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DM 14,- ÖS 110,- Sfr. 14,- Nr. 4, April 2000 Das Magazin für Netze, Daten- und Telekommunikation www.lanline.de April 2000 April 2000 4 398039 714002 04 B 30673 ISSN 0942-4172 Online-Shops zur Miete Günstig, skalierbar und professionell Fernwartung via Internet Laplink 2000 im Test Schwerpunkt: Server- und Cluster-Lösungen Windows und Netware attackieren den Mainframe Converged Networks IP-Telefonie im LAN und WAN Multimediaschnittstelle TAPI 3.0 Servicequalität in IP-Netzen Marktübersicht CTI-Lösungen Converged Networks/Server- und Cluster-Lösungen Das Magazin für Netze, Daten- und Telekommunikation 4

IP-Telefonie im LAN und WAN Multimediaschnittstelle TAPI …gwise.itwelzel.biz/CDROMs/AWI/LL/LL04.pdf · nierten Setup kann der Administrator be- ... Wintel-Mainframe Unisys ES7000:

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DM 14,- ÖS 110,- Sfr. 14,-

Nr. 4, April 2000

Das Magazin für Netze, Daten- und Telekommunikation www.lanline.de

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4 398039 714002

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B 30673 ISSN 0942-4172

Online-Shops zur MieteGünstig, skalierbarund professionell

Fernwartung via InternetLaplink 2000 im Test

Schwerpunkt: Server- und Cluster-LösungenWindows und Netwareattackieren den Mainframe

Converged NetworksIP-Telefonie im LAN und WAN

Multimediaschnittstelle TAPI 3.0

Servicequalität in IP-Netzen

Marktübersicht CTI-Lösungen

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EDITORIAL

LANline 4/2000 3

NOCHMEHRVOIP

Stefan MutschlerChefredakteur

Schlechte Nachrichten für die Betreuer von Telekommunika-tionsnetzen: Wenn nicht mehr die Daten auf dem Sprachnetzübertragen werden, sondern, wie sich jetzt auf breiter Front ab-zeichnet, die Sprache via Voice over IP (VoIP) quasi Hucke-

pack mit den Daten geht, dann wird der Job des klassischenTK-Spezialisten – so die einfache logische Konsequenz – auf

lange Sicht obsolet. In Firmennetzen beispielsweise werden fortandie (Daten-)netzadministratoren das Zepter in die Hand nehmenund dort integrierte Sprach-/Datenlösungen planen, aufbauen undmanagen. Vorbei die Zeiten, wo man beispielsweise zur Einrich-tung neuer Nebenstellen oder zur Aktivierung bestimmterTelefon-Features den teuren und erst frühestens in einer Wocheverfügbaren Experten vom Lieferanten der TK-Anlage rufen musste – in den Netzen und Anlagen der Zukunft macht das derNetz-Admin im eigenen Hause – und zwar schnell nach Bedarfund ohne hohe Zusatzkosten. Bei den ISPs, die ihr Internet-Ange-bot um Sprachdienste erweitern wollen, bei neuen Carriern, dieihre Multimedia-Services von vornherein auf IP-Basis anbietenund selbst bei den traditionellen Telefongesellschaften, die sich imharten Wettbewerb ebenfalls in Richtung IP bewegen müssen,werden künftig Leute gefragt sein, die nur noch Kommunikationsehen und nicht mehr “Sprache” oder “Daten”. Was immer überdas Netz transportiert werden soll – für alles gibt es mittlerweilein IP die geeigneten Serviceklassen, Techniken für die Bandbrei-tenreservierung und Priorisierung von Datenpaketen. Wer diese Vision noch in die ferne Zukunft abgeschoben hatte,der musste spätestens auf der diesjährigen CeBIT seineAuffassung revidieren: Nahezu alle großen Player – und zwar sowohl auf Seiten der klassischen TK- als auch der Datenwelt –darüber hinaus auch zahlreiche kleinere Anbieter aus VoIP-Nischenmärkten – machten klar, dass die neue Ära der elektroni-schen Kommunikation näher ist als von den meisten erwartet.Vielleicht auch näher als den klassischen Netzwerkadministrato-ren lieb ist, denn auch die haben, wenn sie die Herausforderungmit der Integration der Sprachwelt nicht beherzt annehmen, überkurz oder lang ausgedient. Sie müssen viel lernen – vor allem,sich sinnvollerweise mit den Leuten aus der Sprachwelt zu arran-gieren, von denen sie früher durch klar abgesteckte Territorienund Kompetenzen getrennt waren. Schließlich gilt es für die neueintegrierte Welt einen Qualitätsstandard zu erreichen, der in etwadem der Sprachwelt gleichkommt, und von dem man in der klas-sischen Datenwelt bislang nur träumen konnte. Das Ganze natür-lich bei der Offenheit und Flexibilität der Datenwelt, die in derklassischen Sprachwelt geradezu gemieden wurden wie die Pest.Der Konvergenz auf technischer Ebene muss schnellstens ein Zusammenwachsen von Know-how und Manpower bei den Spezialisten und Administratoren folgen, sonst bleibt der erhoffteProduktivitätsschub auf der Strecke.

144.

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([email protected])

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INHALTINHALT

netzMARKT

4 LANline 4/2000

Performance auf der CeBIT: die TK-Anlage unterm Vorschlag-hammer. IP-basierende Lösungen auf Seite 108.

Die Etherlink 3CR990-TX-95 ist mit einem integrierten 3XP-Pro-zessor und 56-Bit-Verschlüsselung ausgestattet (Seite 36)

Zugangstechnologien:XDSL auf Eroberungszug....................6

Komplette TK-Anlage im Server:Voice over IP in Germany..................12

Telekom macht Internet mobil:Neue Tochter für mobiles Internet.....16

Siemens geht voll auf IP:Kernschmelze für die Zukunft...........18

Kommunikationsarchitektur:Alcatel schmiedet IP-Lösungen.........20

Überbrückung der letzten Meile:Per Funk zum Endanwender..............22

Windows 2000 auf der CeBIT:Der Vorhang hebt sich........................24

“Neue Carrier” als Segment:Mittelständisches “Ingenieurbüro”....25

Marktmeldungen.................................26

82 LANline 4/2000

MIETANGEBOTE FÜR SHOPPING-SYSTEME

Problemlösung: Mieten statt kaufenMit Online-Shops können klein- und mittelständische Unternehmen in

wenigen Monaten Gewinne erzielen. Doch wer dazu erst ein Shopping-

System für den E-Commerce-Bereich erstehen muss, der hat mit hohen

Amortisationsraten zu kämpfen.

Spritzen, Kompressen oder Kanülenkauft Jürgen Zahn immer via Inter-

net. Der Allgemeinmediziner hat allenGrund dazu. Sein Lieferant, der Stutt-garter Medizinbedarf-Anbieter Geissel-mann, räumt Online-Shoppern einenRabatt ein. “Damit kann ich jährlich biszu 30 Prozent einsparen”, frohlocktZahn. Über ein Schnäppchen durfte sichauch Klaus Kleine bei seiner letztenStreiftour durch die virtuelle Welt desInternets freuen. Für eine nagelneueJunghans-Uhr, Modell “Max Bill”, hat

der Ingenieur, der im kalifornischenLos Gatos wohnt und arbeitet, beiSchmuck Berger im sächsischen Chem-nitz statt 600 nur 500 Mark bezahlt.“Wir müssen doch schließlich einenMehrwert schaffen”, meint RolandGeisler, der den virtuellen Shop des alt-eingesessenen Geschäfts betreut.

Sind die Angebote attraktiv, klingeltdie Kasse. Berger erzielte im ersten Jahreinen Online-Umsatz von rund 100.000Mark, eine Summe, die Geisselmann, seitMärz letzten Jahres im Internet, bereits

nach sieben Monaten auf dem Haben-Konto verbuchen konnte.

Der elektronische Handel steht vor demDurchbruch. Während deutsche Unterneh-men über die Schiene “Internet” 1998 ge-rade mal 400 Millionen Mark Umsatz er-wirtschafteten, sollen es nach einer Schät-zung der Unternehmensberatung RolandBerger im Jahr 2001 bereits annähernd 28Milliarden Mark sein. Diese Zahlendecken sich in etwa mit einer Prognose desEco-Verbandes der deutschen Internet-Wirtschaft, der Internet-Umsätze in Höhevon rund 40 Milliarden Mark für das Jahr2003 voraussagt. “Die Freaks sind bedient,jetzt werden die Verbraucher einbezogen”,triumphiert der Berliner Medienwissen-schaftler Axel Zerdick. In der Tat ver-spricht die steigende Zahl potentieller Käu-fer zunehmende Online-Bestellungen. Sosollen bis zum Jahr 2001 nach Angabendes European Information TechnologyObservatory (EITO) annähernd 20 Millio-nen Menschen in Deutschland am Internethängen (1999: 9,4 Millionen). Knut Föck-ler, Leiter Multimedia der Deutschen Tele-kom, erwartet, “dass bis zum Jahr 2003 je-der zweite Deutsche über eine Zugangs-möglichkeit zum Internet verfügt”.

netzLÖSUNGEN

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Bild 1. Über 2000 DVD-Spielfilme können Cineasten aus dem gemie-teten Online-Shop der Newsandmore Medien Handels KG abrufen

Bild 2. Portal-Adressen sind für Mietshop-Betreiber ein ideales Marketing-Tool und bieten Einkäufern eine schnelle Produktübersicht

82

netzTECHNIKVoice over IP:Sprachqualität in IP-Netzwerken.......56

Client-Management im Netz derZukunft:Windows 2000 und Software-Verteilung...........................60

Management von E-Commerce-Anwendungen:Service-Level-Agreements im Griff....64

netzLÖSUNGENMietangebote für Shopping-Systeme:Problemlösung mieten statt kaufen....82

Speichermanagement:Katastrophen-Backup für alle Plattformen..........................................88

fokusTELEKOMMUNIKATIONBündelfunk attackiert GSM:Tetra im Doppelpack.........................147

TV von der Telefongesellschaft:Überleben dank “Content”................151

Digital Powerline (Teil 1):Kommunikation aus der Steckdose...154

Produkt-News....................................156

RUBRIKENEditorial.................................................3

Stellenmarkt......................................157

Seminarführer....................................169

Com-Navigator..................................171

Inserentenverzeichnis........................176

Fax-Leser-Service.............................177

Impressum.........................................178

Vorschau............................................178

netzTOOLBOXIm Test: Laplink 2000:Fernwartung über das Internet............68

Im Test: ERD Commander:Windows NT von Kommandozeile reparieren............................................72

Im Test: Greyware-Membership-Monitor 1.2 B:Effektive Gruppenüberwachung für NT..................................................74

LANline Tipps & Tricks....................76

netzPRODUKTE/SERVICESIm Test: Groupwise-Erweiterung 5.5e:Punktgewinn für Groupwise..............30

Im Test: 3Com-Netzwerkkarte:Intelligenz senkt die Server-Last........36

Im Test: Konsolenumschalter:Flexibel dank Kaskadierung...............40

CeBIT-News.......................................44

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INHALT

LANline 4/2000 5

DM 14,- ÖS 110,- Sfr. 14,-

Nr. 4, April 2000

Das Magazin für Netze, Daten- und Telekommunikation www.lanline.de

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B 30673 ISSN 0942-4172

Online-Shops zur MieteGünstig, skalierbarund professionell

Fernwartung via InternetLaplink 2000 im Test

Schwerpunkt: Server- und Cluster-LösungenWindows und Netwareattackieren den Mainframe

Converged NetworksIP-Telefonie im LAN und WAN

Multimediaschnittstelle TAPI 3.0

Servicequalität in IP-Netzen

Marktübersicht CTI-Lösungen

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68 LANline 4/2000

IM TEST: LAPLINK 2000

Fernwartung über das InternetDie Version 2000 der Filetransfer- und Remote-Control-Software Laplink

ermöglicht die Fernwartung von Windows-PCs über das lokale Netz, ISDN,

Modem, Infrarot sowie ein serielles oder paralleles Kabel. LANline hat die

aktuelle Version auf ihre Praxistauglichkeit hin untersucht.

Programme zur Fernsteuerung vonRechnern über das LAN, Telefonnetz

oder Internet erfreuen sich bei Administra-toren seit langem großer Beliebtheit. Dennsie ermöglichen beispielsweise die Bedie-nung eines Servers, der bei einem Internet-Service-Provider (ISP) steht, als säße mandirekt davor. Laplink 2000 von Lap-link.com kam 1986 als reines DOS-Pro-gramm für den Datenaustausch zwischenPCs über ein serielles Nullmodem-Kabelauf den Markt. Heute hat die SoftwareLaplink mit der Originalversion nur nochwenig gemeinsam. So läuft die aktuelleVersion jetzt unter Windows 3.1x, 9x, NT4.0 und 2000. Die Filetransfer-Funktionensind zwar weiterhin Bestandteil des Pro-dukts. Doch präsentiert sich das Programmdem Benutzer nun als vollständiges Fern-wartungs-Tool, das Fernsteuerung, Da-teitransfer und -synchronisation, Drucker-umleitung, Remote-Access-Dienste so-wie Text- und Sprach-Chat unter einerOberfläche vereint.

INSTALLATION Nach dem Einlegen derCD startet automatisch das Setup-Pro-gramm, aus dem der Benutzer zwischen derInstallation von Laplink 2000 und derDreingabe Laplink-FTP wählen, Setup-Disketten erstellen oder die Dokumentationansehen kann. Zwar meldet sich der Instal-ler als “Programme d’Installation”, doch da-mit ist der Ausflug in die französische Spra-che beendet. Der Rest der Installation er-folgt auf Deutsch. Lediglich die Log-Dateiist noch nicht ganz sprachsicher und meldet

Fehler wie “Computer: PII400 wants KeineVerschlüsselung encryption when connec-ting to computer: TUX.” Im benutzerdefi-nierten Setup kann der Administrator be-reits während der Installation definieren,über welche Medien er auf entfernte Rech-ner zugreifen will. Zur Auswahl stehen derZugriff via seriellem Kabel, parallelem Ka-bel (nur unter Windows 3.x und 9x), Mo-dem, LAN, DFÜ-Netzwerk, ISDN-CAPIund Infrarot. Ein serielles und paralleles Ka-bel ist im Lieferumfang von Laplink enthal-ten. Für knapp 65 Mark kann der Benutzerzudem ein USB-Kabel erwerben, mit demdie Software jedoch nur unter Windows 98

zusammenarbeitet. Installierte Kommuni-kationswege erkennt die Software automa-tisch. So standen im Test der Zugriff viaLAN (TCP/IP), DFÜ-Netzwerk, CAPI undInfrarot sofort zur Verfügung. Sowohl unterWindows 98 als auch NT forderte das Pro-gramm nach erfolgreicher Installation einenNeustart. Muss die Software auf einem Pro-duktions-Server installiert werden, so sollteder Administrator dies berücksichtigen. Et-was lästig bei der Installation war allein dieTatsache, dass Laplink das knapp 180 Sei-ten starke und nur in elektronischer Formverfügbare Benutzerhandbuch nicht mit aufdie Festplatte kopiert.

BETRIEB Nach dem Start von Laplink un-ter Windows 98 zeigte der Systemmonitoreine konstante Prozessorauslastung von100 Prozent, auch wenn noch keine Ver-bindung zu einem anderen PC bestand. Dader Rechner nicht spürbar langsamer wur-de, ist dies wohl auf eine etwas unsaubereProgrammierung zurückzuführen. UnterWindows NT 4.0 mit Service-Pack 5 hin-gegen wies Laplink keine sichtbare Pro-zessorauslastung im Ruhestand aus.Während einer Fernsteuerungssitzungüber das LAN stieg auf dem Test-Server(Pentium II 400 und 128 MByte Haupt-speicher) die durchschnittliche CPU-Nut-

netzTOOLBOX

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Laplink 2000 ermöglicht die Fernsteuerung eines Windows-NT-Rechners, wenn dortnoch kein Benutzer angemeldet ist

68

SCHWERPUNKT CONVERGED NETWORKSIntranet- und Intra-Office-Telefonie:Migration zur IP-Telefonie.................................................92

Konvergenz für Carrier und Service-Provider:Dienstevielfalt über alle Netzgrenzen hinweg.................100

LAN-TK-Anlagen auf der CeBIT 2000:Es wächst zusammen, was zusammengehört..................108

Microsoft TAPI 3.0:Von der Telefonie- zur Multimediaschnittstelle..............112

Umfrage bei Anwendungsentwicklern zu TAPI 3.0:Schnittstelle mit großem Potenzial..................................116

WLAN-Plus-Schnurlostelefonie:Konvergenz liegt in der Luft............................................120

Marktübersicht: CTI-Software.........................................122

Anbieterübersicht..............................................................125

SCHWERPUNKT SERVER- UND CLUSTER-LÖSUNGENCluster mit “W2K” und Netware:Funktionale Erweiterungen..............................................126

Cluster-Variationen:Hochverfügbarkeit und Skalierbarkeit.............................134

Wintel-Mainframe Unisys ES7000:Erweitertes Clustering durch Shared Memory................138

Marktübersicht: Intel-basierende Multiprozessorsysteme.........................142

Anbieterübersicht..............................................................146

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6 LANline 4/2000

ZUGANGSTECHNOLOGIEN

xDSL aufEroberungszugAlle Anzeichen sprechen dafür, dass im Jahr 2000

der ultimative Durchbruch für die zahlreichen

xDSL-Varianten stattfindet. Obwohl noch fleißig

weiterentwickelt wird – zum Beispiel an SHDSL und

VDSL – haben sich weltweit über 200 Hersteller

formiert, um den Flaschenhals im Bereich des

Netzwerkzugangs kurzfristig zu beseitigen. Mit den

optimistischen Einschätzungen der Experten auf

den kürzlichen Veranstaltungen Comnet, Online

und des Münchner Kreises befasst sich der folgen-

de Beitrag.

Die Kongressmesse Comnetin Washington D.C. war wie-der einmal Treffpunkt fürkommerzielle Anwender mitden führenden Herstellern imNetzwerkbereich und multina-tional tätigen Carriern. Einwichtiger Bestandteil der seit23 Jahren etablierten Veran-staltung ist die dreitägigeFachkonferenz. 40 Tutorialszu aktuellen Netzwerktechno-logien, vier Keynotes, dreiHands-on-Workshops, zweiGroßdebatten zum Thema In-ternet-Regulierung und -Kom-merzialisierung, eine “Super-Session” zur Durchleuchtungvon Betriebssystemen sowie28 Seminare und Klassensorgten für über 250 StundenWissensvermittlung.

Die notwendigen Zutaten fürden erfolgreichen Einstieg indie Breitbandnetze servierteLili Goleniewski, The Lido Or-ganization, mit ihrer Trendana-lyse. Die Mischung reichte von

Konvergenz, über UbiquitousComputing bis zur Evolutionder Netzwerke. Die aktuellenEntwicklungen im Netzwerk-bereich finden der Analyse zuFolge in sieben Sektoren statt:1) von Schmalband zu Breit-

band mit Übergängen zuMultichannel und großenBandbreiten,

2) von der Leitungsvermitt-lung zur Paketvermittlungmit dem besonderen Ge-

wicht auf der Internet-Technologie,

3) von Daten über Sprachnet-ze zu Sprache über Daten-netze mit dem SchwerpunktVoice-over-IP (VoIP),

4) von der elektronischen zurphotonischen Netzwerkin-frastruktur unter Einbezie-hung von DWDM undphotonischen Vermitt-lungseinrichtungen,

5) von der Singlemedia- zurMultimedia-Kommunika-tion,

6) von der Festnetz- zur Mo-bilkommunikation unterEinbeziehung der drahtlo-sen Netzwerkzugänge,

7) von unbeweglichen Stand-alone zu effektiven Weara-ble Computern, die wirkünftig ständig mit uns he-rumtragen.

Die künftige Infrastrukturfür öffentliche Netzwerkemuss für die multimedialeKommunikation vorbereitetwerden. Diese Multiservice-Netzwerke basieren auf einemkombinierten ATM/IP-Kern –die Basis für flexible breitban-dige Kapazitäten, geringeLaufzeiten und persönliche In-teraktivität. Eine wichtige Rol-le bei der Gestaltung der künf-tigen Netzwerke spielen breit-bandige Zugangstechnologien.

Zur Auswahl stehen die fol-genden Kandidaten: xDSL,HFC, FTTC/SDV (fiber to thecurb/switched digital video),FTTH/PON (fiber to the ho-me/passive optical network),DBS (direct broadcast satelli-te), MMDS und LMDS, dasauch als MVDS (multipointVideo distribution system) be-zeichnet wird. In seinem eintä-gigen Tutorial “xDSL, Ka-belmodem und andere High-speed Netzwerkzugangstech-nologien” konzentrierte sichMichael F. Finneran, Presidentvon dBrn Associates, Inc. aufdie kupferbasierten Varianten.Zur Einstimmung auf das The-ma präsentierte er einige wich-tige Statistiken. Demnach gabes Ende 1999 in den USA: 180Millionen Telefonanschlüsse,65 Millionen Mobilfunkteil-nehmer, 45 Millionen Pager(“die zumeist vergessene Tech-nologie), 40 Millionen Inter-net-Haushalte, 100 MillionenInternet-Nutzer insgesamt undzwei Millionen Kabelmodem-und ADSL-Anschlüsse.

Trotzdem verfügt erst rundein Drittel der amerikanischenHaushalte über einen Internet-Zugang, und die Hälfte besit-zen einen PC. Im Durchschnittwerden 19,95 Dollar pro Mo-nat für den privaten uneinge-schränkten Internet-Zugangausgegeben. Die Zeiten für dieMarktdurchdringung neuerTechnologien werden immerkürzer. So benötigten zur Er-reichung von 50 MillionenTeilnehmern der öffentlicheTelefondienst 70 Jahre, diemobilen Telefondienste 15Jahre und das Internet (WWW)fünf Jahre.

Um die Anschlussleitungdes Kunden für alle gewünsch-ten Kommunikationsdienstegemeinsam zu nutzen, werden

netzMARKT

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Speedstream 8600 ermöglicht kostengünstige integrierte Sprach-/Datendienste für kleine Unternehmen

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LANline 4/2000 7

beim Teilnehmer so genannteIADs (Integrated Access Devi-ce) installiert. Von früherschon als Sprach-/Datenmulti-plexer bekannt, stellen dieIADs für die anzuschliessen-den Endgeräte die jeweils er-forderlichen Schnittstellen be-reit (PBX, Router und T1). Alsaufstrebende Anwendung fürxDSL-Leitungen ist dieSprachkommunikation – Voiceover DSL (VoDSL) über den

Datenkanal anzusehen. Für dieSprachkommunikation wird injedem Fall eine symmetrischeBandbreite benötigt. Diesewird im unteren Bit-Ratenbe-reich auch von ADSL und ge-gebenenfalls auch UADSL be-reitgestellt – interessanter fürMultiservice-Dienste sind je-doch die symmetrischenxDSL-Varianten wie HDSL,HDSL2 und SDSL.

VoDSL-Dienste werden inden USA schon seit 1998 überHDSL von den Long DistanceCarriern AT&T mit INC (inte-grated network connection),MCI/Worldcom mit Onnet undUS Sprint mit ION (integratedon-demand network) offeriert.

Diese Lösungen adressierenprimär den Kundenbereich derkleinen und mittleren Unter-nehmen. Für diese Zielgruppeexistiert ein reichhaltiges An-gebot von IADs, welche Zu-gänge zu den folgenden Dien-sten ermöglichen: Sprachtele-fondienste wie SDN/VPN und800er Rufnummern, FrameRelay bis zu 1,5 MBit/s, Inter-net-basierte VPN-Lösungenbis zu 1,5 MBit/s, ATM-Netz-

dienste bis zu 1,5 MBit/s undFractional T-1 private Line.

Zu den führenden Herstel-lern von IADs zählen unter an-derem Coppercom, CopperMountain Networks, JetstreamCommunications, Flowpoint,Lucent Technologies, Adtran,ADC Telecommunications,Carrier Access Corp., Tollbrid-ge Technologies, Premisys undTelco Systems.

Besucher der Comnet konn-ten sich von der Qualität derVoDSL-Systeme an Ort undStelle überzeugen. Mit Tele-fongesprächen zu jedem Teil-nehmer innerhalb der Vereinig-ten Staaten über das Netzwerkdes neuen Carriers BTI. BTI

netzMARKT

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PSTN

Internet

SchmalbandVermittlung

LTU

NTU

VDSLOLT

POP

Splitter

ATM-

Mux

BreitbandVermittlungoderFestgesch.Leistungen

ADSL-Mux

a/b-Schnittstelle bzw. U-Referenzpunkt

schnelle Datensignale

Schmalband• • •

2304 kbit/s duplex

Splitter

VDSL-Modem

VDSL-Modem

Splitter

VDSL-Modem

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36MBit/s

Verzweiger-

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ADSL

TB-Schnittstellen

<8832 kBit/s<640 kBit/s

Quelle: Alcatel SEL AG

ALT

ADSL-Modem

Aktuelle Anschlusstechnik mit xDSL

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8 LANline 4/2000

stellte netzwerkseitig für dieDemonstration T1-Verbindun-gen bereit, über welche dieTollbridge TB200 Voice Gate-ways mit einem Copperedge-200-DSL-Konzentrator vonCopper Mountain Networksverbunden waren. Die Telefonefür die Ausstellungsbesucherwaren an ein Tollbridge TB50IAD angeschlossen.

Paradyne Networks ergänzteseine mehrmals preisgekrönteHotwire-Plattform mit einer16-Port-ATM/SDSL-Ein-schubkarte, welche auch als Fi-nalist für die Auszeichnung derbesten neuen Produkte nomi-niert wurde und damit auchvon den Besuchern zum Siegerin der Kategorie “Best New Internet/Intranet Offering” ge-kürt wurde. Die Karte ist mit DSL-Anschlüssen undVoDSL-Gateways andererHersteller interoperabel. Sieunterstützt mehrere DSL-Dienste auf einer Karte undhilft damit den Netzbetreibern,Geräte- und Betriebskosteneinzusparen. Die unterstütztenDSL-Dienste schließen mitein: VoDSL, IP-Datendienstewie schneller Internet-Zugangund sichere VPNs sowie FrameRelay over DSL mit garantier-ter Dienstgüte.

Auch bei Cisco gab es einIAD aus der Serie 6700 MFAP(Multi-Function Access Plat-form) zu sehen. Diese Plattformermöglicht es CLECs (Compe-titive Local Exchange Carrier),IXCs (Interexchange Carrier)und ICPs (Integrated Commu-nications Provider) neue Diens-te schnell und kostengünstig zuimplementieren. Als erste Pro-dukte wurden mit 6732 FullAccess Device und 6705 IADEinrichtungen für die Nachrüs-tung von Vermittlungsstellenbeziehungsweise Netzab-schlüssen gezeigt. Die für dieKollokation mit Class-5-Swit-ches zertifizierten Produkte un-terstützen die Integration vonSprache und Daten, TDM- undATM-Schnittstellen, xDSL,SONET sowie digitale Quer-verbindungen.

Speedstream 8600 von Effi-cient Networks wurde als NG-IAD (next generation IAD)vorgestellt, mit welchem die In-tegration von Sprache und Da-ten über DSL insbesondere fürkleine Unternehmen undZweigniederlassungen reali-siert werden kann. Dieses NG-IAD vereinigt mehrere Funk-tionen in einem Gerät, wofürfrüher eine Reihe von Einzel-geräten wie Router, ATM-Zu-

gangsmultiplexer, Channel-Bank und DSL-Modem instal-liert werden mussten. Auf derWAN-Seite werden zahlreicheSchnittstellen wie ADSL undSDSL, T1, ATM, und HDSL2angeboten.

DEUTSCHLAND SETZT AUFXDSL Den Messereigen diesesJahres in Deutschland eröffne-te die Online. Diese Kongress-messe fand ebenfalls zum 23.Mal statt – früher in Hamburg,seit einigen Jahren in Düssel-dorf. Das umfangreiche Konfe-renzprogramm widmete fasteinen ganzen Tag dem aktuel-len Thema xDSL. Die Exper-ten trafen sich in dem von Prof.Dr.-Ing. Martin Pollakowski,Autor eines Fachbuchs mitrund 400 Seiten über xDSL,geleiteten Symposium “xDSL:neue Breitbandtechnologiender letzten Meile zur Generie-rung innovativer Dienste undAnwendungen”. Dr.-Ing. And-reas Bluschke, GeschäftsführerTeleconnect GmbH, stellte denTeilnehmern mit seiner druck-frischen xDSL-Fibel auf 150Seiten eine wertvolle Orientie-rungshilfe zu den xDSL-Vari-anten vor. Die xDSL-Fibel istseit der Online für alle weiterenInteressierten auf der Web-Sei-

te von Teleconnect http://www.teleconnect.de/publication/xDSL.htm frei zugänglich.

Wie schnell sich derzeit dietechnologische Landschaft beixDSL verändert, belegte Dr.Bluschke mit seinem umfas-senden xDSL-Stammbaum, inwelchem er die zahlreichenstandardisierten und hersteller-spezifischen Varianten nachÜbertragungsmedium, Rich-tungstrennung, Anzahl derbenötigten Kupfer-Doppel-adern, Symmetrie und Asym-metrie kategorisiert. Für dieletztgenannte Kategorie ver-wies er auf eine brandneue Ent-wicklung namens VDSL.lite,welche die bestehende Lückezwischen VDSL und ADSLsinnvoll schließen soll.

Eine Lanze für die symmetri-schen xDSL-Varianten brachDipl.-Ing Siegfried Schmoll,Leiter der strategischen Netz-planung bei Alcatel SEL AG.In seinem Vortrag erläuterte erdie Entwicklung von HDSL zuSDSL als Wegbereiter fürschnelle symmetrische Breit-band-Übertragungsverfahren.Die gravierenden Verbesserun-gen von SDSL gegenüberHDSL fasste Schmoll in denfolgenden fünf Punkten zusam-men:

netzMARKT

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56k Modem ISDN (BRI) ADSL/HDSL Kabelmodem Wireless (mobil CDPD)

Bit-Rate <56/33,6 kBit/s 64/128 kBit/s < 1,544 MBit/s 27 MBit/s (shared) < 19,2 kBit/sSenden/ asymmetrisch/ symmetrisch asymmetrisch/ asymmetrisch asymmetrischEmpfangen symmetrisch symmetrischVerbindung Einwählen Einwählen Always On Always On Always OnPreis (in Dollar pro Monat außer Endgerät)

Dienst 25 50 40-400 40 50Internet 20 30 20-200 inklusive inklusiveGesamt 45 80 60-600 40 50Endgerät 100 300 300 inklusive 500

Verfügbarkeit 100% 70% 20% 20% 10%

Aktueller Stand in den USA, wobei die Zahlen für Preise und Verfügbarkeit gemittelt wurden, um so die relative Skala zu errechnen

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BLES (broadband loop emula-tion service) definiert sind. DieVoDSL-Standards werden füreine Reihe von xDSL-Varian-ten entwickelt, darunter ADSL,SDSL und VDSL.

CHANCEN IM NISCHEN-MARKT Einen kleinen Einblickin die Erfolgsgeschichte des is-raelischen xDSL-SpezialistenOrckit gab Dan Arazi, VicePresident Marketing and Salesder Orckit Communications an-lässlich der Fachkonferenz“eCompanies – gründen, wach-sen, ernten” des MünchnerKreises Anfang Februar inMünchen. Die weltweite Num-mer 1 (laut der neuesten Data-quest-Studie) für HDSL-Syste-me erzielte mit mehr als 600Mitarbeitern 1999 einen Um-satz von 90 Millionen Dollar.

Der Erfolg begann mit demEinstieg in die HDSL-Techno-logie mit der Coppertrunk-Fa-milie. Dieses Basisproduktwird zur Zeit in RichtungHDSL2 weiterentwickelt. Imweiteren Verlauf der Firmenge-schichte wurden jeweils schonsehr früh Entwicklungen fürADSL, UADSL (G.lite), SDSLund VDSL in Angriff genom-men. Die solide Produktphilo-sophie dieses Herstellers führteunter anderem dazu, dassOrckit zum Hauptlieferantenfür ADSL-Systeme der Deut-schen Telekom avancierte. Derandere große Partner der Tele-kom ist hier Siemens. Mit derenXpresslink verfügt die Deut-sche Telekom über eine Breit-bandtechnik, mit der sie ihrenKunden verschiedene IP- undATM-Dienste zur Verfügungstellen kann.

(Gerhard Kafka, freier Journalist und Berater für

Telekommunikation in Eglingbei München/sm)

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1. SDSL mit der symmetrischenSummen-Bitrate von 2,3 MBit/sbenötigt nur eine Doppelader.Entsprechende Standards wer-den bei ETSI mit SDSL2, dassich bereits in der Abstim-mungsphase befindet und beiITU-T mit G.shdsl, dessen Ver-abschiedung noch in der erstenJahreshälfte 2000 erfolgen soll,mit Hochdruck erarbeitet.2. Mit einer komplexen Codie-rung – PAM16 mit fehlerkorri-gierender Trellis-Codierungund Vorcodierung nach Unger-boeck – wird eine Reichweitevon 2,4 Kilometern auf 0,4 Mil-limeter Kupferleitungen erzielt.3. Es lassen sich mehr als einISDN-Basisanschluss oder dreianaloge Telefonsignale gleich-zeitig mit dem Datensignalübertragen.4. Die Übertragungsgeschwin-digkeiten können dynamischvom Netzwerkmanager im Be-reich zwischen 192 und 2304

kBit/s bedarfsgerecht gewähltwerden.5. Eine Pegelnachregelung (Po-wer Back-off) während der Lei-tungsaktivierung sorgt für ge-ringere Gesamtstörungen in ei-nem Kabelbündel, sodass diesemit noch mehr SDSL-Syste-men belegt werden können.

Mit VoDSL wird eine Ent-wicklung vorangetrieben, dieinsbesondere für die neuen Ser-vice-Provider zugeschnitten ist.Über eine Anschlussleitunglassen sich bis zu 16 Telefonan-schlüsse über IP beziehungs-weise ATM realisieren. EinenÜberblick über die Entwick-lung von VoDSL vermittelteGuido Schreine, Senior Pro-duct Manager bei RAD DataCommunications. Für die Kon-solidierung der Sprach- undDatenkommunikation in Multi-service-Netzwerken werdennach seiner Auffassung IADsbenötigt, welche die bekannten

Multiplextechniken TDM,ATM und IP harmonisch mitxDSL-Transporttechnologienkombinieren. Für die Interope-rabilität von Systemen ver-schiedener Hersteller sollen diederzeit erarbeiteten internatio-nalen Standards sorgen, wel-che die Komponenten IAD, DSLAM mit ATM-Schnittstel-len und ein Voice-Gatewayeinschließen.

Der neue VoDSL-Standarddefiniert eine interoperable En-de-zu-Ende Architektur, wel-che die breitbandige Übertra-gung von Sprach- und Daten-diensten über DSL-Systemegewährleistet. Dafür werdendie Sprachkanäle mit den ent-sprechenden DSL-Codewortendigitalisiert. Für den Transportsind zwei Typen vorgesehen,welche im OSI-Refernzmodellauf den Schichten 2 und 3 mitVoMSDN (voice over multi-service data network) und

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=

1

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Telefon-system IAD

LAN

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Telefon-system IAD

LAN

DSL AM

DSL AM

RegionalesNetzwerkmit Paket-vermittlung

PSTN

Internet

Voice Gateway

Router

Ortsvermittlung

303T1/STS-1ATM

DS-3/OC 3

ATM

DS-3/OC 3

ATM/FramexDSL

Kabelverzweiger

Quelle: RAD Data Communications

Kabelverzweiger

Class 5Switch

Anwender

Hersteller:JetstreamCoppercomTollbridgeLucentTDsoft

Hersteller:LucentParadyneCopper MountainPairgainPromatoryNokiaAlcatelECI

Hersteller:RADJetstreamCoppercomAccelerated

VoDSL-Zugangsnetz

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KOMPLETTE TK-ANLAGE IM SERVER

VoIP made in GermanyMit einer völlig neuen Generation von Telefonan-

lagen und Telefonen – basierend auf Internet-Tech-

nologien – will das Dortmunder TK-Unternehmen

Swyx den Telefoniemarkt aufrollen. Dabei überneh-

men die unternehmensinternen Datennetze gleich-

zeitig den Sprachverkehr, der Anschluss an das

öffentliche Telefonnetz erfolgt über ISDN. “Die

Technik für die IP-Telefonie ist jetzt verfügbar”, so

Swyx-Vorstand Wolfgang Schröder anlässlich des

von Swyx in Dortmund veranstalteten “X over IP”-

Forums. “Jetzt müssen nur noch die Kunden über-

zeugt werden.”

Womit Swyx zunächst inden Markt geht, ist eine Soft-ware, die aus einem PC eineTelefonanlage macht. PCs imNetzwerk, mit Hand- oderHeadset ausgestattet, werdendurch diese Lösung zu intelli-genten PC-Telefonen mit weit-reichender CTI-Funktionalität.Darüber hinaus will Swyx abMitte April auch die passendenIP-Telefone anbieten. Sie wer-den an das PC-Netz ange-schlossen – eine separate Tele-fonverkabelung ist also nichtmehr erforderlich. “Wenn sichdie Technik an die Vorhersa-gen hält, wird in wenigen Jah-ren zehnmal so viel Datenver-kehr durch die öffentlichenNetze rauschen als Telefonie”,prophezeit Wolfgang Schröderin Dortmund. “Dieses Verhält-nis drängt die Telefonnetze anden Rand, und die Telefonie-aufgabe wird von den IP-Net-zen quasi als Huckepack-Ser-

vice erledigt”. Die Technik derDatennetze erobert unaufhalt-sam die Sprachnetze. Schät-zungen sprechen von vier Mil-liarden Telefonminuten, die

bereits in diesem Jahr über IPanfallen. In zwei Jahren sollenes bereits neun Milliarden Te-lefonminuten sein.

Ein weiterer Wechselzeichnet sich für die TK-Weltab: Bisher dominierten in derSprachtelefonie die Hard-ware-fixierten Lösungen, Ne-benstellenanlagen, Multiple-xer oder eigene Verkabelun-gen – alles in allem wenig fle-xibel und dynamisch in Bezugauf neue Entwicklungen.Obendrein waren die Systemeproprietär und installations-aufwendig, machten die An-wender herstellerabhängigund verursachten über lang-fristige Wartungsverträge ho-he Kosten. Zur Ehrenrettungder alten Welt sei angemerkt,dass Verfügbarkeit, Ausfallsi-cherheit und Startverhalteneinen sehr hohen Stand er-reicht haben.

Sprache erfordert Echtzeit-verhalten im Netz, was langeJahre den Einzug der Sprach-übermittlung in Datennetzeverhinderte. Zusätzlich müssen

hohe Bandbreiten und definier-te Zugriffsbedingungen vor-herrschen. Das IP-Protokoll istdafür originär nicht ausgelegt.Schröder berichtet über Erfah-rungen mit eigenen IP-Telefo-naten mit USA: “Morgens tele-fonieren Sie mit exzellenterQualität, sechs Stunden später,wenn in den USA die Arbeits-zeiten beginnen, lässt die Güteentscheidend nach.”

Er verschweigt nicht, warumdie Verbindungen schlechterwerden: Paketverzögerungenund Paketverluste machen eineÜbertragung zum Glücksspiel.Bereits fünf verlorene Paketesorgen für schlechtere Verbin-dungen. Trotzdem lassen sichüber IP mittlerweile Qualitätenerreichen, die besser als ISDNsind. Die Grundlagen dafürwurden von 1995 bis 1997 ent-wickelt. Mit H.323 steht einUmbrella-Standard zur Verfü-gung, der die IP-Probleme löst:Angepasste Audio-Codecs, dieÜberwachung des Quality-of-Service (QoS) und die Band-breitenreservierung. Damit las-sen sich Sprachverbindungenin CD-Qualität übertragen oderauch auf geringere Bandbrei-

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Wolfgang Schröder, Vorstand derDortmunder Swyx AG: “Wir lie-fern eine H.323-kompatible Tele-fonielösung, die sich vor allem ankleine und mittlere Unternehmenrichtet.”

So könnte die Oberfläche eines Swyx-Telefons aussehen: Der Anwenderlegt mit der Maus seine persönliche Oberfläche fest.

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ten anpassen. Noch zum Bei-spiel bei 8 kBit/s gibt es durch-aus akzeptable Resultate.

Eine IP-TK-Anlage mit IP-Vermittlungstechnik be-schränkt sich nicht auf dasLAN, sondern liefert eine über-greifende Konzeption und er-setzt damit die bisherige TK-Anlage. Drei Endgeräte stehendem Anwender zur Verfü-gung: Ethernet-Tischtelefon,PC-Telefon mit Headset bezie-hungsweise Handset und einMobiltelefon für den Inhouse-Bereich. Die typische Konfigu-ration basiert auf einer struktu-rierten Verkabelung und solllaut Schröder bei einer Neben-stellenanlage für 300 bis 400Mitarbeiter um den Faktor 10preiswerter sein als eine kon-ventionelle Lösung. In der Kal-kulation sei auch berücksich-tigt, dass in der IP-Variantebeispielsweise ein Netzwerk-administrator für Windows2000 die gesamte Kommuni-kationstechnik samt Manage-ment übernimmt. Umzüge (in-haus) ließen sich per Maus-klick an der Admin-Konsolenachvollziehen. Service überentfernte Standorte läuft viaHandy mit WAP-Funktion.

Entscheidend sind nach Mei-nung von Schröder aber dieProduktivitätsvorteile: Auto-attendent-Funktionen, die je-dem Mitarbeiter beispielswei-se individuelle Ansagen zurVerfügung stellen sowie Mu-sic-on-Hold vermitteln demAnrufer einen professionellenEindruck. Der PC wird zumzweiten Telefon und liefertComputer-Telefonie-Integrati-on-(CTI-)Funktionen ohne Zu-satzkosten an jeden Arbeits-platz. Web-Call-Center, Sup-port und Customer-Relations-hip-Management (CRM) las-sen sich einfacher integrieren.

Das Einloggen in das IP-Netzliefert den Zugang zur vertrau-ten PC-Umgebung und die ge-wohnten (Telefon-)Verzeich-nisse.

Auch branchenspezifischeLösungen lassen sich ver-gleichsweise einfach umset-

zen, da ein IP-Telefon auf demPC dynamisch verändert wer-den kann. Der Nutzer kann sei-ne Oberfläche in Minuten anseine Bedürfnisse anpassen.Darüber hinaus bieten auchTischtelefone mehr: Die An-zeige kann eingetroffene E-

Mails signalisieren und eineKalenderfunktion liefern, diemit Outlook gekoppelt ist.

Besonders stolz ist UweSauerbrey, Vice PresidentProduct Planning bei Swyx,auf eine Technologie, mitder sich die Oberfläche desPC-Telefons am Bildschirmfrei gestalten lässt. Die virtu-ellen Tasten lassen sich mitdieser “Skin-Technik” eben-so in Lage, Aussehen undFunktion modifizieren wiedas Telefondisplay im Bild-schirm, das sich etwa auchauf größere Flächen auswei-ten lässt. Der Anwenderkann über die Maus beliebigFunktionen hinzufügen oderentfernen. In einem nächstenSchritt soll auch die Bildtele-fonie mit in diese Lösung in-tegriert werden.

Um die IP-Technik am Tele-fonarbeitsplatz durchzusetzen,wünscht sich Sauerbrey einschnelleres Hochfahren: Inner-halb von zwei Sekunden sollenneue Betriebssysteme startklarsein. An Leistungsmerkmalensteht den Anwendern die Ruf-nummernanzeige und eine aus-geklügelte Rufumleitung zurVerfügung. Für den normalenNutzer genüge eine Umlei-tung, die beim Besetztton aufein anderes Telefon umstellt.Dagegen lässt eine “Followme”-Funktion mehrere Zielezu, die abhängig von der Num-mer des Rufenden angesteuertwerden. Die Software bietetnoch höhere Komplexitätsstu-fen: Über einen Regel-Wizardund einen grafischen Script-Editor lassen sich die TAPI-Funktionen direkt aktivieren,was besonders für Branchen-partner interessant ist, die da-mit spezifische Lösungen ent-wickeln können.

(Hans-Jörg Schilder/sm)

Swyx auf der CeBIT

Zur CeBIT 2000 wurden die Produkte von Swyx zum erstenMal der Öffentlichkeit vorgestellt. Als besondere Vorteile seinerVoIP-Lösung nennt Swyx die Integration in die Microsoft-Welt,hohe Flexibilität durch individuelle PC-/Telefon-Unterstützungund ein intelligentes Management über Internet und WAP.“Swyxware” besteht derzeit aus vier Komponenten:

– Die Server-Software: SwyxserverEine Software, die aus dem Windows-Netzwerk-Server eine

Telefonanlage macht. Alle Funktionen werden von dieser Anlagegemanagt. Vom Makeln über Konferenzschaltungen, Voice-Mails,Anrufbeantworter-Ansagen bis hin zu allen Administrations- undManagementfunktionen. Sie ist das Herzstück der Telefonlösung.

– Der Zugang zum Telefonnetz: SwyxgateIm Gegensatz zu den traditionellen Telefonanlagen haben IP-

Telefonlösungen zwei Verbindungen in das öffentliche Netz: Übereinen mitgelieferten und in den Server integrierten ISDN-Festnetzzugang (ISDN-Gateway) werden Verbindungen in dasherkömmliche ISDN oder analoge Telefonnetz hergestellt. Diezweite Verbindung ist eine IP-Verbindung in das Internet, in dasIP-Netz eines Service Providers/Carriers oder in dasunternehmenseigene Netz. In einem Unternehmensnetzwerk kannso standortübergreifend telefoniert werden, ohne dass zusätzlicheGebühren anfallen. Neue Dienste für die Sprach- und Datenkom-munikation können so von Anfang an genutzt werden.

– Das PC-Telefon: SwyxitDie Software emuliert ein physisches Telefon am PC-Bild-

schirm. Die PC-Bedienoberflächen sind mittels Skin-Technik freikonfigurierbar. Für die Sprachein-/ausgabe ist an den PC ein PC-Telefon – entweder mit Handset oder mit Headset anzuschließen.

– Das Telefon: SwyxphoneSie sehen aus wie “normale” Telefone, sind aber über einen

Ethernet-Anschluss mit dem lokalen Netzwerk verbunden, erken-nen automatisch wo sie sind, können durch eingebaute Web-Browser im Internet surfen, lesen die Bedienungsanleitung vorund bieten noch zahlreiche weitere Funktionen, die sich mit denVorfahren aus der klassischen Telefonie nicht realisieren lassen.

Swyxware kostet in der kleinsten Ausbaustufe für zehn User et-wa 1800 Mark. Ein Komplettpaket für zehn User, bestehend auseinem Server mit integriertem Gateway, fünf IP-Telefonen, vierHandsets und einem Headset, soll ab Mitte April 2000 zu einemKomplettpreis von rund 7000 Mark erhältlich sein. (sm)

Info:Swyx Communications AG

Tel.: 0231/9742-0Web: www.swyx.de

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TELEKOM MACHT INTERNET MOBIL

Neue Tochter fürmobiles InternetIm “Jahr des Internets” will die Deutsche Telekom

insbesondere mit ihren beiden Töchtern T-Online und

T-Mobil Gas geben. Während sich T-Online mit einer

Reihe publikumswirksamer Maßnahmen – zum

Beispiel einer Full-Flat-Rate unter 100 Mark – für

den Börsengang herausputzt, soll ein neues Gemein-

schaftsunternehmen den Markt des mobilen E-Com-

merce – auch M-Commerce genannt – erschließen.

Die Telekom-Töchter T-Mo-bile (Europa) und T-Onlineverstärken ihre Zusammenar-beit auf dem Gebiet mobiler Internet-Dienste. Kai-UweRicke, VorstandsvorsitzenderT-Mobile und Ralf Eck, Vor-stand T-Online InternationalAG, gaben anlässlich eines Te-lekom-Kolloquiums in Berlindie Gründung einer gemeinsa-men Tochtergesellschaft be-kannt, in deren Fokus die ra-sche Erschließung des europäi-schen M-Commerce-Marktsstehen soll. T-Mobile wird 60Prozent der Anteile an der neu-en Gesellschaft halten, T-Onli-ne die übrigen 40 Prozent.Marktforscher prognostizierenfür die nahe Zukunft einen jähr-lichen Anstieg der europäi-schen M-Commerce-Umsätzeim dreistelligen Prozentpunkte-bereich. Im Jahr 2003 soll dasMarktvolumen in Europa nachihrer Einschätzung bei mehr als20 Milliarden Euro liegen.

Die neue Unternehmung sollein europäisches Internet-Por-tal betreiben, das ein umfang-

reiches Produkt- und Dienste-Portfolio aus den Bereichen Fi-nanztransaktionen, Sicherheits-Services, Shopping, En-tertainment und Informationenzur Verfügung stellen will.“Dabei werden wir auf regiona-lisierte Dienste ein Hauptau-genmerk legen, um die Stärkender mobilen Internet-Nutzungnoch deutlicher zu machen“,sagte Ricke. So kommen in Ab-hängigkeit des aktuellen Auf-enthaltsorts (die GSM-Ortungtrifft mittlerweile auf etwa 100Meter genau) künftig etwa An-gebote des nahegelegenen TV-Shops oder das Mittagsmenüdes China-Restaurants um dieEcke auf das Display des Han-dys – je nach eingestellter Inte-ressenlage.

DEUTSCHL@ND GEHT ONLI-NE Die Deutsche Telekom unddie Bundesregierung wollenDeutschland in die Spitzen-gruppe der Internet-Nationenbringen. “Wir haben das Jahr2000 zum Internet-Jahr erklärtund unter das Motto

“Deutschl@nd geht online” ge-stellt. Wir starten eine beispiel-lose Angebotsoffensive mit ei-ner Vielzahl von neuen attrakti-ven und zielgruppenspezifi-schen Online-Angeboten, mitder wir das Internet in Deutsch-land für Jung und Alt noch at-traktiver gestalten wollen“, soDr. Ron Sommer, Vorstands-vorsitzender der Deutschen Te-lekom bei der Einweihung derHauptstadtrepräsentanz derDeutschen Telekom in Berlin..

Noch im ersten Halbjahr2000 will die Deutsche Tele-kom einen Tarif anbieten, fürden es bislang nur in den USAVorbilder gibt: die Full-Flat-Rate für T-Online. Sie soll we-niger als 100 Mark pro Monatkosten. Dafür kann man das In-ternet ohne jedes Zeitlimit denganzen Monat nutzen. Telefon-und Online-Entgelte sind indiesem Preis komplett enthal-ten. Im Laufe des Jahres sollnoch ein weiteres Angebot fürVielnutzer des Internets reali-siert werden: ISDN @ctive. Fürknapp zehn Mark monatlich istman via Steuerleitung (D-Ka-nal) im ISDN über einenschmalbandigen Kanal (16kBit/s) ständig mit dem Internetverbunden. So besteht ein per-manenter Zugriff für kleinereDatenmengen, zum Beispielum jederzeit über den aktuellenE-Mail-Eingang informiert zusein oder aktuelle Börsenkursezu verfolgen. Benötigen die zuübertragenden Datenmengeneine höhere Bandbreite, wer-den die zwei verfügbarenHauptleitungen (B-Kanäle) desT-ISDN-Anschlusses je nachBedarf zugeschaltet. Für sie er-folgt die Abrechnung wie bis-her zeitabhängig. Daneben fälltdas normale Entgelt des Servi-ce-Providers an. DrastischePreissenkungen im Rahmen ei-

nes Einführungsprogrammssollen die Durchsetzung desbreitbandigen T-Online-Inter-net-Zugangs über das schnelleT-ISDN dsl weiter fördern. Fürdie ersten 100.000 Kundenwird der monatliche Grund-preis auf unter 100 Mark redu-ziert. Die Kosten für den ISDN-Anschluss und 50 Stunden On-line-Nutzung sind darin einge-schlossen.

T-DSL in allen Variantenwar auch eine der Highlight-Präsentationen der Telekomauf der CeBIT. Dazu zählenauch die neuen Produktvarian-ten T-DSL via Satellit und T-DSL als Internet-Auffahrtfür Firmennetze. Der Ausbauschreite zügig voran. WarenEnde 1999 in 58 Orten T-DSL-Angebote möglich, sollen es bisEnde dieses Jahres rund 220Ortsnetze entsprechend 17 Mil-lionen privaten Haushalten undüber eine Million Geschäfts-kundenlokationen sein. Inter-net-Nutzer, die bisher nicht aufT-DSL zugreifen konnten, kön-nen sich nun mit Satellitenun-terstützung auf die Datenauto-bahn ins Internet begeben. Da-mit lassen sich parallel zu derISDN-Übertragungsbandbreitevon 64 kBit/s Zugriffs- und Download-Geschwindigkeitenvia Satellit bis 800 kBit/s zu-schalten. Nach einer Pilotphasesoll das Angebot T-DSL überSatellit im Sommer in die Ver-marktung gehen. Die techni-sche Plattform dafür realisiertdie hundertprozentige Tele-kom-Tochter Detesat. Beimdrahtgebundenen T-ISDN-dsl-Angebot bietet die Telekomjetzt endlich den längst überfäl-ligen Router, mit dem sich inein LAN eingebundene Teil-nehmer eines Unternehmensden Anschluss teilen können.

(Stefan Mutschler)

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SIEMENS GEHT VOLL AUF IP

Kernschmelzefür die ZukunftHipath nennt Siemens seine neue Konvergenz-

architektur, mit der Unternehmen in die nächste

Generation der IP-basierten Kommunikation

einsteigen sollen. Darin eingeschlossen sind die

PC-basierten Komponenten aus der Hicom-Reihe

sowie eine völlig neue Produktreihe namens Hinet,

aus der zur CeBIT erstmals Komponenten gezeigt

wurden: Zum ersten Mal nimmt der Hersteller of-

fenbar keine Rücksicht mehr auf seine angestamm-

te TK-Anlagen-Welt mit proprietären Lösungen.

Der Erfolg der Nebenstellen-anlagen unter der DachmarkeHicom war selbst für Siemens-Verhältnisse ein dicker Bro-cken: Mehr als 2,5 MillionenHicom-Kommunikations-Ser-ver und PBX-Systeme hat derElektronikkonzern bis heuteweltweit verkauft und dazuauch die insgesamt rund 70Millionen Anschlüsse bei etwa600.000 Kunden geliefert.Vom Systemtelefon Optiset Ekonnte Siemens weltweit bisdato etwa sieben MillionenStück absetzen. Allein im ver-gangenen Geschäftsjahr wur-den laut Siemens 200.000 Hi-com-Kommunikations-Servermit sechs Millionen Anschlüs-sen installiert.

Allerdings besteht die Hi-com-Reihe nicht nur aus offe-nen PC-basierten Servern, son-dern zu einem guten Teil ebenauch noch aus PBXen der klas-sischen Art. Und genau diesedürften nun von der neuenKonkurrenz aus eigenem Hau-se ebenso betroffen sein wie

die proprietären TK-Lösungendes Mitbewerbs. Siemens hataber offenbar erkannt, dass die-ser Konflikt im eigenen Hausesicher das kleinere Übel ist imVergleich zu den Folgen, wennman den IP-Markt verschliefe.Der wird nämlich – darüberkann spätestens seit der CeBITniemand mehr hinwegsehen –auch von anderen Branchen-größen wie Alcatel, Lucent,Nortel, Cisco und 3Com der-zeit agressivst angegangen.Hinzu kommen zahlreicheStart-ups wie in Deutschlandbeispielsweise Swyx und Inno-

vaphone, die sich vehement indie Nischen des Markts drän-gen.

Der Name Hipath, den Sie-mens hier ins Feld bringt, bil-det die Klammer für alle Sie-mens-Lösungen, mit der dasUnternehmen die Integrationvon Sprach- und Datenapplika-tionen weltweit und über alleNetztypen hinweg durchziehenwill. So sollen Infrastrukturenauf Hipath-Basis sowohl IP-basierte als auch ISDN-, TDM-und ATM-basierte Netztech-nologien sowie Mischformenunterstützen.

Worin sich Hipath wesent-lich von den alten proprietärenAnsätzen unterscheidet: DieLösungen sollen auf offenenIndustriestandards aufsetzenund verteilte Architekturennutzen – ein bei Siemens zu-mindest in diesem Bereich völ-lig neuartiges Gebahren. Fürdie Anwender soll dadurch einflexibler und effizienter Migra-tionsweg von separaten Netzenzu integrierten IP-basiertenSprach-/Datenapplikationenherausspringen. Dazu zählenbeispielsweise Customer-Re-l a t ionsh ip -Managemen t(CRM), Web-basierte Call-Center, E-Business, Collabora-tion sowie Mobile Working.Hipath will darüber hinaus Ap-plikationen, Endgeräte undNetze aus der Sprach- und Da-

tenwelt verbinden. Dabei sollHipath den gleichen hohenStandard in puncto Verfügbar-keit, Zuverlässigkeit und Qua-lity of Service bieten wie tradi-tionelle Kommunikationsnet-ze. Auch Produkte und Lösun-gen anderer Hersteller sollensich in Lösungen, die auf Hi-path basieren, einbinden las-sen.

“Die Architektur ist ‘evolu-tionär’, weil sie unseren Kun-den ermöglicht, den Weg in dieIP-Welt individuell und schritt-weise zu gestalten”, erklärt An-dy W. Mattes, Leiter Enterpri-se and Business SwitchingNetworks im Siemens-BereichInformation and Communica-tion Networks. “Manche unse-rer Mitbewerber proklamierenhingegen einen komplettenUmbau der Infrastruktur, derhohe Investitionen erfordertund sich negativ auf die Pro-duktivität der Anwender aus-wirkt.”

Zur CeBIT zeigte Siemensneben Hicom- auch die erstenHinet-Produkte, die dem Rah-men der Hipath-Architektur fol-gen. Dazu zählt Hinet Xpress,eine IP-basierte Kommunikati-ons- und Applikationsplattformfür Workflows mit integrierten,konvergenten Sprach-/Daten-anwendungen. Weitere neueProdukte, die erstmals auf derCeBIT vorgestellt wurden, sindein flexibles IP-Gateway, IP-Phones und IP-basierte Work-flow-Anwendungen. Außer-dem wurde der Prototyp einerIP-basierten Kommunikations-und Applikationsplattform ge-zeigt, der aus der Hicom-Linieabgeleitet wurde.

(Stefan Mutschler)

Info:Siemens, Bereich Information and

Communication NetworksTel.: 089/722-0

Web: www.hipath.com

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“Hipath ist ´evolutionär´, weil es unseren Kunden

ermöglicht, den Weg in dieIP-Welt individuell und

schrittweise zu gestalten.” Andy W. Mattes,

Leiter Enterprise and Business Switching Networks

im Siemens-Bereich Information and

Communication Networks

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KOMMUNIKATIONSARCHITEKTUR

Alcatel schmie-det IP-LösungenAuf seinem “Forum 2000” in Paris präsentierte

Alcatel ein breit angelegtes Portfolio an Sprach-,

Daten- und Anwendungslösungen. Mit “Omnisolu-

tions for Enterprise” sollen Unternehmen von der

Konvergenz von Sprach-, Daten- und Internet-Net-

zen profitieren. Das Produktangebot wird durch

kundenspezifische professionelle Dienste und

Support-Pakete unterstützt.

Was sich auf der CeBIT alsMegatrend bei nahezu allengroßen Telekommunikations-ausrüstern herausstellte, ließAlcatel schon gut zwei Wo-chen vorher auf dem hausei-genen Forum 2000 in Parisdeutlich werden: Auch in derWelt der Sprachübertragungist das IP-Protokoll jetzt un-angefochtener Herrscher. Sogeht man bei den Franzosendavon aus, dass über die näch-sten vier Jahre rund 30 Pro-zent aller TK-Neuanschaffun-gen IP-basierende Systemesein werden – und genau dasreflektieren auch die Neuvor-stellungen in der Seine-Me-tropole. Diese sind das erstesichtbare Resultat der Alca-tel-Zukäufe innerhalb derletzten 18 Monate, die sichder Konzern insgesamt im-merhin etwa fünf MilliardenDollar kosten ließ. Die Tech-nologien von Packet Enginesund Xylan (Datenvermitt-lungstechnik), Assured Ac-cess und Internet Devices(Netz- und Anwendungstech-nologien) sowie Genesys

(Kunden-Contact – Centers)finden sich jetzt in den Alca-tel Omnipcx 4400- und Omni-office-Plattformen. Laut Oli-vier Houssin, Alcatel Tele-

com Executive Vice-Presi-dent, sei es nunmehr gelun-gen, “mit Omnisolutions einvoll integriertes, voll konver-genzfähiges System- und Anwendungsportfolio” zuschmieden, zu dem auch einumfassendes Angebot fürMobilitätslösungen gehöre.

Die Omnipcx 4400 bietetals zentrale Komponentesprachunterstützte PC-inte-grierte Arbeitsmittel, mobilenZugang zu Sprach- und Da-ten-Server-Anwendungen,Web-basiertes Managementvon Sprach- und Dateninfra-struktur, Zugang zu Netzdien-sten über IP, integrierte Ser-ver-/Directory-Anwendungensowie Surf-and-Talk-Optio-nen und Sicherheit. Die TK-Anlage basiert auf einer offe-nen Unix-gestützten, Archi-tektur, worin Alcatel die Vor-aussetzung für die Konver-genz von Sprache und Datensieht. Sie verwendet erweiter-bare Produkte und Anwen-dungen, die mit dem steigen-den Bedarf von Unternehmenwachsen sollen. Die Omnipcxbesteht aus:– Omnitouch: integriertes Call

Center,

– Omnidesktop: CTI-Anwen-dungen; Reflexes Digital-und IP-Telefone,

– Omnimessage: Voice-Mes-saging-Anwendungen,

– Omnimobility: Anwendun-gen und Systeme für die Mo-bilität am Arbeitsplatz undunterwegs,

– Omnivista: integriertesSprach- und Datennetzma-nagement.“Wir haben uns für die Im-

plementierung eines globalenNetzes mit Omnipcx 4400 vonAlcatel entschieden”, so PeterLehmann, Vice President Cor-porate IT der Software AG.Der prominente Alcatel-Kundewill die neue Anlage zunächstin Europa und gleich im An-schluss in den USA einführen.

Die Konvergenzstrategievon Alcatel erstreckt sich nichtnur auf die Entwicklung inte-grierter Sprach- und Datenpro-dukte, sondern auch auf umfas-sende professionelle Dienstezur Unterstützung komplexerSprach- und Datenkonver-genzprojekte. Diese Dienstesind Teil des All-in-One-Pro-duktportfolios, das Alcatel beider Firmennetzintegration fürUnternehmen nutzt.

Mit der Einführung des Bu-siness-Partner-Programmsverstärkt Alcatel zudem seinEngagement für seine Ge-schäftspartner. Schulungskur-se, Qualifizierungs- und Sup-port-Programme sowie eine in-teraktive Web-Site sollen denHändlern und Partnern von Alcatel helfen, in puncto Know-how, Service und Support ihrNiveau zu steigern und die Zu-friedenheit der Endkunden zugarantieren.

Alcatel will bis Mitte 2000eine E-Commerce-Initiativestarten, um allen autorisiertenHändlern und Partnern Funk-tionen wie Produktbestellung,Kontenabfrage sowie Marke-ting-Programme und -instru-mente bereitzustellen.

(Stefan Mutschler)

Info:Alcatel Telecom

Tel: 0033-(0)1/55666990(Frankreich)

Web: www.alcatel.com.

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Alcatel übernimmt Newbridge

Während der CeBIT in Hannover meldete Alcatel, mit dem ATM-WAN-Spezialisten Newbridge handelseinig geworden zu sein. Für7,1 Milliarden Dollar in Form eines Aktientausches “wandern” dieKanadier in die Carrier Data Division (CDD) der Franzosen, um dorteine neue Unterabteilung namens Carrier Internetworking Division(CID) zu bilden. Diese soll im Hauptsitz von Newbridge in Kanadainstalliert werden und beispielsweise “Managed Services” auf Basisvon xDSL-Technologien entwickeln. “Alcatel macht einen großenSchritt in Richtung weltweiter Marktführer bei Netzwerken dernächsten Generation”, so Serge Tchuruk, Chairman und CEO vonAlcatel. “Diese Netze werden das explosionsartige Wachstum desDatenverkehrs mit einem angemessenen Qualitätsservice (QoS) un-terstützen. Durch den Kauf verbindet sich Alcatels führende Positionbeim schnellen Internet-Zugang mit Newbridges Stärken bei ATM-Multiservices.”

