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Adobe InDesign CS2 Themen-Special: Dokumente ausgeben W-INDCS2AUS W-INDCS2AUS Autor: Christoph Grüder Konzeptionelle Bearbeitung: Charlotte von Braunschweig Überarbeitete Ausgabe vom 30. Mai 2007 Herausgeber: HERDT-Verlag für Bildungsmedien GmbH, Bodenheim Internet: www.herdt.com Mit Genehmigung der Galileo Press GmbH, Bonn © by Galileo Press GmbH, Bonn Text, Abbildungen und Programme wurden mit großer Sorgfalt erarbeitet. Verlag, Übersetzer und Autoren kön- nen jedoch für eventuell verbliebene fehlerhafte Angaben und deren Folgen weder eine juristische Verantwortung noch irgendeine Haftung übernehmen. Die vorliegende Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Produktes darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgend- einer Form durch Kopieren, Mikrofilm oder andere Ver- fahren reproduziert oder in eine für Maschinen, insbe- sondere Datenverarbeitungsanlagen, verwendbare Spra- che übertragen werden. Auch die Rechte der Wiedergabe durch Vortrag, Funk und Fernsehen sind vorbehalten. Die in diesem Buch erwähnten Soft- und Hardwarebezeich- nungen sind in den meisten Fällen auch eingetragene Marken und unterliegen als solche den gesetzlichen Bestimmungen. Diese Schulungsunterlage wurde auf 100 % chlorfrei gebleichtem Papier (TCF) gedruckt.

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Adobe InDesign CS2 Themen-Special: Dokumente ausgeben

W-INDCS2AUS

W-INDCS2AUS Autor: Christoph Grüder

Konzeptionelle Bearbeitung: Charlotte von Braunschweig

Überarbeitete Ausgabe vom 30. Mai 2007 Herausgeber: HERDT-Verlag für Bildungsmedien GmbH, Bodenheim Internet: www.herdt.com Mit Genehmigung der Galileo Press GmbH, Bonn © by Galileo Press GmbH, Bonn

Text, Abbildungen und Programme wurden mit großer Sorgfalt erarbeitet. Verlag, Übersetzer und Autoren kön-nen jedoch für eventuell verbliebene fehlerhafte Angaben und deren Folgen weder eine juristische Verantwortung noch irgendeine Haftung übernehmen. Die vorliegende Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Produktes darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgend-einer Form durch Kopieren, Mikrofilm oder andere Ver-fahren reproduziert oder in eine für Maschinen, insbe-sondere Datenverarbeitungsanlagen, verwendbare Spra-che übertragen werden. Auch die Rechte der Wiedergabe durch Vortrag, Funk und Fernsehen sind vorbehalten. Die in diesem Buch erwähnten Soft- und Hardwarebezeich-nungen sind in den meisten Fällen auch eingetragene Marken und unterliegen als solche den gesetzlichen Bestimmungen.

Diese Schulungsunterlage wurde auf 100 % chlorfrei gebleichtem Papier (TCF) gedruckt.

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INHALTSVERZEICHNIS InDesign CS2 - Themen-Special: Dokumente ausgeben

1 Grundwissen Ausgabe..................................4

1.1 Einführung ....................................................... 4 1.2 Vorüberlegungen ............................................. 4 1.3 Was bedeutet Überfüllen?................................ 6 1.4 Überfüllungen in InDesign................................ 7 1.5 Überdrucken .................................................... 9 1.6 Aussparen...................................................... 10 1.7 Nicht druckende Objekte................................ 11

2 Transparenzreduzierung und -vorschau......................................................12

2.1 Einführung ..................................................... 12 2.2 Das Problem.................................................. 12 2.3 Transparenzreduzierung................................ 14 2.4 Transparenzreduzierungsvorgaben ............... 14 2.5 Typische Transparenzfälle ............................. 17 2.6 Reduzierungsvorschau .................................. 19

