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SCHLEUDER DAS TRAUMA INFO Ausgabe 2/2008 Polarity und Schleudertrauma Medizinisch therapeutische Kräftigungstherapie Ergonomischer Arbeitsplatz IV-Zusatzfinanzierung: erste Hürde ist genommen Die neue AHV-Nummer Gerichtsentscheide aus dem Haftpflicht- und Versicherungsrecht

INFO 2 08:INFO 1/2005 - touche.ch · Rente». Damit sollen auch diejenigen Personen, welche bereits eine Rente erhalten, wieder in den Arbeitsprozess integriert werden. Dass der Staat

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SCHLEUDERDASTRAUMAINFOAusgabe

2/2008

■ Polarity und Schleudertrauma

■ Medizinisch therapeutische Kräftigungstherapie

■ Ergonomischer Arbeitsplatz

■ IV-Zusatzfinanzierung: erste Hürde ist genommen

■ Die neue AHV-Nummer

■ Gerichtsentscheide aus dem Haftpflicht- und Versicherungsrecht

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3SCHLEUDERDASTRAUMAINFO

Impressum

Herausgeber Schleudertraumaverband, Zürich

Redaktion Susanne Kohler, Geschäftsführerin

Anschrift SchleudertraumaverbandHorneggstrasse 9, 8008 ZürichTel. 044 388 57 00, Fax 044 388 57 [email protected]

Beratungszeiten Montag / Dienstag 09.00–12.00 UhrDonnerstag / Freitag 09.00–12.00 Uhr

Spendenkonto PC: 80-11032-5

Erscheinungsweise 2 x jährlich, Auflage je 3 000 Exemplare

Copyright Schleudertraumaverband, Zürich. Für Fachbeiträge liegt das Copyright bei den Autoren.

Haftung Für unbestellt erhaltene Unterlagen sowie Richtigkeit von Informationen besteht keine Haftung durch den Verband.

Besonderes Die Autoren und Autorinnen vertreten jeweils ihre Meinung, die sich nicht unbedingt mit der Meinung des Schleudertraumaverbandes deckt. Unaufgefordert zugestellte Unterlagen werden nur auf ausdrücklichen Wunsch zurückgesandt.

Inserateverkauf Schleudertraumaverband und -beratungHorneggstrasse 9, 8008 ZürichTel. 044 388 57 00, Fax 044 388 57 [email protected]

Titelseite kallejipp © photocase.com

Vorstand Evalotta Samuelsson, Zürich (Präsidentin)Gerda Braun, ZürichUrsula Fuchs, TherwilFrank Goecke, ZürichPatrick Lienert, ZollikerbergKarl Müller, SteinhausenPierre Seidler, Delémont

Geschäftsstelle Susanne Kohler, GeschäftsführungSusanne Elsener, AdministrationBarbara Kuprecht, BeratungBarbara Raymann, Beratung

Margrit Stalder, Beratung, Felsberg GR

TermineRedaktionsschluss INFO 1/200930. April 2009

Redaktionsschluss INFO 2/200930. September 2009

Nächste MitgliederversammlungDonnerstag, 7. Mai 200910.00 Uhr, im Volkshaus in Zürich

Inhaltsverzeichnis

EinleitungEditorial 3

Medizin

Bemerkungen zu Neurofeedbackaus ärztlicher Sicht 4

Polarity und Schleudertrauma 4

Medizinisch therapeutische Kräftigungstherapie 8

Ergonomischer Arbeitsplatz 11

Selbsthilfegruppe

Mitteilung aus Schaffhausen 13

Recht

IV-Zusatzfinanzierung: erste Hürde ist genommen 14

Die neue AHV Nummer 15

Gerichtsentscheide aus dem Haftpflicht- und Versicherungsrecht 16

Literatur

Der Verband empfiehlt diverse Bücher 20

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Liebe Mitglieder, liebe Leserinnen und Leser

Eine Betroffene erzählte mir kürzlich am Telefon,sie fühle sich wie angekettet und entsprechendausgeliefert. Sie könne noch so viel Kraft zur Ge-sundung aufwenden, fehlerhafte Gutachten undder Kampf mit den Versicherungen würden sieseelisch wie körperlich immer mehr ermüden. DasTitelbild der vorliegenden Ausgabe zeigt bildhaftsehr deutlich, was diese Anruferin, was sehr vieleSchleudertrauma Betroffene erleben: Der Spar-druck wird stark verschärft an die Versichertenweiter gegeben und vermittelt oft das Gefühl «des an Ort Tretens» und «ausgeliefert Seins». So lancierte die Invalidenversicherung IV beispiels-weise aus dem Konzept «Eingliederung vor Rente»bereits die neue Massnahme «Eingliederung ausRente». Damit sollen auch diejenigen Personen,welche bereits eine Rente erhalten, wieder in denArbeitsprozess integriert werden.

Dass der Staat Menschen bei ihrer Rückkehr inden Arbeitsprozess unterstützt und für sie ent-sprechende Programme bereit hält, ist lobens-wert. Doch die seelische und körperliche Gesund-heit der Betroffenen lässt sich nicht mit den Ge-setzen und Mechanismen der Marktwirtschaftvergleichen. Folglich ist eine Garantie auf Einglie-derung nicht möglich.

Ein weiterer Punkt wurde mit der «Eingliederungvor Rente» zuwenig beachtet: Wer wieder er-werbsfähig wird, der hat logischerweise keine IV-Rente mehr zugute. Findet er danach jedoch keine Arbeitsstelle, so führt der Weg von der Arbeitslo-senkasse oft direkt zur Sozialhilfe.

Angebot und Nachfrage werden auf dem Arbeits-markt nur dann spielen, wenn die Arbeitgeber da-ran interessiert sind, auch z. B. einen Schleuder-trauma Betroffenen, der womöglich unter Konzen-trationsstörungen und Schwindel leidet, zubeschäftigen. Zuvor sind die neuen Konzeptenichts anderes als leere Wortspiele und zeigenauf, dass die heutigen Lücken im Sozialversiche-rungsrecht und auf dem Arbeitsmarkt die Gesun-dung der Betroffenen in keiner Weise unterstüt-zen. Wie sagte Kurt Lewin so treffend: «Es gibtnichts Praktischeres als eine gute Theorie».

Ich wünsche Ihnen, liebe Leserinnen und Leser,eine spannende Lektüre und würde mich freuen,wenn Sie der eine oder andere Artikel dieser INFOauf Ihrem Weg zur Gesundung unterstützt.

Herzliche Grüsse

Susanne KohlerGeschäftsführerin

Editorial

Einleitung

5SCHLEUDERDASTRAUMAINFO

Bei Neurofeedback handelt es sich um ein Verfah-ren der wissenschaftlich fundierten Methode desBiofeedback. Das dabei angewendete Verfahrendes openranten Konditionierens (Belohnung eineserreichten Zustandes) ist eine Möglichkeit, Muskel-verspannungen sowie andere unbewusste Vor-gänge im Körper steuern zu lernen. Bei der Unter-gruppe Neurofeedback wird mittels einer EEG-Ableitung trainiert.

Einflüsse des EEG’s (des Schwingungsspektrumsder Hirnwellen) auf den mentalen Zustand sind seitJahren bekannt und werden zurzeit intensiv erforscht (USA, Europa und in der Schweiz; insbe-sondere an der Universität Zürich am Neuropsycho-logischen Institut, am Kinder- und Jugendpsychi-atrischen Dienst Zürich sowie an weiteren For-schungsstellen). Es wurde in vielen kontrolliertenStudien die Wirksamkeit nachgewiesen u. a. durchden Biofeedbackpionier Niels Birbaumer aus Tübin-gen (Rief und Birbaumer 2000, 2006).

