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e-paper: 0010228102 H 1965 Nr. 275 • 1,70 Euro Mittwoch, 25. November 2015 Ein Nordmeertief greift mit Niederschlägen auf uns über. Niederschläge Bestens informiert durch den Tag Mit ihm starten Sie gut in den Tag: Ab sechs Uhr ist Kon- stantin Mennecke in der Früh-Revue für Sie da. Darin hören Sie die aktuellsten Mel- dungen aus der Region. Da- vid Dean begleitet Sie ab 12 Uhr durch die Mittagspause. Ab 14 Uhr ist Janosch Lenhart für Sie im Studio. Er spricht mit den Redakteuren über die Themen von morgen. Im Hit-Countdown ab 19 Uhr hören Sie Neues aus den Charts. www.radiohna.de Moderiert den Tag: Janosch Lenhart. Foto: nh HOMBERG/KASSEL. Wegen des Verdachts der Untreue muss sich der frühere Hom- berger Bürgermeister Martin Wagner ab heute (Beginn 10 Uhr) vor dem Landgericht in Kassel verantworten. Der 48-Jährige soll von Juli 2008 bis Juli 2010 Fördergeld des Landes Hessen miss- bräuchlich verwendet haben. Dadurch soll der Stadt ein Schaden in Höhe von 40 000 Euro entstanden sein. Wagner soll das Geld, das für die Stadt- entwicklung eingesetzt wer- den sollte, dafür verwendet haben, einen städtischen Mit- arbeiter des Stadtmarketings zu beschäftigen. Wagner hatte die Vorwürfe stets bestritten. Bereits seit Ende 2010 ist das Verfahren in der Schwebe. Vorgesehen sind nun sieben Verhandlungstage im Landgericht. (ula) Heute beginnt Prozess gegen Martin Wagner schen Gemeinden in Hessen, hat die Sammlung noch gele- sen: „In dieser unkommentier- ten Form dienten die Aussa- gen nur dazu, den Judenhass zu befeuern.“ Dort waren alle historischen, bösartigen Vor- urteile aufgeführt. „Das war die Tat eines Ein- zelnen, der eigenständig und unverantwortlich gehandelt hat“, sagt dazu der Theologe Selçuk Dogruer vom Ditib- Landesverband Hessen. „Wir distanzieren uns als Ditib Hes- sen von dieser irrigen Zitaten- sammlung.“ Die ganze Internetseite sei aus dem Ruder gelaufen und daher gelöscht worden, sagt Dogruer weiter. Der verantwortliche Web- master, der auch der stellver- V ON D AMAI D. D EWERT MELSUNGEN. Auf der Internet- seite der türkisch-islamischen Moscheegemeinde Melsungen (Ditib) stand eine Sammlung ju- denfeindlicher Zitate. Unter der Überschrift Yahudiler (Juden) wurde dort ein „Lehrtext“ für die Gemeindemitglieder in tür- kischer Sprache veröffentlicht, der klar antisemitischen Inhalt hatte. Die Internetseite der Ditib- Gemeinde Melsungen wurde am Dienstag komplett aus dem Netz entfernt. Besagte Zi- tatesammlung war bereits seit Montagabend nicht mehr er- reichbar. Auch der Facebook- Auftritt wurde gelöscht. Daniel Neumann, Direktor des Landesverbandes der Jüdi- Judenhetze auf Seite von Islamgemeinde Die Moscheegemeinde Ditib Melsungen steht in der Kritik tretende Vorsitzende der Ge- meinde Melsungen ist, musste umgehend seinen Rücktritt erklären. Die anderen Vor- standsmitglieder hätten von der Seite nichts gewusst. Für religiöse Inhalte ist aus- schließlich der Imam zustän- dig“, sagt Dogruer. „Wir wol- len friedensstiftend agieren und den religiösen Austausch fördern. Wir haben intensiven Kontakt mit anderen Religio- nen.“ Erst jüngst habe es eine gemeinsame Mahnwache mit der jüdischen Gemeinde in Frankfurt gegeben, sagt der Theologe. „Wir müssen alle Diskussio- nen versachlichen.“ Der Vor- fall sei für jede Annäherung kontraproduktiv. ZUM TAGE, HINTERGRUND Bündnis machte Aussagen publik Jonas Dörge vom Bündnis gegen Antisemitismus Kassel veröffentlichte die Textsammlung. Internet- Aktivist Ferdi Azadi war darauf aufmerksam ge- worden. Dörge sieht zu- dem die Nähe der Ditib zur türkischen Regierungspar- tei AKP kritisch. Die Ditib unterstehe dem Präsidium für religiöse Angelegen- heiten des türkischen Staates. Das negative Ver- hältnis von Staatschef Re- cep Erdogan zu Israel sei bekannt. Das bestätigt Da- niel Neumann vom Lan- desverbandes der Jüdi- schen Gemeinden: Die Ti- raden von Erdogan kämen via TV – quasi als Heimat- fernsehen – nach Deutsch- land. Dabei seien die Kon- flikte im Nahen Osten nicht die Konflikte in Deutschland. (ddd) HINTERGRUND SCHWALM-EDER. Weltweit lassen sich Männer einen Schnurrbart wachsen, um Geld für die Forschung von Prostata- und Hodenkrebs zu sammeln. Die Aktion will auch junge Männer dazu bewegen, zur Vorsorgeuntersuchung zu ge- hen. Denn Prostatakrebs, die häu- figste Krebsart bei Männern, habe bei früher Erkennung sehr gute Heilungschancen, sagt der Homberger Urologe Frank Ambrosch. Seiner Erfah- rung nach würden Männer aus Angst vor einem Tumor nicht zur Voruntersuchung gehen. Auch übernähmen die Kran- kenkassen die Kosten erst ab dem 