6
Mittelzentren im Wettbewerb 2015 www.darmstadt.ihk.de STANDORTPOLITIK INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER DARMSTADT RHEIN MAIN NECKAR

INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER DARMSTADT RHEIN MAIN … · Wettbewerb 2015 STANDORTPOLITIK INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER DARMSTADT RHEIN MAIN NECKAR. I Vorbemerkung 5 1 Einführung 6

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER DARMSTADT RHEIN MAIN … · Wettbewerb 2015 STANDORTPOLITIK INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER DARMSTADT RHEIN MAIN NECKAR. I Vorbemerkung 5 1 Einführung 6

Mittelzentren im

Wettbewerb 2015

www.darmstadt.ihk.de

STANDORTPOLITIK

INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER DARMSTADT RHEIN MAIN NECKAR

Page 2: INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER DARMSTADT RHEIN MAIN … · Wettbewerb 2015 STANDORTPOLITIK INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER DARMSTADT RHEIN MAIN NECKAR. I Vorbemerkung 5 1 Einführung 6

I�����

Vorbemerkung 5

1 Einführung 6

W�� ��� � ����� ����� �3. Auflage – Was ist neu, was ist geblieben? 7

2 Was ganz Südhessen braucht – Wahlprüfsteine der

IHK Darmstadt für die Kommunalwahl 2016 8

A ������������� ��� ��� ! �"� #Infrastruktur aufwerten 10

Mobilität nachhaltig fördern 10

Betriebliches Mobilitätsmanagement fördern 11

ICE-Halt Darmstadt und Südhessen 11

Umweltzone/LKW-Durchfahrtsverbote

Darmstadt Stadt 12

Breitbandversorgung 12

B. Handel, Stadtentwicklung und Tourismus 13

Innenstädte sind die Visitenkarte jeder Kommune 13

Die touristischen Destinationen stärken 14

C. Öffentliche Finanzen 14

Reform des Kommunalen Finanzausgleichs

(KFA 2016) in Hessen 14

Sanierung der Kommunalhaushalte 15

D. Beruf und Familie 15

Betreuungsmöglichkeiten für Kinder aller Altersstufen 15

E. Kommunale Zusammenarbeit 16

Nur Ansätze erkennbar 16

3 Ergebnisse nach Indikatoren sortiert 17

A$ Methodik 18

B. Indikatorenblöcke 19

Block 1: Kommunale Standortbedingungen 19

Block 2: Unternehmensbesatz 23

Block 3: Beschäftigung und Arbeitsmarkt 26

Block 4: Einzelhandel 29

Block 5: Tourismus und Wohnqualität 32

Block 6: Erreichbarkeit 35

Block 7: Demografie und Fachkräftepotenzial 37

C. Gesamtergebnis Mittelzentrenranking 2015 39

4 Ergebnisse nach Kommunen sortiert 40

B�%�� 41

Bürstadt 42

Dieburg 43

Erbach 44

Griesheim 45

Groß-Gerau 46

Groß-Umstadt 47

Heppenheim 48

Lampertheim 49

Lorsch 50

Michelstadt 51

Mörfelden-Walldorf 52

Pfungstadt 53

Rüsselsheim 54

Viernheim 55

Weiterstadt 56

Impressum 58

Page 3: INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER DARMSTADT RHEIN MAIN … · Wettbewerb 2015 STANDORTPOLITIK INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER DARMSTADT RHEIN MAIN NECKAR. I Vorbemerkung 5 1 Einführung 6

V & ' ( ) * ) ' + , - .

5

WIR BRINGEN DEN STANDORT RHEINMAIN NECKAR VORAN

U�� /0�1 ��� �� 2� ��3�4�� W����5%�6�����21�� �Deutschland und Europa. Damit das so bleibt, hat unsere Vollver-

sammlung im November 2014 eine Strategie für die kommenden

fünf Jahre beschlossen. Unsere Ziele: Kleine und mittlere Unterneh-

men unterstützen, die Region vernetzen, das Fachkräftepotenzial

erschließen und den Standort Rhein Main Neckar entwickeln.

