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KommunikationswissenschaftKommunikation
(Seminarkonzept und Folien: Ballstaedt, Steffen-Peter & Weinacht, Stefan)
Kommunikation?1 IntroWas ist Kommunikation?
Haben Sie heute schon kommuniziert?Wie?
Kommunikation?
(Foto: Ausserhofer - http://www.fu-berlin.de/presse/publikationen/tsp/2010/ts_20100213/ts_20100213_73/index.html)
1 IntroWas ist Kommunikation?
Kommunikation?
(Grafik: o. A. - http://www.lomax-deckard.de/article-jahresruckblick-2010-kommunikation-63980634.html)
1 IntroWas ist Kommunikation?
Kommunikation?1 IntroWas ist Kommunikation?
Kommunikation?1 IntroWas ist Kommunikation?
Kommunikation?1 IntroWas ist Kommunikation?
Kommunikation?1 IntroWas ist Kommunikation?
Kommunikation?1 IntroWas ist Kommunikation?
Kommunikation?1 IntroWas ist Kommunikation?
Kommunikation?1 IntroWas ist Kommunikation?
Kommunikation?1 IntroWas ist Kommunikation?
Kommunikation?1 IntroWas ist Kommunikation?
Kommunikation?1 IntroWas ist Kommunikation?
Kommunikation bestimmt alle Bereiche individuellen wie sozialen Lebens.Es gibt unbeabsichtigte Kommunikation: Man kann nicht nichtkommunizieren!Eine Gesellschaft ist ohne Kommunikation nicht denkbar!Das Individuum ist ohne Kommunikation nicht denkbar!
1 IntroWas ist Kommunikation?
Definition:
Bereits 1977 170 Definitionen aus 12 Disziplinencommunis (lat.) = gemeinsamKommunikation ist ein Vorgang (→ Prozesscharakter), der auf bestimmte Gemeinsamkeiten zwischen verschiedenen Subjekten beruht.
2 Definition
(Merten, 1977; Beck, 2006, 126; Schulz, 2009, 169)
Basis von Kommunikation = Gemeinsamkeiten von Kommunizierenden:Materielle oder energetische Verbindung zur Übertragung von Signalendurch Erwartungen gekennzeichnete Beziehung (aus der Information entsteht)übereinstimmende Kognitionen wie Wissen, Erfahrungen, Bewertungen etc. (aus denen Erwartungen abgeleitet werden und die den Signalen Bedeutung verleihen)bestimmte Absichten oder Folgen in Bezug auf ihr Verhalten
(Schulz, 2009, 169)
2 Definition
Voraussetzung für Kommunikation: gemeinsamer Zeichenvorrat
Signale = Zeichen:Anzeichen: Natürliche Zeichen
z.B. RauchIkone: Bildhafte Zeichen
z.B. Zeichen für NotausgängeSymbole: Künstliche Zeichen
z.B. Laut- und SchriftspracheWissenschaftliche Betrachtung der Zeichen = Semiotik
Vertiefung: Seminare mit Prof. Liebig
(Beck, 2007, 22-23; Burkart. 2002. 46)
2 Definition
Austausch von Zeichen:
Interpersonale Kommunikation findet unter anderen statt durch:- signifikante Gesten & Symbole (z.B. face-to-face Kommunikation)
Wichtigstes Symbol der Verständigung = Sprache- Beziehung zwischen Symbol & Sprecher- Beziehung zwischen Symbol & Hörer- Beziehung zum anschließenden Handeln
(Beck, 2007, 29-31)
2 Definition
Gemeinsamkeiten sind
sowohl Voraussetzung der Kommunikation wie auch Ergebnis
eines DYNAMISCHEN Kommunikationsprozesses!
(Schulz, 2009, 169)
2 Definition
Programm
IntroDefinitionFormen der KommunikationAbschluss-Beispiel für komplexe Kommunikation
3 Kommunikationsformen
Alles ist Kommunikation!schwer zu handhaben, weil ohne Eingrenzung„Eingrenzung“ durch Typisierung!
sozialezeitliche sachlicheräumlichesemiotischefunktionale
(Beck, 2006, 129)
3 Kommunikationsformen3.1 Differenzierungskriterien
Soziale Differenzierungskriterien – einseitige vs. wechselseitige Kommunikation– formelle und informelle Kommunikation– Soziale Reichweite („Arenen der Kommunikation“: one-to-one;
one-to-few; one-to-many)
3 Kommunikationsformen3.2 soziale Differenzierung
formelle Kommunikation– findet innerhalb von Institutionen statt – Vorgaben und Regeln, orientieren sich an den
Organisations- und Autoritätsstrukturen (z.B. Militär)– durch Normen inhaltlich und formal stark
vorstrukturiert
informelle Kommunikation– entsteht spontan zwischen Menschen (Sympathie)– durch Konventionen geregelt, aber mit
Gestaltungsspielraum
3.2 soziale Differenzierung3.2.1 formelle vs. Informelle K.
(Beck, 2013, 58-59)
Interaktion– Wechselseitige Abfolge von sozialen Handlungen: Aktion
und ReaktionKommunikation– spezielle Interaktion mittels Zeichen: Sprache, Gesten,
Bilder
A a1 a2 a3 a4 a5
B b1 b4b3b2 b5
3.2 soziale Differenzierung3.2.2 einseitige vs. wechselseitige K.
(Beck, 2013, 36-37)
einseitige Kommunikation: ohne Rückmeldung
reversible = reziproke = wechselseitige Kommunikation: Rückmeldung, Feedback
3.2 soziale Differenzierung3.2.2 einseitige vs. wechselseitige K.
Dyadische Kommunikation:zwei Personen (Dyade): „One-to-one Kommunikation“
Gruppenkommunikation: 3-7 Personen (Kleingruppe), 8-15 (Großgruppe)
Organisationskommunikation:mehrere Gruppen
Kommunikation zwischen Organisationen: mehrere Organisationen
Massenkommunikation:disperses (anonymes) Publikum; „One-to-many Kommunikation“
3.2 soziale Differenzierung3.2.3 soziale Reichweite
„One-to-few“
(Beck, 2006, 129; Merten, 2007, 14)
„Makro-Ebene“: Gesamtgesellschaft
„Meso-Ebene“: Institutionen
„Mikro-Ebene“: IndividuenIntrapersonale (Informationsverabritung im Indviduum)
Interpersonale (z.B. Dyade, Paar)
Gruppe (z.B. Familie, Klassenverband)
Communities und Gemeinschaften (z.B. Online-Communities, Fan-Club, Religionsgemeinschaft)
Organisationen, Institutionen (z.B. Unternehmen, Parteien)
Gesellschaft
„Arenen der Kommunikation“
3.2 soziale Differenzierung3.2.3 soziale Reichweite
3.2 Soziale Differenzierung
3.3 Zeitliche Differenzierung: synchrone und asynchrone Kommunikation
3.4 Sachliche Differenzierung: nach thematischer Referenz, (z.B. politische Kommunikation, Wirtschaftskommunikation, etc.)
(Beck, 2006, 129)
3 Kommunikationsformen
direkte = (inter-)personale, face-to-face Kommunikation
mediale = indirekte = vermittelte Kommunikationmedial-interpersonale Kommunikation (Telekommunikation)
mediale = indirekte = vermittelte Kommunikationmassenmediale Komm. (Massenkommunikation)
[Netzwerkkommunikation]
3 Kommunikationsformen3.5 räumliche Differenzierung
(Kleinsteuber, 2006, 282; Beck, 2006, 161)
Medien der interpersonalen Kommunikation:z.B. face-to-face, Brief, Telefon Telefax, Email („private“ Medien), Teile der Online-Kommunikation
Medien der Massenkommunikation:z.B. Zeitung, Zeitschrift, Film, Rundfunk („öffentliche“ Medien), Teile der Online-Kommunikation
3 Kommunikationsformen3.5 räumliche Differenzierung
(Beck, 2007, 80-81)
Personale Kommunikation: direkter Kontakt Interaktion: reziproker (zweiseitiger) KommunikationsprozessTelekommunikation: Medial vermittelt Nicht öffentlichMassenkommunikation: indirekt (räumliche und/oder zeitliche Distanz) einseitig (ohne Rollentausch) Medial vermittelt öffentlich (jedermann zugänglich) an ein disperses (anonymes) Publikum vermittelt
3 Kommunikationsformen3.5 räumliche Differenzierung
(Kleinsteuber, 2006, 282; Beck, 2006, 161)
3.6 semiotische Differenzierung:- nach Sinnesmodalitäten- verbal und non-verbal
3 Kommunikationsformen
Haut: Taktile Kommunikation
Auge: visuelle Kommunikation
Zunge: gustatorische Kommunikation
Ohr: auditive Kommunikation
Nase: olfaktorische Kommunikation
(Kerlen, 2003, 14-17)
3.6 semiotische Differenzierung3.6.1 nach Sinnesmodalitäten
Sinnesmodalitäten
verbal = mündliche Kommunikation in Worten
non-verbal = – z.B. Gestik, Mimik, Proxemik (körperliche Distanz und
Ausrichtung), Verhalten, Stil, Kleidung, Wohnungseinrichtung– paraverbale Zeichen/Signale: Blickkontakt oder
Lächeln/Gesichtsausdruck
– Ziel non-verbaler Kommunikation = Ausdrücken, was sprachlich schwer zu fassen ist: Steuerung sozialer Situationen, Kommunikation emotionaler Zustände oder Einstellungen etc.
(Beck, 2007, 39-40; Beck, 2013, 42, 48; Forgas, 1999, 133-138)
3.6 semiotische Differenzierung3.6.2 verbal vs. non-verbal
3.7 funktionale Differenzierung: - enge vs. weite Definition (intentional vs. inferenziell)- nach kommunikativen Zielen des Absenders- nach kommunikativen Interessen des Empfängers
3 Kommunikationsformen
intentionale = absichtliche = kodierte Kommmunikation (enger Begriff von Kommunikation)Absender ist initiativ
inferenzielle = erschlossene = unbewusste = anzeigende Kommunikation (weiter Begriff von Kommunikation)Adressat ist initiativ
(Beck, 2013, 43-44)
3.7 funktionale Differenzierung3.7.1 Enge und weite Definition
Verständigung– Ziel: gegenseitiges Verstehen, Bemühen um Konsens persönliche Beziehungen, Journalismus, Wissenschaft
Persuasion– Ziel: Überzeugen, Überreden Impression Management, Werbung, Public Relations
Manipulation– Ziel: Verdeckte Beeinflussung Propaganda, Politik, Kriegsführung
3.7 funktionale Differenzierung3.7.2 nach Zielen des Absenders
InformationUnterhaltungBildungetc. (vgl. folgende Sitzung zu Funktionen von Kommunikation)
3.7 funktionale Differenzierung3.7.3 nach Interessen des Empfängers
3.2 Soziale Differenzierung:- formelle und informelle Kommunikation- einseitige vs. wechselseitige Kommunikation- soziale Reichweite („Arenen der Kommunikation“: one-to-one;one-to-few; one-to-many)
3.3 Zeitliche Differenzierung: - synchrone und asynchrone Kommunikation
3.4 Sachliche Differenzierung: - nach thematischer Referenz (z.B. politische Kommunikation, Wirtschaftskommunikation, etc.)
(Beck, 2006, 129)
3 KommunikationsformenZusammenfassung
3.5 Räumliche Differenzierung :- face-to-face vs. medial vermittelt
3.6 semiotische Differenzierung:- nach Sinnesmodalitäten- verbal und non-verbal
3.7 funktionale Differenzierung: - enge vs. weite Definition (intentional vs. Inferenziell)- nach kommunikativen Zielen des Absenders- nach kommunikativen Interessen des Empfängers
3 KommunikationsformenZusammenfassung
(Beck, 2006, 129)
Programm
IntroDefinitionFormen der KommunikationAbschluss-Beispiel für komplexe Kommunikation
4 Abschluss-Beispiel:Komplexe Kommunikation
Flirten
Die Frau spielt die Hauptrolle und sendet Signale, um den Mann zur Kontaktaufnahme zu ermuntern:– Blickkontakt, Augenbrauen leicht anheben, Blinzeln– Lächeln, Lächeln, Lächeln– Kopf seitlich neigen oder in den Nacken legen– mit der Hand durchs Haar fahren– Lippen mit der Zunge befeuchten
Männer versuchen durch plumpere Zeichen Aufmerksamkeit zu erregen: Imponierverhalten
4 Abschluss-Beispiel:Flirten - Phase 1
Mann spielt die Hauptrolle, er eröffnet das Gespräch mit einem harmlosen Kontaktsatz.Small Talk: Weniger der Inhalt als die paraverbalen Zeichen sind wichtig, z.B. die Intonation.
4 Abschluss-Beispiel:Flirten - Phase 2
Gespräch mit averbaler Steigerung der Intimität– Zuwendung: Kopf, Schulter, dann der ganze Körper dreht
sich zum Gegenüber– leichte „zufällige“ Berührungen an nicht erogenen Zonen
(Arm, Hand, Schulter), die beide ignorierenDas Näherkommen ermöglicht die Wahrnehmung von Gerüchen: Die Pheromone wirken.
4 Abschluss-Beispiel:Flirten - Phase 3
Synchronisierung der Handlungen und Körperbewegungen– Glas ergreifen und trinken– Beine übereinander schlagen– Tanzen
paarspezifische Interaktionsmuster entstehen: Rituale
4 Abschluss-Beispiel:Flirten - Phase 4
Interaktion mit verschiedenen Zeichen– visuell: Sehen– sprachlich: Sprechen– paraverbal: Art des Sprechens– averbal: Mimik, Gestik, Pantomimik– olfaktorisch: Geruch– haptisch: Berührung
Ablauf nach oft unbewussten RegelnEntwicklung eines Interaktionsmusters: Ritual
4 Abschluss-Beispiel:Flirten – Kanäle und Prozesse
Beck, K. (2006). Kommunikation. In: Bentele, G.; Brosius, Hans-Bernd & Jarren, Otfried (Hg.). Lexikon Kommunikations- und Medienwissenschaft (126-127). Wiesbaden: VS.Beck, K. (2007). Kommunikationswissenschaft. Konstanz: UVK/UTB.Beck, K. (2013). Kommunikationswissenschaft. Konstanz: UVK/UTB.Burkart, R. (2002). Kommunikationswissenschaft. Wien: Böhlau. Forgas, J.P. (1999). Soziale Interaktion und Kommunikation. Eine Einführung in die Sozialpsychologie. Weinheim. Psychologie Verlags Union.Kerlen, D. (2003). Einführung in die Medienkunde. Stuttgart: Reclam.Kleinsteuber, H. J. (2006). Telekommunikation. In Bentele, G.; Brosius, H.-B. & Jarren, O. (Hg.). Lexikon Kommunikations- und Medienwissenschaft (282). Wiesbaden: VS.Merten, K. (1977). Kommunikation: Eine Begriffs- Und Prozessanalyse. Opladen: Westdeutscher.Merten, K. (2007). Einführung in die Kommunikationswissenschaft. Münster: Lit.Schulz, W. (2009). Kommunikationsprozess. In: Noelle-Neumann, E.; Schulz, W. & Wilke, J. (Hg.). Fischer Lexikon Publizistik Massenkommunikation (169-199). Frankfurt am Main: Fischer.
Quellen