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Konzept zur Weiterentwicklung der
BTU Cottbus
Lehre
Forschung
Organisation
Kooperation
Cottbus, 7. Mai 2012
Konzept zur Weiterentwicklung der BTU Cottbus, Stand 7. Mai 2012 Sperrfrist 07.05.2012, 12:00 Uhr
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Konzept zur Weiterentwicklung der BTU Cottbus
Inhalt
1. Einführung ....................................................................................................................................... 2
2. Leitlinien des Reformvorschlags zur Weiterentwicklung der BTU .................................................. 3
3. Vorschlag für die Strukturreform der BTU ...................................................................................... 4
3.1 Strukturmodell ............................................................................................................................ 4
3.1.1 Fakultät 1 „Energie, Ressourcen, Umwelt“ ............................................................................. 5
3.1.2 Fakultät 2 „Informationstechnologien und Mathematik“ ....................................................... 6
3.1.3 Fakultät 3 „Maschinenbau und Materialwissenschaften“ ...................................................... 7
3.1.4 School of Management, Economics and Social Sciences ........................................................ 7
3.1.5 Gilly School of Architecture and Civil Engineering .................................................................. 8
4. Forschungsschwerpunkte und Forschungszentren ......................................................................... 9
5. Lehre .............................................................................................................................................. 11
5.1 Gesamtstruktur ......................................................................................................................... 11
5.2 Konzept der Graduate Research School .................................................................................... 12
5.3 Zentrum für Weiterbildung ....................................................................................................... 14
5.4 Zentrum für Studierendengewinnung und Studienvorbereitung ............................................. 15
6. Verwaltung und zentrale Betriebseinheiten ................................................................................. 16
7. Begleitung des Umsetzungsprozesses ........................................................................................... 17
8. Offene Fragen ................................................................................................................................ 17
Konzept zur Weiterentwicklung der BTU Cottbus, Stand 7. Mai 2012 Sperrfrist 07.05.2012, 12:00 Uhr
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Konzept zur Weiterentwicklung der BTU Cottbus
(Stand 07.05.2012)
1. Einführung
Die vom MWFK im Mai 2010 eingesetzte Lausitzkommission unter Vorsitz von Prof. Dr. Dr. h.c. R.
Emmermann hatte den Auftrag, die Hochschullandschaft in der Lausitz, genauer: die
Brandenburgische Technische Universität Cottbus (BTU) und die Hochschule Lausitz (HL) mit
Standorten in Senftenberg und in Cottbus, zu evaluieren sowie Vorschläge zu deren
Weiterentwicklung zu unterbreiten. Explizit ausgeschlossen war die Aufgabe, dabei Sparpotenziale zu
identifizieren. Der nachstehende Entwurf skizziert daher auch primär ein Reformkonzept für die BTU
mit dem Ziel, die Leistungsfähigkeit der Hochschulregion Lausitz zu stärken und nicht die ohnehin
schon viel zu knappen Zuweisungen im Globalhaushalt weiter zu reduzieren. Nach genauer Analyse
und Gewichtung aller relevanten Faktoren basiert dieser Entwurf auf einer kritischen Reflexion der
Strukturvorschläge der Lausitzkommission, ohne dass die BTU deswegen auch alle Ergebnisse der
Evaluation durch diese Kommission uneingeschränkt teilt.
Der zwischenzeitlich vom MWFK unterbreitete Vorschlag, diese Stärkung durch eine Schließung von
BTU und HL mit anschließender Fusion der beiden in Gestalt der Neugründung einer
„Energieuniversität Lausitz“ als „Bologna-Universität“ zu versuchen, scheint demgegenüber nicht
ausgereift, rechtlich viel aufwendiger, viel zu teuer und mit hohen Kollateralschäden verbunden zu
sein. Die hier formulierten Vorschläge können dagegen ohne eine Schließung und Neugründung der
beiden Hochschulen im Rahmen des bestehenden Brandenburgischen Hochschulgesetzes umgesetzt
werden.
Der Vorschlag der BTU folgt darüber hinaus der zuletzt 2010 vom Wissenschaftsrat und anderen
Einrichtungen bekräftigten Überzeugung, dass beide Hochschultypen, Universitäten und
Fachhochschulen, im Sinne der Formel „verschiedenartig, aber gleichwertig“ ihre Berechtigung
haben und daher auch weiter bestehen bleiben sollten. Kooperationen zwischen Universitäten und
Fachhochschulen müssen, wie sowohl vom Wissenschaftsrat als auch von der Lausitzkommission
verschiedentlich gefordert, dem Prinzip der Komplementarität folgen.
Das Konzept zur Weiterentwicklung der BTU beinhaltet die Einrichtung neuer Fakultäten und
Institute und zeigt Kooperationsmöglichkeiten mit der Hochschule Lausitz auf. Es geht im
Wesentlichen von den Vorschlägen der Lausitzkommission aus und fasst die bisherigen Überlegungen
in der BTU zusammen. Eingeflossen sind auch Gesprächsergebnisse mit Fachkolleginnen und
Fachkollegen der HL. Wichtige derzeit offene Fragen sind im Schlusskapitel ausgeführt.
Konzept zur Weiterentwicklung der BTU Cottbus, Stand 7. Mai 2012 Sperrfrist 07.05.2012, 12:00 Uhr
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2. Leitlinien des Reformvorschlags zur Weiterentwicklung der BTU
Wer sind wir?
Die BTU Cottbus ist eine kleine, international sichtbare Technische Universität im Land
Brandenburg, die aufgrund der einzigartigen regionalen Bedingungen im Sinne eines
„Reallabors“ gute Voraussetzungen für international übertragbare Forschung bietet und
wertvolle Beiträge für die Landesentwicklung liefert.
Wie werden wir gesehen?
„Mit ihrem technikübergreifendem Ansatz hat sich die kleine BTU auf dem Forschungsfeld
Umwelt und Energie zu einer der stärksten Stimmen im deutschsprachigen Raum
entwickelt“, (BMBF, Berlin 28.09.2010)
„Obwohl die BTU noch eine relativ junge Universität ist und ihr 20jähriges Jubiläum erst im
Jahr 2011 begangen hat, verfügt sie bereits heute über ein gutes internationales Netzwerk
und zieht eine hohe Zahl von ausländischen Studierenden an“. (HRK: Audit „Internationali-
sierung der Hochschulen“, Bonn, April 2012)
Was wollen wir erreichen?
