12
Ihre Johanniter im Norden 2/2018 Jahresthema 2018 Johanniter setzen auf Kinderschutz Hamburg Das Jahr 2018 haben die Johanniter im Norden zum Jahr des Kinderschutzes ausgerufen. Sie greifen damit die bundesweite Johanniter‑Kampagne „Ich achte auf Kinder“ auf, die seit 2016 alle Haupt‑ und Ehrenamtlichen für das Kindeswohl sensibilisieren will. Ziel der Kampagne sind ausdrücklich nicht nur die Kindertagesstätten, sondern alle Bereiche der Organisation: Alle Johanniter sind dazu aufgerufen, ein wachsames Auge auf die schutzbedürftigsten Mitglieder der Gesellschaft zu werfen. Für Sandra Zitzer, Mitglied des Landesvorstands Nord, ist das Thema eine Herzensangelegenheit. Mit einem persönlichen Schreiben hat der Landesvorstand deshalb im April alle Johanniter im Norden auf die Kampagne aufmerksam gemacht. „Als Träger von bundesweit über 400 Kitas, zahlreichen Kinder‑ und Jugendhilfe‑Angeboten, einem Fahrdienst und mit einer eigenen Jugendorganisation haben wir eine besondere Verantwortung. In der Regel werden wir aktiv, wenn es bereits zu Auffälligkeiten gekommen ist, die den Ämtern oder Behörden gemeldet wurden“, erläutert Zitzer. „Wichtig ist, dass wir präventiv tätig sind und Gewalt gegen Kinder, egal ob psychisch oder physisch, so gut es geht schon im Keim erkennen, um Schlimmeres zu verhindern. Mein Ziel ist es, so viele Menschen wie möglich auf dem Weg zum aktiven Kinderschutz mitzunehmen.“ Dabei sollen die Haupt‑ und Ehrenamtlichen auch als Multiplikatoren im Familien‑ und Freundeskreis auf das Thema aufmerksam machen. Fachkräfte Kinderschutz als Rückfallebene Im Rahmen des bundesweiten Konzeptes hat der Bundesvorstand Ende November 2017 neun Johanniter aus allen Landesverbänden zu „Fach‑ Foto: www.pixabay.com

Ihre Johanniter im Norden...Kampagne aufmerksam gemacht. „Als Träger von bundesweit über 400 Kitas, zahlreichen Kinder‑ und Jugendhilfe‑Angeboten, einem Fahrdienst und mit

  • Upload
    others

  • View
    5

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Ihre Johanniter im Norden...Kampagne aufmerksam gemacht. „Als Träger von bundesweit über 400 Kitas, zahlreichen Kinder‑ und Jugendhilfe‑Angeboten, einem Fahrdienst und mit

Ihre Johanniter im Norden2/2018

Jahresthema 2018

Johanniter setzen auf Kinderschutz

Hamburg Das Jahr 2018 haben die Johanniter im Norden zum Jahr des Kinderschutzes ausgerufen. Sie greifen damit die bundesweite Johanniter‑Kampagne

„Ich achte auf Kinder“ auf, die seit 2016 alle Haupt‑ und Ehrenamtlichen für das Kindeswohl sensibilisieren will. Ziel der Kampagne sind ausdrücklich nicht nur die Kindertagesstätten, sondern alle Bereiche der Organisation: Alle Johanniter sind dazu aufgerufen, ein wachsames Auge auf die schutzbedürftigsten Mitglieder der Gesellschaft zu werfen.

Für Sandra Zitzer, Mitglied des Landesvorstands Nord, ist das Thema eine Herzensangelegenheit. Mit einem persönlichen Schreiben hat der Landesvorstand deshalb im April alle Johanniter im Norden auf die Kampagne aufmerksam gemacht. „Als Träger von bundesweit über 400 Kitas, zahlreichen Kinder‑ und Jugendhilfe‑Angeboten, einem Fahrdienst und mit

einer eigenen Jugendorganisation haben wir eine besondere Verantwortung. In der Regel werden wir aktiv, wenn es bereits zu Auffälligkeiten gekommen ist, die den Ämtern oder Behörden gemeldet wurden“, erläutert Zitzer. „Wichtig ist, dass wir präventiv tätig sind und Gewalt gegen Kinder, egal ob psychisch oder physisch, so gut es geht schon im Keim erkennen, um Schlimmeres zu verhindern. Mein Ziel ist es, so viele Menschen wie möglich auf dem Weg zum aktiven Kinderschutz mitzunehmen.“ Dabei sollen die Haupt‑ und Ehrenamtlichen auch als Multiplikatoren im Familien‑ und Freundeskreis auf das Thema aufmerksam machen.

Fachkräfte Kinderschutz als RückfallebeneIm Rahmen des bundesweiten Konzeptes hat der Bundesvorstand Ende November 2017 neun Johanniter aus allen Landesverbänden zu „Fach‑Fo

to: w

ww

.pix

abay

.com

Page 2: Ihre Johanniter im Norden...Kampagne aufmerksam gemacht. „Als Träger von bundesweit über 400 Kitas, zahlreichen Kinder‑ und Jugendhilfe‑Angeboten, einem Fahrdienst und mit

2

Titelthema

Inhalt

4 Freiwilligenbörse Die Johanniter auf der 19. Aktivoli 5 Mittagstisch Neues Küchenteam verwöhnt Senioren in Meckelfeld7 Erfolgreiche Prüfung Erste-Hilfe-Ausbilder gesucht8 Waldgruppe Wankendorf Tag des offenen Waldes 9 Flüchtlingshilfe Warder Wohnkompetenztraining gestartet10 Heldenporträt Eike Mücke: jung, männlich – Sterbe- begleiter

