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modern ballet musical lifestyle contemporary ballroom Sommernachtsträume Sommernachtsträume IOAN HOLENDER zieht Ballett-Resümee HEINZ SPOERLI Der Tanzmacher wird 70 culture & lifestyle magazine P.b.b. Verlagspostamt 1014 Wien HEFT 3/10 - SOMMER 2010 5,00 (A) / 7,00 (D) / CHF 11,00 (CH) dancer s

Issue 3/10

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dancer's magazine 3/10

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’modern’ballet ’musical ’lifestyle’contemporary ’ballroom

SommernachtsträumeSommernachtsträume

IOAN HOLENDERzieht Ballett-Resümee

HEINZ SPOERLIDer Tanzmacher wird 70

cul ture & l i festy le magazineP.b.b. Verlagspostamt 1014 Wien

HEFT 3/10 - SOMMER 2010€ 5,00 (A) / € 7,00 (D) / CHF 11,00 (CH)

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Page 2: Issue 3/10

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Page 3: Issue 3/10

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Sommernachtsträume

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MAGAZIN DANCER’S - INGEBORG TICHY-LUGER

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SOMMER 2010 03

Freuen Sie sich auf die kommende Zeit: Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern einen

schönen und erholsamen Sommer mit - hoffentlich - vielen Sonnentagen, mediterranen

Nächten und zauberhaften Sommernachtsträumen! Tanzen Sie in den Sommer! Denn mit

dem Sommer kommen auch rauschende Ballfeste im Freien, Tanzfestivals, Workshops und

jede Menge an Möglichkeiten, den Tanz sowohl aktiv als auch passiv zu geniessen.

Lassen Sie sich von den zahlreichen Angeboten in dieser Ausgabe inspirieren und

motivieren.

Put on your dancing shoes!

Herzlichst

Ihre

Ingeborg Tichy -Luger

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contentsSOMMER 2010

’modern’ballet ’musical ’lifestyle’contemporary ’ballroom

SommernachtsträumeSommernachtsträume

IOAN HOLENDERzieht Ballett-Resümee

HEINZ SPOERLIDer Tanzmacher wird 70

cul ture & l i festy le magazineP.b.b. Verlagspostamt 1014 Wien

HEFT 3/10 - SOMMER 2010€ 5,00 (A) / € 7,00 (D) / CHF 11,00 (CH)

dancer’s

impressumVerleger und Herausgeber: dancer’s - culture & lifestyle magazine /

Ingeborg Tichy-Luger; Sitz: 1010 Wien, Herrengasse 6-8/1/72;

Chefredaktion: Ingeborg Tichy-Luger; Redaktion: Iris Frey; Graf isches

Konzept: Ingeborg Tichy-Luger; Druck: Agensketterl, Mauerbach.

COVER EIN SOMMERNACHTSTRAUM

DAS BALLETT DER WIENER STATSOPER

UND VOLKSOPER

FOTOS MAX MOSER

COLLAGE INGEBORG TICHY-LUGER

musical & show

education

28 Rückblick - Aufforderung zum Tanz29 Ballett St. Pölten aktiv30 Dance Mackh Studios ausgezeichnet

preview & review

31 Oper Graz - Tanzstück „Sketches“ 32 Internat. Dance Workshop in St.Pölten32 Bilanz - Tanzfestival Bregenzer Frühling33 Theater an der Wien - „Die Fledermaus“33 Zanellas „Underskin“ beim SFB34 Tanztage Bad Ischl34 „Die Fledermaus“ in Hombrechtikon34 Musicalsommer in Klagenfurt34 Madias „Cinderella“ in Krakau

lifestyle

35 Gourmethotels - Ein Sommer voller Genuss

dancer’s business circle

40 Event - Review41 Ein Fest für Christian Ludwig Attersee

und Nina Poláková

ballettclub

42 Im Gespräch mit Michael Kropf -Sag zum Abschied leise Servus

43 Ballettclub Editorial44 Schlussapplaus46 Tanz alpin - von Nizza bis Wien48 Oliver Peter Graber -

Marius le Grand49 Ballettschule - Boys for the Ballet50 Ballettclub Events - Preview

Ballettclub - AnmeldeformularBallett-Bonus

04 SOMMER 2010

03 Editorial04 Contents / Impressum

ballet

06 Ioan Holender zieht Ballett-Resümee09 Abschied von Gyula Harangozó10 Rückblick - „Ein Sommernachtstraum“12 Manuel Legris präsentiert

seine erste Wiener Saison14 Der Tanzmacher Heinz Spoerli wird 7016 Ein Brief von Peter Breuer

modern & contemporary

19 ImPulsTanz Highlights20 Dance

Lucinda Childs am Tanzquartier Wien21 Der steirische herbst 2010 präsentiert

Meister, Trickster, Bricoleure23 Martha Graham Dance Company

Gastspiel in Wien

show

22 Die Rückkehr als Lord of the Dance -Michael Flatley

music & dance

24 Im Gespräch mit Clemens Unterreiner -Ballett für den Bariton

ballroom

27 Die Spanische Hofreitschule tanzt36 Andy & Kelly Kainz -

Gemeinsam statt einsam38 Tanzsport - aktuelle Highlights

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In Wien sind Kunst und Kultur leicht zugänglich: Der Eintritt in die Museen derStadt Wien ist für alle unter 19 Jahre seit Jahresbeginn kostenlos. Denn Kultursoll in Wien kein Luxus sein. Kultur ist die Voraussetzung für hohe Lebensqualität:Gerade für junge Menschen ist die Auseinandersetzung mit ihrer kulturellenIdentität und der Geschichte wichtig. Die Stadt Wien bietet in ihren Museen nichtnur eine immense Vielfalt, sie ermöglicht es auch allen Jugendlichen, sie zunutzen – unabhängig von ihrer finanziellen Situation. Das ist sicher.

WIEN KULTUR:www.wien.at/kultur

Kunst und Kultur leicht zugäng

Meine Stadt. Unser Wien.

Page 6: Issue 3/10

06 SOMMER 2010

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Ioan Holenderzieht Ballett-Resümee

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SOMMER 2010 07

M it dem Ende der Spielzeit 2009/2010 verabschiedetsich Direktor Ioan Holender von seinem Publikum.Viele Medien haben bereits eine Bilanz über seine

erfolgreiche Führung des Hauses am Ring und einen Rückblickauf zahlreiche Opernproduktionen seiner Ära - mit 19 Jahren dielängste in der Geschichte der Wiener Staatsoper - veröffentlicht.Anlass, ein Gespräch mit Ioan Holender über ein Thema zuführen, zu dem er selten interviewt wurde - zum Ballett!

Zu seinen künstlerischen Vorlieben befragt , meint der Staats-

operndirektor: „Erstens einmal bevorzuge nicht ich die Oper oder

das Ballett , sondern das Wiener Publikum bevorzugt die Oper und

nicht das Ballett - leider in einer Art und Weise, die nicht dem ent-

spricht , wie es in anderen großen Opernhäusern der Fall ist. In

München, in London, von Paris ganz zu schweigen, ist natürlich

das Ballett eine viel größere Attraktion für das Publikum als in

Wien. Als ich versucht habe etwas einzuführen, dass man

Opernfreunde nicht zwingt zu Ballettvorstellungen zu gehen und

umgekehrt Ballettliebhaber zu Opernvorstellungen, und das

Abonnement teilen wollte, was ja logisch wäre, da hat man gesagt ,

dann sei das Ballett tot. Wenn das Ballett sich nicht anhängen

kann an das Opernabonnement, dann hat das Ballett zirka

20 Vorstellungen weniger pro Saison. Zur Unzufriedenheit der

Opernabonnenten müssen sie auch ein Ballett kaufen. Das ist not-

wendig, um den Bestand des Balletts weiter zu sichern.“

Ergänzend stellt Ioan Holender jedoch fest: „Sie sehen aber,

dass die Ballettvorstellungen jetzt exzellent verkauft sind, so gut

wie noch nie in den 19 Jahren, seitdem ich da bin. Zum Beispiel

das Ballett ,Ein Sommernachtstraum’ ist - trotz schlechter Kritiken -

verkauft , wie ich es jeder Ballettdirektion nur wünschen kann,

dass ein Ballett verkauft wird.“

Bleibende Ballett-Erinnerungen. Befragt , an welches Ballett er sich

mit Freude erinnere, erzählt Ioan Holender: „Wenn ich mich an

eine Ballettvorstellung erinnere, die mich in meinem Leben sehr

beeindruckt hat , dann ist das die ,Josephslegende’ mit Judith

Jamison vor vielen Jahren (1977 von John Neumeier für die Wiener

Staatsoper neu inszeniert. Anm.d.Red.). Während meiner 19 Jahre

kann ich nicht die eine oder andere Ballettproduktion hervorhe-

ben“, und führt weiter aus: „Ich kann mich aber noch mit großer

Begeisterung an Frau Dia Luca in der Volksoper erinnern, das geht

jedoch weit zurück. Die war für mich jemand. Und hier in der

Staatsoper erinnere ich mich an Wazlaw Orlikowsky, zu dem ich

dann auch noch nach Graz Kontakt hatte.“

Zu den Ballettchefs seiner Ära: „Tschernischova, Woolliams, Zanella

und Harangozó - das waren meine Ballettdirektoren. Und Susanne

Kirnbauer in der Volksoper, die habe ich aber nicht ernannt, son-

dern von Eberhard Waechter übernommen.“

Zu Eberhard Waechters Einfluss auf die Bestellung von Ballett-

direktoren erzählt der scheidende Staatsopernchef: „Wir haben hier

in der Staatsoper viel mit Waechter versucht. Ich kann mich erin-

nern an die Verhandlungen in Wien mit Natalia Makarova, die

dann schlussendlich doch nicht kommen wollte“, und führt weiter

aus: „Gekommen wäre Mats Ek, und da hätten wir sicherlich hier

in Wien ein Ballett von internationaler Wichtigkeit gehabt - das

haben jedoch die Gewerkschaften und die Betriebsräte verhindert.

Mats Ek wäre gekommen, hätte die Ballettcompagnie reduziert

und etwas Besonderes gemacht, was die anderen nicht haben.

Ek wollte eine kleine Compagnie von 46 Tänzern - und keine fast

doppelt so große. Ich glaube, es war eine vergebene Chance und

sehr schade, dass der Vertrag mit Mats Ek damals nicht zustande

gekommen ist, den Eberhard Waechter gewollt hat. Ich kannte mich

da nicht so aus wie er, aber Waechter war sehr interessiert und hat

sich darum gekümmert. Schlussendlich wurde damals dann

Tschernischova bestellt , die viele gute Tänzer gebracht hat.

Ich habe dann Anne Woolliams engagiert auf Empfehlung von

Walter Sorell. Auch um eine Beruhigung der Wirren der Ära

Tschernischova zu bringen, habe ich Anne Wolliams gerufen, die

auch sehr gut war.

Und durch Woolliams kam dann Renato Zanella. Er war wäh-

rend ihrer Direktionszeit hier als Gastchoreograph tätig, und es war

auch in ihrem Sinne, Zanella mit der Ballettdirektion zu betrauen.

Zanella war Ballettdirektor und Chefchoreograph in Personalunion.

Ich halte mittlerweile jedoch die Lösung mit einem künstlerischen

Ballettdirektor, wie jetzt mit Gyula Harangozó, dessen Arbeit ich sehr

schätze, für die bessere, weil sie die Möglichkeit bietet, mit mehreren

Choreographen hier zu arbeiten. Sonst macht ja der Ballettdirektor

und Chefchoreograph fast nahezu alles, was interessant ist.“

Ioan Holender zur Ära Harangozó. „Ich halte die fünf Jahre

Harangozó für sehr gute Jahre. Nicht nur, dass der ,Sommernachts-

traum’ gut verkauft ist , auch über ,Die Fledermaus’ habe ich nur

Gutes gehört. Ein Mann wie Roland Petit (der Choreograph des

Balletts ,Die Fledermaus’, Anm.d.Red.), also wirklich einer der Aller-

größten, kommt her, arbeitet hier, schätzt die Compagnie. Und

medial hat man fast nichts davon gehört. Man hätte nicht nur in

der Wiener Staatsoper wissen müssen, dass dieser große Mann hier

ist , sondern in der ganzen Stadt. “

Wiener Staatsoper als Sprungbrett für Tänzer-Weltkarriere. „Wenn

man in Wien von den zwei bedeutendsten Tänzern der Nachkriegs-

’Wenn man in Wien von den

zwei bedeutendsten Tänzern der

Nachkriegszeit spricht , dann sind

das Nurejew und Malakhov.’

Ingeborg Tichy-Luger im Gespräch mit Ioan Holender zum Thema Ballett

anlässlich seines Abschieds von der Wiener Staatsoper

Page 8: Issue 3/10

08 SOMMER 2010

zweite Bild betraut . Die Balletteinlage im vierten Akt ist

verschwunden.

Aber auch die großen Ballette, wie zum Beispiel in ,Aida’, sind

in Neuinszenierungen meistens nicht mehr da. Und als ich den

Wunsch hatte, in ,Macbeth’ die Ballettmusik, die bis jetzt in Wien

immer gestrichen wurde, wieder einzuführen, weil ich finde, dass

es eine wichtige Musik ist , haben auch die Regisseure gesagt: ,Ja

gerne, aber nicht mit Tänzern. Das machen wir mit dem Chor oder

mit Darstellern.’ Also die Balletteinlagen in Opern sind nicht mehr

zeitgemäß, wie man so sagt. Die Regisseure wünschen das nicht.“

Und Ioan Holender stellt weiter fest: „Die Verpflichtung für

Komponisten in der Pariser Zeit Ballette zu schreiben war ja auch

eine aus unkünstlerischen Gründen geborene Gewohnheit. Das

Ballett erzählt seine eigenen Geschichten, und die Oper erzählt

ihre eigenen Geschichten.“

Befragt nach seiner letzten Staatsopern-Premiere „Tannhäuser“,

die in der Dresdner Fassung - also ohne Ballett - aufgeführt wird,

meint Holender: „Der Dirigent (Franz Welser-Möst , Anm.d.Red.) hat

das so gewünscht , und das war ausschlaggebend.“

Der Wiener Opernball - anders betrachtet. Ioan Holender: „Ich habe

mich nur gefragt , warum der Ball in diesem Haus stattfindet. Und

diese Frage stelle ich immer noch. Dass man das Opernhaus für

enorm viel Geld und mit einem großen Zeitaufwand umbaut zu

etwas, wofür es nicht gebaut wurde und wofür es nicht die

Infrastruktur hat , und man versucht einen Ballsaal daraus zu

machen, was hat das für einen Sinn? Als Folge hat man zwei

Wochen lang einen eingeschränkten Spielplan und eine Premiere

weniger. Das habe ich bis heute nicht verstanden, was das mit den

Zielsetzungen eines Kunstinstituts zu tun hat.“

Die „Zauberflöte für Kinder“ sei die einzige positive Folgeer-

scheinung des Opernballs erfreut den scheidenden Staatsopern-

direktor: „Aber das hätten wir auch ohne Opernball geschafft. Da

hätte man das bewusst gemacht und hätte auch mehr machen

können. Die ,Zauberflöte für Kinder’ habe ich gemacht, um der

Sache einen Sinn zu geben.“

Und Ioan Holender stellt weiters fest: „Der Opernball bringt

keine Gewinne. Das ist ganz klar ausgerechnet , wenn Sie die

gesamten Kosten des Opernballs anrechnen, weil die Menschen

hier im Haus sind dafür engagiert , dass sie für Vorstellungen

arbeiten und nicht , um Bälle zu organisieren. Denn der Steuer-

zahler gibt uns nicht Geld, damit wir Bälle organisieren, sondern

damit wir Kunst machen.

Wenn Sie Geld machen wollen, dann sollte man hier viele

Bälle machen. Dann sollte man drei Wochen lang in dieser wun-

derbaren zum Ballsaal umgestalteten Staatsoper Bälle machen.

Das hier ist sicherlich der schönste Ballsaal der Welt. Aber wir sind

ja nicht eine wirtschaftliche Einrichtung, um Geld zu verdienen,

und wir bekommen auch nicht dafür das Geld vom Steuerzahler,

sondern um ihm künstlerisch etwas zurückzugeben. Ich bezweifle

zwar, dass es im Sinn des Steuerzahlers ist , dass man hier in Form

von Bällen sein Geld verwendet , aber es wird auch zukünftig der

Wiener Opernball im Haus am Ring stattfinden.“

Sehr geehrter Herr Direktor Holender, ich danke für das Gespräch!

dancer’sballet

zeit spricht, dann sind das Rudolf Nurejew und Vladimir Malakhov -

ohne da Vergleiche anzustellen. Das sind zwei international berühmt

gewordene Tänzer, Choreographen, Gestalter. Tschernischova hat

Malakhov gebracht - und er ist jetzt auch in Berlin sehr erfolg-

reich. Malakhov habe ich unterstützt. Als er den Wunsch geäußert

hatte zu choreographieren, habe ich es ermöglicht. Und sein ,Verdi-

Ballett - Ein Maskenball’ wurde an der Wiener Staatsoper uraufge-

führt. Es ist sehr schön, dass nicht nur Sänger, sondern auch Tänzer

von der Wiener Staatsoper aus Weltkarriere gemacht haben.“

Pultstars für das Ballett? Zu diesem sensiblen Thema meint der

Staatsoperndirektor: „Lorin Maazel hatte früher hier Ballett dirigert.

Ich habe mich bemüht und am Anfang viel Wert darauf gelegt ,

doch ,Daphnis und Chloe’ unter Wladimir Fedosejew war leider

kein großer Erfolg. Ich wollte ,Feuervogel’, Bartóks ,Mandarin’ und

natürlich die ,Josephslegende’ bringen. Ozawa hätte das auch

gerne dirigiert , aber das muss von beiden Seiten kommen. Auch

vom Ballett muss ein Entgegenkommen vorhanden sein. Da waren

Terminfragen, da waren Orchesterfragen - die sind das Wichtigste -

weil für diese Art von Ballettmusik braucht man das

Philharmonische Orchester hier auch anwesend - und aus diesen

Gründen kam das nie so zustande, wie ich es sehr, sehr gerne

gewollt hätte.

Und somit ist das Ballettdirigieren hier ein bisschen eine ver-

waiste Sache geworden. Auch weil das Ballett da gewisse Präten-

tionen und Voraussetzungen hatte, was Rhythmus betrifft , was

Präsenz bei Proben betrifft. Natürlich sollte man in der Dynamik

doch sehr konform mit den Tänzern gehen. Das ist immer ein

Hemmschuh für große Dirigenten. Der Dirigent muss sich prinzi-

piell bei Ballettvorstellungen nach den Schritten der Tänzer richten

und nicht die Tänzer nach dem Taktschlag des Dirigenten. Das ist

der ewige Widerspruch. Aber immerhin haben sich mit Michael

Halász und Guillermo García Calvo zwei Dirigenten herauskristal-

lisiert , mit denen das gut geht. Nicht gut ging es mit einigen

Dirigenten, die von verschiedenen Ballettdirektionen gekommen

sind, weil dieses besondere Orchester auch einen besonderen

Anspruch hat. Dirigenten, die hier Ballett dirigieren, müssen auch

bereits eine Karriere als Konzert- und Operndirigent gemacht

haben.“

Balletteinlagen in Opern gestrichen. „Das sind künstlerische Gründe.

Die Tendenz der heutigen Inszenierungen ist ohne Ballett. Die

Balletteinlagen in Opern sind ein sterbender Schwan. Das wird

immer weniger. Es gibt noch die alten Inszenierungen, wo

Balletteinlagen vorhanden sind - wie bei der ,Carmen’. Das ist eine

Inszenierung, wo man nicht einmal mehr Restbestände der

Choreographie hatte, deshalb habe ich Frau Sarkissova

(Solotänzerin des Balletts der Wiener Staatsoper und Volksoper,

Anm.d.Red.) mit einer neuen kleinen Choreographie für das

’Die Balletteinlagen in Opern

sind ein sterbender Schwan.’