Stärkere Orientierung an Zukunftsthemen des 21. Jahrhunderts wie der Energiewende, dem
Klimawandel und der nachhaltigen Landnutzung (Schwerpunkte: Energie, Umwelt, Mensch)
Stärkung der Einheit von Forschung und Lehre durch intensivere Einbindung der Master-
Studiengänge und Abschlussarbeiten in die Forschungsprojekte
Aufnahme in die DFG durch Erhöhung der Leistungen in der Grundlagenforschung und durch
die Intensivierung der Graduiertenausbildung
Stärkung des internationalen Profils durch Ausbau des internationalen
Kooperationsnetzwerkes
Kooperation mit der HL in Lehre und Forschung in ausgewählten Bereichen in Form von
gemeinsamen wissenschaftlichen Einrichtungen nach §73 BbgHG
Bündelung der Studiengänge im Bachelorbereich und Fokussierung von Studiengängen im
Masterbereich
Erhöhung der Durchlässigkeit auf unterschiedlichen Ebenen (Studienvorbereitung,
Studienangebote, Graduate Research School)
Aufbau einer gemeinsamen Weiterbildung (BTU/HL) als Beitrag zur regionalen
Fachkräftesicherung
Nutzung von Synergien in unterschiedlichen Bereichen der Infrastruktur, der Verwaltung, etc.
von BTU und HL
Wie setzen wir das Konzept um?
Nutzung derzeit unbesetzter Stellen (Stellenumverteilungspool des Landes Brandenburg) und
in den nächsten Jahren freiwerdender Stellen zur inhaltlichen Stärkung und Neuausrichtung
von Instituten
Absicherung der Reform über Hochschulverträge zwischen BTU, HL und dem Land
Brandenburg
Begleitung des Prozesses durch externen Beirat
Konzept zur Weiterentwicklung der BTU Cottbus, Stand 7. Mai 2012 Sperrfrist 07.05.2012, 12:00 Uhr
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3. Vorschlag für die Strukturreform der BTU
3.1 Strukturmodell
Neben den Empfehlungen der Lausitzkommission greift das Modell Anregungen zur stärkeren
Integration der Gesellschafts‐ und Sozialwissenschaften an der BTU mit den Wirtschafts-
wissenschaften einerseits und sozialwissenschaftlichen Bereichen der HL andererseits auf.
In diesem Strukturvorschlag werden die neu definierten BTU-Fakultäten und gemeinsamen
wissenschaftlichen Einrichtungen von BTU und HL bis hin zur Ebene von Instituten beschrieben. Diese
Institute als Organisationseinheiten, die jeweils eine Gruppe von thematisch in Forschung und Lehre
zusammengehörigen Professuren bilden und in denen gemeinsame Ressourcen bewirtschaftet
werden, sind ebenfalls in vielen Bereichen neu strukturiert.
Die in den Empfehlungen der Lausitzkommission vorgeschlagenen „Gemeinsamen Fakultäten“
werden hier als „Gemeinsame wissenschaftliche Einrichtungen“ der beiden Hochschulen (nach §73
BbgHG) realisiert. Diese rechtliche Konstruktion ermöglicht die konkrete Ausgestaltung der vom
Wissenschaftsrat empfohlenen Kooperationsplattformen. Diese erlauben, unterschiedliche
Gegebenheiten in den verschiedenen Fachgebieten durch jeweils angemessene Organisations-
strukturen zu berücksichtigen. Die in den gemeinsamen Einrichtungen organisierten Institute bleiben
Organisationseinheiten ihrer jeweiligen Hochschulen und werden dort in die Fakultätsstrukturen
integriert.
Diese Struktur wird durch instituts- und fakultätsübergreifende Forschungszentren ergänzt. Diese
stellen den organisatorischen Rahmen für spezifische, meist transdisziplinär ausgerichtete
Forschungsthemen dar.
Die Gesamtzahl von 119 Professuren orientiert sich am aktuellen Ausstattungsstand der BTU.
Im Folgenden werden die neu zu bildenden Fakultäten und gemeinsamen wissenschaftlichen
Einrichtungen sowie die Forschungszentren in ihrer Zusammensetzung und inhaltlichen Ausrichtung
beschrieben und einige offene Umsetzungsaspekte diskutiert. Die Realisierung der vorgeschlagenen
Organisationsstruktur erfordert noch einen weitergehenden und vertiefenden Diskussionsprozess.
Die rechtswissenschaftlichen Professuren der BTU sind jetzt im Zentrum für Rechts- und
Verwaltungswissenschaften (ZfRV) organisiert und z. T. nicht in die Fakultätsstruktur eingebunden.
Gemäß den Empfehlungen der Lausitzkommission soll über die Zukunft dieser Professuren erst nach
Vorliegen der entsprechenden Vorschläge der Landesstrukturkommission entschieden werden. Sie
werden deshalb in diesem Strukturentwurf nicht in die Fakultätsstruktur integriert.
Konzept zur Weiterentwicklung der BTU Cottbus, Stand 7. Mai 2012 Sperrfrist 07.05.2012, 12:00 Uhr
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Abbildung. 1: Strukturmodell Fakultäten, Institute und gemeinsame wissenschaftliche Einrichtungen
3.1.1 Fakultät 1 „Energie, Ressourcen, Umwelt“
Der Vorschlag der Lausitzkommission, an der BTU einen deutlichen Fokus auf die Bereiche Energie
und Umwelt auszubilden, dient der besseren Profilierung und Stärkung bereits existierender
Forschungsschwerpunkte und ist für die BTU ein anstrebenswertes Ziel. Die Fakultät wird aus den
Instituten „Energietechnik“, „Verfahrenstechnik“, „Integriertes Nachhaltigkeitsmanagement“ und
„Umweltsystemforschung“ bestehen. Diese Institute setzen sich aus Professuren der jetzigen BTU-
Fakultäten 3 und 4 zusammen und gruppieren die Kernprofessuren der Themenschwerpunkte
„Energie“ und „Umwelt“. Die Institute kooperieren eng in den existierenden Forschungszentren in
den Bereichen Energie (Centrum für Energietechnologie Brandenburg CEBra Research) und Umwelt
(Forschungszentrum Landschaftsentwicklung und Bergbaulandschaften FZLB).