Dabei haben sich unter anderem die Störungsbilderim Bereich Schmerzen und Verspannungen sowieAufmerksamkeit, Konzentration und stressassozi-ierte Erkrankungen als wirksamer Fokus erwiesen.Im Bereich des Schleudertraumas bietet sich unter

Umständen – selbstverständlich nach genauerfachlich-professioneller Diagnostik durch einen erfahrenen Experten – eine Therapie/ein Trainingan, das entspannt. Dies ist einerseits durch direkteEntspannung der betroffenen Muskulatur im Schul-ter- Halsbereich in Form der Methode Biofeedbackund anderseits durch eine generelle, mentale Ent-spannung mittels EEG-Biofeedback (Neurofeed-back) möglich. Spezielle, auf das Syndrom desSchleudertraumas gerichtete Therapien/Trainings,sind insbesondere in Holland in Erforschung; jedochmomentan noch in einem experimentellen Stadium.Sie werden ihre Wirksamkeit zuerst in Studien beweisen müssen, was nicht heisst, dass sie nichtim Einzelfall bereits wirkungsvoll eingesetzt werdenkönnten.

Trotz allem ist und bleibt die Problematik um dasSchleudertrauma eine delikate Angelegenheit, dienur durch interdisziplinäre Zusammenarbeit undFachkompetenz von allen Seiten angegangen wer-den sollte.

Dr. med. Cornelia DollfusPrakt. Ärztin FMH, Präsidentin Neurofeedback-Verband Schweiz

Bemerkungen zu Neurofeedback aus ärztlicher Sicht

Polarity und SchleudertraumaSusanne Küng, Dipl. Polaritytherapeutin RPP

Entwickelt wurde Polarity von Dr. Randolph Stone(1890 bis 1981), der Osteopathie, Chiropraktik, Ner-venheilkunde und Naturheilkunde studierte, ehe erlängere Reisen nach Asien, hauptsächlich Indienund China, unternahm, um die östliche Medizin ken-nenzulernen. Er schuf eine Synthese aus westlicherund östlicher Heilkunde und integrierte eine ganz-

heitlichere Sicht in die westliche, symptomorien-tierte Arbeitsweise. Polarity ist eine ganzheitliche Heilmethode, diehauptsächlich auf energetischer Körperarbeit basiert. Gesprächsbegleitung, Polarity-Yoga und Ernährung nach ayurvedischen Prinzipien ergänzendiese umfassende Therapieform. Nach Polarity-

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Verständnis besteht der Mensch nicht nur aus demphysischen Körper. Geist und Seele sind ebenso Teildes Ganzen. Vereinfacht gesagt, ist der physischeKörper das Gefäss, in dem Geist und Seele wohnen. Diese verschiedenen Ebenen sind durch den Ener-giekörper untrennbar miteinander verbunden.

Wir sind energetische Wesen. Wie Batterien habenwir einen positiven (Kopf), einen neutralen (Körper-mitte) und einen negativen Pol (Füsse). Ausserdembesteht unser ganzer Körper aus vielen verschiede-nen, elektromagnetischen Feldern, die wiederum jeeinen positiven, einen neutralen und einen negati-ven Pol aufweisen. Alle diese Felder korrespondie-ren untereinander und senden energetische Wellendurch den ganzen Körper. In einem gesunden, mental und seelisch ausgeglichenen Menschenfliessen die verschiedenen Energieströme unauf-hörlich und harmonisch ineinander.

Unser Energiekörper reagiert auf alle Erlebnisse imAlltag – auf kleine wie auf grosse und lebensverän-dernde. Er könnte die Geschichte aller unverarbei-teten Erfahrungen und Traumata unseres Lebenserzählen. Könnte man den Energiefluss sichtbarmachen, sähe man Strudel, Knoten, Stauungen inunseren natürlichen Energieströmen. Der physische Körper reagiert auf Energiestau-ungen mit Verhärtungen und Verkrampfungen im Gewebe. Dies kann Schmerz entstehen lassen. Wie ein Fluss in der Natur, suchen sich auch dieEnergieströme unseres Körpers einen neuen Wegum ein Hindernis, eine Blockade herum. Die Mus-kelstränge folgen den Energieströmen. Dadurchwird auch die natürliche Körperbewegung einge-schränkt. Der physische Körper gleicht die Disharmonie aus,indem er den schmerzenden Bereich schont unddadurch ein weiteres Ungleichgewicht erschafft. So kann es zum Beispiel vorkommen, dass der

Schmerz im Rücken von den Schwierigkeiten mitdem Knie kommt, die ihren Ursprung in einer Fuss-verletzung haben.

Es lohnt sich also, auf die Sprache unseres Körperszu lauschen und zu verstehen, was er uns zu sagenhat. Nicht selten liegt darin die grösste Herausfor-derung und auch die Lösung.

Wenn Körper, Geist und Seele ein bedrohliches Erlebnis wie einen Unfall erfahren, sind sie grund-sätzlich überfordert. Zu viele Eindrücke, zu heftig,zu schnell, zu beängstigend. Das vegetative Ner-vensystem ist überlastet. Als Reaktion auf dieseReizüberflutung, speichert der Körper Eindrücke alsErinnerung im Gewebe ab.

Beim Schleudertrauma entsteht also nicht nur einephysisch spürbare Blockierung im Nacken, sondernauch eine energetische Blockade und ein empfind-licher Punkt am Körper, der alle bedrohlichen Gefühle und Emotionen enthält, die mit dem Unfallim Zusammenhang stehen und nicht verarbeitetwerden konnten. Das Gewebe «erinnert sich» andas Ereignis.

Es leuchtet ein, dass dies für den Moment eine guteLösung ist. Das vegetative Nervensystem hat einenautomatischen Sicherungsschalter eingebaut, derin Notfällen das ganze System für einen Momentlahmlegt und alles, was zu viel ist, für später spei-chert. So verhindert das System «Körper-Seele-Geist» einen Totalzusammenbruch und ermöglichteine spätere, schrittweise Bewältigung.

Jedes traumatische Erlebnis hinterlässt Spuren inunserem Energiekörper und somit auch im physi-schen Körper.Ein Schleudertrauma – wie jedes Trauma – schränktein, behindert, begrenzt.

7SCHLEUDERDASTRAUMAINFO

Was kann passieren, wenn direkt am TriggerPoint (Auslöser-Punkt) gearbeitet wird?

Viele Betroffene lernen mit der Zeit, dass sie ihreSymptome in Schach halten können, indem sie sichmit den damit verbundenen Einschränkungen ab-finden und den Nackenbereich möglichst schonen.Wird jedoch an diesen Wirbeln manipuliert, mas-siert, herumgedrückt, kann dies mit einem Schlagalle Gefühle und Emotionen freisetzen, die dort gespeichert sind. Schwindel, Nackenschmerzen,Migräne, Sehstörungen, schmerzhafte Verkramp-fungen in Verbindung mit der Todesangst, die mög-licherweise beim Unfall entstand, können Panik- attacken und Herzrasen auslösen.Da diese körperlichen und seelischen Reaktionenmeistens in keinem Verhältnis zur momentanen Situation stehen, ängstigen die unkontrollierbarenReaktionen des Körpers noch zusätzlich.

Wie nähert sich Polarity dem Thema Schleudertrauma?