45. Lebensjahr. Weiterge- hende Untersuchungen wie die Bestimmung eines Prostata- Spezifischen Antigens (PSA), muss der Patient tragen. GESUNDHEITSSEITE Weltweite Aktion gegen Prostatakrebs Rocker drehen wieder auf Wer dabei sein will, muss sich erfahrungsgemäß beeilen, denn die Ti- ckets sind meist schnell ausverkauft: Am Dienstag, 29. Dezember, treten die alten Helden wieder in der Fritzlarer Stadthalle auf. Dann treten nonstop viele Bands aus der Region auf, darunter Rockmachi- ne, Wild Frontier, Flashbat on the roof. Dabei ist auch wieder die Band von Steven Stealer (Foto), sie wird an diesem Abend ihren neu- en Sänger vorstellen. Die Tickets gehen jetzt in den Vorverkauf, sie kosten 10 Euro. (bra) Foto: Archiv LOKALTEIL geschichtliche Stoffe faszinie- ren und wie er sich den idealen Film vorstellt: Politisch Stellung zu beziehen und gleichzeitig zu unterhalten. (w.f.) Foto: Verleih KULTUR tausch der Spione führte. Unser Bild zeigt Tom Hanks (links) beim Dreh mit Regisseur Spiel- berg. Im Interview erläutert der Regiestar („Der weiße Hai“, „Schindlers Liste“), warum ihn rin geht es um den Agentenaus- tausch auf der Glienicker Brücke in Berlin. Hauptfigur ist der von Tom Hanks gespielte Anwalt James Donovan, der die Ver- handlungen über den Aus- Ein fast vergessenes Kapitel des Kalten Krieges macht Starregis- seur Steven Spielberg in seinem neuen Film „Bridge of Spies – Der Unterhändler“, der diese Woche startet, zum Thema. Da- Steven Spielberg über seinen Film „Bridge of Spies“ Großer Schaden DAMAI D. DEWERT über antisemitische Inhalte W elchen Schaden ein einzelner, irregeleite- ter Mensch anrichten kann, zeigt der Fall der tür- kisch-islamischen Moschee- gemeinde in Melsungen. Als friedlich, integrativ und keines- falls islamistisch oder juden- feindlich sieht man sich dort, berichtet uns Murat Kara vom Vorstand der Islamgemeinde. Der Vorfall zeigt aber auch, wie unbedarft – geradezu naiv – dort mit dem Internet und reli- giös höchst fragwürdigen In- halten umgegangen wird. Keiner aus dem Vorstand will von antisemitischen Tex- ten auf der eigenen Internetsei- te gewusst haben. Angesichts der unübersichtlichen und ver- ästelten Struktur mag man sich das sogar noch vorstellen kön- nen. Das entbindet sie indes nicht von der Verantwortung. Denn der Schaden ist im- mens. Der Vorfall ist Wasser auf die Mühlen aller Populis- ten. Er verstärkt Ressentiments in der Bevölkerung und scha- det dem friedlichen Miteinan- der. Angesichts der angespann- ten politischen Lage gilt unbe- dingte Umsicht auf allen Kom- munikationskanälen. [email protected] ZUM TAGE Überwachung per Netz im Eigenheim Mit Hilfe von Netzwerkkameras können inzwischen auch Laien günstig und einfach ihr Eigen- heim überwachen. Ein Zugriff ist von überall auf der Welt und, je nach Modell, meist bequem per Smartphone und mit Fernsteue- rung möglich. BLICKPUNKT Mann saß 16 Jahre unschuldig im Knast Luis V. saß 16 Jahre lang im Ge- fängnis. Wegen sexueller Über- griffe sowie versuchter Verge- waltigung in drei Fällen war er 1999 in den USA zu 55 Jahren Haft verurteilt worden. Ein DNA- Test bewies nun seine Unschuld. MENSCHEN VfB Stuttgart trennt sich von Zorniger Kolossal ge- scheitert: Fuß- ball-Bundesli- gist VfB Stutt- gart hat sich von seinem Trainer Alexan- der Zorniger (Foto: dpa) getrennt. SPORT MT-Handballer heute zum Knüller nach Kiel Nach dem Spitzenspiel ist vor dem Spitzenspiel: Die Handbal- ler der MT Melsungen gastieren heute um 20.15 Uhr (sport1 überträgt live) beim deutschen Meister THW Kiel. Mit dem Rü- ckenwind des Coups gegen Bun- desliga-Spitzenreiter Rhein-Ne- ckar Löwen wollen die Nordhes- sen nun auch beim langjährigen Primus auftrumpfen. Zumal der Favorit einige Personalsorgen hat und längst nicht mehr unan- greifbar erscheint. SPORT Nachrichten kompakt Jet-Abschuss erzürnt Russen gegen Türken Zwischen Ankara und Moskau kriselte es wegen des Syrienkon- flikts schon länger - nun lässt ein abgeschossener russischer Kampfjet im syrisch-türkischen Grenzgebiet die Lage eskalieren. Über das Schicksal der beiden russischen Piloten gab es ges- tern widersprüchliche Angaben. Russlands Präsident Wladimir Putin reagierte erzürnt. Die Nato berief ein Sondertreffen ein. POLITIK Abgas-Affäre greift auch auf Audi über Im VW-Konzern hängt der Haussegen schief. Mit den grö- ßeren 3-Liter-Motoren ist die Abgas-Affäre nun endgültig auch bei der Tochter Audi und deren Chef angekommen. Damit nicht genug: Die Justiz erhöht den Druck auf VW. WIRTSCHAFT 4 194875 601700 31048 HNA, Postfach 10 10 09, 34010 Kassel So erreichen Sie uns: Telefon: 05661 / 70570 • www.hna.de