3 Die Separationsvorschau............................24

3.1 Einführung ..................................................... 24 3.2 Die Separationsvorschau aufrufen ................. 24 3.3 Separationen anzeigen .................................. 25 3.4 Druckfarben-Manager:

Schmuckfarben-Fehler beseitigen.................. 28 3.5 Gesamtfarbauftrag ......................................... 29

4 Preflight und Verpacken .............................34

4.1 Einführung ..................................................... 34 4.2 Preflight-Check in InDesign............................ 34 4.3 Verpacken...................................................... 38 4.4 PDF-Preflight mit Acrobat 7 Professional ....... 39

5 Ausschießen und Montieren ...................... 42

5.1 Einführung ..................................................... 42 5.2 Was ist Ausschießen, was Montieren? .......... 42 5.3 Ausschießen mit InBooklet SE....................... 43 5.4 Ausschießen mithilfe von Plug-ins ................. 47

6 Drucken ........................................................ 48

6.1 Einführung ..................................................... 48 6.2 PostScript-Ausgabe ....................................... 48 6.3 Der Druckdialog............................................. 49 6.4 Nicht-PostScript-Ausgabe.............................. 60 6.5 Druckvorgabe erstellen.................................. 62

7 PDF-Export aus InDesign ........................... 66

7.1 Einführung ..................................................... 66 7.2 Adobe PDF-Vorgaben ................................... 67 7.3 Direkter PDF-Export ...................................... 69 7.4 PDF/X............................................................ 77 7.5 PDF-Datei über den Acrobat Distiller

erstellen......................................................... 80

Stichwortverzeichnis........................................ 84

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3 InDesign CS2 - Themen-Special: Dokumente ausgeben

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3 Die Separationsvorschau

In diesem Kapitel erfahren Sie

wie Sie die Separationsvorschau aufrufen

wie Sie die Separationen anzeigen

wie Sie mit Sonderfarben und Schmuckfarben umgehen

wie Sie den Gesamtfarbauftrag einstellen

3.1 Einführung

Ausgabesimulation am Bildschirm: Wie die Farbseparationen oder der Farbauftrag nach der Belichtung auf Film oder Druckplatte aussehen, zeigen Sie mit der Separationsvorschau an und korrigieren falsche oder dop-pelte Schmuckfarben mit dem Druckfarben-Manager. Bevor eine Layoutdatei geprooft oder ausbelichtet werden muss, können Sie mit der Separationsvorschau an-zeigen und ausmessen, wie die Farbauszüge mit den aktuellen Einstellungen belichtet werden. Dadurch er-kennen Sie potenzielle Fehler und vermeiden teure Nachkorrekturen. Besonders effektiv arbeiten Sie mit der Separationsvorschau für Sonderfarben, die in Prozessfarben ausgegeben werden sollen. Zusätzlich lässt sich auch die Überschreitung des Gesamtfarbauftrages anzeigen. Mit der Separationsvorschau wird gleichzeitig auch die Überdruckenvorschau aktiviert, damit Sie über die Se-parationsvorschau auch erkennen können, wie sich überdruckte oder ausgesparte Objekte separiert in der Ausgabe darstellen. Fehler, die in der Separationsvorschau sichtbar werden, können Sie mit dem Druckfarben-Manager beheben. Beide Vorschauen für die Farbauszüge und den Farbauftrag arbeiten Hand in Hand mit dem Farbmanagement von InDesign CS2 zusammen. Dabei beeinflussen alle Farbprofile und Umrechnungsrichtlinien das Ergebnis. Innerhalb der Farbprofile werden Informationen zum Gesamtfarbauftrag, dem Schwarzaufbau oder dem Ton-wertzuwachs gespeichert. Einige der in den folgenden Abschnitten abgebildeten Beispiele finden Sie in farbiger Form bei den kostenlosen Übungsdateien, die Sie von der Website des HERDT-Verlages im Internet unter www.herdt.com herunterladen können.

