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IHRCM - Institute für Human Resource & Change Management
Einheit 3Kompetenzorientiertes Management,
organisationale Routinen, Wissensmanagement
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Grundlagen zu strategischem Kompetenz-management: RbV, KbV, Regeln und Routinen
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• Beabsichtigte Strategie: A priori Richtlinien zur Lösung zukünftiger Entscheidungsprobleme
• Realisierte Strategie: Tatsächlich ergriffene Maßnahmenbündel
• Während Strukturen und Qualifikationen noch (eher) messbar und direktiv beeinflussbar sind, tragen Aspekte wie Unternehmenskultur und Mikropolitik dazu bei, dass Strategien kontinuierlich weiterentwickelt werden
1. Geplante, emergente und realisierte Strategie
Nicht jeder strategische Plan wird umgesetzt; nicht jede Managementhandlung ist strategisch geplant
Realisierte Strategie
Emergente, ungeplante Strategie
nicht realisierte Strategie
Beabsichtigte Strategie
Geplante Strategie
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Im Rahmen von Strategieentwicklungsprozessen gilt es, S (strengths), W (weaknesses), O (opportunities) und T (threats) gleichermaßen zu berücksichtigen
2. Die SWOT Logik
Stärken Schwächen
Chancen Gefahren
Interne Analyse
Externe Analyse
SWOT Analyse Interne Analyse
Stärken (S) Schwächen (W)
Ex-terne
Ana-lyse
Chancen (O)
S-O: Stärken nutzen, um Chancen zu ergreifen
W-O: Schwächen eliminieren, um Chancen zu nutzen
Gefahren (T)
S-W: Stärken nutzen, um Gefahren zu reduzieren
W-T: Verteidi-gungsstrategien entwickeln, um wenig Angriffs-fläche zu bieten
• Ressourcen- und Umweltaspekte werden in SWOT-Analysen gleichermaßen berücksichtigt
• Auf Basis der Analyse werden Strategien entwickelt um Stäken auszubauen, Schwächen zu reduzieren, Chancen zu nutzen und Bedrohungen zu umgehen
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3. Die Grundzüge des Market-based view: Branchenattraktivität
Im Rahmen des MbV wird davon ausgegangen, dass die Positionierung des Unterneh-mens in einer attraktiven Branche die stabilste Basis für Wettbewerbsvorteile darstellt
Industrielle Beziehungen/
Politik
Lieferanten Rivalität unter Anbietern
Abnehmer Potenzielle Neuanbieter
Substitutions-produkte
Attraktivität eines Geschäftsfeldes
Vgl. Steinmann, H. & Schreyögg, G. (2005): Management, 6. Aufl., Gabler.
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3. Die Grundzüge des Market-based view: Positionierung
Hinsichtlich der Positionierung innerhalb einer Branche lassen sich verschiedene Strategien voneinander abgrenzen
Kostenschwerpunkt-strategie
Wettbewerbsvorteil: niedrige Kosten
Ziel: Kosten-günstigstes Unternehmen in der Branche
Differenzierungs-strategie
Wettbewerbsvorteil: besonderes Angebot
Ziel: Einzigartigkeit; Abgrenzung gegenüber den Mitbewerbern
Fokussierungs-strategie
Wettbewerbsvorteil: Fokussierung
Ziel: Effizienz durch Setzen von Schwerpunkten
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• Der Resource-based View löste im Laufe der 1980er Jahre den bis dahin vorherrschenden Market-based View als dominierendes Paradigma im Strategischen Management ab.
• Grundaussage: Ressourcenkombinationen stellen die Grundlage für Unternehmenserfolg dar (auch empirisch getestet).
• Als Ressourcen werden jene Produktionsfaktoren verstanden, die
• wertvoll (Valuable) Strategieumsetzung
• rar (Rare) nicht für andere Unternehmen zugänglich
• nicht imitierbar (Inperfectly imitable/inimitable) durch Imitationsbarrieren geschützt
• und nicht-substituierbar sind (Non-substainable) nicht anders ersetzbar sind.
• Diese Ressourcen (oder Ressourcenbündelungen) gilt es durch den Aufbau von Imitationsbarrieren (kausale Ambiguität, Ressourcenakkumulationseffekte, Historizität/ Pfadabhängigkeit, Exklusivität) langfristig abzusichern.
Im Rahmen des RbV wird davon ausgegangen, dass die Ressourcenbasis des Unternehmens die stabilste Basis für Wettbewerbsvorteile darstellt
Vgl. weiterführend zum RbV: Barney, J (1991): Firm Resources and Sustained Competitive. Advantage, Journal of Management, 17, 99-120.
