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PsychopharmakaZwangsnagen der Ratte 1
05/12/03
Klassifikation zentral wirksamer Substanzen
• Psychopharmaka- Neuroleptika- Tranquillantien- Antidepressiva- Psychostimulantien- (Nootropika)
• Psychotrope Nicht - Pharmaka- Halluzinogene
• Andere zentral angreifende Pharmaka- Hypnotika- Analgetika- Antikonvulsiva- Antiparkinsonmittel
PsychopharmakaZwangsnagen der Ratte 2
05/12/03
Einteilung psychischer Erkrankungen
• Diagnostik nach ICD-10
GesundGesund
PsychopathiePsychopathieRechthaberei
Fanatismus
Mangelnde Willenskraft
PsychoseSchizophrenie
DepressionNeuroseNeurose
Phobien Angst-/ Zwangsneurosen
PsychopharmakaZwangsnagen der Ratte 3
05/12/03
Psychosen
Struktureller Wandel des ErlebensWahnvorstellungHalluzinationWahrnehmungsstörungenMangelnde Krankheitseinsicht
Schizophrenie„zwei Seelen in meiner Brust“
kontinuierlich episodischer oder zunehmend/ stabiler
Symptomenkomplex
DepressionPsychose ohne Plus-
Symptomatik
Häufig als Mischform mit Manie und Neurose
Psychose ohne Plus-Symptome
PsychopharmakaZwangsnagen der Ratte 4
05/12/03
Schizophrenie
Minus-Symptome– Affektverflachung– Antriebsminderung– Soziale Isolation– Sprachverarmung– Kognitionsstörungen
„Unfähigkeit zur Freude“
Plus-Symptome– Wahn (Wahnideen, Größenwahn)– Halluzination– Innere Erregung– Störung der Motorik
„bizarres Verhalten“
Männer und Frauen mit gleicher Häufigkeit betroffen
Männer früher und schwerwiegender betroffen
PsychopharmakaZwangsnagen der Ratte 5
05/12/03
Ursachen der Schizophrenie
• Organisch:- Über PET, CT, MRT morphologische Veränderung bei 10-30% der
Patienten- (Vergrößerung der Liquor-Masse, Veränderungen im limbischen System- Erhöhte Aktivität des mesolimbischen Systems v.a. bei +-Symptomatik
• LSD-Hypothese• Dopamin-Hypothese
- Überaktivität des dopaminergen Systems- Klassische Neuroleptika wirken über D2-Antagonismus antipsychotisch- Dysregulation verschiedener Hirnareale mit gleichzeitiger Über- und
Unterfunktion+ Symptome vs. - Symptome
Wechselspiel zentraler Regelkreise mit GABA, 5-HT, DA u.v.m.
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05/12/03
Dopaminstoffwechsel
•Catecholamin-StrukturTyrosintransport durch die Blut-Hirn-Schranke
•Vesikulärer D-Carrieridentisch mit Carrier für NA, A, 5-HT
Block durch Reserpin•MPTP bewirkt Parkinsonismus über Zerstörung der Dopamin-Carrier•MAO-A/-B•Uptake I /Uptake II•Tyramin-Wirkungen•Reserpin-Umkehr
PsychopharmakaZwangsnagen der Ratte 7
05/12/03
Dopamin
• Dopaminv.a. Wi an D1/5-RezeptorenD1-Rezeptoren an glatten Muskelzellen der Nieren-Blutgefäße
Dopamin als renaler Vasodilatator
β1-agonistische Wirkungen + inotrop etc. α1-agonistische Wirkung Vasokonstriktion
Einsatz bei akuter Herzinsuffizienz
PsychopharmakaZwangsnagen der Ratte 8
05/12/03
Dopaminrezeptoren
D1/5GsAdenylatcyclase↑ cAMP↑
D2/3/4GiAdenylatcyclase↓ cAMP↓
PeripheriePostganglionär an der Niere als Neurotransmitter – DA1 Vasodilataton– DA2 Autorezeptoren, Hemmung der NA-Freisetzung
hypertone Nebenwirkungen der Neuroleptika über periphere D-Rezeptoren wird teilweise durch eigene antiadrenergeWirkkomponente antagonisiert.