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Hohe Auszeichnung

D ie feierliche Verleihung des Österreichischen Ehrenkreuzes

für Wissenschaft und Kunst an den scheidenen Direktor

des Balletts der Wiener Staatsoper und Volksoper, Gyula

Harangozó, fand am 1. Juni 2010 statt. Staatsoperndirektor Ioan

Holender sprach in seiner Laudatio von Harangozó als Vater der

Wiener Ballett-Autonomie. Für ihn sei er „einer der erfolgreichsten

aller Ballettdirektoren, die ich hier erlebt habe". In Vertretung der

Frau Bundesministerin überreichte der Geschäf tsführer der

Bundestheater-Holding Dr. Georg Springer die hohe Auszeichnung

„als Dank unserer beider Häuser", wie Laudator Holender auf den

ebenfalls anwesenden Direktor der Volksoper Wien, Robert Meyer,

verwies.

Buch - Das BALLETT

B allett ist Bewegung - Fotografie nur das Innehalten in der

Bewegung! Ein Gegensatz. Nein, nicht wenn man das

Fotobuch von Josef Gallauer und Michael Kropf betrachtet.

Es gelingt ihnen hier, den Beobachter zu animieren, die begonne-

ne Bewegungsdynamik mit dem geistigen Auge weiterzudenken

und gleichzeitig sich bei den Tänzerinnen und Tänzern zu bedan-

ken, dass es uns nun möglich wurde, diesen kurzen Moment für

die Ewigkeit zu bannen. Der 192seitige hochwertige Bildband wird

ab dem 23. Juni im Arcadia Opera Shop, im gut sortierten

Buchhandel und über [email protected] per Nachname

zum Preis von EUR 56,- erhältlich sein.

Ballett Gala

D ie Mit der letzten Premiere seiner Ära als Direktor des

Balletts der Wiener Staatsoper und Volksoper bereitet

Gyula Harangozó dem Publikum am 29. und 30. Juni in

der volksoper Wien ein Tanzfest der Extraklasse. An Highlights aus

den von ihm in seiner fünfjährigen Amtszeit dargebotenen

Balletten werden präsentiert: Ausschnitte aus den Volksopern-Hits

„Anna Karenina“, „Tanzhommage an Queen“ und „Max und Moritz“

sowie aus den an der Staatsoper getanzten Werken „Coppélia“,

„Platzkonzert“ und „Glow - Stop“, dazu „Slingerland pas de deux“,

„Les Bourgeois“ und „Duo“ sowie Klassik-Piècen aus „Don Quixote“,

„Le Corsaire“ und „Dornröschen“. Aus der Schatzkammer des inter-

nationalen Balletts wählte Harangozó Stücke der Elite-

Choreographen George Balanchine, Wassili Wainonen, Roland

Petit , Kenneth MacMillan, László Seregi, Alvin Ailey und William

Forsythe. Dazu kommt als Uraufführung eine Choreographie des

ebenfalls nach fünfjähriger Tätigkeit vom Haus abgehenden

Ballettmeisters Michael Kropf zu Musik von Béla Fischer, sowie

das von Kropf vorgetragene Solo „Es geht alles einmal zu Ende“.

Hohe Auszeichnung, Ballett Gala und ein Buch zum

Abschied von Gyula Harangozó

SOMMER 2010 09

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dancer’sballet

Ein Sommernachtstraum

Choreographie: Jorma Elo

Uraufführung mit dem Ballettder Wiener Staatsoper und Volksoper am 30. März 2010Olga Esina; Vladimir Shishov, Mihail Sosnovschi, Gabor ObereggerElevinnen der Ballettschule der Wiener Staatsoper

FOTOS MAX MOSER

COLLAGE INGEBORG TICHY-LUGER

Page 11: Issue 3/10

balletdancer’s

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12 SOMMER 2010

dancer’sballet

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Manuel Legrispräsentiert seine

erste Wiener Saison

Manuel Legrispräsentiert seine

erste Wiener Saison

Page 13: Issue 3/10

balletdancer’s

F ür alle Ballettfreunde bringt dasMagazin dancer’s eine chronolo-gische Vorschau auf die Vorstellun-

gen der ersten Spielzeit des Wiener Staats-balletts - so der neue Name des Ballettsder Wiener Staatsoper und Volksoper abSeptember 2010 - unter Manuel Legris.Ausführliche Interviews mit dem neuenStaatsoperndirektor Dominique Meyer undBallettchef Manuel Legris finden Sie inunserer Herbst-Ausgabe.

SEPTEMBER 2010Mo 13. ONEGIN

WIENER STAATSOPER

Sa 18. ONEGIN

WIENER STAATSOPER

Mo 20. ONEGIN

WIENER STAATSOPER

Sa 25. ONEGIN

WIENER STAATSOPER

Mi 29. ONEGIN

WIENER STAATSOPER

OKTOBER 2010So 03. ONEGIN

WIENER STAATSOPER

Do 07. ONEGIN

WIENER STAATSOPER

Sa 09. ONEGIN

WIENER STAATSOPER

Mi 13. ONEGIN

WIENER STAATSOPER

So 24. JUWELEN DER NEUEN WELT

Premiere WIENER STAATSOPER

Di 26. JUWELEN DER NEUEN WELT

WIENER STAATSOPER

NOVEMBER 2010Mo 01. JUWELEN DER NEUEN WELT

WIENER STAATSOPER

Fr 05. JUWELEN DER NEUEN WELT

WIENER STAATSOPER

So 07. JUWELEN DER NEUEN WELT

WIENER STAATSOPER

Mi 10. JUWELEN DER NEUEN WELT

WIENER STAATSOPER

Sa 13. JUWELEN DER NEUEN WELT

WIENER STAATSOPER

Do 18. JUWELEN DER NEUEN WELT

WIENER STAATSOPER

Sa 20. MARIE ANTOINETTE

Premiere VOLKSOPER WIEN

So 21. JUWELEN DER NEUEN WELT

WIENER STAATSOPER

Di 23. MARIE ANTOINETTE

VOLKSOPER WIEN

DEZEMBER 2010Fr 03. MARIE ANTOINETTE

VOLKSOPER WIEN

Di 07. MARIE ANTOINETTE

VOLKSOPER WIEN

Fr 10. MARIE ANTOINETTE

VOLKSOPER WIEN

So 12. MARIE ANTOINETTE

VOLKSOPER WIEN

Di 14. MARIE ANTOINETTE

VOLKSOPER WIEN

Sa 25. DIE FLEDERMAUS (nachmittags)

WIENER STAATSOPER

Sa 25. DIE FLEDERMAUS

WIENER STAATSOPER

So 26. MAX UND MORITZ (nachmittags)

VOLKSOPER WIEN

Di 28. DIE FLEDERMAUS

WIENER STAATSOPER

Do 30. DIE FLEDERMAUS

WIENER STAATSOPER

Fr 31. DIE FLEDERMAUS (nachmittags)

WIENER STAATSOPER

JÄNNER 2011Di 04. DIE FLEDERMAUS

WIENER STAATSOPER

Do 06. MAX UND MORITZ (nachmittags)

VOLKSOPER WIEN

So 09. SCHRITTE UND SPUREN

Premiere WIENER STAATSOPER

Mo 10. MAX UND MORITZ

VOLKSOPER WIEN

Mi 12. SCHRITTE UND SPUREN

WIENER STAATSOPER

Fr 14. MAX UND MORITZ

VOLKSOPER WIEN

Sa 15. SCHRITTE UND SPUREN

WIENER STAATSOPER

Di 18. SCHRITTE UND SPUREN

WIENER STAATSOPER

Do 20. SCHRITTE UND SPUREN

WIENER STAATSOPER

Sa 22. MAX UND MORITZ (nachmittags)

VOLKSOPER WIEN

Do 27. SCHRITTE UND SPUREN

WIENER STAATSOPER

Sa 29. JUNGE TALENTE

DES WIENER STAATSBALLETTS

Premiere VOLKSOPER WIEN

Mo 31. JUNGE TALENTE

DES WIENER STAATSBALLETTS

VOLKSOPER WIEN

FEBRUAR 2011

Di 01. DIE FLEDERMAUS

WIENER STAATSOPER

Fr 04. JUNGE TALENTE

DES WIENER STAATSBALLETTS

VOLKSOPER WIEN

Do 10. DIE FLEDERMAUS

WIENER STAATSOPER

So 20. DIE FLEDERMAUS

WIENER STAATSOPER

Mo 28. DON QUIXOTE

Premiere WIENER STAATSOPER

MÄRZ 2011Sa 05. DON QUIXOTE

WIENER STAATSOPER

Di 08. DON QUIXOTE

WIENER STAATSOPER

Di 15. DON QUIXOTE

WIENER STAATSOPER

Di 22. MARIE ANTOINETTE

VOLKSOPER WIEN

Do 24. MARIE ANTOINETTE

VOLKSOPER WIEN

Fr 25. DON QUIXOTE

WIENER STAATSOPER

Mit Beginn der Saison 2010/2011 startet Ballettdirektor Manuel Legris

mit seinem Wiener Staatsballett an der Wiener Staatsoper und der Volksoper Wien

So 27. DON QUIXOTE (vormittags)

WIENER STAATSOPER

Di 29. MARIE ANTOINETTE

VOLKSOPER WIEN

APRIL 2011Fr 01. DON QUIXOTE

WIENER STAATSOPER

So 17. LE CONCOURS

Premiere VOLKSOPER WIEN

Di 19. LE CONCOURS

VOLKSOPER WIEN

Do 21. LE CONCOURS

VOLKSOPER WIEN

Mo 25. DON QUIXOTE

WIENER STAATSOPER

MAI 2011So 01. DON QUIXOTE

WIENER STAATSOPER

Di 03. HOMMAGE AN JEROME ROBBINS

Premiere WIENER STAATSOPER

Do 05. HOMMAGE AN JEROME ROBBINS

WIENER STAATSOPER

Sa 07. HOMMAGE AN JEROME ROBBINS

WIENER STAATSOPER

Di 10. LE CONCOURS

VOLKSOPER WIEN

Sa 14. HOMMAGE AN JEROME ROBBINS

WIENER STAATSOPER

So 15. LE CONCOURS

VOLKSOPER WIEN

Fr 20. LE CONCOURS

VOLKSOPER WIEN

So 22. LE CONCOURS

VOLKSOPER WIEN

Mi 25. LE CONCOURS

VOLKSOPER WIEN

So 29. HOMMAGE AN JEROME ROBBINS (nm.)

WIENER STAATSOPER

So 29. HOMMAGE AN JEROME ROBBINS

WIENER STAATSOPER

JUNI 2011Mi 01. HOMMAGE AN JEROME ROBBINS

WIENER STAATSOPER

Do 02. BALLETT: CARMEN

VOLKSOPER WIEN

Mo 06. BALLETT: CARMEN

VOLKSOPER WIEN

Mi 08. GISELLE

WIENER STAATSOPER

So 12. BALLETT: CARMEN

VOLKSOPER WIEN

Di 14. GISELLE

WIENER STAATSOPER

Do 16. GISELLE

WIENER STAATSOPER

Sa 18. GISELLE

WIENER STAATSOPER

Mo 20. BALLETT: CARMEN

VOLKSOPER WIEN

Fr 24. GISELLE

WIENER STAATSOPER

So 26. MATINEE DER BALLETTSCHULE

DER WIENER STAATSOPER (vormittags)

WIENER STAATSOPER

So 26. GISELLE

WIENER STAATSOPER

Di 28. NUREJEW GALA 2011

Premiere WIENER STAATSOPER

SOMMER 2010 13

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14 SOMMER 2010

dancer’sballet

H einz Spoerli hat seine Laufbahn als Tänzer in Basel, sei-ner Heimatstadt, begonnen. Nach einer internationalenSolistenkarriere wurde er 1973 Ballettdirektor in Basel.

Von 1991 bis 1996 leitete er das Ballett der Deutschen Oper amRhein, seither ist er Ballettdirektor des Zürcher Opernhauses.Sein Schaffen wurde unter anderem durch das französischeKulturministerium mit dem Officier de l’Ordre des Arts et desLettres, sowie dem renommierten Deutschen Tanzpreis und demDeutschen Kritikerpreis in der Kategorie Tanz ausgezeichnet.Zum Ende der Spielzeit 2011/12 wird Heinz Spoerli die ZürcherOpernhausbühne verlassen - dann wird er 72 Jahre alt sein. Zuseinem Entschluss beigetragen habe zudem, dass es in derOpernhausdirekton zu diesem Datum mit dem Rücktritt vonAlexander Pereira zu einem zusätzlichen Wechsel komme, sagtSpoerli. Nach seinem Rücktritt werde er als freischaffenderChoreograph arbeiten - Angebote aus dem Ausland wie auchaus der Schweiz gebe es ausreichend.

Die Anfänge. „Ein Bewegungsmensch war ich schon als Kind, ich

machte im Turnverein mit und fuhr Kunstrad. Dann entdeckte ich

das Theater. Es war die Zeit , als Wazlaw Orlikowsky das Ballett im

Basler Stadttheater leitete. Was mich begeisterte: Es hatte mit

Musik zu tun, man konnte Emotionen zeigen. Da wusste ich, was

ich machen wollte. Die Ausbildung zum Tänzer verdanke ich

Walter Kleiber, doch bei Orlikowsky, der mich schon vom ersten

Jahr an in der Gruppe mitmachen liess – wenn es auch nur für

einen Stampfer auf den Boden war –, habe ich gelernt , was

Organisation ist , wie man einen sinnvollen Probenplan macht.

Man hat eine Stunde geprobt , dann eine halbe Stunde Pause

gemacht, so dass sich der Körper immer wieder erholen konnte.

Viele Leute meinen, Tänzer zu sein, erfordere einen ganz beson-

deren Lebensstil, zum Beispiel, was die Ernährung betrifft. Wenn

man den Beruf aktiv ausübt , verbraucht man so viele Kalorien,

dass man nicht aufpassen muss. Gefährlich wird es, wenn man

eine längere Pause macht , da passiert es schnell, dass man zu viel

Zucker konsumiert. Beim Royal Winnipeg Ballet in Kanada gab es

nur Verträge für drei oder vier Monate, dazwischen musste man

stempeln gehen - da war Disziplin gefragt“, erzählt Heinz Spoerli.

Körpersprache. „Orlikowsky hat mich in Basel oft als „danseur

bouffon“ eingesetzt , ich hatte durchaus eine komische Ader, aber

darauf wollte ich mich nicht festlegen lassen, auch wenn ich von

der Figur her kein Traumtänzer war. Deshalb bin ich zu Todd

Bolender nach Köln gegangen, einem Adlatus von Balanchine. Bei

ihm und den amerikanischen Lehrern, die wir dort hatten, habe ich

mein Metier nochmals neu gelernt: die Musikalität , die Finessen

des Tanzes, wie man Muskeln und Füsse sprechen lassen kann,

das Timing, das Phrasieren von Bewegung. Die Vielfalt choreogra-

phischer Stile, die wir in Köln pflegten, hat mich sehr beeinflusst.

Noch weiter wurde mein Spektrum in der Zeit beim Winnipeg

Ballet. In den Pausen zwischen den Tourneen gingen wir zum

Training stets nach New York, und da konnte ich alles kennenler-

nen, was es an Tanzstilen damals gab, beim New York City Ballet ,

beim American Ballet , es war das Zentrum des Tanzes, da sprühte

es geradezu von Kreativität. So habe ich gelernt , mit verschiede-

nen Stilen umzugehen und zu arbeiten.

Das war der Boden, auf dem meine eigene choreographische

Arbeit gewachsen ist. Man kann einen eigenen Stil nicht schnell

entwickeln. Ich habe mich von den verschiedenen tänzerischen

Handschriften, die ich kennengelernt hatte, inspirieren lassen und

versucht , das Vorgefundene weiterzuentwickeln. Meine ersten Cho-

reographien konnte ich in Kanada machen, dann gab es einen

Wettbewerb in Genf, wo ich mit der Choreographie zu einer

Komposition von Eric Gaudibert den ersten Preis errang. Daraufhin

hat mich Werner Düggelin als Chefchoreograph und Ballettdirektor

ans Basler Theater geholt. Nun musste ich selbst eine Compagnie

formen. Als Ballettdirektor ist es mir ein Anliegen, die Tänzer so

auszubilden, dass sie ihren Weg im klassischen wie im modernen

Tanz machen können. Das A und O ist die Körperbeherrschung,

und die erlernt man am besten im klassischen Tanz. Mein heuti-

ger choreographischer Stil verbindet Neoklassik und Zeitgeist. Die

Möglichkeiten des Spitzentanzes haben sich enorm entwickelt ,

durch das Fernsehen hat sich auch das Tempo gesteigert , andere

Elemente, wie schnelle Farbwechsel, bestimmen die heutigen

Sehgewohnheiten. Das versuche ich als moderner Choreograph in

meine Formensprache aufzunehmen.“

Dialog und Intuition. „Natürlich wird der Stil eines Tanzwerkes

wesentlich bestimmt durch die Wahl der ihm zugrundeliegenden

Musik. Grundsätzlich glaube ich, dass sich jede Musik für Tanz

eignet , man muss nur die Fähigkeit haben, sie umzusetzen, auch

da, wo es schwierig wird. Ich bin nicht für das Zusammenschnei-

den von Sätzen, gerne arbeite ich aber mit Kontrasten von unter-

schiedlichen musikalischen Sprachen. Die Musik ist für mich ein

Dialogpartner, ebenso wie der Raum. Erklären kann ich meine

Ballette nicht. Ich schöpfe aus meiner Intuition, lasse mich inspi-

rieren von dem, was mir meine Tänzer geben. Reduktion ist dabei

manchmal wirkungsvoller als die grosse Gestik. Vor allem aber

sollten die Tänzer trotz dem harten Training auch noch Freude

haben an dem, was sie tun“, so der Jubilar.

Und das Pubikum erfreut sich an Ihrer Arbeit , lieber Herr Spoerli.

Das Magazin dancer’s gratuliert sehr herzlich zum Siebziger!

’Von Orlikowsky habe ich gelernt ,

was Organisation ist , und wie man

einen sinnvollen Probenplan macht.’

Zum 70. Geburtstag des Choreographen und Ballettdirektors Heinz Spoerli

TEXT MIT AUSZÜGEN AUS EINEM INTERVIEW DER NZZ

FOTO PETER SCHNETZ/ZÜRCHER BALLETT

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balletdancer’s

SOMMER 2010 15

Heinz Spoerli, Jahrgang 1940, packte schon früh ein unwider-

stehlicher Drang zum Theater. Als 14jähriger statierte er in

der Basler Oper, und mit dem Verdienst finanzierte er seine

ersten, heimlichen Ballettstunden. Nach Abschluss des

Ballettstudiums trat Spoerli 1960 in Basel unter Wazlaw

Orlikowsky sein erstes Engagement an.

1963, nach einem Probetraining in Köln, wurde Spoerli

von Ballettdirektor Todd Bolender, den er später als

seinen „tänzerischen Vater“ bezeichnete, engagiert .

Als das Royal Winnipeg Ballet in Kanada, drei Jahre

später, einen Tänzer für Bolenders „Still Point“ suchte,

ging Spoerli spontan nach Übersee. Jedoch erst bei den

Grands Ballets Canadiens in Montreal fühlte er sich

wohl, auch, weil es von dort nicht weit nach New York

war, der damaligen Welthauptstadt des Balletts.

Inzwischen hatte Spoerli zu choreographieren begonnen

und zeigte 1967 in Calgary seine ersten Versuche.

1969/79 tanzte Spoerli wieder in Basel und trat 1971 - nach

einem weiteren Jahr in Montreal - ein Engagement beim

Genfer Theater als Tänzer und als Choreograph an.

Im folgenden Frühjahr brachte er dort sein erstes professionel-

les Ballett heraus: „Le Chemin“. Das erfolgreiche Stück wurde

vom Fernsehen aufgezeichnet . Werner Düggelin, der neue Basler

Intendant , bot dem damals 30jährigen Spoerli auf der Stelle einen

Vertrag als Ballettdirektor an - Spoerli blieb 17 Jahre, baute eine

am Stuttgarter Vorbild orientierte Ballettcompagnie auf und

arbeitete intensiv als Choreograph, zuerst an einaktigen Stücken,

ab 1976 an kamen auch abendfüllende Werke hinzu.

Die maßvolle, hochintelligente Revision der Klassiker wurde

jenes Gebiet , das Spoerli über die Jahre hin die meiste

Reputation verschaff te.

