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Z V E
1Ring
Klimasicherheit von elektronischen Baugruppen
Mallorca 2007
Dipl. Ing. Karl RingZVE des Fraunhofer IZM
Z V E
2Ring
Umwelt-Beanspruchungen
Klimatische Beanspruchungen
Elektrische Beanspruchungen
Mechanische Beanspruchungen
Chemische Beanspruchungen
Z V E
3Ring
Nachweis der Gebrauchstauglichkeit
Testen von Baugruppen zur Sicherstellung der Funktionalität unter „worst case“ Bedingungen
Daraus resultierend sollte der „worst case“ bekannt sein
ist aber nicht immer – darum ist unser Labor auch gut ausgelastet
Z V E
4Ring
Beanspruchungen aus dem Einsatz
Salzsprühtest
Schwingungsprüfung
Feuchte-Wärme, zyklisch
Hochtemperatur-Umgebung
Mechanischer Schock
Temperaturwechsel
Feuchte-Wärme konstant
und alles noch beliebig gemixt
Z V E
5Ring
Klima•Feuchtelagerung
•Betauung
Migration durch Betauung während des BMW-Tests
Z V E
6Ring
GrundlagenBegriffe:Feuchtegradx Wassergehalt des Gemisches je kg trockener Luftxs Dampfgehalt bei Sättigung
relative Feuchtigkeit ps Sättigungsdruck des Dampfes bei gegebener Temp.
üblich in der Meteorologie
nur geringe Unterschiede zwischen ψ
und ϕ
sxx=ψ
)()(
tptp
s=ϕ
Z V E
7Ring
Feuchtegrad im Klimatest
Beispiel: Klima beim Prüfen von Flußmittelrückständen
Kammertemperatur: 85°C
Feuchte: 85%
xs bei 85°C = 852,10 g Wasser je kg trockener Luft
bei 85% sind 724,28 g Wasser je kg trockern Luft vorhanden
Taupunkt bei 85°C:
Z V E
8Ring
Feuchte im Klimaschrank
Z V E
9Ring
Merkmale der Klimalagerung
keine Betauung, wenn Prüfling + Kammer gemeinsam hochgeheizt werden
hygroskopische Stoffe (z.B. Salze) reichern sich mit Wasser an
Korrosion hält sich ohne Präsenz von aggressiven Medien noch in Grenzen
Prüfling kann ebenfalls Wasser aufnehmen FR 4 0,2 – 0,5% abhängig von der Dicke
an elektronischen Baugruppen meist keine Korrosionsmerkmale wenn keine Spannung angelegt ist
Z V E
10Ring
Beispiel einerTaupunkttabelle
40°C, 95% Feuchte
Taupunkttemp.: 38,05°C
Z V E
11Ring
Wasseraufnahme der Luft
Z V E
12Ring
KlimalagerungVerschiedene „Glaubensgrundsätze“Flussmittelqualifizierung 85°C/85% FeuchteBaugruppen teilweise auch 85°C/85% Feuchtevermindert auch 40°C/92% Feuchte in Werksnormen zu finden
500h Feuchtelagerung ist nicht immer sinnvoll
Z V E
13Ring
Klimalagerung Flussmittel
Testen von Flussmittelrückständennach EN 61190-1-1
oder nach
US-Norm J-STD-004
Forderung: min. 100 MOhmgemessen bei -100V nach 96h und168h im Klima 85°C/85% Feuchte
Abstand Kammstruktur 0,5mm beginnende Dendritenbildung
Z V E
14Ring
Flussmittelqualifizierung
Qualitative Halogene Quantitative
Halogene
Bedingungen für das Bestehen der 100MOhm SIR Forderung8,10
Flußmittel Kupfer Spiegel Silber Chromat Spot Test Korrosion2,6 SIR=Oberflächenwiderstand
Klasse1 Test2,3(Cl, Br)2,4 (F)2 (Cl, Br, F)5
L0 Kein bestanden7 bestanden7 0,0% Keine Beide gereinigt und
L1 Durchbruch bestanden7 bestanden7 <0,15% Korrosion ungereinigt9,10
M0 Weniger als 50% bestanden7 bestanden7 0,0% Geringe gereinigt8 oder
M1 Durchbruch nicht bestanden11 nicht bestanden11 0,5 - 2,0% Korrosion ungereinigt9,10
H0 mehr als 50% bestanden7 bestanden7 0,0% erhebliche Gereinigt
H1 Durchbruch nicht bestanden11 nicht bestanden11 >2,0% Korrosion
Klasseneinteilung von Flussmitteln nach EN 61190-1-1
Z V E
15Ring
Baugruppe bei Feuchtebelastung
Bei Verwendung von Flussmittel Klasse L dürfen keine unzulässigen Leckströme auftretenMigrationsbildung ist nicht möglichAusnahme:die Norm hat eine „Lücke“ bei nicht thermisch beanspruchten Flussmittelrückständenz.B. Selektivlöten oder Wellenlötflussmittel als Hilfsmittel beim Handlöten
Z V E
16Ring
Kritische Rückstände
gealtertes Flussmittelnach speziellem ZVE – SIR-Test