Dazu zählt auch, die Standortfaktoren in den Kommunen zu ver-

bessern, um für Fach- und Führungskräfte sowie Unternehmen

gleichermaßen attraktiv zu sein.

Steuern, Infrastruktur, Absatzmärkte – welche Aspekte machen

Regionen für Unternehmen interessant? Entscheiden sich Fach-

kräfte aufgrund von guter Kinderbetreuung und belebter Innen-

städte für einen Umzug nach Südhessen? Diese und andere Fragen

untersucht die Industrie- und Handelskammer (IHK) Darmstadt

Rhein Main Neckar regelmäßig und hilft damit Kommunen, ihre

harten und weichen Standortfaktoren stetig zu optimieren.

Die Neuauflage unserer vergleichenden Analyse „Mittelzentren

im Wettbewerb“ offenbart die Stärken und Schwächen einzelner

Mittelzentren. Dies wird in der Kommunalpolitik nicht überall auf

Zustimmung stoßen. Uns ist bewusst, dass wir damit den Finger

in die ein oder andere lokale „Wunde“ legen und kontroverse Dis-

kussionen auslösen. Nach den Veröffentlichungen in den Jahren

2007 und 2010 haben uns aber auch positive Rückmeldungen

aus Politik und Verwaltung erreicht: Vergleichende Analysen seien

eine gute Grundlage für die eigene Standortbestimmung und

böten gute Argumentationshilfen für die kommunale Wirtschafts-

förderung. Dem können wir uns nur anschließen.

Daher veröffentlicht die IHK Darmstadt die dritte Auflage des

Mittelzentrenrankings bewusst im Vorfeld der Hessischen

Kommunalwahl im März 2016. Wir möchten mit unserer Broschüre

die politische Debatte über wirtschaftsfreundliche Standortfaktoren

von Kommunen beleben – daher haben wir die Broschüre auch

um unsere sogenannten „Wahlprüfsteine“ ergänzt. Diese umfassen-

den Handlungsempfehlungen zeigen der lokalen Politik, wie aus

Sicht der Wirtschaft die regionalen Standortbedingungen verbessert

werden könnten.

Ob vor oder nach der Kommunalwahl – wir beraten Sie gerne,

wenn es darum geht, wirtschaftsfreundliche Maßnahmen umzu-

setzen. Kommen Sie auf uns zu!

IHK Darmstadt Rhein Main Neckar,

Geschäftsbereich Standortpolitik im Oktober 2015

HIER ERFAHREN SIE MEHR ÜBER…

Unsere Ziele bis 2019: Strategie, Maßnahmen und Meilensteine:

www.darmstadt.ihk.de Dok.-Nr. 140 426

Unsere Leistungen für Kommunen (Flyer Kommunalberatung):

www.darmstadt.ihk.de Dok.-Nr. 2728922

Kommunalwahl 2016: Wahlprüfsteine: Was ganz Südhessen

braucht: www.darmstadt.ihk.de Dok.-Nr. 139058

Page 4: INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER DARMSTADT RHEIN MAIN … · Wettbewerb 2015 STANDORTPOLITIK INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER DARMSTADT RHEIN MAIN NECKAR. I Vorbemerkung 5 1 Einführung 6

WAS IST EIN MITTELZENTRUM?

D� 7�2��0���0 8���%� 2�� 7�9� :����� ����;< B� 2�Einstufung spielen etwa Einwohnerzahl, Einzugsgebiet und

Infrastruktur eine wichtige Rolle. Insofern verfügen die untersuch-

ten Städte über eine vergleichbare Anzahl von Kultur-, Sport-,

Bildungs- und Verwaltungseinrichtungen. Aber wie sieht es mit

Unternehmen und Arbeitsplätzen, dem Einzelhandelsangebot und

der Verfügbarkeit von Gewerbeflächen aus? Diese Indikatoren

haben keine Relevanz für die Einstufung der Mittelzentren.

