8
Die Lindener Stadtteilzeitung Dezember 2012 16. Jahrg. Lindenspiegel schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 1 Anzeigenverkauf: Tel.: 05 11 / 1 23 41 16 Notlage: Zahnmobil sucht Winterquartier Seite 2 Geburtstag II: Fünf Jahre LindenLimmerStiftung Seite 4 Geburtstag I: Kamolz blickt auf 90 Jahre zurück Seite 3 Madeira Canico Palace Madeira **** + Doppelzimmer mit Frühstück Halbpension zubuchbar: Euro 18 p.P. / Tag Reisezeitraum: 01.-29.01.2013 eine Woche pro Person ab 396,- Euro solange der Vorrat reicht / Zwischenverkauf und Irrtümer vorbehalten Falkenstraße 4-6, 30449 Hannover Tel.: 05 11 / 9 29 81 81, Fax: 05 11 / 9 29 81 13 EMail: [email protected] www.first-reisebuero.de/hannover3 Bargeldtransfer weltweit Handy- und DSL-Verträge bei 1&1 Internet: Surfen und Chatten mit VDSL 100.000 Business Handy- und PC-Zubehör Handy-An- & Verkauf Limmerstraße 38 • 30451 Linden • Tel.: 05 11 / 2 61 76 31 Öffnungszeiten täglich 10 bis 24 Uhr Kamolz kann’s Wir wünschen allen unseren Kunden ein gesundes und besinnliches Weihnachtsfest und ein gutes und erfolgreiches 2013. Anfang Dezember erscheint die zweite Ausgabe der Reihe Geschichten aus der Lindener Geschichte Seite 2 Broschüre in Kürze erhältlich Wie das Ihmezentrum doch noch gerettet werden könnte: Neues von der Revitalisierungsfront S eit über fünf Jahren präsentiert sich Lin- dens größter zusam- menhängender Ge- bäudekomplex als Baustelle ohne Aktivität. Der amerikanische Fonds Carlyle hatte seinerzeit das Handtuch geworfen, seither ist an der Baufront nicht mehr viel pas- siert. Dafür regelmäßig mehr an der Gerüchtefront. Alle paar Monate konnte man eher weni- ger substantiierte neue Meldun- gen aus der hannoverschen Ta- gespresse entnehmen zum Wir- ken von Großeigentümer Berli- ner Landesbank, den Einzel-Ei- gentümern, der Stadt Hannover, enercity etc. Trotz oder gerade wegen dieser medialen Kaffeesatzleserei fühlen sich nun offenbar einige Zeitgenossen angeregt, eigene Gedankenspiele auf den Markt zu werfen. So ereichte die Re- daktion ein Konzept zur Revita- lisierung des Ihme-Zentrums, das für den unbefangenen Leser auf den ersten Blick recht plau- sibel wirkt. Frank Porcarelli, so heißt der Ideenlieferant. hat im Wesentlichen folgende Vorstel- lungen: Nach seinen Überle- gungen ist die Revitalisierung nur schrittweise über die real er- zielbaren Einnahmen finanzier- bar. Sein Konzept zur Finanzie- rung der erfoderlichen Ent- wicklungen basiert auf einem Aktienfond, der sich zum einen aus den Mieteinnahmen speist. Zur weiteren Finanzierung des Fonds sollten die aktuell leer stehenden Wohnungen und Ge- werbeflächen zu Preisen weit unterhalb des Durchschnittsver- kehrswertes veräußert werden. Um das Ihme-Zentrum über- haupt wieder aufbauen und fi- nanziell tragfähig machen zu können, ist es nach seiner Über- zeugung zwingend notwendig, einen größtmöglichen Perso- nenkreis an das Ihme-Zentrum zu binden. Das würde notwen- digerweise bedeuten, auf einen Teil der Einnahmen aus Woh- nungs- und Gewerbeflächenver- käufen zu verzichten. Durch die die Kultivierung der Wohnun- gen und Gewerbeflächen könn- ten dann Einnahmen durch Mieten und Umsätze erzielt werden, die sonst nicht erziel- bar wären. Als Highlight verkehrsbezoge- ner Baumaßnahmen sollte nach seiner Auffassung die Kreuzung Fössestraße / Blumenauer Straße / Limmerstraße unter die Erde gelegt werden, um der Lindener Bevölkerung einen freien und gefahrlosen Zugang zum Ihme-Zentrum zu ermögli- chen. Finanzieren soll die Stadt Hannover dies durch die Zins- einnahmen, die ihr unter der Voraussetzung der Übernahme aller Aktien der „Ihme-Zen- trums-AG“ zufließen. Doch bis es dazu kommen kann sind einige architektonische Veränderungen nötig. Kurz: Al- les, was nicht benötigt wird, soll abgerissen werden. So auch das Hochhaus rechts der Ida-Ahren- hold-Brücke. Weiter Seite 2 In alle Ewigkeit eine Baustelle? Die ehemalige Ladenzeile des Ih- me-Zentrums. Foto: Holz

Lindenspiegel Dezember 2012

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Die Stadtteilzeitung für Hannover-Linden Ausgabe 12-2012

Citation preview

Page 1: Lindenspiegel Dezember 2012

Die Lindener Stadtteilzeitung Dezember 2012 16. Jahrg.

Lindenspiegel

schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 1

Anzeigenverkauf: Tel.: 05 11 / 1 23 41 16

Notlage: Zahnmobil sucht Winterquartier Seite 2

Geburtstag II: Fünf JahreLindenLimmerStiftung Seite 4

Geburtstag I: Kamolz blicktauf 90 Jahre zurück Seite 3

MadeiraCanico

Palace Madeira ****+

Doppelzimmer mit FrühstückHalbpension zubuchbar: Euro 18 p.P. / Tag

Reisezeitraum: 01.-29.01.2013

eine Woche pro Person

ab 396,- Eurosolange der Vorrat reicht / Zwischenverkauf und Irrtümer vorbehalten

Falkenstraße 4-6, 30449 HannoverTel.: 05 11 / 9 29 81 81, Fax: 05 11 / 9 29 81 13

EMail: [email protected] www.first-reisebuero.de/hannover3

Bargeldtransfer weltweit

Handy- und DSL-Verträge bei 1&1Internet: Surfen und Chatten mit VDSL 100.000 Business

Handy- und PC-ZubehörHandy-An- & Verkauf

Limmerstraße 38 • 30451 Linden • Tel.: 05 11 / 2 61 76 31

Öffnungszeiten täglich 10 bis 24 Uhr

Kamolz kann’sWir wünschen allen

unseren Kunden ein

gesundes und besinnliches

Weihnachtsfest und ein gutes

und erfolgreiches 2013.

Anfang Dezember erscheint die zweite Ausgabe der ReiheGeschichten aus der Lindener GeschichteSeite 2

Broschüre in Kürze erhältlich

Wie das Ihmezentrum doch noch gerettet werden könnte:

Neues von der Revitalisierungsfront

Seit über fünf Jahrenpräsentiert sich Lin-dens größter zusam-menhängender Ge-bäudekomplex als

Baustelle ohne Aktivität. Deramerikanische Fonds Carlylehatte seinerzeit das Handtuchgeworfen, seither ist an derBaufront nicht mehr viel pas-siert. Dafür regelmäßig mehr ander Gerüchtefront. Alle paarMonate konnte man eher weni-ger substantiierte neue Meldun-gen aus der hannoverschen Ta-gespresse entnehmen zum Wir-ken von Großeigentümer Berli- ner Landesbank, den Einzel-Ei-

gentümern, der Stadt Hannover,enercity etc. Trotz oder gerade wegen diesermedialen Kaffeesatzlesereifühlen sich nun offenbar einigeZeitgenossen angeregt, eigeneGedankenspiele auf den Marktzu werfen. So ereichte die Re-daktion ein Konzept zur Revita-lisierung des Ihme-Zentrums,das für den unbefangenen Leserauf den ersten Blick recht plau-sibel wirkt. Frank Porcarelli, soheißt der Ideenlieferant. hat imWesentlichen folgende Vorstel-lungen: Nach seinen Überle-

gungen ist die Revitalisierungnur schrittweise über die real er-zielbaren Einnahmen finanzier-bar. Sein Konzept zur Finanzie-rung der erfoderlichen Ent-wicklungen basiert auf einemAktienfond, der sich zum einenaus den Mieteinnahmen speist.Zur weiteren Finanzierung desFonds sollten die aktuell leerstehenden Wohnungen und Ge-werbeflächen zu Preisen weitunterhalb des Durchschnittsver-kehrswertes veräußert werden.Um das Ihme-Zentrum über-haupt wieder aufbauen und fi-nanziell tragfähig machen zu

können, ist es nach seiner Über-zeugung zwingend notwendig,einen größtmöglichen Perso-nenkreis an das Ihme-Zentrumzu binden. Das würde notwen-digerweise bedeuten, auf einenTeil der Einnahmen aus Woh-nungs- und Gewerbeflächenver-käufen zu verzichten. Durch diedie Kultivierung der Wohnun-gen und Gewerbeflächen könn-ten dann Einnahmen durchMieten und Umsätze erzieltwerden, die sonst nicht erziel-bar wären. Als Highlight verkehrsbezoge-ner Baumaßnahmen sollte nachseiner Auffassung die KreuzungFössestraße / BlumenauerStraße / Limmerstraße unter dieErde gelegt werden, um derLindener Bevölkerung einenfreien und gefahrlosen Zugangzum Ihme-Zentrum zu ermögli-chen. Finanzieren soll die StadtHannover dies durch die Zins-einnahmen, die ihr unter derVoraussetzung der Übernahmealler Aktien der „Ihme-Zen-trums-AG“ zufließen. Doch bis es dazu kommen kannsind einige architektonischeVeränderungen nötig. Kurz: Al-les, was nicht benötigt wird, sollabgerissen werden. So auch dasHochhaus rechts der Ida-Ahren-hold-Brücke. Weiter Seite 2

