es erklang

Vivaldis über 250 Jahre verschollenes Nisi Dominus,

wiederentdeckt vom britischen Barockspezialisten

Michael Talbot.

Einen Meisterkurs Gregorianischen Choral leitet der

Gregorianik-Spezialist Godehard Joppig vom 28. Juli

bis 01. August in Schwäbisch Gmünd. Das dortige

Festival Europäische Kirchenmusik feiert damit den

1400. Todestag von Papst Gregor dem Großen. An-

meldeschluss für den Kurs ist der 15. Juni.

Am 29. Februar ist Ton Koopman mit dem Amsterdam

Baroque Orchestra in der Leipziger Thomaskirche zu

Gast. Das Ensemble feiert dieses Jahr seinen 25. Ge-

burtstag und den Abschluss der Gesamteinspielung

der Bach-Kantaten.

Zu einem Flötenfestival lädt die Universität Hamburg

vom 26. – 28. März ein. Zu Gast sind unter anderem

Aurele Nicolet und Barthold Kuijken. Und etwas Kurio-

ses gibts auch: „Am Freitag und Samstag jeweils vor

den Abendkonzerten wird ein Chill-out für alle mit Yoga

angeboten“!

EDITORIAL INHALT THEMA INTERVIEW PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL RÄTSEL RE ISE HIF I BÜCHER CD DVD VORSCHAU 26 crescendo 01 2004

Gefährlich auch das die ganze Bühne ausfüllende Zifferblatt,

das C. Floeren für Verdis Oper symbolkräftig auf die Bühne

des Badischen Staatstheaters gehievt hat und das im Vorfeld

der Premiere das eine oder andere Opfer unter den Sängern

gefordert hatte. Auf dem schräg gestellten Zifferblatt muss

Luise bei ihrer Geburtstagsfeier über die Zeiger hüpfen, dort

ist ihr alter Vater angekettet und aus verborgenen Klappen

steigt das Unheil in Gestalt von Wurm empor, der gemeinsam

mit dem Grafen in der Unterwelt vor der Rädermaschinerie

dunkle Intrigen schmiedet. Das wirkt alles recht sinnfällig,

ohne dass Regisseur R. Tannenbaum dafür eine überzeu-

gende Sprache gefunden hätte. Seine Protagonisten char-

gieren hilflos in der Stube des alten Miller wie im Bauern-

theater, und durch das Einschweben der Herzogin von Ost-

heim sorgt er mehr für optische denn inhaltliche Aussagen.

So muss man sich bei dieser Karlsruher Erstaufführung auf

die musikalischen Qualitäten von Verdis 14. Oper zurückzie-

hen, die innerhalb seines Oeuvres eine Wegscheide darstellt

und von den politischen Fanalen direkt in die Wohnstube in-

timer, seelischer Porträts führt. Die donizettihafte Idyllik

kommt bei U. Sandner zwar etwas robust daher, dafür ent-

wickelt er ein Gespür für die filigrane Dramatik, die nicht nur

im ersten Finale und dem Quartett zu einer dichten, den

Rigoletto und die Traviata vorwegnehmenden Textur führt.

Die eingesprungene P. Romanò hat für die Titelpartie keinen

quellfrischen Sopran aufzubieten und ihr breites Repertoire

hat einige Scharten hinterlassen, doch sie gestaltet die Lui-

sa mit sicherem Gespür und gesangstechnischem Sachver-

stand. Wegen einer Verletzung musste Keith Ikaia-Purdy vom

Bühnenrand aus singen, was seinen grenzenlos und sicher,

vielleicht ein bisschen einfarbig, strömenden Tenor keines-

falls behinderte. Tero Hannula machte aus dem Miller eine

anrührende Figur, ohne die gesangsdramatischen Anforde-

rungen ganz ausloten zu können. Reiner Knäbel

Sinnfällig> Gefährlich ist das Räderwerk der Intrigen, durchdas Luise und Ferdinand in Schillers bürgerlichemTrauerspiel zermahlen werden

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Wem die Stunde schlägt... Walter Donati als Miller

Es ist die nach Vergils Aeneis vom Komponisten gestaltete

Historie vom Fall Trojas, dem Auszug der Trojaner unter

Aeneas nach Italien, das er erst nach Sturm und Rettung in

Karthago bei Königin Dido, nach Verlassen der Geliebten,

ansteuern kann. Der Regisseur Guy Joosten, der in Leipzig

bereits den Freischütz im Schlachthaus und einen komödi-

antisch lebendigen Figaro vorlegte, hat mit großer Überzeu-

gungskraft das Schicksal der Trojaner als Menschheitsdra-

ma über die Jahrhunderte erfasst. Und Johannes Leiacker

stellte ihm Bilder auf die Bühne, plastisch und historisch kon-

kret. Beginnend vorm antiken Amphitheater, vor dem sich

das von Kassandra geweissagte Ende Trojas vollzieht. Übers

mittelalterliche Spiel im Gewande des Hieronymus Bosch im

Karthago Didos und über das barocke Theaterbild einer Lie-

besgrotte mit dem Paar Dido und Aeneas bis zur Gegenwart

eines Brechttheaters mit Mutter Courages Wagen vollzieht

sich der Abzug nach Italien. Der verlassenen Königin bleibt

nur der Liebestod. Etwas Welttheater eines Mythos à la

Wagners Ring (denkt man an Joachim Herz’ Inszenierung

von 1976) breitet sich aus. Aber nicht in sagenhaftem Sym-

bolspiel, sondern in konkreter Historizität über die Epochen

realisiert sich das Schicksal der Völker und Personen. Und die

Musik, vom Gewandhausorchester unter Marc Albrecht kon-

genial und dramatisch bis zu impressiver Klanglichkeit be-

stens geführt, überzeugte von der Inspirationskraft des vor

300 Jahren geborenen Hector Berlioz. Ein großes Sänger-

aufgebot und ein gewaltiger Chor faszinierten. Besonders

gefeiert: neben dem Chor Nadja Michael als fesselnd aus-

spielende Kassandra, Cornelia Helfricht als stimmlich betö-

rende Dido sowie Robert Chafin als Aeneas. Die großen

Tableaus, die breiten musikalisch-szenischen Bilder begei-

sterten für Werk und Wiedergabe. Friedbert Streller

Überfällig> Mit langanhaltend begeistertem Beifall feierteman in Leipzig die seit 1900 hier erstmals wiederaufgeführte Große Oper Les Troyens von HectorBerlioz

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Trojanisches Schiff

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Page 27: Document

Die gegenwartsnahe Münchner Erstaufführung von Donizet-

tis Roberto Devereux verzichtet auf Gags und Mätzchen, ent-

behrt aber tieferer Interpretationsideen. Während die Ouver-

türe noch mit God Save the Queen kokettiert, beginnt die

triste Szenerie (Bühne und Kostüme: H. Murauer) einer in

Blaugrau-Tönen gehaltenen Lobby sich mit Parlamentariern,

Lobbyisten, Bodyguards und Sekretärinnen zu füllen. Auf-

merksame Choristen und Statisten, in Businessanzügen und

-kostümen mehr oder weniger elegant gekleidet, dürfen cho-

reografisch animiert reagieren. Auf der Tagesordnung: der

„Fall“ des Roberto Devereux. Der Ex-Liebhaber Elisabettas

von England wird konfrontiert mit der Anklage des Hochver-

rats und der Eifersucht seiner Gönnerin, die ihn schließlich

hinrichten lässt und daran zerbricht. Auch wenn Loy mit dra-

stischen Gewaltdarstellungen und Theaterblut nicht geizt,

bliebe die Inszenierung wohl blutarm, wäre da nicht E.

Gruberova. Sie verkörpert die ge- und enttäuschte Elisabet-

ta, die zwischen Herrschsucht und Liebessehnsucht hin und

her gerissen ist. Mit beeindruckenden vokalen Mitteln vermag

sie ein Spektrum von Affekten auszudrücken: Ängste, Ein-

samkeit und Verletzlichkeit in subtil differenzierten Piano-

passagen, Eifersucht und Wut in Form messerscharfer

Spitzentöne. Da hatten es die übrigen Protagonisten schwer,

zumal Loys Charakterzeichnungen auf halber Strecke im

Schematischen versanden. Devereux, dem Z.Todorovich seinen

kraftvollen, doch etwas spröden Tenor leiht, erscheint als vi-

riler Latin Lover. P. Gavanelli stellt mal manieriert, mal wuch-

tig den Herzog von Nottingham dar. Die zwischen Resignation

und wieder entfachter Liebe zu Devereux schwankende Sara

(J. Piland) hat große Momente, wenn ihr Mezzo sich in Lei-

denschaft zu Devereux verströmen darf. Wenig leidenschaft-

lich ging das Staatsorchester unter Friedrich Haider zu Werke

– man könnte sich gleichwohl ein inspirierteres, feinnervig dif-

ferenziertes Klangbild vorstellen. Heinz-Günter Vester

Beifällig> An der Bayerischen Staatsoper trifft der bravourö-se Belcanto Edita Gruberovas auf die nüchterne, ge-radlinige Regie Christof Loys.

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Edita Gruberova als Elisabetta

>1 Das Mariinsky Theater St. Petersburg und Valery Gergiev

sind in der Fachwelt ein Begriff. Als Manager und Chefdiri-

gent gleichermaßen anerkannt, führte er sein renommiertes

Ensemble als Festwochenbeitrag auf die Bühne der Deut-

schen Oper. Drei unterschiedliche Werke, allesamt in Berlin

bisher szenisch interessanter realisiert, wusste der feurige

Impulsgeber und geschickte Klangdisponent eines tadellosen

Orchesters und ebensolcher Chöre wirkungssicher darzu-

bieten. Kam die Schostakowitsch-Oper Lady Macbeth von

Mzensk mit einer matronenhaften Katja (Inszenierung: Irina

Molostowa) noch etwas altbacken daher, so streute die in je-

der Hinsicht attraktive Olga Sergejewa – Renata in Prokof-

jews Feurigem Engel – gleichsam Pfeffer ins festliche Menü.

Handelte es sich dabei um eine eher fragwürdige Co-Pro-

duktion mit Covent Garden, so war der abschließende Eugen

Onegin, mit jungen Protagonisten überzeugend besetzt, eine

gelungenere Gemeinschaftsarbeit mit dem Pariser Chatelet.

Man hörte, beeindruckend vornehmlich im tiefen Register,

eine Auswahl vielseitig einzusetzender russischer Stimmen,

Entdeckungen leider nicht.

Wir bleiben bei Tschaikowsky und kommen an der Staatsoper

mit dem Spätwerk Pique Dame (in Originalsprache) zu ähn-

lichen Resultaten. Daniel Barenboim und Staatskapelle set-

zen das psychologische Drama ohne das Sentiment zu über-

steigern, mit großer Emphase glänzend um. Angeführt von

Placido Domingo (Hermann) hören wir bis in die kleinsten

Partien hinein vortreffliche Sänger. Leider korrespondiert die

unselige Verbindung von Liebe und Spielleidenschaft (in einer

Co-Produktion mit Warschau) mit dem Unvermögen eines

polnischen Filmregisseurs (Mariusz Trelinski), Puschkins Ge-

sellschaftskritik und klar umrissene Charaktere opernge-

recht nachzuzeichnen. Bernd Kima

Bericht aus Berlin>1 Dt. Oper Berlin >2 Staatsoper u. d. Linden

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Pikowaja dama in der Staatsoper unter den Linden

Kartenvorverkauf und Info:Heidelberg TicketTheaterstraße 4, 69117 HeidelbergTicket-Online Tel. 01805-805 730, Fax -805 733www.schwetzinger-festspiele.de

Hagen Quartett Heinrich SchiffHeinz HolligerJuliane Banse

Thomas HengelbrockAlexander Winterson

Stefan KimmigPierre-Laurent Aimard

Christoph PrégardienRuth Ziesak

Frank Peter ZimmermannSonatori de la Gioiosa Marca

Sigiswald KuijkenRobert HollNigel North

Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR

Cantus CöllnSusan Graham

Artemis QuartettIl Giardino Armonico

Alfred Brendel Adrian Brendel

Marc-André HamelinLee Santana / Hille Perl

Louis LortieLilya Zilberstein

SWR Vokalensemble Stuttgart

Thomas Quasthoff

36 Konzerte 3 Opern

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Page 28: Document

am RandeKreative Ideen finden sich auch in der Musikbranche

immer wieder: Die Staatsoper unter den Linden in Ber-

lin bietet bis Ende Februar „Staatsoper zum Kinopreis“.

Junge Leute unter 30 bekommen hier Karten der bes-

ten Kategorie für 7 Euro. Und das Programm lässt sich

sehen: La Bohème, Die Meistersinger, Il barbiere, Ari-

adne auf Naxos, Der Ferne Klang und Schwanensee!

Gute Zahlen: Fast 100 % Auslastung erreichte die

Sächsische Staatsoper Dresden zu Beginn der Saison

2003/2004. Das Leipziger Gewandhaus konnte seine

Abonnentenzahl auf über 12.000 steigern, und die

Staatsoper unter den Linden hatte mit 277.000 Besu-

chern im Jahre 2003 einen Zuwachs von über 10 %

gegenüber dem Vorjahr.

Eine schier unerschöpfliche Datenquelle bildet der neu-

gestaltete Webauftritt des Deutschen Musikinforma-

tionszentrums (www.miz.org). Ob zeitgenössischer

Komponist oder Ensemble für Alte Musik, Tonträger-

hersteller oder Neuigkeiten aus der Musikbranche –

hier ist fast alles verzeichnet. Allerdings: Nicht alles

auf dem neuesten Stand. Die längst eingestellte Zeit-

schrift Scala zum Beispiel ist hier immer noch ver-

zeichnet. Und die Suchmaschine findet leider nicht die

in der Komponistendatenbank verzeichneten Kompo-

nisten. Trotzdem: So viele Informationen über das deut-

sche Musikleben findet man sonst kaum irgendwo.

Die Schwarze Orchidee – d’Alberts selten gespielte

Oper, die das Theater Augsburg letztes Jahr aus dem

Archiv hervorholte, gibt es jetzt auf CD. Zu kaufen ist

die Eigenproduktion direkt beim Theater..

Unter der Adresse www.magnatune.com wurde ein

Internetportal eröffnet, das komplette CDs zum ko-

stenpflichtigen Download bereithält. Das Vorhören in

verminderter Qualität ist kostenlos! Ausführlicheres

dazu finden Sie im nächsten crescendo!

EDITORIAL INHALT THEMA INTERVIEW PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL RÄTSEL RE ISE HIF I BÜCHER CD DVD VORSCHAU 28 crescendo 01 2004

>1 In Essen gibt’s Lehárs Lustige Witwe, von Stefan Soltesz

silvestertauglich dirigiert, mit politischen Kommentaren ver-

sehen von Dietrich Hilsdorf, der auf der Bühne allerdings

konventionell bleibt. Famose Sänger hier wie in Aachen bei

Porters Kiss me Kate (namentlich Kristina Totzek). Die Insze-

nierung des Intendanten Paul Esterhazy spielt amüsant auf

lokale Kulturpolitik an. Jerry Bocks Anatevka streift hingegen

Tragisches, was Kirsten Harms’ Bonner Inszenierung sensi-

bel berücksichtigt. Ausstattung und Hauptdarsteller fallen

aus der Konvention heraus.

>2 Das ist leider nicht beim Kölner Liebestrank der Fall

(Regie: Helmuth Lohner). Dafür gute musikalische Eindrücke,

zuvörderst von der fantastischen Iride Martinez (Adina). In

Massenets Don Quichotte träumt sich der sterbende Titelheld

(überzeugend: Matthias Hölle) in eine bessere Welt. Das Werk

ergreift, zumal Regisseur Torsten Fischer Sentimentalität ver-

meidet.

>3 Noch trauriger sind (in Hagen) Humperdincks wundervolle

Königskinder. Erstaunlich sensibel arbeitet Regisseur Jörg

Fallheier; musikalisch wird man sehr gut bedient.

>4 In Mönchengladbach lässt Alexander Schulin Verdis

Traviata in einer gestylten Partywelt der Jetztzeit spielen.

Sicher besser als traditioneller Plüsch. Manche szenische

Einfälle wirken intellektuell jedoch überspitzt. Auch hier sän-

gerische Pluspunkte und das geglückte Opern-Entrée des

neuen GMD Graham Jackson.

>5 Wagners Parsifal wird in Gelsenkirchen von Rosamund

Gilmore „human“ gebändigt; die choreografischen Garnie-

rungen stören aber. Dirigent Samuel Bächli, Burkhard Fritz

(Titelrolle) und Jee-Hyun Kim (Amfortas) vertreten den mu-

sikalischen Rang des Hauses. Jens Mail

NRW-Rundschau>1 Essen, Aachen und Bonn >2 Köln >3 Hagen >4 Mönchengladbach >5 Gelsenkirchen

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Königskinder in Hagen

>1 Alban Bergs Lulu in der Hamburgischen Staatsoper war

vor allem ein musikalisches Ereignis. Unter Ingo Metzma-

chers souveräner Leitung erklang die hoch komplexe Parti-

tur in der ganzen Klarheit ihrer phänomenalen Struktur wie

in der luziden Pracht ihrer instrumentalen Schönheit. Peter

Konwitschnys Inszenierung dagegen reduzierte das Stück

auf seinen Sexgehalt und machte das mit dem szenischen

Holzhammer deutlich. Unter den Solisten war Marlies Peter-

sen in der Titelrolle eine brillante Newcomerin, die nach die-

sem Einstand Karriere machen dürfte.

>2 Orchestral ziemlich kopflastig fiel auch Kiels Spielzeiter-

öffnung mit dem Freischütz aus. Die Musiker unter ihrem

neuen GMD Georg Fritzsch lieferten eine ausgezeichnete

Arbeit ab, wohingegen Frank Hilbrichs Inszenierung dem Werk

ein oberflächliches Schützenvereins-Ambiente aufzwang. Un-

ter den Sängern stach Bettina Jensens Agathe hervor mit

makellos reinen Glockentönen vor allem in der Kavatine.

>3 Für Bremerhavens traditionelle Weihnachtspremiere hat-

te Jasmin Solfaghari Verdis Otello als düsteres Nachtstück

konzipiert, in dem der dramatische Faden konzentriert auf

den Tod der Protagonisten zuläuft. Ein konsequent durchge-

haltenes Konzept, vom Orchester unter Stephan Tetzlaff mit

hoher Präzision und Ausdruckskraft unterstützt. Ivar Gilhuus

hatte als Gast-Othello nach einem bravourösen Entree viele

Nuancen parat zur stimmlichen Charakterisierung des tra-

gisch gespaltenen Helden, während Eva Dimitrovas Desde-

mona trotz mancher schöner Töne blass blieb.

>4 Interessantes gab es im Bereich der Kammeroper. In Ol-

denburg beschwor Mascha Pörzgen mit ihrer Umsetzung des

Wachsfigurenkabinetts von Karl Amadeus Hartmann auf

amüsante Weise die „verrückten Zwanziger“.

>5 Im Bremer Concordia erwies sich der von Michael Obst

1996 für die Münchner Biennale konzipierte Weltraum-Thriller

Solaris als spannendes Stück, zumal die Sänger äußerst text-

verständlich waren und der aus elektronischen und instru-

mentalen Klängen gemixte musikalische Apparat von Stefan

Klingele überlegen gesteuert wurde. Gerhart Asche

Opernrundschauim Nordwesten>1 Hamburg >2 Kiel >3 Bremerhaven>4 Oldenburg >5 Bremen

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Lulu in Hamburg

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Page 29: Document

crescendo goes HiFi – an dieser Stelle präsentiert Ihnen die

Redaktion in enger Zusammenarbeit mit dem Fachmagazin

stereoplay die wichtigsten Neuheiten rund um die Themen

HiFi, Surround und Mehrkanal-Aufnahmen.

Jede Ausgabe von crescendo hat einen HiFi-Testschwerpunkt.

Der dieser Ausgabe liegt auf Plattenspielern. Fünf von ihnen

– jeweils die besten ihrer Klasse – stellen wir auf Seite

32/33 vor. Hinzu kommt alles Wissenwerte rund um die

smarten Universalisten. Viel Spaß beim Schmökern und In-

formieren wünscht Ihnen das crescendo-Team.

>GewinnspielWir wollen es wissen:

Mit welchem Aufnahme-

Medium archivieren Sie Ihre

Lieblings-Musik?

1.) auf MD 2.) auf CD

3.) auf MC 4.) auf PC

(Hard-Disc)

Schreiben Sie bis zum 17.3.

eine Postkarte an: Portme-

dia, Senefelderstraße 14,

80336 München, oder mai-

len Sie uns: info@portme-

dia.de. Unter allen Einsen-

dern verlost crescendo dies-

mal ein Paar der edlen

Kompaktboxen Bonsai Op-

timal im Wert von 1000

Euro. Die hohe Musikalität

dieser Lautsprecher ver-

blüfft immer wieder. Die Redaktion wünscht Ihnen viel Glück!