Die Polarity-Körpertherapie geht sehr achtsam mitbesonders empfindlichen Bereichen um. Nur Be-rührungen, die sich gut und stimmig anfühlen, nurso viel Bewegung und Druck, dass die Energie wie-der ins Fliessen kommt, werden angewendet.Wenn viel Energie im Gewebe gehalten wird – unddas ist bei Trauma-Zonen immer der Fall – brauchtes sehr wenig, um eine Reaktion auszulösen. Es wirdalso nie direkt auf dem Trauma-Punkt gearbeitet. Oft ist es sinnvoller, erst das vegetative Nervensys-tem zu beruhigen, damit der Klient in der Lage ist,sich wieder einmal richtig zu entspannen. Bei derPolarity-Körperarbeit wird immer darauf geachtet,dass der Klient mit dem Therapeuten und mit sei-nem eigenen Körper in Kontakt ist. Nach und nach kann blockierte Energie freigesetztwerden. Schmerzhafte Verspannungen lösen sich,Bewegungsfreiheit wird dazugewonnen, manchmalwerden Farben wieder leuchtender gesehen, allfäl-

lige Hör- oder Sehstörungen können nachlassen-Lebensqualität wird zurückgewonnen. Im Gespräch, das auch während der Körperarbeitweitergeführt wird, werden Ressourcen bewusstgemacht und Wege gesucht, die ermöglichen,rechtzeitig aus der Trauma-Spirale herauszutreten.Das Vertrauen zum eigenen Körper kann wiederhergestellt werden, indem verstanden wird, was ertut und warum er so reagiert.Muster und Fixierungen, die zum Trauma-Erlebnishinführen und unangenehme Reaktionen im Körperauslösen können, werden erkannt.

Polarity hilft, die Sprache des eigenen Körpers zuverstehen und das Vertrauen zu ihm wiederher-zustellen. Schleudertrauma ist kein endgültiges Urteil. Werbereit ist, mit seinem Körper statt gegen das Traumazu arbeiten, schenkt sich selbst eine neue Chanceund kann lernen mit den Nachwirkungen einesSchleudertraumas konstruktiv umzugehen.

Das Gefühl des «Ich kann nicht» wandelt sich mitwachsendem Vertrauen wieder zum «Ich kann» undzu mehr Lebensqualität, Selbst-Sicherheit und innerer sowie äusserer, physischer Flexibilität.

Susanne Küng, Dipl.Polaritytherapeutin *RPP Mitglied im Polarityverband Schweiz (www.polarityverband.ch)Praxis: Huebbrunnenstrasse 2,

8627 GrüningenHomepage: www.polarity-heilpraxis.chMail: [email protected]: 079 845 11 19

Polarity ist eine anerkannte Heilmethode. Die Kos-ten werden von den Zusatzversicherungen dermeisten Krankenkassen übernommen.(*Registered Polarity Practicioner)

Medizin

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Eefje Luijckx arbeitet als Physiotherapeutin im Rü-ckencenter in Zürich und beantwortet Fragen zurmedizinisch therapeutischen Kräftigungstherapie:

Was ist medizinisch therapeutische Kräfti-gungstherapie?

Die medizinisch therapeutische Kräftigungsthera-pie im Rückencenter in Zürich ist ein sanfter, kon-trollierter, gezielter Kraftaufbau der Rücken- undNackenmuskulatur. Beim Training achten wir aufeine optimale Körperhaltung unserer Klienten undzeigen ihnen auf, wie sie das Neuerlernte konkret inihrem Alltag integrieren können.

Eignet sich die medizinisch therapeutischeKräftigungstherapie auch für Menschen mit chronischen Schmerzen?

Medizinisch therapeutisches Krafttraining machtauch bei Klienten mit chronischen Schmerzen Sinn.Bei uns wird der Trainingsplan individuell ange-passt, abhängig vom Alter, Geschlecht und den Be-schwerden. Genaue Abklärungen und Kraftmessun-gen ermöglichen das Gestalten eines persönlichenTrainingsplans. Der trainierende Kunde wird vonuns betreut, d.h. wir stellen die Geräte ein, instruie-ren ihn und korrigieren bei falscher Haltung. Bei unswird insbesondere die Ausdauerkraft verbessert,das heisst, die Klienten trainieren mit wenig Ge-wicht, jedoch mit vielen Wiederholungen. Deswe-

gen können Kunden mit chronischen Schmerzensehr gut bei uns trainieren.

Wie wirkt sich das medizinisch therapeutische Krafttraining auf die Beschwerden von Patienten mit Schleudertrauma aus?

Mehrere Forschungen zeigen auf, dass Leute mit ei-nem chronischen Schleudertrauma eine instabile,dysbalancierte Körperhaltung entwickeln, wodurchdie Beschwerden stärker werden oder anhalten.Meistens sind Bauch-, Beckenboden- und Rücken-muskulatur schwach und in Dysbalance. Die Na-cken- und Schulterpartie ist verspannt und dieHalswirbelsäulenbeweglichkeit eingeschränkt. Me-dizinische Kräftigungstherapie kann Kunden mitSchleudertrauma zu einer starken, ausbalanciertenKörperhaltung verhelfen, wobei Entspannung undKörperbewusstsein wichtige Themen sind.

Ist es möglich, dass beim Trainieren die Schmerzen zunehmen?

Unser Ziel ist es, jederzeit schmerzfrei zu trainieren.Dank der individuellen Betreuung, haben wir dieMöglichkeit auf Fragen, Beschwerden oder Pro-bleme einzugehen und das Programm anzupassen.Wenn das Trainieren an den Geräten noch zuschwer ist, zeigen wir Übungen, die auch zuhausegemacht werden können. Unser Personal ist gutausgebildet und verfügt über jahrelange Erfahrung.

In welchem Fall raten Sie einem Patienten mit HWS-Distorsion vom Krafttraining ab?

Wenn Patienten über starken Schwindel, Übelkeitund Erbrechen klagen, raten wir vom Krafttrainingab. Auch bei Diagnosen wie Wirbelbruch, Nerven-einklemmung usw., ist es besser, vorerst auf dasKrafttraining zu verzichten und zu warten bis derArzt grünes Licht gibt.

Medizinisch therapeutische Kräftigungstherapie

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Arbeiten Sie mit weiteren medizinischen Fachpersonen zusammen? Wenn ja, aus welchen Fachrichtungen?

Wir arbeiten eng mit Chiropraktoren und Ärzten ausverschiedenen Disziplinen zusammen. Auf dieseWeise haben wir immer die Möglichkeit, Rückspra-che zu nehmen.

Wo unterscheidet sich ein betreutes Rückentrainingszentrum von einem herkömmlichen Fitnessstudio?

Unser Ziel ist es, in einem schönen Ambiente denKunden mit unserem fundierten medizinisch thera-peutischen Wissen zu einem starken, ausbalancier-ten und schmerzfreien Körper zu verhelfen. Diemeisten unserer Klienten haben Beschwerden undbrauchen ein sanftes Training. Unsere Geräte sinddarauf angepasst und eignen sich für ein gutes Auf-bautraining. Im Rückenzentrum ist die Betreuungintensiv. Das Personal ist fachkompetent und be-steht aus gut weitergebildeten Physiotherapeutenund Bewegungstherapeuten.

Angenommen die Schmerzen lassen nach, kann der Patient das Krafttraining dann aufgeben? Bleibt er schmerzfrei, selbst wenn er nicht mehr trainiert?

Ein ausbalancierter Körper muss unterhalten wer-den. Wir empfehlen unseren Klienten weiter zu trai-nieren und besprechen mit ihnen, welches Trainingfür sie sinnvoll ist, entweder zuhause mit Übungen,im Alltag mit einer günstigen Haltung oder in einemFitness-Studio. Vielen Kunden gefällt es nach demAufbautraining so gut, dass sie bei uns im freienTraining bleiben.

Was unterscheidet das Aufbautraining vom freien Training?