In alle Ewigkeit eine Baustelle?Die ehemalige Ladenzeile des Ih-me-Zentrums. Foto: Holz

Page 2: Lindenspiegel Dezember 2012

Lindenspiegel | 12-2012 Seite 2

schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 2

Lindenkalender 2013 von Quartier e.V.Am 9. Dezember 2012 ist Quartier e.V. zehn Jahre imKüchengartenpavillon zu Hause. Seit Beginn gibt es auchKalender von Quartier, entweder – wie anfangs – als Lin-denerBergKalender oder später als LindenKalender. Wirhaben das Jubiläum als Anlass genommen, noch einmaldie besten Motive und Farbfotos aus den letzten zehnJahren zu präsentieren. Die Motive sind von Simon Bier-wag, Ingo Friebe, G. Gause, Holger Horstmann undJonny Peter fotografiert worden. Den Text verfasste JonnyPeter. Der Kalender kostet 12 Euro und ist ab sofort imKüchengartenpavillon dienstags, freitags und sonntagszwischen 14 und 16 Uhr erhältlich sowie zu den Öffnungs-zeiten in der Stadtbibliothek am Lindener Markt und imBuchladen Atlantis in der Limmerstraße 47.

Dritter Flohmarkt bei LimetreesAller guten Dinge sind drei, deshalb gibt es noch eineFortsetzung im alten Limetrees-Laden: Kleidung für Kin-der und Erwachsene, Tapeten, Spielzeug das eine oderandere für den Haushalt und und und … Am Samstag, 8.Dezember, kann in der Zeit von 12 bis 18 Uhr in den ver-sammelten Schätzen aller Teilnehmer gestöbert und umden richtigen Preis gefeilscht werden. Der alte Limetrees-Laden befindet sich am Schwarzen Bär 6. Weitere Infosbei www. Limetrees.de.

Weihnachts-Preis-Doppelkopf-Turnier Der Lindener Sportverein Alexandria von 1903 e.V. veran-staltet am Freitag, 21. Dezember, um 19 Uhr in seinerClubgaststätte in der Stammestraße 104 sein traditionel-les Weihnachts-Preis-Doppelkopf-Turnier. Das Startgeldbeträgt 10 Euro. Jeder Teilnehmer erhält einen Preis. BitteVoranmeldung unter Telefon 44 36 55 (ab 15 Uhr) oderunter 01 62 - 1 03 62 50.

Streifzüge durch die Lindener GeschichteDie Seite 3 des Lindenspiegels ist jetzt als Sammelwerkin Buchform erschienen. Der Autor Torsten Bachmannwird das Buch am Samstag, 8. Dezember, in der Zeit von11 bis 13 Uhr beim Annabee-Buchladen an der Stepha-nusstraße signieren. Je nach Wetterlage im Laden oderam Lindenspiegel Partywagen, der am Samstag vor dem2. Advent nebem dem Annabee-Buchladen stehen wird.

Comedy-Lesung: „Peinlich aus Überzeugung“Unter der Überschrift „Peinlich aus Überzeugung“ liestRomy Fischer am Freitag, 14. Dezember, ab 20 Uhr in derGaststätte „Zum Stern“, Weberstraße 28, aus ihren dreiBüchern „Die Leiden einer jungen Ebay-Verkäuferin“,„Das Horrorskop“ und „Die Esoterik-Macke“. Die Bücherkönnen im Anschluss an die Lesung bei der Autorin er-worben werden. Der Eintritt ist frei.

Wunschbaumaktion 2012Auch in diesem Jahr beteiligt sich das Freizeitheim wiederan der Weihnachtswunschbaumaktion des unser-treff e.V.(ehemals hilcura-treff e.V.). Das bedeutet, dass im vorde-ren Foyer wieder unser schön geschmückter Weihnachts-baum aufgestellt wird, an den dann vom unser-treff e.V.gesammelte Geschenkwünsche von benachteiligten Kin-dern, Erwachsenen und Senioren angehängt werden. Un-sere Besucher aus Linden und Umgebung haben danndie Möglichkeit, diese Wünsche zu erfüllen, in dem siesich einen Wunsch abnehmen und das verpackte Ge-schenk hier bei uns abgeben. Der Verein sammelt die Ge-schenke ein und übergibt sie kurz vor Weihnachten. Imletzten Jahr war die Aktion bei uns ein voller Erfolg undwir hoffen auch 2012 wieder auf Ihre Beteiligung!

Sport- und Gesundheitspark FössebadDie Stadtverwaltung erstellt derzeit ein Wasserflächen-konzept für ganz Hannover. Für eine langfristige finanziel-le Sicherung der verschiedenen Bäder in Hannover ist ei-ne Überarbeitung der Betriebsführungskonzepte für dieAusbildung von Schwerpunkten an den einzelnen Stan-dorten und zum Abbau des Sanierungsstaus innerhalbder Liegenschaften zwingend notwendig geworden. Diegemeinnützige Fössebadbetriebsgesellschaft hat eigeni-nitiativ gemeinsam mit Beratern schon im Sommer diesesJahres ein Zukunftskonzept für den Standort Linden-Lim-mer entwickelt. Die Gesellschafter des Fössebades ladenalle Bürgerinnen und Bürger aus Linden und Limmer so-wie Interessierte am 6. Dezember um 19 Uhr zum Winter-und Nikolausfest und zur Präsentation des Zukunftskon-zepts „Sport- und Gesundheitspark Fössebad“ mit ansch-ließender Gesprächsrunde ins Fössebades, Liepmann-straße 7B, ein. Kinder sind ebenfalls herzlich willkommenund können im Gymnastikraum des Fössebades spielen

Kensal Rise / London

Seit dem 18. April ist dasvon Dr. Ingeburg undWerner Mannherz aus

Linden initiierte Zahnmobil imEinsatz. Die mobile ambulanteZahnstation für sozial benach-teiligte Mitbürger fährt zur Zeitvier Standorte in Hannover an.Den Mecki- und Nordstadttreffam Mittwoch, DÜK an der La-vesstraße und der Schulenbur-ger Landstraße 335 am Freitag.In dem Wagen arbeiten inzwi-schen 22 ZahnärztInnen ehren-amtlich, zusammen mit 10 eh-renamtlichen Fahrern und 2Helferinnen. Bei all der Pla-nung und den vielen zu beach-

tenden Vorschriften ist bei denInitiatoren leider etwas Wichti-ges außer Acht geraten: Was ge-schieht mit dem Fahrzeug in derkalten Jahreszeit? An Bord gibtes wasserführende Geräte, dasWasser kann auch nicht abge-lassen werden. Es wird drin-gend ein frostsicherer Einstell-platz für das Fahrzeug gesucht.Dieser sollte mindestens 6,20Meter lang, 2,50 Meter breitund 3,10 Meter hoch sein. Es istwirklich dringend angesichtsdes bevorstehenden Winters.Wer helfen kann bitte meldenbei Werner Mannherz, Telefon01 70 - 8 14 56 73.

Kaufe zum HöchstpreisZinn aller Art, Silber (auch versilbert 90er, 100er), Mode-Sil-ber u. Goldschmuck (auch defekt), Zahngold, Münzen, Mili-taria, Pelze, Damenkleidung, Armband- u. Taschenuhren,Porzellan, Vasen, Bilder, Antik aller Art, Musikinstrumentesowie alles aus Omas Zeiten.

