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Ausgabe 9 des deutschen Kitelife Magazins
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Kite
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9 |
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WORLDCUPLEGIT JAMLEESHAI MILLER
Fahrer Mathias Wichmann © Foto David Sonnabend Spot Loissin
INHA
LTIN
HALT
lang
blickfang 010
wortwechsel/youri zoon 030
spin the globe m.h./kos 032
event/legit jam 038
local hero 050
brothers 054
wortwechsel/leeshai miller 058
insider/north team camp 064
event/ckwc 08 070
flightcheck 080
glidecheck 092
spin the globe/ägypten 100
kurz
inhalt 006
editorial 008
news 018
dr. e. summer 022
augenblick 024
laboe in gefahr 026
lesershots 028
testübersicht 091
do it yourself 094
was macht eigentlich 120
shopempfehlungen 110
impressum 114
© Covershot Mario Entero Fahrer Mallory de la Villemarque
7| KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
inhalt
6 | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
inhalt
N eulich unterhielt ich mich mit einem Ang-
ler, den ich am Strand traf, über unsere doch
recht unterschiedlichen Hobbys (also Kiten
und Angeln eben), den Bodden und Gott und die Welt.
„Sag mal, habt ihr Probleme mit Umweltschützern und
Behörden“, fragte er mich. Ich fi ng etwas an zu grübeln.
Im Prinzip bin ich ja auf der Seite der Umweltschützer …
Überfi schung der Meere, Störung der Brutgebiete, Ge-
wässerverschmutzung. Meist sind die Argumente der
Naturschützer, zumindest für mich, nachvollziehbar. Und
ist es nicht der Müll, den die Wassersportler erzeugen,
der viele von ihnen zur Weißglut bringt? Und was ist
mit Behörden, die Kiteverbote aussprechen und Strände
sperren? Meist passiert das doch, nachdem irgendwel-
che Idioten fahrlässig Spaziergänger verletzt und behin-
dert und sich danach am besten noch mit ihnen anlegt
haben. Oder Bauern, die sich über zertrampelte Wiesen
beschweren und dauernd Streit mit Kitesurfern haben.
Mit wem haben wir eigentlich Probleme? Ich denke, es
ist bereits ein großer Fehler, Menschen mit anderen Inte-
ressen als Gegner zu sehen, und zudem alles andere als
effektiv, gegen sie zu arbeiten und nicht mit ihnen. Wenn
ich davon höre, dass irgendein „Grüner“ einen Spot ge-
schlossen hat, frage ich mich auch, wie das zu verstehen
ist. Ich hielt kurz inne ... „Nein, die meisten Probleme
haben wir mit den Leuten aus den eigenen Reihen.“
Es ist leider mal wieder so weit. Ein wichtiger Spot
für alle Kieler droht geschlossen zu werden, weil sich
einige nicht an die Spielregeln halten. Daher widmen
wir diesem Thema noch zwei weitere Seiten und hof-
fen, dass sich doch noch alles zum Guten für die Was-
sersportler wendet. Wenn du eigene Anregungen und
Meinungen zu dem Thema hast, kannst du dich gern
an [email protected] wenden und die Diskussion
so in die nächste Runde bringen.
Fahrer Peter Goldbach © Foto David Sonnabend Spot Loissin8 | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 | 9| KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
editorial editorial
Fahrer Ruben Lenten © Foto Lance Koudele Spot The Gorge
blickfang
11| KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |10 | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
blickfang
Fahrer und © Foto Kristian Prühs Spot Cabarete12 | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
blickfang
Fahrer Silvester Ruckdaeschel © Foto Lars Fransen14 | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 | 15| KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
blickfangblickfang
Fahrer Matthias Larsen © Foto Martin Prest Spot Witsands/Südafrika16 | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
blickfang
Indi Zone
Eine große Auswahl von Hostels und Gästehäusern
in Südafrika, Kiteschulen in Tarifa oder Brasilien und
vieles mehr findest du ab sofort auf der Website
indi-zone.com. In den Guesthouse Exposes fi ndest du
die Informationen aus erster Hand. Wo gibt es die
besten Steaks? Wo steigt die beste Party? Wie kann
ich vor Ort sicher meinen Stuff lagern? Das und viele
Fragen mehr werden dir auf der Website beantwortet.
Solltest du selbst ein Gästehaus oder eine Wassersport-
station besitzen, kannst du es auch komplett kostenfrei
eintragen und somit mehr auf dich aufmerksam machen.
info www.indi-zone.com
Mormaii Eyewear
Die neue Mormaii-Sonnenbrillenkollektion ist online.
Sie besticht durch einzigartigen Brazil Style sowie
hochwertige Qualität und neuestes Design. Inspi-
riert durch die südamerikanische Lebensfreude und
hochtechnische Features mit funktionellen Details
lässt sich wirklich für jedermann die passende Son-
nenbrille finden. Zudem beweist Mormaii, dass gute
Qualität nicht immer überteuert sein muss.
info www.mormaiieyewear.de, + 49 (0)30 3055994
Ram-Air 42
Getestet vom Kitelife-Testteam ist das 42 2009 end-
lich fertiggestellt. Mit 140 x 44 Zentimeter bietet das
Board eine weite Windrange für jeden, vom Einstei-
ger bis zum Experten. Nicht zu unrecht war das ers-
te Modell seinerzeit Vorbild für eine eigene Klasse
von Boards. Das Brett gibt es in zwei verschiedenen
Flexstufen: normal für alle Fahrer bis 85 Kilogramm
und viel Komfort und hart für Leichtwind, hohe Ge-
schwindigkeiten und alle über 75 Kilogramm. Und
wer etwas Individuelles haben möchte, kann sein
Bild direkt ins Design einarbeiten lassen.
info www.ram-air.de, +49 (0)3834 764701
How to Snowkite
Volume one der „How to Snowkite“-Serie ist ein
kompletter Guide, um das Snowkiten zu erlernen,
vom Anfänger bis hin zum Profi. Professionelle In-
struktoren zeigen dir alles, was du wissen solltest
über Snowkiten, und bringen dich schnell auf ein
gutes Niveau. Lernfortschritte sind garantiert! Es gibt
viele Themen, die angesprochen werden und wich-
tige Informationen über zum Beispiel Bekleidung
und Equipment, Spotauswahl, Sicherheit, Springen
und vieles mehrt. Wenn du Lust hast auf 120 Minu-
ten volle Action mit geballtem Fachwissen, dann hol
dir das neue Video der „How to Snowkite“-Serie,
bevor der Winter so richtig losgeht!
info www.freestyleworld.com
Ion Strike
Für alle, die einen warmen und fl exiblen Neoprenan-
zug wünschen und erst recht keine Abstriche beim
Style machen wollen, empfi ehlt sich der neue Ion
Strike 5,5. Das Modell bietet den maximalen Kom-
fort eines guten kaschierten Anzugs und ist trotzdem
wärmer als viele andere Glatthautanzüge. Viele über-
dachte Details wie Backup und Trockenstulpe sowie
ausgeklügelte Materialien sorgen für maximalen Spaß
auf dem Wasser … Und das stylishe Karomuster auf
den Ärmeln wird nicht nur Wakestyler ansprechen.
info www.ion-essentials.com, +43 (0)7584 403600
Speedrekord
Jetzt ist es amtlich: Kitesurfen ist die schnellste wind-
getriebene Sportart auf dem Wasser. Wie wir in un-
serer letzten Ausgabe bereits geschrieben haben,
konnte es nicht mehr lange dauern, bis der Rekord an
die Kitesurfer übergeht. Der Amerikaner Rob Douglas
hat sich mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von
49,84 Knoten über 500 Meter als erster Kitesurfer
den „World Speed Sailing Record“ geholt. Mittlerwei-
le wurde auch die magische 50-Knoten-Grenze schon
zweimal geknackt. Der Franzose Alexandre Caizergues
ist nun offi zieller Weltrekordinhaber mit 50,57 Knoten.
info www.luderitz-speed.com.
Prolimit Pro Coffi n Bag
Das Pro Coffi n Bag ist der Klassiker aus der Prolimit-
Linie. Das Bag fasst bis zu drei Kites sowie bis zu drei
Boards und trotzdem bleibt noch genügend Platz für
jede Menge Zubehör. Dieses strapazierfähige Bag hat
einen besonders robusten Boden, Zurrgurte für die
Boards, einen robusten Kunststoffreißverschluss und
das neuartige „Air Ventilation System“. Rollen können
problemlos montiert und abgenommen werden und
sind separat für 39,95 Euro erhältlich. Das Bag gibt es
für 109 Euro in den Längen 130, 140, 150, 165 cm.
info www.powertrading.de, +49 431 319770
Liquid Force Hifi
Der HiFi 2009 ist die neue Freestylewaffe von Liquid
Force. Durch die spezielle Tipgestaltung nimmt der
Kite es in der Windrange mit vielen SLE-Kites auf und
bietet trotzdem die Radikalität und das Handling eines
reinrassigen Freestyle-C-Kites. Der Relaunch funktioniert
problemlos über Zug einer Backline, was gerade, wenn
man mit Bindungen unterwegs ist, sehr vorteilhaft ist.
info www.liquidforcekite.de, +45 2897 9098
Mein Arbeitgeber ist der Wind
Endlich gibt es wieder gute Lektüre für alle Wasser-
sportfans. Die Surfl egende Jürgen Hönscheid be-
richtet in seinem Buch „Mein Arbeitgeber ist der
Wind“ über seine Erfahrungen und Erlebnisse der
vergangenen 50 Jahre und hat mit mehr als 500 Bil-
dern eine sensationelle Zeitreise durch die Funsport-
geschichte auf Papier gebracht. Erschienen ist das
Buch bei uns im Terra Oceanis Verlag und kann direkt
(+49 (0)431 9969977/[email protected])
oder über den Surfhandel für 26,90 Euro bestellt werden.
18 | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
news
NPX Assassin
Ein Neoprenanzug, der für die nächste Athletenge-
neration wie geschaffen ist. Bei der zweiten Aufl age
des Assassins wurden die Körperbahnen im Hinblick
auf Aerials, Wakestyle-Tricks und andere verrückte
Manöver auf dem Wasser neu designt. Bewegungs-
freiheit und eine auffällige Grafi k waren hier oberste
Kriterien. Der Assassin besteht zu 90 Prozent aus
Apex-Neopren. Bei den Wintermodellen ist der As-
sassin im Brustbereich mit dem wärmenden Hotcell-
Innenfutter ausstaffi ert. Außerdem haben die Win-
termodelle auch alle das E1-Einstiegssystem, um ein
Eindringen von kaltem Wasser direkt auf den Rücken
zu vermeiden. Der Brust- und Rückenbereich des
Anzugs ist aus Glatthaut, daher werden gerade die
besonders empfi ndlichen Stellen wie Lenden warm
gehalten. Hervorzuheben ist das angenehm zu tra-
gende S5-Glatthautneopren an der Halsmanschette.
An den Handgelenken wurde Griplock verwendet
und an den Beinabschlüssen werden abnehmbare
Bänder mitgeliefert. Der Assassin ist in den Größen
von 46 bis 56 zwischen 199 und 259 Euro erhältlich.
info www.npx-hq.com, +49 (0)89 6650490
Axe Mix3
Nach dem Motto: „Mix dir deinen individuellen Style!”
besteht AXE Mix3 aus zwei kombinierbaren Düften,
die einzeln verwendet oder aber je nach Belieben
miteinander kombiniert werden können. Zusätzlich
kannst du dir mit den AXE-Kopfhörern auch die
richtige Mischung an Musik reinziehen. Schick eine
E-Mail an [email protected] und mit etwas Glück ge-
hört eines von drei Sets dir.
Tattoo Convention Kiel
Unter den Wassersportlern haben Tattoos eine jahr-
hundertelange Tradition. Seitdem die Polynesier als
Erste die Wellen vor der Inselwelt des Pazifi schen
Ozeans abritten, ist die Körperbemalung Ausdruck
einer einzigartigen Leidenschaft. Wer, aus dem nord-
deutschen Raum stammend, sich über die neusten
Trends informieren möchte, bekommt am 1. und 2.
November 2008 in Kiel dazu die Gelegenheit. Auf
der siebten Tattoo Convention sind internationale
Künstler, Händler und ein buntes Showprogramm zu
bestaunen. Solltest du also gerade in der Gegend
sein und noch ein Plätzchen am Körper frei haben,
solltest du dich in die „Halle 400“ (Straße fürs Navi:
An der Halle 400 1) aufmachen.
info www.bunteskiel.de
Kite-Training
Kite-Training mit Dirk Effler und Team. Für das
zweite Halbjahr 2008 bieten dir Dirk Effler und sein
Team folgende Trainingsevents bei uns an. Vom
04.10. bis zum 30.10.2008 findet das Training in
Zaafarana an der Station von Ibi & Friends statt. Der
Event ist nicht nur für Erwachsene, sondern begin-
nt mit einem Kinder-Familientraining. Zu Wasser, zu
Land und in der Luft: Vom 14.11. bis 15.01.2009
startet das Training mit einwöchiger Safari in Ve-
nezuela/El Yaque. Wer Lust hat, kann dieses Jahr
Weihnachten und Silvester in der Karibik morgens
kiten und abends Geschenke auspacken.
info www.itsmykite.de und www.fl itzer-berlin.de
www.fl y2kite.de.
Q-Power Line
Für all diejenigen, die mit den herkömmlichen Kitelei-
nen nicht zufrieden sind, gibt es nun die Q-POWER
LINE. Es handelt sich dabei um eine Spektraleine, die
in einem sehr hohen Flechtwinkel mit Spektra um-
mantelt ist. Dadurch ist die Leine nicht nur abriebfest,
sondern kommt auch ohne Spleiß oder Naht aus, die
Leinenenden können direkt geknotet werden. So-
mit kann sich jeder in kürzester Zeit seinen eigenen
Leinensatz anfertigen. Die Leinen haben eine sehr
geringe Dehnung, was ein direkteres Feedback des
Kites ermöglichen soll. Eine besonders hohe Steifi gkeit
verhindert ungewollte Knoten oder Getüddel – und
das bei einem Preis von unter einem Euro pro Meter.
info www.upsidedown.at, +43 (0)2177 21320
20 | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
news
Widder – Lass deine Passion nicht überhandnehmen
und pfl ege auch deine anderen Kontacte. Lade doch
einfach mal deine Freunde zu dir ein, dreh die Hifi -An-
lage auf und gib eine Runde Gin aus. Sie werden es dir
bestimmt danken.
Stier – „No pain, no brain“ heißt das Erfolgskonzept beim
Freestyle. Nemesis wie Sie‘s wollen. Immer schön mit
dem Kopf gegen die Wand kloppen und contraproduktive
Hirnzellen töten. Wenn du eine Cultfi gur des Kitesports
werden möchtest, musst du auch den Preis dafür zahlen.
Zwillinge – Demonstation der Stärke. Als Alphatier dei-
ner Kitegruppe bist du eh schon der King, aber wenn
deine Mission der Contest ist, solltest du auch mal or-
dentlich auf die Fresse packen und trainieren gehen,
denn zum Mister Fantastic fehlt dir noch eine ganze
Menge und ein Kiteguroo bist du erst recht nicht.
Krebs – Prüfe immer die Wetterbedingungen. Damit du
nicht in einem Tornado mit deinem Bow fortfl iegst, ist
es ratsamer, auch mal eine Session auszusetzen. Adre-
nalin ist was Schönes, aber sein Leben dafür aufs Spiel
zu setzen, ist schon ziemlich Blade, oder?
Löwe – Auch wenn du ein echter Rebell bist, ist es
essenceiell, sich nicht immer blind gegen alle aufzu-
lehnen. Da Vinci war schließlich auch nicht immer nur
dagegen, oder?
Jungfrau – Du bist ein Kitesurf-Fanatic und Snowkiten
ist nicht dein Ding? Wenn bald der Winter einbricht und
doktorendlesssummerSchnee fallen sollte, solltest du deine Huskys vor den
Schlitten spannen, dich von deinen Freakdogs zum nächs-
ten Snowkitespot ziehen lassen und dem Sport noch eine
Chance geben. Der Sport ist um einiges cooler, als du
denkst, und du musst ja nicht gleich komplett convertieren.
Waage – Wenn du es zu verbissen siehst, wird es auch
nicht besser. Am besten, du ziehst dir eine Ladung
Extacy rein und gehst mit einem Pulse von 555 mal eine
ganze Nacht raven. Aber Vorsicht vor härteren Drogen:
Dope ist schon an der Grenze, doch Speed ist defi nitiv
eine Nummer zu hart. Kiteempfehlung: Flysurfer.
Skorpion – Bedenke auch, dass es Wichtigeres als Ki-
ten gibt, auch wenn du auf dem Wasser ein hardcore
Popper bist, sonst bist du ruckzuck wieder solo. Viel-
leicht ziehst du ja einfach mal wieder deine Stilettos an
und überraschst deine(n) Liebste(n) mit deiner unwi-
derstehlichen Aura: „Honey, der Tiger ist wieder da!“
- Prima, Donna ...
Schütze – Bewaffnet mit einem Revolver mit fettem
Caliber bist du ein echter Luke Skywalker. Doch solltest
du deine Fähigkeiten nur für die gute Seite der Macht
einsetzen, denn als Bandit nutzt du niemandem.
Steinbock – Es mag sein, dass der eine oder andere
deiner Trix auch mal ein Griff ins Klo ist. Max dir nichts
aus harten Impacts und Boxer dich durch. Dann wirst
du deinen Flow fi nden und deine Rivalen überzeugen:
Du bist einfach der beste Ripper.
Wassermann – Als echter Wassermann musst du nur
deinem Instinct folgen und alles klappt atomatisch. So-
wohl Tantrum als auch der Indy-Glide ist in Reichweite,
du bist auf dem richtigen Weg zum Trickster. Wenn mal
was schief geht, Ruhe bewahren. Dein CO2-Pegel steigt
als Wassermann nur langsam, aber Kiemen hast du des-
wegen schon lange nicht.
Fische – Als fl iegender Fish machst du auf jeden Fall
eine gute Figur, wobei du das Element Wasser nicht zu
lange verlassen solltest, damit du nicht als Fish n‘ Chips
endest. Insbesondere, wenn dein Kite viel Lift hat, soll-
test du lieber im tiefen Wasser bleiben, denn jede Air-
time hat mal ein Ende ...
DIESES JAHR HABEN WIR DR. E. SUMMER ZUR FORTBILDUNG
ZU EINEM ASTROLOGIEKURS GESCHICKT. ZWAR BLIEBEN DA-
DURCH DIE LESERBRIEFE EINE AUSGABE LIEGEN, DOCH HAT
UNSER MANN FÜR ALLE FÄLLE BESTIMMT OHNEHIN JEDE LÖ-
SUNG FÜR DIE NÄCHSTE ZEIT IN DAS HOROSKOP GESTECKT.
KLEINE ANMERKUNG: ER HAT EIN PAAR KITESURF FIRMEN- UND
PRODUKTNAMEN IN DEM HOROSKOP EINGEBAUT. WER ALS
ERSTER DIE VON UNS VERSTECKTE ANZAHL AN BEGRIFFEN AN
[email protected] MAILT (WORTDOPPELUNGEN INNER-
HALB DIESER RUBRIK ZÄHLEN NICHT EXTRA, DER RECHTSWEG
IST AUSGESCHLOSSEN), BEKOMMT DIE KITE LIFE LEBENSLANG
FOR FREE. ANSONSTEN FREUEN WIR UNS SCHON AUF DIE LE-
SERBRIEFE FÜR DIE NÄCHSTE AUSGABE.
22 | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |22 | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
dr. e. summer
DAS BILD WURDE VON JENS-OLAV WEISSER AM 30.05.2008 IN BRASILIEN BEI KIEL
AUFGENOMMEN UND ZEIGT EINE WAHRE KITER-HOCHZEIT. DER BRÄUTIGAM BE-
RICHTET VON DIESER UNGEWÖHNLICHEN AKTION.
Fahrer und Text Inga und Thiemo Kemena © Foto Jens-Olaf Weißer
kiterhochzeit
„Viele werden sich fragen, wie verrückt man sein muss, mit seinem Hochzeitskleid be-
ziehungsweise -anzug kiten zu gehen. Die Idee kam von meiner Frau. Sie fand es ein-
fach zu schade, das schöne Kleid nach diesem besonderen Tag für immer im Schrank
hängen zu lassen. Als alle Randbedingungen dann noch annähernd passten, machten wir
uns auf nach Brasilien. Zwar mussten wir, dort angekommen, feststellen, dass der Wind
um einiges geringer war als angenommen, aber dennoch genug für einen Versuch. Aus-
gerüstet mit Leichtwindboards und -kites ging es Richtung Wasser. Wir fi ngen schon auf
dem Parkplatz die ersten fragenden Blicke ein. Nach den ersten Metern auf dem Wasser
merkten wir, wie der Strand immer voller wurde. In unserer halben Stunde haben wir
es einfach nur genossen, gemeinsam auf dem Wasser
zu sein und mal wieder die einzigartigen Momente die-
ser Sportart für sich zu entdecken. Die Klamotten sind
jetzt zwar in der Reinigung und kommen vielleicht nicht
ganz sauber zurück, aber die unbeschreiblichen Mo-
mente bleiben für immer in unseren Erinnerungen. Und
wer glaubt, dass ein Neoprenanzug ungemütlich und
bewegungseinschränkend ist, der sollte mal mit einem
Anzug kiten gehen ...“
24 | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
augenblick
DIE GEMEINDE BEMÄNGELT:
• Streit mit Hundebesitzern (Es ist ein Hundestrand!)
• Den Umgang miteinander: das Anmeckern
der Hundebesitzer oder Badegäste vonseiten der Kiter
• Befahren der Badezonen
• Aufbauen der Kites hinter der Steinmole (Laboe)
• Missachtung des Vogelbrutgebiets
• Das Schulen im Vogelbrutgebiet
B edroht sind nun die Kieler Spots Laboe und Aukrog. Beide Spots werden
schon nächstes Jahr für Kitesurfer geschlossen werden, falls sich das Verhalten
der Kiter nicht drastisch ändert. Diese Neuigkeit wird alle Kieler wie ein Schlag
treffen. Das sollte es auch, denn diesmal handelt es sich nicht mehr um ein Gerücht. Diese
Informationen stammen aus erster Hand von einem Treffen mit dem Kurverwalter aus La-
boe, Volker Arp. Die Kurverwaltung bemängelt ein paar Verhaltensweisen der Kiter. Das
Verbot umzusetzen, wird sich für die Gemeinde Laboe sehr einfach gestalten. Sie wird
sich ihr Recht zunutze machen, in der Saison Badebojen von Laboe bis Aukrog zu legen,
und „weg ist das Problem“.
WIE SO OFT SIND ES NUR EINIGE DUMME, DIE SICH
RÜCKSICHTSLOS VERHALTEN, WÄHREND ALLE AN-
DEREN DARUNTER ZU LEIDEN HABEN. AN DIESER
STELLE WOLLEN WIR DIESE GRUPPE DAZU AUFRU-
FEN, IHR VERHALTEN ZU ÄNDERN, UND DEN REST,
ALLE SICH FALSCH ODER RÜCKSICHTSLOS VERHAL-
TENDE KITER ZUR REDE ZU STELLEN. DIES HIER IST
NUR EIN BEISPIEL.
laboeingefahr
KOMMENTAR
„Seit 2001 gehe ich regelmäßig in Laboe kiten.
Das ist schon ein paar Jahre her und ich kann mich noch
sehr gut an Zeiten erinnern, in denen Kitersurfer noch
nicht waren, wie sie heute sind. Mir kommt es manchmal
vor, als meinte jeder, er sei das Maß der Dinge – richtig,
Leute, die Welt hat nur auf euch gewartet, ihr seid die
Geilsten. Dieses Denken spiegelt sich meiner Meinung
nach sehr in den Verhaltensweisen der Kitesurfer wieder.