Neukunden absolvieren ein Aufbautraining, wobeisie mit den Geräten und Übungen vertraut werden.Ein Aufbautraining umfasst 12 bis 24 betreute Stun-den und wird etwas intensiver betreut als das freieTraining. Im Aufbautraining zum Beispiel, stellen dieTherapeuten die Geräte ein. Im freien Training wer-den die Kunden instruiert, damit sie die Maschinenselbständig bedienen können. Sowohl im Aufbau-training, wie auch im freien Training, werden Kun-den bei falscher Haltung korrigiert, und es werdenregelmässig Kraftmessungen vorgenommen. Jenach Resultat wird der Trainingsplan neu angepasstum allfälligen muskulären Dysbalancen entgegen-zuwirken.

Wird die medizinische Kräftigungstherapie von der Unfallversicherung oder Krankenkasse übernommen?

Die Kräftigungstherapie im Rückencenter wird vonder Krankenkasse (Zusatzversicherung) und vonder Unfallversicherung teilweise übernommen.

Eefje Luijckx, Dipl. Physiotherapeutin– Master of Health Science– Gesundheitswissenschaftlerin– Forschung Schleudertrauma, «Verlauf bei der

Entwicklung von einem chronischen Schleuder-trauma bei Angst vor Schmerzen», UniversitätMaastricht 2006

RückencenterLöwenstrasse 16, 8001 ZürichTelefon 044 211 60 80www.rueckencenter.com

Medizin

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Medizin

Schmerzfrei am Computer

Für Menschen mit Schleudertrauma stellt die Rück-kehr in ein normales Arbeitsleben am Computereine besondere Herausforderung dar. Oft kommenBeschwerden wie Kopfschmerzen und Übelkeit be-reits nach wenigen Minuten, zusammen mit derFrage, wie viel man überhaupt noch leisten kann.Mit Hintergrundwissen aus der Ergonomie kannman seine Chancen, schmerzfrei am Computer zuarbeiten, jedoch erhöhen – und seine Gesundheitdamit langfristig verbessern. Wir geben Tipps zuSelbstmanagement und zum richtigen Einrichteneines ergonomischen Arbeitsplatzes – und damitfür mehr Wohlbefinden.

«Leichte» Arbeit?

Von Verspannungen und Nackenproblemen sindnicht nur Menschen mit einem Schleudertraumabetroffen – Stress und unergonomisch gestalteteArbeitsplätze führen generell zu Problemen. Man-che Gründe wie ein «krummer» Rücken sind offen-sichtlich – «Halt dich gerade!» ist wohl ein Rat-schlag, den jeder schon einmal erhalten hat. Dochvieles ist nicht direkt sichtbar und rührt aus langer,monotoner Beanspruchung. So dürfte der Begriffdes «Repetitive Strain Injury», kurz RSI-Syndrom,den meisten ein Fremdwort sein – umgangssprach-lich ist er als «der Mausarm» bekannt. Dabei ent-steht aus kleinen, anfangs noch ausheilenden Ver-letzungen des überbeanspruchten Muskelgewebes,der Sehnen und Bänder bei anhaltender Belastungallmählich ein chronisches Leiden. So kann auch fürMenschen ohne Schleudertrauma das Verrichtenihrer täglichen Büroarbeit zur Qual werden undschlimmstenfalls zur Arbeitsunfähigkeit führen.

Pacing und Pausenmanagement

Wer nach einem Schleudertrauma wieder in den

Arbeitsalltag startet, sollte auf einen langsamenEinstieg achten und vor allem Regenerationsszeiteneinplanen. Um herauszufinden, wie viel man wie-der ohne Beschwerden leisten kann, empfiehlt sichdas sogenannte Pacing. Dabei wird Tag für Tag dieArbeitszeit am Computer erhöht und protokolliert.Starten Sie beispielsweise mit 30 Minuten täglicherArbeit am PC und erhöhen Sie diese dann jeden Tagum 10 Minuten. Halten Sie in einem Protokoll fest,ob Sie beschwerdefrei geblieben sind oder welcheSymptome sich gezeigt haben. Falls Beschwerdenauftreten, bleiben Sie für die nächsten Tage bei derentsprechenden Dauer und erhöhen Sie diese nichtweiter. Pacing ist also eine Methode zur langsamenSteigerung der Arbeitszeit, wodurch man bereits auferste Schmerzsignale reagieren kann. Dadurchkann man sich optimal an seinen Arbeitsrhythmusherantasten.

Generell sollten alle, die regelmässig am PC arbei-ten, sich selbst immer wieder Regenerationspha-sen gönnen. Allerdings gehen Pausen leicht verges-sen, wenn man in die Arbeit versunken ist. Jederkennt die Situation: Gestresst klickt man sich durchseine Mails, sitzt stundenlang vor dem Computerund will noch rasch etwas erledigen. Die guten Vor-

Ergonomischer Arbeitsplatzvon Julia Wunsch, Me-First GmbH

Die kostenlose Pausensoftware Workrave erinnert Sie an Pausen und zeigt Ihnen Bewegungs- und Entspannungsübungen.

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sätze sind dabei schnell vergessen. Eine kostenloseErinnerungshilfe bietet beispielsweise die Pausen-software Workrave (www.workrave.org), welcheautomatisch an Pausen erinnert. Dabei lassen sichdie Länge der Pausen sowie die Intervalle für zweiArten von Pausen beliebig einstellen. Ein Beispiel:Kürzest-Pausen alle 10 Minuten für 20 Sekundenund normale Pausen alle 50 Minuten für 10 Minu-ten. Zusätzlich gibt die deutschsprachige Softwarein den langen Pausen Vorschläge für Entspan-nungsübungen. Wer es lieber individuell mag, sollteAuszeiten fest einplanen und in diesen mit bewuss-ten Bewegungs- und Lockerungsübungen relaxen.

Der ergonomische Arbeitsplatz

Neben dem richtigen Pausenmanagement gibt esnoch weitere Möglichkeiten, seinen Arbeitsplatz ge-sund zu gestalten. Bei der Positionierung des Com-puters sollte beispielsweise darauf geachtet wer-den, dass sich keine Lampen im Bildschirm spie-geln und vor oder hinter dem Bildschirm nichtunmittelbar ein Fenster liegt. Die Hauptblickrich-tung sollte gerade auf den Monitor ausgerichtetsein. Achten Sie darauf, dass die Höhe der Arbeits-fläche des Bürotisches und des Stuhls passend auf

Sie eingestellt sind. Optimal sitzen Sie, wenn IhreArme und Beine in etwa einen 90-Grad-Winkel auf-weisen. Zweckmässig ist auch eine Ausrichtung derBildschirm-Oberkante auf Augenhöhe – so werdenVerspannungen im Nacken vorgebeugt. Wer aufseinem Computer mit einer hellen Bildschirmober-fläche arbeitet, hat weniger Reflexe und damit aucheine geringere Belastung für seine Augen. Auch öfter mal ein en Blick aus dem Fenster zu werfen istwichtig – wer mehrmals pro Stunde auf weit ent-fernte Objekte schaut, beugt so Augenproblemenvor und tut sich damit etwas Gutes. Dann endet dernächste Gang zum Augenarzt auch nicht mit einembösen Erwachen. Wenn ohnehin eine Sehhilfe be-nötigt wird, sollte auf diese gerade bei der Arbeitnicht verzichtet werden, um die nötige Distanz zumBildschirm zu bewahren. Wer mit seiner Nase bei-nahe an den Bildschirm stösst, wird bald feststellen,dass dabei sein Nacken protestiert.