Alles unverbindlich anbieten, zahle sofort und in bar. Tel.: 01 52 - 14 88 74 52

Das Zahnmobil sucht ein Winterquartier

Ab voraussichtlich derzweiten Dezemberwo-che ist der zweite

Band der Reihe „Geschichtenaus der Lindener Geschichte“erhältlich. Schwerpunkt derzweiten Ausgabe ist die ver-ständlich sowie sehr umfas-send und detailliert dargestell-te Entwicklung Lindens zu ei-nem bedeutenden Industrie-standort. Eine besondereBerücksichtung finden dabeineben der industriellen Ent-

wicklung die Arbeits- und Le-bensbedingungen der Arbeiter-klasse. Beides wird dem inter-essierten Leser anschaulich inText und Bild nahegebracht.Auch die heute immer nochvon vielen Einwohnern emp-fundene Lindener Andersartig-keit im Vergleich zu Rest-Han-nover wird mit fundierten hi-storischen Erklärungen unter-mauert. Auch findet die Aufar-beitung der Geschichte des ei-genen Lindener Gemeinwe-

sens aus Anlass des nunmehr25-jährigen Bestehens desStadtteilarchivs im Freizeit-heim Linden eine ausgiebigeWürdigung – ebenso wie dieWiederveröffentlichung vonWalter Buschmanns Standard-werk „Linden. Geschichte ei-ner Industriestadt im 19. Jahr-hundert“. Und: Auf der Suchenach Legenden, Geschichtenund Satiren stokelt Lindemanndurch sein Quartier und wirdzur allgemeinen Belustigungseiner Lindener Mitbürgernatürlich reichlich fündig.Die von der Otto-Brenner-Akadamie mit Unterstützungder Stadt Hannover herausge-

gebene Broschüre ist zumPreis von 4 Euro bei vielenLindener Verkaufsstellen er-hältlich. hew

Geschichten aus der Lindener Geschichte – Heft 2

Vier Jahre Offener Bücherschrank

Fortsetzung von Seite 1

Aufgrund der Tatsache, dasssich eine Einigung bezüglichder Teilungserklärung hinziehtund womöglich gar nicht erzieltwerden werden kann, schlägtder Autor vor, darauf ganz zuverzichten. Alternativ solltensich die Parteien zusammenset-zen und statt einer Teilungser-klärung eine Vereinbarung tref-fen, die den größtmöglichenNenner zwischen Planung imgewerblichen Bereich sowie derEigenständigkeit der Eigentü-merInnen bedeutet. Heißt imKlartext: Die EigentümerInnenmögen ihre Vorbehalte benen-nen, um darauf basierend diegrößtmöglichen Zugeständnissean die Erfordernisse einer ge-werblichen Vermietung vertrag-lich zu vereinbaren. Dadurchmüssten die EigentümerInnenihrerseits nicht auf bestimmteRechte verzichten, andererseits

wäre so eine vernünftige Pla-nung möglich. Die von Herrn Porcarelli einge-fügten Berechnungen sind fürdie meisten Wohnungseigentü-mer eine Lachnummer, da sichallein die jährlichen Bewirt-schaftungskosten derzeit auf 4bis 5 Mio. Euro belaufen. Auchwird der postulierte Wohnungs-leerstand von den Bewohnernso nicht wahrgenommen. Esgibt ihn kaum. Erbost zeigensich die Bewohner auch überdie Abrisspläne. „Das großeHaus an der Ida-Arenhold-Brücke besteht z.B. aus 93Wohnungen sowie diversenPenthäusern die sich größten-teils in Streubesitz befindenund von den Eigentümern über-wiegend selber bewohnt wer-den“, so eine Stimme, die ano-nym bleiben möchte. Und nochkompromissloser drückt es einanderer der ca. 2.500 Bewohneraus: „Das Ganze scheint mir

kompletter Schwachsinn zusein. Dieser Mann scheint keineVorstellungen von den Eigen-tumsverhältnissen beim Wohn-und Gewerbeeigentum sowievom Leerstand der Wohnungenzu haben und auch nichts überdie rechtliche Bedeutung einerTeilungserklärung zu wissen, ander etliche Eigentümergruppenund über 500 Einzeleigentümerbeteiligt sind. Die sollen sichmal an einen Tisch setzen undüber alles reden? So etwas kannnur ein ausgewachsener Schar-latan in die Welt setzen.“ Herr Porcarelli hat übrigenssein Konzept an die BerlinerBank sowie an die Stadt Hanno-ver geschickt. Reaktionen dar-auf waren bisher nicht zu erhal-ten. In jedem Fall hat der Ideen-geber mit seinem Vorstoß denGrund zur weiteren Diskussiongelegt und die Medien mit ei-nem weiteren bunten Aspekt be-glückt. hew

Bewohner des Ihme-Zentrums reagieren mit Unverständnis:

Reine Scharlatanerie?Begleitet von erheblicher

Skepsis mancher selbst er-nannter Kenner Linden-Süds,wurde am 6. Dezember 2008zwischen Haspelmathstraße undAhrbergstraße auf dem Stadt-teilplatz an der Charlottenstraßeein Offener Bücherschrank ein-geweiht. Schon bald zeigte sich,dass die Initiatoren ihren Stadt-teil richtig eingeschätzt hatten.Der Bücherschrank wurde an-genommen. Seit nunmehr vierJahren war der Schrank nie leerund nur zwei Reparaturen nachZerstörungen waren bishernötig. So hatten die Paten wenigArbeit und Sorgen mit ihremPatenkind. Diese Erfolgsge-schichte verdient es, gefeiert zuwerden: Am Donnerstag, 6. De-zember, findet ab 18.30 Uhr vorOrt eine Geburtstagsfeier statt.Das Stadtteilforum Linden-Südlädt ein zu Kakao und Keksenund kleinen musikalischen undliterarischen Beiträgen.

Page 3: Lindenspiegel Dezember 2012

Lindenspiegel | 12-2012Seite 3

schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 3

Tabak • Papier • Getränke

Büro- u. Schulbedarf

Lotto • Üstra • Zeitschriften

Briefmarken • Telefonkarten

Alles in großer Auswahl vorrätig!

seit 1929

[email protected]

immer

diesnstags:

frischer Fisch

– direkt aus Galizien

Angebot des Monats:Cantaburros crianca 2005 Rotwein 4,25 Euro pro FlascheKarton (6 Flaschen) 25 Euro

FELICES FIESTAS

und ein gutes neus Jahr 2013

Im Jahr 1922 gründeteder Kaufmann WilhelmKamolz die Firma „Rei-fen-Kamolz“. Das Start-kapital hatte der gelernte

Vulkaniseur seiner Leiden-schaft, dem Motorradfahren zuverdanken. Am Nürburgring,bei dessen Eröffnung er mit da-bei war, beim Eilenriederennenund bei diversen weiteren Mo-torradrennen bekam er als Sie-ger Preisgelder, die er in denAufbau seines Betriebes steck-te. Von Anfang an setzte Wil-helm Kamolz auf Sorgfalt, Qua-lität und Kundenzufriedenheit –Eigenschaften, denen sich auchheute die Familie Kamolz mitihren beiden Betrieben in Lin-den und Gehrden verpflichtetfühlt. Schon in den Gründungsjahrenwaren die Kunden vom gutenService angetan. Wilhelm Ka-molz konnte zu Beginn des Au-tomobilzeitalters immer mehrKunden gewinnen, das Geschäftwuchs. Um 1930 eröffnete ereine Renault-Vertretung fürLKW am Schwarzen Bären.Nach der völligen Zerstörungim Zweiten Weltkrieg bauteWilhelm Kamolz den Betriebzusammen mit seiner Frau Ma-ria in neuen Räumen wiederauf, ebenfalls am SchwarzenBären. Hinzu kam jetzt auch einLadengeschäft für den Handelmit Autozubehör und Ersatztei-len.

1964 Umzug an die Weberstraße

Der heutige Schwarze Bär warin den 50er Jahren noch einKreisel, auf dem jeden Tag Ver-kehrspolizist Fischer seinenDienst tat. Die Geschäftsleuteam Schwarzen Bären kannte erselbstverständlich alle. Wennein Auto oder gar ein LKWdurch die schmale Einfahrt inden Werkstatthof zu Kamolzeinfahren wollte, hielt er auch

schon mal den Verkehr dafüran. In den späten 50er Jahrenwurden die Ausmaße der Autosund LKWs immer größer – zu-mindest die LKWs passten nunkaum noch durch die enge Zu-fahrt. So entschloss sich Wil-helm Kamolz, seinen Betrieb zuverlegen. In der Weberstraße 3-4 mietete er 1964 das Grund-stück samt Hinterhaus von derFamilie Knoll. Das Vorderhauswar im Zweiten Weltkrieg zer-bombt worden. Nach dem Weg-räumen der Trümmer und derPlanierung des Hofes diente derPlatz jetzt als Firmenlände, aufdem auch die neue Werkstatt ineinem noch bestehenden altenSeitenanbau entstand. Die alteWaschküche wurde zum Um-kleideraum der Mitarbeiter. ImErdgeschoss des wohnhauseswar das Büro und das Lager.Bis heute ist Reifen-Kamolz inder Weberstraße beheimatet.Manchmal merkt man demGelände noch die Vergangen-heit an. Michael und MarianneKamolz erinnern sich an eineBegebenheit. Vor zwei Jahrenwurden die Kanalkanten in derWeberstraße neu gemacht. Eshatte gerade stark geregnet, alsplötzlich eins der Autos aufdem Hof schief stand. MarianneKamolz, die gerade im Bürosaß, fragte sich: “Was ist dennmit dem Auto? Hat das etwa ei-nen Platten gekriegt?“ Als siedann nachschaute, merkte sie,dass sich die Erde an einer Seitedes Wagens leicht absenkte.Schnell wurde das Auto wegge-fahren. Des Rätsels Lösung:Unter dem Auto befand sichnoch ein Keller des im ZweitenWeltkrieg zerstörten Vorderhau-ses, der nicht ganz zugeschüttetworden war.

