40
Johann Sebastian BACH Luther-Lieder 30 Bach-Choräle für vierstimmigen Chor 30 Bach chorales for four-part choir herausgegeben von / edited by Klaus Hofmann (Herbipol.) Carus 4.023 Stuttgarter Bach-Ausgaben · Urtext In Zusammenarbeit mit dem Bach-Archiv Leipzig Partitur / Full score C

Johann Sebastian BACH - carusmedia.com · 2017-01-18 · kleinen Noten wieder. Carl Philipp Emanuel Bach berichtet, sein Vater habe stets dafür gesorgt, dass im Continuo ein

Embed Size (px)

Citation preview

Johann Sebastian

BACHLuther-Lieder

30 Bach-Choräle für vierstimmigen Chor30 Bach chorales for four-part choir

herausgegeben von/edited by Klaus Hofmann (Herbipol.)

Carus 4.023

Stuttgarter Bach-Ausgaben · UrtextIn Zusammenarbeit mit dem Bach-Archiv Leipzig

Partitur/Full score

C

II Carus 4.023

Inhalt

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IIIForeword . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IV

Ach Gott, vom Himmel sieh darein (EG 273) BWV 77/6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2Aus tiefer Not schrei ich zu dir (EG 299) (1. Melodie) BWV 38/6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3Aus tiefer Not schrei ich zu dir (EG 299) (2. Melodie) BWV 156/6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4Christ lag in Todesbanden (EG 101) BWV 4/8 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5Christum wir sollen loben schon (EG Rhld./Westf./Lippe 539, EG Nordelbien 540) BWV 121/6 . . . . . . . . . 6Christ, unser Herr, zum Jordan kam (EG 202) BWV 7/7 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8Der du bist drei in Einigkeit (EG 470) BWV 293 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7Dies sind die heilgen zehn Gebot (EG 231) BWV 298 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9Ein feste Burg ist unser Gott (EG 362) BWV 80b/1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort (EG 193) BWV 6/6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11Es spricht der Unweisen Mund wohl (EG –) BWV 308 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12Es wolle Gott uns gnädig sein (EG 280) BWV 312 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Gelobet seist du, Jesu Christ (EG 23) BWV 248/28 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Gott der Vater steh uns bei (EG 138) BWV 317 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15Gott sei gelobet und gebenedeiet (EG 214) BWV 322 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Jesus Christus, unser Heiland, der den Tod überwand (EG 102) BWV 364 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17Jesus Christus, unser Heiland, der von uns den Gotteszorn wandt (EG 215) BWV 363 . . . . . . . . . . . . . . . . 18Komm, Gott Schöpfer, Heiliger Geist (EG 126) BWV 370 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19Komm, Heiliger Geist, Herre Gott (EG 125) BWV 59/3 und 175/7 (Instr. ad lib.) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20Mitten wir im Leben sind (EG 518) BWV 383 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22Mit Fried und Freud ich fahr dahin (EG 519) BWV 382 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24Nun bitten wir den Heiligen Geist (EG 124) BWV 197/5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25Nun freut euch, lieben Christen g‘mein (EG 341) (1. Melodie) BWV 388 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26Nun freut euch, lieben Christen g‘mein (EG 341) (2. Melodie) BWV 307 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27Nun komm, der Heiden Heiland (EG 4) BWV 62/6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28Vater unser im Himmelreich (EG 344) BWV 245/5. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29Verleih uns Frieden gnädiglich (EG 421/EKG 139) BWV 42/7 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30Vom Himmel hoch, da komm ich her (EG 24) BWV 248/17 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 + Text Vom Himmel kam der Engel Schar (EG 25)Wär Gott nicht mit uns diese Zeit (EG –/EKG 192) BWV 14/5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33Wir glauben all an einen Gott (EG 183) BWV 437 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

Verzeichnis nach EG-Nummern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

Zur vorliegenden Ausgabe ist eine Chorpartitur erhältlich (Carus 4.023/05)

Carus 4.023 III

aedfaf

Vorwort

Wenn die evangelische Kirche heute ihrer Anfänge vor 500Jahren gedenkt und sich auf ihre Geschichte besinnt, eineGeschichte, die 1517 in Wittenberg mit dem EinspruchMartin Luthers gegen kirchliche Missstände begann, aberüber neue theologische Einsichten und Glaubenserfah-rungen unversehens auch politische Dimensionen anneh-men sollte und schließlich zu Kirchenspaltung, Krieg undschlimmsten Verwerfungen führte, dann wird auch, ja vorallem der unschätzbaren spirituellen und kulturellen Im-pulse zu gedenken sein, die von der Reformation ausgin-gen. Ihnen ist neben vielerlei anderem der musikalischeReichtum der evangelischen Kirche und ihr Schatz an Kir-chenliedern zu verdanken, zu dem der Reformator selbstden Grundstein gelegt hat. Luther war nicht der Erste aufdiesem Feld, aber er war derjenige, der Tendenzen der Zeitund Traditionen des Kirchenvolks zu bündeln wusste unddas deutsche geistliche Lied zu einem festen Bestandteil derneuen Kirche erhob. Er selbst fühlte sich nicht zum Dichterberufen, wurde dann aber doch der kreativste Liederdich-ter der Wittenberger Bewegung. Früh erkannte er auch,dass deutsche Lieder anderer Melodieformen als lateinischeGesänge bedürfen, und in diesem Sinne betrieb er die Um-gestaltung gregorianischer Vorlagen ebenso wie die Über-nahme von Melodien weltlicher Lieder für geistliche Texte.

Von Luthers über 30 Liedern sind die meisten bis heutelebendig geblieben. Nicht zu übersehen ist der schöpfe-rische Impuls, der durch alle Zeiten von seinen Liedernausging und etwa bei Paul Gerhardt und Johann Crügerim 17. Jahrhundert zu einem neuen Höhepunkt evange-lischer Liedkultur führte. Einen Gipfelpunkt aber erreichtedie künstlerische Auseinandersetzung mit dem Kirchenliedbei Johann Sebastian Bach in seinen Kantaten und oratori-schen Werken. Außerordentlich kunstvollen Bearbeitungenbesonders in seinen Choralkantaten steht hier der schlichteund gemeindenahe, freilich alles andere als kunstlose vier-stimmige Chorsatz gegenüber, der bis heute oft mehr alsalles andere Menschen berührt und an sich zieht.

Das vorliegende Heft enthält 30 solcher Chorsätze zu Lie-dern Martin Luthers. Sie vertreten jenen besonderen Typus,der als „Bach-Choral“ in unsere musikalische Begriffswelteingegangen ist und in Bachs Kantaten und Oratorien groß-räumige musikalische und gedankliche Verläufe gliedertund abrundet. Der Chor wird dabei stets von Instrumentenbegleitet, Streicher und Holzbläser verstärken die Singstim-men, und hinzu tritt die Orgel mit Generalbass akkorden.Schon früh haben diese Sätze jedoch begonnen, ein Eigen-leben zu führen. Bereits zu Lebzeiten Bachs wurden siegesammelt, und als nach dem Tod des Thomaskantors all-mählich auch seine Musik verstummte, waren sie es vorallem, die der Nachwelt sein Andenken bewahrten. 1765und 1769 brachte der Berliner Verleger Friedrich WilhelmBirnstiel zwei Bände mit je 100 Bach’schen Choralsätzenheraus, der erste Band betreut von Carl Philipp EmanuelBach. In den Jahren 1784−1787 ließ dann der Bach-Sohnin einer Art Gesamtausgabe Johann Sebastian Bachs vier-stimmige Choralgesänge erscheinen, vier Bände mit ins-gesamt 371 Stücken, darunter vieles offenbar aus heuteverschollenen Kantaten. Die Choralsätze wurden seither

immer wieder nachgedruckt. In den Jahren 1850−1899erschien die erste Gesamtausgabe der Werke Bachs, undinzwischen liegen auch sämtliche erhaltenen Werke JohannSebastian Bachs in der 1954−2006 erschienenen NeuenBach-Ausgabe vor.

Unsere Ausgabe schöpft aus zweierlei Quellen: Etwadie Hälfte der Sätze entstammt überlieferten Kantatenund Oratorien, die andere Hälfte aber geht zurück aufgedruckte und handschriftliche Sammlungen Bach’scherChoralsätze des 18. Jahrhunderts. Je nach Herkunft ausdiesen beiden Repertoires ergaben sich für die Redaktionder Sätze unterschiedliche Aspekte:

1. Die in Kantaten und Oratorien überlieferten Sätze sindin Bachs Partitur in der Regel auf fünf Systemen für dievier Singstimmen und den Continuo notiert; der Continuoist hier unbeziffert, die im Chor mitgehenden Instrumen-te bleiben unberücksichtigt. Erst in den nach der Partiturausgeschriebenen Instrumentalstimmen nimmt Bach wei-tere Eintragungen vor, beziffert den Continuopart, ergänztBindebögen, fügt bisweilen auch bei TonwiederholungenHaltebögen über die Grenze eines Taktviertels hinweg ein,und wo ein Instrument aus Umfangsgründen die Singstim-me nicht mitspielen kann, notiert er eine Alternative.

Für unser Chorheft schien es ratsam, das Notenbild derÜbersichtlichkeit halber auf die „Partitursubstanz“ zu be-schränken und die Elemente der aufführungstechnischenEinrichtung als sekundäre und einer je speziellen Auffüh-rungssituation verhaftete Textschicht zu übergehen. Esmag überraschen, dass wir dabei auch auf die Continuo-Bezifferung verzichten; doch sie gibt in aller Regel keineanderen Harmonien an als die in den vier Stimmen des

Partiturbild vor Augen hat, entbehrlich. Gelegentliche Ab-weichungen des Continuoparts vom Vokalbass geben wirfür den Fall der Mitwirkung von Continuo-Instrumenten inkleinen Noten wieder. Carl Philipp Emanuel Bach berichtet,sein Vater habe stets dafür gesorgt, dass im Continuo einSechzehnfuß-Instrument mitging, so dass auch bei Stimm-kreuzungen von Vokalbass und Tenor die Bassstimme dankder Tiefoktavierung das Satzfundament bildete. Bei der

ders die Verwendung eines Kontrabasses.

2. Die Sammlungen des 18. Jahrhunderts überliefern BachsSätze überwiegend in Klaviernotation und fast ausnahms-los ohne Text. Auch haben die Herausgeber der gedrucktenSammlungen, wie man heute weiß, verschiedentlich satz-technische Änderungen vorgenommen; vor allem wurdenTonwiederholungen oft zu einem Notenwert zusammen-gezogen. Die Einzelheiten der ursprünglichen Textunter-

frei verfahren; unsere Zuordnung von Silben und Noten hatalso vielfach hypothetischen Charakter. Da die gedruck-ten Sammlungen in erster Linie für ein Tasteninstrumentbestimmt waren und die Sätze entsprechend eingerichtetwurden, liegt die unterste Stimme stellenweise für den Vokalbass zu tief. Wir geben hier in kleinen Noten Alter-nativen für die Singstimme an.

IV Carus 4.023

asdf

Unsere Liedauswahl orientiert sich am Evangelischen Gesangbuch (EG) einschließlich der Regionalteile und er-gänzt den Liedbestand lediglich um zwei in den heutigenGesangbüchern nicht mehr enthaltene Luther-Lieder, näm-lich Es spricht der Unweisen Mund wohl und Wär Gottnicht mit uns diese Zeit. Nicht der Gattung Lied zuzu-rechnende liturgische Gesänge wie das deutsche TedeumHerr Gott, dich loben wir wurden nicht aufgenommen. DieLiedtexte werden grundsätzlich in ihrem heute gebräuchli-chen Wortlaut nach dem EG wiedergegeben. Wo sich infol-ge von Textrevisionen der Wortlaut und insbesondere dieSilbenzahl gegenüber der Fassung der Bach-Zeit geänderthat, wurden Text und Musik behutsam einander angepasst.

Unsere Ausgabe schließt sich in ihrer Anlage eng an diezum Bach-Jahr 2000 im Carus-Verlag erschienene Aus-gabe Bach-Choräle. Vierstimmige Kirchenliedsätze vonJ. S. Bach an. Wo es möglich war, wurden für die vorliegen-de Sammlung Sätze gewählt, die dort nicht enthalten sind,aber einige Überschneidungen ließen sich nicht vermeiden.Kleingedruckte Zusätze, gestrichelte Bögen und derglei-chen werden Chorleiter und Chorsänger ohne weitereErklärungen als redaktionelle Zusätze und Hilfsmittel ver-stehen. Die hymnologischen Quellenhinweise schließensich weitgehend denen des EG an. Die für die Lieder an-gegebenen Jahreszahlen von 1523 an beziehen sich über-wiegend auf das Erscheinen im Druck. Dabei handelt essich gelegentlich um einen Einzeldruck, in der Regel aberum eines der frühen Gesangbücher der Reformation, wieinsbesondere das Achtliederbuch, Nürnberg 1523/24, dasGeystliche Gesangk Buchleyn, Wittenberg 1524, die bei-den (inhaltsgleichen) Erfurter Enchiridien von 1524, dieKlug’schen Gesangbücher, Wittenberg 1529, 1535 und1543, sowie das Babst’sche Gesangbuch, Leipzig 1545.Bei den Liedmelodien ist die Autorschaft oft ungeklärt.Auch bei den traditionell Luther zugeschriebenen Weisenist unsicher, ob und inwieweit die Zuschreibung zu Rechtbesteht. Wie bei seinen Lieddichtungen hat Luther auch bei

und es teils lediglich für seine Zwecke redigiert, teils freiund neuschöpferisch umgestaltet.

Bei den Angaben zu dem jeweiligen Bach-Satz beziehensich die BWV-Nummern 4 bis 197 auf überlieferte Kan-taten, die Werknummern 245 und 248 bezeichnen dieJohannes-Passion und das Weihnachtsoratorium, dieNummern 293 bis 437 verweisen auf Choralsammlungen.

Bach-Werke-Verzeichnis (BWV) von Wolfgang Schmieder (1950;2. Ausgabe 1990; Kleine Ausgabe von Alfred Dürr undYoshitake Kobayashi 1998) weiterführende Hinweise. Fürdas Gebiet der Choralsammlungen sei besonders auf dievon Frieder Rempp in der Neuen Bach-Ausgabe herausge-gebenen Bände III/2.1 und III/2.2 Choräle und geistlicheLieder (1991, 1996) und den zugehörigen zweibändigenKritischen Bericht hingewiesen.

Göttingen, im Frühjahr 2015 Klaus Hofmann

Foreword

When the Lutheran Church today commemorates its be-

history which began in Wittenberg in 1517 with MartinLuther’s objections against the ecclesiastical abuses, butthen unexpectedly also took on, through new theologi-cal insights and experiences of faith, political dimensionswhich ultimately led to schism, war and the worst up-heavals – then the invaluable spiritual and cultural impuls-es which originated in the Reformation, especially these,should also be commemorated. In addition to many otheraspects, to these impulses the Lutheran Church owes itsmusical wealth and its treasure of hymns, whose cornerstone had been laid by the Reformer himself. Luther was

how to channel the tendencies of the time and the tradi-tions of the churchgoers, and raised the German hymn toan integral feature of the new church. He himself did notfeel a calling to be a poet, but he became the most cre-ative hymn writer of the Wittenberg Movement. He alsorecognized early on that German hymns required othermelodic forms than Latin hymns and in this spirit he beganreshaping Gregorian chants as well as setting sacred textsto secular melodies.

Most of Luther’s more than 30 hymns have survived upto today. This creative impulse – which emanated from hishymns and made an impact throughout the ages, lead-

and Johann Crüger, to a new pinnacle of Lutheran hymntradition – is obvious for all to see. However, the artisticinvolvement with the church hymn reached a culminationin the cantatas and oratorio works of Johann SebastianBach. Exceptionally artistic arrangements, especially in hischorale cantatas, are juxtaposed with the simple, but most

gation which, even today have more than anything elsemoved and attracted people.

The present volume contains 30 such chorale settings onMartin Luther’s hymns. They represent that special typewhich has entered the world of musical terms as the “Bachchorale” and which structures and rounds off large-scalemusical and intellectual developments in Bach’s cantatasand oratorios. In these chorales the choir is always accom-panied by instruments, strings and woodwinds amplify thesinging voices, and the organ supports them with thoroughbass chords. Already at an early stage, these settings be-gan to lead a life of their own. They were collected duringBach’s lifetime and when, after the Thomaskantor’s death,his music gradually died away too, it was particularly thechorales that preserved his memory for posterity. In 1765and 1769, the Berlin publisher Friedrich Wilhelm Birnstielpublished two volumes, each containing 100 Bach chorale

Emanuel Bach. Between 1784 and 1787, the younger Bachthen had Johann Sebastian Bachs vierstimmige Choral-gesänge published in a complete edition of sorts, consistingof four volumes with a total of 371 pieces, including manyfrom cantatas which today are evidently missing. Sincethen the chorale settings have been regularly reprinted.

Carus 4.023 V

aedfaf

period from 1850 to 1899, and in the meantime, all ofJohann Sebastian Bach’s extant works were published be-tween 1954 and 2006 in the Neue Bach-Ausgabe.

Our edition utilized two sources: Approximately half ofthe settings originate from extant cantatas and oratorios,whereas the other half draws on printed and autographcollections of Bach’s chorale settings from the 18th centu-ry. The editing of these settings was dictated by their twodiffering functions in the repertoire.