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22 LANline 4/2000

ÜBERBRÜCKUNG DER LETZTEN MEILE

Per Funk zumEndanwenderDie geschäftsmäßige als auch private Nutzung des

Internets wird vielfach durch die Überlastung der

“drahtgebundenen Festnetzanordnungen” behin-

dert. Vor allem die letzte Meile zum Endkunden gilt

als Schwachstelle. Mittels moderner Richtfunktech-

nik will Star One diese Lücke schließen.

Der schnelle und kostengüns-tige Zugang zum Internet oderzu Unternehmensnetzen istmittlerweile für nahezu jedeOrganisation im Sinne derWettbewerbsfähigkeit absolutzwingend. Als problematischerweist sich in vielen Fällen al-lerdings “die letzte Meile” zumEndkunden – im Hinblick aufdie begrenzten Bandbreiten so-wie die relativ hohen Kosten.Um den Zugang ohne aufwen-dige Verkabelung, kostengüns-tig, schnell und flächen-deckend zu realisieren, ent-decken immer mehr Telekom-munikationsunternehmen diemoderne Funktechnologie, dieden Traum vom “absolut mobi-len Computing” via SatellitWirklichkeit werden lässt.

Eine Schlüsselrolle auf die-sem Gebiet strebt die erst imMärz 1999 gegründete StarOne AG an – mit dem Ziel, eu-ropaweit einen breitbandigenZugang zu den globalen Tele-kommunikationsnetzen zuschaffen. Entsprechend selbst-bewusst gab sich Dr. LudwigHoffmann (einer der Gründerund neben Christian Golas-zewski und Johannes H. LucasVorstand des Unternehmens)

auf einer Pressekonferenz:“Wenn Sie nicht die Vision ha-ben, etwas Großes zu schaffen,rappeln Sie sich nicht auf. Un-ser Ziel muss es deshalb sein,die Nummer 1 bezüglich inno-vativer Ideen und Kundenzu-friedenheit zu werden.”

Neben dem Zugang zumMultimedia-Highway bietetdas Unternehmen auch für an-dere Telekommunikations-dienste (Sprache, Daten, Fest-verbindungen) eine Plattforman. Als Technik wird unter an-derem drahtloser Point-to-Point-(PTP-) und Point-to-

Multipoint-(PMP)-Richtfunksowie alternative drahtgebun-dene Access-Technologienwie XDSL (Digital SubscriberLine), insbesondere ADSL(asynchrones DSL) undCATV-Systeme eingesetzt.

32 Unternehmen hatten sichim Spätsommer 1999 umPMP-Richtfunklizenzen fürden direkten drahtlosen Kun-denanschluss in Deutschlandbeworben. Von den 262 ausge-schriebenen Lizenzgebietenerhielt das Unternehmen 158.Diese Lizenzen ermöglichenes, die letzte Meile zum End-kunden drahtlos zu über-brücken (Wireless Local Loop)und so Sprachtelefondiensteaber auch andere breitbandigeIP-orientierte Services mithöheren Bit-Raten unabhängigvom drahtgebundenen Teil-nehmeranschluss anzubieten.Als WLL-Anschlussbetreibertritt das Unternehmen somit imOrtsnetz auch in den direktenWettbewerb mit der DeutschenTelekom. Für City Carrier undISP, immer auf der Suche nachmehr und billigerer Bandbrei-te, stellt dies eine überlegens-werte Alternative dar. Das vor-gestellte Konzept sieht das Un-

ternehmen als Full-Service-Provider, der seinen Kundenüber “One-Stop-Shopping” dieTelekommunikationsdiensteaus einer Hand anbietet. Damitwill das noch junge Unterneh-men den wichtigen PostenKundenzufriedenheit ab-decken. Dazu Hoffmann: “Alsneuer Netzbetreiber müssenwir Dienste zur Verfügungstellen, die sich vom Markt ab-heben. Durch den Einsatz derFunktechnologie können wirsolche Dienste zudem nicht nurschnell bereitstellen, sondernauch an die speziellen Bedürf-nisse der Kunden anpassen.”

Besonderes Augenmerkrichtet das Unternehmen aufdas Segment der kleineren undmittelgroßen Firmen, für diesich ein direkter Glasfaseran-schluss (Fiber-to-the-Building)sowie Mietleitungen aus wirt-schaftlichen Gründen nichtrechnen zugleich aber Bedarfan flexibler, skalierbarer Band-breite und Diensten besteht.Die Basis für die Netzplattformbildet WLL – mit dem ent-scheidenden Vorteil, dass dieKundenanbindung im Gegen-satz etwa zur klassischen Teil-nehmeranschlussleitung überKupfer unabhängig von einemdritten Diensteanbieter umge-setzt werden kann. Der Wegvom Netzwerk zum Kunden istdabei relativ einfach: Netz-werkseitig ist das Star-One-ei-gene Backbone-Netzwerk in-klusive Anschlusseinheit mitder Außenantenne einer Basis-station verbunden. Per Richt-funk erfolgt von dieserAußenantenne die Übertra-gung zur Außenantenne desKunden, die wiederum mitKundenterminal, Telefon etc.verbunden ist. Eine solche An-tenne kostet etwa 9000 Mark.Die Reichweite bei PMP

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Die Anbindung an den Star-One-Backbone erfolgt “drahtlos”

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Richtfunk mit den hier verwen-deten Frequenzen 3,5 GHz(Flächendeckung) und 26 GHz(Versorgung von Straßen-schluchten) beträgt zehn biszwölf (3,5 GHz) beziehungs-weise drei bis vier Kilometer.Bezüglich der Abhörsicherheitfindet kein Frequenzsprung-verfahren Verwendung wie esbei vielen militärischen Ein-richtungen üblich ist, sondernein eingebautes Kryptogra-phieverfahren. “Neben derstörungsfreien Übertragungs-sicherheit besteht auch hin-sichtlich des Strahlungsauf-kommens dieser Technik”, soChristian Golaszewski, “keineGefahr. Denn die Antennensind weit weg vom Menschen,Richtfunk ist gebündelt undzielgerichtet, und die Strah-lungsleistung der Antennen be-trägt nur etwa ein Hundertstelder eines Handys.”

Bei den zwei Varianten dertechnischen Netzrealisierung,PTP- und PMP-Richtfunk,konzentriert sich das Unterneh-men verstärkt auf letztere. Fürden Netzbetreiber beispiels-

weise bedeutet dies relativniedrige Start- und Entwick-lungskosten. Das heißt, es kannnachfragegerecht investiertwerden, und die Vorleistungenbleiben überschaubar. Nur beibesonderen Kundenanforde-rungen, zum Beispiel wenngroße Bandbreiten bis zu 155MBit/s benötigt oder die An-bindung von Standorten außer-halb der Star-One-Lizenzge-biete gefordert werden, bietensich PTP-Verbindungen an.Drei Anforderungen stehen imVordergrund:– das Modell der Zukunft,

nämlich dynamische Band-breiten, die bedarfsgerechtskalierbar sind und demKunden ohne Zeitverzug so-wie zusätzliche Investitionenzur Verfügung stehen,

– höchstmögliche Sicherheitund Zuverlässigkeit sowie

– ein Bündeln von Voice-, Da-ten- und IP-basierten Diens-ten.Das hauptsächlich eingesetz-

te Kommunikationsprotokollfür den gemeinsamen Trans-port von Daten, Sprache und

Video wird das Internet-Proto-koll (IP) sein.

Für die Umsetzung des ange-strebten Telekommunikations-netzes hat das Unternehmen fürdas Jahr 2000 einen Dreistufen-plan erstellt. In der ersten Phase(im ersten Quartal 2000) werdenin den elf größten Ballungsge-bieten (Frankfurt, Berlin, Dres-den, Leipzig, Nürnberg, Mün-chen, Stuttgart, Düsseldorf, Es-sen, Hannover, Bremen), für diedas Unternehmen Lizenzen be-sitzt, PMP-Basisstationen er-richtet. In der zweiten Phase

(zweites und drittes Quartal2000) werden in den 100 attrak-tivsten Regionen PMP-Hubsaufgebaut. Gleichzeitig soll imdritten Quartal 2000 mit demÜbergang zum unabhängigenBetrieb eines bundesweiten ei-genen Glasfasernetzes begon-nen werden. In der dritten Phase(viertes Quartal 2000) sollendann die übrigen Lizenzgebieteerschlossen sein, um die Vorga-ben der RegTP zu erfüllen unddie Lizenzen zu sichern.

Dass diese Phase des physi-kalischen Aufbaus nicht sehrertragreich sein wird, kalkuliertdas Unternehmen mit ein. “Wirmüssen allerdings aufpassen,dass wir nicht zu einem Bauun-ternehmen mutieren”, pointier-te Dr. Ludwig Hoffmann dieaugenblickliche Ist-Situation.

Finanziell ist das Unterneh-men nach der erfolgreich abge-schlossenen Finanzierungsrun-de in der Lage, diese Zeit zuüberbrücken. In dieser Rundekonnte die Gesellschaft Eigen-kapital in Höhe von 72 Millio-nen Euro aufnehmen.

(Ulrich Knoll/rhh)

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Dr. Christian Goloszewski, Ge-schäftsführer der Star OnlineNetworks: “Die Strahlungsleis-tung der Richtfunkantennen be-trägt nur etwa ein Hundertstel der eines Handys.”

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WINDOWS 2000 AUF DER CEBIT

Der Vorhanghebt sichDie CeBIT war die Bühne und Windows 2000 der

Hauptdarsteller – so lautete die Hannoversche

Inszenierung des Hauses Microsoft. Zusammen mit

seinen “Launch-Partnern” schlug dem “Intendan-

ten” großes Interesse entgegen. Und am 14. März

2000 war dann das erste freudige Zwischenergeb-

nis zu verzeichnen: weltweit bereits eine Million

weltweit verkaufte Lizenzen von Windows 2000.

Mit Windows 2000 hatMicrosoft im Vorfeld bereitsjede Menge an Kritik aberauch an Häme einsteckenmüssen. Die enorme Anzahlder Betatest-Versionen, dieim Verlauf der Monate in denMarkt gepumpt wurden, zeig-te den aktuellen Entwick-lungsstand der neuesten Platt-form teilweise schonungslosauf. Daraus resultierten viel-fältige Verzögerungen, diesich auch durch die Umbe-

nennung von Windows NT 5auf Windows 2000 nicht ka-schieren ließen. Doch auf derdiesjährigen CeBIT starteteMicrosoft den Verkauf seinesneuesten Betriebssystemsauch offiziell in Deutschland.Und das Interesse war enorm.Alle wichtigen Hardware-Hersteller gaben ihre Unter-stützung für Windows 2000bekannt – unterstrichen aller-dings gleichzeitig auch ihrCommitment zu Linux.

Nicht erst seit der CeBITzeigt sich eine treibende Kraftunter der Bezeichnung “Inter-net” auf dem Markt – die Ba-sistechnologie für die BereicheE-Business und E-Commerce.Der Erfolg dieses weltumspan-nenden Netzwerks und die Er-schließung dieses Mediums fürdie kommerzielle Welt führenin letzter Konsequenz zu neuenArten von Clients: kompakter,mobiler, einfacher zu bedienenund überall zu erreichen, lautenhier die Vorgaben, die auf derCeBIT lautstark verkündetwurden. Handys und PC geheneine Symbiose ein und – so se-hen es zumindest viele Augu-ren der Computerindustrie –der PC wird sein Erschei-nungsbild in den nächsten Jah-ren ändern.

Diese Entwicklungen führenalle zu einem wesentlichenPunkt: Die Server und dieNetzwerkinfrastruktur agierenzwar sozusagen unsichtbar fürden Endanwender im Hinter-grund, doch ihnen fällt dieSchlüsselrolle zu. Alles wasmit “E-” beginnt, kann nurdann finanziell erfolgreichfunktionieren, wenn die Server“allzeit bereit” sind. Die “hohe

Verfügbarkeit” verlangt nachden fünf Neunern: “99,999Prozent Systemverfügbarkeit”lautet das Schlagwort. Zeitenfür einen Neustart – etwa nachdem Installieren einer Anwen-dung – sind dabei nicht mehrtolerabel. Wenn keine Ausfall-zeiten sich zu Millionenverlu-sten addieren, wenn die Syste-me einen Anstieg der Zugriffs-zahlen von 100 auf 100.00/hbinnen Sekunden schaffen,dann sind die Weichen in Rich-tung Erfolg gestellt.

Windows 2000 scheint vorallem für reine Microsoft-Um-gebungen der große Wurf zusein. Die Integration von ande-ren Plattformen wird sicherverbessert – hier kommen wohlneben Microsoft noch andereSoftware-Hersteller zum Zug.Microsoft schottet sich in eini-gen Bereiche zwar noch dage-gen ab, doch generell sind dieSchnittstellen so gehalten, dassein Aufsetzen machbar er-scheint. Und was in der erstenVersion von Windows 2000noch fehlt, das kann der Her-steller sicher über die Service-Packs Schritt für Schritt hinzu-fügen.

(Rainer Huttenloher)

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Die Windows-2000-Familie

Windows 2000 kommt zunächst in Form von drei Vertretern dieserBetriebssystemfamilie auf den Markt: Windows 2000 Professional,Windows 2000 Server und Windows 2000 Advanced Server. Der vier-te Vertreter, der Windows-2000- Datacenter-Server, hat noch einigesan Entwicklungsarbeit vor sich, ehe er zu den Interessenten gelangt.

Vieles wurde bei Windows 2000 vollkommen neu gemacht. Abernicht nur unter der Haube, auch in der Bedienerschnittstelle kamendeutliche Änderungen dazu. Das ist allerdings für gestandene Win-dows-NT-Anwender und -Administratoren zumindest in der Umstel-lungsphase eher ein Hindernis: Viele Dienstprogramme heißen anders,sind in anderen Menüs versteckt, und auch die bekannten Icons wurdengeändert. Zuerst ist daher eine umfangreiche Neuorientierung angesagt.

Bei der Variante Windows 2000 Professional handelt es sich um denClient für das neue Betriebssystem, der für den Einsatz in einem “pro-fessionellen Umfeld” optimiert wurde. Dieser Client fügt sich derzeitam besten in die neue Infrastruktur ein.

Für die “leichteste” der Server-Version, den Windows 2000 Serverlauten die Systemvoraussetzungen: Als CPU sollte zumindest ein 133-MHz-Pentium zum Einsatz kommen. Dabei sind 256 MByte RAMempfohlen (Minimalwert: 128 MByte, maximal 4 GByte). Bis zu vierProzessoren können im Server stecken, die Windows 2000 Server imSinne des “Symmetrischen Multiprozessing” (SMP) verwenden kann.

Der Windows 2000 Advanced Server liegt eine Stufe höher. Er ent-hält alle Eigenschaften und die gesamte Funktionalität von Windows2000 Server. Zusätzlich bietet er jedoch spezielle Eigenschaften wiesie für Mission-Critical-Server heutzutage notwendig sind. Die zusätz-lichen Eigenschaften von Windows 2000 Advanced Server schließenfolgendes ein: Die “Clustering Services” ermöglichen Hochverfügbar-keits-Cluster mit zwei Knoten auf normaler PC-Server-Hardware. DieUnterstützung von mehr Hauptspeicher erlaubt deutlich mehr verfüg-baren Speicher für Anwendungen und damit entsprechend erhöhtenSystemdurchsatz. Die Achtfach-SMP-Server-Lizenz bietet die Mög-lichkeit mit Windows 2000 Advanced Server auf Maschinen mit bis zuacht Prozessoren in einer SMP-Konfiguration zu arbeiten.

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“NEUE CARRIER” ALS SEGMENT

Mittelständisches“Ingenieurbüro”Eine Steigerung des operativen Umsatzes von

50 Prozent – diese Vorgabe will Klaus Busch allein

mit dem Aufbau eines zusätzlichen Geschäftsfelds

in diesem Jahr realisieren. Dabei geht es um die

Planung, die Realisierung und den Aufbau der Tele-

kommunikations-Infrastruktur für “neue Carrier”.

Zu Zeiten eines massivenMangels an Fachkräftenwerden Dienstleistung undConsulting – sprich die“Manpower” – zu einemkostbaren Gut. Für die New-comer im Telekommu-nikationsmarkt hat das zurFolge, dass sie auf kompe-tente Partner setzen müssen,wenn eine moderne Infra-struktur aus dem Boden ge-stampft werden soll.

Vor diesem Szenario hatKlaus Busch, der Geschäfts-führer der Pandacom, auf derCeBIT ein zusätzliches Ge-schäftsfeld für sein Haus an-gekündigt. Man übernimmtdie Planung, den Vergleichder Komponenten unter-schiedlicher Hersteller undwickelt auch die Ausschrei-bung ab. “Wir haben dazuunsere eigene Logistik auf-gebaut, damit wir die Syste-me von Firmen wie Lucent,Cisco oder Nortel in unserenLabors aufgrund der jeweili-gen Projektvorgaben ver-gleichen können, die dann zueiner Komplettlösung zu-sammengefasst werden sol-len”, erklärt Klaus Busch.

“Dabei können sich dannschon Auftragsvolumen von30 Millionen Mark aufaddie-ren. Wir spielen dabeizunächst die typische Rolleeines Ingenieurbüros – dieVorgaben für die Ausschrei-bung sind zu erstellen. Dochnachdem die Testinfrastruk-tur und die Logistik in unse-ren Labors steht, arbeiten biszu 25 Leute an einem Pro-jekt. Unser erster Auftrag indiesem Segment hat dies ge-zeigt.

Für die neuen Carrier sindTechniken wie Multipunkt-Richtfunk, xDSL und Kabel-netzwerke interessant. Auchder Aspekt der Ausfallsi-cherheit genießt eine großeAufmerksamkeit.

Um für künftige Expansio-nen gerüstet zu sein, wandeltPandacom seine Geschäfts-form von einer GmbH zu ei-ner Aktiengesellschaft um.Dabei schließt Klaus Buscheinen späteren Schritt an dieBörse nicht aus.

(Rainer Huttenloher)

InfoPandacom

Tel. 06103 / 9320www.pandacom.de

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3Com will bei 10 Giga-bit Ethernet mitreden

3Com will sich an der Aus-arbeitung des zukünftigenStandards für Ethernet mit 10Gigabit pro Sekunde beteili-gen. Das Unternehmen trat zudiesem Zweck der 10 GigabitEthernet Alliance bei, in dersich bereits Cisco Systems, Ex-treme Networks, Intel, NortelNetworks, Sun Microsystemsund Worldwide Packets ver-sammelt haben. In Zusammen-arbeit mit den beteiligten Un-ternehmen soll der neue IEEE-Standard 802.3ae für 10 Giga-bit Ethernet bis zum Frühjahr2002 ratifiziert werden. Zu denAufgaben der Allianz zählenunter anderem die Unterstüt-zung des Standardisierungs-prozesses beim IEEE (Instituteof Electrical and ElectronicsEngineers) durch Einbringentechnologischen Wissens. Zu-dem soll der Firmenzusam-menschluss frühzeitig eine

breite Akzeptanz der Techno-logie in der Industrie und beiAnwendern herbeiführen. (sm)

Info:3Com

Tel.: 0180/5671530Web: www.3com.de

Mobilcom: Internet-Zugang via ADSL

Mobilcom will den Zugangzum Internet mit der ADSL-Breitband-Technologie vonCisco aufpeppen. Das habenJohn Chambers, Chief Execu-tive Officer und President vonCisco, und Gerhard Schmid,Vorstandsvorsitzender vonMobilcom, kürzlich bekanntgegeben. Damit ist Mobilcomneben der Deutschen Telekomder bislang einzige überregio-nale Anbieter in Deutschland,der seinen Kunden asymmetri-sche Übertragungsraten von 8(downstream) beziehungswei-se 0,8 MBit/s (upstream) anbie-tet. QSC baut mit SDSL derzeitbundesweit eine symmetrische

Variante. Durch die ADSL-Technologie von Cisco kannMobilcom sein Glasfasernetzund die Zugänge zur Teilneh-meranschlussleitung für dasAngebot neuer breitbandigerInternet-Dienste bis ins Hausnutzen. Dazu zählen nebendem Abruf von Filmen unteranderem die Übertragung vonVideokonferenzen und indivi-duelle Services mit hoher Qua-litätsgarantie. (sm)

Info:Mobilcom

Tel.: 04331/691175Web: www.mobilcom.de

Elefantenhochzeit in der Messtechnik

Der amerikanische Herstel-ler von Messgeräten für dieNetzwerk- und Kommunika-tionstechnik TTC und Wave-tek Wandel Goltermann(WWG) fusionieren. TTC istein Tochterunternehmen vonDynatech und vor allem aufdem nordamerikanischen Kon-tinent aktiv. TTC erzielte imletzen Jahr einen Umsatz von300 Millionen Dollar, WWGrund 500 Millionen Dollar.WWG verkaufte jedoch vordem Merger die Bereiche Pre-cision Measurement und Test-Tools. Laut Dynatech ent-spricht die Transaktion einemWert von rund 600 MillionenDollar. Das UnternehmenClayton, Dublier & Rice, andem Dynatech zu 70 Prozentbeteiligt ist, verwaltet das künf-tige Unternehmen der Kom-munikationsmesstechnik. Dassoll mit einem Jahresumsatzvon 800 Millionen Dollar dieMarktführerschaft in dieserBranche erzielen. Hauptsitzdes Unternehmens wird Ger-manville in Maryland, Eningensoll internationaler Vertriebs-sitz werden. Angeblich soll

sich an den bestehenden Pro-duktpaletten nichts ändern, fürgemeinsame Neuentwicklun-gen stehen 135 MillionenDollar zur Verfügung. (db)

Info:Wavetek Wandel Goltermann

Tel.: 07121/861603Web: www.dynatech.com

oder: www.power2lead.com

WLL-Spezialist First-mark setzt auf Siemens

Firstmark CommunicationsDeutschland will seine Lizen-zen für den Point-to-Multi-point-Richtfunk (PMP RiFu)für Breitbanddienstleistungenim Wireless Local Loop(WLL) nutzen. Für den Aufbaueines umfassenden End-to-end-Netzwerks in Deutschlandin PMP-Technik hat Firstmarkdem Siemens-Bereich Infor-mation and CommunicationNetworks einen WLL-Auftragim Wert von etwa 100 Millio-nen Euro erteilt. Ziel ist es,durch die drahtlose Über-brückung der “letzten Meile”,zukünftig Internet-Zugang, In-ternet-Dienste und Telefoniezu besonders attraktiven Prei-sen anbieten. Avisiert sind da-bei vor allem die kleinen undmittelständischen Unterneh-men. Die Richtfunktechnik inder Systemlösung von Siemenswird von dem in Israel ansässi-gen Unternehmen Floware Wi-reless Systems entwickelt undhergestellt. Das PMP Walkairvon Floware kann sowohl fürFrequenzen im 26 GHz- und3,5 GHz-Spektrum eingesetztwerden. Der Ausbau der draht-losen Richtfunkanbindungsieht Übertragungskapazitätenvon 2 bis 155 MBit/s vor. (sm)

Info:Firstmark Communications

DeutschlandTel.: 030/72622100

Web: www.firstmark.de

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PETRA HAAS ist bei PICTURETEL jetzt in diePosition des Marketing Communications ManagerEMEIA aufgestiegen. Hier ist sie für das gesamteMarketing in Europa, im Nahen Osten, Indien undAfrika verantwortlich. Ihr Ziel ist es insbesondere,das Verständnis für neue Technologien wie bei-spielsweise Videostreaming in der globalen Kom-munikation zu fördern. (sm)

DIPL.-WIRTSCHAFTS-ING. (FH) WALTER R.KAISER ist zum neuen Vorsitzenden der Ge-schäftsführung der RICHARD HIRSCHMANNGMBH & CO bestellt worden. Zusätzlich zu die-ser Aufgabe übernimmt er die Verantwortung fürden Geschäftsbereich Automatisierungs- undNetzwerksysteme von HIRSCHMANN. (sm)

MONIKA MAURER hat die Leitung des Unter-nehmensbereichs Vermittlungssysteme beiALCATEL SEL übernommen. Zusätzlich bleibtauch ihre bisherigen Aufgabe als weltweit für dieVermittlungstechnik im Mobilfunk Verantwortli-che in ihren Händen. MAURER ist die erste Frau,die bei ALCATEL SEL einen gesamten Unterneh-mensbereich leitet. (sm)

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GROUPWISE-ERWEITERUNG 5.5E IM TEST

Punktgewinn für GroupwiseLetzten November brachte Novell die Groupwise-Erweiterung 5.5e auf den

Markt. Der Test im LANline-Lab zeigt, dass das Update zwar gelungen ist,

aber nur in Kombination mit dem zugehörigen Service-Pack 1, das seit

Ende Januar verfügbar ist. Der Hersteller verbesserte alle Komponenten

entscheidend; besonders erwähnenswert ist hier der Web-Client Webaccess.

Darüber hinaus wirkt das Groupwise-Plug-in für Outlook 98 ”friedens-

stiftend“. Denn die EDV-Abteilung kann jetzt unternehmensweit die

Groupwise-Engine einsetzen, und die Benutzer haben trotzdem die Mög-

lichkeit, mit Microsoft Outlook weiterzuarbeiten.

Die Erweiterung ist kein zusätzlicheskostenloses Support-Pack für Group-

wise 5.5, sondern hat so viele neue Fea-tures, dass sie eigentlich eine neue Versionverdient hätte. Eine neue Version ist esaber nicht, da der Anwender auf jeden FallGroupwise 5.5 installiert haben muss. Dazudem sowohl bei der Vorgängerversionals auch beim Enhancement-Pack ein DLLfür den Netware-Administrator fehlt, ist

auch mindestens das Service-Pack 1 fürGroupwise 5.5 nötig. Problematisch ist zu-dem, dass der Hersteller im Moment paral-lel Service-Packs für die Version 5.5 unddie Erweiterung auf den Markt bringt. Weraber die Erweiterung einsetzt und verse-hentlich ein Service-Pack für 5.5 instal-liert, muss mit störenden Fehlfunktionenrechnen. Die einzelnen Komponenten derErweiterung sind zwar abwärtskompati-

bel, aber die Erweiterung arbeitet mit ei-nem anderen Code-Pfad wie Groupwise5.5. Um hier nicht versehentlich in Fallenzu tappen, sollte ein Anwender, bevor ersich auf die Erweiterung einlässt, das Do-kument TID 2955474 von Novell (http://support.novell. com) aufmerksam durchle-sen.

Wer sich für die Erweiterung entschei-det, sollte auch gleich das zugehörige Ser-vice-Pack 1 (g5e1en1.exe, 31.1.2000) mitinstallieren, da die Ursprungsversion vomNovember noch sehr viele störende Bugsenthält. Für eine problemfreie Installationvon Groupwise 5.5e benötigt der Anwen-der somit:– Groupwise 5.5,– mindestens Service-Pack 1 für GW 5.5,– Groupwise 5.5e,– Service-Pack 1 für 5.5e.

Die Gesamtinstallation von Groupwise5.5e mit Service-Pack schaufelt annähernd1 GByte Daten durchs Netz und dauert ent-sprechend lange. Was am Ende dabei he-rauskommt, ist allerdings erfreulich.

DIE GROUPWISE-ENGINE (AGENTEN)Der Message-Transport-Agent (MTA),der Post-Office-Agent (POA) und der In-ternet-Agent (GWIA) sind gegenüber derVorversion erheblich schneller gewordenund unterstützen symmetrisches Multipro-cessing (SMP). Die Netware-Version derAgenten läuft im Protected-Mode und un-terstützt die Netware-Cluster-Services.

Die Windows-NT-Versionen von MTAund POA laufen jetzt als NT-Services, einewichtige vertrauensbildende Maßnahmeund eine Erleichterung für jeden, der sichbisher immer darum kümmern musste, dassdie Agenten nach Wartungsmaßnahmenauch wirklich wieder gestartet wurden.

Jeder Agent horcht an seinem IP-Portauf HTTP-Anfragen und zeigt im Browserdas an, was auch die Server-Konsole an-zeigt, jedoch viel übersichtlicher. Auch dasist für den Netzwerkadministrator einespürbare Verbesserung.

DIE GROUPWISE-VERWALTUNG Für dieVerwaltung von Groupwise gibt es einConsoleone-Snap-in, mit dem der Admi-nistrator die Funktionalität des Programm-

netzPRODUKTE/SERVICES

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Bild 1. Consoleone wird zur Verwaltungsplattform für Groupwise

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netzPRODUKTE/SERVICES

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komponenten steuern kann. Er kann dasneue Groupwise-Monitor-Servlet sogarausschließlich über Consoleone installie-ren und verwalten. Die SNMP-Definitio-nen (zum Beispiel für Polling oder AlarmThresholds) für den Groupwise-Monitorwerden allesamt in der NDS (Novell Di-rectory Services) abgelegt.

Das Monitor-Servlet liefert seine Datenan einen ganz normalen Web-Browser ab.So benötigt der Anwender keine SNMP-Konsole und keinen Verwaltungsrechnermehr, um über den Status des Groupwise-Systems Bescheid zu wissen.

ZUGRIFF AUF GROUPWISE Der Königs-weg für den Zugriff auf die Daten inGroupwise ist nach wie vor der Win-32-Client, und mit den aktuellen Verbesserun-gen im Windows-Client können die Be-nutzer zufrieden sein. Der Client unter-stützt HTML-Mail und benötigt dafür aufdem Arbeitsplatzrechner Internet Explorer4.x oder 5. Außerdem werten erweiterteund überarbeitete Druckfunktionen den

Client erheblich auf. Die Kalender kannder Anwender jetzt wieder getrost an dieWand hängen oder ins Filofax einheften.Darüber hinaus unterstützt der ClientS/MIME-Verschlüsselung mit Zertifikatenbeliebiger Distributoren; selbst mehrereZertifikate gleichzeitig sind möglich.

Der GW-5.5e-Windows-Client verwal-tet beliebige POP3- und IMAP4-Accountsund kann als zentraler Mail-Client für alleGroupwise- und Internet-Mail fungieren.Ebenso können beliebige LDAP-Adress-bücher angeschlossen werden. Es wäreschön gewesen, wenn Novell diese Funk-tionalität des universellen Mail-Clientsauch auf den Server gelegt hätte. So hat der

Client mit der Kommunikation zu den ver-schiedenen POP3- und IMAP4-Accountsgut zu tun, und die Integration dieser Funk-tionalität in die Webaccess-Komponentelässt noch auf sich warten.

Ein weiteres Plus des Clients wird dieRemote-Nutzer freuen: Denn die Verarbei-tungsgeschwindigkeit für die Replikationzwischen Remote-Client und Server hatsich um den Faktor 5 bis 10 verbessert.Und der Netzwerkverwalter erhält mit derErweiterung eine Anleitung, wie er denWindows-Client mit NAL (Novell Appli-cation Launcher) auf den Arbeitsplatzrech-nern installiert und ein ACU (AutomaticClient Update) konfiguriert.

WEBACCESS Die mit Sicherheit auffälligs-te und beeindruckendste Komponente desGroupwise-5.5-Enhancement-Pack ist dervollkommen überarbeitete Web-Client.Die Groupwise-Webaccess-Server-Kom-ponenten (Webaccess und Webpublisher)sind jetzt als Servlets programmiert und ar-beiten schnell und zuverlässig. Die Brow-

Das MAPI (Mail API)

MAPI (Mail API) gehört zur so genannten WOSA (Windows OpenStandards Architecture), die für eine gemeinsame, herstellerunabhängi-ge Windows-Welt sorgen sollte. Die Schnittstelle besteht aus zweiKomponenten.

Simple MAPI oder MAPI Level 0 bietet einen Satz von zwölf Funktionen an, mit denen der Anwender E-Mails verschicken, lesen und verwalten kann. Es wurde ursprünglichentwickelt, um Microsoft Mail den Zugriff auf Post-Office-Dateien zuermöglichen und wird heute von fast allen E-Mail-Clients unter Win-dows unterstützt. Outlook Express beispielsweise unterstütztselbstständig POP3 und IMAP, sorgt für die Ablage der Messages undsteht daher zwar als Messaging-Dienst unter (Simple) MAPI zu Verfü-gung, lässt aber keine Integration externer Dienste zu. Der Vorteil:Dem Anwender bleibt dafür jegliche Komplexität verborgen.

MAPI Level 1 oder Extended MAPIhingegen besteht aus einem Satz interagierender COM-Komponenten,die in hohem Maße konfiguriert und zusammengestellt werden kön-nen. Dieses Extended MAPI trennt Messaging in verschiedene Diensteauf: Ein Transportdienst übermittelt Nachrichten und kapselt die zu-grundeliegenden Protokolle. Beispiele wären die für Outlook vorhan-dene POP3- oder Exchange-Unterstützung. Ein Adressbuchdienstsorgt für die Adressierung. Hängt dieser Dienst wiederum an einemGroupware-Server, können sich verschiedene Teilnehmer ein Adress-buch teilen. Schließlich sorgt eine Datenbankschicht für die Ablage derNachrichten in einem Message-Store.

Die einzelnen Komponenten können in so genannten Profilenzusammengestellt werden, wobei das Profil auch die nötigen Einstel-lungen, etwa den Benutzernamen, enthält. Das macht kuriose Kombi-nationen möglich: Etwa den Zugriff auf POP3-Mail unter gleichzeiti-ger Benutzung eines Groupwise-Adressbuchs.

Gerade MAPI muss in der WOSA-Combo als Sorgenkind bezeich-net werden, da es den verschiedenen Herstellern als Plattform für pro-prietäre Erweiterungen diente. Manche Hersteller sind dabei nicht ge-rade zimperlich: Der Netscape Messenger etwa ersetzt die mapi.dllkurzerhand durch eine eigene Version und sorgt damit für ernste Pro-bleme. Auf der anderen Seite erscheinen die vielenKonfigurationsmöglichkeiten von MAPI für die meisten Benutzer alszu komplex.

Da sich die Groupware-Server immer noch ungewöhnlich stark inihrer Funktionalität unterscheiden, sind ihre Clients nicht so einfachaustauschbar wie etwa ein Internet-Browser. Mächtige Anwendungenwie das Dokumentenmanagement überfordern MAPI zur Gänze. Einezusätzliche “Client Extension“ für Outlook müsste die nötige Funktio-nalität bereitstellen. Solche Extensions könnten auch für eine Outlook-Anbindung an die Dokumentendatenbank von Groupwise sorgen.

Quellen:– MAPI, SAPI and TAPI Developer’s Guide:

http://www.cs.tuiasi.ro/library/MAPI_SAPI_TAPI/

– Microsoft Outlook and Exchange Client Extensions:http://msdn.microsoft.com/library/techart/msdn_outextend.htm

Testumgebung

Server: HP Netserver 3, 512 MByte, 450 MHz

Betriebssystem: Netware 5.0d, Windows NT 4 SP4

Clients: Windows NT 4, Win 95

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ser-Komponente von Webaccess benutztJava und Javascript. Das Ergebnis ist be-merkenswert und vermittelt einen erstenEindruck davon, wozu Web-Clients in derLage sind, wenn Konzept und Program-mierung stimmen. Besonders positiv fallendas Java-Adressbuch und der Java-Kalen-der auf mit ihrem überzeugenden Look-and-Feel und erstaunlich guter Perfor-manz. Nutzer, die kein Dokumentenmana-gement brauchen, werden am Ende niemehr auf den Windows-Client zurück-kommen. Groupwise-Nutzer auf Plattfor-men, für die der Groupwise-Client nichtmehr weiterentwickelt wurde (Windows3.x, Unix, Macintosh) werden Webaccessmit Freude benutzen.

DAS OUTLOOK-PLUG-IN Wer sich für ei-nen Messaging-Server entschieden hat, derwar bisher immer auch an den Windows-Client der Herstellerfirma (meist Micro-soft, Lotus oder Novell) gebunden. Dabeihatten es die Entwickler von Windowsganz anders vorgesehen: Der MAPI-Stan-dard sollte eigentlich dafür sorgen, dass be-stimmte Dienste voneinander unabhängigkombiniert werden können. Doch MAPI(siehe Kasten auf Seite 32) ist hochkom-plex, und die Hersteller haben es bishernicht geschafft, ihre unterschiedlichenMessaging-Lösungen auch nur ansatzwei-se zu integrieren.

Outlook wird oft zusammen mit demMicrosoft-Office-Paket installiert, und esgibt für den Benutzer, der mit E-Mail,Adressbuch, Terminen und Notizen zufrie-den ist, keinen Grund, sich mit einem an-deren Client auseinander zu setzen. Mitdem Outlook-Plug-in öffnet Novell seinenMessaging-Server für Microsoft Outlook,und E-Mail, Termine oder Notizen funk-tionieren damit fast genauso wie dort. DieUnterschiede liegen im Detail: Terminewerden bereits akzeptiert, wenn der An-wender die Benachrichtigung öffnet. DasPlug-in sorgt aber dafür, dass ein Group-wise-Termin auch im Outlook als solchererkannt wird. Sowohl Groupwise als auchOutlook legen in das Postfach eigene Ord-ner ab, die beim Wechseln des Clients insAuge fallen. Gerade wenn der Anwenderunterschiedliche Sprachversionen einsetzt,

kann es zu doppelten Ordnern in verschie-denen Sprachen kommen.

Derzeit ist es auch noch nicht möglich,Filterregeln anzuwenden, wiederkehrendeTermine zu setzen (in Groupwise Autoda-tes genannt), nach freien Zeiträumen in denTerminkalendern der Mitarbeiter zu su-chen (busy search), Vertretungen (Proxies)zu verwenden oder Verteilerlisten zu ver-walten. Zudem zeichnet sich in der vorlie-genden Version die erweiterte Suche vorallem durch erweiterte Laufzeiten aus. Derverwöhnte Groupwise-Benutzer wird zu-dem in Outlook einige Funktionen vermis-sen, vor allem das Dokumentenmanage-ment. Für die ausgefeilte Rechteverwal-tung, das Ein- und Auschecken und das di-rekte Speichern und Laden von Dokumen-ten in die Anwendungsprogramme überODMA muss er auf den Groupwise-Client

zurückgreifen. Schließlich fehlt der Remo-te-Modus, der bei Groupwise über Kom-primierung und Replikationsmechanismenfür eine akzeptable Anbindung an den Ser-ver über schmalbandige Leitungen sorgt.

Allerdings nutzt der durchschnittlicheOutlook-Benutzer sowieso nur einenBruchteil der möglichen Funktionen. Unddie meisten Grundfunktionen sind stabil indie aktuelle Version implementiert.

Nach der Installation des nur einigeMByte großen Fragments kann der An-wender in den E-Mail-Einstellungen vonWindows die einzelnen MAPI-Dienste aufGroupwise-Anbindung umleiten. Mit demÖffnen von Outlook erscheint das wohlbe-kannte Fenster des Groupwise-Starts. Kurzdarauf erscheint die Ordnerstruktur desPostfachs in Outlook.

Das Plug-in kann als vielversprechendererster Schritt bezeichnet werden, der die er-klärte Zielgruppe zufrieden stellen wird. Esarbeitet allerdings derzeit nur mit Outlook98 zusammen. Die Mächtigkeit des Group-wise-Servers, seine NDS-Integration, zu-sammen mit der Benutzerführung des Out-look-Clients, lassen diese Konstellationaber als so verlockend erscheinen, dass manauf die nächsten Entwicklungen gespanntsein darf.

ZUSAMMENFASSUNG Das Groupwise-5.5-Enhancement-Pack ist ein sehr sinnvol-les Update der Groupware-Lösung. Schondie neue Webaccess-Software ist Grund ge-nug, um es zu installieren. Die Server-Komponenten der Groupwise-Engine kön-nen auf beliebig viele Server (Netware undWindows NT) verteilt werden, der Webac-cess-Agent unterstützt alle wichtigen Web-Server auf Solaris, Windows NT und Net-ware. Groupwise ist hervorragend skalier-bar und für heterogene Umgebungen ge-eignet. Wer darüber nachdenkt, ein Group-ware-Produkt zu installieren, sollte Group-wise 5.5e ernsthaft in Erwägung ziehen.

(Werner Degenhardt, Clemens Marschner/db)

Weitere Informationen:NovellWeb:http://www.novell.com/groupwise/gw55ep/

Glossar

ACU Automatic Client UpdateDLL Dynamic Link LibraryGWIA Groupware-Internet-Agent HTML Hypertext Markup

Language HTTP Hypertext Transfer

ProtocolIMAP4 Internet Message Access

Protocol Version 4MAPI Mail Application Program

InterfaceMTA Message Transport Agent NAL Novell Application

LauncherNDS Novell Directory Services ODMA Open Document Manage-

ment Application Program Interface

POA Post Office Agent POP3 Post Office Protocol

Version 3 (E-Mail-Protokoll)

SAPI Speech Application Program Interface

S/MIME Secure Multipurpose Internet Mail Extension

SMP symmetrisches Multiprocessing

SNMP Simple Network Management Protocol

TAPI Telephony Application Program Interface

WOSA Windows Open Standards Architecture

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3COM-NETZWERKKARTE IM TEST

Intelligenz senkt die Server-LastAktive ISDN-Karten sind schon seit langem verbreitet. Doch Adapter für

lokale Netzwerke waren bisher vorwiegend in passiver Ausführung

erhältlich – das hat 3Com mit der 3CR990-TX-95 nun geändert. Die

PCI-Karte besitzt einen eigenen 3XP-Prozessor und nimmt der System-

CPU Last beim Verarbeiten des TCP/IP-Stacks ab. Zudem sitzt ein Chip

auf dem Adapter, der Daten verschlüsseln kann.

Damit läuft 3Com dem Trend entge-gen, Funktionen von der Hard- in

die preiswertere Software zu verlagern.So gibt es beispielsweise Modems(auch von 3Com/U.S. Robotics) undSoundkarten mit reduzierter Elektronik.Der Nachteil dieser Technik: Die CPUdes Systems wird stärker belastet. BeiWorkstations mit modernen Pentium-III- oder AMD- K7-Prozessoren stelltdies kein Problemdar, doch bei Ser-vern ist die CPU einpotentieller Fla-schenhals.

Momentan sinddie Zusatzfunktio-nen der Karte ledig-lich unter Windows2000 nutzbar. Die-ses Betriebssystemermöglicht es, be-stimmte Aufgabenim IP-Stack an denNetzwerkadapterabzugeben – soferner dazu in der Lageist, diese Arbeitenauszuführen.

Die 3Com-Kartekann die TCP-Seg-mentierung durch-führen (also Datenin netzwerkgerech-

te Häppchen aufteilen), TCP-Prüfsum-men berechnen und Prioritätsklassenfür Ethernet-Frames nach dem Standard802.1p vergeben.

Auch die mit Windows 2000 im Ver-gleich zu NT 4.0 stark erweitertenFunktionen zur Echtheitsbestätigungund Verschlüsselung von Daten kanndas Betriebssystem an die Netzwerk-

karte abgeben, um die CPU-Last zu ver-ringern. Trotz der Sonderfunktionen istder Adapter nicht viel größer als anderePCI-Netzwerkkarten. Allerdings besitzter einen zusätzlichen Chip für die Echt-heitsbestätigung und Datenverschlüsse-lung (56 Bit gemäß DES), der deutlichmit “Crypto“ gekennzeichnet ist.

Vor der Installation testen wir dieNetzwerkgeschwindigkeit der beidenWindows-2000-Testrechner mit gängi-gen Netzwerkkarten (3Com 3C905B-TX). Beide sind an einen volldu-plexfähigen Switch angeschlossen. Umden Overhead möglichst gering zu hal-ten, wählen wir für den Test die Datei-übertragung mit dem FTP-Protokoll.Dazu wird auf beiden Testsystemen derInternet-Information-Server 5.0 einge-richtet (ohne Web-Server).

Um Einflüsse des Dateisystems mög-lichst gering zu halten, wird eine rund10 MByte große Datei mehrfach ko-piert. Der Kopiervorgang dauert imMittel genau eine Minute. Dabei wirddie CPU des Clients zu 100 Prozent be-lastet (offenbar hat Microsoft die Cli-ent-Seite des FTP-Protokolls nicht opti-mal implementiert), während der Vor-gang die Server-CPU zu 27 Prozent aus-lastet.

In einem zweiten Testdurchlauf wer-den die Computer mit einem Hub ver-bunden, an dem zusätzlich ein Rechnernebst Protokoll-Analyzer hängt. Dieserspioniert die Echtheitsbestätigung desFTP-Protokolls aus. Im Klartext sindBenutzername und Kennwort zu erken-nen.

Beim ersten Test wird lediglich einAdapter in den Server eingebaut. Ohnedie Verschiebung eines Teils desTCP/IP-Stacks in die Netzwerkkarteändert sich weder an der Leistung nochan der CPU-Last etwas. Die Aktivie-rung der Hardware-Funktionen redu-ziert die CPU-Last dann deutlich von 27auf 19 Prozent. Im zweiten Durchlaufwird die Karte auch in den Client einge-baut. Dort kann sie die CPU-Last von100 Prozent aber nicht verringern.

Anschließend betrachten wir die Da-tenverschlüsselung. Nach der aufwän-

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Die Etherlink 3CR990-TX-95 ist mit einem integrierten 3XP-Prozessorund 56-Bit-Verschlüsselung ausgestattet

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digen Einrichtung unter Windows 2000können die Testrechner ausschließlichverschlüsselt Daten austauschen, undzwar zunächst ohne Unterstützungdurch die Netzwerkkarten. Besondersdie Verschlüsselung der Daten auf Ser-ver-Seite kostet Rechenzeit. Die CPU-Last steigt von 27 auf 55 Prozent,während die Übertragung der Datenstatt zuvor eine Minute jetzt 4,50 Minu-ten dauert. Die Prozessorbelastung desClients sinkt hingegen, da die Ent-schlüsselung der Daten nicht so re-chenintensiv ist und der Server die Da-ten deutlich langsamer sendet. Die Ak-tivierung der Hardware-Unterstützungmit dem Crypto-Chip beschleunigt denServer deutlich. Er überträgt die Datennun in 1,13 Minuten und belastet seine

CPU nur noch zu 44Prozent. Durch denschnelleren Daten-strom muss aller-dings der Clientmehr Arbeit leisten,sodass er seine CPUzu 92 Prozent ausla-stet. Die Kontrollemit dem drittenSystem ergibt, dassdie Verschlüsse-lung korrekt arbei-tet. Statt Benutzer-namen und Kenn-wort im Klartextzeigt der Protokoll-Analyzer nun nurnoch kryptischeDaten an, verpacktin EPS (IP Encap-sulating SecurityPayload)-Pakete.

Auf technischemNiveau kann die Netzwerkkarte damitüberzeugen. Leider gilt das nicht für die

Bedienung. Die Optionen im Dialog-fenster werden nicht korrekt angezeigt,sodass der Administrator nicht immersehen kann, was er auswählt. Alternativ

lässt sich die englische Software-Ver-sion installieren, die immerhin lesbareOptionen darstellt, die aber wenig aus-sagekräftig sind. So muss sich der Ad-ministrator für eine hexadezimal darge-stellte Zahl von 0 bis F entscheiden. Oh-ne die ausschließlich englischsprachigeDokumentation ist man hilflos.

Angenehm fällt auf, dass die Karteweder für die Verarbeitung des TCP/IP-Stacks noch für die Datenverschlüsse-lung paarweise eingesetzt werden muss.So ist es beispielsweise denkbar, ledig-lich die Windows-2000-Server auszu-statten, während der AdministratorWorkstations eine höhere CPU-Last zu-mutet.

FAZIT Die neue 3Com-Netzwerkkartesenkt die CPU-Last spürbar, sodass siefür Datei-, Web- und FTP-Server unterWindows 2000 eine gute Wahl darstellt.Für Windows-2000-Rechner, die Datenim lokalen Netzwerk verschlüsselt aus-tauschen, gibt es derzeit wohl kaum ei-ne Alternative. 3Com sollte aber die Be-

nutzeroberfläche verbessern und einedeutsche Version des Handbuchs aufdie CD packen. Der Netzwerkkarte lie-gen Treiber für Windows NT 4.0, 95und 98 sowie Novell Netware bei, dochdiese Systeme nutzen die Fähigkeitendes 3Com-Adapters nicht aus. Die3CR990-TX-95 kostet zirka 326 Mark.

(Andreas Roeschies/mw)

Wenig aussagekräftig sind die Bezeichnungen der Optionen für dasVerlagern der Systemlast auf die Netzwerkkarte in der englischen Ober-fläche

Bei der FTP-Echtheitsbestätigung werden Kennwörter unverschlüsselt übertragen undkönnen mit einem “Paketschnüffler” abgehört werden

Die verschlüsselte Datenübertragung verhindert, dass Kennwörter abgehört werdenkönnen

Weitere Informationen:3ComTel.: 0180/56715-30Web: www.3Com.com

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KONSOLENUMSCHALTER IM TEST

Flexibel dankKaskadierungProfessionelle Konsolenumschalter helfen dem Administrator, im

Server-Raum Platz zu sparen. Damit aber der Betrieb der einzelnen Ser-

ver nicht gestört wird, müssen an das Umschalten strenge Forderungen

gestellt werden, die nur mehr von elektronischen Umschaltern zu reali-

sieren sind. Damit lassen sich selbst Videobandbreiten bis zu 200 MHz

mit einem “Umschalter” auf bis zu 32 Kanälen bewältigen.

Sind mehrere Server auf engsten Raumzu betreiben, kommen bei der Lösung

des Platzproblems die Konsolenumschal-ter ins Spiel. Sie erlauben den Betrieb einerVielzahl von Servern über eine Kombina-tion aus Monitor, Tastatur und Maus. Da-bei drängt eine Vielzahl von Geräten aufden Markt, wobei im Profibereich die Vor-gaben einfach zu benennen sind: Das Um-schalten der einzelnen Systeme muss aufelektronischem Wege stattfinden, sodassder Server keine Unterbrechung bemerkt.Zudem werden an die Emulation von Maus

und Tastatur an den “nicht beschalteten”Ports die entsprechenden Anforderungengestellt.

Eine weitere Eigenschaft, die diese Pro-duktgattung auszeichnen sollte, ist dieKaskadierbarkeit und somit die Skalierbar-keit der Lösung. In den großen Rechen-zentren stehen die Administratoren oft vorder Aufgabe, mehrere hundert, wenn nichtsogar tausende von Servern betreiben zumüssen.

Für dieses Anforderungsprofil führt dasHaus Polycon das “Console Switching und

Management System” im Programm. Esbietet eine Emulation von Tastatur- undMaussteuerung für jeden Kanal und er-laubt somit Kalt- oder Warmstarts der an-geschlossenen Rechner. Dieses System be-steht aus mehreren Komponenten. Dabeispielen die beiden Hub-Versionen, der Po-lycon/S und der Polycon/XS die zentraleRolle. Der Polycon/S ist in der Lage, bis zu1024 Rechner im kaskadierten Modusüber eine Konsole zu bedienen. Dagegenübernimmt der Polycon/XS die Rolle einerMatrixeinheit, die eine Bedienung mehre-rer CPUs über verschiedene Konsolen er-laubt.

Als zusätzliche Komponente dieser Pro-duktfamilie hat Polycon noch den Poly-con/RC vorgesehen, der eine “Fernbedie-nung” der Hauptkomponenten erlaubt. Vorallem, wenn sich der Arbeitsplatz desNetzwerkadministrators weit entfernt vonden Servern befindet, spielt diese Art derSteuerung ihre Vorteile aus.

Für einen Dauertest stand eine Poly-con/S-Einheit und die Fernsteuerung Poly-con/RC zur Verfügung. Der Polycon/S-Switch ist in Ausführungen mit 4, 8, 12, 16,24 oder 32 Ports erhältlich. Die getesteteVersion des Switches besaß acht Ports fürdas Anschließen von Servern. Als Gehäu-sevarianten steht einem die Wahl offen

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Bis zu 96 Server wurden in dieser Konfiguration auf drei Konsolen zusammengeführt (siehe Kasten Seite 42)

3 x 16 Rechner

3 x 16 Rechner

Polycon/XS

Polycon/XS

PC mit

Polycon/BS

Polycon/S

Polycon/S

Polycon/RC+

PolyCon/RC+Polycon/RC+

Polycon/S

Server-Raum 1

Polycon/LC-02

Polycon/LC-02

Polycon/LC-02Polycon/LC-02

Polycon/LC-02

9x

Polycon/LC-02

Polycon/LC-02

Server-Raum 2

Arbeitsplatz 1

Arbeitsplatz 2Arbeitsplatz 3

ca. 40 Meter

ca. 40 Meter

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zwischen einem 19-Zoll-Rack-konformen(wie das Testgerät) oder einem Desktop-Gehäuse.

An den Switch lassen sich PC-basieren-de Systeme anschließen, doch stehen auchfür die Sun-, SGI- oder Apple-basierendenServer entsprechende Konsolenadapter be-reit. Der Anschluss der PC-basierendenSysteme ermöglicht ein spezielles, ge-schirmtes 24-poliges Kabel in Kombina-tion mit einem jeweiligen Adapterkabel.Diese Adapter erledigen die Umsetzungdes 24-poligen Kabels auf VGA-, Maus-und Tastaturanschlüsse. Im PC-Bereich istzwischen DIN- und PS/2-konformenSteckern zu unterscheiden. Damit lassensich auch so ziemlich alle üblichenSteckerkombinationen auf der Server-Sei-te abdecken, vor allem, wenn man noch diegängigen Umstecker für die Tastatur- undCOM-Anschlüsse verwendet.

Probleme für die Datenübertragung han-delt man sich mit diesen Umsteckern nichtein, denn die kritischen Signale liegennicht auf den Tastatur- oder Mausleitun-gen. Das Videosignal verdient hier weitausmehr Aufmerksamkeit. Hier zeigt sich imTest ein “verkabelungstypisches Pro-blem”: Hochwertige Kabel sind geschirmt– und machen daher doch einige Mühebeim Verlegen – sie sind einfach zu “stör-risch”. Die rein digitale Datenübertragungdes Videosignals – ausgelöst durch dieTFT-Displays und Grafikkarten mit reindigitalen Ausgängen ist zwar heute noch

Zukunftsmusik, doch wird sie auch diesesProblem beseitigen helfen.

Zur Verkabelung ist noch anzumerken,dass mit Hilfe von 24-poligen Verlänge-rungskabeln sich weitere Entfernungen –in den Stufen 1, 2, 3, 5, 8, 10, 20 und 30 m– mit der Kupfertechnik überbrücken las-sen. Weitere Distanzen der Signalübertra-

gung müssen allerdings über entsprechen-de Lichtwellenleiterumsetzer und Glasfa-serkabel geführt werden. An Grafikstan-dards beherrscht das Gerät VGA-Video-modi mit einer Auflösung von bis zu 1280mal 1024 Bildpunkten (bei 85 Hz Bildwie-derholrate; das entspricht einer Videoband-breite von zirka 200 MHz). Diese maxima-le Bildwiederholraten konnten allerdingsim Testumfeld nicht überprüft werden. DieEinstellungen der verschiedenen PC-ba-sierten Server-Systeme lagen im Test allebei 1024 mal 768 Bildpunkten (mit Wie-derholraten zwischen 85 und 100 Hz – jenach verwendeter Grafikkarte).

Der Testaufbau blieb aus Hardware-Sicht für eine Dauer von etwa sechs Mona-ten konstant. Neben Linux-Systemen (mitRedhat 6.0 und später 6.1 sowie mit Suse6.2 und später 6.3) und Windows NT 4.0Server wurde vor allem der Betrieb an denverschiedenen Release Candidates vonWindows 2000 Server (RC1 bis RC3) undder endgültigen Version getestet. In derSchlussphase arbeiteten sogar acht Server-Systeme an dem Switch. Dabei gab dasSystem bei den geschilderten Einstellungenkeinen Grund zu klagen. Allein bei derWahl der acht Steckplätze und der zu-gehörigen Nummerierung sollte der An-wender vorsichtig sein. Er wähnt sich aufSystem XYZ und befindet sich tatschlichauf dem System ABC; dazu ein Tipp: Un-bedingt den jeweiligen Server entspre-chend beschriften: Name, IP-Adresse unddie Anschlussnummer, die er am Polycon/Szugeteilt bekommt.

Das Umschalten von einem System zuanderen ist beim auf mehrere Arten mög-lich. Ausser mit der “Fernbedienung” gibtes im Bedienfeld des Switches die Tasten-

felder für “nächster Kanal” und “vorherigerKanal”. Damit lassen sich in der Regel alleWünsche abdecken. Andere “Spielarten”sind Scan- und Skip-Funktionen oder auchein spezielles Funktionsmenü, die sich überentsprechende Tasten aktivieren lassen.Speziell das Überspringen von Kanälenmit nicht aktiven Anschlüssen hat im Testsehr gut gefallen.

(Rainer Huttenloher)

Mit der Fernsteuereinheit ist eine “Fernbedienung” der Hauptkomponenten machbar

96 Server auf drei Konsolen

Die Aufgabenstellung für das Rechenzentrum der Gesellschaft für Datenverarbeitung undRechnungswesen (GDR) in Bielefeld lautete, 96 Rechner so auf drei Konsolen zu schalten,dass jeder Arbeitsplatz auf jeden Computer Zugriff hat. Dabei sind die Server in zwei getrenn-ten Räumen untergebracht, die rund 40 Meter voneinander entfernt liegen. Auch die Distanzzum Administrationsraum beträgt etwa 40 Meter. Zunächst galt es, die Rechner durch sechsSwitching-Hubs (Polycon/XS-16/04) zu 16er-Gruppen zusammenzufassen. Jeder der Hubs be-kam zu Administrationszwecken zudem eine lokale Konsole. Darauf folgt die Kaskadierungvon sechs XS-Hubs mit drei Polycon/S, wobei im Server-Raum 1 eine und im Server-Raum 2zwei Hubs platziert wurden.

Auch hier wurde ein lokaler Arbeitsplatz und ein “Bus-Server-PC” mit der Polycon/SM-Software eingerichtet. Alle Hubs waren als 19-Zoll-Geräte in die Racks des Rechenzentrums zuintegrieren. Zur Überbrückung der Distanzen zwischen den Räumen fanden zwölf Polycon/LC-02 Fernverbinder Verwendung. So wurden die bestehenden Kategorie-5-Leitungen zwischenden Räumen genutzt. Die Administrationsplätze selbst sind durch einen Remote-Controller mitden Switching-Hubs verbunden.

(Dirk Föste/rhh)

Info:PolyconTel.: 05204 91340Web: www.polycon.com

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Videokonferenz-Erweiterung für PC

Bei der “Max i.c. Live”-Kar-te handelt es sich um eine Pla-tine, die Desktop-PCs mit dernötigen Leistung für Video-conferencing erweitert. Kern-technologie ist der Internet-Media-Prozessor, der alle Vi-deooperationen getrennt vonder CPU des Rechners steuert.Das Resultat sind Echtzeit-Vi-deokonferenzen mit bis zu 30Bilder/s, gemeinsame multi-mediale Dokumentenbearbei-tung über das Intra- oder Inter-net und eine Hardware-ge-stützte DVD-Wiedergabe mitAC-3-Dolby-Surround. DieBeschleunigerkarte richtet sichbei einem Preis von 499 Dollaran private wie gewerbliche An-wender. (rhh)

Info:Max Internet Communications

Tel. 069/6976780www. maxic.com

Printserver für Ether-net und Token Ring

Zur CeBIT 2000 präsentierteKyocera eine Palette von vierPrintservern für Druckverbin-dungen in Fast-Ethernet-,Ethernet- und Token-Ring-Ar-chitekturen. Sie eignen sich für

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unterschiedliche Netzwerk-topologien wie Twisted Pairoder auch für glasfaserbasierteAnbindung von Druckern. DerHighspeed-Printserver “SB-110” ist für alle neuen Netz-werkdruckermodelle von Kyo-cera ab sofort verfügbar. DasHerzstück dieser Printserver-Generation bildet der integrier-te Hochleistungschip S5-ASIC. Eingesetzt in den neuenECO-Laserdruckern FS-1200,FS-1750 oder FS-3750 eröff-net die Schnittstelle Anwen-dern um bis zu 500 Prozentverbesserte interne Datenüber-tragungsraten. Weitere High-lights des SB-110 sind seineMultiprotokollfähigkeit fürden Einsatz in heterogenenNetzwerkumgebungen, ein er-weitertes Protokollspektrum.

Die von Kyocera entwickel-te Druckmanagement-Soft-ware “Kyocera Print Monitor”(KPM) gibt detailliert Aus-kunft über alle im Netzwerkaktiven Drucker. Dies umfasstFunktionen wie zentrale Inven-tarisierung und kostengünstigeVerwaltung sowie Meldungenzu Wartung und Fehlerbehe-bung für alle installierten SN-MP-fähigen Drucker. Dabei

lassen sich die Drucker und de-ren Konfigurationen mit ver-schiedenen Steuermöglichkei-ten zentral beeinflussen. DerKPM ist auf der aktuellen Trei-ber-CD enthalten, die unter derE-Mail [email protected] angefor-dert werden kann. (rhh)

Info:Kyocera Electronics Europe

Tel. 02159 / 918310www.drucker.kyocera.de

Auf dem Weg zum Mainframe

Mit den drei Unix-ServernM800, M1000 und M2000 derGP7000F-Familie sorgt Fujit-su Siemens Computers für ei-nen Leistungsschub. Der neueRISC-Prozessor “Fujitsu-SPARC64 GP” mit einer Takt-rate von 330 MHz ist die Basisfür die auf der CeBIT gezeig-ten 16-, 32- und 64-Wege-Ser-ver. Das 16-Way-SystemM800 GP7000F basiert auf biszu 16 SPARC64-GP-Prozes-soren mit 330 MHz und verfügtüber einen Arbeitsspeicher vonbis zu 32 GByte. Das 32-Way-System M1000 GP7000F istmit bis zu 32 SPARC64-GP-Prozessoren von 330 MHz aus-gestattet, jeder mit einem Se-kundär-Cache von 8 MByte,und verfügt über ein Speicher-subsystem von bis zu 32GByte. Das System unter-stützt acht Partitionen, hatbis zu 48 PCI-Steckplätzeund ist mit dem Crossbar-Switching-Ansatz des Unter-nehmens ausgestattet, das ei-ne maximale Skalierbarkeitund Ausnutzung der Sys-temressourcen gewährleistensoll. (rhh)

Info:Fujitsu Siemens Computers,

DeutschlandTel. 06172/1886130

www.fujitsu-siemens.com

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ENDGERÄTE

Endgeräte: 44 Server, Workstations, NCs, Laptops,PDAs, Drucker, Printserver, ScannerMesstechnik: 45 Kabeltester, Protokoll-Analyzer,ISDN-ATM-TesterAktive Komponenten: 46 Bridges, Router, Hubs,Switches, Gateways, NICs, WLANsInternet/Intranet: 48 Server und Clients für Internet-basierte Dienste, Web-Server, Browser, E-Commerce, E-Business, Shop-Lösungen, HTML/XML-EditorenManagement: 49 NOS, System- und Netzwerkmana-gement, DBMS, Remote-Control-Software, Dokumen-tenmanagement, CRMSchutz/Sicherheit: 50 Firewalls, Virenschutz, Krypto-Produkte, Authentisierungssysteme, PKI-Lösungen, USVs, RedundanzlösungenMessaging: 52 E-Mail, X.400, Faxlösungen,Verzeich-nisdienste, Unified Messaging, EDIVerkabelung: 53 Kabel-(systeme), Stecker, Dosen,Schränke, Mediakonverter, Monitorzusammenschalter,Mobilar für Server-RäumeSpeichersysteme: 54 RAID, Backup-Hardware/Soft-ware, Speichersubsysteme, Festplatten, optischeSpeicher, SANsHost-Anbindung: 55 Terminalemulationen, Web-to-Host

INH

ALT

CEB

IT-N

EWS

Mit dem Kyocera-Print-Monitor (KPM) sind professionelle Anwenderüber alle Netzwerkdrucker und deren Aktivitäten im Bilde.