Seit 1980 ist Spoerli Gastchoreograph - unter

anderem an der Pariser Oper, der Wiener

Staatsoper, der Mailänder Scala, in Berlin,

Hongkong, Lissabon, Stockholm,

Stuttgart und Graz. Das Erzählballett ist

Spoerlis Domäne. Doch gelingen ihm

auch auf dem Gebiet des nichter-

zählenden Balletts eindrucksvolle

Arbeiten.

Zu Beginn der neunziger Jahre geht

Spoerli für fünf Jahre an die Deutsche

Oper am Rhein nach Düsseldorf, wo

er das Ballett tänzerisch-technisch

und ästhetisch wieder unter die

führenden klassischen Ensembles

in Deutschland bringt .

Aber als Zürich ruf t , hält ihn nichts

in Düsseldorf. 1996, als er sein Amt

an der Spitze des Zürcher Balletts

antritt , ist Spoerli 56 Jahre alt und

am Ziel seiner Wünsche.

Spoerli schaff t den grossen Sprung

nach vorn in ähnlich kurzer Zeit wie

in Düsseldorf durch vier ineinander

greifende Faktoren: eine qualitätsbe-

wusste Auswahl der richtigen Tänzer

ohne Rücksichten auf nationale

Belange, ein Training durch erstklas-

sige Ballettmeister, eine kluge, nur

mit dem Besten zufriedene Reper-

toire-Politik und die Qualität der

eigenen, naturgemäss den Schwer-

punkt des Repertoires bildenden

Choreographien.

Der TanzmacherHeinz Spoerli wird 70

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L iebe Ballettfreunde! Mit der neuen Spielzeit blicke ich nun

auf 19 ereignis- und erfolgreiche Jahre mit dem Ballett des

Salzburger Landestheaters zurück. Am Anfang, im Jahr

1991, hätte ich mir nie vorgestellt , mit unserer Ballettcompany so

lange und konsequent arbeiten und international solche Erfolge

erringen zu können. Wir haben jetzt ein wirklich homogenes,

technisch sehr starkes Ballettensemble, voller Persönlichkeiten

und Individuen. Auf uns kommt eine äußerst aufregende und

kreative Spielzeit zu! Meine Tänzerinnen, Tänzer und ich freuen

uns sehr darauf, alles zu zeigen, was in uns steckt.

Mit „Romeo und Julia“ zur Musik von Sergej Prokofieff werden

wir eine der größten Liebesgeschichten aller Zeiten erzählen und

in die Welt von William Shakespeare eintauchen. Andreas Geier,

mein dramaturgischer Partner von „Marilyn“, und ich freuen uns

darauf, eine eigene Version dieses Ballettklassikers zu kreieren.

Mit Freude werde ich als Familienproduktion „Dornröschen“

für unser junges Publikum zum Leben erwecken. Dieses wunder-

bare Mädchen zu Tschaikowskis genialer Musik wird sowohl die

Highlights des Originals enthalten, als auch viele weitere Figuren

und Szenen.

Aus Anlass meiner 20. Spielzeit gibt mir Intendant Dr. Carl

Philip von Maldeghem die Möglichkeit , erstmals eine Salzburger

Ballettwoche zu präsentieren: Neben den laufenden Produktionen

gehören dazu auf vielfachen Wunsch das Erfolgsballett „Carmen“

sowie ein Gala-Abend mit internationalen Gästen und dem

„Bolero“ mit unseren Tänzern.

Meine Liebe zu Bach hat mich dazu inspiriert , in einem

Ballett – „Bach ’n’ drums“ – den Spuren dieses Komponisten zu

folgen. Auch Tänzer meiner Company werden sich als Jung-

choreographen in dieses Projekt einbringen. Die Nachwuchs-

arbeit ist und bleibt mir eine wichtige Verpflichtung.

Erneut möchte ich unsere Arbeit dem Publikum zugänglich

machen, sie verstärkt teilhaben lassen an Choreographieproben

und Training. Neben unseren Kreationen für das Landestheater

werden wir auch mit dem Ballett wieder auf internationalen

Bühnen auftreten und den Namen „Salzburg Ballett“ in die Welt

tragen. Auf Tournee sind wir 2011 mit dem Ballett „Der Kuss“ am

13. März in Velbert und am 14./15. März in Schweinfurt , sowie mit

„Carmen“ am 18. März in Worms und am 19. März in Luxemburg.

Somit gehen wir mit großem Elan in die nächste Spielzeit und

freuen uns, Sie bei unseren Abenden begrüßen zu dürfen!

Ihr

Peter Breuer

Anlässlich seiner 20. Spielzeit - ein Brief von

Peter Breuer

Romeo und JuliaBallett von Peter Breuer Musik von Sergej Prokofieff22. Oktober 2010

Dornröschen Märchenballett von Peter BreuerMusik von Peter Iljitsch Tschaikowsky16. Jänner 2011

Salzburger Ballettwoche20 Jahre Peter Breuer16. - 23. Jänner 2011

Bach ’n’ drums | UANachwuchschoreographenMusik von Johann Sebastian Bach ua. 6. Mai 2011

+43 (0) 662 871512 222www.salzburger-landestheater.at

Spielzeit 2010 | 2011Die Flügel des Geistes

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William Forsythe I don’t believe in outer spaceDo 30/09, Fr 01/10 & Sa 02/10, Helmut-List-Halle

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ImPuls Tanz //Vienna internatio nal Dance FestiVal#27

15. 07. – 15. 08. 10

SaScha hauSer © Jork WeiSmann c/o ShoTVieW PhoToGraPherS

Performances

Les BaLLets de Monte-CarLo / Jean-Christophe MaiLLot & Liquid Loft | Chris haring (MC / at) -„daphnis et ChLoé“ / „saCre: the rite thing“ // rosas / anne teresa de KeersMaeKer (Be) – „Creation 2010“ // JérôMe BeL (fr) - „CédriC andrieux“ // Cie. MathiLde Monnier / CCn de MontpeLLier (fr) - „pavLova 3’23““ // Cie. Marie Chouinard (Ca) - „the goLden Mean (Live)“ // xavier Le roy (de/fr) - „produCt of other CirCuMstanCes“ // aLain pLateL & Les BaLLets C. de La B. / franK van LaeCKe / vanessa van durMe (Be) - „gardenia“

und viele mehr!

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modern&contemporarydancer’s

SOMMER 2010 19

B eim 27. ImPulsTanz - Vienna Inter-national Dance Festival vom 15. Julibis 15. August 2010 stehen heuer

Uraufführungen und Österreich-Premieren,geschichtsträchtige Tanzklassiker in neu-em Gewand, 180 Workshops, ein Open-Air und ein AIDS Charity Event und – imRahmen der [8:tension] Young Choreo-graphers’ Series – sogar eine Versteigerungauf dem Programm.

Ein besonderes Highlight im diesjährigen

Festival Programm stellen jene Produktio-

nen dar, in denen der zeitgenössische Tanz

eine Liaison mit dem klassischen Ballett

eingeht. Wie etwa bei Chris Haring, einer

Größe der heimischen Tanz- und Perfor-

mance-Szene, die sich mit dem renom-

mierten Les Ballets de Monte Carlo unter

der Leitung von Jean-Christophe Maillot zu-

sammengetan hat , um eine Neuinterpreta-

tion des Ballets Russes Klassikers „Le Sacre

du Printemps“ zu präsentieren: „Sacre: The

Rite Thing“. Das prestigeträchtige Ballett-

ensemble tritt außerdem mit „Daphnis et

Chloé“ bei ImPulsTanz auf – Jean-

Christophe Maillots Version des antiken

Mythos zur Musik von Ravel. Eine zärtliche

Liebesgeschichte, „prüde, aber bebend vor

Vergnügen, ein graziles, aber leidenschaft-

liches Duett , komisch, subtil und intensiv“

(Libération). (19., 21. & 22. Juli, Odeon)

ImPulsTanzHighlights

Michel Fokines kurzes Solo „Der sterbende

Schwan“, uraufgeführt 1907 in der Inter-

pretation von Anna Pawlowa, ist wohl eines

der berühmtesten Ballettstücke überhaupt.

Die große französische Choreographin

Mathilde Monnier zeigt ihre Reflexion über

das Ballettstück, in dem erstmals eine

Ballerina auf der Bühne live improvisierte

und das damit den Übergang von der

Klassik zur Moderne markierte: In „Pavlova

3’23”“ geben neun Tänzerinnen und Tänzer

den sterbenden Schwan auf ihre ganz

besondere, zeitgenössische Art. (30. Juli &

1. August , Akademietheater)

Jérôme Bel, eine weitere französische

Größe des zeitgenössischen Tanzes, gestaltet

seit 2004 eine Reihe von Tänzer-Portraits,

die sich um die Erfahrungen und das

Wissen von TänzerInnen dreht. „Cédric

Andrieux“ ist die bis dato letzte Arbeit in

dieser Serie. Darin erzählt Cédric Andrieux,der acht Jahre lang Tänzer bei Merce

Cunningham war, bevor er 2007 an das

Ballett der Lyoner Oper wechselte, über

sein wechselvolles Leben als Mensch und

als Künstler. (29. Juli, MQ – Halle E)

Auch die berühmte belgische Choreographin

Anne Teresa De Keersmaeker kommt im

Sommer mit ihrer Compagnie Rosas zu

ImPulsTanz: In ihrem brandneuen Stück

unternimmt die Künstlerin eine große

Zeitreise zurück an den Ausgang des

Mittelalters, in die Jahre 1377 bis 1420, in

denen eine Musik gepflegt wurde, die als

„Ars Subtilior“ bezeichnet wird. Auf Basis

der komplexen, intellektuellen Form der

mittelalterlichen, auf Kontraste und Dissonan-

zen bauenden Musik sucht die Künstlerin

nach einem neuen Verhältnis zwischen

Tanz und Musik. (28.-31. Juli, Odeon)

Die kanadische Tanzmagierin MarieChouinard hat sich für ihr neuestes Stück

„The Golden Mean (Live)“ in die idealen

Verhältnisse des Goldenen Schnitts vertieft.

Mit tänzerischer Bravour, Witz, Erotik und

einem Schuss Science Fiction komponierte

sie ein Bewegungsspiel über Wahrnehmung

und Sinnlichkeit , das bei den Olympischen

Spielen von Vancouver seine Uraufführung

feierte. (4. & 6. August , HQ-Halle E)

Außerdem im Programm: Robyn Orlin / City

Theatre & Dance Group Johannesburg, Benoît

Lachambre, Louise Lecavalier, Jonathan

Burrows & Matteo Fargion, Xavier Le Roy, u.v.m.

Nähere Informationen & Tickets unter:www.ImPulsTanz.comTelefonischer Vorverkauf mit Kreditkarte:Tel. +43 1 205 15 65 (tägl. 8-22 Uhr)Festival Info-Line: Tel. +43 1 523 55 58

CIE. MARIE CHOUINARD „THE GOLDEN MEAN (LIVE)“

FOTO SYLVIE-ANN PARE

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dancer’smodern&contemporary

20 SOMMER 2010

I m Herbst 2010 kommt das Stück DANCE von 1979 wieder aufdie Bühne. Lucinda Childs Choreographie wird mit neuerBesetzung von elf TänzerInnen aus ihrer eigenen Compagnie

erstmals in Europa am Tanzquartier Wien (TQW) zu sehen sein.

DANCE ist eine sinnbildliche Arbeit von Lucinda Childs - eine sehr

wichtige Vertreterin des berühmten Judson Dance Theatre - und

entstand in Zusammenarbeit mit zwei weiteren Avantgarde-

Künstlern: dem bildenden Künstler Sol LeWitt und dem Kompo-

nisten Philip Glass. Die Choreographie von DANCE ist abstrakt und

folgt doch eng dem musikalischen Score der Originalmusik von

Philip Glass. Kern des Bühnenbilds und visuelles Gegenüber der

Musik ist ein schwarz-weiß Film von Sol LeWitt , der während der

Performance projiziert wird und mit dem Live-Tanz perfekt syn-

chronisiert ist. Ein geometrisches räumliches Muster unterliegt

dem subtilen Spiel von Form und Variation, in dem sich das

Bewegungsmaterial entwickelt und immer wieder neu entsteht.

Neues TQW-3er-Abo. Die Europapremiere von DANCE mit neuer

Besetzung wird auch als eines von drei Werken im neuen TQW-

3er-Abo zu erleben sein. Im November gastiert dann die belgisch-

schweizerische Kompanie ZOO/Thomas Hauert mit dem neuen

Stück „You’ve Changed“ am TQW und setzt damit ihre Arbeit zum

Verhältnis von Tanz und Musik fort. Die Komposition, geschrieben

für eine dreiköpfige Band und drei Sängerinnen, reagiert auf die

in stetiger, intuitiver Kommunikation immer wieder neu entstehen-

den, improvisierten Gruppenbewegungen auf der Bühne und eine

Fülle wechselseitiger Verbindungen zwischen dem, was die

Zuschauer hören und dem, was sie sehen. Das Abo-Programm

wird im Dezember mit einer Uraufführung der neuen Arbeit von

Chris Haring/Liquid Loft - einem der international erfolgreichsten

Vertreter der österreichischen Tanzszene - fortgeführt. Im Zusam-

mentreffen von tänzerischer Qualität und akustischen Environ-

ments entstehen darin Denk- und Bewegungsräume, in denen der

Körper zum Erkenntnisinstrument in der Erforschung symbolischer

und sozialer Einschreibungen wird.

DANCE - FOTO SALLY COHN

NEUE ARBEIT - FOTO HARING

Mit dem neuen Abonnement zum ermäßigten Preis von 60 Euro (30% gün-stiger als der Normalpreis) erleben Sie drei herausragende Vorstellungen vonnationalen wie internationalen Kompanien und KünstlerInnen am TQW.Frühbucher-Bonus: Bestellen Sie Ihr TQW-3er-Abo bis zum 31. August undsparen Sie insgesamt 35% (EUR 54 statt Abo-Normalpreis EUR 60)

LUCINDA CHILDS / PHILIP GLASS / SOL LeWITT (USA)DANCE (Europapremiere der Wiederaufnahme)

Fr 29. Okt. / Sa 30. Okt. 20.30 Uhr in TQW / Halle E ZOO / THOMAS HAUERT (CH/BE)You’ve changed (Österr. Erstaufführung)

Fr 26. Nov. / Sa 27. Nov. 20.30 Uhr in TQW / Halle GCHRIS HARING / LIQUID LOFT (A)Neue Arbeit (Uraufführung)

Fr 10. / Sa 11. Dez. 20.30 Uhr in TQW / Halle G

Tickets & Info: Mo - Sa: 9.00 - 20.00 h (feiertags geschlossen)Tel.: +43-1-581 35 91, [email protected], [email protected]

Lucinda Childs am Tanzquartier Wien

Dance

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modern&contemporarydancer’s

SOMMER 2010 21

D as Leitmotiv des steirischen herbst 2010 „Meister,Trickster, Bricoleure“ spielt mit den unterschiedlichstenAspekten von Virtuosität: Als Fähigkeit, mit handwerk-

lichem Geschick den Inhalt zu überhöhen oder uns vom Eigent-lichen abzulenken, ist sie nicht nur eine Sache der Meister – sieist auch das wichtigste Instrument aller Taschendiebe und Hüt-chenspieler. Der Steuerhinterzieher gehört ebenso zur zweideutigenWelt des Virtuosen wie der Bricoleur als Bastler mit allem, waszur Hand ist. Aber auch das Vereinen von Beruf, Leben undSozialem erfordert eine Virtuosität im permanenten Jonglierenmit disparaten Anforderungen, die keine Ausnahme mehr, son-dern tagtäglicher Ausnahmezustand für viele geworden ist. DasSpektrum der Virtuosität im steirischen herbst 2010 ist also weit.

William Forsythe etwa, ist einer der einflussreichsten Choreo-

graphen unserer Zeit , ein Neuerfinder des Tanzes wie kaum ein

anderer. Vor allem aber erfindet William Forsythe auch seine eigene

Arbeit immer wieder neu, verzichtet konsequent auf Erprobtes,

fordert das Publikum wie sich selbst. Auf der Suche nach neuen

Formen und Möglichkeiten haben sich seine Arbeiten in den letzten

Jahren weg von großen frontalen Bühnenformaten immer mehr

hin zu installativen, oft ambivalent-mehrdeutigen Bewegungs-,

Klang- und Sprachräumen entwickelt , in denen sich die Zuschauer

mittels eigener Assoziationen positionieren. Nun kommt die Forsythe

Company erstmals nach Graz - mit einer sehr persönlichen Arbeit ,

pessimistisch und komisch zugleich: Trotzige Zeilen aus Disko-

Klassikern ziehen sich durch den Abend als roter Faden, auch die

anderen Texte sind großenteils popkulturelle Versatzstücke, die

Forsythe - für den Sprache ebenso choreographisches Material ist

wie Bewegung - in wechselnde, verstörende Kontexte stellt. Es geht

um Tod und Glauben, um Menschen, Liebe, um Erkennen und

Erkenntnis. Was geblieben ist , was bleibt , was war oder nie sein

wird. Um letzte Dinge. Ums Universum.

Die Choreographin Christine Gaigg, der Komponist BernhardLang, der Computermusiker Winfried Ritsch und der Lichtdesigner

und Bühnenbildner Philipp Harnoncourt schaffen ein spartenüber-

greifendes Kunstwerk, dessen einzelne Elemente durch unsichtbare

Fäden verbunden sind: Halle, Maschinen und Menschen werden

zur Meta-Maschine, deren Regeln die Abläufe vorgeben.

Der österreichische Choreograph Philipp Gehmacher wiederum

stellt in seinen Arbeiten sehr präzise grundlegende Fragen - des Tanzes,

wie generell menschlicher Beziehungen. Seine Bewegungen schließen

den Tanzkörper mit dem alltäglichen Körper kurz, ohne simple, reprä-

sentierende Bilder zu erzeugen. Wie können Darsteller ihre Zustände

teilen, wie werden diese durchlässig für das Publikum, das nicht

durch eine erhabene Bühne getrennt ist? Wie können sie ihrer Bewe-

gung Form geben und sich gleichzeitig zum Außen öffnen? Still-

stand und Blick als Ausloten des Gegenübers - um nicht gerahmt, im

Bild zu sein. Die Geste als übrig gebliebenes Zeichen im Raum ver-

streut. Körper, die aufzeigen, als würden sie sprechen. Zeichen, die kom-

munizieren, ausdrücken und doch nur eine Linie im Raum ausstellen.

Der steirische herbst 2010 präsentiert

Meister, Trickster, Bricoleure

Christine Gaigg / Bernhard Lang / Winfried Ritsch / Philipp Harnoncourt: Maschinenhalle #1Fr 24/09 & Sa 25/09, 19.30, Helmut-List-Halle

William Forsythe: I don't believe in outer spaceDo 30/09, Fr 01/10 & Sa 02/10, 19.30, Helmut-List-Halle

Philipp Gehmacher: in their nameFr 15/10, 19.30 & Sa 16/10, 17.30 & 21.30, MUMUTH

Karten und Information: Tel. 0316 81 60 70Vollständiges Programm: www.steirischerherbst.at

FABRICE MAZLIAH, TILMAN O‘DONNELL, CHRISTOPHER ROMANFOTO DOMINIK MENTZOS

WINFRIED RITSCH, CHRISTINE GAIGG, BERNHARD LANG, PHILIPP HARNONCOURTFOTO J. J. KUCEK

Page 22: Issue 3/10

8. - 19.11.2010 WIENER STADTHALLE FKartenvorverkauf in allen Österreich Ticket Centers und ÖT Vorverkaufsstellen in ganz Österreich unter 01 / 96 0 96 oder www.oeticket.com. Tickets in allen Filialen der Erste Bank und aus-gewählten Sparkassen, unter www.erstebank.at, www.spark7.com sowie unter 050 100-10111. Ermäßigung für Kunden der Erste Bank und Sparkassen. Tickets an den Kassen der Wiener Stadthalle, Tel. (01) 79 999 79 oder www.stadthalle.com. Tickets ebenso unter www.lskonzerte.at

THE ARTIST MANAGEMENT präsentiert in kooperation mit

ITM Agency eine neue Rainer Hackl Produktion

Die neue Showsensation aus dem Reich der Mitte... sechzehn atemberaubend bildhübsche, junge, chinesische Trommle-

rinnen, die in ihrer Performance traditionelle chinesische Rhythmen mit

weltbekannten Melodien zu beispiellosen akustischen Trommelkaskaden

verbinden: Eine elektrisierende und durchgestylte Show von ganzheitlicher Äs-

thetik, modernsten Licht- und Spezialeffekten, kombiniert mit einem authenti-

schen und gleichermaßen imposanten Bühnenbild.

