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Z E I T S C H R I F T D E S L C H 2 / 2 0 0 5
Jenseits von PISA• Musische und manuelle Fächer im Abseits? • Hauswirtschaft und Werken/Gestalten kämpfen
um ihre Position
Verantwortung der Lehrpersonen• Wofür Lehrerinnen und Lehrer verantwortlich zu
machen sind – und wofür nicht
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Inhalt
Aktuell4 Basel: Debatte um «Eingangsstufe»7 Wofür können Lehrpersonen «ver-
antwortlich» sein?
Jenseits von PISA10 Werken und Gestalten: «Mitten im
Wandel»12 Interview: «Vielleicht braucht es
mehr Leidensdruck»17 Grund-Erfahrungen oder: Von Pisa
nach Siena20 Romandie: «Die beste Vorbeugung
gegen Stress»21 In der Bewegung Ruhe und Rhyth-
mus finden22 30 Jahre FPA: «Eine Schule muss
Tag für Tag neu entstehen»
Aus dem LCH25 GAV im Kanton Solothurn:
«Mit einer Stimme sprechen»27 Kanton Bern: Lehrerinnen und
Lehrer proben den Aufstand28 LCH-Veranstaltungen30 LCH MehrWert
Bildungsnetz32 Lexikon als Wundermaschine
Zur Zeit33 Berufseinstieg: Junge Menschen mit
und ohne Arbeit
Rubriken4 Was, wann, wo?
36 Bildungsmarkt40 Neue Bücher und Medien45 Leserbriefe, Impressum47 Vorschau
Rufnummer47 Klebrig und fies
Titelbild: Hauswirtschaft schafftLebenskompetenzen (zu Seite 12) Foto: Heidi Hausammann
Nummer 2 . 2005, 1. Februar 2005
Zeitschrift des Dachverbandes Schweizer Lehrerinnen und Lehrer (LCH)150. Jahrgang der Schweizer Lehrerinnen-und Lehrerzeitung (SLZ)
Guten Schultag!
Schengen ist ein kleines Dorf an der Mosel; die Luxemburger Wein-strasse beginnt da. Kaum jemand würde es kennen, hätten nicht am14. Juni 1985 fünf Staatschefs der EU dort einen Vertrag über denAbbau von Grenzkontrollen unterschrieben. Dass anderseits «BaselII» ein Meilenstein für das weltweite Bankgeschäft ist, weiss manvielleicht in Vaduz besser als am Rheinknie. Rio und Kyoto hättenzu ihrem Ruhm keine Klimaschutz-Konvention nötig gehabt. Bolo-gna und Pisa waren ebenfalls schon klingende Namen, als sie nochnicht für bedeutsame Projekte der Bildungswelt standen.Die Städte und Dörfer haben keinen Einfluss darauf, ob die Etiket-ten, die ihnen da angehängt werden, im Lauf der Zeit positive odernegative Bedeutung annehmen (wie müssen die Warschauer unter«ihrem» Pakt gelitten haben). Bei Pisa ist es speziell hinterlistig, dadas so benannte Projekt für internationale Leistungsmessungen mitder toskanischen Stadt rein gar nichts zu tun hat; vielmehr ist es dasKürzel für «Programme for International Student Assessment». EinSchelm, wer Böses dabei denkt – aber wir würden uns sehr wundern,wenn der OECD-Funktionär, der (wahrscheinlich in einem PariserBüro) diesen Namen erfand, nicht den schiefen Turm vor Augen ge-habt hätte. Wie dem auch sei: Wir bitten Pisa und die Pisaner umVerzeihung dafür, dass wir dieses Bild immer wieder strapazieren.Und wir bitten unsere Leserinnen und Leser, allfälligen Groll oderSkepsis gegen die Tests nicht auf die Stadt zu übertragen.Die Tests von PISA beschränken sich auf wenige Fähigkeiten: Lese-kompetenz, mathematisches und naturwissenschaftliches Denkensowie, neu in der zweiten Runde, Problemlösefähigkeit. Nicht er-staunlich, dass diese Fähigkeiten auch im Vordergrund stehen, wennes darum geht, nationale Bildungsstandards zu erarbeiten, wie daszurzeit im Projekt HarmoS (Harmonisierung der obligatorischenSchule) geschieht. Aber: Weder PISA noch HarmoS repräsentierendie Schule, schon gar nicht die Bildung. Wir haben deshalb denSchwerpunkt dieser Ausgabe «Jenseits von PISA» genannt (ab Seite10). Dort liegen Bereiche wie Hauswirtschaft, Werken, Gestalten,Musik, aber auch Natur, Geographie, Sport und andere mehr, ohnedie wir unseren Kindern «ein karges Mahl» bieten würden, wieLoretta van Oordt in ihrem Beitrag (Seite 17) schreibt. Jenseits von Pisaliegt auch Siena mit seiner muschelförmigen «Piazza del Campo».Wir fordern also SIENA: einen Test, der all die mit-entscheidenden,jetzt von PISA beiseite gedrängten Fähigkeiten umfasst, und in demwir auf ein sehr gutes Abschneiden der Schweiz hoffen. Aus demKürzel SIENA eine treffende Bezeichnung zu formulieren, überlassenwir Ihrer Phantasie. Heinz Weber
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Maturitätsreglement
Positive Bilanz Die Gesamtbilanz für dieneue Maturitätsausbildungfällt positiv aus. Dies gehtaus einer landesweiten Befra-gung von insgesamt 24 000Schülerinnen, Schülern, Lehr-personen und Schulleitun-gen hervor. Sehr geschätztwerden gemäss einer Me-dienmitteilung der EDK dieEinführung der Maturaarbeitund die Einführung derSchwerpunkt- und Ergän-zungsfächer. Im Vergleich zuden alten Maturitätstypensind heute mehr und neueBildungsprofile möglich, soetwa in den Bereichen Bild-nerisches Gestalten und Mu-sik. Die neue Promotionsre-gelung wird teils positiv, teilsnegativ beurteilt.
Austauschprojekte
Geld für Ideen Pro Patria unterstützt päda-gogisch wertvolle Projekte inder Bildung. FinanziellenZustupf gibt es unter ande-rem für Klassenaustausch-projekte der Primar- undSekundarstufe. Maximal wer-den 2000 Franken pro Klassevergeben. Bevorzugt werdendabei jene aus dem Freiwilli-gen-Sammlungsnetz von ProPatria und solche, die bereitsind, sich in Zukunft bei ProPatria-Sammlungen zu enga-gieren. Lehrerinnen und Lehrer derSekundarstufen I und II ha-ben die Möglichkeit, einebesondere Form der persönli-chen und beruflichen Wei-terbildung in Australien zuerleben, ihre Fremdsprachen-kenntnisse zu verbessernund in Form eines Stellen-tausches ein anderes Schul-system kennen zu lernen.Anmeldefrist ist der 1. April.Alle Formulare und weitereInformationen zu allen Pro-jekten gibts bei Jugendaus-tausch, Postfach 358, Post-strasse 10, 4502 Solothurnoder im Internet unter www.echanges.ch
Als einer der letztenDeutschschweizer Kantonelanciert Basel-Stadt die Dis-kussion um die Grund-respektive Basisstufe. Das Er-ziehungsdepartement Basel-Stadt lud am 12. Januar alleLehrpersonen des Kindergar-tens, der Unterstufe und derKleinklassen zu einer Infor-mationsveranstaltung ein.«Alles ist noch offen, es gehtnoch viele Jahre, bis ein Ent-scheid fällt. Steigen Sie in dieDiskussion ein», forderte Er-ziehungsdirektor ChristophEymann die Lehrpersonenauf. Offenheit und Trans-parenz sollen in Basel dieDiskussion und den künfti-gen Entscheid prägen.Im neuen Konzept werdenvier- bis sieben- respektiveachtjährige Kinder gemein-sam in einer Klasse unter-richtet. Dabei stehen zweiModelle zur Diskussion. DieBasisstufe umfasst zwei JahreKindergarten plus die erstenbeiden Schuljahre, die Grund-stufe zwei Jahre Kindergartenplus das erste Schuljahr. ZweiLehrpersonen teilen sich da-bei in die mindestens 150Stellenprozente. Weil nochunklar ist, ob die Entwick-lung Richtung Basis- oderGrundstufe tendiert, wird inBasel vorerst der Begriff «Ein-gangsstufe» verwendet.
In den meisten Kantonender Deutschschweiz findenbereits Pilotversuche mit derneuen jahrgangsgemischtenStufe statt. Gründe für denspäten Einstieg Basels in dieDebatte sind unter anderemdie erst vor wenigen Jahrendurchgeführte Reform derOberstufe, welche viele Kräf-te absorbierte, sowie die Tat-sache, dass die Primarschulein Basel lediglich vier Jahredauert. «Und, um ganz ehr-lich zu sein, vielleicht habenwir dieses Thema auch einwenig verschlafen», gibtPierre Felder, Leitung StabSchulen, zu.Versuche mit der neuenStufe werden im Stadtkantonfrühestens ab dem Schuljahr2007/08 durchgeführt. EinEntscheid, ob und in welcherForm eine altersgemischteStufe eingeführt wird, fälltfrühestens 2013.Der Entscheid der EDK (Kon-ferenz der kantonalen Erzie-hungsdirektoren) wird be-reits nach der Evaluation derPilotversuche in den Kanto-nen 2009 gefällt. Basel-Stadtist sich bewusst, dass diesden Anpassungsdruck er-höht. «Das Mindeste, waswir dann sagen müssen, ist,wann wir zum Entscheidbereit sind», sagte Pierre Fel-der. Doris Fischer
Was, wann, wo? Filmtage Nord/SüdZum 14. Mal stellen die Film-tage Nord/Süd in verschie-denen Schweizer StädtenDokumentarfilme und Kurz-spielfilme vor, die zur Aus-einandersetzung mit frem-den Lebenswelten und Alltagsrealitäten herausfor-dern. Thematische Schwer-punkte sind u.a. Sport undEntwicklung, Respekt stattRassismus, Alltag im südli-chen Afrika, Ökologie undNachhaltigkeit. Auskunft und Programm:Telefon 031 398 20 88, www.filmeeinewelt.ch
Wettbewerb«ThinkQuest» ist der grössteInternet-Wettbewerb fürJugendliche in der Schweiz.Aufgabe ist es, im Team eineWebsite zu einem bildendenThema zu gestalten. DieArbeit muss bis Ende Augusteingereicht sein. Lehrperso-nen können sich in einemWorkshop über Bedingun-gen, Einbezug in den Unter-richt, Coaching und Bedeu-tung für den Unterrichteinführen lassen. Der Work-shop findet am Mittwoch, 23. März, im Migros-Kultur-prozent, Habsburgerstrasse 9in Zürich statt. Anmeldungan [email protected],Infos unter www.kulturpro-zent.ch.
Afrika ohne GewaltIm Rahmen der Kampagne«Wir glauben. Gewalt hatnicht das letzte Wort» be-sucht das Fastenopfer Schul-klassen, um den Kindern dasLeben in Afrika näher zubringen. Bis zum 20. Märzstehen folgende Themen aufdem Programm: Burkina Faso– gewaltfreie Kommunika-tion (3.–5. Klasse); Zentral-und Südafrika – Frieden för-dern (3. Klasse). Infos unterwww.fastenopfer.ch
Debatte offen für Ein-gangsstufe in BaselEntschieden wird frühestens im Jahr 2013.
Thurgau: SchulterschlussDer Verband Lehrerinnen und Lehrer Thurgau (LTG) und die
kantonale Schulsynode («Lehrerparlament») sind auf demWeg zur Fusion. In Zukunft soll nur noch eine Berufsorga-nisation die Interessen der Lehrpersonen vertreten. ImDezember beauftragte die Synode ihren Vorstand mit derVorbereitung des Zusammenschlusses. Ende Mai soll aufbeiden Seiten der definitive Entscheid fallen.
Seit mehr als zwei Jahren ist eine Strukturkommission desLTG damit beschäftigt, die Verbandsstrukturen zu optimie-ren und zu professionalisieren.
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Evaluation, Rechenschaftslegung, Stan-dards, Teilautonomie der Schulen undähnliche Schlagwörter beherrschen dieSzene. Dabei geht es um ein bisschenPädagogik, hauptsächlich aber um zweiDinge, nämlich um Machtverteilungund um Verantwortlichkeiten.
Anton Strittmatter, Leiter PA LCH
In unserem Kulturkreis gilt seit der Auf-klärung das ethische Prinzip, dassMacht und Verantwortung zwingendzueinander gehören: Keine Macht ohneVerantwortung, verstanden als Mög-lichkeit des Schuldigwerdens und derHaftung für die Folgen des eigenenHandelns. Und keine Verantwortungohne Macht, verstanden als Möglich-keit, die Erfolgs- und Misserfolgsbedin-gungen des Handelns zu kennen unddiese wesentlich selbst beeinflussen zukönnen.Genau damit haben wir in der Schuleein Problem. Doch bevor wir das näherbetrachten, ein Blick in eine andere«Branche», welche die Problematik inder Zuspitzung erleben lässt.
«Ich bringe Ihnen die Verantwortungzurück»Mit diesem Satz beginnt der Dialog zwi-schen dem Kriegsheimkehrer Unteroffi-zier Beckmann und seinem ehemaligenObersten in Wolfgang Borcherts Werk«Draussen vor der Tür» (1947).Beckmann: ... Ich bringe Ihnen die Verant-wortung zurück. Haben Sie das ganz verges-sen, Herr Oberst? Den 14. Februar? Bei Go-rodok. Es waren 42 Grad Kälte. Da kamenSie doch in unsere Stellung, Herr Oberst,und sagten: Unteroffizier Beckmann. Hier,habe ich geschrieen. Dann sagten Sie, undIhr Atem blieb an ihrem Pelzkragen als Reifhängen – das weiss ich noch ganz genau,denn Sie hatten einen sehr schönen Pelzkra-gen – dann sagten Sie: Unteroffizier Beck-mann, ich übergebe Ihnen die Verantwor-tung für die zwanzig Mann. Sie erkundenden Wald östlich Gorodok und machennach Möglichkeit ein paar Gefangene, klar?Jawohl, Herr Oberst, habe ich da gesagt.Und dann sind wir losgezogen und haben
erkundet. Und ich – ich hatte die Verant-wortung. Dann haben wir die ganze Nachterkundet, und dann wurde geschossen, undals wir wieder in der Stellung waren, dafehlten elf Mann. Und ich hatte die Verant-wortung. Ja, das ist alles, Herr Oberst. Abernun ist der Krieg aus, nun will ich pennen,nun gebe ich Ihnen die Verantwortungzurück, Herr Oberst, ich will sie nicht mehr,ich gebe sie Ihnen zurück, Herr Oberst.Oberst: Aber mein lieber Beckmann, Sieerregen sich unnötig. So war das doch garnicht gemeint.
Beckmann: Doch. Doch, Herr Oberst. Somuss das gemeint sein. Verantwortung istdoch nicht nur ein Wort, eine chemischeFormel, nach der helles Menschenfleisch indunkle Erde verwandelt wird. Man kanndoch Menschen nicht für ein leeres Wortsterben lassen. Irgendwo müssen wir dochhin mit unserer Verantwortung. Die Toten –antworten nicht. Gott – antwortet nicht.Aber die Lebenden, die fragen. Die fragenjede Nacht, Herr Oberst. ...»Beckmann erzählt dann noch eineWeile von seinen quälenden Albträu-
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Wofür können Lehrpersonen, Schulen undFührungsorgane «verantwortlich» sein?Geklärte Zuständigkeit statt Verantwortungskitsch und organisierte Nichtverantwortlichkeit
Lehrperson, ihre Verantwortung nach Hause tragend.
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men, fragt den Obersten, ob dieser dennbesser schlafen könne, und wenn ja, obes ihm dann nichts ausmachen würde,so nett zu sein und «sie wieder zurück-zunehmen, die Verantwortung». Dersteigt auf die Nöte des Unteroffiziersnicht ein, betitelt ihn als einen begna-deten Spassmacher und rät ihm, solchelustigen Gedanken doch auf die Bühnezu bringen...
Keine ErgebnisverantwortungEs ist neuerdings vorstellbar, dass einesTages ein Lehrer sich bei seiner Erzie-hungsdirektorin anmeldet, um diesenSatz «Ich bringe Ihnen die Verantwor-tung zurück» loszuwerden. Nämlichdann, wenn Schule macht, was im Ent-wurf zum neuen Zürcher Volksschulge-setz vorgesehen ist, nämlich dass «fürdas Erreichen der Lernziele gemässLehrplan» – neben der Schule – «insbe-sondere die Lehrpersonen verantwort-lich» seien.Irgendwann wird sich eine Lehrpersonfinden, die diesen Gesetzespassus ernstnimmt und schuldgequält schlafloseNächte verbringt, in denen ihm oder ihrdie Dutzenden von Kindern und Ju-gendlichen begegnen, welche die Lern-ziele eben nicht erreicht haben.«So war das doch gar nicht gemeint»,mögen – wie der Oberst – die Initiantendieses Paragraphs einwerfen. In der Tatist aus dem Kontext der Entstehung desGesetzes zu erschliessen, dass es hierüberhaupt nicht um Verantwortungging, sondern um Zuständigkeit, umMacht und Freiheit. Konkret ging esdarum, die Lehrperson nicht einfach alsanonyme Nummer in der Schule zubetrachten, sondern ihren Status alsFachperson mit eigenem Handlungs-spielraum zu sichern. Überhaupt fällt bei der Analyse solcherVorlagen auf, dass der Gesetzgeberselbst nirgendwo den Terminus «Ver-antwortung» definiert. Ausdrücke wie«ist verantwortlich für», «hat folgendeAufgaben», «erfüllt folgende Pflichten»,«besitzt folgende Kompetenzen» wer-den wahllos als Synonyme verwendet.Etwa so, wie man im Aufsatzunterrichträt, die Adjektive doch ein bisschenabzuwechseln. Anders kann man sich
kaum erklären, weshalb zwar Lehrperso-nen, Schulleitungen und Eltern Verant-wortlichkeiten zugedacht werden, imganzen langen Paragraph 42 der Zür-cher Gesetzesvorlage über die Aufgabender Schulpflege aber nie von Verant-wortung geschrieben wird. Hingegensteht dann weiter hinten in Paragraph54 über die Eltern: «Schulbehörden,Lehrpersonen und Eltern arbeiten imRahmen ihrer Verantwortlichkeiten zu-sammen.»Die immer wieder postulierte Ergebnis-verantwortung der Lehrpersonen stehtin krassem Widerspruch zum Berufsleit-bild und zu den Standesregeln des LCH.Diese machen schon seit Jahren klar,dass Lehrerinnen und Lehrer niemalsfür das Ergebnis der Bildungsbemühun-gen verantwortlich zu machen sind.Das gilt übrigens auch für die Schulenals Handlungseinheit, denen im neuenBaselbieter Bildungsgesetz die Verant-wortung für das Erreichen der Bildungs-ziele zugeschoben wird. Genau wegendieser Zuschiebung prangt auf demTitelblatt von «lvb.info», der Zeitschriftdes Lehrerinnen- und LehrervereinsBaselland, ein permanenter Aufkleber:«Auf der Basis des Bildungsgesetzes2002 sehen sich die Lehrerinnen undLehrer nicht in der Lage, ihren Bil-dungsauftrag optimal zu erfüllen.»Nicht erst seit PISA wissen wir um diebegrenzten Möglichkeiten der Schule,um die enormen Einflüsse, welcheeinerseits das familiäre Milieu undanderseits die unterschiedlichen Res-sourcen der Schulen auf das Ergebnisausüben.
Frage der Haftbarkeit wird aktuellLehrerinnen und Lehrer können durch-aus in die Verantwortung genommenwerden – in eine dreifache Qualitätsver-antwortung, wie sie These 2 des LCH-Berufsleitbildes umschreibt:• Prozessverantwortung: Lehrpersonen
schaffen Lernsituationen, welche An-regung, Leistungsbereitschaft undLernfortschritte fördern. Sie beratendie Lernenden.
• Kontraktverantwortung: Lehrpersonenvereinbaren mit den Lernenden – entsprechend ihrer Urteilsfähigkeit –
Ziele und Bedingungen der Lernpro-zesse. Sie beziehen die Erziehungs-berechtigten und andere direkt Betei-ligte ein und beraten sie in schul-bezogenen Lern- und Erziehungs-fragen.
• Teamverantwortung: Lehrpersonenschaffen und pflegen an ihrer Schuleüber gemeinsame Absprachen undRegelungen ein günstiges Lernklimaund evaluieren dieses laufend.
«Verantwortung ist die Bereitschaft bzw.Pflicht für Handlungen die Folgen zutragen.» So steht es in jedem Ethik-Lehr-buch. Das war jedoch für das Schulsys-tem nie vorgesehen und war auch beimAbfassen des Berufsleitbildes nicht soim Blickfeld. Das erneut schlechteAbschneiden der Schweiz im Lesefähig-keits-Test bei PISA hat nicht zu Massen-rücktritten von Erziehungsdirektorengeführt. Auch ist nicht bekannt, dassSchulkommissionen, Schulleitungenoder Lehrpersonen Entschädigungen anSchülerinnen und Schüler ausgerichtethätten, welche in neun Jahren die mini-malen Lernziele nicht erreicht haben. Angesichts der neueren politischenKraftmeier-Rhetorik um die Verantwor-tung von Schulen und Lehrpersonen istdie Frage von Haftbarkeit in irgendeinerForm aktuell geworden. Eine vertiefteDiskussion dazu im LCH und in derLehrerschaft ist angezeigt. Insbesonderefehlt eine Transformation der ethischenBegriffe in den Schulalltag.
Eine bescheidenere Rhetorik pflegenDas Prinzip der Kausalhaftung machtim Schulwesen kaum Sinn. Allzu kom-plex sind die Bildungsarbeit und dasüberlappende Zusammenwirken ver-schiedenster Akteure und Zuständig-keitsebenen. In den meisten Fällen sinddie beiden Grundbedingungen nichterfüllt, welche die Ethik an Verantwort-lichkeiten stellt:a) Die verantwortlich gemachte Person
kann die Zwecke ihres Handelns freibestimmen, sie zumindest beeinflus-sen oder kontrollieren sowie an derAuswahl der zur Zweckerfüllung nö-tigen Mittel mitwirken. Lehrperso-nen und Schulen in der Schweiz ver-
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Das Berufsleitbild und die Standesregeln des LCH machenschon seit Jahren klar, dass Lehrerinnen und Lehrer niemalsfür das Ergebnis der Bildungsbemühungen verantwortlich zu machen sind.
fügen – im Unterschied etwa zumviel gepriesenen Finnland – überlächerlich kleine Möglichkeiten,ihre Unterrichtssituation zu beein-flussen.
b) In die Verantwortung zu nehmen istnur jemand, der über ausreichendesWissen verfügt, um gültige Voraus-sagen über die Wirkungen seinesHandelns zu machen. Selbst wennnicht zu bezweifeln ist, dass dieLehrpersonen in der Schweiz einegute Aus- und Weiterbildung be-kommen, sind wir in unserer Bran-che noch meilenweit von Kunstre-geln entfernt (falls es sie je gebenwird), welche eine überprüfbare Ver-antwortlichkeit begründen.