3.2 Die Separationsvorschau aufrufen

Über das Menü FENSTER - AUSGABE - SEPARATIONSVORSCHAU rufen Sie diese Funktion auf. Sie erhalten eine neue Palette, die mit der Transparenzreduzierungsvorschau gekoppelt ist. Alternativ rufen Sie die Palette mit dem Tastenbefehl F6 auf.

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Die Separationsvorschau 3

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Die Palette ist unterteilt in einen Kopfbereich, in dem Sie den Modus der Vorschau wählen.

Die Option SEPARATIONEN zeigt Ihnen die einzelnen Druckplatten an.

Der Modus FARBAUFTRAG hingegen markiert diejenigen Stellen, die oberhalb des angegebenen maximalen Farbauftrages liegen.

Im Palettenmenü finden Sie den praktischen Eintrag DRUCKFARBEN-MANAGER.

3.3 Separationen anzeigen

Beginnen wir mit den Separationen: Wenn Sie aus dem Drop-down-Menü der Palette die Separationen ausge-wählt haben, schaltet InDesign in den Vorschaumodus um. Dabei werden alle Farbauszüge errechnet, die nach den aktuellen Angaben für die Ausgabe im Druckfarben-Manager entstehen. Gleichzeitig aktiviert In-Design die Überdruckenvorschau. Neben Objekten, die überdruckt werden sollen, wird auch ausgegrauter Text in der bestmöglichen Auflösung dargestellt. Dadurch kann sich der Bildaufbau geringfügig verzögern. In der Separationsvorschau werden zunächst alle gewünschten Farbauszüge angezeigt. Fahren Sie mit der Maus über einzelne Bildpartien im Layout, und Sie erhalten in der Auszugsliste die genauen Farbwerte zu die-ser Stelle.

Links wird ein Softproof dargestellt. Auf der rechten Seite werden dagegen nur die Auszüge Cyan und Schwarz angezeigt. Wählen Sie stattdessen nur einen einzelnen Auszug aus, indem Sie direkt in die Liste auf die Plattenbezeich-nung (z. B. Magenta) klicken, so wechselt die Separationsvorschau in den Graustufenmodus. Die Farbwerte der anderen Auszüge lassen sich für einen gewünschten Punkt im Layout dennoch ablesen. Zu diesem Auszug können Sie nun beliebig die anderen Auszüge über einen Klick auf das Auge in der Liste sichtbar machen, vergleichbar mit der Ebenen-Palette oder den Kanälen in Photoshop, die Graustufen-Darstellung der einzelnen Druckplatten wird durch die Farbmischung mehrerer Auszüge ersetzt.

Die Palette SEPARATIONS-VORSCHAU mit Sonder-farben

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3 InDesign CS2 - Themen-Special: Dokumente ausgeben

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Korrekte Darstellung in Graustufen für den Auszug Yellow Zusätzlich finden Sie im Palettenmenü die Option Einzelplatten in Schwarz anzeigen. Die Bezeichnung "Platte" ist zwar sprachlich richtig, zum besseren Verständnis verwenden wir jedoch den Begriff "Auszug". Haben Sie nur einen Auszug zur Ansicht ausgewählt, so wird diese in Graustufen abgebildet, um die Vorschau besser beurteilen zu können. Diese Funktion sollte immer aktiviert sein. Die Vorschauergebnisse werden dadurch nicht beeinflusst, die Separationswerte sind mit oder ohne diese Funktion identisch.

Die sinnlose Einfärbung der einzelnen Druckplatte sollten Sie vermeiden. Objekte auf ausgeblendeten Ebenen werden nicht in die Separationsvorschau einbezogen. Daher machen Sie zur Überprüfung der Farbauszüge alle Ebenen sichtbar, die für die Ausgabe wichtig sind.