PsychopharmakaZwangsnagen der Ratte 9
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Dopaminerge Neurone
PsychopharmakaZwangsnagen der Ratte 10
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Dopaminerge Neurone II
EmesisArea postrema
HypothermieHypothalamus
Dopamin= PIF, Hemmung derProlactinfreisetzung
Adenohypophyse
Hemmung des cholinergen SystemsParkinsonismus als NW der Neuroleptikacholinerger Symptomenkomplex bei Parkinson
NigrostriatalesSystem
„dopaminerge Belohnungsbahn“ Psychose(EtOH,Morphin, Nicotin, Amphetamin steigernDopaminfreisetzung im limbischen System)
Mesolimbisch, mesocortical
PsychopharmakaZwangsnagen der Ratte 11
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Praktikumsversuch
• ApomorphinUnselektiver Agonist an allen D-RezeptorenNotfalltherapeutikum s.c. als Emetikum
Nicht bei Kindern (Kreislaufkollaps, Atemhemmung)Bei Indikation „erektile Dysfunktion“ NW Emesis bei ca. 30%
der Patienten
Wirkunterschiede zwischen Ratte/MenschBeim Menschen emetische Wirkung vor der psychotischen
Wirkung zu beobachten
PsychopharmakaZwangsnagen der Ratte 12
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Major Tranquilizer
• Neuroleptische SchwellendosisVeränderungen der Handschrift (Feinmotorik)
• Neuroleptische PotenzKorrelation mit D2-Antagonismus und EPSChlorpromazin = 1
• WirkprofilAntipsychotisch Sedativ, vegetativ dämpfend
PsychopharmakaZwangsnagen der Ratte 13
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Wirkmechanismen
Atropinartige Effekte, Xerostomie, TachykardieObstipation, Miktionsstörungen, Anfall eines Engwinkelglaukoms, Verminderung der EPS
•M1-Antagonismus
Hypotonie, Appetitzunahme, GewichtszunahmeVerbesserung der Negativ-Symptomatik
•5-HT2A -Antagonismus
Zusätzliche Sedierung •H1-Antagonismus
Blutdruckanstieg, Unruhe, Tremor WW mit Clonidin als Antihypertensivum
•α2-Antagonismus
orthostatische Symptome, Hypotonie, Reflextachykardie, Nasenschleimhautschwellung
•α1-Antagonismus
PsychopharmakaZwangsnagen der Ratte 14
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Wirkprofil
Antipsychotisch Neuroleptische Potenz
D2 -Antagonismus
ParkinsonismusSedierungVegetative NW
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Wirkprofil II
H1-Antagonistische Sedierung
Veg. NW über M1-Antagonismus
D 2 -Antagonistische Sedierung
cholinerge Wirkung über nigrostriataleAchse
Neuroleptika-Intoxikation•Antidote sind u.a. Anticholinergika, Biperiden, Benzodiazepine•Antiemetische Wirkung der Neuroleptika! •NA, DA-Infusion gegen Hypotension, nicht Adrenalin wegen drohender Adrenalinumkehr•Hohe Plasmabindung verhindert Diurese und Hämoperfusion
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Unerwünschte Wirkungen
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EPS I
• Neuroleptika-induzierter Parkinsonismus– Abhängigkeit von Dosis und neuroleptischer Potenz– Chronische Rez.-Blockade führt zu Absenkung der
Spontanaktivität des mesolimbischen Systems und dernigrostriatalen Achse
– antipsychotische Wirkung + EPS-Wirkung bei typischen Neuroleptika in Korellation