Eine ständig gereizte Atmosphäre am Strand und auf dem
Wasser, weil Laboe und Aukrog kaum noch die Massen
an Kitern halten können, die sich dort manchmal tum-
meln. Diese gereizte Laune schlägt sich auf alle nieder,
und nun sind es die Hundebesitzer und Badegäste, die
sich bei der Gemeinde beschweren. Man kann natürlich
blauäugig sagen, wir Kiter hätten aber auch ein Recht
darauf, hier zu sein, und Laboe brauche uns als Touris-
musattraktion. Fakt ist: Die Hundebesitzer waren schon
vor uns dort und Laboe ging es auch ohne Kiter gut.
Vielleicht ging es der Gemeinde Laboe sogar besser,
denn jetzt schlägt sie sich mit Beschwerden rum. Es ist
klar, dass einige bei vielen Kitern und wenig Platz Aus-
weichmöglichkeiten suchen. Die meisten gehen einfach
dorthin, wo Platz ist – ins Vogelbrutgebiet. Dass diese
Aktionen jedoch nicht erlaubt sind und deswegen Schil-
der aufgestellt sind, wird einfach übersehen. Passiert ja
auch mal, wenn man seine Brille nicht dabei hat oder
keine Druckschrift lesen kann. Enorm ist, dass es auch
Leute gibt, die sogar die große Holzbalustrade überse-
hen, über die man klettern muss, um dann im Vogelbrut-
gebiet seinen Kite aufzubauen. Wenn dann aber noch
ein Kitelehrer mit seinen Schülern mitten im Brutgebiet
aufbaut und sich seelenruhig ins Wasser stellt, dann ist
einfach mal Ende im Gelände! Sagt mal, Leute, merkt ihr
das nicht selbst? Wer so etwas macht, hat ein Berufs-
verbot auf Lebenszeit verdient. Und hier sollte auch nie-
mand schweigend danebenstehen. Es hilft auch nichts,
sich in Internetforen das Leben schönzudiskutieren. Ihr
liegt falsch, man darf nicht im Vogelbrutgebiet aufbauen
oder kiten – geschweige denn Kitekurse geben.
Da wir eigentlich alle nur kiten und Spaß haben wollen, sollten alle spätestens ab
jetzt damit anfangen, die Regeln einzuhalten und sie auch an die Ignoranten weiterzu-
tragen. Es ist keine Schande, Leute auf ihr Fehlverhalten aufmerksam zu machen. Und
wenn euch jemand (selbst wenn es unberechtigt ist) blöd anmacht, dann erreicht ihr in
keiner Situation des Lebens etwas, wenn ihr nur blöd Kontra gebt. Es geht um unseren
Spot, um den Spot, an dem viele von uns schon viele gute Sessions hatten und auch in
Zukunft noch haben wollen. Die Gemeinde Laboe wird auf unser Verhalten reagieren –
und zwar schneller, als uns allen lieb ist. In unserer Situation geht es darum, um Laboe
und Aukrog zu kämpfen und die Spots weiterhin am Leben zu erhalten, mit dem Mittel
der Einsicht und indem wir unser Verhalten ändern.“
Text Ruben Griesbach – Organisator Kiteloopcontest © Fotos Timo Christahl
Wie clever muss man sein...
Alex Soto am Aukrog
Fahrer Holger Götz Spot Laboe
Fahrer Ruben Griesbach Spot Laboe
26 | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 | 27| KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
Fahrer Franky Corteel, Ben Dawson, Nadja Hartmann © Foto Gunter Stuzmann Spot Safaga Fahrer Johannes Gehrmann © Foto Arne Breusing Spot H. Sande
Fahrer Mathias Moser © Foto Matthias Boeck Spot Sabunike
Fahrer Michael Jäger © Foto Lua Jäger Spot Guriu-Jericoacoara/Brasilien
Fahrer Uwe Cappallo © Foto Heike Cappallo Spot Gold/Fehmarn
© Foto Frank Rademakers
Fahrer Heiner Kulartz
Spot Ihla Do Guajiru
Fahrer Maik Scholz © Foto Nicole Scholz Spot Frankreich
Fahrer Sandra Ney © Foto Michael Groß Spot Hamata
Bei unseren Lesershots bist du der Star. Schick deine besten Bilder per E-Mail an [email protected] und mit etwas Glück und guten Fotos bist du in einer der nächsten Ausgaben dabei. Es gibt nur vier kleine Bedingungen:
Du musst die Rechte an dem Bild besitzen und es für eine einmalige Verwendung kostenlos zur Verfügung stellen.Benenn deine Bilder nach dem Schema „Fahrer_Fotograf_Spot“ (also z.B. KarstenBier_Christiane-Krise_Tarifa.jpg), damit wir auch wissen, wer diesen heldenhaften Moment geknipst hat.Denk bitte außerdem daran, dass wir eine hohe Qualität brauchen, damit du im Heft auch gut aussiehst. Das Bild sollte mindestens von einer Zwei-Megapixel-Kamera aufgenommen worden, scharf und nicht verkleinert sein.Wenn du dich in der nächsten oder einer anderen Ausgabe wiederfi ndest, schreib uns noch deine Adresse, denn...
... für jede veröffentlichte Einsendung gibt es sechs Ausgaben Kitelife for free. Und wenn du schon ein Abo hast, verlängern wir es dir gratis.
1.
2.
3.
4.
28 | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
lesershots
eingehakt – yourizoon
H i Youri. Wie man sieht, bist du noch nicht beim Wettkampf dabei,
aber dein Knie scheint trotzdem wieder ganz gut zu sein ... Wie läuft
es gerade bei dir?
So weit sehr gut. Ich trainiere hart, um wieder voll belastungsfähig zu sein. Jetzt kann
ich sogar schon aufs Wasser gehen und bin viel strapless unterwegs. Bald kann es wie-
der richtig losgehen ...
Losgehen? Mit Freestyle vermute ich. Du wirst dich also nicht auf die Welle
spezialisieren?
Keinesfalls. Ich komme da zwar jetzt langsam ins Waveriden rein und es ist ein schöner
Ausgleich zum Training, aber Freestyle ist immer noch meine Passion.
Passion im Sinne von Leidensweg, oder ...? Und du meinst, du schaffst es zu-
rück? Keine Blockaden im Kopf?
Text Sabrina Jung © Fotos [email protected]
YOURI ZOON GILT IMMER NOCH ALS EINES DER GRÖSSTEN TALENTE IM KITESURFEN. ER WAR AUF
PLATZ ZWEI WELTWEIT, BIS IHN EIN KREUZBANDRISS BESSERES VERMASSELTE. NUN IST SEIN KNIE
(FAST) WIEDER HEIL UND YOURI IST AUF DEM WEG ZURÜCK UND BRINGT AUF DIESEM WEG SEIN EI-
GENES PROMODEL MIT. AUF DEM WORLDCUP HATTEN WIR DIE MÖGLICHKEIT, MIT IHM ZU SPRECHEN.
Ich habe diesen Winter drei Wochen trainiert, mir das
Band gerissen, vier Wochen trainiert und wieder das Band
gerissen. Obwohl ich keine zwei Monate kiten konnte,
schaffte ich es, einen Stopp mit Platz vier zu beenden,
und das mit geschwächtem Knie. Ich weiß, dass ich es
schaffen kann. Eine Blockade im Kopf kann man sich oh-
nehin nicht erlauben. Ich habe mich so viel mit dem Sport
und den Tricks beschäftigt und fühle mich mental sehr
stark. Nächstes Jahr bin ich wieder da.
Und mit welchen Zielen?
PKRA World Champion zu werden. Was sonst? Wenn ich
schon so hart trainiere, dann will ich auch ganz oben mit-
fahren können. Ich werde auch gut unterstützt.
Sonst hättest du wohl auch kaum ein Promodel bekommen, oder?
Da freue ich mich sehr darüber. Ich denke, den Traum eines eigenen Promodels, einem
Board für die eigenen Bedürfnisse, den träumen viele. Als ich dieses Jahr bei meinen Ver-
handlungen gefragt wurde, habe ich nicht eine Sekunde gezögert. Ich bin so zufrieden
damit ... Es ist genau so, wie ich es wollte, das Design, die Fahreigenschaften, einfach
alles ... Sogar die Schlaufen tragen mein eigenes Logo.
Hm ... Aber jetzt mal ne blöde Frage: Wie entwickelt man ein Promodel, wenn
man verletzt ist?
Seit viereinhalb Jahren arbeite ich sehr eng mit Jinne, dem Shaper von Brunotti, zusammen
und er weiß ziemlich genau, was ich will. Ich war ja Anfang des Jahres lange genug fi t und
das hat gereicht, um alles fertig zu bekommen.
30 | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 | 31| KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
wortwechselwortwechsel
k sText und © Fotos Markus Hohmann Fahrer Dieter Moherndl
EIGENTLICH HAT ES AM CHIEMSEE DIESES JAHR SO ANGEFANGEN, WIE ES IM HERBST AUFGEHÖRT
HAT. DAS STURMTIEF EMMA IST REINGEKRACHT UND ES KONNTE NUR NOCH SCHLECHTER WER-
DEN. UND DAS WURDE ES. JETZT, WO DER SOMMER SCHON SEINEN HÖHEPUNKT ÜBERSCHRIT-
TEN HAT, SINKT MEINE LAUNE AUF EIN REKORDTIEF UND DER KILOMETERSTAND MEINES BUSSES
STEIGT AUF SCHWINDELERREGENDE HÖHEN. ZUSÄTZLICH TREIBEN MIR DIE SPRITPREISE UND
DIE REPARATUR EINER DEFEKTEN ANTRIEBSWELLE NOCH TRÄNEN IN DIE AUGEN, WESHALB ICH
ABSOLUT KEIN WEITERES VERLANGEN AUF „SCHNEIDERFAHRTEN“ ZU THERMIKSPOTS HABE. AUF
DEN PUNKT GEBRACHT: IM MOMENT IST FÜR MICH AUS „KITETECHNISCHER SICHT“ ALLES FÜR
DEN POPO UND ICH BEZEICHNE DIES ALS MEINE SCHLECHTESTE SAISON EVER. ABER NUR ALLZU
GUT, DASS DER KITEGLOBUS NICHT NUR AUS HEISSEN ÄGYPTISCHEN KÜNSTLICHEN WELTEN UND
NICHT FUNKTIONIERENDEN BINNENLACHEN BESTEHT.
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spin the globespin the globe
E in ziemlich unbekanntes Zauberwort für
Europa von Juni bis September und ordentlich
Druck heißt angeblich Kos. Nur zweieinhalb
Flugstunden benötigt man von München aus auf die
überschaubare Insel mit dem ebenso entsprechend klei-
nen Flughafen. Im Landeanfl ug labert die Flugbegleiterin
noch etwas von 35 Grad Celsius und lebhaftem Nord-
wind. Schon wandern meine Mundwinkel nach oben und
es gibt nichts, was uns jetzt noch aufhalten kann. Keine
25 Minuten später sitzen wir im viel zu kleinen, angemie-
teten VW Polo und fl iegen mit 90 Kilogramm Kitesurfge-
päck im Kofferraum förmlich auf der Hauptstraße in Rich-
tung Tigaki, um in unser Hotel einzuchecken und endlich
aufs Wasser zu kommen.
Nachdem unser Zimmer noch nicht fertig ist, knallen
wir kurzerhand unser Gepäck in die Lobby und ziehen
uns gleich hier, vor den schon etwas verwunderten Gäs-
ten, um. Kaum am Strand angekommen, rührt sich kein
Blatt mehr. Aber irgendwo hatte ich mal gelesen, dass
man auf Kos einfach eine Ecke weiterfahren soll, da sei
dann schon Wind. Als wir aber bis 16:00 Uhr fast die
ganze Insel von West nach Ost und jeden erdenklichen
Spot abgesucht haben, geht bei mir nichts mehr. Das
Quecksilber ist mittlerweile auf fast 40 Grad gestiegen,
ich schwitze wie ein Ochse, habe restlichen ZickiZacki-
Geschmack vom leckeren Mittagessen im Mund und
die Schnauze endgültig voll. Dieter fängt auch noch an,
thermische Theorien zu entwickeln, und will mir erzäh-
len, dass es sein kann, dass es in der Nähe von Kos City
windig ist. Das ist dann der Punkt, wo nicht mal mehr
ich lachen kann. Völliger Nonsens, wenn ihr mich fragt ... Bis 500 Meter vor Psalidi
bleibt das auch so. Fast spiegelglattes Wasser wird dort auf einmal unterbrochen von
Kabbel und ordentlich Schaumkronen. Ich kann es nicht fassen, der Wind beschleunigt
anscheinend über dem vor Hitze brodelnden Stadtteil Lambi, hat circa drei Kilometer
freie Fahrt über Wasser und trifft hier äußerst konstant aus Nordwest auf den unbe-
bauten Strand von Psalidi. Hier hat man die Wahl zwischen Onshorewind und leichter
Windwelle oder Flachwasser mit Sideoffwinden. Wir ziehen hier bis zur Dunkelheit unse-
re erste Sundown-Session – und das völlig allein.
Nachdem wir anschließend in Surfershorts endgültig in unsere Zimmer eingecheckt
und die letzten Reste vom Buffet geräumt haben, trifft es uns wie ein Vorschlaghammer im
Gesicht: Das Internet zeigt für die ganze Woche eine Großwetterlage aus Südwest, welche
auf Kreta aufl äuft und den Wind ganz seltsam vor Kos auf fast null drückt. Während Dieter
seinen Kummer im Schlaf zu vergessen versucht, ertränke ich meinen Frust mit ein paar
rosarot gebräunten Engländern und viel zu starken Cocktails im Nachtleben von Tigaki.
Als ich mir am nächsten Morgen um 10:30 Uhr, mit dickem Kopf, die letzten Sand-
körner aus den Augen reibe, stehe ich noch etwas „angetüdelt“ im dritten Stock des Tigaki
Beach Hotels, blicke auf die nördlichen Nachbarinseln und sehe am östlichen Ende von Pseri-
mos, wie der Wind wieder Richtung Psalidi zieht. Zwei Drittel der Nordküste von Kos befi n-
den sich offensichtlich bei reinem Nordwind im Windschatten von Kalimnos und Pserimos.
Nach einem etwas sehr „englischen Frühstück“ machen wir uns wieder auf den 20
Minuten dauernden Weg nach Psalidi. Wie auch am Nachmittag zuvor rührt sich bis kurz
hinter Kos Stadt kein Blatt an den Bäumen und wieder kommen die Zweifel auf – aber
unbegründet. Wir parken direkt an dem Turm des Funkelfeuers am menschenleeren Kies-
strand, sehen in Richtung Süden einige Windsurfer richtig gut glühen und bauen unsere
Elferkites auf. Nach zwei Stunden geht der Wind hier runter, dreht etwas auf West und
schläft gegen 14:00 Uhr komplett ein. Nachdem wir alles wieder im Auto verstaut haben,
begutachten wir die Landkarte, wo es denn bei rein West funktionieren könnte. Der Küs-
tenabschnitt von Mararmi erscheint uns passend.
Früh am nächsten Morgen machen wir erstmal etwas
Kultur und begutachten die Ruine von Asklepieion. Nach-
dem wir uns in den Thermen von Empros ein mindestens
urinwarmes, heißes Schwefelbad mit unzählig vielen an-
deren Touristen gegönnt haben, folgen wir Pepes Rat und
machen uns auf dem Weg zu ihm nach Marmari – mit
nun babyglatter Haut.
Wie angekündigt pfeift es hier wirklich zwischen den
beiden Nachbarinseln durch und es entsteht ein Düsen-
effekt. Schon bei der Pumperei am Elfer ist es mir etwas
böig vorgekommen. Aber was ich daraufhin erlebe, nimmt
dem Wort Böe den Boden unter den Füßen. Zwischen
„überhaupt nichts“ und „völlig angebrezelt“ wechselt der
Wind fast schon im Sekundentakt. Unfahrbar für mich.
Der italienische Kitelehrer hat aber noch einen weiteren
Tipp auf Lager: jeden Abend Thermik ab ca. 19:00 Uhr
bei Sonnenuntergang am Strand von Ellinika. Sollte es
nicht so sein, sollen wir wiederkommen und können uns
den ganzen Abend die Birne vollklopfen – for free.
Hier treffen wir dann an der Station Fun2Fun (www.fun2fun-kos.de) das erste Mal auf
weitere Kiter. Immerhin war das, im Nachhinein betrachtet, der einzige Tag, an dem wir ins-
gesamt zu viert auf dem Wasser waren. Auf Anfrage teilt uns Pepe, der angestellte italienische
Kitelehrer, mit, dass der Wind gerade jetzt eingesetzt hat – wie so oft bei Westlage. Nach
einer Stunde mit 13 Quadratmeter am mehrere Kilometer langen und sehr breiten Sand-
strand schraubt sich die Windstärke nach oben und ich wechsle auf elf Quadratmeter. Ge-
gen 18:00 Uhr geht der Wind wieder runter und schläft gegen 19:00 Uhr komplett ein.
Bevor wir wieder einpacken und zurück zum Hotel fahren, wird uns geraten, es bei reinem
Nordwind doch auch mal hier zu versuchen. Der Bereich zwischen den beiden Nachbarin-
seln soll als Verstärkung des Windes wirken.
Da wir Clubs und Bars im „Ballermannstyle“ nicht so bevorzugen, fahren wir nach
Lambi, um dort den Abend in einer wirklich lässigen Bar ausklingen zu lassen. Bereits
gegen 23:00 Uhr unter der Woche ist der Parkplatz gerammelt voll. Die Strandbar Mylos
ist eigentlich eine umgebaute uralte Windmühle mit vielen Chillbereichen, Lagerfeuer am
Strand und, offen gesagt, nicht gerade billigen, sehr stark alkoholhaltigen Cocktails. Da-
für ist aber der Eintritt kostenlos und die Location der Hammer. Nur wenige Touris und
supernette, anscheinend immer gesprächige Locals. Ab 2:00 Uhr morgens leert sich die
Bar und die Leute ziehen weiter in die Clubs von Kos Stadt, während wir ziemlich ausge-
powert unsere Betten bevorzugen.
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spin the globe spin the globe
Bevor wir das aber ausprobieren, bevorzugen wir
nochmals eine todsichere Session in Psalidi. Aufgehoben
ist nicht aufgeschoben. Endlich komme ich auch zu der
lang ersehnten neuen Session. Während Dieter sich mit
Zwölfer und verdammt kurzen Leinen Kiteloops in allen
erdenklichen Variationen zieht, rippe ich den, heute etwas
böigeren und nördlicheren, Wind mit meinem Neuner im
Flachwasserbereich, um ein paar Tricks zu üben.
Am nächsten Morgen ist leider kein Wind zu erken-
nen. Wir beschließen, mit etwas unsicherem Gefühl,
Pepes Rat nochmals zu folgen. Was wir nach 30 Minu-
ten langer Fahrt am Ellinika Beach vorfi nden, ist wirklich
unbeschreiblich schön und unberührt: ein zwei Kilome-
ter langer, feiner Sandstrand, großer Stehbereich, relativ
clean brechende kleine Welle und die zweite Kitestati-
on der Insel. Auch hier ist nichts los. Sieben Badegäste
tummeln sich in einem mit Bojen abgetrennten Bereich.
Eine kleine, neu erbaute Holzhütte mit einigen Sonnen-
schirmen und Liegen für die unverständlicherweise nicht
vorhandenen Kiter. Ein tiefbraun gebrannter Kitelehrer steht im Wasser und lehrt einer
Engländerin die Schirmsteuerung mit einer kleinen Matte. Temperamentvoll, aber herz-
lich – wie immer – werden wir von den beiden Stationsinhabern (www.kefaloskitesurfi ng.
com) Yiannis und Vladan aufgenommen und bekommen die angekündigte Thermik bestä-
tigt. Nachdem wir einiges über die wenigen Locals und Allgemeines über die Insel Kos
erfahren haben, rutschen wir den ganzen Nachmittag am Strand von links nach rechts
und umgekehrt, mit großen Kites.
Als wir um 19:30 Uhr anfangen, zusammenzupacken, und uns auf unsere Drinks for
free freuen, baut Yiannis seinen Zwölfer auf. Ungläubig wollen wir auch noch etwas abwar-
ten. Zehn Minuten später passiert es: Eine Böe knallt rein und der Wind schraubt seine
Kraft wie aus dem Nichts kontinuierlich nach oben. Bei circa 20 Knoten bleibt er wie an-
genagelt. Wir rippen, bis es wirklich stockdunkel ist, und haben eine dieser unvergesslichen
Sessions am letzten Abend unseres Aufenthalts.
Diese Reise war für mich persönlich bisher eine meiner schönsten. Ich habe die unter-
schiedlichen Landschaften, die wirklich sehr netten Griechen, das leckere Essen und jeden
Tag Wind genossen. Sicherlich hätte ich gern öfter Siebener- und Neunerkites gefl ogen.
Aber dafür, dass nichts angesagt war, haben wir verdammt viel Wind gehabt und bei Wei-
tem nicht alle Spots sehen können ...
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spin the globe
Text Jan Schiegnitz, Kim Albrecht, Rick Jensen, Silvester Ruckdaeschel © Fotos Lars Fransen
legit jam
DER LEGIT JAM WAR EIN EVENT, DER IN DIESER FORM BISHER EINZIGARTIG IST. VIER FAHRER, EINE WO-
CHE ZEIT, KAMERA, FOTO UND EINE AUFGABE: DEN BESTEN STYLE ZU ERMITTELN. MIT DABEI WAREN
JAN SCHIEGNITZ, KIM ALBRECHT, RICK JENSEN UND SILVESTER RUCKDAESCHEL. AUSSER KONKURRENZ
FUHREN HENNING NOCKEL UND DER DURCH VERLETZUNG GEHANDICAPTE PHILIPP BRÜCKMANN MIT.
FÜR DEN VON DIR GEWÜNSCHTEN GEWINNER DER SESSION KANNST DU AUF WWW.RIDELEGIT.COM
ONLINE DEINE STIMME ABGEBEN. WIR WAGTEN DAS EXPERIMENT, SPERRTEN EINIGE FAHRER BEIM
WORLDCUP MIT LAPTOPS IN EINEN RAUM UND LIESSEN SIE PER CHAT DIE WOCHE REVUE PASSIEREN ...
K im Albrecht, 30.08.08 17:28
Na Silvi. Und bist du vom Legit Jam gut nach Hause gekommen?
Silvester Ruckdaeschel, 30.08.08 17:29
Naja, ich musste gleich am nächsten Tag für den Worldcup weiter nach Fuerteventura.
Hat eigentlich ganz gut geklappt. Spanair ist ausnahmsweise mal nicht abgestürzt ...
Kim Albrecht, 30.08.08 17:30
Ja, deine Ankunft war ja nicht so glänzend ... oder?
Silvester Ruckdaeschel, 30.08.08 17:31
Naja, ich fi nde es eigentlich immer ganz schön, wenn die Fluggesellschaften so nett sind
und mir mein Kitematerial direkt nach Hause bringen. Dann entfällt das lästige Rumge-
schleppe ... so lange das Gepäck nur ein paar Tage Verspätung hat.
Kim Albrecht, 30.08.08 17:32
Ja, stimmt schon, aber du hattest ja auch einen Tag Verspätung bei der Ankunft. Wenn
ich mich so recht erinnere ...
Silvester Ruckdaeschel, 30.08.08 17:36
Uups, das hätte ich fast vergessen ... Das war nicht so lustig. Als ich in Malaga einen
Tag lang am Flughafen festsaß, weil das Flugzeug nicht starten wollte. Mein Flug nach
Sylt wurde dann über Berlin umgeleitet, wodurch ich in den Genuss kam, Berlin etwas
kennenzulernen, wo ich ne Nacht pennen musste/durfte ...
Kim Albrecht, 30.08.08 17:37
Jaaaa, cooles Ding. Und deine Kleidung hattest du ja auch nicht. Naja, waren wir halt
noch einkaufen. Die guten Socken von Kik, die du gekauft hast, hab ich noch.
Silvester Ruckdaeschel, 30.08.08 17:38
Haha, ja, genau mein Style. Ja, immer auf der Suche nach dem neuesten Trend, konnten
wir einfach nicht an den eins a 3,99-Euro-Holzfällerhemden vorbeilaufen.
Kim Albrecht, 30.08.08 17:41
Ja, die waren aber auch echt der Hammer... Hmmm,
die anderen konnten wir aber damit, glaube ich, nicht
überzeugen.