Das Preisrätsel aus der letzten Ausgabe hat gewonnen:

L. Lehner aus Bad Endorf.

Welche Silberscheiben offenbaren die Schwächen und Stär-

ken meiner HiFi-Kombi? Crescendo weist den Weg zu den

besten Stereo-Aufnahmen der Klassik-Geschichte.

Falls Günther Jauch Sie einmal fragen sollte: Wann hat Her-

bert von Karajan seine erste Stereoaufnahme eingespielt –

1944, 1960, 1972 oder 1981? Daneben geraten. Es geschah

in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs: am 29. Sep-

tember 1944 in Berlin. Mit der Preußischen Staatskapelle

interpretierte Karajan den letzten Satz aus Bruckners 8. Sym-

phonie (Koch 3-1448-2). Die Zerstörung Berlins, der Wieder-

aufbau Europas haben die Stereo-Technologie um über ein

Jahrzehnt zurückgeworfen. Erst gegen Ende der 50er Jahre

wurde wieder für zwei Lautsprecher aufgezeichnet.

In den ersten Tagen der Stereophonie folgte jeder seiner

eigenen Technik und Philosophie. Die naiven Tontechniker

verfielen der „Ping-Pong“-Stereophonie – links ein paar

Streicher, hart rechts eine Salve der Blechbläser. Die besten

Tontechniker vollenden ein akustisches Paradox – aus zwei

Lautsprechern entsteht ein Panaroma, eine Tiefenstaffelung.

Der Zauber findet im menschlichen Hirn statt: Unterschiede

in den Laufzeiten addieren wir zu räumlichen Informationen

– ein Überlebenstrick aus der Urzeit, der uns schnell zeigte,

aus welcher Richtung der Säbelzahntiger nahte.

Während die Konkurrenten aufs Magnetband bauten, spei-

cherte das amerikanische Label Mercury auf 35-Millimeter-

Film. Die Mercury-Aufnahmen spielen noch heute jede Mul-

tikanal-Super-Digital-CD in den Keller – ernorm frisch, zu-

packend, realistisch. Der Crescendo-Tipp: Byron Janis mit

den zwei Klavierkonzerten von Franz Liszt – eine der besten

Klavieraufnahmen überhaupt (Mercury 432 002-2). Der

Flügel muss nach Stahl und Holz klingen; wer an seiner

heimischen Anlage eher ein Hackbrett hört, sollte den CD-

Player austauschen, der zu grob auflöst.

Der nächste Tipp gilt einer Ikone der Symphonik-Aufnah-

men. Otto Klemperer spielte ein Flickwerk ein – Mahlers

„Lied von der Erde“ wurde in den

berühmten Abbey-Road-Studios

der EMI über einen Zeitraum von

29 Monaten aufgenommen (EMI

5 66892 2). Einer jener Wunder-

momente des „Es-geht-nicht-bes-

ser“. In die tragische Grundstim-

mung mischt sich unser heutiges

Wissen um den nahen Tod des Te-

nors und des Dirigenten. Wer Fritz

Wunderlich nur mit strahlender

Höhe erlebt – schön, doch der Sän-

ger muss mit Körper und Lungen

erscheinen. Wenn nicht, dann ist

der Übergang zwischen Hoch- und

Mitteltöner nur untere Mittelklasse.

Etwas ganz anderes: 1968 spielte

Bernard Herrmann seine Suiten zu

Hitchcock-Filmen mit dem London

Philharmonic Orchestra ein (Lon-

don 443 895). Die Decca-Company vertraute in dieser Zeit

ihrer „Phase 4“-Technik. Ein 20-Kanal-Mischpult fing den

Orchesterklang mit minutiöser Präzision ein – vor allem die

Tiefenstaffelung raubt noch heute den Atem. Wer an seiner

HiFi-Kombi bei den berühmten hohen Streichern aus „Psycho“

nur eine kollektive Gruppe hört, sollte über eine neue Anla-

ge nachdenken. Hier leuchten ein guter CD-Player, ein po-

tenter Verstärker und vor allem schnelle Lautsprecher jeden

Platz vom Konzertmeister bis zum achten Kontrabass aus.

Groß, brachial, umwerfend: Man kann Mahlers 8. Symphonie

kritisch beurteilen – vor der Einspielung mit den Wiener Phil-

harmonikern und Sir Georg Solti versagt jede Kritik (Decca

460 972). Ein Fest der Details und der dynamischen Schü-

be. Wenn es nur laut klingt, arbeitet der Verstärker über

Grenzwert und gehört zum alten Eisen. Vor guten Lautspre-

chern kann man in das Klangpanorama förmlich greifen.

Mehr dazu lesen Sie in der nächsten Ausgabe ag

Die Zeitschrift Stereoplay ist eine der führen-den Fachzeitschriften im HiFi-Bereich. Hier wirdin ausführlichen Tests jedes Gerät auf Herz undNieren überprüft und bewertet – auf einer Punk-teskala von 00-100 und hinsichtlich des Preis-Leistungs-Verhältnisses. Das Test-Labor vonStereoplay gilt als das renommierteste der Bran-che. In Crescendo können wir nur das Ergebnisselbst mitteilen – Grafiken und ausführlicheTestberichte lesen Sie bitte in Stereoplay nach.

> Im Bann der beiden Boxen

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idelity

Komplette Lösungen

HIFI

EDITORIAL INHALT THEMA INTERVIEW PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL RÄTSEL RE ISE HIFI CD DVD BÜCHER VORSCHAU 29crescendo 01 2004

C01_04_hifi_S29-34 06.02.2004 1:05 Uhr Seite 29

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idelity

MagazinHier stellen wir die neuesten HiFi- und Surroundkomponenten vor, greifenTrend-Themen auf und informieren Sie über die wichtigsten Musik- oderHiFi-Ereignisse.

>Digital ist inNeue Digital-Endstufen von Harman

>Röhren-MagieVollverstärker McIntosh MA 2275Wie auch die Schallplatte feiert derzeit der Röhrenverstärker

ein fulminantes Comeback. Wie sonst ist es zu erklären, dass

die einzige Verstärker-Neuheit des US-amerikanischen Edel-

Herstellers McIntosh eine Röhre ist? Und was für eine! Ein

klangliches Highlight der Extraklasse. Preis: 8.900 Euro.

Info: www.mcintosh-labs.com, Tel. 040-278 58 60

>AlleingangOnkyo trennt sich von JamoJahrelang war der Vertrieb des dänischen Boxenherstellers

Jamo mit Onkyo zusammengelegt. Doch das betriebliche Er-

gebnis dieser Zusammenarbeit war bei Lichte besehen er-

nüchternd. Nun geht die japanische Elektronik-Marke wieder

eigene Wege.

Info: www.onkyo.de, Tel. 081 42 - 440 10

>Lässt lang laufenNeuer DVD/HD-Recorder von PhilipsAuf der Philips-Pressekonferenz der CES in Las Vegas Anfang

des Jahres zeigten die Holländer ihren ersten DVD-Recorder

mit eingebauter Festplatte. Der HDRW 720 soll ab April

erhältlich sein und rund 1000 Euro kosten. In dieser fast ba-

nalen Messe-Neuheit ist eine kleine Sensation versteckt.

Wahrscheinlich, so hieß es, gibt es bald einen Upgrade, so-

dass der HDRW 720 auch die zweilagige DVD+R9 mit extrem

hoher Speicherkapazität beschreiben kann.

Kontakt: www.philips.de, Tel: 040 - 285 22 42 00

>Normenstreit ade?Neues aus der Mehrkanal-SzeneDer SACD-Protagonist Philips hat hinter den Kulissen das

Laufwerk/Decodermodul SD 5.2 entwickelt, das alle Formate

abspielt – auch DVD-Audio. Es soll sogar einen 8-Kanal-Aus-

gang samt Boxenmanagement besitzen, dazu Progressive

Scan und DVI. SACD-Partner Sony hält sich durch die Betei-

ligung an Linns Silver Engine ein DVD-A-Hintertürchen offen.

Auch Harman ist jetzt vollkommen im digitalen Zeitalter an-

gekommen: Die beiden neuen AV-Receiver DPR 1005 und

DPR 2005 (1500/1900 Euro) haben neben den Harman-ty-

pischen, prallen Ausstattungspaketen auch digitale Endstu-

fen unter der hübschen Haube. Das erlaubt eine bislang kaum

gekannte Verzerrungsfreiheit – selbst bei hohen Pegeln.

Kontakt: www.harman.de, Tel. 071 31-48 02 30

>Good ZoundsDer Zounds Remaster-KatalogDie Remaster-CDs von Tonmeister Wolfgang Feld

(www.zounds.de) klingen absolut natürlich: Feld verzichtet

auf jede Effektheischerei. Geheimtipp: die CD der ( Ex-DDR-)

Retro-Rockband Karat. Gratiskatalog-Bestellung:

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>> Denonscape – Perfekte Audio-Videowelten: DVD-Audio/-Video und SACD. 1

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C01_04_hifi_S29-34 06.02.2004 14:43 Uhr Seite 30

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idelity

Händler-Termine

>Druck von unten (Bild 1)

Subwoofer von DynaudioIn den letzten Jahren tat man sich beim Edelboxen-Herstel-

ler Dynaudio zum Thema Subwoofer immer etwas schwer:

teurer, aber nicht unbedingt besser als die Konkurrenz, hieß

es oft. Diese Zeit hat mit dem Sub 300 (1250 Euro) und dem

Sub 500 (1750 Euro) nun ein Ende gefunden. Die ausge-

sprochen kompakten Woofer überzeugen durch fulminanten

Tiefgang und erstaunlichen Nachdruck. Beide sind in ver-

schiedensten Echtholzfurnier-Varianten lieferbar.

Kontakt: www.dynaudio.de, Tel: 04 10 -84 18 00

>Fass mich an (Bild 2)

Neue Komponenten von Classé AudioDer Kanadische Verstärker-Spezialist Classé hat sich für sei-

ne neue Linie reichlich Zeit gelassen. Doch das Ergebnis gibt

ihm Recht – die neuen Komponenten sind schlichtweg um-

werfend. Extrem aufwendig verarbeitet, hat jede von ihnen

ein Touch-Panel für die Bedienung. Im Bild zu sehen sind

der CD-Player CDP-100 und die Vollverstärker CAP-2100.

Was man nicht sehen kann, ist der ebenfalls umwerfende

Klang. Einfach klasse...

Kontakt: www.b&wspeakers.de, Tel. 052 01-871 70.

>Alles drinDas smarte AV-Komplettsystem von KEF

Das KEF Instand ist die wohl hübscheste DVD-Sur-

roundanlage der letzten Jahre. Der DVD-Receiver ist extrem

wertig verarbeitet, der Subwoofer und die beiden Lautspre-

cher kommen extrem elegant daher. Wie bitte? Nur zwei

Boxen für Mehrkanal-Wiedergabe? Yes. Dafür haben sich die

Engländer was ziemlich Cleveres einfallen lassen. Die Rear-

Boxen sind in die beiden Hauptlautsprecher integriert und

strahlen leicht zeitversetzt und diffus in den Raum. Der Effekt

ist verblüffend: Man meint ein richtiges Surround-System

um sich zu haben – super. Mit dem KEF Instand entfällt die

lästige Aufstellung der hinteren Boxen nebst den ebenfalls

Ehe-gefährdenden Verkabelungen. Eine geniale Lösung, die

zudem mit 2000 Euro gar nicht teuer ist.

Kontakt: www.kefaudio.de, Tel. 02 31-986 03 20.

Altdorf, 28. 2. - 6. 3.:

Hausmesse bei Das Klangbad mit Weltpremiere des Rund-

umstrahlers Corona von Audiotechnik Leibl, angetrieben von

Ampzilla 2000 von Spread Spectrum Technologies (Ent-

wickler: James Bongiorno = Sumo, SAE). Obere Brauhaus-

straße 3, 091 87 - 86 64, www.exciting-audio.com

München, 6. 3.:

HiFi Concept lädt zum Workshop mit den Klangtuning-

Elementen von Harmonix. Wörthstraße 45. Im B&O-Studio

Wörthstraße 38 gibt es am 17. 3. Kostproben dänischer Tech-

nikneuheiten und nichtbayerischer Weine.

089 - 447 07 74, www.hificoncept.de

Trebur, 6./7. 3.:

Kunst+Musik im Atelier von Gisbert Kärcher, Heinrich-Heine-

Str. 14. Musik: Digital High End Studio mit Backes&Müller

und Audio Consequent (Class A aus Bad Hersfeld).

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Schloss Atzelsberg bei Erlangen, 13./14. 3.:

HiFi im Schloss 2004 – größte unabhängige High-End- und

Home-Cinema-Messe Deutschlands, veranstaltet vom HiFi

Forum Baiersdorf. Alle Preisklassen, alle führenden Mar-

ken samt Racks so präsentiert, wie sie zu Hause stehen

könnten. Riesen-Plattenangebot, Entwicklervorträge, Work-

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idelity Auf der Rille

Man hatte ihn längst abgeschrieben. Aber das Gezänk um die neuen digitalenFormate, eine allgemeine Retro-Bewegung und die Erkenntnis, dass die gute alteLP doch vielleicht besser als die CD klingt, bescheren dem Plattenspielerhierzulande ein unfassliches Revival. crescendo stellt die fünf interessantestenModelle vor.

Viele Musikfreunde entdecken die Platte neu: Kein

Wunder. Die Hochtonauflösung der analogen Wiedergabe ist

immer noch ungeschlagen fein. Die CD klingt doch oft zu

kühl, zu digital, zu distanziert. Und hat nicht auch der Akt

des Auflegens, das In-Gangsetzen einer durchschaubaren

Mechanik viel mehr Kultur als die unsichtbare Abtastung von

Bitstrukturen per Laser? Wir meinen: ja!

Als erstes zu klären sind die individuellen Ansprüche. Hö-

ren Sie nur in Ausnahmefällen und haben Sie nur wenige

Platten? Dann ist ein Gerät wie der Pro-Ject ausreichend. Für

die meisten „Normal-Hörer ist der Rega die Top-Wahl. Für et-

was mehr als 500 Euro bekommt man hier schon extrem

viel Musikalität geboten. Der Technics ist der meistverkauf-

te Plattenspieler, weil er auch im rauhen Musik-Einsatz eine

exzellente Figur macht. Für den ernsthaften Intensiv-Hörer

aber kommen nur Modelle wie der Räke oder der Linn in Fra-

ge. Auch wenn gerade der Linn schon richtig viel Geld kostet:

es ist ein absoluter Genuss.

EDITORIAL INHALT THEMA INTERVIEW PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL RÄTSEL RE ISE HIFI CD DVD BÜCHER VORSCHAU 32 crescendo 01 2004

Plattenspieler zwischen 180 und 6300 Euro

Pro-Ject Debut, um 180 EuroDer Debut wird im Paket fertig justiert geliefert, ist also aus

dem Karton heraus spielbereit. Mit dem spritzigen Tonabneh-

mer Ortofon OMB 5 E begeistert er mit frischer Wiedergabe

und packender Spielfreude. Nur das Umlegen des Riemens bei

der Drehzahlveränderung erscheint dem Analogneuling be-

fremdlich. Der freut sich aber über die Version Debut Phono,

die für nur 50 Euro Aufpreis einen guten Phonoverstärker mit-

bringt. www.audiotra.de, Tel. 02 08-44 56 46

Pro-Ject Debut

Klang Obere Mittelkl. (30 Punkte)

Preis/Leistung sehr gut

Test: stereoplay 8/01

Rega Planar 2, 530 EuroDer Rega Planar 2 hat einen relativ schlichten Aufbau. Aber was

solls? Im Vergleich klingt er einfach besser als die meisten seiner

Mitbewerber. Vor allem tiefe, genaue Bässe, feine Höhen und

große Spielfreude zeichnen ihn aus. In der Kombination mit

dem superben Audio-Technika AT 95 E liefert er schwung-

volle Dynamik, während er mit dem hauseigenen Tonabneh-

mer Elys eher durch sanfte Klangfarben gefällt.

www.Marvel-Audio.de, Tel. 02 34-973 15 10

Rega Planar 2

Klang Obere Mittelkl. (37 Punkte)

Preis/Leistung überragend

Test stereoplay 8/01

Technics SL 1210 M 3D, um 750 EuroZuhause in den Clubs: Der fast unzerstörbare Technics SL

1210 fehlt auf keiner Party. Klar, denn als DJ schätzt man

seine ultaschnelle Hochlaufzeit und die exakte Drehzahlregu-

lierung für den perfekten Musik-Mix. Doch nicht nur Dreh-

Hochleistungen haben den SL 1210 zum meistverkauften

Laufwerk jenseits der 500 Euro gemacht. Er klingt auch richtig

souverän: nicht unbedingt feingeistig, aber mit sehr viel Kraft und

Nachdruck. www.panasonic.de, Tel. 040 -854 90

Technics SL 1210 M3D

Klang obere Mittelkl. (33 Punkte)

Preis/Leistung gut

Test: stereoplay 8/01

Der zweite Schritt: Wichtig ist die Wahl des richtigen Händ-

lers. Nur der hat die nötige Auswahl, kann auch die entspre-

chende Phonovorstufe anbieten. Außerdem ist das optimale

Einstellen eines Plattenspielers recht komplex und wird nur

noch von wenigen Fachhändlern beherrscht; Media- oder

MakroMärkte sind deshalb genauso zu meiden wie die be-

kannten Billiganbieter aus dem Internet. Wer zur Selbsthilfe

bei der Justage greifen möchte, sollte über ruhige Hände,

Feinmechaniker-Werkzeug, eine exakte Schablone und ge-

eignete Testschallplatten verfügen.

Zwischen Nadel und Verstärker: Wegen der herrschen-

den CD-Dominanz haben nur noch wenige Verstärker einen

(für die Plattenwiedergabe notwendigen) Phonoverstärker.

Die muss man daher meist noch dazu erwerben. Sehr gute

externe Modelle kommen von Creek, die OBH 9 SE für

270 Euro (Input Audio, Tel: 043 46-60 06 03) oder von Clear-

audio: die Basic Limited für 550 Euro (Clearaudio,

Tel: 091 31-595 95).

L A U F W E R K 1 L A U F W E R K 2 L A U F W E R K 3

C01_04_hifi_S29-34 06.02.2004 1:05 Uhr Seite 32

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idelity

EDITORIAL INHALT THEMA INTERVIEW PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL RÄTSEL RE ISE HIFI CD DVD BÜCHER VORSCHAU 33crescendo 01 2004

LexikonAn dieser Stelle erklärt crescendo die wichtigstenBegriffe zu den Schwerpunkt-Themen – ohne vielTam-Tam und möglichst verständlich, ganz im crescendo-Stil eben.

AntiskatingDurch die an der Nadel wirkenden Reibungskräfte und den durch die

Armgeometrie bedingten Überhang entsteht eine Kraftresultieren-

de, die an der Nadel zur Tellerachse hin wirkt. Dieses Skating wird

durch eine Feder oder ein Gewicht, die den Tonarm von der Teller-

achse wegziehen, ausgeglichen.

Kröpfungswinkel Wird durch den Winkel der Tonabnehmer-Montageplatte (Headshell)

erzeugt. Bestimmt den optimalen Abtastpunkt auf der LP.

Moving CoilTonabnehmer, deren bewegtes Teil im Generator eine Spule ist. MC-

Systeme besitzen meist eine größere bewegte Masse, aber kleine-

re Induktivität, was einen erweiterten Frequenzbereich gegenüber

MM-Systemen zur Folge hat. MC-Typen benötigen niederohmige,

rauscharme und empfindliche Eingänge.

Moving MagnetTonabnehmer, deren bewegtes Teil im Generator ein Magnet ist. MM-

Systeme besitzen aufgrund großer feststehender Spulen eine höhe-

re Ausgangsspannung. Durch ihre hohe Induktivität reagieren sie

empfindlich auf Kapazitäten in den für sie nötigen hochohmigen Ein-

gängen.

Nadel-AzimutBeschreibt den Winkel, den die Nadel von vorne gesehen zur Rille ein-

nimmt. Die Nadel sollte genau senkrecht in der Rille stehen, weil

sonst die Rillenflanken nicht optimal abgetastet werden. Verzerrun-

gen und erhöhtes Kanalübersprechen sind die Folge. Gut, wenn die

Headshell in der Waagerechten verdrehbar ist.

SubchassisUm Körperschall, Einflüsse des Untergrunds und Motors zu mini-

mieren, haben einige Laufwerke eine über Federn entkoppelte Platte,

die den Teller und die Tonarmbasis trägt. Der Motor wird bei Sub-

chassis-Drehern auf der Hauptplatte, die auch die Federn trägt,

montiert.Wichtig bei solchen Konstruktionen ist, dass die Subchassis-

Einheit perfekt kolbengleich schwingt.

Tangentialer SpurfehlwinkelDa Schallplatten tangential, also vom Tellerrand zur Tellermitte ge-

schnitten werden, gibt es beim Abtasten mit Drehtonarmen nur zwei

Punkte, an denen die Nadel optimal in der Rille liegt. Dazwischen sind

– prinzipbedingt – stets Fehlwinkel vorhanden.