Der Standort wird dauerhaft gesichert

Und Marianne Kamolz,Schwiegertochter des Gründers

Wilhelm, weiß noch eine andereAnekdote zu berichten: Im Jahr1980 musste beim Hallenneu-bau in der Weberstraße für eineAchsvermessungsanlage eineGrube ausgeschachtet werden.Einer der Arbeiter, der dafürgerade am Buddeln war, kamplötzlich wie von der Tarantelgestochen aus dem Loch herausgesprungen und rief entsetzt„Hier liegen Knochen, hier lie-gen Knochen!“ Schnell stelltesich heraus, dass es sich um einPferdegerippe handelte.Während des Zweiten Weltkrie-ges hatten in Linden hungerndeBewohner in den Kellern ihrerHäuser Pferde geschlachtet.In den 1960er Jahren beganndie Stadt Hannover mit derflächendeckenden Sanierung inLinden-Süd. Das Wohngebietmit vielen alten sanierungsbe-dürftigen Arbeiterhäusern sollteaufgewertet werden. Produzie-rendes Gewerbe und andereWerkstätten, die vorher nochzuhauf in Höfen und Hinterhö-fen angesiedelt waren, solltenmöglichst umgesiedelt werdenin Gebiete mit Gewerbean-sammlungen. Auch die Reifen-Werkstatt von Reifen-Kamolzin der Weberstraße sollte umzie-hen – vorgesehen war ein Stan-dort an der damaligen Kaiser-

brauerei und später alternativam Ende der Deisterstraße amDeisterkreisel. Beide Umzugs-pläne zerschlugen sich, dieStadt verzichtete schließlich aufihr Vorkaufsrecht. Jetzt setztesich Familie Kamolz mit ihrenVermietern, der Familie Knoll,in Verbindung. Schnell wurdeman sich einig, die Knolls ver-kauften das Grundstück samtHinterhaus an Kamolz. DerStandort von Reifen-Kamolz inder Weberstraße war damit dau-erhaft gesichert.

2008 wird eine Zweigstellein Gehrden eröffnet

Seit 90 Jahren befindet sichReifen-Kamolz nun in Linden.Seit 2008 gibt es einen zweitenStandort in Gehrden, den derEnkel des Firmengründers,Matthias Kamolz, zusammenmit seiner Frau Valerie betreibt.In der hochmodernen Kfz-Werkstatt stehen fünf Hebebüh-nen für PKWs und zwei LKW-Arbeitsplätze zur Verfügung.Von Räder-und Reifen-Serviceüber Autoelektrik und -tuningbis zu umfangreichen Kfz-Um-bauten erfüllt die neue Werk-statt in Gehrden alle Anforde-rungen eines modernen KFZ-Betriebes. Der Standort an der Weber-straße in Linden ist weiter aufRäder- und Reifenservice spe-zialisiert, führt Kfz- und In-spektionsarbeiten durch undbietet selbstverständlich auchdie TÜV-Untersuchung an. DerBetrieb gehört zu dem europa-weit agierenden S-Point Ver-bundsystem. Hat zum Beispielein Kunde von Reifen-Kamolzin Östereich, Frankreich oderauch Spanien eine Panne, kanner von einer dortigen S-PointWerkstatt fachmännische Hilfeerhalten und erhält die Rech-nung für diesen Service erstspäter hier von seiner LindenerWerkstatt Kamolz. tb/hew

Seit 90 Jahren bietet der Lindener Familienbetrieb alles rund ums Auto:

Kamolz: Spezialist für Reifen, Räder und Reparaturen

Vulkanisierbetrieb Kamolz: der Betrieb am Schwarzen Bären in den 1950er Jahren.

Gelernter Vulkaniseur: Firmen-gründer Wilhelm Kamolz.

Wilhelm-Bluhm-Str. 40 (Linden) • Tel.: 2 10 30 33 • www.kaffee.kneipe-fiasko.de

– Flammkuchen– den ganzen Tag durchgehend Frühstück– wöchentlich wechselnde Tagesangebote

Samstag Pizzatag / Sonntag Auflauftag

Das sympathische Café in Linden

Mo - Sa 08.00 - open end • Son 08.00 - open endCaféNet(t) • Limmerstraße 38A / Ecke Nedderfeldstraße

30451 Hannover • Tel.: 0511 / 2 61 57 41

Page 4: Lindenspiegel Dezember 2012

Lindenspiegel | 12-2012 Seite 4

schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 4

Andreas Jürres, 5. DanCornelia Wunstorf, 4. DanFössestraße 93bTel.: 0511 443575www.aikidoschulelinden.de

Seit über 25 Jahren gibtes im Freizeitheim Lin-

den eine Geschichtswerk-statt. Die Otto BrennerAkademie betreut seit 1995die Geschichtswerkstatt mitGeschichtskabinett, Stadt-teilarchiv und Arbeiter-wohnküche. Die fachlicheAnleitung geschieht durchdas ARCHIV-team. DasARCHIV-team bietetaußerdem alternative Stadt-rundfahrten, Stadtteilrund-gänge, Ausstellungen undFilme zur Geschichte desStadtteils Linden und AR-CHIV-gespräche an. Inzwi-schen ist diese Arbeit einwesentlicher Bestandteilder Stadtteilkulturarbeit imFreizeitheim Linden gewor-den. Zahlreiche Dokumen-tationen über Linden, vorallem die Arbeiterbewe-gung und das Alltagsleben,sind entstanden. ZahlreicheProjekte konnten initiiertund betreut werden, darun-ter auch über die sozialde-mokratische Widerstandsor-ganisation „SozialistischeFront“, für die die Gedenk-stätte Deutscher Widerstandjüngst zusammen mit derFriedrich Ebert Stiftung ei-ne Internet-Seite eingerich-tet hat (www.sozialistische-front.de). An diesem Themawird mit den Nachfahrenvon wichtigen Mitgliedernwie Werner Blumenbergebenso weiter gearbeitetwie an der Sanierungsge-schichte oder dem ThemaDeserteure auf dem Fösse-feldfriedhof. Zahlreiche In-teressierte konnten bishermontags von 10 bis 12 Uhr(oder nach Vereinbarung)die Geschichtswerkstatt be-suchen. Ab sofort ist dieGeschichtswerkstatt zusätz-lich jeden Mittwoch von 17bis 19 Uhr geöffnet. Telefo-nische Anfragen über Ter-minabsprachen unter Tele-fon 210 71 25 (EgonKuhn).

Am Dienstag, 13. No-vember, wurde dieLindenLimmerStif-tung auf den Tag ge-

nau 5 Jahre alt. Im Februar2007 hatten engagierte Bürger-Innen die Vision, eine stadtbe-zirksbezogene Bürgerstiftungzu gründen, um gute Ideen,Projekte, Vereine und Initiativenin den hannoverschen Stadttei-len Linden und Limmer finan-ziell unterstützen zu können.Das Startkapital in Höhe von25.000 Euro wurde mit viel En-gagement und Kreativität mit-tels Spenden und Zustiftungenim Laufe eines halben Jahreszusammengesammelt. Hinzukamen 25.000 Euro von derStadt Hannover. Als Schirmher-rin der LindenLimmerStiftungkonnte die Bundestagsabgeord-nete Edelgard Bulmahn gewon-nen werden. Das Anfangskapital in Höhevon 50.000 Euro ist seither ste-tig gewachsen. Das Vermögenbeläuft sich derzeit auf 120.000Euro. Mit den Zinsen und Spen-den sind mittlerweile fast 90Projekte natürlich ausschließ-lich im Stadtbezirk Linden-Limmer aus den Bereichen „Er-

ziehung, Bildung und Soziales“mit einem Gesamtvolumen vonaufgerundet 47.000 Euro geför-dert worden.Bereits zum dritten Mal bekamdie LindenLimmerStiftung imRahmen des „5. Stiftungsge-burtstages“ am 13. Novemberdas Gütesiegel vom Bundesver-band Deutscher Stiftungen er-neut verliehen. In ihrer Laudatio wies dieSchirmherrin Edelgard Buhl-mahn besonders auf das sozialeEngagement der Basis als einertraditionellen Lindener Tugendhin. „Soziale und auch politi-sche Teilhabe sind gerade hierin Linden keine leeren Worte.Sich für den Stadtteil zu enga-gieren, selbst anzupacken undnicht zu warten, hat hier einelange Tradition. Vereine, Ver-bände und Initiativen, sie alleeint das Ziel, den Stadtteil le-benswerter zu gestalten, ge-meinsam Probleme zu lösenund die Menschen dabei zu un-terstützen“, und weiter: „Hiergeht es im Kleinen um die Ein-lösung des großen Versprechensder Demokratie: um politischePartizipation, Gleichheit undsoziale Gerechtigkeit. Es be-

ginnt im Kindergarten und inder Schule. Jeder Verein, jedeNachbarschaft, jeder von unskann seinen Anteil dazu beitra-gen.“ Die Geburtstagsfeier im FZHLinden wurde von einem ab-wechslungsreichen kulturellenProgramm begleitet. Projektför-deranträge gibt es im Internetunter www.linden-entdecken.deund über den Stiftungsvorstandoder Stiftungsrat.

Geschichtswerkstatt:

VerlängerteÖffnungszeiten

An allen vier Adventswochenenden öffnen sich die Torefür das schönste Weihnachtsdorf (Fotos: DianaFrohmüller) am Lindener Turm. Wir freuen uns, ganz

viele liebe Gäste freitags von 16 bis 20 Uhr und samstags undsonntags von 13 bis 20 Uhr bei uns auf dem Lindener Bergebegrüßen zu dürfen. Es gibt spitzen Winzerglühwein, leckeresEssen, tolle Aussteller und schöne Musik. Dieses Jahr werdendie Spenden, die gesammelt werden, an das KinderhospizLöwenherz weitergegeben.

