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Aus dem Institut fiir Tierphysiologie und Tierernahrung der Universitat Gottingen Direktor: Prof. Dr. Dr. W. Lenkeit Langfristige Untersuchungen uber den Umsatz von N, P und Ca und uber die energetische Futterverwertung bei zwei Milchkuhen I. Fragestelliing und allgemeine Versuchsdaten Von W. LENKEIT, H. J. FRIEDE, H. J. RIEGER, B. HELFFERICH und J. 0. GUTTE 1 . MOLLGAARD (1929, S. 192; 1931, S. 375) vermutet, dai3 bei Kuhen mit hoher Milch- leistung die Verwertung der mit dem Futter aufgenommenen Calcium-Verbindungen ,,mit betrachtlichen Schwierigkeiten verknupft" sei. In zahlreichen Bilanzversuchen wurden namlich nicht nur bei geringer, sondern auch bei sehr reichlicher Versorgung rnit Calcium in den ersten Monaten der Laktation negative Ca-Bilanzen beobahtet (FORBES et al. 1916 bis 1922, HART et al. 192210, MEIGS et al. 1919, 1926). Die Auf- fassung MOLLGAARDS (1931, S. 375), dai3 Milchkuhe im groaten Teil der Laktation Calcium aus ihren Korperreserven zusetzen und daa am Ende der Laktation und in der Zeit des Trockenstehens wieder Calcium im Korper eingelagert wird, wurde durch die Untersuchungen von ELLENBERGER, NEWLANDER und JONES (1932) bestatigt, die an einer groi3en Zahl von Kuhen die Ca-Bilanz ohne Unterbrechungen uber mehrere Laktationen bestimmten. LENKEIT et al. (1955a, 1955b, 1956, 1959a, siehe auch LENKEIT 1959) beobachte- ten bei Sauen am Anfang der Laktation stark negative Bilanzen von N, Ca und P, die nicht durch unzureichende Versorgung mit diesen Nahrstoff en zu erklaren waren, da in spateren Laktationsstadien bei gleicher Futterung und Milchleistung ausge- glichene Bilanzen vorkamen. Sie vermuteten, daR die Groi3e der Bilanz zu Laktations- beginn in starkem MaBe von der Grofle der Korperreserven zur Zeit der Geburt ab- hangig ist. Und zwar derart, dai3 reichliche Ernahrung vor der Geburt zur Bildung von groi3en Koryerreserven fuhrt, die in der ersten Zeit der Laktation wieder ab- gegeben werden, und zwar auch bei reichlicher Ernahrung in der Laktation. An einer Sau, die in einer Laktation und in der folgenden Graviditat mit geringen Mengen von N, Ca und P ernahrt wurde und folglich mit geringen Korperreserven in die nachste Laktation ging, konnten sie diese Vermutung bestatigen: Das Tier hatte von der Geburt ab bis zum Ende der Laktation ausgeglichene oder schwach positive Bilan- zen von N, Ca und P aufzuweisen. Verschiedene Autoren fanden gelegentlich auch bei Kuhen mit hoher Milchleistung positive Ca-Bilanzen Sie meinten, dies sei auf die sehr reichliche Versorgung mit Ca zuruckzufuhren (HART et al. 1922 a, 1927; MILLER et al. 1924; HUFFMAN et al. 1930; PIATKOWSKI 1962). Es ist jedoch moglich, dai3 es sich bei diesen Tieren urn Kuhe mit

Langfristige Untersuchungen über den Umsatz von N, P und Ca und über die energetische Futterverwertung bei zwei Milchkühen : I. Fragestellung und allgemeine Versuchsdaten

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Aus dem Institut fiir Tierphysiologie und Tierernahrung der Universitat Gottingen Direktor: Prof. Dr. Dr . W. Lenkeit

Langfristige Untersuchungen uber den Umsatz von N, P und Ca und uber die energetische Futterverwertung bei zwei Milchkuhen

I. Fragestelliing und allgemeine Versuchsdaten

Von W. LENKEIT, H. J. FRIEDE, H. J. RIEGER, B. HELFFERICH und J. 0. GUTTE 1 .