BTU Cottbus 119(*) Hochschule Lausitz
Fakultät 1 Energie, Ressourcen, Umwelt 32 Fakultät 1 Ingenieurwissenschaften, Informatik
10
9
6
7
Fakultät 2 Informationstechnologien, Mathematik 25 Fakultät 2 Biotechnologie,
Chemische Verfahrenstechnik
9
9
7
Fakultät 3 Maschinenbau, Materialwissenschaften 25 Fakultät 3 Gesundheitswesen
9
9
7
School of Management, Economics and Social Sciences
12 21
6 11
6 10
Gilly School of Architecture and Civil Engineering
24 10
Architektur 5 Architektur 4
Bauingenieurwesen 7 Bauingenieurwesen 6
Kulturwissenschaften 5
Stadt- und Regionalplanung 7
(*) einschließlich der Professur des Zentrums für Rechts- und Verwaltungswissenschaften (ZfRV)
Die Anzahlen der Professuren in den Instituten sind Zielzahlen bis 2017
(Wirtschafts-, Gesellschafts- und Sozialwissenschaften)
Wirtschaftstheorie Angewandte Wirtschaftswissenschaften
Gesellschaftswissenschaften Sozialwissenschaften
Verkehrstechnik Gesundheits- und Pflegewissenschaften
Produktionsforschung Musikpädagogik
Materialwissenschaften
(Architektur, Stadtplanung, Bauingenieurwesen)
Umweltsystemforschung
Mathematik
Informatik Biotechnologie
Elektrotechnik, Kommunikations- u. Medientechnik Chemische Verfahrenstechnik
Energietechnik Informatik
Verfahrenstechnik Medizin- und Elektrotechnik
Integriertes Nachhaltigkeitsmanagement Maschinenbau
Konzept zur Weiterentwicklung der BTU Cottbus, Stand 7. Mai 2012 Sperrfrist 07.05.2012, 12:00 Uhr
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Die vorgeschlagene Integration der Themenfelder Energie und Umwelt innerhalb einer einzigen
Fakultät stellt eine erhebliche Herausforderung dar, bietet aber zugleich Chancen zur weiteren
Profilierung. Bei der konzeptionellen Umsetzung dieses Vorschlags zeigt sich, dass in dieser neuen
Fakultät 23 von insgesamt 32 Professoren aus den Bereichen „Umwelt“ bzw. „Umwelt- und
Verfahrenstechnik“ (jetzige Fakultät 4 der BTU) kommen und durch derzeit nur vier Professuren der
Energietechnik ergänzt würden. Die Mehrzahl der Professuren im Bereich der Verfahrenstechnik ist
jedoch entweder zurzeit unbesetzt oder in den nächsten fünf Jahren neu zu besetzen. Dieses Institut
wird deshalb in den nächsten Jahren thematisch völlig neu ausgerichtet, um eine Brücke zwischen
der ingenieurmäßigen Energietechnik und der eher naturwissenschaftlichen Umweltforschung und
dem Umweltmanagement zu errichten. Es gilt, die in der Fakultät gegebene Spannweite der Themen
von Energiegewinnung mit unterschiedlichen Technologien (konventionell, regenerativ),
Energieträger und Energietransport, über Ressourcenmanagement und nachwachsende Rohstoffe bis
zu geologischen, biologischen und meteorologischen Umweltaspekten angemessen abzudecken und
die zugrunde liegenden sehr unterschiedlichen Kulturen der Fachdisziplinen in einer Fakultät zu
vereinen.
3.1.2 Fakultät 2 „Informationstechnologien und Mathematik“
Diese neue Fakultät greift die Idee einer stärkeren Bündelung aller IT-orientierten Lehr- und
Forschungsbereiche (Informatik, Elektronik, Kommunikations- und Medientechnik) auf und ergänzt
dies durch die Mathematik als Grundlagenbereich, die in ihrer thematischen Ausrichtung auf
Optimierung mit nahezu allen BTU-Forschungsthemen vernetzt ist. Die Fakultät umfasst die bereits
jetzt bestehenden Institute „Mathematik“, „Informatik“ und „Elektrotechnik“ und bündelt
insbesondere die Forschungsvorhaben und Lehrangebote zum Thema „Informationstechnologie und
Medientechnik“. Mit dem Ausbau der Forschung in den Bereichen Cyber Physical Systems, Smart
Grids, Sensornetztechnologie, Informationssysteme und Schutz kritischer Infrastrukturen werden
wichtige Beiträge zu den Forschungsschwerpunkten Umwelt und Energie geleistet.
Die Mathematik wird einen eigenen Bachelor- und Masterstudiengang „Angewandte Mathematik“
anbieten, um qualifizierten wissenschaftlichen Nachwuchs auszubilden, der in den anderen BTU-
Forschungsfeldern (z.B. Strömungsmechanik, Thermodynamik, Wirtschaftswissenschaften,
Informatik) benötigt wird.
Die Institute sind darüber hinaus in die meisten Studiengänge und in viele übergreifende
Forschungsvorhaben eingebunden. In diesem Zusammenhang wird das Informations-,
Kommunikations- und Medienzentrum (IKMZ) als zentrale Einrichtung mit Verantwortung für alle IT-
und Mediendienste eng an die Fakultät angebunden und in internen Projekten und der
perspektivischen Weiterentwicklung der IT-Strukturen der Hochschulen mit den Instituten
kooperieren.
Die von der Lausitzkommission empfohlene Integration der jetzt im Institut für Elektrotechnik
angesiedelten Professuren in die Informationstechnologie stellt eine konzeptuelle Neuausrichtung
dar. Sie erfordert eine genauere Diskussion über die Ausrichtung und Rolle der Elektrotechnik, weil
diese dann nicht mehr nur innerhalb einer Fakultät angesiedelt ist.
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3.1.3 Fakultät 3 „Maschinenbau und Materialwissenschaften“
Die Fakultät wird, wie von der Lausitzkommission angeregt, aus den derzeitigen Instituten für
„Verkehrstechnik“ und „Produktionsforschung“ der jetzigen Fakultät 3 und einem neuen Institut für
„Materialwissenschaften“ bestehen, das aus Lehrstühlen des jetzigen Instituts für Physik und Chemie
hervorgehen wird.
Das Institut für Verkehrstechnik mit seinen Schwerpunkten "Fahrzeug-/Antriebstechnik" sowie
"Triebwerksforschung" soll sich weiter auf die bereits sehr erfolgreichen Kooperationen mit
Triebwerksherstellern und im Energiebereich mit Herstellern von stationären Gasturbinen
fokussieren, wie auch in der Studiengangsrichtung Triebwerkstechnik sichtbar wird. Da
Fragestellungen in diesem Bereich auch immer mit Materialfragen verknüpft sind, ist eine enge
Kooperation mit dem neuen Institut für Materialwissenschaften vorgesehen.
Das Institut für Produktionsforschung stellt eine hervorragende Brücke zwischen den theoretischen
Grundlagen der Materialforschung und der Anwendung im Maschinenbau dar. Hier werden im
Bereich der Werkstoffe und Werkstoffbearbeitung grundlegende Verfahren entwickelt. Das Institut
stellt auch den Transfer in die industrielle Praxis sicher und ist damit ein wichtiger Impulsgeber für
die regionale Wirtschaft.