Ein gut eingerichteter Arbeitsplatz ist schon diehalbe Miete – mit verschiedenem, ergonomischemPC-Zubehör lässt sich die Chance auf eineschmerzfreie Arbeit jedoch noch weiter erhöhen. Ergonomische Produkte wurden speziell entwickelt,um Belastungen und Verspannungen entgegen zuwirken. So führt eine auf die Handgrösse abge-stimmte Maus zu einer entspannteren Haltung desganzen Arms. Auch ergonomische Tastaturen kom-men den natürlichen Bewegungsabläufen entgegenund entspannen dadurch die Schulter- und Nacken-muskulatur. Zudem gibt es Tastaturen, die auf einenintegrierten Nummernblock verzichten. Das ermög-licht eine neutralere Armhaltung, da die Maus näherpositioniert werden kann – ein dauerhaft weit abgewinkelter Arm führt meist zu Schulter- und Nackenschmerzen. Gegen letztere hilft auch einKonzepthalter unterhalb des Monitors, auf dem Papiere oder Bücher ohne «Verrenken des Halses»bearbeitet werden können Wer gerne in verschie-

Mit einem Steh-/Sitzarbeitsplatz oder einem Konzept-halter können Sie Nackenbeschwerden vorbeugen.

13SCHLEUDERDASTRAUMAINFO

Medizin

denen Positionen arbeitet, dem sei ein elektrischhöhenverstellbares Steh-/Sitz-Pult empfohlen. Damit lassen sich auch Rückenprobleme lindern. Eslohnt sich also, ein paar Minuten für die Einrichtungseines Arbeitsplatzes zu verwenden und dabei dasErgonomie-Potenzial zu überprüfen – ganz im Sinnevon «gesundem und schmerzfreien Arbeiten amComputer».

Wohlbefinden am Computer steigern

Ein Leben ohne Computer ist heute für viele Men-schen beinahe unvorstellbar. Gerade für Schleuder-trauma Betroffene kann das eingeschränkte Arbei-ten am Computer den beruflichen Wiedereinstiegerschweren. Die Angst vor Schmerzen oder auch

die bange Frage, wie viel man überhaupt noch leis-ten kann, beschäftigt viele. Immer wieder machenwir dabei die Erfahrung, dass ein ergonomisch kor-rekt eingerichteter Arbeitsplatz entspanntes unddamit schmerzfreies Arbeiten am Computer ermög-licht und damit langfristig Zufriedenheit und Wohl-befinden schafft – bei Menschen mit Schleuder-trauma wie auch bei «Gesunden».

Weitere Auskünfte erhalten Sie gerne unter folgender Adresse:Me-First.ch GmbHHohlstrasse 2218004 Zürichwww.me-first.ch

Selbsthilfegruppen

Region SchaffhausenWir haben noch freie Plätze!

Selbsthilfegruppe für SchleudertraumapatientenSchaffhausen

Die Gruppe trifft sich jeweils am 1. Dienstag im Monat.

Kontakt über Natel 078 654 69 59 (falls keine Antwort, bitte Combox besprechen!)[email protected]

Mitteilungen aus den Selbsthilfegruppen

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Nachfolgender Artikel wurde ebenfalls in «Horizont3/2008», Publikation der «BehindertenkonferenzKanton Zürich» (BKZ) veröffentlicht.

Während der Sommersession 2008 nahm die Vor-lage für die dringend notwendige IV-Zusatzfinanzie-rung die parlamentarische Hürde. Damit löste dieParlamentsmehrheit, welche die 5. IV-Revision Ende2006 ohne einen Finanzierungsbeschluss verab-schiedet hatte, das vor der Referendumsabstim-mung abgegebene Versprechen ein. Zum Schlussbrauchte es allerdings noch die Einigungskonferenz,galt es doch nicht unerhebliche Differenzen zwi-schen den beiden Räten zu beheben. Was istschlussendlich entschieden worden?

Erhöhung der Mehrwertsteuer ab 2010Zur Deckung des strukturellen Defizits wird in denÜbergangsbestimmungen der Bundesverfassungeine auf sieben Jahre befristete Erhöhung der Mehr-wertsteuer vorgenommen. Das Parlament einigtesich auf eine abgestufte Anhebung der MWSt-Sätze:Der Normalsatz wird um 0.4%, der reduzierte Satzum 0.1% angehoben.

Mit der proportionalen Anhebung der Steuersätzewird es höchstens knapp gelingen, das auch nachder Umsetzung der 5. IV-Revision verbleibende jähr-liche Defizit von rund 1.5 Milliarden Franken zu decken. Damit ist nur die Hälfte der ursprünglichvom Bundesrat beantragten Erhöhung, welche auchdem Schuldenabbau hätte dienen sollen, beschlos-sen worden.Da es sich um eine Verfassungsänderung handelt,muss diese in einer Volksabstimmung (mit Stim-men- und Ständemehr) angenommen werden.

Bundesgesetz über die Sanierung der IVIn einem separaten Erlass wird die Schaffung eines«Ausgleichsfonds der Invalidenversicherung», undsomit die Loslösung aus dem AHV-Fonds, geregelt.Der Verlustvortrag der IV gegenüber dem AHV-Fonds(Stand Ende 2007 = 11.4 Mrd. Franken) wird in denneuen IV-Fonds übertragen. Die Einigungskonferenz

erreichte, dass der AHV-Fonds jedoch als einmaligeStarthilfe («Mitgift») für die Liquidität noch 5 Milliar-den Franken à fonds perdu überweisen werden. Allerdings müssten allfällige Überschüsse der IV zurRückzahlung der Schulden an den AHV-Fonds verwendet werden. Zudem wird der jährliche Zins-aufwand für die Restschuld von voraussichtlich 14Milliarden aus der allgemeinen Bundeskasse über-nommen; die IV-Rechnung wird somit jährlich umca. 200 Millionen Franken Zinsen entlastet.

6. IV-RevisionWenig seriös ist der in der Einigungskonferenz er-zielte Konsens, wonach der Bundesrat bis spätes-tens am 31. Dezember 2010 die Botschaft für eine6. Revision vorlegen soll. Darin ist insbesondere auf-zuzeigen, wie die IV durch Senkung der Ausgabensaniert werden kann. Um diesen Zeitplan einhaltenzu können, wird die Verwaltung die Arbeiten spätes-tens Anfang 2009 an die Hand nehmen müssen.

Entscheidend wird natürlich sein, ob die MWST-Erhöhung in der Volksabstimmung durchgebrachtwerden kann.

Ein JA ist dringend notwendig!Unter den vorgegebenen politischen Rahmenbedin-gungen können sich die Behindertenorganisationenmit dem Parlamentsentscheid abfinden, auch wennsie den Entscheid betreffend den Zeitpunkt der 6. IV-Revision für absolut verfehlt halten. Ohne dieZusatzfinanzierung würde die IV innert kurzer Zeit«handlungsunfähig», was unausweichlich negativeKonsequenzen für die bestehenden Leistungen be-ziehungsweise für deren Verbesserungen (wie bei-spielsweise das Assistenzbudget) hätte. Deshalbhaben die nationalen Organisationen beschlossen,eine eigenständige Kampagne im Hinblick auf dieVolksabstimmung, welche voraussichtlich im Mai2009 stattfinden wird, zu führen.

IV-Zusatzfinanzierung: erste Hürde ist genommenThomas Bickel, Zentralsekretär Integration Handicap und Sekretär der DOK

15SCHLEUDERDASTRAUMAINFO

Recht

Die Revision des AHV-Gesetzes zur Einführung derneuen AHV-Versichertennummer wurde vom Bun-desrat per 1. Dezember 2007 in Kraft gesetzt. Eben-falls wurde die für die Umsetzung notwendigen Re-gelungen auf Verordnungsstufe verabschiedet. Wiegeplant konnte somit ab 1. Juli 2008 auf die neue,13-stellige AHV- Nummer umgestellt werden. Dieneue Regelung löst für Sie als AHV-Versicherte Per-son keinen Handlungsbedarf aus. Sie werden recht-zeitig entweder über Ihren Arbeitgeber oder überdie Ausgleichskasse informiert – in aller Regel imzweiten Semester 2008 oder allenfalls anfangs2009.