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Modularer Netzwerktester

Das NXT-Test-Tablet vonDatacom Textron basiert aufWindows CE und verfügt übereinen PCMCIA-II-Slot fürTestmodule sowie Anwendun-gen wie E-Mail, Internet Explo-rer und Pocket Word. Das Mo-dul XA.C.T. eignet sich für dieZertifizierung von Kategorie-6-Verkabelungen bis 350 MHzsowie Glasfasernetze und ent-spricht dem TIA-Level-III. Zu-dem misst es bei Multimode-Fasern simultan in beiden Rich-tungen die Dämpfung bei 850und 1300 nm Wellenlänge, er-rechnet daraus automatisch dasDämpfungsbudget und ver-gleicht diesen Wert mit denGrenzwerten der jeweiligen

Standards. Das zweite ModulXamine eignet sich für die Feh-lersuche in Ethernet- und Fast-Ethernet-Netzen. Es findet biszum nächsten Hub Verdrah-tungsfehler, kann Fehler ortenund führt Hub- und NIC-Pulse-Tests durch. Der Anwenderkann damit die Konfigurations-daten sammeln und die TCP/IP-Protokolle analysieren. Zu-dem hat er die Möglichkeit, da-mit die Auslastung und Fehler-raten zu ermitteln. Das NXT-Test-Tablet hat einen amerika-nischem Listenpreis von rund2300 Dollar, das XA.C.T.-Mo-dul kostet 6600 Dollar und Xa-mine rund 1500 Dollar. (db)

Info:Datacom Textron

Tel.: 001/425/355-0590Web: http://www.datacom.

textron.com

Vielseitiges Mini-OTDR

Für die Installation vonGlasfasernetzen entwickelteder kanadische Hersteller Exfo das modular aufge-baute Mini-OTDR (OpticalTime Domain Reflectometer)FTB100. Das Gerät basiert aufWindows CE, wiegt etwasüber drei Kilogramm und istspritzwasserfest. Der Installa-teur bedient es über einenTouchscreen. Im Automodusdefiniert das Gerät automa-tisch alle Parameter für dieMessung, und im Experten-modus kann der AnwenderMessparameter manipulieren.Diese lassen sich im Vorla-genmodus abspeichern undspäter wiederverwenden. Eine

Referenzmessung mit einerAuflösung von 52.000 Daten-punkten soll etwa 30 Sekun-den benötigen. Es gibt für dasGerät 25 verschiedene Modu-le für Single- und Multimode-Fasern. Das PCMCIA-Flash-Memory bietet Speicherplatzfür 160 MByte oder 6000 auf-genommene Traces. Zudemkann der integrierte Laserauch als Quelle für Lasttestsoder Dämpfungsmessungengenutzt werden. Der FTB100hat mit Ethernet- oder Fast-Ethernet-Adapter einen ame-rikanischen Listenpreis vonrund 10.000 Dollar und istüber den deutschen Distribu-tor Macrotron erhältlich. (db)

Info:Macrotron

Tel.: 089/45111-283Web: http://www.exfo.com

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MESSTECHNIK

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S2- oder 4-PortAnschlussbox mit USB

Communi-Ports (ehemalsBressner Technology) bieteteine RS-232C-Anschlussboxmit USB-Schnittstelle. Damitlassen sich Peripheriegeräte

wie Scanner, Barcode-Leseroder Messinstrumente direktmit dem USB-Anschluss einesRechners verbinden. DasDesktop-Gehäuse wird wahl-weise mit zwei (DSU-100)oder vier (QSU-100) RS323C-Ports auf Basis von 16550-UARTS mit 16 Byte FIFO an-geboten. Die Anschlüsse wur-den als DB-9-Stecker ausge-führt, und pro Port sind Daten-raten bis zu 460,8 KBaud mög-lich. Über die Hot-Plug-and-Play-Funktion werden dieSchnittstellen nach Anschlussder Windows-98-kompatiblenBox am USB sofort identifi-ziert und als Standard-COM-Ports konfiguriert. Die Span-nungsversorgung erfolgt dabeiüber das Buskabel. Optional istdie Box auch als RS422/ 485-Variante erhältlich. Der Preisder DSU-100 liegt bei zirka415 Mark, die QSU-100 kostet827 Mark. (gg)

Info:Communi-Ports

Tel.: 08142/472840Web: www.communiports.de

Switch fürWorkgroups

Über 24 Ports für 10/100-MBit-Ethernet-Switchingverfügt der Smart-StackELS100-S24TX2M. Zusätz-lich bietet er Uplink-Slots

sowie ein Feature-Set. DieLösung lässt sich sowohl ge-stapelt als auch stand-aloneeinsetzen. Damit erhaltenUnternehmen die Möglich-keit, Full-Function-Swit-ching innerhalb von Work-groups oder Etagenverteiler-Umgebungen einzusetzen.Optional integriert das Gerätzwei Slots für modulareUplinks und/oder stackableErweiterungsmodule. Damitlassen sich beispielsweiseHigh-Speed-Uplink-Tech-nologien wie GBit-Etherneteinbinden oder auch mehrereSwitches stapeln. Zur weite-ren Ausrüstung gehören: IG-MP Snooping, SNMP undWeb-basiertes Management,Support für 802.1Q VLANS,802.1p Priority Queuing,8000 MAC-Adress-Tableund Redundante Netzteile.Der Preisrahmen beginnt beizirka 5400 Mark. (gg)

Info:Cabletron SystemsTel.: 06103/9910

Web: www.cabletron.com/products/items/ELS100-S24TX2M/

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Unmanaged GBit-Ethernet

Die Unmanaged GBit-Ethernet-Switches der ReiheAT-GS900 stellen einenBackbone-Anschluss fürHigh-Speed-Workgroups mithohem Bandbreitenbedarfzur Verfügung. Die Produkt-familie basiert auf integrierterASIC-Technologie, die Wire-Speed Paket-Switching er-möglicht. Jeder Switch derFamilie unterstützt Halb- undVollduplex-Betrieb, Auto-Negotiation gemäß IEEE802.3u und bis zu 12K MAC-Adressen. Im Vollduplex-Modus kommt jeder GBit-Ethernet-Port auf eine Band-breite von bis zu 2 GBit/s.Der AT-GS903 verfügt überdrei 1000Base-SX-Ports so-wie einen zusätzlichen10/100-TX-Port, der dem An-schluss an gemeinsam ge-

nutzte Peripheriegeräte dient.Der AT-GS904 ist im Gegen-satz dazu rein in GBit-Ether-net-Technik aufgebaut undbesitzt vier 1000Base-SX-Ports. Die Preise betragen3838 Mark für den AT-GS903 und 4174 Mark fürden AT-GS904. (gg)

Info:Allied Telesyn International

Tel.: 030/4359000Web: www.alliedtelesyn.co.uk

StapelbaresSwitching-System

Die Cajun P330-Produktfa-milie arbeitet mit der 8- GBit/s-Octaplane-Stapelarchitektur,bei der sich bis zu zehn Einhei-ten wie ein logischer Switchverhalten und unter einer IP-Adresse verwaltet werden. EinP330 kann mit einer Einheit240 bis 640 10/100 MBit/s RJ-45-Ports skalieren. Darüberhinaus enthält der SwitchEZ2Route, eine sich selbstkonfigurierende IOP-Routing-Technologie, die laut Angabendes Herstellers das Einrichtenvon Multilayer-Hochleistungs-netzen erleichtert. Zusätzlichunterstützt der P330 Policy-ba-sierte Quality of Service undermöglicht damit eine zuver-lässige Übertragung von Spra-che, Video und E-Commerce-Anwendungen. Die Cajun-P330-Familie besteht aus vier

Basismodellen, die eine10/100-MBit/s-Ethernet-Ver-bindung mit entweder 24 oder48 Ports bieten. Dazu kommennoch optional Ethernet-, Fast-Ethernet- und ATM-Erweite-rungsmodule. Ein P330-Mo-dell mit integrierter Stromver-sorgung, das den Bellcore Net-work Building Standards(NEBS) entspricht, wird fürAnwendungen mit wechseln-

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AKTIVE KOMPONENTEN

Der 2-Port-RS232C-USB-Adapter DSU-100

Unmanaged GBit-Ethernet-Switch AT-GS904SX

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den Bedürfnissen verfügbarsein. Der Preis beginnt bei2995 Dollar. (gg)

Info:Lucent TechnologiesTel.: 0800/3603000Web: www.lucent.de

SDH-Multiplexer im Miniformat

Der R-STM-1 basiert aufSDH-Übertragungs-Cores(Synchronous Digital Hierar-chy) für den Local Loop. Er lässt sich in Zugangsknoten alsTerminal-Multiplexer oder alsAdd-and-Drop-Multiplexer(ADM) implementieren. Damitermöglicht die Lösung eine Er-weiterung des Local Loop auf100 Kilometer und stellt gleich-zeitig eine Übertragungs-schicht bereit, die mit regiona-len und nationalen Netzenkompatibel ist. Der Multiplexerunterstützt Zugangssystemewie Remote Subscriber Units,Digital Line Carriers, PassiveOptical Networks, DigitalCross Connects und Service-Multiplexer. Darüber hinaus istdas Produkt kompatibel mit 34MBit/s- und 45 MBit/s-PDH-Signalen, SDH-Mikrowellen-Relais sowie der vorhandenenSDH-Infrastruktur. Der Preisbeginnt bei 7000 Dollar. (gg)

Info:RAD Data Communications

Tel.: 069/9500220Web: www.rad-data.de

Core-Router

Mit den Net-Iron-Routern400/800 wendet sich der Her-steller vor allem an Web-Hos-ting-Anbieter und Internet-Ser-vice-Provider (ISPs). Die bei-den Net-Iron-Modelle NI800

(acht Slots) und NI400 (vier Slots) sind modular aufge-baut und bringen eine Swit-ching-Kapazität von maximal256 GBit/s mit. Dabei sollen siezuverlässig bis zu 90 MillionenPakete pro Sekunde verarbei-ten. Die Lösungen unterstützenNetzwerktechnologien von10/100/1000 MBit/s-Ethernet

bis STM-16/OC-48c mit Ska-lierbarkeit auf STM-64/OC-192c und 10 GBit-Ethernet.Switch-Module, Management-module und Netzteile sind zwi-schen beiden Gehäusemodel-len austauschbar. Beide Routerverfügen darüber hinaus übererweitertes Flash-Memory,zwei PCMCIA-Typ-II-Steck-

plätze, Funktionen für “Out-of-Band”-Netzwerkmanagementsowie einen Management- undRouting-Prozessor. Der Lis-tenpreis für einen Net-Iron 400mit vier Slots beginnt bei33.595 Dollar. (gg)

Info:Foundry Networks

Tel.: 06081/686343Web: www.foundrynet.com/

products.html

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AKTIVE KOMPONENTEN

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WAP-Übersetzer für Web-Seiten

Der zur CeBIT vorgestellteWebsphere Transcoding Pu-blisher von IBM übersetztWeb-Seiten einschließlich derdort enthaltenen Grafiken undBilder in Formate für mobileEndgeräte. Dadurch könnenUnternehmen bestehende An-wendungen zukünftig auchmobil nutzen, ohne diese an-passen zu müssen. Zudemübersetzt das Programm auchHost- und XML-basierendeDaten. Die Software arbeitetentweder als Proxy oder Web-sphere-Application-Server-Servlet. Transcoder werdenzudem als Java-Beans ausge-liefert, die bei der Erstellungvon neuen Web-Anwendun-gen eingesetzt werden kön-nen. In der Standardkonfigu-ration ermöglicht der Trans-coding-Publisher die Anpas-sung von HTML-Seiten undXML-Dokumenten für Win-dows-CE-Geräte, den 3Com-Palm-Pilot und traditionelleWeb-Browser. Die Software

läuft unter Windows 2000,NT, AIX, Solaris und Linux.Die Lizenzierung erfolgt nachder Zahl der Prozessoren desServers und kostet pro CPUrund 37.000 Mark. (gh)

Info:IBM

Tel.: 01803/313233Web: www.ibm.com/software/

webservers/transcodingE-Mail: [email protected]

Kostenlose Content-Management-Software

Pünktlich zur CeBIT stellteMindfact Interaktive Medienihr Content-Management-Sys-tem Opencms 4.0 als OpenSource-Software zum kosten-losen Download unter derAdresse http://www.open-cms.com bereit. Opencms er-möglicht Unternehmen diekomplette Verwaltung ihrerWebsite ohne spezielleHTML-Kenntnisse. Die Soft-ware ist vollständig in Javageschrieben und arbeitet aufjeder Plattform, für die eineJava Virtual Machine (JVM)

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verfügbar ist. Die Referenz-implementation von Opencmsläuft unter Red Hat Linux 6.1mit dem Apache-Web-Server,der Servlet Runtime EngineJserv, der Datenbank Mysqlund dem XML-Parser Xerces.Da diese Komponenten eben-falls frei verfügbar sind, kön-nen Unternehmen ohne Li-zenzgebühren mit dieserKombination eine komplettverwaltete Website aufsetzen.Wer lieber auf kommerzielleSoftware setzt, kann Open-cms auch unter Windows NTmit dem Internet-Information-Server und einer beliebigenDatenbank wie beispielsweiseOracle betreiben, für die einJDBC-Treiber verfügbar ist.Die ersten drei Versionen vonOpencms verkaufte Mindfactals kommerzielle Software.Jetzt konzentriert sich das Un-ternehmen auf Beratungs-dienstleistungen rund umOpencms. (gh)

Info:Mindfact

Tel.: 02234/699-0Web: www.mindfact.com

E-Mail: [email protected]

Plattform fürdot.com-Anbieter

Die neue Version 5.0 desStoryserver von Vignette er-möglicht Großunternehmenund Internet-Firmen den Auf-bau einer stabilen, sicheren undskalierbaren E-Business-Platt-form. Die neue Version zeich-net sich laut Vignette durch ei-ne Erhöhung des Durchsatzesund der Skalierbarkeit von 30bis 150 Prozent aus. Zudemsoll das Design jetzt auchSchutz vor internen und exter-nen Hacker-Angriffen bieten.Der Hersteller erweiterte zu-dem die “Personalization Ser-vices” um den neuen “Recom-mendation Agent”. Mit Hilfedes Agenten lernen Web-An-wendungen die Interessen derBenutzer kennen und könnendie präsentierten Inhalte auto-matisch an die Bedürfnisse derBesucher anpassen. (gh)

Info:Vignette

Tel.: 0044 1628/772100Web: www.vignette.com/CDA/Site/0,2097, 1-1-10-1115-677

1113,FF.htmlE-Mail: [email protected]

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INTERNET/INTRANET

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MANAGEMENT

Verkabelungsmana-gement in Echtzeit

Das Verkabelungsmanage-mentsystem Patchview forthe Enterprise von RIT Tech-nologies ist jetzt in der Ver-sion 2.0 verfügbar. Neu inder aktuellen Version sindnach Angaben des israeli-schen Herstellers das Web-und das so genannte P-LET-Interface (P-LET: ProactiveLAN Equipment Typology).Die Lösung integriert Funk-tionen für Asset-Trackingsowie zur Verwaltung undDokumentation von Unter-nehmensnetzen. Patchviewfor the Enterprise 2.0 auto-matisiert dabei Fehlersuch-,Wartungs- und Dokumenta-tionsvorgänge im Netz. Fer-ner soll das System Echtzeit-Netzeinsichten von den phy-sikalischen Anschlusskom-ponenten (Kabel, Dosen,Schränke und Patch-Panels)über die Netzwerkressourcen(PCs, Drucker, Switches undRouter) bis hin zu arbeists-platzspezifischen Informa-tionen (Betriebssystem,MAC-, IP-Adressen und Ser-vicetyp) bieten. Über dasWeb-Interface lassen sichaus der Ferne mit unter-

schiedlichen ZugriffsrechtenAnsichten und Reports ausder zentralen IT-Datenbankabrufen. (pf)

Info:RIT Technologies

Tel.: 0201/79 87 01 85Web: www.rittech.com

Unix-Netze automa-tisch dokumentieren

Die Software Digger vonMaxpert dokumentiert auto-matisch die Konfigurations-daten von Unix-Hosts undvon zugehörigen eigenstän-digen Peripheriegeräten imNetz. Dazu zählen Informa-tionen über die installiertenRechner, die Betriebssys-temparameter bis hin zu logi-schen Platteneinteilungenund die Auslastung der Res-sourcen im Netz. Auch An-wendungen wie die Daten-banklösung Oracle 7.4 und 8und Omniback II 3.0(Backup-Managementlö-sung unter HP Openview)lassen sich mit der Softwareautomatisch dokumentieren.Der Administrator bedientDigger über einen zentralenWeb-Server. Dieser Server er-hält die Daten von verteilten

Software-Agenten auf denzu dokumentierenden Syste-men. Daraufhin aktualisiertund archiviert er automatischdie zugehörigen Datensätze.Dabei fasst er zum BeispielKonfigurationsdaten vonSubsystemen zusammen.Der Web-Server läuft auf HP9000 unter HP/UX 10.x oder11.x oder auf einer PC-Workstation unter Redhat-Linux 6.x mit Glibc-Version2 und Kernel 2.2 sowie unterPerl 5.004. Der Browser desAnwenders sollte HTML 4.0und Javascript 1.2 unterstüt-zen.

Die Software dokumen-tiert automatisch in be-stimmten Zeitintervallenoder auf Knopfdruck. Da dieSoftware die einzelnen Kon-figurationsversionen abspei-chert, kann der Anwenderdie Historie der verschiede-nen Konfigurationen bei ei-nem Host nachvollziehen.Die jährliche Lizenzgebührfür den Digger-Server liegtbei 12.000 Mark; die Digger-Agenten kosten jeweils 3000Mark jährlich. (db)

Info:Maxpert

Tel.: 069/50065-0Web: http://www.maxpert.de

E-Mail: [email protected]

Netzwerkmanagementin IP-Netzen

Die Netzwerkmanagement-Software Managewise vonNovell unterstützt in der neu-en Version 2.7 reines IP. Da-mit entfällt insbesondere diebisherige Notwendigkeit fürden Netware-IPX-Kompatibi-litätsmodus. Nach Angabendes Herstellers eignet sichManagewise 2.7 zur zentralenVerwaltung von IP-Netz-werken und heterogenen NT-und Netware-Umgebungen.Erweitert wurde der Liefer-umfang der neuen Version:Sie enthält jetzt alle Agentenfür das Management von Net-ware- und NT-Netzen sowieMcafee Virusscan und Net-shield. Zu den zentralen Funk-tionalitäten von Managewise2.7, das auch Novell NDS Edi-rectory unterstützt, zählen dieBereiche Network-Protection-,Performance- sowie RemoteManagement. Managewise 2.7ist zu einem Lizenzpreis von75 Dollar pro Knoten erhält-lich, Upgrades für die Vorgän-gerversionen werden ebenfallsangeboten. (pf)

Info:Novell

Tel.: 0211/5631-0Web: www.novell.com/managewise

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Kontrollierter Hacker-Angriff

Netrecon 3.0 von Axent istein Security-Scanning-Tool,das Sicherheitslücken imNetzwerk erkennt, analysiertund dem Administrator mel-det. Die Software geht beiihren Einbruchsversuchenwie ein echtes “Tiger Team”vor, das gleichzeitig mehrereHacker-Methoden einsetzt,um in ein Netzwerk einzu-dringen. Um auf dem aktuel-len Stand der Schlupflöcherzu sein, kann der BenutzerUpdates über das Internetherunterladen. Netrecon un-terstützt TCP/IP, IPX sowieNetBEUI und erkennt auto-matisch alle im Netzwerkverfügbaren Ressourcen. Beieinem Angriff untersucht dieSoftware gängige Netzkom-ponenten wie Unix-, Win-dows- und Netware-Server,Windows-PCs, Midrange-Systeme, Router, Gateways,Web-Server, Firewalls undNameserver auf potentielleLücken. Besonderen Wertlegt der Hersteller auf dieReporting-Funktion seinerSoftware. So fertigt das Toolseine Berichte unter anderemin HTML, als Word- oderExcel-Dokument an. Scha-blonen ermöglichen Dienst-leistern die branchenspezifi-sche Anpassung der Reports.Da die Ergebnisse eines An-griffs in einer ODBC-Daten-bank gespeichert werden,kann der Administrator auchauf Reporting-Werkzeugevon Drittherstellern zurück-greifen. Die Preise für Netre-con beginnen bei 1995Dollar.

Info:Axent

Tel.: 089/995490Web: www.axent.com/Axent/Products/

E-Mail: [email protected]

Firewall unter embedded NT

Die von dem israelischenHersteller Netguard vorgestell-te Firewall Guardian Pro E-NTist eine Plug-and-Play-Fire-wall-Appliance unter embed-ded Windows NT. Das Ge-rät beinhaltet Netguards Guar-dian Firewall-Software, einenHacker-Schutz, Funktionenzum Bandbreitenmanagement,Network-Address-Translation(NAT) sowie eine Konsole zurÜberwachung des Datenver-kehrs in Echtzeit. Optional bie-tet der Hersteller eine VPN-Op-tion auf Basis von Ipsec an. DerGuardian Pro E-NT erlaubt dieIntegration von Antivirus-Ga-teway-Software und ermög-

licht das Content-Checking vonausgewählten FTP- und HTTP-Quellen. Updates der Firewall-Software sowie des Betriebssys-tems kann der Administrator re-mote vornehmen. Netguardvertreibt seine Produkte inDeutschland über PSP Net undCompu-Shack. Der GuardianPro E-NT ist ab Mitte des Jah-res verfügbar und wird rund4000 Mark kosten. (gh)

Info:Netguard/PSP NetTel.: 06430/2222

Web: www.netguard.com/GuardianProeNT.htmlE-Mail: [email protected]

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Sichere Anmeldungan den NDS

Novells Modular Authenti-cation Service (NMAS) solldie Sicherheit im Netzwerk er-höhen, indem die Softwareden Einsatz verschiedenerAuthentifizierungslösungenin die NDS (Novell DirectoryServices) integriert. Statt sichwie bisher mit einem Passwortbei den NDS anzumelden,können Benutzer nun stärkereAuthentifizierungsmechanis-men wie Smart Cards, physi-sche Tokens oder biometri-sche Merkmale nutzen.NMAS unterstützen unter an-derem Lösungen von Activ-card, RSA Security, KeywareTechnologies und Datakey.

Den “Erkennungsdienst” vonNovell gibt es in zwei Aus-führungen: Das NMAS-Star-ter-Pack ermöglicht die zen-trale Administration und un-terstützt eine Methode des An-wender-Login. Die EnterpriseEdition erlaubt das Hinterei-nanderschalten mehrerer Au-thentifizierungsmethoden, sodass sich Benutzer beispiels-weise zunächst über einenFingerabdruck und anschlie-ßend mit einer Smart Cardidentifizieren müssen. Zudemhat der Administrator die

Möglichkeit, verschiedeneAuthentifizierungsmechanis-men zu klassifizieren. Der Zu-griff auf NDS-Partitionenoder Volumes kann so von ei-ner bestimmten Authentifizie-rung abhängig gemacht wer-den. Das Starter-Pack ist kos-tenlos unter der Adressewww.novell.com/products/nmas erhältlich. Die EnterpriseEdition kostet für einen Serverund fünf Benutzer 995 Dollar.(gh)

Info:Novell

Tel.: 0211/5631-3131Web: www.novell.com/products/nmas

E-Mail: [email protected]

Desktop-Firewall für Windows

Biodata stellte auf der Ce-BIT ihre Desktop-FirewallSphinx für Windows 98, NTund 2000 vor. Die Softwarebasiert auf einem NDIS-Trei-ber, der unterhalb der Ebene 3des OSI-Modells arbeitet. Da-durch ist Sphinx in der Lage,alle Applikationen auf demPC vor Angriffen aus demNetzwerk und Internet zuschützen. Administratorenhaben die Möglichkeit, denDatenverkehr auf bestimmteProtokolle wie HTTP zu be-schränken. Die Software kannzudem Datenpakete der Pro-tokolle IP, IPX und NetBEUIfiltern und abfangen. In derStandardversion bietet SphinxSchutz vor IP-Spoofing.ICMP-Blocking verhindertdie Abfrage offener lokalerPorts. Der SYN-Flood-De-fender soll Denial-of-Service-Attacken durch Request-Bombardements verhindern.Optional kann der Anwenderseine Sphinx-Firewall mitVPN-Funktionalität versehen

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SCHUTZ/SICHERHEIT

Der Guardian Pro E-NT von Netguard ist eine Firewall-Komplettlösungfür kleine Firmen und Unternehmensfilialen

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und einen verschlüsseltenTunnel zu Biodatas FirewallBigfire Plus aufbauen. DieSoftware ist ab sofort für rund140 Mark pro Arbeitsplatz er-hältlich. (gh)

Info:Biodata

Tel.: 06454/9120-0Web: www.biodata.com/de/solutions/internet.de.chtml

Zugangskontrolle für Extranet-Portale

Domainguard Enterprise1.0 von Hewlett-Packard isteine Lösung für die Zugangs-kontrolle zu Extranet-Porta-len. Die Software ermöglichtdie zentrale Administrationvon rollenbasierenden Zugrif-fen und kontrollierten Einzel-anmeldungen für alle Web-Objekte auf mehreren Micro-soft-IIS/NT-Web-Servern.Domainguard stellt Entwick-lern eine COM-API zur Ver-fügung, über die sie die Funk-tionen für Zugangskontrolleund Anmeldung in neue undvorhandene Web-Applikatio-nen integrieren können. LautHersteller soll sich die Lö-sung innerhalb von drei Stun-den in die meisten Anwen-dungen implementieren undkonfigurieren lassen. DieSkalierbarkeit der Lösung ga-rantiert die Unterstützung vonLDAP-Servern. Die Administ-ration erfolgt durch einen be-liebigen Web-Browser mit Ja-va-Unterstützung. Domain-guard Enterprise 1.0 ist ab so-fort verfügbar. Der Preis rich-tet sich nach der jeweiligenKonfiguration. (gh)

Info:Hewlett-Packard

Tel.: 0180/5326222Web: www.hp.com/security/

products/domainguard/

Datenkiller für Festplatten

Der Dataeraser 2.0 von On-track ist ein selbstbootendesund betriebssystemunabhängi-ges Tool zum schnellen und si-cheren Löschen aller Daten ei-ner Festplattenpartition oder

der gesamten Festplatte. DerDataeraser überschreibt alleDaten einer Festplatte undmacht auf diese Weise dieWiederherstellung unmöglich.Daher eignet sich das Tool fürDienstleister und Unterneh-men, die sicherstellen wollen,dass sämtliche Daten auf alten

PCs vor der Weitergabe wirk-lich entfernt wurden. Die “Pro-fessional-Version” der Soft-ware ist seit der CeBIT für 380Mark erhältlich. (gh)

Info:Ontrack

Tel.: 07031/644-0Web: www.ontrack.de/DataEraser/index.html

E-Mail: [email protected]

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SCHUTZ/SICHERHEIT

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E-Mail-Server für Windows

Der Mdaemon von Alt-N-Technologies ist ein leistungs-starker E-Mail-Server für dieWindows-Plattform. Über eineDial-up-Verbindung holt sichdie Software von einem Inter-net-Service-Provider (ISP)sämtliche E-Mails ab, die an ei-ne bestimmte Internet-Domaingesendet wurde. Anschließendverteilt Mdaemon die elektro-nische Post auf die lokalenPostfächer der Mitarbeiter imUnternehmen. Die neue Versi-on 3.0 unterstützt neben POP3-Clients nun auch IMAP4-Soft-ware und verwaltet in der Pro-Version mehrere Domains. EinSpam-Blocker lehnt Werbe-Mails automatisch ab und ak-tualisiert seine Liste der uner-wünschten Absender selbst-ständig über Anti-Spam-Diens-te wie beispielsweise ORBS(www.orbs.org). Ein weiteresNovum des Release 3.0 ist dasWeb-basierende E-Mail-Inter-face Worldclient, mit dem Be-nutzer ihre E-Mails in einem

beliebigen Browser verwaltenkönnen. Schließlich unterstütztMdaemon den Versand von E-Mails an Pager und Mobilte-lefone, indem die SoftwareNachrichten an SMS-Gate-ways weiterleitet. Eine 50-Mailbox-Version der Softwarekostet rund 920 Mark, für diePro-Version sind 1230 Markfällig. (gh)

Info:Eulink

Tel.: 07031/71860Web: www.mdaemon.de

E-Mail: [email protected]

Messaging-Server für ISPs

Die zur CeBIT vorgestellteneue Version 2.0 des Internet-Messaging-Servers von Mira-point ist eine Kombination ausHard- und Software zur Ab-wicklung von hochvolumigenE-Mail-Verkehr. Als dedizier-te “Appliance” mit eigenemBetriebssystem zeichnet sichder Server durch eine hoheVerfügbarkeit aus. Die erreicht

52 LANline 4/2000

der Hersteller, indem er demGerät einen RAID-5-Control-ler, SCSI-Festplatten, ECC-Speicher, redundante Netzteileund eine integrierte USV spen-

diert. Der Server bietet demAnwender ein Administra-tionsmodell, das Network Ope-ration Center (NOC) Admi-nistratoren, Domänenadminis-tratoren und Endanwender ge-nau definierte Zugangsberech-tigungen bietet. Diese Tren-nung ermöglicht Unternehmendas Outsourcing bestimmterAdministrationsbereiche an In-ternet-Service-Provider (ISP),

während das Gerät wahlweiseim Unternehmen oder beimISP steht. Die kleinste Versionverwaltet 300 E-Mail-Ac-counts und eignet sich für mit-

telständische Unternehmen.Das größte Gerät bedient über30.000 E-Mail-Nutzer und sollregionalen ISPs E-Mail-Hos-ting und IMAP4-Dienste er-möglichen. Die Listenpreisefür die Messaging-Server be-ginnen bei 115.000 Mark. (gh)

Info:Mirapoint

Tel.: 0044 1753/895411Web: www.mirapoint.com/products/servers/index.asp

E-Mail: [email protected]

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MESSAGING

Der Internet-Messaging-Server von Mirapoint verwaltet mehr als30.000 E-Mail-Accounts

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Rundum symme-trische Schränke

Bei dem quadratischenSchranksystem Varirack vonApra-norm kann der Anwen-der sämtliche Verkleidungstei-le des Systems an beliebigenSeiten in die Aluminium-ecksäulen stecken. So lassensich auch Schränke mit vierTüren zusammenbauen. DasSystem eignet sich für metri-sche und 19-Zoll-Profilschie-nen. Dach- und Bodenblechebestehen aus Stahl und die Säu-len aus einem chromatiertenFunktions- und einem lackier-ten Designprofil (beide Alumi-nium), die ineinander gerastetwerden. Ein Standard-LAN-Schrank (zwei Meter hoch und800 mm Kantenlänge) kostetzum Beispiel rund 1450 Markund mit aktiver Belüftung etwa130 Mark mehr. (db)

Info:Apra-norm

Tel.: 06592/204-0Web: http://www.apra.de

Mediakonverter fürGebäude-Backbones

Der Mediakonverter 10/100-MBit/s-SX von Transition Net-works unterstützt Autonegotia-tion und eignet sich auf derKupferseite für 10Base-T so-wie 100 Base-TX und auf derGlasfaserseite für den 10Base-FL- sowie den 100Base-SX-Standard. Das sind Übertra-gungen via Multimodefasern(62,5- oder 50-µm-Fasern) bis300 Meter bei einer Wellenlän-ge von 850 nm. Der Konverterist als Stand-alone-Gerät oderals Einschubkarte für das Me-dia-Conversion-Center-Rackdes Herstellers lieferbar. BeideVersionen verfügen über einen

RJ45-Anschluss und zweiLWL-Anschlüsse (wahlweiseST, SC oder MT-RJ). Der deut-sche Distributor AMS Techno-logies bietet das Stand-alone-Gerät für rund 450 Mark anund die Einschubkarte für etwa420 Mark. (db)

Info:AMS Technologies

Computech DivisionTel.: 089/89577-0

Web: http://www.transition.com/pro-ducts/mediacon/etxsx02.html

Preiswerte ISDN-Verkabelung

Die ISDN-VerkabelungISDN-Star 1/4 von Telegärtnerkommt jetzt ohne aktive Kom-ponenten aus, sodass der An-wender damit den ISDN-S0-Bus für 60 Mark (Listenpreisfür das Tischgerät) in eine phy-sikalische Sternstruktur inte-grieren kann. Der ISDN-Starwird via Patch-Kabel oderSchneidklemme direkt mitdem Basisanschluss der Tele-kom verbunden. An das Gerätkann der Anwender dann ent-weder direkt bis zu vier Leitun-gen zu den Anschlussdosen derTeilnehmer legen oder denISDN-Star in eine strukturierteVerkabelung integrieren. DieKabellänge darf pro Bus inklu-sive der Leitung zum Basisan-schluss maximal 100 Meter be-tragen. Bei Kategorie-5-Kabeldürfen das insgesamt maximal400 Meter sein, bei Kategorie-3-Kabel höchstens 300 Meter.Es dürfen maximal zwölf Do-sen mit acht Anschlussgerätenan den ISDN-Star angeschlos-sen werden. Das Gerät gibt esals Tischgerät oder als 19-Zoll-Einschub. (db)

Info:Telegärtner

Tel.: 07157/125-100Web: http://www.telegaertner.com

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VERKABELUNG

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Speichersubsystememanagen

Die Software-LösungenSAN-Tricity und SAN-Sharedienen zum zentralisiertenManagement und zur Konso-lidierung von Meta-Stor-Speichersubsystemen in Stor-age Area Networks (SANs).Über eine beliebige Konsolekönnen Administratoren mitSAN-Tricity eine Vielzahlvon Meta-Stor-Systemenverwalten und Speicherplatznach Bedarf zuordnen, um-verteilen oder erweitern. DieLösung verfügt über eine Ja-va-basierte grafische Ober-fläche. Funktionen wie auto-matische Device-Erkennung,One-Button-Konfigurationsowie die Migration von Da-ten zwischen verschiedenenRAID-Leveln eines Systemserleichtern nach Hersteller-angaben die dynamische Er-weiterung oder Verminde-rung der Speicherressourcen.Die Array-basierte Partitio-nierungslösung SAN-Shareteilt ein Speichersystem inbis zu acht virtuelle Systemeauf und weist die einzelnenPartitionen bestimmten Kon-figurationen zu. Dadurchkann eine beliebige Zahl vonServern oder Clustern ge-meinsam auf ein Array zu-greifen. Jedes virtuelle Sys-tem eignet sich zum Bootenund unterstützt eine Vielzahlan Hosts. Anders als Host-basiertes LUN-Masking oderSwitch-basiertes Zoningordnet SAN-Share über sei-ne Volume-to-LUN-Funk-tion jedem Server oder Clus-ter ausschließlich eine be-stimmte Partition zu. DerDatenzugriff wird über denController auf Storage-Area-Level geregelt, nicht über ei-

nen Switch oder Server. Dasverhindert, dass neu instal-lierte oder nicht autorisierteServer falsche Partitionenansteuern. SAN-Tricity kos-tet 4635 Dollar, der Preis fürSAN-Share liegt bei 4665Dollar. (gg)

Info:Meta-Stor Storage Solutions

Tel.: 089/458330Web: www.metastor.com

Autoloader-Lösungnach DDS-4-Standard

Der Autoloader HP Super-Store DAT 40x6 arbeitet mitsechs Bändern mit je 40GByte Kapazität nach demDDS-4-Standard. Das Gerätwurde für kleine und mittle-

re Unternehmen konzipiertund kostet in der internenVariante zirka 8080 Mark,während die externe Versionfür 8900 Mark verkauft wird.Die Lösung erreicht bei einerangenommenen Komprimie-rungsrate von 2:1 eine Über-tragungsrate von bis zu 6MByte. Damit ist das Spei-chern von 40 GByte Daten inweniger als zwei Stunden er-

54 LANline 4/2000

ledigt. Zusätzlich verfügt dasSystem über eine Betriebs-Software, die volle oder de-fekte Bänder erkennt und au-tomatisch auf die nächsteKassette umschaltet. Die sogenannte “One-Button-Disa-ster-Recovery” (OBDR)sorgt nach Angaben des Her-stellers dafür, dass alle Datenund Konfigurationen perKnopfdruck nach einem Sys-temabsturz wiederhergestelltwerden. Der Autoloader un-terstützt unter anderem Win-dows NT, Windows 2000,Netware 5 und Redhat Li-nux. Yosemite Tape-Waregehört als Backup-Softwaregratis zum Lieferumfang.(gg)

Info:Hewlett-Packard

Tel.: 0180/5326222Web: www.hewlett-packard.de/

massensp/dat/dlt40_6i.html

Hochleistungs-festplatte

Mit einer Spindelge-schwindigkeit von 15.000Umdrehungen erreicht dieCheetah X15 eine durch-schnittliche Suchzeit von 3,9Millisekunden. Diese Leis-tung entspricht dem Lesendes Gesamtwerks von Wil-liam Shakespeare in wenigerals 0,15 Sekunden. Damiteignet sich diese Festplattefür Anwendungsgebiete, indenen es auf hohe Transak-tionsleistung ankommt. DieSpeicherkapazität des Lauf-werks liegt bei 18 GByte unddie Datentransferraten betra-gen bis zu 48 MByte/s. Da-rüber hinaus stehen Cache-Optionen von 4 und 16MByte sowie eine Ultra160-oder Zwei-GBit-Fibre-Chan-

nel-Schnittstelle zur Verfü-gung. Die Cheetah X15benötigt die gleiche Energiewie die Cheetah-Modelle mit10.000 Umdrehungen. Auchdie Kühlanforderungen sindgleich. Der Preis liegt unter1000 Dollar. (gg)

Info:Seagate TechnologyTel.: 089/14305000

Web: www.seagate.com/cda/newsin-fo/newsroom/releases/article/0,1247,

358,00.html

30 GByte USB-Laufwerk

Das Echo USB30 ist einADR-Wechselspeichersys-tem für den USB-Anschluss,das bei einer Datenkompres-sionsrate von 2:1 eine Kapa-zität von 30 GByte bereit-stellt. Die Übertragungsrateliegt beim gleichen Kom-pressionsverhältnis bei 0,85MByte/s. Der Herstellerwendet sich nach eigenenAngaben mit diesem Produktvor allem an Anwender vonSoho-PCs und Laptops, dieein leicht zugänglichesBackup-System auf Win-dows 98-Basis benötigen.Die Lösung wird mit derSoftware Onstream Echo 3.0für Windows ausgeliefert.Diese Backup-Software inte-griert den Zugriff über dieLaufwerksbezeichnung mitder Bandtechnologie undmacht so Zugriff auf Back-up-Dateien direkt vom Win-dows-Explorer aus möglich.Das Laufwerk kostet rund1020 Mark, der Stückpreis fürein 30-GByte-ADR-Mediumliegt bei 105 Mark. (gg)

Info:Onstream Europe

Tel.: 0044/1628401705Web: www.onstream.com/

desktop/usb30_e.html

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SPEICHERSYSTEME

HP Super-Store DAT 40X6I/E

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Metaframe 1.8 für Windows 2000

Computerlinks hat mit Me-taframe 1.8 für Windows2000 die neueste Version derCitrix-Software vorgestellt.Neu ist unter anderem die In-tegration des ICA-Clients ineinen Standard-Web-Brow-ser. Citrix Nfuse ist der Namedieses neuen Web-Portals,das den Zugriff auf alle An-wendungen via Internet er-möglicht.

Spezielle Management-Tools sollen die Skalierbar-keit der IT-Infrastruktur er-höhen und den Support ver-einfachen. Alle auf verschie-denen Servern verteilten Ap-plikationen lassen sich von ei-nem zentralen Punkt aus ver-walten. Durch Tools wie die“Program Neighborhood”werden Programmsymboleüber ein Fenster in die Ober-fläche des lokalen Desktopsoder in dessen Startmenü inte-griert. Zusätzlich kann auchder Zugriff auf jede einzelneApplikation kontrolliert wer-den. Die Resource-Manage-ment-Services erlauben Kon-trolltests, System-Monitoringund das Erstellen von Billing-Reports. Die Citrix-Installa-tion-Management-Servicesautomatisieren den Installa-tionsprozess von Applikatio-nen, indem diese auf allen an-gegebenen Citrix-Servern ei-nes Unternehmens repliziertwerden. Zur Lastverteilungbietet Citrix die Load-Balan-cing-Services an, mit der sicheine Server-Farm wie ein ein-zelner großer Rechner verhal-ten und entsprechend einfachverwalten lassen soll. (mw)

infoComputerlinks

Tel.: 089/93099-0Web: www.computerlinks.de

Der Host lernt laufen

Unternehmendaten überPalm Pilot oder Windows-CE-Geräte abzurufen, ermöglichtdas neue Palmframe-Systemvon Attachmate. Im Palmfra-me steckt die E-Vantage Host-Publishing-Technologie des

Herstellers. Mit ihrer Hilfewerden die Host-Informatio-nen in HTML-Daten konver-tiert, die anschließend über ei-nen Avant-Go-Server angepas-st und an das Handheld-Gerätgeschickt werden. Je nach Aus-führung des Palmframe-Sy-stems lässt sich der Datenab-

gleich über die Docking-Stati-on des Palmtops oder das Inter-net durchführen. Das Attach-mate-Palmframe-System wirdfür verschiedene Business-Prozesse angeboten. (mw)

Info:Attachmate International Sales

Tel.: 089/99351-0Web: www.attachmate.com

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HOST-ANBINDUNG

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VOICE OVER IP

Sprachqualität in IP-NetzwerkenSolange Telefongespräche im letzten Jahrhundert über ein eigenes Netz

geführt wurden, brauchten sich Anwender wenig Gedanken über die

Qualität und Zuverlässigkeit der Verbindungen zu machen, war doch

das Telefonnetz eigens dafür ausgelegt. Mit dem Zusammenwachsen

von Sprach- und Datennetzen hat sich dies geändert. Voraussetzung

für den Einsatz von VoIP (Voice over IP) ist neben der unbestrittenen

Kosteneinsparung in erster Linie die Qualität der Sprachübertragung.

Ein Anwender wird sich schwerlich für VoIP begeistern können, wenn

die Sprachqualität geringer ist als die der herkömmlichen Telefonie.

N etzwerkverantwortlichen stelltsich deshalb häufig die Frage, ob

ihr bestehendes Netzwerk VoIP-taug-lich ist, oder ob eine gewisse Sprach-qualität erst nach einer Umstrukturie-rung erreicht werden kann. In traditio-nellen Netzwerken nahm jeder Sprach-kanal eine garantierte Bandbreite ein

(beispielsweise 64 kBit/s bei ISDN-B-Kanälen). In heutigen LANs kann oftkeine garantierte Bandbreite zur Verfü-gung gestellt werden. Beim Durchlau-fen von IP-Netzwerken müssen dieSprachpakete neuen Kriterien gerechtwerden, die die Sprachqualität entschei-dend beeinflussen. Dazu zählen die Pa-rameter Delay, Jitter, Paketverlust undLatenzzeit, die in der Vergangenheit niegrößere Bedeutung in LANs erlangthatten.

DELAY Im Gegensatz zu Broadcast-typi-schen Übertragungen (Rundfunk) geltenfür ein Telefongespräch höhere Anforde-rungen an das Delay. Die meisten Nutzereiner Telefonverbindung bemerken be-reits bei Überschreitung von 250 ms desRound-Trip-Delays (Hin- und Rückver-zögerung) eine Verschlechterung der

Sprachqualität. Das typische One-Way-Delay (Einwegeverzögerung) liegt bei et-wa 150 ms, welches in der ITU-T-G.114Empfehlung definiert ist. Oberhalb die-ses 150-ms-One-Way-Delays bemerkenTelefonierer eine gewisse Unsicherheitder Verbindung, gepaart mit gleichzeiti-gem Redebeginn beider Teilnehmer. Bei500 ms Round-Trip-Delay und mehrwerden Telefongespräche unbrauchbar.Dies ist meist dann der Fall, wenn Ihr Ge-sprächspartner erst dann über Ihren Witz

lacht, wenn Sie bereits das Gespräch be-endet und den Raum verlassen haben.

LANs und WANs sind historisch be-dingt nicht dazu ausgelegt, ein bestimm-tes Delay einzuhalten. Ein zusätzlichesDelay von 200 ms beim Empfang einerE-Mail oder beim Aufruf einer Web-Pa-ge wird nicht registriert. In Zukunft,wenn Sprache und Daten sich das gleicheNetzwerk teilen, wird sich dieses Delaybei der Sprachübertragung bemerkbarmachen.

Um die Verzögerung im eigenen Netz-werk zu bestimmen, kann das Round-Trip-Delay mit einem Protokoll-Analy-zer oder für eine erste Abschätzung durchPing-ICMP-Echo-Requests gemessenwerden. Von hoher Wichtigkeit ist es je-doch, nicht nur zu wissen, wie groß dasDelay im Netzwerk ist, sondern an wel-cher Stelle die größte Verzögerung auf-tritt. Aufschluss darüber gibt die Latenz-zeitmessung an aktiven Komponenten.Dazu wird der zu messende Switch, Rou-ter oder auch Firewall “in die Zange” ge-nommen, das heißt, es wird die Zeit ge-messen, die für die Verarbeitung einesPakets innerhalb der aktiven Komponen-te vergeht. Dies macht sowohl in der Pla-nungsphase, beim Vergleich mehrereraktiven Komponenten als auch im lau-fenden Betrieb Sinn. Je nach Art undKonfiguration der aktiven Komponentekann ein Unterschied in der Sprachqua-lität nachgewiesen werden.

JITTER Ein weiterer wichtiger Parameter,der sich auf die Sprachqualität auswirkt,ist die Inter Arrival Time, die auch als Jit-ter bezeichnet wird. Während das Delaydie Zeit beschreibt, die die Sprache imNetzwerk verbringt, so ist Jitter ein Maßfür die Regelmäßigkeit der empfangenenSprachpakete.

Typische Sender generieren Sprachpa-kete mit einer konstanten Rate. Die Pa-ket-zu-Paket-Verzögerung, die durch dasNetzwerk eingefügt wird, ist unterschied-lich zwischen den Paketen. Das Ergebnis:Pakete, die auf der Senderseite mit glei-chem Abstand generiert wurden, kom-men auf der Empfängerseite in unter-schiedlichen Abständen an.

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Bild1. Entstehung von Jitter

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Durch Vorschalten eines Jitter-Bufferswerden die unregelmäßig ankommendenPakete in regelmäßigen Abständen anden Empfänger weitergeleitet. Weiterhinist der Jitter Buffer zuständig für das Ord-nen der Pakete durch Überprüfen der Se-quence-Nummern innerhalb des RTP-Protokolls (Real Time Transport Proto-col). Der Nachteil hierbei ist jedoch dasEntstehen eines zusätzlichen Delays.

Die Funktion des Jitter Buffers ähneltder eines Wartezimmers. Patienten, diezu festgelegten Zeitpunkten Arztterminehaben, kommen in unregelmäßigen Zeit-abständen an und werden im Wartezim-mer in der richtigen Reihenfolge in mög-lichst festen Zeitabständen zum Arzt wei-tergeleitet. Dies ist erfreulich für den Arzt(Empfänger), denn sobald ein Patient(Sprachpaket) abgefertigt ist, kommt dernächste zur Tür herein. Allerdings gehtdies auf Kosten der Patienten, die dafürWartezeit in Kauf nehmen müssen.

Diese Vorgehensweise ist vergleich-bar mit dem Empfänger, der die Paketein regelmäßigen Zeitabständen emp-fängt, die aber davor im Jitter Buffer ei-ne Verzögerung erfahren haben und so-mit für das Ansteigen des Delays mitverantwortlich sind. Die Kalkulationdes Jitter Buffers muss also in die Be-rechnung des Gesamt-Delays der Über-tragung mit einbezogen werden. Sie istkonfigurierbar und sollte für verschie-dene Netzwerkbedingungen angepasstwerden. Ausreichende Erkenntnisseüber die Größe des Jitter Buffers lieferteine Messung der Inter Arrival Time.Der Jitter Buffer wird üblicherweise aufein ganzes Vielfaches der gemessenenInter Arrival Time gesetzt. Es ist nichtsUngewöhnliches, dass der Jitter Buffereine Größe von 80 ms je Übertragungs-richtung beträgt. Beim Design oder Op-timieren eines IP-Netzwerks ist es dahersehr hilfreich, das One-Way-Delay aus

der Summe der einzelnen Delays zu be-rechnen.

Wird ein Netzwerk auf sein Jitter-Verhal-ten hin untersucht, so sind nicht nur die zeit-lichen Abstände der ankommenden Sprach-pakete auszuwerten. Eine korrekte Messungdes Jitters schließt die Beachtung von – Silence Suppression,– Paketverlust und– Out of Sequence Errors mit ein. Mit Hilfe der Silence-Suppres-sion-Technik ist es möglich, währendGesprächspausen Datenpakete zu über-tragen. Da dies bis zu 50 Prozent derBandbreite ausmacht, ist die Erkennungdes Silence-Suppression-Bits im RTP-Header für die Auswertung des Jittersvon großer Bedeutung. Sprachpausen imSekundenbereich werden ansonsten demJitter-Verhalten der Übertragungsstreckeangelastet.

Auch Out-of-Sequence-Pakete beein-flussen die Jitter-Messung negativ, wenn

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sie nicht gesondert erkannt und mit in dieKalkulation einbezogen werden. Als Bei-spiel dient hierzu Bild 2: Paket 1 wirdzum Zeitpunkt 0 gesendet und zum Zeit-punkt 100 empfangen, Paket 2 zum Zeit-punkt 20 gesendet und zum Zeitpunkt140 empfangen und Paket 3 zum Zeit-punkt 40 gesendet und zum Zeitpunkt120 empfangen. Die Pakete erreichen denEmpfänger zu den Zeitpunkten 100, 120und 140. Der Jitter wäre identisch 0 beiNichtbeachtung der Sequence-Num-mer. Unter Beachtung der Sequence-Nummer ergibt sich eine 40-ms-Inter-Arrival-Time zwischen Paket 1 und 2sowie 20-ms-Inter-Arrival-Time zwi-schen Paket 2 und 3.

PAKETVERLUST Die gleiche Problema-tik gilt für den Paketverlust. Bereits derVerlust eines einzelnen Pakets kann zuFehlinterpretationen bei der Jitter-Mes-sung führen. Wer-den zum Beispieldrei Pakete zu denZeitpunkten 0, 20und 40 ms gesendet,und das zweite Paketging während derÜbertragung verlo-ren, so wird der Jit-ter unter Nichtbe-achtung der Packet-Sequence-Nummer40 ms betragen; so-gar dann, wenn dasNetzwerk keinenJitter verursachthat. Paketverlust istein durchaus nor-males Phänomen inNetzwerken. Dieserwird immer dann zueinem Problem,wenn der prozen-tuale Anteil der ver-lorenen Pakete ei-nen Schwellwert von zirka fünf Prozentüberschreitet oder in so genanntenPacket-Bursts ausartet. In solchen Si-tuationen wird der beste Codec es nichtschaffen, den Paketverlust vor dem An-wender zu verbergen. Ursachen können

überlastete Verbindungen, erhöhte Anzahlan Kollisionen oder auch Layer-1-Errorssein. Dies resultiert im Endeffekt in einerVerschlechterung der Sprachqualität.

SPEECH QUALITY NETWORK TESTNetzwerkadministratoren stellt sich dieFrage, ob ihr Netzwerk den zukünftigenAnforderungen der Sprachübertragung

entspricht. Dies kann sehr einfachdurch einen Speech-Quality-Network-Test festgestellt werden. Während einessolchen Tests werden Parameter wie Jit-ter und Paketverlust gemessen. Dazu istes noch nicht einmal notwendig, VoIP-

Endgeräte im Einsatz zu haben, denndas notwendige Equipment wirdwährend der Messung bereitgestellt.Ein solcher Test sollte auch das Auf-zeichnen des Sprachsignals an verschie-denen Stellen im Netzwerk beinhalten,um einen eventuellen Qualitätsunter-schied hörbar zu machen. Alternativsollten an einem bestehenden IP-Netz-werk Optimierungen wie Jitter-Buffer-Einstellungen messtechnisch ermitteltwerden. Unter Laborbedingungen ist essogar möglich, den Einfluß von Jitter,Delay und Paketverlust auf die Sprach-qualität nachzubilden. Damit könnenNetzwerkverantwortliche eigene fir-meninterne Grenzwerte für Delay, Jitterund Paketverlust festlegen, bei denendie individuellen Applikationen nochzufriedenstellend arbeiten. Als Ent-scheidungsgrundlage dient hierbei dieAufzeichnung eines VoIP-Gesprächsunter Berücksichtigung der beschriebe-nen Parameter. Mit Hilfe eines solchenSpeech-Quality-Network-Tests wirdbereits heute festgestellt, ob ein Netz-werk den zukünftigen Anforderungender Sprachübertragung entspricht. Umauch im neuen Jahrhundert die Qualitätund Zuverlässigkeit, die von Telefonan-lagen her bekannt ist, in IP-Netzwerkenzu gewährleisten, sollten Speech-Quali-ty-Network-Tests in der Planungsphasesowie bei Umstrukturierungen mit ein-bezogen werden.

(Peter Gessner/mw)

Dipl.-Ing. Peter Gessner (E-Mail [email protected]) ist Systemanalyst IT beider GHMT mbH in Bexbach.

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Bild 2. Jitter unter Berücksichtigung von Out-of-Sequence-Paketen

Bild 3. Messung von Paketverlust und Out-of-Sequence-Paketen

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CLIENT-MANAGEMENT IM NETZ DER ZUKUNFT

Windows 2000 undSoftware-VerteilungDas Management heterogener Welten wird auch in Zukunft die Tätig-

keit des Systemadministrators bestimmen. Kürzere Software-Lebens-

zyklen und eine steigende Anzahl unterschiedlicher Geräte vom Server

über den Laptop bis zum PDA stellen neue Anforderungen an das Client-

Management.

Viele Unternehmen haben gerade dieY2K-Umstellung erfolgreich bewäl-

tigt, da klopft Microsoft bereits mit einemneuen Betriebssystem an die Tür. Windows2000 bringt für den Einsatz im Unterneh-men zahlreiche Verbesserungen. Der schonlänger erkennbare Trend, vormals eigen-ständige System-Tools und Technologienin das Betriebssystem zu integrieren, setztsich in Windows 2000 konsequent fort.

Die wichtigste Neuerung ist wohl “Ac-tive Directory”. Active Directory erwei-tert das frühere Domain-Konzept vonWindows NT massiv. Der neue Ansatzsorgt laut Analystenmeinung für eindeutlich vereinfachtes Systemmanage-ment. Dafür sorgen unter anderem ersteKomponenten aus Microsofts “Zero Ad-ministration Workstation” (ZAW), diesich in Windows 2000 finden.

So adressiert das neue Microsoft-Be-triebssystem erstmals eines der Kernpro-bleme der Systemadministration, dieSoftware-Verteilung. Windows 2000 er-laubt über Active Directory im Zusam-menspiel mit anderen neuen Features dieRemote-Installation von Applikationen.Windows 2000 lässt sich sogar selbst Re-mote installieren, da Microsoft jetzt auchAbläufe, die vor der eigentlichen OS-In-stallation anfallen, sogenannte Pre-OS-Tasks sowie Aufgaben der Client-Konfi-guration über die ZAW-Komponentenzur Verfügung stellt. Unter Windows 9xbeziehungsweise NT 4.0 war dies selbstmit SMS unmöglich.

SOFTWARE-LEBENSZYKLEN WERDENIMMER KÜRZER Den Anwendern stelltsich jetzt die Frage, wann der richtigeZeitpunkt zum Umstieg auf Windows2000 ist. Hier scheiden sich die Geister.Einige Analysten raten, zumindest daserste Service-Pack abzuwarten. Dieses

wird jedoch, bedingt durch jetzt schonbekannte Sicherheitslücken im ActiveSkripting und das Feedback aus der Beta-phase, schon relativ kurz nach der Aus-lieferung von Windows 2000 erwartet. Eskönnte also sinnvoll sein, noch etwas län-

ger zu warten. Noch ein anderer Faktorhält die Anwender zunächst vom Um-stieg ab: Durch die integrierten Manage-ment-Tools wächst die Komplexität desneuen Betriebssystems. Laut PC Weekbesteht Windows 2000 aus mehr als 30Millionen LOC (Lines of Code). BeiWindows NT 4.0 waren es noch 16 Mil-lionen, und Novells Netware 5.0 umfasstzirka zehn Millionen. Die Giga Groupprognostiziert daher, es werde noch Jah-re dauern, bis Windows 2000 die für denEinsatz in Unternehmen erforderlicheStabilität erreicht hat.

Hinzu kommt, dass die neuen Featureswie etwa die Software-Verteilung nur ineiner homogenen Windows-2000-Weltfunktionieren. Die Remote-Installation vonAnwendungen auf anderen Client-Sys-temen beherrscht das systemeigene Vertei-lungs-Tool “Intellimirror” nicht. Außer-dem muss die Software, die über Intelli-mirror auf Clients verteilt wird, in einemspeziellen Paketformat vorliegen. Die Ap-

plikationsanbietersind also gezwun-gen, neben einer Se-tup-Variante fürNicht -Windows-2000-Systeme spezi-elle Routinen auf dieSetup-CD zu bren-nen. Liegen diesenicht vor, muss derAnwender die not-wendigen Packagesselbst erstellen.

Aufgrund dieserEinschränkungenlohnt es sich also,vorhandene Sys-tem-Tools etwa fürdas Client-Manage-ment nicht einfachad acta zu legen.Zum einen werdenWindows-NT- und

auch Windows-9x-basierte Client-Syste-me nicht so schnell aus der Unterneh-menslandschaft verschwinden. Zum an-deren wird Windows 2000 auch in Zu-kunft nicht die einzige OS-Plattform imServer-Markt sein. Das Marktforschungs-

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Die Funktionsweise von ON Command CCM

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institut International Data Corporation(IDC) prognostiziert beispielsweise, dassUnix in den kommenden fünf Jahren denMarkt im Bereich der kommerziellenServer-Systeme weiterhin dominiert.

INVESTITIONEN IN DAS SYSTEM-MANAGEMENT Daher müssen System-administratoren die Heterogenität in derSystemlandschaft bei ihren Investitionen

in Administrations-Tools berücksichti-gen.

Das Beispiel Software-Verteilungzeigt, dass unabhängige Lösungen auchin Zukunft ihre Daseinsberechtigungnicht verlieren. Windows 2000 setztbeim Thema Software-Distribution aufeine Strategie, bei der der User sich ma-nuell in das Netzwerk einloggen muss,bevor eine neue Software vom Install-Server auf den Client übertragen werdenkann. Für die Administration kann diesin einer Katastrophe enden, da die Über-tragung größerer Datenmengen auf An-wenderwunsch im LAN zu unvorher-sehbaren Belastungen führt. Das mor-gendliche Login einer ganzen Abteilungkann beim Einspielen einer neuen Soft-ware schnell zum Kollaps im Netzführen. Wenn mehrere 100 Benutzergleichzeitig den Download anstoßen, istschnell das gesamte Netz gefährdet.

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Lösungen wie “ON Command CCM”setzen daher auf eine Push-Strategie, beider die Administration den Zeitpunktdes Updates beziehungsweise der Soft-ware-Installation vorgibt. So lassen sichdie Rechner je nach Netzstruktur undverfügbarer Bandbreite schrittweise um-rüsten. Bei einer Wake-on-LAN-fähi-gen Netzkarte schaltet der ON-Com-mand-CCM-Server den Rechner sogar

Remote ein und führt die Installation oh-ne einen Nutzereingriff vor Ort, bei-spielsweise über Nacht, durch.

Hinzu kommt ein weiterer Trend, denMicrosoft mit dem neuen Windows2000 außer Acht lässt: Nicht nur die OS-Welt bleibt heterogen, parallel steigt dieZahl der Hardware-Komponenten in derIT-Landschaft. Neben Server und PChat sich der Laptop längst als mobilesSystem etabliert. Gerade mobile Userbleiben beim Client-Management oftaußen vor. Sowohl für sie als auch fürdie wachsende Zahl an Heimarbeitsplät-zen gelten ganz andere Bedingungen.Ob per Handy oder ISDN, die Bandbrei-te bei der Firmeneinwahl ist relativ ge-ring und erschwert eine zentral organi-sierte Software-Distribution.

Antworten bieten auch hier externeAnbieter. So erlauben leistungsfähigeLösungen beispielsweise das Erstellen

von CD-ROMs mit einem Software-De-pot für mobile User. Bei der Einwahlwerden dann nur noch Setup-Skripte anden jeweiligen Desktop übertragen. Die-se fordern den Remote-User dann zumEinlegen der richtigen CD auf. Damitentfällt der teure und zeitaufwendigeWeg, Software über Online-Verbindun-gen zu übertragen.

FAZIT Windows 2000, NT, 98 und 95sowie Unix als dominierende Server-Plattform stellen unterschiedliche An-forderungen an das IT-Management.Die Administration muss daher auf Lö-sungen setzen, die mit diesen heteroge-nen Welten umgehen können. Flexibi-lität bei der Systemplanung und -war-tung spielt dabei die wichtigste Rolle,denn welche Systeme und welche Soft-ware zum Einsatz kommen, sollte wei-terhin in der Entscheidungskompetenzdes Kunden und nicht in der des Anbie-ters liegen.

Viele Software-Hersteller haben dieserkannt. Einzig Microsoft setzt weiter-hin auf Homogenität. Fakt dabei ist, dassMicrosoft mit Windows 2000 und densystemeigenen Management-Tools allesdaran setzt, im Unternehmen eine ho-mogene Welt zu schaffen. So kommenTools wie Intellimirror oder der System-monitor nur in einer reinen Windows-2000-Umgebung richtig zum Tragen. InMixed-Environments sind sie praktischwertlos.

Heterogenität beherrscht die Praxisund das wird – glaubt man den einschlä-gigen Analysten – auch in Zukunft sobleiben. Neue Geräte wie PDAs, Handyswie der Nokia Communicator oder Em-bedded-Systeme bereichern die Welt derIT-Komponenten und der eingesetztenBetriebssysteme. Der “One-Size-Fits-All”-Ansatz von Windows 2000 alsDesktop- und Server-System findet spä-testens hier seine Grenzen.

(Jörg Rensmann/gg)

Statusüberwachung und individuelle Konfiguration beim Rollout von Windows 2000

Info:ON Technology EuropeTel.: +49(0)8151/369-223Web: www.ontechnology.de

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MANAGEMENT VON E-COMMERCE-ANWENDUNGEN

Service-Level-Agreements im GriffDie zunehmende strategische Bedeutung geschäftskritischer E-Commerce-

Anwendungen lässt die Kosten für Systemstillstände explodieren. Ein

effektives Anwendungsmanagement kann helfen, Fehlern vorzubeugen

und den Aufwand für die Anwendungsbetreuung drastisch zu senken.

Die Verfügbarkeit und Performanzunternehmenskritischer Anwendun-

gen wird in zunehmend komplexerenSystemumgebungen von einer Vielzahlvon Faktoren beeinflusst, die nur schwerkontrolliert werden können. Aus diesemGrund gewinnt die Einrichtung undÜberwachung von Service-Level-Agree-ments (SLA) in der modernen IT sowiedie Einrichtung von Prozess-Sichten zu-nehmend an Bedeutung und verlangtnach geeigneten Mechanismen zur Um-setzung und Kontrolle.

Die Komplexität moderner E-Commer-ce-Anwendungen manifestiert sich in derHeterogenität der beteiligten Systeme. Ei-ne heutige Anwendung besteht nicht nuraus einem einfachen Server, der über eineSchnittstelle mit der Außenwelt verbundenist, sondern setzt sich aus den unterschied-lichsten Komponenten zusammen. Zentra-le Systeme in einer solchen Umgebungsind zum Beispiel Firewall-Systeme zurAbschottung des Netzzugangs, die selberwieder aus einzelnen Hard- und Software-Komponenten bestehen. Lastverteilungs-systeme sorgen für eine bessere Perfor-mance bei hohen Zugriffsraten und könnenin fehlertoleranten Architekturen automa-tisch Switchover-Mechanismen unterstüt-zen. Zu flexiblen und leistungsstarken E-Commerce-Systemen gehören in derRegel auch mehrere Web-Server, denenwiederum Anwendungs-Server der eigent-lichen E-Commerce-Anwendung nachge-lagert sind. Daneben müssen verschiedeneSchnittstellen bedient werden, die Daten

aus anderen Unternehmensanwendungenwie beispielsweise ERP-Systeme beziehenoder sie an diese weiterreichen.

Einige dieser Systeme verfügen übermehr oder weniger gute Überwachungs-Tools, die sich aber meist nicht integrie-ren lassen und somit keine einheitlichebetriebliche Gesamtsicht über den E-Commerce-Prozess zulassen. So bedeu-ten Fehler an einer der Komponenten län-gere Analyseprozesse über gegebenen-falls alle am Prozess beteiligten Systeme,da die Symptome selten direkt auf die Ur-sache schließen lassen. Dies setzt einenhohen Wissens- und Erfahrungsstand desBetreuungspersonals und viel Zeit für dieFehlersuche voraus.