4. Die Grundzüge des Resource-based view (1)
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Peteraf (1993) identifizierte vier Grundpfeiler des Wettbewerbserfolges aus ressourcenorientierter Perspektive
Vgl. Peteraf, M. A. (1993): The Cornerstones of Competitive Advantage: A Resource-Based View, Strategic Management Journal, 14: 179-191.
4. Die Grundzüge des Resource-based view (2)
Ressourcenheterogenität- Ressourcen sind ungleich unter den Wettbewerbern
verteilt
Ressourcenimmobilität - Ressourcen sind oder
eingeschränkt zwischen Unternehmen transferierbar
Wettbewerbs-beschränkungen ex ante- Märkte sind nicht perfekt.
Wettbewerbsvorteile entstehen durch Weitblick
oder Glück
Wettbewerbs-beschränkungen ex post
- Generierte Wettbewerbsvorteile müssen
vor Duplikation geschützt werden
nachhaltiger Wettbewerbserfolg
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Diverse Isolationsmechanismen (Imitationsbarrieren, Wettbewerbsbeschränkungen ex post)
4. Die Grundzüge des Resource-based view (3)
Requirement for Imitation Isolating Mechanisms
Identification
Incentives for Imitation
Resource acquisition
Diagnosis
Obscure superior performance
Deterrence: sigmal aggressive intentionsPreemption: exploit investment oppertunities
Causal ambiguity
Base competitive advantage on resources and capabilities that arecinimitable
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Der Ressourcenbegriff ist von einzelnen Autoren sehr unterschiedlich gefasst. Zentral sind die Fähigkeiten Nutzen aus den Ressourcen zu ziehen
4. Die Grundzüge des Resource-based view (4)
• Ressourcen können unterschiedlich gefasst werden („was eine Organisation hat“ vs. „was eine Organisation kann“) Differenzierung zwischen tangiblen und intangiblen Ressourcen
• Kompetenzen (capabilities / routines) als Fähigkeiten tangible und intangible Ressourcen zu kombinieren und Nutzen daraus zu ziehen
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Unterschiedliche Ressourcenarten bilden die Grundlage wettbewerbskritischer Kompetenzen
4. Die Grundzüge des Resource-based view (5)
Organizational Capabilities
Industry Key Success FactorsStrategyCompetitive
Advantage
Tangible- Financial (cash, securities)- physical (plant, land, equipment, mineral reserves)
Intangible- Technology (patents, copyrights, trade secrets)- Reputation (brands)- Culture
Human- skills / know-how- Capacity for communi-cation and collaboration- Motivation
Resources
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• Resource-based view: Gemäß der Logik des RbV bauen Wettbewerbsvorteile auf Unternehmensressourcen auf, die bestimmte Attribute erfüllen müssen
• Knowledge-based view: Vertreter des KbV sehen in Wissen die zentralste Ressource von Unternehmen. Im wesentlichen seien es somit vor allem wissensbasierte Ressourcen, die zu Wettbewerbsvorteilen führten
• Kernkompetenz Ansatz: Kernkompetenzen resultieren aus langfristigen organisationalen Lernprozessen in denen Ressourcen gebündelt werden. KK sind in der Unternehmenskultur verankert und deshalb schwer zu imitieren. KK sollen einen wesentlichen Beitrag zum wahrgenommenen Kundennutzen leisten und den Zugang zu einer Vielzahl an Märkten ermöglichen
• Dynamic Capabilities Ansatz: Dynamic Capabilities stellenbesondere Routinen (also auch Ressourcen) von Unternehmen dar. Durch Dynamic Capabilities können Unternehmen ihre Ressourcenbasis verändern (Lernen) und so mit Umweltveränderungen Schritt halten
6. Derivative Ansätze des RbV
Aufbauend auf der Grundlogik des RbV haben sich in jüngerer Vergangenheit weitere Ansätze entwickelt.
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Kernkompetenzen sind tief in der Organisationskultur verankert und damit – auch wenn sie identifizierbar sind – kaum zu imitieren
7. Der Kernkompetenz Ansatz (1)
• Kernkompetenz: Netzoptimierung, Flugzeugeinsatz
• Kundennutzen/Produkte: billige Tickets
• Kernkompetenz: Finanzressourcen, Integrationskompetenzen
• Kundennutzen/Produkte: integrierte Softwarelösungen, Programme mit einheitlichen Standards
• Kernkompetenz: Mikroelektronik
• Kundennutzen/Produkte: Produktinnovation, Setzen neuer technologischer Standards
• Kernkompetenzen sind pfadabhängig, inimitierbar und ermöglichen das Generieren hohen Kundennutzens. Sie sind auf eine Vielzahl von Leistungen/Märkten übertragbar, erlauben nachhaltige Differenzierung vom Wettbewerb und bilden damit die Grundlage von Wettbewerbsvorsprüngen
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Carborundummining
Sandpaper
Scotchtape
Road signs& markings
Post-it notes
Audio tape
Surgical tapes& dressings
Videotape
Acetate film
Floppy disks & data storage
products
Pharmaceuticals
Housewares/kit-chen products
Abrasives AdhesivesNew-product
development &introduction
Thin-film technologies
PRODUCTS
CAPABILITIES
Materials sciences
Health sciences
Microreplication
Flexiblecircuitry
Kernkompetenzen können Grundlage für verschiedene Produkte/Services sein.