Silvester Ruckdaeschel, 30.08.08 17:42
Saßen wie maßgeschneidert ...
Kim Albrecht, 30.08.08 17:42
Auf jeden!
Kim Albrecht hat Jan Schiegnitz zu diesem Chat
hinzugefügt.
Kim Albrecht, 30.08.08 17:44
Moin Shigi!
Jan Schiegnitz, 30.08.08 17:44
Hey! Sorry für die Verspätung!
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event
40 | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
Silvester Ruckdaeschel 30.08.08 17:50
Jo, das war Hammer, die Wellen nahmen die Form von riesigen Kickern an, megafette
Bedingungen, nur das Wetter war bissl gemein zu uns.
Kim Albrecht, 30.08.08 17:51
Also, über die Bedingungen können wir, glaube ich, echt nicht meckern.
Jan Schiegnitz, 30.08.08 17:51
Absolut nicht! Anschließend kam die beste Ostwindperiode, die ich bisher erlebt habe.
Silvester Ruckdaeschel, 30.08.08 17:52
Stimmt. Überhaupt hatten wir ja extrem Glück mit dem Wind und den Bedingungen,
aber die ersten Tage waren schon sehr sibirisch ...
Kim Albrecht, 30.08.08 17:52
Haha, Rick ist noch Straps gefahren. Aber hey, seine Bindungen passen nicht auf sein
Standardboard und ich fand‘s echt krass, dass er mit seinem Wakeboard gekitet ist. Das
Ding hat so viel Rocker.
Silvester Ruckdaeschel hat Thema geändert in „gay jam“
Fahrer Kim Albrecht
Fahrer Kim Albrecht
Kim Albrecht, 30.08.08 17:46
Reden grade über unsere Kik-Shirts ... Du bist ja am
Montag nicht da gewesen ... Leider. Weil gleich am
Montag hatten wir ja Megabedingungen. Ich glaub, Silvi
hatte jedenfalls Riesenspaß!
Jan Schiegnitz, 30.08.08 17:48
Habe das Video gesehen. Bedingungen zum Nei-
dischwerden. Hatte noch eine Klausur in Kiel und mus-
ste für einen Tag von der Insel. Dämmm, gleich die
fetteste Freestylesession verpasst ...
event
Kim Albrecht, 30.08.08 17:57
Sind aber ja eh viele Sachen kaputt gegangen ... Ich sag nur Shigi Potter.
Jan Schiegnitz, 30.08.08 17:58
Oh Mann, das ist ein böser Abgang gewesen. Nach einem langen Tag mit mehreren Ses-
sions hat irgendwann die Kraft gefehlt. Vom Slider gedriftet und frontal mit dem Kopf
aufs Rail. Leider fehlen zu der jetzigen Narbe noch die Potter-Zauberkräfte.
Kim Albrecht, 30.08.08 18:00
Ach also, wie du die Flat Threes über den Slider gebombt hast, war das schon magisch
irgendwie …
Jan Schiegnitz, 30.08.08 18:02
Die Props gebe ich zurück, für die fetten Frontside-Boardslides. Waren wir schon beim
Thema Rockstar?
Silvester Ruckdaeschel, 30.08.08 18:06
Nee ... Noch nicht. Joa, also da hatten wir doch tatsächlich einen Tag ohne Wind und mit
geilem Wetter und mussten was für meinen Part fi lmen.
Und dann lag da ne „Guitar Hero“-Gitarre und Shigis
Skateboard in Kims Wohnzimmer ... Ja, war eigentlich klar:
Lass mal die Gitarre nehmen und skateboarden gehen.
Jan Schiegnitz, 30.08.08 18:06
Werde nie Silvis Auftritt in der Muscheloper vergessen.
Kim Albrecht, 30.08.08 18:07
Hey, das war so hart.
Silvester Ruckdaeschel, 30.08.08 18:07
Durch die Hintertür rauf auf das Podium und plötzlich
stand ich mitten auf ner Bühne vor lauter Rentnern ...
Und rockte und rockte und rockte ...
Kim Albrecht, 30.08.08 18:09
Ja, Mann, die Leute sind so abgegangen auf die „Red
Bull“-Dosen und aufs Luftgitarrespielen natürlich ... Und
dann die Schlägerei zwischen Andi und dem Opa. Zum
Glück hatten wir nur einen Tag ohne Wind. Wer weiß,
was sonst alles passiert wäre ...
Jan Schiegnitz, 30.08.08 18:10
Es war megaspaßig, wie Andi und Silvi den Westerland-
Strand in ein einziges Festival verwandelt haben. Rock’n Roll!
Silvester Ruckdaeschel, 30.08.08 18:12
Aber es war auch lustig anzusehen, wie die Leute
sich angesichts einer Kamera plötzlich ändern. So à la
„Komm ich jetzt ins Fernsehen?“
Fahrer Kim Albrecht
Jan Schiegnitz
Fahrer Jan Schiegnitz Kamera Andi Jansen Fahrer Rick Jensen
42 | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
Silvester Ruckdaeschel, 30.08.08 17:54
Was aber immer noch keine Entschuldigung für die Ver-
wendung von Fußschlaufen ist.
Kim Albrecht, 30.08.08 17:54
Das stimmt ...
Jan Schiegnitz, 30.08.08 17:55
Es sei ihm vergeben!
Kim Albrecht, 30.08.08 17:55
Aber ich habe Gerüchte gehört, dass er irgendwann die
Schnauze voll hatte und einfach Löcher in sein Board
gebohrt hat.
Jan Schiegnitz 30.08.08 17:56
Wenn das nicht Leidenschaft für Wakestyle zeigt, dann
weiß ich auch nicht.
Fahrer Jan Schiegnitz
43| KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
eventevent
Fahrer Jan Schiegnitz
44 | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
Andi Jansen
Silvester Ruckdaeschel hat Thema geändert in „legiiit“
Kim Albrecht, 30.08.08 18:14
Was war denn das Geilste für euch in der Legit-Woche?
Silvester Ruckdaeschel, 30.08.08 18:15
Ähm, die Abschlussparty war schon enorm.
Kim Albrecht, 30.08.08 18:16
Hmm ... die ging bei mir nicht so ab. Aber du warst ja auch in Kampen ...
Silvester Ruckdaeschel, 30.08.08 18:17
Naja, Kampen war nicht so porno, da liefen irgendwie alle in so ner Gestreiftes-Polo-
hemd-Uniform rum, aber Cliff war doch fett!
Kim Albrecht, 30.08.08 18:17
Aber ich hatte eh irgendwie die ganze Woche keine Zeit für Party ... Ich hätte echt nicht
gedacht, dass es so hart ist, Fahrer und Organisator zu sein. Wenigstens hat uns Red
Bull mit so viel Stoff versorgt, dass wir hätten durchmachen können.
Jan Schiegnitz, 30.08.08 18:18
Hier natürlich fetten Respekt und ein dickes Dankeschön an Kim!
Silvester Ruckdaeschel, 30.08.08 18:21
Fahrer Silvester Ruckdaeschel
Ja, großes Dankeschön auch meinerseits, das Format
von ride legit, Kitepunks und Co. sollte sich in Zukunft
wirklich durchsetzen. Einfach nur geil!
Kim Albrecht, 30.08.08 18:19
Ja hey, kein Ding. Dank lieber allen, die mir geholfen
haben. Da wären Kitelife, Red Bull, Ogio und ihr natür-
lich. Hey und vielen Dank an Andi, der gefi lmt hat, und
an Lars, der alles in Fotos festgehalten hat.
Jan Schiegnitz, 30.08.08 18:16
Ganz oben, auf Platz eins, steht bei mir die erste Slider-
Session. Den lang geplanten und mit viel Aufwand ge-
bauten Slider erstmals einzuweihen. Der erste Slide in den
Sonnenuntergang hinein – ich werde es nie vergessen!
45| KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
eventevent
Fahrer Rick Jensen Kamera Andi Jansen
Kim Albrecht, 30.08.08 18:21
Für mich war das ganz klar, die ganze Woche mit euch
rocken zu können, das hat echt ordentlich gepuscht.
Silvester Ruckdaeschel, 30.08.08 18:26
Defi nitiv. Nächstes Jahr bitte eine Ride Legit Tour mit
acht Events, ok?
Kim Albrecht, 30.08.08 18:26
Ich fi nde, dass so eine Art von Competition echt rockt.
Es ist einfach gechillt. Und wenn die Filme von uns fer-
tig sind, wird es auch noch einmal spannend für alle im
Internet. Mal sehen, wer auf ridelegit.com Sieger wird.
Fahrer Kim Albrecht
Silvester on airFahrer Silvester Ruckdaeschel
Woche mit euch
ch gepuscht.
:26
e Legit Tour mit
ition echt rockt.
me von uns fer-
nend für alle im
om Sieger wird.
47| KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |46 | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
event
Fahrer Silvester Ruckdaeschel
Fahrer Jan Schiegnitz
Thanx für die super Verpfl egung, Twister!
Kim Albrecht, 30.08.08 18:26
Okay, nächstes Jahr acht Events, ich übernehme einfach
die PKRgay und bau das ganze um ...
Silvester Ruckdaeschel, 30.08.08 18:29
legiiiiitt
Jan Schiegnitz, 30.08.08 18:29
Hey Jungs, nächstes Jahr??! Raus hier aus dem Zimmer
und lasst uns ein paar Obstacles shreddern!
Kim Albrecht, 30.08.08 18:29
Okay Silvi, lass uns los. see yaaa
Silvester Ruckdaeschel, 30.08.08 18:30
Ok, bis dann.
Kim Albre
Okay, näch
die PKRga
Silvester
legiiiiitt
Jan Schie
Hey Jungs
und lasst u
Kim Albre
Okay Silvi
Silvester
Ok, bis da
48 | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
event
WO WIR UNS DIESES HEFT MIT DEM WORLDCUP BESCHÄF-
TIGEN UND VOR ORT ZU GAST SIND, LIEGT NICHTS NÄHER,
ALS AUCH DIE „GASTGEBER“ ODER „HAUSHERREN“, ALSO DIE
LOCALS VOR ORT VORZUSTELLEN. ES GIBT IN SANKT PETER-
ORDING EINE KLEINE GRUPPE VON KITERN, DIE GEMEINSAM
IHRE GRÖSSTEN MOMENTE TEILEN (ZUMINDEST DIE GRÖSS-
TEN AUF DEM WASSER), GEMEINSAM SICH UND IHR MATERIAL
ZERSTÖREN UND AUF EINER EIGENEN WEBSITE IHRE BESTEN
FOTOS UND VIDEOS MIT DER WELT TEILEN ... ODER ZUMIN-
DEST MIT DEM TEIL DER WELT, DER DARAN INTERESSIERT IST.
Text Sabrina Jung & Carsten Nommels
sportlichelocals...
Fahrer Christian Winkenjohann © Foto Denis BurghardtFahrer Carsten Nommels © Foto Tobias Jürgens
50 | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 | 51| KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
local herolocal hero
EIN KURZER ANRUF BEI WIND UND 30 MINUTEN SPÄTER STEHEN ALLE, DIE ZEIT HABEN, AM SPOT.
Fahrer Christian Winkenjohann © Foto Nils WeschFahrer Sven Henssen © Foto Tom Reuter
Der Name der Kitecrew ergab sich aus den zwei Dingen, die sie verbindet: Der gemeinsame
Sport und der Ort, an dem er ausgeübt wird, nämlich Sankt Peter-Ording oder kurz SPO. Die
„SPOrtlichen“ nähmen sich selbst nicht so ernst, das sei doch schon am Namen zu erkennen,
meinen sie. Es geht um den Sport, nicht um den Erfolg ... Contests seien den SPOrtlichen
nicht so wichtig. Zwar gab es den einen oder anderen Auftritt bei einem Wettbewerb, zum
Teil auch mit passablen Ergebnissen, aber „rückblickend sind besonders die Tage im Gedächtnis
geblieben, an denen wir uns stundenlang zusammen auf die Fresse gelegt haben“. Man feiert
seine neu gestandenen Sprünge und die der anderen. Hier gibt es kein Konkurrenzdenken und
keinen übertriebenen Wetteifer. Zumindest sagen die SPOrtlichen das.
Im Zeitalter der unbegrenzten Selbstdarstellung in Blogs, Foren und auf privaten
Websites wollte der Freundeskreis mal einen anderen Weg gehen. „Wer interessiert sich
denn für die Website eines einzelnen Amateursportlers? Gemeinsam erreichen wir mehr
Leute als nur unseren näheren Freundeskreis und können regelmäßiger etwas Sehens-
wertes präsentieren, denn Kiten ist schließlich nur ein Hobby und kein Beruf.“ So ent-
stand in der windlosen Zeit der Winterferien eine eigene Website. Angepeilt ist ein wö-
chentliches Update und meistens klappt das sogar.
M anche Kitekurse nehmen einfach kein
Ende, zumindest bei unseren Local He-
ros. Das soll nicht bedeuten, dass die
Mädels und Jungs noch immer nicht aufs Brett kom-
men, sondern vielmehr, dass die Gründungsmitglieder
der Kiteclique immer noch dabei sind, sich gegensei-
tig ihre neuesten Fortschritte um die Ohren zu hauen.
Bereits Mitte 2005 lernten die Ersten von ihnen ge-
meinsam kitesurfen, viele weitere folgten ohne große
Verzögerung. Alle waren sofort infiziert und gingen in
dieser Formation in der nächsten Zeit viel aufs Was-
ser. Nun gut, diese nächste Zeit dauert, um genau
zu sein, bis heute an. Denn bis auf eine gewachse-
ne Gruppe und ein deutlich höheres Niveau auf dem
Wasser hat sich eigentlich nicht viel geändert: Ein
kurzer Anruf bei Wind und 30 Minuten später stehen
alle, die Zeit haben, am Spot.
Fahrer Carsten Nommels © Foto Dirk HunsteinFahrer Hauke Hinz © Foto Ina Honke St. Peter-Ording Fahrer Christian Brill © Foto Tobias Jürgens
local hero
52 | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 | 53| KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
local hero
landboardingfreestyle
Text Peter Goldbach
ÜBER MOUNTAINBOARDER HABEN WIR SCHON EINMAL IN UN-
SERER ZWEITEN AUSGABE BERICHTET, DAMALS MIT DEM FO-
KUS AUF DIEJENIGEN, DIE OHNE DRACHEN UNTERWEGS SIND.
EINEINHALB JAHRE SPÄTER WIRD ES DAHER HÖCHSTE ZEIT,
SICH DEN LANDBOARDERN MIT DRACHEN ZU WIDMEN. DER
SPORT HAT IN DIESER ZEIT OHNEHIN WIEDER EINEN GROSSEN
SCHRITT NACH VORNE GEMACHT. WIR KONNTEN UNS MIT DEM
FLEXIFOIL- UND MBS-TEAMRIDER MARK BERRY UNTERHALTEN,
UM DIE NEUSTEN ENTWICKLUNGEN DER SZENE IN ERFAHRUNG
ZU BRINGEN. DER 28-JÄHRIGE BRITE IST NICHT NUR SEIT SECHS
JAHREN LANDBOARDER, SONDERN LEITET MIT KITEFREESTYLE.
COM EIN KOSTENLOSES ONLINE-VIDEO-MAGAZIN, DAS SICH
STEIGENDER BELIEBTHEIT ERFREUT.
„Eindeutig Landboarden. Klar liebe ich Kitesurfen
ebenfalls, aber auf dem Land brauche ich weniger
Wind, weniger Vorbereitungszeit, noch nicht einmal
Wasser.“ So oder so ähnlich antwortet Mark Berry, wenn
er danach gefragt wird, ob er lieber auf dem Land oder
auf dem Wasser mit dem Kite unterwegs ist. Ob er nun
Landboarden so gut findet, weil er selbst dabei zu den
wirklich guten Fahrern gehört, oder ob er sein Können
daher hat, dass er so begeistert vom Sport ist, lässt
sich wohl nicht ohne Weiteres klären. Klar ist jedoch,
dass Landboarden mehr ist als nur eine Ausweichmög-
lichkeit für Kitesurfer, die kein Wasser vor der Haustür
haben oder es im Winter scheuen, sich in die eisigen
Fluten zu stürzen.
Betrachtet man die Entwicklung des Freestyles
beim Landboarden, so erinnert diese durchaus an das,
was über die Jahre im Kitesurfen passierte, nur mit et-
was zeitlicher Verzögerung. Komplizierte Boardofftricks
sind derzeit im Landboarden immer noch wichtig und
angesagt, aber wer auf Wettkämpfen etwas reißen will,
sollte zusätzlich Handlepasses und Kiteloops im Reper-
toire haben. Es gibt eine vergleichbare, deutliche Ten-
denz zum Wakestyle und zu brutalen Kiteloops. „Vor
drei, vier Jahren hat noch niemand ans Loopen gedacht,
jetzt ist es Standard. Ich hoffe trotzdem, dass die Bigair-
Tricks nicht aussterben werden“, so Mark. Ob das der
Fall sein wird, bleibt abzuwarten. Das hängt wohl derzeit
vor allem von den Fahrern ab, worauf sie Lust haben
und in welche Richtung sie den Sport prägen werden.
© Foto Flexifoil/Richard Boudia © Foto Flexifoil/Richard Boudia54 | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
brothers from different mothersbrothers from different mothers
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Landboarding ist eben noch keine so hart erkämpfte und eine etwas unabhängigere Sport-
art als Kitesurf-Freestyle. Zurzeit gibt es keine große internationale Tournee. Oft, wie zum
Beispiel beim „Mondial du Vent“, sind die Contests an größere Kitesurfevents gekoppelt,
jedoch bei Weitem nicht immer. In manchen Ländern, zum Beispiel Großbritannien, gibt
es immerhin eine nationale Tour. Neben Freestyle wird häufi g ein Boardercross ausgetra-
gen und ein Hangtime- oder Best-Trick-Wettbewerb. Kursrennen und Speedcontests sind
hingegen nicht so etabliert wie auf dem Wasser.
Doch nicht nur bei Wettkämpfen ist das Vereinigte Königreich eine der führenden
Nationen, auch die nationale Szene ist hier sehr stark ausgeprägt. Mit MBS, Trampa und
Flexifoil sind nicht nur drei der wichtigsten Hersteller für Mountainboards aus diesem
Land, auch findet man hier die größte Szene und viele sehr gute Fahrer. Wahrscheinlich
liegt das daran, dass die Bedingungen auf der britischen Insel sehr gut sind, es genug
Platz und Wind gibt. Begünstigend mag hinzukommen, dass es eine längere kühle Zeit
ohne nennenswerten Schneefall gibt, in der sich der Sport besonders anbietet.
Was das Material angeht, ist eine schnelle Entwicklung festzustellen. Es gibt mittler-
weile einige sehr gute Mountainboards für den Einsatz mit Kite. Bei den Achsen haben
sich zwei verschiedene Systeme durchsetzen können: Channel Trucks und Skate Trucks.
Erstere bringen tendenziell mehr Stabilität und Laufruhe, während die Achsen nach dem
Skateboardsystem Gewichtsvorteile bei Tricks haben. Für den Einsatz mit dem Kite sind
beide Systeme gängig, wichtig ist nur, dass es gute Achsen sind, die nicht das Schlin-
gern anfangen. Auch bei den Reifen tut sich etwas, wie Mark uns berichtet. „Du wirst
erstaunt sein, wie viel Grip man mit einem Mountainboard haben kann, wenn man mit
den richtigen Reifen auf die Wiese geht. Auch die Decks haben enormen Pop bekom-
men und das bei sehr geringem Gewicht ...“ Was die Kites betrifft, so werden für Free-
style meist Kites genommen, die ursprünglich fürs Wasser gedacht waren. Das ist in-
sofern logisch, als schließlich beim Landboarden meist Tricks durchgeführt werden, die
vom Wasser kommen. Wobei man die C-Kites, die die meisten für Kitesurf-Freestyle be-
vorzugen, eher selten sieht. Viel Depower hat gerade an Land große Vorteile. Auf dem
Mountainboard ist es sehr hilfreich, schnell den Druck rausnehmen zu können, wenn
man ihn nicht braucht, und ihn abrufen zu können, wenn es erwünscht ist. Das gilt so-
wohl für den Absprung, bei dem man mit Reifen nicht
so viel Leinenspannung aufbauen kann wie mit einem
Kiteboard, als auch für die Landungen, die viel feinfüh-
liger ausbalanciert werden müssen.
Dass die Jungs dennoch Handlepasses springen,
werden viele nur mit einer Mischung aus Kopfschütteln
und Bewunderung betrachten. Gleiches gilt für die ho-
hen Kiteloops mit tief stehendem Schirm. „Auf hartem
Untergrund musst du deine Tricks eben stehen, hier ist
es nicht wie beim Kitesurfen, wo du einfach mal ohne
jede Vorkenntnis durchloopen kannst. Du musst klein an-
fangen und dich dann steigern“, erklärt uns Mark. Trotz-
dem lerne er fast jeden neuen Trick erst auf dem Land.
Aufs Wasser gehe er dann, um sich zu steigern und
mehr auf Höhe zu gehen. Wer ins Freestylen beim Land-
boarden einsteigt, hat eh meist schon so viel Sicherheit,
dass schlimmere Verletzungen nicht zur Tagesordnung
gehören. Den einen oder anderen blauen Fleck bekommt
man natürlich schon ab, aber in der Regel verläuft alles
glimpfl ich. Man nimmt schließlich auch meist etwas we-
niger Quadratmeter in den Himmel als auf dem Wasser.
Es ist davon auszugehen, dass die nächsten Jahre
nicht nur viele neue Landboarder mit sich bringen
werden, sondern auch eine Menge beeindruckender
neuer Tricks auf Rädern. Es wird nicht mehr lange
dauern, bis sich die ersten Freaks einen großen Fun-
park mit vielen Rails und Hindernissen bauen werden.
Und wenn dann davon noch spektakuläre Bilder ent-
stehen, dann kann man sicher sein, dass wir davon
berichten werden.
Fahrer Mark Berry am Homespot © Foto William Milne
© Foto William Milne © Foto Flexifoil/Richard Boudia
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MANCHE KENNEN IHN NOCH VON SEINER ZEIT ALS TEAMRI-
DER. LEESHAI MILLER WAR IN DEN ZEITEN DER BOARDOFF-
TRICKS UNTER DEN BESTEN KITESURFERN DER WELT UND
GAB AUCH MIT WAKESTYLETRICKS ORDENTLICH GAS. DOCH
ALS DIE GELENKE DIE HOHEN BELASTUNGEN NICHT MEHR
SO RECHT MITMACHEN WOLLTEN, SCHWENKTE ER UM UND
IST NUN SOWOHL IN DER WELLE UNTERWEGS ALS AUCH
ISRAELS IMPORTEUR FÜR NAISH. WIR SPRACHEN MIT IHM
ÜBER SEINEN WERDEGANG UND DIE KITESZENE IN EINEM
LAND MIT EINER ANGESPANNTEN POLITISCHEN SITUATION.
Text Peter Goldbach
© Foto privat Spot Haifa
© Foto Ori Erez
lee
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imille
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58 | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 | 59| KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
wortwechselwortwechsel
L eeshai, gerade die Leser, die noch nicht so
lange kiten, oder diejenigen, die das inter-
nationale Wettkampfgeschehen nicht so in-
teressiert, werden noch nicht so viel von dir wissen
... Gib uns doch bitte mal einen Einblick in deinen
Werdegang.