TiefenresonanzDie Masse von Tonabnehmer und Tonarm bilden mit der Nadel-

nachgiebigkeit ein schwingungsfähiges Gebilde. Deren Frequenz

sollte zwischen 7 und 12 Hertz liegen, damit die Musiksignale mög-

lichst wenig beeinflusst werden.

Richtige Kombination: Die rechts bezifferten Plattenspieler passen perfekt zu den jeweiligenTonabnehmern. Die Liste repräsentiert die besten und bekanntesten des Marktes.

Ideale Tonabnehmer-Plattenspieler-Kombinationen

Dynavector DV 17 D 2 Mk II 775 51 8/2002 mittel bis schwer MC 5Goldring Elite II 650 50 8/2001 mittelschwer MC 4Benz Ace H 500 50 11/2001 mittelschwer High Outpput MC 4,5Goldring 1042 300 47 12/2000 mittelschwer MM 4,5Goldring 1022 GX 250 45 12/2000 mittelschwer MM 2,3Ortofon Nr. 2 200 43 10/1998 mittelschwer MC 2,3Denon DL 103 155 41 4/1997 mittelschwer MC 2,3Denon DL 160 145 40 12/2000 mittelschwer High Output MC 1,2,3Clearaudio Alpha Wood 205 39 4/2002 mittelschwer MM 3,9Denon DL 110 105 39 12/2000 mittelschwer High Output MC 2,3Ortofon OM 20 Super 150 38 10/1998 mittelschwer MM 1,3Rega Elys 150 38 10/1998 mittelschwer MM 2Audio-Technica AT 95 E 55 38 12/2000 mittelschwer MM 2

Test in stereoplay

Preis in Euro

Arm-gewichtsklasse

Tonabnehmer- Typ

Geeignet fürLaufwerk Nr.

Klang-punkte

Räke Super Seven HE + SME 309, um 3200 EuroJochen Räke ist bekannt für seine traumhaften Kompositionen aus

Plexiglas und verchromten Stahl. Auch der Super Seven 40/60 HE ist

solch ein Eye-Catcher – und zudem eine höchst solide Basis für be-

sten Analogklang, die fast beliebig ausbaubar ist. In der Version mit

SME-Tonarm 309 und dem Goldring-Abtaster 1042 klingt der Super

Seven 40/60 HE ausgesprochen räumlich und feinzeichnend. Hier

werden Auge und Ohr gleichermaßen verwöhnt.

www.transrotor.de, Tel. 022 02-310 46

Räke Super Seven 40/60 HE

Klang Spitzenklasse (53 Punkte)

Preis/Leistung gut - sehr gut

Test stereoplay 6/02

Linn LP 12 + Lingo + Ekos, um 6300 Euround läuft und läuft und läuft: Linns LP 12 ist nun schon 30 Jahre alt

und – man kann es so sagen – wirklich ausgereift. Das schottische Sub-

chassis-Laufwerk mit dem verbessserten Lingo-Netzteil, dem Ekos-Ton-

arm und dem Arkiv-Tonabnehmer ist nach wie vor das beste Komplett-

paket, wenn einem packende Musikalität und druckvoller Klang wichtig

sind. Viel besser jedenfalls kann man seine LPs auch auf deutlich

teureren Plattenspielern nicht hören.

www.linn.co.uk, Tel. 040-89 06 60

Linn LP 12

Klang Spitzenklasse (55 Punkte)

Preis/Leistung überragend

Test stereoplay 8/01

L A U F W E R K 4 L A U F W E R K 5

nehmen. Ungebrauchte Tonabnehmer altern ebenfalls. Nach

spätestens sechs Jahren sind die Weichmacher aus den Gum-

mis entfleucht. Auch dann sollte ein neues System her. Wenn

Sie Ihre Platten nass abgespielt haben, sollten Sie sich eine so-

genannte Platten-Waschmaschine zulegen. Nach einer gründ-

lichen Wäsche klingen die Scheiben wieder (fast) wie neu.

Wesentliches: Der Plattenspieler muss unbedingt waage-

recht stehen, sonst funktioniert das Antiskating nicht. Der Unter-

grund ist ebenfalls wichtig; schwingende Regalbretter sind Gift

für guten Klang. Am besten sind spezielle Wandmontage-Hal-

terungen aus dem Fachhandel. Ein Tonabnehmer ist nach etwa

1000 Spielstunden abgeschliffen. Danach sollte eine Austau-

schnadel her – sonst könnten Ihre vinylen Schätze Schaden

C01_04_hifi_S29-34 06.02.2004 1:05 Uhr Seite 33

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RECORDS

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SPEAKERS

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SPEAKERS

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idelity

Als kürzlich das ehrwürdige Wochenblatt

„Die Zeit“ Günther Nubert in den Stand

der Porträtierten erhob, skizzierte sie

einen freundlichen, doch manischen

Bastler. Was nur zur Hälfte stimmt. Der Mittfünfziger

mag sich den Charme und die Frische seiner Stu-

dentenjahre erhalten haben. Er ist dennoch gefähr-

lich – hinter all seinen Messgeräten,Testdiagrammen

und Lötkolben. Denn Günther Nubert mischt den

Markt mit ebenso sagenhaft günstigen wie guten

Lautsprechern auf.

Ein Preisbrecher, ein Revolutionär mit Lesebrille. Was im Kern

daran liegt, dass Günther Nubert nur in einem Punkt gierig ist:

die eigenen Lautsprecher sollen Kunststücke vollführen, die

der Konkurrenz den Atem rauben. Der Meister will Anerken-

nung, nicht Finanzen. Die Würden hat er, „Goldene Ohren“ bei

Leserwahlen, Jubelkritiken von Fachjournalisten und einen

Mann fürs „Grobe“ – für die Finanzen, der ihm im Tages-

geschäft den Rücken frei hält: Roland Spiegler, einen seiner

ersten Fans, hat er zum Prokuristen bestellt. Gemeinsam

haben sie die Nubert Speaker Factory durch stagnierende

Zeiten gebracht. Als die Mitbewerber über wegbrechende

Kundschaft Krokodilstränen weinten, erhöhte Nubert seine

Umsätze um 30 bis 40 Prozent – jährlich. Ein Wunder, nichts

weniger. Für das Nubert keine Rosenkränze beten musste.

Die Basis des Erfolgs liegt in besagter technischer Gier und

dem Wahlspruch der süddeutschen Region: Schaffe, schaf-

fe, Böxle baue. Nubert baut sie nicht nur, er bringt sie auch

unkonventionell an den Mann – im Direktvertrieb per Telefon

oder Homepage (www.nubert.de). Die komplette Kette von

Händlern und Zwischenhändlern wird umgangen. Lieferung

bis zur Haustür, Geld-zurück-Garantie und Vier-Wochen-

kostenlos-Test. Solche Slogans kennt man aus dem Shop-

ping-Fernsehen und verfällt sofort in Misstrauen. Bei Nubert

zieht das Konzept. Retouren sind selten bis faktisch nicht

vorhanden. Jeder Nubert-Kunde sonnt sich in der Aura von

Schnäppchen und Testsiegertum. Die sonst zaghafte Frank-

furter Allgemeine jauchzte ungebrochen: „Ein Griff ins Nubert-

Programm kann eine Entscheidung sein, für die man sich

noch jahrelang auf die Schultern klopft.“ Wem dieses State-

ment nach zuviel Weihrauch riecht: Erst kürzlich hat Stereo-

play das „nuWave-125-Set“ getestet – eine Multikanal-Ver-

sammlung der besten Boxen des Hauses Nubert in 174 Kilo

Lebendgewicht. Kern der Aussage: Günther Nubert weiß, wie

man Kraft und Feinheit aufleben lässt – „präzise und zu-

packend“. Vor allem: „mit Abstand das günstigste Produkt in

der ‚Absoluten Spitzenklasse‘“.

Drei (Glaubens-)Fragen – Herr Nubert!

Crescendo: Fühlen Sie sich als Handwerker oder Künstler?

Günther Nubert: Ich habe zum Glück den Freiraum für eini-

ge kreative Ausbrüche pro Jahr. Die solide Ausarbeitung er-

fordert jedoch viel handwerklichen Fleiß.

Crescendo: Kann ein Lautsprecher ein Musikinstrument sein?

Günther Nubert: Klares Nein. Ein Lautsprecher ist ein „Über-

mittler“. Wenn wir mit dem Synonym „Schallwandler“ ar-

beiten, wird es deutlicher: Was elektrisch hinein geht, soll

akustisch heraus – im musikalischen Sinne neutral.

Crescendo: Der große Dirigent Sergiu Celibidache hat Zeit sei-

nes Lebens alle Tonaufzeichnung als Verbrechen geahndet –

fühlen Sie sich in irgendeiner Weise „schuldig“?

Günther Nubert: Gegenbeispiel – hätte Dali seine Bilder nur in

Ausstellungen gezeigt und auf die Reproduktion verzichtet,

dann hätte er deutlich weniger Menschen angerührt. Deshalb

fühle ich mich nicht schuldig – wenn es darum geht, die

Sinne von mehr Menschen zu erreichen, zu sensibilisieren.

THEMA PORTRAIT RÄTSEL RE ISE HIFI CD DVD BÜCHER VORSCHAU 34 crescendo 01 2004

Revolution mit LötkolbenPorträt: Günther Nubert – der gefährlichste Tüftler, seit es Lautsprecher gibt

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PREMIERENSPIEGEL RE ISE HIF I CD DVD VORSCHAU 35crescendo 01 2004

Winterstimmung: Früh einsetzende

Dunkelheit, Minusgrade, Hektik auf

den Straßen. Sie bringen uns dazu,

einen Großteil der Freizeit lieber ge-

mütlich zu Hause zu verbringen als in der Natur. Fern

von dicken Wintermänteln und die Ohren abdecken-

den Mützen, im Kerzenschein Tee oder Wein trinken,

ein wenig lesen oder natürlich: Musik hören! Einfach

nur die Seele baumeln lassen, ist eine der schönsten

Beschäftigungen in der dunklen Jahreszeit.

Schöner wird sie noch, wenn man sich den amerikanischen

Stargeiger Joshua Bell in Form seiner neuen CD „Romance

of the Violin“ dazu einlädt. Die Gründe dafür gibt er selbst. 13

sind es an der Zahl: O mio babbino caro von Puccini, The

Swan von Saint-Saens, Träumerei von Schumann, um nur

drei vertraute Standards der klassischen Musik zu nennen.

Joshua Bell hat sie mit seiner neuen alten „Gibson ex Hu-

bermann“ Stradivari von 1713 aufgenommen. Es ist die ers-

te Einspielung von Bell mit seiner neuen „Großen Liebe“, der

teuersten Violine der Welt. Bell stellt uns dabei sein Instru-

ment mit einer atemberaubenden Vielfalt an Klangfarben vor

und zeigt, wie gut er und die Stradivari harmonieren, dazu

präsentiert er sich noch von einer neuen musikalischen Sei-

te. Nach den Erfahrungen mit sämtlichen musikalischen Stil-

richtungen bis hin zur Filmmusik von Red Violin und Iris gibt

es eine ruhigere Facette des Geigers zu entdecken. Und sie

wird ankommen beim Publikum – noch nie haben mich so

viele Nachbarn auf „die schöne Musik“ angesprochen, die

aus meiner Wohnung erklinge.

Craig Leon, der auch schon Arrangements für Luciano

Pavarotti geschrieben hat, schneiderte Bell die Romanzen

für Klavier, Singstimme oder Cello auf die Geige. So glaubt

man tatsächlich, hört man Bells sensible und dabei klar dif-

ferenzierte Interpretation, umrahmt von den sanften Klän-

gen der Academy of St. Martin-in-the-Fields unter Michael

Stern, dass beispielsweise das Andante aus Mozarts

Klavierkonzert Nr. 21 von jeher für Violine und Orchester ge-

schrieben wurde. Entwickelt hat sich das einstige Wunder-

kind in rasanter Geschwindigkeit zu einem ausdrucksstarken

Charaktergeiger. Nicht nur seine umfangreiche Diskographie,

die Grammy-Auszeichnung und die vielen Konzerte mit allen

Größen der Musikbranche sprechen eine deutliche Sprache.

Auch seine persönliche Ausstrahlung ist außergewöhnlich –

das „People Weekly“-Magazin zählte ihn zu den 50 schöns-

ten Menschen der Welt!

Dass Joshua Bell die Harmonie liebt, ohne die die neue CD

sicherlich nicht in dieser romantischen, dabei aber immer

ernsthaft und geradlinig bleibenden Form möglich gewesen

wäre, ist offensichtlich. Ist es doch ein Wagnis, sich gerade

in der heutigen Zeit, wo sich Potpourri-CDs jeglicher Art mit

den „Greatest Hits der Klassik“ in den CD-Regalen gegen-

seitig den Rang ablaufen, diesen Stücken zu widmen. Doch

wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Joshua Bell hat gewon-

nen, die „Greatest Hits“ ebenfalls, sind sie es doch alle Mal

wert, würdig interpretiert und gespielt zu werden. Nur das Air

von Bach sucht man leider vergeblich auf der CD, hätte es

sich doch zu gut in die Klangliste eingefügt. Aber vielleicht

bleibt es ja nicht bei den eingespielten 13 Romanzen, im

Sommer kann man an lauen Abenden schließlich auch Ker-

zen anzünden. Wem das nicht recht ist, dem bleibt gesagt

„Der nächste Winter kommt bestimmt“!

. Katharina Honke

gehö

rt

AKTUELLE CD

Romance of the ViolinJoshua BellSony SK 87894

Romance of the ViolinMusikalische Träumereien mit Joshua Bell

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HIT

E

C01_04_cd_S35-48 06.02.2004 5:32 Uhr Seite 35

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EDITORIAL INHALT THEMA INTERVIEW PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL RÄTSEL RE ISE HIF I CD DVD BÜCHER VORSCHAU 36 crescendo 01 2004

gehö

rtKurz vorgestelltAuf dieser Seite finden Sie eine Auswahl interessanterCD-Produktionen: Von historischen Aufnahmen undGesamteinspielungen bis hin zu besonderen Projekten,auf die wir Sie aufmerksam machen möchten.

>1 Glenn Gould and Serenity„Lassen Sie sich gehen“ fordert der Aufkleber. Für das Cool

Down „am Ende eines langen Tages“ gibt es nun eine akus-

tische Wohlfühlmassage mit Glenn Gould. „…And Serenity“

heißt eine Zusammenstellung einzelner, natürlich langsamer

Sätze und Stücke, die nun bei Sony erschienen ist. Der Titel

nimmt Bezug auf ein Zitat des

Pianisten, der sich dieses Mal

nicht im Gewand des Rebel-

len oder Exzentrikers ver-

marktet sieht, sondern in der

Rolle – des Verführers. Ku-

scheln mit Glenn? Das ist ge-

wöhnungsbedürftig angesichts der Tatsache, dass Gould die

längste Zeit seines Lebens dem real anwesenden Publikum

ein schnödes Mikrophon vorgezogen hat. Auf seinem Sofa

hätte er uns nicht geduldet. Aber wir, wir können ihn nun

mitnehmen, uns in Schlabberklamotten auf dem Kanapee

räkeln, auf den Werkzusammenhang pfeifen und genießen.

Denn Gould bleibt unverkennbar, auch wenn seine Interpre-

tationen als romantische Häppchenkost gereicht werden, in

übrigens sehr guter Klangqualität und einer Auswahl, die den

Musiker von seiner Schokoladenseite zeigt. Aufnahmen aus

über 20 Jahren umfasst der Sampler. Und bevor man end-

gültig hinwegdämmert in die ungetrübte Traumwelt dieser

Adagios, Largos und Andantes von Bach, Strauss, Sibelius

und Grieg, der Intermezzi von Brahms, der Charakterstücke

von Mendelssohn und Skriabin, solange das Hirn also noch

arbeitet, kann man so wieder einmal hinhören auf die

Gould’schen Tempi, seinen Klang, die unvergleichliche Trans-

parenz seines Spiels. Noch ein Schluck Rotwein gefällig?

Ach Glenn, wer hätte gedacht, dass wir uns einmal so nahe

kommen würden. Bettina Schröm

Sony/Legacy 2003. 0905382004

>2 Classical Music on DVDEin bisschen führt sie noch ein Schattendasein, die DVD im

Bereich der Klassischen Musik. Wahrscheinlich deswegen,

weil viele Musikfreunde zwar bereits einen DVD-Player be-

sitzen, ihn aber nur an ihren Fernseher, nicht an ihre HiFi-An-

lage angeschlossen haben. „Classical Music on DVD Video“

ist ein Versuch, diesen Zustand zu ändern! Nicht nur ein Sam-

pler, der verschiedene Stücke aus dem Katalog eines Labels

präsentiert, eher ein Kompendium der Möglichkeiten, die das

neue Tonträgerformat für Mu-

sikfans bereithält. Ob Opern-

aufnahmen (wie z.B. Renée

Flemings Auftritt im Nozze di

Figaro in Glyndebourne), Bal-

lett (wie Matthew Bournes

männliche Schwäne in

Schwanensee), oder Doku-

mentationen wie die großarti-

ge „The Art of...“-Reihe mit den berühmten Geigern, Piani-

sten, Sängern und Dirigenten der letzten 100 Jahre – die

DVD zeigt die ganze Überlegenheit des Formats gegenüber

der CD. Egal ob man schon für Mehrkanalton ausgerüstet

ist oder noch nicht, auch wer nur einen Computer mit DVD-

Laufwerk besitzt – jeder kann sich hier den nötigen Appetit

holen auf die Welt der DVD, die viel mehr bereit hält als „nur“

Spielfilme. Übrigens: Für Crescendo-Premium-Kunden ist

diese DVD eine Beilage zum aktuellen Heft.

Klemens Hippel

Warner Vision 092747464-2

>3 Luigi NonoEr kann ohne Zweifel als einer der bedeutendsten Komponis-

ten des 20. Jahrhunderts angesehen werden: Am 29. Janu-

ar wäre Luigi Nono 80 Jahre alt geworden. Der Spross einer

alten venezianischen Partizierfamilie wuchs in einem geistig

sehr aufgeschlossenen Klima heran. Bevor er sich aber aus-

schließlich der Musik widmete, schloss er zunächst ein Ju-

rastudium ab. Nebenher betrieb er schon Kompositionsstu-

dien bei Gian Francesco Malipiero. Entscheidend sollte die

Begegnung mit Hermann Scherchen 1948 werden. Auch bei

diesem hatte Nono Unterricht, während Scherchen mehr und

mehr zu seinem Förderer wurde. Er war es auch, der die Ur-

aufführung der Variazioni 1950 in Darmstadt dirigierte, was

für Nono der Durchbruch war. In den 50ern war Luigi Nono

dann regelmäßig Gast der Darmstädter Ferienkurse und galt

zusammen mit Stockhausen

und Boulez als Vertreter des

neuen seriellen Komponierens

in Weiterführung des Spät-

werks von Berg und Webern.

Für Nono war diese Komposi-

tionstechnik aber kein ab-

strakt-mathematischer Selbstzweck, es ging ihm stets um

die Gestaltung eines menschlichen Ausdrucks. Tiefer Ernst

und großes Verantwortungsbewusstsein sind charakteristisch

für sein hoch konzentriertes Schaffen.

Anläßlich des runden Geburtstags ist bei Wergo eine CD mit

zwei frühen Werken erschienen. Die Composizione per

orchestra n.1 (1951) ist ausgesprochen intensiv und drama-

tisch, dodekaphonisch komponiert mit jedoch nur neun Tö-

nen. Die fehlenden drei tauchen erst am Schluss auf. Es ist

eines der wenigen Stücke, bei denen Nono ohne die mensch-

liche Stimme oder Sprache auskommt. Das Ballett Der Rote

Mantel nach Federico García Lorca ist 1954 entstanden. Eine

klangsinnige Bilderreise durch die Welt des von Nono hoch-

verehrten Dichters, der tänzerische Ausdruck wird immer

wieder in den Gesangsparts von Sopran (Angelika Luz), Ba-

riton (Jörg Gottschick) und Chor gebrochen (Ersteinspielung).

Die Aufnahme mit dem Deutschen Symphonie-Orchester

Berlin und dem Rias Kammerchor unter der Leitung von

Peter Hirsch ist klanglich und interpretatorisch auf höchstem

Niveau. Detlef Krenge

1998/2000. Wergo WER 6667 2

>4 Heinrich Schütz:Musikalische VesperDa ist sie endlich! Eine Auf-

nahme, die das Klangbild

mehrchöriger Musik des 17.

Jahrhunderts angemessen ins

Wohnzimmer transportiert. Und das Warten (die ausgezeich-

nete Stereoversion der Aufnahme erschien schon im ver-

gangenen Jahr, siehe crescendo 05/03) hat sich gelohnt –

dass sich die Musik Gabrielis oder Buxtehudes, Schütz’ oder

Weckmanns in Stereo nicht wirklich aufzeichnen lässt, kann

hören, wer diese Version von Werken Schütz’ hört. So atem-

beraubend „Saul, was verfolgst Du mich“ musikalisch schon

in Stereo war, hier wird es auch klanglich zu einem einma-

ligen Erlebnis. Bitte mehr davon!