– bei atypischen Neuroleptika ist der Depolarisationsblockder unterschiedlichen Neurone unterschiedlich stark ausgeprägt (abhängig von antiserotoninerger Wi. D2-Plus-Hypothese)
PsychopharmakaZwangsnagen der Ratte 18
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EPS II
• Frühdyskinesien– Störungen der Mimik, Blick- und Zungenkrämpfe– Zu Behandlungsbeginn, v.a. bei niedriger DosisErklärungshypothese:– Bei niedriger Dosis (einschleichende Dosierung) überwiegt die
präsynaptische Blockade Block des Negativ - Feedbacks– Vermehrte DA-Ausschüttung führt zur Aufhebung der
postsynaptischen Rezeptor-Blockade– Dyskinesie als kurzfristige dopaminerge Überstimulation
• Spätdyskinesien– Hyperkinetisches Syndrom vor allem bei älteren Patienten mit
zerebralen Vorschädigungen– „paradoxe Reaktion“ bei Langzeitbehandlung– Postsynaptischer Rezeptorblock führt zu Rezeptor-up-regulationInzidenz: – 4% pro Behandlungsjahr, 20% der langjährig Behandelten mit
irreversiblen Schäden bei 20-50% der Betroffenen
§
PsychopharmakaZwangsnagen der Ratte 19
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EPS III
• Malignes neuroleptisches Syndrom– Lebensbedrohlich– Schwerwiegende EPS-Symptomatik mit Bewusstseins- und
Kreislaufstörungen– Fieber– Therapie: Danthrolen, Bromocriptin, Anticholinergika
• Katalepsie„Bewegungsstarre“
• Akathisie– Unfähigkeit zu sitzen– „Rabbit-Syndrom“– Tonisches Anheben der Nasenwurzel
PsychopharmakaZwangsnagen der Ratte 20
05/12/03
Typische Neuroleptika
- D2/3/4 Antagonisten• Indikationen:
- Schizophrenie- Manie- Agitierte Depression- Alkoholentzugssyndrom- Narkoseprämedikation- Neuroleptanalgesie (Droperidol + Fentanyl)- Neuroleptanästhesie (+ Lachgas)- Schwere Emesis (v.a. Haloperidol)- Tourette-Syndrom (Hyperkinesien)
Wirkung auf + Symptome korreliert mit D2-Antagonismus imlimbischen System
Zur Behandlung der Schizophrenie nur noch Mittel der 2. Wahl!
PsychopharmakaZwangsnagen der Ratte 21
05/12/03
Einteilung typische Neuroleptika• Schwach/ mittelstark/ stark wirksam
– Chlorpromazin (Phenothiazine)- Muttersubstanz Anfang der 50er Jahre- „dirty drug“- Isolierung der D2-antagonistischen Wirkung als Wirkprinzip
– Haloperidol (Butyrophenone)- Hochpotenter D2-Antagonist, - relativ selektiv- Schizophrene Hauptwirkung und Nebenwirkungen korrelieren
direkt- v.a. Haloperidol mit ausgeprägter EPS und
Prolactinproblematik • Langzeitneuroleptika
- Halperidol-Decanoat,Perphenazin-Enantat, Zuclopenthixol-Decanoat
PsychopharmakaZwangsnagen der Ratte 22
05/12/03
Atypische Neuroleptika
– Allgemein verbesserte Wirkung auf Negativ-Symptomatik– Verbesserte Negativsymptomatik entscheidend für soziale Reintegration – Keine strikte Korrelation zwischen antipsychotischer und parkinsonoider
Wirkung– Bessere Compliance– Geringere Gefahr von Spätdyskinesien bei Langzeitbehandlung
PsychopharmakaZwangsnagen der Ratte 23
05/12/03
Clozapin
– „Muttersubstanz“ der atypischen Neuroleptika, heute noch „Goldstandard“
