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Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
Dokument-Status Version 1.2 Datum 02.03.2011 Verfasser ARC-GREENLAB GmbH Herausgeber und Rechte Stadt Wittstock/Dosse
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
2 Stadt Wittstock/Dosse
Inhalt
Managementsummary ........................................................................................................................... 3 Abkürzungsverzeichnis ........................................................................................................................ 4 Abbildungsverzeichnis ......................................................................................................................... 5 0 Nachnutzung vorhandener Konzepte ......................................................................................... 6 1 Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse ............................................................... 6
1.1 Einleitung ................................................................................................................................. 6 1.2 Rechtliche Rahmenbedingungen ............................................................................................ 6
1.2.1 INSPIRE .......................................................................................................................... 6 1.2.2 GDI-DE .......................................................................................................................... 12 1.2.3 XPlanung ....................................................................................................................... 12
2 Analyse der Ausgangssituation in der Stadtverwaltung Wittstock/Dosse ........................... 14 2.1 Technische Infrastruktur (GIS) .............................................................................................. 14 2.2 Aktuell genutzte GIS-Anwendungen und Geodaten.............................................................. 15 2.3 Internetpräsentation ............................................................................................................... 16
3. Anforderungen an das Geoportal Wittstock/Dosse ................................................................ 17 3.1 Anforderungen an das Geoportal der Stadt Wittstock/Dosse ............................................... 17
3.1.1 Anforderungen an das Geoportal - Allgemein ............................................................... 17 3.1.2 Anforderungen an das Geoportal - Kartenfunktionen .................................................... 17 3.1.3 Anforderungen an das Geoportal - Drucken ................................................................. 18 3.1.4 Anforderungen an das Geoportal - Suchen und Sachdatenanzeige ............................. 18
3.2. Geodaten ............................................................................................................................... 18 3.2.1 Geodatenserver ............................................................................................................. 18 3.2.2 Datenmodelle ................................................................................................................. 19 3.2.3 Geodatenbestand .......................................................................................................... 19
3.3 Bereitstellung von Diensten (Infrastrukturknoten) ................................................................. 20 3.4. Metadateninformationssystem ............................................................................................... 21
4. Umsetzungsszenarien für das Geoportal Wittstock/Dosse.................................................... 22 4.1 Geoportal Viewer ................................................................................................................... 22
4.1.1 Aufbau und Betrieb des Geoportal Viewers bei der Stadt Wittstock/Dosse .................. 24 4.1.1.1 Anwendungsserver .................................................................................................... 25 4.1.1.2 WebOffice-Client ........................................................................................................ 25 4.1.1.3 WebOffice Web-Administration ................................................................................. 30 4.1.1.4 WebAuthor ................................................................................................................. 30 4.1.1.5 Absicherung des Geoportals Wittstock/Dosse .......................................................... 31
4.1.2 Bereitstellung des Geoportal Viewers durch externen WebGIS-Hoster ........................ 32 4.1.3 Nutzung des „Geoportal-Kommune“.............................................................................. 33 4.1.4 Nutzung des Geoportals-OPR ....................................................................................... 34
4.2 Geodaten ............................................................................................................................... 36 4.2.1 Aufbau eines Geodatenbestandes bei der Stadt Wittstock/Dosse ................................ 36
4.2.1.1 Aufbau Geodatenserver ............................................................................................ 37 4.2.1.2 Geodatenbestand ...................................................................................................... 40 4.2.1.3 Datenmodell (INSPIRE) ............................................................................................. 41
4.2.2 Aufbau eines Geodatenbestandes für externes Hosting ............................................... 41 4.3 Bereitstellung von Diensten (Infrastrukturknoten) ................................................................. 42
4.3.1 Bereitstellung von Diensten durch die Stadt Wittstock/Dosse ...................................... 42 4.3.1.1 GIS-Server ................................................................................................................. 43 4.3.1.2 Web-Server ................................................................................................................ 43 4.3.1.3 Administration ............................................................................................................ 43
4.3.2 Externe Bereitstellung von Diensten ............................................................................. 43 4.4 Metadateninformationssystem ............................................................................................... 43
4.4.1 Aufbau eines Metadateninformationssystems bei der Stadt Wittstock/Dosse .............. 43 4.4.2 Nutzung des Serviceportal Metadaten .......................................................................... 44
5. Organisatorische Maßnahmen .................................................................................................. 46 6. Ablaufplanung des Geoportals Wittstock/Dosse .................................................................... 46 7. Kostenabschätzung .................................................................................................................... 47 8. Fazit .............................................................................................................................................. 48 Anhang 1 - Die 34 INSPIRE Themen .................................................................................................. 49
Annex I .............................................................................................................................................. 49 Annex II ............................................................................................................................................. 50 Annex III ............................................................................................................................................ 50
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
Stadt Wittstock/Dosse 3
Managementsummary Das Konzept für den Aufbau eines Geoportals für die Stadt Wittstock/Dosse hatte zum Ziel zu untersuchen, welche technischen und organisatorischen Maßnahmen notwendig sind und anhand verschiedener Szenarien eine Empfehlung für die Realisierung zu erarbeiten. Unter Einbeziehung der Mitarbeiter der Stadtverwaltung, des Wasser- und Abwasserverbandes Wittstock/Dosse und des Landkreises Ostprignitz-Ruppin, wurde die Ist-Analyse durchgeführt und die anstehenden Anforderungen zusammengetragen. In der Folge wurden Vorschläge für die Realisierung erstellt und die Varianten hinsichtlich der Realisierbarkeit und des Nutzens untersucht. Zwei Anforderungen haben sich im Laufe der Arbeiten herauskristallisiert. Zum einen soll die Lösung den Anforderungen der Geodateninfrastrukturen von INSPIRE bis GDI BE/BB gerecht werden und zum zweiten soll das Verwaltungshandeln umfassend unterstützt werden und den Bürger ein besserer Zugang zu geobasierten Informationen verschafft werden. Die Kommunikationskomponente für diese Lösung ist ein Geodatenviewer, der einen einfachen Zugang zu den Geodaten ermöglichen muss. Hier bietet es sich an, eine an den Gewohnheiten des Internetnutzers orientierte Anwendung einzusetzen. Mit einer intuitiven Oberfläche soll der Zugriff auf die Informationen sichergestellt werden. Darüber hinaus werden alle weiteren Anforderungen, wie zum Beispiel die Frage der Datensicherheit, betrachtet. Herzstück von Informationssystemen sind die Daten. Hier ergibt sich in Wittstock/Dosse ein Bedarf für die Aufbereitung von Geodaten. Im Land Brandenburg stehen dafür EFRE-Mittel zur Verfügung. Die Förderquote beträgt 75% und bietet somit eine optimale Stimulans für einen derartigen Schritt. Für die Schaffung von soliden Geofachdaten im Planungsbereich, der Straßendaten und im Bereich der Dokumentation von Leitungen sollten diese Möglichkeiten unbedingt genutzt werden. Der Aufbau und Betrieb des Geoportals beinhaltet eine Reihe von zusätzlichen Management- und Serviceaufgaben. Um diese abzudecken sollte die Position eines GDI/GIS-Manager geschaffen werden. Die mit der Schaffung eines zentralen Ansprechpartners verbundenen Effekte der erhöhten Leistungsfähigkeit und Tarnsparenz der Verwaltung rechtfertigt diese Position. Es wird empfohlen, für die Stadt Wittstock/Dosse ein Geoportal auf Basis von ArcGIS und WebOffice in eigener Verantwortlichkeit aufzubauen. Damit werden die internen Prozesse besser unterstützt und es wird mit wenig Aufwand möglich die Geodaten für die Bürger verfügbar zu machen.
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
4 Stadt Wittstock/Dosse
Abkürzungsverzeichnis ALK Automatisierte Liegenschaftskarte ALKIS Amtliches Liegenschaftskataster-Informationssystem ATKIS Amtliches Topografisch-Kartografisches Informationssystem BbgGDIG Brandenburgisches Geodateninfrastrukturgesetz BbgVermG Brandenburgisches Vermessungsgesetz CMS Content-Management-System CSW Web Catalogue Service DOP Digitales Orthofoto EDBS Einheitliche Datenbankschnittstelle EFRE Europäischer Fonds für regionale Entwicklung ETL-Service Extract/Transform/Load-Service EU Europäische Union FB Fachbereich GDI Geodateninfrastruktur GDI BE/BB Geodateninfrastruktur Berlin/Brandenburg GDI-DE Geodateninfrastruktur Deutschland GIS Geografisches Informationssystem GML Geography Markup Language IIS Internet Information Server INSPIRE Infrastructure for Spatial Information in Europe IR INSPIRE Richtlinie ISK Infrastrukturknoten ISO International Organization for Standardization KML Keyhole Markup Language LGB Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg LK Landkreis LK OPR Landkreis Ostprignitz-Ruppin NAS Normbasierte Austauschschnittstelle OGC Open Geospatial Consortium PLIS Planungsinformationssystem RDBMS Relationales Datenbankmanagementsystem SLD Styled Layer Descriptor SOAP Simple Object Access Protocol TCP/IP Transmission Control Protocol / Internet Protocol W3C World Wide Web Consortium WAS Web Authentication Service WCS Web Coverage Service WCTS Web Coordinate Transformation Service WFS Web Feature Service WFS-T Web Feature Service Transactional WMC Web Map Context WMS Web Map Service WSS Web Security Service
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
Stadt Wittstock/Dosse 5
Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Einbindung des Geodateninfrastrukturknoten Wittstock/Dosse in INSPIRE...................... 9 Abbildung 2: Zeitplan für die Umsetzung von INSPIRE ........................................................................ 10 Abbildung 3: INSPIRE Annex I-III Thematischen Arbeitsgruppen ........................................................ 11 Abbildung 4: Vereinfachung des Datenaustausches durch den Standard XPlanGML ......................... 13 Abbildung 5: Technische GIS-Infrastruktur Stadtverwaltung Wittstock/Dosse ..................................... 14 Abbildung 6: Hauptanwendungen der GIS-Nutzung bei der Stadtverwaltung Wittstock/Dosse .......... 16 Abbildung 7: Schematische Darstellung der Komponenten des Geoportals Wittstock/Dosse ............. 22 Abbildung 8: Betrieb des Geoportals durch die Stadt Wittstock/Dosse ................................................ 24 Abbildung 9: Geoportal Viewer Systemkomponenten ........................................................................... 25 Abbildung 10: Geoportal Viewer – Gesamtansicht................................................................................ 26 Abbildung 11: Geoportal Viewer - Luftbildansicht ................................................................................. 26 Abbildung 12: Geoportal Viewer - Kartenansicht .................................................................................. 27 Abbildung 13: Geoportal Viewer - Stadtplanansicht .............................................................................. 27 Abbildung 14: Geoportal Viewer – Druckdialog ..................................................................................... 28 Abbildung 15: Geoportal Viewer – Druckbeispiel .................................................................................. 28 Abbildung 16: Geoportal Viewer – Flurstückssuche.............................................................................. 29 Abbildung 17: Geoportal Viewer – Entfernung messen ........................................................................ 29 Abbildung 18: Geoportal Viewer - MapTip ............................................................................................ 30 Abbildung 19: WebOffice-Administration ............................................................................................... 30 Abbildung 20: WebOffice-WebAuthor ................................................................................................... 31 Abbildung 21: Absicherung mit Reverse Proxy Konfiguration ............................................................... 31 Abbildung 22: WebGIS Hosting ............................................................................................................. 32 Abbildung 23: Geoportal Viewer des Landkreises Ostprignitz-Ruppin ................................................. 35 Abbildung 24: Aufbau des Geodatenbestandes bei der Stadt Wittstock/Dosse ................................... 37 Abbildung 25: Einrichtung mehrerer ArcSDE Geodatabases in einer MS SQL Server Instanz ........... 38 Abbildung 26: Eigenschaften des Koordinatensystems ETRS89 Zone 33 ........................................... 40 Abbildung 27: Geodatentransfer bei externem WebGIS Hosting .......................................................... 42 Abbildung 28: Schematische Darstellung der Dienstbereitstellung ....................................................... 43 Abbildung 29: Nutzung Metadatensystem der GDI Berlin/Brandenburg ............................................... 44 Abbildung 30: Startseite des Serviceportals für Metadaten .................................................................. 44 Abbildung 31: ProMIS online Metadateneditor ...................................................................................... 45 Abbildung 32: Geodatensuche im Geoportal Brandenburg .................................................................. 45
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
6 Stadt Wittstock/Dosse
0 Nachnutzung vorhandener Konzepte Bereits veröffentlichte Ergebnisse von GDI-Förderprojekten im Land Brandenburg wurden vor der Erstellung dieses Konzeptes auf die Nachnutzbarkeit hin überprüft. Folgende veröffentlichte Konzepte wurden auf ihre Nachnutzbarkeit hin überprüft:
Konzept zum Aufbau eines Infrastrukturknotens bei der Kreisverwaltung Oberhavel vom 11.
September 2009
Konzeption zum Aufbau eines Infrastrukturknotens und eines Geoportals der Gemeinde
Nuthetal vom 24. Februar 2010
Konzept zum Aufbau eines Infrastrukturknotens der kreisfreien Stadt Cottbus vom 2. März
2010
XPlanung-ISK des Landkreises Elbe-Elster: WMS und WFS zu Daten der Bauleitplanung von
kreisangehörigen Kommunen vom 03.08.2010
Konzeption zum Aufbau eines Geodateninfrastrukturknotens des Landkreises Märkisch-
Oderland vom 20. August 2010
Die Prüfung ergab, dass eine vollständige Nachnutzung eines einzelnen Konzeptes bei der Stadtverwaltung Wittstock/Dosse nicht möglich ist, da die Ausgangssituation und die Anforderungen an den Aufbau des Infrastrukturknotens und des Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse einen angepassten Systementwurf erfordern. Eine teilweise Nachnutzung der bereits veröffentlichten Konzepte erfolgte bei der Beschreibung der rechtlichen Rahmenbedingungen.
1 Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
1.1 Einleitung Die Stadtverwaltung Wittstock/Dosse prüft den Aufbau eines Geoportals. Dieses Geoportal soll über Komponenten verfügen, die Geodatendienste und weitere Netzdienste bereitstellen, sowie den Zugang zu Geodaten ermöglichen. Die Geodaten und Geodatendienste werden innerhalb der Geodateninfrastruktur (GDI) bereitgestellt. Als Präsentationsplattform wird ein Geoportal eingesetzt, das ohne Installation von Clientsoftware auskommt, um einen unkomplizierten Zugang sicherzustellen. Vor diesem Hintergrund ist dieses Konzept zum Aufbau eines Geodateninfrastrukturknotens für Wittstock/Dosse entstanden. Berücksichtigt wurden dabei die vorhandenen Infrastrukturen und Geodaten Die Einbindung in die GDI-BE/BB und somit auch in die GDI-DE und INSPIRE wird dabei berücksichtigt. Das Geoportal Wittstock/Dosse soll als interaktive Informations- und Kommunikationsplattform dienen und sowohl eigene als auch Geodaten anderer Anbieter verfügbar machen. Es wird somit Bestandteil der Geodateninfrastruktur Berlin/Brandenburg (GDI-BE/BB).