Klemens Hippel

Kölner Kammerchor, Collegium Cartusianum: Neumann

2003. MDG 932 1170-5

>1 Glenn Gould and Serenity

>2 Classical Music on DVD

>3 Luigi Nono

>4 Heinrich Schütz: Musikalische Vesper

C01_04_cd_S35-48 06.02.2004 5:32 Uhr Seite 36

Page 37: Document

PREMIERENSPIEGEL RE ISE HIF I CD DVD VORSCHAU 37crescendo 01 2004

1 3 5

2 4

gehö

rt

11

Cecilia BartoliThe Salieri AlbumDecca (Universal)

22

Nigel Kennedy The Vivaldi AlbumEMI Classics

33

Hillary Hahn: Bach ConcertosLos Angeles Chamber OrchestraDeutsche Grammophon (Universal)

4-

Neujahrskonzert 2004Wiener Philharmoniker: MutiDeutsche Grammophon (Universal)

54

Anna NetrebkoWiener PhilharmonikerOpera AriasDeutsche Grammophon (Universal)

67

Maria Callas The Passion of CallasEMI Classics

7-

Lang Lang Chicago Symphony OrchestraKlavierkonzert Nr. 1Deutsche Grammophon

86

J. S. Bach: Goldberg VariationAndras SchiffECM

915

Anne-Sophie MutterAndré Previn/Lambert OrkisTango song and danceDeutsche Grammophon (Universal)

108

Anne-Sophie MutterNEW YORK Philharmonic Orchestra, MasurBeethoven:Violinkonzert; Romanzen 1& 2 Decca (Universal)

11-

Murray Perahia Bach: Brandeburgisches Konzert Nr. 5Sony

12-

Giora FeidmanFeidman plays Mozart and moreWarner

13-

Albrecht MayerLieder ohne WorteDeutsche Grammophon (Universal)

14-

Andreas SchollArcadiaDecca (Universal)

15-

Arcadi VolodosKlavierkonzert Nr. 1Sony

16-

Mein Herz brenntThalbach, PapeDeutsche Grammophon (Universal)

17-

Joshua BellRomance of the violinSony

1811

Midori Mendelssohn & Bruch ViolinkonzerteSony Classical (Sony Music)

19-

Anna GourariMidnight MinuitDecca (Universal)

2014

Fritz WunderlichLast Recital/Der letzte LiederabendDeutsche Grammophon (Universal)

Klassik Bestseller

Die Klassik-Charts wurden ermittelt durch Mediacontrol im Auftrag desBundesverbandes der phonographischen Wirtschaft e.V.Graue Rangnummer = Platzierung vorige Ausgabe

CD-EMPFEHLUNGEN DER REDAKTION:An dieser Stelle legen wir Ihnen solche CDs ans Herz, die unseren Autoren und uns aufgefallen sind. Weil sie außerge-wöhnlich gelungene Interpretationen vorstellen, zu wenig bekannte Meisterwerke präsentieren oder besonders gut klin-gen. Oder alles auf einmal. Ausgezeichnete CDs eben! Crescendo-Premium-Kunden können sie bei uns auch bestellen –Näheres dazu finden Sie auf der Premium-Sonderseite (S. 13).

>1 Johann Sebastian Bach: h-moll MesseIm ersten Moment fast ein Schock: Viel zu langsam scheintdas Kyrie daherzukommen. Doch wenn man sich einmal dar-auf einlässt, entfaltet die solistische Interpretation von BachsMeisterwerk einen ungeheuren Sog und riesige Spannung. Diezum Teil extremen Tempi sind ideal aufeinander abgestimmt.Sänger und Instrumentalisten singen und spielen makellos,unglaublich einheitlich in Deklamation und Phrasierung undmit einer selten zu hörenden Perfektion der Intonation. DerRaumklang auf der Mehrkanalspur der Hybrid-SACD ist eben-falls recht gelungen. Wenn mir in Zukunft danach ist, die h-mollMesse zu hören – das ist die Aufnahme dafür! KHCantus Cölln: Junghänel 2003. harmonia mundi 901813.14

>2 Hector Berlioz: Symphonie fantastiqueTrotz 200. Geburtstag von Hector Berlioz sind Neueinspielun-gen seiner Werke ziemlich rar. Umso nachdrücklicher sei demMusikfreund die exzellente Live-Aufnahme (Großer Saal, Mu-sikverein Wien, Mai 2003) eines Berlioz-Konzerts der WienerPhilharmoniker unter Valery Gergiev ans Herz gelegt. Phanta-stisch, was Gergiev der Symphonie fantastique an Tempera-ment, Klangfarben und dynamischen Nuancen entlockt. Glei-ches gilt für die spannungsgeladene Interpretation der opu-lenten „Scène lyrique“ La Mort de Cléopâtre, in der Olga Bo-rodina üppige Sinnlichkeit verströmt. Eine unbedingte Emp-fehlung! HGVOlga Borodina, Wiener Philharmoniker: Valery Gergiev2003. Philips 475 095-2/Universal

>3 Natalie Dessay : Airs d’opéras françaisÜberwältigt hört man dieser Stimme quasi mit offenem Mundzu. Dabei ist Natalie Dessay weit entfernt von ihren Ahninnen,den selbstgefällig zwitschernden Kolorateusen der Zwischen-kriegszeit. Natürlich finden sich unter den französischen Arienvon Rossini, Donizetti, Offenbach, Thomas, Gounod bis Masse-net auch ausgesprochene Bravourpiècen wie Titanias Je suisTitania la blonde, doch selbst ihr verleiht Dessay bei aller Zir-zensik eine Duftigkeit und tänzelnde Eleganz. In den Arien derManon, darunter die Gavotte und eine spätere Alternative dazu,zeichnet Dessay mit eingestreuten Verzierungen das durch-triebene Luder und bleibt bei perfekter Sprachbehandlung undpeniblem Stilgefühl den meisten Konkurrentinnen überlegen.Das gesamte Recital ist von einer bezaubernden Leichtigkeit,bei der der Gesang zum puren Vergnügen gerät. M. Plassonanimiert und unterstützt seine Primadonna bei diesem Vorha-ben. Bei Dessay besitzt jede Figur ein Gesicht, so dass kleineVorbehalte, die Stimme könnte für die eine oder andere Rollezu leicht sein, hinfällig werden. Sie ist eine enflammierendeEnsoleillad in Massenets Chérubin, eine mit den Fiorituren me-lancholisch kokettierende Gräfin in Rossinis Ory, sie singt die

Walzer von Gounods Julia und Offenbachs Robinson Crusoemit Esprit und Verve, ist eine zärtlich gefühlvolle Regiments-tochter und gestaltet den Wahnsinn von Thomas’ Ophelia mitkühner Brillanz. Eine Primadonna auf der Höhe ihrer Kunst. RFOrchestre National du Capitole de Toulouse: Michel Plas-son. Virgin Classics 7243 5 45506 2 1/EMI

>4 Georges Enescu / Maurice Ravel: SonatenIm Mittelpunkt dieser großartigen CD stehen zwei Werke vonEnescu, die relativ bekannte 3. Violinsonate, und eine echteRarität: die „Impressions d’enfance“, Stücke über die Kindheit,Kindheitserinnerungen, die Enescu 1940 als fast Sechzigjähri-ger komponierte. Keine Stücke für Kinder – nicht nur, weil sietechnisch sehr anspruchsvoll sind, sondern auch, weil sich ihrGehalt nicht ganz leicht erschließt, von ein paar lustigen Klang-malereien abgesehen. Ich persönlich halte Enescu für den größ-ten Musiker des 20. Jahrhunderts, nicht unbedingt für den be-deutendsten Komponisten, aber für den musikalisch sensibels-ten, der auf Systeme oder den Halt im Klassizismus verzichtenkann. Trotzdem klingt alles so, als dürfe es nicht anders sein –vorausgesetzt, es finden sich Interpreten, die sich die Mühemachen, tief in das Wesen dieser Musik einzudringen und dienotwendige absolute technische Souveränität mitbringen. Le-onidas Kavakos und Péter Nagy sind solche Musiker. Sie habenauch ein seltenes Gespür für Timing; das kann man am bestenvielleicht an der Tzigane von Ravel erkennen, die unter ihrenHänden ihre Würde zurück erhält, die sie durch den Missbrauchals technisches Showstück verloren hatte. Ein Virtuosenstückbleibt sie natürlich, aber ein echter Virtuose ist ein denkender,fühlender und spielender Mensch. Wie Leonidas Kavakos. PSaLeonidas Kavakos, Péter Nagy. ECM 1824/Universal

>5 Dmitri Schostakowitsch: KlavierkonzertObwohl Schostakowitsch selbst konzertierender Pianist gewe-sen ist, soll er sein erstes Klavierkonzert ursprünglich für Trom-pete konzipiert haben. Erst während des Arbeitsprozesses ent-wickelte sich die Form eines Konzerts für beide Instrumente:Klavier und Trompete. Dieses stark von Schostakowitschs Wir-ken als Filmkomponist beeinflusste Werk wird brillant musiziertvon Marc-André Hamelin und dem Trompeter Mark O’Keeffe,die klanglich und interpretatorisch perfekt mit dem BBC Scot-tish Symphony Orchestra unter Andrew Litton harmonieren.Neben diesem und dem leichteren zweiten Klavierkonzert wur-de außerdem das zweite Klavierkonzert von Rodion Schtsche-drin eingespielt: ein etwas kantigeres Stück voller Energie undFarben, mit dem besonderen Clou von Jazz-Einschüben imletzten Satz.Auch dies, oft genug peinlich, gelingt den Musikernaufs Beste. Klanglich eine der besten CDs, die ich kenne. DKHamelin, O’Keeffe, Litton/BBC Scottish Symphony Orche-stra 2003. Hyperion A67425/Codaex (Hybrid-SACD)

C01_04_cd_S35-48 06.02.2004 5:32 Uhr Seite 37

Page 38: Document

Daniel Barenboim

als Solist, die Berliner

Philharmoniker unter

Zubin Mehta: Dieses

Richard Strauss-Programm kann mit einer Top-Besetzung aufwarten.

Esa-Pekka Salonen

als kongenialer

Strawinsky-Dirigent

hat hier mit dem

Londoner Philhar-

monia Orchestra

„einen Klangkörper,

der ihm auch in die

feinsten Abstufungen folgt“ (FonoForum)

Johannes Brahms’

Haydn-Variationen,

Ouvertüren und

Ungarischen Tänze im

druckvollen Griff des

London Symphony

Orchestra unter Michael Tilson Thomas.

more music...

CD 93110

CD 93104

CD 93107

Außen bildschön, innen klangschön: Hier die aktuellenNeuerscheinungen der rundum attraktiven Reihe music für you – ebenso schön wie günstig.

Die weiteren, nicht abgebildeten Neuheiten bei music for you: Rachmaninoff – Klavierkonzerte 2 & 3Mendelssohn: Sinfonien Nr. 3 und 4Isaac Stern plays MozartJean-Pierre Rampal: Italian AlbumDebussy: Clair de lune, Suite bergamasque u.a.

www.sonyclassical.deEDITORIAL THEMA INTERVIEW PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL RÄ38 crescendo 01 2004

gehö

rt

CD VON A–Z>1 Johann Sebastian Bach: Goldberg-VariationenWenn die Neuaufnahme eines so oft gespielten Stücks wie den Goldberg-Variationen frische, sonoch nicht gehörte Details enthüllt, dann muss man sich um den Klassik-Markt der Zukunft kei-ne Sorgen machen! Auch das dutzendfach aufgenommene Standard-Repertoire ist es wert, neugelesen zu werden. Zwei Jahrzehnte nach András Schiffs erster Aufnahme klingt vieles spritzi-ger, brillanter, in den Stimmen genauer gewichtet. Die 3. Variation durchweht ein sanfter Swing,die 7. hat Ecken und Kanten, linke und rechte Hand scheinen im Wettbewerb um die leichtfüßi-gere Virtuosität. Ein wenig wie Goulds erste Aufnahme, aber doch reifer, tiefer. Wen diese Beispielenoch nicht hinreißen, wird Schiff spätestens in der 20. Variation vollends erliegen: Da schäumt undperlt es wie feinster Frizzante. OWAndrás Schiff. ECM 472185-2/Universal

>2 Samuel Barber: VanessaVanessa, Barbers erstes Bühnenwerk überhaupt (obwohl er bei der umjubelten Premiere an derMet schon 48 Jahre alt war), entbehrt nicht der großen Szenen und Arien. In der Neuaufnahme,die Naxos soeben in der Reihe „American Classics“ herausgebracht hat, singt Ray Bauwens mitAplomb. Die Titelpartie ist mit Ellen Chickering prominent besetzt, die übrigen Rollen werden vonhervorragenden jungen amerikanischen Sängern ausgeführt. Die Ensembleleistung lässt nichtszu wünschen übrig, hingegen klingt das Ukrainische Nationalorchester an manchen filigranen Strei-cherstellen reichlich ausgefranst. Das Blech entwickelt nicht jene Brillanz, für die amerikanischeOrchester berühmt sind. Der Authentizität halber hätte man ein US-Orchester verpflichten müs-sen. Doch Gil Rose gibt sein Bestes, dem etwas überforderten Klangkörper amerikanisches Bel-canto-Flair (die typische Barbersche Mixtur) zu entlocken. Da die alte Aufnahme unter Kussewitzkilängst nicht mehr im Katalog steht, sollte man die Gelegenheit, zum „soften“ Preis eine derschönsten und packendsten Opern des 20. Jahrhunderts in einer insgesamt gelungenen Auf-nahme kennenzulernen, beim Schopfe ergreifen. TvdLChickering, Matthews, Dry, Bauwens u.a., Ukrainisches Nationalorchester: Gil Rose.Naxos 8.669140-41 (2 CD)

>3 Ludwig van Beethoven (arr. M. G. Fischer): Symphonie Nr. 6 / A. Valente: six to midnightSeine Transkription der Pastorale fertigte M. G. Fischer noch zu Lebzeiten des Komponisten. Obdieser damit einverstanden war, wissen wir nicht, allerdings hat Beethoven selbst vergleichbareBearbeitungen eigener Werke gemacht. Sie dienten der Verbreitung seiner Musik in einer Zeit, be-vor es überall Orchester – geschweige denn Aufnahmen – gab. Die Kölner spielen mit einem sol-chen Farbenreichtum, dass man bisweilen sogar eine Klarinette oder Oboe zu vernehmen meint.Am Besten sollte man diese Sextettversion natürlich selber spielen: den Musikern ist der großeSpaß anzumerken, den sie damit haben! Valente experimentiert in der Auftragkomposition des Köl-ner Streichsextetts mit Klangfarben und Instrumentaleffekten, die vom Ensemble aufs Genaue-ste umgesetzt werden. Schwere, aber anspruchsvolle Kost! CMSDas Kölner Streichsextett. Aulos AUL 66111

>4 Ludwig van Beethoven: „Zehnte Symphonie“, späte Ouvertüren und RaritätenDer am Bodensee wohnende Boult-Schüler Douglas Bostock legt hier mit dem schlank und vitalspielenden Prager Kammerorchester beim dänischen Label Classico eine in jeder Hinsicht vor-bildlich gestaltete CD mit fast allen späten Beethovenwerken seit 1811 außer den Symphonien8 und 9 vor. Dafür sind die fünf späten Ouvertüren, einige Gelegenheitsarbeiten sowie die Frag-mente der 10. Symphonie in einer von Barry Cooper eigens für diese Einspielung noch einmal über-arbeiteten Aufführungsfassung enthalten, die sich bemüht, den 300 überlieferten Takten außer dervervollständigten Orchestrierung so wenig „Nachkomponiertes“ wie möglich hinzuzufügen. Einelohnende Entdeckung nicht nur für musikalische Archäologen! TvdLPrager Kammerorchester: Bostock. Classico CD 472

>5 Hector Berlioz: KantatenFünfmal bewarb sich der junge Hector Berlioz um den begehrten Prix de Rom. Im ersten Jahr schei-terte er bereits in der ersten Runde, danach lieferte er Jahr für Jahr die geforderte Kantate für So-

1 3

2 5

C01_04_cd_S35-48 06.02.2004 5:32 Uhr Seite 38

Page 39: Document

Kennen-

lernen zum

Superpreis:

16 repräsen-

tative Hör-

proben quer

durch die

rund 80 bisherigen music for you-Veröffentlichungen

– die alle im Booklet kurz vorgestellt werden.

...for you

Die vollständige Übersicht über alle Neuheiten:

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CD 93106

CD 93108

Entdecken Sie music for you! Die CD-Reihe von SonyClassical steht für erstklassige Aufnahmen, in zeitgemäßerOptik präsentiert – guter Geschmack für alle Sinne.

Liszt Klavierkonzerte

mit dem hochgelob-

ten Pianisten

Emanuel Ax „…mit

Nuancen mehr sagen

als mit Vehemenz“ (Frankfurter Rundschau)

Claudio Monteverdis

Madrigalsammlung mit

La Capella Ducale

und Musica Fiata:

„beide Ensembles

zählen, wenn es um das frühbarocke Repertoire geht, schon

seit geraumer Zeit zur Spitzenklasse.“ (FonoForum)

39crescendo 01 2004

6 8

7 9

gehö

rt

GEL RÄTSEL RE ISE HIF I CD DVD BÜCHER VORSCHAU

lostimme, Chor und Orchester ab, aber erst beim vierten Versuch gewann er und durfte zumzweijährigen Studienaufenthalt in die Villa Medici einziehen – ein Erfolg, der ihm bald sehr galligwerden sollte. Vier Kantaten gibt es also aus den Jahren zwischen 1827 und 1830, von denen LaMort de Cléopatre (1829) wegen ihrer virtuosen Qualität von Sopranistinnen geschätzt wird undvon der vier Einspielungen existieren; auch die ein Jahr zuvor entstandene Herminie wurde be-reits aufgenommen. Nun hat Naxos diese und außerdem die beiden anderen Kantaten La Mort d’-Orphée (1827) und La Mort de Sardanapale (1830) in einer Gesamteinspielung vorgelegt. MichèleLagrange (Herminie) und Béatrice Uria-Monzon (Cléopatre) schlagen sich tadellos – wenn auchnicht vergleichbar mit Jessye Norman oder Janet Baker. Daniel Galvez Vallejo ist den beiden füreinen Tenor komponierten Werken gewachsen. Leider klingt seine Stimme nicht wirklich frei, esstört sein kehliges Timbre. Trotzdem bietet diese CD eine gute Gelegenheit, die ausgezeichnetendramatischen Gaben des jungen Komponisten Berlioz kennen zu lernen. GJJLagrange, Uria-Monzon, Galvez Vallejo, Choeur Régional Nord/Pas-de-Calais, OrchestreNational de Lille, Région Nord/Pas-de-Calais: Casadesus 1994/95. Naxos 8.555810

>6 Leonard Bernstein: Chichester-Psalms, SuitenZwei Suiten umrahmen in diesem von der Dirigentin Marin Alsop und dem Bournemouth SymphonyOrchestra vorgelegten Bernstein-Album die Chichester Psalms. Damit ist nicht nur die Kopplungs-Idee erschöpft, sondern es wird zur üppigen Bernstein-Diskographie nichts Wesentliches hinzu-gefügt. Dabei wäre es naheliegend gewesen, die Psalmvertonungen durch Bernsteins weniger be-kannte Chorwerke zu ergänzen (Missa brevis, The Lark, Olympiahymne etc.). Da die Aufführungselber grundsolide daherkommt (die Chöre exzellent), sei die Aufnahme denen empfohlen, die Bern-steins eigene Interpretationen (Sony respektive DG) noch nicht im Regal stehen haben. Die klin-gen allerdings besser, denn das Klangbild fällt diesmal allzu schlammig aus. Rechte Spritzigkeitbei den federnden Chören will sich nicht einstellen. Mit der Suite aus der Filmmusik Die Faust imNacken gelingt es Alsop jedoch zu punkten, da die Musik überwiegend düster gestimmt ist unddie lähmende Mattigkeit nicht auffällt. Die knalligen Tanznummern aus dem Musical Heut gehenwir bummeln hat man jedoch schon tänzerischer und „amerikanischer“ gehört. TVdLBournemouth Symphony Orchestra and Chorus: Marin Alsop. Naxos 8.559177

>7 Johannes Brahms: Klavierquartett Nr. 1 / Robert Schumann: Fantasiestücke op. 88Kraftvoll zupackend und doch differenziert, mit Sensibilität aber ohne Sentimentalität haben Mar-tha Argerich (Klavier), Gidon Kremer (Violine) und Mischa Maisky (Cello) Robert Schumanns Fan-tasiestücke op. 88 eingespielt. Für Johannes Brahms’ Klavierquartett hat sich noch Yuri Bashmet(Viola) hinzugesellt. Dabei wird abwechslungsreich zwischen Extraversion (vor allem bei Brahms)und Introversion (stärker bei Schumann) balanciert. Ein stimmiges Konzertieren, das von Respektgetragen ist – der großartigen Künstler untereinander wie gegenüber den Werken. HGVArgerich, Kremer, Bashmet, Maisky 2003. Deutsche Grammophon 463 700-2