7. Der Kernkompetenz Ansatz (2)
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• Der KbV stellt eine Weiterentwicklung des RbV dar. Im Fokus stehen Wissen und Kompetenzen von Organisationen
• Die empirische Forschung bestätigt, dass Wissen (bzw. organisationalen Kompetenzen) eine bedeutsame Rolle bei der Generierung von Wettbewerbsvorteilen zukommt
• Im Zentrum des KbV: Umgang mit organisationalen Wissensbeständen und Kompetenzen. Auseinandersetzung mit Wissen erfolgt schon lange. Boom (Managementmode?) des Wissensmanagements seit Mitte der 1990er Jahre.
• Zentrale Anwendungsgebiete der Forschung: (1) Wissensgenerierung, (2) Wissenstransfer (intern und unternehmensübergreifend), (3) Wissensintegration und –speicherung
• Mit unterschiedlichen Formen von Wissen sind unterschiedliche Wissensmanagementaktivitäten verbunden
Im Rahmen des KbV wird davon ausgegangen, dass Wissen die bedeutsamste organisationale Ressource mit strategischem Wert darstellt
8. Der Knowledge-based view
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• Routinen und Regeln sind die kleinsten „Bausteine“ von Organisationen
• Routinen (routines) und Kompetenzen (capabilities) sind insofern die Grundbausteine organisationalen Handelns, als sie es Organisationen erst ermöglichen Nutzen aus ihren Ressourcen zu ziehen
• Routinen stellen wiederholbare Verhaltensmuster von/in Organisationen dar. Metaphern zur Versinnbildlichung der Bedeutung von Routinen. Routinen als...
• ... Programme (Cyert & March, 1963)
• ... Gene der Organisation (Nelson & Winter, 1982)
• ... Gewohnheiten der Organisation (Nelson & Winter, 1982)
• ... organisationale Grammatik (Pentland & Rueter, 1994)
9. Organisationale Routinen (1)
Organisationale Routinen sind (zusammen mit organisationalen Regeln) quasi die Grundbausteine von Organisationen.
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9. Organisationale Routinen (2)
In Organisationen laufen eine Vielzahl von Routinen parallel ab. Musterhaftes Verhalten ermöglicht erst das komplexe Zusammenspiel unterschiedlicher Aktivitäten
Marketing
Produktentwicklung
Markter-schließung
TrainingVerkauf
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• Wiederholbarkeit: Routinen laufen immer wieder in Organisationen ab
• Kollektive Natur: Routinen sind kollektive Phänomene. An der Ausführung von Routinen sind in der Regel mehrere Individualakteure (Menschen) beteiligt. Die sich an unterschiedlichen Orten aufhalten können
• Prozesshaftigkeit: Routinen sind stets „unfinished work in progress“. Sie entstehen durch Ausführung. Je öfter eine Routine in der Vergangenheit ausgeführt wurde, je regelmäßiger sie ausgeführt wurde und je höher der Zeitdruck zur Ausführung, desto wahrscheinlicher wird auf bestehende Routinen zurückgegriffen
• Kontextspezifität: Routinen sind oft an den Kontext in dem sie ausgeführt werden angepasst. Der Transfer von Routinen ist dadurch evtl. schwierig.