1.2 Rechtliche Rahmenbedingungen
1.2.1 INSPIRE
Die Hauptanforderungen zur Schaffung einer Geodateninfrastruktur resultieren aus der EU-Richtlinie 2007/2/EG und der sich daraus in nationales Recht umgesetzten Regelungen. INSPIRE (Infrastructure for Spatial Information in Europe) steht als Kürzel für die Richtlinie 2007/2/EG des Europäischen Parlaments und des Rates zur Schaffung einer Geodateninfrastruktur in der Europäischen Gemeinschaft. Die Richtlinie ist am 15. Mai 2007 in Kraft getreten. Ziel der Richtlinie ist es, die grenzübergreifende Nutzung von Daten in Europa zu erleichtern. INSPIRE fordert webbasierte Online-Dienste für die Suche, die Darstellung und das Herunterladen von Daten. INSPIRE verpflichtet Deutschland als Ganzes, Geodaten des Bundes, der Länder, aber auch der Kommunen, nach den Vorgaben von INSPIRE interoperabel verfügbar zu machen. Hierzu soll die Geodateninfrastruktur Deutschland (GDI-DE) so ausgelegt sein, dass
Geodaten auf der geeigneten Ebene gespeichert, zugänglich gemacht und verwaltet werden, aus verschiedenen Quellen der gesamten Gemeinschaft kohärent verknüpft und von verschiedenen Nutzern und für unterschiedlichste Anwendungen genutzt werden können,
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
Stadt Wittstock/Dosse 7
Geodaten, die auf einer bestimmten Verwaltungsebene erfasst werden, von anderen Verwaltungsbehörden gemeinsam genutzt werden können,
die Bedingungen für die Bereitstellung von Geodaten einer umfassenden Nutzung nicht in unangemessener Weise im Wege stehen,
Geodaten und Sachdaten leicht ermittelt und auf ihre Eignung hin geprüft werden können und
die Nutzungsbedingungen und Metadaten leicht in Erfahrung zu bringen sind.
Eine Geodateninfrastruktur besteht dabei aus:
Geodaten,
Metadaten,
Geodatendiensten,
Netzdiensten und -technologien,
Vereinbarungen über:
o gemeinsame Nutzung,
o Zugang und
o Verwendung sowie
Koordinierungs- und Überwachungsmechanismen, -prozesse und -verfahren
o mit dem Ziel, Geodaten verschiedener Herkunft interoperabel verfügbar zu machen.
Die nationale Umsetzung findet sich im Gesetz über das amtliche Vermessungswesen im Land Brandenburg (Brandenburgisches Vermessungsgesetz – BbgVermG, mit Stand vom 27.05.2009 inklusive Änderungen vom 13. April 2010 und dem Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie 2007/2/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 14. März 2007 zur Schaffung einer Geodateninfrastruktur in der Europäischen Gemeinschaft (INSPIRE-Umsetzungsgesetz/ Brandenburgische Geodateninfrastrukturgesetz - BbgGDIG), das am 13. April 2010 in Kraft getreten ist. Dort wird unter anderem folgendes festgelegt
1:
(2) Die Geodaten-Infrastruktur Brandenburg soll sicherstellen, dass Geodaten über das Gebiet des Landes Brandenburg den öffentlichen Stellen, der Wirtschaft, der Wissenschaft und dem Einzelnen für eine breite Nutzung
1. nachhaltig, aktuell und in hoher Qualität zur Verfügung stehen sowie 2. einfach und schnell zugänglich sind. Weiterhin wird bezüglich der Geodatendienste und weiterer Netzdienste folgendes ausgeführt
2:
(1) Die Behörden gewährleisten, dass für die bei ihnen vorgehaltenen Geodaten und Metadaten Geodatendienste bereitstehen. Zur Erfüllung dieser Verpflichtung können sie sich übergeordneter oder zentraler Dienste bedienen. Soweit für die Nutzung von Diensten Gebühren oder Entgelte gefordert werden oder lizenzrechtliche Regelungen zu treffen sind, sind Netzdienste zur Abwicklung eines elektronischen Geschäftsverkehrs und zur Sicherstellung des Betriebs von Geodatendiensten zur Verfügung zu stellen.
(2) Die Dienste nach Absatz 1 sollen Nutzeranforderungen berücksichtigen und müssen über computergestützte Netzwerke öffentlich verfügbar sein.
(3) Transformationsdienste sind mit anderen Diensten nach Absatz 1 so zu kombinieren, dass sämtliche Geodaten-dienste im Einklang mit diesem Gesetz betrieben werden können.
1 §1 BbgGDIG Stand 13.4.2010
2 §6 BbgGDIG Stand 13.4.2010
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
8 Stadt Wittstock/Dosse
(4) Für Suchdienste ist zumindest folgende Kombination von Suchkriterien zu gewährleisten:
1. Schlüsselwörter, 2. Klassifizierung von Geodaten und Geodatendiensten, 3. Qualitätsmerkmale, 4. geographischer Standort, 5. die für die Erfassung, Führung und Bereitstellung der Geodaten und Geodatendienste zuständige Behörde sowie 6. Bedingungen für den Zugang zu und die Nutzung von Geodaten und Geodatendiensten.
Das Thema Metadaten wird wie folgt spezifiziert3:
(1) Die Behörden, welche Geodaten als Referenzversion im Sinne von § 4 Absatz 2 und Geodatendienste bereitstellen, haben die zugehörigen Metadaten zu erstellen, zu führen und bereitzustellen sowie in Übereinstimmung mit den Geodaten und Geodatendiensten zu halten.
(2) Als Metadaten zu Geodaten sind mindestens anzugeben:
1. Schlüsselwörter, 2. Klassifizierung, 3. Qualitätsmerkmale, 4. geographischer Standort, 5. die für die Erfassung, Führung und Bereitstellung zuständige Behörde und 6. Bedingungen für den Zugang und die Nutzung einschließlich bestehender Beschränkungen nach § 12 und deren Gründe sowie gegebenenfalls anfallende Gebühren oder Entgelte.
(3) Als Metadaten zu Geodatendiensten sind mindestens anzugeben:
1. Qualitätsmerkmale, 2. die für die Erfassung, Führung und Bereitstellung zuständige Behörde sowie 3. Bedingungen für den Zugang und die Nutzung einschließlich bestehender Beschränkungen nach § 12 und deren Gründe sowie gegebenenfalls anfallende Gebühren oder Entgelte. Um eine breite Nutzbarkeit der Geoinformationen sicherzustellen, wird im Paragraphen 8 des BbgGDIG gefordert
4:
Geodaten und Geodatendienste sowie Metadaten sind interoperabel bereitzustellen. Die Einbindung und Veröffentlichung der Geoinformationen wird unter den Stichworten Geodaten-infrastruktur und Geoportal wie folgt gefasst
5:
(1) Metadaten, Geodaten, Geodatendienste und weitere Netzdienste werden für den Aufbau und den Betrieb der Geodateninfrastruktur Brandenburg als Bestandteil der nationalen Geodateninfrastruktur über ein elektronisches Netzwerk verknüpft.
(2) Beim Aufbau und Betrieb der Geodateninfrastruktur arbeitet das Land Brandenburg mit dem Bund und den anderen Ländern der Bundesrepublik Deutschland, insbesondere mit dem Land Berlin, zusammen. Mit dem Land Berlin wird eine gemeinsame Geodateninfrastruktur aufgebaut.
(3) Im Geschäftsbereich der gemäß § 10 Absatz 2 zuständigen obersten Landesbehörde wird ein Geoportal für den Zugang zum elektronischen Netzwerk nach Absatz 1 eingerichtet.
3 §7 BbgGDIG Stand 13.4.2010
4 §8 BbgGDIG Stand 13.4.2010
5 §9 BbgGDIG Stand 13.4.2010
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
Stadt Wittstock/Dosse 9
(4) Geodaten, Geodatendienste und Metadaten Dritter sind auf deren Anfrage über das Geoportal nach Absatz 3 bereitzustellen, sofern sie sich verpflichten, die Daten nach den Bestimmungen dieses Gesetzes bereitzustellen und hierfür die technischen Voraussetzungen zu schaffen. Die Bereitstellung bedarf der Genehmigung durch die ressort-übergreifende Kontaktstelle nach § 10 Absatz 1. Die Genehmigung kann widerrufen werden, wenn wesentliche Genehmigungsvoraussetzungen wegfallen.
(5) Die Bereitstellung von Geodaten, Geodatendiensten und Metadaten an das Geoportal hat unter Beachtung der im Brandenburgischen Datenschutzgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 15. Mai 2008 (GVBl. I S. 114) in der jeweils geltenden Fassung und im Bundesdatenschutzgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 14. Januar 2003 (BGBl. I S. 66), das zuletzt durch Artikel 1 des Gesetzes vom 14. August 2009 (BGBl. I S. 2814) geändert worden ist, in der jeweils geltenden Fassung festgelegten Grundsätze des Schutzes personenbezogener Daten zu erfolgen. Die Regelungen des Urheberrechtsgesetzes vom 9. September 1965 (BGBl. I S. 1273), das zuletzt durch Artikel 83 des Gesetzes vom 17. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2586) geändert worden ist, in der jeweils geltenden Fassung bleiben unberührt.
Geoportale dienen als Einstiegspunkte zu den vorhandenen Geodaten und Geodiensten und deren Bereitstellung in einer Geodateninfrastruktur (GDI). In einem Geoportal ist eine zentrale Datenhaltung von Geodaten und -diensten grundsätzlich nicht vorgesehen, so dass diese dezentral beim jeweiligen Anbieter verwaltet werden. Das Geoportal bündelt die Geodaten und -dienste und übernimmt Vermittlungs- und Verbindungsfunktionen zu dessen Zugang. Das Geoportal Wittstock/Dosse ist somit Bestandteil der europäischen Geodateninfrastruktur INSPIRE mit Ihren Bestandteilen GDI DE und GDI-BE/BB. Dieser fügt sich in diese Strukturen ein, was in der nachfolgenden Abbildung dargestellt ist.
Abbildung 1: Einbindung des Geodateninfrastrukturknoten Wittstock/Dosse in INSPIRE
Für die Umsetzung der oben genannten Anforderungen gibt es zahlreiche Empfehlungen und Standards, die eingehalten werden müssen. An dieser Stelle wird auf das „Konzept zum Aufbau eines Infrastrukturknotens bei der Kreisverwaltung Oberhavel“ verwiesen werden. In diesem sind im Kapitel 3 die grundlegenden Anforderungen, Normen und Standards umfassend dargestellt. Wichtige Termine in Zusammenhang mit der INSPIRE Richtlinie sind: 15.05.2009 - Umsetzung der INSPIRE-Richtlinie (IR) in nationales Recht 15.05.2009 - Verabschiedung der IR Datenspezifikationen Anhang I 05.06.2009 - Sitzung Regelungsausschuss IR "Data sharing" 04.12.2010 - Bereitstellung Metadaten Anhang I und II Ende 2010 - Anfangsbetriebsfähigkeit Such- und Darstellungsdienste Anhang I (geplant) Mitte 2011 - volle Funktionalität der Such- und Darstellungsdienste Anhang I (geplant) 15.05.2011 - Bereitstellung neu erhobener und aktualisierte Geodaten Anhang I 15.05.2012 - Verabschiedung IR Datenspezifikationen Anhang I und II 04.12.2013 - Bereitstellung Metadaten Anhang III 15.05.2014 - Bereitstellung neu erhobener oder aktualisierter Geodaten Anhang II und III 15.05.2016 - Bereitstellung restlicher Daten Anhang I 15.05.2019 - Bereitstellung restlicher Daten Anhang I und II
INSPIRE
GDI DE
GDI BE/BB
• GDI DE
• weitere nationale GDI
• GDI BE/BB
• weitere GDI der Bundesländer
• GDISK Wittstock/Dosse
• weitere GDISK BB
Die folgende Abbildung zeigt diese grafisch und stellt die komplexen Zusammenhänge dar:
Abbildung 2: Zeitplan für die Umsetzung von INSPIRE (Quelle GDI-DE: http://www.gdi-de.org/inspire/zeitplan, 25.02.2011)
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
Stadt Wittstock/Dosse 11
Daraus ergibt sich die Forderung, dass im ersten Schritt die Bereitstellung von Metadaten im Mittelpunkt der Anforderungen von INSPIRE steht. Deshalb muss auch das Geoportal Wittstock/Dosse über Optionen verfügen Metadaten zu nutzen. Insbesondere helfen Metadaten die vorhandenen Geoinformationen zu beschreiben und gewährleisten, dass eine Auswahl der gewünschten Informationen aus der Fülle der verfügbaren Geoinformationen getroffen werden kann. Für die Akzeptanz des Geoportals Wittstock/Dosse stellt dieses jedoch nur einen Aspekt dar, da der wesentliche Effekt in der Bereitstellung von Geoinformationen für Verwaltung, Bürger und Unternehmen gesehen wird. Die recht langen Fristen im INSPIRE Zeitplan resultieren aus der europäischen Sicht des Projektes, das mit Arbeitsgruppen auf europäischer und nationaler Ebene, wie in Abbildung 3 dargestellt, arbeitet.
Abbildung 3: INSPIRE Annex I-III Thematischen Arbeitsgruppen
Welche Daten verfügbar sein sollen, ist in den einzelnen Anhängen/Annexen definiert:
Anhang/Annex I Anhang/Annex II
1. Koordinatenreferenzsysteme 2. Geografische Gittersysteme 3. Geografische Bezeichnungen 4. Verwaltungseinheiten 5. Adressen 6. Flurstücke/Grundstücke (Katasterparzellen) 7. Verkehrsnetze 8. Gewässernetz 9. Schutzgebiete
1. Höhe 2. Bodenbedeckung 3. Orthofotografie 4. Geologie
Anhang/Annex III
1. Statistische Einheiten 2. Gebäude 3. Boden 4. Bodennutzung 5. Gesundheit und Sicherheit 6. Versorgungswirtschaft und staatliche Dienste 7. Umweltüberwachung 8. Produktions- und Industrieanlagen 9. Landwirtschaftliche Anlagen und Aquakulturanlagen 10. Verteilung der Bevölkerung-Demografie 11. Bewirtschaftungsgebiete/Schutzgebiete/geregelte Gebiete und Berichterstattungseinheiten 12. Gebiete mit naturbedingten Risiken 13. Atmosphärische Bedingungen 14. Meteorologisch-geografische Kennwerte 15. Ozeanografisch-geografische Kennwerte 16. Meeresregionen 17. Biogeografische Regionen 18. Lebensräume und Biotope 19. Verteilung der Arten 20. Energiequellen 21. Mineralische Bodenschätze
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
12 Stadt Wittstock/Dosse
Daraus ergibt sich eine überschaubare Anzahl von Daten, die in Wittstock/Dosse bereitgestellt werden müssen. Wesentliche Teile der Anforderungen werden bereits vom Land Brandenburg oder anderen Verwaltungsebenen abgedeckt werden. Für die Realisierung muss jedoch schon jetzt die Absicherung der Interoperabilität, wie sie unter anderem im BbgGDIG gefordert wird, sichergestellt werden. Dazu ist die Einhaltung von Standards und Normen wie W3C, ISO, OGC, RFC und weiterer unabdingbar. Auch hier soll auf die detaillierte Darstellung der Anforderungen im Konzept der Kreisverwaltung Oberhavel im Kapitel 3 verwiesen werden. Da diese, eher technischen Forderungen hinlänglich bekannt sind, soll hier auf eine umfassende Darstellung verzichtet werden. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Verfügbarkeit der Dienste. In der Verordnung (EG) Nr. 976/2009 vom 19. Oktober 2009 der EU-Kommission sind die technischen Richtlinien zusammengefasst. So wird eine Verfügbarkeit der Netzdienste von 99% gefordert. Diese Anforderungen werden auch in dem Konzept „Architektur der Geodateninfrastruktur Deutschland“ in der Version 2.0 vom 9.9.2010 im Kapitel 8 detailliert dargestellt. Um diese Anforderung zu gewährleisten, ist eine Einrichtung von Überwachungsdiensten notwendig. Ein dazugehöriges Reporting erlaubt den Nachweis der Zuverlässigkeit der Dienstangebote. Letzten Endes sind die IT-Sicherheitsrichtlinien zu berücksichtigen und bei der Realisierung mit dem IT-Bereich der Stadtverwaltung abzustimmen. Gleiches gilt für die Einrichtung der Zugangsrechte und die Absicherung der Netzdienste.
1.2.2 GDI-DE
In der vorliegen Version 2 der „Architektur der Geodateninfrastruktur Deutschland“ zeigt sich, dass die bisherigen Bestrebungen konsequent fortgeführt und bis hinunter auf die kommunale Ebene betrachtet werden. Ähnlich der Abbildung 1 werden die kommunalen GDI als Bestandteil der Länder-GDI verstanden. Detailliert werden in den einzelnen Teilen und Kapiteln Anforderungen und Ziele definiert und umfänglich dokumentiert. Organisatorische und technische Aspekte werden aufgezeigt und münden im Masterplan GDI-DE. Beachtenswert ist an dieser Stelle auch, dass die Verknüpfung von GDI und E-Gouvernement in Zukunft betrachtet werden muss. Gerade diese Aspekte zur Verbesserung der Verwaltungsprozesse werden in diesem Konzept für die Stadt Wittstock/Dosse berücksichtigt. Auf die Detaildarstellung der Architektur von GDI-DE soll an dieser Stelle verzichtet werden. Die Anforderungen und Empfehlungen von GDI-DE Version 2.0 werden jedoch in diesem Konzept berücksichtigt. Das Konzept wird als Anlage dem Konzept Wittstock/Dosse beigelegt.