– Antipsychotische Wirkung auch über D2-Rezeptoren vermutet– D4-Antagonismus ausgeprägt aber keine Erklärung für
antipsychotische Wi. – Verbesserte Wirkung der schizophrenen Negativ-Symptomatik – Praktisch keine EPS, nur geringer Prolactin-Anstieg– Agranulozytose-Risiko Blutbildkontrolle– Kreislaufdepressive NW
PsychopharmakaZwangsnagen der Ratte 24
05/12/03
D2 -plus Hypothese
– Abgeleitet aus atypischem Wirkprofil des Clozapins– „dirty drugs“ verbessern dopaminerg innervierten Parkinsonismus
über anticholinerge, antiserotoninerge (5-HT2A) Wirkprofile – Unterschiedliche Affinitäten zu verschiedenen Hirnarealen– Partieller D2-Agonismus
PsychopharmakaZwangsnagen der Ratte 25
05/12/03
D2-plus Hypothese
5-HT hemmt die DA-Ausschüttung im Striatum
5-HT2A-Block fördert die DA-Ausschüttung
EPS wird abgeschwächt
PsychopharmakaZwangsnagen der Ratte 26
05/12/03
Atypische Neuroleptika
• Risperidon– Vorwiegend D2-Antagonismus, und 5-HT2A-Antagonismus– Risperdal Consta® einziges Atypikum als Depotarzneiform
• Ziprasidon– i.m. zur Behandlung akuter Erregungszustände, oral zur Langzeittherapie– D2-Antagonismus und 5-HT2A-Antagonismus– QT-Intervall wird mäßig verlängert; KI: Herzinfarkt, Herzinsuffizieinz
WW: Antiarrhytmika, Gatifloxazin, Moxifloxazin, Mefloquin, Halofantrin
– Kaum Gewichtszunahme und Stoffwechseleinflüsse, gute Compliance• Olanzapin
– Weiterentwicklung des Clozapins– EPS und Agranulozytose auf Placeboniveau– Massive Gewichtszunahme (Diabetes)
PsychopharmakaZwangsnagen der Ratte 27
05/12/03
Atypische Neuroleptika
• Sulpirid- Schwach-mittelstarke neuroleptische Potenz- In niedriger Dosis auch antidepressiv- Bindungsprofil entspricht den typischen Neuroleptika- Atypisches Wirkprofil (weniger EPS) vermutlich aufgrund
geringerer Anreicherung im nigrostrialen System
• Zotepin- α1-antagonistische und antihistaminische Wirkung- starke Sedierung und orthostatische Dysregulation
• Reserpin- In niedrigen Dosen antihypertonisch- In hohen Dosen neuroleptisch- Nur noch experimentelle Bedeutung
• Quetiapin- EPS auf Placeboniveau
PsychopharmakaZwangsnagen der Ratte 28
05/12/03
DepressionÄußeren Umständen nicht angemessene Herabgestimmtheit
• Symptome– Gehemmte Aktivität und Affektivität– Störung des Biorhytmus, Schlafrhytmus,– Grübelzwang, „Ich-Bezogenheit“– Hoffnungsloskeit, Freudlosigkeit
• Larvierte Depression– „versteckt“ hinter körperlichen Beschwerden – (Abgeschlagenheit, Kopfschmerz, Bauchschmerz)
• bipolarer Verlauf– manisch-depressiver Formenkreis– Zyklothymien, oft hypomanische Phasen– 30% unipolar, 65% Sehr hohe Sterblichkeit!, ca. 17% der Erwachsenen
einmalig betroffen– bipolar, 5% manischer Verlauf
PsychopharmakaZwangsnagen der Ratte 29
05/12/03
Monoaminmangel-Hypothese
Depression beruht auf einem Mangel an noradrenerger undserotoninerger Übertragung im Gehirn
• Modell:– Reserpin löst in niedrigen Dosen bei einer Langzeitbehandlung
Depressionen aus– Verminderte Konzentration an 5-OH-Indolessigsäure in
Liquorflüssigkeit bei depressiven Patienten
• Heute:– Monoaminmangel führt zu einer gesteigerten Empfindlichkeit prä-