Herausgeber: Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. Landesverband Nord Friesenstraße 1, 20097 Hamburg Tel. 040 7344176-900, Fax 040 7344176-999 [email protected] Redaktion: Berenike Matern (verantwortlich), Antje Bastick, Maria Bönisch, Diana Günster, Wiebke Krahmer, Gül Matic, Malte Schierenberg, Sonja Schleutker-Franke Gestaltung und Satz: Lea Denzer Druck und Verlag: Hofmann Druck Nürnberg GmbH & Co. KG, Emmericher Straße 10, 90411 Nürnberg Auflage: 54.650 Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde für diese Broschüre die männliche Sprachform gewählt. Alle personen- bezogenen Aussagen gelten jedoch stets für Frauen und Männer gleichermaßen. Fo

tos:

Joh

anni

ter

kräften Kinderschutz“ ernannt. Die flächendeckende und bereichsübergreifende Achtsamkeit Kindern gegenüber ist bisher einzigartig unter den Hilfs‑ organisationen. Die ausgebildeten Fachkräfte sind über eine Notfallnummer zu erreichen und bieten Mitarbeitern und Helfern eine Rückfallebene, wenn

sie Fragen haben. Für den Norden hat Helena Hasenkamp, Fachbereichsleitung Kinder, Jugend und Freiwilligendienste, die zwölftägige Ausbildung nach § 8a SGB VIII (Sozialgesetzbuch) absolviert.

Das telefonische Beratungsangebot wird gut angenommen. Die Meldungen reichen von der Beobachtung, dass ein Kind zuhause allein vor verschlossener Tür steht, bis hin zu Fällen von eindeutiger Körperverletzung. „Wichtig ist, dass wir mit offenen Augen und Ohren durch die Welt gehen: Einem Verdacht muss immer nachgegangen werden. Bestätigt er sich, steht ein Gespräch mit den Erziehungsberechtigten an, bei dem wir diese aufklären und sie in die Verantwortung nehmen. Im Idealfall klärt sich die Situation. Sonst folgen von Fall zu Fall weitere Schritte, zum Beispiel das Hinzuziehen des Jugendamtes“, so Hasenkamp. „Im Zweifel gilt: Lieber einmal zu oft zum Hörer greifen, denn jeder Fall von Kindeswohlgefährdung ist einer zu viel!“

Erkennen, bewerten, handelnKindeswohlgefährdung hat viele Formen – von Vernachlässigung über körperliche oder seelische Misshandlung bis zum sexuellen Missbrauch. Nicht alle lassen sich einfach erkennen und bewerten. Helena Hasenkamp empfiehlt, genau hinzusehen und, wo möglich, einzugreifen oder die Polizei zu verständigen. „Sandalen im Winter, viel zu kleine Kleidung oder ungepflegtes Äußeres – das können Anzeichen von Vernachlässigung sein“, so Helena Hasenkamp. „Ein Eingreifen ist vor allem notwendig, wenn Sie zum Beispiel beobachten, dass ein Kind geschüttelt, geschlagen oder getreten wird. Das ist grobe körperliche Gewalt!“ Doch selbst die Androhung von Gewalt oder das ständige verbale Abwerten eines Kindes ist psychisch schwer belastend. „Ein afrikanisches Sprichwort lautet: ‚Um ein Kind aufzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf.‘ Ich glaube, dass das stimmt: Wir dürfen Eltern und Kinder nicht allein lassen, sondern müssen sie unterstützen, auf sie achtgeben. Kinder sind unsere Zukunft – sie dürfen uns niemals gleichgültig sein.“

Weitere Informationen zum Kinderschutz und zu den Anlaufstellen in Ihrer Region finden Sie im Internet unter www.johanniter.de/nord/kinderschutz.

Bernd, Fahrdienst (Bild ganz unten): „Es dauert eine Weile bis ich weiß, wie das Kind sich normalerweise verhält. Wenn ich nach mehreren Fahrten eine Veränderung feststelle, dann suche ich den Kontakt zu den Eltern oder der Kita.“

Page 3: Ihre Johanniter im Norden...Kampagne aufmerksam gemacht. „Als Träger von bundesweit über 400 Kitas, zahlreichen Kinder‑ und Jugendhilfe‑Angeboten, einem Fahrdienst und mit

2 3

Einblicke und Ausblicke

Foto

s: J

ohan

nite

r (G

rußw

ort)

, Kon

stan

tin

Schm

idt/

Joha

nnit

er-J

ugen

d (A

usze

ichn

ung

für

Enga

gier

te)

GrußwortLiebe Leserinnen, liebe Leser,

seit Mitte März 2018 ist der Landesvor‑stand Nord wieder vollständig besetzt: Der Herrenmeister des Johanniterordens hat der Berufung von Dr. Christoph Dum‑

rath zum ehrenamtlichen Landesvorstandsmitglied zugestimmt. Über diese Verstärkung freuen wir uns sehr! Mit Dr. Dumrath gewinnen wir nicht nur einen weit über die Grenzen von Hamburg aus gut vernetz‑ten Menschen: Wir gewinnen einen Experten, der auch dank seiner beruflichen Tätigkeit im Verlags‑ wesen und im digitalen Bereich zukunftsweisende Themen im Blick hat und zugleich unsere christ‑ lichen Werte authentisch nach außen vertritt. In den kommenden Monaten wird er unseren Verband ausführlich kennenlernen. Wir freuen uns auf seine Expertise und heißen ihn herzlich willkommen!

Seit April finden Sie die Landesgeschäftsstelle übrigens in der Friesenstraße 1 im Stadtteil Hamburg‑Hammerbrook. Grund für den Umzug war die Zusammenlegung unserer Verwaltung mit dem bisher in Meckelfeld ansässigen Personal‑ servicecenter Nord. Unsere Dienste stehen Ihnen wie gewohnt zur Verfügung.

