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Erhöht Yoga die Konzentrationsleistung? Kurzfristige Effekte einer Yoga-Übung auf die Konzentrationsleistung und Entspannung Within-Subject-Design mit balancierter Treatmentabfolge In der heutigen Leistungsgesellschaft findet man sich oft in Situationen wieder, die volle Konzentration erfordern. Ob es nun um Beruf oder Prüfungssituationen geht, ein „klarer Kopf“ ist von Vorteil. In bisherigen Untersuchungen konnten die positiven Effekte von Autogenem Training (Siersch, 1986), Meditation (Tang et al., 2007) und Yoga (Arambula et al., 2001) auf die Konzentrationsleistung nachgewiesen werden. Eine weitere Studie von Sarang und Telles (2007) deutet darauf hin, dass diese Effekte auch ohne lange Trainingsphasen erzielt werden können. In dieser Studie wurde die Wirkung einer kurzen Yoga-Übung auf die Konzentrations- leistung sowie die subjektive Konzentration und Entspannung untersucht. 1. Theorie 2. Hypothesen 3. Treatment Manipulation Treatment: Atemübung aus dem Kundalini-Yoga mit wechselnden Handhaltungen Beispiele der wechselnden Handhaltungen mit gleichzeitigem Atmen Kontrolltreatment: Lesen eines leichten Textes mit anschließendem Fragebogen Messung Konzentrationsleistung: Test d2 (Brickenkamp, 2002) subjektive Konzentration und Entspannung: zwei Subskalen aus dem PANAS X (Watson & Clark, 1994) Kristina Jazuk, Eva Liefhold, Carolin Schmelzer, Elisabeth Schuler Effekte auf das subjektive Empfinden H1: Yoga erhöht die subjektiv empfundene Entspannung H2: Yoga erhöht die subjektiv empfundene Konzentration Effekte auf die objektive Konzentrationsleistung H3: Yoga erhöht die Konzentrationsleistung 4. Ablauf PANAS X PANAS X PANAS X 6. Diskussion 7. Literatur Arambula, P., Peper, E., Kawakami, M., & Hughes Gibney, K. (2001). The Physiological Correlates of Kundalini Yoga Meditation: A Study of a Yoga Master. Applied Psychophysiology and Biofeedback, 26, No. 2, 2001. Sarang, S., & Telles, S. (2007). Immediate effect of two yoga-based relaxation techniques on performance in a letter cancellation task. Perceptual and Motor Skills,105, 379-385. Siersch, K. (1986). Verbesserung von Konzentrationsleistungen durch Autogenes Training. Zeitschrift für Klinische Psychologie, Band XV, Heft 2, 158-163. Tang, Yi-Yuan, Ma, Yinghua, Wang, Junhong, Fan, Yaxin, Feng, Shigang, Lu, Qilin, Yu, Qingbao, Sui, Danni, Rothbart, Mary K., Fan, Ming, & Posner, Michael I. (2007). Short-term meditation training improves attention and self- regulation. PNAS Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America, 104(43), 2007, 17152-17156. Die objektive Konzentrationsleistung konnte durch die kurzfristige Yoga-Übung nicht gesteigert werden. Im Bereich der subjektiven Maße konnte nur die empfundene Entspannung, nicht aber die empfundene Konzentration gesteigert werden. Es ist denkbar, dass es häufigerer Yoga-Übung bedarf, um eine bessere Konzentrationsleistung zu erzielen, da in der Lernphase kognitive Ressourcen stark beansprucht werden. Für zukünftige Arbeiten sollte die Rolle des Kontrolltreatments beachtet werden. Möglicherweise wirkte das Lesen entspannend oder hatte aufgrund der ähnlichen Anforderungen an das visuelle System einen vorbereitenden Effekt auf den d2 Test. Zusammenfassend kann man daraus schließen, dass Yoga-Übungen auch ohne lange Trainingsphasen entspannend wirken können. 5. Ergebnisse 0 50 100 150 200 250 300 350 400 Base nach Yoga nach Lesen Messzeitpunkt Leistung im d2 Leistung im d2 Test zu Beginn, nach der Yoga-Übung und nach dem Lesen 0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 4,5 5 Baseline nach Yoga nach Lesen Messzeitpunkt Stärke der Empfindung subjektive Entspannung subjektive Konzentration Subjektive Konzentration und Entspannung zu Beginn, nach der Yoga-Übung und nach dem Lesen H2 nicht bestätigt: Subjektive Konzentration steigt nicht (t(27) = 9.11, p < .185) H1 bestätigt: Subjektive Entspannung steigt (t(27) = 2.08, p < .024) Effekte auf das subjektive Empfinden Effekte auf die objektive Konzentrationsleistung H3 nicht bestätigt: Konzentrationsleistung steigt nicht (t(27) = -1,44, p < .16) [*] dazu einatmen... dazu einatmen... ... dazu ausatmen. ...

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Erhöht Yoga die Konzentrationsleistung?Kurzfristige Effekte einer Yoga-Übung auf die Konzentrationsleistung und

Entspannung

Within-Subject-Design mit balancierter Treatmentabfolge

In der heutigen Leistungsgesellschaft findet man sich oft in Situationen wieder, die volle Konzentration erfordern. Ob es nun um Beruf oder Prüfungssituationen geht, ein „klarer Kopf“ ist von Vorteil.In bisherigen Untersuchungen konnten die positiven Effekte von Autogenem Training (Siersch, 1986), Meditation (Tang et al., 2007) und Yoga (Arambula et al., 2001) auf die Konzentrationsleistung nachgewiesen werden. Eine weitere Studie von Sarang und Telles (2007) deutet darauf hin, dass diese Effekte auch ohne lange Trainingsphasen erzielt werden können. In dieser Studie wurde die Wirkung einer kurzen Yoga-Übung auf die Konzentrations-leistung sowie die subjektive Konzentration und Entspannung untersucht.

1. Theorie

2. Hypothesen

3. TreatmentManipulationTreatment: Atemübung aus dem Kundalini-Yoga mit wechselnden Handhaltungen

Beispiele der wechselnden Handhaltungen mit gleichzeitigem Atmen

Kontrolltreatment: Lesen eines leichten Textes mit anschließendem Fragebogen

Messung Konzentrationsleistung: Test d2 (Brickenkamp, 2002) subjektive Konzentration und Entspannung: zwei

Subskalen aus dem PANAS X (Watson & Clark, 1994)

Kristina Jazuk, Eva Liefhold, Carolin Schmelzer, Elisabeth Schuler

Effekte auf das subjektive EmpfindenH1: Yoga erhöht die subjektiv empfundene EntspannungH2: Yoga erhöht die subjektiv empfundene Konzentration

Effekte auf die objektive KonzentrationsleistungH3: Yoga erhöht die Konzentrationsleistung

4. Ablauf

PANAS X PANAS X PANAS X

6. Diskussion

7. LiteraturArambula, P., Peper, E., Kawakami, M., & Hughes Gibney, K. (2001). The Physiological Correlates of Kundalini Yoga Meditation: A Study of a Yoga Master. Applied Psychophysiology and Biofeedback, 26, No. 2, 2001.

Sarang, S., & Telles, S. (2007). Immediate effect of two yoga-based relaxation techniques on performance in a letter cancellation task. Perceptual and Motor Skills,105, 379-385.

Siersch, K. (1986). Verbesserung von Konzentrationsleistungen durch Autogenes Training. Zeitschrift für Klinische Psychologie, Band XV, Heft 2, 158-163.

Tang, Yi-Yuan, Ma, Yinghua, Wang, Junhong, Fan, Yaxin, Feng, Shigang, Lu, Qilin, Yu, Qingbao, Sui, Danni, Rothbart, Mary K., Fan, Ming, & Posner, Michael I. (2007). Short-term meditation training improves attention and self- regulation. PNAS Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America,

104(43), 2007, 17152-17156.

Die objektive Konzentrationsleistung konnte durch die kurzfristige Yoga-Übung nicht gesteigert werden. Im Bereich der subjektiven Maße konnte nur die empfundene Entspannung, nicht aber die empfundene Konzentration gesteigert werden.Es ist denkbar, dass es häufigerer Yoga-Übung bedarf, um eine bessere Konzentrationsleistung zu erzielen, da in der Lernphase kognitive Ressourcen stark beansprucht werden. Für zukünftige Arbeiten sollte die Rolle des Kontrolltreatments beachtet werden. Möglicherweise wirkte das Lesen entspannend oder hatte aufgrund der ähnlichen Anforderungen an das visuelle System einen vorbereitenden Effekt auf den d2 Test.Zusammenfassend kann man daraus schließen, dass Yoga-Übungen auch ohne lange Trainingsphasen entspannend wirken können.

5. Ergebnisse

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Base nach Yoga nach LesenMesszeitpunkt

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Leistung im d2 Test zu Beginn, nach der Yoga-Übung und nach dem Lesen

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Baseline nach Yoga nach Lesen

Messzeitpunkt

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subjektiveEntspannungsubjektiveKonzentration

Subjektive Konzentration und Entspannung zu Beginn, nach der Yoga-Übung und nach dem Lesen

H2 nicht bestätigt: Subjektive Konzentration steigt nicht (t(27) = 9.11, p < .185)

H1 bestätigt: Subjektive Entspannung steigt (t(27) = 2.08, p < .024)

Effekte auf das subjektive Empfinden Effekte auf die objektive Konzentrationsleistung

H3 nicht bestätigt: Konzentrationsleistung steigt nicht (t(27) = -1,44, p < .16)

[*]

dazu einatmen... dazu einatmen... ... dazu ausatmen....