Der bisherige Höhepunkt war zweifelsohne die faszinierende und überwältigende

Performance im Rahmen der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2008 in

Peking, bei denen MANAO weltweit für Furore sorgte und höchste Anerkennung

erntete. Seither einer der meist angefragten Live-Acts überhaupt.

Die Rückkehr als

Lord of the DanceMichael Flatley24. November 2010

Wien Stadthalle D

Tickets erhalten Sie in allen oeticket Centers und Verkaufsstellen in ganz Österreich telefonisch unter 01/96096 und unter www.oeticket.comIn allen Filialen der Erste Bank und ausgewählten Sparkassen. Weiters unterwww.erstebank.at und www.spark7.com sowie unter Tel. 05 0100 - 10111.Ermäßigung für Kunden der Erste Bank und Sparkassen!An den Kassen der Wiener Stadthalle oder telefonisch unter Tel. 01 79 999 79 und online unter www.stadthalle.com

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M ichael Flatley lässt dieHacken wieder klacken!In seiner Paraderolle

als „Lord of the Dance“ kehrt derabsolute Superstar des irischenStepptanzes auf die Bühne zu-rück. Ende 2010 wird „Lord ofthe Dance“ mit Michael Flatley inausgewählten Arenen Deutsch-lands, Österreichs und der Schweizgastieren.

„Die Fans haben mir keine Wahlgelassen“, erklärte Michael Flatley ineiner Stellungnahme. „In Abertausenden von Briefen und E-Mails haben sieimmer wieder auf mich eingewirkt. Da musste man einfach schwach werden.Und jetzt hat mich die Lust gepackt.“

Seit zwölf Jahren begeistert „Lord of the Dance“ die Menschen in allerWelt. Sensationelle 3,5 Millionen Zuschauer allein im deutschsprachigenRaum, über 76 Millionen international, machen „Lord of the Dance“ kon-kurrenzlos zum populärsten Showereignis der Gegenwart.

Als Regisseur und Choreograph schuf Michael Flatley „Lord of theDance“. Als unerreichter Protagonist der Show faszinierte er die Massen.„Lord of the Dance“ wurde zu seinem Markenzeichen, das nichts von seinerFaszination eingebüßt hat. Jetzt sind kreativer Kopf und Hauptakteur für einebegrenzte Anzahl von Shows wiedervereint.Weitere Infos unter www.lskonzerte.at und www.showfactory.at

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M artha Graham gilt als eine der führenden Künstler-größen des 20. Jahrhunderts und wird mit Genies wiePablo Picasso, Igor Strawinski, James Joyce oder

Frank Lloyd Wright in einem Zug genannt. Sie entwickelte eineeigene, vollkommen neue Tanztechnik, die in Anspruch undGrandeur dem klassischen Ballett vergleichbar ist.

Mit der 1926 von ihr gegründeten Martha Graham Dance

Company perfektionierte sie ihren Stil. Unter den Absolventen ihrer

Schule findet sich die Creme des modernen Tanzes wie beispiels-

weise Merce Cunningham, Paul Taylor oder Elisa Monte. Zahlreiche

Weltstars, darunter Rudolf Nurejew, Margot Fonteyn und Michail

Baryschnikow, die bei der ruhmreichen Compagnie gastierten,

bedachte Martha Graham mit eigens für diese Tänzerpersönlich-

keiten geschaffenen Choreographien.

Nach dem Tod dieser Ikone und Pionierin des Modern Dance

unter der künstlerischen Leitung von Janet Eilber neu erstarkt , ist

die Martha Graham Dance Company mit einer frischen Generation

von Tänzern kraftvoll, mitreißend und lebendig im Herbst bei einem

ihrer seltenen Gastspiele exklusiv vom 12. bis 17. Oktober 2010 im

Wiener MuseumsQuartier Halle E mit einem faszinierenden Elite-

Programm ihres einzigartigen Repertoires zu erleben.

Gastspiel einer legendären Company

Martha GrahamDance Company12. - 17. Oktober 2010

im Wiener MuseumsQuartier Halle E

Karten für die Martha Graham Dance Company imMuseumsQuartier Halle E in Wien sind ab sofort erhältlich überdie Ticket-Hotline +43 (0)1 96 0 96 (Ö-Ticket), sowie onlineüber www.bb-promotion.com, www.oeticket.at und an allenbekannten Vorverkaufsstellen.

Michael Brenner for BB Promotion GmbH in cooperation with Paul Szilard Productions, Inc. presents

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MUSEUMSQUARTIER WIEN

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24 SOMMER 2010

dancer’smusic&dance

C lemens Unterreiner debütierte im Jahr 2003 alsFeuerfresser in „Pinoccchio“ an der Wiener Staatsoperund sang dort zunächst in Kinderopern, bevor er im

September 2005 als Solist und Ensemblemitglied fest ans Hausengagiert wurde, wo er in der Zwischenzeit zum WienerPublikumsliebling avancierte und seit 2008 auch als Gastsolistan der Volksoper Wien auftritt. Dass für die Gestaltung vonGesangspartien wie Sharpless, Antonio, Donner, Gunther,Harlekin, Brétigny, Lamoral, Alessio, Faninal oder denHaushofmeister auch eine Ballettausbildung künstlerisch berei-chernd sein kann, erläutert der Bariton-Solist in unseremInterview.

Die erste Erfahrung mit Tanz. Meinen ersten Kontakt mit dem Tanz

hatte ich, als meine Schwester in der Ballettschule Willy Fränzl

angemeldet wurde. Ich habe meine Schwester anfangs immer

gemeinsam mit meiner Mutter zu den Ballettstunden begleitet.

Das tolle Ambiente im Konzerthaus und der Stiegenaufgang mit

den Balustraden an den Seiten - da konnte ich wunderbar hinun-

terrutschen - haben mich schon anfänglich begeistert. Und irgend-

wann, als ich ungefähr zehn Jahre alt war, habe ich mir gedacht:

,Da ist schöne Musik, es wird live Klavier gespielt , alle tanzen,

bewegen sich und machen tolle Posen: Ich will auch Ballett tanzen!’

Da habe ich mitmachen dürfen, die Positionen einstudiert - die

kann ich heute noch - und bin beim Willy Fränzl in einen Kurs

gegangen. Mir hat gefallen, dass man sich im Takt zu klassischer

Musik bewegen kann und Taktgefühl bekommt. Durch das Ballett

habe ich auch eine Körperhaltung und Körperspannung gelernt ,

und wie man sich würdig bewegt.

Meine professionelle Gesangsausbildung habe ich erst sehr spät

begonnen - ungefähr mit 23. Das war lang nach der Matura,

während meines Jus-Studiums. Ich habe allerdings vorher schon im

Chor meiner Schule, dem Akademischen Gymnasium, gesungen und

bei Kammersängerin Hilde Rössel-Majdan Kurse gemacht. Deshalb

war ich ja auch schon zu alt für die Hochschule - es wollte mich

keiner aufnehmen - und habe dann trotzdem Gesangsstunden bei

Gottfried Hornik und Helena Lazarska genommen, um meinen Traum

von einer Opernkarriere zu verwirklichen. Jetzt , als Profi, arbeite

ich immer noch regelmäßig mit meinem Gesangslehrer zusammen,

um die Stimme fit zu halten und zu trainieren, weil das ein Prozess

ist , der sich ständig entwickelt. Wie ein Ballett-Tänzer, der jeden

Tag trainieren muss, so haben Sänger ihre Stimmtrainer. Deshalb hat

man seinen Privatlehrer, der immer schaut, dass man am richtigen

Weg ist , nicht ausreisst und Schlampigkeitsfehler macht - zum Bei-

spiel nicht mehr richtig stützt. Deshalb sind auch Körperhaltung,

Körperspannung und die Stütze sehr, sehr wichtig für einen Sänger.

Singen geht nur mit Technik. Ich mache jeden Tag meine Gesangs-

übungen. Als Warm up singe ich am Klavier meine Vokalismen

und mache meine Atemtechnik. Danach kommen Proben: entweder

musikalische Proben mit den Korrepetitoren, oder ich lerne zu

Hause eine Rolle. Es gibt szenische Proben auf der Probebühne

oder Orchesterproben auf der Hauptbühne. Wenn ich abends

Vorstellung habe, spreche ich in der Früh zuerst einmal gar nicht

und trinke einen Kaffee. Zu Mittag fange ich an, die Stimme leicht

zu bewegen und singe mich dann ein, um zu schauen ob die

Stimme in Ordnung ist , ob sie da ist und sitzt , damit ich am Abend

die Vorstellung singen kann.

Rein technisch gesehen, kann jeder lernen zu singen - wie es

dann klingt , ist eine andere Frage. Das Timbre - die Klangfarbe -

und die Musikalität sind von Gott gegeben, die hat man, oder man

hat sie nicht.

Ballett für den Bariton. Meine Tanzausbildung hat mir sehr viel

Taktgefühl gebracht. Wenn wir Sänger eine Partie lernen - da geht

es ja nicht nur darum, dass man sie musikalisch kann und dass

man die richtigen Töne singt - sondern wir sagen auch immer: ,Wir

müssen die Partie in den Hals singen, dass die Stimme sitzt und

die Töne sitzen, und dann müssen wir die Rolle in die Beine kriegen.’

Das heisst , man muss sich mit der Musik und mit der Rolle so

identifizieren, dass man sie glaubhaft auf die Bühne bringt , indem

man sich richtig, korrekt und harmonisch bewegt. Das sind kleine

Bewegungen mit den Händen, mit dem Kopf, mit den Augen - die

sind genauso wichtig - wie auch große Schritte, große Spannungs-

momente bei hohen Spitzentöne, wo man dann eine Pose ein-

nimmt, wie im Ballett. Für uns Sänger sind auf der Bühne Körper-

spannung und Bewegungsabfolge wichtig, und dass man die

Rolle auch im Körper - in den Armen und Beinen hat. So, wie die

Ballett-Tänzer Emotionen mit ihrem Körper ausdrücken, können

wir sie durch die Stimme ausdrücken, und es wird umso besser,

wenn man dazu die richtige Körperhaltung hat und die richtigen

Gesten macht.

Opernregie. Im Ablauf einer Opernproduktion, die heutzutage auch

sehr viel mit Visualisierung zu tun hat für Fernsehübertragungen

und Filmaufzeichnungen, ist der Regisseur immer wichtiger gewor-

den. Das kann teilweise gut sein, wenn der Regisseur wirklich die

Musik liebt , sie kennt und mit ihr umzugehen weiss. Dann ist es

wunderbar. Ich habe aber auch oft erlebt , dass der Regisseur lei-

der wenig Ahnung vom Beruf eines Sängers hat oder weiß, was es

bedeutet zu singen, welchen körperlichen Aufwand ein Sänger

hat , und dann sagt: ,Dreh Dich da, schlag ein Rad, renn die

Treppen hinauf und sing den hohen Ton kopfüber.’ Dann fehlt mir

jedes Verständnis. Leider ist es oft der Fall, dass man als Sänger

’Sänger müssen ihre

Rollen in die Beine kriegen.’

Ingeborg Tichy-Luger im Gespräch mit dem

Bariton-Solisten der Wiener Staatsoper Clemens Unterreiner

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FOTO DAVID WINTERBERG

music&dancedancer’s

Ballett für den Bariton

Ballett für den Bariton

SOMMER 2010 25

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dass er singt wie ein Opernsänger, und genausowenig erwartet

beispielsweise Zanella, dass ein Opernsänger tanzt wie ein

Ballettprofi. Er nimmt Rücksicht.

Bei „La Fille du régiment“ war das ganz wunderbar sehr

intelligent und klug von Laura Scozzi choreographiert. Denn beim

Heben und Tragen musste Natalie Dessay nicht sehr viel selbst

machen, es sah aber nach viel aus. Natürlich ist es schwer,

in anderen Lagen als stehend zu singen, und das können auch

nicht alle. Die Dessay kann das - ich kann das ebenfalls und

bemühe mich auch.

Das gegenseitige Herantasten mit großem Respekt - das ist

Kunst. Es darf aber nie auf Kosten der anderen Kunstform gehen.

Jeder von uns hat eine Berufung, und jeder von uns hat eine Aus-

bildung und will seine Kunst entfalten können. Ein guter

Regisseur, ein guter Choreograph, versteht das, spürt das und

kitzelt das Beste aus einem heraus. Ich sehe die Aufgabe von uns

Opernsängern, die wir ja nicht kreativ schaffende, sondern dar-

stellende Künstler sind, die etwas reproduzieren, dass wir auch als

Anwälte der Komponisten und der Textdichter agieren und deren

Werk schützen, bewahren und umsetzen. Das heisst nicht , das

man immer in die Vergangenheit gewandt sein muss, dass man

ewig gestrig ist und auch nicht , dass man konservatives Rampen-

theater machen muss. Modern - ja, progressiv - ja, aber stimmig.

Mit dem Wissen, was dahinter steckt , und was man dafür braucht.

Ich habe zum Beispiel in Philip Glass’ ,The Voyage’ mitgewirkt.

Minimal Music ist gesanglich und musikalisch sehr interessant ,

aber technisch nicht überanspruchsvoll. Das war eine Opernpro-

duktion, wo viele Elemente der Bewegungschoreographie hinein-

gespielt haben. Die Ballettchefin des Nürnberger Staatstheaters,

Daniela Kurz, hat Choreographie und Regie gemacht - mit wahn-

sinnig viel Bewegung. Dort hat es gepasst , phantastisch und pro-

fessionell. Sie hat das Positive und Tolle des Ausdruckstanzes her-

über geholt in das großartige Minimal Music-Werk von Philip Glass.

In den langen Phasen und Phrasen der Minimal Music, in denen

nicht gesungen wird, da hat sie wunderbar choreographiert - das

war eine tolle Symbiose zwischen Ballett , Ausdruckstanz und Oper.

Gesellschaftstanz. Ich war in der Tanzschule Elmayer und habe dort

die Bronze- und Silbernadel gemacht. Ich gehe gern auf Bälle und

habe fast jeden Ball in Wien, der wichtig ist , eröffnet - bis auf den

Opernball, den habe ich nie eröffnet. Allerdings war der Opernball

mein erster Ball, da war ich noch in der Schule. Seit damals war ich

jedes Mal am Opernball, der inzwischen zu meinem „Hausball“

geworden ist. Ich gehe oft sogar allein auf Bälle, damit ich mit vie-

len Leuten reden und tanzen kann. Das macht mir Spaß.

Die Wiener Balltradition ist weltweit einzigartig, denn da geht

es ums Tanzen. Da gibt es eben kein gesetztes Galadinner, son-

dern tolle Orchester, riesige Ballsäle und jeden Tag mindestens

drei, vier Bälle in der Ballsaison. Das gibt es sonst in keiner Stadt ,

das ist absolut Wien. Eine Tradition, die ich aufrecht halte. Meine

Fixbälle sind Philharmonikerball, Opernball und Kaffeesiederball -

und alles was dazu kommt, darüber freue ich mich.

Als ich einmal auf Syrien-Tournee war, habe ich auch versucht ,

arabische Tänze zu tanzen. Dort tanzen die Männer viel mehr, als bei

uns. Die Griechen tanzen, die Türken tanzen, die Araber tanzen. Die

haben eine ganz andere Philosophie. Es macht Spaß, in andere Kultu-

ren hineinzuschnuppern und zu entdecken, was uns alle verbindet:

die Musik, das Singen und das Tanzen. Info: www.unterreiner.at

absolut behindert wird, seinen Beruf so auszuüben, wie man es

künstlerisch vertreten kann, weil die Regie gegen die Stimme und

gegen den Körper arbeitet. Wenn der Regisseur keine Ahnung hat ,

was es bedeutet Opernsänger zu sein, ohne Verstärkung, ohne

Mikrofon, nur mit der Naturstimme zu singen, wie soll er dann wis-

sen, wie er einen Sänger unterstützen kann. Und wir leben davon,

dass man sich gegenseitig unterstützt. Wenn ein Dirigent in den

schwierigsten Passagen nur ein Fortissimo-Orchester bringt , wo

man den Sänger nicht mehr hört, dann ist das auch nicht kollegial.

Und beim Regisseur ist es nicht kollegial, wenn er sagt: ,Bei dem

Duett müssen wir eine Tanzchoreographie machen.’ Und jeder

weiss, wie kompliziert es ist , zu tanzen und zu singen. Das funk-

tioniert halt nicht auf der Opernbühne, ohne Mikrofon, ohne Hilfs-

mittel, dass man herumtanzt und dann auch noch Spitzentöne

bringen kann. Das geht nur in beschränktem Maße. Ich bin einer,

der gerne viel Energie auf die Bühne legt , der sich an die Grenzen

bringen lässt , ich probiere alles aus - nur wenn es nicht geht ,

dann geht es nicht! Die Kunstform der Oper zeigt die natürlichen

Grenzen, die die Stimme hat. Wir haben diese Grenzen sowieso zu

einer Höchstform getrieben, die Normalbürger ja gar nicht bringen

können, aber das sollte man zumindest in Opernhäusern nicht

durch Mikrofone aufweichen und etwas verlangen, was gar nicht

möglich ist. Ohne deren Arbeit gering schätzen zu wollen, aber ein

gutes Beispiel für Naturstimme und technisch unterstützte Stimme

sind die Musicalsänger. Die haben und brauchen ein Mikrofon,

eine millionenteure Tonanlage und einen Tonmeister, der die

Stimme hallig und groß macht - das haben wir in der Oper nicht.

Musicalsänger könnten auch nicht jeden Tag auf der Bühne stehen

und singen, wenn sie nicht diese technische Unterstützung hätten.

Es gibt kaum einen anderen Beruf, wo es so viele Quereinstei-

ger gibt , wie bei der Opernregie. Jeder ist herzlich willkommen

Opernregie zu machen, der eine gewisse Erfahrung mitbringt: In

Strauss’ Oper ,Capriccio’ heisst es: ,Prima la musica, dopo le

parole“ - und dann kommt der Rest. Es gibt wunderbare Theater-

regisseure, die gute Opernregie machen, es gibt tolle Filmregis-

seure, die gute Opernregie machen, aber das heisst nicht , dass das

ein Automatismus sein soll. Ich liebe die Arbeit mit Quereinstei-

gern, die bringen frischen Schwung, eine neue Denkweise, etwas

Interessantes und neue Techniken mit Installationen und Video-

Beamern. Jedoch muss der Regisseur Respekt vor der Kunst haben,

vor dem Sänger und vor dem Komponisten, sonst liegt er falsch.

Bewegungsregie mit Choreographen gefällt mir sehr gut. Renato

Zanella hat beispielsweise für eine Kinderoper, in der ich gesungen

habe, Bewegungschoreographie gemacht - im „Traumfresserchen“

den Tango der Albträume. Zanella ist ein Profi, der weiss, was er

von einem Opernsäger verlangen kann und ist froh, wenn man

ihm viel anbietet.

Beispielsweise in Jorma Elos Ballett „Ein Sommernachtstraum“

kann vom Tänzer Gabor Oberegger nicht angenommen werden, dass

er eine Opernarie singt , sondern Gabor hat wunderbar stimmungs-

voll dieses kleine Liedchen gesungen. Von ihm erwartet keiner,

’Der Regisseur muss

Respekt vor der Kunst haben.’

26 SOMMER 2010

dancer’smusic&dance

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Ein Flaniercorso auf den offenen Galerien

der Winterreitschule lädt zum Lustwandeln,

Schauen und Genießen ein. Unter freiem

Himmel bei lauen sommerlichen Abend-

temperaturen genießen die Gäste in der

Sommerreitschule die imperiale Ballnacht.

An jenem Ort, der normalerweise den Lipiz-

zanern gehört , delektiert sich nun einen

Abend lang die Ballgesellschaft in Salettln

oder an Bars an Champagner, Wein oder

anderen Getränken. Auch die Boxen der

Stallburg mutieren zu Logen, der Renais-

sancehof wird zum wunderbaren Ballsaal

unter freiem Himmel. Zum Tanzparkett

wird die Reitbahn mit genügend Platz für

Kapriole, Levade, Courbette, Schulquadrille

und den persönlichen Pas de deux der

Ballgäste.

Ein wichtiges Erbe braucht Unterstützung.