• Pfadabhängigkeit: Die zukünftige Entwicklung einer Routine ist von ihrer vergangenen Entwicklung abhängig. Frühe Entscheidungen prägen die weiteren Entwicklungsmöglichkeiten einer Routine
• Auslöser: Routinen werden ausgelöst. Routinen können durch Individualakteure oder extern ausgelöst werden
9. Organisationale Routinen (3)
Routinen stellen wiederholbare, prozessuale, kontextspezifische und pfadabhängige Verhaltensmuster von Organisationen dar, die durch Auslöser in Gang gesetzt werden
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• Koordination und Kontrolle: Routinen ermöglichen konsistentes, simultanes Verhalten in Organisationen (gleichzeitig an einem Strang zu ziehen). Routineverhalten lässt sich auch leichter überwachen als nicht-routinisiertes Verhalten
• Komplexitätsreduktion: Routinen ermöglichen es, dass auf wiederholt auftretende Situationen nicht stets neue Reaktionsmuster entwickelt werden müssen. Dadurch kann die Aufmerksamkeit auf ungewöhnliche Ereignisse fokussiert werden
• Unsicherheitsreduktion: Routinen erleichtern den Umgang mit Unsicherheit indem standardisierte Verhaltensmuster nahegelegt werden
• Wandel vs. Stabilität: Routinen sichern die Stabilität (und das Bestehen) von Organisationen und tragen gleichzeitig zur Veränderung von Organisationen bei (bzw. sind darauf ausgerichtet)
• Wissensspeicherung: Routinen stellen quasi die „Synapsen“ des organisationalen Gedächtnisses dar. Routinen fungieren insbesondere für implizites Wissen als Wissensspeicher
9. Organisationale Routinen (4)
Routinen erfüllen eine Reihe von Funktionen: Sie dienen der Koordination und Kontrolle, reduzieren Komplexität und Unsicherheit und tragen zu Wandel und Stabilität bei
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• Ostensive Aspekte: Das abstrakte Idealbild einer Routine; strukturiert die kollektive Erwartung (wie sollte ein Prozess ablaufen)
• Performative Aspekte: Die konkrete Umsetzung einer Routine; äußert sich in der individuellen Praktik (wie läuft ein Prozess tatsächlich ab)
• Artefakte: formeller Regelrahmen; Regeln und Dokumentationen, die den Ablauf vorhersagbar machen sollen
• Durch das kontinuierliche Zusammenspiel ostensiver und performativer Aspekte laufen Routinen wiederholt auf ähnliche Weise in Unternehmen ab (Stabilität); gleichzeitig bleiben Routinen offen für Neuerungen und „strukturellen Drift“ (Wandel)
9. Organisationale Routinen (5)
Feldman und Pentland (2003) zeigen, wie durch das Zusammenspiel ostensiver und performativer Aspekte organisationaler Routinen Wandel und Stabilität erzeugt werden
Ostensive Aspekte Performative Aspekte
Artefakte
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9. Organisationale Routinen (6)
Routinen entfalten sich im Zusammenspiel zwischen ostensiven und performativen Aspekten. Artefakte bilden den formellen Regelrahmen
Beispiel: Rekrutierung / Bewerbungsgespräch
Performative AspekteInterviewer: fragen, informieren,...Bewerber: erzählen, fragen,...
Ostensive AspekteInterviewer und Bewerber: kollektive Vorstellungen darüber, wie ein Vorstellungsgespräch abzulaufen hat (Rollenverteilung, Umgangsformen, Fragen, Kleidung)
ArtefakteLeitfaden für Interviewfragen, Stellenbeschreibung, Organisationsstrukturen
Performativer Aspekt
Ostensiver Aspekt
Artefakte
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• „History matters“: Die Entwicklung eines Unternehmens ist von der Unternehmensgeschichte abhängig
• Schneeballeffekt: Zu Beginn sind es singuläre, „kleine“ Ereignisse, die eine selbstver-stärkende Dynamik entwickeln, bis das Unternehmen in eine „Lock in“ Situation gerät
9. Organisationale Routinen (7)
Die Entwicklung organisationaler Routinen (und oftmals auch: Technologien) ist pfadabhängig; d.h. vergangene Entscheidungen prägen zukünftige Alternativen
Han
dlun
gssp
ielra
um
tkritisches Ereignis Lock-in
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• Kontextabhängigkeit kann die Replikation organisationaler Routinen erschweren
• Hier spielen sowohl spezifische (1) Unternehmenskulturen als auch (2) spezifische Landeskulturen eine wichtige Rolle
• Adaption vs. Präzision: Sollen Routinen bei Re-plikation an einen veränderten Kontext ange-passt, oder detailgetreu übertragen werden?