Aber gern. Ich wurde am 14.04.1984 in Kalifornien ge-
boren und bin da aufgewachsen. Dort war ich viel am
Wakeboarden und Snowboarden, bis ich 1999 nach Isra-
el gezogen bin. Eigentlich habe ich inzwischen alles pro-
biert ... Wakeboarding, Kiten, Skateboarding, Drogen,
Frauen und Rock n‘ Roll ... (lacht). Kitesurfen ist für
mich aber die beste Kombination von allem. Mein Vater
ist Segler und brachte mir damals von einer Messe das
erste Naish-Video, „How to Rip“, mit. Ich war absolut
fasziniert und habe mit einem fünf Quadratmeter großen
Kite zu üben angefangen. Nach und nach wurde ich bes-
ser und mein Name in Israel immer bekannter. 2002 kam
mit Red Bull der erste Sponsor auf mich zu. Zunächst
war ich nur im nationalen Team, schaffte es aber bald,
ins internationale aufgenommen zu werden. 2004 war
dann mein bestes Jahr, mein Durchbruch. Es war noch
die Zeit der Boardofftricks, als ich mich mit Mark Shinn
und Co. gebattelt habe und angefangen habe, sie zu be-
siegen. Ein paar Mal hatte ich zweite und erste Plätze
bei Events ... Bei der KPWT war ich eine Weile lang Ers-
ter, bin aber dann wegen meiner Sponsoren zur PKRA
gewechselt. Das Level war bei der PKRA höher und dort
wollten sie mich sehen. Leider hatte ich etwas Pech mit
einer Verletzung, weshalb ich nur zwei Contests mitfah-
ren und daher nicht aufs Gesamtklassement angreifen
konnte. Aber um ehrlich zu sein, bedeuten mir Resultate
auch nicht so viel.
Waren es auch die Verletzungen, die dich zum Ver-
lassen der Tour gezwungen haben?
Ja, teilweise. Es waren nicht nur Verletzungen, son-
dern auch generelle gesundheitliche Probleme. Ich war
echt auf einem hohen Level, als die gesundheitlichen
Probleme kamen: Knieoperation, Rückenschmerzen ...
EIGENTLICH HABE ICH INZWISCHEN
ALLES PROBIERT ... WAKEBOARDING,
KITEN, SKATEBOARDING, DROGEN,
FRAUEN UND ROCK N‘ ROLL ...
© Foto Peter Goldbach Spot Maui © Foto Peter Goldbach Spot Maui© Foto Ori Erez Spot Haifa
60 | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 | 61| KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
wortwechselwortwechsel
So fragte ich meinen Arzt um Rat. „Wenn Sie später noch
laufen wollen, sollten Sie mit dem Sport aufhören“, sagte
er mir. Diese Diagnose war schon hart ... Ich legte eine
Pause ein und überlegte, wie es weitergehen soll. Eigent-
lich hatte ich auch keine Wahl, denn mit 30 nicht mehr
laufen zu können, ist kein sportlicher Erfolg der Welt
wert. So habe ich mich für das Wavekiten entschieden.
Wobei: Wellen können manchmal genauso schmerzhaft
sein, wenn sie nur groß genug sind.
Und wie kam es dann dazu, dass du Importeur ge-
worden bist?
Im Leben geht es darum, die Chancen, die sich einem
bieten, zu nutzen. Wenn du eine Möglichkeit siehst,
musst du sie manchmal einfach ergreifen, auch wenn
das ein Wagnis ist. Für mich war es genau der richti-
ge Zeitpunkt, als sich mir die Chance bot, Importeur zu
werden. Um genau zu sein, war es das nicht nur für
mich, sondern auch für Naish, da es damals nieman-
den in Israel gab, der den Job vernünftig gemacht hat.
Ich habe zusammen mit einem Partner einen Business-
plan erstellt und den Posten bekommen. Es läuft super.
Ich arbeite viel am Strand, was nicht nur Spaß macht,
sondern auch effektiv ist. Ich habe stets mein ganzes
Material dabei und einige Drinks. Mein Job ist es, die
Leute vor Ort zu überzeugen. Ich glaube auch, dass es
das ist, was uns ausmacht: viel Service und die direkte
Verbindung zum Kunden.
Aber dafür braucht man doch viel Startkapital ...?
Da der Markt überschaubar ist, geht es. Naish hilft uns
auch, indem wir unsere Order gut splitten und somit
unseren Bedarf sehr genau anpassen können. Ich habe
mein Startkapital als professioneller Kiter bei meinen
Sponsoren verdient. Vor einigen Jahren konnte man als
Teamrider noch einiges mehr verdienen, als das heute
der Fall ist. Das ist jetzt viel schwieriger. Es gibt nun
viele junge Fahrer, viele sehr gute Fahrer und bei ei-
nigen sind die Eltern noch die größten Sponsoren ...
Auch wenn Kitesurfen sehr groß geworden ist, gibt es
relativ wenige internationale Teamrider.
MEIN JOB IST ES, DIE LEUTE
VOR ORT ZU ÜBERZEUGEN.
Lass uns mal von deinem Job zu deinem Land kommen. Wie sieht denn die Kite-
szene in Israel aus?
Zuerst einmal ist sie nicht besonders groß. Wir haben nur etwa sieben Millionen Ein-
wohner in Israel und davon kann lange nicht jeder schwimmen, speziell von denen
mit arabischer Abstammung. Es gibt derzeit etwa 2000 Kitesurfer, wovon vielleicht 500
wirklich aktiv dabei sind. Die meisten Kitesurfer sind zwar, wie überall, zufrieden, wenn
sie hin- und herfahren können, aber das Level ist für die Zahl der Fahrer gesehen schon
hoch. Es gibt etwa vier bis fünf, die auch international mitfahren könnten. Dennoch gibt
es viele, die „Gelegenheitskiter“ bleiben, denn Israel ist nicht der windigste Platz der
Erde. Man muss eben viel herumfahren und die Nachbarländer besuchen, um viel Zeit
auf dem Wasser zu haben. Als ich noch trainiert habe, konnte ich so gut wie jeden Tag
kiten, aber ich bin dann auch immer zu anderen Spots gefahren: Rotes Meer, Mittel-
meer, die Seen ... Jeder Spot hat seine Saison und wer bereit ist, zu reisen, ist ständig
auf dem Wasser. Am liebsten mag ich den Winter in Israel. Von Januar bis Februar ha-
ben wir starke Stürme im Mittelmeerraum, die drei bis vier Meter hohe Wellen an die
Küste nach Haifa, einen sehr guten Wellenspot, bringen.
Wenn man bei uns häufi ger Nachrichten sieht, denkt man bei Israel vermutlich
an eine sehr schwierige politische Situation.
Politik macht auch vor dem Kitesurfen nicht halt. Sie beeinflusst alles. Unser Spot in
Haifa ist nahe einer muslimischen Kirche, weshalb wir uns zum Beispiel dort nicht
ausziehen dürfen. Was die Krise mit den Nachbarländern angeht: Das merkt man
vielleicht im Land direkt nicht so stark. Man lebt sein Leben, man geht kiten. Wirk-
lich nervig ist es, dass es für die israelischen Kitesurfer sehr schwierig ist, zu reisen.
Beispielsweise können sie nicht nach Indonesien, da es ein muslimisches Land ist. Ich
habe da einen großen Vorteil: Ich habe auch die amerikanische Staatsbürgerschaft.
Mit meinem amerikanischen Pass komme ich fast überall hin. Das hat mir auch meine
Karriere deutlich erleichtert.
© Foto Peter Goldbach Spot Maui
© Foto Ori Erez
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wortwechselwortwechsel
DAS YOUNG BLOOD CAMP 2006 IN SPANIEN WAR DER START FÜR EIN IM KITESPORT EINZIGAR-
TIGES PROJEKT. ZIEL WAR ES, DIE TALENTIERTESTEN NATIONALEN TEAMFAHRER EINE WOCHE
LANG ZUSAMMEN AUFS WASSER ZU HOLEN, DAMIT SIE VONEINANDER UND VON DEN PROS LER-
NEN KONNTEN. ZUSÄTZLICH WAR EINE FITNESSTRAINERIN ENGAGIERT, UM AUCH ALLE WIRKLICH
FIT ZU BEKOMMEN, UND ES GAB EINWEISUNGEN IN DEN KORREKTEN UMGANG MIT SPONSOREN
UND MEDIEN. EIN HALBES JAHR SPÄTER DEHNTE NORTH DAS KONZEPT AUCH AUF DIE „GROS-
SEN“, ALSO SEINE BESTEN INTERNATIONALEN TEAMRIDER, AUS. HIER LAUTETE DIE ZIELSTELLUNG
NATÜRLICH ANDERS: OPTIMALE VORBEREITUNG, HÖCHSTLEISTUNG UND VERLETZUNGSPRÄVEN-
TION. ZEHN TAGE LANG STANDEN JAIME HERRAIZ ALS COACH UND KUKI DE DIOS ALS FITNESS-
UND MENTALTRAINER DEN RIDERN ZUR SEITE. FÜR 2008 WURDE KUKI DE DIOS WIEDER INS BOOT
GEHOLT, ZUSAMMEN MIT JAIME SOLLTE ER DIE JUNGS KÖRPERLICH UND MENTAL EINMAL MEHR
AN IHRE GRENZEN BRINGEN. DIE STÄRKEN WURDEN POLIERT UND DIE ÄNGSTE ÜBERWUNDEN …
R eno und Mallory konnten das Camp kaum abwarten und der damals frisch
im Team aufgenommene Mario Rodwald war ebenfalls bereit, es mit den eta-
blierten Jungs aufzunehmen. Wie im Vorjahr bekam das internationale Team
Unterstützung durch ein paar Youngster, die im Young Blood Camp ein halbes Jahr zuvor
auf sich aufmerksam gemacht hatten. Alle waren gespannt, wie sie sich bewähren und
was sie für eine Auswirkung auf das ganze Team haben würden. Der Amerikaner Jon
Van Malsen und die beiden Franzosen Olivier Dansin und Thomas Paris hatten vor, die
„Alten“ herauszufordern.
Ort des Geschehens war Jaimes brandneues Haus in Brasilien, das an der Nord-
ostküste Brasiliens etwa 120 Kilometer nördlich von Fortalezza liegt. Der Ort ist abge-
schieden vom Trubel, den man aus Cumbucu gewohnt ist. Das Team konnte so privat
trainieren und fl exibel den Rahmen aussuchen, der für Trainingszwecke am idealsten
schien: spiegelglatte Lagune, Wellen oder etwas rauere Bedingungen. Wie man es aus
Brasilien gewohnt ist, wehte der Wind konstant und zuverlässig. Das Haus ist nicht nur
groß, sondern auch noch gemütlich eingerichtet. Ein blauer Pool glitzert im Garten und
der Strand direkt vor dem Haus bietet viel Platz zum Starten oder Landen. Dazu sorgten
Jaimes Hausperlen für Ordnung und gutes Essen zu jeder Tages- und Nachtzeit – was
in diesen zehn Tagen als echte Herausforderung zu bezeichnen war … So begann das
Camp auch, wie man es sich nur wünschen konnte. Alle waren entspannt, lachten viel
und freuten sich auf zehn Tage Urlaub mit allem Luxus. Zumindest taten sie das, bis sie
sahen, was Kuki und Jaime alles vorbereitet hatten ...
Text Christine Gutter © Fotos CarlosMPhoto.comnorthteamcamp08
Fahrer Reno Romeu
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insider
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insider
Mario: „Jaime hatte für alles gesorgt. So gab es sogar einen Kompressor und wir
mussten nicht einmal die Kites aufpumpen. Aber am ersten Morgen merkte ich schon
früh, dass hier ein anderer Wind wehte. Direkt vor dem Frühstück ging es erst einmal
zum Laufen an den Strand, danach machten wir gleich den Ablaufplan für die nächsten
Tage. Wir mussten einen Haufen verschiedener Tricks für Fahrtechniken zusammenbe-
kommen, das neue Rhino-Video auf Band aufnehmen, Lifestylepics machen und natürlich
das Wichtigste: Alle Fahrer sollten noch fi tter für die kommende Saison werden. Noch
am ersten Morgen, platt vom Joggen, „arbeitete“ ich das erste Mal mit unseren Foto-
grafen zusammen. Das lief auch echt gut, da wir Fahrer schnell ein System entwickelt
hatten, bei dem die Kameraleute die gesamte Zeit über einen Fahrer vor der Linse hatten
und wir von Land aus stets genaue Anweisungen bekamen. Der Rest war unterdessen
am Homespot und trainierte in den auslaufenden Wellen.“
Insbesondere die Youngster waren höchst motiviert und schienen nicht müde zu wer-
den, während Mallory und Reno aussahen, als ob sie es lieber etwas langsamer angegan-
gen wären. Irgendwie hatte Jaimie auch schon vor der Session ein etwas ungutes Gefühl.
Als es dann endlich aufs Wasser ging, waren alle so motiviert und ehrgeizig, dass das
Limit für einen ersten Tag etwas überschritten wurde. Das Adrenalin war förmlich in der
Luft zu spüren, als die Jungen einen Trick nach dem anderen abfeuerten und die Äl-
teren sich von den Küken nicht die Butter vom Brot nehmen lassen wollten. Während
des Mittagessens redete Jaime daher allen ins Gewissen und versuchte, die Meute etwas
zu bremsen, indem er sie auf die Risiken des ersten Trainingstages aufmerksam machte
und sie daran erinnerte, dass allen noch die lange Reise, der Trainingsrückstand und der
Jetlag in den Knochen saßen. Die Mittagspause wurde daher etwas in die Länge gezo-
gen und schließlich ging die Gang nach einem etwas
gemäßigteren Aufwärmen wieder zurück aufs Wasser.
Ein paar Contest-Simulationen wurden durchgespielt
und mit dem richtigen Licht am Nachmittag startete das
erste größere Fotoshooting.
Jaime: „Ich habe es aus dem Augenwinkel beobach-
ten könnten. Mallory fl og mit einer irren Geschwindig-
keit über einen Kicker in einen Frontmobe Pass. Wäh-
rend er die Bar ein zweites Mal hinter seinem Rücken
durchreichte, war er immer noch höher als der Kite. Es
sah ziemlich unmöglich aus, das noch zu landen. Aber
unglücklicherweise schaffte er es irgendwie, das Board
unter den Körper zu bekommen. Ich hörte ihn laut
schreien und es lief mir kalt den Rücken hinunter. Kuki
und ich rannten sofort los, um ihm zu helfen. Er deutete
nur auf sein Knie. Was zuerst aussah wie ein überdehn-
tes Band, stellte sich schließlich als Bänderriss mit Me-
niskusruptur heraus. Neben einer Operation bedeutete
das auch gleich einmal: sechs Monate weg vom Fenster
… Ein Schock für alle Beteiligten. Der erste Tag – und
der beste Fahrer war schon aus dem Rennen. Die Stim-
mung sank dementsprechend auf einen Tiefpunkt und
nach dem Abendessen waren alle früh im Bett.“
Fahrer Reno Romeu
Fahrer Olivier Dansin
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insider insider
Während der nächsten Tage setzte Jaime mehr auf Marketing und Aufbautraining an
Land. Auch auf dem Wasser ging es etwas gemäßigter zu. Ausgerechnet Mallory war
es, der allen zur Hand ging und Jaime und Kuki beim Training eine große Hilfe war. Er
motivierte und steckte alle mit seiner guten Laune an, sodass schon bald wieder etwas
bessere Stimmung in der Runde war.
Mario: „Die ersten Tage haben wir hier oft Heats nachgestellt und versucht, so
viele Tricks wie möglich in den knappen acht Minuten zu landen. Zum Ende hin wur-
de es immer anspruchsvoller. Es gab aber nicht immer nur ernste Contests. Wir spielten
auch „Horse“, wobei ein Fahrer einen Trick vormacht und die anderen denselben oder
einen schwereren nachlegen müssen. Mittags wurde immer eine Siesta gehalten und da-
nach wurden Fahrtechniken geschrieben, Interviews gehalten und „How-to-do´s“ gefi lmt.
Am Nachmittag wurden die Gruppen getauscht, um kein Licht zu verschenken. Abends
gab’s immer eine fette Dehnsession und Kraftübungen mit unserem Fitnesstrainer Kuki.
Wir arbeiteten an unserer Beweglichkeit und Schnelligkeit als Basis für neue Tricks. Nach
dem Abendbrot waren alle, aber auch wirklich alle, so kaputt, dass wir gerade noch ins
Bett kriechen konnten und nicht vor zwölf Stunden später wieder aufwachten.“
Gegen Ende des Camps ließ der Wind ein wenig nach, sodass alle auf größere
Schirme wechseln mussten und keine Windböe ungenutzt blieb. So kam es, dass Carlos,
der Fotograf, nach dem Abendessen plötzlich die Idee hatte, alle aufs Wasser zu schi-
cken. Für die Jungs war das eine schwer zu beschreibende, aber sehr eindrucksvolle Er-
fahrung. Jedes Mal, wenn der Vollmond hinter den Wolken hervorkam, fi ngen das Was-
ser und die Haut silbern zu leuchten an und manche
Boards bekamen richtig leuchtende Neonfarben.
Mario: “Ich hatte das Gefühl, auf einer schwarzen,
badewannenwarmen Masse zu fahren. Es war echt ko-
misch. Ich wusste weder, ob ich schon gelandet war,
noch, wo der Strand oder der Kameramann ist. Am Ende
der zehn Tage waren wir auch alle ziemlich am Ende mit
unseren Kräften und brauchten erst einmal eine Pause. Al-
les in allem war es für mich eine super Erfahrung und ich
glaube, es hat das gesamte Team noch mehr zusammen-
geschweißt. Jeder hat ein paar fette Shots im Kasten und
weiß jetzt, wie er zu Hause auch ohne Wind trainieren
kann. Und vor allem hatten wir zusammen eine Menge
Spaß. Für mich war die wichtigste Erfahrung, dass man mit
positivem Denken und Teamgeist am weitesten kommt.“
So ging es auch zu Ende, das wohl erste Trainings-
lager seiner Art. Man darf auf jeden Fall gespannt sein,
wie sich unser Sport noch weiterentwickelt und wie
man in fünf Jahren trainieren wird. Aber es ist mal stark
davon auszugehen, dass dieses Camp mehr war als nur
ein einmaliger Versuch ...
Fahrer Thomas Paris Fahrer Jon van Malsen
Modernste Trainingsmethoden aus den USA...
Fahrer Jon van Malsen Fahrer Olivier Dansin
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insiderinsider
69| KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
colgatekitesurfworldcup2008
D ONNERSTAG – ist der letzte heiße Tag der Vorbereitungen. Die Over-
night-Printflyer kommen an und auch das Board trifft in letzter Sekunde
ein. Eigentlich hatte ich ja von der Entscheidung, beim Race mitzufahren,
ein knappes Jahr Zeit bis zum eigentlichen Event, doch wie es so ist mit Familie, Ki-
teschule und Kitelife, kam es, dass ich vergangenen Freitag eine grobe Outline zum
Ausstanzen gab – mit geratenen Angaben zu Schlaufenpositionen, Bodenkurve und
Flex. Ich nutze zwei Stunden des späten Nachmittags dazu, mit einem Taschenmesser
(alle anderen Werkzeuge sind in der Kiteschule) und einem Akkuschrauber Schlitze
in das etwa einen Zentimeter dicke Board zu fetzen und mit einem Fünf-Minuten-
Epoxy abgesägte Windsurf-Seegrasfinnen, die in der Schule noch übrig waren, not-
dürftig einzukleben. Jeder, der Familie hat und selbstständig ist, wird den letzten Tag
vor einem einwöchigen Trip kennen: Packen, E-Mails, Autoresponder und so weiter.
Ohne die Hilfe Dritter wären auch die Vorhänge für den Bus niemals rechtzeitig fertig
geworden. So kommt es auch, dass wir gemeinsam um etwa 23 Uhr die letzten Nie-
ten im leichten Regen unter einer Straßenlaterne ins Tuch der Vorhänge klopfen, um
die Nachbarn nicht zu stören. Perfekt, das war noch wichtig, jetzt kann es losgehen.
FREITAG – Über den Tag des Aufbauens kann ich leider nicht wirklich viel zum Bes-
ten geben. Er bestand für uns im Wesentlichen daraus, das Auto vollzuladen, nach
Kiel zu fahren, dort das volle Auto gänzlich zu überladen (Papier ist nicht nur gedul-
dig, sondern auch verdammt schwer) und mit einem Kinderwagen und einem Ruck-
sack nach und nach alle Freiexemplare ins Kitelife-Zelt zu kutschieren. Spektaku-
lärer ging es da wohl bei denen ab, die das ganze Eventgelände aufgezogen haben.
Hochachtung an die Organisation: Alles ist perfekt getimt, es fehlt an nichts. Und als
wir um 18 Uhr nach dem obligatorischen Umweg ankommen (man kann sich auch
mit Navi verfahren, wenn man nicht auf Baustellenschilder achtet), steht schon al-
les. Respekt. Ich registriere mich nach dem Hefteschleppen noch bei der PKRA, zah-
le meine Startgebühr und bekomme neben einem schicken Lycra mit der Nummer
18 noch einen ProSieben-Ventilator, eine Packung Zahnpasta und eine Zahnbürste.
Das trifft sich auch ganz gut, denn mittlerweile ist es schon so dunkel, dass ich mei-
ne Zahnbürste eh noch suchen müsste. Kind ins Bett, danebenlegen und schlafen ...
DER COLGATE KITESURF WORLDCUP IST DER VERMUTLICH WELTWEIT GRÖSSTE KITESURFEVENT IN
2008. AUCH DIESES JAHR SIND WIR MEDIENPARTNER UND VERANTWORTLICH FÜR DAS KITELIFE
VILLAGE, DIE AUSSTELLUNG NEUER PRODUKTE VON KITESURFFIRMEN. EIGENTLICH WAR ANGE-
DACHT, EINEN BERICHT SCHREIBEN, DER ETWAS WENIGER PERSÖNLICH IST. IRGENDETWAS PROFES-
SIONELLES, EINEN EVENTBERICHT IN DRITTER PERSON. DOCH DIE ERLEBNISSE DER ERSTEN TAGE GA-
BEN MEHR ALS GENUG ANLASS DAZU, DAVON ABZUKOMMEN ... SO SETZTE ICH MICH JEDEN TAG
ABENDS IN DEN BUS UND TIPPTE DIE ERFAHRUNGEN DES TAGES AB.
Text Peter Goldbach © Fotos hochzwei.net & Sabrina Jung
© Foto hochzwei
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eventevent
SAMSTAG – Schon die Nacht über ist mir aufgefallen, dass es wohl ziemlich stark reg-
nen muss ... Der Blick aus der beschlagenen Fensterscheibe ergibt ein trauriges Bild: Wir
parken mitten in einer Wasserfl äche, die sich nur durch die Wassertiefe vom Meer un-
terscheidet. Hier und da versucht jemand, seinen eingesunkenen Wagen auszubuddeln.
Dazu gießt es in Strömen bei eher wenig Wind. Unsere Entscheidung lautet, das Auto
nicht zu bewegen, bis es entweder trocken ist oder wir komplett absaufen. So stapfe
ich durch den Regen zum Skippersmeeting, was ich mir auch hätte schenken können.
Die Hauptbeschäftigung eines PKRA-Fahrers ist das Warten. „Wie, noch nicht so viele
da?“ Wir treffen uns in einer Stunde. „Ah, endlich sind genug Fahrer anwesend ... Aber
das Wetter ist nicht sooo dolle. Lass uns in einer Stunde noch einmal schauen ...“ Und
so weiter. Wobei mir das auch recht ist, denn zum einen stimmt der Wind für den Sil-
berpfeil und der mag Regen ja nicht so gerne und zum anderen ist mir jetzt echt nicht
nach kiten. Es gießt immer noch in Strömen. Während das Eventgelände von Besuchern
fast vollständig verschont bleibt und nun auch die teuersten Funktionsjacken anfangen,
durchzunässen, nimmt der Wind durchgehend zu. Die Leitung entscheidet sich erst spät
am Tag, noch schnell die Qualifi kation für den Hauptevent im Freestyle durchzuziehen.
Fast alle der deutschsprachigen Fahrer schaffen es in die nächste Runde. Doch mit teil-
weise skurrilen Läufen. Rick Jensen und Jan Schiegnitz verpassen ihre ersten Heats, da
die Reihenfolge plötzlich von der Jury verändert wurde, und manche verbringen ihren
Heat komplett schwimmend. Nun ist für mich auch die Zeit gekommen, mein mühsam
entwickeltes Hightech-Nobelboard zu testen. Mit der bitteren Erkenntnis, dass 23 Zen-
timeter lange Finnen zwar brutal gut Höhe laufen, aber
nicht einfach so in ein dünnes Brett geklebt werden
können. Die Finne knackt in einer Welle das Brett. Ei-
gentlich war es mir schon klar, aber ich hatte schon
gehofft, dass das Board wenigstens etwas länger durch-
hält. Komplett durchnässt steigen wir in den Bus und
hoffen auf besseres Wetter.