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Die Separationsvorschau 3

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Mehrfachansicht der Farbauszüge. Obere Reihe: Soft-Proof und Schmuckfarben; untere Reihe: Cyan und Magenta sowie Yellow und Black Wie mit allen anderen Vorschaufunktionen können Sie auch gleichzeitig eine Mehrfachansicht wählen, indem Sie unter dem Menü FENSTER - ANORDNEN - NEUES FENSTER mehrere Ansichten desselben Layout-dokumentes öffnen und dort ebenfalls die Separationsvorschau aktivieren, wie Sie in der vorangehenden Ab-bildung sehen können. Farbmanagement in der Separationsvorschau Auch das Farbmanagement kann gleichzeitig per Soft-Proof in die Separationsvorschau integriert werden, um die Farbauszüge in Abhängigkeit zum Ausgabeverfahren zu zeigen, wie die folgende Abbildung verdeutlicht.

Links ISO Coated und rechts ISO Uncoated Yellowish, jeweils mit Simulation des Papierweiß Die Farbwerte jedoch verändern sich nicht, da es sich nur um eine Simulation am Bildschirm handelt, nicht um eine Farbkonvertierung. Ein Soft-Proof wird erst dann nötig, wenn der Ausgabefarbraum vom eingestellten Ausgabeprofil abweicht.

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3 InDesign CS2 - Themen-Special: Dokumente ausgeben

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Windows Mac

Palette Separationsvorschau öffnen

F6 F6

Überdruckenvorschau aktivieren STRG ALT Y Y

Alle Druckplatten anzeigen STRG ALT

Cyan-Platte anzeigen STRG ALT 1 1

Magenta-Platte anzeigen STRG ALT 2 2

Gelb-Platte anzeigen STRG ALT 3 3

Schwarz-Platte anzeigen STRG ALT 4 4

1. Volltonfarben-Platte anzeigen STRG ALT 5 5

2. Volltonfarben-Platte anzeigen STRG ALT 6 6

3. Volltonfarben-Platte anzeigen STRG ALT 7 7

4. Volltonfarben-Platte anzeigen STRG ALT 8 8

5. Volltonfarben-Platte anzeigen STRG ALT 9 9

Tastenkürzel für die Separationsvorschau-Palette

3.4 Druckfarben-Manager: Schmuckfarben-Fehler beseitigen

Wenn Sie Sonderfarben wie HKS- oder Pantone-Töne verwenden, vergewissern Sie sich, ob im Druckfarben-Manager alle Angaben korrekt getroffen sind. Den Druckfarben-Manager erreichen Sie über das Palettenmenü der Separationsvorschau-Palette. Sonderfarben umwandeln

Haben Sie Sonderfarben im Layout verwendet, wollen jedoch wie z. B. für den Digitaldruck nur in den Pro-zessfarben ausgeben, so aktivieren Sie den unteren Button ALLE VOLLTONFARBEN IN PROZESSFARBEN UMWANDELN. Somit wird die Sonderfarbe für die Ausgabe und für die Vorschau in Prozessfarben umgerechnet. Wollen Sie stattdessen die Sonderfarben als eigene Druckplatten ausgeben, dann lassen Sie diese Option deaktiviert. Alternativ können Sie auch eine einzelne Schmuckfarbe mit einem Klick in die vordere Spalte des Druck-farben-Managers in die entsprechende Prozessfarbe konvertieren. Beachten Sie bitte, dass die Schmuckfarben im Layout erhalten bleiben. Erst wenn Sie eine PDF-Datei exportieren oder einen PostScript-Druck starten, nutzt InDesign diese Vorgabe und konvertiert die Schmuckfarben. Schmuckfarben austauschen

Falls zwei identische, aber unterschiedlich benannte Schmuckfarben verwendet werden, wie z. B. "HKS 40" und "HKS 40 K", können Sie eine Schmuckfarbe im Druckfarben-Manager auch durch die andere aus-tauschen, so dass nur ein HKS-Farbton ausgegeben wird. Dadurch sparen Sie unnötige Farbauszüge ein. Wählen Sie dazu die doppelte Farbe HKS 40 in der Liste der Farben aus, und klicken Sie auf das Drop-down-Menü DRUCKFARBENALIAS. Nun wählen Sie die andere Schmuckfarbe HKS 40 K als Ausgabefarbe. Die überflüs-sige Farbe erhält in der Liste der Druckfarben einen Verweis auf die richtige Ausgabefarbe.