In der Titelgeschichte widmen wir uns unserem Jahresthema, dem Kinderschutz: Wer in seiner Kindheit Gewalt, Vernachlässigung oder Gleichgültig‑keit erfährt, wird als Erwachsener ähnlich handeln. Wir wollen möglichst viele Menschen sensibilisieren, ein wachsames Auge auf Kinder zu haben. Sie brauchen unseren Schutz. Machen auch Sie mit!

Mit herzlichen Grüßen Ihr Landesvorstand

Dr. Christoph Dumrath und Sandra Zitzer

Johanniter-JugendAuszeichnungen für EngagierteKiel Insgesamt 24 Gäste hat die Landesjugend‑ leitung Nord am 3. Februar in Kiel auf der ersten Landesjugendversammlung 2018 begrüßt. Carmen Lefteroff, bisher stellvertretende Landesjugend‑ leiterin, nutzte die Versammlung, um ihren Rücktritt bekannt zu geben: Die umtriebige Flensburgerin will sich in Zukunft wieder stärker in der Regional‑ jugendleitung Schleswig‑Holstein Nord/West engagieren. Die Landesjugendleitung dankte ihr für ihre Arbeit. Im Rahmen der Veranstaltung vergab die Landesjugendleitung Auszeichnungen für besondere Leistungen: Mit dem Jugendleistungs‑ abzeichen in Gold wurden Giulia Kleps und Filip Krubeck aus Lübeck sowie Julia Richter aus Kiel für ihr Engagement in der JJ ausgezeichnet.

Landesvorstand NordDr. Christoph Dumrath im AmtHamburg Dr. Christoph Dumrath engagiert sich ab sofort als ehrenamtliches Landesvorstandsmitglied. Er folgt auf Hubertus v. Puttkamer, der im November 2017 in den Bundesvorstand wechselte. An der Seite von Sandra Zitzer wird der Ordensritter der Schleswig‑Holsteinischen Genossenschaft des Johanniterordens in den kommenden Jahren die Geschicke des Landesverbandes bestimmen und die Verbindung zum Orden weiter stärken. Der 63‑jährige Rechtsanwalt und Geschäfts‑ führer eines traditionsreichen Hamburger Medien‑hauses in der Dumrath & Fassnacht‑Gruppe ist verheiratet und hat vier erwachsene Söhne.

V.l.n.r.: Julia Richter, Filip Krubeck und Giulia Kleps freuen sich über die Jugendleistungsabzeichen in Gold.

Page 4: Ihre Johanniter im Norden...Kampagne aufmerksam gemacht. „Als Träger von bundesweit über 400 Kitas, zahlreichen Kinder‑ und Jugendhilfe‑Angeboten, einem Fahrdienst und mit

4

Aus der Region: Hamburg

Foto

: Gül

Mat

ic

FreiwilligenbörseDie Johanniter auf der 19. AktivoliHamburg Auch in diesem Jahr waren die Johanniter wieder dabei: bei der Aktivoli‑Freiwilligen‑ börse in der Handelskammer Hamburg am Sonntag, den 2. Februar 2018. Unter dem Motto: „Die Welt des Ehrenamts – Dein TATort“ informierten rund 150 gemeinnützige Organisationen über die Möglichkeiten ehren‑amtlichen Engagements. Ein breites Spektrum an ehrenamtlichen Angeboten präsentierten die Johanniter und die Johanniter‑Jugend an ihrem Stand, darunter die Johanniter‑Hospiz‑Ambulanz, das Kinder‑Trauerprojekt Lacrima, Johanniter‑Jugend, Schulsanitätsdienste, die Ost‑ europahilfe, Sanitätsdienste,

Katastrophenschutz, die Johanniter‑Motorradstaffel, die Rettungshundestaffel, das Johanniter‑Gesundheitsmobil Hamburg und Patenschaften für Geflüchtete. Das Interesse von Seiten der Besucher war groß. Zudem begleiteten die Jugendlichen der Johanniter‑ Jugend mobilitätseingeschränkte Besucher und halfen diesen, sich in den vielen Räumlich‑ keiten zurechtzufinden. Das Angebot an ehrenamt‑ lichen Tätigkeiten der vertretenen Organisationen war vielfältig – von der Betreuung älterer

Menschen über Lesepatenschaften bis hin zu Umweltprojekten. Die Messe findet einmal im Jahr in der Hamburger Handels‑ kammer statt und soll Interes‑sierten helfen, ein geeignetes Ehrenamt zu finden. 2018 waren 4.500 Besucher zu verzeichnen.

Das Johanniter-GesundheitsmobilMedizinische Hilfe auf vier Rädern Hamburg Bereits im Januar letzten Jahres nahmen die Johanniter in Kooperation mit dem Women‘s Health Team, einem Team aus ehrenamtlichen Hebammen und Gynäkologinnen, die mobile Praxis als Frauengesundheitsmobil für geflüchtete Frauen in Betrieb. Seit dem wurde das ehren‑ amtliche Engagement des spendenfinanzierten Projekts immer weiter ausgebaut. Das Frauengesundheitsmobil bietet die gynäko‑logische Basisversorgung in ihren Sprechstunden einer erweiterten Klientel an und ist jetzt für alle Menschen ohne Zugang zum herkömmlichen Gesundheitssystem Ansprechpartner geworden. Zusätzlich wird über Themen wie Verhütung, Hygiene und Ernährung informiert. Seit Anfang dieses Jahres fährt die medizinische Hilfe auf Rädern auch als allgemeinmedizinisches Gesundheitsmobil und bietet jeden Sonntag kosten‑lose, vertrauliche und anonyme Akutsprechstunden zur Erstversorgung für sozial benachteiligte Men‑

schen an. Zu den betroffenen Menschen gehören insbesondere Obdachlose, Wohnungslose, Erwerbs‑lose, Sozialhilfeempfänger, Alleinerziehende, Migranten, Geflüchtete, verstärkt alte, chronisch kranke oder behinderte Menschen und Menschen ohne Papiere. Sie sind zum Teil nicht kranken‑ versichert oder können eine Eigenbeteiligung nicht aufbringen und sind somit von der normalen Krankenversorgung ausgeschlossen. Mittlerweile konnten zwei feste Standorte am Hauptbahnhof und Spielbudenplatz installiert und das rein ehrenamtliche Team ausgebaut werden. Zehn Ärzte, fünf Assistenten, fünf Fahrer und zwei Koordinatoren mit unterschiedlichem Fokus beraten, versorgen und behandeln bis zu 30 Patienten in den Akutsprechstunden. „Unser Ziel ist, das Gesundheitsmobil zu einer dauerhaften Einrichtung werden zu lassen“, so Ronald Kelm, ehrenamtlicher medizinischer Koordinator des Projekts.