>8 Johannes Brahms: Intermezzi op. 117, KlavierstückeIst das die Mutter aller meditativer Musik? Brahms’ Spätwerke für Klavier sind nicht für depres-sive lange Winterabende zu empfehlen. In ganz wenigen Töne hat der Komponist Welten derSchwermut wiedergegeben, die Weisheit des Alters herausdestilliert und zum klingenden Ausdruckgebracht. Ich hatte immer gedacht, eine solche Musik brauche einen Interpreten, der ebenfallszu den „fortgeschrittenen Semestern“ gehöre. Nicht unbedingt: Lars Vogt – diesjähriger „Pianist-in-Residence“ bei den Berliner Philharmonikern – gelingt es, sich in die intime Klangwelt vonBrahms zu versetzen und diese auf teilnahmsvollste Art zu vermitteln. Die lebensechte Aufnah-me bringt ihn in unser eigenes Wohnzimmer (eher in den eigenen Salon) zum privaten Frönen derMelancholie. CMSLars Vogt. EMI Classics 7423 5 57543 2 5

>9 Anton Bruckner: Symphonie Nr. 9 mit rekonstruiertem FinaleDie bisher beste vollständige Einspielung von Bruckners Neunter Symphonie mit dem rekonstru-ierten Finale von Samale, Phillips, Cohrs und Mazzuca (Stand 1996) erfährt jetzt durch das LabelNaxos dankenswerter Weise eine weitere Verbreitung. Die Aufnahme mit Johannes Wildner undder Neuen Philharmonie Westfalen war vor drei Jahren bereits bei dem kleinen Label Son’Arte er-schienen und hatte zu Recht viel Kritikerlob erhalten. Wildner ist eine spannungsgeladene, aus-

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gewogene Interpretation gelungen, das junge Orchester klingtverblüffend souverän und auch im Fortissimo noch angenehmtransparent. Die ersten drei Sätze können sich mit den zahl-reichen Aufnahmen „großer Namen“ problemlos messen. Dervierte Satz ist in der vorliegenden Form konkurrenzlos undnicht nur Bruckner-Spezialisten ans Herz zu legen. TRNeue Philharmonie Westfalen: Wildner 1998.Naxos 8.555933-34

>10 Elliott Carter: What next?Wir sind es gewohnt, bei Komponisten bis ins hohe Alter schöp-ferische Kreativität zu erwarten. Dass ein Komponist mit fast 90Jahren eine Oper schreibt, stellt selbst angesichts der Bei-spiele von Strauss und Verdi eine Besonderheit dar – um somehr als es sich um seine erste Oper handelte. Im Auftrag vonDaniel Barenboim und der Berliner Staatsoper fügte Elliott Car-ter (*1908) seinem kleinen und feinen Oeuvre also eine Operhinzu. Von Anfang an war klar, dass es, wie der Librettist PaulGriffiths in seinem Journal ausführt, ein Einakter sein sollteund rasch kristallisierte sich als Vorbild Tatis Film Trafic heraus,bei dem sich die Beteiligten nach einem Verkehrsunfall sehrmerkwürdig benehmen. So verhält es sich auch in What next,wo nie klar wird und uns auch rasch überhaupt nicht interes-siert, in welcher Beziehung die drei Frauen, die beiden Männerund der Junge zueinander stehen. Ein Jahr nachdem die Oper1999 in Berlin herauskam, entstand in Amsterdam diese vonPeter Eötvös mit viel Hingabe an die Durchsichtigkeit der Par-titur dirigierte ECM-Aufnahme. Ohne wirklich modern zu sein,überzeugt Carter in der recht dürftigen 45minütigen Handlungnochmals mit seinen bekannten Qualitäten, einer immer nochexperimentierfrohen Sprache, rhythmisch quirlig, phantasie-voll, neoklassizistisch angehaucht und auf selbstständige Weisevon Strawinsky inspiriert. RFAnderson, Leonard, Summers, Joyner, Elzinga, Hoogeveen,Netherlands Radio Chamber Orchestra: Peter Eötvös.ECM 1817 472 1882

>11 Marc-Antoine Charpentier: Musique sacréeDie Eurovisions-Fanfare kennt jeder, das Te Deum von Marc-An-toine Charpentier, aus dem sie stammt, kennen immerhin nocheinige. Ansonsten ist Charpentier unter den französischen Ba-rockkomponisten der große Unbekannte, was Reinhard Goebelund Musica Antiqua Köln ändern wollen. Sie haben einen Quer-schnitt durch die geistliche Musik Charpentiers aufgenommen,die ausgesprochen vielfältig ist. Da ist ein klangprächtiger Tri-umphmarsch ebenso dabei wie eine Trompetenfanfare, kon-zertant anmutende Ouvertüren für Holzbläser und Streicher,eine Streichersuite, allerlei instrumentale Fronleichnamsmu-siken sowie eine abwechslungsreiche Messe, in der sich In-strumentengruppen und Männerstimmen gegenüber stehen.Das alles ist im bewährten Musica Antiqua Köln-Stil einge-spielt. Und da Barockmusik süchtig machen kann, freut mansich über die beigelegte Jubiläums-CD, auf der die Highlightsaus 25 Jahren Musica Antiqua Köln zu finden sind. NLMusica Antiqua Köln: Goebel 2003. Archiv Produktion 474507-2/Universal

>12 Frederic Cliffe: Symphonie Nr. 1, Cloud and SunshineCliffe war ein Zeitgenosse Edward Elgars, womit sein wesent-liches Problem bereits beschrieben wäre. Dabei trat er vor Elgaran die Öffentlichkeit, erhielt für seine Sinfonie op. 1 ausge-zeichnete Kritiken (1889) und hätte damit den Grundstein fürdie Abschaffung des Vorurteils, das England ein Land ohne Mu-sik sei, legen können. Aber das war Elgars Enigma-Variationen10 Jahre später vorbehalten, und so erlosch der Stern Cliffesim frühen 20. Jahrhundert. Meines Erachtens unverdienter-maßen, wie die vorliegende CD beweist. Noch besser als dieSymphonie gefällt mir die symphonische Dichtung Cloud andsunshine von 1890, die sich mit einer schönen Mischung vonMelodik und Schwung nahtlos in das hochromantische Zeital-ter einreiht. Von den Interpreten hätte ich mir etwas mehr Tie-fe erwartet, von den Toningenieuren etwas weniger Hall. Trotz-dem eine empfehlenswerte Entdeckung. TRMalmö Opera Orchestra: Christopher Fifield 2003.Sterling 1055/Musikwelt

>13 Gaetano Donizetti: L‘Elisir d‘AmoreDonizettis beim „Macerata Opera Festival“ im Juli 2002 kre-denzter Liebestrank lässt sich nun auch zu Hause genießen.Das Freiluftereignis in der Arena Sferisterio ist so eingefangen,dass vor allem die Gesangssolisten gut zur Wirkung kommen,während sich das Orchestra Filarmonica Marchigiana unterNiels Muus in vornehmer Zurückhaltung übt. Valeria Esposito alsAdina gewinnt an Farbe und Profil im Laufe der Aufführung, inder die Ensemble-Szenen besonders temperamentvoll gera-ten sind. Eingedenk der Tücken von Außenaufnahmen einePräsentation mit lebendiger Atmosphäre. HGVEsposito, Machado, Marrucci, Schrott, Canzian, OrchestraFilarmonica Marchigiana: Muus 2003. TDK 9187773

>14 Antonin Dvo`rak: Klavierkonzert g-moll und Das goldene SpinnradDvo`raks Klavierkonzert gehört zu den am meisten unter-schätzten Werken des böhmischen Romantikers. Der von derKritik oft geäußerte Vorwurf des Verzichts auf offensichtliche Vir-tuosität ist nur sehr begrenzt nachvollziehbar. Dvo`raks Werkentzückt mit wunderbaren, für den Komponisten typischen Me-lodien und einer ausgewogenen Kombination von Dramatikund Lyrik. Pierre-Laurent Aimard trifft die vielfältigen Stim-mungen des Werks exzellent. Sein gut durchhörbares, bei Be-darf auch voluminöses Spiel paart sich hervorragend mit dertrockenen Transparenz des Amsterdamer Concertgebouws.Nikolaus Harnoncourts individuelles, trotz breiter Tempi Lan-geweile vermeidendes Dirigat begeistert auch in der sympho-nischen Dichtung Das goldene Spinnrad, die bereits vor einigenMonaten zusammen mit den drei anderen symphonischenDichtungen nach Balladen von Erben erschienen ist. TRPierre-Laurent Aimard, Royal Concertgebouw Orchestra:Harnoncourt 2001. Teldec 8573 87630-2/Warner

>15 Ertastete ErzählungenDas Klavierduo Martina und Kristina Bauer spannt mit den Er-TASTEten Erzählungen den Bogen zwischen literarischer Mu-sik und musikalischer Literatur. Zur Seite steht ihnen dabei

Deutschlands Komikerriege: Von Rüdiger Hoffmann über Mi-chael Mittermeier bis hin zu Jürgen von der Lippe. So liest bei-spielsweise letztgenannter die Geschichte vom Fliegenden Hol-länder in der Fassung von Heinrich Heine, dem die Pianistinnendann Wagners Ouvertüre vom Fliegenden Holländer gegenüberstellen. In dieser Form wechseln sich Musik und Literatur vonTrack zu Track ab. Eine interessante Gradwanderung, bei derMartina und Kristina Bauer den Zuhörer mit ihrer Musik be-FLÜGELn. Nicht zu vergessen ist, dass auch Peter Maffay mit-wirkt, dieses Mal nicht mit Tabaluga, sondern als Schirmherrdes Projekts, bei dem ein Teil des Erlöses der CD an seine Stif-tung zur Betreuung missbrauchter Kinder geht. KHoKlavierduo Martina & Kristina Bauer. BMG 74321 96494 2

>16 Fauré: Violinsonaten, Romance op. 28Die Kammermusik von Fauré macht es den Interpreten nichtleicht, denn die Noten müssen durch sehr variables Spiel erstbelebt werden, sonst droht Monotonie. Gefragt sind verschie-dene Klangfarben und eine fein schattierte Dynamik über dasGedruckte hinaus. Das leistet Ariadne Daskalakis leider nicht.Doppelt schade, denn Klavierpartnerin Roglit Ishay gestaltetihren Part ausgezeichnet. Sie spielt auf einem Erard-Flügel ausFaurés Zeit, der weicher und farbiger klingt als neue Instru-mente – der „Fortschritt“ im Klavierbau brachte dafür mehrKlarheit in den Mittellagen und Lautstärke in den Extremen.Die Geigerin aber traktiert ihr Instrument, als müsse sie sich ge-gen einen großen Steinway durchsetzen. Relativ überzeugendsind nur die Finalsätze der beiden Sonaten. PSaAriadne Daskalakis, Roglit Ishay. carpe diem 16262

>17 Lukas Foss : GriffelkinBöse Teufel bleiben in der Hölle, gute kommen auf die Erde. Sogeschieht es dem Jungteufel Griffelkin, der an seinem 10. Ge-burtstag erstmals hinauf in die Welt darf, dort seine Teufeleienaber durch eine gute Tat verdirbt und von der Großmutter alsStrafe für immer auf die Welt verbannt wird. Der in Berlin ge-borene, 1937 nach Amerika emigrierte Lukas Foss verfiel aufdiesen Stoff aus seiner Kindheit, als er von NBC den Auftrag zueiner Fernsehoper erhielt, die 1955 gesendet wurde, im Jahrdarauf auf die Bühne gelangte und 1973 erstmals in Deutsch-land gespielt wurde. Ohne großen Nachhall. Nachdem die The-ater heute für ihre jungen Besucher einen größeren Aufwandbetreiben, brechen vielleicht neue Zeiten für diese Kinderoperan, die einige Anforderungen an die Ausführenden stellt. Foss’Musik ist einfach, doch nicht simpel; sie ist, was die Orche-sterfarben angeht, sogar höchst raffiniert und in der vokalenSchreibweise humor- und phantasievoll. Die mit Brittens ko-mischer Oper Albert Herring vergleichbare Musik hat, wie die-se Aufnahme zum 80. Geburtstag von Foss zeigt, keinen Staubangesetzt. Dirigent Gil Rose bringt die Wiederentdeckung mit soviel Schwung, aber auch Anmut zu Gehör, dass man Griffelkinallen Opernhäusern dringend an Herz legen möchte. RFColton, Dry, Keusch, Browder, Iwama u.a., Back Boy Cho-rale, Boston, Modern Orchestra Project: Rose.Chandos CHSA 5009 (2)/Codaex

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PREMIERENSPIEGEL RE ISE HIF I CD DVD VORSCHAU 41crescendo 01 2004

>18 Joseph Haydn: String Quartets op. 64, Nr. 1, 3, 6Papa Haydn endlich aus seinem Erziehungsurlaub zu entlassenist eine ausgesprochen erfreuliche Idee der letzten Jahre. Im-mer mehr Künstler widmen dem „Wegbereiter“ die Aufmerk-samkeit, die er als eigenständiger Komponist verdient. Das„Quatuor mosaïque“ präsentiert bereits seine siebte Haydn-CD bei Astrée und ergänzt die noch fehlenden Streichquartet-te aus Opus 64: die Nummern 1, 3 und 6. Und die Spezialistenfür historische Aufnahmepraxis leisten ganz hervorragende Ar-beit: Erich Höbarth, Andrea Bischof, Anita Mitterer undChristophe Coin geben auf Instrumenten des 17. und 18. Jahr-hunderts eine sehr lebendige, farbige Vorstellung, die demCharme der Haydn-Sätze gerecht wird und lieber ein wenigspröde als zu süßlich angelegt ist. Herrlich beschwingt, sonorvom Cello unterfüttert gelingen die raschen Sätze. Vom Bookletnicht irritieren lassen: Bei der Nummer 3 sind die Satzbe-zeichnungen ziemlich konfus. BSQuatuor Mosaïque. Astrée E 8886/harmonia mundi

>19 Haydn: Violin ConcertosFür Joseph Haydns von der Rezeption vernachlässigte Kon-zerte für Violine und Orchester (C-Dur, G-Dur und A-Dur) wirbtdie Einspielung mit Katrin Scholz und dem KammerorchesterBerlin. Dass Scholz nicht allein als Solistin, sondern auch alsLeiterin des renommierten Ensembles fungiert, macht sich inder Homogenität des Musizierens angenehm bemerkbar. Dereinfühlsame, noble Ton, den die Geigerin anschlägt, drängt sichnicht in den Vordergrund, sondern lebt ganz organisch in derHarmonie des Zusammenspiels. HGVKammerorchester Berlin: Scholz 2003. Berlin Classics0017652 BC/edel

>20 Haydn: Die Schöpfung Eine wahre Schöpfungseuphorie scheint ausgebrochen zu sein.Vor einem Jahr legte Thomas Hengelbrock mit dem Balthasar-Neumann-Chor und -Ensemble eine Aufnahme von HaydnsSchöpfung vor, ungestüm und erfrischend direkt. Jetzt ist, beidemselben Label, Altmeister Nikolaus Harnoncourts Interpre-tation der Schöpfung herausgekommen, eingespielt mit demConcentus Musicus Wien und dem Arnold Schönberg Chor.Harnoncourt geht Haydns Meisterwerk sehr bedächtig an, esdauert, bis die Aufnahme musikalisch Fahrt gewinnt. Alles istsorgfältig ausgearbeitet, fein geschliffen bis ins Detail. Har-noncourt hat gegenüber Hengelbrock einen Pluspunkt, nämlichdie hervorragend singende Dorothea Röschmann. Ansonstensind die beiden „Schöpfungen“ im Wesen so unterschiedlich,dass man sich sogar zwei verschiedene „Schöpfer“ dazu vor-stellen kann. Bei Hengelbrock wird lustvoll aus dem Chaos ge-schöpft, bei Harnoncourt läuft alles streng und exakt nach Bau-plan. Es ist Geschmackssache, welcher Auffassung man zu-neigt. NLConcentus Musicus Wien: Harnoncourt 2003. DeutscheHarmonia Mundi 82876 58340 2/BMG

>21 Hans Huber: Klavierkonzerte Nr. 1 und 3Kennen Sie schon Hans Huber? Nicht? Dann kennen Sie aberwenigstens Henry Litolff? Das Scherzo aus seinem 4. Concer-

to symphonique für Klavier und Orchester? Doch, kennen Sie.Kennt fast jeder. Ist auf diesen ganzen Zusammenstellungen mitdem Warschauer Konzert enthalten. Was das alles mit HansHuber zu tun hat? Der hat ebenfalls zwei wunderbare sym-phonische Klavierkonzerte geschrieben, wie Litolff mit jeweilsvier Sätzen einschließlich entzückender Scherzi. Das LabelSterling, spezialisiert auf romantische Raritäten und bereits mitHubers acht Symphonien an die staunende Öffentlichkeit ge-treten, unternimmt einen sehr gelungenen Versuch der Be-weisführung, dass auch die Schweiz über exzellente und ori-ginelle Komponisten mit eigenständiger Tonsprache verfügt.Auch die interpretatorischen Leistungen der nicht gerade welt-bekannten Künstler sind beachtlich und lassen keine großenNamen vermissen. Also, wenn Sie nicht viersätzige Klavier-konzerte grundsätzlich ablehnen (und das tun Sie doch wohlkaum – Brahms 2. nicht vergessen!), dann sollten Sie jetzt zumnächsten CD-Laden eilen und Ihre Audiothek erweitern! TRDan Franklin Smith, Stuttgarter Philharmoniker: Jurowski2003. Sterling 1056/Musikwelt

>22 Klassizistische Moderne Volume 3Eigentlich schätzt man Christopher Hogwood als Spezialistenfür Barockmusik. Weniger bekannt ist, dass Hogwood sich seitüber 40 Jahren auch mit Musik des 20. Jahrhunderts ausein-andersetzt und sie aufführt. Seine besondere Vorliebe gilt demNeoklassizismus, und so liegt bereits die dritte Folge einerReihe zusammen mit dem ausgezeichneten KammerorchesterBasel vor. Werke der 20er Jahre sind hier versammelt: NebenStrawinskys Pulcinella-Suite finden sich Gian FrancescoMalipieros Ricercari per undici istrumenti und die charmante,etwas potpourri-artige Scarlattiana von Alfredo Casella. Federndund beweglich, beseelt von einer bestechenden Musikalität,dazu der hervorragend transparente und räumliche Klang –die Einspielung lässt nichts zu wünschen übrig. DKHogwood, Spiri, Kammerorchester Basel, 2003. Arte NovaClassics 74321 92765 2/BMG

>23 Franz Liszt: Sonate h-MollWie jung der britische Pianist Julian Evans nun tatsächlich ist,verrät das Öhringer Label „Organum classics“ nicht. Aber so-viel dann doch: 1984 war er jüngster Gewinner in der Ge-schichte des Birmingham Piano Competition. Und seine Liszt-Einspielung bietet eine Menge Musik fürs Geld: 81 Minutenschwierigste Klavierliteratur. Evans arbeitet sich von der Phan-tasie und Fuge über B-A-C-H, Les jeux d’eau de la Ville d’Este, den Variationen über Weinen, Klagen, Sorgen, Zagenund der Bénédiction de Dieu dans la solitude vor zur KrönungLisztscher Klavierkunst: der h-moll-Sonate. Und ja, da spieltein hervorragender Techniker, zweifelsohne, einer mit großenlyrischen Fähigkeiten und auch Gestaltungskraft. Perlend ge-lingen Evans die flirrenden Klangbilder der „Wasserspiele“.Dennoch ist das Glück beim Anhören dieser Aufnahme nicht un-eingeschränkt. Manches in der Sonate wünschte man sich kla-rer, akzentuierter, letztlich aufwühlender. Vielleicht liegt es ander Technik:Aus der Tiefe des Steinway klingt es dumpf, im Dis-kant flach. BSJulian Evans. Organum classics 2003. Ogm 230063

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Mahler starb, ohne seine 10. Sinfonie vollenden zu können.

Verschiedene Musikwissenschaftler haben versucht, sein Werk zu vervollständigen -

mit unterschiedlichem Erfolg.Nun legt Rudolf Barshai,

eine eigene Rekonstruktionder 10. Sinfonie vor.

Ein musikalisches Ereignis, nicht nur für Mahler-Liebhaber!