Natürlich gibt es im Einzelfall nachweis-liches Ungenügen und Schuld undkann dies beispielsweise zur begründe-ten Entlassung einer Lehrperson führen.In den meisten Fällen des Nichterrei-chens von Lernzielen kann eine solcheeinfache Kausalität jedoch nicht nach-gewiesen werden.Die Konsequenz: Wir müssen uns ineine begriffliche Bescheidenheit be-geben, welche viel überlegter, selektivermit «Verantwortung» umgeht, als dasbis jetzt der Fall war. Es macht nur dannSinn, Verantwortung im Zusammen-hang mit der Zuweisung von Macht zubemühen, wenn auch Haftbarkeit damitverbunden und praktikabel ist. Andern-falls soll man von Zuständigkeiten, vomBemühen um das Erfüllen von Stan-dards etc. sprechen. Und man soll aufqualitative Feedbacksysteme vertrauen,welche dieser Bemühenspflicht besserentsprechen als die im Moment hochmodischen Ergebnisevaluationen.Trotzdem ist auch die Verantwortlich-keitsdiskussion weiter zu treiben – inden Kollegien, in den Berufsorganisatio-nen, in den Behörden und bildungspo-litischen Instanzen. Wir kommen aufDauer trotz aller geschilderten Schwie-rigkeiten nicht darum herum, eine ver-nünftige Kongruenz von Macht undVerantwortung herzustellen. Es tut der Wirksamkeit des Systems undder Gesunderhaltung des Personalsnicht gut, wenn für die wesentlichen
Aufgaben im Schulsystem drei bis vierInstanzen in diffus überlappender Formzuständig sind und wenn möglich nochverantwortlich gemacht werden. Diesist in allen Kantonen heute aber derFall; keiner hat ein Führungs- undSteuerungskonzept, welches auch nuransatzweise als stimmig bezeichnet wer-den könnte. Unsere Gesetzes- und Ver-ordnungswerke sind und bleiben baby-lonische Turmbauten und würden beijeder Prüfung nach den modernen pri-vatwirtschaftlichen Regeln der «corpo-rate governance» durchfallen.Anderseits müssen wir in der Lehrer-schaft endlich – um ein Beispiel zu nen-nen – den vielbeschworenen Begriff derMethodenfreiheit differenzierter fassen.Im gegenwärtigen Gebrauch ist er syno-nym mit individueller Beliebigkeit –und das kann eine Praxis begründen,welche an die Grenze zur Verantwor-tungslosigkeit führt.
Unterstellung: Alle handeln mit Ver-antwortungsgefühlNun weiss ich aus Vorträgen und Semi-narien, dass solche Gedanken leichtmissverstanden werden: «Sie wollen mirunterstellen», so die Reaktion engagier-ter Lehrpersonen oder Behördenmitglie-der, «dass ich verantwortungslos hand-
le? Ist ja eine Frechheit!» Deshalb ge-hört zu meinen Thesen auch die fol-gende: «Alle handeln mit Verantwor-tungsgefühl.» Das meine ich nicht be-sänftigend, sondern als Erfahrung. Ichhabe zwar sogenannt «schlechte Leh-rer» gekannt, aber keinen, der verant-wortungslos herumgewerkelt hätte.Ich postuliere mit Überzeugung, dasssubjektiv alle Akteure im Bildungswesenin der Regel hoch engagiert sind, sichMühe geben, Rück- und Umsicht neh-men, Leistungen erzielen wollen. Nichtzustimmen könnte ich allerdings derFormel «Alle handeln verantwortungs-bewusst». Denn wenn wirklich einBewusstsein (kommt von Wissen) fürden Begriff der Verantwortung da wäre,könnte man beispielsweise nicht so vielUnsinn in Gesetze und Verordnungenschreiben.Hingegen ist als Norm beobachtbar: einGefühl für Sorgfalt, für das Beachtenvieler, teils widersprüchlicher Ziele undWerte, das Gefühl für Leistung undQualität, das Begrenzen von Egoismenzu Gunsten des altruistischen Auftrags.In diesem Sinne haben wir nicht einProblem der Verantwortungslosigkeit,sondern nur der Nichtverantwortlich-keit. Bei so vielen Tausend Lehrerinnenund Lehrern, die ihre Aufgabe tagtäg-lich aus einer tiefen Verpflichtung fürden Bildungsauftrag und die ihnen an-vertrauten Menschen heraus erfüllen,ist es höchste Zeit, falsche Verantwort-lichkeiten und eine verlogene Rhetoriklangsam durch realistische Macht- undZuständigkeitsregelungen abzulösen.
Weiter im Netzhttp://de.wikipedia.org/wiki/Verantwortung (vgl. auch Seite 32, «Bildungs-netz»)www.lch.ch – Rubrik «Portrait», LCH-Berufsleitbild und Standesregeln zumDownloadwww.zlv.ch – Zürcher Lehrerinnen- undLehrerverband ZLV, Informationen zumneuen Volksschulgesetz des KantonsZürich
9A K T U E L L2 • 2 0 0 5
Ich postuliere mit Überzeugung, dass subjektiv alle Akteure im Bildungswesenin der Regel hoch engagiert sind, sich Mühe geben, Rück- und Umsicht neh-men, das Gute wollen, Leistungen erzielen wollen. Nicht zustimmen könnte ichallerdings der Formel «Alle handeln verantwortungsbewusst».
Anton Strittmatter, Leiter der Pädago-gischen Arbeitsstelle des LCH (PA LCH).
«Es brodelt!» So umschreibt ElisabethGaus, die Leiterin des Fachbereichs Wer-ken und Werken textil an der Pädagogi-schen Hochschule Zürich, die momen-tane Stimmung bei den Lehrkräftendieser Fächer. «Wir sind mitten ineinem grundlegenden Wandel», sagtGaus.
Annett Jucker
Ausgangspunkt für die Neuorientierungsind veränderte gesellschaftliche Ver-hältnisse. Lange Zeit waren der Werk-
und Handarbeitsunterricht inhaltlichgeprägt von einem traditionellenRollenbild. «Knechte und Mägde derHauswirtschaft», so beschreibt AntonStrittmatter, Leiter der PädagogischenArbeitsstelle des LCH, diese Rollenvor-stellung. Mit der Einführung der Koedukationveränderte sich dieses Verständnis,doch nicht überall fand inhaltlich einechter Wandel statt. Dass heute Kleiderund Möbel nicht mehr selbst genähtund geschreinert werden, möge manbedauern, ändern könne man es nicht,
meint Strittmatter. Ein zeitgemässerUnterricht fordere ein völlig neuesZweckverständnis.
Neue Lern- und LehrmethodenNicht nur inhaltlich, auch methodischist vieles im Umbruch. «Vorzeigen,nachmachen», so beschreibt ElisabethGaus die traditionelle Unterrichtsme-thode. Dieser lehrpersonenzentrierteUnterricht führe unter anderem dazu,dass am Ende jedes Kind das gleicheProdukt mit nach Hause nehme. Im modernen Unterricht steht lautGaus eine Vielfalt an Lehr- und Lernme-thoden zur Verfügung. So zum Beispieldas entdeckende, handelnde und pro-blemlösende Lernen. Dieses stellt an dieLehrpersonen hohe Anforderungen.Der schülerzentrierte Unterricht ver-langt einen Überblick über technischeMöglichkeiten und viel Flexibilität.Denn die Lehrperson muss ganz unter-schiedliche Vorstellungen der Kinderaufnehmen und sie bei deren Verwirkli-chung unterstützen. Ein befriedigendesEndprodukt entsteht aber nur, wenn dieLehrperson über Erfahrung und Könnenverfügt. Hier setzt denn auch die Kritik vielerFachlehrerinnen und -lehrer in der Pra-xis an. Mit der Einführung der pädago-gischen Hochschulen (PH) wurde dieMonofachausbildung zur Werklehr-person textil und nichttextil abge-schafft. Studierende der PH wählendiese Fächer nun in Form von Modulenals Teil oder Schwerpunkt einer Ausbil-dung zur Lehrperson der Primarstufeoder der Sekundarstufe I. Mit diesem Wechsel verbunden ist einedrastische Kürzung der fachspezifischenAusbildungsdauer. Daher wird befürch-tet, dass die neu ausgebildeten Lehrper-sonen fachlich gar nicht in der Lageseien, den hohen Anforderungen einesmodernen Unterrichts gerecht zu wer-den. Elisabeth Gaus und ihre KolleginRegine Mätzler, ebenfalls Dozentin fürWerken/Werken textil an der PH Zürich,teilen diese Befürchtung. Gleichzeitig sehen sie in der neuen Aus-bildung auch grosse Chancen. «Ich
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Werken und Gestalten: «Mitten im Wandel»Veränderte gesellschaftliche Verhältnisse, neue Ausbildungen und Stundenabbau. Die gestalteri-schen Fächer sind im Umbruch. Dies löst Ängste aus – und breites Engagement.
Traditionelle Rollenbilder taugen im heutigen Werkunterricht nicht mehr.
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hoffe, die Möglichkeiten des interdiszi-plinären Unterrichts werden in Zukunftvermehrt genutzt», meint Regine Mätz-ler. Elemente des gestalterischen Unter-richts könnten dann vermehrt im Ma-thematik-, Sprach- und Sachunterrichtgenutzt werden, oder umgekehrt. «Mankönnte zum Beispiel die Multiplikationüben, indem man die Reihen stickt»,illustriert Mätzler ihre Vorstellung. Denn der gestalterische Unterrichtschafft wichtige Grundlagen für dieSprachentwicklung und das räumlicheVorstellungsvermögen. Lernbiologischeund hirnphysiologische Erkenntnissedeuten darauf hin, dass eine frühe För-derung motorischer und gestalterischerFunktionen für die geistige Leistungs-entwicklung bedeutsam ist. Eine Lehr-person, die Werken und Mathematikunterrichte, könne diese beiden Fächergewinnbringend verbinden, sagt Elisa-beth Gaus. Sie ist überzeugt: «Die Mög-lichkeit, ein Kind ganzheitlicher zu er-fassen, wird grösser.»Gaus und Mätzler begrüssen auch, dassdurch den neuen Ausbildungsweg dieLehrpersonen für gestalterische Fächermehr eingebunden werden. Sie verspre-chen sich dadurch eine Aufwertung derFächer.
Dringlicher KoordinationsbedarfZwar wurden in der ganzen Schweiz dieMonofachausbildungen abgeschafft,doch bestehen von Kanton zu Kantonweiterhin grosse Unterschiede in derAusgestaltung des gestalterischen Un-terrichts und in der Ausbildung derLehrkräfte. «Grob gesagt besteht eingewisses West-Ost-Gefälle. Im Westender Deutschschweiz ist der Unterricht
schon seit langer Zeit kreativer ausge-richtet, während im Osten eher lehrer-zentriert Fertigkeiten eingeübt wurden»,sagt Regine Mätzler. Indizien für dieUnterschiede in den einzelnen Kanto-nen sind auch die vielen verschiedenenFachbezeichnungen. Hinzu kommt, dass die Lehrpersonenfür gestalterische Fächer bisher aus ganzverschiedenen «Kulturen» stammten.Als Beispiel sei der Kanton Zürichgenannt, wo in den letzten JahrenHandarbeitslehrerinnen, Real- undOberschullehrpersonen und Absolven-ten der Schule für Gestaltung mit teil-weise sehr unterschiedlichen AnsätzenWerken unterrichteten. «Dringlichen Koordinationsbedarf»,stellt auch Anton Strittmatter fest.Unter anderem deshalb beantragte ervor einem Jahr als Beiratsmitglied desHarmoS-Projektes der EDK, auch fürdiese Fächer Standards zu entwickeln.Der Antrag wurde aus finanziellenGründen abgelehnt.Nun sind in der ganzen Schweiz enga-gierte Fachleute daran, selbst Kernkom-petenzen für den gestalterischen Unter-richt festzulegen – einerseits weil dergesellschaftliche Wandel eine Neuorien-tierung verlangt, andererseits weil diegestalterischen Fächer bildungspolitischunter Druck stehen. So werden auf-grund von Sparmassnahmen undzugunsten von neuen Fächern – wieetwa die zweite Fremdsprache auf derPrimarstufe – Lektionen gestrichen. Die Fachkommission Textilarbeit/Wer-ken des LCH brachte daher in der ARGELCH bereits vor zwei Jahren Vertreterder verschiedenen «Werkzünfte» aneinen Tisch. Diese arbeiten zum Beispiel
an einem Argumentarium für das FachWerken/Gestalten und formulierenKernkompetenzen (siehe Interview S.12). An der PH Zürich wurde eine«Zukunftsrunde Werken/Werken Textil»ins Leben gerufen. Sie organisiert unteranderem für kommenden Juni eineTagung zum Thema «Kernkompetenzenim Werken/Technischen Gestalten»(vgl. Weiter im Netz). Auch in anderenKantonen sind gemäss Gaus an den PHBemühungen um eine Neuorientierungim Gange. «Es sind auch sehr gute neueLehrmittel entstanden, zum Beispiel‹Werkfelder› und ‹Werkweiser›», ergänztRegine Mätzler. Sie macht sich über die Zukunft dergestalterischen Fächer, selbst in dieserunruhigen Zeit, keine grossen Sorgen:«Unser Fach wird vielleicht im Moment,wo sich Bildungspolitik vor allem umPISA-Fächer bemüht, noch weiter anden Rand gedrängt. Aber für das Lernenund die menschliche Entwicklung sinddie gestalterischen Fächer sehr frucht-bar. Auf längere Zeit gesehen werden siesich daher halten können.»
Weiter im NetzAm 11. Juni 2005 findet auf der Halbin-sel Au (ZH) eine Tagung zum Thema«Kernkompetenzen im Werken/techni-schen Gestalten» statt. Sie richtet sichan Lehrpersonen, Dozierende der PHund weitere Interessierte. Info:www.werken.ch und www.sgl-ssfe.ch.
Weiter im Text«Werkweiser 1–3», Sabe-Verlag/SWCH«Werkfelder», Lehrmittelverlag des Kan-tons Zürich
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Hauswirtschaft an Pädagogischen Hochschulen
Mit der Integration des Faches Hauswirtschaft in die Sek-I-Lehrpersonenbildungergeben sich auch Veränderungen auf Vereinsebene. Die bisherige Arbeitsgemein-schaft der Hauswirtschaftslehrerinnen-Seminarien der Schweiz nennt sich neuInteressengemeinschaft Hauswirtschaft an Pädagogischen Hochschulen. IG HW PH.Diese setzt sich für Interessen, Inhalte und Weiterentwicklung der hauswirtschaftli-chen Bildung in allen Studiengängen der Pädagogischen Hochschulen und für dieAufrechterhaltung der hauswirtschaftlichen Bildung in den Volksschulen ein.
Neumitglieder herzlich willkommen! Interessierte melden sich bei Corinne Senn,[email protected]
Neu: «manuell»Was einst «Textilarbeit und Werken»
hiess, ist mit dem Jahresbeginn2005 «manuell» geworden. DieZeitschrift für (nicht nur textiles)Werken und Gestalten präsentiertsich in frischer Optik, durchgehendvierfarbig. Farbe («kunterbunt»)ist denn auch das Thema der Dop-pelnummer zum Auftakt der neuen«manuell»-Zeit.
Weitere Informationen im Internetunter www.manuell.ch
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«Vielleicht braucht es mehr Leidensdruck»Die Fachbereiche Werken/Gestalten und Hauswirtschaft ringen um gesellschaftliche Anerken-nung; sie kämpfen gegen den Abbau von Unterrichtsstunden und Lehrpersonen-Stellen. Beide Bereiche sind seit drei Jahren als Fachkommissionen innerhalb des LCH organisiert undkoordinieren ihre Aktivitäten. BILDUNG SCHWEIZ sprach mit den Kommissionspräsidentinnen Rita Nüesch (Textilarbeit/Werken) und Heidi Hausammann (Hauswirtschaft).
erklärt, in einer ersten Tranche seiennun Naturwissenschaft, Mathematikund Sprachen an der Reihe. Späterkämen weitere Fächer dran. Das konn-ten wir akzeptieren. Mein Anliegen fürden Bereich Hauswirtschaft ist nun,dass wir nicht einfach abwarten, son-dern uns aktiv auf diesen Zeitpunkt vor-bereiten. Wir sind froh, dass wir dabeials Fachschaft nicht alleine stehen, son-dern auf die Unterstützung des LCHzählen können und mit Toni Strittmat-ter eine Vertretung im Beirat des Har-moS-Projekts haben.R.N.: Es war schon beeindruckend zusehen, wie man aufgrund der erstenPISA-Resultate im Lesen innert kürzes-ter Zeit ganze Massnahmenkatalogeerstellt hat, und diese auch von denKantonen akzeptiert wurden. Hättenwir für unseren Bereich ebenfalls einInstrument wie PISA, so wäre innertKürze auch hier anerkannt, dass manhandeln muss, weil sonst die Gesell-schaft in eine Krise gerät. So ein Impulswäre natürlich grossartig.
H.H.: Wenn, wie jetzt bei HarmoS, Stan-dards für bestimmte Fächer erarbeitetwerden, dann werden sie anschliessendauch kontrolliert. Dadurch erhalten sieeinen höheren Stellenwert – und zwarschweizerisch. Der mangelnde schwei-zerische Konsens ist für uns ein Handi-cap, ebenso wie die Tatsache, dass unse-re Fächer oft nicht promotionswirksamsind. Aber PISA und HarmoS sind nureinzelne von vielen Faktoren, die dazubeitragen, dass unsere Fächer zurzeit inder Gesellschaft und der Bildung nichtdie nötige Bedeutung haben.
Mit zunehmender Berufstätigkeit derFrauen, Zeitnot, Fastfood und raschwechselnden Moden hat sich unser All-tag verändert. Welchen Stellenwert fürdie Bildung haben da noch Tätigkeitenwie Kochen, Stricken, Nähen und ähnli-ches?H.H.: Das Fach Hauswirtschaft hat dieAufgabe, Schülerinnen und Schüler aufihre selbstständige Alltagsgestaltung,auf die Mündigkeit vorzubereiten. Das
BILDUNG SCHWEIZ: Rita Nüesch, HeidiHausammann, mit welchen Gefühlenhaben Sie im letzten Dezember diePISA-Resultate zur Kenntnis genom-men? Wünschen Sie sich ein PISA auchfür Ihre Fächer?Heidi Hausammann: Ich habe sie mitsehr gemischten Gefühlen zur Kenntnisgenommen und kritisch darüber nach-gedacht, wie diese Resultate zustandekommen. Aber ich habe mich auchgefragt, wie ein solches Projekt in un-serem Fachbereich aussähe: Was müsstean Voraussetzungen geschaffen und wasgeprüft werden, damit die Resultateauch wirklich etwas bringen?Rita Nüesch: Mein erster Eindruck auf-grund der Medienberichte war: DieSchweiz hat aufgeholt und nun sind allestolz darauf, dass sie nicht mehr so imhinteren Mittelfeld stecken wie beimersten Mal. Bei näherer Betrachtungzeigte sich allerdings, dass es zwarunterschiedlich grosse Fortschritte gab,diese aber insgesamt die Position derSchweiz nicht wesentlich veränderthaben. Was unsere Fächer betrifft: Im Gegen-satz etwa zur Mathematik kann imFachbereich Gestalten – sei das nun Tex-til, Werken oder anderes – der Erfolgnicht einfach mit Zahlen, richtigen oderfalschen Antworten, gemessen werden.Um internationale Vergleiche anzustel-len, müssten erst zweckmässige Beurtei-lungsformen neu entwickelt werden.
Sind durch PISA und das EDK-ProjektHarmoS (Bildungsstandards für dieobligatorische Schulzeit) die musischenund manuellen Fächer zusätzlich inGefahr, verdrängt zu werden?H.H.: Wir hatten über die Vertretung desLCH im HarmoS-Beirat klar das Anlie-gen formuliert, dass unsere Fächer indas Projekt aufgenommen werden. DieBegründung für die Ablehnung lautete,die Fächer würden nicht in allen Klas-sen unterrichtet. Man hat uns aber auch
Rita Nüesch, Präsidentin der LCH-Fach-kommission Textilarbeit/Werken.
Heidi Hausammann, Präsidentin derLCH-Fachkommission Hauswirtschaft.
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steht in einem starken Zusammenhangmit der Leistungsfähigkeit im Berufsle-ben. Es geht ja nicht in erster Linie umsKochen; es geht ganz stark auch umErnährung, Konsumverhalten, Zeitpla-nung, Finanzen, Ökologie und anderesmehr. Dahinter steht immer die Frage:Was löse ich aus, wenn ich so oder sohandle – bei mir selbst, in meinerUmgebung, in der Wirtschaft, in derNatur?
Sind das Ihre Vorstellungen oder hatsich der Hauswirtschaftsunterrichtschon in diesem Sinne gewandelt?H.H.: Er hat sich sehr stark gewandelt.Leider hat man davon bisher noch zuwenig Kenntnis genommen. Das magzum Teil auch an den Hauswirtschafts-lehrerinnen selbst liegen, welche dieseBotschaft noch nicht genügend nachaussen tragen. Bei uns im Kanton Bernist die Hauswirtschaft im Bereich «Na-tur, Mensch, Mitwelt» eingegliedert,ebenso wie Natur, Geschichte und Geo-graphie, und ich weiss, dass das in ande-ren Kantonen ähnlich ist.
Aber nach wie vor sollen die Kinder ler-nen, einen Salat zu rüsten...H.H.: Richtig, aber das steht nie allein.Es geschieht immer eingebettet in über-geordnete Aufträge, ist auch verbundenmit Kreativität; es steht in einem Bezugzum Alltag der Schülerinnen undSchüler.
Gilt ähnliches für den Bereich Werken?R.N.: In den letzten Jahrzehnten wurdeunser Fachbereich stark gekürzt. ZumTeil liegt das am immer stärker verbrei-teten Gefühl, «man kann ja alles kau-fen». Durch die zunehmende Berufs-tätigkeit der Frauen ist vielfach auch das entsprechende Geld vorhanden.Andrerseits haben es auch bei uns dieBerufsverbände zu lange versäumt, dar-auf hinzuweisen, was bei solch drasti-schen Kürzungen auf dem Spiel steht.