1.2.3 XPlanung
Ein wesentlicher Punkt bei der Realisierung von ISK ist die Bereitstellung von Planungsdaten in Form von Bebauungs-, Flächennutzungs- Regional- und Landschaftsplänen. Im Land Brandenburg wird das im Rahmen des eGovernment Projektes XPlanung entstandene Austauschformat XPlanGML für die planübergreifende Auswertung und Visualisierung von Planinhalten empfohlen. Deshalb wird empfohlen, im Geoportal Wittstock/Dosse XPlanGML-Daten zu visualisieren. XPlanGML ermöglicht den Zugriff auf ein objektorientiertes Datenaustauschformat. Ziel des Standards ist der verlustfreie Austausch von Bauleitplänen, Flächennutzungsplänen, Regionalplänen und Landschaftsplänen zwischen unterschiedlichen IT-Systemen. Die internetgestützte Bereitstellung von Plänen soll unterstützt, sowie die planübergreifende Auswertung und Visualisierung von Planinhalten ermöglicht werden.
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
Stadt Wittstock/Dosse 13
Behörden
Sonstige
Träger
öffentlicher
Belange
Immobilien-
wirtschaft
Öffentlichkeit
Nachbar-
gemeinde
Planungs-
büros
Datenaustausch ohne gemeinsamen Standard
Behörden
Sonstige
Träger
öffentlicher
Belange
Immobilien-
wirtschaft
Öffentlichkeit
Nachbar-
gemeinde
Planungs-
büros
Datenaustausch über standardisiertes Format
XPlan GML
Standard
Abbildung 4: Vereinfachung des Datenaustausches durch den Standard XPlanGML6
Diese Standardisierung beinhaltet die Chance, Verwaltungsvorgänge im Bereich der raumbezogenen Planung effektiver und kostengünstiger zu gestalten, sowie qualitativ zu verbessern. Ein verlustfreier Datenaustausch zwischen den verschiedenen Planungsebenen und den unterschiedlichen öffentlichen und privaten Planungsakteuren während des Planungsprozesses wird somit erleichtert. Gleichzeitig eröffnen sich Möglichkeiten, planungsrelevante Daten auf kostengünstige Art und Weise der Wirtschaft (z.B. für regionale Wirtschaftsförderung oder Standortmarketing), anderen Fachbehörden und Trägern öffentlicher Belange sowie der Öffentlichkeit (Bürgerbeteiligung) zur Verfügung zu stellen.
7
Für vorliegende Pläne, die im Rahmen der EFRE-Förderung aufbereitet werden, muss über Veröffentlichung nachgedacht werden. Grundsätzlich können drei Wege beschritten werden. Die erste Variante beschränkt sich auf das Scannen und Georeferenzieren der Pläne, sowie deren Verortung mittels eines Umringes im Geodatenbestand. Die zweite Variante ist die Aufbereitung ausgewählter Planinhalte entsprechen der Richtlinien für das XPlanGML-Format. Die dritte Variante umfasst die Aufbereitung aller Planinhalte. Das Landesamt für Bauen und Verkehr Brandenburg hat für die Aufnahme der Daten das Pflichtenheft „XPlanungskonforme Erfassung von Daten der Bauleitplanung“ erstellt und stellt auch ein Prüftool „XPlanGML-Validator“ zur Verfügung. Mit diesem ist es möglich, XPlanungskonform erfasste Bauleitplanungsdaten einer Qualitätsprüfung zu unterziehen. Zu verweisen ist an dieser Stelle auf ein im Landkreis Elbe-Elster realisiertes EFRE-Förderprojekt. Inwiefern diese Lösung zur Anwendung kommen kann, oder ob eine eigenständige Lösung etabliert wird, wird in diesem Konzept dargestellt.
6 Nach www.xplanung.de (http://www.iai.fzk.de/www-extern/index.php?id=679, 25.2.2011)
7 Zitat von www.xplanung.de (2010)
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
14 Stadt Wittstock/Dosse
2 Analyse der Ausgangssituation in der Stadtverwaltung
Wittstock/Dosse
2.1 Technische Infrastruktur (GIS) In der folgenden Grafik ist die schematische Darstellung der technischen Infrastruktur der Stadtverwaltung Wittstock/Dosse enthalten:
Datenbank-
Server
Backup-
server
LAN / Intranet Stadt Wittstock/Dosse
ArcGIS
Desktop
Archikart
KarthagoWebGIS
Novell-
Server
Richtfunk LK OPR
GIS-
Server
WebGIS
Admin
Geoportal
OPR
Abbildung 5: Technische GIS-Infrastruktur Stadtverwaltung Wittstock/Dosse
Bei der Stadtverwaltung Wittstock/Dosse erfolgt die Nutzung von Geoinformationen zum überwiegenden Teil über die vom Landkreis Ostprignitz-Ruppin bereitgestellten Webdienste und -anwendungen. Die bei der Stadtverwaltung Wittstock/Dosse vorhandene ArcGIS Desktop Lizenz wird nur sporadisch genutzt. Die folgende Übersicht zeigt die im Einsatz befindlichen Anwendung mit der Angabe der Häufigkeit der Nutzung auf: Übersicht Anwendungen:
Bezeichnung Funktion Nutzung
ArcGIS Desktop Erstellen eigener Geodatenbestände und Karten
1 Arbeitsplatz; temporär genutzt
Archikart Karthago Nutzt Webdienst vom LK OPR in Archikart Karthago mit ALK-Informationen
ca. 50 Nutzer
WebGIS Nutzt das WebGIS vom LK OPR 9 Nutzer
Geoportal OPR Nutzt das Geoportal vom LK OPR ca. 2 Nutzer
Der aktuell genutzte Archikart/Karthago HTML-Viewer nutzt seit ungefähr 5 Jahren einen angepassten WMS-Dienst, der von der Kreisverwaltung Ostprignitz-Ruppin bereitgestellt wird. Er enthält Geobasisdaten wie ALK, Orthofotos und Adressen. Die ALK-Daten werden monatlich aktualisiert. Die Aktualisierung der ALB-Daten der Stadtverwaltung Wittstock/Dosse ist an diesen Zyklus angepasst. Der Karthago-Viewer ist zurzeit der Hauptverbreitungsweg von Geodaten innerhalb der Stadtverwaltung Wittstock/Dosse. Der Zugang wird durch die Archikart Benutzerverwaltung organisiert; aktuell sind ca. 50 Zugänge freigeschaltet. In der Version Archikart 4 wird er Karthago HTML-Viewer durch einen JAVA-Viewer ersetzt. Der JAVA-Viewer kann WMS- und WFS-Dienste zur Visualisierung einbinden. Sollen objektbezogene Suchen zu einer automatischen Anzeige des gefundenen Objektes im JAVA-Viewer führen, so ist ein WFS-Dienst mit den entsprechenden Objektinformationen zu konfigurieren.
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
Stadt Wittstock/Dosse 15
Eine externe Nutzung des Karthago-Viewers ist nicht möglich. Er kann daher nicht als Basis für einen Geoportal Viewer verwendet werden. Das WebGIS der Kreisverwaltung Ostprignitz-Ruppin wird seit ca. 6 Jahren bei der Stadtverwaltung Wittstock/Dosse verwendet. Das WebGIS basiert auf ArcIMS de Fa. ESRI und einen Webclient der Fa. IP Syscon. Es enthält zusätzlich zu den Geodaten des WMS.Dienstes weitere Informationen und Geodaten. Das WebGIS verfügt eine Benutzerverwaltung, die durch den Landkreis Ostprignitz-Ruppin geführt wird. Gegenwärtig sind 9 Benutzer der Stadtverwaltung Wittstock/Dosse als Benutzer des WebGIS registriert. Eine Lizenz ArcGIS Desktop ArcView ist bei der Stadtverwaltung Wittstock/Dosse vorhanden. Der ArcGIS Desktop Arbeitsplatz wird in unregelmäßigen Abständen zur Aufbereitung von Geodaten und zur Kartenerstellung genutzt. Ein Beispiel für die Nutzung des ArcGIS Desktop Arbeitsplatzes ist die Aufbereitung von Geodaten für die Nutzung innerhalb der Software Stadtmonitor der Fa. Geoware. Der ArcGIS Desktop Arbeitsplatz ist mit einer bidirektionalen Schnittstelle zu Archikart ausgestattet. Der Rasterdatenviewer LIRA3 wird gelegentlich zur Visualisierung historischer Flurstücksdaten verwendet. Das Desktop-Programm gibt einen schnellen Überblick über die Flurstücksdaten einer Flur. Die letzte Aktualisierung der Daten erfolgte im Jahr 2003. Das im Ausbau befindliche Geoportal OPR wird seit Mitte des Jahres 2010 bei der Stadtverwaltung Wittstock/Dosse genutzt. Das Geoportal OPR wird von der Kreisverwaltung Ostprignitz-Ruppin betrieben und enthält im wesentlichen Geobasisdaten aus Brandenburg, die von der Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (LGB) bereitgestellt werden. Zusätzlich können folgende Geodaten eingeblendet werden:
Bebauungspläne LK OPR
Flächennutzungspläne LK OPR
Landschaftsrahmenplan
Die zukünftige Einbindung weiterer Datenquellen ist geplant.
2.2 Aktuell genutzte GIS-Anwendungen und Geodaten Zur Analyse der aktuell genutzten Geodaten wurde ein Befragung verschiedener Nutzer innerhalb der Stadtverwaltung Wittstock/Dosse und des Wasser- & Abwasserverbandes Wittstock/Dosse durchgeführt. Amt für Wirtschaftsförderung und Liegenschaften Zugang zu Geodaten über das WebGIS:
ALK (mehrere Ebenen)
Luftbilder (in unterschiedlichen Qualitätsstufen)
Topographische Karten
Geofachdaten
o Bauleitpläne
Bebauungspläne
Flächennutzungspläne
o Grenze des Truppenübungsplatzes Wittstock (Kyritz-Ruppiner Heide)
Bauamt / Sachgebiet Planung Zugang zu Geobasisdaten erfolgt über das WebGIS. Informationen zu vorhandenen Fachdaten:
Bei der Stadtverwaltung Wittstock/Dosse liegen nur analoge Pläne vor
Abgabe an Dritte erfolgt als PDF-Datei oder Papier-Plan.
Digitale georeferenzierte Daten zu durchgeführten Planungen sind nicht vorhanden.
Digitale georeferenzierte Daten werden teilweise vom beauftragten Planungsbüro
bereitgestellt
(die Daten müssen vor einer eventuellen Veröffentlichung im Geoportal Wittstock/Dosse
geprüft und ggf. aufbereitet werden).
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
16 Stadt Wittstock/Dosse
Bauamt / Sachgebiet Tiefbau Zugang zu Geobasisdaten erfolgt über das WebGIS und über den Karthago-Viewer. Weitere Informationen zu vorhandenen Fachdaten:
Informationen zum Bestand der Regenwasserleitungen und –bauwerke liegen zu ca. 80 % auf
analogen Plänen vor (Innenstadt komplett; Außenbereich teilweise).
Informationen zum Straßenneubaubestand liegen teilweise auf analogen Plänen vor
(Innenstadt 95%; Außenbereich 30%).
Digitale georeferenzierte Daten für Regenwasser und Straßenneubaubestand liegen zu ca.
10% im CAD-Format vor (die Daten müssen vor einer eventuellen Veröffentlichung im
Geoportal Wittstock/Dosse geprüft und ggf. aufbereitet werden).
Wasser- & Abwasserverband Wittstock Der WAV verwaltet gegenwärtig:
267 km Trinkwasser Hauptleitung
75 km Abwasser Kanal
40 km Abwasser Druckleitung
Informationen zu den verwalteten Objekten und Leitungen liegen wie folgt vor:
70% analoge Pläne
30 % Digitale georeferenzierte Daten im CAD-Format (Neubauten ab 1996); (die Daten
müssen vor einer eventuellen Veröffentlichung im Geoportal Wittstock/Dosse geprüft und ggf.
aufbereitet werden)
Web-Anwendung
WebGIS-Anwendung
UMN-Dienst
Anwendungs-Server
GIS-Server
Geodaten-Server
Stadt
Wittstock/Dosse
Landkreis
Ostprignitz-Ruppin
Betriebssystem
(inkl. Web-Server)
Hardware
WebGIS
Karthago
Geoportal OPR
Abbildung 6: Hauptanwendungen der GIS-Nutzung bei der Stadtverwaltung Wittstock/Dosse
Die Abbildung 6 zeigt die Hauptanwendungsfälle der aktuellen GIS-Nutzung bei der Stadtverwaltung Wittstock/Dosse.
2.3 Internetpräsentation Der Internetauftritt der Stadt Wittstock/Dosse wird gegenwärtig durch den Förderverein für regionale Entwicklung e.V. mit Sitz in Potsdam gehostet. Eine Internetpräsentation von Geodaten auf der Homepage der Stadtverwaltung Wittstock/Dosse erfolgt zurzeit in Form von Points of Interests (POIs), die Google Maps Basisdaten überlagert werden. Der Stadtplan ist über den Link http://www.wittstock.de und den Menüpunkt Stadtplan verfügbar. Für den Aufbau eines internen WebGIS bei der Stadtverwaltung Wittstock/Dosse ist Google Maps nur bedingt geeignet, da die Nutzungsbedingungen der Google Maps API eine ausschließliche interne Nutzung untersagen.
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
Stadt Wittstock/Dosse 17
3. Anforderungen an das Geoportal Wittstock/Dosse
3.1 Anforderungen an das Geoportal der Stadt Wittstock/Dosse Das Geoportal dient der Visualisierung der Geodaten des Infrastrukturknotens der Stadt Wittstock/Dosse. Er ermöglicht die Kombination von Geodaten, die Suche innerhalb der Datenbestände, das Drucken von Kartenausschnitten und viele weitere Funktionen. Die folgenden Abschnitte listen die Anforderungen an das Geoportal Stadtplan im Einzelnen auf.
3.1.1 Anforderungen an das Geoportal - Allgemein
Anforderung
Gew
ichtu
ng
Geoportal Allgemein
Das Geoportal soll einfach und intuitiv zu bedienen sein. Es sollte logisch und strukturiert aufgebaut sein und alle Funktionen, Buttons, Hinweise, Weiterleitungen, etc. sollten selbsterklärend und einleuchtend sein.
+++
Das Geoportal ist entsprechend den gültigen Vorgaben zur Barrierefreiheit der Länder Berlin und Brandenburg) zu gestalten. Diese Vorgaben gelten für die eigentliche Geoportalseite, aber nicht für die Kartendarstellung.
+++
Das Geoportal soll mit allen Browsern, welche die Standards des W3C unterstützen, aufrufbar und nutzbar sein. Dies gilt insbesondere für Mozilla Firefox (ab Version 3) und Internet Explorer (ab Version 6).
+++
Das Geoportal ist eine modulare, skalierbare Viewer-Komponente, die u.a. zur Visualisierung von Geodiensten dient.
+++
Das Geoportal soll ohne Popup-Fenster erstellt werden. ++
Das Geoportal soll authentifizierten Benutzern den Zugang zu geschützten Inhalten ermöglichen.
+++
3.1.2 Anforderungen an das Geoportal - Kartenfunktionen
Geoportal Kartenfunktionen
Als Grundlage für eine Kartendarstellung müssen wiederverwendbare Kartendokumente erstellt werden können.