MOLLGAARD (1929, S. 192; 1931, S. 375) vermutet, dai3 bei Kuhen mit hoher Milch- leistung die Verwertung der mit dem Futter aufgenommenen Calcium-Verbindungen ,,mit betrachtlichen Schwierigkeiten verknupft" sei. In zahlreichen Bilanzversuchen wurden namlich nicht nur bei geringer, sondern auch bei sehr reichlicher Versorgung rnit Calcium in den ersten Monaten der Laktation negative Ca-Bilanzen beobahtet (FORBES et al. 1916 bis 1922, HART et al. 192210, MEIGS et al. 1919, 1926). Die Auf- fassung MOLLGAARDS (1931, S. 375), dai3 Milchkuhe im groaten Teil der Laktation Calcium aus ihren Korperreserven zusetzen und daa am Ende der Laktation und in der Zeit des Trockenstehens wieder Calcium im Korper eingelagert wird, wurde durch die Untersuchungen von ELLENBERGER, NEWLANDER und JONES (1932) bestatigt, die an einer groi3en Zahl von Kuhen die Ca-Bilanz ohne Unterbrechungen uber mehrere Laktationen bestimmten.

LENKEIT et al. (1955a, 1955b, 1956, 1959a, siehe auch LENKEIT 1959) beobachte- ten bei Sauen am Anfang der Laktation stark negative Bilanzen von N, Ca und P, die nicht durch unzureichende Versorgung mit diesen Nahrstoff en zu erklaren waren, da in spateren Laktationsstadien bei gleicher Futterung und Milchleistung ausge- glichene Bilanzen vorkamen. Sie vermuteten, daR die Groi3e der Bilanz zu Laktations- beginn in starkem MaBe von der Grofle der Korperreserven zur Zeit der Geburt ab- hangig ist. Und zwar derart, dai3 reichliche Ernahrung vor der Geburt zur Bildung von groi3en Koryerreserven fuhrt, die in der ersten Zeit der Laktation wieder ab- gegeben werden, und zwar auch bei reichlicher Ernahrung in der Laktation. An einer Sau, die in einer Laktation und in der folgenden Graviditat mit geringen Mengen von N, Ca und P ernahrt wurde und folglich mit geringen Korperreserven in die nachste Laktation ging, konnten sie diese Vermutung bestatigen: Das Tier hatte von der Geburt ab bis zum Ende der Laktation ausgeglichene oder schwach positive Bilan- zen von N, Ca und P aufzuweisen.

Verschiedene Autoren fanden gelegentlich auch bei Kuhen mit hoher Milchleistung positive Ca-Bilanzen Sie meinten, dies sei auf die sehr reichliche Versorgung mit Ca zuruckzufuhren (HART et al. 1922 a, 1927; MILLER et al. 1924; HUFFMAN et al. 1930; PIATKOWSKI 1962). Es ist jedoch moglich, dai3 es sich bei diesen Tieren urn Kuhe mit

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Futterverwertung bei zwei Milchkiihen 197

Verau hsticr U R

2. Graviditat halbe Ration voile Ration 2. Laktation volle Ration volle Ration 3. Graviditat volle Ration halbe Ration 3. Laktation volle Ration volle Ration

I ~ -

geringen Korperreserven gehandelt hat, falls bei der Milchkuh ebenso wie bei der Sau die Bilanz am Anfang der Laktation von der Gro8e der Korperreserven abhangig ist.

In den vorliegenden Untersuchungen sollte gepriift werden, ob bei der Milchkuh ein derartiger Zusammenhang besteht. Zu diesem Zwedr wurden bei zwei Kuhen in zwei aufeinanderfolgenden Jahren von der Mitte der Tragezeit bis zum 3. Monat der Laktation ohne Unterbrechungen des Versuches die Bilanzen von N, P und Ca be- stimmt. Das Ernahrungsniveau war dabei in der letzten Halfke der Tragezeit ver- schieden, in der folgenden Laktation gleich.

i

Versuchsplan

Nach Art eines Kreuzversuhes erhielt jede Kuh in einer Graviditat die ,,halbe Ration", in der anderen die ,volle Ration". In den ersten Laktationsmonaten er- hielten beide Tiere die ,,voile Ration".

Tabelle 1

Futter

1 volle Ration I halbc Rarioii _ _ _ ~ .