SONNTAG – Besseres Wetter, bessere Laune. Diese
Grund regel trifft auf jeden Event zu. Sowohl Wind als
auch Wetter sind heute schon etwas angenehmer. Um
zehn Uhr ist Skippersmeeting. „Wie, niemand da? Es
geht weiter um 11.15 Uhr.“ Ich renne das Kitelife Village
ab auf der Suche nach einem Board. Keiner will eines
rausrücken. Danke an Tobias Häger an dieser Stelle für
das geliehene North Phantom. Da der Wind schon ziem-
lich gut ist, entscheide ich mich dafür, meine Bindungen
auf das Board zu schrauben, um mehr Kante geben zu
können. Keine Ahnung, ob es funktioniert, aber der
Style faktor ist mein. Bindung auf Leichtwindboard, das
hat noch niemand beim Race versucht. Ich bekomme
viel Zuspruch dafür. Silvester ist so begeistert, dass er
unbedingt noch Fotos machen will. Wird wohl kaum
Nachahmer fi nden, denn wirklich Erfolg hatte ich nicht.
Da beim Bojenausfahren noch das Boot stecken bleibt,
dauert es letztendlich bis sage und schreibe 14 Uhr, bis
das Race endlich beginnt. Optimal, um in der Zwischen-
zeit das Board zu testen und ihm schon einmal auf der
Sandbank einen Knacks mitzugeben. Als das Race star-
tet, ist der Wind schon fast wieder auf null, ich merke
die zusätzlichen Kilos der Bindung sehr stark und kacke
ziemlich ab. Nach der ersten verkrampften Runde spit-
zel ich ein und schaffe es tatsächlich bei Leichtwind und
Race (Bindung sei Dank), ein Serienboard zu knacken.
(Danke an dieser Stelle nochmal an Tobias, dass er es so
locker und kulant hingenommen hat, schließlich habe ich
das echt selbst verbockt.) Ich versuche noch weiterzu-
fahren, liege aber alle dreihundert Meter wieder auf der
Fresse. Als ich dann überrundet werde und selbst mein
Leichtwindkite fast vom Himmel fällt, gebe ich auf. Habe
ja auch eine gute Ausrede, mit dem zerstörten Board.
„DNF“, also „did not fi nish“, lautet mein Ergebnis. Dazu
gesellen sich noch „did not start“ („Bei unter 20 Knoten gehe ich doch nicht raus“) und
„disqualifi ed“ („Wie? Ich hätte die Startlinie von der anderen Seite überfahren sollen?“ -
„Naja, ist wie auf der Autobahn. Wenn dir alle entgegenkommen, machst du etwas ver-
kehrt ...“). Insgesamt werden nur elf der über dreißig Fahrer gewertet. Gewonnen hat Se-
bastian Bubmann (trotz Trommelfellriss) mit einem Directional, der wirklich extreme Winkel
gegen den Wind gefahren ist. Er ist wirklich so krass davongezogen ... Im Vergleich zu
mir. Hätte ich nie für möglich gehalten. Glückwunsch, gute Leistung. Auf Platz drei gesellt
sich Ron Reimers und auf fünf liegt Armin Harich, gefolgt von Dirk Hanel. Es ist eines von
nur drei Rennen, das Charles Delau nicht für sich entscheiden kann. Verdammt, hätte ich
nur mein Board noch gehabt, bei dem Wind wäre es mir nicht gebrochen. Und es hätte
mit den Monsterfi nnen echt gut mithalten können. Ansonsten ist auf dem Gelände die
Hölle los. Waren Tausende da ... wenn nicht Millionen. Jedenfalls sind so gut wie alle
kostenlosen Exemplare der Kitelife bereits am zweiten Tag vergriffen. Ich versuche abends
noch relativ unbeholfen, die Finne wieder einzukleben und gebe auf. Zwischenstand nach
zwei Tagen … Boards: 2, Ergebnisse: 0. Nichts, worauf man wirklich aufbauen könnte,
aber etwas, das wenigstens Raum zur Steigerung lässt. Tobias hat mir das Race ltd. in
Aussicht gestellt. Oh ja, bitte! Ich mache es auch nicht kaputt. (Hoffentlich ...)
MONTAG – Na geht doch! Schon wieder Wind und schon wieder leicht. Aber dies-
mal etwas besser. Und ja, man kann. Racer sind ja ein wenig die Prügelknaben der
Events. Die kann man immer mal dazwischenschieben. Drei Races werden angesetzt.
Kevins perfekte Starts beim Boardercross bescherten ihm am Ende den Sieg dieser Disziplin.© Foto hochzwei
© Foto hochzwei
© Foto hochzwei © Foto hochzwei
72 | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 | 73| KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
eventevent
© Foto Sabrina Jung
MITTWOCH - Am Tag nach den Singles folgt gleich ein weiterer mit noch mehr Wind
und noch spektakulärerer Action. Die Doubles werden ausgefahren. Diesmal läuft es
auch für die Lokalmatadore deutlich besser. Besonders in der Erinnerung bleibt der Heat,
in dem Jan Schiegnitz und Stefan Permien gleichzeitig einen hervorragenden Lauf gegen
starke Gegner haben. Beide fahren risikoreich, stylish und enorm powervoll. Und beide
in den Augen der meisten Betrachter (inklusive meiner) eine ganze Ecke besser als die
Gegner, doch leider nicht aus Sicht der Jury. Ich hätte es ihnen gegönnt, besonders bei
dieser Leistung. So bleibt beim immer noch hervorragenden dreizehnten Platz leider ein
kleiner bitterer Beigeschmack, aber hey, echt fette Leistung. Held des Tages ist eindeutig
Mario Rodwald, der sich von ganz hinten auf Platz fünf steigert und auf dem Weg dort-
hin unter anderem Cesar Portas, Sebastian Garat, Reno Romeu und Mike Blomwall aus
dem Rennen wirft. Gegen den ausgeruhten Tom Herbert hat er aber dann in seinem ins-
gesamt schon siebten Heat keine Chance mehr. Man merkt, wie er sichtlich erschöpft ist
und nicht mehr die Leistung der vorangegangenen Heats toppen kann. Aber man muss
sich auch noch Ziele für das nächste Jahr lassen, oder? Im Finale schafft es Kevin, Aa-
ron doch noch vom Thron zu stoßen. Von beiden aber eine unglaublich gute Leistung
bei alles anderem als einfachen Bedingungen. Man kennt ja die Videos, aber Aaron vs.
Kevin in live ist ein Erlebnis. Wenn man sich dann noch vorher selbst aufs Wasser ge-
wagt hat und gemerkt hat, wie schwierig es bei diesen chaotischen Wellen, der Strö-
mung und dem schwankenden Wind ist, bleibt die Kinnlade für den gesamten Lauf he-
runtergeklappt. Es soll danach noch ein Rennen gestartet werden, ich übe mindestens
300 Richtungswechsel und stelle dann fest, dass das Rennen längst abgesagt wurde, weil
das Boot mit der Strömung beim Bojenaussetzen nicht klarkam ... Naja. Der Abend geht
dann weiter mit Grillen und einer entsprechender Party.
DONNERSTAG – Die etwas zu kurze Nacht hängt in den Knochen. Und die Experten der
PKRA setzen auch noch stolze vier Races an. Ein guter Tag, um mal wirklich mäßige Leis-
tungen abzuliefern. Insbesondere, da das Raceboard auch
mal von anderen gefahren werden will. So nehme ich ein
Racetwintip vom neuen Flyboard-Shaper Eddy Lansik.
Komplett überbraten reißt mir eine Schlaufe aus dem
Brett und ich gebe auf. Im nächsten Race läuft es mit
Platz elf und einer von mir alles andere als geliebten
Tür etwas besser. Ein Rennen später (habe wieder gu-
tes Material bekommen) fl iegt mir jemand seinen Schirm
vor die Nase und ich muss zu meinem Board zurück-
draggen, was mich gleich mal so viele Plätze zurückfal-
len lässt, dass ich keinen Bock mehr habe und aufgebe.
Wenn du vorher irgendwo unter den Top Ten bist und
dann so nach hinten zurückfällst, nervt das einfach. Ob-
wohl ich echt keinen Bock mehr habe und durch die
kurze Nacht auch keine gute Laune, fahre ich das letz-
te Rennen auch noch mit und schieße mich mit einem
dämlichen Kiteloop weit nach hinten. Diesmal komme
ich aber wenigstens an.
FREITAG – ist der Tag des Kitecross, auch Boardercross
genannt. Ich bin noch nie einen mitgefahren und will
mir den Spaß nicht nehmen lassen. Kitecross hat einen
entscheidenden Nachteil oder Vorteil gegenüber dem
Kursrennen: Wenn man rausfl iegt, hat man frei. Ich ver-
bocke meinen Start schon allein durch einen gezogenen
Adjuster und fl iege verdient raus (wenigstens den 720er
Und ich habe zu meinem Silberpfeil einen super Untersatz geliehen bekommen, das North
Serienraceboard. Und tatsächlich kann ich mithalten. Zumindest prinzipiell. Beim Kursrennen
ist es sehr wichtig, gut Höhe zu laufen und die Bojen sehr gezielt in möglichst wenig Schlä-
gen anzufahren. Also in eine Richtung maximal gegen den Wind, bis die Oberschenkel höl-
lisch brennen, und dann noch mindestens 500 Meter. Während Sean Farley, Sebastian und
die anderen Raceexperten Topplatzierungen einfahren, schaffe ich es zweimal immerhin in
die Top Ten, jedoch mehr mit gutem Material als mit guter Leistung. Besondere Erwähnung
verdient der dritte Lauf, bei dem ich es mal wieder schaffe, mich selten dämlich anzustellen.
Ich verfehle die etwa zwei Meter hohe Boje erst um zwei Meter und klatsche beim nächs-
ten Versuch komplett dagegen. Sehr zum Leidwesen der etwa fünf Fahrer hinter mir, die
laut fl uchend ausweichen müssen (sorry ...). Platz 14 und ziemlich aus der Puste ...
DIENSTAG – ist der Tag der Single Elimination. Die am Vortag angefangenen Heats
werden fortgesetzt. Von den deutschsprachigen Fahrern schafft es niemand weiter als in
die zweite Runde. Stefan Permien gewinnt noch den ersten Heat gegen Silvester Ruck-
daeschel, Jan Schiegnitz und Michael Schitzhofer überstehen ebenfalls die erste Runde.
Mario Rodwald hat Pech und muss gleich im ersten Lauf gegen Sebastian Garat antreten,
und das ohne Erfolg. Aber es gibt ja noch die Doubles, nicht wahr? Neben Aaron fallen
insbesondere Alvaro Onieva und Tom Herbert mit ihrem Style auf. Bei abnehmendem
Wind besiegt Aaron Kevin und führt. Danach ist auch der Wind auch fast alle. Und wie
immer, wenn nichts anderes geht, heißt es … ja genau, Kursrennen. Mit Tür (gab ja noch
andere, die auf das Raceboard scharf waren) und brennendem Oberschenkel überste-
he ich die zwei Runden mit akzeptablem, wenn auch nicht wirklich gutem, dreizehnten
Platz. Andere sind da mit dem gleichen Material erfolgreicher. Ich glaube, ich habe auch
deren Geheimnis herausfi nden können: Man muss einfach besser fahren ...
© Foto Sabrina Jung © Foto Sabrina Jung © Foto Sabrina Jung © Foto Sabrina Jung© Foto Sabrina Jung
© Foto hochzwei
© Foto hochzwei
74 | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 | 75| KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
event event
hätte ich mal sauber machen können). Besser läuft es
da bei Rick und Mario, die es auf Platz fünf schaffen.
Kevin Langeree gewinnt auch den Kitecross, vor Sky
Solbach und Sebastian Garat. Er rennt am schnells-
ten und springt am geschicktesten auf sein Brett ...
Es ist anscheinend nicht nur Glück. Danach wird noch
ein Rennen gestartet. Die von der Jury schauen relativ
doof, als ich mitten im Rennen an den Strand kommen
und nach dem Weg fragen muss. Eigentlich war ich bis
dahin ganz gut unterwegs ... Gegen späten Nachmittag
füllt sich das Eventgelände, die Vorbereitungen auf das
große „Wir sind Helden“-Konzert laufen. Bis zum Abend
ist es brechend voll, die Party kann beginnen. Besonders
partyresistent erweist sich das Team von – nomen est
omen – Gin, wobei dem die Jungs von Liquid Force und
Slingshot in nichts nachstehen.
SAMSTAG – Auch ein windstiller Tag kann mal erhol-
sam sein, insbesondere, wenn es der einzige in einer
ganzen Woche und der Tag nach der Party ist. Dafür
geht das Rahmenprogramm ab. Schon morgens gibt
Robby Naish eine Showeinlage auf dem Stand-up-Padd-
le-Board, es folgen ein SUP-Contest, Skateboard- und
BMX-Shows, und das bei komplett mit Zuschauern ge-
fülltem Eventgelände. Hin und wieder kommen Fragen,
wo denn das Kitesurfen zu sehen sei. Manche lassen
sich tatsächlich belehren, dass das nicht möglich ist,
wenn selbst dünne Flaggen schlaff nach unten hängen.
SONNTAG – Schräg ablandiger, extrem böiger Wind
... Zu schlecht für Boardercross, zu unberechenbar für
Freestyle, bleibt nur ... Race. Mal wieder. Charles Delau
steht als uneinholbarer Sieger fest und fährt nicht ein-
mal mit, was Dirk einen Sieg bei einem guten Rennen
ermöglicht. Mit einem Zwölfer und dem Raceboard habe
ich für diesen Tag zwei Ziele: Erstens, noch einmal in
die Top Ten zu kommen, und zweitens, diesmal keine
blöden Fehler zu machen. Bis auf, dass mir einmal die
Vorfahrt genommen wird, was mich die entscheidenden
Meter um eine Boje und damit sehr viel Zeit (zwei Hal-
sen) kostet, läuft es auch ganz gut. Ich kann tatsächlich
mein Meisterstück an der Zielboje wiederholen: Ich peile
meinen Zieleinlauf an und falle zwei Meter vorher durch
ein Windloch ins Wasser. Es ist eh so böig, dass mein
Schirm mehr mit den Ohren wackelt als ein Dackel auf
einem Rennpferd. Der nächste Anlauf: Jaaaaa ... NEIN!!!
Ich klatsche unstylish gegen die Zielboje. Erst im dritten
Anlauf klappt es. Zu meinem Glück geht es den beiden
hinter mir nicht viel besser und ich schaffe es gerade
noch als Achter ins Ziel, werde dann aber leider auf
sieben hochgestuft, denn Sebastian Bubmann verliert
seinen eigentlich verdienten dritten Platz im Gesamtran-
king durch Protest von Sky Solbach. Er hatte eine Boje
falsch umrundet. Schade eigentlich ... Besonderen Res-
pekt an dieser Stelle an Mister Windfi nder Oliver König, © Foto hochzwei
76 | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 | 77| KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
eventevent
der mit einem ungetunten Phantom und Speed2s einen
zehnten Platz im Gesamtklassement erreicht und aus sei-
nem Material die ganze Woche wirklich alles rausholte,
was ging. Abgeschlossen wird der Event mit Showkiten.
Kevin & Co. zeigen noch einmal, was sie alles drauf
haben und auch Robby Naish und Wladimir Klitsch-
ko gehen aufs Wasser. Obwohl ich schon mit einem
zwölf Quadratmeter großen High-Depower-Kite teilwei-
se voll angebraten bin, fl iegt Wladimir tatsächlich einen
20er Rhino2 ... Der Kerl ist mal wirklich ein Tier oder
Schrank oder was auch immer, auf jeden Fall enorm.
FAZIT – Schon im Vorfeld hatte sich angedeutet, dass
uns der Worldcup auch dieses Mal keine Enttäuschung
bieten würde. Wenn man zurückblickt, war der Event
wieder ein voller Erfolg. Neun von zehn Tagen mit Wind,
ein noch größeres Eventgelände, eine super Organisati-
on und natürlich auch das größte Kitelife Village aller
Zeiten (also eben größer noch als letztes Jahr). Freestyle
vom Feinsten, eine Menge Show, viel Party und große
Mengen guten Testmaterials. Zwar auch etwas viel Re-
gen, aber man kann ja nicht alles haben, oder?
REGELN
Freestyle – wird im Doppel-K.-o.-System ausgefahren.
Die erste K.-o.-Runde nennt sich Single Elimination, die
zweite Double Elimination. Pro Heat fahren zwei mal
zwei Fahrer direkt gegeneinander und haben sieben Mi-
nuten Zeit (kann je nach Bedingungen abweichen), die
Jury zu überzeugen, wer der bessere ist. Der Gewin-
ner kommt eine Runde weiter, bis die ersten vier Fah-
rer der Singles in den Finalläufen ermittelt werden. Bei
den Doubles hat jeder dann die Chance, sich von unten
hochzukämpfen und schließlich den Gewinner der Single
Elimination vom Thron zu stoßen.
Course Racing – Die Regeln des Kursrennens sind
ähnlich der einer Regatta beim Segeln. Es gibt einen mit
Bojen abgesteckten Kurs. Drei Minuten vor dem Start
wird eine gelbe Flagge gehisst, die nach zwei Minuten
gesenkt wird. Auf ein akustisches und optisches Sig-
nal (grüne Flagge) hin wird das Rennen gestartet und
die Startlinie darf überfahren werden. Wer anderen die
Vorfahrt nimmt, riskiert eine Disqualifi kation für dieses
Rennen. Ab einer gewissen Zahl von Rennen kann man
schlechtere Ergebnisse streichen. Der Gesamtgewinner
wird nach einem Punktesystem ermittelt.
Boardercross – Vier Fahrer starten gleichzeitig und
müssen einen bestimmten, meist Downwind ausgerich-
teten, Kurs abfahren. Dabei müssen Hindernisse über-
wunden und bestimmte Tricks (zum Beispiel ein 720)
gezeigt werden. Wer den Trick nicht zeigt, wird einen
Platz nach hinten gestuft. Die ersten beiden schaffen es
in den nächsten Lauf, bis letztendlich der Sieger im Fi-
nale ermittelt werden kann.
© Foto Sabrina Jung © Foto Sabrina Jung © Foto Sabrina Jung
© Foto hochzwei
© Foto hochzwei© Foto hochzwei
© Foto hochzwei
© Foto hochzwei78 | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 | 79| KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
event event
Es wird langsam schwierig, Kites zu kategorisieren. Der
Bowkite war noch durch ein Patent defi niert, einen Sig-
ma-Kite von Naish erkennt man auch vom anderen Ende
eines Sees, den ursprünglichen C-Kite kann man neben
der C-Form an den vorne eckigen Tips ausmachen. Und
da hört es aber auch schon auf. Der neue Vegas wird
oft als C-Kite eingestuft, die Tips sind aber alles andere
als eckig. Vor zwei Jahren wäre es noch ein extremer
Hybrid gewesen. Aber C-Kite, das ist radikal, das ist
Wakestyle und das sind Kiteloops, bei denen der Fahrer
mindestens zehn Meter unter sich in 35 Meter Höhe ei-
nen Schirm durchzieht.
Es läuft auf dem Markt eben so, dass jeder versucht,
einen Clou zu starten – wie es damals Cabrinha mit
dem Bowkite gelungen ist. Ein neues Produkt, das ein
neues System prägt. Es geht darum, einen neuen Na-
men zu etablieren, irgendetwas, was die Nutzer und die
Medien übernehmen. Letztes Jahr ist F-One mit dem
„Delta-C-Shape“ etwas Vergleichbares gelungen, nur auf
kleinerer Ebene. Der Hype wurde unterstützt von den
Marken, die den Begriff Delta ebenfalls verwendeten.
Ein Teil der positiven Eigenschaften der Kites wurde
dadurch erzeugt, dass die Fläche durch die rund nach
hinten gezogene Fronttube stark in der Mitte konzen-
triert wird. Das begünstigt das Lowend und erleichtert
den Relaunch. Nun findet man dieses Designmerkmal
an verschiedensten Modellen, zum Beispiel auch beim
Rebel 09. Um genau zu sein, hatte aber auch schon
der Rebel 08 eine ähnliche Form, nur nicht so extrem.
Die Grenzen sind fließend.
Wir haben uns entschieden, dieses Spiel nicht so stark
mitzumachen. Jeder kann seine Kites nennen, wie er
will: „Delta-Lambda“, „Delta-C“, „Sigma“, „Flat-Five“,
„Hybrid“, „Hybrid-Hybrid“ ... Wir könnten jetzt auch rei-
ßerische Berichte machen mit der Überschrift „Welcher
Delta ist der richtige für dich?“ oder „Was ist das beste
Kitesystem“. Das klingt sicher besser und erregt mehr
Aufmerksamkeit, als zu sagen „Ist uns egal, wie das
System heißt, das Teil muss fl iegen“. Unserer Meinung
nach wird hier viel Augenwischerei betrieben. Die ein-
zig sinnvolle Einteilung ist eine nach Zielgruppen. Man
kann nicht pauschal sagen, dass das eine oder andere
als „eigenes Kitesystem“ beworbene Gestaltungsmerk-
mal eines Kites überlegen ist. Nur weil jemand einen
griechischen Buchstaben auf das Tip druckt, muss das
Teil nicht gleich besser für Anfänger oder Welle sein.
Leider macht es das dem Endverbraucher nämlich nicht
leichter. Von allen Seiten wird gesagt, dass man dieses
oder jenes unbedingt bräuchte. Wir empfehlen, einfach
zu überlegen, welche Flugeigenschaften einem wich-
tig sind, sein Können realistisch einzuschätzen und zu
überlegen, welche Funktionen man gern haben will. So
kann man seine Vorauswahl treffen und am besten erst
testen und den freundlichen Händler, der diesen Ser-
vice anbietet, danach auch unterstützen. Hat man sich
dann einen Kite gekauft, ist unsere Empfehlung, mit
viel Spaß aufs Wasser zu gehen und sich nicht blenden
zu lassen von Kites mit Autopilot, die von drei bis 45
Knoten funktionieren und sooooo viel besser sind. Wir
fl iegen viele Kites und haben eines gelernt: Hat man
sich mal auf ein Produkt eingeschossen, das nicht kom-
pletter Müll ist, ist der Spaß auf dem Wasser das, was
zählt. Dazu sollte auch gehören, dass man sich nicht
wahnsinnig machen lässt von Produkthypes.
So schmeißen wir auch im Produktjahr 2009 (das be-
kanntlich ab Ende Juli beginnt) alle in einen Topf und
teilen nach wie vor in Einsteiger, Freerider und Free-
styler ein. Kandidaten für den ersten 2009er-Test sind
die neuesten Versionen von Gaastra Jekyll, Naish Cult,
North Rebel und Slingshot Rev.
alle
s b
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80 | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 | 81| KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
fl ightcheckfl ightcheck
Vorbemerkungen: Der erste Jekyll zeichnete sich insbesondere durch seine Sprungeigenschaften aus. An
diesen Erfolg will Gaastra natürlich anknüpfen.
1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale
Die Bar: Der Jekyll 09 wird mit einer komplett neuen Bar ausgeliefert. Das neue Material ist sehr weich und
angenehm, wenn auch nicht ganz so griffi g wie die diesbezüglich besten Bars. Der Chickenloop ist ange-
nehm kurz gestaltet und bietet überdies die Möglichkeit, den Chickendick zur Seite zu klappen. Der Auslöse-
mechanismus kann hier nicht bewertet werden, da unser Modell nicht der fi nalen Version entsprach.
Der Kite: Der Jekyll ist ein SLE, der ohne Rolle an der Waage auskommt. Der Kite ist neben einem funk-
tionierenden One-Pump-System auch mit einem breiten Dacronstreifen an der Hinterkante ausgestattet. Die
Backlines werden direkt an das Tip angeknüpft, wobei dem Nutzer zwei verschiedene Trimmoptionen bereit-
gestellt werden.