+++
Verschiedene Ansichten der Geodaten müssen erstellt werden können. ++
Der Kartenmaßstab muss veränderbar sein. +++
Karten- bzw. Themenebenen müssen zu einer Gesamtkarte kombiniert werden können. +++
Einzelne Layer müssen zu Gruppen zusammengefasst werden können. +++
Kartenstruktur: Abfragbare Ebenen werden dargestellt, können ausgewählt werden und bilden eine Verbindung zu den Sachdaten.
+++
Die schnelle Umstellung des Kartenbildes von Farb- auf Schwarz/Weiß-Darstellung muss möglich sein.
++
Navigation: Die Navigation in der Karten muss über Richtungspfeile (Nord, Süd, Ost, West, ...) möglich sein.
+++
Zoom/Verschieben: Zoom per Maus-Scrollrad muss möglich sein. Zoom auf volle Ausdehnung, Verschieben des Kartenausschnittes muss möglich sein.
+++
Die Anzeige von Koordinaten eines Punktes muss möglich sein. +++
Die Anzeige des aktuellen Maßstabes muss möglich sein. +++
Das Messen von Strecken und Flächen muss möglich sein. +++
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
18 Stadt Wittstock/Dosse
3.1.3 Anforderungen an das Geoportal - Drucken
Geoportal Drucken
Druckfunktion: Der Nutzer muss die Möglichkeit haben den aktuell angezeigten Kartenausschnitt inklusive Kartentitel, Maßstab, Datum und Ersteller auszudrucken.
+++
Eine freie Texteingabe über ein Schriftfeld muss möglich sein. ++
Der Ausdruck muss maßstabsgetreu erfolgen +++
Es müssen Kartenlayouts vordefiniert werden können, die der Nutzer vor dem Ausdruck wählen kann. Größe von A4 bis A0. Format: Hoch- und Querformat.
+++
Wiederverwendbare Druckvorlagen müssen verwendet werden können. +++
Der Druckausschnitt muss vor dem Drucken frei positionierbar sein. ++
Markierte Orte inkl. Kartenausschnitt müssen per URL verschickt werden können. ++
3.1.4 Anforderungen an das Geoportal - Suchen und Sachdatenanzeige
Geoportal Suche und Sachdatenanzeige
Die Anzeige von Sachdaten zu Kartenobjekten muss möglich sein. +++
Vordefinierte Suchfunktionen müssen eingerichtet werden können (Straßensuche, Adresssuche, Flurstückssuche, ...).
+++
Kaskadierende (hierarchische) Abfragen sollen eingerichtet werden können +++
MapTip zur Anzeige von Zusatzinformationen müssen eingerichtet werden können +++
3.2. Geodaten
3.2.1 Geodatenserver Die Speicherung von Geodaten in einem Geodatenserver ist Voraussetzung für den standardisierten Zugriff mit hoher Performance einer großen Zahl von GIS-Nutzern. Nur eine einheitliche Speicherung von Geodaten kann die zukünftigen Anforderungen hinsichtlich Verfügbarkeit, Sicherheit und Standardisierung der Geodatenbestände sicherstellen. An den Geodatenserver werden daher folgende Anforderungen gestellt:
Anforderungen G
ew
ichtu
ng
Datenhaltung
Die Datenhaltung soll in einer relationalen Datenbank erfolgen +++
Zugriffsschutz
Der Zugriff auf die Geodaten darf nur für berechtigte Benutzer möglich sein. Die Verwaltung von abgestuften Benutzerrechten, -gruppen und –rollen muss konfiguriert werden können.
+++
Datensicherung
Für die Datensicherung der Geodatenbestände müssen geeignete Verfahren vorgesehen werden.
+++
Bestehende Sicherungsverfahren der Stadtverwaltung Wittstock/Dosse müssen berücksichtigt werden.
+++
Administration
Für die Administration des Geodatenservers sind geeignete Werkzeuge vorzusehen. +++
Datenformate
Die Speicherung von Vektor-, Raster- und Tabellendaten muss möglich sein +++
Datenbearbeitung
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
Stadt Wittstock/Dosse 19
Die direkte Bearbeitung von Geodaten innerhalb des Geodatenservers muss ermöglicht werden können.
+++
Synchronisation
Die Synchronisation von verteilten Geodatenbeständen soll automatisch erfolgen können. ++
Versionierung
Innerhalb der Geodatenbestände müssen unterschiedliche Versionen angelegt werden können.
++
Historisierung
Für einzelne Objekte müssen unterschiedliche historische Zustände gespeichert werden können.
++
Zugriffsstatistik
Der Zugriff auf den Geodatenserver muss mit geeigneten Mitteln dokumentiert und in Log-Dateien gespeichert werden können.
++
3.2.2 Datenmodelle Die existierenden Datenmodelle der vorhandenen Geodaten müssen durch den Infrastrukturknoten genutzt werden können. Die Durchführungsbestimmung und die Guidance-Dokumente spezifizieren die Datenmodelle der 34 Annex-Themen. Die ersten 9 Datenmodelle Annex I stehen seit dem 14.12.2009 fest, die Datenmodelle für Annex II , und Annex III, planmäßig ab dem 15.05.2012. Die Durchführungsbestimmung zu den Datenspezifikationen mit ihren Teilen zum Annex I der INSPIRE-Richtlinie hat am 14.12.2009 den INSPIRE-Regelungsausschuss passiert und befindet sich beim Übersetzungsdienst der Europäischen Union. Mit einer Veröffentlichung der Verordnung im Amtsblatt der EU ist Mitte 2011 zu rechnen. Unberührt hiervon bleiben aber die Bereitstellungsfristen für konforme Daten des Annex I der INSPIRE-RL. Diese Fristen richten sich nach dem Veröffentlichungstermin der Verordnung. Das heißt, neu erhobene oder aktualisierte Daten sind voraussichtlich bis Mitte 2012 bereitzustellen, alle anderen bis Mitte 2017. Aktuell werden thematische Arbeitsgruppen zum Entwurf der Datenspezifikationen des Annex II und III der INSPIRE-RL gebildet. Geplant ist, dass die Spezifikationen zum 15.05.2012 verabschiedet werden. Neu erhobene oder aktualisierte Daten des Annex II und III wären dann bis 15.05.2014 und alle anderen bis 15.05.2019 bereitzustellen. Für die konkrete technische Umsetzung der Durchführungsbestimmung sind vor allem die begleitenden "Technical Guidance"-Dokumente relevant. Sie zeigen auf, wie die Durchführungsbestimmung umgesetzt werden kann. Einen ersten Überblick über die Geodatenspezifikationen geben die Steckbriefe, die von Fachnetzwerken erstellt wurden, zu den einzelnen Themen des Annex I der INSPIRE-Richtlinie (siehe Anhang 1 - Die 34 INSPIRE Themen).
3.2.3 Geodatenbestand Um die INPIRE Vorgaben zu den Datenmodellen in Zukunft erfüllen zu können, ist es notwendig einen separaten Geodatenbestand für den Infrastrukturknoten aufzubauen. Dieser ISK-Geodatenbestand ist die Basis zur Veröffentlichung der Geodaten der Stadtverwaltung Wittstock/Dosse als Geodienst. An den ISK-Geodatenbestand werden folgende Anforderungen gestellt:
Anforderungen
Gew
ichtu
ng
Koordinatensystem
Einheitliches Koordinatensystem ETRS89 Zone 33 ( EPSG:25833). +++
Abdeckung
Flächendeckender Datenbestand für das Gebiet der Stadt Wittstock/Dosse ++
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
20 Stadt Wittstock/Dosse
Datenmodelle
Datenmodelle auf der Basis der INSPIRE Richtlinie müssen erstellt und verwaltet werden können.
++
Datennutzung
Der ISK-Geodatenbestand soll als Basis für externe Geodatendienste (View, Download) dienen können.
+++
Datenbearbeitung
Die Aktualisierung des ISK-Geodatenbestandes muss weitestgehend mit automatisierten Methoden möglich sein.
+++
Metadaten
Aktuelle Metadaten gemäß Berlin/Brandenburgischem Profil der ISO 19115 müssen den Geodaten des ISK-Geodatenbestandes zugewiesen werden können.
+++
Folgende Themen wurden als potentielle Inhalte für das Geoportal der Stadt Wittstock/Dosse identifiziert:
Liegenschaftskataster
Luftbilder
Topographische Karten
Adressen
Bebauungspläne
Flächennutzungspläne
Landschaftsplan
Sanierungspläne
Straßennetzkarte
Straßenbeleuchtung
Straßenschilder
Radwegekarte
Regenwassersystem
Grabensystem zur Entwässerung
Grünanlagen
Trinkwasserleitungen
Abwasserkanäle / -leitungen
Adressen
Leitungsrechte / Wegerechte an
Flurstücken
Sehenswürdigkeiten
Gewerbestättenkataster
Sonderbauflächen
Bodenrichtwertkarte
3.3 Bereitstellung von Diensten (Infrastrukturknoten) Dienste bilden die Grundlage für die Entwicklung von Anwendungen in serviceorientierten Architekturen. Die Dienste agieren als autonome Einheiten, die untereinander in Interaktion treten, zu prozessualen Mehrwertdiensten kombiniert und auf Basis standardisierter Schnittstellen und Protokolle über Adapter in Anwendungen und Fachverfahren integriert werden können. Eine derartige offene Dienstelandschaft kann schrittweise angepasst und erweitert werden. Der dienstorientierte Ansatz bildet somit den Rahmen, um hinsichtlich sich wandelnder gesetzlicher, organisatorischer und technischer Bedingungen eine hohe Flexibilität und Agilität zu sichern. Folgende Anforderungen an die Bereitstellung und Administration von Diensten werden innerhalb des Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse gestellt:
Anforderungen
Gew
ichtu
ng
Diensttypen
Der Infrastrukturknoten der Stadt Wittstock/Dosse soll die Bereitstellung folgender Diensttypen unterstützen:
OGC Web Map Service (WMS)
OGC Web Feature Service (WFS)
OGC Catalog Service Web (CSW)
INSPIRE View Service zur Visualisierung von Geodaten
+++
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
Stadt Wittstock/Dosse 21
INSPIRE Discovery Service zum Suchen und finden von Geodatensätzen und
Geodatendiensten
INSPIRE Download Service zum Download von Geodaten
Bereitstellung von Daten
Der Infrastrukturknoten der Stadt Wittstock/Dosse soll die Bereitstellung von Diensten in folgenden Koordinatensystemen unterstützen:
EPSG: 4258 ETRS89
EPSG: 4326 WGS 84
EPSG: 4839 ETRS89 / LCC Germany (N-E)
EPSG: 25832 ETRS89 / UTM Zone 32N
EPSG: 25833 ETRS89 / UTM Zone 33N
+++
Administration
Der Infrastrukturknoten der Stadt Wittstock/Dosse muss geeignete Komponenten zur Administration der Geodienste enthalten. Das schließt ein:
Erstellung von Geodatendiensten auf der Basis von Geodaten des
Geodatenservers
Aktualisierung von Diensten bei Änderung der Datengrundlage
+++
Zentrales Monitoring
Ein automatisches Überwachen der Dienste im Hintergrund soll folgendes gewährleisten:
die Verfügbarkeit eines Dienstes zu testen
die Aktualität eines Dienstes zu überprüfen (bei einer zentralen Registrierung im
Geoportal)
eine automatisierte Benachrichtigung (beispielsweise per Mail) an den Dienste-
betreiber und Nutzer, die Dienste eingebunden haben, ist bei einer Störung zu
erfolgen.
+++
Sicherheit
Der Webserver, auf dem der Infrastrukturknoten der Stadt Wittstock/Dosse installiert ist, muss in einer sicheren Umgebung sowohl Hardware- als auch Softwaretechnisch betrieben werden.
+++
Die Sicherheit der Komponenten in einem Geoportal kann durch eine entsprechende Benutzerverwaltung erfolgen. Diese gewährleistet, dass nur autorisierte Benutzer die ihnen erlaubten Veränderungen, wie z.B. einen Dienst bereitstellen oder einen neuen Benutzer anlegen, vornehmen können.
+++
3.4. Metadateninformationssystem Aktuelle Metadaten sind für die effektive Nutzung von Geodaten unverzichtbar. Sie ermöglichen den schnellen Zugriff auf die gewünschten Geoinformationen. Unverzichtbar ist dabei die Einhaltung von Normen und Standards um den reibungslosen Datenaustausch zu gewährleisten. Unterschiedlichste Institutionen der Geodateninfrastruktur Berlin/Brandenburg (GDI-BE/BB®) haben in Zusammenarbeit das Berlin/Brandenburgische Metadatenprofil der ISO 19115/ 19119 erarbeitet. Eine praktische Anwendung des Profils wird bereits bei der Beschreibung der Metadaten der Landesvermessung Brandenburg und der Staatlichen Geologischen Dienste benutzt. Die Metadatenverwaltung kann durch eine externe Ablage der Informationen im Serviceportal für Metadaten der GDI-BE/BB erfolgen. Es werden verschiedene Werkzeuge kostenlos zur Verfügung gestellt, mit denen Metadaten erfasst, gesammelt, geprüft und bereitgestellt werden können. Die Erfassung von Metadaten ist nach Anmeldung am Serviceportal innerhalb der Webanwendung ProMIS-Online kostenfrei möglich.
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
22 Stadt Wittstock/Dosse
Anforderungen Metadateninformationssystem
Gew
ichtu
ng
Metadaten-Server, -Datenbank, -Editor
Die Eingabe der Metadaten soll über einen Web-Editor möglich sein (auf der Grundlage des Berlin/Brandenburgischen Profils der ISO19115/19119 – Version 2.0).
+++
Metadaten müssen komplett im Web-Editor bearbeitbar sein. +++
Metadaten-Suche
Durch die Eingabe eines Suchbegriffes soll eine Suche in den Metadaten des Geoportals der GDI-BE/BB ausgelöst werden. Um ein möglichst exaktes Suchergebnis zu bekommen, sollen unterschiedliche Suchparameternutzbar sein.
+++
Metadaten-Dienst
Die Metadaten sollen als OGC-konformer CSW-Dienst abrufbar sein. +++
4. Umsetzungsszenarien für das Geoportal Wittstock/Dosse Die Umsetzungsszenarien in den folgenden Kapiteln basieren auf der Prüfung der Anforderungen der Stadtverwaltung Wittstock/Dosse an das Geoportal. Dabei wurde der Einhaltung der Vorgaben der GDI-DE und GDI-BE/BB ein hoher Stellenwert eingeräumt. Die schematische Darstellung des Geoportals Wittstock/Dosse zeigt die wichtigsten Bestandteile.
Geoportal Wittstock/Dosse
MetadatenViewer ISKGeodaten
Abbildung 7: Schematische Darstellung der Komponenten des Geoportals Wittstock/Dosse
4.1 Geoportal Viewer Für die Bereitstellung eines Geoportal Viewers wurden folgende Varianten untersucht:
Aufbau und Betrieb des Geoportal Viewers bei der Stadt Wittstock/Dosse
Bereitstellung des Geoportal Viewers durch externen WebGIS-Hoster
Nutzung des „Geoportal-Kommune“
Nutzung des Geoportals-OPR
Basisdaten Als Geobasisdaten kommen bei allen Varianten die vom LGB bereitgestellten Geodienste zum Einsatz. Folgende Geowebdienste werden zurzeit als WMS bereitgestellt:
Automatisierte Liegenschaftskarte (ALK)
o WMS-ALK
Fluren und Gemarkungen (FLUR)
o WMS-FLUR
Digitales Navigationsmodell (DNM)
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
Stadt Wittstock/Dosse 23
o WMS-DNM
o WMS-DNM10
o WMS-DNM25
o WMS-DNM100
o WMS-DNM250
Verwaltungsgrenzen mit Postleitzahlen und Vorwahlnummern (VG)
o WMS-VG
Digitale Topographische Karten (DTK)
o WMS-DTK10
o WMS-DTK10 Layer
o WMS-DTK10-V
o WMS-DTK10-V Layer
o WMS-DTK25
o WMS-DTK25 Layer
o WMS-DTK25-V
o WMS-DTK25-V Layer
o WMS-DTK50
o WMS-DTK50 Layer
o WMS-DTK50-V
o WMS-DTK50-V Layer
Digitale Regionalkarte (DRK)
o WMS-DRK100
Digitale Landeskarte (DLK)
o WMS-DLK250-N
Blattschnitte (BS)
o WMS-BS
Digitale Orthofotos (DOP)
o WMS-DOP
o WMS-DOP20c
o WMS-DOP40g
o WMS-DOP100g
o WMS-DOP500g
o WMS-DOP2500g
Folgende Nutzungsbedingungen sind bei der Verwendung der Dienste des LGB zu beachten:
... Der Lizenznehmer ist verpflichtet, bei jeder Veröffentlichung, Verbreitung oder Präsentation der Daten einen deutlich sichtbaren Copyright-Vermerk anzubringen, der wie folgt auszugestalten und in digitalen Anwendungen auf die Internetseite des Lizenzgebers zu verlinken ist:
© GeoBasis-DE/LGB 2011 ...