Die traditionsgemäße Zucht , sowie die

A m 10. Juli 2010 findet mit der FêteImpériale erstmals ein Ball für dieLipizzaner statt. Die Spanische

Hofreitschule mit der Winter- wie derSommerreitschule und der Stallburg wird -ergänzt um den Michaelerplatz sowie dieMichaelerkuppel - für eine Nacht zurschönsten Sommerball-Location Wiensund somit zu einem großen Ballsaal: „EinFest dieser Art ist für Wien neu! BereitsMaria Theresia hat Mitte des 18. Jahr-hunderts rauschende Feste – so genannteDamenkarusselle – in der Hofreitschule ge-feiert. Unsere Vision ist es, diese Traditionfür eine Nacht wieder auferstehen zu las-sen und allen Wienern und Gästen ausdem In- und Ausland die Hofreitschulefür einen unvergesslichen Abend zu öff-nen“, freut die Leiterin der SpanischenHofreitschule, Dkfm. Elisabeth Gürtler,auf eine imperiale Ballnacht.

Erforschung der ältesten Kulturpferderasse

Europas, der Lipizzaner, erfordern nicht nur

viel Begeisterung und Know How, sondern

auch eine solide finanzielle Basis. „Der

Reinerlös der Fête Impériale kommt exklusiv

jenen wissenschaftlichen Arbeiten zugute,

die notwendig sind, um die Fortführung der

Spanischen Hofreitschule zu garantieren,“

betont Gürtler, die mit der Fête Impériale

erstmals einen neuen Weg zur zusätzli-

chen Finanzierung der Lipizzaner geht.

Karten für die Fête Impériale gibt es im

Besucherzentrum der Spanischen Hofreit-

schule oder über Ö-Ticket . Die Preise

starten bei 100,- Euro (Flanierkarten) und

reichen von 420,- bis 630,- Euro für einen

Tisch (je nach Lokalität). Logen und das

Chambre separée sind ab 2.400,- Euro

erhältlich.

Informationen unter www.fete-imperiale.at

Erster imperialer Sommerball zugunsten der Lipizzaner

Die Spanische Hofreitschule tanzt

SOMMER 2010 27

DKFM. THOMAS SCHÄFER-ELMAYER,

DKFM. ELISABETH GÜRTLER

FOTO FÊTE IMPÉRIALE

ballroomdancer’s

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28 SOMMER 2010

dancer’seducation

Star-Reigen in St. Pölten bei Malakhov Gala

Im Reigen der Stars rund um Vladimir Malakhov bei der Gala „Aufforderung zum Tanz“ am 27. April 2010 im VAZ - Shoko Nakamura und

Wieslaw Dudek, Rainer Krenstetter, Irina Tsymbal, Andrey Batalov, Eva Petters, Jürgen Wagner, Christian Musil u.v.m. - zeigte das Ballett

St.Pölten den 4. Satz aus Michael Fichtenbaums „Serenade“, die beim Internationalen Tanzwettbewerb in Kroatien mit dem Diamond-Preis

die höchste Auszeichnung gewann, sowie „Pass on“ in der Choreographie von Ingo Meichsner, dem Ballettmeister des Salzburg Ballett.

IRINA TSYMBAL

JÜRGEN WAGNER, EVA PETTERS, CHRISTIAN MUSIL

ANDREY BATALOV

VLADIMIR MALAKHOV, RAINER KRENSTETTER

SHOKO NAKAMURA, WIESLAW DUDEK

RAINER KRENSTETTER

DARIA SUZI, OLIVEIRA HUDSON NATALIE KREKOU KRISTIN CHANTAL, FELIPE SOARES

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educationdancer’s

SOMMER 2010 29

gen kulturellen und geschäftlichen Verbin-

dung zwischen Österreich und Azerbaidjan",

bedankte sich der Botschafter. Jarmilla

Karminova tanzte mit dem Ballett St.Pölten

„Wiener Blut" in der wunderschönen

Umgebung der Wachau. „Das Ballett

St.Pölten ist ein internationaler Kulturbot-

schafter für die Stadt und für das Land

Niederösterreich. Mein besonderer Dank

gilt vor allem den Kunstmäzenen Josef

Renz, Wolfgang Stix und der Danube

Private University. Weitere Stipendien wer-

den in Zukunft dem St.Pöltner Ballett

zugute kommen", freut sich dessen Leiter,

Michael Fichtenbaum.

G leich nach dem Erreichen der

vier Goldmedaillen bei der Welt-

meisterschaft in Kroatien, ging es

mehr als zwölf Stunden per Bus weiter

nach Temesvár. Dort wurde ein Gastspiel in

der Staatsoper seitens der Direktion und

diverser Kunstmäzene in Rumänien orga-

nisiert. Das Land NÖ und Stadt St.Pölten

sowie die RAIKA unterstützten dieses

Vorhaben.

Michael Fichtenbaum präsentierte seine

Erfolgschoreographien wie „Serenade",

„Amore e Potere", aber auch Renato

Zanellas „Accelerationen Walzer" und „Pass

on", die ja bereits bei der Malakhov Gala

im April (VAZ) für internationale Anerken-

nung sorgten. Als Premiere wurde "New

Moon" mit Maestro Igor Zapravdin und den

Tänzerinnen Kristin Chantal, Daria Suzi,

Natalie Krekou sowie den Herren Hudson

Oliveira, Rony Ronilson, Leonam Conceicao

gezeigt. Dafür gab es vor ausverkauftem

haus 20 Minuten Standing Ovations der

800 Besucher.

Ballett St. Pölten aktiv

M. FICHTENBAUM, BOTSCHAFTER F. ISMAYILOV, A. KOROLEVA, J. KARMINOVA, B. WAGNER PISCHEL, R. DIEGO, K. CHANTAL

KRISTIN CHANTAL, OLIVEIRA HUDSONALLE FOTOS WOLFGANG MAYER

Beim anschliessenden Gala Dinner in der

Oper bedankte sich Dir. Corneliu Murgu

sowie der Kunstverein Temesvár und

sprach sogleich eine neue Einladung für

2011 aus. Weiters möchte er die Zusam-

menarbeit mit diesem tollen Ballett aus

Niederösterreich weiterforcieren und am

28. August 2010 in Temesvár ein „Wiener

Walzer"-Programm mit seinem 80 Mann-

Orchester veranstalten.

Kooperation mit Baku undDanube Private University

I m Rahmen einer grossen Veranstal-

tung in Wösendorf NÖ lud die

Präsidentin der Danube Private Univer-

sity, Brigitte Wagner Pischel, zu sich nach

Hause. Die Hauptakteure waren das

Ballett St. Pölten sowie die junge Tänzerin

Jarmilla Karminova aus Baku - Azerbaidjan.

Die Präsidentin überreichte Seiner Exzel-

lenz, dem Botschafter Fuad Ismayilov, ein

Sparbuch im Wert von EUR 5.500,- damit

Jarmilla Karminova am St.Pöltner Ballett-

konservatorium ab September studieren

kann. „Das ist der Auftakt einer zukünfti-

Umjubeltes Ballett St. Pölten

an der Staatsoper Temesvár

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30 SOMMER 2010

A m 17. April 2010 wurde dem Tanz-studio, 1978 von Prof. Nora Mackhgegründet, das ÖTR-Gütesiegel über-

reicht. Der Präsident des ÖsterreichischenTanzrats, Prof. Karl Musil, gratulierte auf dasAllerherzlichste. Dazu Michael Fichtenbaum,Obmann-Stv. im ÖTR: „Vor allem wird viel Wertauf die künstlerische Arbeit gelegt. Nur gutesTraining allein ist uns zuwenig. Hier wird derKultur- und Bildungsauftrag optimal bestätigt.“

Die Nora Mackh Dance Company wird u.a. voninternationalen Konzernen wie Schwarzkopf, IBM,Burger King, BMW u.v.m. für Gala-Performancesgebucht.Tourneen durch China, Engagements aufden Philippinen, Wettbewerbe in New York,Hollywood und Las Vegas, regelmäßige Musical-Eigenproduktionen komplettieren das Programm.Auch auf Auftritte mit Stars wie Elton John, SandraPires, Scooter, Johannes Heesters, RainhardFendrich, Drew Sarich… kann man zurückblicken.

Viele SchülerInnen stehen schon auf großen inter-nationalen Bühnen oder befinden sich in führendenAusbildungs-Instituten wie Heinz Bosl Stiftung,Ecole Superieure de Danse Cannes RosellaHightower, Joop van den Enden Akademie,Konservatorium der Stadt Wien, Hochschule derKünste Arnheim (Holland)u.v.m. Das Geheim-rezept des Erfolges: individuelle Talenteförderungund Freude am künstlerischen Ausdruck.Informationen: www.dance-mackh.com

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„Dance Mackh Studios“ausgezeichnet

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Preview & Review

Tanzstück „Sketches“ (Skizzen)

Musik: Borut Krzisnik, Milko LazarChoreographie: Edward ClugKostüme: Leo Kulas

Edward Clugs Tanzstück „SKIZZEN“, das er mit der Tanzcom-pagnie der Oper Graz auf der Studiobühne entwickelt, ist derAuftakt zu dem grenzüberschreitenden Tanzprojekt „MEETINGMARIBOR“, das in der kommenden Saison 2010/11 seineFortsetzung finden wird.

Die Idee dazu entstand anlässlich der 1. Internationalen Tanz-gala im Oktober letzten Jahres. Edward Clug war mit seinemStück „Prêt-à-Porter“ einer der umjubelten Gäste dieses Abends. Die Städte Graz und Maribor liegen so nahe beieinander und sindschon lange nicht mehr durch eine Grenze getrennt; und die bei-den Ballettdirektoren und Chefchoreographen kennen einanderschon seit Jahren, also beschloss man die beiden Tanzkompaniennäher aneinander zu binden.

Während Edward Clug in Graz arbeitet, entwickelt DarrelToulon in Maribor mit dem Tanzensemble des SlowenischenNationaltheaters sein Stück „SLADKO SUITE“, das am 5. September ebenfalls auf der Studiobühne der Oper Graz urauf-geführt wird. Im April 2011 werden dann beide Stücke in Mariborzu einem zweiteiligen Abend zusammengefasst.

EDWARD CLUG

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„Sketches“ bekommt seine Struktur durch zwei Musikstücke:„Ogledala“ (Spiegel) von Milko Lazar und „Sacre du temps“ vonBorut Krzisnik. Beide Komponisten gehören zu den führendenslowenischen Künstlern. Sie haben bereits für Clugs Produktio-nen „Prêt-à-Porter“ und „Sacre du temps“ die Musik geschrieben.

„Mit ,Sketches’ (Skizzen) beabsichtige ich, Momente meinesbisherigen choreographischen Werkes aufzumachen, zu analysie-ren und zu erforschen, um sie in eine neue Form zu bringen undihnen unter Umständen auch eine neue Bedeutung zu verleihen.Die Musik von Borut Krzisnik verändert die Atmosphäre im zwei-ten Teil des Abends durch den Einsatz einer Art musikalischerSkizzen, die ich gerne ,Songs for the mating season’ nenne, eineBezeichnung, die auch das choreographische Anliegen be-schreibt,“ sagt Edward Clug.

Clug schloss seine seine Ballettausbildung 1991 in derNationalballettschule in Cluj-Napoca (Rumänien) ab. Im selbenJahr als Solist an das Slowenische National Theater in Mariborengagiert, wurde er dort 2003 Ballettdirektor. Während der letz-ten zehn Jahre zog Edward Clug wegen seines spezifischen Stilsdie Aufmerksamkeit eines internationalen Publikums auf sich.Gleichzeit gelang es ihm, das Mariborer Ensemble in der interna-tionalen Tanzszene zu etablieren.

Premiere: 11.6. 2010, 20.00 Uhr , StudiobühneWeitere Vorstellungen: 11.6., 16.6., 18.6., 20.6., 23.6. und 25.6. 2010, 20.00 Uhr, Studiobühnewww.oper-graz.com

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Bilanz Tanzfestival Bregenzer Frühling 2010:Rekord-Ergebnis!

Der Bregenzer Frühling 2010bot vielen Zuschauern aus-sergewöhnlichen Tanz. Vom19. März bis zum 27. Maihaben im FestspielhausBregenz fünf Tanzveran-staltungen stattgefunden. Am26. und 27. Mai 2010 ging die24. Ausgabe des TanzfestivalsBregenzer Frühling mir deraußergewöhnlichen Choreo-graphie „Sutra“ zu Ende.Tanz kommt an - mehr denn je.Dafür sprechen die neuestenBesucher- und Verkaufszahlendes Bregenzer Frühlings. Diedurchschnittliche Auslastungder Vorstellungen ist mitnahezu 100% noch um einigesbesser als das letzte schonäußerst erfolgreiche Jahr. Bis Weihnachten 2009 konnten zirka700 Ballett-Pässe verkauft werden!

Was den Zuschauern unter dem Genre „Tanz“ geboten wurde,war sehr heterogen. Vollkommen Gegensätzliches ging über dieBühne, allesamt Sternstunden des zeitgenössischen Tanzes! Insgesamt konnten knapp 7.000 Besucher gezählt werden, dererfolgreichste Bregenzer Frühling aller Zeiten! Spitzenreiter hin-sichtlich der Auslastung waren mit je 100% die Compañía MaríaPagés, das Nederlands Dans Theater II und Sidi Larbi Cherkaouis„Sutra“. Die Compagnie Heddy Maalem und das aktionstheaterliegen bei je 98% Auslastung!

Die Besucherstromanalyse ergab eine leichte Verschiebungzugunsten von mehr Publikum aus Süddeutschland (Lindau/Ravensburg/Friedrichshafen) mit 42%. Während Vorarlberg einenAnteil von 51% stellte, kamen 7% der Besucher aus der Schweizund Liechtenstein. Der Bregenzer Frühling konnte somit seineStellung, eines der bedeutendsten Tanzfestivals im deutschspra-chigen Raum zu sein, festigen.

Die 25. Auflage des Bregenzer Frühlings wird nächstes Jahram 18. März 2011 mit dem Australian Dance Theatre starten.Dr. Wolfgang Fetz, künstlerischer Leiter des Tanzfestivals: „Fürdas Festival 2011 befinden wir uns aktuell in einer sehr spannen-den Programmgestaltung. Wir sind bereits inmitten intensiverGespräche mit international renommierten Ensembles und sindzuversichtlich, dass wir wieder klangvolle Namen des internatio-nalen Tanzes ins Festspielhaus bringen werden.“ KulturstadträtinMag. Judith Reichart: „Ich habe bei diesem Bregenzer Frühlingwieder sehr stark gespürt, wie wichtig und einzigartig dieses Tanz-festival für die Kulturstadt Bregenz ist. Der sensationell hoheAuslastungsgrad sowie die enthusiastischen Reaktionen des Publi-kums stimmen mich glücklich. Als Kulturstadträtin bin ich stolz, einderart hochkarätiges Tanzfestival in Bregenz zu haben, und möchtemich bei allen bedanken, die das Festival durch ihre tatkräftigeUnterstützung ermöglicht haben.“ www.bregenzerfrühling.at

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Internationaler Dance Workshop für Anfänger und Fortgeschrittene von 16. - 21. August 2010 in St.Pölten

Unter der Projektleitung von Michael Fichtenbaum, AlexMaslyannikov und Anastasia Irmiyaeva sowie der musikalischenLeitung von Igor Zapravdin finden Lehrgänge für KlassischesBallett, Modern Dance, Walzer-Choreographien, Jazz, Fitness undYoga für Tänzer sowie Ballettgymnastik statt. Dozenten sind derSt.Petersburger Ballettstar Andrey Batalov für Klassisches Trainingund Repertoire, sowie die Solotänzerinnen Irina Tsymbal, KarinaSarkissova und Anna Shepeleva, Nikolai Laskov, Bettina Schwab,Alex Maslyannikov. Kurse: Mo-Sa von 10-17 Uhr, Kosten: € 260,-www.workshop7.com/sws - [email protected] - Tel.0676 940 2641

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Das Theater an der Wien im Sommer 2010: „Die Fledermaus“ am Uraufführungsort

Die triumphale „Fledermaus“-Urauffüh-rung fand am 5. April 1874 im Theateran der Wien statt. Unter der musikali-schen Leitung des designierten Chef-dirigenten Cornelius Meister mit demORF Radio-Symphonieorchester Wienkehrt nun die Neuproduktion am 15. Julian den Uraufführungsort zurück, PhilippHimmelmann zeichnet für die Inszenie-rung verantwortlich. In der Choreogra-phie von Thomas Stuart wirken vierTänzer, davon zwei ehemalige Mitglieder

des Hamburg Ballett - als Prinzessin Barbora Kohoutova und alsPrinz Sebastien Thill - mit. Die Tanzrolle des Frosch ist der15jährige Newcomer Paul Kellner, als Kugel Anderson Pinheiroda Silva zu sehen. Die prominente Sänger-Besetzung: Kurt Streit,Nicola Beller Carbone, Juanita Lascarro, Florian Boesch, JacekLaszczkowski, Rainer Trost, Markus Butter, Erik Årman. Premiere: Donnerstag, 15. Juli 2010, 19.30 UhrAufführungen: 17., 20., 22., 25., 27., 29. Juli & 3., 5., 8. August Einführungsmatinee: Sonntag, 11. Juli, 11.00 UhrKarten bei Wien Ticket: 01 588 85Online: www.theater-wien.at

preview&reviewdancer’s

Deutschland-PremiereNational Dance Company of Korea

SOUL, SUNFLOWERCh: Jung-Hye Bae

12. Oktober 2010

Grupo Corpo (Brasilien)PARABELO/ÍMÃ

Ch: Rodrigo Pederneiras9. und 10. November 2010

Ballett des Nationaltheater PragCh: Youri Vàmos, Petr Zuska

und Jirí Kylián 14., 15., 16. und 17. Dezember 2010

Compagnie Jant-Bi (Senegal)WAXTAAN

Ch: Germaine und Patrick Acogny7. Januar 2011

Lalala – Human Steps (Kanada)Ch: Édouard Lock

1. und 2. Februar 2011

Kompanie Eastman (Belgien)BABEL (words)

Ch: Sidi Larbi Cherkaoui10. und 11. März 2011

Cullberg Ballett (Schweden)SHE WAS BLACK/TRIPTYCHONCh: Mats Ek/Alexander Ekman6. April 2011

Deutschland-PremiereSankai Juku (Japan)TOBARICh: Ushio Amagatsu18. Mai 2011

Beijing Contemporary Dance Theatre (China)HAZECh: Yuanyuan Wang21. Mai 2011

Random Dance (Großbritannien)F.A.R.Ch: Wayne McGregor8. Juni 2011

Bayerisches Staatsballett MünchenGISELLECh: Mats Ek9. und 10. Juli 2011

HIGHLIGHTS DES INTERNATIONALEN TANZES10/11 IM BONNER OPERNHAUS

Karten und Infos: 0049 228 77 80 08 und 80 22www.theater-bonn.de

Ballett-Uraufführung in der Beethovenstadt Bonn

FIDELIOAtlantic Ballett Theatre of CanadaChoreographie Igor DobrovolskiyMusik Symphonien Nr. 7 und Nr. 8 von Ludwig van BeethovenOrchester Beethoven Orchester BonnDirigent Robin Engelen

11. und 12. September 2010Opernhaus Bonn

Foto: Lalala – Human Steps ©Édouard Lock

Renato Zanellas heurige Uraufführung „Underskin“ -Wiederaufnahme 2011 beim San Francisco Ballet

Renato Zanellas Ballett „Underskin“ zur emotionalen Musik vonArnold Schoenbergs Komposition „Verklärte Nacht“ wird imProgram 7 des San Francisco Ballet ab 8. Apri 2011 wieder aufge-nommen. Die fantasievolle Ausstattung stammt von Anne MarieLegenstein. SFB Principal Dancer Katita Waldo ist beeindrucktvon Zanellas Verständnis der schwierigen Partitur: „I was nervouswhen I heard the ballet would be to Schoenberg. But when westarted rehearsal, Renato had already figured everything out: howthe steps would fit with the music, how to count it. He was so clearand specific that things just fell into place.” www.sfballet.org

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TANZTAGE Bad IschlDas Festival für Ballett und Barocktanz„LUFT und ERDE“

Sowohl die neue Ballettproduktion „Aether et Terra“ zu Musikvon Christoph Willibald Gluck und weiteren Komponisten AlterMusik als auch das Programm mit barockem Ballett lassen dieKraft der Elemente zu einer realen Form werden. Eine großeTanzgala mit Vertretern diverser Tanzensembles beschließt dieReihe „Zyklus der Elemente“.Programm:Fr. 20.8. 20h Ballett „AETHER et TERRA“ (Uraufführung),

Neoba DanseSo. 22.8. 18h BAROCKES Ballett, La Danza MünchenFr. 27.8. 20h Ballett „AETHER et TERRA“, Neoba DanseSa. 28.8. 20h Große TANZGALABad Ischl, Pfarrsaal Große BühneKarten: online bei Ticket Online Austria

Salzkammergut Touristik (+43 /6132 / 24000-51)Tourismusverband Bad Ischl (+43 /6132 / 27757)

Weitere Infos: www.tanz-tage.at, www.neoba.at

dancer’spreview&review

34 SOMMER 2010

NEOBA DANSE

LA DANZA MÜNCHEN

FOTOS ELISABETH WIMMER

Katharina Jing An Gebauer als Adelein „Die Fledermaus“ / Hombrechtikon

Unser vielseitig talentiertes Ballettclub-Mitglied präsentiert sich ab 4. Septemberals Sopranistin in Strauß’ Meisteroperette.Weiters mit Stephanie Pönitz, DanielZihlmann, Simon Witzig. Dirigent: CasparDechmann, Inszenierung: Volker Vogel.Infos: www.operette-hombrechtikon.chund www.sopran-gebauer.com

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Giorgio Madia’s „Cinderella“ im Krakauer Opernhaus amüsierte gleichermaßen Kinder und Erwachsene

Giorgio Madia hatte mit seinem neuen „Cinderella“-Ballett am30. April im Krakauer Opernhaus Premiere. Madia hat auch dasLibretto geschrieben und die Story in die 1950er Jahre versetzt,sowie die Musikauswahl getroffen, die live vom Orchester mit demItaliener Damiano Binetti am Pult dargeboten wurde. „The show isabundant with changing forms, styles and stage production ideas.From shadow play to bourgeois theatre, to elements of cabaret andcomedia dell’ arte“, rezensiert begeistert die Gazeta Krakowska.