Manchmal denke ich, es braucht nocheinen grösseren Leidensdruck, bis dieGesellschaft merkt, welche Fähigkeitenda verloren gehen. Da denke ich auchnicht in erster Linie an Stricken oderNähen, sondern allgemein an das«manuelle Tun», an den notwendigenAusgleich zum Arbeiten mit Wörternund Zahlen. Es geht aber auch um dieKenntnis von Materialien und Techni-ken, es geht in die Ökologie hinein, insSoziale und Kulturelle unserer vernetz-ten Gesellschaft. Ich meine: Der BereichWerken/Gestalten dürfte auch in derSchule nicht mehr für sich alleine ste-hen, sondern müsste viel mehr infächerübergreifenden Projekten mitanderen Bereichen verknüpft werden.
Es besteht eine Diskrepanz zwischenden Lippenbekenntnissen zum Musi-schen und Manuellen in der Schuleeinerseits und der Realität andrerseits.Ein Beispiel: Elternabende finden meistohne die Lehrpersonen für Werken/Gestalten oder Hauswirtschaft statt.Was muss geschehen, damit dieseFächer ernster genommen werden?R.N.: Das ist enorm schwierig. Der Stel-lenwert gesellschaftlicher Wahrneh-mung hat sich ja über Jahrzehnte aufge-baut. In der Unterstufe finden die Elternes jeweils noch «herzig», wenn das Kindein Geschenk oder einen dekorativenGegenstand nach Hause bringt. Auf derMittelstufe, wenn der Druck steigt undder Übertritt naht, ruft man nachzusätzlichen Angeboten für die Promo-tionsfächer und die anderen Bereichesind plötzlich ausgeblendet. Was keinenunmittelbaren Nutzen bringt, ver-schiebt man gerne auf irgendwann...
Sehen Sie denn konkrete Massnahmen,die diesem Denken entgegenwirkenkönnten?R.N.: Es muss wissenschaftlich belegtund vor allem breit publiziert werden,dass die Lernentwicklung des Kindes
nicht allein über den Kopf läuft, son-dern auch über die Hände, über das Tun,das Wahrnehmen, das Erleben. Und diebetroffenen Lehrpersonen müssen ver-mehrt nach aussen gehen oder dieLeute ins Schulhaus holen und zeigen,was konkret geleistet wird.H.H.: Nicht nur die Lehrkraft, auch dieSchülerinnen und Schüler müssen dar-über informieren, was im Fach läuft, vorallem in Form von Projektresultaten.Dabei ist neben den Eltern und denBehörden auch das Kollegium im Schul-haus mit einzubeziehen. Die Leute sindja immer sehr erstaunt, wenn sie dieLeistungen sehen. Im Weiteren brauchtes für die Basis der Lehrpersonen in denKantonen ein hieb- und stichfestesArgumentarium und eine Hilfestellungfür Kampagnen, um uns bei Politikernund Behörden Gehör zu verschaffen.Solche Instrumente werden zurzeit imRahmen der LCH-Arbeitsgemeinschaf-ten und Arbeitsmandate entwickelt (vgl.S. 15), wobei Hauswirtschaft und Wer-ken/Gestalten teilweise koordiniert vor-gehen.Im Kanton Bern ging vor kurzem daszweijährige Forschungsprojekt «Haus-wirtschaftliche Bildung für eine Gesell-schaft im Wandel» zu Ende (vgl. «Wei-ter im Netz»); die Resultate dürftendemnächst präsentiert werden. MeinWunsch ist, dass daraus entweder einschweizerischer Forschungsauftrag ent-steht oder dass der Berner Forschungs-auftrag weitergeht. Die Resultate gilt esdann zu nutzen und umzusetzen.
Die alten Fachseminarien gibt es nichtmehr; auch Lehrpersonen für Werken/Gestalten und Hauswirtschaft werdenan Pädagogischen Hochschulen unter-richtet. Ist das zu Ihrer Zufriedenheitangelaufen?R.N.: In St.Gallen läuft die neue Ausbil-dung erst seit vergangenem Herbst. Wieich höre, ist man an der PädagogischenHochschule überrascht, wie viele Stu-
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Hätten wir für unseren Bereich ebenfalls ein Instrument wiePISA, so wäre innert Kürze auch hier anerkannt, dass manhandeln muss, weil sonst die Gesellschaft in eine Krise gerät.So ein Impuls wäre natürlich grossartig.
Rita Nüesch, Präsidentin Fachkommission Textilarbeit/Werken
dierende als Schwerpunkt entwederHauswirtschaft wählen oder das Ange-bot an gestalterischen Fächern nutzen.Im Vorfeld war die Angst gross gewesen,dass es zu wenige Interessierte gebenwürde und dass zum Teil sogar Kursenicht durchgeführt werden könnten.Klar ist aber auch, dass stark an der Wer-bung für diese Fächer gearbeitet werdenmuss, vor allem an den zuführendenSchulen. In den Mittelschulen findetdieser Bereich ja überhaupt nicht statt;es entsteht eine Lücke von vier Jahren,die in irgendeiner Form gefüllt werdenmuss. Da sind die PHs gefordert, Kon-zepte zu entwickeln.H.H.: Mir scheint, es ist gut angelaufen.Wie ich gehört habe, sind es sehr mo-tivierte junge Leute, die in diese Berei-che gehen, und die Ausbildung wird ge-lobt. Die zur Verfügung stehende Zeit istallerdings knapp; die Leute werden spä-ter sicher viel Weiterbildung betreibenmüssen. Offen ist für mich die Frage, obgenügend Lehrpersonen diese Ausbil-dung abschliessen, ob es nicht in abseh-barer Zeit zu einem Mangel kommenwird und welche Konsequenzen dasdann hat.
Nicht nur Ihre Fächer sind von Abbaubedroht, ähnliches trifft auch auf dieMusik, auf bildnerisches Gestalten, so-gar auf Geschichte, Geographie undSport zu. Stehen die Lehrpersonen die-ser Fächer respektive ihre Verbände inKontakt, gibt es ein gemeinsames Vor-gehen?R.N.: Eine solche Zusammenarbeit gibtes zurzeit noch nicht, erstaunlicherwei-se auch nicht mit dem uns nahenBereich Musik. Der Sport scheint mirübrigens nicht bedroht; er hat einengrossen Stellenwert in der Schweiz undkann in den meisten Kantonen seinedrei Stunden problemlos halten. Ähn-lich gut sind meines Wissens auchGeschichte und Geographie verankert.H.H.: Meines Wissens ist zurzeit keineZusammenarbeit geplant. Ob ein Be-darf danach besteht, weiss ich nicht.Vielleicht ist gegenwärtig jede Fach-schaft zu stark mit ihren eigenen Pro-blemen beschäftigt. Sport und Er-
nährung spannen heute ja sehr starkzusammen, aber noch zu wenig in derSchule. Diese Verbindung zu schaffen,könnte eine Vision sein.R.N.: Bemerkenswert scheint mirimmerhin, dass nun in der Arbeitsge-meinschaft innerhalb des LCH Fachleu-te aus der Volksschule, der Mittelschuleund der Lehrpersonen-Ausbildung be-teiligt sind. Vertreten sind auf allen dreiEbenen bildnerisches Gestalten, textilesund nichttextiles Werken. Dass allediese Leute an einem Tisch sitzen, istein grosser Fortschritt. Es ist heute klar,dass wir miteinander etwas unterneh-men müssen – nicht jeder und jede fürsich und auf keinen Fall gegeneinander.H.H.: Auch in unserer Arbeitsgemein-schaft wird mit verschiedenen fachver-wandten Stellen kommuniziert, zumBeispiel mit der Schweizerischen Gesell-schaft für Ernährung (SGE) oder mit derFachhochschule Wädenswil. Wir ha-ben Leute aus der PH, aus der For-schung, auch aus der Berufsbildung –das ergibt eine breite Palette von Wissenund Erfahrung...R.N.: ...und ist vielleicht auch ein weite-rer Schritt in Richtung Anerkennung.
Interview: Heinz Weber, Doris Fischer
Weiter im Netzwww.lch.ch – Rubrik «Kommissionen»www.wandel.open-research.net – For-schungsprojekt der Lehrerinnen- undLehrerbildung Sek I, Kanton und Uni-versität Bern, Abteilung Muristalden:«Hauswirtschaftliche Bildung für eineGesellschaft im Wandel».
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Argumente und Lobbying für die musischen FächerDie musischen und manuellen Fächer-bereiche sind einerseits dem Spardruckim Bildungswesen ausgesetzt, anderer-seits geraten sie zunehmend ins Hinter-treffen, weil sie neuen Fachbereichen(z.B. Informatik, Fremdsprachen) Platzmachen sollen. Mit gezielter Lobby-arbeit wollen die Fachkommissionendes LCH Hauswirtschaft und TextilesWerken den Stellenwert dieser Fächer-gruppe stärken. Sie beabsichtigen des-halb, Kernkompetenzen zu formulierenund ein Argumentarium für Lehrperso-nen respektive für Verbands-Sektionenzusammenzustellen, mit welchem siesich in der Öffentlichkeit, bei Behördenund Politikerinnen und PolitikernGehör verschaffen können.
Fachkommission Textilarbeit/Werken– Strategie-Leitfaden für kantonale und
regionale Kampagnen ausarbeiten – Schulungsangebot für interessierte
Kaderleute aus den Berufsorganisa-tionen erstellen
– Austausch-Plattformen auf regionaleroder deutschschweizerischer Ebeneeinrichten
Fachkommission Hauswirtschaft– Kernkompetenzen für den Hauswirt-
schaftsunterricht formulieren– Ein Argumentarium für die Öffent-
lichkeit, Erziehungsdepartemente, Be-hörden, Medien, Lehrpersonen ent-wickeln
– Wege für ein gezieltes Lobbying auf-zeigen
– Zusammenarbeit mit beruflichenAusbildungsinstitutionen, Fachhoch-schulen und Verbände aufzeigen
– Die Notwendigkeit des FachbereichsHW in einer Zeit des Wandels bewusstmachen und die Unterstützungsichern
– Eine oder mehrere Kommunikations-plattformen schaffen
Die Umsetzung dieser Projekte ge-schieht in dafür eingesetzten Arbeitsge-meinschaften (ARGE).
Nicht nur die Lehrkraft, auch die Schülerinnen und Schüler müssen darüberinformieren, was im Fach läuft, vor allem in Form von Projektresultaten. Dabei ist neben den Eltern und den Behörden auch das Kollegium im Schul-haus mit einzubeziehen.
Heidi Hausammann, Präsidentin LCH-Fachkommission Hauswirtschaft
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Beginn24. Oktober 2005
Zulassungsbedingungen• staatlich anerkanntes Lehrdiplom, das zum
Unterricht auf der Kindergarten- oder Primar-stufe berechtigt
• Arbeitszeugnis über eine erfolgreiche Berufstätigkeit
Studiendauer, Umfang und Ort• 3 Semester zu 8 Lektionen pro Woche,
jeweils montags• 1 Thematische Woche am Ende des 1. Semesters• 3-tägige Exkursion am Ende des 2. Semesters• Selbststudium: Je nach Vorbildung mindestens
8 Stunden pro Woche theoretische und praktische Arbeiten
• HPSA–BB, Standorte Liestal und Basel
Studieninhalte• Fachliche und fachdidaktische Grundlagen
zum Unterrichten des Faches Textiles Gestalten gemäss Fachlehrplänen der Primarstufe
• Unterrichtspraktische Uebungen• Fachliche, fachdidaktische und berufspraktische
Abschlussprüfungen
AnmeldungAnmeldung mit Lebenslauf und oben genannten Aus-weisen sind spätestens bis 31. März 2005 zu richten an: Hochschule für Pädagogik und Soziale Arbeit beider Basel, Sekretariat Abteilung WDF, Thiersteinerallee57, 4053 Basel
Gebühren• Kursgebühren: Fr. 700.– pro Semester• Materialgeld: Fr. 200.– pro Semester
(Kursgebühren für Teilnehmende, welche ausserhalb der Kantone BS und BL unterrichten: Fr. 3’000.– proSemester, exkl. Materialgeld)
Auskünftewww.hpsabb.ch oder Tel. 061 927 91 55
Informations-AbendDienstag, 15. März 2005, 19.00 UhrHPSA-BB, Kasernenstrasse 31, 4410 LiestalAnmeldung nicht erforderlich
Zertifikatskurs zum Erlangen der Lehrberechtigung für
Textiles Gestaltenauf der Primarstufe
«Naturbezogene Umweltbildung»erleben – erkennen – anleiten
Modulare Weiterbildung / Nachdiplomkurs NDK
In dieser Weiterbildung haben Sie 10 themenbezogene Module zur Auswahl. DieWeiterbildung (mit Zertifikat) richtet sich an Lehrkräfte, Sozial- und Heil-pädagogInnen, KindergärtnerInnen und andere Berufsgruppen, welche Natur-und Umweltthemen erlebnisorientiert und naturbezogen am Beispiel Wald ver-mitteln wollen.
Start nächster NDK: Mai 2005 Info-Abend am 16. 3. 2005, 18.30 Uhr im Hotel Amaris, Olten (Nähe Bahnhof)Weitere Informationen unter www.silviva.ch/lehrgangSILVIVA, c/o WSL, Züricherstrasse 111CH 8903 Bimensdorf, Tel. 044 739 21 91
Schulmusik-Kurse in ArosaIm Sommer und Herbst 2005 führt der Kul-turkreis Arosa über 90 Kurse durch:Interpretationskurse für alle Instrumente;Kammermusik-Wochen; Chor-, Sing- undTanzwochen; Anfängerkurse Blues Harp,Didgeridoo, Alphorn; Didaktik-Kurse füralle Schulstufen (u.a. Instrumentenbaukur-se mit Boris Lanz und Workshop Unterstufemit Willy Heusser); Rock und Pop in derSchule (Friedrich Neumann); Streetdance(Bettina Ohligschläger); Musizierwochen fürKinder. Neu: Muki/Vaki-Rhythmik.
Prospektbezug: Kulturkreis Arosa7050 Arosa, Tel. 081 353 87 47Fax 081 353 87 [email protected]
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Besuchen Sie unsere InformationsveranstaltungSamstag, 12. Februar 2005, 9.30–11.30 UhrPädagogische Hochschule RorschachMüller-Friedbergstrasse 39, 9400 Rorschach
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Woche der offenen Tür> 28. Februar bis 5. März 2005
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Tagesklasse Sehen und GestaltenWeiterbildung an einem Tag pro Woche
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Von Pisa auf nach Siena...Vom schiefen Turm in die Stadt mitdem weitausladenden muschelförmigenPlatz, Piazza del Campo – das ganzebreite Feld. Von der Höhe in die Breite.Von der Spitze zur Basis.
Von Loretta van OordtVizepräsidentin LCH
Welches sind die wichtigsten Fächer,wird in der Bildungslandschaft gefragt.Das internationale Projekt für Leis-tungsmessungen PISA prüft die Kompe-tenzen in Mathematik, Lesen, Naturwis-senschaften. Neu wurde nun auch derBereich des Problemlösens getestet. ImVolksmund wird allgemein Lesen undRechnen mit Schule gleichgesetzt.Lesen, Schreiben und Rechnen sindsicher die elementaren Kulturtechni-ken, die in einem engen Bildungsver-ständnis als das «zu Lernende» verstan-den werden, das über den anderen
Fähigkeiten und Fertigkeiten steht, wel-che es zur Deckung der Grundbedürf-nisse braucht.Wenn ich lesen und schreiben kann,habe ich einen abstrakten Wissensvor-sprung. Mehr zu wissen, bedeutet «rich-tiger» Handeln zu können, eher Lösun-gen für Probleme zu finden, zukommunizieren und sich weitere Infor-mationen selbstständig aneignen zukönnen. So habe ich plötzlich Zugangzu Informationen, die ich nicht selbererfahren oder erleben muss. Ich kannnachlesen, was andere Leute aus ande-ren Ländern aus einem anderen Umfeldbereits erfahren und begriffen haben.Dazu muss ich jedoch fähig sein, dieseMitteilung zu lesen, zu verstehen – undzwar zu verstehen, ohne dass ich dieErfahrung am eigenen Leib machenmuss.Das ist der springende Punkt. Wenn ichkeine eigenen Grund-Erfahrungen miteiner Materie gemacht habe, kann ich
bei aller Lesefähigkeit nicht verstehen,was der Text mir vermitteln will. Ichmuss vorgängig Grunderfahrungen ge-macht haben, die mir dieses Verständ-nis ermöglichen.Deshalb gefällt mir das Bild von Siena.Dieser grosse weite Platz, der ein grossesEinzugsgebiet hat, sammelt und führtin einer sanften Neigung, das Gesam-melte dem tiefsten, dem zentralenPunkt des Muschelplatzes zu.Bildung baut auf einer aktiven, erlebtenErfahrungsgrundlage. Nur was erlebtund erfahren wurde, kann gespeichertund dann abgerufen werden.Im Zusammenhang mit der Lesekompe-tenz von Schülerinnen und Schülernwird bei PISA von einem bildungsfernenbzw. einem bildungsfördernden Umfeldgesprochen. Was ist damit gemeint?Kinder, die in ihrem Elternhaus Zugangzu den verschiedensten Erfahrungenhaben, können mehr «speichern». Dasheisst: Bei neuen Situationen haben sie
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Grund-Erfahrungen oder: Von Pisa nach SienaGedanken aus dem Bauch zum Wert der musischen Wissensvermittlung
eine grössere Vielfalt von Ausgangs-punkten, um Verbindungen zu knüp-fen, die auf Erlebtem basieren, um inder neuen Situation zu reagieren.Nehmen wir einmal Lesen oder Mathe-matik ganz abstrakt, als Sache an sich.Wenn ich etwas lesen kann, aber nichtweiss, was es bedeutet, weil hinter denWorten keine Erfahrung, kein Erlebnissteht, ist es reine Lautmalerei. Dasselbebei Mathematik: Wenn ich addierenund subtrahieren kann und es nichtanwende, bleibt es ein Spiel um desSpieles willen. Lesen, Schreiben undMathematik sind per se Hilfsmittel zuKommunikation und Problemlösung.Bildung bedeutet also primär, Erfahrun-gen breit zu sammeln und sie dann –um beim Bild vom Muschelplatz zubleiben – zusammenfassend dem Mittel-punkt und der Konzentration zuzu-führen.Wenn Bildung also Voraussetzung fürLernen ist, was bildet dann den Men-schen? «Alles!» antwortete schon Hart-mut von Hentig in seinem Buch «Bil-dung». Ich bin absolut seiner Meinung.Menschen müssen eine möglichst breiteErfahrung in allem machen können,alle Sinne sind anzusprechen. Deshalb
sind insbesondere in Kindergarten undPrimarschule die musischen Fächer vonunbedingter Wichtigkeit. Sie erlauben,Erfahrungen in der Weite eines «Mu-schelplatzes» zu machen. Sie ermög-lichen, alle Sinne anzusprechen. Lesenund Schreiben sind dann die abstrakteForm, diese Erfahrungen festzuhalten,andern zu vermitteln oder von Erfahrun-gen anderer zu erfahren. Sie sind quasidie Gefässe, um Inhalte zu vermitteln.Wo holen sich Kinder ihre breite Erfah-rung. Sicher vorerst in ihrem familiärenUmfeld. Es sollte eine der vordringlichs-ten Aufgaben der Sozialpolitik sein,Erziehungsberechtigte in ihrer Aufgabezu unterstützen. In diese Richtung zieltdas Berufsbild der Familienpädagogin,des Familienpädagogen, eine Möglich-keit «Eltern sein» als Beruf auszuüben.Ergänzend sind familien- bzw. schul-ergänzende Angebote mit entsprechendausgebildeten Fachleuten anzustreben.Betreuen und Erziehen haben alsGrundlage für späteres Lernen dengrössten Stellenwert. Wenn die Grund-lage in Pisa stabiler wäre, wäre der Turmheute nicht schief!Die musischen Fächer sind in ihrer Viel-falt und umfassenden Ganzheit die Bil-
dungsbasis der Stufe Kindergartenrespektive Grund- und Basisstufe. Aufdieser Basis kann erst mit den elementa-ren Kulturtechniken begonnen werden.Musik, Gestalten, Werken, Hauswirt-schaft ermöglichen in der Schullauf-bahn weiterhin die Grundlagen zuerproben, zu erfahren, zu ersingen undzu ermalen, auf denen dann abstraktesWissen vermittelt werden kann.Beobachten, Entdecken, Erforschen undErfahren; dies sind die Voraussetzungenfür Fragen, und Fragen sind wiederumVoraussetzungen, wissen zu wollen,und wissen wollen ist Voraussetzung,um sich Wissen anzueignen.So lernen Menschen nachhaltig!Somit garantieren die musischen Fächerdie Breite als eigentliche Vorbedingungfür das Lernen. Bevor Sachwissen inabstrakter Form gespeichert werdenkann, braucht es die sinngemässe Erfah-rung.Ein sich im Freien aufhaltendes Kind er-lebt, wie aus einer Knospe Blätter spries-sen, gross werden, sich verfärben, run-terfallen und gefroren brüchig werden.Rhythmen werden wahrgenommen.Wiederholungen. Das Kind erlebt, dassnicht alle Nüsse in seiner Hand Platz
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haben, sondern nur ein Teil. Dass derVater aber bedeutend mehr haltenkann. Gross, klein. Solche Dinge lernt esbereits vor der Schule und es weiss eineMenge und dieses Wissen hilft, die Ver-knüpfungen mit den rationalen Infor-mationen herzustellen.Spielerisch lernt es, das meiste eigent-lich. Die Schule hat aber eine unerklärli-che Angst, dieses Erlernen als Lernen zubenennen. Soll Lernen denn spielerischsein? Darf es das. Lernen ist ernsthaft.Lernen ist ernsthaft – dieser Meinungbin ich auch, darum soll es auch ernstgenommen werden. Schülerinnen undSchüler sollen wissen, dass die Schule –und damit meine ich alle Bildungs-stufen, begonnen bei Kindergarten,Grund- und Basisstufe – ein Ort ist, wosie etwas lernen können und auch sol-len. Doch nicht nur Sachkompetenzsollen sie sich aneignen; in gleichemMasse soll die Selbst- und Sozialkompe-tenz sich entwickeln können. Dazu bie-ten die musischen Fächer geradezuHand. Sensuelle, emotionale, intellektu-elle und praktische Fähigkeiten werdenin diesen Bereichen angesprochen undkönnen gefördert werden. Zu einerganzheitlichen Persönlichkeitsentwick-
lung braucht es eben ein weites Feld.Eine grosse Muschel, die sammelt! Wirbieten den Kindern sonst ein kargesMahl.
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«Satelliten»einer SchuleDie Illustrationen auf den Seiten 17 bis 19
stammen aus dem Projekt «schönaukon-
kret», das der Thuner Künstler Hanswalter
Graf 2004 an der Primarschule Schönau in
Steffisburg realisierte. 84 Schülerinnen und
Schüler der 5. und 6. Klassen sowie einer
Kleinklasse wählten zunächst einen Ort oder
einen Gegenstand im Schulhaus oder auf
dem zugehörigen Gelände aus, der ihnen aus
persönlichen Gründen wichtig war. Graf
fotografierte die Dinge. Anschliessend wur-
den, ausgehend von den 84 Fotos, während
einer Projektwoche 84 abstrakte, einfarbige
Wandobjekte angefertigt. Die Kinder formu-
lierten kurze Texte zu ihren ausgewählten
Dingen und es wurden Fragen zu Architek-
tur, Raum und Kunst thematisiert. Die ent-
standenen Werke wurden dann für eine
begrenzte Zeit in öffentlichen und privaten
Räumen Steffisburgs angebracht, als «Satelli-
ten» des Schulhauses, die in der Gemeinde
auf die Schule hinweisen. Nach jeweils sechs
Monaten sollen die Objekte «rotieren» und
andere Räume zieren, dies während vorerst
vier Jahren. Kontakt: www.hanswaltergraf.ch
Loretta van Oordt, Vizepräsidentin desLCH, Kindergärtnerin und Schulleiterinin Birsfelden BL.
Foto
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Rhythmiklehrerin Myriam Curchod-Hafner hofft, dass der Rhythmikunter-richt auch in Zukunft auf dem Stunden-plan der Genfer Schulen bleibt. Bis jetztist er zumindest auf der Unterstufe nochobligatorisch. Ab der 4. Klasse Primar-schule haben ihn jedoch nicht wenigeGemeinden aus Kostengründen bereitsabgeschafft.
Käthi Kaufmann-Eggler
Umso mehr freut sich Myriam Curchod,dass viele Eltern ihre Kinder zweimalpro Woche zusätzlich zu ihr in den freiwilligen Rhythmikunterricht nachSchulschluss schicken.Die Kunst sei diesen Eltern wichtig,erklärt sie. Beim Kreieren, Improvisie-ren, Analysieren und Einstudieren wür-den beide Hirnhälften aktiviert. «Das istdie beste Vorbeugung gegen Stress. UndStress macht krank. Also ist es besser,dieses Geld für die Gesundheit statt fürdie Heilung von stressbedingten Krank-heiten auszugeben», betont sie. Dieewige Diskutiererei um die Kosten dermusischen Fächer schätzt sie allerdingsnicht sehr. «Das braucht viel Kraft, die
bedeutend kreativer in der täglichenUnterrichtsgestaltung eingesetzt wür-de», ist sie überzeugt.
Den Körper wahrnehmenSchon während ihrer Zeit als Primar-lehrerin im solothurnischen Mümliswilwusste Myriam Curchod, dass sie der-einst nur noch mit Musik arbeitenmöchte. «Meine grossen Entscheide fäll-te ich seit jeher beim Improvisieren amKlavier. So auch diesen, am renommier-ten Institut Jaques-Dalcroze in Genf einStudium zu absolvieren. Mit meinenDritt- und Viertklässlern hatte ich michzuvor schon in Rhythmik versucht.Aber erstens schätzten es die Bergkindernicht so sehr, in den Socken durchsMusikzimmer zu tanzen, und zweitenswaren meine Improvisationen nur in C-Dur mit der Zeit etwas beschränkt.Ich wollte mehr.» Sie zog nach Genfund unterrichtete schon während desStudiums ihre ersten Klassen.Sprachbarrieren oder Vorbehalte gegensie als Deutschschweizerin gab es nie.Inzwischen spricht sie akzentfrei Fran-zösisch und geht nach wie vor mit vielSchwung – buchstäblich beschwingt –
an ihre Arbeit. Es gibt Leute, die sehenan ihrer Körperhaltung, dass sie einenBeruf ausübt, der mit Tanz und Bewe-gung zu tun hat. Das will sie denn auch in ihrem Unter-richt erreichen: dass die Kinder den Körper besser wahrnehmen. Und weil esauch im Rhythmikunterricht manch-mal verhaltensauffällige Kinder gibt,fügte Myriam ihrer Ausbildung einAtout bei: Kürzlich schloss sie in Biel ander Berner Hochschule für Künste ihrberufsbegleitendes Nachdiplomstudiumals Rhythmikpädagogin in Heil- undSonderpädagogik ab.Sie lernte dabei viele Berufskollegin-nen aus der Deutschschweiz kennen,schreibt als Gastautorin in der Fachzeit-schrift «Rhythmik» und besucht regel-mässig Weiterbildungskurse vom Fla-menco-Tanz bis zur Obertonmusik.
Rhythmik unters Volk bringen Damit nicht genug: Jedes zweite Jahrstellt sie zusammen mit einer Kolleginein grosses «spectacle» auf die Beine,vertraut auf die Unterstützung ihrerFamilie und ihrer Freundinnen, suchtHelfer für Ton, Beleuchtung, Schmin-ken, Garderobe und Requisiten.Seit dem letzten Sommer laufen die Vor-bereitungen für eine Aufführung ineinem Genfer Spital: Alte Lieder solltendas Thema sein, eingebettet in kurzeSpielszenen. «La fête» wird es auf derEinladung heissen. Die Kinder werdenwie jedes Jahr tanzen, singen und musi-zieren, was das Zeug hält. Ein unver-gesslicher Tag für alle. «Der Rhythmik-unterricht wird damit hinausgetragen,findet nicht nur diskret zweimalwöchentlich im Musikzimmer statt. DieKinder dürfen zeigen, was sie könnenund gewinnen an Selbstbewusstsein.»Das ist Myriam Curchods Anliegen.Und zugleich setzt sie damit ein wichti-ges Zeichen für die Beibehaltung des Rhythmikunterrichtes im Kanton Genf.
Weiter im [email protected]
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«Die beste Vorbeugung gegen Stress»Im Kanton Genf steht Rhythmik in der Unterstufe auf dem Stundenplan. Dies soll so bleiben,hofft die engagierte Rhythmiklehrerin Myriam Curchod. Ab der vierten Klasse ist das Fach aber in vielen Gemeinden aus Spargründen bereits gestrichen worden.
Myriam Curchod-Hafner, Rhythmik-lehrerin in Genf
Foto: Käthi Kaufmann-Eggler
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In der Bewegung Ruhe und Rhythmus findenPulte und Stühle sind im «bewegten Klassenzimmer» an der Rudolf Steiner Schule in Münchenstein out. Sitzbänklein und Kissen lassen Raum für Bewegung und kreative Aktivitäten.Bewegung soll die Kinder in ihrer sozialen und intellektuellen Entwicklung unterstützen.
«Bewegung ist die Basis für alles Wei-tere. Körperliche Bewegung verwandeltsich in seelische und kognitive Beweg-lichkeit», ist Urs Näf, Rudolf-Steiner-Pädagoge und Beauftragter für Öffent-lichkeitsarbeit der Steiner-Schulen RegionBasel, überzeugt. Aus dieser Erkenntnishat sich das Pilotprojekt «bewegtes Klas-senzimmer» entwickelt. Lehrpersonender Unterstufe an verschiedenen SteinerSchulen unter anderem in München-stein, Pratteln und Basel setzen es in diePraxis um.
Doris Fischer
Tische und Stühle sucht man vergebensim Schulzimmer der Zweitklässlerinnenund Zweitklässler von Aline Bauer in derRudolf Steiner Schule in Münchenstein.Dafür gibt es viel freien Raum für Bewe-gung und kreative Aktivitäten. Mit denzehn Sitzbänklein gestalten die Kinderden Raum immer wieder neu. Zum Morgenbeginn bauen die Kindereinen Kletterparcours und balancierenje nach Mut und Können darüber. Sichbewegend sammeln, sich zentrieren,einander helfen und aufeinander Rück-sicht nehmen sind Ziele, die damit verbunden sind. «Das ist besonderswichtig, weil die Kinder heute unterLebensbedingungen aufwachsen, dieeiner gesunden Entwicklung nicht för-derlich sind», erklärt KindergärtnerinUrsula Aye. Nervosität, motorische Unruhe, Konzentrationsstörungen, Fett-leibigkeit und Defizite im Wahrneh-mungsbereich sind nur einige der Stö-rungen, welche durch zunehmendenVerkehr, Hektik und Reizüberflutungverursacht werden. In der Bewegungsollen die Kinder unter anderem auchdie nötigen Sinneserfahrungen machen.
Der Kreis als zentrale FormDie Kinder haben nun die Bänklein zueinem Kreis arrangiert. In der nun fol-genden ruhigeren Phase darf jedes Kinderzählen, was es bewegt. Später wirdgesungen und musiziert. «Der Kreis istdie ideale Form, um miteinander zureden und einander die nötige Aufmerk-samkeit schenken zu können», kom-
mentiert Dieter Schaffner, Psychologeund Steiner-Pädagoge das Geschehenim Schulzimmer. Im «bewegten Klassenzimmer» könnennach Ansicht der Pädagoginnen und Pä-dagogen die Gesundheits- und Lebens-kräfte der Kinder gestützt, die Sinnes-ausbildung gefördert und ein Gleich-gewicht zwischen Ruhe und Bewegunggefunden werden. Der Unterricht atmetin einem eigenen Rhythmus. Dies dürf-te auch der Unterschied zu anderenSchulen sein, die Bewegung und auf-gelockerte Unterrichtsformen ebenfallseinbeziehen, wo traditionelles Mobiliaraber stark einschränkend wirkt und Ver-änderungen nicht so schnell möglichsind. Die spürbaren Auswirkungen des be-wegten Unterrichts beschreibt die Leh-rerin wie folgt: «Die Kinder sind sozialund emotional ausgeglichener undweniger schnell müde.» Zudem wirke
diese Form stark integrativ und wissen-schaftliche Untersuchungen bestätigtendie Verminderung von psychosomati-schen Krankheiten.
Alternative zu BasisstufeDas «bewegte Klassenzimmer» ent-wickelte sich aus der WaldorfschuleBochum und wird seit 1998 in die Pra-xis umgesetzt. Elemente aus dem Kin-dergarten sind im Schulmodell inte-griert. Diese Form wird in den erstenbeiden Schuljahren (Unterstufe) ange-wandt. Aus der Sicht der Steiner-Päda-gogik kann diese Unterrichtsform eine«Alternative zur Basis- oder Grundstufe»sein, welche zurzeit in verschiedenenKantonen der Deutschschweiz erprobtwird.
Weiter im Netzwww.steinerschulen-regionbasel.org
Im «bewegten Unterricht» sind Kinder sozial und emotional ausgeglichenerund werden weniger schnell müde.
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Bewegt durch die Reformbestrebungender 70er Jahre, die lediglich einen «äus-seren Umbau» der Schule anstrebten,suchte eine vorerst noch kleine Gruppevon Lehrerinnen und Lehrern im Kan-ton Zürich nach neuen Werten undWegen für ihre Arbeit mit den Kindern.Im Mittelpunkt aller Bemühungen umBildung und Erziehung – so ihre Über-zeugung – muss das Kind stehen. Eineübermässige und dann noch verfrühteinsetzende Verintellektualisierung derSchule beeinträchtigt das Gedeihen derKinder nachhaltig. Eine Aufwertung deshandwerklich-künstlerischen Bereichsschien ihr überfällig.
Daniel Wirz, Präsident FPA
Das Engagement des FPA versteht sich alsBeitrag zur Inneren Schulreform. Was istdamit gemeint? Die Schule steht und fälltmit der Persönlichkeit der einzelnen Lehr-kraft. Ihr gilt es Orientierungshilfe, Un-terstützung und Anregungen zur eigen-ständigen Umsetzung im Erziehungs-und Unterrichtsalltag zu gewähren. Auf dem Weg der Lehrerfortbildungwollen wir unsere Anliegen dort vor-bringen, wo sie gefragt sind. Alljährlichwerden heute 25–30 Tagesseminare (inaller Regel samstags in Zürich) zu ver-schiedensten Themen angeboten. Hinzukommen Abend- und Wochenendkurse.
Was wir mit unseren Fortbildungskur-sen wollen: Nach Wurzeln graben, amFundament der Pädagogik bauen. Interessierten Kolleginnen und Kolle-gen bieten wir einen Beratungsdienstan. Anregungen für den Erziehungs-und Unterrichtsalltag sollen zudemPublikationen aus dem eigenen kleinenVerlag vermitteln.
Zur Quelle führenDer methodische Ansatz, wie wir ihn inden Kursen heute praktizieren, ist aus-gesprochen ressourcenorientiert. Dasheisst: Wir möchten die Menscheneigentlich immer zur Quelle führen, ihrVertrauen in die eigenen Kräfte fördern.Als Individuen sind wir heute allenthal-ben gefordert. Immer weniger zählt, waswir uns äusserlich angeeignet haben.Nur was auf Grund eigener Erfahrungenin uns lebt, ist gefragt und kommt imBerufsalltag erst eigentlich zum Tragen.Dahingehend gilt es, viele Menschenvorerst einmal radikal umzustimmen.«Vordenker» sind heute gefragt, nicht«Nachdenker». Menschen, die die Zu-kunft vorwegnehmen, indem sie sichdiese zutrauen.Die Ratlosigkeit nach PISA ist gross unddennoch wird unseres Erachtens über-stürzt ein heilloses Flickwerk in dieWege geleitet. Es bleibt bei rein äusserli-chen Kurskorrekturen, die am Kern der
Sache vorbei gehen. Viele Lehrerinnenund Lehrer haben von der nicht endenwollenden «Reformitis» die Nase voll. DieOrientierungslosigkeit ist gross und im-mer mehr Lehrkräfte suchen bei uns Rat.Was PISA, um es einmal ganz schlicht zusagen, deutlich macht: In vielen SchulenEuropas ist es kalt geworden. Der Leis-tungsdruck, die Atemlosigkeit undAngst, die den Schulalltag oft prägen,haben zu einer folgenschweren «Unter-kühlung» der Atmosphäre geführt. Dakönnen Kinder nicht gedeihen. Undgerade da gilt es unseres Erachtens anzu-setzen, will man die Schule in ein wirk-lich neues Fahrwasser steuern.
Die Kunst der BegegnungEine Schule, die den beständig wech-selnden Gegebenheiten besser gerechtwerden soll, muss eigentlich immerzuim Entstehen begriffen, also niemals«fertig» sein. Tag für Tag muss sie neuwerden, da wo Menschen zusammen-kommen, in der Absicht, aneinander zuwachsen. Die Schule von morgen bautauf Beziehung – in allen Bereichen. Dagilt es zuerst eine ganz neue Kultur zuentwickeln: Die Kunst der Begegnung. Wie schnell verfallen wir der Routineund Bequemlichkeit. Sie beide erstickenalles Erzieherische im Keime. Kinder sindWesen, die immer und überall nur aufdas eine aus sind: auf das Werden. «Schüttelt euer Jahrtausendbett frisch,bewegt euch!» Diese Worte Peter Hand-kes sind mir besonders lieb geworden.Insbesondere das «bewegt euch!» be-geistert mich.Wenn der FPA eines fördern will, dannist es die Bewegung als Garant dafür,dass wir dem Leben nahe bleiben. Unddas mögen Kinder an uns am allermeis-ten. Anders gesagt: Unterwegssein istalles. Und die Kinder dabei mitnehmen,das Beste für sie und für uns.
Weiter im [email protected]
Kontakt«Freier Pädagogischer Arbeitskreis»(FPA), Postfach 801, 6301 Zug, Tel./Fax041 710 09 49
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Eine Schule muss Tag für Tag neu entstehenLeistungsdruck und Atemlosigkeit haben an vielen Schulen zu einer «Unterkühlung» der Atmo-sphäre geführt, findet der Freie Pädagogische Arbeitskreis (FPA), der gegen 500 Mitglieder zähltund im vergangenen Jahr sein 30-jähriges Bestehen feierte.
Die Schule von morgen baut auf die Kunst der Begegnung.
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BILDUNG SCHWEIZ: Was ändert sich fürdie Arbeitnehmenden mit dem Ab-schluss eines GAV? Roland Misteli: Bisher wurde das Anstel-lungsrecht einseitig von der Regierungund vom Parlament, dem Kantonsratfestgelegt. Neu werden die Bedingungenpartnerschaftlich ausgehandelt.
Der GAV ist ein Instrument, das aus derPrivatwirtschaft kommt. Was bedeuteter für die Sicherheit der Stellen?Der kantonale Beamtenstatus, der denStaatsbeschäftigten besondere Arbeits-platzgarantien bot, wurde bei uns imJahr 2001 aufgehoben. Die frühereAnstellungssicherheit war aber schon1993 weggefallen; insbesondere bei Auf-hebung von Stellen konnte seither denBetroffenen gekündigt werden.
Lohnklassen, Stufenanstiege, Dienstal-tersgeschenke usw. waren Begriffe, dieman früher mit dem öffentlichen Dienstverband. Fallen diese nun weg? Wirdjeder Lohn nun frei ausgehandelt?Ganz sicher nicht. Ein öffentlicher Ar-beitgeber ist dem Gleichbehandlungs-gebot unterworfen und kann Löhnenicht willkürlich festlegen. Deshalb hater ein hohes Interesse an einem Lohn-system, das auf rationalen Kriterienberuht und klar regelt, wer wie einzurei-hen ist. Wir hatten bereits 1996 eineBesoldungsrevision für die Kantonsan-gestellten und die Lehrerschaft, bei derman die bis dahin je nach Personalgrup-pe unterschiedlichen Besoldungssyste-me vereinheitlichte. Diese wurde nunpraktisch unverändert in den GAV über-nommen.
Die Staatsbediensteten mussten in denletzten Jahren immer wieder die Erfah-rung machen, dass Regierungen und Par-lamente willkürlich mit ihren Löhnenumsprangen: Teuerungsausgleich, Er-fahrungsanstiege und andere Bestand-teile wurden je nach Situation gekürztoder gestrichen. Bietet der GAV eine ge-wisse Sicherheit gegen solche Willkür?Was den Erfahrungsanstieg betrifft, sohatten wir schon bisher aufgrund derBesoldungsrevision von 1996 eine ge-
wisse Sicherheit. Bei der Teuerung hin-gegen waren wir der Willkür des Parla-ments ausgeliefert. Mal wurde sie ausge-glichen oder es gab sogar etwas mehr,meistens aber gab es weniger oder garnichts, so dass wir heute einen klarenRückstand haben. Neu handelt der Regierungsrat mit denPersonalverbänden den Teuerungsaus-gleich aus. Kann man sich nicht eini-gen, so entscheidet die Regierung. DiePersonalverbände sind dann allerdingsvon der Friedenspflicht entbunden.Wichtig ist, dass das Parlament die Ver-handlungsergebnisse oder Regierungs-entscheide in diesem Bereich nicht mehrumstossen kann. Es kann allerdings dasKantonsbudget nicht akzeptieren, unddann ist die Regierung im Dilemma.
Was bedeutet in diesem Zusammen-hang «Friedenspflicht»?Die Friedenspflicht ist ein Teil des GAVund heisst: Wir haben das Recht überunsere Anstellungsbedingungen zu ver-handeln und mitzubestimmen; dafürverpflichten wir uns, uns an die Ver-handlungsergebnisse zu halten und solange diese gelten keine Arbeitskampf-massnahmen dagegen zu ergreifen.
Von wem kam der Anstoss für einenGAV – von der Arbeitnehmerschaftoder vom Arbeitgeber?Im Zug der Einführung einer «wirkungs-orientierten Verwaltungsführung» imKanton Solothurn fanden Politiker imKantonsrat, dazu gehöre auch ein GAV.Weder wir noch die Regierung fandendas anfänglich eine gute Idee. Dasänderte sich, nachdem die Rahmenbe-dingungen geklärt waren. Unser Haupt-anliegen hiess: Nur ein GAV für dasgesamte Staatspersonal. Für die Regie-rung war es wichtig, abschliessend, alsoohne Eingriffsmöglichkeit des Parla-ments, verhandeln zu können. Als diesfeststand, waren wir bereit, in Verhand-lungen einzutreten. Wir konnten dabeivon den Erfahrungen der Gewerkschaf-ten aus der Privatwirtschaft und bei-spielsweise Swisscom oder SBB profitie-ren. Anderseits war doch vieles andersund neu bei einem GAV, der für 9000Angestellte in unterschiedlichstenFunktionen gelten muss. Es war auchein ganzer Berg von Gesetzen, Verord-nungen und Vorschriften zu überprü-fen: Was muss in den GAV hineinge-nommen werden und was lässt sichersatzlos aufheben?
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«Entscheidend ist: mit einer Stimme sprechen»Seit 1. Januar 2005 gilt für die Angestellten im öffentlichen Dienst des Kantons Solothurn ein Gesamtarbeitsvertrag (GAV) – das erste Vertragswerk dieser Art in der Schweiz. Verhand-lungspartner war auch der Verband Lehrerinnen und Lehrer Solothurn (LSO). Über die Bedeutung des GAV unterhielt sich BILDUNG SCHWEIZ mit LSO-Geschäftsführer Roland Misteli.
Roland Misteli, Geschäftsführer des Berufsverbandes Lehrerinnen und LehrerSolothurn (LSO).
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Ist die Situation mit dem GAV nun ein-facher als mit dem ehemaligen Gerüstvon gesetzlichen Bestimmungen oderist sie komplizierter?Ganz klar: Es gab eine Riesen-Vereinfa-chung. Wollte ich früher eine arbeits-rechtliche Frage klären – etwa die Lohn-fortzahlung nach einem Unfall – mussteich sicher ein halbes Dutzend verschie-dene Gesetze und Verordnungen an-schauen. Für den Normalbürger war dasnicht mehr handhabbar. Nun steht dasalles in einem GAV von 200 Seiten undist rasch aufzufinden.
Aber ist ein Vertrag, der für alle Staats-angestellten vom Wegmacher bis zurChefärztin gelten soll, nicht ein Mon-strum, das zwangsläufig einem Teil derArbeitnehmenden nicht gerecht wird?Das kann man nicht sagen. Wir habenvorausgehend einen Teil, der für allegilt, und dann einen zweiten, in demdie Besonderheiten für die verschiede-nen Personalkategorien geregelt sind.
Lehrpersonen haben vor allem in Bezugauf die Arbeitszeit eine besondere Situ-ation. Wird dem Rechnung getragen?Auf jeden Fall. Von den Bestimmungen,die für Verwaltung, Polizei und Ge-sundheitswesen gelten, sind die Lehper-sonen ausdrücklich ausgenommen. Ins-besondere ihre Arbeitszeit ist separatgeregelt.
Fällt damit auch die überholte Anbin-dung der Lehrpersonen-Arbeitszeit andie Lektionenzahl weg?Nein, diese wurde in den GAV über-nommen. Das ist allerdings ein Projekt,das wir bei einer Weiterentwicklung desGAV wieder einbringen wollen: einArbeitszeitmodell, das sich nicht mehrausschliesslich an den Lektionen orien-tiert. Wir haben eine grosse Pendenzen-liste von Dingen, die wir trotz der zwei-einhalbjährigen Verhandlungszeit nochnicht erledigen konnten.