Hospizdienst und Johanniter-Jugend informierten an einem Tisch

Page 5: Ihre Johanniter im Norden...Kampagne aufmerksam gemacht. „Als Träger von bundesweit über 400 Kitas, zahlreichen Kinder‑ und Jugendhilfe‑Angeboten, einem Fahrdienst und mit

4 5

Aus der Region: Harburg

MittagstischNeues Küchenteam verwöhnt Senioren in Meckelfeld

Foto

s: A

leks

andr

a D

onev

a (N

eues

Küc

hent

eam

ver

wöh

nt S

enio

ren

in M

ecke

lfel

d), S

onja

Sch

leut

ker-

Fran

ke (

Vier

erf

olgr

eich

e Sp

ürna

sen

in S

alzh

ause

n ge

prüf

t)

Der beliebte Senioren-Mittagstisch findet seit Mai wieder in Meckelfeld statt.

RettungshundeVier erfolgreiche Spürnasen in Salzhausen geprüftSalzhausen Ende März richtete die Johanniter‑ Rettungshundestaffel Salzhausen das erste Mal Prüfungen für Personenspürhunde aus. Im Gegensatz zur Flächen‑ oder Trümmersuche wird beim Mantrailing (= engl. man „Mensch“ und trail

„verfolgen“) Wert darauf gelegt, dass der Hund den Individualgeruch einer bestimmten Person verfolgt. Insgesamt sechs Hund‑Mensch‑Teams aus Südniedersachsen, Hamburg, Schleswig, Salzhausen und Stralsund hatten sich der Prüfung gestellt – vier von ihnen waren erfolgreich. Der Prüfungstag begann für die Hundeführer mit einem theo‑ retischen Wissenstest mit Fragen rund um die Themen Erste Hilfe an Mensch und Tier, Einsatz‑taktik, Wetterkunde und Umgang mit Karte und Kompass. Der praktische Prüfungsteil war für Zwei‑ und Vierbeiner ein Wettlauf gegen die Zeit: In nur einer Stunde mussten die Rettungshunde‑teams eine vermisste Person finden. Die zusätz‑ liche Herausforderung: Der rund 2,5 Kilometer lange Trail war bereits 24 Stunden alt und führte sowohl durch städtisches als auch durch unbebautes Gebiet und über mehrere Kreuzungen. Die ausgebildeten Mantrailer durften sich weder durch Fußgänger, Hunde oder Katzen, noch durch

Straßenverkehr oder interessante Gerüche am Wegesrand von ihrer Spur abbringen lassen – Hochleistungsarbeit für die Spürnasen. War die Person aufgespürt, mussten die Hundeführer unter den wachsamen Augen der Prüfer die medizinische Erstversorgung durchführen. Hundeführerin Uta Kielau aus Salzhausen hatte am Prüfungswochen‑ ende doppelten Grund zur Freude: Neben Austra‑ lian Shepherd Joka bestand auch ihr zweiter Hund – Bloodhound Eildon: „Beide Hunde haben sehr gut mitgearbeitet, so dass sich das aufwendige Training gelohnt hat. Das wichtigste ist eine gute Kommunikation zwischen mir als Hundeführerin und dem Hund. Schließlich geht es im Ernstfall um Menschenleben.“

Meckelfeld In der Küche des Ortsverbands Seevetal in Meckelfeld wird jetzt wieder zweimal im Monat für Senioren gekocht. Das ursprüngliche Küchen‑team hatte die ehrenamtliche Tätigkeit aus gesund‑heitlichen Gründen niederlegen müssen. Umso größer war die Freunde bei den Senioren, dass der Mittagstisch jetzt wieder stattfindet. Das neue Küchenteam besteht nun aus zehn Ehrenamtlichen, die immer abwechselnd den Kochlöffel schwingen. Gekocht wird abwechslungsreich: Von Spargel mit Schinken oder Königsberge Klopsen bis hin zu Zürcher Geschnetzeltem ist alles dabei. Der Mittags‑tisch richtet sich an ältere Menschen, die zu Hause wohnen und sich weitgehend selbst versorgen. „Sie bekommen hier nicht nur eine warme Mahlzeit, sondern genießen auch die Gemeinschaft und den

Austausch mit anderen Senioren“, sagt Annegret Räthke, die den Senioren‑Mittagstisch in Meckel‑feld vor acht Jahren ins Leben gerufen hatte.

Den richtigen Riecher bewies Australian

Shepherd Joka mit seiner Hundeführerin

Uta Kielau.