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lifestyledancer’s

SOMMER 2010 35

Drei Hauben, ein Stern und ein Platz für Ruhe und Erholung:Das Landhotel Hohenfels im Tannheimer Tal

D as landschaftlich reizvoll gelegene Landhotel Hohenfels im Tannheimer Tal (Tirol)

ist bekannt als Edelstein der Spitzengastronomie. Die Auszeichnungsserie, zuletzt

ergänzt mit drei Gault Millau Hauben und einem Michelin Stern, sowie die sehr

persönliche Betreuung durch die Gastgeber Monika und Wolfgang Radi unterstreichen

seit Jahren die herausragende Stellung des Landhotels. Die kulinarischen Kompositionen

des Hauses bieten einen Streifzug durch die österreichische Küche mit besten Produkten

aus der heimischen Landwirtschaft. Perfektioniert werden sie durch die leichte, ursprüng-

liche und aromaintensive Mittelmeerküche des Chefkochs Raffaele Cesare Cannizzaro.

Seit dem Umbau im Jahr 2009 erstrahlt das kleine, aber feine Landhotel mit seinen

35 Zimmern besonders: Neu sind der ganzjährig beheizte Außenpool, der Ruheraum, der

Beauty-Raum sowie die Außensauna. Der Blick aus dem stilvollen Ruheraum ist ein

Traum: Umgeben von Interieur aus regionalem Nuss- und Eichenholz liegt man auf einem

Wasserbett und blickt durch raumhohe Fenster nach Süden auf das Tannheimer

Bergmassiv und in das Tal Richtung Vilsalpsee. Gastgeber Wolfgang Radi:

„Wellnessbetriebe bieten oft große Nassbereiche an. Wir legen dagegen Wert auf viel Platz

für Ruhe und Erholung zum „Entschleunigen“. Antistress-Massagen kann man im

Landhotel Hohenfels ebenso genießen, wie ein entspannendes Beautyprogramm. Die

sagenhafte Natur an der Nahtstelle zwischen Allgäu und Tirol lässt sich mit geführten

Wander- oder Radtouren bestens erkunden.

Infos unter www.hohenfels.at

Kunst- und Bio-Genuss im Urlaub Das Theresia Gartenhotel ****Luxus in Saalbach-Hinterglemm

L ebe lieber ungewöhnlich - das geht im Theresia Gartenhotel in Saalbach-

Hinterglemm besonders gut. Die Gastgeber machen's vor: Harald Brettermeier

genießt es, wenn seine Gäste sich an den vielfältigen, von ihm seit Jahren gesam-

melten Werken bildender Künstler erfreuen. Die Galerie für moderne und zeitgenössische

Kunst ist das Juwel des Hotels. In das Künstlerportfolio mit über 40 Exponaten reihen sich

Andy Warhol, Hermann Nitsch, Corneille, Helge Leiberg und viele mehr.

Das ****Luxus Gartenhotel zählt schon lange zu den besten Häusern in Saalbach-

Hinterglemm im Salzburger Land. Das gesamte Gartenhotel wurde innerhalb der letzten

Jahre von dem renommierten Wiener Architekturbüro Pichelmann im „Designer-Hotel“ Stil

renoviert. Begeistert darüber schreibt der Gault Millau: „….ein Musterbeispiel, wie alte alpine

Substanz mit urbanem Loungestil unpeinlich zu einem sinnvollen Ganzen zusammenge-

fügt werden.“ Imponiert waren die Tester auch vom exquisiten Wellnessbereich und natür-

lich der erstklassigen Hotelküche, die sich, laut Gault Millau, wohl als Kandidat für eine

Haube empfehlen würde, wäre sie Laufkundschaft zugänglich. Die Gastronomie des Hotels

ist schon seit Jahren Trägerin der „Grünen Haube“, eine Auszeichnung an österreichische

Restaurants, die gastronomische Höchstleistung bringen und vorwiegend auf Produkte der

regionalen, biologischen Landwirtschaft setzen. Die Hausherrin Marianne Brettermeier als

ehemalige Ski-Landesmeisterin fordert ihre Gäste, ob bei gemeinsamer Biking-Tour oder

bei Führungen zu den Lieferanten der Hotelküche: Bio-Imker, Bio-Rinderzüchter oder

Käserei stellen die besten Zutaten für die vollbiologische Verpflegung im Theresia.

Infos unter www.hotel-theresia.com

Exklusive Gourmethotels in Tirol und im Salzburger Land

Ein Sommer voller Genuss

FOTOS MAROundPARTNER

Page 36: Issue 3/10

dancer’sballroom

Andy &KellyAndy und Kelly Kainz, die vierfachen Dancing Stars Sieger,mehrfachen österreichischen Staatsmeister und BritischenMeister schreiben für unsere Leser regelmäßig eine Kolumne.

dancer’sballroom

36 SOMMER 2010

W ir haben bereits des Öfteren an dieser Stelle für einebessere Zusammenarbeit im Bereich Tanz(sport) plä-diert. Dieses Miteinander sollte sich natürlich nicht

nur auf verschiedene Verbände beschränken, sondern jeder ein-zelne, der in diesem Bereich tätig ist, sollte sich an der Nasenehmen und sich durch den Kopf gehen lassen, ob sein eigenesHandeln dem Sport bzw. der Industrie ,Tanz’ als Ganzes hilft ,oder ob man lediglich die Scheuklappen aufspannt und an dieeigene Brieftasche denkt.

Durch die Fernsehformate der letzten Jahre hat das Thema Tanz,

und hier vor allem der Gesellschaftstanz, ungemein an Popularität

gewonnen. Herr und Frau Österreicher gehen wieder vermehrt und

vor allem begeistert in Tanzschulen. Und was vielleicht am

Wichtigsten ist: dass sie ihrem neuen Hobby nicht irgendwo heim-

lich nachgehen, sondern der Besuch eines Tanzkurses oder eines

Workshops stolz im Freundeskreis diskutiert wird.

Prominente Zugpferde. Seit Toni Polster, Marika Lichter, Klaus

Eberhartinger, Claudia Reiterer und Co über den Bildschirm tän-

zelten trauen sich das auch viele Frauen und vor allem vermehrt

auch sehr viele Männer zu. Das muss forciert werden!

Kelly und ich nützen unsere Bekanntheit , die wir durch

das Fernsehen erlangt haben unter anderem dazu, die Nachfrage

nach Tanz & Wellness in den verschiedensten Hotels im In- und

Ausland zufriedenzustellen. Oder haben wir Projekte ins Leben

gerufen, im Rahmen derer wir großflächig im Süden Österreichs

Kinder in Volksschulen unterrichten. Diese Aktivitäten zielen

natürlich darauf ab, das Publikum zu animieren sich zu bewegen.

In weiterer Folge suchen viele der Teilnehmer eine lokale

Tanzschule oder einen Tanzklub auf. Wenn das passiert , haben wir

gewonnen.

Seit einigen Jahren schon gibt es so viele Möglichkeiten, unser

Produkt ,Tanz’, ob als Sport oder lediglich als Freizeitbeschäftigung,

an den Mann (und natürlich auch an die Frau) zu bringen, da die

Nachfrage sehr gestiegen ist. Es geht eigentlich vielmehr darum zu

erkennen, wo man ansetzen muss. Wo müssen die Kooperationen

geknüpft werden, ist die Frage, und NICHT: Wie kann ich meine

Konkurrenten ausbooten.

Ich Profi - Du Amateur? Hier bedarf es aber auch eines Umdenkens

in der Zusammenarbeit zwischen Amateuren und Profis. Die

Bezeichnungen sind teilweise sehr verwirrend bzw. unserer

Meinung nach eigentlich falsch. Wie könnte man sonst jemanden,

der sich jahrelang täglich stundenlang im Training als Turnier-

tänzer ,abplagt ’, sich ständig mit anderen Gleichgesinnten auf der

ganzen Welt misst und sich so ständig weiterbildet (mit oder ohne

separater Trainerausbildung) als ,Amateur’ bezeichnen?

Auf der anderen Seite kann sich jemand, der vorher noch nie

einen Schritt getanzt hat , innerhalb von drei Jahren über eine

gleichzeitige Praxis in einer Tanzschule zum Tanzlehrer ausbilden

lassen und sich auch schon während der Ausbildung ‘Profi’ nennen.

Es gibt zwar noch die dritte Gruppe der Tänzer, die wie es

überall sonst auf der Welt üblich ist , über Prüfungen anerkannter

Verbände (in England, dem Mutterland des Tanzsports) zum Profi

wird. Da dieser Weg aber eine natürliche Weiterbildung der

,Amateure’, die wir bereits oben erwähnten, ist , brauchen wir auf

diese nicht näher eingehen.

Wünsche der Kunden erkennen. Umso erfrischender ist es zu sehen,

dass vor kurzem eine bekannte Tanzschule in Kärnten bei einem

großen Tanzkongress, den sie selbst organisierte, als Höhepunkt

des Wochenendes einen Workshop mit einem bekannten

,Amateurpaar’ aus England medial ankündigte. FO

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Gemeinsamstatt einsam

Page 37: Issue 3/10

ballroomdancer’s

EVENTKALENDER VON ANDY & KELLY

Events

Back2School Galaabend 6. + 7. Juli 2010 Casino Velden

Großer Tanzwettbewerb und Showprogramm im Rahmen des Kindertanzprojekts

"Andy and Kelly go back to School".

Infos unter: www.andyandkelly.com und www.casinos.at

Jurytätigkeit Andy & Kelly

Stars on the Dancefloor 11. September 2010 Judenburg

Tanzworkshops/Tanzwochen

Hotel Legenstein 16. - 18. Juli 2010 Bad Gleichenberg

23. - 25. Juli 2010

Villacher Kirchtag 4. - 6. August 2010 Villach

Burg Vital Hotel 26. - 30. August 2010 Arlberg

Hotel Amerika Holzer 5. - 11. September 2010 Klopeinersee

Seehotel Hafnersee 24. - 26. Oktober 2010 Keutschach

Zusätzliche Termine finden Sie auf der Website www.andyandkelly.com

Das ist genau der Weg, den wir uns wünschen würden. Warum

sollte man es verhindern wollen, dass ein Turniertanzpaar sein

Wissen an Interessierte weitergibt? Dass aktive Paare tänzerisch

häufig eher am Puls der Zeit agieren als der durchschnittliche

Tanzlehrer, liegt auf der Hand.

Das gilt es zu akzeptieren und seinen Gästen, wie man am

Beispiel der Kärntner Tanzschule sieht , auch das zu bieten, anstatt

ihnen vorzugaukeln, dass man nur etwas können kann, wenn man

SOMMER 2010 37

aus der gleichen Gruppe stammt. Ich glaube nicht , dass das

Amateurpaar den Tanzbegeisterten geschadet hat. Geht es doch,

wenn wir uns ehrlich sind, nie um die Qualitätsfrage des

Unterrichts, sondern vielmehr um die Eitelkeit einer Minderheit.

Genauso, wie der Kunde unterschiedliche Interessen verfolgt , soll-

ten sich die verschiedenen Dienstleister in unserem Business auch

dazu besinnen den Leuten das zu bieten, was sie sich wünschen.

Denn sagt man nicht: ,Der Kunde ist König’?

Page 38: Issue 3/10

A m 12. Juni geht im heimischen Tanzsportgeschehen dasunmittelbar nächste Highlight in Szene - die internationaloffene Österreichische Staatsmeisterschaft der Forma-

tionen Latein mit der 1. und 2. Bundesliga und am selbenAbend die Österreichische Meisterschaft in der Tanzsportkür.Wieder ist Perchtoldsdorf der Austragungsort, aber heuer erst-malig in der neu errichteten, für internationale Ansprüchegeeigneten Sporthalle beim Erholungszentrum, wo mehr Mög-lichkeiten für Sportler und Zuschauer zur Verfügung stehen -auch für TV-Aufnahmen, weshalb der ORF mit dabei sein wird.

Man darf heuer wirklich auf die tänzerischen Leistungen der

nationalen Teams gespannt sein, denn durch konsequentes

Training ist das Leistungsniveau aller Teams gestiegen und enger

zusammen gerückt , was sich auch in den letzten internationalen

Erfolgen gezeigt hat. Die geglückte Einführung einer 2. Bundesliga

hat für Österreich eine systematische Verbesserung der Tanzsport-

disziplin der Formationen gebracht , und es ist zu hoffen, dass für

den Österreichischen Formationsport insgesamt der allgemeine

Anschluss an die frühen internationalen Erfolge noch rascher und

effizienter vonstatten geht und nicht nur einzelne Teams die ein-

same Spitze bilden. So ist es praktisch allen Top-Teams nunmehr

gelungen, zusätzlich noch B- und C-Teams aufzubauen, die das

qualifizierte Back-Up für die A-Teams stellen. Das A-Team des HSV-

Zwölfaxing ist bereits 6-facher Österreichischer Staatsmeister en suite

und mehrfacher EM- und WM-Finalist. Natürlich stellt sich dieses

Team auch am 12. Juni wieder dem höchsten nationalen Bewerb.

Gleichzeitig wird ein dreifaches Jubiläum gefeiert - 10 Jahre A-

Formation HSV-Zwölfaxing, 20 Jahre Formationsklub Perchtoldsdorf

und 30 Jahre Tanzschule Schmidt - die erfolgreiche Basis für

Tanzsportnachwuchs und Fokus des Austria Cups für toll trainierte

Hobbytänzergruppen.

Ein tanzsportliches Highlight im Rückblick war die am 15. Mai in

Laa an der Thaya ausgetragenen Österreichischen Staatsmeister-

schaften in der 10-Tänze Kombination - also die Standard- und

Lateintänze gemeinsam. Diese Disziplin verlangt von den Paaren

größte Kondition und Konzentration, da beide Einzel-Disziplinen

hintereinander getanzt werden müssen. Heuer war dieses Turnier

besonders spannend, da Anna Ludwig-Tchemodourova und Zufar

Zaripov, die in den Lateintänzen zur Weltspitze gehören, erstmalig

in der Kombi-Staatsmeisterschaft starteten. Die Gerüchtebörse war

natürlich übervoll. Letztlich konnten sich die Beiden die Bronze-

medaille holen - nur einen Punkt hinter dem zweitplatzierten Paar

Katharina Menzinger/Vadim Garbuzov. Die regierenden Staats-

meister Bianca Zubrowska/Wladimir Slon konnten ihren Titel klar

verteidigen. In der Nachwuchsklasse der Junioren gab es neue

Sieger und Vizemeister.

In der Europameisterschaft über 10 Tänze am 24. April dieses

Jahres in Chisinau, Moldawien, gelang es dem Staatsmeisterpaar

Bianca Zubrowska|Wladimir Slon den ausgezeichneten 10. Platz zu

erobern.

Die Österreichische Staatsmeisterschaft 2010 in den Standard-

tänzen findet dann im Herbst , am 6. November in Steyr, statt.

38 SOMMER 2010

Tanzsport -aktuelleHighlights

TEXT UND FOTOS PETER KIELHAUSER

ANNA LUDWIG-TCHEMODOUROVA, ZUFAR ZARIPOV

dancer’sballroom

Page 39: Issue 3/10

Ein weiteres tanzsportliches Sommer-Highlight ist immer das

Styrian Open in Schladming, welches heuer vom 31. Juli bis

1. August in der Dachstein-Tauern-Halle stattfindet. Dort sind

Weltranglistenturniere Latein und Standard zu sehen.

An späteren Großevents in der Tanzsportszene sind jetzt schon

die Weltmeisterschaft der Latein Formationen am 30. Oktober in

Moskau zu nennen, wobei Österreich sicher wieder mit zwei Teams

vertreten sein wird.

Die Austrian Open Championships werden wieder am

3. Novemberwochenende, vom 19. - 21. November, in der Wiener

Stadthalle mit der 10-Tänze Weltmeisterschaft am 20. November

stattfinden. Hier wird natürlich die Weltelite in den Topturnieren zu

Gast sein.

Am 4. Dezember ist es dann wieder soweit , dass der

Donaupokal 2010 als weltgrößtes Tanzsport-Formationsturnier

über die Bühne gehen kann.

Lassen Sie sich vom Tanzsport begeistern und beginnen Sie mit

Besuchen der tollen Turniere. Es sei hiermit gewarnt - Sie könnten

danach „süchtig“ werden.

LATEINFORMATION DES HSV ZWÖLFAXING, A-TEAM

ballroomdancer’s

Page 40: Issue 3/10

42 FRÜHLING 2010

FOTOS MAX MOSER

Ein Fest fürReinhard Seifert7. Mai 2010

Ristorante Al Caminetto

Um das 40jährige Dienstjubiläum vonIng. Reinhard Seifert an der WienerStaatsoper gebührend zu feiern, strömteeine illustre Gästeschar ins Ristorante AlCaminetto in der Krugerstraße, um mitdem Jubilar anzustoßen und Erinnerun-gen auszutauschen. Zu den Festgästenzählten u.a. der Betriebsrat der WienerStaatsoper, Prof. Fritz Peschke mit seinerGattin Elisabeth Fränzl, Ballettbetriebs-rätin Gerit Schwenk, der Generalsekretärder Opernfreunde, Dr. Thomas Dänemarkmit seiner Gattin Trixi, zahlreiche Weg-gefährten von Ing. Seifert, sowie Mitglie-der des dancer’s business circle und desBallettclubs.

dancer’sbusiness circle review

Caminetto specialeFrischeOrata € 9,50

Im Al Caminetto – nur eine Minute von der Staatsoper entfernt – verwöhnt Mario Collot, der Padrone, persönlich seine Gäste mit italienischenSpezialitäten: frische Fische (Branzino, Orata), Frutti di Mare, Linguine al Scampi und dazu knackige Salate. Eine besondere Köstlichkeit und äußerstempfehlenswert sind Marios Miesmuscheln in Tomaten- oder Weißweinsauce sowie die gegrillten Messermuscheln. Natürlich erfreuen denItalienliebhaber immer wieder Pasta in verschiedenen Variationen sowie Pizze frisch aus dem Ofen. Begleitend zu den Speisen werden Weine aus den besten Anbaugebieten in Italien kredenzt, die man im Al Caminetto auch glasweise verkosten kann.

