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Impuls zum 2. Ostersonntag 19.04.2020 Das Evangelium des heutigen Sonntags eine Woche nach Ostern, stellt uns Thomas vor Augen, genannt Didymus, d.h. „Zwilling“ oder „gepaart“. Gepaart sind häufig Gegensätze, quasi zwei Seiten einer Medaille, Pro- und Kontra-Ansichten…. Zum Beispiel: Unglaube und Glaube, Misstrauen und Vertrauen, Angst und Mut, Skepsis und Zuversicht, Zweifel und Gewissheit, Mutlosigkeit und Hoffnung, Unzufriedenheit und Frieden, Unsicherheit und (Selbst-)Sicherheit. So ist das bei Thomas, dem Zwilling, aber auch bei den österlichen Jüngern damals und ebenso bei uns Christen heute an Ostern 2020. Die „Zwillings“-Jünger damals Angst beherrscht sie, Angst um ihr eigenes Leben, - obwohl die Frauen die mutmachende Botschaft bringen: Jesus ist auferstanden. Sie schließen sich ein und verriegeln die Tür, - obwohl das leere Grab alle Grenzen sprengt. Sie freuen sich, dass Jesus da ist, - erst als er in ihre Mitte tritt und seine Wunden zeigt. Thomas, der „Zwilling“ Er glaubt den Worten seiner Freunde nicht, - obwohl er einer der Zwölf ist. Er hält nicht für möglich, dass Jesus lebt, - weil er ihn nicht mit eigenen Augen sehen, mit eigenen Händen be-greifen kann. Er vertraut ihm mit den Worten „Mein Herr und mein Gott!“, - weil Jesus auf ihn zukommt und ihn mit seinen Zweifeln versteht. Wir „Zwillings“-Christen heute Isoliert und viele einsam begeht jede und jeder für sich ein stilles, wenn auch nicht minder inniges Ostern 2020, - obwohl das Oster-Halleluja gerade jetzt laut in der Welt erschallen muss, denn Gott ist stärker als der Tod! Eingeschlossen fragen wir uns, wie wir trotz der notwendigen Distanz die ebenso notwendige Nähe zu den Menschen herstellen können, be- sonders zu denen, die sie am nötigsten brauchen , - obwohl wir hören, dass Jesus in die Mitte der Eingeschlossenen tritt, sich zeigt, Frieden bringt und Heiligen Geist. Man könnte mutlos werden und sich ohnmächtig fühlen, - aber, was immer wir tun, um den Menschen gut zu sein in dieser Corona-Krisen-Zeit, wir sind Gottes Botschaft(-er und -innen) 2020! Renate Heyman Foto: R. Heyman Auf der folgenden Seite finden Sie das Evangelium.

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Impuls zum 2. Ostersonntag 19.04.2020

Das Evangelium des heutigen Sonntags eine Woche nach Ostern,

stellt uns Thomas vor Augen, genannt Didymus, d.h. „Zwilling“ oder „gepaart“.

Gepaart sind häufig Gegensätze, quasi zwei Seiten einer Medaille, Pro- und Kontra-Ansichten…. Zum Beispiel: Unglaube und Glaube, Misstrauen und Vertrauen, Angst und Mut,

Skepsis und Zuversicht, Zweifel und Gewissheit, Mutlosigkeit und Hoffnung, Unzufriedenheit und Frieden, Unsicherheit und (Selbst-)Sicherheit.

So ist das bei Thomas, dem Zwilling,

aber auch bei den österlichen Jüngern damals und ebenso bei uns Christen heute an Ostern 2020.

Die „Zwillings“-Jünger damals

Angst beherrscht sie, Angst um ihr eigenes Leben,

- obwohl die Frauen die mutmachende Botschaft bringen: Jesus ist auferstanden.

Sie schließen sich ein und verriegeln die Tür, - obwohl das leere Grab alle Grenzen sprengt.

Sie freuen sich, dass Jesus da ist,

- erst als er in ihre Mitte tritt und seine Wunden zeigt.

Thomas, der „Zwilling“

Er glaubt den Worten seiner Freunde nicht,

- obwohl er einer der Zwölf ist.

Er hält nicht für möglich, dass Jesus lebt, - weil er ihn nicht mit eigenen Augen sehen, mit eigenen Händen be-greifen kann.

Er vertraut ihm mit den Worten „Mein Herr und mein Gott!“,

- weil Jesus auf ihn zukommt und ihn mit seinen Zweifeln versteht.

Wir „Zwillings“-Christen heute

Isoliert und viele einsam begeht jede und jeder für sich ein stilles, wenn auch nicht minder inniges Ostern 2020,

- obwohl das Oster-Halleluja gerade jetzt laut in der Welt erschallen muss, denn Gott ist stärker als der Tod!

Eingeschlossen fragen wir uns, wie wir trotz der notwendigen Distanz die ebenso notwendige Nähe zu den Menschen herstellen können, be- sonders zu denen, die sie am nötigsten brauchen,

- obwohl wir hören, dass Jesus in die Mitte der Eingeschlossenen tritt, sich zeigt, Frieden bringt und Heiligen Geist.

Man könnte mutlos werden und sich ohnmächtig fühlen,

- aber, was immer wir tun, um den Menschen gut zu sein in dieser Corona-Krisen-Zeit, wir sind Gottes Botschaft(-er und -innen) 2020!

Renate Heyman

Foto: R. Heyman

Auf der folgenden Seite finden Sie das Evangelium.

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Evangelium Joh 20, 19–31

Acht Tage darauf kam Jesus bei verschlossenen Türen und trat in ihre Mitte

19Am Abend dieses ersten Tages der Woche,

als die Jünger aus Furcht vor den Juden bei verschlossenen Türen beisammen waren,

kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!

20Nach diesen Worten

zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite.

Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen.

21Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch!

Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.

22Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an

und sagte zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist!

23Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen;

denen ihr sie behaltet, sind sie behalten.

24Thomas, der Dídymus genannt wurde, einer der Zwölf,

war nicht bei ihnen, als Jesus kam.

25Die anderen Jünger sagten zu ihm:

Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen:

Wenn ich nicht das Mal der Nägel an seinen Händen sehe

und wenn ich meinen Finger nicht in das Mal der Nägel

und meine Hand nicht in seine Seite lege,

glaube ich nicht.

26Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder drinnen versammelt und Thomas war dabei.

Da kam Jesus bei verschlossenen Türen,

trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch!

27Dann sagte er zu Thomas:

Streck deinen Finger hierher aus und sieh meine Hände!

Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite

und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!

28Thomas antwortete und sagte zu ihm:

Mein Herr und mein Gott!

29Jesus sagte zu ihm:

Weil du mich gesehen hast, glaubst du.

Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.

30Noch viele andere Zeichen hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan,

die in diesem Buch nicht aufgeschrieben sind.

31Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist,

der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen.