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1/2010 Januar/Februar 1/2010 Januar/Februar BASSPLAYER’S MAGAZINE Groove Entertainer Malibu 4 Bass Comp Bad Bull 700 Groove Entertainer Malibu 4 Bass Comp Bad Bull 700 BRD e 7,50; A e 7,50; CH 13,90 SFR BASSPLAYER’S MAGAZINE Interviews Pino Palladino Victor Wooten Fernando Saunders Bässe im Test Suhr Classic J Vincent Soulmate PJ Peavey Cirrus Rudy Sarzo Amps Eden WTX1000N Trace Elliot AH 600/AH 1200 Interviews Pino Palladino Victor Wooten Fernando Saunders Bässe im Test Suhr Classic J Vincent Soulmate PJ Peavey Cirrus Rudy Sarzo Amps Eden WTX1000N Trace Elliot AH 600/AH 1200 Richard Bona Mannedesign Diamond TecAmp Richard Bona Mannedesign Diamond TecAmp BRD e 7,50; A e 7,50; CH 13,90 SFR Neuer Workshop „Groove Lexikon“

Interviews Pino Palladino Suhr Classic J...Victor Wooten Fernando Saunders Bässe im Test Suhr Classic J Vincent Soulmate PJ Peavey Cirrus Rudy Sarzo Amps Eden WTX1000N Trace Elliot

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1/2010 Januar/Februar1/2010 Januar/Februar

BASSPLAYER’S MAGAZINE

Groove Entertainer Malibu 4 Bass CompBad Bull 700Groove Entertainer Malibu 4 Bass CompBad Bull 700

BRD e 7,50; A e 7,50; CH 13,90 SFR

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InterviewsPino PalladinoVictor WootenFernando Saunders

Bässe im TestSuhr Classic JVincent Soulmate PJPeavey Cirrus Rudy Sarzo

AmpsEden WTX1000NTrace Elliot AH 600/AH 1200

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Bässe im TestSuhr Classic JVincent Soulmate PJPeavey Cirrus Rudy Sarzo

AmpsEden WTX1000NTrace Elliot AH 600/AH 1200

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Neuer Workshop

„Groove Lexikon“

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Zum Glück ist esh jetzt wieder obenauf. Dank desneuen Besitzers und Machers Ralf Scholl werden wieder neue Bässe mit herausragender Qualität pro-duziert. Das war leider nicht immer so. Die drei Gründerväter, die ihre Initialen für den Namen eshgaben, verkauften die in Aachen ansässige FirmaMitte der neunziger Jahre an den Trierer ZoltanNaray, der den guten Namen und die gesamte Firmamit Schmackes und krimineller Professionalität an dieWand fuhr. Die Qualität der Instrumente aus dieserZeit schwankt zwischen ordentlich und unterirdisch.Ich selbst hatte damals viele Instrumente durch meine Tätigkeit als Musikalienhändler in denHänden und kann deshalb aus erster Hand berichten.

Von Leif Bendt

Esh Sovereign

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Ein Bass, der immer weniger Qualitätsprobleme als alle anderenhatte, war der esh Sovereign, sei es, weil es der erste kommer-ziell erfolgreiche Bass von esh war und damit für den Namenstand, oder weil er als Aushängeschild der Firma fungierte. Aufjeden Fall ist dieses Instrument zu Recht in der heutigenAusgabe der Evergreens zu finden, denn kaum ein anderer deut-scher Bass existiert seit über 20 Jahren in dieser Form und mitso wenigen Änderungen. In den achtziger Jahren des letztenJahrhunderts war die Bassistenwelt in Deutschland noch inOrdnung: Die Edelbasswelle schwappte aus den USA zu uns her-über und immer neue und ausgefallene Designs wurden auf denMarkt gebracht. Auch von esh gab es einige Entwicklungen, die,vom heutigen Standpunkt aus gesehen, eher fragwürdig waren– aber sie fanden ihre Abnehmer und es gibt tatsächlich wahreFans dieser Bässe. Trotzdem wollte der große Durchbruch langenicht kommen. Erst mit dem Sovereign, der 1989 dem deut-schen Publikum vorgestellt wurde, erlagen viele Bassisten demCharme dieses Modells. Nicht ganz so radikal in der Design -sprache wie die anderen Modelle Genuine, Serious und Honest,sondern eher klassisch orientiert, wurde der Bass vom erstenTag an ein Erfolg. Für die Entwicklung und die Form zeichnetesich Christoph Kost aus Aachen verantwortlich. Auch heutenoch ist Christoph Kost der Firma esh indirekt verbunden, denndie damalige Hals-/Korpusverbindung ist auch heute nochBestandteil (nicht nur) der Sovereign-Bässe und Ralf Scholl istso fair, auf seiner Webseite einen Link zu Christoph Kost zu füh-ren – der übrigens immer noch hervorragende Bässe baut, diedie Familienähnlichkeit zu dem Sovereign nicht verleugnenkönnen und wollen.

BombenfestUnd damit komme ich zu den Features des esh Sovereigns.Angesprochen habe ich schon die Hals-/Korpusverbindung.Diese von Christoph Kost entwickelte und als „U/C Bolt OnSystem“ bezeichnete Verbindung ist eine Verschraubung, dieextrem weit in den Korpus hineinreicht. Das ist an und für sichnichts Besonderes, aber die sechs Schrauben werden mit unter-schiedlichen Winkeln in den Korpus gedreht, sodass der Hals in

keine Richtung bewegbar ist und sich alle auftauchenden Kräfteneutralisieren – damals wie heute ein Novum in der Halsbe -festigung und eine bombenfeste Verbindung obendrein.

Ein weiterer Meilenstein in der esh-Geschichte war dieAusstattung mit einer damals neu entwickelten Elektronik, dieerstmals serienmäßig einen Piezo-Tonabnehmer in dasAbnahmesystem integrierte. Dieser Piezo lag unter dem Stegund wurde über die sogenannte „esh-Tronik“ verwaltet. Die bei-den magnetischen Tonabnehmer kamen von Bartolini. Je nachModell wurden Single Coils oder Humbucker verwendet, dieebenfalls, wie der Piezo, über die esh-Tronik liefen. Diesebestand aus einem Volumenregler und einer Tonblende, dazukamen noch zwei satt einrastende Vierweg-Drehschalter. Dererste war für die Tonabnehmerverschaltung der magnetischenPickups zuständig. Die beiden Klangerzeuger konnten seriellund parallel gepaart werden, zusätzlich der Steg-Pickup solound der Steg-Pickup mit einem fest eingestellten Anteil desHals-Pickups: eine praxisnahe und ausgezeichnet klingendeSchaltungsvariante! Der zweite Schalter war verantwortlich fürdie weitere Signalbearbeitung. Die vier Einstellungen warenpassiv, passiv mit Piezo, aktiv mit Piezo, wobei die Intensität desPiezos mit Hilfe eines kleinen Trimmreglers auf der Platine imElektronikfach eingestellt werden konnte. Selbst bei voll aufge-drehtem Regler war der Sound des Piezos nie harsch oderschrill, sondern fügte sich immer homogen in das Gesamt -klangbild des Basses ein. Er setzte dem Ton ein silbrigesSchmatzen und Glitzern hinzu. Die vierte Schalterstellung warwiederum etwas Besonderes, denn esh baute eine Direct-Out-Funktion ein. Das Basssignal der magnetischen Pickups wurdeohne Umwege über die Potis direkt auf die Ausgangsbuchsegelegt. Erstaunlich war der Klangunterschied, denn trotz derVerwendung bester Bauteile gewann der Sound an Lebendigkeit,Dynamik und Tiefe. Ich habe diese Elektronik als Replacementbei einigen Bässen eingebaut und es ist verblüffend, wie viel dieInstrumente an Dichte und Druck gewonnen haben. Durch diehochwertigen Komponenten und die Silberverdrahtung besitztdie esh-Tronik keinen Eigensound, sondern lässt das Instrumentnach sich selbst klingen. Für mich zählt diese Elektronik auchnach vielen Jahren immer noch zu den besten, die es auf demMarkt gab und gibt.

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Kräftiger KragenEin weiteres Feature des Sovereigns war der extrem verstärkteÜbergang zwischen Hals und Kopfplatte. Auf den ersten Blickfast erschreckend dick, war dieser Kragen ebenfalls in hohemMaße für den äußerst stabilen und präsenten Ton zuständig,denn die Kopfplatte wurde in ihren Schwingungen einge-schränkt und die gesamte Schwingung der Saiten blieb da, wosie sein sollte, nämlich im Hals-/Korpusbereich. Abgesehendavon vermied der kräftige Kragen bei Stürzen oft das sofortigeAbbrechen der Kopfplatte und eine schlagartig einsetzendeTraurigkeit seines Besitzers.

Insgesamt kann ich auch nach über zwanzig Jahren eshSovereign nur sagen, dass die Entwickler und Bauer zu der Zeiteinen Bass auf den Markt brachten, der jeden Pfennig seinesnicht gerade geringen Preises wert war. Wer solch einen Bassbesitzt, darf sich glücklich schätzen. Auch wenn die Farbgebungder damaligen Mode entsprach (ich erinnere mich an einenauberginefarbenen Sovereign mit goldener Hardware, brrrrr),waren und sind die Grundsubstanz und die Ideenvielfalt desBasses immer noch hervorragend. Und Ralf Scholl wird diesesErbe, da bin ich mir sicher, weiterführen. Viel Glück!

www.esh-bass.com

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Christof Kost mit einem Sovereign