Page 6: Ihre Johanniter im Norden...Kampagne aufmerksam gemacht. „Als Träger von bundesweit über 400 Kitas, zahlreichen Kinder‑ und Jugendhilfe‑Angeboten, einem Fahrdienst und mit

6

Aus der Region: Mecklenburg-Vorpommern

Geschäftsstelle LeezenUmzug nach Schwerin Leezen Die Mietverträge für die neuen Räumlich‑ keiten der Johanniter‑Geschäftsstelle in Schwerin sind unterzeichnet. Regionalvorstand Jürgen Fäßler und alle Mitarbeiterinnen aus der Verwaltung werden am 16. Mai die neuen Räumlichkeiten in der Landeshauptstadt Schwerin beziehen. Grund für den Umzug sind neben der wachsenden Belegschaft auch die hohe Nachfrage an Betreuungsplätzen für Kinder in der Kita in Leezen. Die Kita „Zwergen‑ paradies“ wird nach dem Umzug die Räume der Verwaltung in Leezen übernehmen. Auch die Tagespflege Leezen wird weiterhin vor Ort bleiben. Derzeit werden in den neuen Büroräumen Wände gezogen, Fußböden verlegt und Maler‑ arbeiten verrichtet. Alle Gewerke arbeiten mit Hochdruck, damit die angemietete Etage mit den neuen Büroräumen nach den Wünschen und Vorstellungen der Johanniter fertiggestellt und pünktlich bezogen werden kann. Fo

to: D

RK

Verstärkung für NotfallbegleiterTeams in Kürze wieder vollständig Leezen Die Notfallbegleiter in Mecklenburg‑Vor‑pommern bekommen Verstärkung. Mit gezielter Pressearbeit wurden für acht vakante Plätze mehr als 20 geeignete Kandidaten für diese wichtige ehrenamtliche Arbeit gewonnen. Damit konnten die unterbesetzten Teams in den Regionen Schwerin, Demmin und Rügen wieder vervollständigt werden. Die zukünftigen Notfallbegleiter durchlaufen eine fundierte Ausbildung im April und Juni sowie im Jahre 2019 für die Bewerber, die keinen freien Platz in der diesjährigen Ausbildung erhalten haben. In 90 Stunden werden theoretische und praktische Unterrichtseinheiten zu Themen wie Gesprächs‑führung, Trauer, Sterben, Tod aber auch Einsatz‑ organisation angeboten. Notfallbegleiter haben es sich zur Aufgabe gemacht, akut Trauernde nicht allein zu lassen. Sie bieten „seelische Erste Hilfe“, die dort ansetzt, wo der Rettungsdienst aufhört und Angehörige mit ihren Sorgen und Ängsten allein sind. In Mecklen‑burg‑Vorpommern sind zwölf Notfallbegleitungs‑ teams der Johanniter im Einsatz. Es werden auch zukünftig weiterhin landesweit ehrenamtliche Einsatzkräfte für die Notfallbegleitung gesucht.

Deutsch-Polnischer AustauschTag der Begegnung in Stettin Stettin Im Rahmen der Partnerschaft zwischen Kindertagestätten in Pasewalk und Stettin fand am 31. Januar 2018 der Tag der Begegnung zwischen beiden Einrichtungen statt. 15 deutsche Kinder im Vorschulalter trafen in Stettin auf polnische Kinder der Partner‑Kita. Durch Sprachangebote und Sportspiele erhielten

die Kinder spielerisch Einblick in die polnische und deutsche Sprache und Kultur. „Kinder lernen sehr schnell und so erfolgt die Auseinandersetzung mit einer Fremdsprache in dem Alter schon fast nebenbei. Ich finde es großartig, dass es diesen Austausch gibt“, so Silke Wald, Leiterin der Kita „Haus der fröhlichen Jahreszeiten“ in Pasewalk.

Der Austausch wurde vor mehr als acht Jahren durch die Kommunalgemeinschaft Europaregion Pomerania e. V. ins Leben gerufen. Die Kita in Pasewalk, die nur 20 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt liegt, arbeitet zudem mit einer polnisch stämmigen pädagogischen Assistenzkraft, die zweisprachig und inklusiv in den Kinder‑ gruppen tätig ist.

Begrüßung der deutschen und polnischen Teams

Page 7: Ihre Johanniter im Norden...Kampagne aufmerksam gemacht. „Als Träger von bundesweit über 400 Kitas, zahlreichen Kinder‑ und Jugendhilfe‑Angeboten, einem Fahrdienst und mit

6 7

Aus der Region: Mecklenburg-Vorpommern

Foto

s: T

HW

Projekt „Erinnerungsboxen“ Türen öffnen zu Menschen mit Demenz

Leezen Ab und zu einmal Dinge verges‑sen – das passiert vielen von uns täglich. Komplizierter wird es, wenn sich die Vergesslichkeit in eine beginnende Demenz wandelt. Mit dem im März 2018 gestarteten Projekt „Erinnerungsboxen“ verfolgt das achtköpfige Team der Tages‑pflege in Leezen das Ziel, Erinnerungen des Betroffenen zu aktivieren und ihn somit wieder zu erreichen. Hierbei werden gemeinsam mit einer Fachkraft in einer privaten Atmosphäre persönliche Gegen‑stände in eigene Erinnerungsboxen gepackt und Gedanken ausgetauscht.

„Unsere Erinnerungsboxen sollen helfen, sich zu öffnen. Wir erfahren so, wer dieser Mensch war, woraus seine früheren Lebensabschnitte bestanden und was er besonders liebte. Kurzum: was diesen Menschen ausmacht“, so Sabine Janschek, Leiterin der Tagespflege Leezen. Das Projekt wird bis zum Jahresende andauern und ist ein Angebot für die Betreuungsgäste in Leezen – unabhängig davon, ob diese dementiell erkrankt sind oder nicht. Nicht nur die eigentlich Betroffenen, auch die pflegenden Ange‑hörigen profitieren von diesem Projekt.

„Wir betreuen in freundlicher und wohn‑ licher Atmosphäre täglich bis zu 18 Gäste mit körperlichen und/oder psychischen Einschränkungen. Die gezielt eingesetz‑ten Schlüsselreize unserer Erinnerungs‑boxen aktivieren das Langzeitgedächtnis und unterstützen damit alle unsere Tagesgäste“, so Janschek.