Im Bezirk der IHK Darmstadt sind laut Landesentwicklungsplan

des Landes Hessen 2000 (LEP Hessen 2000) 16 Städte als Mittel-

zentren klassifiziert. Die Mittelzentren werden in der Raumplanung

beziehungsweise im dreistufigen System der Zentralen Orte

zwischen den Oberzentren und den Grundzentren (Unter- und

Kleinzentren) eingeordnet. Laut Landesentwicklungsplan haben

Mittelzentren „mittelstädtischen Charakter und weisen möglichst

7.000 Einwohner im zentralen Ortsteil auf. Sie sind Standorte für

gehobene Einrichtungen im wirtschaftlichen, kulturellen, sozialen

und politischen Bereich, sowie für weitere private Dienstleistungen.

Sie sind Verknüpfungspunkte der öffentlichen Nahverkehrs-

bedienung.“

Bei der Stadt Rüsselsheim handelt es sich um ein Mittelzentrum

mit Teilfunktionen eines Oberzentrums. Aufgrund ihrer Größe,

der regionalen Bedeutung und Ausstattung mit oberzentralen

Einrichtungen erfüllt die Stadt in Teilbereichen oberzentrale

Versorgungsaufgaben.

3. AUFLAGE –WAS IST NEU, WAS IST GEBLIEBEN?

1. AUFLAGE 2007

=� ��� >??� %��� @�� ������� 2� 8�0��5%2 C��E�„Mittelzentren im Wettbewerb“ veröffentlicht. Ziel war es, die

Stärken und Schwächen der untersuchten Kommunen transparent

zu machen und so die politische Diskussion über lokale Standort-

bedingungen der Wirtschaft zu beleben. Anhand von 35 ökono-

mischen und strukturellen Indikatoren wurden die 16 Mittelzentren

im IHK-Bezirk sowie die Unterzentren Gernsheim, Biebesheim

und Riedstadt untersucht. Diese drei Kommunen bemühten sich

bereits seit einigen Jahren um eine Aufstufung als Mittelzentrum.

Die Analyse wurde um Handlungsempfehlungen der regionalen

Wirtschaft für die Gestaltung eines attraktiven Standortes ergänzt.

Die Hinweise thematisierten etwa die kommunalen Handlungsfel-

der Wirtschaftsförderung, Verkehrsinfrastruktur und kommunale

Haushalte.

2. AUFLAGE 2010

��� 2� @�� C�6��0 2� ����� ����4�0 �� M4�19�2010 haben wir zusätzlich das Unterzentrum Babenhausen in die

Liste der untersuchten Kommunen aufgenommen.

2010 wurden die Kommunen mit der gleichen Methode untersucht

wie 2007. Die Auswahl der Indikatoren wurde nur geringfügig

abgewandelt, sodass sich die Veränderungen in den einzelnen

Mittelzentren nachvollziehen ließen.

3. AUFLAGE 2015

=� F1�6�2 2� 2���� C�6��0 %�9 @�� ��� G1 H� �2 2�bisherigen Indikatoren auf Aussagekraft, Konsistenz und Relevanz

für die regionale Wirtschaft überprüft. Neun Indikatoren der

zweiten Auflage haben der Überprüfung nicht standgehalten –

etwa die Pro-Kopf-Verschuldung der Kommunen (statistisch

schwer erfassbar) oder die Abfallgebühren (schwer vergleichbar).

Sechs neue Indikatoren wurden erstmals in die Berechnungen

einbezogen. Dazu zählen die Altersstruktur der Unternehmer im

Einzelhandel und in der Gastronomie (Nachfolgeproblematik) und

einige Indikatoren zum Fachkräftepotenzial der Mittelzentren.