AGENTEN HELFEN Benötigt wird alsoein Werkzeug, das eine transparenteSicht über alle Komponenten des gesam-ten E-Commerce-Prozesses ermöglichtund darüber hinaus Fehlerzustände vor-zeitig signalisiert (proaktives Manage-ment), um im Vorfeld Störungen zu ver-meiden. Hier eignen sich besonders An-wendungsmanagementsysteme, die platt-formunabhängig Zustände von Einzel-komponenten (Parameter) der Prozess-umgebung sammeln und zur Überwa-chung an Konsolen weiterleiten. Diessollte im Idealfall über alle Ebenen vonden Netzkomponenten über Hardware-Komponenten, Betriebssysteme undDienste, Middleware und Datenbankenbis hin zur Anwendungsebene erfolgen.Die verschiedenen Parameter werden

durch Agenten auf den einzelnen Syste-men gesammelt und dort zur Weiterver-arbeitung bereitgestellt. Ein Agent läuftals Hintergrundprozess und beschafft dienotwendigen Informationen über Sys-temschnittstellen oder spezifischeSchnittstellenprogramme wie zum Bei-spiel die Zustände von Hardware-Kom-ponenten, Stati von Diensten und Fehlervon Anwendungsprogrammen. Die Wei-terverarbeitung der Parameter erfolgtentweder im Agenten selber (agenten-zentrisch) oder in einer angeschlossenenKonsole beziehungsweise einem Mana-gement-Server (konsolenzentrisch).Weiterverarbeitung bedeutet hier die Ge-nerierung von Events, die Korrelationvon Zuständen auch über mehrere Para-meter verschiedener Agenten, die auto-matisierte Reaktion auf Zustände und dieHistorisierung von Zuständen.

Fehler ist aber in der Regel nicht gleichFehler, und Störungen haben unter-schiedliche Auswirkungen auf Service-Level (SL). Es müssen also Prioritätenbei der Früherkennung und in derStörungsmeldung vergeben werden, da-mit die Betreuer oder auch ein automati-sches System zur Fehlerbehebung (Auto-recovery-Systeme) SL-spezifische Ent-scheidungen treffen können. Doch werkann diese Priorisierung einschätzen, undwie wirkt sich dies auf die Überwachungder einzelnen IT-Komponenten inner-halb des Prozesses aus? Zunächst mussdaher festgestellt werden, welches dieAnforderungen an die Verfügbarkeit derE-Commerce-Prozesse sind. Es wird in-dividuell festgelegt, welche Qualität fürjeden Prozess erwartet wird. Im günsti-gen Fall existieren Service-Level, die sol-che Anforderungen direkt beschreiben.

Ein anderer denkbarer und praktikablerAnsatz basiert auf den Ergebnissen einesSicherheitskonzepts. Ein sehr wichtigerTeil eines Sicherheitskonzepts ist dieSchutzbedarfsfeststellung. Ihre Ergeb-nisse können direkt in Service-Level um-gesetzt werden. Während der Schutzbe-darfsfeststellung werden durch die Fach-verantwortlichen mögliche Schäden amGesamtprozess eingeschätzt und eine Be-wertung auch der Verfügbarkeit vorge-

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nommen. Ergebnis ist die Einstufung un-ter anderem der Verfügbarkeit in Schutz-bedarfskategorien wie beispielsweiseniedrig, mittel, hoch und sehr hoch. Die-se Kategorien können entweder direkt alsPriorisierung übernommen werden oderüber einen weiteren Iterationsschritt, derdie konkreten Anforderungen (zum Bei-spiel Verfügbarkeitswerte von 90 Pro-zent, 95 Prozent, 99 Prozent und 99,9Prozent) an die Verfügbarkeit widerspie-gelt, weiter verfeinert werden.

DIE SCHRITTE IM DETAIL Im erstenSchritt werden die Ergebnisse einerSchutzbedarfsfeststellung oder bereitsverfügbarer SL(A) als Basis für die Defi-nition entsprechender Prioritäten bei derFehlerbehebung beziehungsweise Pro-phylaxe verwendet.

Im zweiten Schritt werden alle SL allerProzesse durch Parameter innerhalb derManagementumgebung beschrieben. Da-zu werden in einer Matrix alle an einemProzess beteiligten Systeme zusammen-gestellt und die für einen SL spezifischenPrioritäten auf die einzelnen Systemeheruntergebrochen (siehe Kasten “Bei-spiel für eine Prozessmatrix”). Innerhalbder Systeme werden in diesem Schritt dieParameter oder Parameterkombinationenfestgelegt, die eine Aussage über den Zu-stand des Systems bezüglich der Verfüg-barkeit zulassen. Dies können nicht nurEinzelparameter wie “Status einer Kom-ponente”, sondern sehr oft Kombinatio-nen von verschiedenen Parametern wie“Freier Festplattenplatz” und “Table-space-Füllungsgrad der Datenbank” sein.Spezifiziert wird der SL durch unter-schiedliche Schwellwerte der einzelnenParameter und Kombinationen von Para-metern. Dabei können verschiedene SLauch auf unterschiedlicher Kombinationvon gleichen Parametern beruhen.

Der dritte Schritt sorgt dann für dietransparente Darstellung und einfacheHandhabbarkeit. Die einzelnen Parame-ter werden entsprechend ihrer Verknüp-fung und Zugehörigkeit zu den Systemenund den SL über verschiedene Struktu-rierungsebenen innerhalb eines logischenBaums zusammengeführt, sodass sich

auf oberster Ebene eine Gesamtsicht derSL eines Prozesses ergibt. Die Struktu-rierungsebenen stellen wiederum Teil-prozesse dar wie zum Beispiel ein Fire-wall-System oder ein Datenbanksystemin einem E-Commerce-Prozess.

Die Zustände der Parameter werden ineinem übergeordneten Knoten innerhalbder Baumstruktur konsolidiert, sodass dieSL-Zustände der Parameter auf untersterEbene nach oben weitergeleitet werden.So lässt sich auf der obersten Ebene im-mer der aktuelle Zustand der SL für dengesamten Prozess erkennen. Man siehtauf einen Blick, ob irgendwo innerhalbdes Prozesses ein Schwellwert eines Pa-rameters überschritten wurde und das SLgefährdet ist. Soll zur Fehleranalyse dergenaue Fehlerzustand oder die Fehler-meldung ermittelt werden, kann der Be-treuer innerhalb des Baums des Manage-mentsystems den Fehler von der oberstenEbene über alle Zwischenebenen bisnach unten verfolgen. Dabei bewegt ersich innerhalb der Managementumge-bung, ohne direkt auf Systemebene zu-greifen zu müssen. Dies erspart mühsameFehlersuche in heterogenen Systemland-schaften, verkürzt die Fehleranalyse undbeschleunigt die Fehlerbehebung.

FAZIT Diese Methode zeigt, dass Ma-nagementsysteme gezielt eingesetztwerden können, um die Verfügbarkeitzentraler Business-Prozesse, zu denenE-Commerce-Prozesse in zunehmen-dem Maße gehören, zu erhöhen. Letzt-lich profitieren die Betreuer von einereinheitlichen Managementoberflächeund einer logischen Strukturierung. DasProzessmanagement profitiert von ein-deutigen Aussagen und zurückverfolg-baren Zuständen, und der Kundeschließlich hat den Vorteil eines trans-parenten SL-Managements.

Ein Vorteil stellt sich bei einer sol-chen Implementierung nach entspre-chender Konzeptionsphase und einerErstimplementierung relativ schnellein, da der Detaillierungsgrad und derAusbau des Systems kontinuierlichweitergeführt werden kann, das Ge-samtsystem aber vom ersten Tag an ein-

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gesetzt wird. Es soll aber auch nichtverschwiegen werden, dass ein solchesSystem selber Kosten verursacht, die ineinem wirtschaftlichen Verhältnis zumBenefit stehen müssen. Es ist wenigsinnvoll, für jede kleine E-Commerce-Anwendung ein solches System auf-zubauen. Es muss im Vorfeld konkret

ermittelt werden, welcher Unterneh-mensumsatz über E-Commerce-Prozes-se erreicht wird und welche Kosten beiVerlust der Verfügbarkeit entstehenund durch den Einsatz eines Manage-mentsystems für integrierte E-Commer-ce-Anwendungen begrenzt werden kön-nen. Auch das gehört zu den Aufgaben

eines Beratungshauses.(Stefan Hoesch, Markus Specht/gh)

Stefan Hoesch und Markus Specht sindProject Consultants beim CSC PloenskeCompetence Center Netz- und System-management in Wiesbaden. Sie erreichendie Autoren unter [email protected].

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Beispiel für eine Prozessmatrix

Im folgenden Beispiel soll die beschriebene Vorgehensweise erklärt und anhand einer Matrix der Gesamtprozess einer E-Commerce-An-wendung dargestellt werden, um den Prozess anschließend mit einem Anwendungsmanagementsystem abbilden zu können.

In einer solchen Matrix werden in den Spalten alle die Komponenten auf-geführt, die an einem exemplarischen E-Commerce-Prozess beteiligt seinkönnen (Bild 1). Jede Zeile repräsentiert einen Prozess mit entsprechendemService-Level. Die Spalten sind in Unterkategorien zusammengefasst, wel-che die verschiedenen Ebenen, angefangen von den Software-Komponen-ten der beteiligten Anwendungen bis hin zu den Netzkomponenten,abdecken. Die Zellen der Matrix enthalten die Prioritäten der Services einesProzess-Service-Levels. Auf diese Weise erzielt man eine wohldefinierteStrukturierung, die sich durch Übersichtlichkeit und einfache Erweiterbar-keit auszeichnet. Das nachfolgend dargestellte Beispiel erhebt keinen An-spruch auf Vollständigkeit, sondern dient dazu, die zuvor aufgezeigte Me-thode zu verdeutlichen.

1. Schritt:Der Service-Level I des Prozesses “A” beschreibt in diesem Beispiel die

Anforderung, dass der Prozess “A” mit einer bestimmten Qualität zur Ver-fügung steht, das heißt, Kunden können Bestellungen aufgeben, diese werden bearbeitet, der Zahlungsverkehr abgewickelt und das zu ver-kaufende Produkt versandt. Dieser Service wird im Rahmen der Analyse durch folgende logische Überwachungsparameter abgebildet: – Status der Java-Anwendung, – Status der normalen Datenbank, – Status von HTTPS,– Status des Internet-Servers (Betriebssystem und Hardware) auf dem die

Java-Anwendung lokalisiert ist,– Status der notwendigen Netzinfrastrukturdienste und ihrer Hardware-

Komponenten. Weitere denkbare Services sind: Prozess “A” läuft performant, Prozess

“A” wird proaktiv gemanagt, oder Sicherungen sind erfolgreich durchge-führt.

2. Schritt:Der Status des Internet-Servers (Betriebssystem und Hardware) lässt

sich aus Parametern wie Hauptspeicherauslastung, freier Festplattenplatzund Status der CPU ermitteln. Der Zustand des Speichers ergibt sich ausden Parametern Anzahl der Page-out- beziehungsweise Page-in-Rate proZeiteinheit, freier Speicher etc. Ein kritischer Schwellwert für die Page-out-Rate bei Unix-Systemen ist oftmals 20 Prozent des Hauptspeichers proStunde, das heißt, für die Überprüfung der Page-out-Rate besteht eine Kor-relation mit dem Parameter Größe des Hauptspeichers.

3. Schritt:Die zuvor ermittelten Parameter und deren Korrelationen untereinander werden jetzt in einem Hierarchiebaum zusammengestellt. Bild 2

zeigt einen kleinen Ausschnitt aus dem Baum, mit dessen Hilfe die Implementierung des Service-Levels in einer Anwendungsmanagement-Umgebung effizient möglich ist.

Bild 2. Mit Hilfe eines Baum-Diagramms ist die Implemen-tierung des Service Levels in einer Anwendungsmanagement-Umgebung effizient möglicht

Bild 1. In einer Matrix werden in den Spalten alle die Komponenten aufgeführt, die an einem exemplarischen E-Commerce-Prozess beteiligt sein können

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IM TEST: LAPLINK 2000

Fernwartung über das InternetDie Version 2000 der Filetransfer- und Remote-Control-Software Laplink

ermöglicht die Fernwartung von Windows-PCs über das lokale Netz, ISDN,

Modem, Infrarot sowie ein serielles oder paralleles Kabel. LANline hat die

aktuelle Version auf ihre Praxistauglichkeit hin untersucht.

Programme zur Fernsteuerung vonRechnern über das LAN, Telefonnetz

oder Internet erfreuen sich bei Administra-toren seit langem großer Beliebtheit. Dennsie ermöglichen beispielsweise die Bedie-nung eines Servers, der bei einem Internet-Service-Provider (ISP) steht, als säße mandirekt davor. Laplink 2000 von Lap-link.com kam 1986 als reines DOS-Pro-gramm für den Datenaustausch zwischenPCs über ein serielles Nullmodem-Kabelauf den Markt. Heute hat die SoftwareLaplink mit der Originalversion nur nochwenig gemeinsam. So läuft die aktuelleVersion jetzt unter Windows 3.1x, 9x, NT4.0 und 2000. Die Filetransfer-Funktionensind zwar weiterhin Bestandteil des Pro-dukts. Doch präsentiert sich das Programmdem Benutzer nun als vollständiges Fern-wartungs-Tool, das Fernsteuerung, Da-teitransfer und -synchronisation, Drucker-umleitung, Remote-Access-Dienste so-wie Text- und Sprach-Chat unter einerOberfläche vereint.

INSTALLATION Nach dem Einlegen derCD startet automatisch das Setup-Pro-gramm, aus dem der Benutzer zwischen derInstallation von Laplink 2000 und derDreingabe Laplink-FTP wählen, Setup-Disketten erstellen oder die Dokumentationansehen kann. Zwar meldet sich der Instal-ler als “Programme d’Installation”, doch da-mit ist der Ausflug in die französische Spra-che beendet. Der Rest der Installation er-folgt auf Deutsch. Lediglich die Log-Dateiist noch nicht ganz sprachsicher und meldet

Fehler wie “Computer: PII400 wants KeineVerschlüsselung encryption when connec-ting to computer: TUX.” Im benutzerdefi-nierten Setup kann der Administrator be-reits während der Installation definieren,über welche Medien er auf entfernte Rech-ner zugreifen will. Zur Auswahl stehen derZugriff via seriellem Kabel, parallelem Ka-bel (nur unter Windows 3.x und 9x), Mo-dem, LAN, DFÜ-Netzwerk, ISDN-CAPIund Infrarot. Ein serielles und paralleles Ka-bel ist im Lieferumfang von Laplink enthal-ten. Für knapp 65 Mark kann der Benutzerzudem ein USB-Kabel erwerben, mit demdie Software jedoch nur unter Windows 98

zusammenarbeitet. Installierte Kommuni-kationswege erkennt die Software automa-tisch. So standen im Test der Zugriff viaLAN (TCP/IP), DFÜ-Netzwerk, CAPI undInfrarot sofort zur Verfügung. Sowohl unterWindows 98 als auch NT forderte das Pro-gramm nach erfolgreicher Installation einenNeustart. Muss die Software auf einem Pro-duktions-Server installiert werden, so sollteder Administrator dies berücksichtigen. Et-was lästig bei der Installation war allein dieTatsache, dass Laplink das knapp 180 Sei-ten starke und nur in elektronischer Formverfügbare Benutzerhandbuch nicht mit aufdie Festplatte kopiert.

BETRIEB Nach dem Start von Laplink un-ter Windows 98 zeigte der Systemmonitoreine konstante Prozessorauslastung von100 Prozent, auch wenn noch keine Ver-bindung zu einem anderen PC bestand. Dader Rechner nicht spürbar langsamer wur-de, ist dies wohl auf eine etwas unsaubereProgrammierung zurückzuführen. UnterWindows NT 4.0 mit Service-Pack 5 hin-gegen wies Laplink keine sichtbare Pro-zessorauslastung im Ruhestand aus.Während einer Fernsteuerungssitzungüber das LAN stieg auf dem Test-Server(Pentium II 400 und 128 MByte Haupt-speicher) die durchschnittliche CPU-Nut-

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Laplink 2000 ermöglicht die Fernsteuerung eines Windows-NT-Rechners, wenn dortnoch kein Benutzer angemeldet ist

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zung um rund 15 Prozent an. Dateiübertra-gung und Chat wirkten sich hingegen nichtsichtbar auf die Systemleistung aus. Sollalso in der Praxis ein Server ferngesteuertwerden, so ist die Leistungseinbuße bei ei-ner Remote-Control-Sitzung zu beachten,wenn noch andere Benutzer auf diesenRechner zugreifen.

Die Bedienung eines entfernten PCsüber das Netzwerk funktionierte im Testproblemlos. Der Benutzer hat hier mehrereMöglichkeiten, die Geschwindigkeit desBildschirmaufbaus zu optimieren. So führt

beispielsweise das Herabsetzen der Farb-tiefe auf dem ferngesteuerten Rechner(Host) zu einer deutlichen Steigerung derÜbertragungsrate. Ist die Grafikauflösungdes Hosts höher als die des Clients, so kannder Anwender den Host-Bildschirm auto-matisch auf seine Auflösung herunterrech-nen. Bei zu großer Differenz leidet aller-dings die Lesbarkeit erheblich. Interessantfür Administratoren ist auch die Option, ei-nen Host-Rechner während einer Sitzungneu zu starten. Nachdem der entfernte PCwieder hochgefahren ist, kann sich der Be-

nutzer wieder über die Laplink-Session an-melden. Die Software startet also aufWunsch bereits, bevor sich ein Benutzerauf einem NT-Rechner eingeloggt hat.

INTERNET Für Verbindungen über das In-ternet bietet Laplink die Option, sämtlicheDaten zu verschlüsseln. Dabei greift dieSoftware auf die von Windows installierteCrypto-API zurück. Auf Wunsch kann derAdministrator auch Verschlüsselungsbi-bliotheken anderer Hersteller verwenden.Dabei ist darauf zu achten, dass diese auf

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Host und Client installiert werden. Ist derHost-PC über eine Wählverbindung mitdem Internet verbunden, so ist es meistsehr mühsam, die IP-Adresse seines Ge-genüber herauszufinden. Laplink bietethier Abhilfe, indem das Programm aufWunsch die aktuelle IP-Adresse des Host-PCs auf einem zentralen Server im Internetunter einem eindeutigen Namen registriert.Zur Verbindung genügt dann die Eingabedes Rechnernamens, die Auflösung über-nimmt wiederum Laplink. Die Verbindungüber das Internet funktionierte bei Wähl-verbindungen problemlos. Ist ein Rechnerhinter einer Firewall, so muss dort der Port1547 freigeschaltet werden. Verwendet dieFirewall oder ein zwischengeschalteterRouter NAT (Network Address Transla-tion), so ist eine Laplink-Verbindung je-doch nicht möglich.

Für Mitarbeiter, die gerne zu Hause aufFirmenkosten durch das Internet surfenmöchten, bringt Laplink 2000 die “Link-to-net”-Funktion mit. Mit Hilfe vonLink-to-net übernimmt der Host-Rechnerdie Funktion eines Remote-Access-Ser-vers. Benutzer wählen sich von zu Hauseoder unterwegs via Modem oder ISDN inden Host-Rechner ein, der dann dem Client sämtliche Ressourcen im LAN(wie beispielsweise Server oder Drucker)sowie die Internet-Verbindung zur Ver-fügung stellt. Um Außendienstmitarbei-tern die Telefonkosten zu sparen, ruftLaplink auf Wunsch sogar zurück.

Auch die Benutzerverwaltung vonLaplink ist gut gelungen. So kann derAdministrator genau festlegen, welcherBenutzer Zugriff auf die entfernten Rech-ner erhält. Für den Zugriff auf Dateien er-laubt das Programm die Rechtevergabebis auf Ordnerebene. Bei Passwörtern un-terscheidet Laplink ab der Version 2000zwischen Groß- und Kleinschreibung,was die Sicherheit weiter erhöhen soll.Schließlich sperrt die Software aufWunsch bestimmte Benutzer aus, diemehrmals hintereinander ein falschesPasswort angegeben haben. Der Admi-nistrator muss diese Anwender dann ex-plizit wieder freischalten.

Auch die weiteren Features von Lap-link wussten zu überzeugen. So erreichte

der Filetransfer über ein 10Base-T-Netzeine Übertragungsrate von 8162 kBit/s.Schaltet der Anwender die “Speedsync”genannte Synchronisation ein, so über-trägt Laplink nur die Änderungen an Da-teien zwischen Client und Host. Geradebei großen Datenbanken kann dies zu ei-ner erheblichen Zeitersparnis führen. Ei-ne nette wenn auch nicht unbedingt not-wendige Funktion ist der so genannteSprachdialog. Sind Client und Host miteiner Soundkarte und Mikrofon ausge-stattet, so können sich zwei Anwenderüber das Netzwerk auch per Sprache ver-ständigen. Im lokalen Testaufbau lag dieLatenzzeit hier bei rund einer Sekunde.

KUCKUCKSEI Zwei Zusatzprogrammepackt der Hersteller mit in die Schachtelvon Laplink: den “Planer” sowie “Laplink-FTP”. Ersteres Programm ermöglicht denzeitgesteuerten Start beliebiger Anwendun-gen. Dies ist beispielsweise sinnvoll, wennLaplink automatisch nach dem Feierabendauf dem Server gestartet werden soll. La-plink-FTP hingegen ist ein grafischer FTP-Client, der jedoch nicht überzeugen konnte.Auf der Installations-CD befand sich die

veraltete Version1.0.23. Im Internet istinzwischen das dritteRelease 2.0.1.3 ver-fügbar. Das Pro-gramm ist aussch-ließlich auf Englischerhältlich und nervtden Benutzer zudemmit der Einblendungvon Werbe-Bannern.Für das Update aufdie werbefreie Versi-on verlangt der Her-steller knapp 30Dollar. Auch imKurztest konnte Lap-link-FTP nicht begei-stern. So lies sich dieSoftware (selbst inder neuesten Versi-on) nicht dazu bewe-gen, die 16 Verzeich-nisse und sechs Da-teien im Home-Ver-

zeichnis eines Unix-FTP-Servers anzuzei-gen, sondern begnügte sich mit vier Ver-zeichnissen und einer Datei. Für den prak-tischen Einsatz – wie beispielsweise zurPflege von Web-Servern – ist Laplink-FTPdaher absolut ungeeignet. Auch bietet Lap-link.com in Deutschland keinen telefoni-schen Support für Laplink-FTP an, sondernverweist bei Problemen lapidar auf dieamerikanische Website, die sich zu diesemProblem ebenfalls in Schweigen hüllt.Auch eine Anfrage per E-Mail blieb nachmehr als vier Wochen unbeantwortet.

FAZIT Laplink 2000 ist ein leistungs-starkes Programm zur Fernwartung vonPCs, das auch dem Anspruch der einfa-chen Bedienung gerecht wird. Der Preisvon 415 Mark ist allerdings recht statt-lich, sodass die Software eher ihrenPlatz auf Servern als auf Arbeitsstatio-nen finden wird.

(Georg von der Howen)

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Info:Laplink.comTel.: 0130/854525Web: www.laplink.com

Für die Umleitung von Druckdaten von Host zu Client installiert Laplinkauf dem Host einen virtuellen Druckeranschluss

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ERD COMMANDER IM TEST

Windows NT von Kom-mandozeile reparierenERD Commander bootet ein minimales Windows NT, um Reparaturen

am System ausführen zu können. Das Tool besticht durch vielfältige

Funktionen und sollte – in der Professional-Variante – in keinem Admin-

Werkzeugkasten fehlen.

Wenn ein Unix-Server nicht mehrstarten will, bedeutet dies nicht un-

bedingt ein ernstes Problem, denn solan-ge die Festplatte intakt und das Dateisys-tem nicht ernsthaft beschädigt ist, kannder Administrator in den Single-User-Modus oder von CD-ROM booten undReparaturen am System vornehmen. Un-ter Windows NT gibt es eine solche Mög-lichkeit nicht. Hier ist selbst bei relativkleinen Problemen wie einem falschenController-Treiber häufig eine Neuinstal-lation des kompletten Betriebssystemsfällig. Eine Art Single-User-Modus fürWindows NT bietet Winternals mit demTool ERD Commander. Es bootet ein mi-nimales NT-System, um an der Kom-mandozeile Reparaturen am System zuermöglichen. Die Konsole bietet diewichtigsten Befehle, die schon zu DOS-Zeiten ihren Zweck erfüllten. So lassensich Dateien auf NTFS-, FAT- und sogarFAT32-Dateisysteme kopieren, einzelneDateien löschen und umbenennen sowieVerzeichnisse anlegen und löschen. Dar-über hinaus bietet die Software mehrereNT-spezifische Befehle, beispielsweisezum Ändern der Dateizugriffsberechti-gungen, zum Steuern von Diensten undGerätetreibern sowie zum Löschen desKennworts eines beliebigen Benutzer-kontos. Auch an den Zugriff auf fehlerto-lerante Dateisysteme, also Stripe-Setsund Spiegel, haben die Programmierergedacht. Zum Prüfen von Dateisystemenkann der Administrator den gewohntenCHKDSK-Befehl eingeben.

Um unabhängig von der Festplatte zusein, startet ERD Commander WindowsNT über Disketten. Dazu muss der An-wender zunächst die Software auf einembeliebigen intakten NT-Rechner instal-lieren. Dabei erstellt das Programm diedrei normalen Windows-NT-Installati-onsdisketten (oder verwendet vorhande-ne), welche es anschließend modifiziert.Zum Abschluss der Installation legt dieSoftware eine vierte Diskette an. Ob sichauf den Installationsdisketten NT Serveroder Workstation befindet, spielt keineRolle. Auch das zu reparierende Systemkann Server oder Workstation sein, ERDCommander unterscheidet nicht zwi-schen den beiden Betriebssystemvarian-ten.

Anschließend kann der Administratormit den Disketten eine Minimalversionvon Windows NT starten. Zunächstdurchläuft das System dabei die üblichenSchritte zur NT-Installation, lädt also dieController-Treiber von den Diskettenund führt eine erste Prüfung der Hard-ware durch. Erst nach dem Laden desNT-Mikro-Kernels greift ERD Comman-der ein und zeigt statt des gewohnten Be-grüßungsbildschirms die Zuordnung derFestplattenpartitionen zu Laufwerks-buchstaben – die von der Zuordnung un-ter Windows NT abweichen kann – undeinen blinkenden Cursor.

Sodann kann der Systemverwalter aufdas NT-System zugreifen. Will das Be-triebssystem beispielsweise wegen einesdefekten oder falschen Treibers nicht

starten, genügt es, die Treiberdatei zu lö-schen. Alternativ kann der Sysadmin dieStartart des Gerätetreibers ändern, bei-spielsweise auf “manuell“ oder “deakti-viert“. Dazu muss er zunächst mit einemBefehl die Registry des gewünschtenWindows-NT-Systems öffnen (falls NTmehrfach auf dem Rechner installiertsein sollte, fragt ERD Commander, mitwelcher Installation der Administratorarbeiten möchte).

Ebenfalls praktisch ist ein Befehl, derZugriffsberechtigungen auf Dateien undVerzeichnisse lockert. Hat ein Adminis-trator beispielsweise die Berechtigungenauf die Betriebssystemdateien zu starkeingeschränkt, kann das Betriebssystemnicht mehr auf seine eigenen Dateien zu-greifen – und damit nicht mehr starten.Der Befehl “Access” gewährt der Sys-temgruppe “Jeder“ den maximal mögli-chen Zugriff auf die angegebenen Datei-en, um dieses Problem aus der Weltschaffen zu können. Natürlich muss derAdministrator anschließend unter NT diekorrekten Berechtigungen setzen, umkein Sicherheitsloch zu hinterlassen.

Auch der Zugriff auf komprimierte Da-teien der NT-Installations-CD ist mög-lich. Der Befehl “Expand” dekompri-miert diese Dateien (erkennbar am Un-terstrich als letztes Zeichen der Dateina-menserweiterung) und kopiert sie an diegewünschte Stelle, zum Beispiel das NT-Systemverzeichnis. So lassen sich Trei-ber von Herstellerdisketten oder der Win-dows-NT-CD auf das System bringen,ohne dass sie zuvor auf einem anderenRechner dekomprimiert werden müssen.Der Einsatz eines zweiten NT-Systemsist erforderlich, wenn der Administratordie NT-Registrierungsdatei bearbeitenwill. Dazu kopiert er die entsprechendeStrukturdatei auf eine Diskette, um sieanschließend mit dem Registrierungsedi-tor eines anderen NT-Rechners zu impor-tieren, zu bearbeiten und wieder zu ex-portieren. Dieses Verfahren ist zwar rela-tiv aufwändig, ermöglicht aber das Ar-beiten an der Registrierung eines “toten“NT-Systems.

ERD Commander kann sogar dasKennwort für einen beliebigen Benutzer

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ändern. Interessant ist diese Funktionnatürlich nur für den Benutzer “Admi-nistrator“. Ist der Sysadmin beispielswei-se im Urlaub oder hat er die Firma ver-lassen, muss dies keinen Beinbruch mehrbedeuten. Der neue oder Aushilfs-Adminkann sich jederzeit den vollen Zugriff aufdas System verschaffen, sofern er physi-schen Zugang zum Rechner besitzt undein Ausfall des Systems für knapp zehnMinuten tolerierbar ist. Diese Tatsacheunterstreicht die Wichtigkeit, Server gutwegzusperren.

Im Test arbeitet ERD Commander zu-verlässig. Die Installation klappt ein-wandfrei, und nach dem Erstellen derDisketten lassen sich alle fünf verwende-ten NT-Rechner mit ihnen starten. Aufeinigen Testrechnern kann ERD Com-mander zunächst allerdings nicht auf dieFestplatten zugreifen, da die NT-Installa-tionsdisketten nicht die Treiber für dieFestplatten-Controller enthalten. Mit ein

wenig Handarbeit lassen sich diese Trei-ber aber auf die Disketten kopieren undeinbinden (die Windows-Online-Hilfebeschreibt diesen Vorgang).

Alle Befehle arbeiten korrekt und er-füllen ihren Zweck. Positiv überrascht,dass sogar die Konsole eine Online-Hilfebesitzt. Auch das Ändern des Kennwortsfür den Administrator funktioniert. Hier-zu ist allerdings die Professional-Varian-te der Software erforderlich. Diese ent-hält außerdem die Funktionen zum Än-dern der Startart von Diensten und Gerä-tetreibern, zum Prüfen von Festplatten,zum Dekomprimieren von NT-Dateienauf Disketten oder CD sowie den Zugriffauf Stripe-Sets, Datenträgersätze (Volu-me-Sets) und Spiegelsätze.

FAZIT ERD Commander ist ein leis-tungsstarkes Tool zur Reparatur vonWindows-NT-Systemen auf Intel- undAlpha-Basis, die nicht mehr hochfahren

wollen. Die Professional-Variante solltedaher in keinem Admin-Werkzeugkastenfehlen. Die Standardversion hingegenbietet zu wenige Funktionen, um interes-sant zu sein. Die Bedienung der Softwareist relativ einfach, aber das Arbeiten mitWindows NT auf der Boot-Ebene erfor-dert gute bis sehr gute NT-Kenntnisse.Das fehlende gedruckte Handbuch istkein Manko. Wünschenswert wäre eineVersion mit deutscher Online-Hilfe. DieStandardversion kostet 249 Dollar, derPreis für die Professional-Variante be-trägt 324 Dollar.

(Andreas Roeschies/mw)

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Info:Hersteller: WinternalsVertrieb: DidasTel.: 089/42046-128Web: www.didas.dewww.winternals.comE-Mail: [email protected]

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GREYWARE-MEMBERSHIP-MONITOR 1.2B IM TEST

Effektive Gruppen-überwachung für NT Mit dem Membership-Monitor von Greyware verfügen Administratoren

über ein nützliches Tool zur besseren Kontrolle der Benutzergruppen

unter Windows NT. Sobald Änderungen an einer überwachten Gruppe

erfolgen, wird ein Eintrag in das NT-Ereignisprotokoll geschrieben oder

der Administrator informiert.

W indows NT bietet keine ausreichen-den Mittel für eine effektive Kon-

trolle der Benutzergruppen. Zwar lassensich Änderungen an Benutzern und Grup-pen in das NT-Ereignisprotokoll schrei-ben, aber diese Option lässt sich unter Win-dows NT nur global aktivieren, sodass dasBetriebssystem entweder gar keine oder al-le Änderungen protokolliert. Zudem erfor-dert diese Vorgehensweise, dass alle Ad-ministratoren regelmäßig in das Sicher-heitsereignisprotokoll des Domänen-Con-trollers schauen. Eine bessere Lösung bie-

tet Greyware mit dem Membership-Moni-tor. Er überwacht die Mitgliedschaft be-stimmter Gruppen und benachrichtigt Ad-ministratoren aktiv, wenn sich etwas än-dert.

Für die Benachrichtigung kann die Soft-ware sowohl auf Winpopup-Nachrichtenals auch auf E-Mail zugreifen. Außerdemschreibt sie Änderungen in das Systemer-eignisprotokoll von Windows NT. Überein Symbol kann der Systemverwalter ein-stellen, welche Gruppen der Dienst über-wachen soll. Für jede überwachte Gruppe

lassen sich mehrereOptionen separat ein-stellen. Zu den wich-tigsten Einstellungengehört, welche Vor-gänge der Member-ship-Monitor bemer-ken soll, also dasHinzufügen von Mit-gliedern zu einerGruppe oder das Ent-fernen von Mitglie-dern aus einer Grup-pe (oder beides).Spürt die Softwareeinen überwachtenVorgang auf, sind fürdie Benachrichti-gung bis zu drei Zie-le definierbar. AufWunsch erstellt derMembership-Moni-tor einen Eintrag im

NT-Ereignisprotokoll des lokalen Sys-tems. Außerdem kann der Dienst eine E-Mail über einen SMTP-Server versen-den. Da nahezu alle Mail-Systeme das imInternet gebräuchliche SMTP (SimpleMail Transfer Protocol) verwenden, dürf-ten nur in den seltensten Fällen Kompati-bilitätsprobleme auftreten. Zusätzlich kanndie Software Winpopup-Nachrichten ver-schicken, die als Meldung auf dem Bild-schirm eines Zielrechners erscheinen (fallsdieser Windows 3.11 für Workgroups oderWindows 9x ausführt, muss das ProgrammWinpopup laufen).

Als globale Option lässt sich vom Ad-ministrator festlegen, dass der NT-Rech-ner, der den Dienst ausführt, bei jeder über-wachten Änderung einen Piepston von sichgibt. Ebenfalls zu den globalen Einstellun-gen gehören Name oder IP-Adresse desMail-Servers sowie die Absenderadressefür E-Mail-Nachrichten.

Alternativ kann der Dienst die Gruppen-mitgliedschaften eines anderen Windows-NT-Systems überwachen. Dazu muss derAdministrator den Namen des überwach-ten Computers eintragen und den Dienstunter einem Benutzerkonto ausführen las-sen, das auf dem Zielsystem ausreichendeBerechtigungen besitzt. Um die Netzwerk-belastung gering zu halten, fragt das loka-le System den überwachten NT-Rechnernicht permanent ab, sondern in einstellba-ren Abständen.

Im Test ergeben sich keine Probleme.Die Installation verläuft reibungslos undinstalliert einen Windows-NT-Dienstnebst einem neuen Symbol in der System-steuerung. Die Bedienung der Software istso einfach, dass die fehlende Online-Hilfekein Manko darstellt. Die Überwachungfunktioniert und arbeitet nahezu verzöge-rungsfrei. Unerwartet ist, dass Einträge imNT-Ereignisprotokoll in der System- stattin der Sicherheitsrubrik erscheinen. DieEinrichtung einer entfernten Überwachungist etwas umständlich.

(Andreas Roeschies/mw)

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www.lanline.de

Die Software ist einfach zu bedienen, sodass die fehlende Online-Hilfekein großes Manko darstellt

Info:Hersteller: GreywareTel.: 001/972-867-2794Web: www.greyware.com

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&TricksTipps

In der Rubrik Tipps & Tricks veröffentlicht LANline regelmäßig interessante Fragen undAntworten im Umfeld der wichtigsten Betriebs-systeme und Kommunikationslösungen. NeueTreiber und Patches inklusive Bezugsquellen findet der Anwender hier ebenso wie pfiffigeTipps und Tricks.

DOPPELTE EINTRÄGE BEI EXCHANGE-VERZEICHNISREPLIKATION

Bei der Verzeichnis-Replikation mit dem Exchange-ServerVersion 5.5 und Service-Pack 2 entstehen doppelte Einträgein der Global Access List. Was kann man dagegen tun ?

Eine mögliche Ursache für dieses Problem könnte das doppelteAnlegen eines Benutzerpostfachs im Exchange-Administratorsein.

In einem Workaround sollten Sie die folgenden Punkte über-prüfen:– Wurde ein Connector zur Verzeichnisreplikation eingerichtet?– Ist der remote Replikations-Hub mitsamt allen Diensten gestar-

tet?– Gibt es in der Ereignisanzeige Fehlermeldungen?– Ist der lokale Replikations-Hub (mitsamt allen Exchange-Diens-

ten) gestartet?Führen Sie unter “Standort, Konfiguration, Server-Eigenschaf-

ten” die Konsistenzanpassung durch. – Unter “Standort, Konfiguration, Verzeichnisreplikation, Regis-

terkarte Standorte “ Jetzt anfragen “ starten.

(Computer 2000 Deutschland GmbH/mw)

WINDOWS 2000: ERSTES LOCH, ERSTER PATCH

Kurz vor dem offiziellen deutschen Erscheinungsterminhatte Microsoft bereits die ersten Sicherheitslöcher seinesneuen Betriebssystems Windows 2000 gestopft. Konkrethandelt es sich um zwei Bugs, für die der Software-Konzerninzwischen Patches bereithält.

Beide Probleme betreffen den Microsoft-Index-Server. Die-ser war bereits ein Add-on von Windows NT 4.0 und wurdeauch in den Nachfolger Windows 2000 eingebaut. Der eineBug wurde von Microsoft selbst mit dem Namen “MalformedHit-Highlighting Argument Vulnerability” versehen. Die Si-cherheitslücke erlaube es Angreifern, gespeicherte Dateienauf dem Web-Server zu sehen und kann nach Angaben desEntdeckers David Litchfield von Cerberus Information Secu-

rity als “größere Bedrohung” angesehen werden. Imschlimmsten Fall könnte es möglich sein, dass auf dem Ser-ver gespeicherte Kreditkartennummern für Angreifer sicht-bar würden.

Der zweite Bug ermöglicht es, von außen Informationenüber das betreffende Netzwerk anzufordern, wird aber als re-lativ harmlos erachtet. Der Microsoft-Manager Scott Culp er-klärte, beide Bugs seien so spät entdeckt worden, dass sie vordem Erscheinen von Windows 2000 nicht mehr beseitigt wer-den konnten.

Betroffene Software-Versionen :– Indexing Service in Windows 2000 – Microsoft Windows NT 4.0 Workstation

Unter folgenden Adressen sind die entsprechenden Patcheserhältlich: – Index Server 2.0:

Intel: http://www.microsoft.com/downloads/release.asp?ReleaseID=17727 Alpha: http://www.microsoft.com/downloads/release.asp?ReleaseID=17728

– Indexing Services für Windows 2000: Intel: http://www.microsoft.com/downloads/release.asp?ReleaseID=17726 Quelle: http://www.microsoft.com/security/bulletins/MS00-006.asp

(R2R EDV-GmbH/mw)

TROJANER “TROJ_ACID.10”

Dieses Fernzugriffprogramm beinhaltet eine Server- undClient-Komponente, wobei der Server für die Verbreitung desVirus zuständig ist. Der Client ist dagegen auf dem Systemdes Hackers positioniert. Aufgabe des Clients ist es, demHacker eine Konsole zu bieten. Der Servers baut eine Ver-bindung zum Client auf.

Bei der Ausführung scheint zunächst nichts zu geschehen.Es wird keine Meldung angezeigt, obwohl sich der Trojanerbereits installiert. Dies wird verschleiert, indem eine exakteKopie der Server-Datei in das Windows-Verzeichnis kopiertwird (Dateiname: EXPIORER.EXE, Schreibweise beachten!).Die Registry wird im Folgenden so umgeschrieben, dass beimNeustart diese Datei aufgerufen wird. Ein weiteres Problem,den Trojaner zu entdecken, besteht in seiner Fähigkeit, nichtim Task-Manager zu erscheinen.

Der erwähnte Registry-Key ist: HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Run

Der Hacker kann auf dem befallenen System unter anderemFolgendes tun: Das CD-ROM-Laufwerk öffnen und schließen,CTRL+ALT+DEL inaktivieren, das System einfrieren, denMauszeiger unabhängig vom User bewegen, den Start-Buttonverstecken sowie die Farben verändern. Ferner hat er Schreib-

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zugriff auf dem Desktop und im Notepad. Viel schwerwiegen-der sind allerdings die folgenden Möglichkeiten: Bildschirm-einstellungen verändern, Passwörter transferieren, FTP on/offkontrollieren, ICQ-Nummern einsehen, Verzeichnisse durch-forsten, Windows beenden und Dateien löschen.

Um den Virus zu entfernen, muss die EXPIORER.EXE-Da-tei (nochmals: Schreibweise beachten!) aus dem Verzeichnisgelöscht werden. Dies erfolgt im MS-DOS-Modus, da die Dateiein aktives Element im Windows-Umfeld ist.

Trend Micro bietet für seine Produkte eine Pattern-Datei an,mit der der Virus entdeckt und entfernt werden kann.

Die notwendige Funktionalität bieten alle Pattern-Dateien mitden Nummern #643 und höher. Quelle: http://www.antivirus.com

(R2R EDV-GmbH/mw)

WWW.LIGHTREADING.COM

Zu mehr Durchblick bei optischen Netzwerkkomponentenund Technologien wie etwa DWDM (Dense Wave DivisionMultiplexing), DSL (Dynamic synchronous Transfer Mode),Sonet (Synchronous Optical Network) oder FDM (FrequencyDivision Multiplexing)verhilft Light Reading.

Peter Heywood und Stephen Saunders, vielen noch aus Data-Communications-Magazine-Zeiten bekannt, haben vor kurzemmit www.lightreading.com eine Website aufgesetzt, die sichfast ausschließlich mit optischen Netzen und deren Komponen-ten beschäftigt. Die Website informiert über Produkte undTechnologien, Märkte, Unternehmen und Startups. Besondersfür Techniker interessant sind Reports wie “Optical Illusions”,in denen – durchaus kritisch – Management- und Standardisie-rungsprobleme angepackt und vollmundige Versprechen der

Hersteller in Bezug auf ihre Produkte entzaubert werden. LightReading bietet darüber hinaus White Papers, Interviews und ei-nen wöchentlichen Newsletter an. (mw)

FEHLER BEIM ARCHIVIEREN UNTER OUTLOOK 98 UND EXCHANGE SERVER 5.5

Beim Archivieren eines Postfachs unter Outlook 98 tritt ei-ne Fehlermeldung bezüglich der Auto-Archivierung in fol-gender Umgebung auf: Windows-NT-4.0-Netzwerk, Exchan-ge Server 5.5. Die Workstations laufen unter Windows NT4.0 mit Service-Pack 5, darauf ist Office 97 mit SR2 instal-liert. Einige Elemente werden nicht dem Datum der Erstel-lung entsprechend archiviert. Welche Einstellungen müssenüberprüft werden?

Sie müssen zuerst die Auto-Archivierung unter Outlook akti-vieren:1. Klicken Sie im Menü “Extras” auf “Optionen”, und klicken Sie

anschließend auf die Registerkarte “Weitere”.2. Klicken Sie auf “Auto-Archivierung”.3. Um festzulegen, dass die Auto-Archivierung mit dem Start von

Outlook aktiviert wird, klicken Sie auf das Kontrollkästchen“Auto-Archivierung alle”.

4. Wenn Sie festlegen möchten, wie häufig der Auto-Archivie-rungsprozess erfolgen soll, geben Sie in das Feld “Tage” eineZahl ein.

5. Wenn Sie benachrichtigt werden möchten, bevor die Elementearchiviert werden, aktivieren Sie das Kontrollkästchen “Vor derAuto-Archivierung Bestätigung einholen.”

6. Geben Sie im Feld “Standardarchivdatei” einen Namen für dieDatei ein, in die die Elemente verschoben werden sollen, die Siearchivieren möchten, oder klicken Sie auf “Durchsuchen”, umeine Datei aus der Liste auszuwählen.

7. Nachdem Sie die Auto-Archivierung aktiviert haben, müssenSie für jeden Ordner die Eigenschaften der Auto-Archivierungfestlegen, um die Auto-Archivierung zu aktivieren.

– Elemente, die sich möglicherweise nicht erwartungsgemäß ar-chivieren lassen:Wenn Sie Elemente in einem Kalender-Ordner archivieren,

(klicken Sie dazu im Menü “Datei” auf “Archivieren”, oder zeigenSie im Menü “Datei” auf “Ordner” und klicken Sie erst auf “Ei-genschaften” für Ordnername und anschließend auf die Register-karte Auto-Archivierung), werden wiederkehrende Elemente (Se-rien) nicht archiviert, wenn nach dem Archivierungsdatum nochzur Serie gehörende Aufgaben geplant sind. Alte Aufgaben einesSerienelements in einem Kalender-Ordner werden benötigt, umfür zukünftige Aufgaben nachverfolgbar zu sein.

Wenn Sie einen Ordner für die Auto-Archivierung auswählenund der Ordner Elemente enthält, die Sie verschoben, gelesen odergeändert haben, werden diese Elemente ebenfalls möglicherweisenicht den Erwartungen gemäß archiviert. Der Grund hierfür ist,dass das Änderungsdatum eines Elements auf das aktuelle Datum

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lightreading.com informiert über optische Netze und deren Komponenten

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&TricksTipps

gesetzt wird, wenn Sie ein Element verschieben, lesen oder än-dern. Elemente werden auf der Grundlage des Datums archiviert,an dem sie verschoben, gelesen oder geändert wurden, und nichtauf der Grundlage des Erstellungsdatums.

(Computer 2000 Deutschland GmbH/mw)

ZWEITER ALIAS-NAME IM EXCHANGE SERVER 5.5

E-Mails von Firma A sollen beispielsweise an Benutzer X,Y, Z gehen, E-Mails von B sollen an Benutzer U, V, W verteiltwerden. Kann ich dem Benutzer-Postfach einen zweitenAlias-Namen vergeben?

Sie können dem Benutzer-Postfach nicht einen zweiten Alias-Namen hinzufügen. Der Alias-Name ist einmalig und identifiziertein Benutzer-Postfach innerhalb einer Exchange-Organisation.Sie können nur dem Postfach unter “Postfach-Eigenschaften,Adressierung” eine zweite E-Mail-Adresse hinzufügen.

Verwenden Sie die Registerkarte “Adressierung”, um alternativeE-Mail-Adressen für Exchange-Server-Objekte zu erstellen oder zuändern. E-Mail-Adressen werden verwendet, um Exchange-Server-Objekte für Gateways und Connectors zu identifizieren, die Exchan-ge Server mit anderen Messaging-Systemen verbinden. VerwendenSie die Registerkarte “Adressierung”, um einen oder mehrere derfolgenden Adresstypen zu erstellen, zu ändern oder zu entfernen:– benutzerdefinierte Adresse,– Microsoft Mail-Adresse,– Mac-Mail-Adresse,– X.400-Adresse,– Internet-Adresse,– cc:Mail-Adresse.

Standardmäßig generiert Exchange für jedes Empfängerobjektmit Hilfe der von Ihnen eingegebenen Informationen Lotuscc:Mail-, Microsoft-Mail-, X.400- oder Internet-Adressen. WennSie Empfängerinformationen ändern, die zum Erstellen von E-Mail-Adressen verwendet werden (wie zum Beispiel den Vor-namen, Nachnamen oder Alias eines Postfachs), werden die E-Mail-Adressen nicht automatisch aktualisiert. Bereits generier-te E-Mail-Adressen müssen Sie manuell bearbeiten.

Die einzige (theoretisch) mögliche Lösung für die gewünschteEinstellung ist über den Regel-Assistenten in Outlook konfigu-rierbar, wie etwa “ nach Erhalt einer Nachricht, die direkt an “ in-fo@.... “ gesendet wurde diese mit einer vordefinierten Aktion be-arbeiten”. Eine benutzerdefinierte Aktion ermöglicht die Auswahlder Aktion, die Sie in die Regel aufnehmen möchten. Benutzerde-finierte Aktionen sind zusätzliche Funktionen von Drittanbieter-programmen. Im Lieferumfang von Outlook sind keine benutzer-definierten Aktionen enthalten.

(Computer 2000 Deutschland GmbH/mw)

OFFICE-2000-INSTALLATION MIT KLEINER BOOT-PARTITION

Microsoft Office 2000 soll auf einem System mit kleinerBoot-Partition (C:\ zirka 500 MByte mit 100 MByte freiemPlatz) installiert werden. Wird auf diesem Rechner Office2000 auf D:\ (mit genug freiem Festplattenspeicher) über diebenutzerdefinierte Installation aufgespielt, kommt der Feh-ler, dass nicht genug Platz auf C:\ zur Verfügung steht . DieTemp Dir Environment Variable wurde darüber hinaus aufD:\ umgelegt.

Egal, welchen Installationsmodus Sie auswählen, Office 2000installiert im Systemroot-Bereich immer Dateien. Es handeltsich dabei unter anderem um den “Windows Installer” (das ei-gentliche Office-Setup) und um die Internet-Explorer-5-Datei-en. Insgesamt braucht Office 2000 im Systemroot-Bereich min-destens 130 MByte Platz.

Auch wenn Sie Office 2000 komplett deinstallieren, bleibendiese 130 MByte auf der Festplatte.

(Computer 2000 Deutschland GmbH/mw)

OUTLOOK-REGEL AN EXTERNE ADRESSE WEITERLEITEN

In Microsoft Outlook 8.0 soll eine Regel erstellt und dannan eine externe Adresse weitergeleitet werden.

Sie müssen dazu einen benutzerdefinierten Empfänger imExchange-5.5-Administrator anlegen. Danach können Sie für die-sen benutzerdefinierten Empfänger eine beliebige Regel mit demRegel-Assistenten definieren.– Benutzerdefinierte Empfänger:

Ein benutzerdefinierter Empfänger ist ein Empfängeraußerhalb des Messaging-Standorts, des lokalen Postofficesoder der Organisation, zum Beispiel ein Internet-Empfängermit einer SMTP-Adresse. Wenn Sie einen benutzerdefinier-ten Empfänger erstellen, wird dieser im Adressbuch des Stan-dorts angezeigt und kann Nachrichten empfangen. Sie könnenbenutzerdefinierte Empfänger mit Hilfe des Administrator-programms erstellen oder unter Verwendung der Verzeichnis-import-Funktion aus anderen Messaging-Systemen importie-ren.– Erstellen eines benutzerdefinierten Empfängers:

Führen Sie zum Erstellen benutzerdefinierter Empfängerdie folgenden Schritte aus. Wählen Sie im Administratorfens-ter “Neuer benutzerdefinierter Empfänger aus dem Menü“Datei”.

Im Feld “Wählen Sie einen E-Mail-Adresstyp” spezifizieren Sieden Typ der E-Mail-Adresse, die Sie erstellen möchten und be-stätigen mit OK. Zum Schluss geben Sie die E-Mail-Adresse desBenutzers ein.

(Computer 2000 Deutschland GmbH/mw)

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Das Internet entwickelt sich immer mehr zum unverzichtbarenRecherchemedium für EDV-Profis. Neben E-Mail ist die Suchenach aktuellen und detaillierten Produktinformationen mittler-weile einer der wichtigsten Einsatzbereiche des Internet. Unserneuer Web-Kennzifferndienst macht die gezielte Suche so kom-fortabel und schnell wie nie zuvor. Ihre Vorteile:

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Zunächst wählen Sie aus, in welcher Ausgabe Sie recherchierenmöchten. Dann kreuzen Sie eine oder mehrere Produktkategorien an.Alternativ können sie,falls Sie schon genau wis-sen, wofür Sie sich inter-essieren, direkt denNamen des Anbieters ein-geben. Drücken Sie dieSchaltfläche „Weiter“, umIhre Abfrage zu starten.

Das System stellt nuneine Liste aller Inseren-ten und redaktionellenBeiträge zusammen, dieIhren Suchkriterien ent-sprechen. Wenn die Fir-ma eine eigene Web-Site besitzt, dann ist der Firmenname in der lin-ken Spalte mit einem Hyperlink unterlegt. Wichtig für Ihre Info-Anforderung sind die letzten vier Spalten. Hier können Sie bei jederFirma ankreuzen, ob Sie weitere Informationen per E-Mail, Post,Fax oder Telefon erhalten möchten. Selbstverständlich können Siehier mehr als eine Firma ankreuzen. Auf diese Weise erstellen Sieohne zusätzlichen Aufwand gleich mehrere Anfragen.

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Wenn Sie jetzt „Weiter“drücken, gelangen Sie aufeine Bestätigungsseiteund das System generiertfür jeden der von Ihnenangekreuzten Anbietereine Anfrage, die per E-Mail an den zuständigen Ansprechpartner verschickt wird. Diesersetzt sich mit Ihnen auf dem von Ihnen gewünschten Weg in Verbin-dung.

Auf der Bestätigungsseite finden Sie außerdem eine kleine Online-Umfrage, deren Ergebnisse uns dabei helfen, Sie auch weiterhin mit

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Tips & Tricks

Lexikon

Online-Shop

Service

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MIETANGEBOTE FÜR SHOPPING-SYSTEME

Problemlösung: Mieten statt kaufenMit Online-Shops können klein- und mittelständische Unternehmen in

wenigen Monaten Gewinne erzielen. Doch wer dazu erst ein Shopping-

System für den E-Commerce-Bereich erstehen muss, der hat mit hohen

Amortisationsraten zu kämpfen.

Spritzen, Kompressen oder Kanülenkauft Jürgen Zahn immer via Inter-

net. Der Allgemeinmediziner hat allenGrund dazu. Sein Lieferant, der Stutt-garter Medizinbedarf-Anbieter Geissel-mann, räumt Online-Shoppern einenRabatt ein. “Damit kann ich jährlich biszu 30 Prozent einsparen”, frohlocktZahn. Über ein Schnäppchen durfte sichauch Klaus Kleine bei seiner letztenStreiftour durch die virtuelle Welt desInternets freuen. Für eine nagelneueJunghans-Uhr, Modell “Max Bill”, hat

der Ingenieur, der im kalifornischenLos Gatos wohnt und arbeitet, beiSchmuck Berger im sächsischen Chem-nitz statt 600 nur 500 Mark bezahlt.“Wir müssen doch schließlich einenMehrwert schaffen”, meint RolandGeisler, der den virtuellen Shop des alt-eingesessenen Geschäfts betreut.

Sind die Angebote attraktiv, klingeltdie Kasse. Berger erzielte im ersten Jahreinen Online-Umsatz von rund 100.000Mark, eine Summe, die Geisselmann, seitMärz letzten Jahres im Internet, bereits

nach sieben Monaten auf dem Haben-Konto verbuchen konnte.

Der elektronische Handel steht vor demDurchbruch. Während deutsche Unterneh-men über die Schiene “Internet” 1998 ge-rade mal 400 Millionen Mark Umsatz er-wirtschafteten, sollen es nach einer Schät-zung der Unternehmensberatung RolandBerger im Jahr 2001 bereits annähernd 28Milliarden Mark sein. Diese Zahlendecken sich in etwa mit einer Prognose desEco-Verbandes der deutschen Internet-Wirtschaft, der Internet-Umsätze in Höhevon rund 40 Milliarden Mark für das Jahr2003 voraussagt. “Die Freaks sind bedient,jetzt werden die Verbraucher einbezogen”,triumphiert der Berliner Medienwissen-schaftler Axel Zerdick. In der Tat ver-spricht die steigende Zahl potentieller Käu-fer zunehmende Online-Bestellungen. Sosollen bis zum Jahr 2001 nach Angabendes European Information TechnologyObservatory (EITO) annähernd 20 Millio-nen Menschen in Deutschland am Internethängen (1999: 9,4 Millionen). Knut Föck-ler, Leiter Multimedia der Deutschen Tele-kom, erwartet, “dass bis zum Jahr 2003 je-der zweite Deutsche über eine Zugangs-möglichkeit zum Internet verfügt”.

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Bild 1. Über 2000 DVD-Spielfilme können Cineasten aus dem gemie-teten Online-Shop der Newsandmore Medien Handels KG abrufen

Bild 2. Portal-Adressen sind für Mietshop-Betreiber ein ideales Marketing-Tool und bieten Einkäufern eine schnelle Produktübersicht

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GUTE GRÜNDE FÜR DEN ONLINE-SHOP Eine zunehmende Bereitschaftzum Einkauf per PC registriert das Ham-burger Marktforschungsinstitut Fittkau& Maas, einer Forsa-Umfrage zufolgewill jeder vierte Internet-Nutzer künftigöfter im Internet einkaufen. Lebensmit-telhändler Kaisers, der in sechs Städteneinen Online-Bestellservice anbietet,kam kurz vor Weihnachten mit der Aus-lieferung kaum nach. Karstadt hat seitletzten Oktober die Frequenz der täglich5000 Besucher seines Online-Kaufhau-ses “my-world” mehr als verdoppelt.Dies, obwohl das Angebot begrenzt istund die Ladezeiten der Seiten der Wir-kung einer Schlaftablette alle Ehre erwei-sen. “Wir erwarten, dass in drei bis fünfJahren etwa fünf bis zehn Prozent des ge-samten Einzelhandelsvolumens von der-zeit rund 800 Milliarden Mark online ab-gewickelt werden”, sagt Klaus Eierhoff,Multimedia-Vorstand bei Bertelsmann.

Mit E-Commerce lassen sich die Kos-ten beim Bestellwesen erheblich reduzie-ren. Ihre Rabatte kann die Firma Geissel-mann unter anderem auch deshalb wei-tergeben, weil “der Bestellvorgang füruns natürlich viel einfacher ist”, sagt derfür das E-Commerce-Geschäft zuständi-ge Helmut Rieger.

Dennoch: Gerade für den Mittelstand,der in Deutschland die meisten Arbeits-plätze schafft, kann der Einstieg in dievirtuelle Geschäftswelt mit teils immen-sen Kosten verbunden sein. Der Kauf vonHard- und Software inklusive Installationund Programmierung ist zum Beispiel beiHewlett-Packard (HP) kaum unter100.000 Mark zu bekommen – ohne Sup-port wohlgemerkt. Der kann, sagt HP-Software-Manager Reinald Schneller,noch einmal “deutlich die 100.000-Mark-Grenze überschreiten”.

Zuviel Geld für Dr. Claudia Marwede-Dengg. Trotzdem hat sich vor fünf Mona-ten die frischgebackene Versandhändlerineinen Delikatessen-Shop mit einer gemie-teten Software-Lösung (rund 300 Mark proMonat) im Internet eingerichtet, bei demder Einkauf von Spätzle, leckerer Hausma-cherwurst oder feinem Konfekt richtigSpaß macht. Von der Präsentation der Wa-

ren bis hin zur Bestellung ist der Shopübersichtlich und schnörkellos, aber den-noch optisch ansprechend. AusgewählteProdukte legt der Einkäufer in den gut er-kennbaren Warenkorb. Eine Tabelle zeigtblitzschnell die Gesamtsumme mit Mehr-wertsteuer, Versandkosten und eventuellanfallenden Nachnahmegebühren an. Da-mit ungebetene Gäste die persönlichen Be-stelldaten nicht einsehen können, wird dasVerschlüsselungsverfahren SSL (SecureSocket Layer) aktiviert und anschließenddie Zahlungsart festgelegt. Im Gegensatzzu vielen anderen Shops, wo der Einkäuferoft nicht weiß, ob er nun bestellt hat odernicht, bekommt der Einkäufer eine Auf-tragsbestätigung. Einziges Manko: Bezah-lung mit Kreditkarte unter Verwendungder SET-Technik (Secure Electronic Trans-action) gibt es nicht.

“Für SET fehlt derzeit leider die Basis,weil es nur wenige SET-zertifizierte Kar-ten gibt”, sagt Johannes Klinger, Vor-standsvorsitzender der Websale AG inRoßtal bei Nürnberg, die die Software fürden Delikatessen-Shop geliefert hat.Tatsächlich eignen sich von den 8,4 Mil-lionen Eurocards, die in Deutschland imEinsatz sind, gerade mal rund 5000 für dieSET-Technik. Websale bietet seinen Kun-den daher eine Alternativlösung an, bei derdie Kreditkarte auf Bonität und Plausibi-lität geprüft wird und der Shop-Betreiber –wie bei SET – die Kreditkartennummernicht übermittelt bekommt. Hinsichtlichder Sicherheit für Händler und Einkäuferwarnt Klinger ausdrücklich vor Shop-Sys-temen, die kostenlos angeboten werden.“Im professionellen Bereich ist es ein ho-hes Risiko, solche Lösungen einzusetzen”,weil nicht ausreichend transparent sei, wo-her diese Systeme genau kämen, ob even-tuelle Fehler behoben würden und jemalseine Weiterentwicklung stattfinden könne.

Für Michael Voigtsberger muss Risikokalkulierbar sein, weswegen sich der Inha-ber eines Geschäfts für Mobilfunkzubehörim oberbayerischen Rosenheim für einepreiswerte und sichere Miet-Shop-Soft-ware entschieden hat. “Ich wollte das un-bedingt ausprobieren und gleichzeitig dasfinanzielle Risiko gering halten“, sagt der23-jährige Kaufmann. Seine Hartnäckig-

keit brachte den Erfolg: Bei einem Umsatzvon rund 3000 Mark und 99 Mark Mieteim Monat wirft der Internet-Laden“Voigtz“ Gewinn ab. Über eine Anzeigeist der Computerlaie auf den FrankfurterShop-Anbieter Gigabell gestoßen. Nacheinem vierwöchigen kostenlosen Test ließsich der Kleinunternehmer vor einem hal-ben Jahr die Software “mietshop.de” für ei-ne einmalige Gebühr von 250 Mark instal-

lieren. In der Monatsmiete sind Präsentati-on, Gestaltung und Support enthalten,nicht aber die eigene Domain. Für diesepersönliche Adresse fallen jährlich nocheinmal rund 100 Mark an. Das Mietkon-zept überzeugt Voigtsberger. “Ich betreibeden Shop auch im Urlaub, kann Bestellun-gen via E-Mail vorbereiten, Anfragen be-antworten und Nachbestellungen ordern.”Soviel Flexibilität wird belohnt. Währendfrüher die Kundschaft aus der Region kam,erreicht der Rosenheimer Anbieter heutemit seinem Miet-Shop eine bundesweiteKlientel. Vor allem Norddeutsche kaufenAkkus, Ledertaschen und Freisprechein-richtungen in dem Online-Laden. Wenn

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Das muss ein Shop-System leisten:

Für den BetreiberWeitgehende Änderung des äußerenErscheinungsbilds,Mietvertrag maximal ein Jahr,flexible und leichte Bedienung,Einrichtung von virtuellen Abteilungen,Zusammenarbeit mit allen gängigen Daten-banken,bequemes Einstellen der Produkte,Durchführung zeitlich begrenzterSonderaktionen,Protokollierung und Auswertung des Kundenverhaltens,Verknüpfung mit dem bestehenden Waren-wirtschaftssystem,kostenlose Updates der Shop-Software

Für den KundenAbspeichern von persönlichen Daten, mehrere Zahlungsmöglichkeiten,leichte und angenehme Bedienung,gezielte Suche nach Produkten

(Iris Bunkenburg/rhh)

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das Geschäft einmal nicht so gut läuft,kann Voigtsberger seinen Online-Ladenvon einem Monaten auf den anderenschließen. “Ich habe gegenüber dem An-bieter keinerlei langfristige Verpflichtun-gen.” Einziger Wermutstropfen: Der Han-dy-Händler muss die elektronisch empfan-genen Bestellungen per Hand in das Wa-renwirtschaftssystem übertragen.