Geoportal Viewer Integration Durch die Implementierung als Webanwendung ist der Geoportal Viewer ist sowohl als eigenständige Webseite, als auch als eingebettete Anwendung in anderen Webseiten zugänglich. Die Einbettung kann z.B. als Iframe erfolgen. Insbesondere die Integration in die vorhandene Webseite der Stadt Wittstock/Dosse kann auf diese Weise erfolgen.
Als Alternative steht die Möglichkeit eines einfachen URL-Links zur Adresse des Geoportal Viewers zur Verfügung.
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
24 Stadt Wittstock/Dosse
4.1.1 Aufbau und Betrieb des Geoportal Viewers bei der Stadt Wittstock/Dosse In diesem Kapitel wird die Einrichtung der Hard- und Softwarebasis beschrieben, die zum Aufbau des Geoportals bei der Stadt Wittstock/Dosse notwendig sind. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Geoportal Komponenten Geodaten, Viewer und Dienste bei der Stadt Wittstock/Dosse betrieben werden. Als Metadatensystem kommt hier das Serviceportal Metadaten der GDI BE/BB zum Einsatz. Zusätzlich zu den technischen Maßnahmen zum Aufbau des Geoportals Wittstock/Dosse sind geeignete organisatorische Maßnahmen zu ergreifen, um den Aufbau und die Aktualisierung des Geoportals sicherzustellen.
offen
Stadtverwaltung
Wittstock/Dosse
Dienste
Nutzer
intern
Geodaten
Datenpfleger
Metadaten
GDI BE/BB
Nutzer
Geoportal
Viewer
Nutzer
Dienste
Nutzer
WAVgeschützt
Viewer
Abbildung 8: Betrieb des Geoportals durch die Stadt Wittstock/Dosse
Der Viewer des Geoportals Wittstock/Dosse ist eine WebAnwendung, die den Zugang zu Geoinfor-mationen ermöglicht. Auf der Nutzerseite ist dazu ein Browser notwendig. Der Viewer ermöglicht den offenen Zugang zu freien Inhalten des Geoportals Wittstock/Dosse und einen geschützten Bereich, der nur authentifizierten Benutzern nach erfolgreicher Anmeldung zur Verfügung steht. Als Nutzer des geschützten Bereiches kommen Mitarbeiter des WAV Wittstock/Dosse in Frage, die den Geoportal Viewer als interne Leitungsauskunft nutzen können. Als WebClient wird die Software WebOffice der Fa. SYNERGIS empfohlen. Das WebOffice bietet eine Vielzahl von Konfigurationsmöglichkeiten, um auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Nutzer eingehen zu können. Im Mittelpunkt steht dabei der Grundsatz: „Konfigurieren statt Programmieren!“. WebOffice besteht aus mehreren Komponenten:
WebOffice Anwendungsserver
WebOffice Flex Client
WebOffice Web-Administration
WebAuthor
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
Stadt Wittstock/Dosse 25
Eine detaillierte Darstellung der Systemkomponenten zur Bereitstellung des Geoportal Viewers ist in der folgenden Abbildung enthalten:
GIS-Server
ArcGIS Server,
Web-Server
IIS
WebAuthor
WebOffice
Administration WWW
Geodaten-
Server
ArcSDE
MS SQL SERVER
Anwendungs-
server
WebOffice
Geoportal
Viewer
Abbildung 9: Geoportal Viewer Systemkomponenten
4.1.1.1 Anwendungsserver Der WebOffice Anwendungsserver ist die Serverkomponente der WebOffice Software. Sie stellt auf der Basis von Geodiensten und ArcMap-Kartendokumenten sogenannte WebOffice-Projekte zur Verfügung. Jedes WebOffice-Projekt entspricht einer vollständigen WebOffice-Client Anwendung. Der WebOffice Anwendungsserver basiert auf Apache Tomcat Java Applikationen.
4.1.1.2 WebOffice-Client Der WebOffice Client ist die Web-Anwendung über die innerhalb eines Browsers auf Karten, Geodaten, Datenbanken und Geodienste zugegriffen werden kann. Der WebOffice Client wird mit den WebOffice-Projekten erzeugt. Unterschiedliche Anwendungsfälle können durch mehrere WebOffice-Projekte unterstützt werden.
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
26 Stadt Wittstock/Dosse
Abbildung 10: Geoportal Viewer – Gesamtansicht
Kartenfunktionen Der WebOffice Client verfügt über die Möglichkeit hochwertige kartographische Kartendarstellungen auf der Basis von ArcMap-Kartendokumenten in Form von ArcGIS Server Diensten zu transportieren. Zwischen unterschiedlichen Kartendarstellungen kann über die integrierte Ansichtenauswahl schnell gewechselt werden. Die Symbolisierung der Geodaten im ArcMap-Dokument wird in das Kartenfenster des WebOffice Clients übernommen. Für die Navigation innerhalb des Kartenfensters stehen unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung:
- Mausrad (Zoom)
- Rechte Maustaste (Verschieben)
- Navigationspanel.
Wechsel der Kartenansicht Über leicht zugängliche Ansichtsnamen (Luftbild, Karte, Stadtplan, ...) kann der Nutzer schnell zwischen den vordefinierten Ansichten wechseln. Die einzelnen Ansichten können durch den Administrator frei konfiguriert werden auf der Basis der zur Verfügung stehenden Geodaten.
Abbildung 11: Geoportal Viewer - Luftbildansicht
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
Stadt Wittstock/Dosse 27
Abbildung 12: Geoportal Viewer - Kartenansicht
Abbildung 13: Geoportal Viewer - Stadtplanansicht
Drucken und Ausgabe Der Druck von Karteninhalten und Attributinformationen ausgewählter Objekte kann mit dem WebOffice-Client schnell und in hoher Qualität erfolgen. Dabei können durch den Administrator unterschiedliche Druckvorlagen erstellt und in den WebOffice Client eingebunden werden. Die automatische Übernahme von Informationen zum Benutzer, Datum, Maßstab u.a. kann ebenfalls konfiguriert werden. Weitere Anmerkungen und Texte können über Eingabefelder des WebOffice-Clients vor dem Ausdruck durch den Benutzer eingegeben werden.
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
28 Stadt Wittstock/Dosse
Abbildung 14: Geoportal Viewer – Druckdialog
Der Benutzer kann darüber hinaus im WebOffice Client Druckdialog Einstellungen zur Druckmaßstab, Drehung, Titel, Ersteller und Auflösung vornehmen. Der Druckbereich wird vor dem Ausdruck im Kartenfenster visualisiert und kann frei platziert werden.
Abbildung 15: Geoportal Viewer – Druckbeispiel
Der Ausdruck wird in Form von PDF-Dateien erstellt. Nach der Erstellung der PDF-Datei hat der Benutzer die Auswahl, ob er die bereitgestellte Karte drucken oder speichern möchte. Suche und Abfrage Der WebOffice Client verfügt über weitreichende Möglichkeiten Objekte per vordefinierter Suche zu finden und in der Karte anzuzeigen. Die Suchen werden innerhalb des WebAuthors mit Hilfe eines einfach zu bedienenden Assistenten erstellt.
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
Stadt Wittstock/Dosse 29
Abbildung 16: Geoportal Viewer – Flurstückssuche
Die Suche kann hierarchisch über mehrere Felder eingerichtet werden. Einfach zu bedienende Auswahllisten erleichtern die Suche innerhalb von großen Datenbeständen. Automatisch wird im Kartenfenster das Gebiet des selektierten Objektes angezeigt und dieses farblich hervorgehoben. Entfernung messen Das Werkzeug Entfernung messen dient innerhalb des WebOffice Clients als Kommentarfunktion. Mit Hilfe dieser Funktion können Distanzen in Form von beschrifteter Grafik in die Karte eingefügt werden. Die um die Anmerkungen erweiterten Karten können anschließend gedruckt oder per E-Mail versandt werden.
Abbildung 17: Geoportal Viewer – Entfernung messen
MapTips anzeigen Mit dem Werkzeug MapTip anzeigen können Informationen zu Geoobjekten in der Karte angezeigt werden. Das können Sachdateninformationen wie Größe, Alter oder Name des Objektes sein. Zusätzlich können Fotos eingebunden werden und der Nutzer per externem Link zu weiteren Informationen geführt werden.
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30 Stadt Wittstock/Dosse
Abbildung 18: Geoportal Viewer - MapTip
4.1.1.3 WebOffice Web-Administration WebOffice bietet eine webbasierte Administrationsoberfläche. Diese verfügt über folgende Bereiche:
Projekte
Applikationen
Datenbank-Verbindungen
Kartendienste
Lizenzinformationen
Systeminformationen
Logeigenschaften
Zugriffsstatistik
Passwort
Abbildung 19: WebOffice-Administration
Die WebOffice Administrations Webseite dient der Überwachung des aktuellen Zugriffsstatistiken genauso wie der Aktualisierung von Projekten. Im Fehlerfall können ausführliche Logfiles eingesehen werden.
4.1.1.4 WebAuthor Der WebAuthor dient der Konfiguration der WebOffice-Projekte, welche die Basis der einzelnen WebOffice-Client Anwendungen sind. Als Erweiterung zu ArcMap fügt er sich nahtlos in die bei der
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
Stadt Wittstock/Dosse 31
Stadtverwaltung Wittstock/Dosse vorhandene Systemumgebung ein. Assistenten unterstützen den WebOffice-Administrator bei der Ersteinrichtung von Projekten, Abfragen und Suchen. Eine Vielzahl von Konfigurationsmöglichkeiten bieten sich dann im WebAuthor zur weiteren Anpassung der WebOffice-Client Oberfläche.
Abbildung 20: WebOffice-WebAuthor
4.1.1.5 Absicherung des Geoportals Wittstock/Dosse Wird das Geoportal Wittstock/Dosse durch die Stadtverwaltung Wittstock/Dosse aufgebaut und betrieben, kann die Absicherung des internen Netzwerks der Stadtverwaltung Wittstock/Dosse mit einem Reverse Proxy Server erfolgen. Diese Art der Absicherung ist im „Konzept zum Aufbau eines Infrastrukturknotens bei der Kreisverwaltung Oberhavel“ ab S. 56 ausführlich beschrieben. Wie dort ausgeführt, entspricht die Absicherung per Reverse Proxy Server dem Stand der Technik. Über den Reverse Proxy Server werden Geodienste und WebAnwendungen an Nutzer außerhalb des Netzwerks der Stadtverwaltung Wittstock/Dosse geliefert. Insgesamt wird bei dieser Art der Absicherung nur jeweils ein Geodaten-, Dienste- und Anwendungsserver benötigt. Diese Server können sowohl im internen, als auch im externen Netz verwendet werden.
Dienste
Dienste
Anwendungen
Stadtverwaltung Wittstock/Dosse
Administration
Reverse
Proxy
Anwendungen
Dienste
Geodaten
Viewer
Nutzer
intern
Datenpfleger
Nutzer
Geoportal
Viewer
Nutzer
Dienste
Nutzer
WAV
Abbildung 21: Absicherung mit Reverse Proxy Konfiguration In Verbindung mit mehreren konfigurierten Firewalls bietet ein Reverse Proxy Server Schutz vor unerlaubten Zugriffen auf das Netzwerk der Stadtverwaltung Wittstock/Dosse. Die Absicherung des internen Netzwerks basiert auf einem Proxy-Server, der mittels Reverse-Proxy-Technologie alle Anfragen aus dem Internet an lokale Server weiterleitet. Der interne Server wird dabei durch den Austausch von IP-Adressen und Servernamen „versteckt“. Der Proxy-Server stellt also einen
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
32 Stadt Wittstock/Dosse
„virtuellen“ Zugriff auf alle Server-Komponenten des Infrastrukturknotens bereit. Als Software kann hier der kostenlose Apache HTTP Server zum Einsatz kommen. Bei dieser Variante werden die vorhanden Hard- und Softwareressourcen der Stadtverwaltung Wittstock/Dosse sowohl für die Bereitstellung des internen WebGIS (WebOffice) verwendet, als auch zur Veröffentlichung des Geoportals und der Geowebdienste des Geoportals Wittstock/Dosse genutzt. Es fallen keine weiteren Lizenz-Kosten an. Nachteil ist die Schaffung eines externen Zugangs zum internen Netz der Stadtverwaltung Wittstock/Dosse der in dieser Form bisher nicht möglich war. Der größte Vorteil dieser Variante liegt darin, dass die Datenaktualisierung wesentlich einfacher gestaltet werden kann, da alle Ressourcen im direkten Zugriff des Administrators/Datenpflegers sind.
4.1.2 Bereitstellung des Geoportal Viewers durch externen WebGIS-Hoster Das WebGIS-Hosting ist dadurch gekennzeichnet, dass ein WebGIS-Projekt und die dazugehörigen Geodaten komplett an einen Hoster übergeben werden. Dieser stellt eigene Hard- und Software-Ressourcen für den Geodaten-, GIS- und Anwendungs-Server bereit.
Stadtverwaltung
Wittstock/Dosse
WebGIS-
Hosting
Datentransfer
WebGISNutzer
intern
Datenpfleger
Geodaten
Dienste
Geodaten
Viewer
Dienste
Anwendungen
Anwendungen
Nutzer
Geoportal
Viewer
Nutzer
Dienste
Nutzer
WAV
Abbildung 22: WebGIS Hosting
Beim WebGIS-Hosting fallen keine Anschaffungskosten für Hard- oder Softwareressource für die Stadt Wittstock/Dosse an. Die komplette Hard- und Software für die Bereitstellung der Dienste und des Geoportal Viewers wird durch den WebGIS-Hoster bereitgestellt. Lediglich die Geodaten werden bei der Stadt Wittstock/Dosse gepflegt und dem WebGIS-Hoster zur Aktualisierung der Dienste übergeben. Die folgenden Anwendungen und Dienste können durch den WebGIS-Hoster bereitgestellt werden:
Geoportal Viewer,
GDI-Dienste (WMS, WFS),
Internes WebGIS.
Der Geoportal Viewer ist dabei die Kartenanwendung des Geoportals Wittstock/Dosse. Es dient als Zugang zu den Geodaten der Stadtverwaltung die mit anderen Geodaten (Landkreis Ostprignitz-Ruppin, Land Brandenburg) überlagert werden können. Verschieden thematische Karten können zusammengestellt werden (Basisdaten, Tourismus, Umwelt,...). Auch bei dieser Variante kann eine Benutzerverwaltung eingerichtet werden, die eine Unterteilung in freie und geschützte Bereiche des Geoportals ermöglicht. So kann z.B. Mitarbeitern der Stadtverwaltung oder des WAV Wittstock/Dosse die Möglichkeit gegeben werden über den Geoportal Viewer auf interne Fachdaten zuzugreifen, die ansonsten nicht öffentlich zugänglich sind. Als Beispiel für eine einzurichtende Fachanwendung kann eine Leitungsauskunft auf der Basis der digital aufbereiteten Geodaten des WAV Wittstock/Dosse dienen. Die GDI-Dienste sind der standardisierte Weg der Veröffentlichung von Geodaten der Stadt Wittstock/Dosse zur Einbindung in andere GIS-Anwendungen. Das interne WebGIS kann für die interne Nutzung bei der Stadtverwaltung Wittstock/Dosse bzw. andere berechtigte Nutzer (z.B. WAV Wittstock/Dosse) eingesetzt werden. Dabei kann eine erweiterte Version des Geoportal Viewers verwendet werden. Zusätzlich Funkionen können sein:
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
Stadt Wittstock/Dosse 33
Bearbeitung von Geodaten
Erstellen von Plots
Kopplung zu externen Anwendungen (z.B. Archikart)
Benutzerverwaltung
4.1.3 Nutzung des „Geoportal-Kommune“ Als möglicher Geoportal Viewer und zur Bereitstellung von Webdiensten wurde das „Geoportal-Kommune“ untersucht. Das „Geoportal-Kommune“ kann wie folgt charakterisiert werden:
8
Das "Geoportal-Kommune" ist eine Geoportallösung, die durch Städte und Gemeinden im Land Brandenburg zur Bereitstellung und Darstellung von Geodaten bzw. Geodiensten kostenfrei nachgenutzt werden kann.