und postsynaptischer Rezeptoren
PsychopharmakaZwangsnagen der Ratte 30
05/12/03
Wirkmechanismus
• Reuptake-Hemmung von NA, 5-HT- Verstärkung der noradrenergen, serotoninergen Übertragung- NA-Reuptake-Hemmung über „Reserpinumkehr“ messbar, SSRI
nicht- Nicht direkte Wirkung sondern Folgewirkung innerhalb von 2-3
Wochen entscheidend- Chronische Erhöhung der Transmitterkonzentration- Rezeptor-down-regulation präsynaptischer 5-HT und β-
RezeptorenVeränderungen der Plastizität des Rezeptors (Rezeptordichte)
PsychopharmakaZwangsnagen der Ratte 31
05/12/03
Wirkmechanismus
PsychopharmakaZwangsnagen der Ratte 32
05/12/03
Neurochemisches Profil
5-HT1Aktivierung
α2Block
MAO-Hemmung
5-HT reuptake
Hemmung
NAreuptake
Hemmung
α1; 5-HT1 ; D2Up regulation
(Empfindlichkeitszunahme)
β1; 5-HT2A ;D1Down regulation
(Empfindlichkeitsabnahme)
Antidepressive WirkungAntidepressive Wirkung
Adaptive VeränderungAdaptive Veränderung
Akuter EffektAkuter Effekt
Thymoleptische/ thymeretische Wirkung entspricht nicht NA/ 5-HT reuptake Hemmung
PsychopharmakaZwangsnagen der Ratte 33
05/12/03
Wirkprofil
Abgeleitet von tricyclischen Neuroleptika
– depressionslösend, stimmungsaufhellend– psychomotorisch aktivierend, dämpfend– antriebssteigernd, -hemmend– Angststeigernd, -hemmend
Stimmungsaufhellung
NeuroleptikaThymoleptika
Antriebssteigerung Antriebshemmung
Thymeretika
PsychopharmakaZwangsnagen der Ratte 34
05/12/03
Wirkprofil
• NA-reuptake Hemmer und SSRI nur geringfügig unterschiedlich in klinischer Wirkung
• NW-Profil aus dem Rezeptorprofil ableitbar• Erweiterung des Wirkprofils durch:
– H1-Antagonismus– 5-HT2-Antagonismus– anticholinerge (Neben-)wirkungen
• Therapie:– Mind. 2 Wochen!– Compliance wegen zeitlicher Differenz zwischen Wirkung und
Nebenwirkung– Antriebssteigerung setzt vor depressionslösender Wirkung ein
Suizidgefahr– Evtl. kurzfristige Co-Medikation mit Benzodiazepinen (Minor
Tranquilizer)
PsychopharmakaZwangsnagen der Ratte 35
05/12/03
NA/ Serotonin-Wirkungen
NA-reuptake Hemmung– Sympathomimetische Effekte
- Tachykardie, Hypertonie- Unruhe, Tremor- Miktionsstörungen
Serotonin-reuptake Hemmung
Serotoninsyndrom–Übelkeit, Erbrechen,
–Mentale Veränderungen, Konfusion
–Agitiertheit, Hyperreflexive
–Krämpfe
–Schwitzen, Tremor, Fieber
–Diarrhoe
– GI-Störungen, Übelkeit, Erbrechen
– Appetitminderung, Gewichtsabnahme
– Kopfschmerz– Sexuelle Störungen– (EPS)
PsychopharmakaZwangsnagen der Ratte 36
05/12/03
Nebenwirkungen
• Anticholinerge NW– Tachykardie, Überleitungsstörungen– Mundtrockenheit, Obstipation, Miktionsstörungen– Vergiftung:
- Anticholinerge Symptome im Vordergrund- Hyperthermie, Delir, Krämpfe- Antidot: Physostigmin
• Antihistaminische NW– Schläfrigkeit, Sedation
• α1-Block– Orthostase, Schwindel, Reflextachykardie
• α2-Block– WW mit Clonidin, Methyldopa
PsychopharmakaZwangsnagen der Ratte 37
05/12/03
Tri-/Tetracyclica
• Tricyclische Antidepressiva– Imipramin-, Desipramin-, Amitriptylin-Typ
• Tetracyclische Antidepressiva– Mianserin