Wer ein Shopping-System mieten will,muss nicht nur wissen, was eine solcheSoftware leisten sollte (siehe Kasten 83),sondern bei der Auswahl des Anbietersbereits im Vorfeld die Spreu vom Wei-zen trennen. Die nämlich schmückensich nur allzu gern mit billigen Monats-mieten oder versuchen, mit einer mög-lichst hohen Zahl angeblich verkaufterLizenzen Marktdominanz hervorzuzau-bern. Hinter der schillernden Fassadeaber bröckelt es. “Es gibt großspurigeAnbieter, die kriegen nie die Kurve”,sagt Michael Strehlau, E-Commerce-Be-rater und Vorstandsvorsitzender der On-line Shop Consulting AG, Weßling. Jejünger die Unternehmen seien, destovollmundiger würden sie am Markt auf-treten. “Es gibt eine ganze Reihe vonSystemen, die für den professionellenBetrieb nicht geeignet sind, manche ver-hindern sogar Geschäfte”, sagt Websale-Chef Klinger, der mit seiner Softwarevor über drei Jahren den Markt für Miet-Shops in Bewegung brachte. So bedeutees unweigerlich Kundenverlust, wennein System zum Beispiel nur mit be-stimmten Browsern laufe. Davon weißRené Reiche ein Lied zu singen. Der In-haber des Freiburger Online-Ladens“Grimas Shop” sollte erst nach Installa-tion seiner Software feststellen, “dass ei-nige Leute nicht in meinen Shop reinge-kommen sind, weil sie ältere Browserhatten”.

Zu beachten ist nach Darstellung vonKlinger auch, ob Shop-Systeme mit Coo-kies arbeiten, die viele Internet-Nutzeraus Sicherheitsgründen ablehnen und da-mit einen solchen Shop auch niemals zuGesicht bekämen oder nicht richtig damitbestellen könnten. Außerdem: Shop-Systeme, die keine Import-Möglichkeithätten, zwängen den Betreiber zur Onli-

ne-Eingabe seiner Produkte per Handund seien bestenfalls für den semiprofes-sionellen Bereich zu empfehlen. Künfti-ge Shop-Betreiber übersehen auch gernedie Kosten für eventuell anfallenden Sup-port. So sind manche Anbieter telefo-nisch nur über eine teure 0190er Nummerzu erreichen, andere wiederum – wie dieDeutsche Telekom – kassieren für jedeangefangene Viertelstunde 50 Mark.“Support ist das A und O”, sagt Ralf-Pe-ter Wolter, Webmaster der vor einemJahr gegründeten Potsdamer Firma

Kraxlhuber.de, die Zelte, Ruck- undSchlafsäcke ausschließlich via Internetverkauft. Wichtig sei, dass die Monats-miete den Support nicht nur enthalte,sondern dass dieser auch rund um die Uhrzur Verfügung stehe.

AUF TECHNIK UND MARKETINGKOMMT ES AN Die meisten Shops be-herrschen zwar die gängigsten Zahlungs-arten wie Nachnahme, Kreditkarte oderLastschrift mit dem international gelten-den Standard-VerschlüsselungsverfahrenSSL. Ebenso bieten sie dem Einkäufer ei-nen so genannten Warenkorb, in den erdie Produkte wie im echten Supermarkthineinlegen kann. Sobald es aber um De-signbarkeit, Speicherkapazität, Schnel-ligkeit, Support, Anzahl der dargebote-

nen Artikel und Programmierung geht,scheiden sich die Geister. “Unbedingtverschiedene Angebote reinholen undtesten, testen, testen”, empfiehlt Consul-ter Strehlau. Am besten finde man dieAnbieter über die einschlägigen Suchma-schinen. Damit der Shop nicht zumWühltisch mutiert, muss der Betreiberseine Produkte, Preise und Katalogemöglichst unproblematisch einrichtenkönnen. Grundvoraussetzung ist, dassdas Shop-Design die individuellen Ände-rungen im gewünschten Ausmaß zulässt.So bietet beispielsweise die BerlinerStrato Medien AG zwar 30 verschiedeneDesign-Varianten, “aber die können Siealle vergessen”, meint E-Commerce-Ma-nager Rieger, dessen Firma Geisselmanndie Strato-Software bisher nutzt. Ab 1000Produkten sei der Einsatz dieser Softwarenicht mehr professionell, weswegen mankünftig eine andere Lösung bevorzuge.

Über 2000 DVD-Spielfilme hat dieNewsandmore Medien Handels KG inihrem Online-Sortiment. 300 MillionenMark Umsatz erwirtschaftet das Mün-chener Unternehmen im realen Leben,ein Ende letzten Jahres für rund 3000Mark eingerichteter Miet-Shop soll zu-sätzlichen Profit bringen. Pro Jahr fal-len noch einmal rund 3000 Mark Miet-gebühr an. “Der Shop rechnet sichschon jetzt“, sagt Firmensprecher HorstLeierer angesichts der seiner Meinungnach niedrigen Kosten. Allerdings, soLeierer, sei entsprechende Banner- undKinowerbung für den Erfolg des virtuel-len Geschäfts unumgänglich.

Dem stimmt Websale-Chef Klinger zu,der auch für Newsandmore die Softwaregeliefert hat. Als Marketingmaßnahmebietet das fränkische Unternehmen des-halb seinen Kunden die Aufnahme ihresShops in das Portal www.clever-einkaufen.de. Der Preis dafür ist in der Monats-miete bereits enthalten. Resultat: “Runddrei Viertel unserer Kunden arbeiten mitteils beträchtlichem Gewinn“, sagt Klin-ger. Websale-Shops arbeiten mit einerbreiten Palette von Warenwirtschaftssys-temen. Dies ist keineswegs selbstverständ-lich. Mit den Miet-Shops von Anbieternwie 1 & 1 Puretec, Montabaur oder Inter-

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Bild 3. Empfiehlt gemietete Shop-Lösungenals Alternative zu teuren Lizenzen herkömmli-cher Systeme: Johannes Klinger, Vorstands-vorsitzender der Wesale AG.

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shop, Jena, können Händler ihre Waren-wirtschaft überhaupt nicht einsetzen.

Websale verzichtete bei der Entwick-lung der Shop-Software gänzlich auf denEinsatz von Java, weil dabei Programmeauf den PC des Nutzers geladen werden.

Dies nehme nicht nur Zeit in Anspruch,sondern führe unter Umständen je nachBrowser zu unterschiedlichen Problemen.Produktbezeichnungen, Preise und Ähnli-ches gibt der Shop-Betreiber entweder miteiner Windows-Oberfläche ein, oder er-

zeugt sie aus einer Datenbank beziehungs-weise einem Warenwirtschaftssystem her-aus. Da Websale gleichzeitig auch Inter-net-Service-Provider ist, bekommt derKunde vor Vertragsabschluss detaillierteAuskünfte über die Schnelligkeit der Da-tenleitungen. Bei Websale fließen die Da-ten über einen 124-MBit/s-Strang, der aufdrei Leitungen verteilt ist. Das bedeutetnicht nur schnellen Datendurchsatz, son-dern auch zusätzliche Sicherheit beimAusfall einer Leitung.

SHOPPING-MALLS SIND KEINE ALTER-NATIVE Kommen Provider-Leistung undShop-Software nicht aus einer Hand, kanndies auch direkte Nachteile mit sich brin-gen. Zum Beispiel in puncto Kalkulation.“Letztlich bestimmt der Provider, der un-sere Software vertreibt, die Laufzeit unddie Preise”, bekennt denn auch WolfgangMelchior, Marketingmanager der FirmaBeans, die sich mit ihrer Miet-Software“Cappuccino” an Profis wendet. Seit eini-ger Zeit richtet das Unternehmen in meh-reren Gemeinden Shopping-Malls ein.“Das läuft sehr gut, auch die Endkundenbeteiligen sich rege”, sagt Unternehmens-sprecher Ernst Andersch. Einige der be-troffenen Gemeinden sehen das freilichskeptischer. “Viele Händler bei uns wissennicht, was das soll”, sagt beispielsweise El-ke Riebener vom Amt für Wirtschaftsför-derung der Stadt Rosenheim. Wundertdas? Shopping-Malls sind nicht gerade ei-ne attraktive Lösung für einen kleinenHändler, der unabhängig seine Produkteverkaufen möchte. Denn in aller Regel kas-sieren Mall-Betreiber Provision am Um-satz – zusätzlich zur Miete für den zur Ver-fügung gestellten Raum. Diese Raummie-te ist im Vergleich zur Miete einer profes-sionellen Shop-Software hoch, und kostetbeim Branchenführer Netzmarkt minde-stens 500 Mark. Dafür führen die Betreiberzwar Marketingmaßnahmen durch, dieaber ebenso ein Schuss nach hinten seinkönnen. Verlässt der Shop-Betreiber eineMall, kann er zudem seine Internet-Adres-se nicht mitnehmen, einen Link auf diekünftige Domain wird sich der Mall-Be-treiber meist teuer bezahlen lassen.

(Iris Bunkenburg/rhh)

Professionelle Miet-Shops sind rar

Der Trend gehe eindeutig hin zum Miet-Shop, weil die immer leistungsfähiger würden,sagt der E-Commerce-Berater Michael Strehlau. Leistung aber kostet Geld. Künftige Shop-Betreiber sollten daher scheinbar billige oder gar kostenlose Offerten doppelt prüfen. Einniedriger Mietpreis hat meist begrenzte Leistung, enthält unter Umständen sogar versteckteKosten. Miet-Shops lassen sich generell in zwei Sparten einteilen: Professionell und semi-professionell.

Zu Letzteren zählt das Shop-System der Firma 1&1 Puretec, Montabaur, deren Softwareeigenen Angaben nach auch eher “zum Selbermachen” gedacht ist. Mit der so genannten“Profiversion” können Betreiber maximal 1000 Artikel einrichten. Im Mietpreis (50 Mark)ist weder verschlüsselte Datenübertragung enthalten noch kostenloser Telefon-Support. Fürden muss der Kunde pro Minute 3,63 Mark bezahlen. Nachts ist die Servicezentrale erst garnicht besetzt. Kundenunfreundlich ist auch, dass die Monatsmiete zwar jederzeit kündbar ist,sie aber jeweils sechs Monatsmieten im voraus fällig ist.

Ebenfalls den Support bezahlen lässt sich die Strato Medien AG (3,63 Mark/Minute). Al-lerdings, so Firmensprecher Jens Tamm, “geben wir meistens auch über die normale HotlineAuskunft”. Von Vorteil ist, dass der Online-Laden auf Servern von Strato installiert ist, weilder Berliner Anbieter gleichzeitig Provider ist. Wenngleich Artikelanzahl, Speicherplatz undDatentransfer im Monatspreis von 30 Mark unbegrenzt enthalten sind, wird dieses Shop-Sys-tem ab einer Größenordnung von 1000 Artikeln nach Auskunft von Strato-Kunden profes-sionellen Ansprüchen nicht gerecht. Wissen sollte man auch, dass das System auf der Inter-shop-Software “E-Page” basiert, die der Jenaer Marktführer in Sachen E-Commerce selbstals Einstiegslösung bezeichnet.

Eine Zwitterrolle nehmen die Shop-Systeme “mietshop.de” und “Microshop” der FirmenGigabell, Frankfurt, beziehungsweise Deu.Net, Berlin, ein. Mit diesen Lösungen könnenkleinere Händler ohne großen Aufwand ein schnelles Zusatzgeschäft machen. Zwar kommu-niziert die Software von Gigabell (Mietpreis: 99 Mark) nicht mit Warenwirtschaftssystemen,dafür aber sind Programmierkenntnisse nicht notwendig. Speicherplatz ist ausreichend vor-handen, ebenso lassen sich bei beiden Systemen Tausende von Artikeln effizient verwalten.Zusätzlicher Vorteil: Die Anbieter sorgen durch Einträge in Suchmaschinen und die Integra-tion in eine Shopping-Mall für einen werbewirksamen Auftritt.

“Websale” ist ein Produkt für den professionellen Einsatz. Die Entwicklerfirma Websale,Roßtal bei Nürnberg, bringt als Internet-Service-Provider und erster Anbieter einer Miet-Shop-Software in Deutschland entsprechende Kenntnisse und Erfahrung mit. Das Systemunterstützt mehrere Sprachen und Währungen, verfügt – wie die meisten anderen Lösungenauch - über die üblichen Zahlungsarten, einen Warenkorb und bietet ausreichend Speicher-platz für Artikel (bis zu zehn Milliarden). Die ersten wesentlichen Unterschiede zu anderenAnbietern zeigen sich beim Support. Der ist kostenlos, zeitunabhängig und wird von Kundenals ”sehr gut bis ausgezeichnet“ eingestuft. Die Shop-Systeme sind auf Hochleistungs-Ser-vern (Anbindung über 124 MBit/s) installiert, wobei die Last auf drei Leitungen verteilt ist.Vorteil: Sichere Datenübertragung und schneller Seitenaufbau. In der Monatsmiete(zwischen 99 und 395 Mark) sind Domain, Log-Dateien-Auswertung, ausreichend Transfer-volumen, Speicherplatz und Accounts sowie kostenloser Telefon-Support und die Aufnahmeins Portal www.clever-einkaufen.de enthalten.

Die Software “Cappuccino” (Monatsmiete 260 Mark) der Weilheimer Firma Beans istebenfalls für den anspruchsvollen Shop-Betreiber ausgerichtet. Von Vorteil ist, dass der An-wender mit einer Basisversion kostenfrei einsteigen kann und seinen Online-Laden je nachBedarf modular erweitern kann. Außerdem kommuniziert das System mit führenden Waren-wirtschaftssystemen wie KHK oder SAP. Von Nachteil könnte sein, dass das System in Javaprogrammiert ist und daher nicht nur die Zugriffszeiten unnötig verlängert, sondern eventuellauch bestimmte Funktionalitäten einschränkt.

(Iris Bunkenburg/rhh)

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SPEICHERMANAGEMENT

Katastrophen-Backupfür alle PlattformenDie Datenverarbeitung avanciert zum Gedächtnis der modernen Infor-

mationsgesellschaft. Das Erfassen, Speichern und Auswerten von Daten

nimmt einen immer größeren Stellenwert ein; der nicht rechtzeitige Zu-

griff auf Daten oder sogar der Verlust wirkt sich fatal auf Geschäftspro-

zesse und Kundenbeziehungen aus.

D ie Thyssen Krupp Information Ser-vices ist mit 1400 Mitarbeitern und

zirka 450 Millionen Mark Umsatz dasfünftgrößte herstellerunabhängige Sys-temhaus in Deutschland. Sie bietet dasgesamte Leistungsspektrum eines Sys-temhauses. Es erstreckt sich von der Pla-nung, dem Bau, der Systemintegrationund dem Betrieb umfangreicher Informa-tions- und Netzwerksysteme, (Internet-/Intranet-Kommunikation, Telekommu-nikationslösungen) über Rechnerplattfor-men, Anwendungsentwicklung, End-geräte, Anpassungssysteme und das Ma-nagement von Standard-Software. Wei-tere kundenorientierte Dienstleistungensind ERP-/ERM-Services, Satelliten-kommunikation, multimediale ElectronicCommerce-Lösungen, Training/Educati-on, Telesales bis hin zum komplexen Tele-Facility-Management. ModerneDienstleistungen auf der Basis von Digi-tal-TV-Technik runden den Leistungsbo-gen ab. Die Schwerpunkte des Engage-ments liegen in den Branchen Automoti-ve, Steel, Industries & Engineering, Tra-vel & Transport, Multimedia, Health Ca-re und Immobilien/Facility Management(40 Prozent externer Umsatz).

Einer der wichtigsten Punkte desDienstleistungsportfolios sind Kata-strophen-Backup-Konzepte für alle Sy-stemplattformen. Die Speichermanage-ment-Software ADSM (Adstar Distri-buted Storage Manager) übernimmt da-bei zusammen mit Magstar-Bandspei-

chereinheiten von IBM eine zentraleRolle.

Die Erfahrungen der Thyssen KruppInformation Services am Standort Kre-feld mit ADSM reichen bis 1994 zurück.Damals stand der IT-Dienstleister vor derAnforderung, verschiedene externe File-server der Kunden in der eigenen Re-chenzentrumsumgebung zu konsolidie-ren. Für die Datensicherung suchten dieKrefelder eine Lösung zur weitgehendenAutomatisierung der Backup-Prozesse.

Der ADSM-Server wurde damals auf ei-nem OS/390-Host eingerichtet.

Mit dem Aufbau eines Unix-Rechen-zentrums für die SAP-Kunden der Thys-sen Krupp Information Services kamen1994 die ersten IBM-RS/6000-SP2-Ser-ver hinzu, die via Kanalanbindung undEscon-Adapter mit dem OS/390-Serververbunden wurden.

“Mit den vorhandenen Erfahrungenaus dem Einsatz von ADSM und derMöglichkeit zur Weiternutzung beste-hender Bandressourcen war es einerseitsnur konsequent, die Speichermanage-ment-Software mit der Storage-Hard-ware für die Nutzung unter AIX beizube-halten”, erinnert sich Norbert Höffner,Bereichsleiter der Thyssen Krupp Infor-mation Services.

Die Entscheidung für einen ADSM-Server unter AIX war wesentlich bedingtdurch einen stetig wachsenden Bedarf anFileserver-Kapazitäten unter WindowsNT sowie durch eine steigende Zahl vonR/3-Outsourcing-Kunden. Gleichzeitigwuchs die Größe der SAP-Datenbankenvon Release zu Release, sodass auch dieSicherungsgeschwindigkeit und die Ka-pazität der Bandressourcen steigen mus-

sten. Schließlich fieldie Entscheidungfür eine IBM-3494Bandbibliothek mitzwei 3590-Lauf-werken und 210Kassetten als “Erst-ausstattung”.

Die Anforderun-gen an den Daten-durchsatz lagen da-mals bei 15 GBytepro Stunde und Lauf-werk. “Bereits in er-sten Tests konntenwir 18 GByte/h überdas Netzwerk si-chern”, erinnert sichHöffner. Die Anbin-dung von R/3 erfolg-te über die IBM-3494-SAP-spezifi-sche ADSM-Schnitt-stelle Backint.

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Die R/3-Anbindung erfolgte über die IBM-3494-SAP-spezifische ADSM-Schnittstelle Backint

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Derzeit werden rund 200 SAP-R/3-Kundensysteme betreut, das größte Ein-zelsystem liegt bei rund 120 GByte. Mitdem Ausbau des zweiten Rechenzen-trums-Standorts setzten Höffner undsein Team ADSM auch zur Überkreuz-sicherung zwischen den Bandroboterndes AIX- und des Host-Rechenzen-trums ein.

SAP-R/3-BACKUP MIT KATASTROPHEN-SCHUTZ Heute sind acht IBM-3494-Bandbibliotheken mit bis zu acht 3590-Laufwerken und 1170-Kassetten im Ein-satz. Je 3590-Kassette stehen bis zu 30GByte Kapazität bei LZ1-Komprimie-rung zur Verfügung. Die Server-Anbin-dung ist über SCSI-Interfaces realisiert.Fünf Sicherungssysteme sind in Krefeldan zwei Standorten installiert, analogdazu zwei in Dortmund, ein weiteresSystem steht rund 40 Kilometer entferntin der Nähe von Duisburg. Dieses Si-cherungssystem ist via Richtfunk-strecke mit 155 MBit/s angebunden.Die SAP-Installationen werden imPing-Pong-Verfahren auf jeweils zweider Roboter gesichert. Am Wochenendefindet eine Vollsicherung auf dem Duis-burger System statt, die für den Wieder-anlauf nach Katastrophen vorgehaltenwird. Die Mehrzahl der Backups sindKurzzeitsicherungen mit einer Laufzeitvon 30 Tagen. Derzeit werden noch kei-ne Langzeitarchive für den Kunden un-terhalten.

Das R/3-Datenbank-Backup wird onli-ne über die SAP-Schnittstelle Backintund einen in ADSM enthaltenen Backint-Client betrieben. Die derzeit rund 360GByte User-Daten von den Fileservernwerden zuerst auf SSA-Plattensubsyste-men (Serial Storage Architecture) zwi-schengespeichert, bevor schließlich dieArchivierung auf Bandspeichern erfolgt.In jeder Bibliothek werden drei Laufwer-ke für die täglichen Sicherungsarbeitengenutzt, das vierte Laufwerk steht ständigals Sicherungsreserve zur Verfügung.Die Oracle-Datenbanken der SAP-Syste-me werden dabei aufgrund ihrer Größedirekt auf Bänder geschrieben, lediglichdie Log-Dateien werden zunächst auf

Plattenspeichern bis zu einer Kapazitätvon rund 4 GByte vorgehalten. An-schließend werden diese Logs “amStück” auf Bänder ausgelagert.

Für den Kunden LTU Touristik setztThyssen Krupp Information Services fürein Oracle-Datenbanksystem einen zu-sätzlichen ADSM-Server unter AIX undeine IBM-3575-Bandbibliothek mit 60Kassetten ein. Auch diese Installationwird zentral von Krefeld aus administ-riert.

DATENSICHERUNG EN GROS Derzeitverfügt Thyssen Krupp InformationServices über eine Gesamtsicherungs-kapazität von 150 TByte in den Bandbi-

bliotheken. Die ADSM-Server-Daten-banken belegen momentan etwa 40GByte insgesamt. 360 Clients mit denunterschiedlichsten Plattformen – unteranderem AIX, Windows 95 und NT,Sun OS, Sun Solaris, Sinix, SCO-Unix,Linux und VMS – sind über ADSM andie zentrale Datensicherung angebun-den. Pro Nacht kommen so rund 3TByte Daten in zirka 30.000 Sessionszusammen. Grundsätzlich wird bei denProduktionssystemen während der Wo-che online gesichert, die Vollsicherungerfolgt am Wochenende offline. “DerKomprimierungsfaktor der Datenban-ken auf den Kassetten erreicht teilweiseden Faktor 1:5 – aus unserer Sicht ein

sehr guter Wert”, erläutert Höffner wei-ter.

Die Sicherungen der SAP-Systemewerden zum einen bei der Verlagerungvon Systemen und Release-Wechseln re-gelmäßig für Test- und Übungszweckebenutzt. Echte Recovery-Fälle traten bis-her dreimal auf, bei denen bis zu 100 Off-line-Redo-Logs nachgefahren werdenmussten.

Die zukünftigen Planungen sehen unteranderem vor, mit der HSM-Funktion(Hierarchical Storage Management) vonADSM auch Archivierungssysteme aufzu-bauen. Im Zuge der Euro-Umstellung vonSAP-Systemen sieht Höffner ebenfallsgute Chancen, Lösungen zusammen mit

der SAP-eigenen Archivfunktion “Ar-chint” zu etablieren. “Eine Euro-Umstel-lung auf Hauswährung im R/3 soll lautSAP recht zeitaufwendig sein. Währendder Umstellungsläufe sind dann die Pro-duktionssysteme nicht verfügbar. Geradefür Kunden, die im 24-Stunden-Betrieb ar-beiten, werden daher Archivierungen, diedie Größe der SAP-Datenbank reduzieren– und damit auch die Umstellungszeit –stark zum Einsatz kommen. Ein weitererADSM-Server ist daher bereits in der Pi-peline. Dabei werden dann die neuen3590-Laufwerke und die neuen Kassettenzum Einsatz kommen”, sieht Höffner posi-tiv in die Zukunft.

(Andreas Eiselin/mw)

Alternierendes Sicherungskonzept für Backup und Recovery unter ADSM mit IBM-3494-Bandbibliotheken

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MIGRATION ZURIP-TELEFONIE

INTRANET- UND INTRA-OFFICE-TELEFONIE

CONV

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Der Trend im Telekom-munikationsmarkt istklar erkennbar: DasVolumen des Daten-verkehrs wächstschneller als das desSprachverkehrs. Warum also nicht dievorhandenen Daten-applikationen für die Sprachkommuni-kation verwenden. Die Basis für einZusammenwachsenvon Sprache undDaten bildet die IP-Telefonie. DieIntegration dieserTechnologie erfolgtnicht auf einmal, son-dern schrittweise.

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Der Einsatz der IP-Telefonie lässt sich indrei Bereiche unterteilen: in das Carrier-Segment für die spätere Internet-Telefonie,in den Bereich zwischen Unternehmen undAußenstellen, die zum Beispiel überStandleitungen verbunden sind, und letzt-lich die lokale Sphäre innerhalb eines Un-ternehmens im lokalen Netzwerk. Beson-ders bei der Integration von IP-Telefonieim Unternehmen und im lokalen Netzwerkkönnen Telefonkosten erheblich gesenkt

werden. Bild 1 zeigt die Kostenersparnisbei einem Unternehmen mit 100 Mitarbei-tern, das eine Außenstelle über eine Stand-leitung angebunden hat. Darüber hinaus re-duziert die einheitliche Infrastruktur fürSprach-, Daten- und Faxübertragung War-tungs- und Administrationsarbeiten undbietet sich an, das öffentliche Telefonnetzfür die Intra-Office-Telefonie zu umgehen.

Erweitert werden diese Einsatzaspektebeispielsweise durch Unified Messaging,

das es ermöglicht, Voice-Mails als “Wav”-Dateien in einer E-Mail-Anlage zu spei-chern und dem Absender eine gesprocheneAntwort zusammen mit einem Office-Do-kument zurückzusenden. Damit steigt dieProduktivität, da der Benutzer die ur-sprünglich verschiedenartigen Nachrich-ten jetzt in einem Arbeitsgang und über ei-ne einzige Anwendung abfragen, bearbei-ten und weiterleiten kann.

Die Migration zur Sprach-/Dateninte-gration erfolgt in definierten Schritten. Dieheutige Infrastruktur im Unternehmen be-steht aus zwei getrennten Netzen, demSprach- und dem Datennetz. Um bestehen-de Datenleitungen zwischen einer Außen-stelle und der Zentrale für die Intra-Office-Telefonie zu verwenden, muss im erstenSchritt die bestehende Telekommunika-tionsanlage (TK-Anlage) an das so ge-nannte Daten-Gateway gekoppelt werden.Dieses Gateway (zum Beispiel geeigneteAccess-Server und Router) ist bei vielenUnternehmen schon heute vorhanden undsorgt dafür, dass die Mitarbeiter eine Ver-bindung über einen Service-Provider zumInternet erhalten beziehungsweise dieAußenstellen oder Partnerunternehmenüber Standleitungen oder Wählleitungenangebunden sind.

MIGRATIONSSCHRITT 1 Die Ankopp-lung der TK-Anlage an den Access-Servererfolgt durch den Einsatz so genannterSprachmodule. Bedingung dafür ist, dassder Access-Server oder Router Sprach-/Daten-fähig ist. Sprachmodule für geeig-nete Access-Server sind beispielsweise alsS0- oder S2M-Version erhältlich und unter-stützen die Signalisierung der TK-Anlageüber DSS1 und/oder Q.SIG. Ein derartigesSprachmodul wird mit der zweiten Schnitt-stelle der TK-Anlage verbunden (fallsnicht vorhanden, ist dies bei den meistenTK-Anlagen nachrüstbar). Die Q.SIG-Un-terstützung ermöglicht es, gemäß diesemStandard definierte Leistungsmerkmalezwischen den angeschlossenen TK-Anla-gen über die Standleitung auszutauschen:zum Beispiel Rückruf bei “besetzt” oderAnrufweiterleitung.

Festgelegte Nummernprofile werdenvon der TK-Anlage erkannt und automa-

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tisch entsprechend der Vorgabe “intern”beziehungsweise “extern” übermittelt: Eininternes Telefonat zwischen einem Mitar-beiter in der Zentrale und einem in derAußenstelle wird zum Beispiel mit einerNeun vor der eigentlichen Rufnummer an-gewählt. Die TK-Anlage entscheidet auf-grund dieser Neun, den Ruf nicht über dasInterface zu schicken, das mit dem öffent-lichen Telefonnetz verbunden ist, sondernüber das zweite Interface, das zum Access-Server führt. Letzterer konvertiert über dasSprachmodul die Sprachsignale der Ne-benstellenanlage oder eines direkt ange-schlossenen Telefons in digitale IP-Paketeund komprimiert diese. Die Sprache ist nunin IP-Pakete fixer Länge verpackt.

Auf der Gegenseite dekomprimiert einVoice-Gateway diese Pakete, wandelt siein das bekannte Telefonsignal um und lei-tet die Signale an die jeweilige TK-Anlageund damit zum angerufenen Telefon wei-ter. Telefonate zu den über eine Standlei-tung angeschlossenen Standorten werdenüber die Datenleitungen geroutet. Alle an-deren Telefonate laufen weiterhin über dasöffentliche Netz. Somit ist die Kompatibi-liät zur “alten Telefonwelt” sichergestellt.

Das Sprachkomprimierungsverfahrenim Voice-Gateway sorgt für einen wirt-schaftlichen Mittelweg zwischen Band-breitenanspruch und Sprachqualität. Un-terschiedliche Kompressionsverfahrenstellen verschiedene Qualitätsstufen für dieSprachgüte bereit. Als Indikator und Ver-gleichsmöglichkeit hat sich der Mean Opi-nion Score (MOS) bewährt. MOS basiertauf wissenschaftlich fundierten Hörtestsund wird auch von der International Tele-communications Union (ITU) eingesetzt.Als MOS-Bewertungsmaßstab dienen bei-spielsweise Knackgeräusche und Echosig-nale, deren Intensität auf einer Skala von 1(schlecht) bis 5 (sehr gut) bewertet wird.

Das Grundkodierungsverfahren PCM(Pulscode Modulation) reduziert nicht denBandbreitenbedarf der Sprache von 64kBit/s und erreicht den MOS-Wert 4,4. Die-ses Verfahren wird bei den klassischen Te-lefonanlagen verwendet. Sprache, die mitLD-CELP (Low Delay – Code Excited Li-near Prediction Coding; ITU-EmpfehlungG.728) auf 16 kBit/s komprimiert wird, er-

zielt nur einen Wert von 4,1. Daher sprichtalles für eine Komprimierung nach demneuen Standard CS-ACELP (ConjugateStructure – Algebraic Code Excited LinearPrediction; ITU-Empfehlung G.729). Hierwird der Sprachstrom auf 8 kBit/s verringertund dennoch der MOS-Wert 4,2 erzielt – einWert, der ansonsten lediglich mit dem we-niger leistungsfähigen ADPCM-Algorith-mus (Adaptive Delta Pulscode Modulation;ITU-Empfehlung G.726) bei einer Kompri-mierung auf 32 kBit/s erzielt wird.

Komprimierungsverfahren wie CS-ACELP erreichen eine Qualität, die kaumvon der PCM-Übertragung zu unterschei-den ist, bieten aber die Möglichkeit, bis zuvier Gespräche gleichzeitig über eine 64-kBit/s-Verbindung zu übertragen. CS-ACELP-komprimierte Sprache in einemIP-Paket benötigt nur noch eine Bandbrei-te von 11,2 kBit/s.

QUALITY OF SERVICE (QOS) Ohne einevom Voice-Gateway vorgenommene Pri-oritätssteuerung zwischen Sprach- und Da-tenpaketen ist die Qualität der Telefonieschlecht oder es kommt sogar zum Verbin-dungsabbruch. Um sicherzustellen, dassdie verzögerungsempfindliche Sprache fürden Weg über das WAN nicht mehr als 150Millisekunden (ITU-Empfehlung G.114)benötigt, müssen im Voice-GatewayFunktionen zur Klassifizierung und Pri-oritätssteuerung enthalten sein. Bei der

Klassifizierung wird zunächst identifiziertoder gekennzeichnet, welche Art vonNetzwerkverkehr vorliegt. Handelt es sichum Sprachpakete oder Datenpakete einerSAP-Anwendung, so kann mit Layer 3 IPPrecedence (Cisco), DSCP (DifferentiatedServices Code Point), RTP-Stamp im IP-Paket (RTP: Real-time Transport Protocol)und durch die Definition bestimmter Port-Bereiche eine Unterteilung der IP-Paketevorgenommen werden. So setzt beispiels-weise das Sprachmodul von Cisco-Routernoder IP-Telefonen das IP-Precedence-Fieldim IP-Paket automatisch auf den Level 5(hohe Priorität).

PRIORITÄTSSTEUERUNG Für die Pri-oritätssteuerung existieren zahlreiche Ver-fahren. Welches davon gewählt wird,hängt vom aktuellen Netzwerkverkehr undvom benutzten WAN-Medium ab. ZurÜbertragung von Sprache und Daten überein IP-WAN wird für langsame Verbin-dungen eine Kombination aus prioritätsge-steuertem Queuing für die Sprachübertra-gung und WFQ (Weighted Fair Queuing)oder CBWFQ (Class-Based Weighted FairQueuing) für die Datenübertragung emp-fohlen (siehe Bild 3). Die Sprache kann da-bei als eine vorhersagbare und “ordentli-che” Verkehrsart in eine Prioritätswarte-schlange platziert und mit geringer Verzö-gerung und akzeptablem Laufzeit-Jitterübertragen werden.

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Bild 1. Einsparung in Unternehmen mit 100 Mitarbeitern durch die Nutzung einerSprach-/Daten-Infrastruktur. Die größte Einsparung ergibt sich dabei durch die Integra-tion von Unified-Messaging-Applikationen. Hier ist der Ausgangswert, dass jeder Mitar-beiter durch diese Applikationen zwei Stunden pro Woche effizienter arbeitet. Umzüge,Telefonnummernänderungen und das Einrichten von Profilen für neue Mitarbeiter wer-den in wenigen Minuten vom Systemadministrator übernommen und sparen dem Un-ternehmen somit viel Zeit und Geld.

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Die Sprachübertragung lässt sich alsRTP-Verkehr innerhalb des Standard-audiobereichs der UDP-Ports 16383 bis32767 (UDP: User Datagram Protocol)identifizieren. Über das CBWFQ-Pro-tokoll kann die Datenübertragung wei-ter differenziert werden, um beispiels-weise dem SAP-Verkehr eine andereDienstebene zuzuweisen. Ein gesteuer-ter Abbruch von nicht priorisierten Da-ten lässt sich über Weighted RandomEarly Discard (WRED) erzielen, wo-durch priorisierter Verkehr (Sprache)genügend Bandbreite für die Übertra-gung erhält.

MIGRATIONSSCHRITT 2 Die Sprach-kommunikation der Mitarbeiter zwischenAußenstelle und Zentrale erfolgt inzwi-schen nicht mehr über das öffentliche Te-lefonnetz, sondern über die WAN-Lei-tung. Bei der Errichtung eines neuen Ge-bäudes oder der Erweiterung innerhalb desUnternehmens bietet es sich an, nicht mehrzwei parallele Netzwerke zu planen, son-dern die Sprach- und Datenkommunikati-on in einem Netzwerk zu integrieren. DasVerlegen von Kupferkabeln für die tradi-tionelle Telefonie und die Erweiterung derTK-Anlage um ein neues “Shelf” oder so-gar um eine weitere TK-Einheit entfällt.

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Bild 2. Im ersten Migrationsschritt wird über die TK-Anlage die Sprache für die Intra-Office-Telefonie zu einer Außenstelle an den Access-Server mit integriertem Sprachmo-dul übergeben. Dieses komprimiert die Sprache und wandelt sie in IP-Pakete fixer Län-ge um. Durch die Integration wird das öffentliche Netz (PSTN) für die Telefoniezwischen Mitarbeitern umgangen.

Bild 3. Klassifizierung und Prioritätssteuerung stellen sicher, dass die zeitempfindlichenSprachpakete – priorisiert durch das Voice-Gateway – ohne Verzögerung über dieWAN-Leitung transportiert werden. Durch die Zuweisung in bestimmte Queues könnenkleinere Sprachpakete schneller als große abgearbeitet werden.

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Durch diesen Schritt muss nur noch einMedium verwaltet und administriert wer-den. Dabei ist der Systemadministrator inder Lage, die Administration für dieSprachkommunikation selbst vorzuneh-men. Der Systemtechniker des TK-Anla-genherstellers wird somit nicht mehrbenötigt.

Voraussetzung für die Sprach-/Daten-Integration ist es, die Infrastruktur aufLAN-Telefonie vorzubereiten. Switched-statt Shared-Medien sind ein Muss für dieIP-Telefonie im LAN. Engpässe zu denBackbones beziehungsweise zu den Voi-ce-Gateways sollten vermieden werden.So lässt sich durch ein gutes Netzwerkde-sign und die Nutzung von Bandbreitenma-nagementfunktionen wie CGMP (CiscoGroup Multicast Protocol), IGMP-Snoo-ping (IGMP: Internet Group Multicast Pro-tocol) und VLAN (Virtual LAN) die Inte-gration von IP-Telefonen und PCs für klei-ne Unternehmen realiseren.

Größere Unternehmen sollten sicherstel-len, dass in den Switches auch QoS-Funk-tionen enthalten sind. Gerade im Layer-2-Switching ist eine sehr gute Priorisierungüber den IEEE-Standard 802.1p möglich,der schon in vielen Switches implementiertist. Hier werden zwei Queues gebildet: ei-ne High- und eine Low-Priority-Queue.Sind das IP-Telefon und der PC am glei-

chen Switch-Port angeschlossen, so kannder Switch jetzt die IP-Pakete vom IP-Te-lefon bevorzugt bearbeiten. Das Setzen desBit-Musters im IP-Paket auf Layer 2 er-folgt dabei beispielsweise vom IP-Telefonim COS-(Class-of-Service-)Feld.

Durch diese kostengünstige Switch-Lö-sung stellen kleine und mittlere Unterneh-men sicher, dass Sprachpakete ohne Ver-zögerung zum Voice-Gateway übertragenwerden. Große Unternehmen können beider Zusammenführung aller Verbindun-gen im Backbone Layer-3/4-Switches in-

tegrieren, die Aufgaben wie Klassifizie-rung, Priorisierung, Queuing und Drop-ping der unterschiedlichen Datenpaketevornehmen. Die IP-Telefone lassen sichnun auf der Zugangsebene entweder in Se-rie mit einem PC oder über dedizierte ver-mittelte Ports an diese Switched-Infra-struktur anschließen.

Entsprechend den IP-Telefonen wirdauch ein so genannter Call-Manager mit ei-nem Switch-Port verbunden. Dieser über-nimmt teilweise Funktionen aus der be-kannten TK-Welt. Darüber hinaus ermög-licht der Call-Manager das Call Processingfür Bereiche wie Aufbau von Verbindun-gen, Übertragung von Rufnummern, Wei-terleitungsfunktionen, Konferenzschaltun-gen, zentrale Funktionen für die Rufnum-mernverwaltung und Verbindungshand-ling mit dem Voice-Gateway.

Gleichzeitig fungiert der Call-Manager –direkt oder im Cluster-Verbund – als Inte-grationsplattform für Unified-Messaging-Applikationen. Der fundamentale Unter-schied zur klassischen TK-Welt ist, dass ei-ne derartige Call-Manager-Architektur “of-fen” ist. Die Integration von Unified-Mes-saging-Applikationen erfolgt über standar-disierte Schnittstellen wie TAPI (Tele-phony Application Programming Interfa-ce) und JTAPI (Java Telephony API).

Das Unternehmen ist somit nicht mehrauf die Applikationen des jeweiligen TK-Herstellers beziehungsweise des Anlagen-

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Bild 4. An die Switches werden IP-Telefone und PCs angeschlossen. QoS-Funktionalitätenwie 802.1p auf Layer 2 stellen sicher, dass Sprache vor Daten priorisiert zum Voice-Gate-way oder zu einem anderen IP-Telefon im LAN übermittelt wird. Der Call-Manager steuertdabei den Verbindungsaufbau unter den IP-Telefonen oder zum Voice-Gateway, von woaus die Telefonie zur bestehenden TK-Anlage oder zum öffentlichen Netz erfolgt.

Bild 5. Bereits heute ist eine Infrastruktur realisierbar, die eine TK-Anlage komplett er-setzt. Die IP-Telefone kommunizieren hierbei über die Voice-Gateways mit dem öffent-lichen Telefonnetz oder über bestehende Standleitungen zu Außenstellen. In Neubau-ten entfällt so komplett das Verlegen von Kupferkabeln für die klassische Telefonie.Die Wartung und Administration umfasst nur noch ein Medium.

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lieferanten beschränkt. Bereits heute bie-ten innovative Unternehmen wie ActiveVoice und Telekol-/Nokia Produkte an, diebeispielsweise mit dem Call-Manager vonCisco zusammenarbeiten. Diese Server-basierende Software ermöglicht es bei-spielsweise dem Administrator, die gesam-te Telefonie über einen Browser wie Net-scape Navigator zu verwalten. Rufnum-mern lassen sich über die HTML-Ober-fläche vergeben oder ändern. Solche Auf-gaben sind in Minuten durchgeführt, ohneeinen Systemtechniker aus der TK-Weltrufen zu müssen.

MIGRATIONSSCHRITT 3 Die LAN-Tele-fonie kann beispielsweise eine komplette

TK-Anlage ersetzen, wobei im gesamtenNetzwerk IP-Telefone integriert werden.Die Kommunikation mit der Außenwelt(öffentliches Telefonnetz) erfolgt aussch-ließlich über das Voice-Gateway. Dazuwird im Voice-Gateway das Sprachmodulmit dem öffentlichen Netzwerk verbun-den. Das Sprachmodul muss hierbei – etwamit einem S0- oder S2M-Interface – dieDSS1-Signalisierung aus dem ISDN-Be-reich unterstützen, um zu den Switches imöffentlichen Netz kompatibel zu sein. DieSprachkommunikation zwischen Außen-stellen und der Zentrale erfolgt weiter überdie bestehenden Datenleitungen, um Tele-fonkosten, verursacht durch das öffentli-che Netz, einzusparen.

Wächst das Unternehmen, so wird an je-dem Arbeitsplatz ein IP-Telefon ange-schlossen. Die Bandbreitenlimitierung istnur noch durch das Datenaufkommen derPC-Applikationen begrenzt, was sichdurch Erweiterungen der Switch-Infra-struktur in den Griff bekommen lässt. InZukunft wird man über den Provider (fallser einen multiservicefähigen Backbone be-sitzt) zu anderen Unternehmen telefonie-ren können – und das zum Ortstarif mit ei-ner Bandbreite, die weit unter einem Vier-tel der bisherigen Bandbreite von ISDNliegt. Ferngespräche gehören damit derVergangenheit an. Die Kompatibilität zumklassischen Telefonnetz stellt dabei derService-Provider sicher.

FAZIT Die Technologie der Sprach-/Da-ten-Integration ist keine Spielwiese mehrfür “Early Adapters”. Das Argument, “dieSprachqualität ist schlecht” oder “Verbin-dungen reißen ab”, ist nur aufgrund einesschlechten Netzwerkdesigns begründetoder dort, wo Gateways keine Funktiona-litäten wie Quality of Service unterstützen.Die alte Telekommunikation, geprägtdurch die Inkompatibilität der Dienste,wird abgelöst durch ein “offenes und stan-dardisiertes Telefoniemodell”, das als Inte-grationsbasis neuer Applikationen dient.

So werden nicht mehr die Anzahl derproprietären Dienstmerkmale dem Unter-nehmen einen Mehrwert bieten, sondernUnified-Messaging-Applikationen, die aufIP aufsetzen. Im Bereich E-Commerce las-sen sich beispielsweise mit Co-Browsingdie Web-Inhalte zwischen einem Kundenund dem Anbieter spiegeln. Über einen in-tegrierten “Call-Button” wird zur jeweili-gen Web-Seite passend eine Telefonver-bindung zum Unternehmen aufgebaut.Die Frage wird nicht länger darin bestehen,was IP-Telefonie heute kann, sondern viel-mehr darin, welche Chancen in Bezug aufvöllig neuartige Applikationen sie den Un-ternehmen in der Zukunft bietet.

(Carsten Queißer, Produkt MarketingManager Cisco Systems/pf)

Funktionsweise der IP-Telefonie

Nachdem das IP-Telefon an einen Switch-Port angeschlossen ist, sucht sich das IP-Tele-fon den DHCP-Server (DHCP: Dynamic Host Configuration Protocol) über einen DHCP-Broadcast, um eine IP-Adresse zu erhalten. Dabei besitzt jedes IP-Telefon – wie Netzwerk-karten – eine MAC-Adresse (MAC: Media Access Control). Der DHCP-Server vergibt nachdiesem Request eine IP-Adresse und teilt dem Telefon die Adresse des TFTP- und DNS-Servers mit (TFTP: Trivial File Transfer Protocol, DNS: Domain Name Service). Daraufhinlädt der Call-Manager entsprechend der ID des Telefons die Konfiguration vom TFTP-Ser-ver. Zuvor wurde bereits im Call-Manager der ID des Telefons die zugehörige Telefonnum-mer des Benutzers zugeordnet.

Das Telefon kann nun eine Verbindung zu einem anderen IP-Telefon oder eineVerbindung zur klassischen TK-Anlage aber auch zum öffentlichen Telefonnetz aufbauen.Diese Umsetzung erfolgt, indem der Call-Manager die eingegebene Rufnummer empfängt,seine Nummerntabelle überprüft und den Ruf entsprechend initialisiert. Hat der Call-Mana-ger einen Eintrag der gewählten Rufnummer in seiner Tabelle, wird ein Ruf zu dem bekann-ten IP-Telefon im Netzwerk aufgebaut.

Ist die Rufnummer unbekannt, stellt der Call-Manager eine Verbindung zwischen demVoice-Gateway und dem IP-Telefon her. Vom Voice-Gateway erfolgt der Ruf über dieWAN-Leitung (falls die Nummer mit der Außenstelle übereinstimmt) oder er wird an dieTK-Anlage übergeben, die die weitere Verbindungssteuerung übernimmt. Falls zu viele Telefonverbindungen über die WAN-Leitung mit beschränkter Bandbreite aufgebaut wer-den, kann der Call-Manager in Zusammenarbeit mit einem geeigneten Voice-Gateway überdie Route der TK-Anlage das öffentliche Telefonnetz nutzen, um den Mitarbeiter in derAußenstelle zu erreichen. Diese als Admission Control bezeichnete Funktion steuert derCall-Manager oder ein geeigneter Gatekeeper, beispielsweise von Redvision, Hewlett-Packard oder Cisco.

Über den Mechanismus des DHCP-Servers und die Anmeldung des IP-Telefons könnenMitarbeiter bei einem Umzug innerhalb des Unternehmens ihr Telefon künftig“mitnehmen”. Das IP-Telefon wird einfach wieder in das Patch-Panel oder direkt in denSwitch-Port am neuen Platz eingesteckt; somit erhalten die Anwender wieder die Zuweisungihrer Telefonnummer und des Benutzerprofils. Durch diese Verknüpfung des IP-Telefonsmit der Datenwelt werden in Zukunft elektronische Informationen direkt mit dem Telefonabrufbar sein: zum Beispiel Aktienkurse, Wetterinformationen oder sogar die Speisekarteaus der Kantine. Gesprächspartner lassen sich über das Display nach Benutzername wählen,ohne die Telefonnummer zu kennen, Voice-Mails werden auf dem Display in E-Mail-Formangezeigt. Der Mitarbeiter kann mit Hilfe dieser Technologie sofort erkennen, wer angeru-fen hat, ohne vorher alle Voice-Mails abzuhören.

Weitere Informationen:Cisco SystemsWeb: www.cisco.de

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KONVERGENZ FÜR CARRIER UND SERVICE-PROVIDER

Dienstevielfalt über alleNetzgrenzen hinwegDie Zukunft der Telekommunikationsnetze wird unter dem Kürzel IP

zusammengefasst. Für die weitere Entwicklung der Netze kommt es

jedoch nur in zweiter Linie auf die Technik an. Wesentlich wichtiger für

Netzbetreiber und Service-Provider sind die Möglichkeiten, ihren Kun-

den qualitativ hochwertige und zugleich kostengünstige neue Services

anbieten zu können. Die Optimierung der Wertschöpfungskette steht

dabei eindeutig im Vordergrund.

Netzbetreiber und Service-Providersind mit einem rasanten Wandel der

Anforderungen an ihre Netze konfron-tiert. Markant ist das enorme Wachstumder insgesamt transportierten Datenmen-ge, die Bitrate steigt und steigt. Treiben-de Kraft dieser exponentiellen Steige-rung des Datenverkehrs ist die wachsen-de Anzahl der Anwendungen, die aufdem Internet-Protokoll fußen. Wachs-tumsraten von jährlich rund 100 Prozentauf der Basis von IP sprechen eine ein-

deutige Sprache. Nach Schätzungen derInternational Telecommunication Union(ITU) wird das Gesamtvolumen des Da-tenverkehrs schon im Jahr 2000 die trans-portierte Bitrate von 1000 GBit/s imsprachübertragenden Telefonnetz über-holt haben. Auch in der Umsatzstrukturschlägt sich dies als schwerwiegendeVerschiebung nieder. Zwar wird der Um-satz der reinen Sprachdienste absolut ge-sehen weiter steigen, ihr Anteil am Ge-samtumsatz aber von etwa 75 Prozent im

Jahr 1998 auf rund 70 Prozent im Jahr2003 fallen.

So bedeutend der Dienst Sprache alsUmsatzträger auch ist, die Telefongesell-schaften können sich darauf nicht ausru-hen. Die Deregulierung der Märkte eben-so wie der weltweite Wettbewerb führenzu massivem Preisverfall. Daneben ver-stärkt sich der Druck durch den wachsen-den Bedarf nach Services, die die ein-heitliche Verwaltung der ganzen Vielfaltvon Kommunikationsinstrumenten erlau-ben – wie beispielsweise Unified Messa-ging. Traditionelle Dienste geraten dem-gegenüber ins Hintertreffen, ihr Anteilwird im Zeitraum von 1990 bis 2005 von90 auf dann nur mehr 50 Prozent sinken.

Anders sieht die Marktprognose für dieneuen Services aus, die auf der Integrationvon Sprach- und Datennetzen basieren wiebeispielsweise E-Mail Waiting Indication(EWI), Call Waiting on Internet Busy(CWIB), Call Completion on Internet Bu-sy (CCIB) oder Improved Access to Voiceover Internet (IVoI). Sie werden ihren An-teil am Umsatz von derzeit etwa zehn Pro-zent auf künftig nahezu 50 Prozent aus-dehnen. Der Wandel in dieser Sphäre gehtim Wesentlichen auf veränderte Bedürf-nisse der geschäftlichen und privaten An-wender zurück. Für die Nutzer kommt esnämlich darauf an, auf die jeweils ge-wünschten Dienste jederzeit und überallkostengünstig zugreifen zu können – undzwar unabhängig von der bereits vorhan-denen Netztechnologie.

Konvergenz heißt das Schlagwort, dasdie Integration der beiden großen welt-weiten Netze, des leitungsvermitteltenSprachnetzes und des paketvermitteltenDatennetzes bezeichnet. Das Problem fürCarrier und Internet-Service-Provider:Beide Netze sind bis heute getrennteWelten, sie bedienen sich beispielsweisevollkommen unterschiedlicher Signali-sierungsprotokolle. Jedes Netz zeichnetsich durch spezielle Vorteile aus, die beiihrer Verbindung nicht verloren gehendürfen.

Klassische Telefondienste und das ana-loge beziehungsweise ISDN-Telefonnetzbestechen durch ihre extreme Zuverläs-sigkeit auch unter hoher Belastung, Qua-

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Wachstum des Datenverkehrs in Sprach- und Datennetzen Quelle: Siemens

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lity of Service und die Übermittlung inEchtzeit, zum Beispiel bei Telefonie undVideokonferenzen. Erweitert wird dasGrundangebot durch eine Vielzahl zu-sätzlicher Dienstleistungen wie VPN,Centrex oder Rufnummernidentifizie-rung (Calling Line Identification – CLI).

Analoge und digitale Sprachvermittlungbeziehen die komplette Intelligenz ausdem Netz. Allerdings ist die Bandbreitebeschränkt, und es existieren keine offe-nen Schnittstellen.

Das IP-/ATM-Datennetz dagegenwird seinem schlechten Ruf in punctoZuverlässigkeit immer noch gerecht.Verzögerungen und Wartezeiten in derÜbertragung, die bei Überlastung derNetze auftreten, sind an der Tagesord-nung. Andererseits bietet dieses Netzkostengünstige Dienste und Anwen-dungen wie beispielsweise E-Mail, diesich stark wachsender Nachfrage er-freuen.

NETZKONSOLIDIERUNG AUF DER BA-SIS VON IP Die Telekommunikationsun-ternehmen haben bereits auf den sichwandelnden Markt reagiert. Von denmehr als 70 Firmen, die hierzulande umAnteile auf dem lukrativen TK-Marktkonkurrieren, bieten mittlerweile die

meisten nicht nur herkömmliche Tele-fondienste an, sie sind zusätzlich als ISPim Geschäft. Auf lange Sicht wird sichwohl die Strategie auszahlen, die Struk-turen hauptsächlich auf den wachsendenpaketierten Datenverkehr auszulegenund darüber auch den Sprachverkehr ab-zuwickeln.

Dem sofortigen Aufbau eines neuenkonsolidierten Netzes auf der Basis vonIP stehen allerdings die enormen Investi-tionen in konventionelle Telefondiensteund -netze entgegen, die nicht vor demReturn on Investment einfach abzu-schreiben sind. Die Ausnützung beste-hender Ressourcen bei der Einführung

Neuartige Anwendungen wie Voxportal bieten Sprachzugang zu Datenanwendungen Quelle: Siemens

Schematischer Aufbau einer Konvergenzlösung zur Integration von Sprach- und Daten-netzen Quelle: Siemens

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innovativer breitbandiger und multime-dialer Dienste ist folglich eine Notwen-digkeit. Netzbetreiber müssen in der La-ge sein, die getrennt betriebenen Infra-strukturen für Sprache und Daten in eineintegrierte Diensteinfrastruktur mit ge-meinsamer übergeordneter Kontrolle zuüberführen.

FLEXIBLE MEHRWERTSERVICES Sprach-netzbetreiber brauchen einen skalierbarenMigrationsweg, der das Sprachnetz inter-operabel mit dem IP-/ATM-Datennetzmacht, der es also ermöglicht, Spracheüber paketorientierte Netze zu transportie-ren. Eine Lösung, die die kostengünstige-ren Datennetze nur als Transportmediumnutzt und zugleich die Intelligenz der lei-tungsvermittelten Netze an weniger Stel-len als bisher konzentriert, wäre nicht nuraus ökonomischer Sicht von Vorteil. Wennder Zugang zum Datennetz im gesamtenSprachnetz möglich ist, dann können Car-rier den Service Sprache und alle Dienstedes Intelligenten Netzes über das Sprach-netz hinaus auch an Kunden im IP-Netzvermarkten, ohne dadurch die Serviceviel-falt zu verringern.

Service-Provider brauchen eine Lösung,die es ermöglicht, den Kunden weltweit ih-re Dienstleistungen auch im Telefonnetzanzubieten. Die Übertragung der Leis-tungsfähigkeit und weitgehenden Stö-rungsfreiheit des Echtzeitsprachnetzes indie Datennetze ist dabei der springendePunkt. Für eine Carrier-Class-Lösung imIP-Netz kommt es ferner darauf an, dassbeim Übergang ins Datennetz keine der be-währten intelligenten Funktionalitäten desSprachnetzes wie Makeln oder “Rückrufbei besetzt” auf der Strecke bleibt.

Eine einheitliche ausreichend transpa-rente Bereitstellung klassischer Sprach-Features wie Telefonie und neuer kon-vergenter Services ist heutzutage aberimmer noch problematisch. Zur Illustra-tion der auftretenden Schwierigkeitenfolgender Fall: In einem LAN will sichein PC-Benutzer mittels Telefonhörerübers Internet ins “normale” Telefonnetzeinwählen. Damit das funktioniert, sindHindernisse an verschiedenen Stellen zuüberwinden. So wird beispielsweise das

LAN durch die Standards H.323 bezie-hungsweise SIP für Datennetze, ISDN-oder das analoge Telefonnetz dagegendurch das SS7-Signalisierungsschema un-terstützt. Bei der Verbindung zwischen Te-lefonnetz und H.323-Nutzern muss eineProtokollwandlung ebenso wie eineAdressumsetzung vom Telekommunika-tionsstandard E.164 in IP vorgenommen

werden. Darüber hinaus braucht der End-teilnehmer einen geeigneten Zugang.

KRITERIEN FÜR EINE KONVERGENZLÖ-SUNG Aus den genannten Problemen lässtsich ein Anforderungskatalog erstellen,dem eine Konvergenzlösung genügenmuss. Vier Hauptbestandteile gehören un-bedingt dazu: Zentraler Server, Media-Ga-

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teways, Multi-Service-Access-Plattformund Netzwerkmanagementsystem.

Zentraler Server: Den Kern bildet einzentraler Server, mit den Funktionen Calland Feature, Signaling Gateway und Me-dia-Gateway Control, der die Serviceintel-ligenz beziehungsweise die Dienstesteue-rung bereitstellt. Eine auf Signalisierungund Call Processing optimierte Multipro-zessorplattform ist nötig, die wenigstensvoll redundant und mit Hot-Standby-Funk-tion ausgestattet sein sollte.

Dabei darf die Qualität nicht hinter denvon Sprachvermittlungssystemen wie bei-spielsweise EWSD erreichten Standardsder Class 4 (Transitvermittlungsstelle) be-

ziehungsweise Class 5 (Ortsvermittlungs-stelle) zurückfallen. Andernfalls drohenbei der Umstellung auf paketvermittelteTelefonie nicht akzeptable Einbußen ander Leistungsfähigkeit. Die Call- und Fea-ture-Processing-Software muss sämtlichenahezu störungsfreien Dienste beherr-schen, die eine Fern- oder Ortsvermittlungheute zur Verfügung stellen kann.

Bewährte eingeführte Teilnehmer- undNetzdienste dürfen dabei nicht verlorengehen. Das Interworking mit eingeführ-ten Netzkomponenten wie IntelligentNetwork (IN), analogen beziehungswei-se ISDN-Vermittlungsstellen oder Syste-men mit handvermittelten Diensten muss

uneingeschränkt weiter funktionieren.Die Servicequalität darf nicht unter insta-bilen Systemen leiden. Der Einbau in be-stehende Operation- und Service-Mana-gementstrukturen sollte unaufwendigund uneingeschränkt möglich sein.

Die wichtigsten Leistungsmerkmale,die mit der Serviceintelligenz bereitge-stellt werden müssen, sind folgendeFunktionen:– Signaling-Services: Weltweit existieren

pro Land mehrere Varianten von Signa-lisierung. Je mehr davon unterstützt wer-den, umso leistungsfähiger ist das Sys-tem. Die Funktion Signaling-Servicesstellt die Interfaces zu anderen Netzen,vor allem zu existierenden SS7-Netzen(ISUP, MAP, TUP, INAP, TCAP undandere) sowie zu existierenden CAS-und PRI-Netzen (DSS1, QSIG, MFCR2A, R2D, No5 und andere). Darüberhinaus liefert sie die Schnittstellen zuden Netzkomponenten, vor allem zuden Media-Gateways, aber auch zumMulti-Service-Access des Teilnehmers(MGCP, H.248, ACP) sowie zu IP-Teilnehmern und LAN-PBXs (H.323,SIP, MGCP, Radius/Diameter).

– Feature Control – Ortsebene: DieseFunktion steuert die Teilnehmerdienstefür analoge und digitale Anschlüsse,für IP-Telefon- und Centrex-Anschlüs-se (zum Beispiel CWIB- oder CCIB-Teilnehmer). Zusätzlich steuert sie dieVerwaltung, Autorisierung und Verge-bührung der Teilnehmer und über-nimmt das Bandbreitenmanagementbei xDSL-Teilnehmern.

– Feature Control – Transitebene: Hierzuzählen beispielsweise Funktionen wieNumbering and Routing, Screening, Po-licing, interadministrative Verge-bührung, Number Portability und Trans-lation, Operator Position Control oderdie Steuerung von Ansagen.

– Call Control, Media-Gateway Con-trol: Darunter fallen beispielsweiseBasis-Rufauf- und -abbau, Basisver-gebührung, Statistikerfassung oderBearer-Steuerung über Media-Gate-ways.

– Open-Service-Plattform: Um dasSystem kostengünstig und nach Be-

Mehrwertdienste durch Netzintegration und VoIP

Die Integration von leitungs- und paketvermittelten Netzen erlaubt es Netzbetreibern, ihrenKunden einen direkten Zugang zur Datenautobahn sowie zusätzliche Mehrwertdienste zur Ver-fügung stellen. Im Folgenden werden einige dieser Dienste vorgestellt, die mit netzeintegrieren-den Lösungen möglich sind:

Call Waiting on Internet Busy (CWIB)Ein im Internet surfender Teilnehmer erhält während seiner Internet-Session die Information,

dass ein Anruf für ihn ansteht. Er kann den Anruf abweisen und weiter surfen oder die Sessionbeenden und den Anruf über sein normales Telefon annehmen.

Call Completion on Internet Busy (CCIB)Verfügt der Teilnehmer über einen Multimedia-PC, kann er mit CCIB zusätzlich den Anruf

am PC über das Internet annehmen und – wenn auch etwas langsamer – weiter surfen.

E-Mail Waiting Indication (EWI)Eine neu eingegangene E-Mail wird dem Teilnehmer am Telefon signalisiert. Statt des Freizeichens erhält der Teilnehmer einen “Stotterton”, wenn er den Hörer abnimmt.

Falls vorhanden, kann auch eine Anzeige am Telefon aktiviert (zum Beispiel via LED) bezie-hungsweise eine Nachricht im Display angezeigt werden (zum Beispiel Keypad-Telefone).

Improved Access to Voice over Internet (IVoI)Der Teilnehmer kann entscheiden, ob er über das normale Telefonnetz oder kostengünstiger

über das Internet telefonieren möchte. Dazu wählt er ein Präfix (zum Beispiel “#22”) und an-schließend die normale Teilnehmerrufnummer. Es bedarf keiner Einwahl in ein Gateway odereiner Authentifizierung via PIN. Die Abrechnung wird von der Vermittlungsstelle übernommen.

Always On/Dynamic ISDNSobald ein Teilnehmer mit ISDN-Anschluss seinen PC startet, kann er sich über den ISDN-

Dienst-(D-)Kanal mit dem Internet verbinden lassen. Über diese schmalbandige 16-kBit/s-Ver-bindung können eine Reihe interessanter Internet-Dienste sinnvoll genutzt werden. Beispielesind: E-Mail, automatisches Herunterladen aktueller Börseninformationen oder wichtiger Wirt-schaftsnachrichten und Internet-Surfen mit kleinerer Datenrate (zum Beispiel Suchdienste). Jenach Bedarf werden automatisch die ISDN-B-Kanäle hinzugeschaltet oder wieder weggeschal-tet und damit ein schneller Zugriff auf größere Datenmengen ermöglicht. Durch diesen Mehr-wertdienst ist eine sehr kostengünstige ständige Online-Anbindung (“Always On”) der Teilneh-mer möglich.

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darf ausbaufähig zu gestalten, musses genügend offene Schnittstellenund Applikations-Interfaces bereit-stellen.Mittels eines Media-Gateway-Con-

trollers müssen alle Rufverbindungen,

die über zugeordnete Media-Gatewaysim paketvermittelten Netz geschaltetwerden, über standardisierte Schnitt-stellenprotokolle wie beispielsweiseMedia-Gateway-Control-Protocol(MGCP) verwaltet und überwacht wer-

den. Dazu ist es nötig, das SS7-Signali-sierungsschema in H.323 und umge-kehrt zu übersetzen. Der Controllersollte auf der Seite der Sprachwelt dasSS7-Protokoll terminieren und auf deranderen Seite als Endpunkt für dieKommunikation mit H.323- und SIP-Teilnehmern fungieren können.

Für die Sicherheit des Systems hat einRadius-Server zu sorgen. Er hat die Auf-gabe, den Benutzer zu authentifizieren,autorisieren und Abrechnungen beim Di-al-in-Zugriff via Modem, ISDN oder ei-nen Breitbandzugang über die DSL-Pa-lette zu ermöglichen. Zusätzlich könnteder Server folgende Applikationen unter-stützen:– ISP-Roaming und Multi-ISP-Support,

das heißt, Inter-ISP-Zugang mit Abrech-nung und Resource-Sharing über mehre-re ISPs hinweg. Das weltweite Ein-wählen bei befreundeten ISPs ist dannkein Problem.

Wachstum und Marktanteil der Daten- und Sprachanwendungen im Bereich der Telekommunikationsdienstleistungen Quelle: Siemens

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– Teleworking, also die Unterstützungvon Teleworkern mit Callback-Funk-tion und Dial-IP-VPN,

– sichere Autorisierung und SmartcardDienste,

– Autorisierungsprofile für bestimmteAnwendergruppen.Media-Gateways: Die zweite wesentli-

che Komponente einer konvergenten Lö-sung bilden die Netzübergangs- oder Me-dia-Gateways. Sie stellen die Verbindungzwischen dem Telefon- und dem IP-/ATM-Netz her, und zwar in beiden Rich-tungen. Media-Gateways erhalten Sprach-daten aus leitungsvermittelten Netzen, pa-ketieren sie als IP-Daten oder ATM-Zellenund leiten sie in das entsprechende Netz,um sie auf der anderen Seite wieder zu re-konvertieren. Falls sie das Media GatewayControl Protocol (MGCP) unterstützen,

stellt das die Interoperabilität zwischenProdukten verschiedener Hersteller sicher.

Multi-Service-Access-Plattform: Derdritte Bestandteil einer konvergentenProduktfamilie ist für die Bereitstellungdes Teilnehmerzugangs zuständig. Dabeiwird eine Multi-Service-Access-Platt-form benötigt, die Schnittstellen für Da-ten- und Sprachanwendungen umfasst.Ein solcher Access sollte außer her-kömmlichen analogen und digitalen Te-lefonanschlüssen auch hochbitratige Da-tendienste (Ethernet/ATM) sowie sym-metrische und asymmetrische xDSL-Übertragungstechniken unterstützen. Zu-sätzlich sollte er Schnittstellen für breit-bandiges ATM, Frame Relay, SMDS,Mietleitungen und Circuit Emulation of-ferieren. Eine integrierte Access-Platt-form, die die Service- und Flusskontrolledurch das Access Control Protocol(ACP) und MGCP überwachen lässt,macht die gesamte Sprachservicevielfaltverfügbar, obwohl zur Übertragung nurauf paketbasierende Infrastrukturzurückgegriffen wird. So könnten auchneuere Sprach-/Daten-kombinierendeAnwendungen wie Call Waiting und CallCompletion on Internet Busy oder E-MailWaiting Indication bei analogen oderISDN-Endgeräten unterstützt werden.

Netzwerkmanagementsystem: Als letz-ter Baustein fehlt noch ein Netzwerkmana-gementsystem, das die integrierte Verwal-tung der angesprochenen Komponentenübernimmt. Getrennte Sprach- und Daten-netze sollten mit seiner Hilfe als ein ein-heitliches Netz sichtbar sein, um beispiels-weise mit einem Blick Lastspitzen zu er-kennen. Über unterschiedliche Protokoll-Stacks können mehrere Netzwerkelementeintegriert werden. Ein Basissystem solltebeispielsweise klassische Netzmanage-mentfunktionen wie Fehler-, Konfigurati-ons-, Accounting-, Performance-, Sicher-heits-, Test- und Tarifmanagement ab-decken. Darauf können dann verschiedeneServiceapplikationen aufsetzen wie Servi-ce-Provisioning, Service-Assurance undBilling. Über offene Schnittstellen wäre esmöglich, diese Funktionsebene des Sys-tems sogar bis in das Management von Ge-schäftsprozessen auszudehnen.

INNOVATIVE ANWENDUNGEN Ein ent-sprechendes, konvergentes Netz erlaubtdie Einführung innovativer Dienstleistun-gen und zwar – dem englischen AnalystenOvum zufolge – in den drei strategisch be-sonders wichtigen Bereichen: Unified-Messaging-, E-Merchant- und Call-Cen-ter-Services. So stellt etwa Siemens mit derProduktfamilie Surpass folgende neue Ap-plikationen bereit:

Die so genannte “Click-to-Phone”-An-wendung vereinfacht und beschleunigt mit

Hilfe der VoIP-Technologie Kauf undVerkauf via Internet. Per Mausklick auf ei-nen Button, der sich auf jede Web-Seite ap-plizieren lässt, stellt ein Kunde, der überInternet eine Bestellung vornehmen möch-te, sofortigen telefonischen Kontakt mitdem zuständigen Experten des Anbietersher. Der Kunde erhält damit die Möglich-keit, mit dem Verkäufer zu kommunizie-ren, und zwar, ohne die Internet-Sitzung

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Abkürzungen

API: Application- Programming- Interfaces

CIRCUIT- SWITCHEDNETWORK: leitungsvermitteltes

NetzCENTREX: intelligenter

NetzdienstDSL: Digital Subscriber

LineEWSD: Elektronisches Wähl-

System DigitalIN: Intelligent NetworkIETF: Internet Engineering

Task ForceIP: Internet ProtocolITU: International

Telecommunication Union

PACKET-SWITCHED NETWORK: paketvermitteltes

NetzPOTS: Plain old Telephone

ServicePSTN: Public Switched

Telephone NetworkVPN: Virtual Private

Network

Wichtige Protokoll-Stacks

SS7 Signaling: Ein weltweitdurchgesetzter Standard für die Signalisie-rung in Sprachnetzen.

H.323: Das Standard-Superset ITU-TH.323 umfasst mehrere Subsets von Signa-lisierungsprotokollen, die Sprache bezie-hungsweise Multimediakommunikation inpaketbasierenden Netzen wie zum BeispielIP-Netzen unterstützen. Außerdem werdendie für die Verbindung zum Sprachnetznötigen Protokolle unterstützt.

SIP: Beim Session Initiation Protocolhandelt es sich um ein transportunabhängi-ges, textbasierendes VoIP-Protokoll, dasvon der IETF in Zusammenarbeit mit Her-stellern wie AT&T entwickelt wurde.

MGCP: Das Media-Gateway ControlProtocol basiert auf Q.931 und ist von derIETF und ITU-T (H.248, zugehörig zumH.323-Protokoll-Set) definiert. Esunterstützt die zentrale Überwachung derSprachübertragung über Daten-Gatewaysund Netzzugangs-Server. Der ITU-T-Stan-dard stellt die Interoperabilität zwischenProdukten verschiedener Hersteller sicher.

RADIUS: Der Remote AuthorizationDial-in User Service ist ein standardisiertesProtokoll für die Kontrolle des Internet-Zu-gangs.

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unterbrechen zu müssen. Brief, Fax oderE-Mail werden überflüssig, und es entfälltdie damit verbundene zeitliche Verzöge-rung.

Einzige technische Voraussetzung fürden Anwender ist – neben einem Web-Browser – eine VoIP-Applikation wie siezum Beispiel mit dem Internet-Explorervon Microsoft gratis mitgeliefert wird. DasGespräch, das der Kunde bei Nachfragenzum Produkt oder zur Bestellung führt,kostet ihn nichts: Die Gebühren für dieVerbindung zahlt der Agent am anderenEnde. Der Vorteil für den Kunden liegt aufder Hand. Aber auch die Anbieter profitie-ren von dieser Innovation des E-Commer-ce. Je nach Inhalt der Web-Seite kann diepassende Rufnummer des jeweiligen Ex-perten gewählt werden. Ein Service, derdem Kunden lästiges Weiterverbinden biszum wirklich Zuständigen erspart.

Neben diesem Verfahren, das Siemens“Click-to-Phone Predefined Number”

nennt, wird dem Kunden die Möglichkeitgeboten, parallel zu einer Internet-Sitzungjede beliebige Nummer im Telefonnetz an-zurufen – “Click-to-Phone Any Number”– dann allerdings auf seine eigenen Kostenund nach vorhergehender Selbstregistrie-rung. Spezielle Vorkehrungen stellen si-cher, dass ausschließlich der registrierteBenutzer aus dem Internet telefonieren undKosten verursachen kann.

Als weiteres Beispiel für neuartigeAnwendungen lässt sich Voxportal vonSiemens nennen. Die Anwendung er-möglicht den Zugriff aufs Internet überein herkömmliches Telefon oder Han-dy. Die Verbindung erfolgt aus demSprachnetz und die Benutzerführungüber Telefontasten. Voxportal sorgtdafür, dass Benutzer das Internet nichtnur sehen, sondern auch hören können.Dies funktioniert durch die Unterstüt-zung der VXML-Programmiersprache,einer Beschreibungssprache, die spezi-

ell für die Sprachumsetzung entwickeltwurde. Die Nutzanwendungen sindvielfältig. Vom E-Mail-Zugang überTelefon bis zur interaktiven Auswahlvon Call-Center-Agenten. Call-Center-Betreiber können wegen der Einfach-heit der VXML-Beschreibungsspracheden Inhalt ihrer Web-Seiten schnell undflexibel den Kundenanforderungen undMarkttrends anpassen.

Um auf die gestiegenen Anforderun-gen der Anwender optimal eingehen zukönnen, benötigen Carrier und Service-Provider ein Migrationskonzept, das denWeg von den getrennten Welten derSprach- und Datennetze zur Konvergenzbeider Netze ermöglicht. Lösungen aufder Basis einer offenen Architektur stel-len heute schon die Verbindung vonSprach- und Datenwelt her und bieten da-mit die Chance, Dienste über Netzgren-zen hinweg bereitzustellen.

(Stefanie Svoboda/pf)

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LAN-TK-ANLAGEN AUF DER CEBIT 2000

Es wächst zusammen,was zusammengehörtKonvergente Netze waren im allgemeinen E-Commerce- und WAP-Rum-

mel zwar nicht das auffällige Top-Thema der CeBIT, aber sicherlich ein

Thema, das jetzt deutlich aus dem Hintergrund tritt. Insbesondere die

klassische TK-Anlage erhält Konkurrenz durch LAN- beziehungsweise

IP-basierende Telefonielösungen. Unterschiedlichste Hersteller drängen

mit neuen oder weiterentwickelten Produkten auf den breiten Markt.

Vor allem die Hersteller aus der klassi-schen Netzwerkbranche haben die

Chance entdeckt, nach der Daten- auch dieSprachkommunikation abzudecken. Bei-spiele hierfür sind etwa Cisco mit Callma-nager (siehe auch Beitrag auf Seite 92),Nortel Networks mit Enterprise Edge oder3Com mit ihrem KommunikationssystemNBX 100. Siemens mit ihrer starken Stel-lung sowohl in der klassischen TK- alsauch der Datenwelt setzt jetzt unter demStichwort Hipath auf volle Konvergenz.

Aber auch kleinere Hersteller, speziellaus dem Software-Bereich, nutzen dieGunst der Stunde: Tedas hat mit Phonewa-re SBX 2.0 den TK-Anlagen den Kampfangesagt, und Swyx Communications willmit ihrer angekündigten IP-Telefonielö-sung Swyxware den “Dinosauriern” einEnde bereiten (siehe auch Beitrag auf Seite12). Ein weiteres Beispiel für das Innovati-onspotential dieses Markts ist beispielswei-se Elink mit ihrer IP-Telefonielösung Ella-nip. Doch auch die Deutsche Telekom hatdie Zeichen der Zeit erkannt und will künf-tig IP-basierende TK-Lösungen in ihr Pro-duktportfolio aufnehmen. Im Folgendenwerden exemplarisch drei der genanntenLösungen etwas detaillierter dargestellt.

SIEMENS HIPATH/HINET Schon vor guteinem Jahr hatte Siemens seiner Hicom-TK-Anlagenfamilie unter der Bezeich-nung Hinet eine rein IP-basierende LAN-TK-Lösung gegenübergestellt. Zwei – im

Prinzip – konkurrierende Systemfamilienaus einem Haus bargen allerdings zwangs-läufig einen gewissen Erklärungsnotstandgegenüber der Kundschaft in sich und diepotentielle Gefahr der Verunsicherung ei-nes doch weitreichenden traditionellenKundenkreises. Die Marketinglösung ausdem Hause Siemens kam jetzt zur CeBIT:Unter dem Dach der neukreierten “Kon-vergenzarchitektur” Hipath fasst Siemensdie Hicom- und die Hinet-Welt zusammenund versucht damit einen durchgängigenMigrationsweg von getrennten zu inte-grierten IP-basierenden Sprach-/Datennet-zen aufzuzeigen (siehe auch Beitrag aufSeite 18).

Im Rahmen von Hinet werden beispiels-weise die traditionellen Hicom-Systeme inRichtung IP-basierender Netze ausgerich-tet. Aktuell gilt dies für Hicom 300 E undHicom 150 E. Speziell das letztgenannteSystem bezeichnet Siemens als “Prototypeiner IP-vernetzten All-in-one-Kommuni-kationslösung mit verteilter Architektur”,das sich als Plattform insbesondere fürkleine und mittlere Unternehmen, “dietechnische Innovationen besonders früh-zeitig nutzen möchten”, eigne.

Der unter Hipath vollzogene Mix aus Hi-com- und Hinet-Architektur kommt vor al-lem auch in einer durchgängigeren Na-menskonvention zum Ausdruck, die sichunter dem Schlagwort “Xpress” von derHicom- in die Hinet-Welt hinüberzieht. Sofirmiert beispielsweise die Kernkompo-nente von Hinet, die NT-basierende Ser-ver-Software Hinet RC 3000, jetzt als Hi-net Xpress Comserve. Der bisherige RC-3000-PC-Client erhielt eine komplett neueOberfläche und den schicken Namen HinetXpress Easycom. Zur neuen Hinet-Xpress-Produktlinie zählen seit der CeBIT aberbeispielsweise auch das LAN-Phone HinetXpress LP 2100. Es handelt sich dabei umeine Einstiegsvariante des bekannten Sie-mens-IP-Telefons Hinet (Xpress) LP5100, das auch von anderen VoIP-Anbie-tern bezüglich seiner H.323-Kompatibi-lität gerne als “Referenz”-Gerät zitiertwird.

Sicherlich zu den strategischen Kompo-nenten zählt das neue IP-Gateway von Sie-mens, Hinet Xpress RG 2500. Es ermög-licht den Sprachverkehr zwischen lei-tungs- und paketvermittelten Netzen. Mitder Unterstützung des Cornet-NQ-Proto-kolls schlägt es aber auch die Brücke zu an-deren Siemens-Kommunikationssystemenwie Hicom 150 E, 300 E sowie Hinet VS1600. Über den H.323-Standard passt essich auch in eine Multivendor-Landschaftein. Das Gateway ist für bis zu 200 Teil-nehmer und maximal 30 Sprach- oder Fax-kanäle ausgelegt.

Abgerundet wird das Hipath-/Hinet-Szenario von Siemens durch eine Reihe IP-basierender CTI-Anwendungslösungen.Hierzu zählen beispielsweise Hinet XpressComcenter, eine Anrufverteilung für klei-

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Das NBX-100-Kommunikationssystem von3Com im 19-Zoll-Chassis mit dem zugehöri-gen Ethernet-Komforttelefon

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nere Call-Center oder Hotlines, HinetXpress Workflow, eine multimedialeVoIP-Anwendungslösung für das Corpo-rate LAN oder die Unified-Messaging-Ap-plikation Xpressions.

TEDAS PHONEWARE SBX 2.0 Provokativgab sich die Tedas AG auf der CeBIT undzertrümmerte fürs Publikum ausgedienteTK-Anlagen zu Schrott. Immerhin gehtder IP-Telefonie-Server Phoneware SBXdes Marburger Software-Hauses mit derneuen Version 2.0 bereits in die zweite Ge-neration. Die Windows-NT-basierendeLAN-Telefonielösung setzt sich aus dreiModulen zusammen: Der Gatekeeper stelltdie H.323-Vermittlung zur Verfügung undist für die zentrale Telefonanlagenfunktionzuständig. Für Konferenzschaltungen oderdie Einspielung von Wartemusik sorgt ei-ne H.323-MCU (Multi Conference Unit).Als drittes Modul realisiert das PhonewareSBX Gateway die Verbindung zum öffent-lichen Telefonnetz oder zu einer her-kömmlichen TK-Anlage. Das H.323-kom-patible Gateway soll nach Angaben vonTedas unter anderem für Siemens Hicomzertifiziert sein. Für einen direkten ISDN-Anschluss werden vier S0-Adapter mitCAPI 2.0 oder eine S2M-Karte im Gatewayunterstützt.

Zentrale Neuerungen der Version 2.0von Phoneware SBX sind nach Angabendes Herstellers die integrierte Voice-Mail-Funktion, die Mandantenfähigkeit der An-lage, ein Call Assistant sowie ein umfang-reiches Software Development Kit. DieArbeitsplatz-Software Phoneware SBXWorkstation beinhaltet nicht nur ein Soft-ware-Telefon für den PC, sondern bietetauch den Ausgangspunkt für Computer-Telefonie-Integration (CTI). Alternativ zuPhoneware SBX 2.0 bietet Tedas auch ei-nen komplett vorkonfigurierten und – in-stallierten Server an. Bei der restlichen ge-gebenenfalls benötigten Telefonie-Hard-ware setzt Tedas voll auf Drittherstellerund H.323-Kompatibilität: So bietet Tedaszu Phoneware SBX beispielsweise die Sie-mens LAN-Telefone LP 5100 an, und – alsschnurlose Etherphones – Netvison Phonevon Symbol mit dem Funk-LAN Spectrum24 (802.11).

3COM-NBX-100-KOMMUNIKATIONSSYS-TEM Auch für den deutschen Markt ist seitder CeBIT das KommunikationssystemNBX 100 von 3Com verfügbar. Die LAN-Telefonielösung ist in den USA bereits ein-geführt, die nötigen Anpassungen an deneuropäischen Markt wie beispielsweise ge-eignete ISDN-Module haben etwas Zeit inAnspruch genommen; letztere sollen nachAngaben des Herstellers in Kürze verfüg-bar sein. Die NBX-Technologie von 3Comhebt sich von anderen LAN-Telefonielö-sungen insofern ab, als sie – trotz Unter-stützung zahlreicher Standards – im Kernein Komplettsystem darstellt, das stark aufeigene Hardware-Komponenten setzt.

So verzichtet 3Com auf eine rechnerba-sierende Server-Plattform mit Standardbe-triebssystem, die NBX-Technologie istvielmehr in einem 19-Zoll-Chassis in Formvon Hardware-Modulen integriert. Eben-falls proprietär sind die zum Systemgehörenden Ethernet-Komforttelefone. DieWelt der ansonsten verbreiteten H.323-ba-sierenden IP-Telefonie ist lediglich über einentsprechendes H.323-Gateway erreichbarbeziehungsweise integrierbar. Entspre-chend der zugrunde liegenden Konzeptionbezeichnet 3Com ihr NBX 100 Kommuni-kationssystem präzise als “Ethernet-und/oder IP-basierte Telefonanlage”.

Als Vorteile dieser stark eigenständigenLAN-Telefonielösung nennt 3Com bei-spielsweise die hohe Verfügbarkeit desNBX-Systems von 99,99 Prozent und sehrgute Sprachqualität bei zugleich geringerNetzbelastung. Interne Rufverbindungenwerden vom NBX-System lediglich ver-mittelt, die anschließende bidirektionaleAudioverbindung läuft anschließend in ei-ner End-to-End-Verbindung (MAC-Adressen) auf direktem Weg zwischen denbeteiligten Ethernet-Telefonen.

Das NBX-100-Kommunikationssystemunterstützt derzeit maximal 200 Telefonar-beitsplätze. Der Systempreis inklusive Te-lefone soll für eine Anlage mit 25 Arbeits-plätzen rund 34.000 Mark betragen. Ana-loge Endgeräte wie beispielsweise her-kömmliche Faxgeräte lassen sich über dieoptionale NBX Analogue Terminal Cardeinbinden. Neben Funktionen wie Rufwei-terleitung, -verteilung und Konferenz-

schaltungen sind im Standardumfang desNBX-Systems gegenwärtig folgende Fea-tures enthalten: ein integrierter digitalerAnrufbeantworter, die freie Telefonwahlüber LAN-Telefon und/oder das Web-In-terface des PC, Voice-Mail, Benachrichti-gung über Pager, eine Gesamtübersicht al-ler eingegangenen Rufe sowie die indivi-duelle Konfiguration via Web-Interface.

NBX 100 unterstützt TAPI 2.x, sodasssich auch CTI-Anwendungen von Drittan-bietern einbinden lassen; ein entsprechen-des Software-Development-Kit will 3ComMitte des Jahres anbieten. Ebenso will derHersteller die NBX-Technologie schritt-weise auf die 3Com-Systemumgebung imGroßkundenbereich portieren. So sollen inder zweiten Jahreshälfte die Superstack-II-Switches jeweils bis zu 750 Telefonneben-stellen unterstützen und damit eine verteil-te skalierbare Gesamtarchitektur erlauben.Bis Mitte nächsten Jahres will 3Com auchdie Produktfamilie Corebuilder 9000 ent-sprechend aufrüsten. Den Bereich WAN-Telefonie für Großunternehmen sieht derHersteller bereits über seine Pathbuilder-und VPN-Tunnel-Switches abgedeckt.Voice-Gateway-Services, die auf Stan-dards wie H.323, Megaco und SIP basie-ren, sollen bis Ende 2000 in die NBX- undSuperstack-II-Produkte sowie bis Anfangnächsten Jahres in die Corebuilder-9000-Familie integriert werden.

(Kurt Pfeiler)

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Weitere Informationen:3ComWeb: http://www.3com.de/produkte/lan_telefonie/CiscoWeb: www.cisco.deDeutsche TelekomWeb: www.telekom.deElink AGWeb: www.elink.deNortel NetworksWeb: www.nortelnetworks.comSiemensWeb: www.siemens.com/ic/networks/index_d.htmWeb: www.hipath.comWeb: www.siemens.com/hinetSwyxWeb: www.swyx.comSymbol TechnologiesWeb: www.symbol.comTedasWeb: www.tedas.com

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MICROSOFT TAPI 3 .0

Von der Telefonie- zurMultimediaschnittstelleMit Windows 2000 steht zugleich eine neue Version der Telefonie-

Anwendungsschnittstelle TAPI 3.0 ins Haus. Das proprietäre Applika-

tions-Interface von Microsoft hat sich bereits in den früheren Versionen

als verbreiteter Quasistandard etabliert und wird von vielen CTI-Produk-

ten unterstützt. Die runderneuerte TAPI 3.0 wurde deutlich in Richtung

IP-Kommunikation und multimediale Konferenzen erweitert. Der folgen-

de Beitrag nennt die wesentlichen neuen Features und gibt damit auch

einen Ausblick auf künftige Produktentwicklungen.

Das Zusammenwachsen von Daten-und Telekommunikation gestaltete

sich bislang oft schwerfällig. Insbesonde-re gilt dies für den Bereich virtuellerKonferenzen, bei denen unterschiedlicheMedien wie Ton, Bild und Daten gleich-zeitig gefordert sind. Die Problematikliegt vor allem in einer fehlenden stan-dardisierten Integration der unterschied-lichen Kommunikations- und Publika-tionskanäle. In der heutigen Office-Um-

gebung existieren verschiedene Netzewie Telefonnetz, Internet, WAN, Fern-seh- und Radionetz nebeneinander. Bei einigen Kommunikationssystemenkommt erschwerend hinzu, dass es sichum analoge Netze handelt.

Die Microsoft Anwendungsschnittstel-le TAPI (Telephony Application Pro-gramming Interface) setzt in der aktuel-len Version 3.0 genau an den beschriebe-nen Unzulänglichkeiten der heutigen

Kommunikationsinfrastruktur an. TAPI3.0 präsentiert sich mit seinen Integra-tionsmechanismen für herkömmlicheund IP-basierende Telefonie als Schnitt-stelle, die die Basis für eine umfassendenetzintegrierte Kommunikation bereit-stellt. Die IP-Integration ermöglicht bei-spielsweise Kommunikationssitzungenzwischen zwei oder mehreren PCs, dieSprach-, Daten- und Videokanäle umfas-sen.

HAUPTMERKMALE VON TAPI 3.0 Inden letzten Jahren erlangte die Compu-tertelefonie immer größere Beliebtheit.Im Vordergrund stehen hierbei die einfa-che Handhabung, die Kombination vonDatenbankanwendungen und Telefonieund die erweiterten Möglichkeiten durchdie Telefondienstintegration in unter-schiedliche Anwendungen. Eine derHauptanforderungen besteht darin, dassneben den telefonbasierenden Dienst-merkmalen auch rechnergestützte Diens-te wie die Bereitstellung von Multime-diadaten während einer Telefonsitzungmöglich sein sollte.

TAPI 3.0 bietet hierfür einfache Me-thoden an, die es zwei oder mehrerenTeilnehmern erlauben, PC-gestützt eineVerbindung aufzubauen. Dabei steheninnerhalb der Verbindung Telefoniediens-te genauso zur Verfügung wie der Zugriffauf unterschiedliche Mediendaten wieAudio- und Video-Streams. Eines derwichtigsten Merkmale von TAPI 3.0 istdie Tatsache, dass gerade im Bereich der herkömmlichen Telekommunika-tionsdienstmerkmale eine weitestgehendeAbstraktion geschaffen wurde. Somit istdie Möglichkeit gegeben, vollkommen un-terschiedliche und inkompatible Telekom-munikationsprotokolle gemeinsam überTAPI 3.0 verwenden zu können.

Neben der Integration der herkömmli-chen Telefonie ist der Bereich der IP-Telefonie für TAPI 3.0 von zentraler Be-deutung. Der IP-Telefonie wird für dienächste Zukunft ein explosives Wachs-tum bescheinigt. Dies ist hauptsächlich inder einfachen Skalierbarkeit und der ho-hen Flexibilität begründet. Darüber hi-naus bietet die IP-Telefonie nicht nur rei-

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Medienkonvergenz von Sprache, Daten und Video Quelle: Microsoft

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ne Telefoniefunktionen, sondern auchDiensteunterstützung im Bereich der Mul-timedia-Datenübertragung. Im Folgendenwerden drei wesentliche neue Aspekte derTAPI 3.0 ausführlicher betrachtet: Active-Directory-Integration, COM-Objekte undMedia Stream Providers.

NEUERUNGEN IN TAPI 3.0 Active-Di-rectory-Integration: Die Integration vonTAPI 3.0 in das Active-Directory-Sys-tem bietet die Möglichkeit, Informatio-nen über aktive Benutzer innerhalb derTAPI-3.0-Schnittstelle verfügbar zu ma-chen. Besonders interessant ist, dass mitTAPI-basierenden Applikationen übersämtliche erreichbare Benutzer Daten be-reitstehen, die sich durch LDAP-basie-rende Aufrufe (Lightweight DirectoryAccess Protocol) an den Active-Direc-tory-Service ermitteln lassen. Somit kanngewährleistet werden, dass Benutzer, andie Anrufe verteilt werden sollen, auchtatsächlich erreichbar sind. Dies ist selbstdann noch sichergestellt, wenn sich dieentsprechende Person an einem anderenArbeitsplatz befindet und dort angemel-det ist.

COM-Objekte: Neben der Funktions-erweiterung in Richtung IP-basierenderTelefonie sind auch wichtige architek-tonische Änderungen innerhalb von

TAPI 3.0 vorgenommen worden. So istTAPI 3.0 nun eine durch COM-Objekte(COM: Common Object Model) reali-sierte API. Dies gestattet den einfachenZugriff auf die bereitgestellten TAPI-3.0-Funktionalitäten aus unterschiedli-chen Programmierumgebungen wie Ja-va, C++ und Visual Basic. Zusätzlichwirkt sich die einfache Erweiterbarkeitder COM-basierenden Realisierung po-sitiv auf zukünftige Anwendungsent-wicklungen aus. Im Einzelnen bietet dieCOM-API Zugriff auf die vier funktio-nalen Bereiche Call-Control, Media-Control, Directory-Control und Termi-nal-Control.– Call-Control: Die Call-Control-Funk-

tion ist nach wie vor über die Tele-phony-Service-Provider-(TSP-)Schnittstelle realisiert. Das TSP-Kon-zept wird bei TAPI 3.0 allerdingsdurch den TAPI Server Process übereine abstrakte Schnittstelle zur Verfü-gung gestellt. Selbst ältere TAPI-2.x-kompatible Anwendungen könnenüber den TAPI Server Process auf dasdarunterliegende TAPI-Server-Provi-der-Interface (TSPI) zugreifen. Erstdort wird differenziert, ob es sich umeinen Vermittlungswunsch über her-kömmliche oder IP-basierende Tele-foniemechanismen handelt.

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Schematischer Aufbau der TAPI-3.0-Architektur Quelle: Microsoft

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– Media-Control: Mit der so genanntenDirectshow-Schnittstelle steht einmächtiges und flexibles Instrumenta-rium zur Verwaltung und Bereitstel-lung von Media-Streams wie Videound Audio zur Verfügung. Über dieCOM-Object-Schnittstelle äußertsich der Zugriff auf diesen Bereich

durch die Verwendung der Media-Control-COM-Objects. Der Zugriffauf die Directshow-Schnittstelle wirdüber die Media-Stream-Provider-Schnittstelle (MSPI) ermöglicht. DieDirectshow-Schnittstelle koppelt di-rekt an das Windows-Gerätetreiber-modell an, sodass entsprechende Me-dia-Streams ohne Umwege auf Gerä-tetreiberebene weiterverarbeitet wer-den können. Diese direkte Kopplungerlaubt eine besonders effiziente Wei-terleitung von Medien-Streams zwi-schen unterschiedlichen Hardware-Geräten.

– Directory-Control: Mit den Directory-Control-COM-Objects können übergeeignete Anwendungen Konferenzeninnerhalb eines LANs, WANs oder so-gar im Internet realisiert werden. Hier-bei ist die Teilnahme von zwei odermehreren Konferenzteilnehmern mög-lich. Diese sind jeweils an einem ILS-Dynamic-Directory-Conference-Ser-ver (ILS: Internet-Locator-Service) an-gemeldet.

– Terminal-Control: Die Terminal-Con-trol-COM-Objects gestatten die Ver-wendung von Handset, Headset,

Soundkarte, Monitor, Kamera und Da-teien innerhalb einer TAPI-3.0-basie-renden Kommunikationssitzung. Da essich hierbei um einfach zu erweiterndeTerminalklassen handelt, lassen sichauch zukünftige Terminalgeräte leichteinbinden. Die Terminal-Control-COM-Objects unterstützen statischeund dynamische Terminaltypen. Beiden statischen Terminaltypen handeltes sich um Hardware-basierende Ter-minals, während es sich bei den dyna-mischen Terminaltypen um “Endgerä-te” handelt, die dynamisch generiertwerden können. Beispiele für dynami-sche Terminaltypen sind Dateien oderauch Netzwerkverbindungen.Media-Stream-Provider (MSP): Um

den steigenden Anforderungen im Be-reich der Multimediakommunikation ge-recht zu werden, wurde in TAPI 3.0 dasKonzept der Media-Streams eingeführt.Diese stehen der COM-Objects-API übereinen Media-Stream-Provider (MSP) zurVerfügung. Während einer Verbindunglassen sich multimediale Live- oder Ar-chivdaten in Echtzeit an den beziehungs-weise die Kommunikationspartner über-mitteln. Die verwendete Transport-schicht kann dabei das Netzwerk überNDIS, die Unimodem-Schnittstelle, dasH.323-Protokoll oder auch eine IP-Mul-ticast-Verbindung sein.

Die darunter liegende Directshow-Schnittstelle steht direkt mit einer tie-ferliegenden Konvertierungsschicht inVerbindung. Dort werden Stream-Da-ten über das verbindungslose Real-Ti-me- Protokoll (RTP) zur TCP/IP-Schicht weitergereicht. Dank einerQuality-of-Service-(QoS-)Integrationin TAPI 3.0 bestehen umfangreicheMöglichkeiten, die Übertragungskapa-zität des LANs, WANs oder Internetskontrolliert zu nutzen. So lässt sich zumBeispiel über eine Bandbreitenreservie-rung eine bestimmte Leitungskapazitätsicherstellen. Weiterhin kann generelleine Datenmengenkontrolle durchge-führt werden, sodass weitere Netzan-wendungen nicht durch TAPI-3.0-ba-sierende Netzlast beeinträchtigt wer-den.

TAPI 3.0 IM VERGLEICH ZU FRÜHERENVERSIONEN Die bisherigen Versionender TAPI-Schnittstelle konzentriertensich auf Funktionen des Bereichs Call-Control. In diesem Rahmen waren vieleFunktionen und Varianten geboten, abge-hende und eingehende Anrufe zu handha-ben. Mit TAPI 3.0 wurde das Gesamtkon-zept um den Funktionsbereich Media-Streams erweitert. Microsoft reagierte da-mit auf die Anforderungen der Anwenderund unterstützt jetzt vollständige Konfe-renzmöglichkeiten, die sämtliche Kom-munikationsbereiche mit einbeziehen.Die Anbindung der Anwendungsschichterfolgt nun über das flexible und einfachzu erweiternde COM-Objects-Modell.Mit TAPI 3.0 sind ferner so genannteMulticast-Konferenzen möglich. Dies ge-stattet mehreren Benutzern, an einer Kon-ferenz teilzunehmen. Die verschiedenenMedia-Streams können dabei allen Part-nern zur Verfügung gestellt werden.

STELLENWERT VON TAPI 3.0 IN DERKÜNFTIGEN EDV-LANDSCHAFT Die at-traktiven Erweiterungen hinsichtlich derKonferenzmöglichkeiten sowie die Inte-gration multimedialer Funktionalitätenüber die Media-Stream-Unterstützunglassen TAPI 3.0 sicherlich als einen wei-teren Schritt in Richtung einer netzweitenEDV-integrierten Kommunikationslö-sung erscheinen. Nicht zuletzt die einfa-che Anbindung der Anwendungsschichtwird dafür sorgen, dass in Zukunft vieleProdukte mit TAPI-3.0-Schnittstelle aufdem Markt erscheinen werden. Letztlichentscheidet aber auch der zukünftigeVerbreitungsgrad von Windows 2000über den Stellenwert von TAPI 3.0.

(Andreas Schellewald/pf)

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Weitere Informationen:MicrosoftWeb: www.microsoft.de

White-Paper zu TAPI 3.0:http://www.microsoft.com/TechNet/win2000/win2ksrv/technote/TAPI30.asp

Technische Dokumente zu TAPI 3.0:http://www.microsoft.com/WINDOWS2000/library/howitworks/communications/telephony / default.asp

TAPI 3.0 – die wichtigsten neuenFeatures:

COM-Objects-UnterstützungMedia-ControlDirectory-ControlTerminal-ControlMedia-StreamsDirectshow-UnterstützungReal-Time-Protocol über TCP/IPH.323-UnterstützungMulticast-Service-ProviderQuality-of-Service-Integration

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UMFRAGE: ANWENDUNGSENTWICKLER ZU TAPI 3 .0

Schnittstelle mit großem PotentialGrundsätzlich herrschen in der Branche positive Meinungen über TAPI

3.0 vor – so das Ergebnis unserer Umfrage bei Software-Herstellern.

Microsoft macht hier einen richtigen Schritt mit der Unterstützung ak-

zeptierter Standards, meinen die Hersteller von Telefonielösungen. TAPI

allein löst allerdings nicht alle Probleme auf dem Weg zu konvergenten

Kommunikationsapplikationen.

HERBERT FEICHTINGER, GESCHÄFTS-FÜHRER MEGASOFT, WIEN:

1. Das trifft 150prozentig zu. Wir ent-wickeln seit Monaten für TAPI 3.0, undunsere Produkte konnten Sie auf der Ce-BIT sehen.

2. H.323 funktioniert und Produkte sindvorhanden. Die Hersteller testen unterei-nander die Kompatibilität – wo geschiehtdas sonst? – und die StandardfamilienH.3xx und H.4xx werden laufend erweitert(Zeitplan und Inhalt sind veröffentlicht).

3. Die Antwort spaltet sich in zwei Tei-le: Ja in Deutschland und nein außerhalb.Der Grund: Wozu soll sich ein Entwicklermit CAPI anfreunden, wenn er mit IP das-selbe erreicht – und IP wird von Microsoftunterstützt, CAPI nicht. Im Low-Level:CAPI und TAPI haben verschiedene Ziel-richtungen und bieten unterschiedlichenKomfort. CAPI kennt die Funktionen einerTelefonanlage nicht, beispielsweise For-ward Reason Codes. Das kommt dem Ver-gleich von Äpfel mit Birnen nahe.

4. Wo verdient man heute sein Geld? DieTK-Anlagenhersteller haben drei Jahre ge-braucht, um für Windows halbwegsbrauchbare TAPI-2-Treiber zu liefern.Wann werden dann erst Linux-Treiber dasein?

UWE SAUERBREY, SWYX COMMUNICA-TIONS:

1. TAPI 3.0 fördert sicher die Erstellungund Verbreitung von Server-basierndenTelefonieapplikationen wie IVR (Interac-tive Voice Response), ACD (AutomatedCall Distribution) sowie Unified-Messa-ging-Systemen. Mit dem dazugehörigenH.323-Stack fördert Microsoft sicher auchdie IP-Telefonie, aber die Konvergenzzwischen IP- und öffentlichem Telefon-netz braucht ein Gateway, das besser aufder CAPI aufbaut und die erheblich besse-re und direktere Anbindung an ISDN überCAPI statt über TAPI nutzt.

2. Ja, Microsoft setzt auf den richtigenStandard, denn erstens ist heute H.323 der

am weitesten verbreitete Standard imVoIP-Bereich, und zweitens wird H.323als Umbrella-Standard vermutlich in dennächsten Versionen auch MGCP, SIP undandere Protokolle abdecken, die aus der In-ternet-Community stammen. Die Annähe-rung der ITU (International Telecommuni-cation Union) und der IETF (Internet En-gineering Task Force) lässt da hoffen.

3. Ja, da TAPI 3.0 in keiner Weise CAPIersetzen kann. Es existiert eine Reihe vonImplementationen für TAPI auf CAPI. Derandere Weg, CAPI auf TAPI, ist sehr auf-wendig und kann keinesfalls alle CAPI-Features über TAPI abbilden. Außerdemist die CAPI im Gegensatz zur TAPI ein in-ternationaler Standard, (ITU T.200 undETSI ETS 300 838). Darüber hinaus ist siefür alle aktuellen Betriebssysteme verfüg-bar und nicht nur für Windows NT oderWindows 2000.

4. Nein. Natürlich ist Swyx nicht mitdem Preis von Windows 2000 Server zu-frieden. Linux ist aber nicht nur aus Kos-tengründen ein Betriebssystem, an demman heute im Server-Bereich nicht her-umkommt. Auf dem Desktop sieht das(noch) anders aus. Swyx wird daherselbstverständlich neben Telefonie-Ser-vern, die auf Windows 2000 aufsetzen,bis Ende 2000 Produkte für Linux anbie-ten.

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Vier Fragen zur TAPI 3.0

1. TAPI 3.0 fördert laut Microsoft die Konvergenz von IP-Telefonie und öffentlichen Netzen. Sehen Sie das auch so?2. Microsoft setzt jetzt mit H.323 und IP-Multicast stark auf Standards. Sind das jedoch die richti-gen Standards für die IP-Telefonie, nachdem die Diskussion um MGCP (Media Gateway ControlProtocol), SIP (Session Initiation Protocol) und andere Protokolle erst beginnt?3. TAPI 3.0 und CAPI existieren nebeneinander. Bleibt das in Zukunft auch so?4. Für eine Windows-2000-Lizenz mit einigen Nebenstellen muss viel Geld bezahlt werden. SindSie mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis einverstanden oder liebäugeln Sie bereits mit Linux?

Uwe Sauerbrey, CTO & Vice President ProductPlanning, Swyx Communications, Dortmund:“Natürlich sind wir nicht mit dem Preis derWindows-2000-Server-Lizenz zufrieden. Des-halb bringen wir in diesem Jahr noch ein Li-nux-Produkt auf den Markt.”

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ROBERT MARTENS, DIGITRONIC COM-PUTERSYSTEME:

1. TAPI 3.0 birgt unter Windows 2000ein großes Potential, da hier zum ersten Maleine Windows-Version auf dem Markt ist,die alle grundsätzlichen Protokolle undFunktionen sowohl für computergestütztesTelefonieren als auch für Voice-over-IPenthält. Leider hat die Verwendung dieserAPI auch einige Hindernisse und Nachtei-le, vor allem für Entwickler, die bereits aufalten TAPI-Versionen (2.1) programmierthaben. Im Gegensatz zu TAPI 2.x ist 3.0komplett komponentenorientiert, was ei-nen erheblichen Mehraufwand beim Re-Design eines Produkts verlangt.

2. Ich denke, dass sich H.323 nachhaltigin diesem Bereich etablieren wird, da be-reits eine Menge Produkte und Lösungen –sowohl Hard- als auch Software – diesenStandard unterstützt.

3. Ja, ich denke schon, da vor allem aufdem amerikanischen Markt CAPI niemalsden Stellenwert einnehmen wird wie in Eu-ropa. Der Entwickler muss dann leider sei-ne Applikation doppelt beziehungsweise

flexibel designen. Langfristig wird CAPIim Windows-Sektor wohl durch TAPI er-setzt werden, da alle Funktionen hierin be-reits enthalten sind.

4. Nein, hier besteht noch Änderungsbe-darf. Ich denke, dass hier noch nicht das

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Robert Martens, Entwicklungsleiter, DigitronicComputersysteme, Holm: “Mit TAPI 3.0 ist zum ersten Mal eine Windows-Version auf demMarkt, die alle grundsätzlichen Protokolle undFunktionen sowohl für computergestütztes Telefonieren als auch Voice-over-IP enthält.”

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letzte Wort gesprochen ist. Ungeachtet da-von wird Linux in absehbarer Zeit in vielenServer-basierenden Anwendungen eine Al-ternative zu Windows 2000 darstellen.

DIRK KISSINGER, NORTEL NETWORKS:1. Das ist vielleicht etwas zuviel ge-

sagt. Man kann TAPI 3.0 benutzen, umeinen Anruf in eine IP-Kommunikationzu überführen, aber TAPI bietet keinenguten Support für Sprachdienste, die in

Applikationen verwendet werden wiebeispielsweise Play/Record über Toner-kennung.

2. H.323 ist zur Zeit das am weitestenverbreitete Protokoll, wobei der Funk-tionsumfang beschränkt und die Komple-xität hoch ist. MGCP – und jetzt H.248 so-wie Megaco (IETF: Media Gateway Con-trol) – setzt man innerhalb eines IP-Tele-phony-Systems zwischen Call-Server undGateway ein. SIP wird langfristig bei Car-riern und in großen IP-Telephony-Netzenpräferiert werden.

3. Keine Antwort.4. Die Hauptargumente für Windows

NT sind seine Verbreitung bei unserenKunden und die breite Entwicklerbasis, dieThird-Party-Applikationen (Netzwerk-Te-lefonielösungen) auf unsere Software-Plattformen aufsetzen können. Der Kos-tenaspekt ist in manchen Fällen bei unse-ren Produkten nicht relevant, da Produktewie beispielsweise “Enterprise Edge” (IPTelephony mit Unified Messaging, Call-Center) bereits einschließlich WindowsNT ausgeliefert werden.

UWE HAIM, COMON COMMUNICATIONSYSTEMS:

1. TAPI war ja ursprünglich nur als netz-unabhängige Schnittstelle für Einzelplatz-lösungen gedacht. Mittlerweile geht es um

viel mehr: Microsoft muss etwas für dieNetzkonvergenz machen, und die Version3.0 ist da vielleicht schon ein Schritt in dierichtige Richtung.

2. Wir haben proprietäre Lösungen im-mer vermieden. Und natürlich sind wir

dann froh, wenn sich auch andere an Stan-dards halten. H.323 ist natürlich nicht per-fekt – aber es ist nun einmal die verfügba-re Technik. Da ist mir der Spatz in derHand lieber als die Taube auf dem Dach,

SCHWERPUNKT: CONVERGED NETWORKS

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Dirk Kissinger, Product-Marketing-Manager,Nortel Networks, Wiesbaden: “DerKostenaspekt für Windows-Lizenzen ist inmanchen Fällen nicht relevant, da einige un-serer Produkte bereits einschließlich Betriebs-system ausgeliefert werden.”

Uwe Haim, Geschäftsleitung, Comon Commu-nication Systems, Hamburg: “Mir ist mitH.323 der Spatz in der Hand lieber als dieTaube auf dem Dach, und ich finde die Micro-soft-Politik an diesem Punkt durchaus nach-vollziehbar.”

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und ich finde die Microsoft-Politik an die-sem Punkt durchaus nachvollziehbar.

3. Ja, zumindest in den nächsten Jahren.TAPI ist eine reine Telefonieschnittstelle,bei CAPI geht es um ISDN. Manchmalkann man allerdings schon den Eindruckgewinnen, als ob es sich bei der rein bin-neneuropäischen CAPI um ein Vehikelder Industrie handelt, das den Marktschützen soll. Die CAPI existiert ja ei-gentlich nur in Deutschland, vielleichtnoch in Frankreich. Trotzdem ist diesePolitik erfolgreich – und die neue Versiongilt ja auch als stabil.

4. Wir liebäugeln ständig. Allerdingsweniger wegen der Windows-Lizenzen alsvielmehr aufgrund der Linux-Stabilität –und schlussendlich dreht es sich dann dochwieder ums Geld.

DIETER VAN ACKEN, TOBIT SOFTWARE:1. Die TAPI 3.0 stellt sicherlich eine

leistungsfähige und zukunftsorientierteSchnittstelle dar. Allerdings erfordert gera-de sie durch die Möglichkeiten der VoIP-Integration einen Backbone, der die teil-weise extrem erhöhte Netzwerklast auf-nehmen muss. Genau an dieser Stelle setztdie TAPI-Integration von David Professio-nal an.

2. Mit H.323 baut Microsoft auf einensehr flexiblen und anpassungsfähigenKommunikationsstandard im LAN/WAN-Bereich und im Internet. Hervorzu-heben ist das integrierte Bandbreitenmana-gement, das die Aufteilung der Netzlast er-laubt. Mit SIP ist eine besonders einfacheAnkopplung an das vorhandene ISDN-Netz möglich, da mit SIP der Fokus auf dieKommunikationsverbindung und die un-terschiedlichen Connection-Services ge-legt wird. Neben den Aufgaben, die SIPübernimmt, ist MGCP als Media Gatewaykonzipiert. Welche Standards sich letzt-endlich durchsetzen, hängt entscheidendvon der Integration der herkömmlichenKommunikationsinfrastruktur während ei-ner Übergangsphase ab. Für David Profes-sional spielt es keine Rolle, welche Kom-munikationsendgeräte vorhanden sind, dadie Kopplung problemlos über vorhandeneGateways zum ISDN-Netz realisiert wer-den kann.

3. Die Verbreitung und Akzeptanz be-stimmter Treiberstandards hängt in hohemMaße von der Verbreitung der durch dieseTreiber unterstützten realen und virtuellenGeräte ab. So wird CAPI noch lange Zeitals Standard etabliert bleiben und um wei-tere Dienstmerkmale des ISDN-Netzes er-gänzt werden. Die weitere Zukunft wirddann zeigen, inwieweit sich die dem TA-PI-3.0-Standard zugrunde liegenden Ideenals praxistauglich erweisen werden.

4. Die Preisgestaltung, die sich für neueTechniken in der Einführungsphase ergibt,differiert in den meisten Fällen vom Preis-gefüge, das sich bei einer relevantenMarktdurchdringung ergibt. Es wird abermit Sicherheit gerade der Konkurrenz-druck aus dem Bereich der offenen Be-triebssysteme sein, der die endgültigePreisgestaltung nach unten drücken wird.

(Hans-Jörg Schilder/pf)

SCHWERPUNKT: CONVERGED NETWORKS

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Dieter van Acken, Public Relations, Tobit Software, Ahaus: “Voraussetzung für die Ein-führung der VoIP-Integration auf Basis vonTAPI 3.0 ist ein leistungsfähiger Backbone,der die teilweise extrem erhöhte Netzwerklastträgt.”

Info:MegasoftWeb: www.megasoft.co.atSwyx Communications Web: www.swyx.deDigitronic ComputersystemeWeb: www.digitronic.deNortel NetworksWeb: www.nortelnetworks.deComon Communication SystemsWeb: www.com-on.deTobit SoftwareWeb: www.tobit.de

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WLAN-PLUS-SCHNURLOSTELEFONIE

Konvergenz liegt in der LuftDer Com-Point Vox aus der Onair-Reihe von Artem versteht sich als

Synthese aus drahtlosem LAN, ISDN-Router und schnurloser Telefonan-

lage. Mit diesen Funktionen adressiert er kleine und mittlere Unterneh-

men, um dort die unterschiedlichen Kommunikationsnetze für Sprache

und Daten kostengünstig in einer einzigen Infrastruktur zu verschmel-

zen und die TK-Anlage komplett zu ersetzen. Zur CeBIT wurde eine

Basisversion der Geräts vorgestellt, der Com-Point Vox soll im Sommer

dieses Jahres in Serie gehen.

Was das aus der Daimler Benz Airo-space hervorgegangene Unterneh-

men Artem (seit Ende letzten Jahres übri-gens über eine Venture-Capital-Spritze derDaimler Chrysler Venture wieder indirektmit der einstigen Mutter verbunden) mitseiner Onair-Lösung entwickelt hat, ist einweiterer Baustein im Puzzle der immer dif-ferenzierteren Konvergenztechnologien:Wireless LAN nimmt hier via VoIP auchden Sprachverkehr Huckepack, der anson-sten entweder über eine eigene Verkabe-lung oder eben auch drahtlos via DECT/GAP in einer eigenen Infrastruktur mit ei-gener Telefonanlage abgewickelt würde.Zentrales Element der Onair-Lösung sinddie Com-Points – in der Basisversion ver-gleichbar mit den üblichen Access-Punk-ten der WLANs – nur eben standardmäßigbereits mit Ethernet-Anschluss fürs LAN.Die ISDN-Version hat darüber hinaus aucheine ISDN-Schnittstelle für die Verbin-dung ins öffentliche Netz sowie einen Rou-ter eingebaut, die Vox-Version kommt zu-sätzlich mit VoIP-Gateway/Gatekeeperund TK-Anlagen-Funktionen.

Im Unterschied zum WLAN, bei demausschließlich Laptops und PCs über denCom-Point kommunizieren, lassen sich beiOnair eben auch IP-Telefone und -Fax-geräte in die Struktur mit einbinden. Dasfunktioniert auch bereits in der Com-Point-

Basisversion, wobei man hier allerdingsfür ISDN-Anbindung, VoIP-Gateway undzur Realisierung komfortabler Telefonie-merkmale auf entsprechende Server imLAN zurückgreifen muss, die nicht Be-standteil der Artem-Lösung sind. Wer einekomplette, integrierte Sprach-/Datenlö-sung anstrebt, sollte zumindest auf die Ver-fügbarkeit der Com-Point-ISDN-Versionwarten (für April/Mai angekündigt), denndie ISDN-Funktionalität lässt sich nichtnachrüsten. Die ISDN-Version hingegenist später per Software-Upgrade auf dieVox-Version hochrüstbar.

MODULARE FUNKAUSRÜSTUNG Wäh-rend bei den gängigen Funk-LAN-Syste-men die Funkschnittstelle fest in den Ac-cess-Punkt eingebaut ist, verfolgt Onairhier ein modulares Konzept. Das Geheim-nis sind zwei PC-Card-Slots (Typ II), in diesich je nach Bedarf die passende Funk-technologie einstecken lässt. Derzeit bietetArtem Karten für die Standards 802.11 HR(Wi-Fi) mit Direct-Sequence-Spread-Spectrum-Übertragung und 802.11 mitFrequency-Hopping-Spread-Spectrum-Übertragung – beide im 2,4-GHz-Band so-wie 10BaseRadio im 5,8-GHz-Band an. InZukunft sollen auch Bluetooth (2,4 GHz)und Hiperlan (5,8 GHz) unterstützt wer-den. Ein Interface gehört bereits zum Lie-ferumfang. Der Clou bei dieser Sache: Inein und demselben Com-Point lassen sichdie unterschiedlichen Funkstandards auchgemischt betreiben. Ein wichtiger Aspektdieser Auslegung ist die Möglichkeit, ver-schiedene Dienste wie Daten und Sprachein frequenztechnisch getrennten Funkzel-len, aber doch im gleichen Com-Point zurealisieren. Durch die Erweiterbarkeit miteiner zweiten Funkkarte gewinnt der Com-Point auch eine gewisse Skalierbarkeit, dieallerdings durch andere Einschränkungenwieder relativiert wird: Maximal zehngleichzeitige Anwender verträgt das Gerätund die maximale Gesamtübertragungska-pazität ist auf derzeit 22 MBit/s begrenzt.

Immerhin muss das Gerät nicht zum al-ten Eisen gehören, nur weil sich die Funk-

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Bildet die drahtlose Brücke nicht nur für Laptops, sondern auch für schnurlose IP-Tele-fone: Artem Onair Com-Point

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technologien weiterentwickeln. Und zweiunterschiedliche Funktechnologien zu mi-schen, kann auch aus Gründen der Anfor-derungen der Anwendung (Übertragungs-rate, Reichweite etc.) sinnvoll sein. Mit derWi-Fi-Karte mit 11 MBit/s beispielsweisekommt man etwa 180 Meter im Freien undrund 50 Meter im Gebäude. Für 5,8 GHz(10 MBit/s) sind 90 Meter im Freibereichund etwa 35 Meter innerhalb von Gebäu-den typisch. In jedem Fall lassen sich dieReichweiten freilich durch den Anschlussexterner Antennen erweitern.

Um den Com-Point für LAN-Teilneh-mer zur Verfügung zu stellen, ist auch einISDN-Router in das Gerät integriert. Er un-terstützt die Protokolle PPP und Multilink-PPP und bietet Funktionen wie WAN-Routing, Network Address Translation(NAT), dynamisches Routen mit RIP V2sowie DHCP Server. Damit eignet sich derCom-Point auch, um Firmenstandorte überWAN-Leitungen zu koppeln, denn durchSprachkompression können mehrere Ge-spräche (etwa fünf) über nur einen ISDN-Kanal geführt werden. Für die Kommuni-kation nach außen verfügt das Gerät der-zeit nur über einen S0-Anschluss. In künfti-gen Versionen will Artem hier noch einzweites Basic-Rate-Interface nachlegenund auch ein S2M-Anschluss (32 S0-An-schlüsse) sei bereits in Planung. Die Ver-bindung ins lokale Netz erfolgt über einen10/100BaseT-Anschluss (RJ45-Buchse;autosensing). Liegt der Com-Point abseitsder Inhouse-Verkabelung, kann er auch viaFunk an einen anderen Zentralknoten sen-den, der seinerseits via Ethernet-Kabel amLAN angeschlossen ist.

Für die IP-Sprachfunktionalität hat Ar-tem den Com-Point in der Vox-Versionmit einem VoIP-Gateway im H.323-Stan-dard samt Gatekeeper ausgestattet. Damitdie Sprache bei heftiger simultaner Daten-last nicht zum fragmentierten Krächzengerät, sorgt ein Qualitätsservice-Manage-ment (QoS) für eine Priorisierung der Voi-ce-Informationen. Zwar wird im Funk einCSMA/CA-Protokoll verwendet, das perse keine Service-Level zulässt, aber zeit-kritische Dienste wie eben Sprache werdenimmer vorrangig behandelt. Auch anderewichtige Daten (Alarmsignale, Steuerda-

ten etc.) können höher priorisiert werden.Das QoS-Management erlaubt vier unter-schiedliche Priorisierungs-Level.

TK-ANLAGE INKLUSIVE Als IP-Telefon-anlage unterstützt der Com-Point immer-hin die elementaren Funktionen wie Ruf-weiterleitung, Rückfrage und Dreierkonfe-renz. ISDN-MSNs lassen sich darauf ab-bilden, und die Rufnummer des Anruferswird durchgereicht. Weitere Funktionenlassen sich durch Nutzung der eingebautenCTI-Schnittstellen wie CAPI und TAPIrealisieren. Viele Standardprogramme ausdem CTI-Bereich erlauben so beispiels-weise durch Anklicken einer Eintragungim Adressbuch dessen Nummer zuwählen. Dabei ist es möglich, die Verbin-dung auf jedem beliebigen Telefon auf-zubauen. So kann man zum Beispiel einbeliebiges VoIP-Telefon dynamisch ei-nem bestimmten Benutzer zuordnen.Wenn ein Anruf eingeht, können weitereDienste gestartet werden, zum Beispieldie Kundendaten inklusive Gesprächsno-tizen auf den Bildschirm gebracht wer-den oder Weiterleitung von Voice-Mailals E-Mail.

Im Sommer dieses Jahres steht in Sa-chen VoIP ein entscheidender Schritt beiStandardisierungen ins Haus: Der H.323-Standard soll zu diesem Zeitpunkt durchein neues Standard-Set mit der Bezeich-nung H.450.x erweitert werden. DieseNormen sollen international verbindlichfestlegen, wie die Funktionen einer klas-sischen TK-Anlage auf solche in einerIP-Umgebung umgesetzt werden. Späte-stens dann werden zahlreiche Herstellerihre bisher oft noch lückenhaft ausgerüs-teten IP-TK-Anlagen und -Telefone aufeinen Funktionsumfang bringen, der demeiner klassischen Anlage und klassischenTelefonen in nichts nachsteht. Auch Ar-tem will seine Com-Points Vox entspre-chend sukzessive weiter ausbauen, wobeidie Hardware davon nicht tangiert wer-den soll.

Die Auswahl zum Beispiel bei drahtlo-sen IP-Telefonen ist noch recht beschei-den. Derzeit gibt es solche Handys etwa beiArtem-Partner Spectralink – mit nochziemlich gesalzenen Preisen von rund

1500 Mark. Die nächste Generation derSpectralink-Handys, die kurz nach derVeröffentlichung der H.450-Standards er-wartet wird, soll bereits unter 1000 Markkosten. Das Feature “Dreierkonferenz”soll dann bereits im Handy realisiert sein.Als weiterer Partner bei den Telefonen istdas Unternehmen Innovaphone im Ge-spräch, mit dem Artem bereits eine Tech-nologiepartnerschaft bei den IP-Gatewayspflegt.

Der Com-Point in der aktuellen Versionist für etwa 1990 Mark zu haben. DieISDN-Variante soll rund 300 Mark mehrkosten. Die höchste Ausbaustufe als Voxwird voraussichtlich zu 2990 Mark in denHandel kommen.

(Stefan Mutschler)

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Info:Artem Tel.: 0731/1516-0Web: www.artem.de

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Adlon CTAP-Server 2.0 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ab 1.4 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

Alcatel Alcatel 4980 ● ● ● ● ● 2.1 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

Release 2

Alcatel CCA ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

Alcatel + Comfort Dial 32 ● ● ● ● ● 1.3, 1.4, ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

Mediatec 2.0

Aspect Aspect CR ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

Portal 2000

AVT Call Xpress 5.3 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

Bit By Bit Organice 3.0 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● alle ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

Brooktrout Show N Tel ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

CAE caesar ● ● ● ● ● ● >2.0 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

Cisco Systems Cisco ● ● ● ● ● ● ● 2.0+3.0 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

CallManager

Cisco-Webline Webbline 3.0 ● ● ● ● ● ● ● ● ●

Comm.

Cycos MRS ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

debis Mykene Comm. ● ● ● ● ● ● 2.x ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

Dr. Materna Office Edition ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

Ericsson Backstage ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

Flintec Flintec CTI ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

Grutzeck AG-Call-Center ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● 1.4-2.1 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

Hersteller Produktname Meh

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Grutzeck Suite 2.22

(Forts. v. S. 122) AG-Tel 2.22 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● 1.4-2.1 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

IMA ChannelEDGE ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

Interaktive EIC V.1.3 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

Intelligence

Intersis Voixx 2.5 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

Interstar Lightning FAX 6.5 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

KaMell The Box 2.0 ● ● ● ● ● ● ● ● ● 2.1 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

KSI Biphone ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

Lucent CentreVu Computer ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

Telephony Server

Megasoft Win Phone 4.8 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● 1.4, 2.1, ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

3.0

Mioco Hello World! 1.3 ● ● ● ● ● ● ● ● ● 1.4-3.0 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

Network CallFlowSuite 2.1 ● ● ● ● ● ● ● 2.1 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

Programs

Networks LeoPages ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

Unlimited

Novavox Smartphone ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● 1.x/2.1 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

N-Soft eTrog Agent Lite ● ● ● ● ● ● 2.0/2.1 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

eTrog Contact ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

Center

Opalis Opalis Robot 3.5 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

Call Addon

Ositron CTI-Single/ ● ● ● ● ● ● ● ● ● 2.1/1.4 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

CTI-Server

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PCS PCS-call! ● ● ● ● ● ● ● ● 2.1 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

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Power-Conn. powercall ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● 2.1 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

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Suite

RVS RVS-COM ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

Professional 1.6

S.Punkt LAN.TALK 1.0 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

SAP SAPphone ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● 2.0/2.1 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

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SBX/2000

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Callcenter

Snapware ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

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Valuesoft Isline Phone ● ● ● ● ● ● 2.0 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

Voxtron Capibutler 3.1 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

Telebutler 3.1 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

Win Peak WinPeak CCM ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

Comm. Center

Manager

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wichtige unterstützteCTI-Schnittstellen

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LANline 4/2000 125

Anbieter: CTI-Software

Adlon 0751/76070 CTAP-Server 2.0 k.A.Alcatel 0711/821-36205 Alcatel 4980 20.000

Relase 20711/821-35179 Alcatel CCA 29.500

Alcatel + MediaTec/Alcatel 0711/821-35179 Comfort Dial 32 4.950Aspect 07102/396-0 Aspect CR Portal k.A.AVT/DCT Dolphin 06227/605-605 CallXpress 5.3 k.A.AVT/Group 0721/4901-0 CallXpress k.A.Bit By Bit 030/235049-25 Organice 3.0 13.000Brooktrout Software 001/508-229-7777 Show N Tel $ 4.995CAE Elektronik 02402/106-300 Caesar k.A.Cisco Systems 01803/671001 Cisco CallManager $ 9.995Cisco Webline Comm./ 06227/605-605 Webline 3.0 k.A.DCT DolphinCycos AG/Thetakom 06157/9153-17 MRS k.A.Cycos AG/Maier 0711/3060-0 MRS k.A.Debis Systemhaus 0355/7532-0 Mykene Commu. 50.000

Center SystemDr. Materna 0231/5599-00 Office Edition k.A.Ericsson/Comcept 02202/95520-0 Backstage 8.000Flintec 0621/33892-0 Flintec CTI 100.000Grutzeck Software 06181/9701-0 AG-Call-Center 13.992

Suite 2.22AG-Tel 2.22 1.340

IMA Software 069/66577-122 ChannelEDGE k.A.Interactive Intelligence/ 06173-9278-0 EIC V1.3 ca. 70.000Qnet SystemsIntersis/Net at Work 0800/6382896 Voixx 2.5 6.390Interstar Technologies 001/514-766-1668 Lightning FAX 6.5 k.A.KaMell Software 0661/9673-0 The Box 2.0 3.000KSI Kommunikation 02275/900033 Biphone 125Lucent Technologies 0228/243-0 CentreVu Computer k.A.

Telephony ServerMegasoft/MConsult 089/44229-0 WinPhone 4.8 3.000Mioco GmbH 0421/34846-0 Hello World! 1.3 ab 3.310Network Programs/ 089/44229-0 CallFlow Suite 2.1 50.000MConsultNetworks Unlimited 089/60086-0 Leo.Pages k.A.Novavox 06332/791250 Smartphone 12.000N-Soft 0033/0155 041041 eTrog Agent Lite $ 4.000

eTrog Contact Center $ 30.000Opalis Software 0031/79 346 2910 Opalis Robot 3.5 $ 495

Call AddonOsitron 0241/9469842 CTI-Single/CTI-Server ca. 2.500PCS AG 0212/26799-0 PCS-call! 59.653Periphonics Ltd. 0044/1276 692020 Call Sponsor k.A.Philips Business Comm. 0211/94746-511 MCC k.A.Power-Connection/ 089/60769700 Powercall k.A.PowercallQuintus/Quartess 0211/518785-44 Quintus eContact 117.350

SuiteRVS Datentechnik 089/35498-0 RVS-COM k.A.