• Neue Kulturen andere ostensive Aspekte
• Beispiel: Japanische Automobilhersteller in den USA
• „Transplanted Organizations“: Versuch der Rekreation etablierter Routinen
• Transfer intra- und interorganisationaler Routinen
9. Organisationale Routinen (8)
Routinen sind in der Regel kontextabhängig; d.h. in den (kulturellen) Kontext, in dem sie zur Anwendung kommen, eingebettet
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• BPR bedeutet ein fundamentales Überdenken bestehender Geschäftsprozesse, um drastische Leistungsverbesserungen zu erzielen
• BPR erfordert eine Neuausrichtung bestehender Prozesse. Zu Beginn steht die Frage: „Wenn wir den Prozess neu aufsetzen müssten, wie würde er aussehen?“
• Um Geschäftsprozesse zu reorganisieren müssen sie zunächst verstanden werden. Insbesondere für komplexe Geschäftsprozesse ist dies oftmals schwierig
• Sich wiederholende Charakteristika / Aspekte von BPR:
• Kombination mehrerer Jobs zu einem
• Entscheidungsdelegation
• Schritte eines Prozesses in „natürliche Reihenfolge“ bringen
• Prozesse dort ausführen, wo es den meisten Sinn macht
• Kontrolle und Qualitätsmanagement dort einsetzen, wo es am meisten Sinn macht
• Interaktionseffekte berücksichtigen und Schnittstellen managen
9. Organisationale Routinen (9)
Routinen in ihre einzelnen Subroutinen (Prozesse) zu zerlegen steht im Fokus der Geschäfsprozessoptimierung
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9. Organisationale Routinen (10)
Routinen in ihre einzelnen Subroutinen (Prozesse) zu zerlegen steht im Fokus der Geschäfsprozessoptimierung
Anfrage eines Verkäufers an die Finanzabteilung
Überprüfung der Kreditwürdigkeit in der Finanzabteilung – Weiterleiten an die
nächste Abteilung (business practices)
Adaption des Standardformulars und Anpassung an die Kundenbedürfnisse – Zurücksenden an die Finanzabteilung
Anfrage wird vom „Pricer“ bearbeitet, der den Zinssatz errechnet
Antwortbrief wird in der Administration verfasst und an den Verkäufer verschickt
Analyse: Prozess auf die komplexesten
Anfragen abgestellt. Reaktion: Ersatz der
Spezialisten durch Generalisten
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Wissensmanagement & Wissensgenerierung
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1. Wissensmanagement: Definitionsversuche
In der Literatur existiert eine breite Vielfalt an unterschiedlichen Zugängen zum Begriff Wissensmanagement
• Wissensmanagement bildet ein integriertes Interventionskonzept, das sich mit den Möglichkeiten zur Gestaltung der organisationalen Wissensbasis befasst (Probst et al., 2006)
• Wissensmanagement bedeutet die Gesamtheit organisationaler Strategien zur Schaffung einer „intelligenten“ Organisation (Wilke, 1996)
• Wissensmanagement bezieht sich auf die Prozesse und Praktiken durch die Organisationen Wert aus Wissen generieren (Grant, 2008)
• Wissensmanagement ist eine formale, strukturierte Vorgehensweise zur Verbesserung der Generierung, Verteilung und Nutzungvon Wissen in einer Organisatin (Davenport & Prusak, 1998)
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2. Warum Wissensmanagement?
Wissen stellt eine organisationale Ressource von zentralem strategischen Wert dar. Systematisches Wissensmanagement kann zu Wettbewerbsvorteilen beitragen.
Wissensexpansion
Spezialisierung & Fragmentierung
Globalisierung
Steigende Turbulenz der
Wissensumwelt
Chancen- wissensintensive
Produkte- neue Märkte
Gefahren- rasche Wissens-
veralterung- neue Konkurrenz
Notwendigkeit von gezieltem Wissensmanagement
Quelle: Probst, G., Raub, S. & Romhardt, K (2006): Wissen managen, 5. Aufl., Gabler.
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3. Ab wann ist etwas Wissen?
„Datenfriedhöfe“ und „Informationsfluten“ sind nicht gleichbedeutend mit Wissen. Wissen baut auf dem Erkennen von Zusammenhängen auf.
Wissen
Information
Daten
Zeichen
Vernetzung
Kontext
Syntax
Zeichenvorrat
Marktmechanismen des Devisenmarktes
Devisenkurs$1 = € 0,95
0,95
„0“, „9“, „5“ und „,“
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Individuelles WissenExplizites Wissen
Individuelles dokumentierbares Wissen
(Explizites Expertenwissen, dokumentierbare Erfahrungen etc.)
Implizites Wissen
Individuelles nicht-dokumentierbares Wissen (nicht-dokumentierbare Erfahrungen)
Individuelle Lern- und Veränderungsfähigkeit
Organisationales WissenExplizites Wissen
Dokumentierte Wissensbestände der Organisation (Berichte, Patente, Informationen der IT Systeme etc.)
Implizites Wissen
Organisationskultur und Regelsysteme (Denkmodelle,
Werthaltungen, Normen)
Interaktionsmuster als Basiseinheiten von organisationalen
Routinen
4. Wissensarten: Explizites vs. implizites Wissen
Es kann zwischen individuellem und organisationalem Wissen unterschieden werden. Nicht jedes Wissen ist für die Organisation von strategischer Relevanz.
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In Bezug auf die Leistungsfähigkeit eines Unternehmens kommt der Organisationskultur als kollektiver Wissensspeicher (Regeln) die zentrale Rolle zu.
