Upload
others
View
3
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
Kinderformat: Nur für Adleraugen oder Wer suchet, der fndet!Eine musikalische Reise durch den Kosmos des Spiegelsaals im Schaezlerpalais
Der MachtMusikSpiele-Tag im Rahmen des Mozartfests am 6.5.18 im Schaezlerpalais, begann mit einem
etwa 45-minütigen Kinderformat im Spiegelsaal des Palais. Gestaltet und durchgeführt wurde das Format
von den MusikvermittlerInnen Nicola Schmittel (Querflöte), Judith Werner (Mezzosopran), Moritz Gruber
(Gitarre) und Bernhard Brosch (Klavier) mit Unterstützung von Ute Legner und MehrMusik!. Das Format
wurde am 18.5.18 im Rahmen des KlingKlangGloria-Mozartfests für Kinder dreimal wiederholt. Während am
6. Mai Kinder in Begleitung ihrer Eltern teilnahmen, meldeten sich für den 18. Mai Schulklassen an.
Der Fokus des Kinderformats lag auf
dem intensiven Kennenlernen des
Raums, der mit Musik in Verbindung
gesetzt wurde. Im reich verzierten, sehr
beeindruckenden Saal gibt es ein
großes Deckengemälde und vier etwas
kleinere Bilder über den Türen, die
verschiedene Natur- und Tierszenen
(Türen), sowie Menschen und typische
Gegenstände der vier dem Maler
bekannten Kontinente zeigen (Decke).
Daraus wurde nun die erzählerische
Grundlage entwickelt, dass der Maler
Gregorio Guglielmi zum Eröffnungsfest des soeben fertiggestellten Saals einlädt und die Festgäste auf eine
Reise durch den Kosmos seiner Bilder mitnimmt.
Im unbestuhlten Saal wurden drei Mattenstationen mit guter Sicht auf bestimmte Bilder aufgebaut, auf
denen später gesessen und gelegen werden konnte. Der Flügel blieb am Kopfende und relativ außerhalb
des Geschehens. Alle vier MusikvermittlerInnen trugen eine höfische Jacke und die Kinder bekamen vor
Beginn selbstgebastelte Fernrohre zum Umhängen für kleine Such- und Betrachtungsaufgaben.
Innerhalb der Geschichte kam Musik auf
unterschiedliche Weise vor. Zum einen sollte wie
das genaue Betrachten der Bilder auch das
genaue Zuhören eine große Rolle spielen. Zum
anderen sollte die Musik aber auch Assoziationen
und Stimmungen hervorrufen, die zum Beispiel
eine bestimmte Fortbewegungsart auslösen oder
ein Detail der Bilder hervorheben. So gab es ein
bestimmtes Thema, das zur Fortbewegung
verwendet wurde und mit dem je nach Art der
Reise improvisiert wurde (Mussorgski: Promenadeaus Bilder einer Ausstellung für Klavier). Der Grundidee gemäß wurde das Fest auch mit einem Tanz
eröffnet und beschlossen (Boccherini: Menuett). Darüber hinaus gab es mehrere Stationen in der
Geschichte, in der der Musik sitzend oder liegend gelauscht wurde: Meeresfahrt (Smetana: Die Moldau für
Querflöte und Klavier), wilde Tiere (Improvisation am Klavier), Regenwald (Villa-Lobos: Prelude Nr. 4 für
Gitarre), Vogelgarten (Rimski-Korsakow: Hummelfug für Querflöte und Klavier), Menschen aus aller Welt
(Cage: Story für vier SprecherInnen).
Ein wichtiger Aspekt des Formats waren auch
die Interaktionen und Aktionen mit den
Kinder, so wurden (Such-)Fragen gestellt, sie
konnten mit Bodypercussion den Regen in
einem Meeressturm heraufbeschwören und
sich auf unterschiedlichste Art zu Musik
bewegen (Anschleichen an wilde Tiere,
Wellen im Meeressturm, Menuetttanz,
Durchschlagen durch das Gestrüpp im
Regenwald, Suchen der ausgeflogenen Vögel
im Raum, Kutschfahrt) als Abwechslung zum
Zuhören und/oder Betrachten.
Als besonders ansprechend für die Kinder kann der Aspekt gesehen werden, dass sich Erzähler und
MusikerInnen zusammen mit den Kindern bewegten und auf Augenhöhe, in direkter Nähe zu ihnen oder
um sie herum musizierten.
Von Kindern, Eltern und BetreuerInnen kam ausschließlich positive Rückmeldung zu Gestaltung und
Durchführung des Formats. Besonders erfreulich war auch, dass am 6.5., der für Kinder mit Begleitung offen
war, ältere Menschen und Kinder, die jünger als die Zielgruppe waren, mit großer Freude teilnahmen.
Judith Werner
Rahmen:Deutsches Mozartfest Machtspiele 2018:
MachtMusikSpiele Tag des Leopold-Mozart-Zentrums im Schaezlerpalais, 6.5.18, 11.00 Uhr
Kindermozartfest KlingKlangGloria Macht Spiele! 2018, 18.5.18, 8.30 Uhr/9.45 Uhr/11.00 Uhr
Konzeption:Nicola Schmittel, Judith Werner, Moritz Gruber, Bernhard Brosch
mit Unterstützung von Ute Legner (MehrMusik!) und Prof. Johannes Hoyer
Raum:Spiegelsaal im Schaezlerpalais, Deckengemälde und Supraporten 1765 gestaltet von Gregorio Guglielmi
Durchführung:Nicola Schmittel (Querflöte)
Judith Werner (Mezzosopran)
Moritz Gruber (Gitarre)
Bernhard Brosch (Klavier)
Musik:Modest Mussorgski: Promenade aus Bilder einer Ausstellung (Klavier)
Luigi Boccherini: Menuett (Querflöte und Klavier)
Bedřich Smetana: Beginn und Thema aus Die Moldau (Querflöte und Klavier)
Bernhard Brosch: Improvisation (Klavier)
Heitor Villa-Lobos: Prelude Nr. 4 (Gitarre)
Rimski-Korsakow: Hummelfug aus Das Märchen vom Zaren Saltan (Querflöte und Klavier)
John Cage: Story aus Living Room Music (Vier SprecherInnen)
Fotos:Christian Menkele