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>24 Gustav Mahler: Symphonie Nr. 6Das London Symphony Orchestra trotzt der Klassik-Krise mit ei-genem Label, bei dem weitgehend unkorrigierte Live-Mit-schnitte aus Konzerten in der Barbican Hall erscheinen. DieAufnahmen zeichnen sich durch hohes bis höchstes Niveauaus. Mit der von Mariss Jansons dirigierten sechsten Sym-phonie von Gustav Mahler legen die Londoner nun ein weite-res Juwel vor. Jansons versteht Mahlers tragischstes Werknicht so dunkel wie Barbirolli oder so gewalttätig wie Solti,sondern betont auch die seltenen idyllischen und lebensbeja-henden Momente. Konsequenterweise zieht er das Andante andie zweite Stelle vor. Der Stimmungsumschwung erfolgt erstmit dem Finale, das auf einer separaten CD Platz findet. Daauch Orchesterleistung und Klangbild beeindrucken, kann ichdie Aufnahme als interessanten Gegenpol zu den genanntenReferenzeinspielungen jedem Mahler-Fan empfehlen. TRLondon SO: Mariss Jansons 2002. LSO Live 0038

>25 Marin Marais: Pièces de Viole Marais widmete die Suite in e-moll seines zweiten Bandes anGambenstücken seinem Lehrmeister, dem legendären Erfin-der der siebenten Gambensaite, Herrn de Sainte Colombe. Einheute lebender Meister der siebensaitigen Gambe ist Jordi Sa-vall, der die beiden Suiten in e- und h-moll des zweiten Ban-des eingespielt hat. Stücke für Gambe mit Generalbassbeglei-tung sind Musik für ruhige Stunden, allein mit sich selbst oderdem Menschen, den man am meisten liebt. Savall und die Mu-siker der Continuogruppe verstehen sich darauf, jedem der 27kurzen Sätze einen eigenen Charakter zu verleihen, eine Kunst,die besonders die Finalsätze der Suiten prägt. NLJordi Savall 2003. Alia Vox AV 9828

>26 Sergej Prokofjew Klaviersonaten Nr. 2,4,7„Wenn in der Urzeit die Tochter eines Dinosauriers ein Konser-vatorium zu absolvieren gehabt hätte, wären sicher StückeProkofjews Teil des obligatorischen Prüfungsprogramms ge-wesen“, schrieb ein Kritiker 1918 über die zweite Sonate Pro-kofjews. Der Komponist ist bekannt für die monumental-sattenKlavierklänge, die sich maschinenartig vorwärtsbewegen, ex-zessiv in Rage steigern und Fratzen und Grimassen im Ohr desHörers entstehen lassen. Der besonders durch die Interpreta-tion der Werke Bachs bekannte Pianist Evgeni Koroliov bindetdiese Fratzen und Urzeitungetüme zwanglos ein in die großeFormstruktur der Sonaten, malt mit viel Feingefühl auch dieleisen, gesanglichen Stellen der Sonaten zu Charakterbildern,immer sensibel auf Reibungen und Dissonanzen eingehend.Trauermärsche, Tänze à la Schubert ziehen vorbei, verdichtensich, um nach einigen Anläufen in pompösen Klanggebirgen zukulminieren. Die Form ist für Koroliov offensichtlich sehr wich-tig, er empfindet Prokofjews Musik als – wie er sagt – „Klas-sik“. Meisterhaft arbeitet er mit allen wichtigen Zutaten für ei-nen gelungenen Prokofjew. Formklarheit, sensible Musikalitätund Gefallen an diabolischem Witz erklingen auf dieser CD ineiner vollendeten klaren Mischung. EHEvgeni Koroliov, Klavier 2002/2003. Hr-musik hrmk 01703/Note1

>27 Maurice Ravel: LiederDie zum überwiegenden Teil auf französische Vorlagen ge-schriebenen Klavierlieder Ravels sind zum einen Teil sehr be-liebt (wie die Chansons Madécasses, die Chansons populai-res, die Mélodies populaires grèques, die Mélodies hébraiques,Don Quichotte a Dulcinée und etliche weitere, von welchenzahlreiche Einspielungen vorliegen), zum anderen Teil aber sogut wie unbekannt geblieben. Die an sich verdienstvolle Ge-samteinspielung seiner Lieder wird durch das Ungleichgewichtder singenden Interpreten der jüngst bei Naxos veröffentlich-ten Doppel-CD (die Aufnahmen entstanden zwischen März1997 und Mai 2000) aber doch ganz entschieden gestört. Diebeiden Soprane Inva Mula und Valérie Millot machen ihre Sa-che recht gut, aber das derbe Schluchzen der Mezzosoprani-stin Claire Brua verleiht Liedern wie der Chanson espagnole kei-ne Authentizität (was es vermutlich sollte), sondern klingt le-diglich ordinär. Die Chansons madécasses vermag sie jedochsehr eindringlich darzustellen. Gérard Theruels quäkende (hohe)Baritonstimme macht einige der Lieder nur schwer genießbar.Laurent Naouri dagegen steuert mit seinem sonoren Bariton et-liche schöne Interpretationen bei – leider aber liegen ihm dieDon Quichotte-Chansons etwas zu hoch. Eine gute Idee, abereine nur recht bescheidene Umsetzung. Schade drum. GJJMula, Millot, Brua, Theruel, Naouri , Abramovitz.Naxos 8.554176-77 (2 CD)

>28 Rubinstein: Cellokonzert Nr. 1, Don Quixote etc.Es passiert mir relativ selten, dass ich eine neue CD gleichmehrfach hintereinander höre. Das 1864 entstandene a-mollCellokonzert von Anton Rubinstein (der manchem Leser viel-leicht durch seine vernichtende Kritik an Tschaikowskys er-stem Klavierkonzert bekannt ist) hat mich durch sein entzük-kendes Adagio, das nachgerade Ohrwurmqualitäten besitzt,ausgesprochen begeistert. Auch die übrigen Stücke sind hö-renswert: Don Quixote erlebt in 20 Minuten bei Rubinstein zwarweniger, aber kaum weniger anschauliche Abenteuer als beiRichard Strauss, und die Ballettmusik aus dem Dämon ist zwarfür das Jahr 1871 etwas konventionell geraten, aber ebenfallsmelodiös und ansprechend orchestriert. Cellist Alban Gerhardt,die Wuppertaler Sinfoniker unter George Hanson musizierenwerkdienlich und mit Esprit. Wie bei MDG üblich sehr guterKlang. TRAlban Gerhardt, Wuppertaler SO: George Hanson 2002. MDG335 1165-2/Codaex

>29 Salut Salon! Was kann das Herz dafürHoppla, meine Damen! Nach dem Cover von „Salut Salon!“ zuurteilen hätten diese vier Fräuleins genauso gut eine Model-Karriere anstreben können: Iris Siegfried (Violine, Gesang), An-gelika Bachmann (Violine), Christine Schütze (Klavier) und GesaRiedel (Cello). Nun, sie sind Musikerinnen – riskieren aber auchin diesem Geschäft einen Hauch Frivolität, fürchten weder Gen-regrenzen noch Amüsement. Dennoch hätte man irgendwodarauf verweisen können, dass es sich beim Debüt-Album mitdem viel sagenden Titel „Was kann das Herz dafür“ um einenLive-Mitschnitt handelt. So wundert sich der Hörer zunächstüber den Klang und purzelt dann etwas unvorbereitet in lange

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Moderationen und den lauten Applaus des Hamburger Publi-kums, das ganz offensichtlich hin und weg war von der schmis-sigen Salonmusik-Mischung der vier temperamentvollen Mä-dels. Das Quartett dürfte genau das Richtige sein für alle, dienach weiblichen Pendants zu den „Comedian Harmonists“ su-chen. Hollaender, Brahms, Liszt, Kreisler, vom Hut mit den dreiEcken bis zum Hummelflug à la Biene Maja – das ist das ge-schickt arrangierte, kess vorgetragene Programm, und die CD-Empfehlung an alle Konzertveranstalter, die einen Hauch Frischevorweisen wollen, ohne auf die lästig unbeliebte Moderne zu-rückzugreifen. Für die heimische Anlage vielleicht ein bisschenzuviel Stimmungs-Kanonade. Auf alle Fälle Warnung an allePuristen: Vorsicht, U-Musik! BSSiegfried, Bachmann, Schütze, Riedel 2003. Warner Music5050467-0105-2-9

>30 Arnold Schönberg: Verklärte NachtDer Klang, den Zubin Mehta mit dem Bayerischen Staatsor-chester produziert, ist schon phänomenal: breit und voll, mit ei-ner großen dynamischen Spanne, dabei aber immer präziseund klar konturiert – das ist deutsche Orchesterkultur in Hoch-form. So gelingt es überzeugend, den spätromantischen Ansatzin Schönbergs noch-tonalen Werken Verklärte Nacht op. 4 in derVersion für Streichorchester und der Kammersymphonie op. 9herauszukitzeln. Einmal mehr wird klar, wo die musikalischenWurzeln vom Revolutionär des Tonsystems liegen und wiegleichzeitig zukunftsweisend gerade ein Stück wie die Kam-mersymphonie gewesen ist. Empfehlenswert! DKBayerische Staatsorchester: Mehta 2003.Farao classics B 108 042Auch als SACD erhältlich

>31 Franz Schubert (arr. Breuer): Arpeggione-Sonate /Mussorgskij (arr. Linckelmann): Bilder einer AusstellungDiese CD bietet eine neue Sicht auf zwei bekannte Komposi-tionen. Heribert Breer gelingt es 90% der Zeit einen Schu-bert´schen Bläsersatz vorzutäuschen, so dass man bisweilenein unbekanntes Kammermusikstück des Wiener Meisters zuhören glaubt. Vieles, was vielleicht im Klavieroriginal nicht sodeutlich hervortritt, wird hier klar vernehmbar. Geringas spieltden auf dem Cello horrend schwierigen Solopart mit Leichtig-keit und Leidenschaft. Die individuelle und kollektive Virtuo-sität der Bläser der Berliner Staatskapelle kommt in der Mus-sorgsky-Bearbeitung vollkommen zur Geltung. Die verschie-denen Sätze sind in der Fassung von Linckelmann unter-schiedlich gelungen, aber die Transkription als Ganzes kannsich durchaus sehen lassen. Vorausgesetzt, sie wird von Mu-sikern eines solchen Formats realisiert. CMSGeringas, Bläserquintett der Staatskapelle Berlin, Grabner,Haase. Sony Classical 513858-2

>32 Heinrich Schütz: Symphoniae sacrae I & IIEine hervorragende Idee! Joan Records kündigt nicht wenigerals eine Gesamteinspielung des Werkes Heinrich Schütz’ an.Hoffentlich haben wir da noch Besseres zu erwarten als dieInterpretation der Symphoniae sacrae, die den Anfang der Edi-tion macht. Die Sänger haben doch teilweise heftige Probleme

mit den deutschen Texten (was bei Schütz nicht gerade hilfreichist). Und auch eine Einigung über die richtige Art, diese Musikaufzuführen, müsste noch erzielt werden. Fast schneidende, vi-bratolose Geigen stoßen auf heftiges Sängervibrato – die Blä-ser sind streckenweise überfordert. Hatte man keine Zeit, an derMusik zu arbeiten? KHCappella augustana: Messori 2003. Brilliant Classics 92196

>33 Robert Schumann: Klavierquintett Es-Dur / GabrielFauré: Klavierquintett Nr. 2Am meisten beeindruckt bei dieser Aufnahme die Durchsich-tigkeit des Klanges. Oft kann Schumanns Klavierquintett zu ei-nem Dauerfortissimo degenerieren, bei dem die armen Strei-cher keine Chance haben, sich gegen das Klavier zu behaup-ten. Dank der Nachsicht von Louis Lortie kann man hier alleStimmen verfolgen und die unterschiedlichen klanglichen Kom-binationen bewundern. Die Fünf atmen und spielen wie einMann (oder Frau), so dass die Interpretationen aus einem Gussgelingen. Dank des realistischen Klangbildes kommt es demHörer so vor, als sitze er auf dem besten Platz eines exzellen-ten Kammermusiksaales. Nach dieser Aufnahme zu beurteilenist ein Besuch des Festivals Schloß Moritzburg (wo das En-semble zu Hause ist) durchaus empfehlenswert! CMSEhns, Wang, Shimizu, Vogler, Lortie 2003. Sony Classical SMK 93038

>34 Robert Schumann: Die SymphonienSeit 1992 ist Daniel Barenboim nunmehr künstlerischer Leiterund Generalmusikdirektor der Deutschen Staatsoper Berlin,einschließlich der Staatskapelle. Diese Zusammenarbeit wur-de jüngst mit dem Wilhelm-Furtwängler-Preis ausgezeichnet,und so sind die Erwartungen hoch an eine Einspielung der vierSchumann-Symphonien. Selbstverständlich spielt die Staats-kapelle Berlin makellos, Barenboims Dirigat ist wie immerkünstlerisch integer und geschmackvoll. Es fehlt jedoch eineschlüssige ästhetische Deutung der Werke: hier wird nicht ro-mantisiert, aber auch nicht analytisch seziert; weder kommt diemystische, zerklüftete Seite Schumannscher Symphonik her-aus, noch das Progressive und Kleinteilige. Es bleibt ein merk-würdig belangloser Nachgeschmack. DKBarenboim, Staatskapelle Berlin, 2003.Teldec Classics 2564 61179-2/Warner

>35 Robert Schumann: Lieder – Vol. 8Die Ausgabe der frühen und unbekannten Lieder innerhalbHyperions superber Edition „The Songs of Robert Schumann“birgt selbst für den vorbereiteten Schumann-Kenner einigeÜberraschungen. Bereits 1827, als Schubert in Wien an seinerWinterreise arbeitete, komponierte auch Schumann Lieder.Lange vor 1840, dem Jahr seiner Heirat und dem üppig ein-setzenden Liedschaffen, begegnen wir in Sehnsucht dem Char-me und dem Ungestüm des 17jährigen, der seine Liebes-schwärmerei noch auf schlichte Weise verarbeitet. Zu dieserAuswahl gehören neben zwei Kerner-Vertonungen, die mögli-cherweise Clara Wieck zuzuordnen sind, acht Lieder aus demJahr 1828, es folgen mit Morgens steh’ ich auf und trage unddem Liederkreis op. 24 der Beginn der Heine-Beschäftigung so-

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EDITORIAL INHALT THEMA INTERVIEW PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL RÄTSEL RE ISE HIF I CD DVD BÜCHER VORSCHAU 44 crescendo 01 2004

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wie Raritäten, darunter die Ballade Die nächtliche Heerschau.Dem exemplarischen, immer mit Gewinn zu lesenden Beiheftentspricht bei Hyperion die sorgfältige, durch Graham Johnsongarantierte Interpretation. Christopher Maltman besticht im Lie-derkreis durch gute Diktion und Technik, eine homogeneStimmfarbe und edles Legato. Ähnliche Vorzüge zeichnen auchden zurückhaltenderen Tenor Mark Padmore aus, während Jo-nathan Lemalu etwas grobkörniger agiert. RFPadmore, Maltman, Lemalu, Johnson. Hyperion CDJ 33108/Codaex

>36 Strings of Fire IINach dem Festival geht nun auch die zugehörige CD in Serie:Zur vierten Auflage von „Strings of Fire“ im Leipziger Ge-wandhaus erscheint Volume II mit Liveaufnahmen der Festivals2002 und 2003. Durchweg interessante Arrangements hat Pro-duzent Hendrik Haubold versammelt und damit den eigenen An-spruch, eine „Werkschau auf die aktuelle Crossover-Szene“zu liefern, eingelöst. Anklänge an Soul und Jazz sind bei den G-Strings zu finden, schiere Virtuosität verblüfft beim Spiel vonWolfgang Muthspiel. Das Ahn-Trio spielt auf mit Bearbeitungenvon The-Doors- und David-Bowie-Klassikern, während ErnstReijseger und Mola Sylla eine Anleihe bei der afrikanischenAbteilung der Weltmusik nehmen. Das Flesh Quartet schließlich,einmal im Zusammenspiel mit Goran Kajfes, schlägt die Brük-ke zum Rock. Lohnend für alle, die sich mit der Grenze zwi-schen E und U nicht abfinden wollen! SVWarner classics 2564-61293-2

>37 TangomaniaDas Bandoneon gehört heute zum Tango wie die Rose zumTangotänzer. Erfunden wurde das Instrument von Heinrich Bandaus Krefeld. Von dort aus trat es an der Seite von Astor Piazzolladen Siegeszug in Richtung Buenos Aires an. Gemeinsam mitLothar Hensel ist das Bandeon nun nach vielen Jahren an denNiederrhein zurückgekehrt. Hensel studierte sein Instrumentin Frankreich und Argentinien und komponiert seitdem auch fürdie Welt des Tangos. Sein Konzert Tangomania, bei dem er vomRundfunk-Sinfonieorchester Berlin begleitet wird, steht imMittelpunkt der stimmungsvollen Einspielung. Umrahmt wird esvon den „Concierto“ – Werken Piazzollas. Beginnen nicht im-mer im Frühjahr die neuen Tanzkurse....? KHoLothar Hensel, Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin: Müller-Goldboom 2003. Sony CD 513859

>38 Rolando Villazon: Italian Opera AriasGemeinsam mit seinem mexikanischen Landsmann Vargas unddem Argentinier Alvarez bildet Rolando Villazon ein Erfolgstriosüdamerikanischer Tenöre. Seit seinem Europa-Debüt 1999hat sich der 31jährige Villazon auf mehreren bedeutenden Büh-nen vorgestellt, auch an den großen deutschen Häusern, undwird in dieser Saison erstmals an der Met und Covent Gardenauftreten. Sein erstes Recital mit italienischen Arien beinhaltetneben dem Alfredo und Rodolfo, mit denen er vornehmlich sei-ne Visitenkarte abgab, hauptsächlich lyrische Arien von Doni-zetti (Edgardo, Nemorino), Verdi (Herzog, Macduff), erlaubt mitdem Don Carlo, den er im Sommer in Amsterdam singen wird,

und dem Cavaradossi Ausflüge ins Spinto-Fach. Villazons Tenorklingt auf der CD kerniger und dunkler legiert als von Bühnen-auftritten in Erinnerung, das tut einigen Rollen, etwa dem Mac-duff und Cavaradossi und vor allem Mascagnis geradezu ful-minant gestalteten Nerone gut, doch insgesamt wirken, mitAusnahme des Alfredo und Rodolfo, die meisten Porträts nichtwirklich erfüllt und musikalisch ausgeschöpft; für den Nemo-rino und Cileas Federico hätte man sich mehr Eleganz und ei-nen poetischeren Vortrag gewünscht. RFMünchner Rundfunkorchester: Viotti.Virgin Classics 7243 5 45626 2 4 /EMI

>39 Viva Verdi! Ouvertüren für BlechbläserensembleEs müßte schon ein sehr luxuriöser Rummelplatz sein, der einesolche Blaskapelle aufbietet. HR-Brass sind die Blechbläserdes Radio-Sinfonie-Orchesters Frankfurt, und ihr Spiel ist er-wartungsgemäß virtuos und kultiviert. Die Rummelplatz-Atmo-sphäre entsteht trotzdem und zu Recht. Obwohl die Arrange-ments neu sind, ist die Idee des Opernpotpourris fast so altwie die Oper selbst. Schon Mozart erkannte einen Schlager,wenn er einen hörte, und hier wurden sämtliche Ohrwürmer ausder Zauberflöte (oder „The magic trumpet“) kunstvoll anein-ander gereiht: Der Piccolotrompeter als Königin der Nacht! Indem titelgebenden Stück wird der Komponist von Nabucco undAida ähnlich geehrt. Sonst gibt es Übertragungen von u.a.Strauß- und Rossini-Ouvertüren. Bei der Italienerin in Algiermusste ich vor Vergnügen laut lachen! Jede puristische Frageerübrigt sich angesichts solcher Virtuosität. Unbedingt reinhö-ren! CMSHR-Brass: Verhaert. MDG 603 1187-2/Codaex

>40 Vivaldi: MottettiVivaldi ist einer der fleißigsten Komponisten des 18. Jahrhun-derts, die Zahl seiner Instrumentalkonzerte ist ebenso Legionwie die seiner Vokalmusik. Cecilia Bartoli wurde in VivaldisOpern fündig, Andreas Scholl in den geistlichen Werken des„roten Priesters“. Funkelnde Koloraturjuwelen und dramati-schen Ausdruck bietet die Einspielung von sechs Solomotetten,klangschön und geläufig gesungen von der Sopranistin AnkeHerrmann und der Mezzosopranistin Laura Polverelli. Die Aca-demia Montis Regalis bringt unter der Leitung von Alessandrode Marchi souverän den Affekt jedes Stückes zum Ausdruck.Zwar erreicht die Aufnahme nicht ganz das Niveau der raffi-nierten Vivaldi-Interpretation durch Scholl, aber Liebhaber vonschönen Stimmen und/oder barocker Musik kommen auf ihreKosten. NLAcademia miontis regalis: de Marchi 2001. Naive OP3034/harmonia mundi