Erfolgreiche Prüfung zum SanitätshelferErste-Hilfe-Ausbilder gesucht Wismar Zwölf Teilnehmer des Johanniter‑Prüfungslehr‑ ganges zum Sanitätshelfer stellten sich am 10. März der Abschlussprüfung, die zehn Prüflinge erfolgreich bestanden. „Wir freuen uns sehr über das Ergebnis der Prüfung“, so Karsten Müller, langjähriger Fachdozent für Erste‑Hilfe‑Lehr‑gänge bei den Johannitern in Mecklenburg‑Vorpommern. Neben dem schriftlichen Theorieteil mussten die Prüflinge die vermeintlichen Verletzungen von geschminkten und ungeschminkten Verletzten versorgen. Zudem wurde die Herz‑Lungen‑Wiederbelebung an einem Dummy geprüft. Die Prüfung konnte mit Unterstützung des Malteser‑ Hilfsdienstes und des Technischen Hilfswerks durchgeführt werden, die die Räumlichkeiten und Verletztendarsteller zur Verfügung stellten. Einige Teilnehmer nutzen die bestan‑ dene Prüfung zum Sanitätshelfer nun als Grundstein, um sich zum Ausbilder für Erste‑Hilfe‑Kurse weiter zu bilden. Sie werden dringend benötigt, da die Nachfrage nach Erste‑Hilfe‑Kursen weiter steigt.

Ausbilder und Teilnehmer der Abschlussprüfung zum Sanitätshelfer

Page 8: Ihre Johanniter im Norden...Kampagne aufmerksam gemacht. „Als Träger von bundesweit über 400 Kitas, zahlreichen Kinder‑ und Jugendhilfe‑Angeboten, einem Fahrdienst und mit

8

Aus der Region: Schleswig-Holstein Nord/West

Tafel SchönbergEhrenamtliche gesuchtSchönberg Die neue Leiterin der Johanniter‑Tafel in Schönberg, Elke Boller, sucht für ihr Team Ehren‑amtliche, die Lust haben, die Tafelarbeit zu unter‑stützen. „Wir würden uns über Fahrer freuen, aber auch über Menschen, die im Innendienst mit‑ arbeiten“, sagt die 60‑Jährige. Die Tafel in Schönberg nimmt immer mittwochs zwischen 8 und 12 Uhr Spenden an und öffnet dann die Türen im Eich‑

kamp 8 a von 14 bis 17 Uhr für die Lebensmittel‑ ausgabe. „Uns würde es auch schon helfen, wenn wir Ehrenamtliche in der Probstei finden, die sich vielleicht ein‑ bis zweimal im Monat für ein paar Stunden engagieren möchten“, sagt Elke Boller.

Kontakt: Tafelleitung Elke Boller, Tel. 0171 1740857 Fo

tos:

Ant

je B

asti

ck (

Tag

des

offe

nen

Wal

des

bei d

en W

aldf

üchs

en),

Fran

k Pe

ter

(Unt

erst

ützu

ng d

urch

R.S

H u

nd d

ie S

park

asse

n)

Motorradstaffel SchleswigUnterstützung durch R.SH und die SparkassenSchleswig Die Freude bei der Johanniter‑Motorrad‑staffel war groß, denn die Helfer wurden mit 3.500 Euro durch den Radiosender R.SH und den Spar‑kassenverband bedacht. Die Staffel ging als Sieger der Aktion „Das Ehrenamt macht keine Ferien“ hervor. Gesucht wurden Ehrenamtliche, die sich

auch während der Ferien engagieren. Gerade zu diesen Zeiten sind die Motorrad‑ staffeln der

Johanniter auf den Autobahnen im Einsatz und zur Stelle, wenn es zur Hauptreisezeit eng wird. Das Geld wurde in neue Einsatzkleidung für die Ehrenamtlichen investiert. Alle Johanniter‑Helfer der Motorradstaffel Schleswig sind ausgebildete Rettungshelfer,

‑sanitäter oder ‑assistenten. Sie sind sogenannte „First Responder“, die zügig Erste Hilfe leisten und weitere Maßnahmen einleiten. Durch die Wendig‑keit der Maschinen sind sie häufig als Erste an der Unfallstelle, sichern ab und lotsen den Rettungs‑dienst durch den Rückstau. Die Motorradstaffel Schleswig ist auf den Straßen zwischen Neumünster und der dänischen Grenze aktiv.

Waldgruppe WankendorfTag des offenen Waldes bei den WaldfüchsenWankendorf Im Schierenwald in Wankendorf erleben Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren täglich an fünf Stunden die Natur hautnah. An verschiedenen Waldplätzen wird gewippt, Tipis gebaut, soziale Kompetenzen erlernt und Bildungs‑arbeit unter dem Blätterdach praktiziert. Nun konnten Interessierte am Tag des offenen Waldes einen Einblick in das Konzept bekommen, die Mitarbeiter kennenlernen und erleben, was bei Nieselregen im Frühling alles möglich ist. So wurden die ersten Kellerasseln beobachtet und die Kinder konnten sich im Zapfenzielwerfen üben. Zudem wurden Kiefereulen und Waldblüten gebastelt, bei denen die kleinen Waldentdecker ihrer Phantasie und Kreativität freien Lauf lassen

konnten. Im Zapfen‑ parcours wurde gegeneinander gelaufen, balanciert und über Pollerhin‑dernisse geklettert. Zur allgemeinen Stärkung hatten die Eltern der Wald‑ kinder ein tolles Buffet organisiert, das unter dem Pavillon vor dem Regen Schutz fand. Die Waldgruppenleiterin Gitta Burmeister war zufrieden und glücklich: „Es war sehr schön, dass so viele kleine und große Menschen uns besucht haben. Alle angebotenen Aktionen wurden mit viel Freude und Eifer genutzt.“

Page 9: Ihre Johanniter im Norden...Kampagne aufmerksam gemacht. „Als Träger von bundesweit über 400 Kitas, zahlreichen Kinder‑ und Jugendhilfe‑Angeboten, einem Fahrdienst und mit

8 9

Aus der Region: Schleswig-Holstein Süd/Ost

SanitätsdienstGroßer Übungstag für den Betreuungsplatz 200

Neustadt (Holstein) Mit über 60 Helfern fand am 7. April 2018 ein Übungstag für den Einsatz des Betreuungsplatz 200 (BtP200) in den Hallen der Freiwilligen Feuerwehr Neustadt statt. An insgesamt sechs Übungsstationen konnten sich die Sanitäts‑diensthelfer aus dem ganzen Regionalverband mit der Technik vertraut machen und die an zwei Dienst‑abenden zuvor vermittelte Theorie anwenden.