Was passiert, wenn der GAV gekündigtwird, in einem vertragslosen Zustandalso? Ist dann wieder das Parlament amDrücker?
Nach der Kündigung (mit einer Fristvon sechs Monaten per Ende Jahr) blei-ben die meisten Bestimmungen desGAV während eines Jahres in Kraft; indieser Zeit kann man neu verhandeln.Falls sich die Sozialpartner nicht eini-gen, macht eine paritätische Schlich-tungskommission Vorschläge. Kommtauch damit keine Einigung zustande, soist die Regierung für die Regelung derArbeitsverhältnisse zuständig. Aller-dings: Ist der GAV gekündigt, gilt auchdie Friedenspflicht nicht mehr.
Wächst mit dem GAV die Macht derBerufsverbände?Bisher haben Regierung und Parlamentdie Bestimmungen erlassen; wir konn-ten unsere Wünsche anmelden undanschliessend sagen, ob wir zufriedenwaren oder nicht. Indem wir nun aufgleicher Augenhöhe mit der Regierungverhandeln, nimmt unser Einfluss, aberauch die Verantwortung zu. Wir müssenunseren Mitgliedern gegenüber die Ver-antwortung übernehmen für das, waserreicht und was nicht erreicht wurde.
Wird das Beispiel Solothurn in anderenKantonen Schule machen?Nach meinen Informationen stösst dasSolothurner Modell auf Interesse, beianderen Kantonen, aber auch beimBund.
Falls eine andere LCH-Mitgliedsorgani-sation in Verhandlungen über einenGAV eintritt – worauf muss sie beson-ders achten?Entscheidend ist, dass ein gemeinsamerGAV für das gesamte Staatspersonal aus-gehandelt wird. So können nicht ver-schiedene Personalkategorien gegen-einander ausgespielt werden. Bei unswurde eine Verhandlungsgemeinschaftder Verbände gebildet, in der sich allezusammenrauften und verpflichteten,mit einer Stimme zu sprechen. Dasbedingt auch, dass man bereit ist, zu-gunsten einer vorteilhaften Gesamt-lösung Kompromisse einzugehen.
Wo hat die Lehrerschaft gewonnen, womusste sie zurückstecken?
Unser Hauptanliegen war eine Reduk-tion der Arbeitszeit. Es zeigte sich aller-dings bald, dass eine Pensenreduktionweit mehr Geld kosten würde, als dieRegierung auszugeben bereit war. In derFolge haben wir in diesem Punkt zu-rückgesteckt und uns auf andere Anlie-gen konzentriert. Wir erreichten unteranderem eine verbesserte Frühpensio-nierung und eine Altersentlastung fürVolksschullehrpersonen (Mittelschul-und Berufsschullehrer hatten sie schonbisher). Schliesslich gab es doch nocheine kleine Verbesserung bei der Arbeits-zeit, indem neu die Schulen über Weih-nachten/Neujahr für zwei Wochenschliessen, was im Durchschnitt dreizusätzliche unterrichtsfreie Tage bringt.
Waren die Verhandlungen stark be-stimmt von der «Sparwut», welche inden letzten Jahren die öffentlichenArbeitgeber erfasst hat? Oder konntetihr noch etwas von den vorangehen-den, leicht besseren Zeiten profitieren?Im Kanton Solothurn hat diese Sparzeit,die jetzt in anderen Kantonen auf demHöhepunkt zu sein scheint, viel früherangefangen. Spätestens nach dem Kan-tonalbank-Debakel 1993/94 setzte eineganze Serie von Sparrunden ein. DieTeuerung wurde kaum mehr ausgegli-chen, eine Reallohnentwicklung fandnicht statt. Deshalb war die Bereitschaftder Regierung, zehn Millionen Frankenan wiederkehrenden Kosten in den GAVzu investieren, immerhin ein positivesSignal. Dieses hat auch die nötige politi-sche Akzeptanz geschaffen. Das bedeu-tet aber kein Ende des Sparens. Kurznachdem der GAV abgeschlossen war,mussten wir zur Kenntnis nehmen, dassim Bereich Volksschule vier MillionenFranken jährlich gekürzt werden, was zugrösseren Klassen führt. Darauf hat derGAV leider keinen Einfluss.
Interview: Heinz Weber
Weiter im Netzwww.lso.ch – Website des LSO mit demGAV im Wortlaut und Antworten aufhäufig gestellte Fragen dazu.
262 • 2 0 0 5
Indem wir nun auf gleicher Augenhöhe mit der Regierung verhandeln, nimmtunser Einfluss, aber auch die Verantwortung zu. Wir müssen unseren Mit-gliedern gegenüber die Verantwortung übernehmen für das, was erreicht und was nicht erreicht wurde.
Noch im Dezember haben die Lehrerin-nen und Lehrer im Kanton Bern mit derUnterschriftensammlung gegen einneues Lehreranstellungsgesetz begon-nen. Massive Reallohneinbussen wirddas Gesetz über die Pensionskasse derLehrpersonen bringen. Engagiertkämpft der Berufsverband LEBE gegendie Steuersenkungsinitiative, die derBildung stark zusetzen würde.
Die Regierung spricht von einer drin-gend nötigen Flexibilisierung bei denGehältern. Für die Lehrerinnen undLehrer ist es ein Schlag ins Gesicht. Soll-te das neue Lehreranstellungsgesetz(LAG) in Kraft treten, gäbe es keinengesicherten Lohnaufstieg mehr. Jährlichwürde der Regierungsrat entscheiden,welche Kategorien von Lehrpersonenmit einem Gehaltsaufstieg belohnt werden sollen oder eben auch nicht.Bisher erreichte eine Lehrerin oder einLehrer nach 30 Berufsjahren das Maxi-mum und verdiente damit 156 Prozentdes Anfangslohnes. Neu soll es 80 Stu-fen geben, die jeweils 0,75 Prozent ent-sprechen. Je nach Finanzlage undArbeitsmarkt ist also Treten an Ortangesagt.
Michael Gerber, LEBE
Das Referendum gegen das revidierteGesetz ist ein Novum in der neuerenbernischen Geschichte. Bisher hattendie gut 9000 im Berufsverband LEBEorganisierten Lehrerinnen und Lehrerneun Sparpakete und damit auch man-che schmerzhafte Abbaumassnahmeentgegennehmen müssen. Die Zahl derPflichtlektionen wurde erhöht, dieTeuerung nicht voll ausgeglichen undmit der Verkürzung der Gymnasien tratder Kanton als rigoroser Arbeitsplatzver-nichter auf den Plan. 10 000 Unterschriften muss LEBE zu-sammen mit anderen Berufsverbändenund Gewerkschaften sammeln. GrosseUnterstützung gibt es vom bernischenStaatspersonalverband. Dieser hatte imNovember 2004 eine ähnliche Referen-dumsabstimmung nur knapp verloren.
Pensionskasse sorgt für heisse KöpfeKurz vor Weihnachten hatte LEBE ent-schieden, auf ein Referendum gegen dasneue Pensionskassengesetz zu verzich-ten. Dieser Entscheid war nicht leichtgefallen, da auch dieses Gesetz für weni-ger Geld im Portemonnaie der Lehrerin-nen und Lehrer sorgen wird. Die Arbeit-nehmerbeiträge werden von 8,4% auf11,15% steigen. Im Gegenzug wird dieerst vor drei Jahren abgeschaffte Staats-garantie für die Pensionskasse BLVKwieder eingeführt. Ohne diese Garantiehätte die Kasse, die über einenDeckungsgrad von 80% verfügt und inder mehr als eine Milliarde Franken feh-len, innerhalb von zehn Jahren saniertwerden müssen. Selbst eingefleischteWeniger-Staat-Rufer hatten darum einEinsehen und bewilligten den Sprungder Kasse unter das schützende Dachdes Kantons. LEBE-Geschäftsführerin Irene Hänsen-berger ist gar nicht glücklich mit denerhöhten Beiträgen für die Lehrerschaft.Sie ist aber überzeugt, dass die politischeKonstellation im Kanton Bern kein bes-seres Gesetz ermöglicht. Zudem hättenauch alle Lehrerinnen und Lehrer einInteresse an einer baldigen Sanierungihrer Pensionskasse. Ein Referendumhätte dringende Sanierungsschritte ummindestens ein bis zwei Jahre verzögert.Zusätzlich zu den höheren Beiträgenmüssen die Versicherten auch einenLeistungsabbau in Kauf nehmen. DieInvalidenrente basiert neu auf derErwerbsunfähigkeit und nicht mehr aufder Berufsunfähigkeit. Die Pensionskasse BLVK hatte durch einÜberengagement an der Börse und Inves-titionen in marode Unternehmen inden letzten fünf Jahren rund 1,2 Milliar-den Franken verloren. Erste juristischeGutachten zeigten, dass dafür weder diefrühere Direktion der BLVK noch Mit-glieder des Aufsichtsgremiums, nochdie Regierung, die die Oberaufsichthatte, belangt werden können. Immer-hin wurde eine parlamentarische Unter-suchungskommission PUK mit einerUntersuchung beauftragt.
Kahlschlag drohtNeben der Unterschriftensammlung ge-gen das Lehreranstellungsgesetz hältauch eine aus Wirtschaftskreisen stam-mende Steuersenkungsinitiative denBerufsverband in Atem. Zehn Prozentweniger Steuern bezahlen tönt gut. DerAusfall von 400 Millionen Franken hät-te aber die Schliessung von Dutzenden,wenn nicht gar mehreren hundert Klas-sen zur Folge. Zudem nützt die Initiati-ve, die am 27. Februar zur Abstimmunggelangt, nur Grossverdienern, denender öffentliche Verkehr ebenso egal ist,wie die Verbilligung der Krankenkassen-prämien. LEBE ist Mitglied eines Nein-Komitees und geht für einmal einig mitder Regierung, die sich ebenfalls katego-risch gegen die Staatsschrumpfungs-initiative ausspricht und sogar voreinem «Kahlschlag» warnt – dieses Worthatten bisher nur die Vertreterinnenund Vertreter der Gewerkschaften ge-braucht.
Der AutorMichael Gerber ist Bereichsleiter Kom-munikation beim Berufsverband derLehrerinnen und Lehrer des KantonsBern LEBE (www.lebe.ch) sowie Redak-tor der Zeitschrift «Berner Schule».
27A U S D E M L C H2 • 2 0 0 5
Im Kanton Bern proben die Lehrerinnen und Lehrer den Aufstand
Warnung vor Substanzverlust durchSenkung der Steuern im Kanton Bern.
282 • 2 0 0 5
Liebe Lehrerin, lieber Lehrer
Erleben, woher wir kommen – Begrei-fen, wo wir stehen – Erkennen, wohinwir gehen. Der Schuldienst zeigt Entwicklungensowie Zugänge zum Verstehen undMassstäbe für das Beurteilen heutigerZustände. Im Zentrum steht nicht dieTechnik, sondern der Mensch, dessenAlltag mehr und mehr durch Mobilitätund Beschleunigung geprägt wird.Herzlich willkommen zur Reise mit dergeheimnisvollen Kartonrakete, die insSonnensystem fliegt, und zum geheim-nisumwobenen Nil in Ägypten.Das Verkehrshaus der Schweiz ist Ausflugsziel, Unterhaltungseinrichtungund Bildungsort zugleich. Um Sie überdie Neuheiten zu informieren, führenwir seit mehreren Jahren Lehrertagedurch. Im Herbst 2004 übernahm derLCH das Patronat für das IMAX Tea-chers Special. Aufgrund des guten Feed-backs freuen wir uns, zusammen mitdem LCH, Sie am 9. März zum nächstenTeachers Special einzuladen.
Verkehrshaus der SchweizSchuldienstSibylle Maurer
Die Anmeldung erfolgt online via www.lch.ch oder mit untenstehendem Talon.
Geheimnisse lüften im Verkehrshaus Zweites Teachers Special unter dem Patronat des LCH am Mittwoch, 9. März 2005, im Verkehrs-haus der Schweiz, Luzern
Reise ins Universum – das Planetarium als Raumschiff.
Anmeldung für das Teachers Special am Mittwoch, 9. März 2005
Ich melde mich für folgende Programmteile verbindlich an: bitte ankreuzen.
■■ 16.00 Uhr PREMIERE – Das Geheimnis der Kartonraketeoder
■■ 16.00 Uhr VORPREMIERE – Geheimnisvoller Nil
■■ 17.00 Uhr Forces of Nature
Name Vorname
Strasse PLZ/Ort
Telefon E-Mail
Einsenden an LCH Sekretariat, Ringstrasse 54, 8057 Zürich
Foto
: zV
g.
29L C H - V E R A N S T A LT U N G E N2 • 2 0 0 5 29
Geheimnisse lüftenTeachers Special am Mittwoch, 9. März 2005
13.30 und 14.30
empfohlenalle Stufen
FührungMuseum
13.30 und 14.30
empfohlenKindergarten1.–3. Klasseab 7. Klasse
FührungMuseum
15.30
empfohlenalle Stufen
Rigihof
16.00
empfohlen1.–6. Klasse
Planetarium
16.00
empfohlenab 6. Klasse
IMAX Filmtheater
17.00
empfohlenab 4. Klasse
IMAX Filmtheater
Vom Ochsenkarren zum WasserstoffantriebDer Traum vom Automobil, vom Selbstbeweger, ist das grosse Ver-kehrshausthema 2005.Stromlinienförmige Autos und elegante Rennwagen vermitteln dasGefühl von Freiheit und Geschwindigkeit. Die neue Ausstellung zeigtdie Produktion, die Geschichte des Autos und die Suche nach alterna-tiven Antrieben.
Besonderes:An Fahrsimulatoren gelangen Oberstufenschüler an virtuelle Grenzen– z.B. durch Alkohol. Verkehrsgarten für Unterstufenschüler.
Fahren – Fliegen – SchwimmenEin Parcours quer durch die Ausstellungen im Verkehrshaus führt dieSchüler an elementare technische Fragen heran.Wie kommt Motorkraft auf die Strasse? Warum fliegt ein Flugzeug?Wie wird aus Wasser Bewegung? Warum schwimmt ein Schiff?
Unterstufenschüler können anhand von verschiedenen Verkehrsmit-teln die elementaren Teile erkennen, benennen und deren Funktionbeschreiben.
Oberstufenschüler entdecken anhand von verschiedenen Original-fahrzeugen Anwendungsbeispiele elementarer physikalischer Phäno-mene.
Für beide Stufen wird je ein Wettbewerb vor Ort angeboten.
Begrüssung durch Beat W. ZempZentralpräsident LCHRaketenstart auf dem Dampfschiff Rigi
Premiere Das Geheimnis der KartonraketeKinder bauen eine Papierrakete und entführen die Besucher auf einefantastische und lehrreiche Reise durch das Sonnensystem.
Vorpremiere Geheimnisvoller NilOhne Nil gäbe es kein Ägypten, keine Pharaos, keine Pyramiden. Letzt-lich ist auch die Geschichte der westlichen Welt untrennbar mit demNil verbunden.
Forces of NatureVulkane – Erdbeben – TornadosEin grosser Widerspruch unserer Existenz: Dieselben grossen geologi-schen und atmosphärischen Kräfte, welche das Leben auf der Erdeermöglichen, bedrohen es gleichzeitig.
Anmeldung erforderlich unter: www.lch.ch oder mittels nebenstehendemAnmeldetalon.
Konditionen: Angemeldete Lehrpersonen erhalten am 9. März ihr Namens-schild im IMAX Café und geniessen freien Eintritt ins Museum, ins IMAXFilmtheater und ins Planetarium.
Kaffee und Kuchen wird im IMAX Café vom LCH offeriert.
IMAX-Vorpremiere:Geheimnisvoller Nil
Der Blaue Nil gilt als Mount Everestder Flüsse. Nie zuvor ist es jemandemgelungen, den sagenumrankten Flussvon der Quelle bis zur Mündung zubezwingen. Alle Expeditionen bishersind gescheitert. Am Weihnachtstag2003 bricht im äthiopischen Hoch-land erneut ein Team von Forschernund Globetrottern zu einem der letz-ten grossen Abenteuer dieser Weltauf.
«Der Nil ist der grossartigste Fluss derWelt», sagt Expeditionsleiter Pasqua-le Scaturro. «Es gibt Stromschnellen,Wasserfälle, Dschungel, Schluchten,Wüsten, Flusspferde, Krokodile,lange flache Partien, riesige wunder-schöne Sandbänke. Es gibt schlichtkeinen vergleichbaren Fluss auf die-ser Welt. Und kein anderer Fluss istso stark mit einer bestimmten Kulturund Gesellschaft verbunden wie derNil. Ohne Nil gäbe es kein Ägypten,keine Pharaos, keine Pyramiden.»
Die Fahrt mit Gummibooten undKanus beginnt bei der Quelle ober-halb der legendären Wasserfälle vonSakala. Gewaltige Schluchten werdenim Sudan von flachen Partienabgelöst. In der sagenhaften Land-schaft finden sich aber auch zahlrei-che Monumente und Baudenkmälerantiker Kulturen, welche erstmalsmit der IMAX-Kamera dokumentiertwerden.
Bei Karthum fliesst der Blaue Nil mitdem Weissen Nil zusammen. DerGrenzübertritt nach Ägypten bei AbuSimbel gestaltet sich zum administra-tiven und diplomatischen Abenteuer.Nach der Durchquerung des riesigenNasser-Stausees geht die Fahrt weiteran Luxor vorbei, bis die Crew nachrund 5230 Kilometern und vier Mo-naten schliesslich bei Alexandria indas offene Mittelmeer hinaus steuert.
Weiter im Netzwww.imax.chwww.nilefilm.comwww.verkehrshaus.ch
Vier Fondsstrategien – speziell für die Mitglieder des LCH zusammen-gestellt
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30L C H M E H R W E R T2 • 2 0 0 5
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– Nur ein Fondsanteilskonto undein Steuerauszug und damit bessere Übersichtlichkeit
– Strategiewechsel auch spätermöglich
– Transparente Kosten
Willy Graf,LCH-Finanz-planer
32B I L D U N G S N E T Z2 • 2 0 0 5
Lexikon alsWunder-maschineEin Web-Lexikon verändertdie Welt des gesammeltenWissens: Wikipedia nenntsich die freie Enzyklopädie,in die jedermann sein Wis-sen eintragen kann. Trotzgelegentlichen Zweifeln ander Qualität der Daten istder Aufstieg des Web-Lexi-kons kaum mehr zu bremsen.
Es gibt Dinge, die ohne dasInternet undenkbar wären.Dazu gehört das Web-Lexi-kon Wikipedia, ein Nach-schlagewerk der besonderenArt: www.wikipedia.org. DieIdee dahinter ist so einfachwie faszinierend: Jeder kannsein Wissen zu einem Fach-gebiet beitragen und diegesammelten Informationenergänzen oder korrigieren.Nicht eine Kommission vonweisen Professoren entschei-det über die Richtigkeit derDaten, sondern die Nutzerin-nen und Nutzer tun es. Wiki-pedia ist ein endloses Archiv,an dem Menschen aus derganzen Welt mitarbeiten.Pure Selbstverwaltung desWissens und ein typischesKind des Internets: Nicht dasEndgültige ist entscheidend,sondern der Prozess. Wikipedia gibt es bereits in100 Sprachen; die meistenEinträge enthält das Werkauf Englisch (440 000 Arti-kel) und Deutsch (187 000).Praktisch: Zu den Stichwor-ten sind meistens Links auf-geführt. Wikipedia wird da-mit auch zur Suchmaschine.
Der «Gotthard»-TestDie Startseite präsentiert sichin einer sehr einfachen Ge-staltung und bietet eine bei-nahe unübersichtliche Men-ge an Informationen sowieRubriken an – und natürlicheine Suchmaske.Der konkrete Versuch: Wirsuchen Informationen zum
Stichwort «Gotthard». Wiki-pedia (Deutsch) weiss: DasWort benennt nicht nur einBergmassiv, sondern Gott-hard ist auch ein Vor- undNachname sowie der Nameeiner Schweizer Hardrock-gruppe.Der Link «Sankt Gotthard(Berg)» führt direkt auf vieleInfos, Bilder und weitereLinks. Das alles umfasst viersatte A4-Papierseiten. Allessteht da, von der Lage undHöhe des Bergmassivs überden Bau des Bahn- und Auto-bahntunnels bis hin zueinem ausführlichen Zitataus Schillers Schauspiel «Wil-helm Tell».Viele einzelne Wörter in denTexten sind farbig unterlegt.Dies macht klar, dass imWeb-Lexikon dazu weitereAngaben vorhanden sind.Zum Beispiel: Louis Favre,der Erbauer des Bahntunnels.Ein Klick, und nochmalszeigt Wikipedia eine halbeSeite Informationen. Web-links helfen ebenfalls weiter.Zu guter Letzt wird eineSammlung an «SchweizerGebirgspässen» angezeigt.Und all diese Fakten, Jahres-zahlen und Erläuterungensind korrekt? Man weiss esnicht so genau. Man musssich darauf verlassen, dassder Autor sorgfältig gearbei-tet hat. Andere Personenhaben die Eintragungen viel-leicht gelesen, allenfalls kor-
rigiert – oder kommentiert.Der Prozess der Veränderun-gen ist dokumentiert undeinsehbar.Wikipedia stellt in der Selbst-darstellung nicht in Abrede,dass die «Qualität und Rich-tigkeit ein Problem dar-stellt». Verbesserungen sindversprochen.
Stiftung als GeldgeberHinter dem Projekt steht derAmerikaner Jimmy Wales,der 2001 die Wikipedia-Soft-ware veröffentlichte. «Dasganze Wiki-Projekt ist ziem-lich naiv. Ich bin ziemlichnaiv, weil ich daran glaube,dass Leute ohne Geld zusam-menarbeiten», sagte Wales ineinem Interview mit «Spiegelonline». Die Welt habe sichverändert: «Die Menschensind bereit, über das Internetzusammenzuarbeiten, guteQualität zu produzieren unddie Ergebnisse kostenlos ab-zugeben.»Das Projekt, das Walesanfänglich aus der eigenenTasche finanzierte, gehörtmittlerweile der gemeinnüt-zigen Stiftung WikimediaFoundation. Die Stiftungfinanziert sich nach eigenenAngaben durch Spenden undbeschäftigt keine bezahltenMitarbeiter. Sie besitzt 40 Ser-ver und gibt 200 000 Dollarpro Jahr aus.Wikipedia betreibt seit Sep-tember des letzten Jahres
auch ein Schweizer Portal:www.wikipedia.ch. Vor al-lem Infos über Kantone undGemeinden, Schweizer Ge-schichte, Geografie und Poli-tik sind auf diesem Portal zufinden. Es hilft, sich einenÜberblick über das Angebotund die Veränderungen derSchweizer Inhalte zu ver-schaffen. Die Suchergebnissesind gleich wie beimdeutschsprachigen Haupt-portal.
Stille RevolutionEin treibendes Element hin-ter dem Erfolg der freienEnzyklopädie: Die Einträgekönnen lizenzfrei weiter ver-wertet werden und die Soft-ware basiert auf Opensource.Dies bedeutet, dass verschie-dene Entwickler am Quell-code des Programms arbei-ten und ihn verbessern. DerSoftware-Gigant Microsoftfunktioniert umgekehrt: DerQuellcode der Software iststreng geheim. Kein Zweifel: Wikipediafunktioniert nach neuenGesetzen und verlangt vonden Nutzern und Nutzerin-nen ein Umdenken. Wieimmer im Internet: Die gefun-denen Informationen müs-sen kritisch geprüft werdenund nicht als die absoluteWahrheit aufgefasst werden.Wissen zu hinterfragen scha-det ja nie.
Thomas Gerber
Ausgangspunkt für ausgedehnte Wissensreisen: Das Schweizer Portal von Wikipedia.
Wenn im Juli das Schuljahr zu Endegeht, heisst es für viele Jugendliche,auch von der Schule Abschied zu neh-men. Ihre obligatorische Schulzeit ist zuEnde, eine neue Phase in ihrem Lebenbeginnt. Wie die jährlich zwei- bis dreimaldurchgeführte Befragung des Bundes-amtes für Berufsbildung und Technolo-gie (www.bbt.admin.ch) «Berufsbaro-meter» zeigt, haben sich 2004 24% derSchülerinnen und Schüler für eine wei-terführende Schule entschieden, 51%haben eine Berufslehre angetreten und(rund) 19% eine Zwischenlösung ge-wählt, manche bereits mit der Zusagefür eine Lehrstelle im nächsten Jahr. Für rund 6% dieser jungen Leute hat imletzten Spätsommer somit eine unge-wisse Zukunft begonnen. Sie sindarbeitslos, und dies schon vor ihremeigentlichen Eintritt ins Berufsleben.
«Traumberufe» ausgebuchtWährend 83% der Schülerinnen undSchüler mit Schweizer Pass im Herbst2004 eine Lehrstelle gefunden haben,
steht fast die Hälfte der ausländischenJugendlichen (44%) ohne Lehrvertragda – 9% mehr als im Vorjahr.Derweil die Gewerkschaft Unia eine«Lehrstellen-Krise» beklagt, will dasBundesamt für Berufsbildung und Tech-nologie (BBT) nicht von einer Krisesprechen, sondern betont vielmehr, dieLehrstellensituation in der Schweiz sei«stabil», zumal 2004 (namentlich vomStaat, aber auch von einigen Unterneh-men) mehr Lehrstellen geschaffen wor-den seien – mehr Lehrstellen für einehöhere Zahl von Schulabgängerinnenund Schulabgängern freilich. Wie das «Berufsbarometer» deutlichmacht, sind bei Jugendlichen vor allemBüro- und Gesundheitsberufe gefragt.In diesen Bereichen sind 97 bzw. 98%der Lehrstellen vergeben (Herbst 2004),während im Baugewerbe 20% der Lehr-stellen noch nicht besetzt sind, in derMetall- und Maschinenindustrie 15%.Manch eine Schülerin und manch einSchüler stünde in diesem Herbst somitnicht ohne Lehrvertrag da, hätte sieoder er sich für einen anderen Beruf
entscheiden können – für einen weni-ger im Trend liegenden Beruf vor allem.Arbeitgebende wie auch staatliche Stel-len fordern daher, Jugendliche seien aufein breiteres Angebot an möglichenBerufen hinzuweisen und zu mehrerenSchnupperlehren aufzufordern. Und esmüsse Schülerinnen und Schülern deut-lich gemacht werden, dass die Berufs-wahl am Ende der Schulzeit nicht dasganze Arbeitsleben bestimmt. In der Tat lohnt sich eine Umfrage, zumBeispiel im Familien- oder Bekannten-kreis: So arbeitet beispielsweise KollegeMarkus, gelernter Elektromechaniker,heute als Sozialarbeiter, Franziska absol-vierte nach einer Lehre als Damen-schneiderin eine zweite als Schreinerin,besuchte dann die Technikerinnenschu-le und ist heute als Innenarchitektintätig, während Nachbar Beat Mode-zeichner lernte, heute aber als Fotografbei einer Zeitung arbeitet.
Lehre abgeschlossen – und nun?Im Vergleich mit den heutigen Absol-ventinnen und Absolventen einer Lehre
33Z U R Z E I T2 • 2 0 0 5
«Zur Zeit: Berufseinstieg» – Junge Menschen mit und ohne ArbeitDer Schritt von der Schule ins Berufsleben ist für viele Jugendliche schwieriger geworden. Aber es gibt (fast) immer Möglichkeiten und (allerdings oft lange) Wege zum Ziel. Die neue Ausgabevon «Zur Zeit», Zeitschrift für politische Bildung auf Sekundarstufe I und II, befasst sich mit diesem Thema. BILDUNG SCHWEIZ bringt Auszüge aus dem aktuellen Heft.
Glück im Unglück: Pascal, 17, Schreiner im zweiten Lehrjahr.
hatten Markus, Franziska und Beatjedoch einen entscheidenden Vorteil:Sie alle fanden nach der Lehre eineArbeit. Jungen Menschen zwischen 20und 24 Jahren droht heute hingegenimmer häufiger die Stellenlosigkeit: 6%aller Frauen und Männer in dieserAltersgruppe finden derzeit keineArbeit, junge Erwachsene sind somitvon der Arbeitslosigkeit am stärkstenbetroffen. Ein Blick in die Stellenanzeigen zeigt,wie schwierig die Situation junger Stel-lenloser ist, werden doch fast immerpraktische Erfahrungen vorausgesetzt.Wie aber soll eine junge Berufsfrau, einjunger Berufsmann praktische Erfah-rungen sammeln und dadurch ihre bzw.seine beruflichen Chancen verbessernkönnen, wenn sie oder er dazu keineGelegenheit erhält? Fachleute fordern daher von den Unter-nehmen, jungen Berufsleuten eineChance zu geben – und sie nach ihrerLehre mindestens vorübergehend wei-terzubeschäftigen. Die Bundesverwal-tung, Swisscom, Post und Bundesbah-nen (SBB) gehen mit gutem Beispielvoran und bieten solche Übergangslö-sungen oder aber Berufspraktikumsstel-len für Absolventinnen und Absolven-ten einer Lehre an. Sie leisten damiteinen wichtigen Beitrag zur Bekämp-fung der Arbeitslosigkeit bei jungenMenschen.
Iwan Raschle
Glück imUnglückPascal, 17, Schreiner im zwei-ten Lehrjahr
Mittagspause in der Holzwerkstatt Som-mer. Vor der kleinen Schreinerei lehntsich Pascal, Lehrling im zweiten Jahr,zufrieden zurück: «Mein Leben könntezurzeit nicht besser sein.» Dabei hatte er Glück im Unglück: Voreinem Jahr besuchte er noch die Schuleund hatte keine Ahnung, wie es weiter-gehen sollte. «Ich konnte mir einfachnicht vorstellen, eine dieser Tätigkeitenfür längere Zeit auszuüben.» Inzwischenweiss Pascal, dass es einen Traumberufnicht gibt. Die Kunst bestehe vielmehrdarin, sagt er, «die schönen Seiten her-vorzuheben».Um mehr Zeit für die Berufswahl zugewinnen, meldete sich Pascal für das10. Schuljahr an. Eher zufällig hörte ereine Woche vor Schuljahresbeginn, eineSchreinerei ganz in der Nähe sucheeinen Lehrling. Und so fing Pascal amfolgenden Montag nicht das 10. Schul-jahr, sondern seine Lehre als Schreineran. «Es war eine Zufallslösung», meinter. Aber eine glückliche – schliesslichhat er so seinen Beruf entdeckt, den erauf «normalem» Weg vielleicht niegefunden hätte.
Doch damit ist Pascals Geschichte nochnicht zu Ende. Mitten im ersten Lehr-jahr wurde ihm verkündet: «Du musstdich um eine neue Lehrstelle küm-mern.» Zwar beteuerte sein Lehrmeister,dass es nichts mit seinen Leistungen zutun habe, doch «irgendwann war ichmir nicht mehr sicher, ob ich nichtdoch selbst die Schuld daran trage». Vielleicht war es eine Snowboardwoche,vielleicht die Unterstützung der Eltern,was ihm die Zuversicht gab, weiterzusu-chen. Er wollte die Ausbildung unbe-dingt abschliessen. Doch die Suche waranfangs nicht einfach: «Wie kann manjemandem klarmachen, dass man keineSchuld trägt?» Nach zwei Monatendann kam endlich eine Zusage, «da fielmir ein riesiger Stein vom Herzen», sagtPascal. Nun konnte er wieder selbstbe-wusster auftreten. «Einmal», sagt erlachend, «habe ich punkto Selbstsicher-heit fast ein wenig übertrieben» –prompt sei ihm auch hier eine Lehrstel-le angeboten worden. Doch Pascal entschied sich anders.Denn inzwischen hatte er die Holzwerk-statt Sommer kennen gelernt. Und hierwar alles irgendwie anders: Ein innova-tiver Drei-Mann-Betrieb mit einer ganzpersönlichen Atmosphäre. «Hier kannich meine Ideen wirklich einbringen»,schwärmt Pascal. Dafür müsse er aberauch mehr Verantwortung überneh-men, schliesslich würden seine Arbeitenverkauft.
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Fünf lange Jahre des Wartens: Priya, 21, Hochbauzeichnerin im 1. Lehrjahr.
Am wichtigsten ist ihm aber das kolle-giale Verhältnis zu seinem Lehrmeister.«Er kann fast ebenso viel von mir lernenwie ich von ihm», erklärt Pascallachend, überlegt kurz und fügt dannhinzu: «Ich habe mich in diesem Jahrsehr verändert, bin selbstsicherer gewor-den. Als ich mit der Lehre anfing, hatteich grossen Respekt, der Lehrmeisterwar fast ein Gott für mich.»
Michèle Amacker
Lange Jahredes WartensPriya, 21, Hochbauzeichnerinim 1. Lehrjahr
Priya weiss, was es bedeutet, nach derSchule keine «Anschlusslösung» zuhaben. Fünf Jahre lang hat sie gesucht.Zuerst nach ihren eigenen Fähigkeiten,dann nach einem geeigneten Beruf,schliesslich nach einer Lehrstelle. Undsie hat alles gefunden. Das lange «War-ten» hat sich gelohnt. «Ich bin sehr stolz, dass ich nun eineLehrstelle habe», sagt die ursprünglichaus Sri Lanka stammende Priya. AufBerndeutsch natürlich und mit einemglücklichen Lachen: «Seit ich sie habe,bin ich ein neuer Mensch.» Sie sei nunnicht mehr irgendjemand, sondern ler-ne einen angesehenen Beruf: Hochbau-zeichnerin. Als Priya mit zehn Jahren in die Schweizkam, war für sie alles sehr schwierig. Diefehlenden Deutschkenntnisse bereite-ten ihr Mühe, vor allem in der Schule.So besuchte sie im 10. Schuljahr eineIntegrationsklasse, um aufzuholen, wassie bisher verpasst hatte, und schaffte esgar, anschliessend eine einjährigePraktikumsstelle als Kleinkindererziehe-rin zu finden. Als sie endlich eine dauer-hafte Aufenthaltsbewilligung hatte, wasihr erlaubt hätte, eine Lehre zu begin-nen, fand sie keine entsprechende Stelleund musste sich für eine Ausbildung alsVerkäuferin entscheiden«Es war eine Notlösung», sagt Priya –schon nach kurzer Zeit habe siegemerkt, dass dies nicht der richtigeBeruf für sie sei. Sie war unterfordert,merkte plötzlich, dass sie eine an-spruchsvollere Aufgabe übernehmenwollte. «Ich war sehr unglücklich undhabe viel geweint», erinnert sie sich andie unschöne Zeit. Nach zwei Monatenhabe sie die Lehrstelle gekündigt – ein
mutiger Schritt. Ihre Eltern aber hättensie unterstützt, weil es ihnen wichtigsei, dass ihre Kinder eine gute Ausbil-dung absolvierten. Doch Priya fand keinen Job, um die Zeitbis zum nächsten Lehranfang zu über-brücken, wusste auch gar nicht, was siehätte lernen sollen. Und blieb daher diemeiste Zeit zu Hause. «Ich wurde richtigdepressiv», sagt sie, «ich schämtemich.»Erst im folgenden Sommer erfuhr sievom Brückenangebot Amie, das sichspeziell an junge Migrantinnen richtet.Hier fand Priya endlich jene Unterstüt-zung, die ihr bis anhin gefehlt hatte. Sofand sie heraus, dass sie Interesse amtechnischen Zeichnen hat, und lernteihren heutigen Beruf kennen, von demsie von Anfang an begeistert war: «Es isteine sehr verantwortungsvolle Tätigkeit,weil man viel organisieren und sehrgenau arbeiten muss.» Doch mittler-weile war bereits wieder Sommer…
Erst als sie beinahe nicht mehr daranglaubte, fand sie mit Hilfe einer Amie-Lehrerin im letzten Augenblick eineLehrstelle in einem Architekturbüro. «Es war wie ein Traum, ich war einanderer Mensch», beschreibt Priya ihrGefühl und verrät zum Schluss, wovonsie heute schon träumt. «Wenn derKrieg vorbei ist, möchte ich nach SriLanka zurückkehren und dort für an-dere Heimkehrende moderne Häuserbauen.»
Michèle Amacker
Weiter im NetzDer LCH weist in einer Stellungnahmevom Oktober 2004 zu Handen der Di-rektion für Arbeit des Bundes auf dieakuten Probleme der Jugendarbeitslo-sigkeit hin und nennt mögliche Ansätzezur Verbesserung der Situation:www.lch.ch/2/stellungnahmen.html
35Z U R Z E I T2 • 2 0 0 5
Zur Zeit: Berufseinstieg & mehrDamit Aktualität Schule macht, gibt es die Zeitschriftenreihe «Zur Zeit» für
Schülerinnen und Schüler ab 13 Jahren. «Zur Zeit» wurde 1999 vom BernerLehrmittel- und Medienverlag, heute Schulverlag, gegründet. Sie wirdheute gemeinsam mit der Redaktion BILDUNG SCHWEIZ, Zeitschrift desLCH, herausgegeben. Die Reihe wurde mit der «Goldenen Schiefertafel2001» für herausragende Lehrmittel ausgezeichnet. Sie gehört auch zumSortiment der interkantonalen Lehrmittelzentrale (ilz). «Zur Zeit» bedientsich moderner journalistischer Gestaltungsformen. Die Informationen sindmöglichst objektiv, Jugendliche sollen nicht von einem Pro oder Kontraüberzeugt werden. Vielmehr gilt es, ihr Interesse, ihre Lust an der Ausein-andersetzung zu wecken. Sie sollen befähigt werden, sich eine Meinung zubilden – und diese auch zu vertreten.
Die jüngste Ausgabe «Zur Zeit: Berufseinstieg» zeigt in aktuellen Personen-porträts, Fallbeispielen und Sachtexten die Chancen und Probleme vonJugendlichen an der Schwelle zum Berufsleben auf. Diese werden ergänztdurch Stellungnahmen von Parteien, Verbänden und Gewerkschaften zurLehrstellensituation, durch praktische Tipps für Bewerbung, Vorstellungs-gespräch und «Schnuppern» sowie hilfreiche Links zur Berufswahl. ImKommentar für Lehrpersonen sowie auf der Internet-Site www.zur-zeit.chsind vielfältige Arbeitsmöglichkeiten aufgezeigt und für den Einsatz imUnterricht aufbereitet.
«Zur Zeit: Berufseinstieg», Schulpreis pro Ex.: Fr. 6.– (Privatpreis Fr. 9.25). DerKommentar für Lehrpersonen ist im Set mit einem Heft erhältlich, Schul-preis Fr. 15.– (Privatpreis Fr. 18.75). Bestellungen: www.schulverlag.ch.
Weitere aktuelle Ausgaben von «Zur Zeit»: Jugend & Politik, Israel & Palästi-na, Einbürgerung, Mitbestimmung, UNO, Balkan. Informationen zu diesenHeften im Internet unter www.zur-zeit.ch
362 • 2 0 0 5
Terre des hommes
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denweise Ostereier verkaufen.
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projekten zugute. Interessenten
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Käse im InternetKäse selber herstellen: Rezepte
und Information zu Milchpro-
dukten sind auf der Homepage
www.webchef.ch zu finden. Der
Webchef richtet sich an Lehrper-
sonen und Privathaushalte und
bietet ein komplettes Paket mit
Informationen und Hilfsmitteln
zum Bestellen. Einfach und spie-
lerisch können Kinder das Her-
stellen von gesunden Milchpro-
dukten erlernen.
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Stimme undKommunikationDie internationalen AAP®-Semi-
nare 2005 bieten Schnupper- und
Auffrischungskurse sowie Ge-
sangs- und Interpretationswork-
shops. Leitung: IVAAP, Internatio-
nale Vereinigung für Atemrhyth-
misch angepasste Phonation;
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fach, CH-8708 Männedorf, Tel.
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com, www.aap-online.com
Hilfsaktion
Gedichte fürBildung Seit vier Jahren sammelt die
Schülerin Alexandra Olivia Dési-
rée Tait Geld, um Kindern in der
dritten Welt eine Schulbildung
zu ermöglichen. Jetzt hat sie
einen dreisprachigen Gedicht-
band «animi» zusammengestellt.
Schülerinnen und Schüler im
Alter von 12–18 Jahren haben
dazu Gedichte in drei Sprachen
zum Thema Babies, Elternliebe,
Aufwachsen, Erwachsen werden,
Freundschaften und Familie
geschrieben. Diese sind durch
eindrückliche Bilder der brasi-
lianischen Berufsfotografin Fifi
Tong bereichert. Der Erlös dieses
Werkes von Jugendlichen aus
Europa, Nordamerika und Aus-
tralien kommt Kindern in Afrika,
Asien und Lateinamerika in
Form von Schulbildung zugute.
«Animi» kann unter www.adiu-
toris.org oder unter Telefon
043 377 56 61 bestellt werden.
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Sicher auf derPiste Unter dem Motto «Verwechseln
Sie die Piste nicht mit einer
Rennstrecke» will Suva in ver-
schiedenen Skistationen das
Thema Tempo in anschaulicher
Weise vor Augen führen. An so
genannten «Tempo-Tagen» kön-
nen Ski- und Snowboardfahre-
rinnen und -fahrer eine abge-
sperrte Strecke befahren. Dabei
gilt es, eine vorgegebene Ge-
schwindigkeit (z.B. 30 km/h) so
gut wie möglich einzuhalten.
Die Tempo-Events sind unter
www.suva.ch zu finden.
Sicherheit 2
Fairness in derBahnDas neue Lehrmittel der SBB und
des h.e.p Verlags «Sicher und
fair» befasst sich mit den The-
men Regeln, Sicherheit und
Vandalismus im öffentlichen
Verkehr. Die Inhalte sind auf die
Lehrpläne der Sekundarstufe I
abgestimmt. Das Lehrmittelpa-
ket besteht aus einem Arbeits-
heft für Jugendliche sowie einem
Lehrpersonen-Kommentar in-
klusive einer DVD mit Präven-
tionsfilm «RailReality». Weitere
Infos und Arbeitsmaterialien un-
ter www.sbb.ch/schulinfo
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37B I L D U N G S M A R K T2 • 2 0 0 5
Schulverwaltung I
Zugriff für LehrpersoneniCampus ist eine webbasierende
Schulverwaltungssoftware, die
einen plattformunabhängigen
Zugriff (Windows, Mac, Linux)
auf zentrale Daten der Schulver-
waltung erlaubt. Damit ist iCam-
pus die einzige Schulverwaltung
mit echter Integration eines Leh-
rerzugriffs auf zentral geführte
Schülerdaten. Die Applikation
kann lokal oder in einem
Rechenzentrum betrieben wer-
den und ermöglicht in letzterem
Fall die Integration von Schnitt-
stellen zum System der Einwoh-
nerkontrolle.
iCampus verfügt über die Modu-
le Sitzungsgeld, Inventarverwal-
tung, Raumverwaltung, Lehrer,
Notenverwaltung sowie ein spe-
zielles Modul für heilpädagogi-
sche Schulen. Auf das Frühjahr
sind eine Stundenplanverwal-
tung sowie der Ausbau zur
Mehrsprachigkeit geplant. iCam-
pus ist vollständig datumsge-
steuert konzipiert. Eine Umzugs-
meldung in der Zukunft kann
sofort erfasst werden, die Adress-
änderung erfolgt jedoch erst
zum terminierten Zeitpunkt.
Mehr Informationen zum Pro-
dukt unter www.blaccess.ch
Schulverwaltung II
Entwicklung ausder PraxisAls «selbstgestrickt, aber von
hoher Professionalität und Kom-
plexität» wurde in BILDUNG
SCHWEIZ 15/01 das Schüler-
datenverwaltungs-Programm des
Sekundarlehrers Christoph Rüt-
timann vorgestellt. Unterdessen
wurde es weiterentwickelt. Es ist
mit folgenden Features und
Funktionen ausgestattet:
– Einzelplatz- und Netzwerkver-
sion für Mac und Win
– Beliebige Anzahl Klassen, Fä-
cher, Noten und Benutzer
– Einfache Importmöglichkeiten
– Kein Handbuch, dafür Video-
Sequenzen auf der mitgeliefer-
ten CD.
Beispiele sowie eine Demo-Ver-
sion liegen auf der Homepage
www.c-soft.ch zum Download
bereit. Kontakt: Christoph Rütti-
mann, Sekundarlehrer an der
Oberstufe Mittelrheintal, Riet-
weg 4, 9443 Widnau, E-Mail
Weiterbildung
Lernen – inBewegung seinAus den Ressourcen und der
Intelligenz des Körpers schöp-
fen, funktionale und effiziente
Bewegungs- und Handlungs-
möglichkeiten erforschen, im
spielerischen Gestalten Freude
und Kreativität entdecken – das
sind die Ziele des einjährigen
Grundlagenkurses (8 Wochen-
endseminare) «lebendiger Kör-
per – bewegliches Selbst; Grund-
lagenkurs für bewegtes Lernen
und Gestalten». Er fördert durch
achtsames Wahrnehmen und
Bewegen ein differenziertes
Gespür für körperlich-seelisch-
geistige Zusammenhänge. Die
Erfahrungen aus dem Kurs kön-
nen in ein breites gesellschaft-
liches Umfeld hineingetragen
werden: Persönlichkeitsentwick-
lung, Schulung und Erziehung,
Gesundheitsförderung, Kommu-
nikation. Kontakt: Prisma Schule
für Bewegung, Klösterlistutz 18,
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MenschlichesZusammenspiel Zum 20. Mal veranstaltet der
Bratschist András von Tószeghi
in Braunwald während aller
Schulferien Kammermusikkurse
für Amateurmusiker. Osterwo-
che 2005 (27. März bis 2. April)
sowie wochenweise zwischen 11.
Juli und 12. August 2005. «Mit-
einander zu musizieren bedeu-
tet, aufeinander einzugehen,
aufeinander zu hören; ein Werk
gemeinsam kennenzulernen, lie-
ben zu lernen und einzustudie-
ren», steht in der Kursausschrei-
bung. Die Kurse richten sich an
Amateurmusiker jeden Alters
und jeder Stufe. Kontakt: András
von Tószeghi, Dufourstr. 7, 9008
St. Gallen, Tel. 071 245 24 10,
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deren Verhalten die Klasse über-
mässig belastet, gemäss Volks-
schulgesetz bis zu 12 Wochen
lang vom Schulunterricht ausge-
schlossen werden. Mit dem Pio-
nierprojekt Kerbholz28 bietet
Silviva Timeout-Jugendlichen
die Möglichkeit im Wald zu
lernen. Draussen in der Natur
sollen sich die «schwierigen»
Kinder einerseits von ihrem
belastenden Alltag erholen und
anhand körperlicher Arbeit über-
schüssige Energie loswerden.
Andererseits steht spielerische
Selbtsterfahrung genauso auf
dem Stundenplan wie Pflanzen-
kunde oder Rechnen. Der mehr-
wöchige Timeout-Aufenthalt soll
ihnen den Wiedereinstieg in das
angestammte Umfeld erleich-
tern. Im November wurde der
erste reguläre Camp in einem
Waldstück bei Bern durchge-
führt. Einstiegs-Informationen
zum Projekt sind unter www.sil-
viva.ch/kerbholz abrufbar. Kon-
takte und Anfragen an Projekt-
leiterin Alice Zbinden, Telefon
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Nationalforum
Bildung fürGerechtigkeitMit Konferenzen und Work-
shops wird am 29. Januar in
Genf die «UNO-Dekade Bildung
für eine nachhaltige Entwick-
lung» in der Schweiz eröffnet.
Die Rolle der Bildung bei der
Schaffung einer dauerhaften
und gerechten Gesellschaft ist
zentrales Thema. Das National-
forum Bildung für eine nachhal-
tige Entwicklung steht allen
Akteuren aus den Bereichen Poli-
tik, Bildung, Wirtschaft, Medien
und allen interessierten Perso-
nen offen. Anmeldung und
Information mit detailliertem
Programm unter www.national-
forum.ch.
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Neue Suchma-schine im Netz Ob Management-Ausbildung
oder Kochkurs: Unter www.
alice.ch können im Internet Tau-
sende von Weiterbildungsange-
boten aller Fachbereiche und
Stufen in der ganzen Schweiz
gefunden werden. Die neue
Suchmaschine ist ein Angebot
des Schweizerischen Verbandes
für Weiterbildung SVEB.
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und kompetenzorientierte Sozia-
le Arbeit» bietet eine wirkungs-
volle Grundlage für ressourcen-
orientierte Lösungsprozesse in
beratenden Berufen. Mehr Infor-
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39B I L D U N G S M A R K T2 • 2 0 0 5
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Wettbewerbs «Goldene Maus»
der Milton Ray Hartmann-Stif-
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Beratungsplattformen
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von 30 000 Franken wird jeweils
Multimedia-Werken mit hoher
didaktischer Qualität, welche auf
dem Internet zugänglich sind,
zugesprochen. Die beiden Platt-
formen bieten Jugendlichen
kompetente Informationen und
Ratschläge zu verschiedenen Le-
bensbereichen.
Umweltschutz
Sauberes WasserDie neue Broschüre «Wasser und
Gewässerschutz in der Schule –
ein Leitfaden für die Gestaltung
des Unterrichts auf allen Stufen»
bietet stufengerechte Unter-
richtsvorschläge vom Kindergar-
ten bis zum zehnten Schuljahr.
Viele der Lektionen können
rund ums Schulhaus praxisnah
angewandt werden. Die Websei-
te von Praktischer Umweltschutz
Schweiz Pusch, bietet weitere
aktuelle Umweltinformationen
unter www.umweltschutz.ch.
Die Broschüre kostet 15 Franken
(inklusive Zugang zur Daten-
bank mit Passwort, exklusive
Porto).
Pink cross
Hilfe für Schwuleund Eltern «Selbstverständlich» heisst die
Coming-out-Broschüre für junge
Schwule, «Wir Eltern von Lesben
und Schwulen» das Pendant für
ihr Umfeld. Die Broschüren ent-
halten Basisinformationen zum
Thema Homosexualität und wer-
den ergänzt durch Berichte von
betroffenen Personen. Zu bestel-
len bei: Pink cross, Postfach
7512, 3001 Bern, office@pink-
cross.ch, Telefon 031 372 33 00,
online unter www.shop.aids.ch
Kinderlobby Schweiz
Generationen-brückeDie neue Broschüre «Stichwort
Kinderpolitik» beschreibt, was
Alte und Junge trennt und was
sie vereint. Sie enthält Ideen, wie
die Kluft zwischen Betagten und
Kindern überbrückt werden
kann. «Kinderlobby Schweiz» und
«SGF – Dachverband Schweizeri-
scher Gemeinnütziger Frauen»
stellen erfolgreiche schulische,
kulturelle und soziale Projekte
vor, welche Generationen zu-
sammenbringen. Weiterhin er-
hältlich ist der Ideenkatalog 2003
mit dem Thema «Kinder und
Seniorinnen/Senioren», welcher
eine gute Ergänzung bietet. Die
Broschüren können bezogen wer-
den bei: Kinderlobby Schweiz,
Postfach 416, 5600 Lenzburg, Tel.
062 888 01 88, Fax 062 888 01 01,
Workshop
Der Klang derBäumeDer Appenzeller Musiker und Tüft-
ler Oliver Lüttin baut Instrumen-
te aus Bäumen, die er in seiner
Heimat findet. Er gibt ihnen eine
Stimme und lässt sie ihre Ge-
schichte erzählen. Er geht aber
auch mit ihnen auf Reisen. Auf
Schlag und Blasinstrumenten
entfaltet er eine Dynamik von
sanften Melodien bis zu trei-
benden und mitreissenden Rhyth-
men. Die Bäume werden durch
Menschenhand in den «Tree-
talk» verwickelt, der die Frage auf-
wirft: «Wer wird von wem ge-
spielt, wer ist eigentlich Instru-
ment?» Oliver Lüttin bietet dazu
Workshops für Schulen aller Stu-
fen an. Er stellt die Instrumente
vor und Kinder und Erwachsene
können damit musizieren. Nähe-
re Infos unter www. bretterwelt.
ch, Broschüre und Demo-CD
können kostenlos angefordert
werden bei [email protected].
Die Hinweise in der Rubrik«Bildungsmarkt» beruhenauf Einsendungen sowieauf Informationen vonInserenten in BILDUNGSCHWEIZ.
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«Richtiges Deutsch»
Heuer hilftWer auf korrektem Gebrauchder deutschen Sprache be-steht, hat es nicht leicht, istständig in Gefahr, als klein-lich und altmodisch angese-hen zu werden. Auch woMenschen professionell mitWorten umgehen, greifen Un-kenntnis und Nachlässigkeitum sich. Die Verwirrung umdie neue Rechtschreibunghilft dabei zurzeit kräftig mit.Heisst es nun «das Geschei-teste, das du tun kannst»,oder heisst es «das Geschei-teste, was du tun kannst»?Was ist falsch an «wir rufenihnen schnellstmöglichst zu-rück»? Wo liegt der Unter-schied zwischen «scheinbar»und «anscheinend»? Einer sagt’s: der «Heuer». Of-fiziell heisst das Werk «Rich-tiges Deutsch». Erstmals her-ausgegeben wurde es 1960vom damaligen Chefkorrek-tor der «Neuen Zürcher Zei-tung», Walter Heuer, undzwar als «Sprachschule fürSchriftsetzer und Korrekto-ren». Dank seiner klugenMischung aus Theorie und(Schweizer) Anwendungspra-xis mit vielen Beispielen undÜbungen fand es bald Ver-breitung über das Druck-gewerbe hinaus. Nun ist die26. Auflage erschienen.Deutsche Sprache, schwereSprache – der «Heuer» bestä-tigt es. Aber er zeigt auch,wie flexibel und gleichzeitighochpräzise sich dieses Werk-zeug der Verständigung füh-ren lässt. Wer von Berufswegen schreibt und sein Me-tier ganz beherrschen will,braucht ihn in Griffnähe.
Heinz Weber
W. Heuer, M. Flückiger, P. Gallmann: «RichtigesDeutsch – VollständigeGrammatik und Recht-schreiblehre unter Berück-sichtigung der aktuellenRechtschreibreform», 26.Auflage, 2004, Verlag NZZ,500 Seiten, Fr. 38.–
Harry Potter gibts in Buch-form, als Spielfilm, als Hör-buch und als Videospiel. DieBücher von Joanne K. Row-ling sind Dauerbrenner inden Schulbibliotheken. Be-kennende Leseabstinenzle-rinnen und -abstinenzlerkommen dank Harry «aufdas Buch». Was liegt alsonäher, als den gemeinsamenErfahrungsschatz der Kinderin der Schule zu aktivierenund die Begeisterung zu nut-zen für Zaubereien mit Spra-che und Schrift. Der Verlag Pestalozzianumund der Verlag der ZürcherMittelstufenkonferenz habenein Lehrmittel mit Zusatzma-terial zum Buch «Harry Pot-ter und der Stein der Weisen»erarbeitet. Informationen, An-regungen und Arbeitsblättersind in der Broschüre «Harrywar hier, Lesen, Magie undProjekte im Klassenzimmer»enthalten. Sie eignet sich fürdie Mittel- und Oberstufe. Die Arbeitsblätter und Unter-lagen sind so konzipiert, dassdie Kinder mit unterschiedli-chem Wissensstand über dieHarry-Potter-Welt damit ar-beiten können. Die Broschüreenthält vier Teile. Im erstenTeil werden die Kinder zumLesen einzelner Textstellenaufgefordert und durch ge-schickte Fragestellung undHintergrundinformationenauf die Spur von Harry Pottergeführt. Expertinnen undExperten können dabei ihrenweniger belesenen Kollegin-nen und Kollegen auf dieSprünge helfen. Die Aufgabenstellung regt an,zusätzliche Informationen inanderen Medien (Internet,DVD) ausfindig zu machenund sie zu vergleichen. MitHilfe eines Figuren-Inventarswerden Haupt- und Neben-figuren charakterisiert.Der Kreativität sind keineGrenzen gesetzt, wenn es
gilt, Schauplätze und Figurenzu kombinieren und eigeneGeschichten und Szenen zuschreiben. Und ganz neben-bei lernen die Kinder Gross-britannien und seine ver-schiedenen Landesteile geo-grafisch einzuordnen.Wirklichkeit und Fiktion sindThema des zweiten Teils. My-then, Legenden, historischeFiguren und Arbeitsblätterliegen englisch und deutschvor. Ein ganzes Kapitel ist derZauberei, der Illusion undder Wahrnehmung gewid-met. Vergleiche mit Zaube-reien und Hexereien aus derKinder- und Jugendliteraturdrängen sich auf. Die Kinderlernen kleine Zaubertricksund die Gesetzmässigkeitenvon Wahrnehmung kennen.Nachdem die Schülerinnenund Schüler Personen, Orteund die Geschichte kennengelernt haben, sollen sie dasGelernte produktiv und gestalterisch anwenden und eigene Projekte inszenieren(z.B. ein Webquest erarbeiten,
ein Harry-Potter-Fest organi-sieren, Geschichten schrei-ben). Ein Englisch-Teil am Schlussder Broschüre von MichelPrusse richtet sich vorwie-gend an die Oberstufe. Erkann einerseits anregen zumLesen einzelner Kapitel derenglischen Ausgabe vonHarry Potter and the Philoso-pher’s Stone, andererseitsmotiviert sie zum Sprechen.
Doris Fischer
Thomas Hermann, DanielAmmann, Heinz Moser:«Harry war hier», Materia-lien zu «Harry Potter undder Stein der Weisen»; Ver-lag Pestalozzianum undZürcher kantonale Mittel-stufenkonferenz (ZKM);166 Seiten, Fr. 48.50.
Weiter im TextAm 16. Juli kommt der neueHarry Potter raus (Bd. 6).«Harry Potter and the Half-Blood Prince».
Sprachzaubereien mit Harry PotterMehr als ein Lesevergnügen: Mit der Materialsammlung und denArbeitsblättern zu «Harry Potter und der Stein der Weisen» dringen dieSchülerinnen und Schüler weiter vor in die Zauberwelt der Literatur.
Harry Potterals Führer in die Lese-welt.
412 • 2 0 0 5
UNESCO-Deutsch-Sprachlager in Polenvom 3./4. bis am 31. Juli 2004 in Plonsk. Zehn Schweizer Lehrer und Lehrerinnen jeder Stufe sind zu vier Wochen Aktivferien eingeladen, zu einmali-ger kultureller und menschlicher Begegnung, Lehren in neuen Dimensionen (3Wo. Deutsch unterrichten, 1 Woche Reise durch Polen). Suchen Sie etwasAusserordentliches, lieben Sie Abenteuer, wollen Sie mal ausbrechen, danninformieren Sie sich bei: Zehnder Otmar, Lehrerseminar, 6432 Rickenbach SZTelefon 041 811 28 39 P, 041 818 70 70 S – www.sprachlager.info
Lösungs- und kompetenzorientierte Soziale ArbeitSeptember 2005 – März 2007
Nachdiplomstudium/Nachdiplomkurs
Eine erfolgreiche Methode, die zu kreativen und oft überraschend einfachen Lösungen führt dank– der Ausrichtung auf konkrete Ziele und auf Kompetenzen der
Klientinnen und Klienten.– der Vermittlung von Grundhaltungen und Techniken, die eine
respektvolle und effi ziente Beratungsarbeit und Fallführung unterstützen.
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Infos: 056 633 99 17 www.powderham-uk.com
42S T E L L E N A N Z E I G E R2 • 2 0 0 5
Wir sind eine Primarschule in der Region Mutschellen mitrund 140 Kindern aufgeteilt in 5 Abteilungen und einemKindergarten mit 2 Abteilungen. Auf Beginn des Schul-jahres 2005/06 planen wir die Einführung der geleitetenSchule. Für diese anspruchsvolle Aufgabe suchen wir eineengagierte Persönlichkeit als
Schulleiterin oder Schulleiter 50%Arbeitsbeginn: 1. Juni 2005 oder nach Vereinbarung
Ihre Aufgabenbereiche:– Führen von Schule und Kindergarten
– operative Leitung der Schule im pädagogischen,personellen und administrativen Bereich
– Zusammenarbeit mit Lehrpersonen, Eltern undBehörden
– Innovative Schulentwicklung und Qualitätssicherungauf der Basis unseres Leitbildes
– kompetente Vertretung der Schule in der Öffentlichkeit
Dafür brauchen Sie:– eine pädagogische Grundausbildung und mehrjährige
Unterrichtserfahrung
– eine abgeschlossene oder laufende Ausbildung als SchulleiterIn
– gute Führungsqualitäten, Belastbarkeit und Freude am Organisieren
– Team- und Kommunikationsfähigkeit
Was wir Ihnen bieten:– erfahrene und engagierte Lehrkräfte
– fortschrittliche Infrastrukturen
– die Möglichkeit, die neu geschaffene Schulleitung aufzubauen
– Unterstützung durch ein Sekretariat
– zeitgemässe Anstellungsbedingungen
Sind Sie interessiert, die grossen Anforderungen an Schu-le und Bildung an unserer Schule umzusetzen und aktivmitzugestalten?Frau Franziska Thurnheer-Kühne, Schulpflege Oberwil-Lieli, Tel. 056 631 88 47 steht Ihnen für weitere Auskünfteab 07.02.2005 gerne zur Verfügung. Wir freuen uns aufIhre Bewerbungsunterlagen bis am 15. Februar 2005 an:Schulpflege Oberwil-Lieli, Frau Franziska Thurnheer-Küh-ne, Gartenweg 2, 8966 Oberwil-Lieli.Weitere Angaben über die Gemeinde und zur Schule fin-den Sie unter www.oberwil-lieli.ch
ErscheinungsweiseBILDUNG SCHWEIZTerminplan 2005
Ausgabe Erscheinung BILDUNG SCHWEIZ Anzeigen-BILDUNG Schwerpunkte schlussSCHWEIZ
02a 15.02.05 Stellenanzeiger 01.02.05
03 01.03.05 März 15.02.05
03a 15.03.05 Schulreisen 01.03.05
04 29.03.05 April 15.03.05
04a 12.04.05 Stellenanzeiger 29.03.05
05 26.04.05 Mai 12.04.05
05a 10.05.05 Lehrmittel,
Sport und Spiel 26.04.05
06 31.05.05 Juni 17.05.05
06a 14.06.05 Stellenanzeiger 31.05.05
07/08 28.06.05 Juli / August 14.06.05
09 30.08.05 September 16.08.05
10 27.09.05 Oktober 13.09.05
10a 11.10.05 Gesundheit / Sicherheit 27.09.05
11 25.10.05 November 11.10.05
11a 15.11.05 Computer / Internet 01.11.05
12 29.11.05 Dezember 15.11.05
Martin Traber gibt gerne Auskunft: Tel. 01 928 56 09, E-Mail: [email protected]/www.kretzag.ch
LID LandwirtschaftlicherInformationsdienst
Weststrasse 10Postfach, CH-3000 Bern 6Telefon 031 359 59 77Telefax 031 359 59 79E-Mail: [email protected]
www.lid.ch
Landwirtschaft,Ernährung undÖkologiefür SchulenLID.CH
Werfen Sie das Netz aus!
Stelleninserate in BILDUNG SCHWEIZwirken auch im Internet:
www.lch.ch/bildungschweiz
(Neueste Ausgabe anklicken, dann auf «Stellenanzeigen»)
43S T E L L E N A N Z E I G E R2 • 2 0 0 5
Auf Schuljahresbeginn 2005/2006 suchen wir für unserPrimarschulteam
eine Schulische Heilpädagogin /einen Schulischen Heilpädagogen100% (bei Bedarf auf zwei Personen aufteilbar)
Die Arbeit umfasst die Betreuung von insgesamt 6 Primar-klassen (1.–6. Klasse). Die Schule Rehetobel arbeitet seit1994 mit Integrativen Schulformen (ISF). Bedingt durchdie langjährige Erfahrung mit ISF sind verschiedene For-men der gemeinsamen Arbeit mit den Kindern und derintensive Austausch mit der/m SHP für die Lehrkräfte eineSelbstverständlichkeit.
Im laufenden Schulprogramm beschäftigen wir uns inten-siv mit dem Thema «Lernen in heterogenen Gruppen». ImVordergrund steht dabei die Entwicklung erweiterterUnterrichtskonzepte, die der individuellen Förderung allerKinder noch besser Rechnung tragen können.
Wir bieten Ihnen eine moderne Infrastruktur mit neuenUnterrichts- und Gruppenräumen in einer ländlichenUmgebung. Wir erwarten von Ihnen Freude und Einfüh-lungsvermögen im Umgang mit Kindern und Erwachsenensowie Flexibilität und Teamfähigkeit.
Sind Sie interessiert? Dann rufen Sie an. Für Auskünfte ste-hen Ihnen die bisherige Stelleninhaberin, H. Deschwanden(071 222 37 59) oder der Schulleiter, H. Good (Telefon071 877 33 79 / 079 227 46 50) gerne zur Verfügung.
Bewerbungen richten Sie bitte bis 28.02.2005 an dieSchulleitung Rehetobel, Heidenerstrasse 17, 9038 Rehe-tobel.
Die SCHWEIZERSCHULEMEXIKO
sucht für das Schuljahr 2005/06:
für die Zweigschule in Cuernavaca:eine Sekundarlehrkraft phil. I
Wir erwarten:
• einige Jahre Unterrichtserfahrung• ausgeprägte Einsatzbereitschaft• Anpassungs- und Integrationsfähigkeit• Bereitschaft, bis zum Stellenantritt (Ende August)
Spanisch zu lernen
Wir bieten:
• attraktive Arbeits- und Anstellungsbedingungen• einen zwei- oder dreijährigen Anfangsvertrag• bezahlte Hin- und Rückreise sowie eine
Übersiedlungspauschale
Bewerbungsunterlagen und Informationsmaterial sind erhältlich bei: Ambros Hollenstein, Direktor Schweizer-schule Mexiko, Tel. 0052 55 55 43 78 65, E-Mail [email protected]
Die Bewerbungsfrist läuft am 4. März ab.
Zur Ergänzung unseres Teams auf der Primarschulstufesind folgende Stellen zu besetzen
1 Heilpädagoge/-inmit Lehrdiplom in schulischer Heilpädagogikfür unsere Kleinklasse im VollpensumStellenantritt per 11.4. oder auf Schuljahr 05/06
Heilpädagoge/-inmit Lehrdiplom in schulischer HeilpädagogikTeilpensum (insgesamt 170%) auf Schuljahr 05/06
Wir stellen uns motivierte, teamorientierte Persönlichkei-ten vor, welche bereit sind, Herausforderungen anzuneh-men und tatkräftig und konstruktiv ihre Erfahrungen undKompetenzen in die Schule einzubringen.
Wir verfügen über eine neue Schulanlage und bieten unse-ren Lehrkräften grosse Unterstützung.
Weitere Informationen erhalten Sie vonFrau Barbara Kreienbühl, Tel. 052/761 16 18Frau Mathilda Halter, Tel. 071/911 20 37
Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen richten Siebitte an
Schulverwaltung OSA, Herr Markus WidmerHintere Bahnhofstr. 2a, 9556 Affeltrangen
Gesucht auf Schuljahr 2005/06 nach Menziken AG
Lehrperson für das Werkjahr
In unserem Werkjahr absolvieren Kleinklassen-, z. T. auchRealschülerInnen das 9. oder 10. Schuljahr. Für die geziel-te Vorbereitung auf die Arbeitswelt geht es dabei um dieindividuelle Festigung und Erweiterung der Bildung,besonders auch der Persönlichkeits- und Gemeinschafts-bildung. Ziel ist ein geregelter Eintritt in ein strukturiertesberufliches Leben (Berufslehre, Anlehre, Vorlehre).
Der Unterricht erfolgt nach heilpädagogischen Grund-sätzen (heilpädagogische Ausbildung erwünscht).
Haben Sie Interesse an dieser verantwortungsvollen, for-dernden Aufgabe? Unsere Schule hat eine lange Erfah-rung mit der Führung eines Werkjahres. Sie können mit derUnterstützung von Fachlehrkräften und der Schulleitungrechnen.