Werte und Normen(z.B. Verhaltensrichtlinien, „Ideologien“,
Maximen, Verbote, Gruppennormen)
Basisannahmen(über Umweltbezug, Wahrheit/Zeit, Wesen des Menschen, Wesen menschlicher Handlungen,
soziale Beziehungen)
Sichtbar, aber interpretationsbedürftig
teils sichtbar, teils unbewusst
unsichtbar,meist unbewusst
Symbole, Zeichen(z.B. Sprache, Rituale, Kleidung,
Umgangsformen, Strukturen, Ziele, Fähigkeiten und Fertigkeiten)
Quelle: Vgl. Schein (1984), French & Bell (1994)
5. Organisationskultur als Speicher impliziten Wissens
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6. Imitation und Replikation: Zwei Klingen derselben Schere
Imitationsmuster (das Kopieren erfolgreicher Praktiken anderer Organisationen) Replikation (interner Wissenstransfer) stellen spiegelbildliche Phänomene dar
Imitation• RbV: Nichtimitierbare Ressourcen als
Grundlage von Wettbewerbsvorteilen• Wertvolle Ressourcen müssen vor
Imitation geschützt werden• Implizites Wissen führt zu
Wettbewerbsvorteilen
Replikation• KbV: Wissen als Grundlage von
Wettbewerbsvorteilen• Wissen muss durch Replikation
(Transfer) weitergegeben werden• Explizites Wissen führt zu
Wettbewerbsvorteilen
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7. Kernprozesse des Wissensmanagements
Probst et al. (2007) identifizieren diverse „Bausteine des Wissensmanagements“ – Es handelt sich dabei um interdependente Kernprozesse
Wissens-identifikation
Wissens-bewahrung
Wissens- nutzung
Wissens-erwerb
Wissens-entwicklung
Wissens- (ver)teilung
Exploration /
Generierung Exploitatio
n /
Anwendung
Wissensziele definieren
Wissens-bewertung
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8. Baustein 1: Wissensziele definieren (1)
In einem ersten Schritt ist die Situation zu diagnostzieren. Hier steht die Frage im Mittelpunkt, welches Wissen die Organisation zur Verfolgung ihrer Vision benötigt
• Prozesse der Zieldefinition (Planung) bilden auch im Wissensmanagement den ersten Schritt (vgl. Managementprozess, organisationales Lernen)
• Zentral ist die Verknüpfung der Wissensziele mit den strategischen Zielen. Wissensziele ergänzen die „herkömmliche“ Planung
• Unterschiedliche Zielebenen sind zu berücksichtigen:• Normative Wissensziele betreffen die Ebene der grundlegenden
unternehmenspolitischen Vision sowie alle unternehmenskulturellen Aspekte• Strategische Wissensziele werden für langfristige Programme festgelegt, die zur
Erreichung der Vision entwickelt werden• Operative Wissensziele sollen die Umsetzung der strategischen Programme auf der
Ebene der täglichen Aktivitäten des Unternehmens sichern helfen• Strategische Konsequenzen des Umgangs sind zu bedenken (Wissensentwicklung
als direkte vs. als indirekte Routine)• Nützlichkeit unterschiedlicher Wissensbestände einschätzen (das Richtige lernen)
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8. Baustein 1: Wissensziele definieren (2)
3M (Minnesota Mining & Manufacturing) stellt die Weiterentwicklung und Pflege seiner Wissensbasis bewusst in den Mittelpunkt der strategischen Planungsaktivitäten
• Unternehmensnormen sind auf Innovation gerichtet• Formale Regeln und Routinen sind gestaltet, um
Kreativität zu ermöglichen (1994: 543 Patente; 60.000 Produkte auf der Basis von 100 Basis-technologien)
• Gezielte Weiterentwicklung von Technologien und gezielte Produktinnovation auf der Basis bestehender Technologien sichern den internen Zusammenhalt des Unternehmens
• Kooperation zwischen unterschiedlichen Bereichen wird gezielt gefördert (Neuproduktentwicklung durch Kombination bestehender Technologien: Safety Walk Klebebänder und Schleifmittel)
• Wissensziele sichern die Bewahrung zentraler Kompetenzen und erleichtern eine kohärente Unternehmensentwicklung
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8. Baustein 2: Wissensidentifikation (1)
Ziel der Wissensidentifikation ist es, Wissenslücken zu orten, die geschlossen werden müssen damit die Organisation ihre Wissensziele erreichen kann
Fähi
gkei
t X a
ufba
uen
Ziel
erre
ichu
ngsg
rad
inte
rn
exte
rn
???