Die Institute „Verkehrstechnik“ und „Materialwissenschaften“ kooperieren bereits jetzt erfolgreich
mit Professuren aus den Instituten „Mathematik“, „Verfahrenstechnik“ und „Umweltsystem-
forschung“ im transdisziplinären Forschungszentrum für Strömungs- und Transportvorgänge (CFTM²).
Die Institute „Materialwissenschaften“ und „Produktionsforschung“ kooperieren im Forschungs-
zentrum für Leichtbauwerkstoffe (Panta Rhei gGmbH).
Im Bereich der Materialwissenschaften soll ein grundlagenorientierter Studiengang „Material-
wissenschaften“ eingerichtet werden, um den klassischen Maschinenbau-Studiengang zu ergänzen.
Der Maschinenbau und insbesondere die Produktionstechnik sind auch wesentliche Standbeine des
erfolgreichen Studiengangs „Wirtschaftsingenieurwesen“, der weiter eine starke und wissen-
schaftlich geprägte Ausrichtung auf die Ingenieurdisziplinen haben soll und deshalb in enger
Kooperation mit dem Bereich Wirtschaftswissenschaften der neuen gemeinsamen „School of
Management, Economics and Social Sciences“ realisiert werden wird.
3.1.4 School of Management, Economics and Social Sciences
Für den Bereich der „Wirtschafts-, Sozial- und Gesellschaftswissenschaften“ ist eine gemeinsame
Einrichtung (BTU/HL) vorgesehen. Die in den Empfehlungen der Lausitzkommission vorgeschlagene
Kooperation der BTU und der HL im Bereich der Wirtschaftswissenschaften wird hier um eine
Einbeziehung der Sozial- und der Gesellschaftswissenschaften erweitert. Dies verstärkt und
verbreitert die sozial- und gesellschaftswissenschaftlichen Kompetenzen und ermöglicht die
Entwicklung von Studienangeboten (Modulen und Studiengängen), die eine Brücke zwischen
wirtschafts-, sozial- und gesellschaftswissenschaftlichen Fächern einerseits und technischen Fächern
andererseits schlagen. Diese breitere Aufstellung der gemeinsamen Einrichtung geht auf
Kooperationsgespräche von Bereichen der Gesellschafts- und Sozialwissenschaften der BTU und der
Konzept zur Weiterentwicklung der BTU Cottbus, Stand 7. Mai 2012 Sperrfrist 07.05.2012, 12:00 Uhr
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Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, und Musikpädagogik der Hochschule Lausitz
zurück. Die vorgeschlagene „School of Management, Economics and Social Sciences“ umfasst auf der
Seite der BTU die Institute für „Wirtschaftstheorie“ und „Gesellschaftswissenschaften“, auf der Seite
der HL die Institute „Angewandte Wirtschaftswissenschaften“ und „Sozialwissenschaften“.
In der gemeinsamen Einrichtung wird ein Studienkonzept entwickelt, das sowohl anwendungs- und
praxisorientierte (BA/MA) als auch forschungsorientierte Abschlüsse (B.Sc./M.Sc.) ermöglicht. Sie soll
eine enge Zusammenarbeit bei der Lehre in bestehenden und in neu zu gestaltenden Studiengängen
im Schnittbereich von Gesellschaftswissenschaften und Technik, der gemeinsamen Doktorandenbe-
treuung im Rahmen der Graduate Research School sowie drittmittelfinanzierten Forschungsvorhaben
fördern. Die Kooperation ermöglicht die Kombination von theorie- mit praxisorientierter Lehre und
so eine vertiefte Sicht der Themen.
Durch die Kooperation im Bereich Gesellschafts- und Sozialwissenschaften können deutliche
Synergien und gegenseitige Ergänzungen realisiert werden: Lehrangebote in den Bereichen Medien-,
Medizin- und Wirtschaftsethik sowie Sozialethik, politische Philosophie, Interkulturalität, Soziologie
oder auch Mediendidaktik können für beide Einrichtungen gestärkt werden. Neue Studieninhalte,
beispielsweise bzgl. des demografischen Wandels und der sich daraus ergebenden sozialen,
rechtlichen, ökonomischen und auch technischen Fragen können erschlossen werden. Diese
Lehrangebote können das Spektrum der fachübergreifenden Studienmodule deutlich ergänzen.
Entsprechend der Empfehlungen der Lausitzkommission soll eine enge Kooperation dieses Bereichs
mit dem Themenfeld „Gesundheitswesen und Pflegewissenschaften“ in der HL aufbauen.
Die School of Management, Economics and Social Sciences erfüllt eine wichtige Brückenfunktion in
die Stadt, die Region, zu Bildungseinrichtungen und zur regionalen Wirtschaft und wird sich auch
stark in weiterbildende Studienangebote einbringen.
3.1.5 Gilly School of Architecture and Civil Engineering
Die gemeinsame Einrichtung zum Themenkomplex „Bauwesen, Architektur und Stadtplanung“
erweitert das bestehende Kooperationsmodell des David-Gilly-Instituts auf die Bereiche der
Architektur und der Stadt- und Regionalplanung. Professuren aus der BTU und der HL kooperieren
eng miteinander auf der Grundlage der bestehenden BTU-Institute für „Architektur“, „Stadt- und
Regionalplanung“, „Bauingenieurwesen“ und dem Institut für „Bau- und Kunstgeschichte“ (zukünftig:
„Kulturwissenschaften“). Hier werden alle Studienangebote im Bereich des Bauens integriert und
innovative durchlässige Studienmodelle entwickelt.
Die gemeinsame Einrichtung im Bereich „Architektur, Bauingenieurwesen und Stadtplanung“ ist als
Integrationsmodell in Bezug auf die Einbindung der entsprechenden Lehrstühle der HL gedacht. Wie
von der Lausitzkommission empfohlen, wird die Gilly School of Architecture and Civil Engineering das
bisher erfolgreiche „Cottbuser Modell“ eines integrativen Ansatzes im ganzen Bauwesen durch die
Bildung gemeinsamer Institute und gemeinsamer Studienangebote auch über Hochschulgrenzen
hinweg weiterentwickeln und stärken.
Mit der Zusammenführung der Bereiche des Bauens und Planens über die Hochschulgrenzen hinweg,
spricht sich die BTU ausdrücklich für das Modell der Integration beider Ausbildungsprofile in der
Lausitz aus, also der Praxis- und Forschungsorientierung unter einem Dach, an einem Ort.