2. Flugverhalten
Steuerung/Handling: Im Vergleich zum Vorgänger ist das Handling runder geworden. Der Kite rackt nicht
mehr so aggressiv nach einem Lenkeinschlag der Bar, sondern hat nun einen harmonischeren, wenn auch im-
mer noch relativ explosiven Druckaufbau. Das Drehtempo ist hoch und der Schirm reagiert sofort auf jeden
Lenkbefehl, wobei er stark gedepowert etwas zum Flattern neigt. Gerade schwerere Fahrer sollten die Front-
tube knallhart aufpumpen, damit die Tips nicht bei viel Kantendruck nach außen schlagen.
Windrange und Depower: Der Jekyll hat massig Depower. Er lässt sich depowern, bis das Tuch zu
flattern beginnt. Bei viel Wind ist jedoch der On-Off-Effekt festzustellen, was dann ein etwas zappeliges
Handling bewirkt.
Stabilität: Die durchweg positiv zu bewertende Stabilität des Vorgängermodells bleibt auch beim Jekyll 09
voll erhalten. Auch bei schlechten Bedingungen bleibt der Kite ohne Probleme am Himmel.
gaastra jekyll 09 10
3. FAZIT DER JEKYLL IST IN 2009 WIEDER FÜR DIEJENIGEN ZU EMPFEHLEN, DIE SICH GERN HOCH RAUS-
SCHIESSEN WOLLEN. DIE HAUPTSTÄRKE IST DER GROSSE ANPOWEREFFEKT UND DIE DARAUS RESUL-
TIERENDE SPRUNGHÖHE. DAS HANDLING WURDE IM VERGLEICH ZUM VORGÄNGER BESSER UND DIE
BARKRÄFTE NIEDRIGER, WOBEI DER SCHIRM ETWAS DAZU NEIGT, BEI VIEL WIND UNRUHIG ZU WERDEN.
DENNOCH IST DER JEKYLL ALS FREERIDEKITE FÜR JEDEN FAHRER EINEN TEST WERT.
POSITIV NEGATIV
• SPRUNGEIGENSCHAFTEN • ZAPPELIG BEI BÖIGEM WIND
Größe 6 8 10 12 14
Kite only 799,- 849,- 899,- 999,- 1199,-
RTF 1098,- 1148,- 1298,- 1398,- 1498,-
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Safety: Es gibt drei Safety-Varianten für den Jekyll: das maxima-
le Depowern nach dem Auslösen, das Auswehen an eine Backline
und die Nachrüstung einer fünften Leine. Gerade wenn es zur Sache
geht, ist hier die letztere Option diejenige, die wir für die einzige
empfehlenswerte Variante halten.
Höhelaufen: Die Höhelaufeigenschaften des Jekyll sind, dank des
großen Windfensters, gut. Versprungene Höhe ist schnell und ein-
fach wieder eingefahren.
Relaunch: Der Relaunch funktioniert bei genug Wind einfach über
Zug einer Backline. Im unteren Windbereich empfi ehlt es sich, den
Kite wie einen Vierleiner zu starten oder, falls montiert, die fünfte
Leine zu Hilfe zu nehmen.
Springen und Freestyle: Der Jekyll gehört nach wie vor zu den
sehr sprungkräftigen Kitemodellen. Durch den stark ausgeprägten
Anpowereffekt sowohl bei der Sprunghöhe als auch bei der Hangtime
ist er weit oben dabei. Bei Kiteloops entwickelt er eine mittlere Quer-
beschleunigung, ist jedoch nicht ganz so kontrolliert wie die Free-
stylekites. Dennoch ist der Kite durch das angenehmere Handling für
Freestyle im Vergleich zum Vorgänger merklich verbessert worden.
82 | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 | 83| KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
fl ightcheckfl ightcheck
Vorbemerkungen: Naish wagte mit dem Sigma-System im letzten Jahr einen mutigen Schritt. 2009 führt Naish
das einzigartige Konzept weiter und präsentiert eine weiterentwickelte, zweite Generation der Sigma-Serie.
1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale
Die Bar: Der einzige Kritikpunkt der 2008er-Bar ist nun beseitigt. Die Safetyleash greift an einer Verlänge-
rung einer Frontline an, die durch die Bar zum Chickenloop geführt wird. Neben der hervorragenden Griffi g-
keit, den weichen Windern und der übersichtlichen Gestaltung zeichnet sich die Bar durch einen sehr guten
verschiebbaren, jedoch nicht komplett blockierenden Stopper aus. Zusätzlich lässt sich die Bar nun elegant
und in Sekundenschnelle in der Größe verstellen. Extensionlines, also Verlängerungen von 20 auf 24 Meter
Leinenlänge, sind beim Kite ebenfalls enthalten. Der Adjuster ist unter der Bar in den Chickenloop integriert
und lässt sich einfach bedienen. Für Freunde von unhooked Sprüngen bleibt der Loop zudem automatisch
beim Aushaken an der richtigen Position.
Der Kite: Die charakteristische, zickzackförmige Fronttube der Sigma-Kites ist auch beim neuen Cult zu fi n-
den. Die Form erlaubt es, das Tuch zwischen den Struts unter Spannung zu vernähen, was die Stabilität erhö-
hen soll. Im Wesentlichen unterscheidet sich der Kite von seinem Vorgänger durch Veränderungen des Profi ls
sowie der Form, insbesondere der Tipgestaltung. Zusätzlich ist der Kite mit dem bei Naish üblichen, innen
liegenden One-Pump-System ausgestattet, das es sehr einfach ermöglicht, den Schirm schnell und einfach zu
befüllen sowie zu entlüften, und ein kleines Packmaß begünstigt.
2. Flugverhalten
Steuerung/Handling: Im Vergleich zum Vorgänger wurde der Cult direkter, das typische Fluggefühl eines
Sigma-Kites bleibt dabei bestehen. In alle Lagen ist der Kite sehr entspannt, bei einem angenehmen weichen
Grunddruck und Druckaufbau. Das Erspüren der Position des Kites ist durch das geringe Feedback etwas
schwieriger. Die systembedingt größere Spannweite sorgt für einen weiteren Drehradius, was zum Teil durch
die hohe Fluggeschwindigkeit kompensiert wird. Insgesamt wird die Zielgruppe des Kites das Drehtempo als
angenehm empfi nden.
Windrange und Depower: Das Lowend wurde etwas verbessert, jedoch kommt der Kite nicht ganz an die
diesbezüglich besten Mitstreiter heran. Depower bietet der Cult hingegen sehr viel, weshalb die Windrange
insgesamt als sehr groß zu bezeichnen ist.
Stabilität: Die Stabilität des Cult ist, wie bei allen bisher getesteten
Sigma-Kites, herausragend. Auch bei schlechten und turbulenten
Windverhältnissen bleibt der Vogel noch ruhig am Himmel.
Safety: Das Quickrelease ist in Positionierung und Funktion sehr
gelungen. Der Cult weht nun nach dem Auslösen einer Steuerleine
ohne jede Beanstandung aus.
Höhelaufen: Der Cult zeichnet sich durch gute Höhelaufeigen-
schaften aus, die auch für weniger ambitionierte Fahrer leicht abzu-
rufen sind.
Relaunch: Der Relaunch funktioniert über Zug einer Leine und
ist noch einfacher als beim Vorgängermodell. Auch klappt das Re-
launchen bei deutlich weniger Wind als letztes Jahr, was eine erfreu-
liche Verbesserung ist.
Springen und Freestyle: Der Absprung des Cult ist einfach zu
fi nden. Gerade im oberen Windbereich sind ohne Probleme hohe
und lange Sprünge möglich, die in ihrer Höhe nicht ganz an die
von Jekyll oder Rebel heranreichen. Zwar funktionieren auch viele
komplizierte Tricks mit dem Cult, doch werden die Freestylefreaks
einen enger drehenden und aggressiveren Kite und einen präziseren
Druckaufbau wünschen. Auch macht sich hier das geringe Feedback
etwas störend bemerkbar. Kiteloops funktionieren mit dem Cult, bei
geringer Querbeschleunigung, nun deutlich besser.
naish cult 09 10.5
Größe 3 4,5 6 7,5 9 10,5 12 13,5 15
Kite Only * * 799,- 849,- 879,- 899,- 949,- 1039,- 1099,-
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3. FAZIT DER CULT IST EIN KITE FÜR ALLE, DIE ES GERNE FEHLER VERZEIHEND UND KONTROLLIERT HA-
BEN WOLLEN. DIE GRÖSSTEN STÄRKEN DES KITES SIND NEBEN DER STABILITÄT AUCH IM WEICHEN
DRUCKAUFBAU UND DEM UNKOMPLIZIERTEN FLUGVERHALTEN ZU FINDEN. LOBENSWERT IST DIE SEHR
FUNKTIONELLE UND ÜBERSICHTLICHE BAR. FREESTYLER KOMMEN INSBESONDERE DURCH DAS GERINGE
BARFEEDBACK NICHT GANZ SO AUF IHRE KOSTEN, SIE GEHÖREN ABER AUCH NICHT ZUR VOM HER-
STELLER VORGESEHENEN ZIELGRUPPE.
POSITIV NEGATIV
• STABILITÄT • FREESTYLE
• CRUISEN
*Preise standen zum Drucktermin noch nicht fest.
84 | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 | 85| KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
fl ightcheckfl ightcheck
Vorbemerkungen: Im Vergleich zu den Veränderungen vom Rebel 07 zum Rebel 08 kommt North im Pro-
duktjahr 2009 mit einem sehr stark überarbeiteten Rebel heraus. Nicht nur, dass der Kite nur noch vier Struts
hat, auch ein One-Pump-System sieht man beim Rebel zum ersten Mal.
1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale
Die Bar: Grundsätzlich fallen die Unterschiede der 2009er-Bar im Vergleich zum 2008er-Modell auch eher
gering aus. Der volle Funktionsumfang mit Microhook, verschiebbarem Stopper, in Sekundenschnelle einstell-
barem Depowerweg und Größenverstellung bleibt erhalten. Neben dem Design und der Prägung des Griffma-
terials wurde der Microhook ab Werk so blockiert, dass er durch Herausbrechen eines kleinen Kunststoffteils
erst aktiviert werden muss. Der letztes Jahr umherbaumelnde Depowertampen des Adjusters kann nun per
Klettband fi xiert werden, was eine Verbesserung, wenn auch keine wirkliche Innovation ist.
Der Kite: Während North beim Rebel am Fünfl einer-Flatkite-Konzept festhält, wurde der Shape des Schirms
grundlegend verändert. Am auffälligsten ist wohl, dass es nur noch vier Struts gibt und die Mittelstrut somit
ersatzlos gestrichen ist. Die Fronttube wird stark nach hinten gebogen und die Fläche des Kites stark auf die
Mitte konzentriert. Das Aufbauen funktioniert dank eines One-Pump-Systems nun schneller, wobei das Entlüf-
ten etwas länger dauert als zum Beispiel bei Slingshot.
2. Flugverhalten
Steuerung/Handling: Viel Grunddruck sowie ein weicher Druckaufbau erleichtern Einsteigern das Fahren
und gehören zu den charakteristischen Eigenschaften des Rebel 09. Im Gegensatz zum Rebel 08 wurde
das Modell noch drehfreudiger, begünstigt durch die neue Form und die geringere Spannweite. Es ist eine
kleine Tendenz zum Beschleunigen der Drehbewegung während eines engen Turns festzustellen. Herauszu-
heben ist, dass sich der Kite auch stark gedepowert noch sehr gut steuern lässt. Die Barkräfte befinden sich
im Mittelfeld, was zusammen mit dem direkten Handling dazu führt, dass man die Position des Kites gut an
der Bar erspüren kann.
Windrange und Depower: Das neue Profi l sowie die große Centerfl äche sorgen für ein, verglichen mit dem
Rebel 08, nochmals besseres Lowend, weshalb beim Rebel die meisten Fahrer nun keine größeren Kites als
zwölf oder 14 Quadratmeter mehr brauchen werden. Der Grunddruck sorgt für ein leicht abzurufendes Lowend,
ist aber der begrenzende Faktor bei viel Wind. Dennoch bietet der Rebel eine insgesamt riesige Windrange.
Stabilität: Die sehr gute Flugstabilität der Vorgängermodelle ist auch mit fehlender Mittelstrut beim Rebel 09
erhalten geblieben.
north rebel 09 10
3. FAZIT DER REBEL 09 WIRD WIEDER VIELE FREUNDE FINDEN. ER IST NICHT NUR ÄUSSERST UNKOM-
PLIZIERT ZU FLIEGEN UND RELAUNCHEN, WAS DEN EINSTEIGERN ENTGEGENKOMMT, SONDERN MACHT
AUCH IN WELLE, HANGTIME UND ZUM CRUISEN EINE GUTE FIGUR. SELBST FÜR UNHOOKED TRICKS BIE-
TET DER SCHIRM GENUG POTENZIAL. SOMIT EMPFIEHLT ER SICH ALS ALLROUNDER, DER FÜR FAST JE-
DEN ETWAS ZU BIETEN HAT.
POSITIV NEGATIV
• ALLROUND • KEINE GRAVIERENDEN DEFIZITE
• LOWEND
Größe 6 7 8 9 10 11 12 14 16
Kite only 829,- 879,- 929,- 979,- 1029,- 1079,- 1129,- 1229,- 1329,-
RTF 1208,- 1258,- 1308,- 1358,- 1408,- 1458,- 1508,- 1608,- 1708,-
Kontaktadresse:
Boards & More
Keltenring 9
82041 Oberhaching
+49 (0)89 666550
www.northkites.com
Safety: Nichts wesentlich Neues bei North im Modelljahr 2009, aber
hier gab es auch keinen Handlungsbedarf. Das Quickrelease ist leicht
zu greifen und zu bedienen, worauf der Schirm sehr druckarm an
der fünften Leine hängt.
Höhelaufen: Dank seines großen Windfensters und des guten Hand-
lings ist verlorene Höhe mit dem Rebel leicht wieder einzufahren.
Relaunch: Der Relaunch des Rebel 09 ist einfach und unkompliziert.
Bei viel Wind bewegt er sich sogar automatisch zum Windfensterrand
und muss dann nur noch nach oben gelenkt werden. Lediglich bei
etwas weniger Druck im Schirm muss die fünfte Leine etwas zu Hilfe
genommen werden. Liegt der Schirm, zum Beispiel nach dem Auslö-
sen, auf dem Rücken, benötigt man jedoch eine saubere Starttechnik.
Springen und Freestyle: Für Oldschool- und Hangtimefreaks bietet
der Rebel 09 durch seine gute Sprunghöhe und Hangtime sowie den
einfach zu fi ndenden Absprung viel Potenzial. Auch bei Kiteloops
ist mittlerweile die Querbeschleunigung deutlicher spürbar als noch
beim Modell aus 2008. Bei unhooked Loops reißt der Kite kurz an
und bleibt dann recht druckarm. Der hohe Grunddruck sorgt für viel
Pop, sodass der Rebel sogar für Freestyle über einen weiten Bereich
viel Spaß bringt, auch wenn er in dieser Disziplin einem reinen Free-
stylekite etwas, wenn auch nicht viel, nachsteht.
86 | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 | 87| KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
fl ightcheck fl ightcheck
Vorbemerkungen: Die erste Version des Slingshot Rev hatte uns bereits voll begeistert. Dass der Rev die
Kombination von C-Kite-ähnlichem Handling und enormer Depower bietet, ging im letzten Jahr vielleicht noch
etwas unter, hat sich aber mittlerweile rumgesprochen, weshalb der Schirm nun einen großen Fanclub hat.
Nun steht die zweite Version, die wir in elf und 13 Quadratmeter zur Verfügung hatten, auf dem Prüfstand.
1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale
Die Bar: Das Barsystem sowie der Chickenloop sind mit dem Vorgänger im Wesentlichen identisch geblieben.
Neu ist ein widerstandsfähigerer und sehr griffi ger Belag. Der Adjuster ist nach wie vor über eine Seilklem-
me in den Chickenloop integriert, was einen etwas hohen Kraftaufwand beim Ziehen erfordert. Eine Frontline
wird durch die Bar ebenfalls an den Chickenloop geführt und bildet dort den Ansatzpunkt für die Safetyleash.
Komplettiert wird das System durch den verschiebbaren, komplett blockierenden Stopper.
Der Kite: Der Rev ist ein SLE-Kite mit eher gerade geschnittener Outline. Natürlich fehlt beim Rev auch das
von Slingshot erfundene One-Pump-System nicht. Um einen zuverlässigen Relaunch zu ermöglichen, sollten
die Schlauchklemmen wegen der dünneren Struts aber stets geschlossen bleiben. Eine Neuigkeit ist, dass die
Barkräfte nun in drei Stufen einstellbar sind. Die Umstellung erfolgt schnell und einfach durch Umknüpfen
des hintersten Teils der Waage.
2. Flugverhalten
Steuerung/Handling: Der Rev ist direkt, drehfreudig und bietet ein Handling, das einem C-Kite nicht un-
ähnlich ist. Solange die Steuerleinen nicht durchhängen, bleibt das Handling beim Depowern auch angenehm
konstant, was dem Fahrer stets ermöglicht, die Position des Kites gut zu erspüren. Die Barkräfte sind gut
einzustellen und reichen von gering (vergleichbar mit dem Vorjahresmodell) bis mittel. Beim Anpassen der
Barkräfte verändert sich das sonstige Verhalten des Kites erfreulicherweise nicht wesentlich.
Windrange und Depower: Während die Depower nach wie vor sehr gut ist, wurde das Lowend nochmals
ein Stück verbessert, weshalb der Dreizehner-Rev zumindest an der Küste vielen Fahrern als größter Lap-
pen ausreichen wird. Das Lowend ist jedoch etwas unterhalb des Lowends von Kites wie dem Rebel. Die
Depower setzt direkt ein und lässt den Schirm schnell druckarm werden.
slingshot rev II 11
3. FAZIT DER REV 09 13 IST EIN ERSTKLASSIGER ALLROUNDER, DER SOWOHL EINSTEIGER UND HANG-
TIMEFANS ALS AUCH WELLENFANS UND FREESTYLER ANSPRECHEN WIRD. ER BIETET SEHR GUTES
HANDLING BEI HOHEM DREHTEMPO, EINFACHEN RELAUNCH, GUTE STABILITÄT UND HÖHELAUFEIGEN-
SCHAFTEN. AUCH DIE SICHERHEITSFUNKTION LÄSST NICHTS ZU WÜNSCHEN ÜBRIG. DIE FEIN EINSTELL-
BAREN BARKRÄFTE MACHEN DEN SCHIRM ZU EINER EMPFEHLUNG FÜR VIELE FAHRER.
POSITIV NEGATIV
• HANDLING • NICHTS GRAVIERENDES
• FREESTYLE & WELLE
Größe 5 7 9 11 13 15
Kite only 949,- 1019,- 1099,- 1159,- 1239,- 1289,-
RTF 1215,- 1285,- 1359,- 1429,- 1499,- 1549,-
Kontaktadresse:
Martens & Hohmann GbR
Preetzer Straße 207
D - 24147 Kiel
+49 (0)431 3180295
www.sskiteboarding.com
Stabilität: Der Rev steht super am Himmel und wird sowohl Ein-
steigern als auch Könnern keine Probleme machen. Auch weit unter-
sprungen segelt er zurück ins Windfenster.
Safety: Die Vierleiner-Safety des Rev ist wie schon beim Vorgänger
als sehr gut zu bezeichnen und steht der einer fünften Leine in nichts
nach. Die Bar rutscht an einer Leine nach oben, wobei sich der Rev
sehr druckarm aufs Wasser legt, ohne vorher zu rotieren oder zu
zappeln. Gepaart mit der üppigen Depower ein sehr sicheres Kon-
zept, solange man den blockierenden Stopper vorsichtig handhabt.
Höhelaufen: Der Rev läuft zwar nicht ganz so gut Höhe wie sein Vor-
gänger, jedoch immer noch auf dem für 2009 zu erwartenden Niveau.
Relaunch: Der Rev relauncht über Zug einer Leine. Wichtig ist, sie
weder zu weit noch zu wenig einzuholen.
Springen und Freestyle: Auch dieses Jahr bietet der Rev sehr gute
Sprungeigenschaften. Der Absprung ist schnell und einfach zu tref-
fen und auch Hangtime sowie Sprunghöhe und Lift überzeugen. Die
größten Verbesserungen macht Slingshot in Sachen Freestyle. Pop
und tolles Handling bot ja schon die erste Version, die zweite hat nun
auch den nötigen Querzug beim Kiteloop bekommen. Die größeren
Revs bieten somit auch für echte C-Kite-Freaks eine gute Alternative.
88 | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 | 89| KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
fl ightcheckfl ightcheck
Vorbemerkungen: Der Havoc 2008 überzeugte uns als gutmütiger Freestylekite mit großem Einsatzbereich.
Als wir die Möglichkeit hatten, die dritte Generation bereits vor Erscheinungstermin auszuprobieren, ließen
wir uns diese Chance nicht nehmen.
1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale
Sowohl beim Kite als auch bei der Bar fallen auf den ersten Blick nur wenige Veränderungen auf. Das Barsys-
tem ist in etwa identisch geblieben, mit einem verbesserten Chickenloop. Eine auswehende Safety ist nach
wie vor nur über das Oh-Shit-Handle an einer Steuerleine verwirklicht. Der Schnitt des Kites sowie die Waage
wurden überarbeitet, was einem auf dem Wasser aber deutlich auffällt.
2. Flugverhalten
Steuerung/Handling: Erstes auffälliges Merkmal sind die leicht erhöhten Barkräfte im Vergleich zum Havoc
der zweiten Generation. Auch wenn immer noch von geringen Barkräften zu sprechen ist, bietet der Kite
merklich mehr Feedback und eine nochmals erhöhte Direktheit. Die besondere Charakteristik des Vorgängers
ist jedoch erhalten geblieben. Beim Depowern wird er nicht schlagartig drucklos wie andere Modelle, sondern
beschleunigt an den Windfensterrand, weshalb man sich den Kite über einen großen Windbereich für ausge-
hakte Tricks optimal einstellen kann. Der Drehradius ist nach wie vor eng und die Fluggeschwindigkeit hoch.
Letztere führt zu den guten Höhelaufeigenschaften, die man schon vom Havoc 08 kennt.
Windrange und Depower: Die ersten Tests lassen noch keinen exakten Vergleich zu, doch ist das Lowend
vergleichbar gut, bei einer nach oben hin leicht vergrößerten Windrange. Über die gesamte Windrange ließ
der Kite sich in unseren Tests problemlos über Zug einer Steuerleine starten.
Springen und Freestyle: Insbesondere das verbesserte Feedback macht sich bei Tricks positiv bemerkbar.
Somit ist die Eingewöhnungszeit auf den Kite kürzer und der Zugang zu diesem Modell leichter zu fi nden. Der
Havoc ist sowohl für loaded Sprünge als auch Kiteloops nach wie vor sehr gut geeignet. Gesprungen sollte im
Übrigen mehr durch die richtige Steuerung als durch bloßes Anpowern werden, was auch gut funktioniert.