Bereits intern vorhandenes Wissen
Extern vorhandenes Wissen
Noch nicht ex-istierendes Wissen Entwickeln
Erwerben
Verankern
Lücke 1
Lücke 2
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8. Baustein 2: Wissensidentifikation (2)
Im Zuge der Wissensidentifikation gilt es Transparenz darüber herzustellen, welches Wissen, das zum Erreichen der Wissensziele benötigt wird, wo vorhaden ist
• Herstellen interner Transparenz• Angemessene Transparenz statt vollständiger Transparenz• Transparenz über personelles (individuelle Wissensbestände) und kollektives
(Kompetenzen, Spielregeln) Wissen• Zuständigkeit für Wissenstransparenz ist selten geregelt• Explizierung von Expertenwissen ist nicht per se gut• Transparenz kann auch schaden• Transparenz hat natürliche Feinde
• Identifikation wertvoller (externer) Wissensbestände• Technologie-Scouts, Horchposten, Risikodialog• Think tanks und Universitäten• Berater und Netzwerke
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8. Baustein 2: Wissensidentifikation (3)
Wissensidentifikation kann einen notwendigen ersten Schritt zur Analyse von Geschäftsprozessen darstellen und aufzeigen, wie Routinen ineinander greifen
• Diagnose: hoher Einnahmenverlust durch Schwierigkeiten bei der Medikamenten-zulassung. Wiederholung von Prozess-fehlern
• Fragen: Wer weiß etwas über die Anforderungen? Welche Fragen werden immer wieder gestellt? Wo sind kritische Stellen im Zulassungsverfahren?
• Reaktion: Definition der FDA als Kunden. Analyse aller Schritte von der Entwicklung bis zur Zulassung. Identifikation kritischen Wissens und kritischer Schnittstellen. Abbildung auf einer Wissenslandkarte
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8. Baustein 3: Wissenserwerb (1)
Häufig ist das Wissen, das Unternehmen benötigen bereits in irgendeiner Weise extern verfügbar. Der Erwerb von Wissen ist allerdings nicht gänzlich risikofrei
• Auf externen Wissensmärkten können unterschiedliche Aktivitäten gesetzt werden:• Erwerb externer Wissensträger (z.B. Rekrutierung von Experten) • Erwerb von Wissen anderer Unternehmen (Kooperationskontinuum)• Erwerb von Stakeholderwissen (z.B. Nutzen von Schlüsselkunden, Involvoierung in
Kundenprozesse, Einbinden von Kunden in Produktionsprozesse, Wissen über die Sprache der Kunden erwerben)
• Erwerb von Wissensprodukten (z.B. Software, Blaupausen, „reverse engineering“) • Problembereiche beim Erwerb von externem Wissen
• Abwehrreaktionen gegen externes Wissen (NIH-Syndrom)• Fehlende Aufnahmefähigkeit (Absorptive Capacity)• Unsicherheit durch Potenzialcharakter von Wissensinvestitionen
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8. Baustein 3: Wissenserwerb (2)
Organisationen können sich u.a. durch Kooperationen aller Art einen Zugang zu den Wissensbasen anderer Unternehmen sichern. Das Kooperationskontinuum zeigt diesbezüglich unterschiedliche Optionen auf
Grad der Kooperation
Zugriff auf Wissens-basis des Partners
Kaptialeinsatz
niedrig
eher niedrig
selektiv
hoch
voll
eher hoch
Fusion
KaufMehrheits-beteiligung
Minderheits-beteiligung
Strategisches Netzwerk
Fallweise Kooperation
Fallweise Information
Joint-Venture
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8. Baustein 4: Wissensentwicklung (1)
Wissensentwicklung in Unternehmen spielt sich immer im Spannungsfeld zwischen Kreativität und systematischem Problemlösen ab
• Forschung und Entwicklung als ein Ansatzpunkt für Innovation in Unternehmen• Forschungskooperationen, Corporate Universities, think tanks, etc.