Dip Tagesration bestand aus jolgenden Futtermitteln Wiesenheu ..................................... Haferschrot .................................... Maisschrot ..................................... Weizenkleie .................................. Palmkernschrot ................................ Trockenschnitzel ................................ Sojaschrot ..................................... Natriumchlorid ................................ Beta-Carotin 1 .................................. Vitamin DX2 ..................................

6,OO kg 2,OO kg 2,OO kg 1,oO kg 1,OO kg 1,OO kg 0,50 kg

100,O mg 8033 IE

40,o g

3,OO kg 1,aO kg 1,OO kg 0,50 kg 0,50 kg 0,50 kg 0,25 kg

50,O mg 4000 IE

20,o g

Reines Beta-Carotin (Paste) der Deutschen Hoffmann-La Roche AG., GrenzaddBaden. Rovimix D, pulverisiert, der Deutschen Hoffmann-La Roche AG., Grenzach/Baden.

Futter und Futterung

Die ,volle Ration" bestand aus 6 kg Heu und 7,5 kg Krafifutter und deckte etwa den Nahrstoffbedarf fur Erhaltung und Produktion von 12 bis 15 kg Milch. Die ,,halbe Ration" bestand aus 3 kg Heu und 3,75 kg Krafifutter. Mit dieser wurde der

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198 W . Lenkeit, H . J. Friede, H . J . Rieger, B . Helfferich und J . 0. Gutte

Erhaltungsbedarf der Tiere nur wenig iiberschritten (Tabelle 1). In der Trockenzeit und ersten Zeit der Laktation wurde die ,volle Ration" von beiden Kuhen nicht vollstandig verzehrt. Die von uns geplante konstante Futteraufnahme uber einen langeren Versuchszeitraum wurde dadurch vereitelt.

Um in dieser Zeit wenigstens die Zusammensetzung der Ration konstant zu halten, rnischten wir den Futterrest unter das Futter der folgenden Mahlzeit. Bei nachlassender FreClust wurde nun die nicht verzehrte Futtermenge von Tag zu Tag groi3er. Wenn sie die GroCe einer halben Tagesration erreicht hatte, wurde bei der folgenden Futterung nur der Futterrest angeboten, der dann auch vollstandig ver- zehrt wurde.

Tabelle 2

Versuchstiere

I Versudistier

Name geboren am .................................... 1. Kalb am .................................... Hochstleistung in der 1. Laktation, kg Milch pro Tag. etfolgreich besamt am ........................... 2. Kalb am .................................... Hochstleistung in der 2. Laktation, kg Milch pro Tag. erfolgreich besamt am ........................... 3. Kalb am .................................... Hochstleistung in der 3. Laktation, kg Milch pro Tag. erfolgreirh besamt am ...........................

_ ~ _ _ u l

Ulrike 5.12.1956

15. 6.1959 19,6

4. 9. 1959 8. 6. 1960

20,3 26.10.1960 29. 7.1961

23,6 23.10.1961

R

Rika Herbst 1956

25.4. 1959 16,7

26.9.1959 28.6.1960

22,2 20.9. 1960 20.6.1961

21,9 19.9.1961

Versuchstiere

Die Versuche wurden mit zwei schwarzbunten Niederungskuhen durchgefuhrt. Das Tier U war zu Versuchsbeginn (Mitte der 2. Graviditat) recht mager, das Tier R da- gegen ausgesprochen fett. Einzelheiten uber die Versuchstiere sind der Tabelle 2 zu entnehmen.

Das Sammeln der Exkremente

Kot und Harn wurden nach der von GIMMLER, FRIEDE und RIEGER (1960) beschrie- benen Methode gesammelt. Lediglich zur Zeit des Abkalbens wurde das Stoffwechsel- Geschirr abgenommen. Wahrend dieser Zeit wurden die Tiere standig bewacht und Kot und Harn in bereitstehenden Gefai3en aufgefangen. In zwei Versuchen gelang auch die quantitative Sammlung des Fruchtwassers.

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Futterverwertung bei zwe i Milchkuhen 199

Ergebnisse

Milchleistung

Die Tabellen 3 und 4 enthalten die ausfuhrlichen Angaben uber die Milchleistung und die Zusamniensetzung der Milch. Die Umstellung von der ,,vollen" auf die ,,halbe Ration" in der Mitte der Graviditat bewirkte bei beiden Tieren ein schnelles Ab- sinken der Milchleistung. Tier U (Tabelle 3) gab durchschnittlich in der 22. bis 33. Woche der 2. Graviditat bei ,,halber Ration" 5,2 kg Milch pro Tag, im gleichen Zeitraum der 3. Graviditat bei voller Ration 10,75 kg Milch pro Tag. Bei Tier R war der Unterschied noch starker (Tabelle 4). In der 16. bis 33. Woche der 2. Gravi- ditat bei ,,voller Ration" betrug die Milchleistung 7,6 kg pro Tag, im gleichen Zeit- raum der 3. Graviditat bei ,,halber Ration" dagegen nur 1,4 kg pro Tag.

Fettgehalt der Milch

Bei beiden Tieren war der Fettgehalt der Milch in der Graviditat mit ,,halber Ration" erheblich grofier als in der Graviditat mit ,,voller Ration", bei Tier U 4,88 gegen 4,39 O / o und bei Tier R 5,33 gegen 4,70 O/O. Bei Tier U war der Milchfettgehalt in den ersten 11 Wochen der 3. Laktation, die der Graviditat mit ,,voller Ration" folgte, erheblich grofier als in der 2. Laktation, der eine Graviditat mit ,,halber Ration" vorherging (3,69 gegen 3,11 'O/O, Tabelle 3, unten). Ein solcher Einflufi ist bei Tier R kaum zu erkennen. Bei beiden Tieren ist der Fettgehalt der Milch am Ende der Lak- tation erheblich grofier als am Anfang der Laktation.

Proteingehalt der Milch

Der Proteingehalt der Milch, der bei beiden Kuhen in der 6. Laktationswoche die tiefsten Werte erreicht und dann bis zum Ende der Laktation stark ansteigt, ist bei Tier U durch das unterschiedliche Ernahrungsniveau in der Graviditat nicht wesent- lich beeinflufit worden. Tier R hat dagegen in der 3. Graviditat bei ,,halber Ration" einen hoheren Proteingehalt der Milch als in der 2. Graviditat bei ,voller Ration".

Ca- und P-Gehalt der Milch

Der Ca- und P-Gehalt der Milch erreicht bei beiden Tieren im 2. Laktationsmonat die tiefsten Werte. Der Anstieg bis zum Ende der Laktation ist bei Ca starker ausge- pragt als bei P. Ein EinfluQ des unterschiedlichen Ernahrungsniveaus in der Gravidi- tat ist nicht zu erkennen.

Korpergewichte der Tiere

Die Korpergewichte der Tiere sind aus den Tabellen 5 und 6 zu ersehen. Bei Betrach- tung der Gewichte niufi man daran denken, dafi beim Wiederkauer ein erheblicher Teil des Lebendgewichtes aus Pansen- und Darminhalt besteht. Umstellung von voller

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Tabelle 3

Milchleistung, Fett-, Protein-, P- und C

a-Gehalt sow

ie der berechnete Energiegehalt der M

ilch bei Tier U

2. G

raviditat: halbe Ration, 2. L

aktation: volle Ration;

3. Graviditat:

volle Ration, 3. L

aktation: vo

b R

ation

Graviditats-

Laktationsw

ome

oder I M

il.&-

leistung kg1T

ag

9.-10. G.W

. 11.-12. G

.W.

13.-15. G

.W.

16.-18. G.W

. 19.-21. G

.W.

22,-24. G.W

. 25.-27.

G.W

.

31.-33. G.W

.

37.-40. G

.W.

Colostrum

4 C

olostrum '

Colostrum

4 1. L.W

. 2. L.W

. 3.-

4. L.W.

5.- 6. L.W

. 7.-

S.L.W.

9.-11. L.W

. D

urchschnitt:

1.-11. L.W.14

28.-30. G

.W.

34.-36. G

.K'.

22.-33. G

.W.

2. Graviditat: halbe R

ation ab 22. Graviditatsw

oche

-

11,38 7,61 5,90 4,30 3,02 0,74

trodcen

-

-

3,93 3,43

4,64 3,45

4,71 3,72

5,OO 4,O

l 5,61

4,48 6,50

5,33

2. Laktation:

-

-

-

1,013 1,330

721 0,966

1,461 791

0,997 1,557

814 1,032

1,756 851

1,093 1,956

920 1,179

2,279 1014

volle Ration

11,96 1952

1,713 1255 1195

5,31 1,314

1,407 884

3,39 3,53

1,104 1,309

731 3,OO

0,950 1,210

627

11,516 4,60

10,93 1,542

1,668 5,45

16,83 17,8211

3,21 19,79

3,03 2,82

0,906 1,131

605 19,08

3,12 2,66

0,872 1,189

603 18,49

3,13 2,76

0,880 1,189

615 17,4 1

3,02 2,93

0,883 1,234

613

1 0,25

5,20 4,88

3,77 1,009

1,624 867

18,35 3,ll

2,86 0,907

1,201 62 1

-

13,15 12,77 12,87 12,96 12,50 11,82 11,31 7,37

trocken trocken

10,28 *

21,41 lp

23,42 23,09 21,80 20,17 19,47 lS

10,75 21,31

5,009 lo

Fett IR

ohprotein 1 I

P C

a

3. Graviditat: volle R

ation -

-

4953 3,47

4,04 3,54

4,03 3,53

4,lO

3,58 4,13

3,64 4,30

3,72 4,40

3,75 4,96

4,13

-

0,973 0,982 0,970 0,987 0,904 0,997 1,003 1,015

-

1,347 1,372 1,344 1,400 1,435 1,479 1,505 1,663

3. Laktation: volle Ration

4,20 12,18

1,499 1,604

5,401' 7,13

1,452 lo

1,480" 3,88

1,112 1,333

3,82 4,30

3,11 0,963

1,272 2,96

0,918 1,259

3,70 3,50

2,81 0,872

1,232 3,50

2,81 0,903

1,243 3,62

2,87 0,891

1,234

4,39 3,77

1,001 1,505

3,69 3,O

l 0,930

1,263

Energie 2

kcal/kg

-

724 726 728 739 748 774 784 851

1231 1064 735 732 673 614 675 664

782 680

1 R

ohprotein =

N .6,37. - 2 D

er Energiegehalt der Milch w

urde berechnet unter Annahm

e von 9,253 kcal/g Milchfett, 5,853 kcal/g R

ohprotein, 3,693 kcal/g N

-freie Extraktstoffe (GA

INE

S 1928, zitiert von BROD

Y 1945,Seite 806). -

T

rdengestellt am Ende der 34. G

.W., durchschnittliche

tsgliche Milchleistung in der 34. G

.W.:

2,23 kg/Tag. -

4 Die C

olostrnlmilchm

engen wurden in kg/G

emelk angegeben. -

l/4 Stunde nach der G

eburt eine Milchprobe von 250 g zur A

nalyse abgemolken. - 6 1. G

emelk,

5 Stunden nach der Geburt, voll ausgem

olken. -

2. Gem

elk, 18 Stunden nach der G

eburt, voll ausgemolken. -

J 1. G

emelk,

3/4 Stunden nach der Geburt, voll ausgem

olken. - @

2. Gem

elk, 12l/z Stunden nach der G

eburt, voll ausgemolken. - lo

Das 2. G

emelk fie1 bereits in den 1. Laktationstag und ist in der 1. L.W

. mit enthalten. -

l1 8. bis 12. L

akta- tionstag. -

lP 1. bis 9. Laktationstag. - 1s 59. bis 75. Laktationstag. -

14 75 Laktationstage. - A

bkiirzungen: G.W

. =

Graviditatsw

oche; L.W.

= L

aktationswde.

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%belle 4

Milchleistung, Fett-, Protein-, P- und C

a-Gehalt sow

ie der berechnete Energiegehalt der Milch bei T

ier R

2. Graviditat: volle R

ation, 2. Laktation: volle R

ation; 3. G

raviditat: halbe Ration, 3. L

aktation: volle Ration

Energie 2

I

glkg kcal/kg

Gravid1ta:s-

Mdch-

Fetr ~ Rohp;;tein

1

P L

nergiez ' M

ilch- oder

leistung L

aktationswoche

kgiTag

Oh

~ d

kg

12. G.W

. 13. G

.W.

14.-15. G.W

. 16.-18.

G.W

. 19.-21. G

.W.

22.-24. G

.V.

25.-27. G

.W.

28.-30. G

.W.

34.-36. G

.W.

37.40. G.W

.

Colostrum

C

olostrum

Colostrum

4

31.-33. G.W

.

1. L.W.

2. L.W.

3.- 4. L.W

. 5.-

6. L.W.

7.- 8. L.W

. 9.-11. L.W

. 12.-13. L.W

. D

urchschnitt :

1.-13. L.W.

16.-33. G.W

.

-

9,43 9,O

S 8,90 8,59 7,97 7,23 6,95 6,13

trocken trocken

0,25 12,57 5,567 lo

19,34 22,17" 20,66 19,84 16,30 12,92 11,82

7,63 16,67

2. Graviditai: volle Ration

-

3,68 1,107

1,260 -

3,71 1,088

1,243 4,48

3,76 1,079

1,214 4,53

3,83 1,071

1,273 4,62

3,91 1,089

1,270 4

38

4,02

1,080 1,359

4,79 4,03

1,111 1,342

5906 4,09

1,076 1,380

-

-

-

-

2. Laktation: volle Ration 3,70

10,48 4,30

9,25 5,15 lo

6,161°

4,60 4,33

4,71 3,38

3,90 2,92

3,67 2,74

3,38 2,84

3,65 3,14

3,53 3,26

4,70 3,94

3,83 3,12

1,481 1,770

1,311 1,505

1,264 lo

1,383 lo

1,248 1,446

1,078 1,366

0,968 1,235

0,915 1,155

0,904 1,128

0,930 1,157

0,948 1,155

1,084 1,305

0,974 1,211

3. Gravzdttat: halbe Ration ab 14. G

raviditatswoche

-

- )

7,202 -

798 810 821 84s 846 874

1085 1069 985 lo

844 786 712 678 653 687 689

829 717

4,684 3,441 2,610 1,369 0,633 0,264 0,158 trodten trocken

14,878 4,39 9

19,3012 21,63 21,90 19,75 17,71 15,61 13,91

1,41 18,O

l

3,95 3,74

0,967 1,193

5,30 -

-

-

5,32 4,12

0,951 1,294

5,34 4,22

0,999 1,412

5,33 4,54

1,020 1,487

5,40 4,74

0,994 1,518

5,43 5,23

0,996 1,529

5,02 6,O

l 0,931

1,475

3. Laktation: volle Ration

6,60 11,49

3,55 7,68

4,40 4,34

4,05 3,45

3,67 2,92

3,45 2,94

3,80 2,98

3,63 3,15

3,84 3,17

1,400 1,336 1,272 1,120 0,962 0,9 12 0,916 0,940 0,935

1,531 1,504 1,506 1,483 1,291 1,203 1,226 1,223 1,200

5,33 4,34

0,981 1,393

3,75 3,16

0,976 1,275

760

-

883 885 898 916 947 949

1412 1018 839 766 695 658 686 682 706

893 703

1 R

ohprotein =

N .6,37. -

D

er Energiegehalt der M

ilch wurde berechnet unter A

nnahme von 9,253 kcal/g M

ilchfett, 5,853 kcal/g Rohprotein,

3,693 kcal/g N-freie E

xtraktstoffe (GA

INES 1928, zitiert von BRODY 1945,Seite 806). -

Die C

olostralmilchm

engen wurden in kg/G

emelk angege-

ben. - 5 1/4 Stunde nach der G

eburt eine Milm

probe von 250 g zur Analyse abgem

olken. - 1. G

emelk, 5 Stunden nach der G

eburt, voll ausge- m

olken. - 7 2. G

emelk,

18 Stunden nach der Geburt, voll ausgem

olken. - 1. G

emelk, ll/z Stunden nach der G

eburt, voll ausgemolken. -

0 2. Gem

elk, 11 Stunden nach der Geburt, voll ausgem

olken. - lo

Das 2. G

emelk fie1 bereits in den 1. L

aktationstag und ist in der 1. L.W. m

it enthalten. -

11 8. bis 13. Laktationstag. -

lP 1. bis 6. L

aktationstag. - 90 L

aktationstage. - A

bkurzungen: G.W

. =

Graviditatsw

oche; L.W.

=: Laktationsw

oche.