3. FAZIT DER HAVOC 2009 IST, SO VIEL KANN MAN SCHON SAGEN, WIEDER EIN HEISSER KANDIDAT
FÜR JEDEN WAKESTYLEBEGEISTERTEN FAHRER. FÜR DEN EINSTEIGER IST ER NICHT DIE ERSTE WAHL
UND MAN SOLLTE SICH DESSEN BEWUSST SEIN, DASS MAN OHNE AUSWEHENDE SAFETY UNTERWEGS
IST. DOCH FÜR JEDEN VOM FREESTYLEEINSTEIGER BIS ZUM ANSPRUCHSVOLLEN TRICKSER IST DER
HAVOC EIN KONZEPT, DAS SICH NEBEN DEM GUTEN HANDLING DURCH EINE NAHEZU JEDEM C-KITE
ÜBERLEGENE WINDRANGE AUSZEICHNET.
liquid force havoc 09
Größe 6 8 10 12 12 16
RTF 1099,- 1199,- 1299,- 1399,- 1499,- 1599,-
Kontaktadresse:
Central Lager für Europa und Deutschland
Skodsbølvej 24
DK - 6310 Broager
+45 (0)2897 9098
www.liquidforcekite.de
Gaastra Jekyll* Naish Cult North Rebel Slingshot Rev1. Bar 9,8 13,3 12,0 11,5
Optik/Wertigkeit 0 ++ ++ +Griffigkeit/Haptik 0 ++ + Winders + ++ ++ 0Übersichtlichkeit 0 + + ++Funktion Adjuster 0 + + 0Funktionsumfang GV (2), OSH, AC NBS, GV (2), AC GV (2), NBS, MH, AD BS, OSHAdjuster Gurtband Klemme Loop Klemme Klemme LoopLeinen (Farbe, Extensions) F F, E F -Komplett ausdrehend N N N N
2. Verarbeitung/Ausführung 10,0 12,0 12,0 11,5Anzahl Leinen 4 – 5* 4 5 4Qualitativer Eindruck + + + +Detailverliebtheit + + + +Anzahl Trimmoptionen 2 1 1 3Onepump (keine Wertung) Ja Ja Ja ja
3. Safetykonzept 11,0 12,4 12,8 11,8Auslösen (Position/Kräfte) ** ++ ++ +Restzug ++ + ++ ++Zusammensetzen ** + + +
4. Handling 10,2 9,0 12,0 11,8Direktheit + 0 + ++Feedback + 0 + +Definiertheit Druckaufbau + 0 + +Konstanz Steuerung beim Depowern + + ++ +Sauberes Drehverhalten 0 + + +Barkräfte (keine Wertung) mittel gering mittel gering bis mittel
5. Grundfunktionen 11,0 11,9 11,8 11,1Höhelaufen + + + +Windrange + + ++ +
Stabilität + ++ + +
6. Relaunch 11,0 11,0 12,0 11Relauch Leichtwind + + + +Relaunch Starkwind + + ++ +
7. Aufsteigertauglichkeit 8,5 12,5 11,0 11,5Gutmütigkeit 0 + + +Sanfter Druckaufbau 0 ++ + +
8. Springen (Oldschool) 11,3 10,7 12,0 11,7Sprunghöhe ++ + + +Floating + + ++ +Absprung + + + +
9. Newschool 10,2 7,9 11,2 12,1Pop + 0 ++ +Lift unhooked + 0 + +Nicht zu viel Hangtime 0 + ++ +Kiteloop 0 0 ++ ++
Gaastra Jekyll Naish Cult North Rebel Slingshot RevAufsteiger 10,4 11,5 11,9 11,5Freeride 10,9 11,3 12,1 11,5Freestyle 10,4 10,2 11,8 11,7
testauswertungen
Aufsteiger Freeride Freestyle
Bar 8% 9% 13%
Verarbeitung 4% 4% 4%
Safetykonzept 15% 12% 6%
Handling 10% 10% 24%
Grundfunktionen 20% 19% 17%
Relaunch 15% 6% 6%
Aufsteigertauglichkeit 15% 0% 0%
Springen 8% 40% 0%
Newschool 5% 0% 30%
Summe 100% 100% 100%
GV Größenverstellung, in Klammern Anzahl der Bargrößen
AD Depowerweg ohne Umbaumaßnahmen einstellbar
NBS Nicht komplett blockierender Stopper
BS Komblett blockierender Stopper
AC Chickenloop richtet sich beim Aushaken richtig aus
MH Microhook
OSH Oh-Shit-Handles
* Getestet mit nachgerüsteter fünfter Leine
** Keine Bewertung möglich, da nicht fi nale Version
Aufsteiger
Freeride
Freestyle
Gaastra Jekyll
9
10
11
12
13
Naish Cult North Rebel Slingshot Rev
90 | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 | 91| KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
testübersichtfl ightcheck
3. FAZIT DAS X-RIDE ENTPUPPT SICH ALS WAHRES VOLKS-
BRETT. ES IST NICHT NUR UNKOMPLIZIERT ZU FAHREN
SONDERN ÜBERZEUGT AUCH MIT GUTER LEISTUNG, SEHR
GUTEM KOMFORT UND EINEM SEHR LEICHT ABZURUFENDEN
ABSPRUNG FÜR ALLE SPRÜNGE MIT KITEUNTERSTÜTZUNG.
ZWAR IST ES KEIN REINES FREESTYLEBOARD, DOCH IMMER
NOCH SPRITZIG GENUG FÜR DIE MEISTEN FAHRER. DA ES
EBENFALLS SEHR SCHÖN CARVT, IST DAS X-RIDE EINE EMP-
FEHLUNG FÜR JEDEN, VOM AUFSTEIGER ÜBER DEN WELLEN-
BIS ZUM HANGTIMEFREAK.
POSITIV
• FREERIDE
• CARVEN
NEGATIV
• ETWAS WENIGER UNHOOKED POP
3. FAZIT DAS LUNACY IST NACH WIE VOR EIN SEHR GUTES
BOARD FÜR DEN FREESTYLER UND ALLE, DIE ES WERDEN
WOLLEN. DOCH IST ES EINFACH GENUG ZU FAHREN, DASS ES
SICH FÜR JEDEN FLACHWASSERSPOT ANBIETET. SOWOHL DIE
WINDRANGE ALS AUCH DIE RELEVANTEN EIGENSCHAFTEN
WIE KANTENGRIP, POP UND LANDUNGEN ÜBERZEUGEN VOLL
UND GANZ. NUR DIE CARVINGFREAKS FINDEN HIER NICHT
DEN IDEALEN BEGLEITER.
POSITIV
• POP
• WINDRANGE
NEGATIV
• WELLE
North hat dieses Jahr die größten Veränderungen der Boardreihe seit
Langem: Weg vom Schaumkern, hin zu weicheren Boards mit Holz-
kern. Beim X-Ride macht sich dies besonders deutlich bemerkbar.
Wie das Board nun funktioniert, konnten wir ausgiebig testen.
1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale
Wie oben erwähnt, ist das neue X-Ride mit einem Holzkern ausgestat-
tet und bietet ungewöhnlich viel Flex. Zweites besonderes Merkmal
ist eine deutliche Konkave, die sich durchs gesamte Unterwasserschiff
zieht. Die Pads wurden, wie wir es uns gewünscht haben, endlich
deutlich weicher und fangen Stöße gut ab. Der Halt in der Kombina-
tion ist ebenfalls ohne Beanstandung, wobei uns insbesondere die wei-
chen und gut anpassbaren Schlaufen gefallen.
2. Fahrverhalten
Es braucht keinerlei Eingewöhnungszeit, bis man sich auf dem X-Ride
wohlfühlt. Es gleitet sehr weich durchs Wasser und hat auch bei Kab-
belwasser keinerlei Tendenz dazu, einzuspitzeln. Durch den Holzkern
bleibt trotz des hohen Flexes ein lebendiges Fahrgefühl. Die Leistung
wird durch den Flex ebenfalls nur wenig beeinträchtigt. Der Absprung
ist unter anderem dank des guten Kantengriffes leicht zu fi nden. Crui-
ser werden die hervorragenden Carvingeigenschaften genauso zu
schätzen wissen wie diejenigen, die gerne mit einem Bidirectional in
der Welle unterwegs sind. Unhooked Tricks sind mit dem Brett eben-
falls kein Problem, doch wird es vom Pop her von reinen Freestyle-
boards merklich übertroffen. Die Landungen hingegen fallen ebenfalls
angenehm weich aus.
north x-ride 09 135 slingshot lunacy 132
© Foto David Sonnabend© Foto David Sonnabend
Preis: 599 Euro. Boards & More, Keltenring 9, 82041 Oberhaching, +49 (0)89 666550, www.northkites.com Preis: 599 Euro. Martens & Hohmann GbR, Preetzer Straße 207, D - 24147 Kiel, +49 (0)431 3180295
In 2008 kam Slingshot mit dem ersten „Ruben Lenten Promodel“ auf
den Markt. Mittlerweile ist schon ein Nachfolger erhältlich, den es
nun neben 129 auch in 132 und 135 Zentimeter Länge gibt. Uns
stand die mittlere Größe für einen Test zur Verfügung.
1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale
Das Lunacy ist in gängiger Snowboardbauweise gefertigt. Die Outline
ist relativ gerade bei stark gerundeten Tips und fl acher Bodenkurve. Im
Centerbereich ist eine leichte Konkave zu fi nden, die deutlich vor der
Kante endet. Mit 132 Zentimeter Länge und etwas mehr als 41 Zenti-
meter Breite ist es in derzeit gängigen Maßen gebaut. Die Pad-Schlau-
fen-Kombination ist hochwertig und bietet sowohl barfuß als auch mit
Schuhen guten Halt. Ein Graphandle oder dafür geeignete Inserts sind
ganz bewusst nicht vorgesehen, was mehr mit Style und Image als mit
Kostengründen zu tun hat. Unter dem schwarzen Lack der Finnen ver-
birgt sich hochwertiges G10-Material.
2. Fahrverhalten
Durch die gerade Outline und die fl ache Bodenkurve geht das Lunacy
bereits früh los und überzeugt mit hohen Geschwindigkeiten. Da auch
bei viel Wind die Kanten nicht zum Ausbrechen neigen, bietet es eine
sehr große Windrange und kann vor allem an der Küste als Ein-Board-
Lösung gefahren werden. Der ausgewogene Flex sorgt für ein ruhiges
Fahrgefühl, viel Pop für unhooked Manöver und einfache Landungen.
Nicht die erste Wahl ist es zum Waveriden und Carven, da sich hier
die gerade Bodenkurve störend bemerkbar macht.
92 | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 | 93| KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
glidecheckglidecheck
Generelles
Du brauchst für einen geladenen Sprung sowohl etwas Druck im Kite als auch ordentlich
Geschwindigkeit. Je weniger Druck du hast, umso schneller solltest du fahren. Fliege dei-
nen Kite zunächst auf 45 Grad. Wenn du den Ablauf drauf hast, kannst du deinen Schirm
für eine powervollere Optik natürlich auch weiter unten halten. Da der Kite während des
Ablaufs nicht gesteuert wird, empfi ehlt es sich, die Bar mittig zu greifen, um den Kite nicht
zu verreißen. Du kannst den Absprung verstärken, indem du zeitgleich mit dem Absprung
anpowerst, doch kannst du auch schon vorher die Bar angepowert halten. Eine wichtige
Vorübung ist es, Schlangenlinien zu fahren, da du genau das für den Absprung brauchst.
Absprung
Fahr mit ordentlich Speed an. Nimm eine aufrechte Position ein, stelle das Board plan
und falle so auf einen Raumwindkurs ab. Lass dich dann nach hinten fallen, luv maximal
an und drück dich nach hinten beziehungsweise Luv ab. So fährst du einen kleinen Bo-
gen und kannst kurzzeitig maximale Leinenspannung aufbauen. Wichtig ist, dass du nicht
nach oben abspringst, sondern nach Luv, also entgegen der Zugrichtung des Kites.
SPRÜNGE OHNE SCHIRMUNTERSTÜTZUNG SIND NICHT NUR EINE
NETTE SHOWEINLAGE UND EIN GUTES MITTEL, SHOREBREAK
ZU ÜBERWINDEN, SONDERN AUCH EINE WICHTIGE GRUNDLA-
GE FÜR VIELE ANDERE TRICKS. DU WIRST MERKEN: WENN DER
LOADED SPRUNG EINMAL SITZT, WIRST DU AUCH MIT KITEUN-
TERSTÜTZUNG UM EINIGES WEITER NACH OBEN KOMMEN.
Flugphase und Landung
Du kannst mit Anpowern und Depowern die Dauer deines Fluges variieren. Sollte es
dich in der Luft nach hinten (ähnlich wie beim Backloop) verdrehen, bring das nächste
Mal beim Ankanten deinen Körper etwas mehr Richtung vorderes Tip. Verdreht es dich
nach vorne, musst du deinen Körper dementsprechend näher zum Heck bringen. Fixiere
mit dem Blick deinen Landepunkt, richte das Brett auf Raumwindkurs aus und versuch
beim Landen, mit dem Heck zuerst ins Wasser einzutauchen. Lande aufrecht auf dem
Board und federe den Stoß mit den Knien ab.
Und dann
Hast du den Bewegungsablauf drauf, stehen dir alle Türen offen. So kannst du, wie auf
unserem Bild, mit einem Grab mehr Style in den Sprung bringen oder versuchen, einen
Backloop zu springen, indem du dich in Fahrtrichtung nach hinten lehnst. Auch kannst
du dich aushaken und dir als nächsten Trick den Railey vornehmen.
aufsteigerloadedjumpsText Peter Goldbach Fahrer Basti Klemp © Foto Sabrina Jung
94 | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 | 95| KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
do it yourselfdo it yourself
Generelles
Du solltest den Railey und den S-Bend beherrschen, bevor du dich an den Tantrum wagst.
Dann bist du aber schon ziemlich nah dran. Der Absprung erfolgt in der Regel noch mit
zwei Händen an der Bar, da der einhändige Absprung so viel Kraft braucht, dass ihn nur
wenige meistern werden. Du solltest die Bar sehr eng greifen, um den Schirm nicht zu
verreißen. Bei schnellen Kites empfi ehlt es sich sogar, mit der vorderen Hand den Depo-
wertampen zwischen die Finger zu nehmen, um den Kite nicht zu verreißen.
Der Absprung
Fahre schnell an. Stelle den Kite auf 45 Grad und, wenn du es drauf hast, ruhig auch
tiefer. Falle wie beim Railey zum Aushaken kurz ab und kante so stark wie möglich an,
um so weit wie möglich nach oben zu kommen.
Die Flugphase
Nimm gleich nach dem Ankanten, am besten noch während das Board im Wasser ist,
die hintere Hand von der Bar. Wirf deinen hinteren Arm sowie deinen Kopf nach hin-
ten, um die Rotation einzuleiten.
Weiter geht’s
Die Landung ist nicht die Schwierigkeit des Tantrum. Wenn du dich weit genug gedreht
hast, wirst du den Trick auch landen. Nimm wieder die zweite Hand an die Bar und kor-
rigiere gegebenenfalls die Position des Kites. Sobald der Tantrum sicher steht, kannst du
an deinem Style feilen oder weiterrotieren zum Tantrum to blind.
Text Peter Goldbach Fahrer Jo Ciastula © Foto Toby Bromwich
EIN TANTRUM IST EIN EINHÄNDIG AUSGEFÜHRTER S-BEND,
ALSO EIN RAILEY MIT EINER VORWÄRTSROTATION, WÄHREND
DER MAN NUR EINE HAND AN DER BAR HAT. DEN SPRUNG IR-
GENDWIE ZU LANDEN, IST GAR NICHT EINMAL SO SCHWER UND
MACHT VIEL SPASS, ABER RICHTIG STYLE REINZUBRINGEN UND
IHN SO AUSZUFÜHREN, DASS DEINE GROUPIES (WENN DU WEL-
CHE HAST) AM STRAND INS STAUNEN KOMMEN, HAT ES SCHON
IN SICH. WIR EMPFEHLEN, DIE ALTEN LOU-WAINMAN-VIDEOS
AUSZUGRABEN, HIER SIEHT MAN DEN TRICK IN PERFEKTION.
checkertantrum
96 | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 | 97| KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
do it yourselfdo it yourself
Generelles
Wenn du den Mobe kannst, ist der Backmobe to wrapped der nächste Schritt. Hier drehst
du einfach nach dem ersten Handlepass weiter, landest mit auf dem Rücken gedrehten Arm
und übergibst die Bar auf dem Wasser. Achte darauf, dass deine Handlepassleash lang ge-
nug ist, denn wenn sie nicht zweimal um dich herumreicht, kann es gar nicht funktionieren.
Der Absprung
Der Unterschied beim Mobe7 zum normalen Mobe ist, dass du etwas höher abspringst als
bei einem normalen Backmobe, um mehr Zeit in der Luft zu haben. Das bedeutet: schneller
anfahren, mehr Power im Kite und härter ankanten. Versuch, so schnell wie möglich nach
dem ersten Handlepass wieder beide Hände an der Bar zu haben. Es wird dir aber nichts
bringen, wenn du den Mobe extrem schnell hinter dich bringen willst. Mach ihn normal
und sicher, das wird dir helfen, beim zweiten Handlepass dein Gleichgewicht zu halten.
probackmobe7Text und Fahrer Leander Vivey Übersetzung Peter Goldbach © Foto Carla del Moral Castillo
DIESES MAL HABEN WIR EINEN GANZ BESONDEREN TRICK
FÜR DICH. AUCH WENN NICHT VIELE IHN JEMALS MEISTERN
WERDEN, IST ER SOWOHL STYLISH ALS AUCH ÄUSSERST AN-
SPRUCHSVOLL. EIN BACKMOBE7 IST EIN BACKMOBE MIT EINEM
ZWEITEN HANDLEPASS. ES IST KLAR, DASS DIESER AUCH DIE
WICHTIGSTE VORAUSSETZUNG DARSTELLT. ABER WENN DU
IHN BEHERRSCHST UND AUCH BEIDE HÄNDE NACH DEM PASS
WIEDER ZUVERLÄSSIG AN DIE BAR BEKOMMST, GIBT ES KEINEN
GRUND, ES NICHT ZU PROBIEREN.
Die Flugphase
Wenn du wieder beide Hände an der Bar hast, zieh dich ein zweites Mal zur Bar. Diese
Bewegung ähnelt sehr stark dem 313. Es ist hilfreich, vor dem zweiten Pass den Schirm
etwas nach unten zu steuern. Das macht das Heranziehen und Übergeben der Bar ein-
facher und gibt dir zusätzliche Geschwindigkeit für die Landung. Hast du den zweiten
Handlepass auch noch geschafft, fehlt nicht mehr viel. Suche deinen Landepunkt und
versuche so gut wie möglich, den Aufprall mit deinen Knien abzufangen.
Ein Tipp
Es ist nicht in erster Linie eine Frage der Power, die Technik ist das Entscheidende. Wenn
der Trick überhaupt nicht funktioniert, ist es wahrscheinlich keine schlechte Idee, noch
einmal einen Schritt zurückzugehen und den normalen Backmobe zu üben. Denn je
besser du den kannst, umso höher sind deine Chancen auf einen geglückten Mobe7.
98 | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 | 99| KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
do it yourselfdo it yourself
VV orfreude? Ja. Abwarten? Auch. Google Earth zeigt die zwei Seiten
des Spots: Wüste und Meer. Keine Hotels, keine azurblauen Pools, kei-
ne künstlich angelegten Marinas. Wüste und Meer. Das Weltraumfoto
ist aber schon ein paar Jahre alt. Abwarten.
Im Vergleich zu Hurghada ist der Airport im südlicheren Marsa Alam eine Ruheoase.
Nur unser Kitegepäck sorgt für Unruhe und wird vom Zoll mit Unkenntnis inspiziert. Die
Straße Richtung Süden ist nicht die vermutete Schotterpiste, sondern aus tiefschwarzem
Asphalt. Beruhigend. Und die zweieinhalb Stunden Fahrt verbuchen wir unter „sorglos“.
Angekommen im Hotel Zabargad, eingecheckt, satt gemacht, ausgeschlafen. Das Aben-
teuer Südägypten geht los.
Der Shuttle zum Strand fährt von unserem Hotel knapp fünf Minuten über die As-
phaltpiste. Zu den beiden anderen Hotels dauert’s fünf Minuten länger. Das Village be-
steht aus einem Bereich am Strand mit Storage, Offi ce und großem Aufbaubereich für
die Kites. Süßwasserdusche, Hängematten, Chill-out-Area. Zusätzlich gibt es jenseits der
Straße einen Bereich mit sehr sauberen WCs und Mitarbeiterräumen.
Die ersten Tage ist nicht viel los im Village – und auf dem Wasser. Gut, denn
dank unseres Buchungsgeschicks erwartet uns am dritten Tag eine Sonnenfi nsternis. In
Deutschland würde das bedeuten: Fünf Millionen Menschen schauen durch Super-Yps-
Sonnenfi nsternisbrillen Richtung Himmel. In Ägypten bedeutet das: Zehn Kiter schauen
Richtung Meer und suchen das Wasser. Aber die Lagune läuft trotz dieser Mondkonstel-
lation nicht trocken, so bleibt ein Becken, in dem wir zu sechst genügend Platz fi nden
und die Mittagsbrise nutzen. Thalia und Roland relaxen in der Mittagspause bei Back-
gammon und Pizza. Eine eigene Strandbar gibt’s (noch) nicht, daher fährt der Shuttle
mittags in eines der Hotels und bändigt des Kiters Hunger auf Bestellung. Eisgekühlte
Getränke stehen in einer Kühlbox parat. Wenn in ein paar Wochen der Strom von jen-
seits der Straße auch im Beachbereich der Station fl ießt, soll die Box durch eine Strand-
bar ersetzt werden, in der es dann warme Leckereien geben wird.
KIEL, 31 GRAD, ENDE JULI. KONSTANTER OSTWIND, 20 KNOTEN. ÄGYPTEN IST SEIT OSTERN GE-
BUCHT, TOBI UND MALTE BLEIBEN HIER UND LÄCHELN: „VIEL SPASS IN DER WÜSTE. WIR GEHEN SO-
LANGE KITEN.“ WIR WÜNSCHEN DEN BEIDEN VIEL SPASS BEI DER EINHALTUNG DER VORFAHRTSRE-
GELN AM AUKROG UND SETZEN UNS IN DIE BAHN. ABFLUG BERLIN-TEGEL RICHTUNG MARSA ALAM.
derwüstesonah
1 - Kiten mit Kamelen, Seeadlern und Mangroven – Kite to the roots in Hamata. Fahrer: Sven Statsmann
2 - Familientradition: Esel Ali befördert die Taucherausrüstung der Zabargadgäste in dritter Generation auf den Tauchsteg.
Einer seiner Vorgänger hatte Gerüchten zur Folge Probleme mit dem Rückwärtseinparken und schnorchelt jetzt im Riff.
3 - Das Team.
4 - Camelbeach – noch Fragen?
5 - Gruppentaxi von El Shalaten, dem größten Kamelmarkt Ägyptens, in den Norden.
Text & © Fotos Inga und Sven Statsmann
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100 | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 | 101| KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
spin the globespin the globe
Im Hintergrund der Station entsteht in den nächsten
18 Monaten ein übersichtliches, zum Village gehörendes
Hotel mit rund 50 Wohneinheiten. Neben den beiden
alten Hasen „Zabargad“ (drei Sterne) und „Lahami Bay“
(fünf Sterne) sowie dem neuen „Azur“ (vier Sterne) dann
die vierte Hotel-Alternative in der Fünf-Wellblechhütten-
Metropole Hamata. Wer jeden Abend Party möchte,
animationswilde Clubshirtträger oder Wunderkerzen am
Nachtisch-Buffet erwartet, für den ist wohl keines der
Hotels etwas. Die höhersternigen Alternativen bieten
etwas mehr Komfort und höheren Anspruch in Sachen
leibliches Wohl. Wer ausspannen möchte, das Hotel
hauptsächlich zum Schlafen nutzt oder nach der Sessi-
on am Pool liegen will, ist im Zabargad ausreichend gut
und im Azur etwas besser aufgehoben. Sauber und ein-
fach soll es sein. Es geht ums Kiten. Für Taucher und
tauchende Anhänge empfi ehlt sich das Zabargad wegen
seiner Tauchstation und des Hausriffs.
Camelbeach. So heißt der Strandabschnitt mit der
großen Lagune, an dem das Kite-Village steht. Am ers-
ten Tag assoziieren wir die Nomenklatur mit der Tatsa-
che, dass die Straße hinter dem Camelbeach Ägyptens
größten Kamelmarkt in Al Shalaten mit dem Norden
verbindet. Jedes Jahr wechseln dort rund eineinhalb
Millionen sabbernde Kamele ihre Besitzer und reisen
dann auf Lkws kniend gen Norden. Am dritten Tag
entdecken wir den wahren Grund für die Namensge-
bung: wilde Kamele. Am Strand. Unbeeindruckt und
schlabbernd schlendern sie durch den heißen Sand.
Mein Einwand, dass Kamele doch eigentlich zwei Hö-
cker haben, wird als Präzisionsscheißerei verworfen.
Dromedarbeach hört sich ja auch irgendwie blöd an.
Platz ist für Kiter und Kamele, die ziehen eh kurze Zeit
später weiter. Anders als die zweibeinigen Kamele an
den Spots zu Hause, denen wir verdanken, dass immer
mehr Strände für Kiter tabu sind.