Ristorante Al Caminetto1010 Wien, Krugerstrasse 4

Reservierungen unter Tel. 01 513 97 79

Page 41: Issue 3/10

SOMMER 2010 41

business circledancer’s

dancer’sbusinesscircle

Der dancer’s business circle verbindet Kunst und

Wirtschaft. Kunst gezielt und kreativ als Motor für wirt-

schaftliche Veränderungen einzusetzen, hat eine Vielzahl

von Anwendungsfeldern kreiert , in denen Kunst einen nachhalti-

gen Wertbeitrag leisten und die Unternehmenskommunikation

verbessern kann.

Die Mitglieder des dancer’s business circle zeichnet in

hohem Maße ihr Verständnis für diese Strategie aus. Sie zeigen

ihre Verbundenheit zur Kunstform Tanz in allen ihren Facetten,

sowie zum einzigen österreichischen Tanz-, Kultur- und Lifestyle-

magazin dancer’s und erhalten gleichzeitig ein interessantes

Package an Gegenleistungen: wie beispielsweise die Teilnahme an

exklusiven Events des dancer’s business circle mit der

Möglichkeit , in angenehmem Ambiente neue geschäftliche

Kontakte zu knüpfen und ihr eigenes Unternehmen vorzustellen,

wobei sich die Themen nicht nur auf Tanz beziehen, sondern im

Sinne eines Crossover ebenso andere Kunstsparten, aber auch

wirtschaftliche, wissenschaftliche oder rechtliche Belange in

exquisiten Veranstaltungen präsentieren.

Ein ganz besonderes Ziel des dancer’s business circle ist es

auch, Nachwuchsförderungsprojekte des Ballettclub Wiener

Staatsoper & Volksoper zu unterstützen.

B ei Interesse an einer Mitgliedschaft informieren wir Siegerne: Bitte wenden Sie sich an Frau Tichy-Luger:Tel. 0699 10026534 oder [email protected]

Der dancer’s business circleverbindet Kunst und Wirtschaft.

’Event S.E. Dr. Peter Lizák,

Botschafter der Slowakischen Republik,

und der dancer’s business circlegeben sich die Ehre zu einem

Fest für

Christian Ludwig Attersee

& Nina Poláková

anlässlich des 70. Geburtstages von

Herrn Prof. Attersee und des Avancements

von Frau Poláková zur Solotänzerin

des Wiener Staatsballetts

herzlich einzuladen.

Donnerstag, 30. September 2010

Residenz des Slowakischen Botschafters

Maxingstraße 20, 1130 Wien

Beginn 19 Uhr

Kostenlose gesellschaftliche Veranstaltung

für Mitglieder des dancer’s business circlePaten des Ballettclubs und geladene Gäste.

Anmeldung erbeten: [email protected]

CLUB DIPLOMATIE UND WIRTSCHAFT ● MARINA FETKOVSKI-

GEORGIEVA ● WEINBAU HUMER GNBR ● INTERSPOT FILM GMBH

● MAG. RENATE UND MAG. PETER KUBIS ● DR. STEFAN SCHENK /

ORTHOPÄDIE MARIAHILF ● RA DR. RISA SCHUHMEISTER-

SCHMATRAL ● BAU- UND MÖBELTISCHLEREI STEDRONSKY ●

WIENER KAMMEROPER ● FRIEDERIKE POLZHOFER / SOUND OF

VIENNA KONZERT-VERANSTALTUNGS GMBH

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Page 42: Issue 3/10

42 SOMMER 2010

dancer’sballettclub

M ichael Kropf, an der Ballettschule der Wiener Staatsoperund am Staatlichen Ungarischen Ballettinstitut ausgebildet,Tänzer, Choreograph und 1995 von Guyla Harangozó an

das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper berufen, wechseltzum Saisonende als Erster Ballettmeister an das Aalto Ballett Essen.

„Ich habe fünf Jahre lang hier meinen Job getan, und den habe

ich, so glaube ich, gut gemacht - ich habe zumindest nichts

Gegenteiliges gehört“, meint Michael Kropf. „Es war zum Beispiel

meine Idee, ,Max und Moritz’ nach Wien zu bringen. Ich habe

dafür auch großteils die Choreographie gemacht und dieses

Ballett für die Volksoper Wien produziert. Für die Ballettschule

habe ich ,Adiemus’ choreographiert und bringe jetzt zum

Saisonschluss noch das Ballettbuch heraus, das eine Rückschau

auf die Ära Harangozó bietet.“

Er habe die in der Volksoper stationierten Tänzerinnen und Tänzer

auf ein hohes Niveau gebracht , erzählt Kropf. „Gyula Harangozó

und ich haben es immerhin in der letzten Saison geschafft ,

31 Ballettabende in der Volksoper zu zeigen – und die sind alle

ausverkauft. Die Zahlen sprechen dafür, dass wir Erfolg hatten.

Aber ohne Harangozó wäre das nicht gegangen. Er hat mir jeder-

zeit Rückhalt geleistet und mir geholfen, dort wo ich Hilfe ge-

braucht habe. Nur so konnte ich den Job hier erfüllen“, dankt

Michael Kropf seinem Ballettdirektor. „Als ich nach Wien gekom-

men bin, hatte ich den Wunsch, meinen Job gut zu machen.

Und ich glaube, ich kann zufrieden sein. Denn ich habe keinen

„Sag zum Abschied leise Servus ...“ FO

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Ingeborg Tichy-Luger im Gespräch mit dem Ballettmeister und Stellvertreter

des Ballettdirektors für künstlerische Belange in der Volksoper Michael Kropf

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D er Ballettclub Wiener Staatsoper & Volksoper unterstützt seit mitt-lerweile elf Jahren Nachwuchstänzer mit Förderpreisen, Jungcho-reographen und Ballettschüler.

Eine ganz besondere Freude ist es mir immer wieder, im Namen des Ballett-clubs talentierte Nachwuchstänzer auszeichnen zu dürfen. Am 12. Mai 2010war es wieder soweit: Die feierliche Verleihung des Förderpreises 2010 an denaus Italien stammenden Nachwuchstänzer im Ballett der Wiener Staatsoperund Volksoper, Davide Dato, fand im Italienischen Kulturinstitut in Wien statt.

Nach der Begrüssung durch den Direktor des Italienischen Kulturinsti-tuts, Dr. Arnaldo Dante Marianacci, hielt Ballettdirektor Gyula Harangozó dieLaudatio auf den sympathischen und begabten jungen Tänzer. Davide Datorevanchierte sich mit einer Live-Tanzdarbietung. Er zeigte sein virtuoses tän-zerisches Können in dem Stück „L’ora entrata“ in der Choreographie seinerLehrerin, Frau Prof. Evelyn Téri.

Applaus spendeten S.E. Alejandro Diaz, der Botschafter von Mexiko,Minister Takeshi Kamiyama von der Japanischen Botschaft, Christopher Hoh,Gesandter und Botschaftsrat der Amerikanischen Botschaft, Angelika LeBrun als Vertreterin der Französischen Botschaft, Giorgio Madia, Choreo-graph und ehemaliger Ballettdirektor der Volksoper Wien, Prof. Evelyn Téri,Prof. Karl Musil, ehemaliger Erster Solotänzer des Wiener Staatsopernbal-letts, KR Josef Vuzem, Präsident des Club Diplomatie und Wirtschaft, undseine Gattin, sowie zahlreiche weitere Ehrengäste und Mitglieder desBallettclubs. Für die musikalische Umrahmung sorgte der ungarischeGeigenvirtuose Bence Csaranko.

Auch an dieser Stelle nochmals alles Gute und toi, toi, toi für unserenneuen Förderpreisträger Davide Dato!

Ingeborg Tichy-LugerPräsidentin des Ballettclub Wiener Staatsoper & Volksoper

BallettclubEditorial

ballettclubdancer’s

SOMMER 2010 43

Wunsch, der nicht in Erfüllung gegangen wäre“, resümiert Kropf.

„Jetzt ist über mich auch noch ein 30minütiger Portraitfilm im

ungarischen Fernsehen gedreht worden - über mich als Künstler,

aber klarerweise betrifft ein Großteil meine fünf Jahre hier in der

Volksoper, während derer ich auch als Choreograph für das

Opernfest in St. Margarethen tätig war. ,La Traviata’ habe ich dort

choreographiert , und dieses Jahr werde ich etwas für Kinder in der

,Zauberflöte’ kreieren.“

Angesprochen auf die exzellenten Auslastungszahlen des

Balletts in der Volksoper, meint Michael Kropf: „Dass das Ballett

hier im Haus eine sensationelle Auslastung hat , habe ich auch

Harangozó zu verdanken. Ohne die Möglichkeit , für die Volksoper

ein entsprechendes Repertoire zu bekommen, hätte das – trotz im

Ballettsaal gut trainierter Tänzer – nie zu einem Ergebnis geführt.

Und ich bin mit der künstlerischen Leistung des Ensembles in der

Voksoper sehr zufrieden.“

Auf die Frage, ob ihn der Abschied schmerze, antwortet Kropf: „Die

Tänzerinnen und Tänzer, die sind ja alle meine Kinder! Die meisten

sind, so glaube ich, sehr traurig, dass ich weggehe. Natürlich wäre

ich gerne hier geblieben, aber nur unter gewissen Bedingungen –

und das ist halt dann nicht so gekommen. Was mir am meisten

leid tut , ist , dass ich eine große Bindung zu den Menschen habe,

mit denen ich zusammen gearbeitet habe. Jedoch: Das Leben geht

weiter. Und ich werde im September in Essen in einen Ballettsaal

hineingehen, wo nicht ,meine Familie’ drinnen steht.“

„Nun gehe ich als Erster Ballettmeister zu Ben Van Cauwenbergh

nach Essen an die Aalto Oper“, erzählt Kropf über seine berufli-

chen Pläne. Ich hatte drei gleichwertige Angebote: Zwei in

Deutschland und eines in Kanada - ich hätte aber auch nach

Ungarn zurückgehen können.’ „Van Cauwenbergh hat übrigens

mehr als ein Jahr auf mich gewartet! Was mir zeigt , dass er wirk-

lich mich haben wollte. Die dortige Compagnie hat 32 Mitglieder

und das Repertoire ist gemischt: Klassiker und zeitgenössische

Stücke. Es gibt ,Coppélia’ von Roland Petit , sowie ,La Sylphide’,

,Tanzhommage an Queen’ oder ,La vie en rose’.“

„Höchstwahrscheinlich werde ich auch selbst choreographieren,

aber nicht in der ersten Saison, weil ich mich da zuerst einmal ein-

leben möchte, und weil ich in meiner nächsten Saison auch schon

als Choreograph andere Angebote habe, die nicht in Essen sind.

Das ist auch vertraglich von mir so festgelegt , dass ich eine gewis-

se Zeit – ein Monate in jeder Saison – frei habe, um woanders zu

choreographieren und dafür habe ich viele Pläne“, freut sich Kropf.

„Zu Herrn Harangozó werde ich den Kontakt halten. Auch wenn

wir in Zukunft nicht zusammen arbeiten, bleibt er – egal in wel-

cher Art und Weise – ein Freund von mir, denn wir kennen einan-

der schon seit 1980. Ich bin auch überzeugt , dass wir in der

Zukunft noch einiges zusammen zu tun haben werden!

Ich wünsche Vesna Orlic, die meinen Posten in der Volksoper ein-

nehmen wird, und allen, die hier sind, viel Glück in der Zukunft.

Und egal wann, wenn irgendjemand mich braucht , dann werde ich

genauso zur Verfügung stehe, wie jetzt in der Zeit , wo ich noch da

bin. Ich bin für alle offen, und wer mich finden will, wird mich

auch finden können“, schliesst Michael Kropf.

Der Ballettclub wünscht ihm alles Gute und toi, toi, toi!

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dancer’sballettclub

TEXT IRIS FREY

FOTOS DAS BALLETT DER WIENER STAATSOPER UND

VOLKSOPER/DIMO DIMOV, AXEL ZEININGER

M it dem Ende der Ära Harangozó per 31. August 2010 ver-lässt Solotänzer Wolfgang Grascher, wie auch einigeTänzerInnen, Trainings- und ProbenleiterInnen das Ballett

der Wiener Staatsoper und Volksoper. Denn wie bei jeder neuen Äragang und gäbe, wird es auch unter dem designierten BallettdirektorManuel Legris einige, wenige personelle Änderungen geben.

Wolfgang GrascherMit 28 Dienstjahren ist der Solotänzer Wolfgang Grascher einer der am längstenauf der Bühne stehende Tänzer des Hauses am Ring, dem man es darüber hinauskaum ansieht. Der groß gewachsene, aparte Wiener prägte das Ensemble nach-haltig, die Bandbreite seines Rollenrepertoires reicht von den großen Klassikernbis zur Moderne. Mit seiner eleganten Erscheinung war er in zahlreichen Ballettensowohl in tanzenden als auch Charakterrollen zu sehen, verkörperte eine Reihenobler Persönlichkeiten, wie Könige oder Grafen. So war er Tybalt, Graf Paris undGraf Capulet in Crankos „Romeo und Julia“, Fürst Gremin in dessen „Onegin“,Theseus/Oberon und Zettel in Neumeiers „Ein Sommernachtstraum“, sowieTheseus in Elos gleichnamigem Werk, Rotbart in Nurejews „Schwanensee“,Dugmanta in Malakhovs „Die Bajadere“, König Florestan XXIV. in Wrights„Dornröschen“, Colonel ,Bay’ Middleton und Eduard Graf Taaffe in MacMillans„Mayerling“. Seine komische Ader und sein schauspielerisches Talent konnteWolfgang Grascher insbesondere en travestie als Witwe Simone in Ashtons „LaFille mal gardée“ und als Madame Leontine in Zanellas „Aschenbrödel“ zumbesten geben, in Neumeiers „Wie es Euch gefällt“ imponierte er mit ausgefeilter,poetischer Redekunst. Aber auch im neoklassischen und modernen Fach konnteGrascher eindrucksvoll reüssieren, wie in Balletten von Balanchine, van Manenund Kylián. In zahlreichen Werken Zanellas kreierte er Hauptpartien, etwa in„Movements“, „Elements“, „Die sieben letzten Worte“, „Mythos“, „BeethovenOpus 73“ und „Sensi“. Mit Wolfgang Graschers Abgang von den Bühnen derWiener Staatsoper und Volksoper verliert die Compagnie einen der letztenVertreter der „Wiener Schule“ und eine prägende Persönlichkeit.Wolfgang Graschers Resümee - „es geht künstlerisch weiter“: „Das Endemeiner aktiven Zeit als Balletttänzer beschließt einen Abschnitt meines Lebens,es eröffnet mir aber auch zugleich einen Freiraum, dem ich mit großer Freudeentgegensehe. Ich glaube, dass mich das klassische Ballett bestimmt zu einerSelbstdisziplin und einer Konsequenz, Ziele und Vorgaben zu erfüllen, erzogenhat, was mir bis heute auch schon oft auf anderen Gebieten zugute gekommenist. Aber ich denke auch, dass ich immer schon den Ausgleich dazu suchte, mei-ner Kreativität und Individualität durch andere Formen Ausdruck zu verleihen undRaum zu verschaffen. Für mich ist schon seit meiner Jugend das Malen undZeichnen eine Möglichkeit, meine Gefühle und Gedanken sichtbar zu machen.Weiters ist das Singen und Musizieren, wie ich es alleine, aber auch gemeinsam

mit meiner Frau Jolantha (Anm.: Jolantha Seyfried) praktiziere, ein ganz andererAusgleich für die erzwungene Sprach- und Geräuschlosigkeit eines Balletttänzers.Nicht zuletzt deswegen habe ich auch immer wieder in Tanzaufführungen Rollenübernommen, bei denen ich etwas zu sprechen oder singen hatte. Ich freue michdarauf, in der Zukunft vermehrt in kreativer, schöpferischer Weise arbeiten zukönnen. Und auch gerade deswegen möchten meine Frau und ich ab kommendenHerbst ein neues, eigenes Projekt starten. Darin wollen wir die befreiende, erfül-lende Wirkung des angeleiteten, improvisierten Tanzes abseits des Balletts unddessen kommunikative Möglichkeiten mit anderen Menschen teilen und ihnenzugänglich machen. Wir wollen dort sowohl mit Paaren, als auch mit kleinenGruppen, Firmenteams, Behinderten, Integrationsgruppen oder auch mit altenMenschen tanzen und Bewegungsfreude wiedererwecken.“

Sonia SetienMit der Halbsolistin Sonia Setien zieht sich ebenfalls ein verdientes und vielsei-tiges Mitglied des Ensembles nach fast 20 Jahren von der Bühne zurück. Diegebürtige Spanierin trat in nahezu allen Werken des Repertoires auf, insbesonde-re in Stücken von Renato Zanella oder in neoklassischen Balletten vonBalanchine, van Manen und Kylián. Imposant war sie in einer ihrer bedeutend-sten Partien in Forsythes „Slingerland pas de deux“. Zuletzt wurde sie vermehrtin mimischen Rollen eingesetzt, wie als liebevolle Amme in Crankos „Romeo undJulia“ und dessen „Onegin“, oder als vergnügungsfreudige Madame inMacMillans „Manon“. Mit ihrer Ausbildung zur Pilates-Trainerin hat sie sichbereits ein neues Standbein geschaffen.

Marija KicevskaErst im vergangenen Jahr zur Halbsolistin ernannt, wird der Vertrag der zierlichenMazedonierin Marija Kicevska nun beendet. Dennoch konnte sie seit ihremEngagement 2007 in einigen Partien ihr Können unter Beweis stellen, so alsPrinzessin Maria in Harangozós „Der Nussknacker“ oder dramatischeKronprinzessin Stephanie in MacMillans „Mayerling“. Zuletzt brillierte sie beieiner internationalen besetzten Ballett-Gala in St. Pölten an der Seite von DavideDato im stilsicher und präzise getanzten Grand Pas Classique.

Lukas GaudernakMit dem Wiener Lukas Gaudernak tritt neben Wolfgang Grascher ebenfalls eineeinprägsame Persönlichkeit nach 24 Jahren von der Bühne ab. Wie sein Kollegean der Ballettschule der Wiener Staatsoper ausgebildet, beeindruckte er insbe-sondere mit seiner feinen Darstellung humorvoller Rollen mit ganz eigenerKörpersprache und Mimik, zuletzt etwa als Coppélius in Harangozó sen.„Coppélia“ und Mäzen in dessen „Platzkonzert“, Kaiser Franz Joseph in MacMillans„Mayerling“ oder Egeus in Elos „Ein Sommernachtstraum“. Dem intelligentenKünstler, der auch als Choreograph - etwa für das Neujahrskonzert 2009, den

Schlussapplaus beim Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper

44 SOMMER 2010

Page 45: Issue 3/10

Kaffeesiederball oder Operneinlagen - große Erfolge erzielte, war aber auch stetsdie Arbeit hinter der Bühne ein Anliegen, so als ehemaliger Obmann derVereinigung Wiener Staatsopernballett oder seit 2006 als Probenleiter, seit die-ser Saison auch als Produktionsleiter des Balletts der Wiener Staatsoper undVolksoper. Glücklicherweise bleibt er der Compagnie in dieser Funktion erhalten,besitzt er doch ein unschätzbares Wissen über das Repertoire und den Theater-betrieb im Allgemeinen.

Weitere Abgänge im Ensemble sind die Japanerin Chikako Akiyama, die UngarinAnna Besenyi, die Französin Magalie Chéron, der Rumäne Dan Datcu, dieRussinen Margaritha Kirsana und Ksenia Loshchilova, sowie die ÖsterreicherSilvia Schreger und Tin Kos.

Auch zwei Trainings- und Probenleiter verlassen die Compagnie. Die UngarinAngéla Kövessy, seit 2005 an der Wiener Staatsoper, zeichnete sie sich durch ihrepeniblen Einstudierungen, etwa von „Der Nussknacker“ und „Coppélia“, aus undassistierte dem Halbsolisten und Choreographen András Lukács bei seinem Stück„Duo“. Der ehemalige Tänzer und langjährige Trainings- und Probenleiter derVolksoper Wien, Ivan Jakus, der insbesondere zahlreiche Opern- undOperetteneinlagen betreute, verlässt ebenfalls das Ensemble.