Auskunft: Frau Monika Jung, Schulleiterin, 062 765 78 [email protected]
Bewerbungen: Schulpflege Menziken, Schulsekretariat, Postfach 148, 5737 Menziken, Tel. 062 765 78 [email protected]
44S T E L L E N A N Z E I G E R2 • 2 0 0 5
Schule Beringen
Beringen ist eine wachsende Gemeinde im Klettgau mitrund 3000 Einwohnern. In 3 Schulhäusern und 2 Kinder-gärten unterrichten 50 Lehrpersonen etwa 550 Schülerin-nen und Schüler.
Auf Beginn des Schuljahres 2005/2006 steigt die SchuleBeringen in den kantonalen Schulversuch TAGS (= Teil-autonom geleitete Schule) ein. Deshalb suchen wir per August 2005 je eine/einen
Schulleiterin/-leiterfür Primarschule und KindergartenPensum ca. 60–70% (Pensenergänzung möglich)
Schulleiterin/-leiterfür die OrientierungsschulePensum ca. 40% (Pensenergänzung möglich)
Was Sie von uns erwarten können:– vielseitig interessierte, verantwortungsbewusste und
kompetente Lehrerschaft– kollegiales Klima mit erfahrenem Team– grosszügige, moderne Infrastruktur– aufgeschlossene Behörde
Was wir von Ihnen erwarten:– pädagogische Ausbildung mit mehrjähriger
Unterrichtserfahrung– Erfahrung in Führung und Organisation
im Bildungs- und Erziehungsbereich– abgeschlossene Schulleiterausbildung
oder auf dem Weg dazu– Teamfähigkeit, Durchsetzungsvermögen, Belastbarkeit
Ihr Aufgabenbereich umfasst:– Unterstützung und Entlastung der Lehrerschaft
und Behörde im administrativen und organisatorischen Bereich
– stufengerechtes, operatives Führen der Schule– Zusammenarbeit mit der anderen Schulleitung
und den Behörden
Fühlen Sie sich angesprochen?
Für Auskünfte steht Ihnen Frau Yvonne Gazdic-Frey,Schulpräsidentin, Telefon 052 685 27 48, gerne zur Verfü-gung.
Ihre Bewerbung senden Sie bis 28. Februar 2005 an:Frau Y. Gazdic-Frey, Schwärziweg 22, 8222 Beringen.
Schulleitung-Teammitglied (40%)auf Stufe Bezirksschule
Menziken liegt im «Aargau Süd», gut erschlossen zwi-schen Aarau und Luzern. Unsere Schule mit rund 950Schulkindern und 80 Lehrkräften wird seit August 04durch ein Schulleitungsteam geführt.
Für den Bereich Bezirksschule suchen wir für das kom-mende Schuljahr (August 05) ein Teammitglied mit einemSchulleitungspensum von 40%.
Gemeinsam mit 4 Kolleginnen sind Sie für die Leitung derGesamtschule Menziken verantwortlich. Zur besserenIntegration möchten wir Sie durch eine ergänzende Lehr-tätigkeit auf der entsprechenden Stufe für ein Gesamtpen-sum von ca. 80–100% einstellen.
Ihre Hauptaufgaben sind:• Teammitglied der 5-köpfigen Schulleitung• Pädagogische sowie personelle, administrative und
organisatorische Führung der Bezirksschule(unterstützt durch ein professionelles Sekretariat)
• Umsetzung unseres Qualitätsleitbildes• Lehrtätigkeit im Teilpensum auf der entsprechenden
Stufe (wenn möglich an unserer Schule)
Sie bringen mit:• Schulleiterausbildung oder Bereitschaft,
diese zu absolvieren• Organisationstalent, wenn möglich Führungserfahrung• Team- und Integrationsfähigkeit, aber auch
Durchsetzungsvermögen• Lehrberechtigung und Erfahrung auf der
entsprechenden Stufe• Humor und Freude, eine zentrale Rolle in der
Entwicklung der Schule Menziken zu übernehmen
Sie bevorzugen eine abwechslungsreiche Tätigkeit, liebendie Zusammenarbeit mit Menschen und suchen eine echte Herausforderung, dann senden Sie bitte Ihre Unter-lagen an das Schulsekretariat, Schule Menziken, 5737Menziken.
Für Auskünfte steht Ihnen Herr Max Härri, Co-Präsidentder Schulpflege (Telefon privat 062 771 29 17 oder Ge-schäft 041 930 02 15), sowie Frau Gertrud Galliker, LeitungSchulsekretariat (Telefon 062 765 78 10), gerne zur Ver-fügung.
Sonderpädagogin (32) aus Düssel-dorf (D) sucht ab dem Frühjahr 2005eine Stelle alsSonderschullehrerinin der deutschsprachigen Schweiz(gerne im Kanton Zürich). DieSchwerpunkte meiner pädagogi-schen Arbeit liegen in den Bereichender Lern- und Sprachbehinderung.Durch jahrelange Jugendarbeit habeich mich besonders auf die Arbeit mitADS-Kindern und -Jugendlichenspezialisiert. Ich bin aber auch gernefür neue Projekte zu begeistern. Siekönnen mich über E-Mail immer er-reichen und ich melde mich sofortzurück.
Schulleitung gesucht?
BILDUNG SCHWEIZ hilft finden – auch im Netz:
www.lch.ch/bildungschweiz
(Neueste Ausgabe anklicken, dann auf «Stellenanzeigen»)
45B I L D U N G S F O R U M2 • 2 0 0 5
Impressum BILDUNG SCHWEIZ erscheint monatlichBILDUNG SCHWEIZ-Stellenanzeiger erscheint inallen Ausgaben sowie nach Bedarf separat; 150. Jahrgang der Schweizer Lehrerinnen- undLehrerzeitung (SLZ)
Herausgeber/VerlagDachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer
(LCH)• Beat W. Zemp, Zentralpräsident, Erlistrasse 7,
4402 Frenkendorf E-Mail: [email protected]
• Urs Schildknecht, ZentralsekretärE-Mail: [email protected]
• Anton Strittmatter, Leiter PädagogischeArbeitsstelle LCH, Jakob-Stämpflistr. 6, 2504 Biel-BienneE-Mail: [email protected]
Zentralsekretariat/Redaktion: Ringstrasse 54, 8057 Zürich
Telefon 01 315 54 54 (Mo bis Do 8.00 bis 12.00und 13.30 bis 16.45 Uhr, Fr bis 16.00 Uhr)
Redaktion• Heinz Weber (hw.), Verantwortlicher Redaktor,
Doris Fischer (dfm.), RedaktorinE-Mail: [email protected]
• Peter Waeger (wae), Grafik/Layout E-Mail: [email protected]
Ständige MitarbeitMadlen Blösch (mbl.), Wilfried Gebhard, Thomas Gerber (ght.), Käthi Kaufmann, Ute Ruf,Martin Schröter (ms.), Adrian Zeller (aze.)
Internetwww.lch.chwww.bildungschweiz.chAlle Rechte vorbehalten.
Abonnemente/AdressänderungenZentralsekretariat LCH, 8057 ZürichTelefon 01 315 54 54, E-Mail: [email protected]ür Aktivmitglieder des LCH ist das Abonnementvon BILDUNG SCHWEIZ im Verbandsbeitrag (Fr. 74.– pro Jahr) enthalten.
Schweiz AuslandJahresabonnement Fr. 95.50 Fr. 162.–Studierende Fr. 67.50
Einzelexemplare: Fr. 12.– jeweils zuz. Porto/MwSt. (ab 5 Exemplaren halber Preis)
DienstleistungenBestellungen/Administration: Zentralsekretariat LCHE-Mail: [email protected]/Reisedienst: Martin SchröterE-Mail: [email protected]
Inserate/DruckInserate: Kretz AG,Zürichsee Zeitschriftenverlag, 8712 StäfaTelefon 01 928 56 09, Fax 01 928 56 00Anzeigenverkauf: Martin Traber E-Mail: [email protected]
ISSN 1424-6880
K – wie Koope-ration. Oderwie KampagneZum Verhältnis von LCH und EDK, BILDUNGSCHWEIZ 12/2004
In der Ausgabe 12/2004 von BILDUNGSCHWEIZ macht die GeschäftsleitungLCH ihre «Bilanz» der Zusammenarbeitmit der EDK öffentlich. Und sie lancierteine neue Version von «K-Frage»: Kon-kordanz, Konfrontation oder Kohabita-tion? Versteht sich, dass der General-sekretär der EDK daran ausgesprocheninteressiert ist. Und dass er ausgespro-chen gerne bereit wäre, dazu sofort undeinlässlich Stellung zu nehmen in derMeinung, dies könnte doch sicher auchfür die Leserinnen und Leser der Zeit-schrift des Dachverbandes interessantsein. Aber oha lätz: Unsere entsprechen-de Anfrage beantwortet der Redaktordahingehend, das Leitungsteam desLCH habe «entschieden, der EDKgegenwärtig keine solche Plattform inBILDUNG SCHWEIZ zur Verfügung zustellen. Hingegen ist Herr Ambühl höf-lich eingeladen, sich in einem Leserbriefzu äussern». Schade.Gerne hätte ich an dieser Stelle konkretdargelegt, dass und weshalb die«Bilanz» der LCH-Geschäftsleitung qua-litativ wie quantitativ völlig einseitigund äusserst selektiv ausgefallen ist,offensichtlich konstruiert pour lebesoin de la cause. Teil einer seit Juli2004 geführten Kampagne gegen dieEDK. Gerne hätte ich im Einzelnen aufgezeigt,dass und weshalb die von der LCH-Ge-schäftsleitung angeführten vier Beispiele(Sprachenunterricht, HarmoS, Berufs-leitbild, Evaluationsverfahren) falschsind. Die Desinformation im Umgangmit diesen «Beispielen» scheint mirfatal; sie darf nicht unwidersprochenbleiben. Ich lade die Redaktion ein, beimir hierzu detailliert nachzufragen.Gerne hätte ich illustriert, dass die EDKalles andere ist als «eine schwache Insti-tution, die den Problemen ausweiche»,wie Zentralpräsident Beat W. Zemp siegegenüber Medien disqualifiziert (soetwa «Der Bund» vom 17.7.2004). Daskann man in der Tat nur als Karikaturjener EDK empfinden, die seit Beginnder 2000er-Jahre die Probleme derschweizerischen Harmonisierung imVolksschulbereich konkret und verbind-
lich angeht wie nie zuvor (nachdem inden 90er-Jahren Steuerungsvorgänge impostobligatorischen Bereich Prioritäthatten); und die seit Beginn der 2000er-Jahre auch die Stärkung des Lehrberufserstmals als gesamtschweizerisches The-ma bearbeitet, soweit es auf dieserEbene bearbeitbar ist. Personal- undbesoldungsrechtliche Fragen sind diesfreilich gerade nicht, und zwar durch-aus im Interesse einer Dynamik imArbeitsmarkt, die sich regelmässig auchzu Gunsten der Arbeitnehmerschaftauswirkt und für die unser Systemsoeben von der OECD im Länder-examen zur «teacher policy» belobigtworden ist.Überhaupt hätte ich gerne die Kraft derdezentralen Strukturen auch der Berufs-verbände thematisiert: deren Vorteile inder Nähe zu kantonalen und lokalenSchulbehörden (auch und gerade fürberufsständische Anliegen, die eben inerster Linie dort und nicht auf nationa-ler Ebene ausgehandelt werden; eben-falls von der OECD belobigt); aber auchderen Wirkungen auf die Schulkoordi-nation bzw. -diskoordination im Land:Haben, angesichts zahlreicher histori-scher und aktueller Belege, die Lehrer-verbände den Bildungsbehörden bezüg-lich Koordinationsdefiziten wirklich soviel vorzuhalten, wie die föderalismus-politische Attitüde der LCH-Geschäfts-leitung glauben machen will? Gerne hätte ich schliesslich eingehendbegründet, dass und weshalb es fürmich auf die «K-Frage» (Version LCH-Geschäftsleitung) natürlich nur eineAntwort geben kann: Kooperation. Wirpflegen sie. Auch wenn ihre Ergebnissenicht in jedem Fall alle Beteiligten glei-chermassen zu befriedigen vermögen.Jede Kooperation ist stetig zu verbes-sern. Und das ist nie die Aufgabe blosseiner Seite. Die wenig selbstkritischeSchelte der LCH-Geschäftsleitung wirdder Quantität und Qualität unsererZusammenarbeit während der vergan-genen fünf Jahre jedenfalls in keinerWeise gerecht. Kaum wahrscheinlichübrigens, dass sich neben dem Bil-dungswesen irgend ein anderweitigesBeispiel für eine rechtlich wie informellähnlich dicht gewobene Partnerschaftzwischen Behörden und Berufsverbän-den, bzw. zwischen Sozialpartnern aufallen staatlichen Ebenen beibringenlässt. Tragen wir dazu gemeinsam Sorge.
Hans AmbühlGeneralsekretär EDK
46S T E L L E N A N Z E I G E R2 • 2 0 0 5
Wir suchen auf Beginn des Schuljahres 2005/2006 an unsere Tagesschule in Zürich-Wollishofen
Primarlehrerin / Primarlehrer (60–100%)ab 3. Klasse
Sie unterrichten in Ihrer deutschen Muttersprache nachden Vorgaben des Lehrplans des Kantons Zürich.
Wir erwarten:
• mehrjährige Unterrichtserfahrung• Interesse an Schulentwicklung und neuen Projekten• deutsche Muttersprache und gute Englischkenntnisse• stufenübergreifendes Denken• Konflikt- und Teamfähigkeit• die Einstellung «Ich will etwas bewegen!»
Wir bieten:
• kollegiales Team• flexible, aufgeschlossene Schulleitung• Arbeit in zukunftsweisenden Schulprojekten• Beratung und Unterstützung in schulspezifischen Fragen• interne Weiterbildung
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen gerne Herr Ivo Müller,Schulleiter, 01 771 63 63.
Wir freuen uns auf Ihre schriftliche Bewerbung mit denüblichen Unterlagen: Lernstudio Junior, Studerweg 3,8802 Kilchberg. – www.lernstudio-junior.ch
Zwei Gemeinden – Eine Schule
An der Schule Entfelden ist ab August 2005 die Stelle desHauptschulleiters neu zu besetzen. Für diese anspruchsvolleTätigkeit suchen wir
1 Schulleiter / SchulleiterinPensum 100%
Stellenantritt: 1. August 2005
Mit Hauptaufgaben• Operative Führung der Kreisschule Entfelden mit allen Stufen
und Typen• Führung der gesamten Schuladministration
(150 Lehrkräfte und 1300 Schüler)
Wir erwarten• Schulleitungsausbildung oder vergleichbare Ausbildung• Führungserfahrung und Durchsetzungsvermögen• Team- und Kommunikationsfähigkeit• Organisations- und Begeisterungsfähigkeit• Pädagogische Grundausbildung und Unterrichtserfahrung mit
Kindern und Jugendlichen wünschenswert
Wir bieten• Anstellungsbedingungen, welche der Verantwortung
entsprechen• Ein motiviertes Team von Lehrpersonen• Ein Schulsekretariat mit erfahrenen Mitarbeiterinnen
Interessenten senden bitte ihre ausführliche Bewerbung bis spä-testens Samstag, 12.02.05 an Proventis AG, Karl Bürgi, Höhen-strasse 2, 4622 Egerkingen. Für Auskünfte steht Ihnen unserSchulpflegepräsident, Herr Markus Bircher, P 062 724 03 45 oderG 062 737 51 52 gerne zur Verfügung.
Wir: Die Gemeinde Küttigen am Jurasüdfuss,eine Nachbarsgemeinde von Aarau, mitzwei Schulzentren sowie 50 Lehrpersonenund 550 Kindern suchen
zwei motivierte Schulleiterinnen oder SchulleiterStufenleitung (KG und Prim) mit 100%Stufenleitung (Real und Sek) mit 60%die als Team unserer Schule vorstehen
Sie: Mit pädagogischer Grundausbildung undSchulerfahrungeinem abgeschlossenen Lehrgang als SchulleiterIn oder kurz davor oder gleichwertigerAusbildungBereitschaft zur Weiterbildung
Zusammen: Vorwärts gehen mit Schulpflege und Schulsekretariatdie Qualität und Leistung der Schule sichernund unsere Schulkultur weiterentwickeln
Bewerbung: Vollständige Unterlagen bis 18. Februar2005 an Karl Peter Bürgi, Proventis AG,Höhenstrasse 625, 4622 Egerkingen
Stellenantritt: 1. August 2005 oder früher.
Auskunft: Daniel Leuthardt, Schulpflegepräsident,Telefon 062 835 93 28
Auf das Schuljahr 2005/2006 suchen wir
einen Lehrer, eine Lehrerin 100% als Klassenlehrer/in für unsere Oberstufe (Klassen-grösse 8–10 Schüler).
Was Sie mitbringen sollten: – Einige Jahre Berufserfahrung – Eine abgeschlossene heilpädagogische Ausbildung – Freude an der Arbeit in einem Team – Viel Geduld und Durchstehvermögen
Was wir Ihnen bieten können: – Ein bestens eingespieltes Lehrerteam – Team-Teaching – Fachübergreifende Zusammenarbeit – Salär nach kantonalen Ansätzen – Grosse methodische Freiräume – … und einiges mehr
Stellenantritt: 22. August 2005
Für Information steht Ihnen Frau Baumann, Schulleite-rin (Tel. 01 866 31 11), gerne zur Verfügung.
Ihre Bewerbung senden Sie per Post oder per E-Mail an:Claude Scherrer, Gesamtleiter, [email protected],Auf dem Freienstein, 8427 Freienstein
Ein paar Jungen aus der zweiten Klasse liefen um zwölf nach Hause. Vorne Juri undRonni. Dicht gefolgt von Mario. Die drei waren eigentlich Freunde. Jeden Tag spiel-ten sie Fussball und einmal in der Woche gingen sie zusammen in den Fussballclub.Juri und Ronni liefen also nebeneinander und Mario versuchte aufzuschliessen,wurde jedoch daran gehindert. Sein Freund Juri rief: «Du kannst heute nicht mitlaufen. Ich gehe zu Ronni zum Mittagessen!» Ronni doppelte nach mit: «Hau ab!»Mario ging ungerührt hinter ihnen her, denn man konnte ja nie wissen – vielleichthatte Ronnis Mutter Erbarmen, wenn er mit den zwei anderen unter der Haustürstünde und würde sagen: «Kannst auch mitessen.»Er schloss so dicht auf, dass Juri drohte: «Wenn du mich berührst, geb ich dir die Faust.»Natürlich berührte ihn darauf Mario, indem er ihm die Hand auf die Schulter legte,und natürlich gab ihm Juri die Faust und streckte ihn nieder. Die beiden Freundemachten sich noch ein bisschen lustig über den am Boden Liegenden, währendzwei andere Kollegen kamen und Tipps gaben. Der eine meinte, er würde diesenMario nicht schlagen, bloss ignorieren, und der andere schlug dem am Boden Wei-nenden vor: «Lauf doch mit mir.» Das wollte Mario auf keinen Fall, denn er wollteja mit diesen beiden Fussballfreunden Mittagessen. Die machten ihm schliesslichein Angebot: Wenn er die Treppe da vorne mit dem Velo runterfahre und dabei dasMännli mache (vorderes Rad hoch wie ein Pferd die Vorderbeine), dann dürfe erimmer mit ihnen laufen.«Ich kann kein Männli», meinte Mario und schloss wieder ganz dicht auf. «Nutten-sohn!» riefen die Freunde, waren aber inzwischen bei Ronni angelangt und die Mut-ter stand auch schon in der Haustür und meinte: «Mario, du kannst heute nicht bei uns essen.» Mario nickte und ging nach Hause.Als ich von diesem Vorfall erfuhr, diskutierten wir in der Klassengemeinschaft darü-ber. Schliesslich rief einer: «Mario, ich möchte mich entschuldigen für das schlimme Wort, das ich gesagthabe.»«Welches?»«Sie sollen dich ignorieren.»Nach der Schule fand sich Mario auf dem Fussballplatz ein. Zuerst durfte er nichtmitspielen, aber als die einen am Verlieren waren, holten sie ihn aufs Feld. Ich bestellte nacheinander die Mütter von Juri und Ronni und sprach über dieZeugnisnote im Betragen. Diese falle wahrscheinlich schlecht aus, ‹genügend› statt‹gut›. Beide stöhnten über den aufdringlichen Mario. Und ihre Söhne hätten bei derFahrt ins Training Frieden mit ihm gemacht.Dann rief ich bei Mario an. Redete mit seinem Vater. Ich wisse doch, meinte er, dassMario bereits im Kindergarten ein Problemkind gewesen sei. Ja, ja, rief ich, und dieandern zwei seien auch Problemkinder im Kindergarten gewesen und ich hätte solangsam genug von diesen Jungen, die sich trotz meinem fast zweijährigenBemühen um Solidarität so doof benehmen, die einen klebrig, die andern fies. Der Vater versprach, er würde mit Mario reden. Jetzt sei Wochenende und da habeer Zeit. Das sei übrigens auch gut für mich. Zum Abreagieren.
Klebrig und fies
BILDUNGSCHWEIZdemnächst• Karriere-KickIm Zürcher Nachdiplomstudium «Un-terrichtsexpertise und Praxiscoaching»können sich Lehrpersonen in der «Kar-rieremitte» beruflich und persönlichweiterentwickeln. Schön und gut – aberrechtfertigt sich der grosse Aufwandauch durch Chancen auf eine bessereStellung und höheren Lohn?
• Zug und Schwung«In Schwung bleiben» lautet das Mottoder Weiterbildungskurse swch.ch 2005im kommenden Sommer. Sie findenvom 11. bis 22. Juni in Zug statt.
• Fremdsprachen wozu?Wie können Schülerinnen und Schülerdazu motiviert werden, gerne und nach-haltig Fremdsprachen zu lernen? Wich-tig ist, dass die Lernenden möglichstrasch die Fremdsprache als wirksamesVerständigungsmittel erleben. Dies zeigteine neue Studie der Universität Zürich.
Die nächste Ausgabe erscheintam 1. März. Bereits am 15.Februar erscheint ein separa-ter BILDUNG SCHWEIZ-Stel-lenanzeiger.
Ute Ruf
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Jeder vierte Jugendlichehat Schulden
«Schüler, Schulden und Geld»
Eine Präventionsinitiative von Intrum Justitia
Abgabetermine15. Juli 2005 (Klassenarbeiten)31. August 2005 (Einzelarbeiten)
· Schuljahr 2004/2005· SchülerInnen zwischen 13 und 19 Jahren· Prominente Jury - attraktive Preise
Detaillierte Informationen/WettbewerbsunterlagenTel: 044 455 56 66E-Mail: [email protected]: www.my-money.ch
Erster nationaler Schul-Wettbewerb