Der BtP200 ist eine von der Johanniter‑Unfall‑Hilfe aufgestellte und finanzierte Spezialein‑heit. Sie ist dafür

ausgestattet, unverletzte Betroffene über einen Zeitraum von mindestens 48 Stunden autark mit Unterkunft und Verpflegung zu versorgen. Zum Einsatz kommt der BtP200 in verschiedensten Lagen, unter anderem bei dem sogenannten ManO, dem Massenanfall von spontan Obdach‑ losen, bei Flutkatastrophen, Kampfmittelbeseitigung oder auch bei der Versorgung von Geflüchteten.

Gesundheitsmobil LübeckBetrieb für drei Jahre gesichert Lübeck Bereits seit über zehn Jahren rollt das Gesundheits‑ mobil, ein Gemeinschafts‑ projekt der Gemeindediakonie Lübeck und der Johanniter‑ Unfall‑Hilfe, auf Lübecks Straßen und versorgt damit sozial benachteiligte oder obdachlose Personen vor Ort. Ende 2017 lief die bisherige Förderung durch die Damp‑Stiftung aus und die Zukunft des Projektes war gefährdet. Nun übernehmen die Lübecker Possehl‑Stiftung (90.000 Euro), die Gemeinnützige Sparkassenstiftung zu Lübeck (26.000 Euro), die Friedrich Bluhme und Else Jebsen‑Stiftung (9.000 Euro) sowie Boy Meesenburg, Inhaber der Firma Jacob Cement Baustoffe, einen Großteil der Finanzierung. Der Rest wird durch weitere Spenden und durch Eigenmittel der Träger getragen. Damit kann das Gesundheitsmobil auch in den kommenden drei Jahren durch Lübeck rollen.Fo

tos:

Mal

te S

chie

renb

erg

Die Sanitätshelfer in neuer Dienstkleidung bei der Übung zum Betreuungsplatz 200

Flüchtlingshilfe in WarderGemeinschaftsunterkunft startet Wohnkompetenztraining

Warder In den vergangenen zwei Jahren betrieben die Johanniter in Rohlstorf‑Warder eine Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge, die mit bis zu 70 Perso‑nen belegt war. Aufgrund der geänderten Bedürfnisse nimmt die Einrichtung nur noch Flüchtlinge mit Bleibeperspektive auf und bietet den Bewohnern unter anderem ein Wohnkompetenztraining an, um sie fit für ein eigenständiges Leben in einer Mietswohnung zu machen. Zum Abschluss erhalten die Teilnehmer ein Zertifikat, welches bei der Wohnungssuche zusätzlich hilfreich sein kann. Auch nach dem Auszug werden die Teilnehmer von dem sozial‑pädagogischen Personal der Johanniter weiter betreut.

Page 10: Ihre Johanniter im Norden...Kampagne aufmerksam gemacht. „Als Träger von bundesweit über 400 Kitas, zahlreichen Kinder‑ und Jugendhilfe‑Angeboten, einem Fahrdienst und mit

10

Heldenporträt

Heldenporträt: Eike Mücke

Jung, männlich – Sterbebegleiter

Hamburg Samstagmorgens, nochmals im Bett umdrehen und schlafen bis 12 Uhr – die Tour letzte Nacht ging bis in die Morgenstunden. So ähnlich beginnt das Wochenende von so manchen 26‑jäh‑rigen Hamburgern. Nicht bei Eike Mücke. Eike Mücke ist ehrenamt‑lich bei den Johannitern im ambulanten Hospiz‑dienst tätig. Jeden Samstag steht der gebürtige Cuxhavener um 7 Uhr auf, beginnt um 8.30 Uhr seinen Dienst im Hospiz am Israelitischen Kran‑kenhaus. Das stationäre Hospiz ist ein Kooperati‑onspartner der Johanniter und profitiert von der ehrenamtlichen Unterstützung der Helfer.

Foto

: Gül

Mat

ic

Meist beginnt die Schicht mit dem Frühstück. „Guten Morgen ich bin Eike und bin ehrenamtlich von den Johannitern hier. Was möchten Sie heute frühstücken?“ Mit diesem „Türöffner“ begrüßt er jeden einzelnen Bewohner und weist daraufhin, dass er anschließend zur Verfügung steht. Bei Schichtbeginn weiß Eike nicht, welcher Gast ihn in welchem Zimmer erwartet. Manchmal werden die Betten sehr schnell wieder neu belegt. Aber im vergangenen Sommer hat Eike sich mit zwei älteren Damen angefreundet, mit denen er regel‑mäßig bei Kaffee im Hospizgarten über Gott und die Welt philosophierte. Wobei die Bewohnerin‑nen eher ihre persönlichen Lebensweisheiten an den jungen Grünschnabel weitergegeben haben. Das sind die Momente, in denen das Ehrenamt Eike etwas zurückgibt, wenn die Gäste sich freuen, ihn zu sehen und manchmal auch schon auf ihn warten. Nach der Frühstücksrunde stellt sich Eike ganz auf die Bedürfnisse der Bewohner ein. Er geht mit ihnen spazieren, begleitet sie zum Kranken‑ hausshop oder macht Besorgungen. Auch die Angehörigen der Bewohner werden unterstützt – zum Teil sind sie so sehr eingespannt, dass sie sich einfach über einen frischen Tee freuen. Die Schulung zum ehrenamtlichen Hospizmitar‑beiter hat er 2017 bei den Johannitern durchlaufen. In der Grund‑ und Aufbauschulung habe er viel über Empathie gelernt. Fragen wie „Was erwartet mich eigentlich als Hospizhelfer?“ und „Wie gehe ich selbst mit Tod und Trauer um?“, wurden dabei behandelt.