Konzept zur Weiterentwicklung der BTU Cottbus, Stand 7. Mai 2012 Sperrfrist 07.05.2012, 12:00 Uhr
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Architektur und Bauingenieurwesen werden jeweils einen praxis- und einen forschungsorientierten
Bachelor-Studiengang und jeweils nur einen konsekutiven Master betreiben. In diesen Master-
Programmen können bei Bedarf weitere Vertiefungsmöglichkeiten berücksichtigt werden. Bei den
beiden praxisorientierten Studiengängen (Architektur und Bauingenieurwesen) ist eine Option, diese
zur Erreichung der Kammerfähigkeit achtsemestrig auszubilden. Das Studienprogramm soll in
Hinblick auf die Schwerpunkte Energie und Umwelt durch postgraduale Studienangebote im Bereich
des klimagerechten und energieeffizienten Bauens und Planens erweitert werden.
Aufgrund der Erfahrungen mit dem David-Gilly-Institut (DGI), empfiehlt es sich dringend, alle
Studierenden und Lehrenden am Standort der BTU zusammenzuführen, um Studienabläufe
(Stundenplan) und Kooperationen zwischen Studierenden und vor allem zwischen Hochschul-
lehrerinnen und -lehrern in Lehre und Forschung zu fördern.
Die Forschungsaktivitäten in der neuen gemeinsamen Einrichtung sind in großen Teilen um die
Themen Stadtumbau, Historische Bauforschung, Baustoff- und Bauteiloptimierung und
Ressourcenschonendes Bauen zentriert. Die Forschungsaktivitäten sind international aufgestellt und
regional verankert. Mit dem Thema „Entwicklung im Bestand/Kulturerbe (Naher Osten)“, welches
sich sowohl in der Stadtplanung wie in der historischen Bauforschung findet, als auch dem Thema
„Klima und Energie“ (Megacities, Vietnam) werden lokale und regionale Fragestellungen und Know-
how mit globalen Herausforderungen verbunden.
Diese „globalen“ Forschungsthemen bilden die Grundlage für Graduiertenförderung und
Promotionen. Der Forschungsschwerpunkt „Baustoff- und Bauteiloptimierung“ fasst Themen der
konstruktions-, herstellungs- und nutzungs-prozessorientierten Forschung im Bauwesen zusammen.
Auch soll der Themenkomplex der Prozesse um Entwerfen, Planen und Konstruieren zukünftig
stärker als Forschungsgegenstand etabliert werden.
4. Forschungsschwerpunkte und Forschungszentren
Die Empfehlungen der Lausitzkommission sehen eine stärkere Fokussierung der Forschung auf die
Themen Energie und Umwelt vor. Beides sind bereits jetzt wichtige Forschungsschwerpunkte der
BTU, in denen große Projekte realisiert werden. Beispielhaft genannt seien:
- H2-Forschungszentrum Elektrolyseur
- TRR 38-Folgeprojekte: Strukturen und Prozesse der initialen Ökosystementwicklung in einem
künstlichen Wassereinzugsgebiet, Projekt „Hühnerwasser“, aktuelle Paketanträge zur
Weiterführung (FZLB)
- Projekt e-SolCar – Leitprojekt der Länder Berlin und Brandenburg für Elektromobilität (CEBra)
- GEOFLOW II – Simulation geophysikalisch motivierter Strömungen (CFTM²)
- Verbundprojekt GeoEn II – Projekt im Rahmen des Förderprogrammes „Spitzenforschung und
Innovation in den Neuen Ländern“ – Abscheidung, Transport und Lagerung von CO2 sowie deren
Akzeptanz
- Laserbearbeitungszentrum (Panta Rhei)
- Ressourcenoptimiertes Energiehaus zur industriellen 3D Produktion von Agrarprodukten „FRAME“
Konzept zur Weiterentwicklung der BTU Cottbus, Stand 7. Mai 2012 Sperrfrist 07.05.2012, 12:00 Uhr
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Die weiteren Forschungsschwerpunkte der BTU Cottbus (Bauen, Material, IuK) werden in ihrer
thematischen Ausrichtung verstärkt mit diesen Themen vernetzt. Beispiele für solche
schwerpunktübergreifenden Forschungsvorhaben sind:
- Energetische Stadterneuerung (Bauen, CEBra)
- Strukturierte Bleche (Material, Panta Rhei)
- Smart Grid (IuK, IHP Joint Lab)
Forschungszentren sind ein wesentliches Instrument zur thematischen Profilierung der Forschung an
der BTU. Gleichzeitig erleichtern sie die Strukturierung und Vernetzung von Instituten der BTU. Eine
thematische Fokussierung erleichtert die Bildung von starken Forschungsverbünden. Dieses Konzept
wird z. B. in den Forschungszentren CEBra und FZLB verfolgt. Die Weiterführung bzw. Einrichtung von
Forschungszentren sind deshalb wesentliche Elemente der Strukturreform der BTU. Wichtige
strategische Teilziele sind in diesem Rahmen auch die Etablierung einer ersten außeruniversitären
Forschungseinrichtung (z. B. Helmholtz-Zentrum, Fraunhofer-Institut, …) in Cottbus, die gezielte
Weiterführung von größeren Verbundprojekten wie GeoEnIII sowie die Bündelung/Schaffung von
Bedingungen für eine notwendige „kritische Masse“ an Professuren, um Sonderforschungsbereiche
und Schwerpunktprogramme der DFG zu etablieren. Dazu gehört auch der Ausbau/die Verstetigung
der strukturierten Doktorandenausbildung in der International Graduate School (IGS) bzw. deren
Nachfolgeeinrichtung Graduate Research School. Vorrangiges Ziel der Fokussierung in der Forschung
ist es, zeitnah Mitglied der DFG zu werden.
Die Beteiligung von Instituten in Forschungszentren der BTU zeigt die folgende Tabelle:
Einrichtung
Anzahl der beteiligten Professuren und Institute (neu)
Forschungszentrum Landschaftsentwicklung und Bergbaulandschaften (FZLB)
10 Professuren aus
Umweltsystemforschung
Stadt-, Regionalplanung
Wirtschaftstheorie
Gesellschaftswissenschaften
Centrum für Energietechnologie Brandenburg (CEBra Research)
15 Professuren aus
Energietechnik
Verfahrenstechnik
Materialwissenschaften
Architektur
Stadt- und Regionalplanung
Zentrum für Strömungs- und Transportvorgänge (CFTM²)
10 Professuren aus
Verfahrenstechnik
Verkehrstechnik
Materialwissenschaften
Mathematik
Bauingenieurwesen
Architektur
Umweltsystemforschung
Zentrum für Rechts- und Verwaltungswissenschaften (ZfRV) *)
2 Professuren aus
Gesellschaftswissenschaften
Integriertes Nachhaltigkeitsmanagement
Konzept zur Weiterentwicklung der BTU Cottbus, Stand 7. Mai 2012 Sperrfrist 07.05.2012, 12:00 Uhr
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Humanökologisches Zentrum (HöZ) 1 Professur
Integriertes Nachhaltigkeitsmanagement
Gemeinsames Labor BTU / IHP – Joint Lab
6 Professuren aus
Materialwissenschaften
Kommunikations- und Medientechnik
Informatik
Panta Rhei gGmbH - Forschungszentrum für Leichtbauwerkstoffe
4 Professuren aus:
Materialwissenschaften
Produktionsforschung
*) Zum Zentrum für Rechts- und Verwaltungswissenschaften wird sich die Landesstrukturkommission in ihrem Abschlussbericht äußern.