>41 Siegfried Wagner: „Die heilige Linde“Im Jahr 2003 wurde in der Kölner Philharmonie Siegfried Wag-ners Oper Die heilige Linde konzertant uraufgeführt. Das LabelCPO hat sich entschlossen, dazu eine Aufnahme entstehen zulassen. Die Musik von Wagners zwischen Germanen und Rö-mern tümelndem Werk ist teilweise äußerst gelungen, so zumBeispiel die hervorragende, viertelstündige Overtüre. AnderePassagen lassen dagegen kalt, obwohl die Aufführung denkbar

gut ist. Mit Werner Andreas Abert hat man einen äußerst er-fahrenen Maestro, der weiß, wann er das WDR-Sinfonieorches-ter Köln klangvoll aufrauschen lassen kann und wann die Sän-ger mit kammermusiklisch durchsichtigem Orchesterbild prä-sentiert werden müssen, so dass die Aufnahme sich größt-möglicher Textverständlichkeit erfreut. Stellvertretend für dashomogene Sängerensemble sei der prächtige Bariton RomanTrekels genannt; musikalischer Linie wie Diktion wissen sichletztendlich alle zu bedienen. Ein äußerst gelungenes Mo-saiksteinchen zum Thema Deutsche Oper nach Richard Wag-ner. MFWDR-Sinfonieorchester Köln: Albert 2003. cpo 4079201

>42 Kurt Weil: The Firebrand of FlorenceDer von Capriccio als „World Premier Recording“ beworbene-klangtechnisch hervorragende Live-Mitschnitt von Kurt Weillserster Broadway Operette ist eine angenehme Überraschung.Die Handlung ist nicht der Rede wert, die Dialoge unnötig, aberdie Musik ist ein wahrer Volltreffer, ideenreicher als die meistenbanalen Broadway Musicals, sogar üppiger instrumentiert alsdie großen Hollywood Filmmusiken. Alle Beteiligten, Sängerund Orchester tun Ihr Bestes den farbenfrohen, schmissigenKlangteppich mit Schwung auszurollen. Schließt man die Augenkann man mit etwas Phantasie Gene Kelly durch eine bonbon-farbene Kulisse hüpfen sehen. PSpGilfrey, Fuller, Dvorsky, Palmer, BBC Symphony Orchestra:Davis. Capriccio 60 091/Delta

ORGEL>43 Tonmalerische Naturnachbildungen bilden den roten Fadender CD „Alpenfantasie“. An der Orgel der Hofkirche Luzern hatJ. Geffert Werke von Isaac Van Vleck Flagler, Chevalier SigismundNeukomm und Sigfrid Karg-Elert eingespielt sowie eigene Be-arbeitungen von Kompositionen Liszts. Das seltene Repertoire,dessen Erläuterung im Textheft zu allgemein gerät, und dieeffektvolle Registrierung des Kölner Professors machen die„Alpenfantasie“ zu einer bemerkenswerten Einspielung!querstand/VKJK 0313>44 Den „Organistenmacher“ Jan Pieterszoon Sweelinck por-trätiert Léon Berben. Werke des großen niederländischen Kom-ponisten werden umrahmt von Kompositionen seiner Schülerwie Heinrich Scheidemann und Paul Siefert. So vermittelt derOrganist in einer technisch ausgezeichneten Aufnahme einenEinblick in frühbarocke Orgelmusik, überzeugend interpretiertan der – an historischen Vorbildern orientierten – Orgel derKirche St. Jacques zu Lüttich. Auch hier wäre in puncto Erläu-terung mehr wirklich mehr gewesen.raumklang/RK 2205>45 Nicht nur ihre Virtuosität, sondern auch die Vielfalt der Li-teratur präsentiert die lettische Organistin Iveta Apkalna aufeinem für Orgelmusik seltenen Live-Mitschnitt. Neben Kom-positionen Johann Sebastian Bachs und Franz Liszts stehensolche des Letten Péteris Vasks, des Libanesen Naji Hakim undvon Philip Glass auf dem Programm, für das die Orgel der Jo-hanneskirche in Stuttgart alle Möglichkeiten bietet. Das Spielder jungen Künstlerin lässt ob seiner Direktheit und manchmal

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eigenwilligen Intensität aufhorchen und für kommende Einspielungen einiges erwarten.edition hera/HERA 02114 SV

ALTE MUSIK>46 Einen Klangtraum präsentiert Le concert brisé mit „Musique transalpine“ aus dem Codex Rost(1653). Tritt auf der ersten CD ein wundervolles Rückerscembalo von 1632 zu Zink und Violine,wird der Wohlklang auf CD zwei noch übertroffen durch die Orgel von St. Martin in Seurre. Wun-dervoll aufgenommen entsteht eine selten zu hörende Klangbalance, bei der sich William Dongoismit dem Zink gewissermaßen zwischen die Orgelpfeifen schleicht. Wer Rosenmüller, Muffat oderKerll mag, muss das haben!Carpe Diem CP16263>47 Ein „katholischer Bach“, wie das Booklet nahelegen will, ist er nicht gewesen, Benedikt An-ton Aufschnaiter. Aber bemerkenswert sind die Sonaten des Nachfolgers Georg Muffats in Pas-sau schon, die ars antiqua austria hier eingespielt hat: Unprätentiös und mit viel Gespür für diezahlreichen harmonischen Überraschungen. Und nebenbei zeigt das Ensemble, wie man in Vor-halten schwelgen kann, ohne kitschig zu klingen.Arcana A313>48 Auf verschiedenen Querflöten anstelle der eigentlich vorgesehenen Blockflöte spielt StefanoBet van Eycks Fluyten-Lust-Hof. Das entlockt den Variationen ungewohnte Klangfarben und ent-wickelt einen beinahe hypnotischen Fluss. Störend ist da nur, dass die Flöte ständig von rechtsnach links und wieder zurück springt.Centaur CRC2596/Klassic Center Kassel>49 Matthias Weckmann ist immer noch viel zu wenig bekannt, wie die Himlische Cantorey hiermit einer Auswahl seiner geistlichen Kantaten beweist. Bestechend spielen vor allem die Instru-mentalisten, die in „Weine nicht“ eine dramatische Spannung erzeugen, wie man sie nur seltenzu hören bekommt.cpo 999944-2 KH

NEUE MUSIK>50 Bei Aulos ist eine CD mit einigen der wichtigsten Kompositionen von Adriana Hölszky er-schienen. Neben den beiden preisgekrönten Werken Space für vier Orchestergruppen (1979/80)und Innere Welten für Streichtrio (1981) sind die Solostücke Miserere für Akkordeon (1991/92),Decorum für Cembalo (1983) und Nouns to Nouns I für Violine (1983) sowie das sehr innige So-nett für Frauenstimme und zwei Gitarren (1983) enthalten. Die durchweg sehr gelungenen Inter-pretationen geben einen guten Eindruck von der Klangwelt der Komponistin. Hölszky wurde mitdem Bach-Preis 2003 der Hansestadt Hamburg ausgezeichnet.Aulos 66064 >51 Noch einen anderen Komponisten gilt es zu beglückwünschen: Krzysztof Pendercki wurdeEnde 2003 siebzig. Das Jahr 1966 markiert eine Wende in seinem Schaffen hin zu einer einfa-cheren und direkteren Tonsprache, die Lukas-Passion wurde uraufgeführt. Das tief im Glauben ver-ankerte Werk, die emotionale Expressivität fand Anklang bei einem breiteren Publikum. Eine sehrschöne und ausdrucksstarke Einspielung liegt jetzt bei Naxos vor. Überzeugende Leistung des War-schauer National-Philharmonischen Orchesters und Chors unter Antoni Wit und den Solisten Klo-sinska (Sopran), Kruszewski (Bariton), Tesarowicz (Bass) und Kolberger (Evangelist).Naxos 8.887149>52 Als exemplarisch für die nationale Bewegung lateinamerikanischer Musik kann der 1983 ver-storbene Argentinier Alberto Ginastera gelten. Besonders in der ersten Schaffensperiode fließenElemente der Folklore direkt in seine Kompositionen ein. Zwei wesentliche Werke sind die Bal-lett-Tänze Estancia und die Obertura para el „Fausto“ criollo. Dazu treten das Harfenkonzert mitder klangschön und virtuos spielenden Solistin Magdalena Barrera und die Variaciones concer-tantes, in denen sich ein wahres Kaleidoskop an Orchesterfarben entfaltet. Ginasteras Musik mitihrem rhythmischen Esprit und Klangsinnigkeit liegt dem Orquesta Ciudad de Granada unter Jo-sep Pons hörbar gut.Harmonia Mundi HMC 901808

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klassische höhepunkteklassische höhepunktecrescendo bietet seinen Lesern mit crescendo premium jetzt – zusätzlich zur Zeitschrift –sechs CDs pro Jahr und zahlreiche Angebote speziell für Klassikfreunde: Von günstigerenPreisen für CDs und Tickets bis zur Teilnahme an VIP-Veranstaltungen.Für 29,- EUR pro Jahr erhalten Sie: Garantierte Leistungen> 6x pro Jahr das Klassikmagazin crescendo in Ihrem Briefkasten> sechs Klassik-CDs oder -DVDs pro Jahr gratis!> vergünstigte Preise für ausgewählte CDs und DVDs und Zugang zu den limitierten crescendo premium-Angeboten> vergünstigte Opern- und Konzertkarten und Arrangements> exklusive Premieren- und Festspielkarten> Teilnahme an Sonderveranstaltungen und Künstlerpräsentationen> Autogrammkarten, CDs und Poster – signiert von prominenten Künstlern > Unser Begrüßungsgeschenk für Schnellentscheider: Die CD zur Titelgeschichte dieser

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Verbreitete Auflage:102.423 (laut IVW-Meldung IV/03)

ISSN: 1436-5529 geprüfte Auflage

THEMA INTERVIEW PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL RÄTSEL RE ISE HIF I CD DVD 46 crescendo 01 2004

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>53 De Stad von Oscar van Dillen ist eine Auftragskompositiondes Historischen Museums Rotterdam zu einer Ausstellungüber die neuere Geschichte der Stadt. Das Ensemblewerk mitsechs Einzelsätzen ist suggestiv, aber nicht programmatisch zuverstehen; van Dillen reflektierte und verinnerlichte Geräusch-Bilder und Klangimpressionen, die Musik selber ist aber ab-strakt. Eine mögliche Ausdeutung zeigt die ebenfalls mitgelie-ferte elektroakustische Montage, in der Teile des Stücks mit re-alen Klänge verbunden werden – es entsteht eine ambient-ar-tige Tonkulisse. In beiden Versionen ist die Stadtmusik stim-mungsvoll und atmosphärisch, van Dillen leitet selber das En-semble >gelberklang<. Sehr gute Aufnahmequalität.Cybele SACD 361.301 DK

JAZZ>54 Die Jazzreise um die Welt startet diesmal zwischen Ostund West. Denn aus Georgien kommen faszinierende Klänge:Pianist David Malazonia verschmilzt heimische Folklore, ara-bisch-persische Einflüsse und westlichen Jazz zu einer frem-den, aber sofort zugänglichen Musikwelt. Ungewöhnlich ist vorallem die vokale Mehrstimmigkeit, ein Charakteristikum dergeorgischen Volksmusik. Die unterschiedlichen Besetzungenauf „First Swallow“ kombinieren west- und östliches Instru-mentarium.intuition INT 3352-2>55 Auch Jazz aus Ungarn hört man nicht häufig. Der Schlag-zeuger Elemér Balázs ist einer der führenden Jazzmusiker sei-nes Landes. Auf „Our Worlds Beyond“ bietet er mit seiner Grup-pe aus jungen Talenten gut gemachten, stimmungsvollen Pop-Jazz mit eingängigen Melodien und einem Hauch östlicher Exo-tik. Die Sahnehäubchen setzt Stargast Charlie Mariano (sax).BMC 086>56 Der Prager Gitarrist Rudy Linka lebt seit den 80er Jahrenin New York. Mit seinem neuen Projekt „Lucky Southern“ be-gibt er sich in die Weiten des amerikanischen Südens. „Bei-fahrer“ der entspannten Reise – zum Beginn der CD schlägt dieAutotür zu und springt der Motor an – sind Bassist Dan Fabri-catore, Drummer Kenny Wollesen und die alten WeggefährtenJohn Abercrombie und John Scofield, die sich als jeweils zwei-ter Gitarrist abwechseln.Quinton Q-0303-2/EFA>57 Auch das Cover von „All the Way“ zeigt einen amerikani-schen Highway. Der Österreicher Karl Ratzer hat einige Jahrein Atlanta gelebt, und das prägt seine zwischen Blues, Latin undtraditionellem Jazz oszillierende Musik. Ratzers Gitarrenspiel istblues- und soulgetränkt, sein Sound „fett“, sein Gesang rau und„schwarz“. Der Mitschnitt aus dem Wiener Club „Porgy & Bess“mit der bestens eingespielten Night Club Band (O. Kent, fen-der/p, H. Knapp, b, J. Dudli, dr, R. Mateus, perc plus B. Mayer,harm.) ist so etwas wie ein Best-of-Album geworden.enja ENJ-9448-2

>58 Banjo-Virtuose Béla Fleck überrascht diesmal mit einerrecht extremen Mischung aus Fusion-Rock, Fiddle-Folk, Ca-lypso, Rap und barockem Arpeggienwerk. Als Gäste sind dabeiBobby McFerrin, Branford Marsalis, die Chieftains, E-Bass-Wunder Victor Wooten und sogar ein Theremin-Spieler. UndFlecks Banjo klingt via Synthesizer manchmal wie eine rocki-ge E-Gitarre. Das erstaunlichste aber ist, dass all das ein run-des Ganzes ergeben kann. „Ten from Little Worlds“ ist fröhli-che, abwechslungsreiche, poppig-virtuose Musik, die alle Ka-tegorien sprengt.Columbia COL 513312-2/Sony>59 Von Reise durch Mexiko inspirieren ließ sich laut Cover-text der Pianist Stefan Heidtmann. „Hay que alir adelante“, er-klärtermaßen eine Hommage an Mexiko, überrascht dann aller-dings mit fein gesponnenem Modern Jazz ganz ohne Latino-An-klänge. Für höchste Qualität bürgt schon die Besetzung: ReinerWinterschladen (tp), der viel zu selten zu hörende Gerd Dudek(sax), Dieter Manderscheid (b) und Klaus Kugel (dr).Shaa-music 1016-1003>60 Wohin die Reise des Jazz geht, weiß niemand so genau.Das Münchner Label ACT will mit seiner neuen Reihe „Nu Jazz“zumindest die Ohren auch in Richtung Synthie- und Electro-Sounds, Ambiente und Lounge-Pop offenhalten. Die Musik vonRoberto Di Gioia‘ Marsmobil eignet sich tatsächlich gut zumNebenbei-Hören, ohne dass sie einfalls- oder anspruchsloswäre. „Strange World“ mit Gästen wie Doldinger, Landgren,Enders, Möbus und Brönner hält einige Ohrwürmer bereit.ACT 9600-2 >61 Wie zeitlos über allen Moden schwebt das Werk des NewYorker Klaviertrios Tethered Moon. Wenn die drei AltmeisterMasabumi Kikuchi, Gary Peacock und Paul Motion nach langenPausen gemeinsam ins Studio gehen, entsteht sofort eine fastmagische Aura des Unbedingten. „Experiencing Tosca“ ist einsehr freies Improvisieren über Puccini-Themen, konzentriert,auf die Essenz verknappt und doch sich wie grenzenlos ent-faltend. Berückende Musik, die genaues Zuhören und Sich-Einlassen erfordert.Winter & Winter 910 093-2 AC

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MUSIK FÜR TROMPETE & KLAVIERHonegger · Martinu · EnescuFranke · Müller · Hindemith

MODERNE WERKE UNDIMPROVISATIONEN – EINE NEUEFACETTE DES STARTROMPETERSLUDWIG GÜTTLER, TrompeteARKADI ZENZIPER, Klavier

NEUSS DEUTSCHLANDSchmähgesänge im AlleingangImmer, wenn ich „drüben“ sage...

BISLANG UNVERÖFFENTLICHTESTERNSTUNDEN DES DEUTSCHEN KABARETTSWOLFGANG NEUSS

BEDRICH SMETANAMein Vaterland

Gewandhausorchester LeipzigVACLAV NEUMANN

GUSTAV MAHLERVIKTOR ULLMANN

Lieder

DER GEFEIERTE SÄNGERMIT EINER SPANNENDEN

NEUAUFNAHMEROMAN TREKEL, Bariton

BURKHARD KEHRING, Klavier

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LUDWIG VAN BEETHOVENSinfonie Nr. 3 Es-Dur „Eroica“

Staatskapelle DresdenFRANZ KONWITSCHNY

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CARL ORFFCarmina burana

Vulpius · Rotzsch · Rehm · HübenthalRundfunkchor Leipzig

Rundfunk-Sinfonie-Orchester LeipzigHERBERT KEGEL

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VIDEOJules Massenet ManonDer Vorwurf des Eklektizismus ist Massenet immer wieder ge-macht worden, und für manches Werk mag er auch heute nochgelten. Aber sicher nicht für Werke wie Werther und Manon, indenen der Komponist sich mit aller Erfindungskraft auf diepsychologische Glaubwürdigkeit seiner Figuren und Situationenkonzentrierte. Wenn man nun eine so rundum gelungene Auf-führung der Manon sieht, wie die jetzt auf DVD erschienene ausder Bastille-Oper von 2001, dann spätestens wird man Mas-senets Meisterschaft nicht mehr anzweifeln. Die Manon hatMassenet bewusst als Opéra comique bezeichnet und sie –nicht nur der gesprochenen Dialoge wegen – in dieser Tradi-tion komponiert. Der Rückgriff auf Formen der Gattung stehtneben den zeitgemäßen Errungenschaften des veristischenMusiktheaters und verschmilzt immer mehr damit. Vor allemRenée Fleming in der Titelrolle macht das auf fulminante Weisedeutlich. Zunächst das leichtsinnige Mädchen vom Land, danndie lebenshungrige Kurtisane und schließlich die bedingungs-los Liebende, die alle, die in ihrem Bannkreis geraten, mit in denAbgrund zieht, bis sie schließlich in den Armen ihres Geliebtenstirbt. Auch stimmlich weiß „La Fleming“ dies mit enormerFarbpalette zu verdeutlichen. Bravourös gestaltet sie nicht nurihre Gavotte, sondern auch ihr „Adieu, mon petit table“, mitunglaublicher, fast raubtierhafter Leidenschaft das Liebeswer-ben um Des Grieux im Kloster, um ihr ganzes Wesen dann in derletzten Szene nochmals offenzulegen. Marcelo Alvarez ist ihr injedem Augenblick ein adäquater Partner, ein Tenor von jun-genhafter Eleganz und müheloser Strahlkraft. Auch die weite-ren Partien halten dieses überdurchschnittliche Niveau. Mitkühler Ästhetik und genau abgezirkelter Personenführungschuf Gilbert Deflo in William Orlandis kargen, hohen Bühnen-räumen und üppigen Rokoko-Kostümen auf der Drehbühne derBastille-Oper ein ideales Pendant zur lodernden Leidenschaftder Liebenden. Wunderbar lotet Jesus Lopez-Cobos Masse-nets vielschichtige Partitur aus und France 2 sorgt für eine de-tailgenaue Videoumsetzung. Insgesamt ein Muss für jedeSammlung! MEFleming, Alvarez, Chaignaud, Vernhes, Sénéchal, Ferrari,Azzaretti u. a.; Orchester und Chor der Opéra National deParis: Jesus Lopez-Cobos. Bildregie: Francois Roussillon,Paris 2001. Opéra National de Paris TDK Recording MediaEurope S. A. 2003, 2 DVDs. TDK DV-OPMANON

Giovanni Paisiello: NinaNach Gluck und vor Salieri hat sich „La Bartoli“ auch erfolgreichmit dem Mozart-Zeitgenossen Giovanni Paisiello beschäftigt.Der Mitschnitt der Züricher Produktion von Nina o sia La paz-za per amore (2002) wurde nun von Arthaus Musik auf DVD ver-öffentlicht. Die Inszenierung von Cesare Lievi ist durchaus se-henswert und arbeitet die ernste Doppelbödigkeit dieser „ope-ra semiseria“ gut heraus. Cecilia Bartoli ist die Rolle der Ninawie auf die Stimme geschrieben, und auch schauspielerischvermag sie durchaus (Mit)Gefühl für die Opernfigur zu wek-ken. Neben ihr wirken aber leider alle anderen Darsteller wieChargen – obgleich sie durchaus ihr Bestes geben. Das Plä-

doyer für ein bedeutendes Werk des nahezu vergessenenOpernkomponisten (was es hätte sein können) wird dadurchheruntergebrochen auf die Vokalakrobatik der Diva. Und auchAdam Fischer nimmt sich seinem Vokalstar gegenüber sehrzurück, begleitet brav, aber hält das Orchester des Opernhau-ses Zürich deutlich im Hintergrund (und die Tontechnik tut einÜbriges dazu).Wer die Bartoli in Höchstform erleben will, ist hiergut bedient. Und wer sich einen Eindruck von dem großartigenWerk machen will, der auch. Aber auf eine wirklich muster-gültige Aufnahme muss wohl noch gewartet werden. GJJOpernhaus Zürich 2002, Inszenierung: Cesare LieviBartoli, Kaufmann, Polgár, Galstian, Veccia u. a., Chor undOrchester des Opernhauses Zürich: Fischer. Arthaus Musik100 366 (DVD)