Gedanklich zurück in der Wüste erklärt uns Thalia,
dass sie beim Backgammon sonst nie verliere und die
Lagune hier strömungsbegünstigt entstanden sei. Letz-
teres bedingt durch den Mangrovenwald im Norden
und drei vorgelagerte Inseln, durch die das Wasser ein
großes Becken ausgespült hat, das einen rund andert-
halb Quadratkilometer großen Stehbereich bietet. Selbst
bei Ebbe bleibt noch ausreichend viel Wasser für eine
Kitesession im Becken. Im Winter ist die Starkwindaus-
beute größer, im Sommer wirkt die Thermik hier aber
meist effektiver als im Norden des Roten Meeres. So
konnten wir auch im August jeden Tag kiten.
1 - Echt ägyptischer Kaffee. Frisch geröstet, gemahlen, mit Ingwerwasser auf- und durch Kokosgras abgegossen.
Für ungeduldige Einheimische gibt‘s Lavazza.
2 - Holzrumpf
3 - Fahrerin: Inga Statsmann
4 - Der Mangrovenwald grenzt in Luv direkt an die Kitelagune.
Der Wald steht wie das gesamte Gebiet unter Naturschutz und bietet unter anderem Seeadlern und Dromedaren Schutz.
5 - Railey one-handed. Fahrer: Sven Statsmann
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Mit viel Respekt vor der stacheligen Unterwasserwelt und den Elektroschockern
unter den Rochen waren auch Neoprenschuhe im Sportgepäck. Da in der Lagune außer
Sand und Wasser nicht viel zu fi nden ist, haben sich unsere aus der Heimat muschelge-
schundenen Füße von einer Freiluftkur überzeugen lassen. Für große Angsthasen: Sollte
doch einmal etwas passieren oder der Kiteloop dermaßen in die Hose gehen, dass die
Knochen into Bruch gehen, gibt es einen Rettungswagen, der innerhalb von fünf Minu-
ten im Kite-Village und samt Patienten in einer Stunde in Marsa Alam ist. Dort unterhält
die bekannte Klinik aus El Gouna eine Ambulanz zur Erstversorgung mit der berühmten
ägyptischen medizinischen Qualität. Für die Blubberblasenmacher ist dort auch eine
Druckkammer installiert.
Nach einigen Tagen Übung gehen die Raileys in der Lagune endlich höher. Unser
Herzschlag auch. Grund ist ein Upwinder zu einer der drei kleinen, unbewohnten In-
seln, die rund drei Kilometer vor der Küste liegen. Bei Sideshorewind sind sie vom Rand
der Lagune aus mit wenigen Schlägen in rund zwanzig Minuten zu erreichen. Als wir
uns zu viert aufmachen, Robinson und Freitag zu besuchen, schauen wir mit Vorfreude
in Richtung Insel, dabei aber auch direkt in den Wind. Gegenwind. Nordost, Startbahn
Null Drei. Der Upwinder wird etwas länger dauern. Unterwegs auf dem türkisfarbenen
Meer kreuzen wir bei leichter Welle über größere Rifftürme hinweg und sehen unter
uns so manchen gefühlt drei Meter großen Meeresbewohner. Haijeijei, wenn das mal
nicht der große Freund von Nemo war – oder waren es Delfi ne? Die soll man hier ja
schließlich auch gelegentlich treffen. Vor der Insel erwartet uns eine kleine Lagune mit
einem kleinen Riff, in dem die anderen Freunde des Anemenemonenfi sches unter dem
Board entlang schwimmen. Mit den Füßen im knöcheltiefen Wasser legen wir eine kur-
ze Pause mit dem weiten Blick auf das diesige Bergpanorama hinter der Kitestation ein.
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102 | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 | 103| KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
spin the globe
1 - Cafe del Mar zum Chillen. Via iPod, solange die Akkus halten.
2 - Schulungsleiterin Thalia erklärt den tauchabtrünningen Alex und Michi
die Theorie, bevor es mit den Übungsmatten an die ersten Sinuskurven geht.
3 - Im „Wohnzimmer“ wird der Akku zwischen den Sessions wieder runtergekühlt
– bei Schatten und kühlen Drinks.
4 - Platz ist auf der kleinsten Hütte. Solange es noch keine Dachterasse gibt,
dienen Offi cedach und Balkon als Ausblick über den Spot.
5 - Der Pick-up gehört zum „Fuhrpark“. Mit eingebauter Sternensicht nach einer
abendlichen Stipvisite bei einem der anderen Hotels.
6 - Jeder Neuling bekommt eine Spoteinweisung an der selbst gebastelten
3D-Holzkarte.
Essen – Bunt gemischt, was Anspruch und Auswahl
betrifft. Je höher die Anzahl der Sterne des gewählten
Hotels, desto hochwertiger und abwechslungsreicher isst
man. Als kleiner Geheimtipp gilt der Italiener im Lahami
Bay, wo auch Gäste willkommen sind, die in einem ande-
ren Hotel gebucht haben.
Reiseapotheke – Eine ausgeklügelte Reiseapotheke (un-
bedingt an Mittelchen für Verdauungsgeschichten den-
ken) ist ein Muss, ebenso ein ausreichend großer Vorrat
an Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor und ande-
ren Kosmetika, denn zu kaufen gibt es in Hamata nichts.
Um schnelle Runs auf die Toilette zu verhindern, ist es
wichtig, viel zu trinken und sich ausreichend vor der Son-
ne zu schützen. Also Kopfbedeckung nicht vergessen und
so oft wie möglich den Schatten aufsuchen. Solltest du
dennoch Probleme bekommen, wende dich an das Team,
denn die ägyptischen Medikamente wirken meistens bes-
ser. Und immer schön an die Elektrolyte denken.
Wetter – Sommer: Luft 38 Grad, Wasser 28 Grad,
Boardshorts und (langärmeliges) Lycra gegen die Sonne.
Winter: Luft 26 Grad, Wasser 22 Grad, Shorty (im De-
zember und Januar langer Neo).
Wind – Passatbestimmt, im Schnitt rund fünf Knoten mehr
als in El Gouna, Nord, mittags Nord-Ost drehend. Wir
waren im August dort und konnten jeden Tag kiten, auch
wenn der Wind an einigen Tagen über 12-15 Knoten nicht
hinauskam. Eine verlässliche Statistik gibt es nicht, aber laut
Erfahrungen des Kite-Village-Teams sind im Sommer leichte
und mittlere Winde vorherrschend. Im Winter und Frühjahr
sind stärkere Winde die Regel, dann kann es auch mal vier
Wochen durchgehend mit über 25 Knoten pusten.
Hotels – Zabargad***, Wadi Lahami Azur**** und La-
hami Bay*****. Der Kite-Village-Shuttle fährt zwischen
Station und den Hotels für 1 bis 1,50 Euro pro Fahrt,
je nach Hotelentfernung.
Revier – Sideshore/sideonshore von links, selten von
rechts (Südfön). Große, stehtiefe Lagune (knie- bis hüft-
tief), tiefes Wasser außerhalb des Riffs.
Station – Ca. 60 Kites, ca. 30 Bretter, verschiedene Mar-
ken, internationale Flysurfer-Schule und -Testcenter, Kurse
für alle Könnensstufen (z. B. Anfängerschulung 230 Euro,
Einzelstunde 55 Euro), Storage (40 Euro pro Woche),
Nutzung Materialpool (240,- pro Woche), aktuelle Preise
auf www.kite-village.com. Melde dich rechtzeitig vor dei-
nem Urlaub beim Kite-Village an.
Alternativen – Tauchen und Schnorcheln. Unbedingt
den gigantischen Sternenhimmel anschauen – entweder
bei einem nächtlichen Wüstentrip oder um 23 Uhr im
Zabargad, wenn die Generatoren gewechselt werden und
das gesamte Hotel für zwei Minuten im Dunkeln liegt. Zu
dieser Zeit sitzt man übrigens besser nicht auf der Por-
zellanschüssel.
Flüge – Z. B. Air-Berlin, Condor, Tui, ab Deutschland vier
bis fünf Stunden nach Marsa Alam, Transfer bis Hamata
zweieinhalb Stunden.
Unser Partner Kitemania bietet ebenfalls Reisen nach Ha-
mata an. Aktuelle Angebote fi ndest du auf kitemaniatour.com.
Exklusiver Reiseanbieter für das Zabargad Resort ist
Orca Reisen. Eine Woche im Doppelzimmer mit Halbpen-
sion inkl. Flug, Transfers, Visum und Reiseleitung gibt es
ab 539 Euro. Die neue All-inclusive-Anlage Wadi Lahami
Azur Resort ist ebenfalls bei Orca buchbar, ab 760 Euro.
info www.orca-kite.com und unter +49 (0) 8031-18852000
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6Anders als die Sicht trübt das unsere Stimmung nicht, denn schlechte Sicht am Horizont
kündigt verlässlicher als der Windfi nder gute Bedingungen für den nächsten Tag an.
Die weißen Muscheln auf dem Inselstrand können laufen, wobei die kleinen Einsied-
lerkrebs-Motoren froh sind, als wir wieder aufs Board steigen und sie in ihre Inselidylle
entlassen. Der Downwinder zurück zur Station geht direkt am Mangrovenwald vorbei,
der inzwischen wie ein Wahrzeichen für Hamata und das Kite-Village steht. In Rolands
Welle lassen wir den wohl bekanntesten Baum Kite-Ägyptens in Luv liegen und rauschen
über das glasklare Wasser viel zu schnell in Richtung Station. Das zufriedene Grinsen
noch im Gesicht beschließen wir den nächsten Inselausfl ug, sobald der Wind wieder auf
Sideshore dreht. Wer einmal mit Guide an der Insel war, darf danach auch ohne ihn up
up and away. Eine Flasche Wasser sollte aber immer ins Trapez geklemmt werden; Schat-
ten wie im „Wohnzimmer“ der Station gibt’s auf der Insel keinen.
Zwei Wochen später sind wir uns sicher, in Hamata einen unserer Lieblingsspots ge-
funden zu haben, der mit viel Authentizität und Charme wohltuend auf gestresste Ki-
terseelen wirkt. Ohne Schnickschnack, mit viel Herz. Dass das Kite-Village-Team dabei
trotzdem noch Visionen hat, zeigen die vielen kleinen Neuerungen und Erweiterungen,
die in den nächsten Monaten im Umfeld der Station angepackt werden sollen. Für Kiter
oder gemixte Kite-Tauch-Doppel sind Hamata und das Kite-Village eine windsichere Al-
ternative am Roten Meer.
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spin the globe spin the globe
105| KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
Zielgruppe: für Einsteiger, Aufsteiger und SemiprosTermine: 09.-16.10.08, 16.-24.10.08Leistung: Top Kite Mania Leistung mit einem Revier „ganz für uns alleine“. Highlights: Im Wassersportcenter von Peter Müller mangelt es uns an nichts. Der Spot vor der Stationstür rundet diesen Eindruck ab.Komplettpaket: 933,- Euro/Teilnehmer
Kite Mania Abu Soma
Pro Kiter Paket: 833,- Euro/TeilnehmerReiseveranstalter: Surf & Action CompanyExperteninfo: Kite Mania Hotline (Dirk Muschenich) 0700/KITEMANIA | Tel. +49-179-2010743 Mail. [email protected] oder bei: Surf & Action Company, Oliver Hilf, 089-62816727, Mail. [email protected]
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Jetzt alle 2009er KITEMANIA TERMINE
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Florianopolis/November 08
Nordbrasilien/November 09
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Isla Coche/Februar 09
Dakhla/April 09
Essaouira/April 09
Samana/Juni 09
Bork Havn/Juni 09Büsum/Juni 09
Büsum/August 09 Abu Soma/Oktober 08
Hamata/Januar 09
Abu Soma/März 09
Secret Island/El Gouna/Mai 09
Secret Island/El Gouna/Juli 09
Dahab/August 09
The Breakers/September 09
Abu Soma/Oktober 09
Monat Termin Austragungsort Thema
Oktober 09.-23.10. Abu Soma Kite Mania Tour
November 05.-11.11. Flesheiras Kite Mania Tour NEU
10.11-01.12. Florianapolis Kite Safari Kite Mania Tour NEU
Monat Termin Austragungsort Thema
Januar 06. - 20.01. Hamata/Ägypten Kite Mania Tour NEU
Februar 09. - 16.02. Isla Coche/Venezuela Kite Mania Tour
März 19.03. - 02.04. Abu Soma/Ägypten Kite Mania Tour
April 10. - 17.04. Dakhla/Marokko Girl Mania
10. - 17.04. Dakhla/Marokko Kite Mania Tour
28.04. - 05.05. Essaouira/Marokko Kite Mania Tour
Mai 07. - 14.05. Secret Island/El Gouna Girl Mania NEU
14. - 28.05. Secret Island/El Gouna Kite Mania Tour NEU
Juni 13. - 20.06. Bork Havn/Dänemark Kite Mania Tour
20. - 27.06. Büsum/Deutschland Kite Mania Tour NEU
30.06. - 07.07. Samana/Dom. Rep. Kite Mania Tour NEU
Juli 23. - 30.07. Secret Island/El Gouna Girl Mania NEU
30.07. - 13.08. Secret Island/El Gouna Kite Mania Tour NEU
August 01. - 08.08. Büsum/Deutschland Youngstyle/Jugendwoche NEU
20. - 27.08. Dahab/Ägypten Kite Mania Tour NEU
September 10. - 24.09. The Breakers/Ägypten Kite Mania Tour
Okotober 15. - 29.10. Abu Soma/Ägypten Kite Mania Tour
November 11. - 18.11. Nordbrasilien Kite Mania Tour NEU
23.11. - 07.12. Florianopolis/Brasilien Kite Mania Tour
Abu Soma - Kite De Luxe
Ein Hotel, das allen Komfort und Platz dieser Welt bietet.
Ein Spot, der nur von einer Wassersportstation frequen-tiert wird und über eine große Sandbank, speziell nach Luv viel, viel Platz bietet.
Ein Revier, in dem Du einen großen Stehbereich und da-mit eine sichere Übungsbucht, sandigen Untergrund und im eigentlichen Hauptrevier eine große und geschützte Bucht ohne Wellen fi ndest.
Die Nebensächlichkeiten, wie den Umstand, dass im Abu Soma Spot sideshore Windbedingungen herrschen, der Wind extrem konstant ist, das Wasser glasklar und strah-lend türkis und die Temperaturen von Luft und Wasser zu unserer Reisezeit das reine Vergnügen sind, wollen wir hier nicht besonders hervorheben ;-).
Natürlich werden wir auch wieder unseren vollständigen Kite Mania Materialpool für Euch am Start haben. Ihr könnt davon ausgehen, dass wir zu dieser Veranstaltung schon komplett mit den 2009er Produkten der führenden Kitehersteller ausgerüstet sind.
Eure Trainer vom TEAM waterworld sind selbstverständ-lich die ganze Zeit für Euch da und betreuen Euch mit den besten Tipps und Tricks auf dem Wasser.
Und das sind die Eventleiter der
Kite Mania Tour 2008/2009 aus
dem TEAM waterworld (v.l.n.r.)
Florian Krämer,
Christoph Bürger,
Klaus Schweighofer,
Moritz Landes,
Dominik Schlemmer,
Kathrin Jugl,
Artur Poniatowski.
Bei allen Kite Mania Touren sind folgende Leistungen im-
mer im Komplettpreis enthalten.
Touristische Landleistungen (Hotel, Transfer, etc.)*, 4-6 Std. Intensivtraining
pro Tag (auf dem Wasser, wann immer es geht) , Event-Shirt, Betreuung und
Rahmenprogramm, Abschlussparty bzw. Beach-Barbecue. Alle Fotos der Veran-
staltungen werden unter www.KiteManiaTour.com unmittelbar nach der Veran-
staltung online gestellt. Foto- und Video-CD-Rom/-DVD, die euch euren tollen
Urlaub noch mal richtig verbildlicht, kann bei Bedarf bestellt
werden. Der Pro-Kiter-Tarif: Mit diesem Tarif bietet für Dich als
fortgeschrittener Kiter(in) die Möglichkeit, am kompletten Pro-
gramm der Kite Mania Tour teilzunehmen, den Materialpool zu
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laubs- und Kitewoche zu genießen. Lediglich das Training
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„Wir überlassen Deinen Erfolg nicht dem Zufall“
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Beratung, Tipps und
Buchung der Kite Mania Tour
0700 / KITEMANIA
+49 179/2010743
•Sun and Fun Sportreisen, Spezialistin Marion Henne, Tel. +49-(0)89-38014111, [email protected]
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(Welleneinstieg)
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Experteninfo: Kite Mania Hotline
(Dirk Muschenich)
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Zielgruppe: für Einsteiger, Aufsteiger und
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Termine: 10.-17.11.08
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Bereits ausgebucht!!!!!
17.-24.11.08
24.11. - 01.12.08
Leistung: An endlosen Stränden, bei
konstantem Wind und zu
brasilianischen Rhythmen
eine Kitesession nach der
anderen zelebrieren.
Kite Safari Florianopolis
Komplettpaket: 844,- Euro / Teilnehmer
Pro Kiter Paket: 744,- Euro / Teilnehmer
Reiseveranstalter: Surf & Action Company
Experteninfo: Kite Mania Hotline:
0700/KITEMANIA
Dirk Muschenich,
Tel. +49-179-2010743
Mail. [email protected]
oder bei: Surf & Action Company,
Oliver Hilf, 089-62816727,
Mail. [email protected]
Kleine und heimliche Neuentdeckung zwischen Cumbuco und Jericoacoara
Jeder, der Brasilien schon bereist hat, ist begeistert zurückgekommen und wir können vorweg sagen: Der Mythos Brasilien ist nicht unbegründet, denn nirgendwo gibt es so konstanten Wind mit perfekten Bedingungen und so freundliche offene Menschen ... aber lieber einmal von Anfang an: Erst einmal zum Wind: Man kann eigentlich sagen, dass alle Spots zwi-schen Fortaleza und Jericoacoara eine gigantische Windstatistik aufwei-sen. In den Monaten Juli bis Januar liegt die Windwahrscheinlichkeit bei nahezu 100%.
Flecheiras ist momentan bei Kitern noch unbekannt und somit der idea-le Ort für einen ruhigen und entspannten Kiteurlaub. Der nette kleine Fi-scherort ist noch nicht vom Tourismus überlaufen und fesselt mit seinem Charme jeden, der zum ersten Mal dort ist.
Der konstante Wind sideshore von rechts und zwischen 20 und 30 Kno-ten erreichen. Der Startbereich, direkt bei der Station, ist durch eine klei-ne Landzunge abgedeckt, die den Swell bremst und bei Ebbe ein großes Becken mit Flachwasser entstehen lässt. Durch den fl achen Sandstrand hat man bis zu 100 Meter stehtiefes Wasser, in dem man optimal starten kann. Dank der Windrichtung und der leicht geschlossenen Form der Bucht kommt jeder aus eigener Kraft wieder zur Station zurück. Das Wasser hat Boardshort und Bikini Temperaturen und ist das gesamte Jahr über 26 bis 28 Grad Celsius warm.
Natürlich werden wir auch wieder unseren vollständigen Kite Mania Ma-terialpool für Euch am Start haben. Ihr könnt davon ausgehen, dass wir zu dieser Veranstaltung die kompletten 2009er Produkte der führenden Kitehersteller für Euch bereithalten
Brasil, Brasil, wir fahren nach Brasil … und wir gehen auf Safari – und das für alle Könnensstufen!!!!
Cumbuco, Jericoacoara, dies sind seit vier bis fünf Jahren die Namen der Spots, an die wir uns gewöhnen durften, wenn von Brasilien und Kitesurfen die Rede war. Ab 2008 wird es einen neuen Punkt auf der Kiter-Landkarte geben, denn wir entführen Dich in den Süden Brasiliens. Zum einen han-delt es sich bei Florianopolis um eine Stadt, zum anderen um die gleichna-mige Insel auf der diese Stadt liegt, die über eine Brücke mit dem Festland verbunden ist und über eine Vielzahl traumhafter Kitespots verfügt.
Die Bedingungen in Florianopolis sind karibisch, feinsandig, mit riesigen Stränden und sowohl Wellen, als auch Flachwasser Lagunen. Gewohnt wird natürlich direkt am Meer in familiären Poussadas und das Nachtleben mit guter Musik und noch besseren Drinks, tut das übrige um aus Deinem Kite Mania Urlaub einen Traumurlaub zu machen.
Innerhalb unserer Kite Mania Veranstaltungswochen fahren wir verschie-dene Spots in der näheren Umgebung an, so dass die Abwechslung auch an dieser Stelle nicht zu kurz kommt. Mit einem lokalen Kite - Guide an un-serer Seite wählen wir täglich auf´s Neue, welcher Spot an diesem Tag der Spot unserer Wahl, mit den besten Bedingungen sein soll. Anschließend absolvieren wir die wenigen Kilometer zu den besten Spots mit unseren Mietwagen und lassen es kite technisch so richtig krachen.
Das Erstaunlichste an den Revieren und unserem „Kite - Safari“ Angebot ist, dass hier Kite Einsteiger, Aufsteiger und wirkliche Cracks gemeinsam fahren können, da an fast allen Revieren neben besten Einsteigerbedingungen an einer geschützten Bucht oder stehtiefen Lagune, optimale Wellenbedin-gungen auf uns warten. In dieser Kombination ist Florianopolis einmalig.
Die Anreise erfolgt wahlweise über die brasilianischen Großfl ughäfen Rio oder Sao Paulo, so dass Du/Ihr Eure Reiseroute auch so planen könnt, dass Ihr für ein paar Tage Zwischenstopp in Rio de Janeiro macht … ;-).
KITELIFE - IMPRESSUM
VERLEGER & HERAUSGEBER Alexander Lehmann
REDAKTIONSANSCHRIFT Kitelife | Barkauer Str. 121 | 24145 Kiel Fon +49 (0)431 996 99 77 | Fax +49 (0)431 996 99 86 [email protected]
CHEFREDAKTEUR Peter Goldbach, [email protected], Fon +49 (0)3834 764701
ART DIRECTION Jan Weisner | www.outline-graphix.deFon +49 (0)431 64 73 173 | [email protected]
GRAFISCHE UNTERSTÜTZUNG Matthias Falk, Maria Malmberg, Jonas Bronnert (OG)
MITARBEITER DIESER AUSGABEAndreas Jansen, Sabrina Jung, E. Summer, Markus Hohmann, Sven Statsmann, Inga Statsmann, Thiemo Kemena, Claudia Zerle, Kirsa Stoltenburg
CHEF VOM DIENST Tim Jacobsen
FOTOGRAFEN David Sonnabend, Lance Koudele, Kristian Prühs, Lars Fransen, Martin Prest, Jens-Olaf Weißer, Timo Christahl, Joris, Markus Hohmann, Richard Boudia, Wiliam Milne, Peter Goldbach, Carlos M., hochzwei, Sven Statsmann, Inga Statsmann, Toby Bromwich
SHOPANZEIGENLEITUNGTim Jacobsen, [email protected]
KAFFEEKOCHER DES MONATSBony-Beatrice Lewandowski, Jonas Thiel
DIGITAL IMAGINGImprint Digital Foto Kiel
ERSCHEINUNGSWEISEAlle zwei Monate
ABONNEMENTSFür jährlich 21,60 Euro auf www.kitelife.de
DRUCKimpress media GmbH, Mönchengladbach
VERLAGTerra Oceanis Verlag | www.terraoceanisverlag.de
GeschäftsführerAlexander Lehmann
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in elektronische Datenbanken sowie sonstige Vervielfältigungen nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Herausgeber. Für unverlangt eingesandtes Bildmaterial wird keine Haftung übernommen.
ANZEIGENNordstern Media Eliane Lehmann [email protected] Fon +49 (0)431 71 97 888 www.nordstern-media.de
Im Terra Oceanis Verlag erscheinen außerdem die Titel: Windsurfing Jahrbuch (www.windsurfing-jahrbuch.de), Pedaliéro (www.pedaliero.de), Sailing Journal (www.sailing-journal.de), Brett (www.brettmag.de) und Free-Magazin (www.free-magazin.de).
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114 | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |
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