• Innovationsarten (Produkt-, Prozess- und Sozialinnovation) • Innovation und Kreativität werden durch Kontextsteuerung ermöglicht
• Schaffung von Freiräumen• Handlungsentlastung• Interessendeckung• Umgang mit Fehlern (psychologische Sicherheit)
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9. Ein Modell der organisationalen Wissensgenerierung
• Wissensgenerierung ist bedeutsam um auf Wandel in der Umwelt reagieren zu können bzw. um diesen selbst zu initiieren
• Innovation ist nicht lediglich Informationsverarbeitung. Neues Wissen wird durch Interaktion innerhalb der Organisation und mit der Umwelt geschaffen
• Organisationen formen sich selbst sowie ihre Umwelt im Prozess der Wissensgenerierung
• Die Konversion (Umwandlung) der unterschiedlichen Wissensarten spielt eine zentrale Rolle im Prozess der Wissensgenerierung (SECI-Prozess)
• Damit Umwandlung erfolgreich vonstatten gehen kann, muss der organisationale Kontext ideal gestaltet sein (Ba-Konzept)
• Die Basis des Wissensgenerierungsprozesses (gleichzeitig Input und Output) bilden Wissensgüter (knowledge assets), die in unterschiedlichen Formen bestehen
Nonaka und Kollegen (2003) haben in einer Reihe von Beiträgen ein Konzept zur Erklärung der Prozesse der organisationalen Wissensgenerierung entwickelt
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9. Die Wissensspirale (Das SECI-Modell)
Die Wissensgenerierung erfolgt dem SECI-Modell zufolge entlang eines Kreislaufs aus Sozialisation, Externalisierung, Kombination und Internalisierung
implizit implizit
explizitexplizit
explizit explizit
impl
izit
impl
izit
Sozialisation Externalisierung
KombinationInternalisierung
I II
I IG
GI
GO G
G GO
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9. Die Wissensspirale: Sozialisation & Externalisierung
Sozialisation bezeichnet das Übertragen von impliziten Wissen unter Individuen. Ex-ternalisierung bezeichnet den Konversionsprozess von implizitem in explizites Wissen
• Sozialisation (erzeugt sympathetisches Wissen)• Übertragung impliziten Wissens durch: Gemeinsame Erfahrung (geteilte mentale
Modelle), direkte Beobachtung, Nachahmung• Beispiel: Meister und Lehrling, Einführung neuer Mitarbeiter• Weitergabe von impliziten Wissen schwierig zu managen (intrinsische Motiva-
tion), daer zentral: Kontext, der Weitergabe fördert (Verhaltensdeterminanten)• Externalisierung (erzeugt konzeptuelles Wissen)
• Artikulation impliziten Wissens durch: Dialog, gemeinsame Reflexion, Verwendung von Metaphern und Analogien
• Beispiel: Neuproduktentwicklung, Dokumentation (Handbuch erstellen)• Externalisierung als Schlüsselfunktion zur Generierung neuen Wissens
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9. Die Wissensspirale: Kombination & Internalisierung
Kombination bezeichnet das Zusammenführen explititen Wissens. Internalisierung bezeichnet den Konversationsprozess von explizitem zu implizitem Wissen
• Kombination (erzeugt systematisches Wissen)• Verbindung einzelner Elemente expliziten Wissens zu neuem Wissen, dass
komplexer und/oder systematischer ist als die Summe der einzelnen Teile• Beispiel: Erstellen einer Wissensbilanz in einem Unternehmen, Herunterbrechen
strategischer Ziele auf Grundlage einer Unternehmensvision• Zentrale Elemente: Identifikation – Erwerb/Entwicklung – Transfer
• Internalisierung (erzeugt operatives Wissen)• Internalisierung (Verinnerlichung) von Wissen; dient der Erweiterung und
Erneuerung von impliziten Wissensbeständen der Mitarbeiter• Beispiel: Entwicklung von Routinen/Selbstverständlichkeiten in Organisationen,
Trainings• Wissen muss Anwendung finden
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9. Die Wissensspirale: Kontexte für Wissen – Das Ba-Konzept
Mit dem Konzept des Ba (Raum, Platz) beziehen sich Nonaka et al. (2003) auf einen Kontext in dem Wissen geschaffen werden kann
• Bedeutung: „Ort“, „Platz“, „Raum“, „Feld“• Ba als Ort, wo Wissen entstehen, ausgetauscht und weitergegeben werden kann• BA stellt die Plattform für die Wissenskonversion (SECI-Spirale) dar. Wissen entsteht
durch Interpretation. Der (soziale, historische, kulturelle) Kontext der beteiligten Individuen stellt die Grundlage der Interpretation dar
• Ba muss nicht notwendigerweise ein physischer Ort sein (z.B. auch virtuell, mental)• Ba verändert sich kontinuierlich und wird bei Bedarf erschaffen• Ba existiert in der Form unterschiedlicher Typen die den Wissenserzeugungsprozess
unterstützen• Originating Ba (Sozialisation)• Dialoguing Ba (Externalisierung)• Systemizing Ba (Kombination)• Exercising Ba (Internalisierung)
IHRCM - Institute für Human Resource & Change Management
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9. Die Wissensspirale: Wissensgüter
Wissensgüter sind unternehmensspezifische Ressourcen, die unabdingbar sind, damit Organisationen Wert (Wissen) generieren können
Experiental Knowledge Assets
Tacit knowledge shared through common experiences
- Skills and know-how of individuals- Care, love, trust and security- Energy, passion and tension
Conceptual Knowledge Assets
Explicit knowledge articulated through images and symbols
- Product concepts- Design- Brand equity
Routine Knowledge Assets
Tacit knowledge routinized and embedded in actions and practices
- Know-how in daily operations- Organizational routines- Organizational culture
Systemic Knowledge Assets
Systemized and packaged explicit knowledge
- Documents, specifications, manuals- Database- Patents and licenses