Professional 1.6S.Punkt 0241/1829334 LAN.TALK 1.0 193SAP AG 06227/747474 SAPphone k.A.Sikom 09103/50050100 Voice Man CTI ab 6.000Tedas GmbH 06421/581-200 Phoneware SBX/2000 k.A.Telesnap 0711/9066833 TeleDesk CallCenter ca. 35.000

Snapware ca. 1.200Telesnap/Alcatel 0711/821-35179 Snapware 18.500Tesla EDV-Beratung 01805/8437387 Theseus 6.0 15.000Tobit Software 02561/9130 David Professional 7.803Tobit Software/Comcept 02202/95520-0 David Professional 8.000Valuesoft 089/99120-153 Isline Phone 480Voxtron 02382/989 740 CAPIButler 3.1 ab 299

TeleButler 3.1 k.A.WinPeak 07044/9313-0 WinPeak CCM ab 699

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126 LANline 4/2000

CLUSTER MIT “W2K”UND NETWARE

FUNKTIONALE ERWEITERUNGEN

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SCHWERPUNKT: SERVER- UND CLUSTER-LÖSUNGEN

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Im Laufe der letztenJahre haben WindowsNT und Netware invielen Einsatzsitua-tionen einen unterneh-menskritischen Statuserhalten. Demnächstkommt Windows 2000dazu. Das hat zur Fol-ge, dass die Anforde-rungen an die Verfüg-barkeit ebenso wie andie Skalierbarkeit stei-gen. Beide Herstellerreagieren darauf mitintensiven Anstren-gungen im Bereich der Cluster-Fähigkeit,aber auch der SMP-Unterstüt-zung ihrerSysteme.

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Microsoft hat mit der Enterprise Editionvon Windows NT den ersten Schritt hin zurUnterstützung von Clustern gemacht. Dieunter dem Codenamen “Wolfpack“ ent-wickelte Technologie unterstützt bei Win-dows NT allerdings nur Failover-Lösungenmit bis zu zwei Knoten. Solche Failover-Lösungen müssen allerdings keineswegsActive-/Passive-Konfigurationen sein, indenen ein Knoten als Standby-System ar-beitet und damit passiv ist, während die An-

wendungen auf dem anderen Knoten aus-geführt werden. Vielmehr können einzelneAnwendungen sowohl in einer Active-/Passive- als auch Active-/Active-Konfigu-ration betrieben werden. Allerdings müssendie Ressourcen-DLLs von Cluster-Anwen-dungen entsprechend ausgelegt sein, umden Active-/Active-Betrieb zu unterstüt-zen. Microsoft hat hierfür eine API defi-niert, mit der Anwendungen auf den Ein-satz im Cluster angepasst werden können.

Mit Windows 2000 hat Microsoft nun ei-ne Reihe von Erweiterungen beim Cluste-ring vorgenommen. Teilweise handelt essich dabei um neue Funktionalitäten, zumTeil sind es aber auch nur Optimierungender bisherigen Implementierung. DerFunktionsumfang variiert dabei mit denServer-Versionen, die in Tabelle 1 erläu-tert sind. Der normale Windows-2000-Server unterstützt kein Clustering. Die bei-den anderen Varianten des Windows-2000-Servers, der schon verfügbare Ad-vanced-Server und der für diesen Sommererwartete Datacenter-Server, werden dage-gen sowohl den schon bei der EnterpriseEdition von Windows NT zu findendenCluster-Service – dort noch als MSCS(Microsoft-Cluster-Server) bezeichnet –als auch das Network Load Balancing(NLB) unterstützen. NLB ist als Add-onebenfalls schon bei der Enterprise Editionvon Windows NT verfügbar, dort aller-dings noch unter der Bezeichnung WLBS(Windows- NT-Load-Balancing-Service).

DIE FUNKTIONALEN ERWEITERUNGENDie bisherige Cluster-Lösung von Win-dows NT hat einige Schwächen aufzuwei-sen, die mit Windows 2000 nun adressiertworden sind. Ein wichtiger Aspekt ist dieUnterstützung von Fibre Channel für dieKommunikation mit Speichersubsystemenvon der Systemseite. Hier war man bisherauf eigenentwickelte Treiber der verschie-denen Anbieter angewiesen. Unter demAspekt des Managements von Clusternspielen insbesondere die verbesserten Ad-ministrationsschnittstellen eine wichtigeRolle. Die Einrichtung des Cluster-Diens-tes kann mit deutlich weniger Arbeit alsbisher erfolgen. Aber auch das Snap-in fürdie Administration von Clustern erleichtertden Umgang mit diesen Systemen signifi-kant.

Neu ist auch die Unterstützung des “rol-ling upgrade“. Damit wird es möglich, dieKnoten in einem Cluster schrittweise zuaktualisieren. Das gilt sowohl für die Ak-tualisierung des Betriebssystems als auchfür die Aktualisierung und Installation vonAnwendungen. Im ersten Schritt werdendabei die Anwendungen des ersten Kno-tens auf den zweiten Knoten verlagert.

SCHWERPUNKT: SERVER- UND CLUSTER-LÖSUNGEN

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128 LANline 4/2000

Anschließend kann die Aktualisierung desersten Knotens erfolgen. Die Anwendun-gen können dann auf diesen zurück verla-gert werden, bevor der zweite Knoten ak-tualisiert wird. Für die Einrichtung vonWindows 2000 über ein solches rolling up-grade ist es erforderlich, dass zumindestdas Service-Pack 4 der Enterprise Editionvon Windows NT Server 4.0 installiert ist.Dann kann auch schon der Schritt zu Win-dows 2000 in einem Cluster ohne Down-time erfolgen.

Eine weitere wichtige Erweiterung beimCluster-Dienst von Windows 2000 imVergleich mit der NT-Version ist die brei-tere Anwendungsunterstützung. Zum ei-nen gibt es mittlerweile eine Reihe vonServer-Anwendungen, die auf die Cluster-API zurückgreifen. Dazu zählen Produktewie der Microsoft SQL Server 7.0 undnatürlich zukünftig auch 7.5, IBMs DB2,Lotus Domino sowie der Microsoft-Exchange-Server und ERP-Anwendungenbeispielsweise von SAP, Baan, Peoplesoftund JD Edwards. Unterstützt werden nunaber auch Systemdienste wie DHCP,WINS, SMTP und NNTP. Diese konntenbei der Implementierung unter WindowsNT noch nicht eingesetzt werden.

Der zweite Clustering-Ansatz bei Win-dows 2000 ist das Network Load Balan-cing (NLB). Dabei handelt es sich um einewesentlich einfachere Technologie alsbeim Cluster-Service. Über NLB könnebis zu 32 Server miteinander kombiniertwerden. Das Clustering beim NLB erfolgtüber die Verteilung von IP-Requests. Die-se werden auf die Systeme im Cluster ver-

teilt. NLB ist als einNetzwerktreiber im-plementiert. Die Sys-teme im Cluster ver-fügen sowohl übereine eigene IP-Adresse als auch die IP-Adresse desClusters. Sie könnendamit sowohl alsEinheit gegenüberexternen Systemenauftreten als auchgezielt von internenSystemen und der

Cluster-internen Kommunikation adres-siert werden. Typischerweise wird aller-dings für die Kommunikation der Knotenin einem NLB-Cluster ein dediziertesNetzwerksegment verwendet.

Ein NLB-Cluster kann einfach erweitertwerden. Typischerweise wird er für dasClustering von Web-Servern verwendet,auf denen sich jeweils die gleichen Datenund Anwendungen finden. Allerdingskann auch konfiguriert werden, dass be-stimmte Funktionen– wie beispielsweiseWeb-Sites – nichtvon allen Knoten imCluster bereitgestelltwerden. Wenn einKnoten ausfällt, er-kennen das die ande-ren Knoten im Clus-ter dadurch, dass die-se nicht mehr an derClus ter - in ternenKommunikation teil-nimmt. Sie überneh-men dann innerhalbweniger Sekundendie Funktionalitätdes ausgefallenen Knotens. Der Ansatz desNLB ist ein statisches Load Balancing,bei dem nicht mit gemeinsam genutzten

Storage-Subsystemen gearbeitet wird. Der Reiz dieser Funktionalität liegt ins-besondere in der schnellen Erweiterbar-keit.

Auch für die Terminal-Dienste von Win-dows 2000 ist NLB eine interessante Op-tion. Da auch hier ausschließlich über IP

gearbeitet wird, kann NLB auch eingehen-de Requests für Terminal-Sessions auf ver-schiedene Server verteilen. Beim Ausfalleines Servers können diese Sessionsschnell wieder mit einem anderen Serveraufgebaut werden.

APPCENTER-SERVER Zusätzlich zum ak-tuellen Status wird Microsoft auch einenAppcenter-Server auf den Markt bringen.Für diesen gibt es noch keinen definiertenLiefertermin. Dieser wird vor allem auf dasProblem des Betriebs von (Web-Based)Applications in einem Cluster fokussieren.Hier geht es vor allem um die Skalierungeiner Anwendung über mehr als eine Ma-schine und das Management dieser An-wendung sowie um den Umgang mit kom-ponentenorientierten Anwendungen, dieheute zum Standard werden.

Dazu werden Anwendungen als Satzvon Ressourcen behandelt, die zentral übereine IIS-Metabase administriert werdenkönnen. Mit Hilfe von Replikationsmecha-nismen lassen sich nicht mehr nur Daten,sondern auch die Einstellungen und Res-

sourcen-Dateien von Anwendungen zwi-schen den verschiedenen Systemen inner-halb eines solchen Clusters (AppcenterSingle Application Image) verteilen.

Der zentrale Aspekt ist aber die Skalier-barkeit dieser Anwendungen, der Schrittvon der Stand-alone-Maschine zum Clus-ter. Dazu wird es Application-Cluster ge-ben, die über Assistenten vergleichsweiseeinfach konfiguriert werden können. In-

SCHWERPUNKT: SERVER- UND CLUSTER-LÖSUNGEN

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Das Zusammenspiel von Network Load Balancing und Cluster-Systemen unter Windows 2000

Interaktion von Network Load Balancing und COM+ Load Balancing in einer Windows-2000-Umgebung

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SCHWERPUNKT: SERVER- UND CLUSTER-LÖSUNGEN

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nerhalb eines solchen Clusters kann zumeinen eine Verteilung von eingehendenAnforderungen über NLB erfolgen. Das istfür die Skalierbarkeit im Bereich des ASP(Application Service Providing) von zen-traler Bedeutung. Diese Systeme könnendann aber wiederum auf Komponenten-Cluster zugreifen. Dabei erfolgt ein COM+Load Balancing, mithin also die Definitioneines COM+Clusters, bei dem die gleichenAnwendungen auf mehreren Systemenausgeführt werden können und nach außenhin als ein Single-System-Image erschei-nen.

Integriert man diese verschiedenen An-sätze, dann lassen sich Cluster-Lösungenfast beliebiger Komplexität erstellen.Durch das COM+Load-Balancing wirddabei auch der Flaschenhals vieler derzei-tiger Cluster-Lösungen adressiert, die zwarauf einem Level wie dem NLB oder auchdem Cluster-Service die Skalierbarkeitbringen, bei denen aber die komponenten-basierenden Anwendungen nicht in effizi-enter Weise skaliert werden können unddamit letztlich von der SMP-Skalierbarkeiteinzelner Server abhängen.

Auch in diesem Bereich hat Microsoftmit Windows 2000 im Vergleich zu Win-dows NT erhebliche Fortschritte gemacht,wie Compaq unlängst mit einem neuenTPC-C-Benchmark (http://www.tpc.org)aufgezeigt hat, der mit weitem Abstand diebisher höchste Transaktionsrate erreichthat – und das zu signifikant niedrigerenPreise pro Transaktion als bei anderenPlattformen. Compaq hat dabei auf eineKombination eines Clusters mit SMP-Sys-temen gesetzt.

NOVELL-CLUSTER-SERVICE Auch Novellhat in den letzten 18 Monaten eine Reihevon Entwicklungen im Bereich der Hoch-verfügbarkeit und Skalierbarkeit vorge-stellt. Gewartet werden muss noch auf das

nächste Release der Netware-Server, dasim Bereich der SMP-Skalierbarkeit signi-fikante Fortschritte bringen soll. Dagegenhat Novell im Bereich des Clustering mitt-lerweile durch den Netware-Cluster-Servi-

ce (NCS) einen hohen Stand erreicht. Die-ses Produkt ist unlängst vorgestellt wor-den. Novell hat damit in diesem Segmenteine eigene Alternative, nachdem bisherdie von Vinca entwickelten Standby-Lö-sungen im Vordergrund standen.

Die NCS sind interessanterweise nichtauf Basis des Wolfmountain-Projekts ent-standen, dass Novell eine Zeit lang propa-giert hat. Mit den NCS wird das Konzepteines Active-/Active-Clusters mit Multi-node-Distributed-Failover unterstützt.Hinter diesem Begriff verbirgt sich einKonzept, bei dem bis zu acht Knoten in ei-nem Cluster unterstützt werden. Auf allendiesen Knoten können Anwendungen aus-geführt werden, wobei nicht alle Applika-tionen auf allen Knoten laufen müssen.Von diesen Knoten können einer odermehrere ausfallen. Wenn ein solcher Kno-ten ausfällt, kann im Cluster konfiguriert

werden, welche der Anwendungen aufwelchen anderen Knoten weiter ausgeführtwerden können. Damit können die Aufga-ben eines ausgefallenen Knotens auf meh-rere andere Knoten verteilt werden. Vor-aussetzung ist allerdings, dass die Anwen-dungen so konfiguriert sind, dass sie auchauf den anderen Knoten ausgeführt werdenkönnen. Unterstützt wird auch die Vertei-lung der ausgefallenen Anwendungenbeim Ausfall mehrerer Knoten.

Technisch gesehen handelt es sich beiden NCS um eine Lösung für Netware 5.Die Mindestanforderung für den Einsatzdieser Lösung ist Netware 5 mit Support-Pack 3. Es gibt keine Unterstützung für äl-tere Netware-Versionen. Die Server in ei-nem Cluster müssen zumindest über einenlokalen Datenträger mit dem SYS-Volumeverfügen. Die Daten der Anwendungen imCluster müssen dagegen auf einem ge-meinsam genutzten Datenträger liegen, derbeispielsweise über Differential SCSI oderFibre Channel angesteuert werden kann.Damit ist auch die Voraussetzung für denEinsatz mit SANs (Storage Area Net-works) gegeben. Weitere Anforderungensind, dass alle Systeme über IP arbeitenmüssen und dass sich alle Knoten einesClusters im gleichen NDS-Baum befindenmüssen.

Der NCS wird als zusätzlicher Dienstauf den Servern installiert. Es kann undmuss dann konfiguriert werden, welcheDienste und Anwendungen von welchenKnoten im Cluster bereitgestellt werden(Active) und übernommen werden können(Passive). Dabei lassen sich mehrere Kno-ten für den Ausfall eines bisher aktivenKnotens definieren. Die verschiedenenKnoten müssen so konfiguriert werden,dass die Anwendungen darauf ausgeführtwerden können. Das Clustering kannauch und insbesondere für Anwendungenauf Basis von Netware wie beispielsweise

Die technische Architektur des Cluster-Servicevon Windows 2000

Windows-2000-Version Server Advanced-Server Datacenter-Servermaximale Prozessorzahl vier acht 16, 32 in OEM-Variantenmaximaler Hauptspeicher 4 GByte 8 GByte 64 GByteNetwork Load Balancing nein ja, 32 Knoten ja, 32 KnotenCluster-Service nein ja, zwei Knoten ja, vier Knoten

Die Unterstützung des Clustering in den verschiedenen Versionen des Windows-2000-Servers

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SCHWERPUNKT: SERVER- UND CLUSTER-LÖSUNGEN

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Web-Server erfolgen – hier hat Novellmit Netware 5.1 eine deutliche Verbrei-terung seiner Angebotspalette vorge-nommen.

Die Systeme im Cluster kommunizierenzum einen über das Netzwerk miteinanderund tauschen Statusinformationen aus.Zum anderen wirdaber auch das ge-meinsam genutzteStorage-Subsystemfür die Kommunika-tion genutzt. Das istinsbesondere in Aus-fallsituationen vonBedeutung, da darü-ber die Split BrainDetection (SBD) er-folgt. SBD ist immerdann von Bedeutung,wenn in einem Clus-ter nicht ein Knoten,sondern nur dieKommunikationsverbindung zwischenverschiedenen Knoten ausfällt. Da in die-sem Moment keine Meldungen mehr emp-fangen werden, dass die anderen Knotennoch aktiv sind, muss das System davonausgehen, dass die Knoten ausgefallensind. Das führt aber zu Problemen, wenndie Knoten noch aktiv sind. Denn dannwerden auf einmal zwei Instanzen einerAnwendung ausgeführt und Daten vonzwei Anwendungen verändert – mit derKonsequenz, dass die Daten beschädigtwerden können. Um das zu verhindern,schreiben Knoten im Cluster eine Sta-tusänderung in einen definierten Bereichdes gemeinsam genutzten Datenträgers,

wenn sie Funktioneneines anderen Kno-tens übernehmen.Das gemeinsameStorage-Subsystemstellt dabei faktischeinen alternativenKommunikations-pfad dar. Diese Infor-mationen werdenaber auch von denanderen Knoten re-gelmäßig überprüft.Wenn nun zwei Kno-

ten feststellen, dass es zu einer Statusände-rung gekommen ist, erkennen sie daran,dass offensichtlich nur die Kommunikati-on nicht mehr funktioniert, die anderenKnoten aber offensichtlich aktiv sind. Indiesem Fall werden dann einzelne Knotenim Cluster abgeschaltet, um zu verhindern,

dass Daten dadurch beschädigt werden,dass mehrere Anwendungsinstanzen un-koordiniert voneinander ausgeführt wer-den.

NCS UND ANDERE CLUSTER-LÖSUN-GEN VON NOVELL Die NCS sind nicht dererste Ansatz für das Clustering, den Novellentwickelt hat. Mit SFT III wurde bereitsvor etlichen Jahren ein Active-/Passive-Cluster auf den Markt gebracht, bei dem al-lerdings eines der beiden Systeme im rei-nen Standby-Betrieb arbeitet. SFT III wirdunter Netware 5 nicht mehr unterstützt. Siehat – neben der reinen Active-/Passive-Lö-sung – den Nachteil, dass es erhebliche

Probleme mit der Anwendungskompatibi-lität gibt und die Lösung praktisch aus-schließlich auf den File-Server-Betriebausgerichtet ist, während zunehmend An-wendungsdienste auch im Netware-Um-feld bedeutsam werden.

Der Novell-High-Availability-Servervon Netware 4.x ist wiederum eine aufzwei Knoten im Active-/Active-Betriebeingeschränkte Lösung.

Novell hat mit den NCS ein Produkt ge-schaffen, das für den typischen Einsatzbe-reich von Netware-Servern eine ebenso in-teressante wie effiziente Lösung darstellt.Allerdings darf die Komplexität nicht un-terschätzt werden – bei File-Servern undWeb-Servern sind die NCS effizient, beiAnwendungs-Servern dagegen ist die Lö-sung in vielen Bereichen nicht ausrei-chend.

Man sollte aber darauf verzichten, dieAnsätze von Microsoft und Novell di-rekt miteinander zu vergleichen. Dennbeide Hersteller haben einen Fokus aufeinen bestimmten Einsatzbereich.Microsoft hat aufgrund des breitenSpektrums, in dem Windows 2000 ge-nutzt werden wird, dabei unterschiedli-che Clustering-Technologien realisiertbeziehungsweise arbeitet an ihrer Reali-sierung, während sich Novell zunächstauf einen effizienten Mechanismus fürdie typischen Einsatzszenarien seinerNetware-Plattform fokussiert hat. AlleLösungen haben in dem jeweiligen Um-feld ihre Daseinsberechtigung und sindgut durchdacht. Im Bereich der File-Ser-vices, wo der direkteste Wettbewerb be-steht, können beide Hersteller mit ihrenLösungen die Verfügbarkeit und Ska-lierbarkeit erhöhen. Novell unterstützthier zwar mehr Knoten innerhalb einesClusters. Dafür hat Microsoft aber zu-mindest derzeit die Nase bei der SMP-Skalierbarkeit deutlich vorne. Bei Web-Servern kann Microsoft derzeit sicher-lich die weitergehende Lösung bieten.Dafür hat Novell hier wiederum mit dem– allerdings auch in Verbindung mitWeb-Servern von Microsoft einsetzba-ren – Internet-Caching-System (ICS) ei-ne umfassendere Lösung anzubieten.

(Martin Kuppinger/mw)

Das Konzept der Split Brain Detection beim Novell-Cluster-Service

Der Ansatz des Multinode Distributed Failover beim NCS

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134 LANline 4/2000

CLUSTER-VARIATIONEN

Hochverfügbarkeit und SkalierbarkeitEin Cluster ist der Verbund von unabhängigen Rechnersystemen, die

aber für den Benutzer als nur ein System sichtbar sind. Als wesentliche

Parameter eines Clusters gelten die Steigerung der Leistung des

Gesamtsystems sowie die Erhöhung der Betriebssicherheit.

Das wesentliche Einsatzgebiet einerCluster-Lösung liegt in der Erhöhung

der Systemverfügbarkeit. Die Mehrkostenfür ein entsprechend ausgelegtes Cluster-System können leicht nach der Wichtigkeitder Anwendungen für das Unternehmenund den damit verbundenen Kosten beiAusfall gegengerechnet werden. Selbst fürFile-/Print- oder Mailserver rechnet sichoft schon die Absicherung durch eine kos-tengünstige Cluster-Lösung bei einem ein-zigen Systemstillstand. Plattformen für ge-schäftskritische Anwendungen (Anwen-dungen, deren Stillstand hohe Kosten er-zeugt, das Unternehmen aber noch nichtgefährdet) sollten grundsätzlich mit Clus-ter-Lösungen angeboten werden. Für un-ternehmenskritische Anwendungen (An-wendungen, deren Stillstand das Unterneh-men gefährden), muss eine maximal zuläs-sige Ausfallzeit pro Jahr garantiert seinoder besser sogar echtes Non-Stop-Com-

puting. Ein Non-Stop-Cluster wie bei-spielsweise die Compaq NSK (Non-Stop-Kernel) Systeme, garantieren eine 7-mal-24-Stunden-Lauffähigkeit ohne Unterbre-chung, selbst bei Ausfall eines Prozessors.Disaster-tolerante Systeme ermöglichenzusätzlich noch den Schutz des Systems imKatastrophenfall (Brände, Überschwem-mungen) durch Vollspieglung des Systemsin Ausweichrechenzentren. Die Verbin-dung der Cluster-Knoten erfolgt dabei überLichtwellenleitungen mit bis zu zehn Ki-lometern Entfernung (Fibre Channel).

VOM CLUSTER ZUM SAN Cluster-Knotenkönnen auf der Client-Seite in der Regelmit Standardprotokollen und Komponen-ten wie etwa TCP/IP über Ethernet pro-blemlos verbunden werden. Ein zentralerBestandteil eines Cluster-Systems sindaber auch die Plattensubsysteme undBackup-Laufwerke. Bei der Verbindung

dieser Subsysteme gibt es keinen einheitli-chen Standard, sodass trotz Standards wieSCSI nicht gewährleistet ist, dass der Plat-tenturm des Herstellers A auch an die Ser-ver von Hersteller B und C passen. Ebensosind die Konfiguration und das Manage-ment der Plattensubsysteme bei jedemHersteller unterschiedlich. Als grundle-gende Verbindung werden hier Fibre-Channel-(FC-)Systeme eingesetzt. Ähn-lich wie in einem Client-Netzwerk werdenbeispielsweise bei Compaq-Cluster-Syste-men die Server sowie die Plattensubsyste-me über einen FC-Verteiler verbunden. Li-mitationen durch SCSI-Kupferkabel ent-fallen somit. Die beteiligten Cluster-Serverwerden über optional redundant ausgeleg-te FC-Host-Controller mit dem FC-Vertei-ler verbunden. Die Distanz kann dabei biszu zehn Kilometer betragen. Der eigentli-che Platten-RAID-Controller steckt nichtmehr im Server, sondern im Plattenturm.Dadurch wird der Plattenturm zur aktivenStorage-Network-Komponente. Im Ge-gensatz zu Standard-SCSI-RAID-Platten-Controllern lassen sich hiermit Cluster-Konfigurationen flexibel mit weiterenPlattensubsystemen kostengünstig erwei-tern. Über die gleiche Verbindung könnenheute auch schon Bandroboter direkt mitdem Plattenturm verbunden werden. DerDatenstrom beim Sichern läuft dann nichtmehr über den Server, sondern direkt zumBandlaufwerk, was die Sicherungszeitenerheblich verkürzt. Storage Area Networks(SANs) stellen in Zukunft die Verbin-dungsgrundlage für alle Cluster-Lösungen.Bei der Planung von Clustern mit Platten-subsystemen muss deshalb auf die jeweili-ge SAN-Strategie des Herstellers geachtetwerden, um nicht mit einer allzu pro-prietären Lösung die spätere Migration desSystems in ein SAN zu verhindern. Die Vi-sion eines vollständigen SANs besteht auseiner standardisierten schnellen Server-Verbindung, die den hohen Datentransferbei skalierten Clustern gewährleistet. Dazukommt das eigentliche Speichernetzwerk,das aus redundant ausgelegten FC-Ringenbesteht.

(Wolfgang Schaller/mw)Quelle: Compaq

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Mainframe-Cluster mit Parallel-Sysplex-Architektur

Die Cluster-Architektur für Parallel-Sysplex für S/390-Server hält nach wie vor den Rekord in Sachen Hochverfügbarkeit. Umgerechnetfünf Minuten steht ein solches Mainframe-Konglomerat nach Angaben von IBM pro Jahr unerwartet still.

Mit der Parallel-Sysplex-Architektur lassen sich bis zu 32 S/390- oder S/390-kompatible Rechner im Verbund betreiben. Dem Anwenderstellt sich ein solcher Computerverbund mit bis zu 16.000 MIPS (Million Instructions per Second) Rechenleistung wie ein einziges System –ein Single System Image – dar.

Die einzelnen Systeme eines Parallel-Sysplex-Clusters sind über Glasfaserverbindungen, die Coupling-Links, miteinander verbunden. Diestandardmäßige Maximalentfernung liegt bei drei Kilometern, mit Zwischenverstärkern sind auch größere Distanzen möglich. Besonders fürDisaster-Recovery-Konzepte hat dies den Vorteil, dass die Systeme an unterschiedlichen Orten installiert werden können. Ein Sysplex-Ti-mer sorgt für die zeitliche Synchronisation der Prozessoren innerhalb des Clusters. Zentrale Schaltstelle ist die Coupling-Facility, eine Kom-bination aus Hard- und Software-Funktionen. Sie gewährleistet die Integrität der Daten. Anstehende Arbeiten lassen sich damit nach Ausla-stungsgesichtspunkten und nicht wie herkömmlich nach Datenzuordnung verteilen. Dieser dynamische Ausgleich führt zu einer gleichmäßi-geren Ausnutzung der gesamten Systemkapazität und damit zu einem höheren Nutzungsgrad.

Mainframe-Clustering im VergleichIn Sachen Clustering bieten Mainframes ein so genanntes Shared-Environment, das Datenbanken zwischen einzelnen Prozessoren teilt,

und in dem alle Systeme gleichberechtigten Zugriff auf alle Ressourcen haben. Daher kann jede Anwendung auf jedem Prozessor laufen undhat Zugriff auf jeden Record einer Datenbank. Workloads können somit über mehrere Prozessoren dynamisch balanciert werden, und konse-quenterweise wird immer der Prozessor angesprochen, der gerade die geringste Auslastung aufweist. Im Fall eines Systemausfalls wird dieLast auf die verbleibenden Prozessoren verteilt, eine fehlgeschlagene Transaktion wird automatisch zwischengespeichert und nach der Neu-verteilung der Ressourcen ausgeführt.

Da sich die Arbeitslast nicht nur innerhalb eines Tages, sondern auch zwischen einzelnen Tagen unterscheidet, verschieben sich auch dieAnteile der einzelnen Workloads an der Prozessorauslastung. Die gesamtproduktive Nutzung – also die Auslastungsmöglichkeit ohne Per-formance-Einbruch – der Mainframes liegt bei nahe 100 Prozent, während Unix-Systeme Werte zwischen 50 und 60 Prozent erreichen.

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Cluster- Betriebs- Skalier- Disaster- Non- Administration Anwendungen MerkmaleTyp system barkeit Toleranz Stop2-Node Windows nein nein nein –Aufwand niedrig –NT: MCSC –keine SkalierungFailover NT/Novell –NT- oder Novell- Clusteraware –hohe Anzahl von

Know-how Applications, File AnwendungenPrint, InternetERP –kostengünstig(SAP, Baan,Siebel) – Industriestandard

Hardware– hohe Stückzahl

8-Node Unix ja nein nein –dediziertes Unix –geschäftskritische –Failover über mehrere Failover Know-how erfor- Anwendungen Server verteilbar

derlich –Datenbanken –skalierbar– relativ hoher Auf- –High-End-ERP- –Anwendungen nur

wand bei Installa- Lösungen (SAP, auf jeweiligem Unix-tion/Administra- Baan,Siebel) Derivat lauffähigtion –kundenspezifische

Anwendungen

n-Node Unix, VMS, ja ja nein –dediziertes Be- –unternehmenskriti- – Disaster-Toleranz OS/400 triebssystem- sche Anwendungen durch separierte

Know-how –Datenbanken Cluster-Knotenerforderlich –Batch-Betrieb –skalierbar

–kundenspezifische –Anwendungen nurAnwendungen auf jeweiligem Unix-/

VMS/AS400-Derivat lauffähig

n-Node NSK, OS/390 ja ja ja –dediziertes Be- –unternehmenskriti- –echtes Non-Stop- Non-stop triebssystem sche Anwendungen Computing durch

Know-how erfor- –Datenbanken parallele Prozessor-derlich –Batchbetrieb verarbeitung (kein

–hoher Administra- –kundenspezifische Systemstillstandtiver Aufwand Anwendungen auch bei Prozessor-

–Börse, Telekommu- ausfall)–nikation –7-mal-24-Stunden

Betriebspezielle proprietäre Anwendungen

Übersicht über verschiedene Cluster-Lösungen (Quelle: Compaq)

Unix-Systeme beruhen dagegen auf dem Shared-Nothing-Prinzip. Dabei wird eine Datenbank physisch partitioniert, und nur jeweils einSystem besitzt die Zugriffsberechtigung für jede der Datenbankpartitionen. In diesem Design arbeitet jedes System vollkommen unabhängig vomanderen auf seiner Partition, ein Ansatz, der nur dann Sinn macht, wenn der Workload ebenfalls dediziert zugeordnet werden kann. Ist die Artund die Größenordnung des Workloads dagegen nicht genau vorhersagbar, verliert ein solcher Ansatz nicht nur an Flexibilität bei der Aufteilungder Arbeitslast, sondern verursacht auch einen deutlichen Overhead für die Kommunikation zwischen den Systemen.

Hardware-seitig nimmt daher die Leistungseffizienz der Prozessoren bei der Koppelung von Unix-Maschinen mit zunehmender Anzahl zudemvergleichsweise überproportional ab. Schon ab sechs geclusterten Prozessoren beträgt der Leistungsverlust in SMP-Clustern umgerechnet etwader Leistung eines Prozessors. Gekoppelte S/390-Prozessoren verlieren dagegen mit jedem neuen Prozessor eines Clusters mit zirka fünf bis zehnProzent immer gleich viel beziehungsweise wenig an Leistung.

Zudem wird die Prozessor- und Speicherkapazität eines S/390-Systems in den allermeisten Fällen wirtschaftlicher als die der konkurrierendenSysteme genutzt. Ein Indiz dafür ist die Antwortzeit: Ein S/390-System hält die Antwortzeit selbst bei mehr als 90-prozentiger Prozessorauslas-tung konstant unter einer Sekunde; für ein Unix-System liegt diese Grenze zwischen 60 und 70 Prozent Auslastung. Bei den Plattenspeichern, sohat die Meta Group ermittelt, kommen S/390-Systeme durchschnittlich auf eine Nutzungsrate von über 75 Prozent, Unix-Server auf zirka 45 Pro-zent, NT-Server liegen noch darunter.

Auch hinsichtlich der Systemverfügbarkeit zeigt sich, dass der relative Nachteil der Unix-Server sich noch verschlechtert, wenn sie geclustertwerden, etwa um eine Verfügbarkeit sicherzustellen, die der eines Stand-alone-S/390-Systems vergleichbar ist. Denn das Clustern führt zu nochmehr Prozessor- und Speicher-Overhead (bei Large-Scale-OLTP-Workloads sind es üblicherweise zwischen 20 und 40 Prozent) und wirkt auchan anderen Stellen kostentreibend. Werden jedoch S/390-Systeme im Rahmen der Parallel-Sysplex-Architektur geclustert, so erreicht der Anwen-der eine (noch) höhere Verfügbarkeit – und dies zu einem “Overhead-Preis” von um die zehn Prozent.

(Alexandra Hussong/mw)

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138 LANline 4/2000

WINTEL-MAINFRAME UNISYS ES7000

Erweitertes Clusteringdurch Shared MemorySchreckensmeldungen über Web-Sites, die eine plötzliche, unvorherseh-

bare Flut von Anfragen nicht bewältigen können, sind in den vergange-

nen Monaten immer häufiger in den Medien zu finden. Oft schlagen

sich diese Systemausfälle für die betroffenen Unternehmen in Umsatz-

einbußen nieder. Denn die Vielfältigkeit des Web ermöglicht es dem

Kunden sehr einfach – im wahrsten Sinne des Wortes per Mausklick –

auf alternative Anbieter auszuweichen. Im Electronic Business sind

deshalb extrem leistungsfähige, flexible und hochverfügbare Rechner

gefragt.

Klassische Mainframes stehen in demRuf, die geforderten Eigenschaften

am besten zu erfüllen, kommen aus Kos-tengründen jedoch oft nicht in die engereWahl. Erschwerend wirkt auch, dass“Standardapplikationen” in der Regelnicht auf Mainframes “laufen”. Statt aufMainframes setzen daher immer mehrIT-Profis auf “Wintel”-Systeme im Clus-ter-Verbund. Hier tauchen aber wiederim Hinblick auf Skalierbarkeit, Verfüg-barkeit und Management Engpässe auf.Bis dato waren – zumindest hinsichtlichdieser Attribute – offene Wintel-Systemeden Mainframes unterlegen. Am Beispielder Architektur des E-action-EnterpriseServers ES7000 von Unisys wird deut-lich, dass Wintel-basierende Systemeheute eine adäquate Alternative darstel-len können. Besonderes Augenmerk wirddabei auf die erweiterten Cluster-Mög-lichkeiten durch Shared Memory zwi-schen den einzelnen Partitionen des Ser-vers gelegt.

Bisherige High-end Windows-NT-Systeme arbeiten meistens mit symmetri-scher Multi-Processing-(SMP-)Techno-logie. Dabei kommuniziert eine Anzahlvon Prozessoren über einen Systembusmit dem Hauptspeicher und den Ein-/Ausgabegeräten. Je mehr Prozessoren im

System arbeiten und je höher die System-leistung wird, umso dichter wird der Ver-kehr auf dem Bus. Stößt der Bus bei derVerarbeitung von Daten an seinen Grenz-

durchsatz, kann durch das Hinzufügenzusätzlicher Prozessoren die Systemleis-tung nicht weiter erhöht werden. DieserEffekt tritt normalerweise bei mehr alsvier Prozessoren ein.

Die Cellular-Multiprocessing-(CMP-)Architektur wurde von Unisys ent-wickelt, um die gestiegenen Anforde-rungen an die Leistung, die Betriebssi-cherheit und Verfügbarkeit von unter-nehmenskritischen Anwendungen imE-Business zu erfüllen. Dazu sieht CMPeine ganze Reihe von Designelementenvor, die aus der Erfahrung des Unter-nehmens mit Mainframes resultieren.Hierzu gehören:– Crossbar-Verbindungen anstelle des

Systembusses,– Level-3-Cache,– Intelligente Ein-/Ausgabe-Schnittstel-

len,– Maintenance-Prozessor,– Partitionierung,– Shared Memory.

Auf Basis der CMP-Architektur istder ES7000-Server entstanden. Er be-steht aus bis zu acht Zellen, die übervier Crossbars mit einem gemeinsamenHauptspeicher verbunden sind. DerCrossbar ist ein elektronischer Switchmit vier Ein- und vier Ausgängen, die

sich nicht gegenseitig blockieren kön-nen. Er ist vergleichbar mit Konstruk-tionen, die in Mainframes verwendetwerden. Im Gegensatz zu einem Sys-tembus verfügen die Crossbars über ei-

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CMP-Architektur der E-action ES7000

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LANline 4/2000 139

ne höhere Bandbreite und transportie-ren nur die Daten der jeweiligen Zelle.Jede Zelle ist ein Rechner mit vier Pro-zessoren, die durch zwei Intel-System-busse mit einem Level-3-Cache verbun-den sind. Als Prozessoren kommen der-zeit Intels Pentium III Xeon zum Ein-satz. Nach Verfügbarkeit der 64-Bit-In-tel-Itanium-Prozessoren (voraussicht-lich im dritten Quartal 2000), könnendie Rechner zu dieser Technologie auf-gerüstet werden.

Der Level-3-Cache sorgt für eine wei-tere Entlastung des Datenverkehrs überden Crossbar. Darüber hinaus verfügtjede Zelle (auch Sub-Pod genannt) übereine leistungsfähige Schnittstelle (DIB= Device Independent Bridge) zu Ein-/Ausgabe-Geräten über PCI-Busse. AusPerformance-Gründen und um die Intel-Multiprozessor-Spezifikationen einzu-halten, sind jeweils zwei Prozessorenmit einem Intel-Bus verbunden. JedeZelle hat über den Crossbar Zugriff zuallen Teilen des Hauptspeichers, sodassdas Bauprinzip der SMP-Architekturerhalten bleibt.

SKALIERBARKEIT DURCH PROZESSO-REN UND EIN-/AUSGABE-KANÄLE DerES7000 unterstützt bis zu 32 Intel-Pro-zessoren und 64 GByte Hauptspeicher.Der Hauptspeicher wird auf maximalvier Speicherplatinen (Main StorageUnit = MSU) mit jeweils 16 GByte ver-teilt. Jede MSU ist mit jedem POD übereinen Crossbar und einen Level-3-Ca-che verbunden. Über die DIB-Schnitt-stellen können bis zu 96 PCI-Steckkar-ten an das System angeschlossen wer-den. Die DIBs verfügen über eine Band-breite von 5 GByte/s und bündeln je-weils drei separate PCI-Busse mit je-weils vier Steckplätzen. Damit könnenbis zu 96 PCI-Steckkarten in einem Ge-samtsystem untergebracht werden. Zu-sätzlich werden im System intelligenteEin-/Ausgabe-Steckkarten mit I2O-Technik unterstützt, die Ein-/Ausgabe-Operationen von den CPUs auf dieSteckkarte verlagern und somit zusätz-liche Verarbeitungszyklen für die Pro-zessoren nutzbar machen.

VERFÜGBARKEIT DURCH SERVICE-PROZESSOR UND PARTITIONIERUNGIm ES7000 sind sämtliche Systemkom-ponenten einschließlich der PODs, derCrossbars und der E-/A-Busse redundantausgelegt. Alle Komponenten können beiBedarf ausgetauscht werden, ohne denRechner zu stoppen. Eine Schlüsselfunk-tion für die hohe Verfügbarkeit des Ge-samtsystems liegt in der Möglichkeit, den

physikalischen Rechner in Partitionenaufzuteilen. Dabei werden selektiv ein-zelne Elemente wie PODs, DIBs oderHauptspeichersegmente zu einer Parti-tion zusammengefasst. Auf jeder Parti-tion wird eine eigene von den anderenPartitionen unabhängige Betriebssystem-instanz installiert. Die einzelnen Partitio-nen werden – ähnlich der Firewalls beiInternet-Servern – gegeneinander abge-

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140 LANline 4/2000

schottet. Die Beeinträchtigung einer In-stanz durch eine andere ist somit ausge-schlossen. Durch die vollständige Un-abhängigkeit der Instanzen könnenauch heterogene Betriebssysteme aufunterschiedlichen Partitionen gleichzei-tig im Native-Mode betrieben werden.So ist es durchaus möglich, innerhalbeines ES7000-Systems eine Partitionmit Windows 4.0 zu fahren, eine zweitemit Windows 2000 und eine weitere mit

SCO Unixware. Die Aufteilung der Sys-temressourcen wird über einen Mainten-ance-Prozessor vorgenommen undüberwacht. In späteren Versionen dergenannten Betriebssysteme wird es da-rüber hinaus möglich sein, Partitionendynamisch zu verändern. Je nach Be-darf können etwa PODs einer Partitionentzogen und einer anderen zugeteiltwerden, ohne die jeweiligen Betriebssys-teme anzuhalten oder neu zu starten.Um eine erhöhte Verfügbarkeit einerApplikation zu erreichen, kann mit Hil-fe mehrerer Partitionen ein Cluster ein-gerichtet werden.

SHARED MEMORY UND CLUSTERINGDie im Managementprozessor enthalteneMiddleware ermöglicht es, denHauptspeicher des ES7000 auf unter-schiedliche Art und Weise zu nutzen. Sokann jede Partition ihren eigenen für an-dere Partitionen unzugänglichen Spei-

cherbereich für sich selbst nutzen. Dane-ben besteht die Möglichkeit, Speicher alsShared Memory einzurichten. Diese Be-reiche stehen wiederum allen Partitionenoder auch nur bestimmten zur Benutzungfrei. Allerdings kann jede Partition nureinen Shared-Memory-Bereich adressie-ren. Die Größe des Shared Memory vari-iert zwischen 128 MByte und 2 GByteund kann von bis zu acht Partitionengleichzeitig genutzt werden. Innerhalb

der CMP-Architektur lässt sich SharedMemory von den Applikationen einzel-ner Partitionen zur Kommunikation un-tereinander verwenden.

Einerseits wird Shared Memory aufAnwendungsebene eingesetzt, wo An-wendungen in unterschiedlichen Parti-tionen gemeinsam Datenstrukturen ver-wenden können. Umständliche Repli-kationsmechanismen werden nicht ge-braucht. Andererseits lässt sich SharedMemory zur Netzwerkkopplung nutzen.Dabei ist keine aufwendige Program-mierung notwendig, sondern es könnendie konventionellen Programmier-schnittstellen (APIs) genutzt werden.Eingriffe durch Programmierer in dieAnwendungsprogramme entfallen.

Bestes Beispiel dafür ist Clusteringüber Shared Memory. Dabei kommendie unveränderten Microsoft-Cluster-Server-APIs zum Einsatz. WesentlicherVorteil ist aber, dass die Cluster-Servi-

ces nicht über eine private LAN-Ver-bindung kommunizieren, sondern übereine wesentlich schnellere Hauptspei-cherverbindung. Shared Memory wirdso als Träger für den Transport vonNachrichten zwischen Partitionen ge-nutzt. Somit nutzt die Kommunikationzwischen logischen Rechnern innerhalbeines ES7000-Systems Shared Me-mory, während die gleiche Kommuni-kation zwischen separaten physikali-schen Systemen über LAN realisiertwird; gänzlich transparent für die darü-ber liegenden Anwendungen.

Für den Netzwerkverkehr gibt es da-bei zwei unterschiedliche Verfahren. Imersten wird auf der Ebene des NDIS-Layers kommuniziert. Das hat den Vor-teil, dass mehrere Netzwerkprotokollewie beispielsweise TCP/IP undIPX/SPX unterstützt werden. Das zwei-te Verfahren setzt auf der Winsock-Schnittstelle auf und liefert eine Win-sock-zu-Winsock-Verbindung, die oh-ne den zusätzlichen Overhead desTCP/IP-Protokolls auskommt. Es wer-den die Standard Winsock-APIs vonMicrosoft unterstützt, doch gibt es kei-ne Unterstützung für zum Beispiel UDPund RPC. Durch die Beschränkung aufWinsock-Funktionalität können erheb-liche Performance-Verbesserungen er-reicht werden.

DER WINTEL-MAINFRAME Mit der Ent-wicklung der CMP-Technologie ist esgelungen, Elemente zweier Welten mit-einander zu verknüpfen. Bauprizipienaus der Mainframe-Welt wie Crossbar-Verbindungen, I2O-Processing und Parti-tionierung wurden mit den Vorteilen vonStandardkomponenten wie Intel-Prozes-soren und handelsüblichen PCI-Steck-karten verbunden. Ergebnis ist ein Intel-basierender Server mit Mainframe-Ei-genschaften für den Einsatz von unter-nehmenskritischen Anwendungen aufaktuellen, offenen Betriebssystemen.

(Gerd P. Elzenheimer/mw)

Gerd P. Elzenheimer ist bei der UnisysDeutschland GmbH im Bereich Systems& Technology Marketing tätig.

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Das Prinzip der Shared-Memory-Architektur

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Acer-Altos Acer-Altos 1100 ● 600 1 2 ● 512 KB 0 1GB ● 1xISA, 1xPCI/MHz ISA shared

1xAGPAcer-Altos 11000 ● 600 1 2 ● 512KB 0 2GB ● 2xISA

MHz

Acer-Altos 21000 ● 550 2 4 ● 2048 512 4GB ● 1xISA/PCIMHz KB MB shared

American Megaplex ● 500- 1 4 ● UMA 66/100 512 512 8GB 1.0666 ● 4x 64Bit PCI-Megatrends 550 MHz KB- MB -33 MHz

MHz 64 Bit 2MBMegaplex2 ● 500- 1 4 ● UMA 66/100 512 256 8GB 1.0666 ● 4x 64Bit/

550 MHz KB- MB -32 MHzMHz 64 Bit 2MB

MegaRUM II ● 300- 1 2 ● UMA 66/100 256- 256 2GB 1.0666 2x 64Bit/ 800 MHz 512 MB -33 MHzMHz 64 Bit KB

Megaplex II 9U ● 500 4 4 ● mps 1.4 100 bis zu 64 4GB 1.0666 64Bit PCIMHz MHz/ 4MB GB 33 MHz

64BitMegaplex II 4U ● 500 4 4 ● mps 1.4 100 bis zu 64 2GB 1.066 64Bit PCI

MHz MHz/ 4MB GB 33 MHz64Bit

Compaq ProLiant 8000 ● 500- 1 8 ● 512 256 8GB ●

600 KB-MHz 2MB

Proliant ● ● 550 2 4 ● 64Bit 1MB 256 4GB ●

MHz MBData General Aviion ● 700 1 2 ● 256 256 2GB 64 Bit PCI

AV 1400 24 MHz KB MB (33 MHz)Rackmount Server

Aviion ● 550 1 4 ● 512k 128 4GB ●

AV 3704 1MBRockmount 4 U 2MMBServerAviion ● 550 1 8 ● 512k 512 16GB ● ● 64-Bit PCIAV 8900 MHz 1MB MB (33 MHz).Rockmount 7 U 2MB 6 SlotsServerAViiOM ● 550 4 64 ● NUMA/SCI 512k 12MB 64GB ● 64-Bit PCIAV 25000 MHz 1MB (33 MHz).NUMA System 2MB 5 Slots

Fujitsu/Siemens Primergy 670-40 ● ● 550 2 4 ● 100 2MB 256 4GB ● ● 2x PCI/ISAMHz MHz

142 LANline 4/2000

Marktübersicht: Intel-basierende

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Hersteller Produktname Xeo

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32

-Bi P

CI (3

3 M

Hz)

64

-Bit P

CI (6

6 M

Hz)

andere

Ausstattung

Prozessortyp Prozes-soranzahl

Größe des Speichers

Typ der Erwei-terungsplätze

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Intel 82558 ● ● 5 5x36 ● ● ● 1 2 2 ● ● ● ● ● 3 ● ● optional Acer Easy Build,10/100 GB rackmountable Advanced Server

Manager ProIntel 82557 ● ● 8 8x36 ● ● ● 1 1 2 ● ● ● ● ● 3 ● ● optional Acer Easy Build,10/100 GB rackmountable Advanced Server

Manager ProIntel 82558 ● ● 8x 8x36 ● ● ● 2 2 2 ● ● ● ● ● 3 ● ● optional Acer Easy Build,10/100 GB rackmountable Advanced Server

Manager ProIntel Pila 8460B ● ● 3 12 ● 1 2 2 ● ● ● ● 1-3 ● ● Server

Management

Intel Pila 8460B ● ● 3 8 ● ● ● 1 2 2 ● ● ● ● 1-3 ● ● ServerManagement

● ● 1 8 ● ● ● ● 1 2 2 ● ● ● ● 1 ● ● ServerManagement

N/A ● ● ● ● 1 2 2 ● ● ● 3 ● ASM (AMI ServerManager)

N/A ● ● ● ● 1 2 2 ● ● ● 3 ASM (AMI ServerManager)

10/100 TX ● ● 9,1GB 21x ● ● ● 1 1-2 2 ● ● ● ● ● ● ● 3 ● ● ● SmartStart, Anti-36,4GB Virus. Backup,

BackupToolsNetelligent ● ● 2x 6x ● ● 1 2 ● ● 3 SmartStart10/100 TX UTP 18,2GB 36GBOnboard ● 24x ATAPI 4 hot ● ● ● 1 2 2 ● ● ● ● ● ● ● 3 ● ● ● EMC Clariion, NT o. W2000

plug EMC Symmetrix pre Installed,DG/Manage-Suite

Intel Prof 10/100 24x ATAPI 9GB 9 od. ● ● ● 1 2 ● ● ● ● ● ● 3 ● ● ● EMC Clariion, NT o. W200018GB EMC Symmetrix pre Installed,

DG/Manage-Suite

Intel Prof 10/100 24x ATAPI 9GB 9 od. ● ● ● 1 2 2 ● ● ● ● ● ● ● 3 ● ● Disk Chassis, NT o. W200018GB EMC Clariion, pre Installed,

EMC Symmetrix DG/Manage-Suite

Intel Prof 10/100 1-2 32x 9GB 2x ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● 1 ● ● ● EMC Clariion, DG/UX Hyper9GB EMC Symmetrix Card Unix

System, DG/EMP3Com Ether ● ● 2 8 ● ● ● 1 4 2 VGA, ● ● ● ● ● 3 ● ● 1 x 3,5"-Chip- ServerStart,Express Pro/100 CAN- kartenleser ServerView,Server PCI Bus Local View

RJ45

verwendeteNetzwerkkarte D

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3,5

Zoll

5,2

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sonstigemitgelieferteSoftware

LANline 4/2000 143

Multiprozessor-Systeme

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interneHarddisk

I/O-Ports

Komponenten

Einschübe

Sonstiges

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GCT Rackserver ● 550 1 2 ● 512 256 2GB ●

Enterprise 2 MHz KB- MB

2MB

RackServer ● 550 1 4 ● 512 512 4GB ●

Enterprise 4 MHz KB- MB

2MB

IBM Netfinity 8500 ● 550 1 8 ● X-Architektur 100 2048 16384 512 16384 ● ●

MHz MHz GB

incom Incom Raid-Tower ● ● bis 1 4 ● 100 8GB 256 8GB ● ●

700 MHz

Intel Intel Sitka 550 1 4 ● 512 512 ??GB ●

MHz KB- MB

2MB

Link Pro PowerSync 4.5

Server

Lobster Adalgon III ● 2x 2 2 ● 133 512 4GB 512 4GB ● ●

500 MHz

MHz

Torveta ● 700 2 2 ● 133 512 4GB 1GB 4GB ● ●

MHz MHz

Brialog Host ● 500 1 2 ● 133 512 4GB 256 4GB ● ●

MHz MHz

Netsquare PSquare 2800r ● 500- 1 2 ● 512k 128 2048 2 ● ● ISA

600

XSquare 2000r ● 500- 1 2 ● 2 128 2048 1 ● ● ISA

550

XSquare 4000r ● 500- 1 4 ● 2 512 4096 4 ● ● ISA

550

Peacock Peacock Procida ● 450- 1 4 ● 512 4GB 256 4GB ● 32Bit-66MHz

RrVk 550 KB- MB

MHz 2MB

Procom NetForce 2000 ● 500 1 2 Heartbeat-NIC ● ●

Source MHz

SGI 1400 L/M ● ● 500- 1-8 16 512 800

700

MHz

Unisys e-action ES2025 ● 550 1 2 ● 512 alles 64MB 2GB 0,8 ● ● ISA

MHz KB-

2MB

e-action ES5045 ● 550 1 4 ● 512 alles 256 8GB 0,8 ● ● ISA

MHz KB- MB

2MB

e-action ES5085R ● 550 2 8 ● 512 alles 512 8GB 0,8 ● ●

MHz KB- MB

2MB

e-action ES7000 ● 8 32 ● CMP 20 512 alles 1GB 64GB 20 ● ●

GB/s KB- GB/s2MB

144 LANline 4/2000 www.lanline.de

SCHWERPUNKT: SERVER- UND CLUSTERLÖSUNGEN

Hersteller Produktname Xeo

nPen

tium

III

sonstige Pro

zess

or-

Tak

tfre

quen

z

Standard

erw

eite

rbar

auf

max

.

sym

met

risc

hasy

mm

etri

sch

Art der Pro-zessorkopp-lung B

us-

Tak

t/Bre

ite

Grö

ße 2

nd L

evel

Cach

e

max

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ach

eable

are

in M

B

Standard

erw

eite

rbar

auf

max

.

Spei

cher

bandbre

ite

in G

Byte

/s

32

-Bi P

CI (3

3 M

Hz)

64

-Bit P

CI (6

6 M

Hz)

andere

Ausstattung

Prozessortyp Prozes-soranzahl

Größe des Speichers

Typ der Erwei-terungsplätze

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3Com 3C905B-TX ● ● 3 6 ● ● ● ● 1 2 ● ● ● ● ● 3 ● ● ● 6x Hot Swap

Festpl.-Einschübe

3Com 3C905B-TX ● ● 3 6 ● ● ● ● 1 2 ● ● ● ● ● 3 ● ● ● 6x Hot Swap

Festpl.-Einschübe

● ● 0 2 ● ● ● ● 1 2 2 ● ● ● ● ● ● ● 3 ● ● ● Service-Proz. Netfinity Manag.,

TByte Lotus Domino

Appl.-Server

beliebig ● ● ● ● ● ● 1 2 ● ● ● ● ● ● 2 ● Cluster-Lösung Tools f. Konfig.

u. Administration

Intel o. 3Com ● ● 18 162 ● ● ● ● 2 1 ● ● ● ● ● 3 ● ●

Intel Etherexp ● ● 3x50 8x50 ● ● ● ● 1 2 2 ● ● ● ● ● ● 2 ● ● Kompl. SNMP- CS Care

Pro 100 GB GB Unterstützung

Intel Etherexp ● ● 2 8 ● ● ● ● 1 2 2 ● ● ● ● 2 ● ● ● CS Care

Pro 100

Intel Etherexp ● ● 2 2 ● ● ● ● 1 2 2 ● ● ● ● 2 ● ● ● CS Care

Pro 100

Intel Fast Ethernet 48fach 1 5 ● ● ● 1 2 2 ● ● ● ● 3 ● ● ●

(10/100 MB)

Intel Fast Ethernet 48fach 1 5 ● ● ● 1 2 2 ● ● ● ● 3 ● ●

(10/100 MB)

Intel Fast Ethernet 48fach 1 6 ● ● ● 1 2 1 ● ● ● ● 3 ● ●

(10/100 MB)

3Com & Intel ● ● 48fach 1 6 ● ● ● ● 1 2 ● ● ● ● ● ● 3 ● ● ●

Fast Ethernet/ 512 ● ● o 1 ● ● ● ● ● 3

FDDI/Gigabit/ MB

Ethernet

PCI ● ● ● opt. DAT, DCT 6x ● ● 1 2 ● ● ● ● 1 ● ● ● MS Windows NT

18,2 4.0 o. RedHat

GB Linux/Suse

wählbar ● 9GB 360 ● ● ● ● 1 2 2 ● ● ● ● ● ● 3 ● ● ● Unisys ess. Softw.

GB CA Framework,

Intel ISC

wählbar ● 9GB 486 ● ● ● ● 1 2 2 ● ● ● ● ● ● ● 3 ● ● ● Unisys ess. Softw.

GB CA Framework,

Intel ISC

wählbar ● 9GB 72GB ● 1 2 2 ● ● ● ● ● ● ● 3 ● ● ● Unisys ess. Softw.

CA Framework,

Intel ISC

wählbar ● 0 0 ● ● ● 1 2 0 ● ● ● ● ● 3 ● ● ● Unisys ess. Softw.

CA Framework,Intel ISC

LANline 4/2000 145www.lanline.de

SCHWERPUNKT: SERVER- UND CLUSTERLÖSUNGEN

verwendeteNetzwerkkarte D

VD

CD

-RO

M32-f

ach

40-f

ach

sonstige Standard

erw

eite

rbar

auf

max

.

SCSI

-Sch

nitts

telle

EID

E-Sc

hnitts

telle

RA

ID-C

ontr

olle

rPS/

2 K

eyboard

u.

Mouse

-Port

s

Zahl

der

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llele

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SB-P

ort

s

sonst

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Fest

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Swappable

Net

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Swappable

redundante

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dant

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etzw

erkkart

enre

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tten

spie

gel

ung

Tem

per

atu

rüber

wach

ung

Gara

ntie

(Jahre

)V

or-

Ort

-Ser

vice

3,5

Zoll

5,2

5 Z

oll

sonstigemitgelieferteSoftware

interneHarddisk

I/O-Ports

Komponenten

Einschübe

Sonstiges

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146 LANline 4/2000

Acer-Altos 06131/9732-0 Acer-Altos 1100 5.071,-

Acer-Altos 11000 7.990,-

Acer-Altos 21000 41.913,-

American Megatrends 089/9699-9510 Megaplex II 9U 3.395,- $

Megaplex II 4U 3.095,- $

American Megatrends/ 089/962441-0 Megaplex 29.200,-

CPI Megaplex2 17.500,-

MegaRUM II 10.200,-

Compaq/Adiva 06172/4861-0 ProLiant 8000 k.A.

Compaq/CDS 02303/25009-0 Proliant 31.225,-

Data General 06196/805-00 AV 1400 Rackmount a.A.

Server

AV 3704 Rackmount a.A.

4 U Server

AV 8900 Rackmount a.A.

7 U Server

AV 25000 NUMA a.A.

System

Fujitsu Siemens/CDS 02303/250090 Primergy 670-40 51.185,-

Fujitsu Siemens/Geva 02404/5500-0 Primergy 670-40 a.A.

GCT 06151/5091-0 RackServer 12.990,-

Enterprise 2

RackServer 17.500,-

Enterprise 4

IBM/Krauss 0511/319274 Netfinity 8500 45.000,-

incom 0228/97977-0 Incom RAID-Tower a.A.

Intel/Raphael Frasch 09133/7743-0 Intel Sitka 13.000,-

Linkpro 001/949-833-3322 PowerSynx 4.5 k.A.

Server

Lobster 089/461189-0 Adalgon k.A.

Tarveta k.A.

Brialog Host k.A.

Netsquare 02654/404-0 PSquare 2800r 4.500,-

XSquare 2000r 7.500,-

XSquare 4000r 12.000,-

Peacock 02957/1564 PeacockProcida a.A.

RrVk

Procom Technology 089/741141-3981 NetForce 2000 k.A.

Source

SGI/Astro Datensysteme 08123/926-0 1400 L/M k.A.

Unisys 06196/992166 e-action ES2025 a.A.

e-action ES5045 a.A.

e-action ES5085R a.A.

e-action ES7000 a.A.

Hersteller/Anbieter Telefon Produkt Preis in DM

www.lanline.de

Anbieter: Server- und Clusterlösungen

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LANline 4/2000 147

fokusTELEKOMMUNIKATION

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BÜNDELFUNK ATTACKIERT GSM

Tetra imDoppelpackEin Handy sowohl fürs Telefonieren als auch fürs

professionelle Funken – diese Doppelfunktion ist

eines der Hauptargumente für den terrestrischen

Bündelfunk, der jetzt im neuen digitalen Tetra-

Standard europaweit neu aufgelegt wird. Betreiber

Dolphin Telecom kündigte auf der CeBIT an, nach

England und Frankreich noch in diesem Jahr auch

in Deutschland zu starten und insbesondere

Geschäftskunden von GSM ins eigene Netz locken

zu wollen.

Wer in Tetra ausschließlicheine Getränkeverpackungsieht, wird vielleicht überraschtsein, dass man damit neuer-dings auch ganz gut digital te-lefonieren kann. Tetra bezie-hungsweise Tetra 25, wie es inder Norm heißt, steht – zumin-dest in der Telekommunikation– für “TErrestial Trunked RA-dio” und ist – als einziger eu-ropäischer Standard für den di-gitalen Bündelfunk – vom Eu-ropean TelecommunicationsStandard Institute (ETSI) ent-wickelt und freigegeben wor-den. Mit Tetrapol gibt es nocheine weitere (bereits betriebe-ne) Bündelfunktechnik – dieseberuht allerdings auf pro-prietären Ansätzen. Die Tetra-Technologie bietet eine Reihespezifischer Vorteile wie zumBeispiel Gruppenruf, schnellerVerbindungsaufbau (laut Dol-phin etwa so schnell wieISDN), Prioritäts- und Notruf-dienstfunktionen sowie gren-zübergreifende und interne Te-

lefonate ohne Roaming-Proze-duren und -Kosten. Übergängezu allen öffentlichen Festnetz-und Mobilfunknetzen sindfester Bestandteil der Tetra-

Philosophie. Ebenfalls mit da-bei – und das könnte angesichtsder derzeitigen Verwirrung inden GSM-Netzen mit HSCSD,EDGE, GPRS und UMTSdurchaus noch für eine Weileein Bonus für Tetra sein – ist ei-ne Datenübertragung mit vom

Start weg immerhin bereits28,8 kBit/s. Damit sei aber lautJochen Müller, Unternehmens-sprecher bei Dolphin, noch lan-ge nicht das Ende der Fahnen-stange erreicht – an einer Ver-doppelung dieser Kapazität auf56,8 kBit/s werde bereits gear-beitet.

Tetra versteht sich als uni-verselle Systemplattform fürdie unterschiedlichsten Mobil-funkdienste: Funkruf, Bündel-funk, Telefonie, Fernwirkenund Datenübertragung. MitTetra lassen sich damit Univer-salnetze aufbauen, über die dergesamte betriebliche Mobil-funk von Unternehmen undBehörden abgewickelt werdenkann. “Unser Service wurdeganz für die Bedürfnisse vonUnternehmen entworfen, imGegensatz zu Cellular, welcheseher auf den Gebrauch durchEinzelnutzer ausgerichtet ist”,so Steven Evans, Vorstands-vorsitzender von DolphinTelecom Europa.

TECHNIK-GRUNDLAGEN Derdigitale Bündelfunkstandardist als Zeitmultiplexsystem(TDMA = Time Division Mul-tiple Access) mit vier unab-hängigen Kommunikations-kanälen pro Träger definiert.Der Abstand zwischen den

einzelnen Trägern beträgt 25kHz. Gegenüber dem analo-gen Bündelfunk im MPT-Standard bedeutet das eineVerdopplung der Frequenz-nutzung. Gegenüber GSM-Netzen, die bei 200 kHz Ka-nalabstand acht Kommunika-tionskanäle bereitstellen, bie-ten Tetra-Systeme die vierfa-che Frequenznutzung.

Die Übertragungsrate beiTetra beträgt im Prinzip 36kBit/s pro Funkkanal. Nebenden zu übertragenden Datenwird jedoch auch hier eine be-trächtliche Menge an zusätzli-chen Steuersignalen sowie Co-des zur Sicherung der Funk-strecke übertragen. Die Nutz-Bit-Rate pro Kommunikati-onskanal reduziert sich da-durch auf 7,2 kBit/s. Sprachewird in einem speziellen Tetra-Codec umgesetzt. Der Codec-Ausgang liefert 4,8 kBit/s, diein einem Zeitschlitz einschließ-lich der Sicherungsinformatio-nen mit 7,2 kBit/s übertragenwerden.

Der Abstand zwischen Sen-de- und Empfangsfrequenzbeträgt 10 MHz. Für Duplex-Sprachübertragung (Gegen-sprechen) nutzt Tetra das Time-Division-Duplex Ver-fahren. Es vermeidet die beiGSM-Netzen erforderlicheaufwendige Filtertechnik. DieSprache wird zeitlich so kom-primiert, dass kontinuierlicheZweiwegekommunikationüber zwei versetzte Zeitschlit-ze möglich ist.

“Unser Service wurde ganz für die Bedürfnisse von

Unternehmen entworfen, im Gegensatz zu Cellular,

welches eher auf den Gebrauch durch Einzelnutzer

ausgerichtet ist.” Steven Evans, Vorstandsvorsitzender von

Dolphin Telecom Europe

Interessante Web-Adressen zum Thema

www.tetra-forum.dewww.buendelfunk.dewww.tetra-mobilfunk.de

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148 LANline 4/2000

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Zur Datenübertragung imTetra-Netz können ein bis vierZeitschlitze zusammengefasstwerden. Durch die Multiplika-tion der Netto-Kanalkapazitätvon 7,2 kBit/s mit dem Faktor4 kommt man auf den Wertvon 28,8 kBit/s, den Dolphinals Übertragungsrate ausweist.