Judenhetze auf Seite von Islamgemeinde · e-paper: 0010228102 H 1965 Mittwoch, 25. November 2015 Nr. 275 ¥ 1,70 Euro Ein Nordmeertief greift mit Niederschlägen auf uns über. Niederschläge

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Page 1: Judenhetze auf Seite von Islamgemeinde · e-paper: 0010228102 H 1965 Mittwoch, 25. November 2015 Nr. 275 ¥ 1,70 Euro Ein Nordmeertief greift mit Niederschlägen auf uns über. Niederschläge

e-paper: 0010228102

H 1965

Nr. 275 • 1,70 EuroMittwoch, 25. November 2015

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Ein Nordmeertief greift mitNiederschlägen auf uns über.

Niederschläge

Bestens informiertdurch den TagMit ihm starten Sie gut in denTag: Ab sechs Uhr ist Kon-stantin Mennecke in derFrüh-Revue für Sie da. Darinhören Sie die aktuellsten Mel-dungen aus der Region. Da-vid Dean begleitet Sie ab 12Uhr durch die Mittagspause.Ab 14 Uhr ist Janosch Lenhartfür Sie im Studio. Er sprichtmit den Redakteuren überdie Themen von morgen. ImHit-Countdown ab 19 Uhrhören Sie Neues aus denCharts. www.radiohna.de

Moderiert den Tag: JanoschLenhart. Foto: nh

HOMBERG/KASSEL. Wegendes Verdachts der Untreuemuss sich der frühere Hom-berger Bürgermeister MartinWagner ab heute (Beginn 10Uhr) vor dem Landgericht inKassel verantworten.

Der 48-Jährige soll von Juli2008 bis Juli 2010 Fördergelddes Landes Hessen miss-bräuchlich verwendet haben.Dadurch soll der Stadt einSchaden in Höhe von 40 000Euro entstanden sein. Wagnersoll das Geld, das für die Stadt-entwicklung eingesetzt wer-den sollte, dafür verwendethaben, einen städtischen Mit-arbeiter des Stadtmarketingszu beschäftigen.

Wagner hatte die Vorwürfestets bestritten. Bereits seitEnde 2010 ist das Verfahren inder Schwebe. Vorgesehen sindnun sieben Verhandlungstageim Landgericht. (ula)

Heute beginntProzess gegenMartin Wagner

schen Gemeinden in Hessen,hat die Sammlung noch gele-sen: „In dieser unkommentier-ten Form dienten die Aussa-gen nur dazu, den Judenhasszu befeuern.“ Dort waren allehistorischen, bösartigen Vor-urteile aufgeführt.

„Das war die Tat eines Ein-zelnen, der eigenständig undunverantwortlich gehandelthat“, sagt dazu der TheologeSelçuk Dogruer vom Ditib-Landesverband Hessen. „Wirdistanzieren uns als Ditib Hes-sen von dieser irrigen Zitaten-sammlung.“

Die ganze Internetseite seiaus dem Ruder gelaufen unddaher gelöscht worden, sagtDogruer weiter.

Der verantwortliche Web-master, der auch der stellver-

V O N D A M A I D . D E W E R T

MELSUNGEN. Auf der Internet-seite der türkisch-islamischenMoscheegemeinde Melsungen(Ditib) stand eine Sammlung ju-denfeindlicher Zitate. Unter derÜberschrift Yahudiler (Juden)wurde dort ein „Lehrtext“ fürdie Gemeindemitglieder in tür-kischer Sprache veröffentlicht,der klar antisemitischen Inhalthatte.

Die Internetseite der Ditib-Gemeinde Melsungen wurdeam Dienstag komplett ausdem Netz entfernt. Besagte Zi-tatesammlung war bereits seitMontagabend nicht mehr er-reichbar. Auch der Facebook-Auftritt wurde gelöscht.

Daniel Neumann, Direktordes Landesverbandes der Jüdi-

Judenhetze auf Seitevon IslamgemeindeDie Moscheegemeinde Ditib Melsungen steht in der Kritik

tretende Vorsitzende der Ge-meinde Melsungen ist, mussteumgehend seinen Rücktritterklären. Die anderen Vor-standsmitglieder hätten vonder Seite nichts gewusst.

Für religiöse Inhalte ist aus-schließlich der Imam zustän-dig“, sagt Dogruer. „Wir wol-len friedensstiftend agierenund den religiösen Austauschfördern. Wir haben intensivenKontakt mit anderen Religio-nen.“ Erst jüngst habe es einegemeinsame Mahnwache mitder jüdischen Gemeinde inFrankfurt gegeben, sagt derTheologe.

„Wir müssen alle Diskussio-nen versachlichen.“ Der Vor-fall sei für jede Annäherungkontraproduktiv. ZUM TAGE,

HINTERGRUND

Bündnis machteAussagen publikJonas Dörge vom Bündnisgegen AntisemitismusKassel veröffentlichte dieTextsammlung. Internet-Aktivist Ferdi Azadi wardarauf aufmerksam ge-worden. Dörge sieht zu-dem die Nähe der Ditib zurtürkischen Regierungspar-tei AKP kritisch. Die Ditibunterstehe dem Präsidiumfür religiöse Angelegen-heiten des türkischenStaates. Das negative Ver-hältnis von Staatschef Re-cep Erdogan zu Israel seibekannt. Das bestätigt Da-niel Neumann vom Lan-desverbandes der Jüdi-schen Gemeinden: Die Ti-raden von Erdogan kämenvia TV – quasi als Heimat-fernsehen – nach Deutsch-land. Dabei seien die Kon-flikte im Nahen Ostennicht die Konflikte inDeutschland. (ddd)

H I N T E R G R U N D

SCHWALM-EDER. Weltweitlassen sich Männer einenSchnurrbart wachsen, um Geldfür die Forschung von Prostata-und Hodenkrebs zu sammeln.Die Aktion will auch jungeMänner dazu bewegen, zurVorsorgeuntersuchung zu ge-hen.

Denn Prostatakrebs, die häu-figste Krebsart bei Männern,habe bei früher Erkennungsehr gute Heilungschancen,sagt der Homberger UrologeFrank Ambrosch. Seiner Erfah-rung nach würden Männer ausAngst vor einem Tumor nichtzur Voruntersuchung gehen.Auch übernähmen die Kran-kenkassen die Kosten erst abdem 45. Lebensjahr. Weiterge-hende Untersuchungen wie dieBestimmung eines Prostata-Spezifischen Antigens (PSA),muss der Patient tragen.