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Die Separationsvorschau 3

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Der Druckfarben-Manager ist auch hier ein hilfreiches Werkzeug, um doppelte oder falsche Schmuckfarben zu unterdrücken. Natürlich können Sie somit auch eine Schmuckfarbe wie HKS 40 durch den einzelnen Prozessfarbton Cyan oder durch eine alternative Pantone-Schmuckfarbe ersetzen. Dazu müssen Sie jedoch zuvor eine geeignete Pantone-Farbe in den Farbfeldern anlegen. Prozessfarben durch Schmuckfarben austauschen Das in der Verpackungsindustrie häufige Ersetzen von den vier Prozessfarben durch hochpigmentierte Schmuckfarben, die auf bestimmten Materialien wie Kunststoff oder Getränkekartons eine qualitativ bessere Farbwiedergabe ermöglichen, ist mit dem Druckfarben-Manager und der Separationsvorschau leider nicht möglich. Die Prozessfarben sind im Druckfarben-Manager vor einem Austausch geschützt. Das hat den Hinter-grund, dass InDesign CS2 Farben nur dann einwandfrei mit dem Farbmanagement darstellen und verarbeiten kann, wenn alle Prozessfarben beibehalten werden. Ebenso verfährt Acrobat, wenn Sie eine PDF-Datei aus In-Design exportieren. Prozessfarben mit Schmuckfarben zu tauschen, ist sinnvoll in der Bildbearbeitung oder in der finalen Druck-ausgabe. Für Photoshop gibt es daher von unterschiedlichen Anbietern wie z. B. Esko Graphics Plug-ins, die dies ermöglichen und die so veränderten Bilder auch korrekt anzeigen. In Acrobat ist diese Arbeitsweise eben-so nur mit zusätzlichen Werkzeugen möglich. Je nach Einstellung des Farbmanagements werden die RGB- oder auch LAB-Farben für die Ansicht in der Se-parationsvorschau in Prozessfarben umgerechnet. Dabei kommen den Arbeitsfarbräumen und der Umrech-nungspriorität eine entscheidende Rolle zu. Der RGB-Arbeitsfarbraum beschreibt die genaue Position der RGB-Farbe innerhalb dieses beschriebenen Farbraums. Die Umrechnungsmethode - z. B. RELATIV FARBMETRISCH - konvertiert nun bei aktiver Separationsvorschau diesen RGB-Ton on eine Prozessfarbe in den Ausgabefarb-raum.

3.5 Gesamtfarbauftrag

Der Gesamtfarbauftrag bezeichnet den maximalen Wert an prozentualer Deckkraft der Druckfarben C, M, Y, und K sowie der Schmuckfarben. Der Gesamtfarbauftrag richtet sich nach der Druckart und der Papiersorte. Er liegt mit Ausnahmen zwischen 240 % (Zeitungsrotation, Flexodruck etc.) und 350 % (Offsetdruck nach ISO Coated). Wird also ein Schwarz mit allen Prozessfarben gedruckt, sollten die Druckplatten insgesamt keinen Farbauftrag oberhalb dieses Wertes erzeugen, da sonst die Druckfarbe nicht schnell genug trocknen kann.