Geoportal-Kommune ist ein aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördertes Projekt. Es entstand auf der Grundlage eines Förderantrages des Dienstleisters Geoinformation und Vermessung Derksen König.
Das durch die Kommune eingesetzte Geoportal steht für alle Bürger sowie Interessierte aus Wirtschaft und Wissenschaft zur Verfügung. Es informiert mit Hilfe der eingebundenen Geodaten über aktuelle Planungen, Straßen- und Leitungskataster, touristische Ziele und andere kommunale Sachverhalte.
Die einzelnen Themen können innerhalb einer webbasierten Kartenanwendung angezeigt und mit weiteren Informationen z.B. Liegenschaftskarte und Luftbildern (Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg) oder Schutzgebieten (Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz) kombiniert werden.
Weiterhin besteht für den Nutzer die Möglichkeit, kommunale Geodienste entsprechend den Nutzungsbedingungen in eigene Fachanwendungen zu integrieren.
Die Portallösung "Geoportal-Kommune" besitzt einen modularen Aufbau. Prinzipiell gibt es 2 funktionale Hauptbestandteile zur Bereitstellung und Darstellung von kommunalen Geodaten bzw. -diensten: den Infrastrukturknoten und das eigentliche Geoportal. Eine einfache Benutzerverwaltung ist integriert. Den übergeordneten Rahmen bildet die Administration als zentrales Konfigurationswerkzeug.
Infrastrukturknoten (ISK)
Der Infrastrukturknoten greift auf verschiedene Geodatenquellen (siehe Unterstützte Formate) zu, erzeugt daraus Geodienste (sogenannte OGC Web Services oder kurz: OWS) und stellt diese bereit. Konkret erfüllt der ISK die folgenden Aufgaben:
Auslieferung von Kartengrafiken (Web Mapping Service, kurz: WMS)
Auslieferung von Geodaten (Web Feature Service, kurz: WFS)
Auslieferung von Sachdaten (GetFeatureInfo) Die Geodienste können im zugehörigen Geoportal, in einem lokalen GIS oder auch in anderen Geoportalen genutzt werden.
Geoportal
Das Geoportal bindet die vom Infrastrukturknoten ausgehenden Geodienste als Geothemen in eine komfortable Nutzeroberfläche ein. Neben einer Kartenanwendung, einer Liste aktiver Geodienste und einer Portalsuche stehen dem Anwender einfache redaktionelle Inhalte wie z.B. aktuelle Meldungen zur Verfügung.
8 Quelle: http://www.geoportal-kommune.de
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
34 Stadt Wittstock/Dosse
Die weitgehend vorkonfigurierte Kartenanwendung zeigt als zentraler Bestandteil des Geoportals mit Hilfe einer WMS-Schnittstelle räumliche Informationen (Geothemen) in der Karte und bietet die nachfolgenden Funktionalitäten:
Anpassung der Kartenansicht wie z.B. Zoom, Pan, Maßstabswahl
Suche nach Adressangaben
Werkzeuge zur Ermittlung von Strecken und Flächen
Legendeninformationen und Werkzeuge zur Abfrage von verknüpften Sachinformationen
Druckfunktion Der Zugriff auf einzelne Geothemen bzw. bestimmte Funktionalitäten kann durch die Vergabe von Nutzungsrechten geregelt werden. Hierzu sind in weiteren Schritten innerhalb der Benutzerverwaltung entsprechende Benutzer und Rollen anzulegen.
Benutzerverwaltung
Die Benutzerverwaltung ermöglicht das Anlegen von Rollen und Benutzern. Benutzer können entsprechenden Rollen zugeordnet werden. Durch diese Zusammenfassung wird die Verwaltung von Nutzungsrechten vereinfacht, da die notwendigen Einstellungen nur einmal pro Rolle getroffen werden müssen. Auf Basis dieser Festlegungen können derzeit die folgenden Nutzungsrechte erteilt werden
Ansicht eines Geothemas (Karte)
Abfrage von Sachdaten eines Geothemas (Karte)
Ausdruck eines Geothemas (Karte) Bitte beachten Sie, die Vergabe von Rechten an bestimmte Benutzer bzw. Rollen ist derzeit nur für Geothemen in der Kartenanwendung möglich.
Auf Ebene des Infrastrukturknotens - und dort speziell für Geodienste - ist lediglich die zentrale Freigabe oder Sperre möglich. Gesperrte bzw. nicht freigegebene Geodienste des eigenen Infrastrukturknotens können jedoch als Geothemen exklusiv bestimmten Rollen / Nutzern zugewiesen werden. Der Zugriff ist dann ausschließlich der Kartenanwendung im jeweiligen Anmeldekontext vorbehalten.
Administration
Innerhalb der Administration können der Infrastrukturknoten sowie das Geoportal einschließlich Kartenanwendung und Benutzerverwaltung konfiguriert werden. Hierfür steht eine komfortable, formularbasierte, grafische Benutzeroberfläche zur Verfügung (siehe Screenshots). Im Detail können u.a. die folgenden Aufgaben durchgeführt werden:
Anlegen von Geodiensten und Geodatenquellen
Anlegen von Geothemen für die Kartenanwendung
Einrichten von Benutzern, Rollen und Rechten
Erfassen von grundlegenden Metadaten
Redaktion von Portalinhalten einschl. Newsbeiträgen, Links, Impressum, Layout Das „Geoportal-Kommune“ ist eine kostengünstige Alternative zur Bereitstellung eines Geoportals. Die interne Nutzung bei der Stadtverwaltung Wittstock/Dosse ist durch nicht vorhandene Schnittstellen zu Fachanwendungen, wie Archikart, begrenzt.
4.1.4 Nutzung des Geoportals-OPR Der Landkreis Ostprignitz-Ruppin betreibt innerhalb der GDI BE/BB ein eigenes Geoportal unter der Adresse http://www.o-p-r.info/geo/. Das Geoportal des Landkreises Ostprignitz-Ruppin ist eine Weboberfläche, die Geoinformationen und Geodaten bereitstellt. Folgende Inhalte sind im Geoportal verfügbar:
Bebauungspläne (als PDF-Dateien)
Flächennutzungspläne (als PDF-Dateien)
ALK, Automatisierte Liegenschaftskarte
DNM, das Digitale Navigationsmodell der LGB
Karten zum Landschaftsrahmenplan -1. Fortschreibung-
DOP OPR, Digitale Orthofotos diverser Ortslagen im Landkreis OPR
DOP20C, Digitale Orthofotos (Auflösungs 20cm) der LGB
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
Stadt Wittstock/Dosse 35
Hauptbestandteil des Geoportals-OPR ist der Kartenviewer über den die oben aufgeführten Themen zugänglich sind. Der Kartenviewer basiert auf dem Produkt Mapbender einem Projekt der Open Source Geospatial Foundation. Mapbender wird als Geo-Portal-Lösung für das Geo-Datenmanagement von standardisierten Geodaten-Infrastrukturen (GDI) eingesetzt. Die Software unterstützt Web-Technologien zum Verwalten von Spatial Data Services, welche in PHP, JavaScript und XML implementiert sind. Die Software beinhaltet vorkonfigurierte Oberflächen für die Anzeige, Navigation und Abfrage von OGC standardisierten Diensten. Mapbender bietet weiterhin einen Rahmen für Identifikations- und Authorisationsservices, OWS Proxy Funktionalitäten, Oberflächenmanagement für Benutzer sowie Gruppen- und Serviceverwaltung in WebGIS Projekten.
9
Abbildung 23: Geoportal Viewer des Landkreises Ostprignitz-Ruppin
Die Bereitstellung eines Geoportal Viewers für das Geoportal Wittstock/Dosse durch den Landkreis Ostprignitz-Ruppin ist technisch möglich. Es existiert gegenwärtig eine enge Kooperation auf dem Gebiet der Geodatennutzung. Die Einrichtung und der Betrieb eines Geoportal Viewers der Stadt Wittstock/Dosse sind mit einmaligen und regelmäßig wiederkehrenden Aufwänden verbunden, dazu zählen:
- Bereitstellung von Hard- und Softwareressourcen
- Absicherung der Geodaten
- Anpassung des Webdesigns
- Erstellung des Kartenprojektes
- Datenaktualisierung
- Wartung von Hard- und Software
Die organisatorischen und finanziellen Rahmenbedingungen des Hostings durch den Landkreis OPR sind vor der Einrichtung des Geoportal Viewers innerhalb des Geoportals OPR durch den Landkreis Ostprignitz-Ruppin festgelegt werden.
9 Quelle: http://www.mapbender.org
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
36 Stadt Wittstock/Dosse
4.2 Geodaten Den Geodaten kommt als Basis zur Bereitstellung von Geodiensten und der Inhalte des Geoportal Viewers eine hohe Bedeutung zu. Ziel muss es sein einen aktuellen, lagegenauen harmonisierten Geodatenbestand bei der Stadtverwaltung Wittstock/Dosse aufzubauen. Nur ein aktueller Geodatenbestand, der in laufende Fachverfahren eingebunden, ist kann auf Dauer die steigenden Anforderungen an die Qualität von Geodaten befriedigen. Zur Speicherung und Fortführung dieses Geodatenbestandes bei der Stadt Wittstock/Dosse sind geeignete Hard- und Softwarekomponenten bereitzustellen, sowie organisatorische Maßnahmen zur Pflege des Geodatenbestandes zu ergreifen. Datenaufbereitung Entsprechend der Förderrichtlinie des Ministeriums des Innern zum Aufbau der Geodateninfrastruktur im Land Brandenburg (GDI-Förderrichtlinie) vom 18. Dezember 2009, können folgende Maßnahmen Gegenstand einer Förderung sein:
....
Vergabeleistungen zur GDI-konformen Aufbereitung von digitalen Daten mit Raumbezug.
Dies betrifft vorrangig die in den Anhängen I bis III der INSPIRERichtlinie1 geforderten
Geodaten-Themen. Eine Aufbereitung der Daten ist immer dann erforderlich, wenn sie
noch nicht den Anforderungen der GDI hinsichtlich Geokodierung, Lagegenauigkeit,
Georeferenzierung, geometrischer oder semantischer Harmonisierung, Generalisierung
oder Attributierung entsprechen,
Vergabeleistungen zur Digitalisierung von lediglich analog vorliegenden Informationen mit
Raumbezug entsprechend den Anhängen I - III der INSPIRE-Richtlinie.
....
Entsprechend der Analyse der Ausgangssituation liegen Daten mit Raumbezug zu folgenden Themen bei der Stadtverwaltung Wittstock/Dosse vor:
Satzungen und Pläne des Bauplanungsrechts
Regenwasserleitungen und -bauwerke
Straßenneubaubestand
Der Wasser- und Abwasserverband Wittstock/Dosse verfügt über Daten mit Raumbezug zu folgenden Themen:
Trinkwasser Hauptleitungen
Abwasser Kanäle
Abwasser Druckleitungen
Die Aufbereitung der vorliegenden Daten ist entsprechend der GDI-Förderichtline des Landes Brandenburg förderfähig, da sie in der INSPIRE Richtlinie in den Anhängen I - III aufgeführt sind. Dabei muss eine Unterscheidung nach Aufbereitung von digitalen Daten und Digitalisierung von analog vorliegenden Karten erfolgen.
4.2.1 Aufbau eines Geodatenbestandes bei der Stadt Wittstock/Dosse Die Geodaten innerhalb des Geoportals Wittstock/Dosse haben eine zentrale Bedeutung bei der Bereitstellung der Geodaten für Geodatendienste und -anwendungen. Ein leistungsfähiger Geodatenserver sollte für die zentrale Speicherung der Geodaten des Geoportals Wittstock/Dosse vorgehalten werden.
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
Stadt Wittstock/Dosse 37
Stadtverwaltung
Wittstock/Dosse
Fach-
anwender
Geodaten
Datenpfleger
Bürger
Externer
Dienstleister
WAV
Wittstock/Dosse
Abbildung 24: Aufbau des Geodatenbestandes bei der Stadt Wittstock/Dosse
Der Geodatenbestand kann auf folgenden Wegen aufgebaut werden:
Quelle Geodatenaufbereitung
Fachanwender Mitarbeiter der Stadt Wittstock/Dosse stellen vorhandene digitale georeferenzierte Geodaten bereit
Externer Dienstleister
Externe Dienstleister bereiten analog vorliegende Daten auf oder harmonisieren digital vorliegende Geodaten
WAV Wittstock/Dosse
Der WAV Wittstock/Dosse stellt aufbereitete oder harmonisierte Geodaten bereit
Bürger Bürger können über den Geoportal Viewer Ereignisse lokalisieren und eintragen.
Die Motivation der Datenaufbereitung und Informationsbereitstellung liegt in der zukünftigen Nutzung und Bereitstellung von (Fach-)Anwendungen. So können Fachanwendungen, wie ein Straßen- oder Abwasserleitungskataster nur auf aktuellen und lagegenauen Geodaten basieren. Je höher die Qualität der Geodaten innerhalb des Geoportals Wittstock/Dosse ist, desto höher wird die Akzeptanz und Reichweite sein. Größere Datenanbieter, wie der WAV Wittstock/Dosse, können so mit der Bereitstellung von Fachdaten über das Geoportal Wittstock/Dosse zum Gesamterfolg beitragen. Gleichzeitig kann der WAV als Nutzer des Geoportals seine internen Abläufe durch den schnellen und einfachen Zugang zu aktuellen Geodaten und Fachdaten optimieren.
4.2.1.1 Aufbau Geodatenserver Unter Berücksichtigung der in der Stadtverwaltung Wittstock/Dosse eingesetzten ArcGIS-Software und Datenbanklösung wird für die Speicherung der Geodaten innerhalb des Geoportals Wittstock/Dosse der Einsatz von ArcSDE Workgroup auf der Basis von MS SQL Server express empfohlen. ArcSDE bietet einen hoch performanten Zugriff auf Vektor-, Raster und Tabelleninformationen. Zusammen mit dem zugrundeliegenden Datenbanksystem ermöglicht ArcSDE die Einrichtung ein oder mehrere Geodatabases. Die Geodatabase enthält umfangreiche Anwendungslogik und Werkzeuge für den Zugriff auf GIS Daten und deren Verwaltung. Auf die Anwendungslogik kann über die verschiedensten Client-Anwendungen wie Desktop-, Web- (via Server) und mobile Anwendungen zugegriffen werden. Alle möglichen Datentypen, die auch in ArcGIS genutzt werden können, unterstützt die Geodatabase:
Attributtabellen
Geografische Objekte
Satelliten- und Luftbilder
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
38 Stadt Wittstock/Dosse
Gelände- und Oberflächenmodelle
Vermessungsdaten
In der Geodatabase ist nicht nur definiert, wie Daten gespeichert, zugegriffen und verwaltet werden, ebenso kann komplexe Anwendungslogik implementiert werden wie zum Beispiel:
Die Modellierung räumlicher Beziehungen zwischen Daten (Topologie, Netzwerke und
Terrains)
Datenvalidierung (Subtypes und Domains)
Lange Transaktionen (Versionierung)
In Summe bietet die Geodatabase weitreichende Möglichkeiten, um:
eine vielfältige Sammlung verschiedenster Datentypen an einer zentralen Stelle zu
speichern.
ausgeklügelte Regeln und Beziehungen auf diese Daten anzuwenden.
komplexe Raumbezüge zu modellieren (topologische Regeln, Netzwerke).
die Integrität raumbezogener Daten zu pflegen.
in einer Mehrbenutzer Bearbeitungsumgebung zu arbeiten.
raumbezogene Daten mit anderen IT Datenbanken zu integrieren.
das Datenhaltungskonzept einfach zu skalieren.
eigene Objekte und Verhalten dieser Objekte zu bestimmen (custom feature/behaviour).