GESUNDHEITSSEITE

WeltweiteAktion gegenProstatakrebs

Rocker drehen wieder aufWer dabei sein will, muss sich erfahrungsgemäß beeilen, denn die Ti-ckets sind meist schnell ausverkauft: Am Dienstag, 29. Dezember,treten die alten Helden wieder in der Fritzlarer Stadthalle auf. Danntreten nonstop viele Bands aus der Region auf, darunter Rockmachi-ne, Wild Frontier, Flashbat on the roof. Dabei ist auch wieder dieBand von Steven Stealer (Foto), sie wird an diesem Abend ihren neu-en Sänger vorstellen. Die Tickets gehen jetzt in den Vorverkauf, siekosten 10 Euro. (bra) Foto: Archiv LOKALTEIL

geschichtliche Stoffe faszinie-ren und wie er sich den idealenFilm vorstellt: Politisch Stellungzu beziehen und gleichzeitig zuunterhalten. (w.f.) Foto: Verleih

KULTUR

tausch der Spione führte. UnserBild zeigt Tom Hanks (links)beim Dreh mit Regisseur Spiel-berg. Im Interview erläutert derRegiestar („Der weiße Hai“,„Schindlers Liste“), warum ihn

rin geht es um den Agentenaus-tausch auf der Glienicker Brückein Berlin. Hauptfigur ist der vonTom Hanks gespielte AnwaltJames Donovan, der die Ver-handlungen über den Aus-

Ein fast vergessenes Kapitel desKalten Krieges macht Starregis-seur Steven Spielberg in seinemneuen Film „Bridge of Spies –Der Unterhändler“, der dieseWoche startet, zum Thema. Da-

Steven Spielberg über seinen Film „Bridge of Spies“

GroßerSchadenDAMAI D. DEWERT überantisemitische Inhalte

W elchen Schaden eineinzelner, irregeleite-ter Mensch anrichten

kann, zeigt der Fall der tür-kisch-islamischen Moschee-gemeinde in Melsungen. Alsfriedlich, integrativ und keines-falls islamistisch oder juden-feindlich sieht man sich dort,berichtet uns Murat Kara vomVorstand der Islamgemeinde.

Der Vorfall zeigt aber auch,wie unbedarft – geradezu naiv –dort mit dem Internet und reli-giös höchst fragwürdigen In-halten umgegangen wird.

Keiner aus dem Vorstandwill von antisemitischen Tex-ten auf der eigenen Internetsei-te gewusst haben. Angesichtsder unübersichtlichen und ver-ästelten Struktur mag man sichdas sogar noch vorstellen kön-nen. Das entbindet sie indesnicht von der Verantwortung.

Denn der Schaden ist im-mens. Der Vorfall ist Wasserauf die Mühlen aller Populis-ten. Er verstärkt Ressentimentsin der Bevölkerung und scha-det dem friedlichen Miteinan-der.

Angesichts der angespann-ten politischen Lage gilt unbe-dingte Umsicht auf allen Kom-munikationskanälen.

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ZUM TAGE

Überwachung perNetz im EigenheimMit Hilfe von Netzwerkkameraskönnen inzwischen auch Laiengünstig und einfach ihr Eigen-heim überwachen. Ein Zugriff istvon überall auf der Welt und, jenach Modell, meist bequem perSmartphone und mit Fernsteue-rung möglich. BLICKPUNKT

Mann saß 16 Jahreunschuldig im KnastLuis V. saß 16 Jahre lang im Ge-fängnis. Wegen sexueller Über-griffe sowie versuchter Verge-waltigung in drei Fällen war er1999 in den USA zu 55 JahrenHaft verurteilt worden. Ein DNA-Test bewies nun seine Unschuld.

MENSCHEN

VfB Stuttgart trenntsich von ZornigerKolossal ge-scheitert: Fuß-ball-Bundesli-gist VfB Stutt-gart hat sichvon seinemTrainer Alexan-der Zorniger(Foto: dpa) getrennt. SPORT

MT-Handballer heutezum Knüller nach KielNach dem Spitzenspiel ist vordem Spitzenspiel: Die Handbal-ler der MT Melsungen gastierenheute um 20.15 Uhr (sport1überträgt live) beim deutschenMeister THW Kiel. Mit dem Rü-ckenwind des Coups gegen Bun-desliga-Spitzenreiter Rhein-Ne-ckar Löwen wollen die Nordhes-sen nun auch beim langjährigenPrimus auftrumpfen. Zumal derFavorit einige Personalsorgenhat und längst nicht mehr unan-greifbar erscheint. SPORT

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POLITIK

Abgas-Affäre greiftauch auf Audi überIm VW-Konzern hängt derHaussegen schief. Mit den grö-ßeren 3-Liter-Motoren ist dieAbgas-Affäre nun endgültig auchbei der Tochter Audi und derenChef angekommen. Damit nichtgenug: Die Justiz erhöht denDruck auf VW. WIRTSCHAFT

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