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Interkulturelles Konzept zur Öffnung der Verwaltung
Das Beispiel Essen
ikö Fachtagung Bremen04.11.2009
Dr. Helmuth SchweitzerRAA / Büro für interkulturelle Arbeit der Stadt Essen
RAA/Büro für interkulturelle Arbeit
40
24
39
2319
1820
17 21
50
1
9
8
4
37
16
223825
47
37
3536
2
15
5
10
14
13
11 45
4643
4844
12
41
6
31
27
2628
42
30
29
49
33
32
34
Angaben %
< 5 5 -< 10
10 -< 1515 -< 25
25 -< 35
35 -
Anteile Personen mit Migrationshintergrund
Stadt Essen 2005
RAA/ Büro für interkulturelle Arbeit Eigene DarstellungAuswertung der Einwohnerdatei
Anteil und Anzahl der Kinder unter drei Jahre mit Migrationshintergrund in ausgewählten Stadtteilen der Stadt Essen
(Vergleichsgruppen in Prozent, Stand 31.12.2005)
3983 135
114 406 204 467 389 242
49
730 59
77 299 171 414 374 238
333
0%
20%
40%
60%
80%
100%
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Stadtteile
An
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der
Kin
der
mit Migrationshintergrund ohne Migrationshintergrund
Quelle: Stadt Essen, Der Oberbürgermeister, RAA/Büro für interkulturelle Arbeit (Hrsg.): Interkulturelle Orientierung in der Stadt Essen, Band 2 Dritter Umsetzungsbericht 2002 - 2006, S. 47
Zuzug aus den ehemaligen Anwerbeländern ~50.000Wer kam nach den „Gastarbeitern“ nach Essen ?
• Südkoreanische Krankenschwestern (60er Jahre)
Nach dem Anwerbestopp 1973 (erste „Ölkrise“): Familienzusammenführung
• (Bürger)Kriegsflüchtlinge (ab Ende der 70er Jahre) darunter :
– Iranische und afghanische Ärzte mit Familien ~ 3.000
– Tamilen aus Sri Lanka (Mitte 80er Jahre)– kurdisch-arabische Großfamilien und weitere ~
5.000 Flüchtlinge aus dem libanesischem Bürgerkrieg – Roma und Kosovo-Albaner aus Ex-Jugoslawien (90er Jahre)– Afrikaner (südlich der Sahara)– Christen aus dem Irak (seit 2003)
• Aussiedler aus Polen ( Mitte 80er bis Mitte 90er Jahre) ~ 20.000• Spätaussiedler aus den ehemaligen GUS-Staaten
(90er Jahre) ~ 12.000
• Migrant/innenanteil 30.6.09: 21% (~ 120.000 von 585.000 Einw.)
Ausbau der interkulturellen OrientierungKonzept für die interkulturelle Arbeit
Elemente für Planung und Umsetzung
Diskurs
Finanzen
BerichtswesenPolitischer Auftrag
Maßnahmen
Konzept für die interkulturelle Arbeit in der Stadt Essen
RAA/Büro für interkulturelle Arbeit
1975 Gründung des Ausländerbeirates Essen Parteien - Migrantenvereine
1980 Gründung der RAA Essen Interkulturelles Paradigma
1982 Stadtteilprojekte Stadt - Verbände - Universität
1986 Handlungsprogramm- zur Integration ausländischer
Arbeitnehmer- zur Eingliederung ausländischer
Flüchtlinge
1990 Berichte zu Stadtentwicklung und Sozialraumanalysen
Entstehungsvoraussetzungen
InterkulturelleNetzwerk-bildung
im Rahmen
traditioneller Integrations-
politik
Traditionelle Problemlösungsstrategien von Verwaltung/ Politik in Deutschland für die Regeldienste (z.B. Schule,
Jugendhilfe, Polizei, Gesundheit) im Umgang mit Migration/Integration:
Wir sind für alle offen und behandeln alle gleich. Die „nicht-gleichen“ Fremden müssen sich an unsere bisherigen Institutionskultur/ Routinen anpassen. keine Probleme, andernfalls institutionelle Aussonderung wie bei abweichendem Verhalten der Einheimischen auch.