Alban Berg: LuluIm gleichen Jahr wie Paisiellos Nina wurde am Opernhaus Zü-rich auch Alban Bergs Lulu aufgezeichnet, und nun von TDK aufDVD vorgelegt. Die Ästhetik der Bühnenproduktion unter der Re-gie von Sven-Eric Bechtolf eröffnet hier ganz andere Welten, diediesem Werk jedoch sehr gerecht werden. Obgleich sich alleProtagonisten als kongeniale Sängerdarsteller beweisen, stehthier doch kein einziger Star, sondern ganz klar die Ensemble-leistung im Vordergrund. Und das von Franz Welser-Möst ge-leitete Orchester des Opernhauses Zürich fügt sich nahtlos indieses Konzept ein. Eine uneingeschränkt zu empfehlende, se-hens- und hörenswerte Produktion der unvollendet hinterlas-senen Oper (mit der Musik der Lulu-Suite als Abschluss deszweiten Aufzugs). GJJOpernhaus Zürich 2002, Inszenierung: Sven-Eric BechtolfAikin, Kallisch, Muff u. a., Chor und Orchester des Opern-hauses Zürich: Welser-Möst. TDK DV-OPLULU

Die Rückkehr des Grauens: Die Walküre aus StuttgartDem Beiheft entnehmen wir, dass Christof Nels Regiearbeitwie er sagt mit dem „Material von heute arbeitet“. Leider trägter aber eher die Ergüsse von gestern auf. Denn im Gegensatzzur harmlosen Berliner Rekonstruktion der Schinkelschen Zau-berflöte erweckt Nel in Stuttgart die wohl unerfreulichste allerbereits mumifizierten Kunstformen – das Musiktheater derachtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Nach drei Ak-ten mit unappetitlichen Kostümen und schäbigen Requisitenbricht die sinnentleerte Brünnhilde am Küchentisch sitzend vonTeelichtern umlodert zusammen. Robert Gambill singt Sieg-mund mit reichlich gestoßener Höhe und mäßiger Stimm-schönheit, die sich allerdings mit Angela Denokes schlankem,leuchtenden Sopran gut mischt. Das Staatsorchester Stuttgartbegleitet solide, leider ohne die nötige dunkle Wucht in denStreichern.Am Ende bleibt die bestürzende Erkenntnis, dass diezusätzlichen Möglichkeiten dieser DVD nur theoretisch die ei-ner CD übersteigen. PSpStaatsoper Stuttgart 2002/2003, Inszenierung: Christof Nel.Gambill, Rootering, Behle, Jun, Denoke u.a., Staatsorche-ster Stuttgart: ZagrosekTDK DV-OPRDNW

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BÜCHER>1 Elisabeth Schmierer: Komponisten-PorträtsWann, wo und wie hat Giuseppe Tartini eigentlich gelebt? Undhatte er tatsächlich eine so markante Nase wie es der eineoder andere Geiger im Orchestergraben munkelt? Antwortenauf diese Fragen und vieles an zusätzlichen Informationen be-kommt man in dem neuen Panorama der Komponisten vonReclam. Von Guillaume de Machaut bis Adriana Hölszky stelltElisabeth Schmierer 175 Komponistinnen und Komponistenaus 650 Jahren Musikgeschichte vor. Dabei ist jeder Personmindestens eine Doppelseite gewidmet, auf der das Bild (dasin dem einen oder anderen Fall schon mehr ausdrückt als tau-send Worte) und der musikalische Lebenslauf des Komponistenim knappen Porträt gegenübergestellt sind. Nicht nur für Schü-ler und Studenten, sondern auch für jeden anderen Musikinte-ressierten ein – dank der sorgfältigen Recherche ElisabethSchmierers – wertvoller Band. EHStuttgart: Philipp Reclam jun. 2003. 400 S., ISBN 3-15-018268-9., 9,40 Euro

>2 Wolf Wondratschek: MaraMara heißt das Instrument des Cellisten Heinrich Schiff. Aus sei-ner Perspektive, einer weiblichen Seele im hölzernen Körper(auch wenn Mara das von sich weist: „Ich eine Frau? Sehr wit-zig, wirklich!“), erzählt Wolf Wondratschek, was einem Stradi-vari-Violoncello im Laufe seines Lebens so alles zustoßen kann.Ausführlich recherchiert entsteht ein ganz anderes Musikbuch:provokativ, kurzweilig, interessant. Und so häufig ist die Musikja nicht das zentrale Thema in der Literatur. Also auch dies:eine lohnende Lektüre. KHStuttgart: Hanser 2003. 208 S., ISBN 3-446-20361-3,17,90 EUR

>3 Klaus Beckmann: Repertorium Orgelmusik 1150-2000Die Fleißarbeit, die in diesem opulenten Nachschlagewerksteckt, ist bewundernswert. Auf rund 1000 Seiten hat KlausBeckmann einen „repräsentativen Querschnitt und eine ak-tuelle Bestandsaufnahme historischer wie zeitgenössischerKompositionen für die Orgel“ erstellt. Mehr als 10.450 Kom-ponisten aus 58 Ländern hat er in der dritten Auflage diesesStandardwerks erfaßt. Die Kategorie „Orgel + Instrument/e“ er-scheint erstmals in einem eigenen zweiten Band. Mit Kurzbio-graphien der Komponisten und Angaben zur Edition versehen,ist das geographisch und chronologisch gegliederte Reperto-rium für Theorie und Praxis der Orgelmusik ein unersetzlichesHilfsmittel. SVMainz: Schott 2001. Bd. 1: 1062 S., ISBN 3-7957-0500-2,56,- Euro; Bd. 2: 220 S., ISBN 3-7957-0501-0, 24,95 Euro

>4 Helga Kuschmitz: Herbert Kegel – Legende ohne Tabu.Ein Dirigentenleben im 20. JahrhundertHerbert Kegel war eine der herausragenden Gestalten im Mu-sikleben der DDR. Von 1949 bis 78 wirkte er beim Rundfunk inLeipzig, zunächst als Chorleiter, später als Dirigent und Chef-dirigent des Großen Rundfunkorchesters, des Sinfonieorches-ters und des Rundfunkchores. Danach war er Chefdirigent derDresdner Philharmonie, die er bis zu seinem Tod 1990 als Gast-dirigent leitete. Helga Kuschmitz beleuchtet den Lebenswegder Dirigenten-Legende auch von weniger bekannten Seiten.Die Biographie ist sehr gut ausgestattet mit umfangreichemBildmaterial und Abbildungen sowie einem sehr ausführlichenAnhang mit Programm- und Repertoireliste, Diskografie undKritikauszügen. Dem Band ist eine CD mit Musikbeispielen so-wie einem Probenmitschnitt beigelegt. DKAltenburg: Kamprad 2003. 160 Seiten, 1 CD,ISBN 3-930550-27-X, 29,80 Euro

>5 Vitaly Margulis: Bagatellen op. 9. Aphorismen und Ge-danken eines Pianisten„Unwiderstehlich“ fand Martha Argerich das Buch ihres ukrai-nischen Kollegen Vitaly Margulis. Und das ist die treffende Cha-rakterisierung. Wo immer man es aufschlägt, findet man inter-essante Einsichten, kleine Bosheiten und tiefe Weisheiten. ObPianisten-Kollegen (fast jeder Pianist ist zufrieden mit seinerMusikalität und unzufrieden mit seiner Technik), Pädagogen(wenn ein Lehrer behauptet, das exakte Tempo einer Alleman-de zu kennen, liegt er beim Tempo der Courante sicher ge-nauso falsch) das Klavier (auf einem Schlaginstrument wiedem Flügel...) oder Musikwissenschaftler (es gibt große Leh-rer der historischen Aufführungspraxis, die selbst Bach oderMozart lehren würden, wie man Bach oder Mozart spielt): Siealle werden zum Ziel eines außergewöhnlich scharfen Blicks,der mit Humor, Verständnis und Liebe zur Musik enthüllt, wases mit der Musik und den Musikern auf sich hat. Ach was, eheich jetzt auch noch die restlichen Aphorismen zitiere: LesenSie es doch lieber selbst! KHFreiburg: Rombach 2003. 231 S., ISBN 3-7930-9365-4,16,00 Euro

>6 H. Opitz (ed.): International Music Dictionary 2004/2005Suchen Sie ein Orchester oder Opernhaus? Wollen Sie wissen,wie Sie ein Festival in Andorra oder Neuseeland erreichen?Brauchen Sie eine Übersicht von Musikwettbewerben, -hoch-schulen, Archiven, Stiftungen oder Radiosendern? Im Interna-tional Music Dictionary werden Sie bestimmt fündig. Das um-fangreichste Handbuch seiner Art enthält über 40.000 Adres-sen – ein unentbehrliches Hilfsmittel für alle, die Informationenaus der Welt der Klassischen Musik benötigen! KHMünchen: Saur 2004. 1079 S., ISBN 3-598-11600-4,348,00 EUR

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• Mi., 10. März 2004, 19 Uhr...............„BALLETT-GALA” mit der John Cranko Schule StuttgartBallettschule des Württembergischen Staatstheaters/Staatliche Ballettakademie miteinem Solo-Paar des Stuttgarter Balletts, Ballettintendant: Reid Anderson.

• Sa., 03. April 2004, 20 Uhr...............„2. BALLETT-GALA” mit der Royal Ballet School LondonLeitung: Stephen Greenston, StuttgartGraduate Tour to Germany

• So., 08./15./22. und.............................„2. INTERNATIONALE SINDELFINGER SOMMERSERENADEN”29. August 2004 mit Klaviermusik und Lyrikjeweils 18 Uhr, Kleiner Saal Produktion Dr. Christoph Ewers, Dieter Hülle und Hartmut Junker, SVG

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Aachen 13.03. Nicolai: Die lustigen Weiber vonWindsor. Hulin, von Orlowsky

Altenburg 28.03. Mozart: Le nozze di figaro. NN,Blüher

Annaberg 14.03. Britten: Albert Herring. Vardigans,Lehner

Augsburg 20.03. Kálmán: Die Herzogin von Chicago.Bihlmaier, Mittmann

Baden-Baden 05.03. José Carreras: Eine musikalische Reise

20.03. Mahler Chamber Orchestra:Harding

21.03. Bruckner: Sinfonie Nr. 7.zu Guttenberg

27.03. Berlioz: Requiem. Sylvain Cambreling

BerlinDeutsche Oper 27.02. Strawinsky: Der Feuervogel

(Ballett). Tamayo, Scholz27.03. Puccini: Das Mädchen a. d. golde-

nen Westen. Thielemann, NemirowaKomische Oper 06.03. Händel: AlcinaPhilharmonie 26.02. Janá`cek. Vogt, Berl. Phil: Bäumer

04.03. Bartok. Aimard, Berl. Phil.: Rattle17.03. Bartok. Kremer, Bashmet, Berl.

Phil.: BoulezStaatsoper 07.03. Prokofjew: Cinderella (Ballett). Ähn,

Malakhov

Zeitfenster – Biennale Alter Musik 27.03. – 04.04.27.03. Konzerthaus für Kinder28./29. 03. Mozart: Die Entführung aus dem Serail.

Akademie für Alte Musik30.03. Teufelsgeiger. Andrew Manze, David Gordon31.03. Klang der Ferne. Lislevand, Sabbagh01.04. Teufelgeiger. Fabio Biondi, Sergio Comei02.-04.04. Das Orpheusprojekt. Nach einer Oper von

Reinhard Keiser. Capella Orlandi: IhlenfeldtMärzMusik 18.03. – 28.03.19./20.03. Ives & Consequences22.03. QuerKlang – Experimentelles Komponieren

in der Schule22.03. Nono. Clemens Merkel, Violine, Wolfgang

Heiniger, Klangregie27.03. Neue Musik auf Alten Instrumenten28.03. Nova Ars Nova

Bielefeld 28.02. UA Murta: Starry Messenger.Musical. Murta, Rabenalt

Bonn 28.03. Rameau: Dardanus.25.02. Concerto Köln29.02. Beethoven Orchester: Dieskau19.03. Zemlinsky, Ravel, Schnittke.

Beethoven Orchester: Kofman21.03. Solistenkonzert des Deutschen

MusikwettbewerbsBrandenburg 17.02. Hiller: Tranquilla Trampeltreu, die

beharrliche Schildkröte. Helmrath,Wright. (musikalische Fabel)

Braunschweig 27.03. Verdi: La Forza del destino. NN,Wünsch

Bremen 27.03. Wagner: Tannhäuser. Renes, KnabeBremerhaven 06.03. Mozart: Don GiovanniChemnitz 27.03. Offenbach: Hoffmanns

Erzählungen. Bollon, Siegert

Kurt-Weill-Fest Dessau 27.02. – 07.03.27.02. Street Scene28.02. Christine Schäfer, Palast Orchester: Raabe29.02. Minguet Quartett

Musiktheaterpremieren und KonzerteIN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND DER SCHWEIZ Reihenfolge der Namen bei Opern: Komponist: Titel. musikal. Leitung, Regie bzw. ChoreografieReihenfolge der Namen bei Konzerten: Komponist: Titel. Solisten, Orchester: DirigentUA = Uraufführung, DE/ÖE/SE = Deutsche/Österreichische/Schweizerische Erstaufführung,ÜN = Übernahme. Alle Angaben ohne Gewähr.

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o?Musiktheaterpremieren und KonzerteIN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND DER SCHWEIZ Reihenfolge der Namen bei Opern: Komponist: Titel. musikal. Leitung, Regie bzw. ChoreografieReihenfolge der Namen bei Konzerten: Komponist: Titel. Solisten, Orchester: DirigentUA = Uraufführung, DE/ÖE/SE = Deutsche/Österreichische/Schweizerische Erstaufführung, ÜN = Übernahmealle Angaben ohne Gewähr

Anzeigenschluss: 02.03.2004 50 crescendo 01 2004

01.03. Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny05.03. Sinfonie der Großstadt07.03. Vogler Quartett

Dresden 21.02. Berg: Wozzeck. Albrecht,Baumgarten

18.02. Glass: In the penal colony. Lüdicke,Ludwig

Dortmund 07.03. Verdi: Nabucco. Fagen. WilkensDüsseldorf 07.03. Monteverdi: L’incoronazione di

Poppea. Stoehr, LoyDuisburg 26.03. Prokofjew: Die Liebe zu den drei

Orangen. Chien, BessonEisenach 21.02. Pechuel zu Schostakowitsch: Der

Widerspenstigen Zähmung.Wappler, Pechuel (Ballett)

20.03. Lortzing: Der Wildschütz. Eichhorn,Kuntze

Erfurt 13.03. Janá`cek: Jenufa. Prokopetz, HailerErlangen 18.02. Purcell: King ArthurEssen 13.03. Mascagni: Cavalleria rusticana /

Leoncavallo: I Pagliacci. NN,Joosten

Flensburg 03.04. Puccini: Madame Butterfly. Liao,Höferl

Frankfurt 29.02. Wagner: Parsifal. Carignani (konzertant)

28.03. Händel: Ariodante. Marcon, FreyerFreiburg 28.02. Rameau: Dardanus. von der Goltz,

Krupa04.03. Klavierabend Hélène Grimaud

Gelsenkirchen 07.03. Zemlinsky: Eine florentinische Komödie / Puccini: Gianni Scicchi.Wildner, Kaegi

Gießen 06.03. Mozart: Cosi fan tutte. Spierer,Polixa

Görlitz 28.02. UA Schneider: Bahnwärter Thiel.Stier, Stiehl

Hagen 28.02. Janá`cek. Katja Kabanowa. Hermus,Friedemann

Halle 28.02. Händel: Geburtstagskonzert26.03. Flotow: Martha. Knauff, Misgaiski

Hamburg 22.02. Keiser: Der lächerliche Prinz Jodelet. De Marchi, Laufenberg

Musikhalle 04.03. Alfred Brendel, Klavier11.03. Mutter, Oslo Philh. Orch.: Previn

Hannover 22.02. Purcell: Evening Hymn. Junghänel,Watanabe

Hildesheim 06.03. Verdi: Ein Maskenball. Seitzer,Lichtenberg

Hof 12.03. Gounod: Margarethe. Goerke,Fallheier

Innsbruck 29.02. Berlioz: Béatrice et Bénédict.Schmöhe, Fassbaender

14.03. Donizetti: L’elisir d’amore.Klinkhardt, Ulz

Kaiserslautern 06.03. Strauß: Wiener Blut. Weinmeister,Rochell

10.03. Schönberg: Pierrot Lunaire / Poulenc: Le bal masqué. Wyzik,Zimmermann/Zander

Karlsruhe: Händelfestspiele 21.02. – 01.03.21.02. Keiser: Die römische Unruhe oder Die

edelmütige Octavia. Spering, Peters01.03. Händel: Brockes-Passion. Oratorienchor &

Kammerphilharmonie Karlsruhe: Wiebusch2./24./26.02. Händel: Giustino

Karlsruhe 13.03. UA Nyman: Man and boy: Dada.Heinzel, Tannenbaum

Kassel 13.03. Prokofjew: Die Liebe zu den drei Orangen. Paternostro, Gilmore

Kiel 06.03. Mozart: Don Giovanni. Fritzsch,Ackermann

Koblenz 05.03. Schönberg: Gurre-Lieder.Staatsorch. Rhein. Philharmonie: Lü

13.03. Tschaikowsky: Eugen Onegin.Marik, Haugk

Krefeld 28.02. Haydn: Die Welt auf dem Mond.Bergius, Bidlingmaier

Landshut 05.03. Ibert: Angélique / Poulenc: Die Brüste des Tirésias. Dominguez-Nieto, Schwab

Leipzig 13.03. Verdi: Aida. Angueloy, Engel27.03. Abraham: Die Blume von Hawaii.

Hornef, von Götz19.02. Bach, Schumann. Gewand-

hausorchester, -Chor: Herreweghe26.02. Ravel. Gewandhausorchester:

Zinman19.03. Strings of Fire20.03. Strings of Fire28.03. Klavierkonzert zum 70. Geburtstag

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Magdeburg Telemann-Festtage 09.03. – 14.03.10.03. Eröffnungskonzert11.03. Der Tag des Gerichts. Arnold Schönberg

Chor Wien, Concentus musicus Wien:Harnoncourt

13.03. Parkrundgang mit Wandelkonzert

Mannheim 15.02. Wagner: Tristan und Isolde. Fischer,Schwab

21.03. Verdi: Simone Boccanegra. Dovico,Mouchtar-Samorai

Meiningen 12.03. Haydn: Die Schöpfung. Hoff, MeyerMünchenGärtnerplatzth. 22.02. Kálmán: Gräfin Mariza. Kowalewitz,

KöpplingerPrinzrgth. 18.03. Flaherty: Lucky Stiff.

Musical Comedy (Bayerische Thea-terakademie)

Philharmonie 24.02. Nigel Kennedy, ViolineMünster 28.02. Verdi: Don Carlo. Humburg, HilsdorfNürnberg 06.03. UA Hiller/Mitterer: Wolkenstein. Ein

Minnesang. Ventura, AdlonOsnabrück 20.02. Hindemith: Mathis der Maler.

Bäumer, MünstermannPassau 27.03. Straus: Die lustigen Nibelungen.

Coleman, NewportRadebeul 13.03. Lortzing: Zar und Zimmermann.

Preu, Kupich

Regensburg 26.03. Glanert: Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung. Rumstadt,Godefroid

Rostock 13.03. zu Einhorn/Chausson/ Schulhoff/Grieg: Voices of Light (Ballett). NN, Fedianin

Saarbrücken 07.03. Wagner: Der fliegende Holländer.Carulli, Dew

Salzburg 13.03. Mozart: Le nozze di figaro. Röhrig,Hochstraate

Aspekte Salzburg 25.02. – 04.03.27.02. Borges u. d. Musik v. Buenos Aires

Ensemble Encuentros29.02. Krenek, Klein, Strobel u.a.

Aspekte Neue Musik Ensemble04.03. Breccia Projekt, Ensemble Dynamis

Schwerin 02.04. Strauß: Der Zigeunerbaron.Pitschmann, Lin

Sindelfingen 06.03. Oliver Kern, Klavier. Galakonzert zum 175. Geb. von Bösendorfer

Stuttgart 13.03. Mozart: Die Zauberflöte. Zagrosek,Konwitschny

Trier 13.03. Lloyd Webber: Jesus Christ Superstar. Dénes, Reitmeier

WienVolksoper 09.03. UA Madia: Nudo (Tanzstück)Stephansdom 27.03. Mendelssohn: Elias. Wiener

DomchorWiesbaden 13.03. Mussorgksi: Boris GodunowZürich 21.02. Offenbach: Die Großherzogin von

Gerolstein. Harnoncourt, Flimm12.03. Rossini: La pietra del paragone.

Barthel, Peter14.03. Händel: Radamisto. Christie, Guth

Zwickau 12.03. Flotow: Martha

Vorschau 02Das nächste crescendo erscheint am 02. April 2004. Wir treffen u. a. den Pianisten Martin Stadtfeld, den Countertenor Matthias

Rexroth und machen einen Besuch im Leipziger Gewandhaus, wo im März das Strings of Fire Festival stattfindet.

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