Innerhalb einer Instanz des MS SQL Servers können mehrere voneinander unabhängige Geodatabases eingerichtet werden. Dieses Verfahren wird empfohlen, um Geodatenbestände logisch voneinander zu trennen. Die Trennung ist sinnvoll um unterschiedliche Nutzungsszenarien auf der Ebene des Geodatenservers optimal zu unterstützen. So können sich die Geodaten einzelner Datenbestände in folgenden Punkten unterscheiden:
Datenstruktur
Datenmenge
Datentypen
Aktualisierungsintervall
Sicherungsintervall
MS SQL Server Instanz
ArcSDE Geodatabase
Datenbank 1
GDB
SDE
Layer
Tabelle
UserAdmin
ArcSDE Geodatabase
Datenbank 2
GDB
SDE
Layer
Tabelle
UserAdmin
Abbildung 25: Einrichtung mehrerer ArcSDE Geodatabases in einer MS SQL Server Instanz
Zugriffsschutz Der Zugriffsschutz auf die ArcSDE Geodatabase wird durch die Sicherheitsmechanismen des Datenbanksystems (MS SQL Server) bereitgestellt. ArcSDE nutzt die durch das Datenbanksystem zur Verfügung gestellten Möglichkeiten der Rechtevergabe. Folgende Nutzergruppen innerhalb der ArcSDE Geodatabase werden empfohlen:
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
Stadt Wittstock/Dosse 39
Bezeichnung Berechtigungen
ArcSDE-Administrator Administration der ArcSDE Geodatabase
Geodaten-Eigentümer Erstellen und Ändern von Datenmodellen
Geodaten-Bearbeiter Bearbeitung von Geodaten
Geodaten-Viewer Lesender Zugriff auf Geodaten
Datensicherung Viele Ereignisse können zu einem Verlust von Daten führen: Daten oder Datenbankelemente können aus Versehen gelöscht werden, Daten können durch Hinzufügen fehlerhafter Daten beschädigt werden, Hardwarekomponenten wie Festplatten oder Server können ausfallen und bei Katastrophen wie z. B. Hochwasser können Server und Speichermedien zerstört werden. Beim Erstellen einer Sicherungskopie werden Daten, Änderungen oder Transaktionsprotokolle gesichert. Diese drei Komponenten unterscheiden sich hinsichtlich der Menge an Daten, die im Fall eines Systemausfalls verloren gehen können. Mit Datenbank-, Dateigruppen- und Dateisicherungen wird die gesamte Einheit gesichert. Sie bilden die Grundlage für jede Art von Sicherungs- und Wiederherstellungsstrategie. Mit differenziellen Sicherungen werden nur die Änderungen gesichert, die nach der letzten vollständigen Sicherung der Datenbank, Dateigruppe oder Datei an den Daten vorgenommen wurden. In den Sicherungskopien der Transaktionsprotokolle wird nur das Transaktionsprotokoll gespeichert. Eine einzelne ArcSDE-Datenbank für räumliche Daten (Spatial-Database) kann wie jede andere SQL Server-Datenbank gesichert und wiederhergestellt werden. Administration der ArcSDE Geodatabase Für die Verwaltung der ArcSDE Geodatabase werden folgende Werkzeuge verwendet:
MS SQL Server Enterprise Studio
ArcCatalog (ArcEditor-Lizenz notwendig)
Mit Hilfe des MS SQL Server Enterprise Studios werden neue Datenbanken angelegt, neue Benutzer definiert, die Datenbank-Sicherung und –Wiederherstellung organisiert und statistische Auswertungen vorgenommen. Mit Hilfe von ArcCatalog (ArcEditor-Lizenz) wird die eigentliche Geodatabase administriert. Zu den administrativen Aufgaben zählen:
Im- und Export kompletter Geodatensätze
Einrichtung neuer Datenmodelle (Feature Datasets, Feature Classes, Attribute, Tabellen)
Aktualisierung von vorhandenen Feature Classes
Erstellung von Versionen in der Geodatabase
Registrierung von Feature Classes als Versioniert
Registrierung von Feature Classes für die Historisierung
Aktualisierung der Indizes und Statistiken
Komprimierung der ArcSDE Geodatabase
Für wiederkehrende administrative Aufgaben können mit ArcCatalog folgende Methoden eingesetzt werden:
Werkzeuge der ArcToolbox im Batch-Modus ausführen
Erstellung von Modellen mit Hilfe des Modelbuilders
Erstellen von Python Scripten
Datenbearbeitung Die direkte Datenbearbeitung der ArcSDE Geodatabase ist mit ArcMap (ArcEditor-Lizenz) möglich. Die direkte Bearbeitung dient der Korrektur von bereits in der ArcSDE Geodatabase vorhandenen Daten bzw. der Neuaufnahme von Geoobjekten mit Speicherung in der ArcSDE Geodatabase.
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
40 Stadt Wittstock/Dosse
4.2.1.2 Geodatenbestand Der Geodatenbestand des Geoportals Wittstock/Dosse ist das zentrale Repository für die Erstellung der Geodatenwebdienste und -anwendungen. Es wird empfohlen ihn auf der Basis eines ArcSDE-Geodatenservers einzurichten. Im Folgenden erfolgt eine Beschreibung wie die Anforderungen an den Geodatenbestand des Geoportals Wittstock/Dosse durch die empfohlene Softwarelösung erfüllt werden. Koordinatensystem Allen Geodaten der Stadt Wittstock/Dosse sollte das Koordinatensystem ETRS89 Zone 33 (EPSG: 25833) zugewiesen werden. In ArcGIS ist dieses Koordinatensystem vorinstalliert (ETRS 1989 UTM Zone 33N.prj).
Abbildung 26: Eigenschaften des Koordinatensystems ETRS89 Zone 33
Die Zuweisung des Raumbezuges erfolgt mit Hilfe von ArcEditor. Dazu stehen unterschiedliche Methoden zur Verfügung:
Werkzeug Projektion definieren in der ArcToolbox (Single oder Batch-Modus)
Eigenschaften Feature Class / Feature Dataset Reiter XY-Koordinatensystem
Befehlszeile (DefineProjection_management)
Python-Script Für die Umrechnung von Geodaten aus anderen Koordinatensystemen in das empfohlene Zielkoordinatensystem stehen in ArcEditor ebenfalls Werkzeuge und Befehle bereit. Die Bereitstellung von Geodiensten mit den folgenden durch die GDI BE/BB vorgeschriebenen Koordinatensystemen ist möglich:
EPSG: 4258 ETRS89,
EPSG: 4326 WGS 84,
EPSG: 4839 ETRS89 / LCC Germany (N-E),
EPSG: 25832 ETRS89 / UTM Zone 32N,
EPSG: 25833 ETRS89 / UTM Zone 33N.
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
Stadt Wittstock/Dosse 41
Datenmodelle Mit Hilfe von ArcCatalog (Lizenztyp-ArcEditor) können Datenmodelle innerhalb der ArcSDE-Geodatabase erstellt bzw. geändert werden. Das umfasst die folgenden Objekttypen:
Feature Dataset
Feature Class
Tabelle und Attributtabellen
Rasterdataset
Rasterkatalog
Beziehungsklasse Die Datenmodelle können in ArcCatalog komplett neu erstellt werden oder von existierenden Geodaten importiert werden. Änderungen an Datenmodellen können unter Berücksichtigung von existierenden Schemasperren vorgenommen werden. Datennutzung Die empfohlene ArcSDE-Geodatabase kann als Geodatenspeicher unterschiedliche GIS-Clienten bedienen. Die wichtigsten Nutzungsarten innerhalb des Geoportals Wittstock/Dosse sind die ArcGIS Server basierten WebGIS-Anwendungen, sowie die Bereitstellung von Geodatenwebdiensten. Datenbearbeitung Die Datenbearbeitung und Aktualisierung der Geodaten in der ArcSDE-Geodatabase kann mit folgenden Werkzeugen erfolgen:
- ArcGIS Desktop ArcEditor: topologisches Editieren
Datenimport Die ArcSDE-Geodatabase verfügt über viele mitgelieferte Schnittstellen. So können ohne Verluste ESRI Formate (Shape, Coverage) importiert und genutzt werden. Rasterdatenformate, wie JPG, TIF, PNG, BMP und viele andere können in die ArcSDE-Geodatabase importiert und aus ihr exportiert werden. Ebenso ist der Import von CAD-Formaten (DXF, DWG, DGN) ohne Zusatzmodule möglich. Weitere Formate können über zusätzliche Konverter in die ArcSDE-Geodatabase direkt umgesetzt werden. Abdeckung Die Daten des Geodatenbestandes sollten das Stadtgebiet der Stadt Wittstock/Dosse vollständig abdecken.
4.2.1.3 Datenmodell (INSPIRE) Für den Geodatenbestand des Geoportals Wittstock/Dosse wird die Datenhaltung entsprechend der INSPIRE Vorgaben empfohlen. INSPIRE fordert die europaweite Harmonisierung relevanter Geodaten (sog. Annex-Themen) durch Umsetzung und Verwendung einheitlicher, standardisierter Datenmodelle, den standardisierten Austausch dieser Geodaten. Es wird empfohlen die Geodaten für den ISK-Geodatenbestand von den intern genutzten Geodaten zu trennen. Das hat den Vorteil auf der einen Seite schnell Anpassungen an der internen Datenstruktur entsprechend den aktuellen Anforderungen vornehmen zu können. Der Datenbestand für den ISK sollte dann weitestgehend den INPSIRE Anforderungen entsprechen.
4.2.2 Aufbau eines Geodatenbestandes für externes Hosting Auch für den Fall, dass das Geoportal Wittstock/Dosse durch einen externen Dienstleister betrieben wird, wird empfohlen die Datenaufbereitung durch die Stadt Wittstock/Dosse durchzuführen bzw. externe Dienstleister mit der Datenaufbereitung zu beauftragen. Der primäre Geodatenbestand sollte bei der Stadt Wittstock/Dosse geführt und aktualisiert werden. Die Geodaten, die über das Geoportal Wittstock/Dosse bereitgestellt werden, sind dem externen WebGIS Hoster zu übergeben und werden von ihm in einer Sekundär-Geodatabase vorgehalten.
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
42 Stadt Wittstock/Dosse
Stadtverwaltung
Wittstock/Dosse
Fach-
anwender
Datenpfleger
Bürger
Externer
Dienstleister
WAV
Wittstock/Dosse
Datentransfer
Dienste
Geodaten
Viewer
Geodaten
WebGIS
Hoster
Abbildung 27: Geodatentransfer bei externem WebGIS Hosting
Folgende Möglichkeiten des Datentransfers sind in Abhängigkeit vom Aktualisierungszyklus und der zu erwartenden Datenmenge zu prüfen:
Upload per FTP-Verbindung
Datenversand per mobiler Festplatte
Automatische Replikation zwischen der Primär- und Sekundär-Geodatabase
Die Kontrolle über den Geodatenbestand und die Aufbereitung liegt weiterhin bei der Stadt Wittstock/Dosse und kann mit dem bereits vorhandenen ArcGIS Desktop Arbeitsplatz erfolgen. Als Übergabeformat kann die Geodatabase zum Einsatz kommen, die in der Lage ist Vektor-, Raster- und Sachdaten zu speichern.
4.3 Bereitstellung von Diensten (Infrastrukturknoten) Die Bereitstellung von Geodiensten ist eine zentrale Aufgabe eines Infrastrukturknotens. Über standardkonforme Dienste können Nutzer außerhalb der Stadtverwaltung Wittstock/Dosse Geodaten direkt in eigene Anwendungen einbinden. Dazu zählen eigene Desktop-Anwendungen genauso wie webbasierte Kartenanwendungen. Die Geodienste basieren auf dem Geodatenbestand der Stadt Wittstock/Dosse und können leicht mit denen anderer Anbieter innerhalb der GDI kombiniert werden. Folgende Diensttypen sollten über das Geoportal Wittstock/Dosse bereitgestellt werden können:
OGC Web Map Service (WMS)
OGC Web Feature Service (WFS)
OGC Catalog Service Web (CSW)
INSPIRE View Service zur Visualisierung von Geodaten
INSPIRE Discovery Service zum Suchen und finden von Geodatensätzen und
Geodatendiensten
INSPIRE Download Service zum Download von Geodaten
Folgende Varianten der Bereitstellung von Geodiensten werden im folgenden vorgestellt:
Bereitstellung von Diensten durch die Stadt Wittstock/Dosse
Externe Bereitstellung von Diensten
4.3.1 Bereitstellung von Diensten durch die Stadt Wittstock/Dosse Um die Anforderungen an die Bereitstellung von Geodiensten zu erfüllen sind folgende Komponenten notwendig:
Geodatenserver
GIS-Server
Web-Server
Administrator
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
Stadt Wittstock/Dosse 43
Die Basis für die Bereitstellung von Geodiensten bildet der Geodatenbestand.
GIS-Server
ArcGIS Server
Web-Server
IIS
Administrator
ArcMap
ArcCatalog
Dienste
INSPIRE View
INSPIRE Download
INSPIR Discovery
Geodaten-
Server
ArcSDE
MS SQL SERVER
Abbildung 28: Schematische Darstellung der Dienstbereitstellung
4.3.1.1 GIS-Server Der GIS-Server dient der Bereitstellung von Diensten und Karten auf der Basis des Geodatenservers (Geodaten-Sekundärbestand). Als Software zur Implementierung des GIS-Servers wird die Software ArcGIS Server .NET Edition der Fa. ESRI empfohlen. ArcGIS Server kann direkt auf die Geodaten der ArcSDE-Geodatabase des Geodaten-Servers zugreifen. Für die Bereitstellung von INSPIRE konformen Diensten wird die ArcGIS für INSPIRE empfohlen.
4.3.1.2 Web-Server Der Web-Server dient als technologische Plattform zur Kommunikation mit dem GIS-Server. Als Software wird hier der Internet Information Server (IIS) von Microsoft empfohlen. Der IIS ist Bestandteil der Serverbetriebssysteme von Microsoft. Es besteht eine hohe Integrationsfähigkeit zwischen ArcGIS Server und dem IIS.
4.3.1.3 Administration Die Administration der bereitzustellenden Dienste kann mit der Software ArcGIS Desktop von ESRI erfolgen. Diese Software ist bereits bei der Stadtverwaltung Wittstock/Dosse im Einsatz. Das Modul ArcMap dient dabei der Definition der Dienstinhalte (Ebenen, Ausgestaltung, Attributinformationen). Dabei können in der Stadtverwaltung Wittstock/Dosse vorhandene Kartendefinitionen zur Erstellung von Diensten herangezogen werden. Das Modul ArcCatalog kann für die Erzeugung von Diensten auf der Grundlage von ArcMap-Kartendokumenten verwendet werden. Weitere Diensteigenschafte können dann ebenfalls mit ArcCatalog definiert werden. Zusätzlich zu ArcCatalog steht eine ArcGIS Server Administrationswebseite zur Verfügung. Diese Web-Anwendung (ArcGIS Server Manager) bietet dem GIS-Administrator die gleichen Möglichkeiten wie ArcCatalog ohne die Notwendigkeit einer Client-Installation von Softwarekomponenten.
4.3.2 Externe Bereitstellung von Diensten Wird das Geoportal Wittstock/Dosse bei einem externen WebGIS-Hoster eingerichtet, so ist es möglich und sinnvoll auch die GDI-Dienste im WMS- oder WFS-Format durch diesen WebGIS-Hoster bereitstellen zu lassen.
4.4 Metadateninformationssystem
4.4.1 Aufbau eines Metadateninformationssystems bei der Stadt Wittstock/Dosse Der Aufbau eines internen Metadateninformationssystems wird nicht empfohlen. Der Anforderungen an die Metadatenaufbereitung und -nutzung können durch die vom Land Brandenburg angebotenen Systeme erfüllt werden. Eine detaillierte Beschreibung enthält das Kapitel 4.4.2.