Für Probleme mit Migranten gibt es Spezialinstitutionen: Für Sozialbetreuung der 5000 Menschen mit libanesischer Zuwanderungsgeschichte in
Essen seit 1978-2008 die Arbeiterwohlfahrt-Flüchtlingsbetreuung Für „Schule und Jugendhilfe: In 27 NRW-Kommunen „Reg. Arbeitsstellen zur Förderung
von Kindern / Jugendlichen mit Zuwanderungshintergrund (RAA)“ (seit 1980) Für jede Institution ein in „Ausländerfragen“ fortgebildete/r deutsche/r Mitarbeiter/in als
Spezialist und/oder (Honorar)-Mitarbeiter/in mit Migrationshintergrund.
Befristete „Modell“-Projekte mit Drittmitteln und Sonderausstattung Bericht/„Handlungsprogramme“ (1985/6) einer verwaltungsinternen Expertengruppe mit
allgemeinen Vorschlägen zu „Migration und soziale Betreuung, Erziehung, Wirtschaft, Sport Gesundheit“ ohne Umsetzungsstrategie
„Papiere von folgenloser Richtigkeit“.
Beteiligung
partizipative
diskursive
Erarbeitung durch Akteure
der inter-kulturellen
Arbeit
Arbeitsamt
Ausländerbeirat
Jugend- und Wohlfahrtsverbände Wissenschaft
Migrantenvereine
Gewerkschaft
Wirtschaftsverbände
Ratsfraktionen
Stadtämter
Polizei
Akteursforum
1997-1999
Schulamt
Programm 1999
Entwicklungsarbeitsgruppen (EAG):
EAG Elementarerziehung
EAG Schule
EAG Kinder- und Jugendarbeit
EAG Soziale Beratung und Betreuung
EAG Soziale Beratung und Betreuung von Senioren
EAG Arbeit, Beschäftigung und Qualifizierung
EAG Qualifizierung und Beschäftigung Jugendlicher
EAG Wohnen
+ Projektgruppe „Interkulturelle Wohnkonflikte“
+ AG „Jugendkriminalität“
Entwicklung
Handlungs-felder
Dialog in Arbeits-gruppen
Programm 1999
Interkulturelle Öffnung und Sensibilisierung
Einstellung zweisprachiger, bi-kultureller Fachkräfte
Fortbildungsangebote
Einrichtung eines zentralen Dolmetscherdienstes
Bereitstellung mehrsprachige Informationen
Sozialraumorientierung und Vernetzung
Bürgerbeteiligung und Partizipation
Quers
chnit
tsb
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Inhalt
Programm 1999
Chancen der Zuwanderer/innen zur gleichberechtigten Teilhabe am gesellschaftlichen Leben verbessern
Gemeinsames Leben u. Lernen von Einheimischen und Zuwanderer/innenunter Einbeziehung unterschiedlicher Lebenserfahrungen ermöglichen
Kulturell bedingte Verhaltensweisen jeder/s Einzelnen akzeptieren und verständlich machen
Konflikte mit demokratischen Mitteln lösen
Keine Anpassung fremder Kulturen an die eigene, sondern Austausch und Entwicklung neuer Gemeinsamkeiten.
Potentiale nutzen (statt Unterschiede betonen)
Rahmenbedingungen als Voraussetzung zur Zielerreichung
Eigen-ethnische Strukturen in einer pluralistisch geformten Stadtgesellschaft akzeptieren
Benachteiligungen abbauen und gleichberechtigte Teilhabeam gesellschaftlichen Leben fördern
Leitbild der interkulturellen Orientierung(einstimmiger Beschluss des Stadtrates, 28.04.1999)
Konzept für die interkulturelle Arbeit in der Stadt Essen
Beschreiben Handlungsfelder auf der Grundlage von Indikatoren und Datenanalysen
Leitziele Konzept interkulturelle Arbeit - städtisches Leitziel “Ausbau der interkulturellen Orientierung“ (1999)
Entwickeln Handlungsansätze und Strategien in Praxisfeldern und Querschnittsbereichen
Festlegen Schwerpunkte strategische Ziele formulierenIndikatoren festlegen (ZiMaInt)
Maßnahmenplanung und Budgetierung
Umsetzen von Maßnahmen
Prüfen von Umsetzung und Wirkung (Evaluation & Qualitätsmanagement)
Weiterentwicklung - Ziele neu definieren
Leitbild
Integration gestalten und interkulturelle
Orientierung ausbauen
Zielfindung
bewerten
operationalisieren
(Neuer) idealtypischer Steuerungsprozess
Konzept für die interkulturelle Arbeit in der Stadt Essen
• Einstimmiger Ratsbeschluss zum Konzernziel „Ausbau der interkulturellen Orientierung (28.04.1999)