Immer wieder werden wir in den Beratungen nachden Gründen dieses Wechsels von der bislang 11-stelligen zur neu 13-stelligen AHV Nummerangesprochen. Einerseits ist das bisherige Num-mernsystem zunehmend ausgelastet und ander-seits lagen in der bisherigen Nummer zu viele Da-ten für jedermann offen, so z. B. Angaben wie dasGeburtsdatum, das Geschlecht oder der Ausländer-status. Dieses Vorgehen ist Datenschutz widrig.

www.bsv.admin.ch/themen/ahv

Nachfolgend einige Punkte zusammengefasst:

– Die neue AHV-Nummer ist anonym und zufäl-lig. Rückschlüsse über persönliche Daten sindnicht mehr möglich.

– Die bisherige graue Karte wird durch einenneuen AHV-Ausweis im Kreditkartenformatersetzt. Dieser enthält nur Namen, Vornamen,Geburts-datum und die neue AHV-Nummer.Rückschlüsse auf frühere Arbeitsverhältnissesind nicht mehr möglich.

– Die neue Nummer ändert nicht mehr. Bei derHeirat wird die AHV-Nummer nur noch einmalvergeben. Bis jetzt erhielt jede Frau mit jederHeirat eine neue AHV-Nummer, wodurch Fehlerbei der Verbuchung möglich waren.

– Als Sozialversicherungsnummer darf dieneue AHV-Nummer in allen bundesrechtlichgeregelten Sozialversicherungen verwendetwerden, also z. B. in der obligatorischen Kran-ken- und Unfallversicherung. Dabei wird dieNummer auf der künftigen Krankenversicherten-karte eingetragen. Die gesetzliche Grundlage erlaubt darüber hinaus die Verwendung der AHV-Nummer bei den privaten Kranken- und Unfall-Zusatzversicherungen, aber auch bei der Bun-dessteuer, der Militärverwaltung und der ETH.Ebenfalls dürfen Kantone und Gemeinden dieNummer bei der Verbilligung der Krankenkassen-prämie, der Sozialhilfe, den Steuern und der Bildung einsetzen.

– Das Hin- und Her – Schicken der grauen «AHV-Karte» zwischen Arbeitnehmer, Arbeitgeber undAusgleichskasse fällt beim Stellenwechsel in Zukunft weg.

– Eine Neuheit ist der Versicherungsnachweis,welcher immer dann ausgestellt wird, wenn derVersicherte von seinem Arbeitgeber bei der Aus-gleichskasse angemeldet wird. Das geschiehtwährend des Berufslebens in der Regel mehrereMale. Der Versicherungsnachweis ersetzt ge-wissermassen den Stempel auf der bisheri-gen AHV-Karte.

Die neue AHV NummerSusanne Kohler

16

Mit diesem neuen Verfahren hat der Arbeitneh-mer zusätzlich bei jedem Stellenwechsel die Ge-wissheit, dass sein individuelles Konto bei derAusgleichskasse auch tatsächlich geführt wird.

c Zu beachten gilt, dass die Versicherungsnach-weise erst bei einem Wechsel des Arbeitge-bers nach dem 1. Juli 2008 ausgestellt wer-den. Daher müssen die alten, grauen Kartenweiterhin aufbewahrt werden.

c Selbständigerwerbende, Nichterwerbstätigeund Rentner erhalten keinen Versicherungs-nachweis.

Das entsprechendes Merkblatt kann kostenlos beider Ausgleichskasse bezogen oder im Internet un-ter www.ahv.ch ausgedruckt werden.

HaftpflichtrechtÜberentschädigung: Absage an die Omnikongruenz

Das Bundesgericht hat Leitlinien für die Anrechnungvon Leistungen Dritter auf den Haftpflichtschadenaufgestellt. Dabei haben die Richter klargestellt,dass die von verschiedenen Haftpflichtversicherernin letzter Zeit lautstark vertretene «One-Pot»-Methode oder Omnikongruenz-Theorie nicht mitdem Gesetz in Übereinstimmung steht.

Eine Überentschädigung im Bereich des bis zumAbrechnungstag aufgelaufenen Schadens darfnicht mit dem künftigen Erwerbsschaden verrech-net werden darf. Dafür fehle es am Erfordernis derzeitlichen Kongruenz.

Leistungen der IV für den Schaden im Haushalt sindmit BVG-Renten und UVG-Renten nicht kongruent,

es darf keine Verrechnung erfolgen. Eine IV-Renteist nur an den Haushaltschaden anzurechnen, so-weit die IV-Rente eine Unmöglichkeit der Betäti-gung im Haushalt entschädigt. Das ist nur bei Teil-zeit-Erwerbstätigen möglich. Wer 100% gearbeitethat, erhält seine IV für eine Vollerwerbstätigkeit,weshalb eine Verrechnung nicht in Frage kommt.

Urteil 4A_116/2008 des Bundesgerichts vom 13. Juni 2008

Haushaltschaden: Richter darf auf die Statistik abstellen

Das Bundesgericht erleichtert den Geschädigtendie Behauptungslast beim Haushaltsschaden: Wenndiejenigen Umstände bekannt sind, die es demRichter erlauben, die Anwendbarkeit einer Stunden-aufwands-Statistik (namentlich der SAKE-Tabellen)auf den konkreten Sachverhalt festzustellen, kann

Gerichtsentscheide aus dem Haftpflicht- und Versicherungsrecht Kurt Pfändler, Rechtsanwalt in Zürich

17SCHLEUDERDASTRAUMAINFO

Recht

der Richter auf diese Statistik abstellen, ohne dassdie geschädigte Person nähere Behauptungen zuihrer Lebenssituation und Haushaltsführung (Woh-nungstyp, Zimmeranzahl, technische Ausstattung,Einkaufsmöglichkeiten in der Umgebung, Vorhan-densein von Garten, Haustieren, Lift) aufstellenmüsste. Zwischen der «abstrakten» (mittels Statis-tiken) und der «konkreten» Methode (aufgrund nä-herer Abklärungen über die konkreten Verhältnisse)zur Bestimmung des Haushaltsaufwandes bestehtkeine Hierarchie in dem Sinne, dass die abstrakteMethode nur dann zur Anwendung käme, wenn derBeweis der notwendigen Grundlagen für die kon-krete Methode nicht möglich ist. Vielmehr steht demGericht die freie Wahl zwischen beiden Methoden zu(Erw. 3.1.).

Ist die Einschränkung einer teilzeiterwerbstätigenPerson zu beurteilen und zieht das Gericht dieSAKE-HSG-Tabellen 1997 (in HAVE 2002, 37 ff.) bei,geht es richtig vor, wenn sie den Haushaltsaufwandnach einem Mittel zwischen den Werten für die Voll-zeit- und den Nichterwerbstätigen bestimmt (Erw.3.1.4). – Für die Bestimmung der Einschränkung inder Haushaltsführung kann das Gericht auf die Ein-schätzung medizinischer Experten abstellen, wel-che auf die konkreten Behinderungen der geschä-digten Person in der Haushaltsführung Bezug nehmen. Es bedarf keiner Behauptungen der ge-schädigten Person, bei welchen einzelnen Arbeiten(z. B. Essenszubereitung, Geschirrspülen, Woh-nungsreinigung, Einkauf, Aufräumen etc.) sie inwelcher Weise beeinträchtigt ist.