Die Bevölkerung schrumpft und überaltert, Fachkräfte ziehen in

die Städte, Firmen wandern ab – diese negativen Folgen des

demografischen Wandels beschäftigen Kommunen und Unter-

nehmen gleichermaßen. Die zentrale Herausforderung aus Sicht

der regionalen Wirtschaft ist es, den Fachkräftebedarf in den

kommenden Jahren zu decken. Die IHK Darmstadt ist sich diesem

Megatrend bewusst. Daher haben wir unsere Analyse um den

Block „Demografie und Fachkräftepotenzial“ ergänzt.

Seit der ersten Auflage hat es weder eine landesplanerische

Veränderung bei den Einstufungen der Kommunen als Ober-,

Mittel- oder Unterzentren noch ein regionalpolitische Diskussion

darüber gegeben. Wir haben daher keine Unterzentren in die aktu-

elle Untersuchung einbezogen.

Die Veränderungen bei Anzahl und Auswahl der Indikatoren sowie

der Gewichtung einzelner Blöcke (s. Kapitel III A – Methodik)

erlaubten keinen direkten Vergleich der Ergebnisse von 2010 und

2015.

1 J =KLNO/UKP

Page 5: INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER DARMSTADT RHEIN MAIN … · Wettbewerb 2015 STANDORTPOLITIK INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER DARMSTADT RHEIN MAIN NECKAR. I Vorbemerkung 5 1 Einführung 6

Q?

A. INFRASTRUKTUR UND MOBILITÄT

> INFRASTRUKTUR AUFWERTEN

Wie es ist | W����5%�6���5% J�@�54��0 9���5%� =6������4���Rum Verflechtungen und Marktbeziehungen zu entwickeln und

aufrechtzuhalten. In Südhessen ist die Verkehrsinfrastruktur maro-

de, da sie chronisch unterfinanziert ist. Maßnahmen zum Erhalt

der Infrastrukturen sind notwendig, um die Notwendigkeit grund-

hafter Erneuerungen zu vermeiden. Die Ergebnisse einer Verkehrs-

umfrage des hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie,

Verkehr und Landesentwicklung in Zusammenarbeit mit den hessi-

schen IHKs zeigen die Mängel der hessischen Verkehrsinfrastruktur

deutlich auf. Ergänzend dazu gibt die DIHK-Studie „Verkehrsinfra-

struktur – Investitionsbedarf, Einnahmen- und Ausgabenströme,

Finanzierungsmodelle“ einen umfangreichen Überblick auf Bundes-

ebene, stellt aber auch Finanzierungsmöglichkeiten auf klein-

teiligerer Ebene dar.

Die Schieneninfrastruktur zu den angrenzenden Metropolregionen

ist überlastet. Die Finanzierung des Öffentlichen Personennah-

verkehrs ist für die Zukunft noch nicht gesichert. Die Ungewissheit

über die Ausgestaltung der Mittel nach dem Gemeindeverkehrs-

finanzierungsgesetz und der Entflechtungsmittel nach 2019

hemmt bereits die Investitionsbereitschaft von langfristigen

Projekten. Für die Regionalisierungsmittel fehlt noch immer die

gesetzliche Grundlage, sodass der Bund die Mittel nur unter

Vorbehalt auszahlt, bis ein neues Gesetz in Kraft tritt.

Wie es sein sollte | D� ���12 F�4%���6������4��� ����instandgesetzt werden. Hierzu bedarf es einer aussagekräftigen

Analyse, die klar darlegt, wo, wann und in welchem Umfang

Instandsetzungsmaßnahmen zum Erhalt der Infrastruktur erfor-

derlich sind. Es müssen stetig ausreichend Mittel zum Unterhalt

der Straßeninfrastruktur in den Haushalt eingestellt werden. Eine

Mangelverwaltung in diesem Bereich führt lediglich zu einem

exponentiellen Kostenwachstum. Die Verkehrsinfrastruktur muss

bedarfsgerecht ausgebaut werden.