Über gemeinsame Berufungen kooperieren die Forschungszentren mit den wissenschaftlichen
Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft, der Leibniz-Gemeinschaft und der Helmholtz-Gemeinschaft
zwischen Dresden und Berlin. Die Einbindung der BTU in diese Kooperationen ist eine wesentliche
Voraussetzung zur Ansiedlung außeruniversitärer Einrichtungen in Cottbus.
5. Lehre
5.1 Gesamtstruktur
Mit der Lehrstruktur sollen die unterschiedlichen Bedarfe des Arbeitsmarktes, die sowohl
praxisorientierte als auch forschungsorientierte Studiengangsprofile erfordern, abgebildet werden.
Wesentlicher Leitgedanke ist, die jeweiligen Profile zu erhalten und zusätzlich klare Wege des
Übergangs zu definieren. Die generelle Struktur und die Übergänge sind in der Abbildung 2 illustriert.
Angesichts der derzeitigen Regelungen des Hochschulzugangs und mit Blick auf die heterogenen
Eingangsvoraussetzungen der Bewerberinnen und Bewerber wird der Vorschlag eines geeigneten
Angebots zur Studienvorbereitung aufgegriffen. Es wird deshalb eine gemeinsame
Studienvorbereitung (BTU/HL) mit Einstiegsmodulen installiert.
Die „Transfermodule“ im Bereich des Bachelors unterstützen den Wechsel zwischen den
Studiengangsprofilen und fördern so die Durchlässigkeit. Die blauen Pfeile deuten die Zugangs- und
Wechselmöglichkeiten innerhalb des Systems an. Ein Teil der nationalen und internationalen
Masterstudiengänge (M.sc.) wird eng an die Graduate Research School bzw. an die Arbeit der
Forschungszentren angebunden.
In den Ingenieurstudiengängen werden zukünftig die Abschlüsse „…. of Engineering“
(anwendungsorientiert) bzw. „… of Science“ (forschungsorientiert) angeboten. In gemeinsamen
Modulen können Synergien zwischen unterschiedlichen Profillinien sinnvoll genutzt werden (ein
Beispiel ist das „X-Modell“ des gegenwärtigen David-Gilly-Instituts).
Konzept zur Weiterentwicklung der BTU Cottbus, Stand 7. Mai 2012 Sperrfrist 07.05.2012, 12:00 Uhr
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Abbildung 2: Gesamtstruktur Lehre
Damit folgt das Modell den Empfehlungen der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), unterschiedliche
Profile der Studiengänge auch in den Abschlussbezeichnungen sichtbar zu machen. Zitat HRK
Bolognazentrum: „… In den Bereichen Geistes- und Sozialwissenschaften sowie Rechts- und
Wirtschaftswissenschaften werden die Grade Bachelor of Arts und Master of Arts vergeben, in den
natur- und ingenieurwissenschaftlichen Fächergruppen die Grade Bachelor of Science und Master of
Science. In den eher anwendungsorientierten Studiengängen der Ingenieurwissenschaften wird der
Bachelor und Master of Engineering vergeben.“ (http://www.hrk.de/bologna/de/home/1937.php).
5.2 Konzept der Graduate Research School
Die Graduate Research School (GRS) baut auf der International Graduate School (IGS) auf, die seit
2007 an der BTU etabliert ist, und wandelt diese in eine breitere, einstiegsoffenere Graduate
Research School nach anglo-amerikanischem Vorbild um. Unter dem gemeinsamen Dach der GRS
sollen zukünftig mehrere thematisch fokussierte International Graduate Schools existieren, die
gemäß dem internationalen Vorbild neben den PhD- und strukturierten Promotionsprogrammen
auch international ausgerichtete und forschungs- oder projektorientierte Masterprogramme
integriert, die vorrangig in englischer Sprache gelehrt werden. Die GRS ist offen für fachliche und
strukturelle Erweiterungen, auch mit Blick auf die Hochschule Lausitz.
Weiterbildungs-programme
Master-Programme
Bachelor-Programme
Praxis-Semester
Master-Programme
Internat. Master-
Programme
Bachelor-Programme
Doktorandenausbildung(Graduate Research School)
Module,Zertifikate,WB-Master
gemeinsame Module
M.Eng.
B.Eng.
M.Sc.
B.Sc.
Dr.-Ing., Dr. rer.nat, .. PhD.
Forschungs-programme
EnergieUmweltMaterialBauenIuK
Studienvorbereitung
Transfer-Module
Konzept zur Weiterentwicklung der BTU Cottbus, Stand 7. Mai 2012 Sperrfrist 07.05.2012, 12:00 Uhr
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Die GRS verfolgt zwei parallele Ziele: (1) Studierenden verschiedener Abschlüsse und Hochschul-
formen im In- und Ausland einen gemeinsamen Einstieg zu forschungsintensiven Studien und
akademischen Qualifikationen zu ermöglichen, und (2) jungen Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftlern die Möglichkeit zu bieten, an integrierter Fachforschung in Form von PhD- und
Promotionsprogrammen sowie Nachwuchsforschergruppen bereits während der Promotionsphase
teilzunehmen.
Mehr als die Hälfte der Promovierenden an der BTU ist nicht in strukturierte Programme
eingebunden, sondern wählt den traditionellen Weg eines Promotionsprojektes, z. B. im Rahmen
ihrer Tätigkeit als akademische Mitarbeiter an einem Lehrstuhl. Um diesen Promovierenden dennoch
ein breites Spektrum der Qualifikation zu ermöglichen, kann über die Mitgliedschaft in einem
Doktorandenkolleg das Angebot des Qualifikationsprogramms der GRS genutzt werden (Abb. 3).
Abbildung 3: Qualifikationsprogramm der Graduate Research School
Wesentliches Ziel des Qualifikationsprogramms der GRS ist die Vermittlung eines auf die
postgraduale Qualifikation und Promotionsphase ausgerichteten fachlichen sowie überfachlichen
Kursangebotes. In vier Kernbereichen (Netzwerkbildung, wissenschaftliche Methoden, überfachliche
Qualifikationen und spezifisch fachliche Qualifikationen) bietet die GRS weiterqualifizierende Kurse
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und Maßnahmen an (Abb. 3). Das Grundangebot der GRS wird durch thematisch variable fachliche
und überfachliche Veranstaltungen erweitert, die auf aktuelle Forschungsinhalte ausgelegt sind, zum
Beispiel durch Workshops, Sommerschulen etc. Entsprechend der jeweiligen Vorgaben der
Zielgruppe ist entweder eine Gesamtzertifizierung oder eine Einzelzertifizierung der besuchten Kurse,
Workshops und Angebote möglich. Durch diese Flexibilität richten sich die Qualifizierungsprogramme
der GRS an alle postgradualen Studierenden, stehen aber auch Gastwissenschaftlern und Internen
offen, so dass möglichst vielen jungen Wissenschaftler/innen die Möglichkeit gegeben wird, ihr
Kompetenzprofil gezielt zu schärfen. Die GRS trägt damit über eine Servicefunktion maßgeblich zu
einer Förderung aller Promovierenden und einer Reputationserhöhung der BTU bei.
5.3 Zentrum für Weiterbildung
In Anlehnung an die Empfehlungen der Lausitzkommission werden die Weiterbildungsaktivitäten der
BTU Cottbus und der HS Lausitz in einem gemeinsamen Weiterbildungszentrum zusammengeführt.
Aus den bisher gewonnenen Erfahrungen auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Weiterbildung an
der BTU Cottbus, aber auch innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Wissenschaftliche
Weiterbildung und Fernstudien e.V. (DGWF) wird diese Zusammenführung als eine Chance gesehen,
um dem Anspruch an die weitere Professionalisierung der wissenschaftlichen Weiterbildung in der
Lausitz eine angemessene Struktur zugrunde zu legen, die auch ihre überregionale Reichweite
verbessern kann.
Abbildung 4: Struktur der Weiterbildung
Weiterbildung gehört seit langem neben Lehre und Forschung zu den Kernaufgaben sowohl der BTU
als auch der HL. Eine gezielte Angebotsentwicklung für die Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter als auch der Wissenstransfer in die Region sollte somit fest in der Strategie von BTU und
HL verankert sein. Diese bewegen sich darüber hinaus mit ihren Angeboten zur wissenschaftlichen
Weiterbildung zunehmend auf dem internationalen Weiterbildungsmarkt, wo ein flexibles und
marktorientiertes Agieren als Serviceeinrichtung unabdingbar ist. Das öffentliche Tarif- und
Haushaltrecht setzt hier noch Grenzen, die mit einer anderen Organisationsform in der
Weiterbildung durchbrochen und somit neue Wege der Kooperation mit der Wirtschaft eröffnet
werden können.
Den Anregungen und Erfahrungen führender Universitäten und Hochschulen in der
Wissenschaftlichen Weiterbildung folgend wird daher eine Kombination von Zentraler Einrichtung
und einer ausgegründeten Organisationsform unter dem Dach der wissenschaftlichen Einrichtung der
„Professional School Cottbus/Senftenberg“ errichtet. Somit ist sowohl die finanzielle Absicherung
eines Grundpaketes der Weiterbildung (u. a. Mitarbeiter-Fortbildung) gegeben als auch ein neuer
Professional School Cottbus/Senftenberg
gemeinsame wissenschaftliche Einrichtung
Institut für wiss. Weiterbildung (IWW) gGmBH
Weiterbildungszentrum (WBZ)
Zentrale Einrichtung
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Handlungsspielraum für die Entwicklung innovativer Weiterbildungsangebote in enger Kooperation
zwischen Wissenschaft und Wirtschaft geschaffen. Die Gründung eines Institutes für
wissenschaftliche Weiterbildung ist für die angestrebte Wahrnehmung auf nationaler und
internationaler Ebene unumgänglich.
Das Institut für wissenschaftliche Weiterbildung (IWW, GmbH) soll dabei vor allem das Angebot von
„credit programs“ organisieren
Schwerpunkte:
Masterstudiengänge (berufsbegleitend, dual)
Zertifikats-/Kontaktstudien
Modulare Angebote
Firmenschulungen (on demand)
Summer-/Winterschools
Wiss. Forschungs- und Entwicklungsprojekte
Das Weiterbildungszentrum (Zentrale Einrichtung) ist vordringlich zuständig für „non credit
programs“, auch PUSH– und PUR –Programme (Public Understanding of Science and Humanities and
Research).
Schwerpunkte:
Gesamtkoordination / Networking / Marketing /
Career-Service / BTU-interne Fortbildung / Hochschuldidaktik / Hochschulmanagement
Weiterbildungsberatung/-förderung
Kompetenzentwicklung (Soft Skills), Coachings
Firmenschulungen (on demand)
Gasthörerstudium/ Vortragsreihen/ SeniorenUniversität
Spezielle Weiterbildungs-Projekte
Es ist eine enge Kooperation mit der Wirtschaft, Kammern, Verbänden und Sozialpartnern
vorgesehen. Die Weiterentwicklung des Angebots erfolgt u. a. in den Themenfeldern
Projektmanagement und Intrapreneurship mit dem Schwerpunkt Energiewirtschaft (Power
Engineering) sowie Gesundheit mit dem zu konzipierenden Schwerpunktthema Spiritual Care.
5.4 Zentrum für Studierendengewinnung und Studienvorbereitung
Die Empfehlungen der Lausitzkommission weisen darauf hin, dass sich beide Hochschulen aufgrund
der demographischen Entwicklung in Brandenburg vermehrt der Herausforderung der
Studierendengewinnung stellen müssen. Die Empfehlungen schlagen hierfür die Bildung eines
gemeinsamen Zentrums für Studierendengewinnung und Studienvorbereitung vor. Die
nachfolgenden Überlegungen fassen den Diskussionsstand in der BTU zusammen, eine ausführliche
Diskussion mit der Hochschule Lausitz zu diesem Themenkomplex steht noch aus.
Im Bereich des regionalen (und nationalen) Studierendenmarketings besteht bereits seit längerem
eine gute Zusammenarbeit zwischen den Studienberatungen von BTU und HL. Die Zusammenarbeit
wurde durch das landesweite Projekt „Studium lohnt“ und andere gemeinsame Aktivitäten (z.B.
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gemeinsame Auftritte der Hochschulen des Landes auf Messen) befördert. Die BTU hat zudem in den
letzten Jahren ihre Bemühungen um überregionale Studierende durch speziell aufgelegte Projekte
zum Marketing Alte Bundesländer sowie im Rahmen der Hochschulinitiative Neue Bundesländer
intensiviert. Die Kenntnis der jeweiligen Studiengänge und Anforderungsprofile ist wechselseitig gut,
so dass auch bei der Beratung auf die jeweils andere Hochschule verwiesen wird, wenn erkennbar ist,
dass ein Bewerber dort findet, was er sucht. Diese gute Zusammenarbeit ist ausbaufähig, die
Möglichkeiten sollen in naher Zukunft gemeinsam ausgelotet werden.