• organisatorische Veränderung: RAA/Büro für interkulturelle Arbeit als Steuerungsunterstützung für GBV Jugend und Soziales
• Innovationstopf zur interkulturellen „Auflockerung“ der monokulturell aufgestellten Regeleinrichtungen
• Konzentration auf jeweils aktuelle politische Handlungsfelder: – 2001 PISA; Sprachförderung / Elternbildung /– 2003 Spätaussiedlerintegration / Personalentwicklung (Teamfortbildung) /
Organisationsentwicklung für ASD-Fortbildung 2003-2005 „Trockenübung“)– 2006 Interkulturelles Dialogkonzept– 2007 Qualifizierung von Migrantenselbstorganisationen für die erfolgreiche Kooperation
mit den Regeldiensten– 2008 interkommunale Zusammenarbeit in der „Metropolregion Ruhr“
2. Stufe seit 1999 Modell strategischer Steuerung und Controlling: Integration als Querschnittaufgabe
Konzept für die interkulturelle Arbeit in der Stadt Essen
RAA/Büro für interkulturelle Arbeit
Innovationsagentur
Identifizierung von Themenbereichen
Umsetzung als Pilot(mit Ressourcen der Stabsstelle))
Evaluation der Produktwirkung
(Stabsstelle)
Verlagerung des Produktes
in die Fachbereiche
Controlling zumWirkungsbeitrag und Ressourcenverbrauch
(im Aufbau)
Priorisierung der Themenbereiche
(Steuerungsgruppe)
Erarbeitung von Arbeitsansätzen und Projekten
(Entwicklungsarbeitsgruppen))
Entwicklung und Platzierung von neuen Produkten durch die RAA/ Büro für interkulturelle Arbeit
gesamtstädtische ZielverantwortungGeschäftsbereichsvorstand - GB 5/ Jugend und Soziales
ProzessverantwortungDienststelle im Geschäftsbereich 5 Organisationseinheit: RAA/ Büro für interkulturelle Arbeit
Prozesssteuerung und KoordinationSteuerungsgruppe „Interkulturelle Orientierung“ aus
Leiter der thematischen Arbeitsgruppen
(auch nichtstädtische Vertreter/innen)
Fachdienststellen
Vertreter/innen Ratsfraktionen und Ausländerbeirat
SteuerungsgruppeInterkulturelle Orientierung
Organisation Struktur
Netzwerksteuerung Interkulturelles Konzept (Beschluss des Stadtrates, April 1999)
Rat der Stadt -
Ausschuss für Zuwanderung und Integration
Fachausschüsse
Integrationsbeirat
Ämter- Abteilungen
Geschäftsbereiche
Verwaltungsvorstand
EAGs-Entwicklungsarbeitsgruppen EAG Elementarerziehung (1995) EAG Schule (1999) EAG Kinder- und Jugendarbeit (1999) EAG Interkulturelle Vermittlung (1995) EAG Spätaussiedlerintegration (2003) AG interkulturelle Personalentwicklung (2003) LG interkulturelle Kulturarbeit (2005) EAG Gesundheit (2006) EAG Migranten-Ökonomie (2006) LG Integration Einwohner libanesischer Herkunft (2007)
nicht städtische Institutionen - Verbände - Vereine
Steuerungsgruppe
Ausbau Interkulturelle Orientierung
Politik-EAG Vertreter-Verwaltung -Schulamt
MaßnahmenMaßnahmen
Vorstand GB Jugend, Bildung und Soziales
RAA/ Büro für interkulturelle Arbeit (Prozesssteuerung)
Konzept für die interkulturelle Arbeit in der Stadt Essen
1999 2000 2002 2004 2006 2008
EAG Frühkindliche Erziehung
EAG Elementarerziehung
EAG Schule
Jugendarbeitslosigkeit AG §78
Qualifizierung & Beschäftigung
AG Interkulturelle Personalentw.
Soz. Beratung und Betreuung
EAG Interkult. Altenhilfe
EAG Kinder- und Jugendarbeit
Jugendkriminalität
EAG Interkulturelle Vermittlung
Integrat.management Einwohner liban. Zuwanderungsgeschichte
Wohnen
EAG Integration Spätaussiedler
EAG Gesundheit
EAG Migrationswirtschaft
Neuzuwanderung
Interkulturelle Kulturarbeit
Umsetzungsphasen
Diskurs in Arbeitsgruppen
Konzept für die interkulturelle Arbeit in der Stadt Essen
1999 2000 2002 2004 2006 2008
Politischer Auftrag
Handlungsansätze prüfen
Umsetzung Steuerungsmodell
Umsetzung Prioritäten mit Finanzen
Aufnahme Personalentwicklung
Anpassung Statistik
Aufnahme Spätaussiedler
Konzeptentwicklung Sprach
-förder.