Es existiert keine Alternative zur Nord-Ost-Umgehung in Darmstadt,

welche eine annähernd gleiche Wirkung zur Verkehrsentlastung

sowohl für die Stadt als auch die Region erzielen könnte. Die

Aufhebung des bestehenden Bebauungsplanes musst gestoppt

und die Umsetzung der bestehenden Planung vorangetrieben

werden. Die Entlastung der Stadt darf nicht auf Kosten des Umlan-

des entstehen.

Der breite Konsens der Region in Bezug auf die ICE-Neubaustrecke

ist zu befürworten und anzuerkennen. Die künftigen Planungen

müssen transparent durchgeführt werden. Nur, wenn das

Gesamtinteresse der Region im Zentrum der Abstimmungen steht,

ist ein fairer Ablauf des Planungsprozesses möglich.

> MOBILITÄT NACHHALTIG FÖRDERN

Wie es ist | �19����3� ��� �5%� �� L1�0R �12� P��2��0unseres Wohlstandes und somit Bedingung für eine prosperierende

Gesellschaft. Insbesondere die Bevölkerungsteile, die perspektivisch

in der Stadt gewünscht sind, sind auch die mobilsten. Das

Mobilitätsverhalten ist in der Stadt ein anderes als auf dem Land

– daher muss für jeden Ort ein passendes Konzept entwickelt

werden: Viele Möglichkeiten werden nicht ausgenutzt: So könn-

ten im Bereich des betrieblichen und schulischen Mobilitäts-

managements oder bei der Förderung von Elektromobilität viel

mehr getan werden. Ein weiteres Problem für Mobilität ist die

schlechte Verkehrsinfrastruktur.

Wie es sein sollte | �19����3� �1�� ��S0��5%� �2 �5%� 8�%�Tdert werden. Es ist daher absolut notwendig die Mobilitätsinfra-

struktur auszubauen, um die Erreichbarkeit in der Region sicher-

zustellen. Luftreinhalte- und Lärmaktionsplanungen dürfen die

Mobilität dabei nicht in überhöhtem Maße einschränken. Die

Verkehrsoptimierung muss diesbezüglich weiter vorangetrieben

werden und es müssen Maßnahmen entwickelt werden, welche

durch Lkw-Durchfahrverbot und Umweltzone betroffene Unterneh-

men nicht weiter belasten. Eine Verflüssigung des Verkehrs durch

die unterschiedlichsten Maßnahmen (beispielsweise versatzzeiten-

optimierte Verkehrssteuerung, die sogenannte „Grüne Welle“,

Förderung von carsharing-Angeboten oder Erweiterung des

betrieblichen/schulischen Mobilitätsmanagements) ist möglich,

die Anwendung und Umsetzung ist zu fördern.

Im Zuge des demografischen Wandels müssen die Mobilitätsange-

bote „demografiefit“ gemacht sowie Konzepte und Strategien an

die aktuellen Entwicklungen angepasst werden. Dazu ist es auch

nötig, die Vernetzung der Mobilitätsangebote weiter voranzutreiben.

Es braucht einerseits Knotenpunkte, welche ein einfaches Umstei-

gen auf einen anderen, beziehungsweise den effizientesten

Verkehrsträger ermöglichen. Andererseits müssen analoge und

digitale Informationsangebote, wie Routenplaner, Radwegekarten

oder auch Ladesäulenstandorte ausgebaut werden.

2 WCO7X/NLYZJ =KJ

Page 6: INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER DARMSTADT RHEIN MAIN … · Wettbewerb 2015 STANDORTPOLITIK INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER DARMSTADT RHEIN MAIN NECKAR. I Vorbemerkung 5 1 Einführung 6

Q[

BLOCK 1

KOMMUNALE STANDORTBEDINGUNGEN

F�� =2�4��1� 2� W��9@�9���3�4 4S 2� G1��� �� �����9�� 9�6����< B� 2 61�02 =2�4��1� 4S Y�ädte

und Gemeinden aber durchaus das „Heft in die Hand“ nehmen und ihre Standortattraktivität gestalten. Die Höhe der kommunalen

Steuersätze (Gewerbesteuer und Grundsteuer B) ist für jedes Unternehmen ein Kostenfaktor, der bei Neuansiedlungen und Erweiterungs-

investitionen die Standortwahl eines Unternehmens beeinflusst. Ebenfalls beeinflussbar sind lokale Standortfaktoren wie etwa ein attraktives

Angebot an verfügbaren Gewerbeflächen oder eine bedarfsgerechte Ausstattung mit Kita-Plätzen.

Indikator 1: Gewerbesteuerhebesätze 2015

\���] =OG D������2�R �0 J�%9�0 ^Y��2] _�� >?Q`a

Die Gewerbesteuer finanziert Gemeinden maßgeblich und ist ihre

wichtigste originäre Einnahmequelle. Grundlage für die Erhebung

der Gewerbesteuer ist der Gewerbeertrag oder vereinfacht

ausgedrückt der Gewinn eines Unternehmens. Die Höhe des

Gewerbesteuerhebesatzes können Kommunen in gewissen Grenzen

selbst bestimmen. Die Gewerbesteuerhebesätze der südhessischen

Mittelzentren liegen zwischen 350 und 420 Punkten. In Lorsch

beträgt der Hebesatz 350 Punkte. Den höchsten Hebesatz von

420 Punkten hat Rüsselsheim, gefolgt von Mörfelden-Walldorf

(410 Punkte) und Pfungstadt (400 Punkte).

Indikator 2: Hebesatz Grundsteuer B 2015

\���] =OG D������2�R �0 J�%9�0 ^Y��2] _�� >?Q`a

Die Grundsteuer B wird von den Städten und Gemeinden für be-

baute oder bebaubare Grundstücke und Gebäude erhoben. Berech-

nungsgrundlage ist der vom Finanzamt festgestellte Einheitswert.

Hierfür wird der Einheitswert mit der Grundsteuermesszahl und

mit dem von der Gemeinde festgesetzten Hebesatz multipliziert.

Bei der Festsetzung der Höhe des Hebesatzes ist die Kommune

relativ frei, wobei das Land bei defizitären Kommunen zunehmend

Einfluss nimmt. Den niedrigsten Hebesatz weist Michelstadt mit

350 Punkten auf. Den höchsten Hebesatz hat Rüsselsheim mit

800 Punkten, gefolgt von Griesheim mit 660 Punkten.

Indikator 1

bcddefgehdijk lhmcnodpi lhmeq rohs Lorsch 350 100,0 1

Michelstadt 350 100,0 1

Bensheim 355 92,9 3

Viernheim 357 90,0 4

Bürstadt 360 85,7 5

Lampertheim 370 71,4 6

Weiterstadt 375 64,3 7

Heppenheim 380 57,1 8

Dieburg 380 57,1 8

Groß-Umstadt 380 57,1 8

Groß-Gerau 380 57,1 8

Griesheim 390 42,9 12

Erbach 390 42,9 12

Pfungstadt 400 28,6 14

Mörfelden-Walldorf 410 14,3 15

Rüsselsheim 420 0,0 15

Indikator 2

bcddefgehdijk lhmcnodpi lhmeq rohs Michelstadt 350 100,0 1

Lorsch 365 96,7 2

Heppenheim 370 95,6 3

Weiterstadt 395 90,0 4

Erbach 400 88,9 5

Bürstadt 430 82,2 6

Lampertheim 435 81,1 7

Viernheim 450 77,8 8

Dieburg 450 77,8 8

Groß-Gerau 450 77,8 8

Bensheim 480 71,1 11

Pfungstadt 500 66,7 12

Groß-Umstadt 550 55,6 13

Mörfelden-Walldorf 595 45,6 14

Griesheim 660 31,1 15

Rüsselsheim 800 0,0 16

3 J/PJBK=YYJ KCtO =KD=GCZM/JK YM/Z=J/Z