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3 InDesign CS2 - Themen-Special: Dokumente ausgeben

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Farbauftrag: Rot dargestellte Bereiche haben einen zu hohen Farbauftrag zu verzeichnen. Um diesen Gesamtfarbauftrag zu überprüfen, wählen Sie aus dem Drop-down-Menü der Palette SEPARATIONS-VORSCHAU die Option FARBAUFTRAG. Nun errechnet InDesign aus den Farbwerten und der vorgegebenen Grenze diejenigen Bereiche, die oberhalb dieses Wertes liegen, und hebt sie rot markiert hervor. Auch nun können Sie wieder mit der Maus über die roten Bereiche wandern und die Prozentwerte der Druckplatten in der Palette ablesen. Begrenzungswert eingeben

Der Wert für die Begrenzung ist frei konfigurierbar. Aus der Auswahlliste rechts neben dem Begrenzungswert finden Sie vorgegebene Schritte von 280 bis 400 Prozent. Sie können jedoch auch einen eigenen Wert ma-nuell eingeben, indem Sie in das Feld mit dem Prozentwert klicken und den gewünschten Wert eingeben.

Bei 340 % werden die darüber liegenden Bereiche nur noch blassrot dargestellt. Nur der Farbspot auf der rechten Seite verursacht eine Umfangswarnung.

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Die Separationsvorschau 3

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Bei einem sehr niedrigen Wert von 240 % Gesamtfarbauftrag werden alle darüber liegenden Bereiche in diesem Beispiel hellrot bis dunkelrot eingefärbt, da die Bilder und Grafiken in diesem Beispiel für die Ausgabe ISO Coated bearbeitet wurden. Wie hoch der Farbauftrag jenseits des maximalen Wertes liegt, zeigt InDesign anhand der Färbung: Es färbt die jeweiligen Objekte oder Bildpartien zuerst rosa und zuletzt deckend rot ein. Korrektur der roten Bereiche Bereiche, die oberhalb des maximalen Farbauftrages liegen, lassen sich nur insofern verringern, als Sie die platzierten Originaldaten bearbeiten oder angemischte Farben in InDesign in den Farbwerten verringern: Bei aktiver Vorschau öffnen Sie die Farbe aus den Farbfeldern und verändern die Prozentwerte der Kanäle mit aktivierter Vorschau in den Farbfeldoptionen. Beträgt die Summe der Prozente weniger als der angegebene Farbauftrag, so werden Objekte, die mit dieser Farbe angelegt sind, nicht mehr rot oder rosafarben, sondern grau dargestellt.

Die Vektorform mit weicher Kante wurde mit einer roten Farbe angemischt und überdeckt im Transfermodus INEINANDER KOPIEREN das Bild. Dadurch kommt der hohe Farbauftrag zustande.

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3 InDesign CS2 - Themen-Special: Dokumente ausgeben

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Ist es Ihnen nicht möglich, bei z. B. platzierten EPS-Daten die Farbwerte zu korrigieren, müssen Sie diese falsch gewählten Werte vermerken. Da es kein Report-Werkzeug in InDesign gibt, machen Sie von den proble-matischen Seiten einen Screenshot, und fügen Sie diese zu einer PDF-Datei mit Acrobat zusammen. Die plat-zierten Bilder und Grafiken müssen erst in das korrekte Ausgabeprofil umgerechnet und die Verknüpfung in InDesign aktualisiert werden. Je nach Ausgabeverfahren und Software kann der maximale Farbauftrag auf den Druckplatten auch während der Berechnung im RIP begrenzt werden.

Werden die Farben reduziert, verschwindet mit aktiver Vorschau in den Farbfeldoptionen die Farbumfangswarnung. Jedes Farbprofil beansprucht einen anderen Gesamtfarbauftrag. Im direkten Vergleich zwischen ISO Coated und ISO Uncoated Yellowish verträgt der Druck auf gestrichenem Papier einen höheren Gesamtfarbauftrag (350 %), der Druck auf ungestrichenem gelblichen Papier hingegen kann nur mit maximal 320 % erfolgen. Für die Anzeige der Farbauftragswarnung schalten Sie daher unbedingt die Soft-Proof-Anzeige an.

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Notizen