Im Bereich des Auslandsmarketing verfolgen BTU und HL unterschiedliche Strategien, die im
jeweiligen Profil der Hochschulen begründet sind. Dies zeigt sich u. a. in den unterschiedlichen
Anforderungen an das Einstiegsniveau (Deutschkenntnisse) für die Studienzulassung. Die BTU
rekrutiert zudem einen Großteil der internationalen Studierenden über positive Empfehlungen
immatrikulierter und ehemaliger Studierender sowie zunehmend über Netzwerkpartnerschaften
(Dual Degrees; Guaranteed Admissions), daher ist eine enge Rückkoppelung der
Studierendenwerbung an die Betreuungs- und Alumni-Arbeit sowie das internationale
Kooperationsnetzwerk unabdingbar.
An der BTU existieren verschiedene Elemente der fachlichen Studienvorbereitung, die in den letzten
Jahren ausgebaut wurden. Mit diesem Angebot wird der Tatsache Rechnung getragen, dass bereits
jetzt die Studienanfängerinnen und –anfänger sehr unterschiedliche und häufig nicht ausreichende
Kenntnisse bestimmter Grundlagenfächer mitbringen. Bis auf ein interkulturelles Propädeutikum
liegt die Organisation und Verantwortung für die Angebote in den Fakultäten bzw. Fächern, die auch
die personellen Ressourcen stellen. Der Studienvorbereitung von internationalen Studierenden dient
die „Brücke zum Studium“, ein Projekt, in dem die BTU, die TH Wildau und die HL (Federführung)
kooperieren. Ziel des Projektes ist an der BTU die Studienvorbereitung internationaler
Studienbewerber, die zwar eine Hochschulzugangsberechtigung haben, denen aber die notwendigen
Deutschkenntnisse fehlen.
Das Angebot zur fachlichen und sprachlichen Vorbereitung orientiert sich jeweils an den
Bedürfnissen der grundständigen Studiengänge beider Hochschulen. Strukturell ist eine Erweiterung
der bestehenden Angebote auf ein modulares System mit Bausteinen sinnvoll, die je nach
Ausgangslage (Einstufungstest) und Studienziel (sowohl Fach als auch Profil) individuell kombiniert
werden können. Dies kann in einer gemeinsamen Einrichtung organisiert werden. Wünschenswert
wären aus Sicht der BTU auch eine interkulturelle Vorbereitung und die Integration von
Arbeitstechniken und wissenschaftlichem Arbeiten in die Angebote vor Studienbeginn. Für die
Vorbereitung der Studierenden der internationalen Studiengänge muss das Angebot auch
englischsprachige Module enthalten.
6. Verwaltung und zentrale Betriebseinheiten
Im Abschnitt A 3.1 der Empfehlungen der Lausitzkommission wird angeregt, im Bereich der
Hochschulverwaltung ebenfalls eine deutlich intensivere Zusammenarbeit anzustreben und zu
prüfen, welche Bereiche künftig zusammengelegt werden können.
Bereits seit 2005 betreiben die BTU und die HL die gemeinsame Betriebseinheit „Hochschulgebäude-
management Lausitz“ (gem. § 73 Abs. 1 BbgHG) für den Bereich Bau- und Liegenschaftsverwaltung.
Die ebenfalls in 2005 und 2006 unter Federführung des Referates 11 des MWFK erörterte Bildung
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einer gemeinsamen Betriebseinheit „IKMZ Lausitz“ der BTU und der HL scheiterte letztlich daran,
dass keine Mittel für eine ausreichend dimensionierte ständige Datenleitung zwischen beiden
Hochschulen bereitgestellt werden konnten.
Die beschriebenen Überlegungen zur Zusammenarbeit in der Weiterbildung und der Studierenden-
gewinnung betreffen ebenfalls Verwaltungseinheiten. Eine rechtliche Prüfung der Möglichkeit einer
gemeinsamen Personal- und Haushaltsverwaltung ergab, dass die auf die Leiter der jeweiligen
Hochschulen bezogenen Befugnisse und Verantwortlichkeiten eine Aufgabenwahrnehmung durch
die jeweils andere Hochschule ausschließen, jedenfalls solange die einschlägigen Rechtsvorschriften
des BbgHG und der LHO dies nicht vorsehen.
Eine eingehende Prüfung der Möglichkeiten für eine intensivere Zusammenarbeit in weiteren
Bereichen läuft derzeit noch, Synergien und Mehrbedarfe werden dabei ermittelt. Insbesondere sind
die Voraussetzungen für die Vereinheitlichung der Verwaltungsabläufe zu analysieren.
7. Begleitung des Umsetzungsprozesses
Die Anregung aus den Empfehlungen der Lausitzkommission, den Strukturprozess durch externe
Experten zu begleiten, wird aufgegriffen und die Einrichtung eines Beirates vorgesehen. Der Senat
der BTU Cottbus hat sich hierzu in einem entsprechenden Beschluss ausdrücklich positioniert. Dem
Beirat sollen ausschließlich externe Mitglieder angehören. Aufgabe des Beirates ist die Beratung aller
Akteure in der BTU bei der weiteren Ausgestaltung des Strukturvorschlags zu einem
Hochschulentwicklungsplan. Der Sprecher bzw. die Sprecherin des Beirates könnte die Funktion der
Moderation für den Reformprozess übernehmen. Der Beirat soll zudem beratend in den
anstehenden Berufungsverfahren beteiligt werden. Die BTU hat bereits eine Findungskommission für
den Beirat gebildet.
8. Offene Fragen
Die Reformbemühungen stehen unter dem Vorbehalt der Klärung folgender Fragen zusammen mit
der Landesregierung:
- Deckung der Mehrkosten der Strukturveränderungen
- Deputate der Lehrenden
- Ausstattung in Bezug auf den Mittelbau
- Aussetzung des Mittelverteilungsmodells über das Jahr 2014 hinaus
- Globalhaushalt
- Anzahl der Studienplätze
- Statusfragen
- Räumlichkeiten
Für die rechtliche Umsetzung der Strukturreformen wird der Abschluss von Hochschulverträgen
vorgeschlagen, in denen u. a. der Leistungsauftrag und die Finanzierung geregelt sind.
Der Zeitplan der Umsetzung wird mit dem Transformationsbeauftragten des MWFK abgestimmt.