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
44 Stadt Wittstock/Dosse
4.4.2 Nutzung des Serviceportal Metadaten Die Metadatenverwaltung kann über das „Serviceportal für Metadaten“ der GDI-BE/BB) erfolgen.
Metadaten-
pfleger
Stadtverwaltung
Wittstock/DosseGDI
Berlin/Brandenburg
Erstellen
Suchen
ProMIS
online
Geoportal
Brandenburg
GeoMIS
DatenbankInformations-
suchender
Abbildung 29: Nutzung Metadatensystem der GDI Berlin/Brandenburg
Das Metadaten Serviceportal der GDI BE/BB ist unter http://www.metadaten-serviceportal.de/ zu erreichen. Es werden verschiedene Werkzeuge kostenlos zur Verfügung gestellt, mit denen Metadaten erfasst, gesammelt, geprüft und bereitgestellt werden können.
Abbildung 30: Startseite des Serviceportals für Metadaten
Die Erfassung von Metadaten ist nach Anmeldung am Serviceportal innerhalb der Webanwendung ProMIS online kostenfrei möglich.
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
Stadt Wittstock/Dosse 45
Abbildung 31: ProMIS online Metadateneditor
Die Recherche ist innerhalb des Geoportals der GDI-BE/BB möglich (http://geoportal.brandenburg.de). Es stehen folgende Suchmöglichkeiten zur Verfügung:
Suche
Erweiterte Suche
Liste der Keywords
Liste der Dienste
Liste der Datenanbieter
Die Ergebnisse werden in folgende Kategorien unterteilt:
Adressen
Dienste
Webseite
Wiki
GeoMIS
Abbildung 32: Geodatensuche im Geoportal Brandenburg
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
46 Stadt Wittstock/Dosse
5. Organisatorische Maßnahmen Der Aufbau und der Betrieb des Geoportals Wittstock/Dosse bringt folgende neue bzw. zusätzliche Aufgaben mit sich: 1. Managementaufgaben
Organisation und Steuerung des Geoportals Wittstock/Dosse
Regelmäßige Dokumentation und konzeptionelle Planung des Aufbaus des Geoportals
Wittstock/Dosse
Festlegung von Normen und Standards im Bereich Geoinformation in der Verwaltung
Übernahme von Strategien aus der Beobachtung der technologischen Entwicklung im Bereich
GDI, GIS und IT
Qualitätsmanagement für interne Geodaten und Geodaten als Basis von GDI-Webdiensten
Aufbau und Pflege der Zusammenarbeit mit Behörden, Institutionen und Firmen
Wahrnehmung von Urheber- und Eigentumsrechten an Geodaten der Stadt Wittstock/Dosse
Durchsetzung von Datensicherheit und Datenschutz
Entwicklung eines Produktes GDI/GIS und Wahrnehmung der Aufgabe als
Produktverantwortlicher
Aufbau eines Geomarketings
2. Aufgaben mit Servicecharakter
Führung der Metadaten der Geodaten der Stadtverwaltung Wittstock/Dosse, sowie
Weiterentwicklung und Pflege des kommunalen Geodatenportals und des
Infrastrukturknotens
Vertretung der Stadt in entsprechenden Gremien und Arbeitsgruppen im Bereich der GDI-
BE/BB
Beratung und Berichterstattung gegenüber der Verwaltungsführung
Beratung der Fachbereiche
Erarbeitung von Leistungsbeschreibungen für die GDI-BE/BB
Vorschläge zu Projekten unter Berücksichtigung der finanziellen, personellen und technischen
Voraussetzungen
Mitarbeit bei der Bereitstellung von Geobasisdaten und Bereitstellung von Geofachdaten
Koordinierung der Festlegung von Verantwortlichkeiten zur Ersterfassung von Daten
Schulung und Support im Hause
Erarbeitung von Präsentationen
Es wird empfohlen die Sicherstellung der oben aufgeführten Aufgaben durch die neu zu schaffende Position eines GDI/GIS-Managers zu gewährleisten.
6. Ablaufplanung des Geoportals Wittstock/Dosse Phase
Kostenschätzung Software + Dienstleistung
Antragstellung EFRE Förderantrag
Ausschreibung Software + Dienstleistung
Vergabe Software + Dienstleistung
Einrichtung, Schulung
Konzept zum Aufbau eines Geoportals der Stadt Wittstock/Dosse
Stadt Wittstock/Dosse 47
7. Kostenabschätzung Die Kostenabschätzung dient der Mittelplanung für die Beschaffung der Komponenten. Die Unterteilung der Kosten erfolgt für Hardware, Software, Systemeinrichtung, Schulung und Softwarepflegekosten.
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48 Stadt Wittstock/Dosse
8. Fazit Auf Basis der vorliegenden Anforderungen und Informationen wird empfohlen ein auf ArcGIS und WebOffice basierendes Geoportal für die Stadt Wittstock/Dosse aufzubauen. Für die zukünftig zu nutzenden Geodaten ergibt sich in Wittstock/Dosse der Bedarf für deren Aufbereitung. Im Land Brandenburg stehen dafür EFRE-Mittel mit einer Förderquote von 75% zur Verfügung. Diese Mittel sollten in Wittstock/Dosse genutzt werden, um die Geofachdaten für den Planungsbereich (XPlanung), Leitungsdaten und Straßendaten aktuell und qualitativ hochwertig digital verfügbar zu machen. Der WAV Wittstock/Dosse kann das Geoportal sowohl als Plattform zur Verbreitung seiner digital aufbereiteten Fachdaten nutzen, als auch als privilegierter Nutzer gelten. Auf der Basis der Fachdaten des WAV kann das Geoportal um eigene Fachanwendungen, wie Leitungsauskunft oder Einsatzplanung ergänzt werden. Der Aufbau und Betrieb sollte innerhalb der Stadtverwaltung erfolgen und nach Möglichkeit auch die Bereitstellung der Dienste und Anwendungen nach außen abdecken. Dazu sollte eine Reverse-Proxy-Konfiguration genutzt werden. Sollte die Variante der Datenbereitstellung nach außen aus Aspekten der Sicherheit nicht möglich sein, wird empfohlen mit Hilfe einer Sekundärdatenbereitstellung ein externes Hosting auf der gleichen Systemplattform durchzuführen. Der Vorteil hier darin begründet, dass keine zusätzliche Aufbereitung der Daten für eine Webpräsentation nötig wird.
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Stadt Wittstock/Dosse 49
Anhang 1 - Die 34 INSPIRE Themen
Annex I
1. Koordinatenreferenzsysteme
Systeme zur eindeutigen räumlichen Referenzierung von Geodaten anhand eines Koordinatensatzes (x, y, z) und/oder Angaben zu Breite, Länge und Höhe auf der Grundlage eines geodätischen horizontalen und vertikalen Datums.
2. Geografische Gittersysteme
Harmonisiertes Gittersystem mit Mehrfachauflösung, gemeinsamem Ursprungspunkt und standardisierter Lokalisierung und Größe der Gitterzellen.
3. Geografische Bezeichnungen
Namen von Gebieten, Regionen, Orten, Großstädten, Vororten, Städten oder Siedlungen sowie jedes geografische oder topografische Merkmal von öffentlichem oder historischem Interesse.
4. Verwaltungseinheiten
Lokale, regionale und nationale Verwaltungseinheiten, die die Gebiete abgrenzen, in denen die Mitgliedstaaten Hoheitsbefugnisse haben und/oder ausüben und die durch Verwaltungsgrenzen voneinander getrennt sind.
5. Adressen
Lokalisierung von Grundstücken anhand von Adressdaten, in der Regel Straßenname, Hausnummer und Postleitzahl.
6. Flurstücke/Grundstücke (Katasterparzellen)
Gebiete, die anhand des Grundbuchs oder gleichwertiger Verzeichnisse bestimmt werden.
7. Verkehrsnetze
Verkehrsnetze und zugehörige Infrastruktureinrichtungen für Straßen-, Schienen- und Luftverkehr sowie Schifffahrt. Umfasst auch die Verbindungen zwischen den verschiedenen Netzen. Umfasst auch das transeuropäische Verkehrsnetz im Sinne der Entscheidung Nr. 1692/96/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Juli 1996 über gemeinschaftliche Leitlinien für den Aufbau eines transeuropäischen Verkehrsnetzes (1) und künftiger Überarbeitungen dieser Entscheidung.
8. Gewässernetz
Elemente des Gewässernetzes, einschließlich Meeresgebieten und allen sonstigen Wasserkörpern und hiermit verbundenen Teilsystemen, darunter Einzugsgebiete und Teileinzugsgebiete. Gegebenenfalls gemäß den Definitionen der Richtlinie 2000/60/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Oktober 2000 zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik (2) und in Form von Netzen.
9. Schutzgebiete
Gebiete, die im Rahmen des internationalen und des gemeinschaftlichen Rechts sowie des Rechts der Mitgliedstaaten ausgewiesen sind oder verwaltet werden, um spezifische Erhaltungsziele zu erreichen.
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50 Stadt Wittstock/Dosse
Annex II
1. Höhe
Digitale Höhenmodelle für Land-, Eis- und Meeresflächen. Dazu gehören Geländemodell, Tiefenmessung und Küstenlinie.
2. Bodenbedeckung
Physische und biologische Bedeckung der Erdoberfläche, einschließlich künstlicher Flächen, landwirtschaftlicher Flächen, Wäldern, natürlicher (naturnaher) Gebiete, Feuchtgebieten und Wasserkörpern.
3. Orthofotografie
Georeferenzierte Bilddaten der Erdoberfläche von satelliten- oder luftfahrzeuggestützten Sensoren.
4. Geologie
Geologische Beschreibung anhand von Zusammensetzung und Struktur. Dies umfasst auch Grundgestein, Grundwasserleiter und Geomorphologie.
Annex III
1. Statistische Einheiten
Einheiten für die Verbreitung oder Verwendung statistischer Daten.
2. Gebäude
Geografischer Standort von Gebäuden.
3. Boden
Beschreibung von Boden und Unterboden anhand von Tiefe, Textur, Struktur und Gehalt an Teilchen sowie organischem Material, Steinigkeit, Erosion, gegebenenfalls durchschnittliches Gefälle und erwartete Wasserspeicherkapazität.
4. Bodennutzung
Beschreibung von Gebieten anhand ihrer derzeitigen und geplanten künftigen Funktion oder ihres sozioökonomischen Zwecks (z. B. Wohn-, Industrie- oder Gewerbegebiete, land- oder forstwirtschaftliche Flächen, Freizeitgebiete).
5. Gesundheit und Sicherheit
Geografische Verteilung verstärkt auftretender pathologischer Befunde (Allergien, Krebserkrankungen, Erkrankungen der Atemwege usw.), Informationen über Auswirkungen auf die Gesundheit (Biomarker, Rückgang der Fruchtbarkeit, Epidemien) oder auf das Wohlbefinden (Ermüdung, Stress usw.) der Menschen in unmittelbarem Zusammenhang mit der Umweltqualität (Luftverschmutzung, Chemikalien, Abbau der Ozonschicht, Lärm usw.) oder in mittelbarem Zusammenhang mit der Umweltqualität (Nahrung, genetisch veränderte Organismen usw.).
6. Versorgungswirtschaft und staatliche Dienste
Versorgungseinrichtungen wie Abwasser- und Abfallentsorgung, Energieversorgung und Wasserversorgung; staatliche Verwaltungs- und Sozialdienste wie öffentliche Verwaltung, Katastrophenschutz, Schulen und Krankenhäuser.
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Stadt Wittstock/Dosse 51
7. Umweltüberwachung
Standort und Betrieb von Umweltüberwachungseinrichtungen einschließlich Beobachtung und Messung von Schadstoffen, des Zustands von Umweltmedien und anderen Parametern des Ökosystems (Artenvielfalt, ökologischer Zustand der Vegetation usw.) durch oder im Auftrag von öffentlichen Behörden.
8. Produktions- und Industrieanlagen
Standorte für industrielle Produktion, einschließlich durch die Richtlinie 96/61/EG des Rates vom 24. September 1996 über die integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung (1) erfasste Anlagen und Einrichtungen zur Wasserentnahme sowie Bergbau- und Lagerstandorte.
9. Landwirtschaftliche Anlagen und Aquakulturanlagen
Landwirtschaftliche Anlagen und Produktionsstätten (einschließlich Bewässerungssystemen, Gewächshäusern und Ställen).
10. Verteilung der Bevölkerung - Demografie
Geografische Verteilung der Bevölkerung, einschließlich Bevölkerungsmerkmalen und Tätigkeitsebenen, zusammengefasst nach Gitter, Region, Verwaltungseinheit oder sonstigen analytischen Einheiten.
11. Bewirtschaftungsgebiete/Schutzgebiete/geregelte Gebiete und Berichterstattungseinheiten
Auf internationaler, europäischer, nationaler, regionaler und lokaler Ebene bewirtschaftete, geregelte oder zu Zwecken der Berichterstattung herangezogene Gebiete. Dazu zählen Deponien, Trinkwasserschutzgebiete, nitratempfindliche Gebiete, geregelte Fahrwasser auf See oder auf großen Binnengewässern, Gebiete für die Abfallverklappung, Lärmschutzgebiete, für Exploration und Bergbau ausgewiesene Gebiete, Flussgebietseinheiten, entsprechende Berichterstattungseinheiten und Gebiete des Küstenzonenmanagements.
12. Gebiete mit naturbedingten Risiken
Gefährdete Gebiete, eingestuft nach naturbedingten Risiken (sämtliche atmosphärischen, hydrologischen, seismischen, vulkanischen Phänomene sowie Naturfeuer, die aufgrund ihres örtlichen Auftretens sowie ihrer Schwere und Häufigkeit signifikante Auswirkungen auf die Gesellschaft haben können), z. B. Überschwemmungen, Erdrutsche und Bodensenkungen, Lawinen, Waldbrände, Erdbeben oder Vulkanausbrüche.
13. Atmosphärische Bedingungen
Physikalische Bedingungen in der Atmosphäre. Dazu zählen Geodaten auf der Grundlage von Messungen, Modellen oder einer Kombination aus beiden sowie Angabe der Messstandorte.
14. Meteorologisch-geografische Kennwerte
Witterungsbedingungen und deren Messung; Niederschlag, Temperatur, Gesamtverdunstung (Evapotranspiration), Windgeschwindigkeit und Windrichtung.
15. Ozeanografisch-geografische Kennwerte
Physikalische Bedingungen der Ozeane (Strömungsverhältnisse, Salinität, Wellenhöhe usw.).
16. Meeresregionen
Physikalische Bedingungen von Meeren und salzhaltigen Gewässern, aufgeteilt nach Regionen und Teilregionen mit gemeinsamen Merkmalen.
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52 Stadt Wittstock/Dosse
17. Biogeografische Regionen
Gebiete mit relativ homogenen ökologischen Bedingungen und gemeinsamen Merkmalen.
18. Lebensräume und Biotope
Geografische Gebiete mit spezifischen ökologischen Bedingungen, Prozessen, Strukturen und (lebensunterstützenden) Funktionen als physische Grundlage für dort lebende Organismen. Dies umfasst auch durch geografische, abiotische und biotische Merkmale gekennzeichnete natürliche oder naturnahe terrestrische und aquatische Gebiete.
19. Verteilung der Arten
Geografische Verteilung des Auftretens von Tier- und Pflanzenarten, zusammengefasst in Gittern, Region, Verwaltungseinheit oder sonstigen analytischen Einheiten.
20. Energiequellen
Energiequellen wie Kohlenwasserstoffe, Wasserkraft, Bioenergie, Sonnen- und Windenergie usw., gegebenenfalls mit Tiefen- bzw. Höhenangaben zur Ausdehnung der Energiequelle.
21. Mineralische Bodenschätze
Mineralische Bodenschätze wie Metallerze, Industrieminerale usw., gegebenenfalls mit Tiefen- bzw. Höhenangaben zur Ausdehnung der Bodenschätze.