Auch wenn der Schaden so konkret wie möglich be-stimmt werden soll, bedeutet dies nicht, dass einesystematische Liste aufgestellt werden müsste,welche Arbeiten die geschädigte Person im Haus-halt ausübt, und für jede Tätigkeit dargelegt, in wel-chem genauen Ausmass eine Beeinträchtigung gegeben ist. Abgesehen davon, dass dies kaum

praktikabel wäre, ist es nicht vereinbar mit der Festlegung des Stundenaufwandes nach Tabellen-werten in der abstrakten Methode (Erw. 3.2.).

Urteil 4A_98/2008 des Bundesgerichts vom8. Mai 2008 (frz.)

UnfallversicherungSeit der Schleudertrauma-Praxisänderung hat dasBundesgericht nur wenige Schleudertrauma-Beschwerden gutgeheissen. Hier einige Auszügeaus einem der Entscheide:

Zum medizinischen wurde festgehalten:

Aufgrund des Auftretens von Nackenschmerzen innerhalb kurzer Latenzzeit nach dem Unfall, demanschliessenden Vorliegen eines für ein Schleuder-trauma typischen komplexen Beschwerdebildesund nach Würdigung der medizinischen Akten bejahte die Vorinstanz den natürlichen Kausalzu-sammenhang zwischen dem Unfallereignis und dengeklagten, organisch aber nicht hinreichend nach-weisbaren Beschwerden. Die umfangreichen medi-zinischen Abklärungen, auf welche sich die Vorin-stanz hierbei abstützte, genügen auch den erhöhten(vgl. erwähntes Urteil U 394/06 vom 19. Februar2008, E. 9) Anforderungen für den Nachweis einernatürlich unfallkausalen Verletzung, welche die Anwendung der Schleudertrauma-Praxis recht-fertigen.

Die Adäquanzprüfung wurde ebenfalls gutgeheis-sen, gestützt auf das eine von der Vorinstanz gut-geheissene Kriterium der erheblichen Beschwer-den. Ob die weiteren Kriterien der Arbeitsunfähig-keit trotz erwiesener Anstrengungen und derEindrücklichkeit des Unfallereignisses ebenfalls erfüllt waren, liess das Bundesgericht offen, mit folgender Begründung:

18

«Die Schwere des Unfalles bestimmt sich nach demaugenfälligen Geschehensablauf und nicht nachden Kriterien, welche bei der Beurteilung der Adä-quanz bei mittelschweren Unfällen Beachtung fin-den. Zu prüfen ist im Rahmen einer objektiviertenBetrachtungsweise, ob der Unfall eher als leicht, alsmittelschwer oder als schwer erscheint, wobei immittleren Bereich gegebenenfalls eine weitere Dif-ferenzierung nach der Nähe zu den leichten oderschweren Unfällen erfolgt. Massgebend sind deraugenfällige Geschehensablauf mit den sich dabeientwickelnden Kräften, nicht jedoch Folgen des Un-falles oder Begleitumstände, die nicht direkt demUnfallgeschehen zugeordnet werden können. Der-artigen – dem eigentlichen Unfallgeschehen nichtzuzuordnenden Faktoren – ist gegebenenfalls beiden Adäquanzkriterien Rechnung zu tragen. Diesgilt etwa für die ein eigenes Kriterium bildendenVerletzungen, welche sich die versicherte Personzuzieht, aber auch für − unter dem Gesichtspunktder besonders dramatischen Begleitumstände oderbesonderen Eindrücklichkeit des Unfalls zu prü-fende − äusseren Umstände, wie eine allfälligeDunkelheit im Unfallzeitpunkt oder Verletzungs-respektive gar Todesfolgen, die der Unfall für anderePersonen nach sich zieht (SVR 2008 UV Nr. 8 S. 26,E. 5.3.1 [U 2/07]). Dabei werden einfache Auffahr-kollisionen auf ein haltendes Fahrzeug in der Regelals mittelschwerer Unfall im Grenzbereich zu denleichten Unfällen betrachtet (RKUV 2005 Nr. U 549S. 236 E. 5.1.2 S. 237 [U 380/04]). (...) Aufgrund dieser Rechtsprechung ist das Ereignis (...) als mittelschwer im Grenzbereich zu den schweren Unfällen zu qualifizieren (...)».

Urteil 8C_633/2007 des Bundesgerichts vom 7. Mai 2008

Keine Einstellung der Leistungen wegen Erreichen des Rentenalters

Einem Unfallopfer mit HWS-Verletzung stellte die

UVG-Versicherung die Leistungen mit Erreichen desPensionierungsalters ein, weil kein Verdienstausfallmehr nachgewiesen sei. Das Bundesgericht hebtdies auf, weil eine übliche Behandlungsdauer vor-lag und das Erreichen des Rentenalters kein Grundfür eine Leistungseinstellung sei. Vielmehr kämedies einer von Gesetz und Rechtsprechung nichtvorgesehenen Befristung der Leistungen gleich.Vielmehr besteht also der Taggeldanspruch solange weiter als der Versicherte die volle Arbeits-fähigkeit nicht wiedererlangt hat oder die Heil-behandlung nicht abgeschlossen ist. Ein Anspruchauf eine UVG-Invalidenrente kann also auch erstnach der Pensionierung entstehen.

Urteil 8C_682/2007 des Bundesgerichts vom 30. Juni 2008

PensionskasseVerheimlichte Schleimbeutelentzündung –kein Problem

Die fehlende Angabe einer Schleimbeutelentzün-dung, die nach einem einmaligen Arztbesuch spon-tan abgeheilt war, stellt keine Anzeigepflichtverlet-zung dar. Deshalb darf die Pensionskasse nicht vomVersicherungsvertrag zurücktreten. Der Entscheidbetrifft eine überobligatorische Vorsorge.

Urteil 9C_129/2007 des Bundesgerichts vom 11. Dezember 2007

Verschwiegene IV-Anmeldung führt zu Leistungsverlust

Dagegen war das Verheimlichen einer IV-Anmel-dung auf eine entsprechende Frage im Gesund-heitsfragebogen eine Anzeigepflichtverletzung.Dies sogar dann, wenn eine Mitarbeiterin der Ar-beitgeberfirma dem Versicherten den Rat erteilt hat,die Anmeldung zu verschweigen. Das Bundesge-

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Recht

richt folgt dem formalistischen Argument, schliess-lich sei der Arbeitgeber eine andere juristische Per-son als die Pensionskasse. Diese brauche sich dasWissen des Arbeitgebers nicht anrechnen zu lassen.

Urteil B 79/06 des Bundesgerichts vom 13. August 2007

Keine Bindung der Pensionskasse an den IV-Entscheid

Der Entscheid der Invalidenversicherung ist für denAnspruch auf Invalidenrenten der Pensionskassenicht verbindlich, wenn Zweifel an der Richtigkeitdes Entscheides bestehen. Konkret betraf dies sowohl die rückwirkende Beurteilung der Arbeits-unfähigkeit, also auch die festgestellte Erwerbsun-fähigkeit.Nachdem die früher dokumentierte Schwerhörig-keit und der Tinnitus die Arbeitsfähigkeit nach ärzt-licher Einschätzung nicht reduziert haben und diebestehende psychische Beeinträchtigung (Burn-Out-Syndrom) zu keinen Behandlungen Anlass ge-geben hat, fehlt es an einer krankheitsbedingten invalidisierenden Arbeitsunfähigkeit.

Urteil B 153/06 des Bundesgerichts vom 9. August 2007

Adäquanz in der privaten Invaliditätsversicherung

Da eine Summenversicherung nach VVG, in der einInvaliditätskapital versichert ist, einen anderenZweck verfolgt als je die soziale obligatorische Un-fallversicherung und das Haftpflichtrecht, ist wederder sozialversicherungsrechtliche noch der haft-pflichtrechtliche Adäquanzbegriff massgeblich. Soentschied das Zürcher Handelsgericht, das ein eigenständiges Werturteil nach der allgemeinenAdäquanzformel zu fällen suchte. Bei einem Invali-ditätskapital in der Auto-Insassenversicherung be-

fanden die Richter, beim Versicherten habe sichnach einem mittelschweren Auffahrunfall ein kom-plexes Beschwerdebild entwickelt, das psychischdominiert sei, und diese Entwicklung sei wesentlichdarauf zurückzuführen, dass der Versicherte dievorgeschlagenen Therapien nicht wahrgenommenoder abgebrochen habe. Aus dem Grundsatz vonTreu und Glauben heraus wäre der Versicherte je-doch verpflichtet gewesen, sich den notwendigenTherapien zu unterziehen. Wenn sich aufgrund derTherapieverweigerung des Versicherten ein solchesBeschwerdebild ergibt, mangelt es am adäquatenKausalzusammenhang, ungeachtet dessen, ob dieErfolglosigkeit der etlichen Behandlungs- und The-rapieversuche auf mangelnde Kooperations- undLeistungsbereitschaft zurückzuführen ist oder aberdas Verhaltensmuster gerade das Symptom der allenfalls unfallbedingt verursachten psychischenSchädigung ist, da eine solche Entwicklung des ursprünglichen Beschwerdebildes im Allgemeinenals aussergewöhnlich zu qualifizieren ist.Mit diesem geringen Verständnis für die AnliegenGeschädigter stellten sich die Handelsrichter gegendas Urteil BGE 131 III 12. Dort hatte das Bundesge-richt die Ansprüche aus der Auto-Insassenversiche-rung ohne weiteres demselben Adäquanzmassstabunterstellt, wie er für die haftpflichtrechtlichen An-sprüche gilt. Auf dieses Diktum des Bundesgerichtsging das Handelsgericht nicht ein.

Handelsgericht des Kantons Zürich vom23. November 2007, vgl. ZR 2008 Nr. 38, 143 ff.

Literaturzu beziehen in jeder Buchhandlung

Körperhaltungen analysieren und verbessern

Dr. med. Ch. Larsen, C. Larsen, O. Hartelt

Dr. med. Ch. Larsen, Leiter des Spiraldynamik MedCenters in Zürich, hat zusammen mit Claudia Lar-sen, Fotografin und Oliver Hartelt, Leiter von Spiral-dynamik Kursen, ein sehr anschauliches Buch zumThema Körperhaltungen verfasst. In 24 Bildserienmit je vier Motiven werden 24 Körperübungen sehranschaulich dargestellt. Dabei wird z. B. gezeigt,was ein entspannter Nacken ist, welche Bedeutungim Gegensatz dazu der geknickte Nacken hat, wel-ches die perfekte Haltung für die Schultern ist, wel-che korrekte Haltung wir beim Zähneputzen, beimAbwaschen oder Schuhe binden sowie am Arbeits-platz einnehmen könnten. Ergänzt wird das Buch mitvielen Übungen, welche selbst unterwegs z. B. imFahrstuhl, im Tram oder beim Autofahren ausgeführtwerden können. Kurz: ein Buch, welches mit sehranschaulichem Bildmaterial unsere eingefahrenenHaltungsmuster aufzeigt und gleichzeitig Lösungenzu einer verbesserten Körperhaltung vermittelt.

ISBN Nummer 978-3-8304-3469-6

Gesund am Computer

Leo Angart

In diesem Buch von Leo Angart erfährt man, wieman seinen Arbeitsplatz optimal gestalten kann.Auch erlernt man einfache Übungen und Methoden,welche einem helfen, seine Leistungsfähigkeit zusteigern.

Etwa 88% aller Computer-User sind von Sehproble-men oder Muskelschmerzen auf Grund von Compu-terarbeit betroffen. Das Buch bringt Erklärungen,Vorschläge und Übungen zur Vorbeugung von Gelenk- und Rückenschmerzen. In den einzelnenKapiteln wird über ergonomisches Sitzen, mit illus-trierten Übungen für den Rücken und die Schultern,die Nackenmuskulatur, die Hände und die Augen informiert.

Gemäss Patrick Baur, Geschäftsführer der Me-First.ch GmbH, ist dies das beste deutschsprachigeBuch zu dieser Thematik.

2005 nymphenburger Verlag110 S. viele Abbildungen.Broschiert, Fr. 23.50ISBN 3-485-01053-7

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Literatur

Beschleunigungsverletzung der Halswirbelsäule

Michael Graf, Christian Grill, Hans-Dieter Wedig (Hrsg.)

Das »HWS-Schleudertrauma« stellt nach wie vorein erhebliches medizinisches und rechtliches Pro-blem dar. In diesem Buch beschreiben internationalausgewiesene Experten den neuesten Forschungs-stand, das aktuelle Wissen und die Lehrmeinungenauf diesem kontrovers diskutierten und komplexenGebiet. In einem interdisziplinären Ansatz werdenmedizinische, verletzungsmechanische, gutachter-liche und gerichtliche Fragestellungen diskutiertund Erfolg versprechende Therapieansätze erörtert.Ärzte, Juristen, Versicherungen und Betroffene wer-den in einen gemeinsamen Dialog gebracht, mitdem Ziel, konstruktive Lösungen zu erarbeiten.

Inhalt:

Aus dem Inhalt: Grundlagen: Anatomie, Physiologie, Neurobiologie Biomechanik, Technik Unfallrekonstruktion Diagnostik: Klinische und technische, nicht bildgebende Diagnostik, bildgebende Diagnostik, Therapeutische Ansätze «Sonderprobleme» bei Schleudertrauma, Psychologie, Psychiatrie, Psychosomatik, Recht und Gutachten: Recht, Gutachterliche Probleme

HWS-Schleudertrauma, Springer Medizin Verlag2009. XXII, 474 S. 43 Abb., 22 in Farbe.Geb. Fr 179.–, EUR € (D) 99.95ISBN 978-3-7985-1837-7Erhältlich ab ca. Oktober/November 2008

Aktualisierte, erweiterte und revidierte Neuauflagedes inzwischen vergriffenen Sachbuches «Schleu-dertrauma – Neuester Stand», 2004

SCHLEUDERDASTRAUMAINFO21

Gesundheit aufbauen

von Randolph Stone

empfohlen vom Polarity-BildungszentrumSchweiz, www.polarity.ch

Dieses Buch beschreibt diverse theoretische Aspe-kte und die praktische Anwendung der Polaritythe-rapie. Es eignet sich einerseits für Menschen, diesich für eine Einführung in die Energiemedizin inte-ressieren, anderseits für all jene, die sich mit der Polaritymethode behandeln lassen und die Behand-lungen durch Selbsthilfemethoden unterstützenmöchten.

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Das neue Rückentraining

GU Ratgeber von Prof. Dr. Ingo Froböse

empfohlen vom Polarity-BildungszentrumSchweiz, www.polarity.ch

Der Ratgeber erklärt die negativen Folgen von Scho-nung durch Inaktivität und zeigt Wege zu einer star-ken Rückenmuskulatur auf. Leistungsfähige Mus-keln stabilisieren den Rücken und steigern das körperliche Wohlbefinden. Der Leser findet ab-wechslungsreiche Übungen in drei Intensitätsstu-fen, wobei Fotoserien jeden BewegungsablaufSchritt für Schritt illustrieren.

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SCHLEUDERDASTRAUMAINFO23

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