- Kaum reuptake-Hemmung- Hemmung präsynaptischer α2-Rezeptoren- Steigerung der NA-Freisetzung Adaptionsprozesse- weniger anticholinerge NW- erhöhte Krampfneigung, aplastische Anämie, Agranulozytose
– Maprotilin
PsychopharmakaZwangsnagen der Ratte 38
05/12/03
SSRI
• Fluvoxamin, Fluoxetin, Paroxetin, (Trazodon)– Psychomotorisch aktivierend! – Früher eher Reservemittel– Heute mehr im Vordergrund wegen günstigerem NW-Profil– Geringere Gefahr tödlicher Intoxikationen– NW: Appetitsteigerung, Kopfschmerz, Übelkeit, Schlafstörung
• Trazodon– 5HT2-Antagonismus– eher psychomotorisch dämpfend
PsychopharmakaZwangsnagen der Ratte 39
05/12/03
MAO-Hemmer
Vor allem antriebssteigernde Wirkung entsprechendMonoaminmangel-Hypothese
Kaum antihistaminische Sedierung
– Moclobemid- MAO-A Hemmung, reversibel
– Tranylcypromin- MAO-A/B Hemmung, irreversibel
– (Selegilin)
• Monoaminooxidase– In catecholaminergen Neuronen nur MAO-A
Abbau von NA, 5-HT
PsychopharmakaZwangsnagen der Ratte 40
05/12/03
Wechselwirkung der MAO Hemmer
Hypertensive Krise bei Tyraminreicher Ernährung „Cheddar Cheese effect“
– MAO-Substrate wie Ephedrin, Amphetamin, Pethidin schwere hypertensive Krisen
– andere Antidepressivamassive Wirkverstärkung Krampfanfälle, schwere Erregungszustände, „Serotoninsyndrom“
PsychopharmakaZwangsnagen der Ratte 41
05/12/03
Lithium
„Mood Stabilizer“• WM:
– Konkurrenz mit Na+ um Ionentransport intrazelluläre Anreicherung– intrazelluläre Elektrolytverschiebungen, behinderter Na+/K+-Tausch
intrazelluläre K+Verarmung– Wechselwirkung mit IP3-Stoffwechsel
• Mind. Halbjährliche Plasmaspiegelkontrolle• Viel trinken, regelmäßig trinken• Saluretika induzierte Hyponatriämie, NSAR, SSRI verringern
renale Elimination• Thyreostatikum , Comedikation mit Levothyroxin
PsychopharmakaZwangsnagen der Ratte 42
05/12/03
Angst
Angst ist Bestandteil von Psychosen wie Schizophrenie und Depression, aber dann eine untergeordnete
Erkrankung
AngstAngst
Pathologische Angst
„normale“ Angst
Organische Psychose
Endogene Psychose
Psychogene Störung
Endogene Psychosen werden nicht anxiolytisch behandelt!
z.B. Paroxetin mittlerweile zur Behandlung diverser Angsterkrankungen zugelassen
PsychopharmakaZwangsnagen der Ratte 43
05/12/03
Minor Tranquilizer
• Benzodiazepine• Buspiron• Hydroxycin, Meprobamat, Hydroxytryptophan
PsychopharmakaZwangsnagen der Ratte 44
05/12/03
Benzodiazepine
• Wirkprofil– Anxiolytisch
– Antikonvulsiv– Zentral muskelrelaxierend– Sedierend
– Antipsychotisch
• Wirkmechanismus– Benzodiazepinbindungsstelle am ligandengesteuerten GABAA-
Chloridionenkanal– Allosterische agonistische Veränderung der Bindungsstelle
erhöht Affinität endogener GABA
PsychopharmakaZwangsnagen der Ratte 45
05/12/03
NW der Benzodiazepine
• Psychisch– Affektive Verflachung, Verantwortungsgefühl ,
kognitive Fähigkeiten– Halluzinationen– Amnesie– Ataraxie
• Endokrine Störungen– Appetit , Ovulationsstörungen
• Floppy-infant-Syndrom– Atemschwäche, Trink-, Bewegungsfaulheit bei Neugeborenen
• Muskelrelaxierende Wirkung– Oberschenkelhalsbrüche– KI: Myasthenia gravis