Sein obligatorisches Praktikum absolvierte der studierte Mediziningenieur im Hospiz am Israeli‑ tischen Krankenhaus. „Mich hat die Atmosphäre im Hospiz total überrascht. Alle waren sehr offen und fröhlich. Ich habe mich gleich wohl gefühlt und wusste, dass ich mein Ehrenamt gefunden habe.“ Gern erzählt Eike von seinem Ehrenamt. In seinem Umfeld reagiert manch einer darauf mit Unverständnis – ein entspannter Umgang mit dem Thema Sterben und Tod ist leider immer noch keine Selbstverständlichkeit. „Dann leiste ich Aufklärungsarbeit und erläutere, dass ich den Menschen zur Seite stehe, die sterbend sind.“ Nach Schichtende spaziert Eike nach Hause und startet mit seiner Freundin in das gemeinsame Wochenende.

„Jeder Dienst ist anders. Auch jeder Mensch ist anders und hat ganz eigene Bedürfnisse.“

Eike Mücke im Park hinter dem Hospiz

Page 11: Ihre Johanniter im Norden...Kampagne aufmerksam gemacht. „Als Träger von bundesweit über 400 Kitas, zahlreichen Kinder‑ und Jugendhilfe‑Angeboten, einem Fahrdienst und mit

10 11

Wir sind für Sie da!

• Hausnotruf• Ambulante Pflege• Tagespflege• Menüservice• Fahrdienste

• Erste-Hilfe-Ausbildung• Rettungsdienst• Kindertagesstätten• Ehrenamtliche Dienste• Spendenprojekte u.v.m.

HABEN SIE FRAGEN ZU UNSEREN DIENST-LEISTUNGEN UND PROJEKTEN?

Nutzen Sie unser kostenlosesServicetelefon: 0800 7667336

LANDESVERBAND NORD

Friesenstraße 1 20097 HamburgTel. 040 7344176-900Fax 040 7344176-999 [email protected] www.johanniter.de/nord

SpendenkontoBank für SozialwirtschaftIBAN: DE93 3702 0500 0004 3233 00BIC: BFSWDE33XXX

REGIONALVERBÄNDE (RV)

1 RV HamburgHelbingstraße 47 22047 HamburgTel. 040 65054-0 [email protected]

2 RV HarburgAm Saal 2, 21217 SeevetalTel. 040 7686662 [email protected]

3 RV Mecklenburg-Vorpommern NordRobert-Koch-Straße 918055 RostockTel. 0381 890313-0 [email protected]

4 RV Mecklenburg-Vorpommern SüdostClara-Zetkin-Straße 15 c/d 17033 NeubrandenburgTel. 0395 3514677 [email protected]

5 RV Mecklenburg-Vorpommern WestPappelgrund 1619055 SchwerinTel. 03866 4622-0 [email protected]

6 RV Schleswig-Holstein Nord/WestBeselerallee 59a, 24105 KielTel. 0431 57924-0 [email protected]

7 RV Schleswig-Holstein Süd/OstBei der Gasanstalt 12 23560 LübeckTel. 0451 58010-0 [email protected]

Die Johanniter im Nordenauf Facebook unter: www.facebook.de/JohanniterNord

Zu guter LetztKartons so weit das Auge reichtMitte April hieß es für die Landesgeschäfts‑stelle in Hamburg Kartons packen. Der Umzug von der Holstenstraße in die Friesen‑straße 1 in Hamburg‑Hammerbrook stand an. Unzählige Kisten mussten gefaltet, gepackt, transportiert und wieder ausgepackt werden – nicht einfach, da den Überblick zu behalten.

Foto

: Wie

bke

Krah

mer

, ww

w.p

ixab

ay.c

om (K

arto

ns s

owei

t da

s Au

ge r

eich

t)

Zu guter Letzt

Page 12: Ihre Johanniter im Norden...Kampagne aufmerksam gemacht. „Als Träger von bundesweit über 400 Kitas, zahlreichen Kinder‑ und Jugendhilfe‑Angeboten, einem Fahrdienst und mit

Erste Hilfe am Kind:Unsere speziellen Kurse für Eltern und Großeltern.

Kinder sind aktiv, entdecken ihre Welt – sind Leben pur. Da bleibt der ein oder andere Sturz nicht aus. Oder es tritt die eine oder andere Kinderkrankheit auf. Da ist es erst einmal wichtig, als Eltern oder Großeltern einen kühlen Kopf zu bewahren. Unsere speziell geschulten Johanniter-Trainer bereiten Sie in unseren Kursen „Erste Hilfe am Kind“ bestens auf den möglichen Notfall vor. Außerdem erfahren

Sie, wie Sie Unfälle von Kindern vorbeugen können, ganz nach dem Motto: „Gefahr erkannt – Gefahr gebannt“.

Die nächsten Kurstermine finden Sie auf unserer Website. Dort können Sie einfach und direkt Ihren Platz buchen – auch für all unsere weiteren Erste- Hilfe-Kursangebote.

Melden Sie sich am besten gleich an: www.johanniter.de/erstehilfe Oder rufen Sie uns an:0800 966 7 336 (gebührenfrei)

Einfach online Ihren Platz sichern:

www.johanniter.de/erstehilfe

Foto

s: T

obia

s G

ross

er, J

an D

omm

el, w

ww

.pix

abay

.com