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auf einen Blick

Wechsel an der Spitze der Ballettschule der Wiener Staatsoper - Jolantha Seyfried dankt ab

M it Beginn der neuen Ära ander Wiener Staatsoper ab1. September 2010 unter

Operndirektor Dominique Meyer undBallettdirektor Manuel Legris erfolgtmit dem Abgang der geschäftsführendenLeiterin Jolantha Seyfried zugunsten vonSimona Noja auch ein Wechsel an derSpitze der Ballettschule der WienerStaatsoper. Seyfried, die prägnante ehe-malige Erste Solotänzerin des WienerStaatsopernballetts, dem sie von 1979bis 2003 angehörte, wurde für ihreVerdienste um den Tanz bereits in unter-schiedlicher Art und Weise ausgezeichnet, wie 2004 mit dem Öster-reichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse, von 1994bis 2008 war sie Trägerin des Fanny-Elßler-Rings.

Mit der Ballettschule der Wiener Staatsoper ist Jolantha Seyfried seit ihrerKindheit verbunden, erhielt sie dort doch ihre Ausbildung. 2001 begann sie ebendaihre Unterrichtstätigkeit, am 1. Februar 2004 wurde sie deren geschäftsführendeLeiterin. In dieser überaus verantwortungsvollen Funktion, die sie von Beginn anäußerst ambitioniert ausführte, hatte sie sich große Ziele gesteckt und diesegroßteils auch gut umsetzen können. Dazu zählen die Förderung von Flexibilitätder Eleven, etwa durch unterschiedlichere Trainingsstile - jedoch weiterhin aufBasis der klassisch-russischen Waganowa-Methode - aber auch der Ausbau desmodernen Tanzes. Für eine praxisorientiertere Ausbildung war ihr die verstärkteKooperation mit dem Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper ein besonderesAnliegen. Unter Ballettdirektor Gyula Harangozó war diese insofern sehr intensiv,als viele ElevInnen in Ballettaufführungen eingesetzt wurden, wie in dessen„Nussknacker“, Ben van Cauwenberghs „Tanzhommage an Queen“ oder JormaElos „Ein Sommernachtstraum“. Auch die Förderung junger Talente war Seyfriedstets von großer Bedeutung. Dies gelang unter anderem in Zusammenarbeit mitdem Ballettclub Wiener Staatsoper, der etwa kürzlich einen Förderpreis an denbegabten Italiener Davide Dato, der seit 2009 Mitglied des Balletts der WienerStaatsoper und Volksoper ist, verlieh oder finanziell bedürftige Kinder unterstützt.Nun scheint die langjährige Verbundenheit von Jolantha Seyfried mit dem Hausam Ring zu Ende zu gehen, ihre Verdienste für dieses, sowie die Ballettschulewerden aber ihre besondere Handschrift hinterlassen.

Der Ballettclub wünscht allen viel Erfolg und alles Gute für die Zukunft!

Page 46: Issue 3/10

dancer’sballettclub

M it einer Unterbrechung von1997 bis 2003 choreographiertChristian Tichy bereits zum

10. Mal für das Gastspiel der Vereini-gung Wiener Staatsopernballett imAusseerland. Anlass genug um einkurzes Resümee darüber zu ziehen, wiesich diese Ballett-Tradition seit 1994dort entwickeln und so lange haltenkonnte.

Anno dazumal - über die Anfänge desBallett-Gastspiels in Altaussee. Christian Tichyerinnert sich sehr lebendig an die Anfänge:„Begonnen hat alles 1994 mit dem ‚Grete-Wiesenthal-Abend’ im Seehotel in Altaussee aufInitiative von Michael Pinnisch (Anm.: ehemaligerTänzer des Wiener Staatsopernballetts) und warals einmalige Veranstaltung der im selben Jahrgegründeten Vereinigung Wiener Staatsopern-ballett, der ich als Obmann vorstand, gedacht.Der Saal des Seehotels war an drei Tagen mitetwa 200 Leuten gerammelt voll, die Rahmenbe-dingungen denkbar schwierig, aber es hat wun-derbar funktioniert. Aufgrund des großen Erfolgeskam der Wunsch nach einem größeren Rahmenund somit die Idee eines Zeltes. Die erste Vorstel-lung hat dann in einem Zirkuszelt stattgefunden,ohne Bestuhlung, mit einfachen Holzbänken.“Seither ist das hochkarätige Gastspiel der ‚Verei-nigung’ im Kaiserzelt am Altausseer See zu einemkulturellen Fix- und Höhepunkt geworden, imVorjahr jedoch wieder in ein fixes Gebäude, dasKur- und Congresshaus Bad Aussee, übersiedelt.

Was macht den Erfolg dieser Tanzveranstal-tung aus? „Die Ausseer haben nach und nachbegonnen, sich mit dem Ballett zu identifizieren,und im Laufe der Jahre ist auch die lokale Volks-musik immer mehr integriert worden. Es war einwichtiger Punkt zu erkennen, dass man zu dieserqualitativ hochwertigen Volksmusik durchaus aufhohem Niveau klassisch tanzen kann, somit findetquasi ein kultureller Austausch statt.“ Thematischwird stets versucht, sich mit der Ausseer Kultur undden Traditionen auseinander zu setzen, etwa mitdem ‚Nationalheiligtum’ Erzherzog Johann, der nichtnur einmal im Mittelpunkt eines Stückes stand.Hinzu kommt, dass bisher nahezu alle Produktionenspeziell für diese Veranstaltung kreiert wurden.“

Tanz in Bad Aussee 2010. Zurück zur Gegen-wart. Da Bad Aussee heuer Alpenstadt 2010 ist -vergleichbar mit der Kulturhauptstadt, nur mitdem Schwerpunkt Alpen - hat sich dieses Themafür Christian Tichy angeboten. „In diesem Zusam-menhang ist vor einigen Jahren die Alpenkon-vention entwickelt worden, und da geht es vorallem um die Bewahrung der Alpen, sowohl dieNatur betreffend (z.B. das Wasser), als auch vonSprache, Musik, bzw. Kultur im Allgemeinen - alljene Dinge, die schützenswert sind. Da ich auchpersönlich sehr gerne in den Alpen bin, hat michdieses Thema besonders angesprochen und bietetsehr viele Möglichkeiten. Denn interessant ist dieLänder umspannende Ausdehnung dieses Gebirges,das manchmal trennend, manchmal vereinend warund in der Geschichte immer eine große Bedeu-tung gehabt hat, wie etwa im Ersten Weltkrieg.Faszinierend finde ich auch, dass der nordöstliche

Ausläufer der Alpen der Leopoldsberg in Wien istund diese meinen Recherchen zufolge in Frank-reich, genauer gesagt in Nizza, beginnen, also amMeer, was viele verschiedene Bilder in mir her-vorgerufen hat. Im Gespräch mit mehreren Leutensind weitere Ideen entstanden. Prof. WolfgangFischer etwa, mit dem ich bereits für den ‚Hof-narren Fröhlich’ zusammengearbeitet habe, hatmir quasi einen Leitfaden gegeben.“ Der Abendwird wie in den Vorjahren in zwei Teile gegliedert.

1. Teil - eine Art Kammerstück. „Für den erstenTeil habe ich das Forellenquintett nach dem Lied‚Die Forelle’ von Schubert gewählt, das vomThema her durchaus passend ist, weil es mitWasser - und somit Natur - zu tun hat. Die Beson-derheit dabei ist, dass dieses in seiner ganzenLänge von - den selten gespielten - fünf Sätzengespielt wird, die außergewöhnliche Zusammen-

Tanz alpin - von Nizza bis WienDie Vereinigung Wiener Staatsopernballett tanzt in Bad Aussee von 20. bis 22. August 2010

OBEN MIHAIL SOSNOVSCHI

RECHTS CHRISTIAN TICHY

46 SOMMER 2010

TEXT IRIS FREY

Page 47: Issue 3/10

ballettclubdancer’s

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so „eine intimere Situation zu schaffen, fasteinem Kammerstück gleich“, erklärt Tichy, „wasauch insofern gut ist, um eine neue Facette zuschaffen. Denn ich versuche, immer wieder neueAnsätze zu finden, weil die Gefahr sonst schonsehr groß ist, immer in dieselbe Lade hineinzu-greifen. Anstoß für die Anzahl der TänzerInnenwaren die 12 Punkte der Alpenkonvention, wasjedoch nicht bedeutet, dass die Tänzer diese ver-körpern, aber es hat meine Entscheidung beein-flusst und war passend. Dabei sein werden: EvaPetters, Jürgen Wagner, Maria Yakovleva, IrinaTsymbal, Elisabeth Golibina, Kirill Kourlaev,Mihail Sosnovschi, Alice Firenze, OxanaTimoshenko, Alexis Forabosco, Dumitru Taran undChristoph Wenzel.“

Pause gönnt sich der umtriebige Choreographkeine. Nur eine Woche danach, am 27. August,wartet das nächste spannende Projekt auf ihn.Für die Eröffnungsveranstaltung des Festivals„Clariarte“ in Hartberg - bestehend aus Meister-klassen und Symposien für Klarinette der hoch-karätigen vierköpfigen Vienna Clarinet Connec-tion - das heuer unter dem Thema Tanz steht,setzt Christian Tichy das Stück „Cafe squaredance“ tänzerisch um.

setzung der Musiker einen ganz eigenen Klangergibt, und in Aussee erstmals ein kammermusi-kalisches Werk in dieser Art zur Aufführungkommt, das vom Ausseer Kammerensemble dar-geboten wird. Ein praktischer Nebeneffekt ist,dass die kleine Orchesterbesetzung platzsparendist, denn die Musiker werden heuer aus ganz ba-nalen wirtschaftlichen Gründen großteils auf derBühne sein, um mehr Plätze für die Zuschauer zuschaffen. Der erste, quasi ‚grüne’ Teil beinhaltetalles, was mit der Natur zu tun hat, etwa Emo-tionen, die man darin empfindet, Freiheit, Glück,aber auch die Gefahr der Naturgewalten, die biszum Tod geht. Auch zum Ausdruck bringen möchteich, wie man mit der Natur umgeht und man daraufacht geben soll. Unterlegt wird das Ganze mit Textenvon Prof. Fischer, die als Zuspielung aus dem Offkommen bzw. als Projektionen. Hierbei hatte ichgroßes Glück, Stephan Mussil getroffen zu haben -ein bekannter Kameramann und Fotograf - dereben eine Fotoausstellung über Aussee vorbereitete,die nun in die Tanzveranstaltung integriert wird.“

2. Teil - von Nizza bis Wien. „Den zweiten Teilmöchte ich länderbezogen machen, also dieseSpanne von Nizza bis Wien zeigen, mit angedeu-teten historischen Bezügen, Traditionen und lan-

destypischer Musik: Frankreich am Strand, weiterin die Schweiz - wo etwa die berühmte Wilhelm-Tell-Geschichte angedeutet wird - es folgen Italien,Slowenien und Deutschland, schließlich landetman in Österreich. Der Leopoldsberg hat dabeiinsofern eine große historische Bedeutung, alsüber diesen Jan Sobieski mit einem Entsatzheerwährend der Belagerung durch die Türken 1683gekommen ist, diese vertrieben hat und somit alsRetter Wiens gilt. Dadurch stößt man im Zuge derBeschäftigung mit den Alpen auch auf die Türkei,woraus sich weitere Themen, wie Kaffee in seinerBandbreite, ergeben und sich somit wieder einBogen spannen lässt. Natürlich ist es auch nahe-liegend, den Türkischen Marsch (Anm.: das Rondo„Alla Turca“) von Mozart zu nehmen. Darüber hinausist es Hannes Pressl gelungen, Professor Gerd Kührdafür zu gewinnen, ein etwa zehnminütigesAuftragswerk speziell für diese Veranstaltung zuschreiben, ein weiterer Baustein dieser Vielschichtig-keit des heurigen Ballettabends. Im zweiten Teilspielen wieder traditionell die Ausseer Bradlmusiund das Große Streichorchester der Bürgermusik-kapelle Bad Aussee, geleitet von John Lowdell.“

Hochkarätige Tänzer. Wie das Orchester, istauch die Besetzung der TänzerInnen reduziert, um

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48 SOMMER 2010

D er 200. Geburtstag von FredericChopin und Robert Schumannsowie der 100. Todestag von

Tolstoi: Zwischen diesen markigen Polentummelt sich das offizielle Kulturjahr2010, reiht sich Feier an Feier, Festschriftan Festschrift.

In weit verbreiteter Hektik um Jahres-

regenten bleibt kaum Zeit zum Atmen und

mitunter erinnert man sich gerne an die

unerfüllt gebliebene Vision Mauricio Kagels,

im Beethovenjahr 1970 überhaupt Nichts

von Beethoven zu spielen, um die Be-

deutung dieses Komponisten bewusst

zu machen: Wehe, wenn es keine(n)

Beethoven(s) mehr gibt!

Wo, so möchte man an dieser Stelle fragen,

bleibt jedoch der Rummel um den Jahres-

regenten des klassischen Balletts, wer erin-

nert an Marius Petipa, dessen 100. Todes-

tag (1818-1910) sich heuer ebenfalls jährt?

Ist Petipa etwa weniger lyrisch als

Chopin, von dem Olivier Messiaen einmal

sagte, nach seinem Tode hätte niemand

mehr wirklich verstanden Melodien zu

komponieren?

Nein, denn „Dornröschen“ und „Nussknacker“

belehren hinsichtlich lyrischen Talents eines

Besseren, und was den Schmelz der cho-

reographischen Linie betrifft , so könnte

man das Wort Messiaens getrost von

Chopin auf Petipa übertragen.

Ist Petipa dann also etwa weniger charak-

teristisch als Schumann, der in seinen

Klavierzyklen so treffend zu schildern und

zeichnen verstand?

Eifriges ablehnendes Köpfeschütteln, denn

die Figuren Petipas leben und schillern,

ganz gleich ob „Odette“, „Bayadère“ oder

„Raymonda“.

Ist er am Ende also für seine Kunstform

weniger bedeutend als Tolstoi?

Auch dieses Argument schwindet in

Anbetracht der Tatsache, dass wir in ihm

den eigentlichen Schöpfer des abendfül-

lenden Handlungsballetts vor uns haben,

das die Bedeutung des russischen Balletts

erst umfassend begründete und die

Heimstätte des klassischen Tanzes von

Italien und Frankreich nach St.Petersburg

und Moskau verpflanzte, von wo sie sich –

erneut im Geiste Petipas – auch nach

England und weit darüber hinaus auszu-

dehnen vermochte.

Warum also scheint er vom internationalen

Kulturbetrieb offensichtlich vergessen zu

sein – ja selbst aus seinen eigenen Reihen

im Gedenken verdrängt?

Ist es einmal mehr Terpsichore - verstoßen

aus dem Kreise der Musen? Oh Klio, Thalia,

Euterpe, Erato, Urania, Melpomene, Kalliope

und vor allem Du, Polyhymnia, gebt auf

Eure zarte Schwester acht!

Ist es nicht an Euch allen, einen Eurer teu-

ersten Meister zu ehren, der als einer der

ganz wenigen unter den Choreographen

Euch alle umfasste:

Die Musik in seiner Wahl und

Wertschätzung seiner kompositorischen

Partner, in seinem realen Wissen um ihr

Sein und Wesen, seinem Zugehen auf Takt ,

Tempo, Charakter und Zahl.

Die Historie in der Wahl der Stoffe, der

Evolution tradierter Formen und einer sinn-

vollen Ehrfurcht vor Größe

Die Lyrik im Reichtum der Figuren, im

Füllhorn bezaubernder Gedanken der

Bewegung und einer edlen Fantasie

Die Wissenschaft und Philosophie in der

Akribie seiner Arbeit , dem Respekt vor der

musikalischen Komposition und der Tiefe

an Bedeutung

Die Empfindung in der Ausdrucksintensität

der über jegliches Körperliche hinausrei-

chenden Bewegung

Die Tragödie in der Wertschätzung einer

bruchlosen und motivierten Dramaturgie.

Die Komödie in der Virtuosität des

geschmackvoll und zurückhaltend Bunten

wie des behänd Abwechslungsreichen.

Das Himmlische im schwelgerischen

Taumel der Apotheose.

Der Tanz: stilbildend und allumfassend.

Welch schöneres Memento könnte es zu

seinem 100. Todestag also geben als jenes,

das er selbst sich setzte: Sein Werk des

Marius le Grand.

Oliver Peter Graber:

zum 100. Todestag von Marius Petipa

Marius le Grand

FOTO TSCHANK

OLIVER PETER GRABER

Komponist, Pianist, Experte für Balletmusik

dancer’sballettclub

Page 49: Issue 3/10

Die BALLETTSCHULE der WIENER STAATSOPERThe VIENNA STATE OPERABALLET SCHOOLwww.opera-balletschool.com

BOYS FOR THE BALLET

Die Ballettschule der Wiener Staatsoper wird unter der neuen Leitung von BallettdirektorManuel Legris, als künstlerischem Leiter, und der geschäfts-führenden Direktorin, Frau Simona Noja, im Schuljahr 2010/2011 ver-mehrt auf Talentsuche gehen. Vor allem für Jungs ist Ballett interessant.Ballett in der Ausbildung macht Spaß! Durch eine bestandene Aufnahmeeröffnet sich der Weg in ein ausgewogenes Ausbildungsprogramm, vomklassischen Tanz, Pas de deux und Modern bis hin zur Bühnenerfahrungbei Mitwirkung in Vorstellungen an der Wiener Staatsoper und derVolksoper Wien. Vielen ehemaligen Absolventen bleibt dieser wertvolleLebensabschnitt unvergesslich. Im Umgang mit Ballett, Oper undMusik lernen die jungen Menschen Respekt für alle Künste, die erwor-bene Disziplin wird auch in andere Berufe übertragen. Die Chanceauf der Bühne gesehen zu werden, ist Motivation für den Einstieg indie Welt des Balletts. Wer professionell Ballett gelernt hat, wird ineiner kurzen Berufsausübung viel Schönes erleben.

The Vienna State Opera Ballet Schoolwill be under a new leadership in the school year of 2010/2011.Manuel Legris as artistic director and Simona Noja as the schooldirector. They will start looking for new talents especially young boyswho find ballet interesting. Ballet in daily training is fun! Once they are chosentheir paths will open to a broad and balanced education starting from Classical ballet,Pas de deux and Modern until real stage experience to participate and perform at theState Opera House and Volksopera in Vienna. For many graduates these worthwhile yearsremain unforgettable in their lives. This contact with ballet, opera and music will build a longlasting respect for arts of all kinds and the discipline that is demanded will encourage the stu-dents to carry on in every career they have to choose for their futures. The chance just to beon stage and perform for an audience is a motivation to step into the world of ballet.Whoever learned professional ballet - even in the short lifetime of a dancer - will be rewardedwith many good things that life offers.FO

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dancer’sballettclub

b a l l e t t c l u bwiener staatsoper & volksoper

Ballett-Bonusbundestheater.at-CARD:

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SAVE THE DATE - Donnerstag, 16. September 2010

KÜNSTLERGESPRÄCH MIT MANUEL LEGRISModeration: Ingeborg Tichy-Luger

Ort und Zeit werden noch bekanntggeben.

dancer’s business circle, Ballettclub-Paten und geladene Gäste

Donnerstag, 30. September 2010 - 19 Uhr

EIN FEST FÜR CHRISTIAN LUDWIG ATTERSEE UND NINA POLÁKOVÁResidenz des Slowakischen Botschafters, Maxingstraße 20, 1130 Wien

Ballettclub-Mitglieder, Paten, Diplomatic Circle und dancer’s business circle

IMPULSTANZ - LIMITIERTES KONTINGENT MIT VERGÜNSTIGTEN KARTENDetails im E-Mail-Newsletter

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SOMMERTREFF IN BAD AUSSEE UNDKONTINGENT MIT VERGÜNSTIGTEN KARTEN FÜR DIE

VERANSTALTUNG DER VEREINIGUNG WIENER STAATSOPERNBALLETTDetails im E-Mail-Newsletter

Ballettclub Events

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13. JULI –14. AUG., DI–SA 20.00 UHR, 17.JULI SPIELFREI!

KARTEN: 02266/67 689 | WWW.STOCKERAU.GV.AT

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Das Musical mit

MAYA HAKVOORT

ALFONS HAIDER

CHRISTOPH ZADRA

Regie

GABRIEL BARYLLI

Übersetzung: Gunther Baumann

mit großem Ensemble

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