1. The settings handed down in cantatas and oratorios

for the four vocal parts and the continuo. The continuo is

choir have not been included. Only in the instrumentalparts, which were written in accordance with the score, did

inserted slurs, also added at times ties to repeated notesthat crossed the boundary from one quarter-note beat ofthe measure to another, and where an instrument couldnot double the vocal part due to range discrepancies, analternative was notated.

For our choral volume it seemed advisable, for the sake ofclarity, to limit the musical text to the “substance of thescore” and to ignore the elements concerning performancepractice, which are secondary here, as well as a layer of

as a surprise that we have also not included the continuo

ent harmonies to those that are found in the movement’sfour voices and it is dispensable for an accompanist who isfollowing with the score. In the case where continuo instru-ments are involved, occasional deviations in the continuopart from the vocal bass part are rendered in smaller type.Carl Philipp Emanuel Bach reported that his father alwaysmade sure that a sixteen-foot instrument was part of thecontinuo group so that even when the vocal bass and tenorlines crossed, the bass voice, thanks to the doubling anoctave lower, always formed the harmonic foundation.When instruments are employed, the use of a double bassis particularly recommended.

2. The extant collections of Bach movements from the18th century are notated primarily for keyboard instrumentand, almost without exception, without text. The editorsof the printed collections, as we now know, also madecompositional alterations; especially tone repetitions werecondensed into one note value. The details of the originaltext underlay are often no longer recognizable. Thus, ourallocation of syllable to notes frequently has a hypothetical

most intended for a keyboard instrument and the settingswere arranged accordingly, the lowest voice sometimes liesbelow the vocal bass part’s range. Here we have givenalternatives for the singer in smaller type.

Our selection of hymns is orientated on both the sharedcore section of the Evangelisches Gesangbuch (EG), i.e.,German Protestant hymnal, as well hymns from its respec-

tive regional appendices; it increases the number of hymnsmerely by two Luther hymns which are no longer in today’shymnal, namely Es spricht der Unweisen Mund wohl andWär Gott nicht mit uns diese Zeit. Liturgical songs whichdo not belong to the hymn genre, such as the GermanTe Deum Herr Gott, dich loben wir have not been includ-ed. The hymn texts have, as a matter of principle, beenrendered in the wording that is customary nowadays inthe EG. Where, as a result of text revisions, the wordingand especially the number of syllables have been changedin relation to the version in Bach’s time, the text and themusic have been slightly adapted to one another.

Our edition, in its conception, is very close to the editionBach-Choräle. Vierstimmige Kirchenliedsätze von J. S.Bach, published by Carus-Verlag for the Bach year 2000.Settings have been selected for the present colle ction,where possible, so as not to duplicate those included inthat edition, but some overlapping could not be avoided.Additions in small type, dashed slurs and the like will beunderstood by both choral director and choir members aseditorial additions and aids which need no further expla-nation. The hymnological source references are, to a largedegree, in accordance with those of the EG. The yearsgiven for the hymns from 1523 onwards refer primarilyto those years in which the hymns appeared in print. Insome instances these were individual prints, but mostlythey appeared in one of the early Reformation hymnals,especially the Achtliederbuch, Nuremberg 1523/24, theGeystliches Gesangk Buchleyn, Wittenberg 1524, thetwo (identical) Erfurter Enchiridien of 1524, the Klug’scheGesang bücher, Wittenberg 1529, 1535 and 1543, as wellas the Babst’sches Gesangbuch, Leipzig 1545. The author-ship of the hymn melodies is often unresolved. It is evenuncertain if the melodies which are traditionally attributedto Luther are actually by him or to what extent he authoredthem. As with his hymn texts, Luther also often made useof already extant melodies – sometimes he rewrote themsolely for his own purposes and sometimes he reshapedthem freely and creatively.

Concerning the particulars with regard to the respectiveBach setting, the BWV numbers 4–197 refer to extantcantatas, the opus numbers 245 and 248 refer to theSt. John Passion and the Christmas Oratorio, and num-bers 293–437 refer to chorale collections. Those who wish

the Bach-Werke-Verzeichnis (BWV) by Wolfgang Schmie-der (1950; 2nd edition, 1990; Kleine Ausgabe by AlfredDürr and Yoshitake Kobayashi, 1998). Those particularlyinterested in the chorale collections may wish to examinevolumes III/2.1 and III/2.2 – Choräle und geistliche Lie-der (1991, 1996), edited by Frieder Rempp – of the NeueBach-Ausgabe, as well as the corresponding Critical Reportin two volumes.

Göttingen, spring 2015 Klaus HofmannTranslation: David Kosviner