Tetra verfügt über einen Di-rektmodus, bei dem zwei odermehr Funkgeräte unabhängigvom Netz miteinander kom-munizieren können. Auchkann ein einzelnes Funkgerätals mobile Relaisstation für an-dere Geräte eingesetzt werden.So erlaubt beispielsweise einGerät im Fahrzeug als Relaisdie Funkversorgung der Hand-funkgeräte auf einem Areal.Während des Direktbetriebswird ständig überwacht, obvom Netz Verbindungen ange-fordert werden.

TETRA IN DEUTSCHLANDDer Aufbau des Tetra-Netzesin Deutschland erfolgt inner-halb eines europäischen Kon-texts. Als Netzbetreiber trittDolphin Telecom (Europa) auf,die zu 77,8 Prozent zur welt-weit tätigen Telesystem Grup-pe aus Montreal (Kanada)gehört. In den einzelnen Län-dern Europas unterhält das Un-ternehmen nationale Tochter-gesellschaften – in Deutschlandetwa die Dolphin TelecomDeutschland GmbH. Auf deut-schem Boden war ein funk-tionsfähiges Tetra-Mobilfunk-netz erstmals auf dem Messe-gelände der CeBIT zu sehen.Der Aufbau der Netzinfrastruk-tur läuft seit August letzten Jah-res. Die Regulierunsbehördefür Telekommunikation undPost (RegTP) hatte hier im Juli1999 die Einführung des Tetra-

Standards auf der Basis vorhan-dener Lizenzen für analogeBündelfunknetze ermöglicht.Auf die Lizenz für den digitalenBündelfunk – sozusagen derendgültige Segen der RegTP –wartet Dolphin allerdings nachwie vor. Immerhin will das Un-ternehmen allein in Deutsch-land insgesamt über eine Milli-arde Mark in den Aufbau diesesNetzes investieren. Ziel ist es,bis zum Ende des Jahres 2000eine flächendeckende Netzver-sorgung mit etwa 1000 Basis-stationen zu errichten. Mit demService starten will man aller-dings schon vorher – spätes-tens, wenn die deutschen Bal-lungszentren versorgt sind.Nach dem aktuellen Plan solldies etwa im Herbst dieses Jah-res der Fall sein.

In Großbritannien ist das Te-tra-Netz bereits in Betrieb.

Dort funken seit August 1999rund 10.000 Teilnehmer überdas Digitalnetz. In Frankreichhieß es bei Redaktionsschlussdieser Ausgabe, “der Start er-folgt in wenigen Wochen”.Spätestens im April sollten sichhier also die ersten Teilnehmerbei Tetra einbuchen können.Demnächst soll es auch in Spa-nien losgehen, wo kürzlich be-reits die Tetra-Lizenzen verge-ben wurden. Später will Dol-phin außerdem noch in Portu-gal und Belgien seinen profes-sionellen Mobilfunk anbieten.

AUCH ANALOG IST NOCHNICHT TOT Unter dem Mar-kennamen “Chekker” ent-wickelt Dolphin Telecom auchdas analoge professionelle Mo-bilfunkgeschäft seiner dreiVorgängerunternehmen Chek-ker Pro Regio Münster (CPR,ein Unternehmen der Deut-schen Telekom-Tochter T-Mo-bil), Quickfunk (Frankfurt/Main) und Regiokom (Berlin)weiter. Seit dem Sommer letz-ten Jahres führte Dolphin seineZukäufe administrativ, IT-systemseitig, prozesstechnischund technisch zusammen.Hierzu gehörte auch eine Har-monisierung des Angebots und der Vertriebskanäle sowiedie schrittweise Umstellungdes Corporate Designs. Bei derHarmonisierung des Angebotslehnte sich Dolphin stark andas ehemalige Telekom-CPRPortfolio und dessen Tarif-struktur an. So war auf der CeBIT auch die neue analogeEndgerätegeneration zu sehen– und Dolphin kündigte an,sein analoges Netz durch dieErrichtung zusätzlicher Basis-stationen weiter auszubauen.Die analogen Produkt- undSystemlösungen von Dolphinwerden derzeit von etwa

MSC

Ringstruktur Linienstruktur Hierarchische Struktur

Verbindungsleitungen:Miet-/WählleitungRichtfunkleitung

andereTetra-Netze

Intersystem-Interface

PCM 30 oder ISDN

LAN PDN ISDN PSTN PABXDECT

z. B. Ethernet X.25 PCM 30/G703 analog PCM 30/G703

CODEC Coder DecoderDECT Digital European Cordless

TelecommunicationETSI European Telecommunications Standard

InstituteFDMA Frequency Division Multiple AccessGSM Global System for Mobile

CommunicationsISDN Integrated Services Digital Network

LAN Local Area NetworkMSC Mobile Switching CentrePABX Private Automatic Branch ExchangePDN Public Data NetworkPDO Packed Data OptimizedPSTN Public Switched Telephone NetworkTDMA Time Divison Multiple AccessTETRA Trans-European Trunked Radio

Abkürzungen:

Struktur eines Tetra-Systems

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14.000 Unternehmen inDeutschland eingesetzt. “Un-geachtet der Tatsache, dass wirdas analoge Produkt bismindestens 2004 weiter anbie-ten werden, um unseren Kun-den die notwendige Investions-sicherheit zu geben, gehen wirdavon aus, dass besonders beiden Non-Voice-Anwendungenfür den digitalen professionel-len Mobilfunk ein enormes Po-tential besteht”, so JochenMüller. “Der Markt fragt heutedrahtlose beziehungsweisemobile Datenanwendungennach, mit denen Unternehmenwie seinerzeit die GFD ihrerZeit voraus waren. Schon heu-te haben wir in unserem Netzhochinteressante Anwendun-gen im Bereich des Verkehrs-managements der Wasserwirt-schaft, der Produktionsüber-wachung und der Sicherheits-technik.”

Mit einer Investition von 33Millionen Dollar beteiligtesich Motorola Inc. Ende Sep-tember 1999 zu 6,8 Prozentan Dolphin Telecom(Deutschland). Für diesenPreis sicherte sich Motoroladen Zuschlag bei den End-geräten und bei der Netzaus-rüstung für den deutschenMarkt. Ein ähnliches Beteili-

gungsmodell verfolgt Dol-phin auch in anderen Ländern– in England und Frankreichist jeweils Nokia der Partner.

TETRA IM WETTBEWERB Derdigitale Bündelfunk startetnicht gerade auf unbelecktemTerrain. Vielmehr muss er sich

als Neuling zum einen gegendie analoge Konkurrenz im ei-genen Stall, zum anderen ge-gen die immer populärereGSM-Phalanx durchsetzen.Bei letzteren ist es zum erwar-teten Tetra-Start im Herbstauch schon nicht mehr weit biszur Einführung des paketorien-tierten General-Packet-Radio-Service (GPRS) Anfang 2001und mittelfristig muss sich Te-tra schließlich auch noch mitdem GSM-Nachfolger UMTS,der Multimedia-Daten mit biszu 8 MBit/s durch die Luft jagt,vergleichen lassen. Die Ab-grenzung zum analogen Bün-delfunk gelingt noch ver-gleichsweise einfach: Wäh-rend der analoge Bündelfunkein regionales Produkt für denunternehmens- beziehungs-weise nutzergruppeninternenGebrauch ist (wobei der Über-gang in die öffentlichen Netzebeschwerlich ist und die Ge-sprächszeitbegrenzung undweitere Hürden den Nutzungs-komfort einschränken) bietetTetra ein “normales” nationa-les öffentliches Netz.

Zur Erläuterung seines Opti-mismus auch im Hinblick aufGSM muss Evans etwas weiterausholen: “Im Wettbewerb mitder technologischen Konkur-

Tetra in Kürze

Professioneller Mobilfunk im Tetra-Standard bietet dieintegrierte Lösung für Mobilfunk, Telefonie und Datenübertra-gung für Behörden, Organisationen mit Sicherheitsaufgaben undkommerzielle Anwender aus allen Bereichen der Wirtschaft.

Die grundlegenden Merkmale und Eigenschaften von Tetrawurden im Dezember 1995 von den 21 beteiligten Ländern Euro-pas verabschiedet. In den folgenden Jahren stimmten die beteilig-ten Unternehmen Schnittstellen, Verfahren und Protokolle ab. Alleführenden Anbieter von Systemen, Geräten und Anwendungen fürprofessionelle Funktechnik haben mit ihrer Unterschrift unter dasTetra-Memorandum of Understanding (MoU) ihr Engagement inden europäischen Standard Tetra-25 dokumentiert. DieserStandard soll dafür sorgen, dass Anwender und Nutzer dieserTechnik auf ein breites Angebot bei Funkgeräten, Konsolen undSystemlösungen zugreifen können. Zu den beteiligten Unterneh-men gehören:

1. Funkgeräte:Cleartone, Detewe, Marconi Communications, Icom, Kenwood,

Motorola, Nokia, OTE, Panasonic, Simoco, Tait, Teltronic, Terra-fix, Uniden America Corp.

2. Basisstationen:Etelm, Marconi Communications, Motorola, Nokia, OTE, Pana-

sonic, Rohde & Schwarz, Simoco, Uniden America Corp.

3. Konsolen:Detewe, Marconi Communications, IFR Ltd., Motorola,

Nokia, OTE, Rohde & Schwarz, Frequentis, Tait

Eine komplette Liste der Unterzeichner des Tetra MoU findetsich im Internet unter http://www.tetramou.com.

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150 LANline 4/2000

net-Adressierungs- und Pake-tierungsprotokoll”, so Evans.“Wir gehen davon aus, dasswir zum Tetra-Start inDeutschland neben WAP-fähi-gen Geräten bereits auch eineinteressante Palette an WAP-Services bieten können.” MitUMTS hat Evans keineBerührungsängste, denn nachdem derzeitigen Stand derStandardisierung wird derGSM-Nachfolger keine Profi-funk-Leistungsmerkmale ab-decken. “Und die praktischeÜbertragungsrate – besondersim mobilen Einsatz – wollenwir uns erst einmal ansehen.Hier hat UMTS noch einen lan-gen Weg vor sich.”

Mit Tetra betritt ein Mobil-funker das Parkett, der ausdem professionellen Bündel-funk kommt. In der völlig vonGSM dominierten Szene ei-nen weiteren Standard durch-setzen zu wollen, scheint aufden ersten Blick äußerst kühn.Die Fokussierung auf denProfimarkt unter Ausschöp-fung der Vorteile, die sichspeziell durch den digitalenBündelfunk ergeben, könntedennoch ein erfolgverspre-chendes Rezept sein. Plus-punkte sind sicherlich die In-tegration mit dem Internet/WAP, die vergleichsweisehohe Datenübertragungsratesowie die Interoperabilität mitGPRS. Ein wichtiges Kriteri-um fehlt jedoch noch. Überden Preis beziehungsweisedie gesamte Kostenstrukturverrät Dolphin bislang nur,dass man sich auch hier “ge-genüber GSM sehr wettbe-werbsfähig positionieren”(Evans) will.

(Stefan Mutschler)

Info:Dolphin Telecom

Tel.: 0221/4900-0Web: www.dolphin-telecom.de

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renz gehen wir von der Ein-schätzung aus, dass sich der ak-tuelle Bedarf weit über das hin-aus entwickelt hat was man mitdem Begriff “Nischenmarkt”belegen sollte. Die intensiveWeiterentwicklung von GSMund das Auftauchen gar einerproprietären Lösung (Tetrapol)neben dem europäischen Stan-dard Tetra 25 spricht vielmehrdafür, dass dieser Markt deut-lich größer ist als bis noch voreinigen Jahren bewertet”, soder Dolphin-Chef. “Der Erfolg

von Dolphin wird einerseitsdurch unser Leistungsangebotgetrieben – aber auch ganz we-sentlich durch unsere umfas-sende inhaltliche, technischeund organisatorische Ausrich-tung auf die Bedienung diesesspezifischen Profimarkts – vonder Netzkapazität wie sie ge-braucht wird, um zum BeispielPrioritätsrufe zuzulassen – bishin zur spezifischen Kunden-orientierung bei Standard-Ser-vices, speziellen Lösungen undder Kundenbetreuung.”

Gegenüber GSM macht Te-tra vor allem seine Funktionenfür den Gruppenruf geltend.GSM eigne sich – wenn über-haupt – nur für den gelegentli-chen Nutzer von Gruppenru-fen. Es sei fraglich, ob dieGSM-Betreiber im Hinblickauf die derzeit oft begrenzten

Kapazitäten in ihren Netzen inden wirtschaftlichen Ballungs-räumen tatsächlich in absehba-rer Zukunft diese Leistungs-merkmale anbieten wollen (einKanal pro Gruppenrufteilneh-mer). Die Vermarktung undFührung eines Profifunk-Port-folios fordere eine speziell aufdieses Kundensegment ausge-richtete Organisation, die vonden Betreibern neu aufgebautwerden müsste.

Bei der Datenübertragungliegt Tetra gegenüber GSM

derzeit noch deutlich vorne.Eine Ausnahme bildet E-Plusmit seinem HSCSD-Service,der bis zu drei 14,4 kBit/s-GSM-Kanäle bündelt und soauf bis zu 43,3 kBit/s kommt.Auch wenn Dolphin bereits56,6 kBit/s in Aussicht ge-stellt hat, muss man zum ge-genwärtigen Zeitpunkt von28,8 kBit/s ausgehen. Mitdem Start von GPRS Anfang2001 wird der Geschwindig-keitsnachteil von Tetra ekla-tant – zumindest theoretisch:Bis zu 170 kBit/s sind hiermöglich. Die Praxis dürfte al-lerdings – und das bestätigenauch die GSM-Betreiberselbst – etwas anders ausse-hen. Der Grund liegt in derAufwendigkeit der Fehlersi-cherungsmaßnahmen auf derLuftschnittstelle von GPRS.

GPRS stellt hier vier ver-schiedene Coding Schemes(CS) zur Verfügung:CS1: 9,05 kBit/sCS2: 13,4 kBit/sCS3: 15,6 kBit/sCS4: 21,4 kBit/s

Durch Bündelung der einzel-nen Kanäle (bis zu acht) kön-nen bei Verwendung von Co-ding Scheme 4 theoretischBandbreiten von bis zu 171,2kBit/s erreicht werden. In derRealität wollen die Netzbetrei-ber zunächst aber nur mit CS1und CS2 an den Start gehen.Weiterhin sind die Terminalsaus technischen Gründen bis-her noch nicht in der Lage,mehr als drei bis vier Kanäle zubündeln und dies auch nur inRichtung vom Netz zum Ter-minal. Vom Handset zum Netzwird in der Anfangsphase nurein Kanal zur Verfügung ste-hen. Weiterhin erfordert dieNutzung von GPRS eine ex-trem hohe Kapazitätsverfüg-barkeit mit Auswirkung aufNetzdesign und Zellstrukturender Funkzellen. Was den Be-trieb betrifft, so können bei Te-tra die Datenprodukte über ei-ne integrierte Struktur angebo-ten werden – GSM muss diesespeziell ausrollen – und auchneue Endgeräte anbieten. BeiTetra hingegen sei die Paketda-tenfähigkeit über die Terminalsgrundsätzlich gegeben. LautDolphin soll die Tetra-Daten-welt und GPRS interoperabelsein.

WAP-INTEGRATION Dolphinsieht laut Evans in der Integra-tion von Mobilfunk und Inter-net ein absolutes Muss. Die zurCeBIT neu vorgestellten Gerä-te unterstützen bereits Paket-daten und das WAP-Protokoll.“Der Paketdatendienst vonDolphin basiert auf dem Inter-

Die Reg TP und die Frequenzbänder für Tetra

Im Amtsblatt 13/99 hat die Regulierungsbehörde für Telekom-munikation und Post (Reg TP) mit Mitteilung 308/1999 am 30.Juli 1999 die für Bündelfunk im MPT-Standard (analog) freigege-benen Frequenzbänder zwischen 410 und 430 MHz auch für digi-talen Bündelfunk freigegeben. Im Rahmen der Neuordnung desMobilfunkmarkts wird damit zunächst die Digitalisierung für be-standsgeschützte Lizenzen der Typen A, B und C sowie für öffent-liche “Grundstücksnetze” ermöglicht. Auf dieser Grundlagebegann Dolphin den Aufbau eines deutschen Netzes. Eigene Tetra-Lizenzen stehen noch aus.

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TV VON DER TELEFONGESELLSCHAFT

Überleben dank“Content”Telekommunikationsbetreiber sehen sich einem

enormen Druck durch die Deregulierung und die

fast täglich steigende Zahl neuer Wettbewerber

ausgesetzt. Andererseits entstehen aus der Konver-

genz von Kommunikation und Unterhaltung neue

Geschäftsmöglichkeiten. xDSL, ergänzt um IP-Mul-

ticast, liefert die Basis für innovative Dienste.

Die Telekommunikations-unternehmen, ob Ex-Monopo-list oder alternativer Betreiber,sind mit dem raschen Preisver-fall im Sprachbereich und dengeringen Margen im Internet-Geschäft konfrontiert. Um imWettbewerb bestehen zu kön-nen, bieten sich zwei Lösungenan: Durch Optimierung derKosten eine Preisführerschaftim eigenen Marktsegment be-setzen oder die Erweiterungdes Service-Portfolios etwa umden Bereich Application- undEntertainment-Services.

Die nächste Welle nach derInternet-Revolution wird sichim Bereich Konvergenz vonUnterhaltung und Kommuni-kation abspielen. Dabei geht esum die Zusammenführung vonTelefon, Internet, Fernsehen,Radio und E-Commerce zu ei-nem einheitlichen Kommuni-kationsmedium. Der Unterhal-tungsbereich bietet hier für denCarrier eine einmalige Chance,neue Einnahmequellen zu er-schließen. Um hier als Full-Service-Anbieter aufzutreten,müssen Carrier ihr traditionel-les Angebot an Sprach- und In-

ternet-Diensten durch ein brei-tes Angebot an Multimedia-Services inklusive TV, Video-on-Demand, Radio und Shop-ping komplettieren. JüngstesBeispiel für diesen Trend istdie Übernahme des Medienun-ternehmens Time Warnerdurch den Internet-ProviderAmerica Online.

Bei der Einführung von Vi-deo-Applikationen stehen Ser-vice-Provider jedoch vor einergroßen Herausforderung.Denn Video gehört in der Re-gel nicht zu ihren Kernkompe-tenzen, und die Technologiewar bislang noch nicht ausge-reift. Probleme für die Service-Provider waren in erster Liniedas teure Video-Head-End(Kopfstelle), die Integrationder Technologie in die beste-hende Netzarchitektur, dasManagement und die Qualitätder Video-Services sowieFernsehrechte und Filme,sprich: Content.

NEUER MARKT, NEUE KON-KURRENTEN Mit dem Ein-stieg in den Unterhaltungs-markt sind die Telekommuni-

kationsbetreiber neuen Wett-bewerbern wie den klassischenTV-Kabelnetzbetreibern aus-gesetzt, so beispielsweise inGroßbritannien, den USA undder Schweiz. In Deutschlandist die Situation derzeit noch et-was anders, denn mit der Deut-schen Telekom ist hier diegrößte Telefongesellschaft zu-gleich auch (noch) Besitzerineines Löwenanteils der TV-Kabelinfrastruktur. Bis hier dieskizzierte Wettbewerbssituati-on eintritt, ist es aber nur eineFrage der Zeit, denn laut Ge-setz muss die Telekom ihr TV-Kabelnetz auf jeden Fall ver-kaufen. Kabelbetreiber verfü-gen mit dem Koaxialkabel übereine “Datenautobahn” bis insWohnzimmer wie auch inDeutschland schon einige re-gionale Nicht-Telekom-Be-treiber eindrucksvoll zeigen.Durch eine Aufrüstung dieserNetze sind sie in der Lage, wei-tere Dienste wie Telefonie oderInternet anzubieten und somitdie Telekommunikationsge-sellschaft in ihrem Kernbereichanzugreifen. Für die Telefon-gesellschaft, die sich gegen-

über dem Wettbewerb behaup-ten will, bleibt entweder derKauf oder Beteiligung an ei-nem Breitband-Kabelnetzbe-treiber (wie etwa im FalleAT&T in den USA) oder aberdie Aufrüstung der eigenen In-frastruktur, also der Einsatzvon DSL-Technologie auf derguten alten Kupfer-Doppel-ader.

Im Wettbewerb von Kabel-netzbetreiber und Telefonge-sellschaften verfügen letztereoffenbar über einen Vertrau-ensbonus der Kunden wie bei-spielsweise eine Umfrage deramerikanischen “BusinessCommunications Review” un-ter ihrer Leserschaft ergab. Aufdie Frage, ob Breitband-Kabel-anschluss mit Kabelmodemoder Kupfer-Doppeladeran-schluss mit DSL-Technologiebevorzugt wird, antworteten 65Prozent der Befragten, dass sieeher auf Kupfer mit DSL ver-trauen, und nur 33 Prozentsprachen sich für Breitbandka-bel mit Kabelmodem aus. Dieser Vertrauensbonus, derin eher noch etwas konserva-tiveren Ländern wie Deutsch-

Multiservice ATMSwitch Array

Video servers

350 IVSN

36170 Multiservices Switch

46020 Network Manager

POTS splitter shelf ADSL modem

PSTN Switch

OC-3

ATM OC-3/OC-12

ATM OC-3

POTS

LAN

ATMOC-12/OC-48

ATMOC-12/OC-48

ATMOC-12/OC-48

Distribution node Customer premises equipmentDigital head-end

POTS POTS/ADSL loop

TV

Video encoder

Internetand content

portals

670 Routing Switch Platform 36170 Multiservices Switch

670 Routing Switch Platform

POTS splitter shelf

Verschiedene Videoquellen wie Satellitenempfangsstellen, Video-Serveroder andere Quellen liefern verschiedene Signale an das Video-Net-working-System. Dort werden die Signale demoduliert, demultiplext,dekodiert, kodiert und in ein MPEG-2-Ausganssignal umgewandelt.Anschließend wird dieses in IP-Pakete verpackt und mittels eines IP-Multicast-Datenstroms im Netz verteilt.

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152 LANline 4/2000

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land noch um einiges höherliegen dürfte, ist ein entschei-dender Vorteil bei der Ein-führung dieser Dienste.

Einer Dataquest-Untersu-chung vom Juli 1999 zufolgeübersteigt im Jahr 2001 dieAnzahl der weltweiten DSL-Anschlüsse die der Kabel-modem-Zugänge, die wegender längeren Historie bislangnoch einen Vorsprung halten.Bis zum Jahre 2003 soll esderselben Studie zufolge mit18 Millionen Anschlüssenweltweit fast doppelt so vieleDSL-Anschlüsse wie Ka-belmodem-Anschlüsse ge-ben. Zahlreiche Carrier rundum den Globus wie BritishTelecom oder Telefonica(Spanien) haben begonnen,DSL in großem Stil einzu-führen. Insgesamt gibt es lautGartner Consulting derzeit inEuropa 24 Carrier, die aufADSL setzen.

POTENZIAL ERKANNT – LÖ-SUNG IN SICHT? Grundsätz-lich besitzt jeder Telekommu-nikationsbetreiber eine Netz-architektur, um diese Palettevon Services auf Basis seinerbestehenden Netzarchitekturund Verwendung der beste-henden Kupfer-Anschluss-technik anzubieten. Aller-dings kommt dafür im Grun-de nur eine DSL-basierte Lö-sung in Betracht. Der Netz-werkspezialist NewbridgeNetworks beispielsweisebietet bereits ein solches Lö-sungspaket an. Das unterdem Namen 3dSL zusam-mengefasste Paket bestehtaus der Basis-Netzinfra-struktur, der Breitband-ADSL-Anschlusstechnik,dem Kundenterminal unddem Head-End für die Appli-kationen. Ein weiterer Be-

standteil ist eine Software,die als Benutzerschnittstellefungiert und den Betrieb desServices für den Netzbetrei-ber erlaubt. 3dSL präsentiertsich als Komplettlösung, umAnwender über ein ATM-ba-siertes Netzwerk mit skalier-baren IP-Multimedia-Servi-ces direkt zu erreichen. Einwichtiger Punkt dabei ist diedurchgängige Managebar-keit des Breitbandservices.

IP-MULTICAST ALS BASIS-TECHNOLOGIE Eine DSL-Komplettlösung besteht alsoaus mehreren Teilen, ange-fangen von der Netzinfra-

struktur inklusive DSL-An-schlusstechnik über die Ap-plikations-Server und die Set-top-Box beim Benutzer bishin zur Integration der Appli-kationen.

Viele der Breitband-Multi-media-Applikationen stellenunterschiedliche Anforde-rungen an das Netzwerk – obes nun ein Verteildienst istwie klassischerweise Fernse-hen oder Radio, oder ob essich wie bei Video-on-De-mand um eine individuelleEins-zu-eins-Kommunikati-

on handelt. Sollen diese Ap-plikationen über ein traditio-nelles IP-Unicast-Netzwerkabgebildet werden, muss fürjeden Endteilnehmer ein Ka-nal zwischen der Kopfstelleund dem Teilnehmer aufge-baut werden. Was bedeutetdies für das Netzwerk? Sollein Radioprogramm mit einerBandbreite von 14 kBit/süber das Internet an 7000 An-wender gleichzeitig übermit-telt werden, wäre eine Band-breite von 100 MBit/s erfor-derlich. Wird ein Videosig-nal mit einer Bandbreite von3 MBit/s verteilt, könnten mitderselben Bandbreite von100 MBit/s nur 33 Endkun-den versorgt werden. Diesstellt für einen Carrier keinegeeignete, skalierbare Lö-sung dar.

IP-Multicast löst diesesSkalierungsproblem, voraus-gesetzt, die Applikation, derHost und die darunterliegen-de Netzinfrastruktur unter-stützen die Erweiterungenzum IP-Netzwerk-Level-Protokoll, welches in zahlrei-chen Standards dokumentiertist. Diese Standards beschrei-ben den speziellen Adressie-rungsraum, der für IP-Multi-cast-Übertragungen spezifi-ziert ist, das Kontrollproto-koll, das von den Hosts undanderen im Übertragungs-weg befindlichen Netzwerk-komponenten benutzt wirdund die Methode, um IP-Multicast-Verkehr über Rou-ter von einem Netzwerk zumanderen zu übertragen.

Der Prozess der Bereitstel-lung von Verteildiensten be-ginnt am Head-End. DerTransport der Datenströmeerfolgt mit Hilfe der Punkt-zu-Mehrpunkt-Technologiezu einer Vielzahl von Verteil-

knoten im Netz. Als Lösungfür das Video und Broad-cast Head-End integriert dieerwähnte 3dSL-Lösung dasVDS5000-Video-Networ-king System von Pixstream,einem Tochterunternehmenvon Newbridge. Der Pix-stream nimmt komprimierteoder unkomprimierte Signalevon verschiedenen Video-quellen wie Sendestationen,Satelliten-Empfangsstellenetc. Kamerasignale entgegen,adaptiert diese nach Bedarfund sendet die MPEG-2 Vi-deosignale direkt oder in IP-Multicast-Format über dieATM-Infrastruktur zum Teil-nehmer.

VIDEO-HEAD-END Die Syn-these von Video und Kupfer-draht ermöglicht jedoch nichtnur Videoübertragung, son-dern auch interaktive digitaleVideoservices. So liefert bei-spielsweise Imagic TV, einweiteres Tochterunternehmenvon Newbridge, eine eigensentwickelte Software, den sogenannten DTV-Manager, alsweiteren Bestandteil von3dSL. Die End-to-End-Soft-ware-Lösung beinhaltet dieFunktionen, die ein Service-Provider für die Bereitstellungund das Management von in-teraktiven digitalen Video- undintegrierten Internet-Servicesbenötigt. Auch eine Benutzer-schnittstelle zum Endteilneh-mer wird bereitgestellt. MittelsFernbedienung und Menü-steuerung werden die ge-wünschten Befehle an das Netzweitergeleitet.

Als Endgerät beim Teilneh-mer dient ein Fernseher oderein PC. Beim Fernseher bildeteine Set-top-Box (STB) dieSchnittstelle zum Netz undübernimmt die Kommunika-

ADSL bietet über integrative Mul-timedia-Lösungen für Internet-,TV-, Video- und Streaming-Videovielversprechende Zukunftsper-spektiven

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tion zwischen dem Teilnehmerund der Applikation im Netz.Weiterhin hat die STB die Auf-gabe, die verschiedenen Daten-ströme, die zum Teil MPEG-kodiert sind, zu dekodieren undin Standard-TV-Signale umzu-wandeln. Laut einer Dataquest-Studie werden bis zum Jahre2003 mehr als 31 Millionensolcher STBs in Europa imEinsatz sein.

ADSL – NICHT NUR EIN IN-TERNET-ZUGANG Für inter-aktive Multimedia-Applikatio-nen (wie zum Beispiel Internetund TV) müssen mehr Infor-mationen zum Teilnehmer hinübertragen werden als in dieGegenrichtung. ADSL unter-stützt Downstream-Übertra-gungen von bis zu 8 MBit/sund Upstream bis zu 640kBit/s. ADSL erlaubt somit,aus dem einfachen MediumKupfer-Doppelader einenbreitbandigen Zugang zu ma-chen. Die DSL-Technologiehat den Vorteil, dass die beste-hende Infrastruktur ohnegroßes Zusatzinvestment wei-ter verwendet werden kann.Durch die Entbündelung desTeilnehmeranschlusses ist diesbesonders für alternative Be-treiber interessant. EinigeDSL-Angebote sind bereits aufdem Deutschen Markt verfüg-bar (siehe dazu auch LANline3/2000, Schwerpunkt Zugangs-technologien), allerdings sinddie Services bisher meist aufTelefonie und Internet-Zugangbeschränkt. Analysten wiezum Beispiel der GartnerGroup zufolge rechtfertigensolche Services allein keinenprofitablen Ausbau vonADSL. Erst durch die Erweite-rung des Service-Portfoliosund das Angebot eines Mehr-werts seien die Endkunden

bereit, einen höheren Preis zubezahlen und dadurch die In-frastrukturkosten zu finanzie-ren.

Was sind also die so genann-ten Killerapplikationen? DerSchlüssel zum Erfolg liegtnach Auffassung vieler Exper-ten in der Kombination vonverschiedenen Services undder Anpassung derselben anverschiedene Zielgruppen.Folgende Servicebausteinekönnen prinzipiell im Portfolioenthalten sein:– Integration von Internet und

TV: Richtet sich in erster Li-nie an das Kundensegmentder Verbraucher ohne PC.Internet und ein breites An-gebot an E-Commerce-Diensten werden über dasFernsehgerät zur Verfügunggestellt.

– Fernsehen und Video-on-Demand: Hier erfolgt dieSubstitution der klassischenVideothek durch den Video-Download. Für solche Servi-ces kommen Partner wieMedienunternehmen, dieFilmrechte anbieten, Han-delsunternehmen oder Wer-beagenturen in Betracht.

– Videokonferenz: Videokon-ferenz ist nicht neu, hat aberden großen Durchbruchnicht geschafft. Ein Grunddafür war sicherlich dieschmalbandige Übertra-gungsart der bisherigen Sys-teme und die dadurch be-dingten Qualitätseinbußen.ADSL könnte eine solideBasis für einen Videokonfe-renzdienst sowohl im Busi-ness- als auch im Privatum-feld bieten.

– Bildung: Applikationen wieDistant learning öffnen neueMittel und Wege im Bil-dungssektor. Neben Schulenund Universitäten sind auch

individuelle Weiterbildungs-angebote oder betrieblicheSchulungsprogramme denk-bar.

– Interaktive Spiele und Onli-ne-Shopping: Mehrere Spie-ler können unabhängig vonihrem Standort an einem On-line-Spiel teilnehmen. On-line-Shopping, Online-Ban-king und andere E-Commer-ce-Applikationen könnendurch die Verknüpfung mitdem Medium Fernseher wei-tere Benutzergruppen er-schließen. Eine Verknüp-fung von bewegten Bildernund Interaktivität – ermög-licht durch den ADSL-Zu-gang – sorgt für eine gestei-gerte Attraktivität dieser Ser-vices.All diese Services können –

zumindest technisch – schonheute bereitgestellt werden.Der Erfolg wird jedoch we-sentlich von der Bündelungund Fokussierung der ver-schiedenen Services auf dieZielgruppen abhängen.

AUSBLICK Der Wettbewerbs-druck und die neuen Ge-schäftsmöglichkeiten werdenwesentliche Treiber für die Be-reitstellung der Breitband-En-tertainment- und interaktivenDienste sein. Dabei wird si-cherlich die Geschwindigkeitder Marktpräsenz entschei-dend für den Erfolg oder Miss-erfolg der Telekommunika-tionsunternehmen sein. We-sentlich für den Erfolg einesServices scheint die Bereitstel-lung der Servicequalität für je-den der Dienste und die einfa-che Bedienbarkeit, sowohl fürden Endkunden als auch fürden Betreiber.

(Frank Zwirner, Sector Marketing Manager bei

Newbridge Networks/sm)

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DIGITAL POWERLINE (TEIL 1)

Kommunikationüber StromnetzeBesucher der CeBIT 2000 konnten sich im Powerli-

ne-Center davon überzeugen, dass die von einigen

Experten immer noch milde belächelte Datenüber-

tragung über das Stromnetz schon längst Realität

ist. Auch wenn Fragen der Regulierung und Stan-

dardisierung weiterhin offen sind, zeichnet sich be-

reits heute die baldige Markteinführung ab. LAN-

line bringt in dieser und der folgenden Ausgabe

einen Überblick über aktuelle Trends bei Powerline

Communications (PLC).

Unter der Schirmherrschaftdes Power-Line-Telecommu-nications Forums e.V.(PTF)www.ptf.de zeigten auf demGemeinschaftsstand in Halle17 die 15 Hersteller und Diens-teanbieter ihre Lösungen fürdie Kommunikation aus derSteckdose. Zu sehen warenOutdoor- und Inhouse Syste-me für Mittel- (bis 20 kV) undNiederspannungsnetze (bis400 V), welche einerseits inden bereits freigegebenenCENELEC-Bändern B und D(9 bis 148,5 kHz) sowie in ei-nem erweiterten Frequenzbe-reich bis 30 MHz arbeiten.Die PLC-Technologie nutztals Übertragungsmedium diebereits in jedes Haus führen-den Stromkabel. Die Energie-versorger in Deutschland ver-fügen somit über eine weit-verzweigte Infrastruktur, diesich zur Überbrückung derletzten Meile anbietet. Siesind damit in der Lage, dieTeilnehmeranschlussleitun-

gen der Deutschen Telekomzu umgehen. Mit Übertra-gungsraten, die ISDN bis zu20-mal übertreffen, bietet sichmit PLC eine durchaus in-teressante Variante für denTeilnehmerzugang an. Bis zur breiten Markteinführung

müssen sich Interessenten je-doch noch etwa ein Jahr ge-dulden.

STROMKABEL WERDEN ZUDATENNETZEN TreibendeKraft bei der PLC-Entwick-lung ist das PTF mit rund 60Mitgliedern. In England exis-tiert mit dem International-Po-werline-Communications-Fo-rum (IPCF) http://www.millvis.demon.co.uk/ipcf.html mitüber 75 Mitgliedern noch einweiteres weltweit aktives Gre-mium. Die Bestrebungen, PTFund IPCF zu einem globalenForum zusammenzuführen,sind weit vorangeschritten.Seit Oktober 1999 ist die Pro-jektgruppe EP PLT (ETSI Pro-ject for Powerline Telecommu-nications) http://www.etsi.org/plt/plt.htm aktiv tätig. An derNormung sind ferner DKE,RegTP, ATRT (Ausschuss fürtechnische Regulierung in derTelekommunikation), IEC, CI-SPR und CENELEC beteiligt.

Die Vision des PTF positio-niert PLC als Alternative mitzusätzlichen Alleinstellungs-

merkmalen im Local Loop.Damit sollen neben derSprachtelefonie in digitalerQualität auch noch derschnelle Internet-Zugang mitmehr als 1 MBit/s sowie intel-ligente Dienste (zum BeispielHome Automation) realisiertwerden. Seine Aufgaben siehtdas PTF in der Mitgestaltungder regulatorischen Rahmen-bedingungen und technologi-schen Entwicklung sowie derFörderung der Marktentwick-lung und Etablierung derPLC-Technologie. In den dreiArbeitsgruppen Technologie,Regulierung sowie Anwen-dung und Wirtschaftlichkeitwerden die möglichen An-wendungsbereiche für PLCdiskutiert. Zusätzliche An-wendungen könnte die Ein-führung energienaher Mehr-wertdienste auf Powerline(zum Beispiel Zählerstands-übermittlung) schaffen. Nach-dem Powerline im Gegensatzzum leitungsvermittelten Te-lefonnetz paketorientiert ar-beitet, zählt die Eigenschaft“Always On” ebenfalls zu denPluspunkten. Als bekannterNachteil gilt, dass sich mehre-re Teilnehmer die verfügbareKapazität teilen müssen.

Die relativ schlechtenÜbertragungseigenschaftender Stromleitungen für PLClassen sich heute durch lei-stungsfähige Übertragungs-verfahren ausgleichen. Diemeisten Hersteller haben des-halb das Mehrträgermodulati-onsverfahren (DMT) modifi-ziert und als Kombination vonOFDM (Orthogonal Frequen-cy Division Multiplex) undQAM (Quadrature AmplitudeModulation) implementiert.Damit wird eine sehr hoheRobustheit gegen die ver-schiedenen Arten von

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Die Stromsteckdose als universelle Kommunikationsplattform(Quelle Ascom AG)

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LANline 4/2000 155

Störungen in der Übertra-gungsfunktion erreicht. Zu-sätzliche Sicherheit bringen dieeingesetzten Maßnahmen zurFehlerkorrektur. Mit dieserTechnik werden heute Daten-raten bis 3 MBit/s realisiert.Die Übertragung erfolgt je-doch mit Frequenzen, die der-zeit noch nicht allgemein dafürfreigegeben sind. Deshalb ste-hen momentan folgende mög-liche Optionen für den Trans-port von Daten über Stromlei-tungen offen:– Datenübertragung innerhalb

der bereits existierendenCENELEC-Richtlinien

– Weiterentwicklung von PLCals Dienst mit leicht höherenGrenzwerten oder durch Zu-weisen von Frequenzberei-chen mit höheren zulässigenPegelnDie Erarbeitung der erfor-

derlichen Regulierungsricht-linien stellt somit einen kriti-schen Faktor für die erfolgrei-che weitreichende Marktein-führung von PLC dar. AusKundensicht sind die derzeitauf dem Markt angebotenenproprietären Lösungen nichtbefriedigend. Grund: Derbreite Einsatz der PLC-Tech-nologie wird heute wenigerdurch den noch frühen Ent-wicklungsstand als durch dienicht vorhandene Kompatibi-lität der Lösungen behindert.Deshalb führen seit März1999 der Schweizer Herstel-ler von Telekommunikations-ausrüstung Ascom und Sie-mens, Bereich Informationand Communication Net-works, gemeinsame Ge-spräche mit dem Ziel, markt-gerechte Produkte zu ent-wickeln und anzubieten. Bei-de Firmen arbeiten gemein-sam bei der Regulierung bei-spielsweise an der Grenzwer-

tefestlegung, die für die breiteEinführung der PLC-Technikvon großer Bedeutung ist. DieAktivitäten im ATRT und imPTF sind zwischen Siemensund Ascom abgestimmt.

PILOTPROJEKTE BRINGENSTROM ZUM SPRECHEN Alsüberraschender Paukenschlagwurde auf der CeBIT 2000 diestrategische Zusammenarbeitzwischen dem Veba-Konzern,der Online AG (www.onelineag.de) und Enikia (www.eni

kia.com) bekanntgegeben.Diese Zusammenarbeit kon-zentriert sich auf die Vermark-tung und Weiterentwicklungeiner durchgehend Powerline-basierten Lösung zur Bereit-stellung von Breitbanddienstenan jeder Steckdose im Haushaltdes Kunden. Veba hatte näm-lich bisher nicht im PTF mitge-arbeitet.

Basierend auf der Online-Box – eine Powerline-Lösung,die Veba Telecom 1998 ge-meinsam mit Partnern ent-wickelt und die Patente dafürübernommen hat – dem “HomeServer” für ein umfassendesDienstespektrum, wird demKunden eine integrierte Kom-munikations- und Service-Plattform offeriert. Die Dienstereichen von E-Commerce biszu Telefonie, Internet und

Dienstleistungen zur Gebäude-automatisierung. Darüber hi-naus bietet die Box Möglichkei-ten zur internen und externenVernetzung von Haushalten. Je-des Haus kann damit ohne Neu-verkabelung mit einem leis-tungsfähigen Inhouse-Netz-werk nachgerüstet werden.

Mit IAN (Information Ap-pliance Network) bringt Enikiaeine Powerline-Chip-Techno-logie ein. Enikias erste Genera-tion eines so genannten “Home-Networking-Chipsets” liefert

Übertragungsraten bis zu 10MBit/s. Als Kernprodukt fürden Einbau in OEM-Produktenwurde zunächst ein Chip fürden Bau von Ethernet-zu-Po-werline-Brücken entwickelt.“Mit der Powerline-Technikerhalten unsere Kunden eineneinfachen und kostengünstigenAlternativzugang zu bestehen-den Telekommunikationsnet-zen.” Mit diesen Wortenschätzte Hans-Dieter Harig,Vorstandsvorsitzender derPreussenElektra AG, die wirt-schaftliche Tragweite eines er-folgreich abgeschlossenenFeldversuchs ein. Seit mehr alseinem Jahr wurde die Übertra-gung von Sprache und Datenüber das Stromnetz getestet.Die Online AG will mit Hilfenationaler Partner wie bei-spielsweise der Preussen Elek-

tra und dem regionalen Ener-gieversorger Avacon kurzfri-stig den Markt erschließen. Mitder neuen Technik sollen künf-tig der Internet-Zugang undOrtsnetzgespräche zu einemmonatlichen Pauschalpreis(flat rate) angeboten werden,der unter den marktüblichenPreisen liegt. Spätestens biszum Jahresende sollen etwa400 Haushalte in Sachsen-An-halt und Niedersachsen überden Stromversorger Avaconmit der Online-Box, dem Herz-stück der neuen Technologie,ausgerüstet werden.

Auf dem Messestand vonPhonex Broadband www.phonex.com wurde Phonextendergezeigt, mit dem sich inner-halb des Hauses Sprache undDaten über das Stromnetzübertragen lassen. Das inGroßbritannien bereits zuge-lassene Produkt ist ein drahtlo-ser Adapter, der jede Steckdo-se in einen Telefonanschlussverwandelt. Der Anwenderkann den Phonextender in al-len großen Kaufhäusern fürweniger als 100 Pfund kaufenund angeblich innerhalb vonzwei Minuten selbst installie-ren. Die Reichweite im Gebäu-de beträgt etwa 30 Meter. Diederzeit erzielbare Datenratevon 10 MBit/s soll künftignoch erhöht werden. Zusätz-lich werden die Modemstan-dards V.34 und V.90 unter-stützt, sodass die Steckdoseauch als Internet-Zugang be-nutzt werden kann.

Über weitere Powerline-Lö-sungen (darunter von Siemensund Alcatel) und -Aktivitätenberichten wir in der nächstenAusgabe der LANline.

(Gerhard Kafka, freierJournalist und Berater für Te-

lekommunikation in Eglingbei München/sm)

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Technische Daten der Online-Box

genutztes Frequenzband: 1,5 bis 30 MHzModulationsverfahren: modifiziertes OFDMModulationseffizienz: bis zu 5 Bit/Hz

Übertragungsbandbreite auf dem MediumStromleitung: 8 MBit/sSkalierbarkeit des Kunden-Interfaces: n x 64 kBit/sSendeleistung: dynamisch, geregeltSchnittstellen: RS232, Ethernet,

USB, a/b, S0, E1

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Weltweit erster ADSL/ISDN PCI-Controller

AVM zeigte auf der CeBITeinen High-Performance-Controller, der sowohl ISDNals auch ADSL auf einerPlattform vereint. Bei derWeltneuheit handelt es sichum einen internen PC-Adap-ter für das 32-Bit-Bus-SystemPCI, der mit einem neu entwickelten VLIW-(VeryLarge lnstruction Word) Pro-zessor ausgerüstet ist. DerController sei in der Lage,sich auf Full Rate ADSL (bis8 MBit/s) in Kombination mitISDN sowie auf Reduced Full Rate (1,5 MBit/s / 768kBit/s) per Software einzu-stellen. Durch die im PC be-ziehungsweise Server einge-bauten Schnittstellen PPPOEsowie auch ATM (AAL5) isteine universelle Nutzung amEinzelplatz und im lokalenNetzwerk (LAN) möglich.Die simultan vorhandeneISDN-StandardschnittstelleCAPI 2.0 erlaubt den fle-xiblen Einsatz von allen Tele-kommunikationsdienstenüber ISDN sowie vonBackup-Lösungen. Seinevolle Stärke entfaltet derADSL/ ISDN-Cont ro l l e rdurch die nahtlose Integrationin das Host-Betriebssystemder Workstation oder des Ser-vers sowie der im Lieferum-fang enthaltenen Services fürInternet, ADSL und ISDN.Diese beinhalten etwa einenProxy-Server für Internet-Dienste wie HTTP, FTP oderNews, einen Dial-Server, alleModule für die Nutzung vonShort Hold Mode sowie eineRemote CAPI. (sm)

Info:AVM Computersysteme

Tel. 030/39976-0Web: www.avm.de

WLL-SystemBreezeaccess 3.5

Breezecom stellte auf derCeBIT seine neue ProduktlinieBreezeaccess 3.5 vor. DasWLL-System wurde speziellfür das lizenzierte europäische3,5-GHz-Frequenzband ent-wickelt und ist Nachfolger derProduktreihe Breezeaccess2.4, die auf dem lizenzfreien2,4 GHz-Band eingesetzt wird.Das Zugangssystem erlaubtCarriern, Application-Service-Providern (ASPs) und Internet-Service-Providern (ISPs),ihren Kunden einen Hochge-schwindigkeits-Datenzuganginklusive Sprachübertragungzur Verfügung zu stellen. Fürden Sprachbereich nutzt Breeze-access Voice over IP-Trans-mission auf Basis der H.323-Protokolle. Die paketorientier-te Vermittlung erlaubt im Ge-gensatz zur konventionellenleitungsvermittelten TechnikAnwender mit einer ständigenVerbindung zum Netzwerk zuversorgen. Die Datenge-schwindigkeiten betragen da-bei maximal 3 MBit/s. DieSystem-Ressourcen werdennur dann in Anspruch genom-

men, wenn tatsächlich Infor-mationen zu übertragen sind.Das Breezeaccess-System bie-tet CIR/MIR (Committed In-formation Rate/Maximum In-formation Rate)-Einstellun-gen, um in Stufen von 1 kBit/salle Geschwindigkeiten für je-de Teilnehmereinheit zu er-möglichen. (sm)

Info:Breezecom

Tel.: 00972-3/1645-6262 (Israel)Web: www.breezecom.com

Sprache und Daten über Funk

Das neue digitale Funksy-stem Fibeair 1500 von Giganetkombiniert Fast-Ethernet- undE3-Schnittstellen mit Unter-stützung für Tele- und Daten-kommunikationsanwendun-gen. Das Ganze läuft über eineinziges SDH-Funksystem,das mit einer Geschwindigkeitvon 155 MBit/s arbeitet. Dasneue System ist Mitglied derProduktfamilie Fibeair von Gi-ganet, die SDH-, ATM- undIP-Nutzlasten im Wellenlän-genbereich zwischen 18 und 38GHz überträgt. Fibeair stellt ei-

ne One-Box-Lösung dar, diesowohl Funkübertragung alsauch Zugangs-Multiplexing inein und demselben System ver-eint. (sm)

Info:Giganet

Tel.: 00972-3/6455733 (Israel)Web: www.giganet.com

Multimedia-WLL-System

Marconi präsentierte wäh-rend der CeBIT erstmals seinmutimediafähiges WirelessLocal Loop-System (WLL)auf IP-Basis, genannt Wipll.Wipll wurde für Betreiber vonTK-Netzen und ISPs ent-wickelt, die den Kommunikati-onsbedarf von Städten, Vor-städten und ländlichen Regio-nen in Industriestaaten oderEntwicklungsländern auf effi-ziente und kostengünstigeWeise befriedigen wollen. DasSystem unterstützt Sprach-,Hochgeschwindigkeits-Daten-und Videodienste für Haushal-te, den SOHO-Bereich und Te-learbeiter sowie für kleine undmittlere Unternehmen. Die Wi-pll-Basisstation fasst mehrereBase Station Radio Units(BSR), das heißt funkbasierteÜbertragungseinheiten, zu-sammen. Jede von ihnen unter-stützt eine effektive Bandbreitevon 3,2 MBit/s. Wie vieleBSRs maximal in der Basissta-tion installiert werden können,hängt von den verfügbarenSendefrequenzen ab. DieReichweite des Wipll-Systemsbeträgt bis zu 20 Kilometer - istaber von den regulatorischenund den Sendebedingungenabhängig. (sm)

Info:Marconi Communications

Tel.: 07191/13-0Web: www.marconi.com.

fokusTELEKOMMUNIKATION

www.lanline.de

Das Fibeair 1500 von Giganet kombiniert in einem SDH-Funk-SystemFast-Ethernet- mit E3-Schnittstellen

Page 117: IP-Telefonie im LAN und WAN Multimediaschnittstelle TAPI …gwise.itwelzel.biz/CDROMs/AWI/LL/LL04.pdf · nierten Setup kann der Administrator be- ... Wintel-Mainframe Unisys ES7000:

Der Web-Kennzifferndienst LANline Infomacht die gezielte Suche im WWW so kom-fortabel und schnell wie nie zuvor. Dieses Toolfunktioniert im Prinzip wie das Leser-Info-Fax,das den LANline-Lesern ja seit Jahren vertrautist, allerdings mit erheblich erweiterten Mög-lichkeiten und allen Vorteilen des World Wide

Web: Sie suchen in unserer Online-Datenbankdie für Sie interessanten Produkte. Dann ent-scheiden Sie, in welcher Form Sie kontaktiertwerden möchten. Wir leiten Ihre Anfrage anden Ansprechpartner weiter, der Sie dann aufdem von Ihnen gewünschten Weg kontaktiert.Und so funktioniert LANline Info: Unter

http://www.lanline.de/info

wählen Sie zunächst aus, in welcher Ausgabeder LANline Sie recherchieren möchten. Dannwählen Sie eine oder mehrere Produktkatego-rien aus. Alternativ können sie, falls Sie schongenau wissen, wofür Sie sich interessieren, direkt den Namen des Anbieters eingeben. Zusätzlich steht Ihnen noch die Option “AlleAnzeigen und redaktionellen Beiträge” zurVerfügung. Drücken Sie die Schaltfläche“Weiter”, um Ihre Abfrage zu starten.

Das System stellt nun eine Liste aller Inse-renten und redaktionellen Beiträge zusammen,die Ihren Suchkriterien entsprechen. Wenn dieFirma eine eigene Website besitzt, dann ist derFirmenname in der linken Spalte mit einemHyperlink unterlegt. Damit kommen Sie direktauf die Web-Seiten des Anbieters. Wichtig fürIhre Info-Anforderung sind die letzten vier

Spalten. Hier können Sie bei jeder Firma an-kreuzen, ob Sie weitere Informationen per E-Mail, Post, Fax oder Telefon erhalten möchten.Selbstverständlich können Sie hier mehr als ei-ne Firma ankreuzen. Auf diese Weise könnenSie ohne zusätzlichen Aufwand gleich mehrereAnfragen generieren.

Bei der erstmaligen Benutzung von LANlineInfo drücken Sie jetzt einfach den “Weiter”-Button und gelangen damit zur Eingabemaskefür Ihre Kontaktinformationen. Noch schnellergeht es, wenn Sie das System schon einmal be-nutzt haben. Dann reicht die Eingabe Ihrer E-Mail-Adresse aus, und ihre Daten werden auto-matisch ergänzt.

Wenn Sie jetzt “Weiter” drücken, gelangenSie auf eine Bestätigungsseite, und das Systemgeneriert für jeden der von Ihnen angekreuztenAnbieter eine Anfrage, die per E-Mail an denzuständigen Ansprechpartner verschickt wird.Dieser setzt sich mit Ihnen auf dem von Ihnengewünschten Weg in Verbindung. Auf der Be-stätigungsseite finden Sie außerdem eine kleineOnline-Umfrage, deren Ergebnisse uns dabeihelfen, die LANline auch weiterhin mit denrichtigen und wichtigen Informationen für Siezu füllen.

(Frank-Martin Binder/rhh)

Eicon Technology Diehl 99 052F5 Networks 57 034Foundry Networks 67 039Fujitsu 37 021GEVA 73 042Hewlett Packard 75 043Huber + Suhner 169IBM 11 008I-Bus 119 065ID-Pro 135 071Infratec plus 53 032Innovaphone 109 059Ipswitch 17 011KaMell 107 057Kaplan Professional 162 082Klein + Stekl 47 026KPMG Consulting 163 083LAN-Technik 95 050LANworks 169LMC LAN Management 102 054Masterguard 89 047Matrix 52 031maxinternet communications 55 033MegaByte/Procom 131 068Megasoft 23 014Microsoft 39 022Mioco 101 053Nesis 153 078NK Networks 79 044NPI 43 024Overland Data 21 013Pan Dacom 2 001PASS IT-CONSULTING 164 084Pixelpark 165 085QS Communications 97 051

Informationen schnell per

ADN 170Adtranz Daimler Chrysler Rail Systems 158 079APC 179 002Artem 105 056Articon 170AVM 15 010Axis 31 018BinTec 59 035Brocade 33 019büro + system Junge 49 029CAE 121 049CAREER T.I.M.E 159 080Cisco 180 003Com2 146 075ComMunic 115 062Compu-Shack 65 038Computer Competence 169ComputerLinks 169CompuTrain 170Connect 5 005Consaltix 51 030Continental 160/161 081CSG 170Dafür 49 028Dakota 7 006Danes 149 076dc Europe 133 069Deutsche Telekom 27 016Deutsche Telekom 28/29 017D-Link 9 007DV-Job.de 69 040DV-Markt 118 064edcom 170EHS 113 061

Inserent Seite Kennz. Inserent Seite Kennz.

RAD Data 35 020RADWARE 87 046RAPP Bürosysteme 91 048Raritan 45 025Reichle & De-Massari 13 009S & N 169Seicom 3 004Senetco 137 072Siemens 166/167 086Sikom 107 058SoftService 48 027surfControl 141 074sydios it-solutions 168 087SyncSort 41 023Tele Atlas Data 168 088Telesnap 125 066The Bristol Group 170TIM 85 045TIM 71 041TLK 63 037transtec 139 073Trefz & Partner 135 070Trefz & Partner 170Trend Communications 117 063UUNET 19 012Wavetek Wandel Goltermann 103 055Xnet 61 036ZyXel 25 015

Seicom

Inserent Seite Kennz.

Beilagen und Beihefter

Recherche im WEB

Inserenten

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Ich möchte Informationsmaterial zu Anzeigen mit folgendenKennziffern (siehe nebenstehende Übersicht):

1. 2. 3.

4. 5. 6.

7. 8. 9.

10. 11. 12.

Ich interessiere mich für folgende Computer- und Kommunikationssysteme:

Betriebssysteme: Hardware: Kommunikationssysteme/-lösungen:

❑ MS-DOS ❑ IBM ❑ DECnet❑ VMS/OpenVMS ❑ DEC ❑ Novell-NetWare❑ Windows ❑ HP ❑ Banyan Vines❑ OS/2 ❑ Sun ❑ LAN Manager/LAN Server❑ Windows NT ❑ Siemens ❑ PC-Host-Verbindung❑ Ultrix ❑ Apple ❑ Pathworks❑ UNIX ❑ RISC-Systeme ❑ ISDN/WANs❑ OSF/1 ❑ andere: ❑ Windows NT❑ System 7 Advanced Server❑ Windows 95 ❑ andere:

Meine Funktion: (bitte ankreuzen) ❑ Spezialist ❑ Gruppen-/Abteilungsleiter ❑ Einkauf ❑ Unternehmensleitung ❑

Meine Anschrift lautet:

Firma

Abteilung

Vorname/Name

Straße/Nummer

PLZ/Ort

Telefon

Fax

Info-Fax oder Internet

Damit Hersteller und Anbieter von Produkten, für die ich mich interessiere, meine Kennziffernanfragen so gezielt wie möglich beantworten können, bin ich damit einverstanden, daßdiese Daten elektronisch gespeichert und weitergegeben werden.

Ort, Datum Unterschrift

Mein Unternehmen gehört zu folgenderBranche:

❑ Elektroindustrie❑ Maschinenbau❑ Fahrzeughersteller und -zulieferer❑ Chemisch pharmazeutische Industrie❑ Transport- und Logistikbranche❑ Geldinstitute/Bausparkassen

❑ Versicherungswesen❑ Reise- und Touristikbranche❑ Handel und Dienstleistungen❑ Öffentliche Verwaltung❑ Hochschulen und Forschungsinstitute❑ Nahrungs- und Genußmittel

An AWi-Verlag LANline-LeserserviceEdith WinklmaierHerzog-Otto-Str. 4283308 Trostberg

Mein Unternehmen beschäftigt:❑ 1 bis 19 Mitarbeiter ❑ 20 bis 49 Mitarbeiter ❑ 50 bis 99 Mitarbeiter❑ 100 bis 249 Mitarbeiter ❑ 250 bis 499 Mitarbeiter ❑ 500 bis 999 Mitarbeiter❑ über 1000 Mitarbeiter

LANline

4/2000

Der moderne Weg zu detaillierten Informationsmaterial zu der in dieser Ausgabe veröffentlichten Anzeigen.

Tragen Sie die entsprechende Kennziffer unter www.lanline.de/info an der vorgesehenen Stelle ein und Sie gelangen direkt und ohne Umwege zu Ihren gewünschten Zusatzinformationen.

Selbstverständlich haben Sie nach wie vor die Möglichkeit, weitere Anzeigen-Produkt-Infos mit dem unten-stehenden Faxformular abzurufen. Einfach ausfüllen und an die Fax-Nummer 08621/97 99 60 faxen. Zum schnellen Überblick haben wiralle inserierenden Firmen auf der gegenüberliegenden Seite aufgelistet.

●●Info-Fax # 023 www.lanline.de/info▲

●●Info-Fax # 023 www.lanline.de/info▲

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178 LANline 4/2000

VORSCHAU

www.lanline.de

ist ab dem 28.04.2000 für Abonnenten

und ab dem 08. Mai am Kiosk erhältlich

5/2000

VORSCHAU auf kommende LANline-Schwerpunkte

Aus- Erscheint Schwerpunktthemen Redaktions-gabe am schluß

Sonder- 10.05. LANline Spezial: 22.03.heft 2000 Sicherheit 2000

06/2000 19.05. Server-basierende 04.04.2000 Messaging-Lösungen, 2000

Host, Web und LAN

07/2000 30.06. Backup-Lösungen, 12.05.2000 Remote Access 2000

Wenn Sie zu einem oder mehreren dieser Themen einen Beitragschreiben möchten, rufen Sie uns einfach an: 089/456 16-101

IMPRESSUMHERAUSGEBER: Eduard Heilmayr (he)REDAKTION: Rainer Huttenloher (Chefredakteur, (rhh), Stefan Mutschler(Chefredakteur, (sm), Marco Wagner (stv. Chefredakteur,mw), Doris Behrendt (db), Dr. Götz Güttich (gg), Georg vonder Howen (gh), Kurt Pfeiler (pf)AUTOREN DIESER AUSGABE:Iris Bunkenburg, Werner Degenhardt, Andreas Eiselin, Gerd P. Elzenheimer, Dirk Föste, Peter Gessner, StefanHoesch, Alexandra Hussong, Gerhard Kafka, Ulrich Knoll,Martin Kuppinger, Clemens Marschner, Carsten Queißer,Jörg Rensmann, Andreas Roeschies, Wolfgang Schaller,Andreas Schellewald, Hans-Jörg Schilder, Markus Specht,Stefanie Svoboda, Frank ZwirnerREDAKTIONSASSISTENZ: Edith Klaas, Tel.: 089/45616-101REDAKTIONSANSCHRIFT: Bretonischer Ring 13, 85630 Grasbrunn,Fax: 089/45616-200, http://www.lanline.deLAYOUT, GRAFIK UND PRODUKTION: Carmen Voss, Tel.: 089/45616-212, Edmund Krause (Leitung)ANZEIGENDISPOSITION: Carmen Voss, Tel.: 089/45616-212 Sandra Pablitschko, Tel.: 089/45616-108TITELBILD: Wolfgang TraubANZEIGENVERKAUF: Christine Endres (Leitung), Tel.: 0 89/45616-106E-Mail: [email protected] Kathrin Latsch, Tel.: 089/45616-102E-Mail: [email protected] Ratte, Tel.: 089/45616-104E-Mail: [email protected] AWICornelia Jacobi, Tel.: 089/71940003E-Mail: [email protected]: Es gilt die Preisliste Nr. 12 vom 1.1.2000ANZEIGENASSISTENZ: Davorka Esegovic, Tel.: 089/45616-156ANZEIGENVERWALTUNG: Gabriele Fischböck, Tel.: 089/45616-262, Fax: 089/45616-100ERSCHEINUNGSWEISE:monatlich, 12 Ausgaben/Jahr zuzüglich 4 ThemenhefteABONNEMENT-BESTELL-SERVICE: Vertriebs-Service LANline, Edith Winklmaier, Herzog-Otto-Str. 42, 83308 Trostberg,Tel.: 08621/645841, Fax 08621/62786 Zahlungsmöglichkeit für Abonnenten: Bayerische Vereinsbank MünchenBLZ 700 202 70, Konto-Nr. 32 248 594Postgiro MünchenBLZ 700 100 80, Konto-Nr. 537 040-801VERTRIEB EINZELHANDEL: MZV, Moderner Zeitschriften Vertrieb,Breslauer Str. 5, 85386 EchingBEZUGSPREISE: Jahresabonnement Inland: 148,– DMAusland: 174,– DM (Luftpost auf Anfrage)Vorzugspreise DM 110,- (Inland), DM 121,80 (Ausland) fürStudenten, Schüler, Auszubildende und Wehrpflichtige – nurgegen Vorlage eines Nachweises. Sollte die Zeitschrift aus Gründen, die nicht vom Herausgeberzu vertreten sind, nicht geliefert werden können, besteht keinAnspruch auf Nachlieferung oder Erstattung vorausbezahlterBezugsgelder.SONDERDRUCKDIENST: Alle in dieser Ausgabe erschienenen Beiträge sind in Form vonSonderdrucken erhältlich. Kontakt: Edmund Krause, Tel.: 089/45616-240, Alfred Neudert, Tel. 089/45616-146,Fax: 089/45616-250DRUCK: Hudack Druck GmbH, Dieselstr. 22, 85748 Garching-HochbrückURHEBERRECHT: Alle in der LANline erscheinenden Beiträge sind urheberrecht-lich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen, vorbehalten.Reproduktionen, gleich welcher Art, nur mit schriftlicher Geneh-migung des Herausgebers.Aus der Veröffentlichung kann nicht geschlossen werden, dassdie beschriebenen Lösungen oder verwendeten Bezeichnungenfrei von gewerblichem Schutzrecht sind.© 2000 AWi LANline Verlagsgesellschaft mbHMANUSKRIPTEINSENDUNGEN:Manuskripte werden gerne von der Redaktion angenommen.Mit der Einsendung von Manuskripten gibt der Verfasser dieZustimmung zum Abdruck. Kürzungen der Artikel bleibenvorbehalten. Für unverlangt eingesandte Manuskripte kannkeine Haftung übernommen werden.VERLAG: AWi LANline Verlagsgesellschaft mbHEin Unternehmen der AWi Aktuelles Wissen Verlagsgesell-schaft mbH, Bretonischer Ring 13, 85630 GrasbrunnWeb: http://www.awi.deGeschäftsführer: Eduard Heilmayr, Cornelia JacobiISSN 0942-4172

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Mitglied der Leseranalyse Computerpresse 1999

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Nr. 5, Mai 2000

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