deutliche Korrosion
Feldausfälle
Z V E
17Ring
Betauung ganz einfach
Schrank auf 85°C/85% Feuchte vorheizen
Prüfling mit 20°C schnell in Schrank legen
Spannung anlegen
Anmerkung: Taupunkt-Temperatur bei 85°C = 81°C
Z V E
18Ring
Das Ergebnis
Deutliche Migrationsbildungdurch Betauung der Test-Struktur bei angelegterSpannung von 15V DC
Baugruppe: nur Cu –kein Finish
Z V E
19Ring
Ergebnis WiderstandsmessungMessausrüstungOben: WiderstandsmessgerätUnten: Messwerterfassung
Z V E
20Ring
Ergebnis Widerstandsmessung
bis ca. 120sec. kleiner als 200KOhm
Prüfling hat bei 120 sec.Taupunkt überschritten
Unruhiges Signal
Z V E
21Ring
Betauung an der realen Baugruppe
Der Lötstopplack ist keinSchutz bei Betauung(zu dünn an den Kanten)
„Kurvenmigration“
Z V E
22Ring
Betauungstests
• BMW BetauungstestTemperaturrampe mehrfach durchfahren
• IPC TM 650 Testmethod Temperaturzyklen bei konstanter Feuchte
Z V E
23Ring
BMW- Test
Prinzip:Klimakammer wird nur durchWasserbad aufgeheizt, dadurchsehr hohe Feuchtigkeit (bis 100%)
Prüfling ist immer etwas kälter als die Kammerluft – dadurch sicheres Betauen
Problem: Betaungsquantität istmasseabhängig
Z V E
24Ring
BMW- Test
Beispiel Vötsch VCVmit modifiziertem EPROM
Z V E
25Ring
BMW- Test
•Prüfung in Einbaulage•ohne Gehäuse•periodische Funktionstests•5 Zyklen müssen durchlaufen werden
ohne Schutzlack – Bestehen unmöglichmit Schutzlack – Bestehen möglich
Z V E
26Ring
BMW- Test
trotz Lackierung
geringe Schichtdicke des Lackes
Abhilfe: Dicke Lackschicht
Z V E
27Ring
BMW Test
Migration tritt nicht systematisch auf
Z V E
28Ring
IPC Method 2.6.3 Condensing
20 Zyklen 25°C -65°C bei 85%-93% rel. Feuchte (160h)
Z V E
29Ring
IPC Method 2.6.3 Condensing
• Betauung durch „Nacheilen“ der Prüflingmasse• hohe Luftfeuchte zur Verminderung der
Differenz zwischen Kammertemperatur und Taupunkt
• noch stärker Masseabhängig als der BMW-Test• bei kleinen Prüflingen tritt nicht sicher Betauung
auf
Z V E
30Ring
ZVE Betauungstest
M 1500 UFAMegohmmeter
100V
To PC
IPC B-24 Testboard+ Betauung+online Messung des Widerstandes
Z V E
31Ring
ZVE Betauungstest
TeststructureHeat Transfer Compound
Thermoelectric cooling element
Heat Sink
Cold
Environment: 50°C, 60% rel. Humidity
Z V E
32Ring
ZVE Betauungstest
kontinuierliche BetauungSchräge zum Wasserablaufsehr gut geeignet zur Qualifikation vonSchutzlacken
Erfahrung gesammeltin einen ESA-Projekt
Z V E
33Ring
ZVE Betauungstest
SIR - uncoated sample(bare copper)
1,0E+00
1,0E+01
1,0E+02
1,0E+03
1,0E+04
1,0E+05
1,0E+06
0 5 10 15 20 25 30
Time [sec]
Res
ista
nce
[MO
hm]
ungeschützer PrüflingLebensdauer 20s
Z V E
34Ring
ZVE Betauungstest
SIR HPA (Electrolube) 1x sprayed
1,0E+00
1,0E+01
1,0E+02
1,0E+03
1,0E+04
1,0E+05
1,0E+06
0 200 400 600 800
Time [min]
Res
ista
nce
[MO
hm]
manche Lacke haben eine geringeSchutzwirkung
Z V E
35Ring
ZVE Betauungstest
SIR SCC3 DCA (Silicone)(min. 149 µm thickness)
1,0E+00
1,0E+01
1,0E+02
1,0E+03
1,0E+04
1,0E+05
1,0E+06
1,0E+07
0 1000 2000 3000 4000 5000 6000
Time [min]
Res
ista
nce
[MO
hm]
manche sind besser
Z V E
36Ring
ZVE Betauungstest
Silikone bilden Wasserblasen unter der Schicht
SIR MAPSIL 213(min. 130 µm)
1,0E+00
1,0E+01
1,0E+02
1,0E+03
1,0E+04
1,0E+05
1,0E+06
0 500 1000 1500 2000 2500
Time [min]
Res
ista
nce
[MO
hm]
Z V E
37Ring
Zusammenfassung
• Unterscheidung Feuchte – Betauung• bei Betauung Schutzlackierung erforderlich• Schutzlacke haben nur eine begrenzte
Schutzwirkung• Testmethoden vorhanden und erprobt• tatsächliche Feldbelastung meist unbekannt
Z V E
38Ring
Manchmal reicht aber auch ein falsches Etikettzur Korrosion bei Feuchte + Spannung
Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit!