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LesART 19. Literaturtage in Esslingen am Neckar 6. bis 30. November 2013

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LesART19. Literaturtage in Esslingen am Neckar 6. bis 30. November 2013

LesART19. Literaturtage in Esslingen am Neckar 6. bis 30. November 2013

S3

Partner | Seite 4

Grußworte | Seiten 5–7

Programmübersicht | Seiten 8–11

Literatur-Programm | Seiten 12–43

Ausstellung | Seite 44

Informationen | Seite 46

Orte | Seite 47

Impressum | Seite 48

Inhalt

S4

Stadtbücherei Esslingen

Mit Unterstützung vonVCD-Gemeinschaftsauto Esslingen e. V.

Präsentiert und gefördert von

S5

unsere Stadtbücherei ist eine der wichtigsten und - mit dreieinhalb Sternen ausgezeichnet - auch erfolgreichsten Bildungsinstituti-onen unserer Stadt. Ihre auf Kontinuität und Nachhaltigkeit angelegte Kulturarbeit spiegelt sich auch im anhaltenden langjährigen Erfolg der Esslinger Literaturtage LesART. Der Blick ins Programmheft offenbart das stringente Profil und eine klare Handschrift, die die LesART auszeichnen: Autoren, die mit ihren Büchern in diesem Herbst den öffentlichen literarischen Diskurs mitbestimmen, bri-sante gesellschaftspolitische Themen, Debütanten und ein vielseitiges Angebot für junge Leser. Für mich ist die LesART ein gelebtes Beispiel für Toleranz in Esslingen. Für diesen Beitrag im literarischen Geschehen in unserer Stadt bedanke ich mich ganz herzlich bei der Stadtbücherei. Ich bedanke mich für die Zusammenarbeit und Unterstützung bei der Eßlinger Zeitung und bei der Stiftung der Kreissparkasse Esslingen-Nür-tingen. Dank für die Kooperation den Esslinger Buchhandlungen Die ZeitGenossen, H. Th. Schmidt, Stahl und Stocker & Paulus, sowie dem Esslinger Verlag J. F. Schreiber und dem Friedrich-Bödecker-Kreis Baden-Württemberg.Herzlich heiße ich die Autorinnen und Autoren in Esslingen willkommen. Den literaturbegeisterten Besucherinnen und Besuchern der LesART wünsche ich anregende Literaturerlebnisse in den nächsten Tagen: Neu- und Wiederentdeckungen auf dem Gang durch die zeitgenössische Literatur.

Dr. Jürgen Zieger | Oberbürgermeister

Liebe Leserinnen und Leser,

S6

Es ist gute Tradition: Alljährlich im Herbst freuen sich die Freunde guter Bücher aus der ganzen Region auf die Esslinger Literatur-tage, die 2013 zum 19. Mal stattfinden. Den Verantwortlichen der Stadtbücherei ist es wiederum gelungen, ein vielfältiges und an-spruchsvolles Programm zusammenzustellen. Wir dürfen spannende Lesungen mit namhaften Autoren und aufstrebenden jungen Talenten erwarten und lebhafte Diskussionen zwischen den Schreibenden und ihrem interessierten Publikum. LesART lässt Literatur in einer ganz besonderen Atmosphäre nah erleben und weitet den Blick. Der Philosoph und Autor Rüdiger Safranski, der 2009 im Rahmen von LesART bei uns in der Kreissparkasse gelesen hat, beschreibt dies so: „Lesen heißt auch neue Spielräume entdecken.“ Die Freude an guten neuen Büchern macht LesART bedeutsam. Dabei darf der Schülerschreibwettbewerb nicht vergessen werden, der das Schreiben und Lesen schon in jungen Jahren sehr erfolgreich fördert. All dies sind gute Gründe für uns, auch LesART 2013 aus Mitteln der Stiftung Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen zu unterstützen, wie wir dies seit Anbeginn tun.

Wir freuen uns auf die Esslinger Literaturtage, auf viele anregende Veranstaltungen, auf Schreibende und Lesende, die auch LesART 2013 zu einem besonderen Erlebnis für alle Beteiligten machen werden!

Franz Scholz | Stiftung Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen

Mit Lesen neue Spielräume entdecken

S7

„Es ist etwas Besonderes um Menschen, die am gedruckten Wort Interesse haben. Sie sind eine eigene Spezies: kundig, freundlich, wissbegierig – einfach menschlich.“ Nathan S. Pine, dem wir diese Worte verdanken, war 77 Jahre lang Buchhändler in New York, und die Liebe zum Buch hat ihn stets begleitet. Die kommenden Wochen geben uns wieder ausgiebig Gelegenheit, viele dieser ganz außergewöhnlichen Menschen zu treffen, für die das gedruckte Wort ein unverzichtbarer Teil ihres Lebens ist. Das macht die Esslinger Literaturtage LesART zu etwas ganz Besonderem. Man kann Bücher allein im stillen Kämmerlein genießen. Noch weitaus reizvoller ist es jedoch, die Freude an Büchern mit anderen zu teilen. Die LesART eröffnet einen faszinierenden Blick auf das aktu-elle literarische Geschehen. Sie lädt ein zur Begegnung mit vielen der wichtigsten, interessantesten, originellsten und beachtlichsten Autorinnen und Autoren unserer Zeit. Und mit vielen jener kundigen, freundlichen, wissbegierigen und einfach menschlichen Lite-raturliebhaber, von denen Nathan S. Pine sprach. Der Eßlinger Zeitung ist es ein Vergnügen, die LesART seit vielen Jahren gemeinsam mit der Stadtbücherei zu veranstalten. Und so freue ich mich mit Ihnen, liebe Gäste, auf viele erkenntnisreiche, unterhaltsame, nachdenkenswerte und erbauliche Stunden mit den Gästen der Esslinger Literaturtage 2013.

Dr. Christine Bechtle-Kobarg | Eßlinger Zeitung

Wenn die Liebe zum Buch lebendig wird

S8

Mi | 6.11. | 20 Uhr | Schauspielhaus WLBUwe Timm | Vogelweide || Moderation Christine Mast

Do | 7.11. | 19.30 Uhr | KutschersaalZeitgespräche | Undine Zimmer | Nicht von schlechten Eltern. Meine Hartz-IV-Familie || Moderation Alexander Maier

Fr | 8.11. | 19.30 Uhr | KutschersaalAutoren aus Baden-WürttembergMarkus Orths | Irgendwann ist Schluss || Volker Demuth | Stille Leben || Einführung Elisabeth Maier

Sa | 9.11. | 11 Uhr | KutschersaalDi | 12.11. | Vormittag SchullesungenTimo Brunke | 10 Minuten Dings || Für Kinder ab 9 Jahren

Di | 12.11. | 19.30 Uhr | Kronensaal KSKChristoph Ransmayr | Atlas eines ängstlichen Mannes

Mi | 13.11. | Vormittag Schullesungen und 14.30 Uhr | KutschersaalJens Schumacher | Deep: Gefahr aus der Tiefe || Für Jugendliche ab 14 Jahren

Mi | 13.11. | 19.30 Uhr | KutschersaalClemens Meyer | Im Stein || Moderation Ina Hartwig

S9

Do | 14.11. | Vormittag Kindergarten- / Schullesungen und 15 Uhr | Zweigstelle BerkheimDaniela Kulot | Das große, bunte Buch von Krokodil und Giraffe || Für Kinder ab 5 Jahren

Do | 14.11. | 19.30 Uhr | KutschersaalUlrike Edschmid | Das Verschwinden des Philip S. || Moderation Susanne Lüdtke

Fr | 15.11. | 19.30 Uhr | KutschersaalReinhard Jirgl | Nichts von euch auf Erden || Moderation Thomas Rothschild

Sa | 16. 11. | 14.30 Uhr | KutschersaalPreisverleihung des Schülerschreibwettbewerbs | Thema: Nachts in der Schule || Musik Anja Binder und Jens Peter Abele

Sa | 16.11. | 19.30 Uhr | Villa MerkelKlangraum LyrikNico Bleutge | verdecktes gelände || Walle Sayer | Strohhalm, Stützbalken || Nora Bossong | Sommer vor den Mauern || Ann Cotten | Florida-Räume || Musik Craig Taborn || Einführung Peter Vollbrecht

Di | 19.11. | 19.30 Uhr | KutschersaalZeitgespräche | Rupert Neudeck | Es gibt ein Leben nach Assad – Syrisches Tagebuch || Moderation Oliver Stortz

Mi | 20.11. | Vormittag Schullesungen und 14.30 Uhr | KutschersaalJoachim Friedrich | 4 ½ Freunde || Für Kinder ab 9 Jahren

S10

Mi | 20.11. | 20.30 Uhr | Schickhardt-Halle, Altes RathausZeitgespräche | Barbara Vinken | Angezogen – Das Geheimnis der Mode || Moderation Julia Lutzeyer | Mit Bewirtung

Do | 21.11. | Vormittag Schullesung und 14.30 Uhr | KutschersaalFr | 22.11. | Vormittag Schullesung oder KindergartenlesungRegina Schwarz | Merkwürdige Mutproben - Ein ABC für Wagemutige || Für Kinder ab 4 Jahren

Do | 21.11. | 19.30 Uhr | KutschersaalThomas Glavinic | Das größere Wunder || Moderation Martin Mezger

Fr | 22.11. | 19.30 Uhr | KutschersaalZeitgespräche | Meike Winnemuth | Das große Los || Moderation Christian Dörmann

Mo | 25.11. | 19.30 Uhr | Kronensaal KSKZeitgespräche | Egon Bahr | Das musst du erzählen: Erinnerungen an Willy Brandt || Moderation Sabine Freudenberg

Di | 26.11. | 19.30 Uhr | KutschersaalNorbert Gstrein | Eine Ahnung vom Anfang || Moderation Andreas Breitenstein

Mi | 27.11. | 19.30 Uhr | Theodor-Rothschild-HausStefanie de Velasco | Tigermilch || Moderation Susanne Kaufmann

S11

Do | 28.11. | 19.30 Uhr | KutschersaalTerézia Mora | Das Ungeheuer || Moderation Susanne Lüdtke

Fr | 29.11. | 19.30 Uhr | KutschersaalAndreas Maier | Die Straße || Moderation Uwe Kossack

Sa | 30.11. | 19.30 Uhr | JazzkellerLiteraturfestCharlotte Kern | Blutiger Regen || Gunter Haug | Ferdinand Graf Zeppelin || Uta-Maria Heim | Wem sonst als dir || Musik Alexandra Lehmler | Matthias Debus | Apollonio Maiello || Moderation Gudrun Fuchs und Alexander Maier

Di | 5.11. bis Di | 3.12. | KinderbüchereiEsslinger Verlag | Lev Kaplan - In 80 Tagen um die Welt - eine Ausstellung

S12

Mit seinem Roman „Die Entdeckung der Currywurst“, der mit Barbara Sukowa in der Hauptrolle verfilmt wurde, gelang Uwe Timm der literarische Durchbruch. Sein aktuelles Buch „Vogelweide“ steht auf der Spiegel-Bestsellerliste an prominenter Stelle. Die Kritiker loben Uwe Timm als „virtuosen Schriftsteller“, dem es gelinge, das „Leichte mit dem Tiefgründigen, das Private mit dem Politisch-Historischen klug zu verquicken“, so die Süddeutsche Zeitung.In seinem jüngsten Roman erzählt Uwe Timm von der Macht des Begehrens, von den geheimnisvollen Spielregeln des Lebens und von der Kunst des Abschieds. Ein Mann hat alles verloren, seine Freundin, seine Geliebte, seinen Beruf, seine Wohnung und lebt nun ganz allein auf einer Insel in der Elbmündung. Ein unerwarteter Anruf katapultiert ihn aus seinem eremitischen Dasein mitten in eine Vergangenheit, in der eine „große, verbotene, richtige und falsche Leidenschaft“ sein Leben aus den Angeln gehoben hat. Uwe Timm lässt in seinem Roman ein konturscharfes Bild unserer Gegenwart entstehen, in der die Partnerwahl einerseits von Opti-mierungsstrategien, andererseits von entfesselter Irrationalität geleitet wird und immer auf dem Prüfstand steht.

Mi | 6.11. | 20 Uhr | Schauspielhaus WLBModeration Christine MastIn Kooperation mit Buchhandlung Die ZeitGenossen

Uwe Timm | Vogelweide

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Zeitgespräche

S13

Undine Zimmer erzählt in ihrem authentischen Erfahrungsbericht, wie es sich aus der Perspektive eines Kindes anfühlt, Teil einer Welt am Rande der Gesellschaft zu sein, „über die zwar viel geredet wird, aber von der kaum wirklich jemand etwas weiß“. „Es ist keine laute Anklageschrift, die Undine Zimmer verfasst hat. Vielmehr erzählt die Autorin vorsichtig in zahlreichen Episoden aus ih-rem Leben. Das ist an vielen Stellen klug und bietet erstaunliche Einblicke. Denn Armut im reichen Deutschland ist nicht primär durch Hunger, Krankheit und Trinkwasserknappheit gekennzeichnet, wie Zimmer richtig beschreibt. Vielmehr ist es eine Armut im Sozialen, im Wissen um den Umgang mit Geld oder über gesunde Ernährung, aber auch der verloren gegangene Glaube an Bil-dungs- und Aufstiegschancen.“ dradio„Träumen kostet Mut, wenn dir keiner Hoffnung macht. Und es bleibt immer diese Angst, dass ich trotz aller Anstrengung versagen und das Leben meiner Eltern leben werde.“ Undine Zimmer

Do | 7.11. | 19.30 Uhr | Kutschersaal Moderation Alexander MaierIn Kooperation mit Buchhandlung Die ZeitGenossen

Undine Zimmer | Nicht von schlechten Eltern. Meine Hartz-IV-Familie

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Autoren aus Baden-Württemberg

S14

Volker Demuth, der sich mit experimenteller Lyrik einen Namen gemacht hat, veröffentlichte in diesem Frühling seinen Debütroman „Stille Leben“, eine tief berührende Liebesgeschichte und zugleich ein spannender Roman noir. Die Hauptfigur des Romans, Arne, ein Biotech-Forscher, besteigt ein Flugzeug, um eine Reise in die endgültige „Spurlosigkeit“ zu machen. Hinter ihm liegen die Jah-re seiner Ehe, vor allem aber die kurze, leidenschaftliche Beziehung zu der jungen Künstlerin Caroline. Erneut tauchen vor ihm die Bilder aus Paris, New York und Stockholm auf. So gerät er, während er mit dem Laptop noch einmal Carolines Stimme hört, immer tiefer in die Vergangenheit, in der sich glückliche und tragische Momente, Liebe und Gewalt wie in einem Kaleidoskop überlagern. Volker Demuth erzählt in seinem Roman davon, wie unlösbar Glück und Verzweiflung, Leidenschaft und Tod miteinander verwoben sind und dabei gelingt ihm ein ergreifender, fesselnder Gegenwartsroman. „Nur von wenigen Autoren lässt sich behaupten, dass ihre Sprache den Leser anhaltend zu faszinieren und zu beschäftigen vermag. Volker Demuth ist einer dieser raren Virtuosen. De-muths Sprache strömt eine derart betörende Sinnlichkeit und subkutane Erotik aus, dass man sich ihr in vollem Bewusstsein willig hingibt.“ René Ammann

Fr | 8.11. | 19.30 Uhr | KutschersaalEinführung Elisabeth Maier In Kooperation mit Buchhandlung H. Th. Schmidt

Volker Demuth | Stille Leben

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Autoren aus Baden-Württemberg

S15

Seit dem Erscheinen seines Debütbands „Wer geht wo hinterm Sarg“ ist Markus Orths als virtuoser Autor der kurzen Form bekannt. In seinem jüngsten Band erzählt Orths mit Rasanz, Witz und Leidenschaft von Menschen, die sich gegen uralte Ängste wehren und gegen konkrete existenzielle Bedrohungen; Menschen, die um Liebe und Erkenntnis ringen, um Sicherheit, Würde und Selbstbe-stimmung. Und immer geht es ums Ganze: beim Therapeuten, auf einer einsamen Insel, beim Ghostwriting von Dissertationen oder bei der abenteuerlichen Suche nach dem lang Ersehnten.„Markus Orths ist ein Wortakrobat, ein unglaublich geschliffener Erzähler. Er dringt in alle Hirnwindungen seiner schrägen Ich-Er-zähler ein und bildet deren mehr oder weniger abstruse Gedankengänge ganz genau nach, mit ganz kühlem Blick und mit spit-zer Feder. (…) Die Sprache ist hier nicht nur ein Mittel des Erzählens, sondern sie ist manchmal auch Gegenstand des Erzählens sel-ber. Orths demonstriert, wie Sprache verführen kann, wie sie vergiften kann, wie sie retten kann, und wie sie eben auch vernichten kann“. HR2

Markus Orths | Irgendwann ist Schluss

S16

Vorsicht: Wer anfängt, Timo Brunkes Sprachmachbuch „10 Minuten Dings“ zu durchstöbern, kann gar nicht anders, als einfach drauflosschreiben. Vielleicht taucht er erst nach drei Stunden mit einer verrückten Beute aus selbst gemachten Texten wieder auf. Um dann gleich weiter zu sammeln – frei fliegende Wörter, Straßenrand-Dramen, Krimskrams und Silbenplunder. „10 Minuten Dings“ beginnt weit vor dem eigentlichen Schreiben und geht ebenso weit darüber hinaus. Eine wohltuende, alle Sinne schärfende Anstiftung, alles um uns herum wahrzunehmen und spielerisch und selbstvergessen zu verdichten. Seit vielen Jahren gelingt es dem Wortkünstler Timo Brunke, Kinder und Jugendliche für das Spiel mit Worten zu begeistern. In diesem Buch versammelt er die bes-ten Ideen und Erfahrungen seiner Shows, Workshops und seiner eigenen Sprachspiel-Lust.Timo Brunke hat sich nach dem Studium der Sprachkunst zugewandt. Er ist Performance-Poet und Begründer des Stuttgarter Poe-try Slams sowie der Sprachwerkstatt Wort und Spiele am Stuttgarter Literaturhaus. Büchertisch: Buchhandlung Die ZeitGenossen

Sa | 9.11. | 11 Uhr | KutschersaalDi | 12.11. | Vormittag SchullesungenFür Kinder ab 9 Jahren

Timo Brunke | 10 Minuten Dings

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S17

Wenn es so etwas wie Kultautoren gibt, so gehört Christoph Ransmayr mit Sicherheit dazu. Mit seinem Roman „Morbus Kitaha-ra“ hat er sich eine große Fangemeinde erobert, die dem einsamen Reisenden, „der immer neu zu den Rändern der Welt aufbricht, dahin, wo die Grenzen zwischen Natur und Zivilisation, Schönheit und Schrecken, Erleuchtung und Schmerz verschwimmen“, ger-ne folgt. In seinem großen erzählten Weltatlas eines ängstlichen Mannes führt Christoph Ransmayr seine Leser in siebzig Episo-den durch Kontinente, Zeiten und Seelenlandschaften, an die fernsten und nächsten Orte dieser Erde: In den Schatten der Vulkane Javas, ins hocharktische Packeis, an die Stromschnellen von Mekong und Donau und über die Passhöhen des Himalaya bis zu den entzauberten Inseln der Südsee. Wie Landkarten fügen sich dabei Episode um Episode zu einem Weltbuch, das in atemberauben-den Bildern Leben und Sterben, Glück und Schicksal der Menschen kartographiert.Für seinen „Atlas eines ängstlichen Mannes“ erhielt Christoph Ransmayr den diesjährigen Ernst-Toller-Preis mit der Begründung: „Die poetische Kraft und die Dichte des Erzählens in einer faszinierenden Sprache, oft vor dem Hintergrund politisch unfassbarer Verhältnisse, das ist es, was Christoph Ransmayr auszeichnet“.

Di | 12.11. | 19.30 Uhr | KSK, Kronensaal In Kooperation mit Buchhandlung H. Th. Schmidt

Christoph Ransmayr | Atlas eines ängstlichen Mannes

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S18

Java: exotische Strände, Dschungel und geheimnisvolle Tempelanlagen – bessere Ferien könnte sich Henry Wilkins, der seinen Va-ter auf eine Forschungsreise begleitet, nicht wünschen. Als er vom Fund eines U-Boots dicht vor der Küste hört, ist sein Abenteu-rergeist endgültig geweckt. Das Schiff ist im zweiten Weltkrieg auf mysteriöse Weise gesunken, dennoch wollen Taucher nun hinter den Bullaugen des Stahlkolosses Bewegungen und unheimliche Schemen ausgemacht haben. Henry macht sich daran, dem Ge-heimnis in der Tiefe des Meeres auf den Grund zu gehen – nicht ahnend, dass das Wrack eine schreckliche Bedrohung für die gan-ze Menschheit birgt…Jens Schumacher arbeitet seit Ende der neunziger Jahre als freier Autor von Kinder- und Erwachsenenstoffen. Bis heute erschienen rund 60 Buchtitel in unterschiedlichen Genres, die in zahlreiche internationale Sprachen übersetzt wurden. Sein Jugendbuch „Fro-zen – Tod im Eis“ wurde 2013 in der Kategorie „Bester deutschsprachiger Roman“ für den diesjährigen Deutschen Phantastik Preis nominiert. Büchertisch: Buchhandlung H. Th. Schmidt

Mi | 13.11. | Vormittag Schullesungen und14.30 Uhr | KutschersaalIn Kooperation mit Friedrich-Bödecker-Kreis Baden-Württemberg e.V.Für Jugendliche ab 14 Jahren

Jens Schumacher | Deep - Gefahr aus der Tiefe

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S19

„Der aufregendste, außergewöhnlichste Roman in diesem Herbst“ lobt der Tagesspiegel. Ein Urteil, das viele Literaturkritiker teilen. „Was für ein schwindelerregendes, illusionsloses, ja böses und wunderschönes Buch über eines der ältesten Gewerbe. (…) Kaum je-mand unter den Schriftstellern seiner Generation weiß so viel wie Clemens Meyer“ schließt sich die Süddeutsche Zeitung an.Clemens Meyer erklärt „Literatur muss weh tun. Sonst ist es doch nichts wert“ und legt mit „Im Stein“ ein aufrüttelndes Buch vor, „eine Reise in die Nacht, brutal, dunkel, traumwandlerisch, surreal und oft grauenhaft präzise. Ein Buch über unser Land, unsere Gegenwart. Aber auch über die unsichtbare Gegenwart, das Leben jenseits einer unsichtbaren Grenze“, FAZ. Er schreibt über Prosti-tuierte, Luden, Wohnungsvermieter, Kunden, Kinder, die Hells Angels, Könige der Nacht, von ihrem Aufstieg und Fall, vom Schmutz der Straße und dem Fluss des Geldes. Er erzählt die Geschichte einer Stadt, die zum Epochen-Roman unserer Zeit wird.

Mi | 13.11. | 19.30 Uhr | Kutschersaal Moderation Ina HartwigIn Kooperation mit Buchhandlung Die ZeitGenossen

Clemens Meyer | Im Stein

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S20

Bei Krokodil und Giraffe gibt es immer lustige Geschichten und Abenteuer zu erzählen! Das kleine Krokodil hat sich in die große Giraffe verliebt. Endlich erhört sie ihn und die beiden werden ein glückliches Paar. Wie Krokodil und Giraffe zusammenleben? Ganz einfach, sie richten sich ein behagliches – und ein wenig verrücktes – Zuhause in einem Schwimmbad ein! Als dann Nachwuchs kommt, ist das Glück perfekt. Und die Abenteuer gehen weiter... Daniela Kulot hat schon seit frühester Kindheit auf allem gemalt und gezeichnet, was ihr in die Finger kam. Die vielen Bilderbü-cher, die sie damals von ihrer Tante E. bekam, weckten in ihr den Wunsch: „Das will ich auch machen.“ Ihre Bücher, die durch ihren fröhlichen und eigenwilligen Humor unverwechselbar sind, machen Kindern (und auch Erwachsenen) viel Spaß und sind deshalb national und international sehr erfolgreich. Die meisten davon hat sie übrigens nicht nur illustriert, sondern auch selbst geschrie-ben.Büchertisch: Buchhandlung Die ZeitGenossen

Do | 14.11. | Vormittag Kindergarten-/ Schullesungen und 15 Uhr | Zweigstelle BerkheimFür Kinder ab 5 Jahren

Daniela Kulot | Ein Krokodil mit ziemlich viel Gefühl

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S21

In ihrem autobiographischen Roman erzählt Ulrike Edschmid von ihrer Beziehung zu Werner Philip Sauber, der der Bewegung „2. Juni“ angehörte und 1975 bei einem Schusswechsel von der Polizei getötet wurde. Sie erzählt von einem sensiblen, eigenwilli-gen jungen Menschen, der 1967 aus Zürich nach Berlin kam, sich liebevoll um ihr Kind kümmerte und seinen ersten experimentel-len Film drehte, während andere gegen den Vietnamkrieg demonstrierten und Institute besetzten. Drei Jahre später hat sich Philip S. radikalisiert. Ihre gemeinsame Wohnung in einer Fabriketage wird mehrmals von der Polizei durchsucht. Der sechsjährige Sohn wird, ohne es zu wissen, seine Mutter retten, während sich Philip S. „gegen die Liebe und für die Gewalt“ entscheidet. „Der Roman ,Das Verschwinden des Philip S.‘ schreibt... mit poetischer Wucht... ein bedeutsames Kapitel in der noch längst nicht in ihren Wider-sprüchen begriffenen Geschichte des Terrorismus.“ NZZ

Do | 14.11. | 19.30 Uhr | KutschersaalModeration Susanne LüdtkeIn Kooperation mit Buchhandlung H. Th. Schmidt

Ulrike Edschmid | Das Verschwinden des Philip S.

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S22

Reinhard Jirgl, Büchnerpreisträger und der „vielleicht wichtigste Autor der deutschen Gegenwartsliteratur“ Die Zeit, erzählt in sei-nem jüngsten Roman von einer Zeit, in der die immer wiederkehrenden Fragen der Menschengeschichte - Gier und Gewalt, Unter-drückung und Krieg, Leben und Tod - sich so zuspitzen, dass sie unaufhebbar in ihrer ewigen Zerstörungsmacht kenntlich werden. Es ist das 23. Jahrhundert und die Erde ist für die Raubgier der Märkte und Mächte zu klein geworden. Die Starken wandern auf Mond und Mars aus, doch schon zwei Jahrhunderte später erweist sich der Mars als so lebensfeindlich, dass die neuen Menschen zurückkehren und brutal die Macht auf der nun friedlichen Erde an sich reißen. Was wie eine düstere Science-Fiction-Vision klingt, ist ein Roman über die uralte Frage von Emigration und Heimkehr. „Dies ist mit all seinen verschiedenen philosophischen, spielerischen, narrativen Ebenen ein hochkomplexer Roman, der etliche spe-kulative Interpretationsanreize bietet und Jirgls literarischen Kosmos virtuos neu vermisst: eine Vermischung von Hochkultur und Fantasy-Momenten, wie sie im Moment kein anderer so anspielungsreich konzipieren kann.“ dradio

Fr | 15.11. | 19.30 Uhr | Kutschersaal Moderation Thomas RothschildIn Kooperation mit Buchhandlung H. Th. Schmidt

Reinhard Jirgl | Nichts von euch auf Erden

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S23

Die jungen Autorinnen und Autoren des 17. Schülerschreibwettbewerbs der Stadtbücherei und der Eßlinger Zeitung wurden auch dieses Jahr wieder aufgefordert, eigene Geschichten zu erfinden. Das Thema in diesem Jahr war „Nachts in der Schule“, ein Motiv, welches viele verschiedene Literaturgenres offen ließ und der Fantasie wenig Grenzen setzte. Entstanden sind 164 kreative und un-terschiedliche Texte, die der fachkundigen Jury so manches an Kopfzerbrechen bereitet haben.Wie jedes Jahr dürfen die Sieger der beiden Altersgruppen der 3. bis 5. Klasse und der 6. bis 9. Klasse bei der Preisverleihung ihre Kurzgeschichten präsentieren. Das musikalische Rahmenprogramm gestalten „anjabelle“ Anja Binder (Gesang & Gitarre) und Jens Peter Abele (Gitarre & Sounds). Stilistisch verbinden sie auf einzigartige Weise Chanson mit den Musikrichtungen Pop, Indie und Rock. Eigene Stücke werden in drei Sprachen verfasst, aber sie beeindrucken zudem mit charmant, eigenwilligen Cover-Versionen. Der Schülerschreibwettbewerb wird gefördert von der Stiftung der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen.

Sa | 16.11. | 14.30 Uhr | KutschersaalMusik Anja Binder und Jens Peter Abele

Preisverleihung des Schülerschreibwettbewerbs

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Klangraum Lyrik

S24

In seinem dritten Gedichtband spürt Nico Bleutge den Übergängen zwischen Wach- und Traumzuständen nach. Und er nähert sich den beweglichen Orten an, wo Wahrnehmungen und Gedanken ineinandergleiten, findet Zwischenmomente, in die sich im-mer wieder Erinnerungen und Sprachsplitter schieben, aber auch geschichtliche Spuren, erdachte und projizierte Bilder. Im Areal von Gedicht und Erinnerung erkundet er die Atmosphären, die Landschaften und Städte annehmen können. So lassen sich wun-dersame Entdeckungen machen, die Sprache und Wahrnehmung schärfen, „meeresbeweglichkeit“ etwa, „gleisluft“ oder „ein ziehen der muskeln im sand“. Mit ihren wechselnden Rhythmen sind diese Gedichte aufregende Expeditionen ins Sprachgelände und in die Grenzzonen von Bewusstsein und Welt. Nico Bleutges ,verdecktes gelände‘ ist „ein Meisterstück einer in Dichtung transformier-ten Naturgeschichte. Hier sind es die inneren Verschiebungen und Schwingungen der Materie selbst, die Metamorphosen von Na-turphänomenen, die zum zentralen Gegenstand der Poesie werden.“ NZZ

Sa | 16.11. | 19.30 Uhr | Villa Merkel Einführung Peter VollbrechtIn Kooperation mit Buchhandlung Stocker & Paulus

Nico Bleutge | verdecktes gelände

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Klangraum Lyrik

S25

Hundert neue Gedichte des Schattenkundlers und Vergänglichkeitskenners, des Vergeblichkeitsforschers Walle Sayer. Wieder Mo-mente aus Momenten, der Versuch, in Bruchstücken zu lesen... Einen Archäologen sehen wir am Werk, der in wissenschaftlicher Strenge und Deutungsvorsicht seine Steinchen, all die Blickfragmente, Erlebnisscherben und Erinnerungsfetzen aufsammelt und sie nebeneinanderlegt, ohne sie auszulegen.„Sayers Lyrik ist Stillleben mit Unterströmung, Vignette mit Kratzern, Idylle mit ,Bärendreck‘, wie Lakritze in Sayers schwäbischer Heimat auch genannt wird. In ihren stärksten Momenten fühlt man sich an die Klarheit eines William Carlos Williams erinnert.“ dradio

Walle Sayer | Strohhalm, Stützbalken

Klangraum Lyrik

S26

„Eine kühne neue Stimme in der deutschsprachigen Lyrik“ kündigte Die Zeit Ann Cotten beim Erscheinen ihres Gedichtbands „Florida-Räume“ an.„Dieses Buch ist ein starkes Stück, aber Vorsicht!, so sperrig es immer wieder ist, es hat auch etwas Rutschiges: Kaum dass man glaubt, es im Griff zu haben, flutscht es einem aus der Hand und fällt aus dem Rahmen; kaum dass es aber dann am Boden liegt, hebt man es wieder auf und will es genauer wissen. Diese Mühe wird belohnt... Die Gedichte... gehören ab sofort zum Besten, was die deutschsprachige Lyrik dieser Tage kann.“

Ann Cotten | Florida-Räume

Klangraum Lyrik

S27

Nora Bossongs Gedichte sind schräge Idyllen und märchenhafte Ausflüge in die Welt und die Geschichte und bieten für vieles Platz: Die norddeutsche Kindheit, vorgetäuschte Paradiese, heilige Geschichten, die nicht immer heilig enden. Ihre Lyrik zeigt: Man muss nur die Augen aufmachen und Worte finden, um die Welt neu zu entdecken.„Flüchtig und punktuell erweisen sich auch Nora Bossongs lyrische Gebilde. Oft ist es nur ein Blick, der dem Licht folgt, ein Nebel im Äther und ein Zittern der Glieder oder ein Falter, der im Teelicht verzischt. Die Gedichte suggerieren eine räumliche Nähe, die als poetische Ferne wahrgenommen wird. Sie leben von einer sprachlichen Distanz, die mit der Überblendung von Sinnstrukturen ar-beitet. Es sind kluge und sprachlich elegante Metamorphosen im Vorübergehen, die alles verändern - und ein Lesevergnügen der besonderen Art darstellen.“ dradio

Nora Bossong | Sommer vor den Mauern

Klangraum Lyrik

S28

Das amerikanische Jazzmagazin Down Beat bezeichnete Craig Taborn kürzlich als einen der Visionäre der jüngeren Musikergenera-tion. Und beim letztjährigen North Sea Jazz Festival wurde der Pianist für seine „außerordentliche Musikalität“ mit dem Paul Acket Award ausgezeichnet. Für sein Piano-Soloalbum „Avenging Angel“ wurde er 2011 von der internationalen Kritik mit Lob überschüt-tet und u.a. in der New York Times auf eine Stufe mit stilprägenden Improvisatoren wie Keith Jarrett und Paul Bley gestellt.„Taborn geht von spontanen Motiven und Stimmungen aus. Episch ausladende Spannungsbögen bleiben dabei aus; was zählt, sind knappe Statements vieler Ideen. Da wird minimalistisch gespielt und mit fugenartigen Strukturen experimentiert. Von perlenden Läufen bis hin zu wuchtigen Akkorden reicht das Klavierspiel des 40-Jährigen. Hier sind offene Ohren gefordert, um der Vielstim-migkeit und Eigenwilligkeit dieser Aufnahmen gerecht zu werden.“ Südkurier

Craig Taborn

Zeitgespräche

S29

Rupert Neudeck rettete mit seiner Hilfsorganisation Cap Anamur Ende der siebziger Jahre tausende vietnamesische Bootsflüchtlinge aus dem Chinesischen Meer. Seit zehn Jahren ist er der Vorsitzende des Internationalen Friedenskorps Grünhelme e.V., der als einer der ersten in Syrien humanitäre Hilfe leistete. Im Norden Syriens liegt die Hochburg der Rebellen. Entsprechend sind die Städte und Dörfer der Region permanent den Angrif-fen von Assads Luftwaffe ausgesetzt. Die Infrastruktur ist bereits stark zerstört. Die „Grünhelme“ bemühen sich, in der Gegend um die Stadt Azaz wenigstens Krankenhäuser und Schulen funktionsfähig zu halten. In seinem Tagebuch hat Rupert Neudeck seine Er-lebnisse und Beobachtungen festgehalten und zeigt, wie ein Bürgerkrieg die Gesellschaft und ihre Menschen verändert. Das Buch führt auch in die Vergangenheit des Landes und der Region, ohne die sich die aktuellen Ereignisse nicht verstehen lassen.

Di | 19.11. | 19.30 Uhr | Kutschersaal Moderation Oliver StortzIn Kooperation mit Buchhandlung H. Th. Schmidt

Rupert Neudeck | Es gibt ein Leben nach Assad – Syrisches Tagebuch

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S30

Als Vater der „4 1/2 Freunde“ ist Joachim Friedrich ein sehr begehrter Autor. Er wurde in Oberhausen geboren und lebt mit seiner Familie im Ruhrgebiet. Zu seinen schönsten Kindheitserinnerungen zählen die Winterabende, die er mit seiner Mutter in der Küche verbrachte, beide mit einem Krimi vor der Nase. Nachdem er viele Jahre als Professor für Betriebswirtschaftslehre gearbeitet hat, ist er mittlerweile nur noch als freier Schriftsteller tätig. Die Freude an Kriminalgeschichten ist Joachim Friedrich geblieben. Für seine Kinderbuchserie „4 1/2 Freunde“ erhielt er den Deutschen Krimipreis Kinder- und Jugendliteratur „Emil“. Die langjährige Reihe über die 4 1/2 Freunde, die als Detektivbüro Kalle und Co. eher in peinliche Situationen geraten, als dass sie einen der von ihnen gemut-maßten Fälle lösen, ist eine Hommage an Enid Blyton. In jedem der bisher erschienenen 19 Bände erzählt eine der fünf Hauptper-sonen die Geschichte, ein Spaß für alle Fans. Büchertisch: Buchhandlung Provinzbuch

Mi | 20.11. | Vormittag Schullesungen und 14.30 Uhr | KutschersaalFür Kinder ab 9 Jahren

Joachim Friedrich | 4 1/2 Freunde

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Zeitgespräche

S31

Modewandel hat System, behauptet die Professorin und Journalistin Barbara Vinken und beschreibt in ihrem aktuellen Buch Mo-de als differenziertes Zeichensystem, das dem historischen Wandel unterliegt. Im bürgerlichen Zeitalter ist Mode weiblich geworden, Männer kommen unscheinbar im Anzug daher. Doch das war nicht immer so. Heute ist der angeblich herrschende Trend der zum Unisex. Doch wenn sich Frauen wie Männer anziehen, ziehen sich dann beide gleich an?Der Anzug ist für Vinken ein Körperkäfig, in dem die Männer den „großen Verzicht“ ihrer Sinnlichkeit erleiden. Die Fähigkeit zur Verwandlung, zur Körperlichkeit bleibt der weiblichen Mode. Nur sie allein ist fähig zur Subversion. „Das beste Beispiel sind die neuen Beine der Frau. Ein Clou. (…) Indem Frauen die Beine der Männer zitieren, indem sie sich die Strumpfhosen-Beine der Re-naissance-Gemälde in einer ,Übersetzungsleistung‘ in ihre eigene Mode herüberholen, greifen sie nicht nur nach Schönheit, sondern auch nach Macht. Es sind die Beine einer Siegerin. Einer Herrscherin. Und man darf vermuten, Barbara Vinken hege Sympathie für die despotische Signatur dieser Geste der Revanche, für diese lustvoll-ironische Rache an allen Versuchen der Domestizierung.“ taz

Mi | 20.11. | 20.30 Uhr | Schickhardt-Halle, Altes Rathaus Moderation Julia LutzeyerIn Kooperation mit Buchhandlung H. Th. Schmidt

Barbara Vinken | Angezogen – Das Geheimnis der Mode

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S32

Eine interaktive Lesung rund um das Thema Sprache und eine Reise durch das ABC. Regina Schwarz wandert gemeinsam mit den Kindern durch die verschiedenen Buchstabenwelten. Beim Buchstabe A vorbei an Amsel, Adler und Affe, die vor einer Ampel in Au-tos mit Auspuff gerade einen Auffahrunfall verursachen. So macht Sprache Spaß. Und den einen oder anderen Zungenbrecher hat sie auch mit im Gepäck. Regina Schwarz beschreibt sich als Träumerin, Geschichtenerfinderin, Dichterin und ab und an Wortakrobatin. Dass man mit den hüpfenden, manchmal federleichten, bisweilen gereimten Wortgebilden wunderbar spielen kann, zeigt sie in ihren Veranstaltungen. Bereits während des Lehramt- und Sozialpädagogikstudiums schrieb sie erste Kindergedichte und das war der Anfang einer gro-ßen Liebe: des Wörterfindens. Wenn sie gerade nicht neue Wörter ersinnt, findet man die Autorin vielleicht auf der Insel Spiekeroog oder irgendwo in Deutschland auf einer Lesung mit vielen neugierigen Kindern.Büchertisch: Buchhandlung Stocker & Paulus

Do | 21.11. | Vormittag Kindergarten-/ Schullesung und 14.30 Uhr | KutschersaalFr | 22.11. | Vormittag Kindergarten-/ SchullesungEine Kooperation mit Esslinger Verlag J. F. SchreiberFür Kinder ab 4 Jahren

Regina Schwarz | Merkwürdige Mutproben – Ein ABC für Wagemutige

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S33

Ohne Frage, Thomas Glavinic ist einer der herausragenden Autoren der zeitgenössischen Literatur. Mit seinem jüngsten Roman wur-de er zum dritten Mal für den Deutschen Buchpreis nominiert. „Dieser Roman ist eigentlich kein Roman, sondern ein überborden-des Märchen, eine absurde Jetset-Story, eine dick aufgetragene Sinnsuche, die in Österreich beginnt und auf dem Mount Everest endet, wo hoch oben auf dem Gipfel die Erkenntnis liegt oder die Verzweiflung.“ Glavinic erzählt darin vom qualvollen Bergauf-stieg des erwachsenen Jonas und von seinen Erinnerungen an eine wilde Kindheit, an das grausame Schicksal seines Bruders Mike, an seine endlosen Reisen nach Havanna, Tokio, Jerusalem und Oslo. Und schließlich an die magische Begegnung mit Marie, seiner großen Liebe, die sein ganzes Leben verändert. „Man kann ‚Das größere Wunder‘ als hyperbolisches Gegenwartsporträt lesen. Als das Porträt des erlebnisorientierten Größenwahns unserer Zeit, die den Individualextremismus als Parole ausgegeben hat. Die uns mit unbegrenzter Mobilität, der Aussicht auf sogenannte ,magische Momente‘ und unendlichen Identitätsangeboten lockt und uns laufend verspricht: Nach diesem Erlebnis bist du ein neuer, ein glücklicher, ein ganzer Mensch.“ Die Zeit

Do | 21.11. | 19.30 Uhr | KutschersaalModeration Martin MezgerIn Kooperation mit Buchhandlung H. Th. Schmidt und Eßlinger Zeitung

Thomas Glavinic | Das größere Wunder

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Zeitgespräche

S34

Die Hamburger Journalistin Meike Winnemuth gewinnt bei „Wer wird Millionär?“ eine halbe Million Euro und begibt sich damit ein Jahr lang auf Weltreise. Sie besucht 12 Städte auf allen Kontinenten: Sydney, Buenos Aires, Mumbai, Shanghai, Honolulu, San Francisco, London, Kopenhagen, Barcelona, Tel Aviv, Addis Abeba, Havanna und hält ihre Erlebnisse in einem Buch fest, das in die-sem Sommer zum Bestseller avancierte. Mit Tempo, Humor und viel Gespür für die Besonderheiten der Städte und ihrer Bewohner beschreibt Meike Winnemuth ihre Erfahrungen. Vor allem aber geht es in „Das große Los“ um Aha-Erlebnisse, Kulturschocks, den Rausch der Freiheit, das Glück des Zufalls und die Überraschungen, die man nicht zuletzt mit sich selbst erlebt. Und am Ende steht die beglückende Erkenntnis, dass es all des Geldes nicht bedurft hätte, um diese Reise zu unternehmen.

Fr | 22.11. | 19.30 Uhr | Kutschersaal Moderation Christian DörmannIn Kooperation mit Buchhandlung Die ZeitGenossen und Eßlinger Zeitung

Meike Winnemuth | Das große Los

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Zeitgespräche

S35

„Der eine war der Charismatiker, die Lichtgestalt, der Friedensnobelpreisträger. Der andere der Vordenker, der kühle Kopf, der Stra-tege im Hintergrund. Willy Brandt und Egon Bahr“.Kennengelernt haben sie sich Ende der fünfziger Jahre. Als Regierender Bürgermeister von Berlin machte Willy Brandt den RIAS-Journalisten Egon Bahr zum Senatssprecher. Nach dem Mauerbau entwarfen sie gemeinsam jene Ostpolitik, die bis heute als die große Leistung der Kanzlerschaft Brandts gilt. Als engster Vertrauter folgte Bahr Willy Brandt ins Auswärtige Amt und dann ins Kanzleramt. In Brandts Auftrag verhandelte er die Ostverträge und war im Triumph des gescheiterten Misstrauensvotums wie in der bittersten Stunde des Rücktritts an seiner Seite. Aber auch jenseits der Politik waren sie Vertraute und Freunde. „Momente emotionaler Wahrhaftigkeit. Merkwürdig lang scheint das alles zurückzuliegen angesichts des aktuellen Politikbetriebs. Egon Bahrs Buch ist eine Erinnerung an seinen Freund Willy Brandt und an Zeiten, die von heute aus gesehen groß genannt wer-den müssen.“ NDR

Mo | 25.11. | 19.30 Uhr | Kronensaal, KSKModeration Sabine FreudenbergIn Kooperation mit Buchhandlung Stocker & Paulus

Egon Bahr | Das musst du erzählen: Erinnerungen an Willy Brandt

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S36

Norbert Gstreins „Romane sind minuziöse Protokolle einer oft traumatischen Verschiebung von Wahrnehmung und Wirklichkeit, Bewusstsein und Gewissheit, Erinnerung und Geschichte. Seine Poetik ist eine des Möglichkeitssinns. So bilden seine Romane oft ein dynamisches Geflecht von Erzählperspektiven, Fiktions- und Darstellungsebenen. (…) So sperrig sich die Theorie anhört, so ele-gant kommen die Bücher real daher. Gstreins Prosa folgt einer raffinierten Komposition und besitzt einen unverkennbaren Sound.“ Andreas Breitenstein, NZZIn seinem jüngsten Roman, mit dem er für den Deutschen Buchpreis nominiert wurde, erzählt er von einem Lehrer, der auf einem Fahndungsfoto seinen Lieblingsschüler Daniel zu erkennen glaubt. Dieser soll auf dem kleinen Provinzbahnhof des Ortes eine Bom-be und zwei Bombendrohungen mit biblischen Anspielungen deponiert haben. Der Lehrer erinnert sich an Sommerwochen vor zehn Jahren, die Daniel mit ihm in seiner Waldhütte am Fluss verbrachte, er spekuliert über den möglichen Einfluss eines amerikanischen Endzeit-Predigers, dem der Junge auf eine Israel-Reise folgte, und grübelt über seine eigene Verantwortung an Daniels möglicher Fehlentwicklung.

Di | 26.11. | 19.30 Uhr | KutschersaalModeration Andreas Breitenstein In Kooperation mit Buchhandlung Stocker & Paulus

Norbert Gstrein | Eine Ahnung vom Anfang

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Debutroman

S37

„Einen Sommer aus Ninis Leben erzählt Stefanie de Velasco in ihrem Debütroman ‚Tigermilch‘, und das in einem so schnellen und toughen und weisen Tonfall, wie es ihn zuletzt in Wolfgang Herrndorfs ‚Tschick‘ zu lesen gab, und mit solch einer Nähe und Au-thentizität, für die die ‚Bravo Girl‘ vermutlich töten würde.“ Der SpiegelNini und ihre beste Freundin Jameelah leben in derselben Siedlung, sie sind unzertrennlich und mit ihren 14 Jahren eigentlich er-wachsen, finden sie. Sie mischen Milch, Mariacron und Maracujasaft auf der Schultoilette und nennen das Tigermilch. Sie hängen mit Nico ab. Nico, der in der ganzen Stadt „Sad“ an die Wände malt und Nini ein Gefühl von Zuhause gibt. Sie machen Bahnpar-tys, rauchen Pott in Telefonzellen und gehen mit Amir ins Schwimmbad. Amir, den sie beschützen wie einen kleinen Bruder. Und dessen großer Bruder Tarik im Dauerstreit mit seiner Schwester liegt, weil diese sich in einen Serben verliebt hat. Nini und Jameelah halten sich für unverwundbar, solange sie zusammen sind. Doch dann werden sie ungewollt Zeuge, wie der Konflikt in Amirs Familie eskaliert. Und alles droht zu zerbrechen.

Mi | 27.11. | 19.30 Uhr | Theodor-Rothschild-Haus Moderation Susanne Kaufmann In Kooperation mit der Stiftung Jugendhilfe aktiv

Stefanie de Velasco | Tigermilch

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S38

Terézia Mora ist eine der wichtigsten Autorinnen der Gegenwartsliteratur. Mit ihrem Roman „Das Ungeheuer“ steht sie auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises als eine der FavoritInnen. Den Romanhelden Darius Kopp erkennt der Leser aus ihrem erfolg-reichen Roman „Der einzige Mann auf dem Kontinent“ wieder. Der ehemals erfolgreiche Ingenieur hat seine Arbeit und seine Frau verloren und droht daran zu zerbrechen. Seine Frau, die Liebe seines Lebens, ist nicht einfach nur gestorben, sie hat sich das Leben genommen. Schließlich begibt er sich auf ihren Spuren nach Ungarn. Unterwegs liest er in ihrem Tagebuch, das er nach ihrem Tod gefunden hat, und erfährt, wie ungeheuer gefährdet Floras Leben immer war – und dass er von alldem nicht das Geringste mitbe-kommen hatte. „Terézia Moras abgründiger Roman zweier getrennter Leben wäre kein so grandioses Werk, wenn er nicht über eine einzigartige Sprache verfügte, die in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur ihresgleichen sucht. Wo viele Autoren in immer ra-scherer Folge Buch um Buch vorlegen und dabei vergessen, für ihre Stoffe einen adäquaten Ton zu finden, erweist sich Terézia Mo-ra als Stilistin höchsten Grades. Bestechend sicher wechselt sie die Register und variiert den Rhythmus ihrer Sätze meisterhaft.“ NZZWir gratulieren der Autorin zum Deutschen Buchpreis 2013!

Do | 28.11. | 19.30 Uhr | Kutschersaal Moderation Susanne LüdtkeIn Kooperation mit Buchhandlung Stahl

Terézia Mora | Das Ungeheuer

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S39

Andreas Maier legt mit „Die Straße“ den dritten Teil von insgesamt elf Bänden seiner Kindheitsbeschreibungen vor. Im ersten Band „Das Zimmer“ erinnert sich der Ich-Erzähler an seinen kauzigen Onkel J., in „Das Haus“ erzählt er von seinen eigenen Kleinkin-dertagen und im neuen Roman „Die Straße“ ist die Hauptfigur Andreas einige Jahre älter geworden und mitten in der Pubertät. Er nimmt die Rolle des Beobachters am Rande ein, staunend, rätselnd, distanziert, während der Fokus auf die heranwachsenden Mäd-chen seines Heimatorts fällt: auf seine ältere Schwester und ihre Freundinnen, die nur noch Jungen im Kopf haben, bzw. GIs, die massenweise in der Frankfurter Gegend stationiert waren. Die Mädchen, ihr überdrehtes Getue, ihr ständiges Kichern, ihre heim-lichen Reinsteckspiele bleiben dem Ich-Erzähler fremd. „In konzentrischen Kreisen dringt Maier allmählich in die Tiefenschichten dessen vor, was ‚Heimat‘ oder ‚Herkunft‘ zu nennen allzu gemütlich klänge... Andreas Maier bietet keine schlichte Erinnerungsprosa nach der Es-war-einmal-Melodie, sondern ein kompliziertes, rekonstruierendes Durchdringen der Dinge.“ SZ

Fr | 29.11. | 19.30 Uhr | KutschersaalModeration Uwe Kossack

Andreas Maier | Die Straße

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Literaturfest

S40

Zwei ermordete Pizzeriabesitzer. Ein Fünfzehnjähriger auf der Flucht. Ein toter Millionär im Pool seiner Villa. Die schwäbische Re-gion wird von mehreren grausamen Verbrechen erschüttert. Journalistin Leonie Hausmann und Kommissar Fabian Grundmann er-mitteln in einem Fall, der sie in die Untiefen der kalabrischen Mafia führt und bis zum Äußersten gehen lässt. Auch wenn sie sich selbst dabei in höchste Gefahr bringen…Der lange Arm der Mafia reicht bis hinein in unsere Vorgärten: Leonie Hausmann ermittelt im Schwäbischen.„Ein Buch, das vom erzählerischen Können der Autorin, der ausgefeilten Dramaturgie und der gelungenen Mischung aus Liebe, Landschaft und Lynchjustiz seine Spannung zieht.“Eßlinger Zeitung

Sa | 30.11. | 19.30 Uhr | Jazzkeller Moderation Gudrun Fuchs und Alexander MaierIn Kooperation mit Buchhandlung Stahl

Charlotte Kern | Blutiger Regen

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Literaturfest

S41

Gunter Haug schildert in seinem historischen Tatsachenroman die abenteuerliche Lebensgeschichte eines Visionärs, der trotz zahl-reicher katastrophaler Rückschläge immer wieder aufgestanden ist, bis er seinen großen Traum endlich verwirklicht sah, den Traum vom lenkbaren Luftschiff. Im Volksmund nannte man ihn „Den Narr vom Bodensee“, Kaiser Wilhelm II. verspottete Zeppelin als den „Dümmsten von allen Süddeutschen“, um ihm nur drei Monate später den höchsten Orden des Deutschen Reiches zu verleihen.Millionen Menschen in aller Welt nahmen am 5. August des Jahres 1908 Anteil an der Katastrophe von Echterdingen, bei der das Luftschiff LZ 4 in Flammen aufging und der bereits 70-jährige Zeppelin vor den Trümmern seiner Existenz stand. Doch aus den Trümmern von LZ 4 wurde das Wunder von Echterdingen: eine riesige Welle der Spendenbereitschaft erfasste ganz Deutschland. Die „Zeppeline“ galten seitdem als nationales Symbol und der alte Graf wurde zum Volkshelden.

Gunter Haug | Ferdinand Graf Zeppelin

Literaturfest

S42

In ihrem jüngsten Buch, ein feinsinniger und boshafter Roman „auf der Grenze zwischen Dokudrama und Schwabo-Western“, geht Uta-Maria Heim Fragen wie Schuld, Gerechtigkeit und Vergangenheitsbewältigung nach. Sie erzählt die Geschichte von Christian Schöller, der wegen Totschlags zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. In einem Indizienprozess wurde ihm zur Last gelegt, seine Mutter ermordert zu haben. Nach seiner Haftentlassung wurde er ins Psychiatrische Zentrum Freudenthal überführt. Zwanzig Jahre später nimmt der damalige Staatsanwalt K., heute Richter, Kontakt zu ihm auf, weil er fürchtet, sein Plädoyer mündete in ein Fehl-urteil. Dass Schöller in einer Einrichtung untergebracht ist, deren „Anstaltspfleglinge“ 1940 fast alle der „Euthanasie“ zum Opfer fielen, macht ihm schwer zu schaffen. Für Richter K., der sich durch Aktenberge wühlt, wird der Fall immer undurchsichtiger. Ta-tenlos, ohnmächtig muss Klara, die Lebengefährtin von K., zusehen, wie er sich in eine Geschichte hineinsteigert, an der sich nichts mehr ändern lässt. Zu spät begreift K., welch tragische Rolle er spielte.

Uta-Maria Heim | Wem sonst als dir

Literaturfest

S43

Mit Alexandra Lehmler, soprano, alto, baritone saxophone | Matthias Debus, bass | Apollonio Maiello, piano

„Federnde Latinrhythmen und mächtiger Groove sind den Kompositionen oft unterlegt und über dem Gutklingenden kann die Musik auch mal experimenteller werden. (...) Ein Jazz von großer Reife, ebenso souverän und abgeklärt wie erregend modern“. Die Rheinpfalz Musikalisch nimmt Alexandra Lehmler kein Blatt vor den Mund, außer, versteht sich, dem ihres Saxophons. Die alten Meister des Jazz hat sie hörbar intensiv studiert; immer wieder tauchen Einflüsse verschiedener Jazzepochen in ihrem Spiel auf, verinnerlich-te Melodielinien und lyrische Themen – und sehr viel eigene Kontur. Was die Musikerin und ihre Band auch an Musik bietet, ist ein aufregendes, temperamentvolles Kondensat aus klassischen Jazzelementen mit erfrischenden Einflüssen vom Balkan und aus La-teinamerika. Auch Weltmusik fließt in Lehmlers Jazz ganz selbstverständlich ein, tritt gelegentlich sogar in den Vordergrund. Damit macht Alexandra Lehmler verkantet-schrägen Jazz für die Allgemeinheit salonfähig. So temperamentvoll wie verspielt.

Alexandra Lehmler Trio

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Schon im Alter von sieben Jahren liebte Lev Kaplan das Zeichnen und Malen. Seit 1992 lebt der ukrainische Künstler mit seiner Fa-milie in Stuttgart. Lev Kaplan arbeitete für deutsche und russische Verlage. „Der Flug meiner Fantasie ist mir genauso wichtig wie der Flug der Pinsel über dem Blatt Papier“ sagt er von sich selbst. Für den Esslinger Verlag illustrierte er „In 80 Tagen um die Welt“ voller realistischer und zugleich fantasievoller Details, die auf eine spannende Weltreise schicken. Mit seinen grandiosen Aquarell- Illustrationen gelingt dem ukrainischen Illustrator Lev Kaplan eine eigene und neue Interpretation des Meisterwerks. Alle Besucher der LesART haben neben der Ausstellung die Gelegenheit, in den neuesten Büchern des traditionsreichen Esslinger Verlags zu stöbern. Mit dabei ist natürlich auch der kleine Rabe Socke mit seinem neuen Bilderbuch „Alles vermurkst“. Aber es gibt auch vieles anderes zu entdecken: Fabeln, farbenfrohe Bilderbücher, zauberhafte Märchen und kindgerechte Sachbücher verspre-chen einen riesigen Lesespaß für die ganze Familie.

Di | 5.11. bis Di | 3.12. | KinderbüchereiIn Kooperation mit dem Esslinger Verlag J. F. Schreiber

Esslinger Verlag || Lev Kaplan - In 80 Tagen um die Welt - eine Ausstellung

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Ich lebe nicht um zu lesen, ich lese um zu leben. [Ben Tolsky]

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KartenAktuelle Veranstaltungshinweise, Kartenreservierungen und Kartenvorverkauf (nur in der Stadtbücherei) ab 24. Oktober 10 Uhr unter 0711 . 3512-3444 (Anrufbeantworter) | 0711 . 3512-3333 (während der Büchereiöffnungszeit) | E-Mail [email protected] Bitte beachten Sie, dass Bestellungen, die vor dem 24.10., 10 Uhr, eingehen, nicht berücksichtigt werden können.Reservierungen sind drei Öffnungstage (inkl. Bestelltag) gültig. Danach verfällt der Anspruch. Nicht abgeholte Karten werden wei-terverkauft. Unser Sonderservice: Für € 5 zusätzlich erhalten Sie die Karten mit Rechnung per Post zugeschickt. Karten können nur bis drei Tage vor der Veranstaltung zurückgegeben werden.

EintrittDer Eintritt zu den Kinder- und Jugendveranstaltungen ist frei. Die Karten für die Abendveranstaltungen kosten jeweils € 6.Der Unkostenbeitrag (kleine kulinarische Leckerei und Getränk) für die Veranstaltung am 20.11. mit Barbara Vinken beträgt € 17.Die Dauerkarte kostet € 70 und kann wegen großer Nachfrage nur direkt in der Stadtbücherei gekauft werden.

Besuchen Sie auch unsere Internetseiten www.stadtbuecherei.esslingen.de | www.lesart.esslingen.de

Öffnungszeiten Hauptstelle Dienstag-Freitag 10-19 Uhr | Montag geschlossen | Samstag 10–18 Uhr

Informationen

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Stadtbücherei Esslingen, Kutschersaal, Webergasse 4–6 und Heugasse 9 bei Lesungen für Kinder und JugendlicheZweigstelle Berkheim, Köngener Straße 3Kronensaal Kreissparkasse Esslingen, Am Kronenhof, 4.OGJazzkeller, Webergasse 22Schauspielhaus WLB, Strohstraße 1Schickhardt-Halle, Altes Rathaus, RathausplatzTheodor-Rothschild-Haus, Mülbergerstraße 146Villa Merkel, Galerien der Stadt Esslingen am Neckar, Pulverwiesen 25

Bei großer Nachfrage sind Änderungen der Veranstaltungsorte möglich. Diese können Sie aus der Tagespresse, über 0711 . 3512-3333 und über unsere Internetseiten www.stadtbuecherei.esslingen.de | www.lesart.esslingen.de erfahren.

Orte

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Herausgeber: Stadt Esslingen am Neckar

Verantwortlich: Stadtbücherei Esslingen, Heugasse 9, 73728 Esslingen am Neckar

Leitung Stadtbücherei: Gudrun Fuchs

Planung und Organisation der Veranstaltungen für Erwachsene, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:Renate Luxemburger, Fachbereichsleiterin für Veranstaltungs- und ÖffentlichkeitsarbeitMitarbeit Organisation: Bärbel Aspacher, Renate Strobel

Planung und Organisation der Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche:Bettina Langenheim, Leiterin der Kinder- und Jugendbücherei

Fotos: Rabea Edel, Sebastian Edschmid, Joachim Gern, Gaby Gerster, Peter-Andreas Hassiepen, Olaf Kutzmutz, Jeanne Nocker, Ingo Pertramer, C. Rade, Peter von Felbert, Ekko von Schwichow, Magdalena Weyrer, Inge Zimmermann, Urban Zintel

Impressum

Autoren, Moderatoren, Musiker: Jens Peter Abele | Egon Bahr | Anja Binder | Nico Bleutge | Nora Bossong | Andreas Breitenstein | Timo Brunke | Ann Cotten | Matthias Debus | Volker Demuth | Stefanie de Velasco | Christian Dörmann | Ulrike Edschmid | Sabine Freudenberg | Joachim Friedrich | Gudrun Fuchs | Thomas Glavinic | Norbert Gstrein | Ina Hartwig | Gunter Haug | Uta-Maria Heim | Reinhard Jirgl | Lev Kaplan | Susanne Kaufmann | Charlotte Kern | Uwe Kossack | Daniela Kulot | Alexandra Lehmler | Susanne Lüdtke | Julia Lutzeyer | Apollonio Maiello | Alexander Maier | Andreas Maier | Elisabeth Maier | Christine Mast | Clemens Meyer | Martin Mezger | Terézia Mora | Rupert Neudeck | Markus Orths | Christoph Ransmayr | Thomas Rothschild | Walle Sayer | Jens Schumacher | Regina Schwarz | Oliver Stortz | Craig Taborn | Uwe Timm | Barbara Vinken | Peter Vollbrecht | Meike Winnemuth | Undine Zimmer

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