Spätaus-siedler
Kooper.JH-MSO
(Kultur) Interkult. Dialog
Libanesen
Maßnahmen- u. Finanzcontrolling
Auftraggeber Rat Rat Rat Rat Rat Rat AZI AZI AZI AZI AZI
Berichtswesen
Umsetzungsberichte 1. Bericht
2. Bericht
3. Bericht
Konzepte Sprach
-förder
Bildung-initiative
Spätaus-siedler
(Kultur) Interk. Dialog
Sachberichte
Finanzberichte
Integrationsmonitoring
Umsetzungsphasen
Konzept für die interkulturelle Arbeit in der Stadt Essen
1999 2000 2002 2004 2006 2008
Finanzen
bereitgestellte Mittel: Innovationstopf
42.540
Tsd.
306.000
Tsd.
397.000
Tsd.
1.234
Mio.
1.393
Mio.
2.146
Mio.
1.800
Mio.
1.620
Mio.
1.727
Mio.
(1.459
Mio.)
Empfehlung Steuerungsgruppe
Votum Fachausschüsse
Votum Integrationsbeirat
Entscheidung Rat Rat Rat Rat Rat AZI AZI AZI AZI AZI
Maßnahmen
Einzelmaßnahmen 154
aus vorhandene Ressourcen 32 40
Priorisierung (IKK Mittel) 12 12 28 34 54 58 54 56 58 56
verstetigte Projekte 2 2 5 3 1 2 2
Umsetzungsphasen
Konzept für die interkulturelle Arbeit in der Stadt Essen
Anregungen/Ideen entwerfen
Handlungsbedarf identifizieren Politik – Regeldienste – RAA/Büro f. interk. Arbeit
Beschlussfassung Finanzierung
Erprobungsphase I (max.3 J.) Bordmittel – IKK Mittel - Drittmittel
Erprobungsphase II (max. 3 J.)Projektübertragung – Auswertung(an Dritte / Regeldienste)
Vorschlag zur ÜberführungÜberführungsstrategie-integrationspolitisches Gütesiegel
Überführung in RegeldienstSach- und Personalmanagement
ControllingQualitätssicherung
initiieren
Innovation fördern und Neues etablieren
erproben
überführen
bewerten
ProduktentwicklungEigenregie – Auftrag - Kooperation
Innovationsprozess
Konzept für die interkulturelle Arbeit in der Stadt Essen
Organisationsentwicklung
Traditionelle migrationsbezogene OE
Interkulturelle PE / OE als Mainstream-Politik
Gesundheitsamt 53
Schulverwaltungsamt40
Jugendamt51
Gesundheitsamt 53
Schulverwaltungsamt40
Jugendamt51
Sprachförderung/ Elternbildung
05-13 / RAA/Büro für interkulturelle Arbeit
Sprachförderung/ Elternbildung
05-13 / RAA/Büro für interkulturelle Arbeit
•Sprachförderung in Kombination mit Elternbildung Rucksack-Programm) und Teamfortbildung in 60 Kitas in 12 Grundschulen
•Förderung der Fachsprache Deutsch
Prioritäre Maßnahmenbereiche
Bildungsinitiative mit sozial benachteiligten Familien
•Interkulturelle Jugendhilfe
•Interkulturelle Altenhilfe
•Interkulturelle Vermittlung
• Interkulturelle Öffnung durch Personalentwicklung
•Spätaussiedlerintegration
•Interkultureller Dialog Dialoggruppen mit Jugendlichen /Moschee
Interkulturelle Öffnung der Stadtverwaltung Essen
• Weitere Handlungsansätze:
• Informationsveranstaltungen durch die Ausbildungsabteilung in Schulen mit hohem „Ausländeranteil“ und Vereinen (MSO).
• Mitwirkung der Azubis bei Info-Veranstaltungen über die Arbeitgeberin Stadt Essen.
• Neues Testverfahren mit höherem Anteil an sprachlich ungebundenen (non-verbalen) Aufgaben.
• Schulungsangebot für Führungskräfte zur Führung von Mitarbeiter/innen mit MH.
• Entwicklung eines Monitoringsystems mit dessen Hilfe die Erfolge bei der Gewinnung von Auszubildenden mit Migrationshintergrund sichtbar gemacht werden können.