Page 7: Langfristige Untersuchungen über den Umsatz von N, P und Ca und über die energetische Futterverwertung bei zwei Milchkühen : I. Fragestellung und allgemeine Versuchsdaten

202 W. Lenkeit, H . J. Friede, H . J . Rieger, B . Helfferich und J . 0. Cutte

Tabclle 5

Korpergewichte von Tier U

I Magen-Darm-Fullung Lalttationswohe

2. Graviditat: halbe Ration ab 22. Graviditatswoche

11. G . w. - - 19. G.W. 420 volle Ration 22. G.W. 420 volle Ration 24. G.W. 393 halbe Ration 26. G. W. 3S8 halbe Ration 40. G.W. 452 halbe Ration

vor der Geburt 459 halbe Ration

3. Graviditat:

421 441 443 454 454 529 532

volle Ration

volle Ration valle Ration volle Ration volle Ration volle Ration volle Ration volle Ration

2. Laktation; volle Ration 3. Laktation: voZZe Ration 1. L. w. 388 halbe Ration 456 volle Ration 2. L. w. 403 volle Ration 455 volle Ration

11. L. w. 386 volle Ration 426 volle Ration 12. L. w. 388 volle Ration 426 volle Ration

1 Die volle Ration wurde nicht vollstandig aufgenommen. - Abkurzungen: G. W. = Gra- viditatswoche, L. W. = Laktationswoche.

TabelZe 6

Korpergewichte von Tier R

2. Gravidit i t: volle Ration 3. Graviditat: halbe Ration ab 1 4 . Graviditatswoche

12. G.W. - - 627 volle Ration 14. G.W. 556 volle Ration 626 volle Ration 16. G. W. 568 volle Ration 600 halbe Ration 26. G.W. 600 volle Ration 616 halbe Ration 40. G.W. 672 volle Ration 670 halbe Ration

vor der Geburt 672 volie Ration 670 halbe Ration

2. Laktation: volle Ration 3. Laktation: volle Ration 1. L. w. 594 volle Ration 583 halbe Ration 2. L. w. 590 volle Ration 596 volle Ration

12. L. w. 576 volle Ration 570 volle Ration 13. L. W. 580 volle Ration 575 volle Ration 14. L. W. - - 570 volle Ration

1 Die volle Ration wurde nicht vollstandig aufgenommen. - Abkurzungen: G. W. = Gra- viditatswoche, L. W. = Laktationswoche. I

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Futterverwertung bei zwei Milchkiihen 203

auf halbe Ration fuhrt in zwei bis drei Tagen zu einem starken Gewichtsverlust, wahrend bei Umstellung von halber auf volle Ration eine starke Gewichtszunahme erfolgt, was lediglich auf veranderte Fullung des Verdauungstraktes zuruckzufuhren ist. Man sollte daher nur Korpergewichte vergleichen, die bei gleicher Magen-Darm- Fullung ermittelt worden sind. Die Tabellen 5 und 6 enthalten daher einen ent- sprechenden Vermerk.

Beide Tiere vcrlieren in den ersten Laktationswochen erheblich an Korpergewicht. Dies liegt daran, dai3 die ,,volle Ration", wie die folgende Verofientlichung zeigen wird, den energetischen Nahrungsbedarf fur die Milchproduktion in den ersten Lak- tationswochen bei weitem nicht deckt.

Diskussion

Die charakteristischen Veranderungen der Zusammensetzung der Milch im Verlauf der Laktation stehen in Einklang mit fruheren Untersuchungen (AZARME 1938, ULRICH 1953, KUBLITZ 1953, LENKEIT et al. 1959 b). Schwer zu interpretieren ist die Tatsache, dai3 bei beiden Kuhen in der Graviditat mit ,,halber Ration" der Milchfett- gehalt wesentlicli groi3er war als in der Graviditat rnit ,,voller Ration". Fine Beob- achtung, dai3 der Milchfettgehalt bei Unterernahrung ansteigt, ist unseres Wissens noch nicht gemacht worden. Man nimmt heute eher an, dai3 bei unzureichender Ver- sorgung rnit Protein und Energie der Fettgehalt der Milch erniedrigt wird (MOLL- GAARD 1929, Seite 144).

Tier U hat in der 3. Laktation, die der Graviditat mit ,,voller Ration" folgt, einen wesentlich hoheren Milchfettgehalt als in der 2. Laktation, der eine Graviditat init ,halber Ration" vorhergeht. Bei Tier R ist eine solche Reaktion nicht festzu- stellen. Die unterschiedliche Reaktion der beiden Kuhe ist ohne Zweifel auf den unter- schiedlichen Ernahrungszustand zuruckzufuhren:

Tier U wurde in recht magerem Zustand in den Versuch eirigestellt nnd hatte nach ,,halber Ration" in der Graviditat zu Beginn der 2. Laktation vermutlich keine wesentlichen Korperreserven von Fett und Protein. In der 3. Graviditat hat das Tier bei ,,volIer Ration" dann erhebliche Gewichtszunahmen gehabt und begann daher die 3. Laktation in wesentlich besserem Ernahrungszustand (siehe Tabelle 5).

Tier R dagegen begann den Versuch in einem sehr guten Ernahrungszustand, den es auch in der 3. Graviditat bei ,,halber Ration" erhalten konnte, da es nur geringe Milchmengen produzierte. Es begann daher beide Laktationen in gleich gutem Ernah- rungszustand (siehe Tabelle 6). Es liegt der Schlui3 nahe, dai3 dies die Ursache fur die unterschiedliche Reaktion der beiden Tiere ist. ECKLES (1912) konnte namlich zeigen, dai3 fette Kuhe in den ersten zwei bis drei hlonaten der Laktation einen wesentlich hoheren Milchfettgehalt haben als magere Kuhe. Ahnliches beobachtete SMITH (1960) beim Schwein: Magere Sauen, die in der Laktation reichlich ernahrt wurden, hatten einen Milchfettgehalt von 7 bis 8 o / o , fette Sauen dagegen, die in der Laktation ge- ring ernahrt wurden, einen solchen von 9 bis 10 O / o (SMITH 1960, Fig. l). Diese Resul- tate lassen sich dadurch erklaren, dai3 fette Tiere am Anfang der Laktation dazu neigen, Korperfett abzubauen. Mobilisiertes Korperfett aber kann uber das Blut zur Milchdruse gelangen und zur Milchfett-Synthese verwendet werden.

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204 W . Lenkeit, H . J. Friede, H . J. Rieger, B. Helfferich und J. 0. Gutte

Zusammenfassung

Zwei schwarzbunte Niederungskiihe standen zwei Jahre lang von der Mitte der Gra- viditat bis zum 3. Monat der Laktation ohne Unterbrechung im Bilanzversuch. In dieser Mitteilung werden der Versuchsplan und allgemeine Versuchsdaten (Milch- menge, Fett-, Protein-, Ca-, P- und Energiegehalt der Milch, Futter, Korpergewichte der Versuchstiere) angegeben.

Summary

The balance of nitrogen, phosphorus and calcium was determined in two Holstein cows during two years from the middle of pregnancy up to the third months of lactation without interruption. In this paper, the plan of the trial and general data (milk production, composition of milk, feeds, body weight of animals) are given.

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Futterverwertung bei zwe i Milchkiihen 205

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Aus dern Institut fur Tierphysiologie und Tierernahrung der Universitat Gottingen Direktor: P r o f . D r . Dr. W. Lenkeit

Veranderung der Harnzusammensetzung wahrend des Graviditats-Laktations-Zyklus bei Milchkiihen

I. Mitteilung

Verlauf der Harnstoff ausscheidungen wahrend des Graviditats-Laktations-Zyklus bei Milhkiihen

Von W. LENKEIT, S. MOLNAR, H. J. FRIEDE und G. RISTO

ADDIS und DRURY (1923) fanden, dai3 der Harnstoffanteil an der Gesamt-N-Aus- scheidung im Harn von der Nahrstoffzufuhr und dem Ernahrungszustand abhangt. RAED (1925), (nitiert nach SCHMIDT-NIELSEN 1958) stellte fest, dai3 das trachtige Kame1 bei proteinarmer Ernahrung die Harnstoffausscheidung einschranken kann. Ahnliche Beobachtungen machten HUTCHINSON und MORRIS (1936) bei Milchkiihen.

Untersuchungen von LENKEIT und BECXER (1938) an proteinarm ernahrten Scha- fen ergaben, dai3 der Harnstoffanteil in Prozent des Gesamt-Harn-N stark abfiel (Tab. I), besonders wahrend des Wachstums.

Mit Unterstiitzung der Akademie der Wissenschaflen in Gottingen