„Soziale und politische Teilhabe sind in Linden keine leeren Worte“:

Die LindenLimmerStiftungfeierte ihren 5. Geburtstag

Hielt eine engagierte Rede:Schirmherrin Edelgard Bulmahn.

Das Modellprojekt„Mehr Natur in derStadt: Dach- undFassadengrün in

Hannover-Linden“ (Foto: JanaLübbert) startet mit einer Vor-tragsreihe in die dunkle Jahres-zeit. Eingeladen sind alle, diedie vielen Facetten von Dach-und Fassadenbegrünung ken-nenlernen möchten. InteressanteThemen und sachkundige Refe-renten garantieren eine informa-tive Stunde zu ausgewähltenSchwerpunktthemen – von derVielfalt der blühenden Kletter-pflanzen über Techniken dernachhaltigen Dachbegrünungbis hin zu Erfahrungsberichtenüber bereits bestehende Begrü-nungen wie der bekanntenGrasdachsiedlung in Hannover-Bothfeld. Im Anschluss an dieVorträge gibt es die Gelegen-heit, Fragen zu stellen und sichmit den Beteiligten auszutau-schen. Der Eintritt ist kostenlos.

Das Programm:

12. Dezember„Mehr Natur in der Stadt“ –Das aktuelle Projekt zur Förde-rung von Dach- und Fassaden-begrünung in Hannover. Mit Di-pl.-Biol. Gerd Wach, Natur-schutzbeauftragter in Hannoverund Vorstand des BUND Regi-on Hannover, und Dipl.-Biol.Jana Lübbert, Projektleiterin,Hannover

23. Januar 2013„Nachhaltige Dachbegrünung –Aufbau, Vielfalt und Pflege“ –Forschungsbericht zur Vegetati-on und zum Wasserhaushalt.

Mit: Prof. Dipl.-Ing. GilbertLösken, Institut für Land-schaftsarchitektur der LeibnizUniversität Hannover.

13. Februar 2013„30 Jahre GrasdachsiedlungBothfeld“ – Erfahrungsberichtaus der Pionierzeit der Grün-dächer. Mit: GartenarchitektAndreas Ackermann (Hanno-ver), Dipl.-Ing. Dagmar Krüger,(Hannover) und Miterbauer undNutzer Gustav Störzer.

27. Februar 2013„180 blühende Kletterpflanzen“

Einladung zur Vortragsreihe:

Grüne Dächer und grüne Fassaden in Hannover

– Chancen und Risiken einerguten Fassadenbegrünung. Mit:Gartenarchitekt Andreas Acker-mann (Hannover).

20. März 2013„Die wohltemperierte Stadt –Paradigmenwechsel im Klima-wandel" – Wie grüne Dächerund Fassaden das Stadtklimawirksam beeinflussen. Mit: Di-pl.-Ing. Marco Schmidt, Institutfür Architektur der TechnischenUniversität Berlin.

Veranstaltungsort ist jeweils ab18 Uhr das Unternehmerinnen-Zentrum, Hohe Straße 11. An-meldungen unter: 70 03 82 47oder [email protected]. Veranstalter derReihe ist der BUND RegionHannover in Kooperation mitdem Fachbereich Umwelt undStadtgrün der LandeshauptstadtHannover im Rahmen des Pro-jektes „Mehr Natur in der Stadt:Dach- und Fassadengrün inHannover-Linden“. Das Projektwird durch Anheuser-Busch In-Bev gefördert.

Page 5: Lindenspiegel Dezember 2012

Lindenspiegel | 12-2012Seite 5

schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 5

Praxis für Yoga & Qi Gong

Entspannung • Kräftigung •Achtsame Körperarbeit

Mirija Zun – YogaTel.: 05 11 / 47 37 39 49

Jutta Wienand – Qi GongTel.: 05 11 / 47 37 39 48

Unsere Kursangebote finden sie auch im Internet:

www.yoga-qigong-hannover.de

Fröbelstr. 18 / HinterhausHannover / Linden-Nord

Seit 2005 der neunte Lindenkalender inFolge mit Fotografien von Ralf Hansen.Zwölf Seiten Linden in Schwarzweiß ge-

ben das vielfältige Bild des Stadtteils wieder.Diesmal unter anderen mit den Fotografien Ste-phanusvilla, Lindener Turm, Hanomag, Beetho-ven-, Nolte- und Limmerstraße. Das Titelbildzeigt ein Panorama von Linden-Süd, über -Mittenach -Nord, mit vier Lindener Kirchen und vie-len kleinen und großen Dingen zum Suchen undEntdecken.Der 42 x 30 cm große Kalender kostet 16 Euro

und wird mit freundlicher Unterstützung ver-kauft: im Lindener Weinladen (Limmerstraße11), in der Fleischerei Gothe (Limmerstraße 28),in Sebs Bikeshop (Haasemannstraße 10), imGasthaus „Im Exil“ am Pariser Platz, im Blu-mengeschäft Unverblümt (Limmerstraße 59), inder Buchhandlung Decius (Falkenstraße 10) undim Annabee-Buchladen (Stephanusstraße 12).Die Öffnungszeiten der jeweiligen Geschäftesind ein wenig unterschiedlich, aber ein Besuchlohnt sich immer – nicht nur zum Kalenderkauf!

www.atelier-hansen.de

LINDEN 2013. Fotografien von Ralf Hansen:

Der neue Lindenkalender ist da!

Von rauh nach weich, vonrunder Harmonie bis zur

bissigen Provokation – es sindgenau diese „Spannungsampli-tuden“, die die neuen, wortrei-chen Texte des Lindener Dicht-ers und Musikers Christian„Lichter“ Loh erreichen und dieer am Freitag, 14. Dezember, ab21 Uhr in seiner zweiten Le-sung in der Galeria Lunar, Köt-nerholzweg 51, zu Gehör brin-gen wird. „Heute keine Kinderbücher“ –so könnte es auch heißen, wenndie Akustik-Punks seiner Band„Mordslaerm“ eingreifen umseine textlichen Kompositionenzu begleiten und die Winterzeitklirrend zersplittern lassen.Denn der Untergang schien nienäher als die Bitterkeit der letz-ten Tage, die von dem hellenLachen der ersten Sonnenstrah-len gefressen wird. Im Gepäck haben die „Weih-nachtsmänner“ von „Mordslae-rm“ an diesem Abend übrigensFrischgepresstes: nämlich ihrezweite EP „Leben noch vielLauter“.

Musikalische Lesung

Am 29. Novemberschloss der alteingeses-sene Getränkemarkt an

der Ecke Wittekind- / Dieck-bornstraße seine Türen. Derschlichte Nachkriegsbau, indem seit Jahrzehnten Getränkeverkauft wurden, soll abgeris-sen werden. Erst im August2011 hatte es einen Besitzer-wechsel gegeben. Der Verkaufdes Grundstückes für rund250.000 Euro kam für die neuePächterin überraschend: „Wennich gewusst hätte, dass ich be-reits nach so kurzer Zeit wiederausziehen muss, hätte ich denLaden nicht für mehrere Tau-send Euro renoviert“, ärgertsich Claudia Tadje. Der neue

Eigentümer, die Grundstücks-gesellschaft Boden&Wert, hattekein Interesse an dem Laden,der über eine große Stamm-kundschaft verfügt. Anfangsgab es zwar Überlegungen, indem geplanten Neubau, im Erd-geschoss eine Ladenzeile unddarüber Eigentumswohnungenvorzusehen. Mittlerweile istnurmehr von einem reinenWohnhaus und Quadratmeter-preisen von über 3000 Euro dieRede.Tadje hat die Entwicklung ihresLadens selbst in die Hand ge-nommen und ist nur wenigeMeter weiter an den Lichten-bergplatz gezogen. Dort sinddie Räumlichkeiten kleiner und

die Miete sei teurer ärgert siesich. „Ich hatte leider keine an-dere Wahl“, sagt Tadje, „Esblieb mir nur umzuziehen, oderdas Geschäft aufzugeben.“ Denneuen Laden hat sie bereits mitder Hilfe von Freunden und Be-kannten hergerichtet um ihn am1. Dezember zu eröffnen. „Wirsehen in dem Umzug auch dieChance etwas Neues zu begin-nen“, so die Inhaberin weiter.Wann der Getränkemarkt abge-rissen wird steht noch in denSternen. Einen genauen Terminscheint es noch nicht zu geben,da zurzeit noch über den Bau-antrag entschieden wird. Somitbleibt das Gebäude zunächstwohl ungenutzt. sm

Im Sommer 2011 wurde fürdie Grotestraße ein „Neu-bau von hochwertigen Woh-

nungen“ mit Aufzug angekün-digt. Auf dem derzeitigen Gara-genhof an der Einmündung zumKötnerholzweg sollten 50-120Quadratmeter große Wohnun-gen sowie „zwei Penthäuser“entstehen. Doch das Projekt vonSchindler Immobilien scheiter-te. Nun versucht es die Sparkas-se an gleicher Stelle mit einemähnlichen Konzept. Dabei rea-giert die Bank jedoch weder aufdie Nachfrage nach kleinen Ap-partments, noch nach Mietwoh-nungen. Es sollen stattdessensechs Eigentumswohnungen ge-baut werden, die eine Mindest-

größe von 100 Quadratmeternaufweisen. Statt PKW-Stellplät-zen auf dem Hof, soll es nun ei-ne Tiefgarage geben. Doch hierwartet bereits das nächste Pro-blem. Denn es sind lediglich soviele Stellplätze eingeplant, wieneue Wohnungen entstünden.Ein Ersatz für die bestehenden13 Garagen ist nicht geplant.Die Grünen wollen daher in dernächsten Bezirksratssitzungklären, wie es sein kann, dassim ohnehin schon durch Park-platzmangel geprägten Lindenweitere Stellplätze ersatzloswegfallen. Die Parksituationrund um die Limmerstraße wür-de sich so noch weiter verschär-fen. sm

Neue Eigentumswohnungen II:

Getränkekult Linden muss weichenNeue Eigentumswohnungen I:

Sparkasse plant an der Grotestraße

An der Grotestraße plant die Sparkasse sechs Eigentumswohnungennebst Tiefgarage. Foto: Mallast

An der Ecke Wittekindstraße / Dickbornstraße sollen ebenfalls Eigentumswohnungen entstehen. Die Rede istvon einem Quadratmeterpreis von 3000 Euro. Foto: Mallast

Beim Losverkauf einerCharity-Tombola erziel-te ZAG Personal & Per-

spektiven 5345 Euro zugunstendes Lernlotsenprojektes desVereins für interkulturelle Ar-beit (VIA) Linden. Die Tombo-la fand im Rahmen der zweiten

Gala statt, die ZAG Personal &Perspektiven für die ZAG-Stif-tung „Pro Chance“ im GOP Va-rieté in Hannover ausrichtete.Aus den Reihen der ZAG-Aus-zubildenden übernahmen 18Freiwillige den abendlichenLosverkauf an die geladenen

Gäste. Die Tombola-Gewinnerfreuten sich über attraktive Prei-se: Hannover 96 steuerte vierVIP-Karten bei, das Nieder-sächsische Staatstheater stellteKarten für den Opernball undder Gastgeber ZAG Personal &Perspektiven verloste Eintritts-

karten für die AIDA Night ofthe Proms. Das Lernlotsenpro-jekt des VIA Linden richtet sichan die Abschlussjahrgänge derIGS Linden und unterstütztSchüler/innen mit Migrations-hintergrund beim Erlangen desRealschulabschlusses.

Azubis von ZAG Personal & Perspektiven machten Tombola im GOP zum Erfolg:

5345 Euro für VIA Linden

Für vorweihnachtliche Stimmung undAblenkung sorgt DESiMOs spezial

Club im Dezember, zu Nikolaus und zuWeihnachten im Apollo:DESiMOs spezial Club MIX-SHOW mitÜberraschungsgästen zu Nikolaus:Dienstag, 4. Dezember um 17.30 Uhr

und um 20.15 Uhr sowie Mittwoch, 5.Dezember, um 17.30 Uhr und um 20.15Uhr.DESiMOs spezial Club MIX-SHOW mitÜberraschungsgästen zu Weihnachten:Dienstag, 11. Dezember, um 17.30 Uhrund um 20.15 Uhr sowie Mittwoch, 12.

Dezember, um 17.30 Uhr und um 20.15Uhr.Am 18. Dezember um 20.15 Uhr ist Fa-tih Çevikkollu mit seinem Programm„Fatih unser“ im Apollo zu Gast. Der„Schuh Mädchen Report“ von AndreaBongers & Katie Freudenschuß wird

noch einmal aufgeführt, am Mittwoch,19. Dezember um 20.15 Uhr im Apollo.Zum Abschluß des Jahres wird DESiMOzu Silvester im Apollo sein aktuellesProgramm spielen: „Übersinnlose Fähig-keiten“ – Montag, 31. Dezmber, um17.30 Uhr und um 20.15 Uhr.

DESiMOs spezial Club zu Nikolaus und zu Weihnachten im Apollo

Page 6: Lindenspiegel Dezember 2012

schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 6

Lindenspiegel | 12-2012 Seite 6

www.sudoku-aktuell.de Lösungen November 2012

Lösungen November 2012

Der Lindenspiegel-Buchtipp

Vorgestellt von MitarbeiterInnen der Buchhandlung „Decius Linden“, Falkenstraße 10

Vorgestellt von MitarbeiterInnen des Buchladens „annabee“, Stephanusstraße 12 - 14

Ana Veloso: „Unter den Sternen von Rio“

Lesegenuss mit südamerikanischem Temperament

„Israel & Palästina – Recht auf Frieden & Recht auf Land“

Abkehr vom Schwarz-Weiß-DenkenI. Rakusa / M. Michael: „Hotel Europa“

Differenzierte Sicht

Vitas Tochter Ana Carolinaist mit dem erfolgreichen

und gutmütigen Ingenieur Hen-rique verlobt. Eines Tages mussVita jedoch feststellen, dass dasHerz ihrer Tochter einem ande-

ren Mann gehört – ausgerechnetdem Sohn ihres ärgsten Wider-sachers! Vita legt alles daran,die aufkeimende Liebe zu er-sticken… Romeo und Julia aufbrasilianisch!

Die Fortsetzung von Ana Velo-sos Überraschungserfolg „DerDuft der Kaffeeblüte“ liest sichauch wunderbar einzeln. Erneutgelingt es der Autorin, unzähli-ge unerwartete Wendungen in

eine scheinbar vorsehbareHandlung einzubauen. Ein Le-segenuss (Knaur, 9,99 Euro)mit südamerikanischem Tempe-rament!

Maren Imke Weidanz

Lindener Hartz-IV-Empfängermüssen jetzt nach VahrenheideDas Jobcenter Region Hannover hat am 22. Novemberden sechsten Standort im Stadtgebiet Hannover am Stan-dort Vahrenwalder Straße 245 eröffnet. Das neue Haus warerforderlich geworden, weil die räumliche Kapazitätsgren-ze, insbesondere im für Linden zuständigen Jobcenter Ca-lenberger Esplanade und der Walter-Gieseking-Straße, zu-ständig für die Nordstadt, erreicht war. Etwa 8.100 Be-darfsgemeinschaften mit knapp 11.000 erwerbsfähigen, lei-stungsberechtigten Personen aus diesen beiden Standor-ten, werden künftig von rund 260 Mitarbeitern in der Vah-renwalder Straße betreut. „Die optimierten Rahmenbedin-gungen verbessern die Betreuungssituation für Kundenund Mitarbeiter, dadurch kann das Jobcenter sein Dienst-leistungsangebot noch effektiver erbringen“, so MichaelStier, Geschäftsführer des Jobcenters. Ausschlaggebendfür den Standort waren nach seinen Worten die gute Anbin-dung an den öffentlichen Nahverkehr und ein ausreichendgroßes Gebäude mit geeigneten räumlichen Gegebenhei-ten . Die betroffenen Kunden sind in den vergangenen Ta-gen schriftlich benachrichtigt worden. Die Auswahl derKunden erfolgte nach der Postleitzahl ihres Wohnortes.Von Linden aus soll der neue Standort in ca 36 Minuten mitder Üstra zu erreichen sein. Die Haltestelle „Kabelkamp“liegt direkt vor dem ehemaligen Telekomgebäude in derVahrenwalder Straße245 Ecke Kabelkamp. Die Fahrtko-sten werden nach Auskunft des neuen Jobcenters den ein-geladenen Kunden erstattet. Dies ist auf den Einladungenauch vermerkt. Das Jobcenter Region Hannover betreutseit Januar 2005 die Bezieher von Arbeitslosengeld II inder Region Hannover.

Jobcenter zwingt zur RauchentwöhnungIm Rahmen des Projekts „Perspektive 50plus“ lädt dasJobcenter der niedersächsischen Region Nienburg derzeitHartz IV Bezieher zu einem sogenannten Rauchentwöh-nungskurs ein. An sich ist es eine tolle Sache, wenn derar-tige Gesundheitskurse angeboten werden. Doch wer sichweigert, bekommt weniger Sozialleistungen. Das Prekäredaran: Die Eingeladenen haben überhaupt keine Wahlselbst zu entscheiden, ob sie tatsächlich das Rauchen auf-geben wollen. Wieder versucht ein Jobcenter mündige undvor allem erwachsene Bürger unmündig zu machen, nurweil sie auf Hartz IV-Leistungen angewiesen sind. JederMensch hat in Deutschland das Recht zu rauchen, auchwenn er dabei nachweislich seine Gesundheit schädigt.Das gilt auch für Hartz IV Bezieher, auch wenn der Regel-bedarf-Anteil für Alkohol und Zigaretten mit der letzten Re-form gestrichen wurde. Die Behörde überschreitet dabeideutlich ihre Kompetenzen. Denn wenn jemand eine Rau-cherentwöhnung unternehmen will, kann sich dieser auchfreiwillig an seine Krankenkasse wenden, die regelmäßigentsprechende Kurse kostenlos anbieten. Vielmehr ist einJobcenter dafür zuständig, anständige Jobs zu vermittelnoder Kurse anzubieten, die eine Berufsperspektive bieten.Und wenn schon solche Kurse angeboten werden, solltendiese mindestens freiwillig sein. (sb)

Lindenspiegel Info-Spalte:

Aktuelles zu Hartz IV

Dreizehn Schriftstel-lerinnen und

Schriftsteller gehen aufReise. Sie besuchen je-weils eine Stadt in einemeuropäischen Land undquartieren sich dort in ei-nem „Hotel Europa“ ein.Ihre Essays befassen sichmit diesem konkretenHaus, Geschichte undGegenwart, sowie mit Eu-ropa in der Wahrnehmungder Bürgerinnen und Bür-ger des jeweiligen Landes

und der nationalen Poli-tik. Auch die Stellung in-nerhalb der europäischenUnion wird auf den Punktgebracht.Mal bissig mal liebevollsind diese Porträts vonLand und Leuten. DieseSammlung (WunderhornVerlag, 19,80 Euro)gibt eine sehr schöne dif-ferenzierte Sicht auf Eu-ropa, ein Buch, das unter-hält und gleichzeitig in-formiert.

Pro-Israel“ oder „Pro-Palästina“ –darum geht es Stéphane Hessel

und Elias Sanbar in ihrem Gespräch(geführt von Farouk Mardam-Bey)nicht; „Recht auf Frieden und Rechtauf Land“ – für Israel so wie für Palä-stina –, das sind ihre politischen For-derungen. Da ziehen Hessel (Autorvon „Empört Euch“), der ehemaligeKZ-Häftling und Diplomat sowie derpalästinensische UNESCO Botschaf-ter Sanbar am gleichen Strang. Hesselund Sanbar sind sich einig, dass Frie-den in Nahost möglich ist, allerdingsnur, wenn der Konflikt nicht mehr als

religiös motiviert betrachtet wird,sondern die Probleme in der Spracheprofaner Politik formuliert werden. Das Besondere an diesem aus demFranzösischen übersetzten Gespräch(Jacoby & Stuart, 14 Euro) ist die en-ge Verflechtung zwischen Schilderun-gen persönlicher Lebenserfahrungund politischer Deutung, sowie diewohlwollende Grundhaltung, die diebeiden Zeitzeugen in ihrem Gesprächan den Tag legen. Empfehlenswert fürgeschichtsinteressierte LeserInnen,die Schwarz-Weiß-Denken vermeidenwollen.

Der Lindener Bürgerver-ein von 1883 machtseinem Engagement für

den Stadtteil Linden wieder ein-mal alle Ehre, diesmal wurdeden B-Junioren Fußballern desSV 07 Linden ein Trikotsatz ge-spendet. Die Trikotübergabe andie Spielgemeinschaft der Lin-dener Jungs mit dem SV Ahlemübernahmen der 1. VorsitzendeHorst Knoke und seine Mit-streiter Bärbel Brennecke, PaulWeidner und Günter Hegert.

Carsten Schneider, Jugendfuß-ballobmann der Lindener, zeig-te sich hocherfreut über diesesEngagement und lobte: „Eswird zunehmend schwieriger,Unterstützung für den kleinenSport zu finden, umso dankba-rer sind wir für diese – auch fi-nanzielle – Entlastung“.Im Anschluss an den sportli-chen Wettkampf trafen sich dieVereinsvertreter der LindenerBürger mit den jungen Fußbal-lern um beim gemeinsamen Es-

sen nicht nur die aktuellen Spie-lergebnisse zu diskutieren, son-dern auch um Geschichten ausalten Lindener Zeiten zu hören– spannend und anregend fürdie jungen Menschen. Horst Knoke lobte in seinerTischrede, dass der SV 07 Lin-den eine feste Größe im Stadt-teil und mit seiner JugendarbeitVorbild für Integration und Zu-sammenarbeit vieler verschie-dener Menschen ist. Der Lindener Bürgerverein un-

terstützt stadtteilbezogene Pro-jekte, die das Zusammenlebenim Stadtteil fördern. Herausra-gende Aktivitäten sind die Er-richtung des Tores zum Linde-ner Bergfriedhof und das Linde-ner Wappen am Rathaus.Der Lindener Bürgerverein trifftsich regelmäßig am zweitenDienstag im Monat um 18.30Uhr in der Gaststätte Racke-brandt und freut sich über Un-terstützung. Kontakt: Telefon2 10 27 01.

Page 7: Lindenspiegel Dezember 2012

Lindenspiegel | 12-2012Seite 7

schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 7

Der Lindenspiegel-Tipp des Monats

w w w . l i n d e n - e n t d e c k e n . d e / k a l e n d e r

Ein ausführlicher Terminkalender mit vielen Veranstaltungs-Tipps unter

Bereits zum fünften Mal lädtDJ Ingo (ex Ferry) am

Mittwoch, 26. Dezember, ab 19Uhr bei „WASCHweiber“,Limmerstraße 1, zur weihnacht-lichen Live-Session Freundeund Weggefährten nach Lindenein. Zwar müssen die Plattentel-ler heute der Gitarre weichen,aber mit Hilfe namhafter Musi-kerInnen wird es auch diesesJahr wieder mächtig rocken undgrooven. Mit seinen GentleJerks (die Formation trifft sichnur einmal im Jahr!) ist Ingodieses Jahr in der selbsternann-ten „Lieblingslocation“ zu Gast.

Die italienische Mentalitätwird als ausdrucksstark

und leidenschaftlich beschrie-ben. Dies trifft ebenso auf dievirtuose Instrumentalmusik zu,die sich vor 400 Jahren in Itali-en entfaltet hat. Am Freitag, 7.

Dezember, ab 19 Uhr gesellensich im KRH Klinikum Silo-ah, Roesebeckstraße 15, sich zuden Klängen auch Worte: Weih-nachtliche Erzählungen italieni-scher Autoren. Ulla Bundies(Violine) und Christoph Leh-mann (Orgel & Cembalo) tre-ten mit dem Programm „BuonNatale – Italienische Weih-nacht“ erstmals als Duo auf.Musikalische Weggefährtensind sie jedoch seit bald 35 Jah-ren. Vor allem im Orchester„Das kleine Konzert“ haben siemiteinander musiziert und wa-ren an über 30 CDs, vielenRundfunkproduktionen undKonzerten beteiligt.. Eintritt frei– Spenden erbeten für IHOPEe.V.

Am Freitag, 14. Dezember,19 Uhr, eröffnet das

Künstlerduo „EX+“ (Iris

Schmitt / Nils Schumacher) inihrem Atelierhaus im HinterhofKötnerholzweg 51, unter demTitel „Statt bekannt“ ihre vor-weihnachtliche Atelierausstel-lung. Sie kann am 15., 16. und22. Dezember jeweils von 15bis 20 Uhr sowie am 23. De-zember von 15 bis 18 Uhr be-sucht werden.

Im Medienhaus Hannover,Schwarzer Bär 6, wird am

Freitag, 7. Dezember, ab 20.30Uhr der Film „Linden, ein Lie-beslied?!“ gezeigt. Ebenso amDonnerstag, 13. Dezember, ab20 Uhr im Izarro, AhlemerStraße 5.

Am Freitag, 21. Dezember,20 Uhr, findet in der Ga-

leria Lunar, Kötnerholzweg51, eine Lesung mit Gedichtenund Kurzgeschichten von Tho-

mas Bothor statt. Der 1974 inJena geborene Lyriker und Pro-saist Thomas Bothor gilt alsscharfsinniger Betrachter aufder Suche nach den Rätseln desLebens und der Wirklichkeit –ohne dabei auf Teufel kommraus nach Lösungen zu suchen.Es geht ihm vielmehr darum,die wundersamen Dinge in denharmonischen Klängen seinerSprache aufzuheben um ihnenWürde zu verleihen. Thema-tisch umkreisen die Texte Tho-mas Bothors vor allem dieKomplexität und die mitunterwundersamen Phänomenemenschlicher Beziehungen undErfahrungen und wirken alstextliche Untermalung zuweilenwie geschaffen für die Zeich-nungen von Katharina Sickert,die während der Lesung eben-falls in der Galeria Lunar zu se-hen sind.

u l t u r kompaktK

Bei den Nachtbarden ist amSonntag, 9. Dezember, ab

20 Uhr im Theater am Küchen-garten der Autor Harmut ElKurdi (Foto) zu Gast. Und derzeigt sich auch von seiner musi-kalischen Seite. El Kurdi istKolumnist, Theater- und Kin-derbuchautor. Seine Kolumnenerscheinen auf der „Wahrheit“-Seite der Taz und im „Stadt-kind“. Seine Bücher tragen Titelwie „Der Viktualien-Araber“oder „Barfuß auf der Busspur“.El Kurdi mischt in seinen Tex-

ten Politik und Privates, Ernstund Humor, Pop und Komik,gibt selbstironisch autobiogra-phische Details preis. Was we-niger bekannt ist: El Kurdi hatseit frühester Jugend sein Herzan Americana, Folk- und Coun-trymusic verloren. So spielt erin der postmodernen Coun-tryband „The Twang“ Gitarre,tritt aber auch solo mit eigen-willigen Coverversionen vonHank Williams, Leonard Cohenoder Lee Hazlewood auf. Ein-tritt 7, ermäßigt 5 Euro.

Barfuß auf der Busspur

Neue Reiseziele für Rollstuhlfahrer Der neue Reisekatalog für Menschen mit Körperbehinde-rung ist jetzt erschienen. Auf über 72 Seiten werden barrie-refreie Gruppen- und Individualreiseziele in Deutschland,Europa und Übersee vorgestellt. Ein Höhepunkt ist die Ir-land-Gruppenreise im August 2013 von Dublin über satt-grüne Wiesen mit Mythen und Legenden nach Belfast. FürGriechenland-Fans steht eine Gruppenreise mit histori-schen und kulinarischen Leckerbissen am Fuße des Olym-ps auf dem Programm. Wegen der großen Nachfrage imzurückliegenden Jahr wurden jetzt zusätzliche Angebotean Mietwagenrundreisen mit umgerüsteten Fahrzeugen inKanada, USA, Schottland und Großbritannien aufgenom-men. Auch gibt es im neuen Katalog mehr barrierefreierUnterkünfte in Deutschland, die eine Haustürabholung an-bieten. Der druckfrische Katalog kann gegen Zusendungeines adressierten und mit 1,45 Euro frankierten DIN A4-Rückumschlags beim Bundesverband Selbsthilfe Körper-behinderter e.V. BSK-Reisen, Altkrautheimer Straße 20,74238 Krautheim, bestellt werden. Weitere Infos auch ü[email protected] oder auf der Seite: www.bsk-reisen.org.

Tipps fürs sicheres Surfen für Kinder und ElternComputer und Internet nehmen einen immer größerenRaum in unserem Alltag ein. Schon Grundschülerinnenund Grundschüler tauchen in virtuelle Welten ein. Eigent-lich selbstverständlich, dass Eltern darauf achten, dass ih-re Kinder beim Surfen auch gewisse Regeln einhalten.Doch nicht immer haben Erwachsene mit der rasantenEntwicklung der neuen Medien Schritt gehalten. Wie sollensie da wissen, was sie erlauben oder verbieten sollen? VonFreitag, 14. Dezember, bis Sonntag, 16. Dezember 2012,können Eltern gemeinsam mit ihren Kindern erfahren, wiesie das Internet sinnvoll und sicher nutzen können. Bei ei-nem Familienwochenende im Harz gibt Referent Ralf Wil-nius vom hannoverschen Verein Smiley zur Förderung derMedienkompetenz viele Informationen und praktischeTipps, die sofort ausprobiert werden können. Außerdembleibt Zeit, durch die Natur zu streifen oder ins Schwimm-becken des Landschulheims einzutauchen. Das Familien-wochenende findet im Landschulheim „Haus Berlin“ inBraunlage/Hohegeiß statt. Mitmachen können Eltern mitihren Kindern im Alter von sechs bis 16 Jahren. Die Teil-nahme kostet für Erwachsene jeweils 50 Euro, pro Kind 35Euro. Darin sind Übernachtungen im Mehrbettzimmer undVerpflegung enthalten. Ermäßigungen sind auf Anfragemöglich. Weitere Informationen zur Unterkunft unterwww.hausberlin-harz.de. Anmeldung beim Team Jugendar-beit der Region Hannover unter der Rufnummer (05130)37663-32 oder per E-Mail an: [email protected]. Weitere Infos im Internet www.team-jugend-arbeit.de.

Gentrifizierung – Suche nach LösungsstrategienSeit einigen Jahren spüren wir in Linden und Limmer ver-stärkt den Druck des Wohnungsmarktes. Mieten werdenerhöht und Menschen mit Wohngeldunterstützung erhaltenAufforderungen der Ämter, sich günstigere Wohnungen zusuchen. Gleichzeitig wird Hannover und insbesondere Lin-den-Limmer für Zuzüge immer atrraktiver. Umnutzungenvon alten Industrieflächen, Schulgebäuden, Kliniken undBrachen führen zu neuem, für viele aber unerschwingli-chem Wohnraum. Ökologische Sanierungen rechnen sicherst über einen langen Zeitraum und bedeuten erst einmaleine höhere Miete. Die Stadt Hannover hält diesen Pro-zess bislang für eine normale nachholende Entwicklungund sieht keinen Handlungsbedarf. Quer durch die Partei-enlandschaft wird allerdings in jüngster Zeit wieder ver-stärkt über Mieterrechte und sozialen Wohnungsbau disku-tiert. Verdrängung von Menschen aus unseren Stadtteilenscheinen keine Einzelfälle mehr zu sein. Wir wollen vordiesem Hintergrund über Lösungsmöglichkeiten im kom-munalen Rahmen nachdenken. Wie sieht es in anderenStädten aus? Welchen Entscheidungsrahmen hat die Kom-mune? Gibt es Ansätze vor Ort, die richtungsweisendsind? Wer eigene Erfahrungen und Ideen einbringenmöchte oder einfach nur zuhören will, ist herzlich eingela-den, zu unserer vorweihnachtlichen Veranstaltung zu kom-men. Der Stadtteildialog Linden-Limmer „Gentrifizierung -Suche nach Lösungsstrategien“ findet am Mittwoch, 19.Dezember, ab 20 Uhr im Grünen Zentrum Linden-Limmer,Nieschlagstraße 26, statt. Podiumsteilnehmer sind Prof.Dr. Heiko Geiling (Politikwissenschaftler und Stadtsoziolo-ge von der Leibniz Universität Hannover) und Rainer-JörgGrube (Bürgermeister des Stadtbezirkes Linden-Limmer).Moderiert wird die Veranstaltung von Daniel Gardemin(Stadtteilgruppensprecher Bündnis 90/Die Grünen Linden-Limmer).

Kensal Rise / LondonWohin im Dezember?

Das sogenannte Lam-penfieber, englischstage fright, ist daswohl augenfälligste

Symptom der Aufregung, dievor jeder Aufführung in einemTheaterensemble herrscht. DieProduktion „Vor dem Spiel“ desTheaters fensterzurstadt lebtvon und in dieser besonderenAtmosphäre, die mindestens sokomplex und vielfältig ist wiedie manchmal aberwitzigen undabsurden, immer aber höchst in-dividuellen Strategien und Ri-tuale, mit denen jeder einzelneder Akteure seine Anspannungvor der Aufführung in Griff zubekommen sucht. Sie ist derSchlüsselreiz, mit dem das En-semble des Theaters fensterzur-stadt einen szenischen Assozia-tions- und Spielraum öffnenwill, in dem über das Theater-

Warum spielen wir? Diese Frage stellt sich das Theater fensterzurstadt. Foto: fensterzurstadt

Das Theater fensterzurstadt zeigt „Vor dem Spiel“:

Alles ist möglich …machen selbst reflektiert wer-den kann. Dabei geht es nicht allein umdie Angst und die tausend mög-lichen Strategien, sie zu vermei-den oder professionell mit ihrumzugehen. Oder um die Fragewarum erwachsene Menschensich gegen relativ geringe Be-zahlung immer wieder diesenNöten aussetzen? „Vor demSpiel“ ist vielmehr eine öffentli-che Grundlagenforschung, diesich mit zentralen Fragen nichtallein des Theaters, sondern des

Lebens selbst beschäftigt: War-um spielen wir? Warum ist dasSpielen eminent wichtig zurSchulung unseres kreativen Po-tentials? Ist der Mensch wirk-lich „… nur da ganz Mensch,wo er spielt“, wie FriedrichSchiller in seinen Briefen „Überdie ästhetische Erziehung desMenschen“ schreibt? Neben diesem theoretischenReflexionsraum ist unser Pro-jekt aber vor allem ein Spiel!Denn in der unerträglichenLeichtigkeit der Situation vor

dem Spiel ist noch alles mög-lich und alles erlaubt, sogar er-wünscht.Premiere feiert „Vor dem Spiel“am 7. Dezember um 20 Uhr inder Alten Tankstelle, Striehl-straße 14. Weitere Vorstellungenam finden am 8., 14., 15., 21.,22. Dezember 2012 sowie am18., 19., 25., 26. Januar und imFebruar 2013, jeweils ab 20 Uhrstatt. Karten zum Preis von 13,ermäßigt 9 Euro, können Tele-fon 22 02 19 12 reserviert wer-den.

Page 8: Lindenspiegel Dezember 2012

schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 8

Letztens …

Von Hans-Jörg Hennecke

Der Finger war riesig und hinterdem Finger äugte ein gierigesMonster. Mein rechtes Augenlied

wurde vom Monster unbarmherzig immerhöher gezogen. Das musste das Ende sein.Der Übergang von hier zum Jenseits, zumEndgültigen und Endlosen. Ich lag imBett und dort sterben bekanntlich die mei-sten Menschen, wenn sie nicht gerade inChikago oder Moskau wohnen.„Opa, bist du schon wach?“ Die süßeKleine schob mit ihrem Mini-Winz-Fin-ger mein rechtes Augenlid immer höher.Aus der Küche rief Oma so drohend wieandere eine Einladung zum Eis mitSchlagsahne offerieren: „Warte bis Opawach ist“.Also war Sonntag, also war die süsse En-kelin wieder bei uns geparkt.„Opa, ich möchte Kinderfernsehen.“ Werkann dem süssen Fratz widersprechen. Ichzappte mit der Fernbedienung durch denKabeldschungel.„Ja Opa, das.“ Auf dem Bildschirm gra-sten dösige Zeichentricktiere und tatenwichtig. Solchen Quatsch gab es zu mei-ner Zeit nicht. Dafür natürlich anderenQuatsch, gab ich mir ganz privat in ehrli-cher und pädagogischer Selbstüberprü-

Vorweihnachtliche Finsternis Es kommt ja, wie es kommtLindemann & Stroganow erklären die Welt

fung zu. Ich werde es der Kleinen gegenüber verschweigen: Aber damals gab es natürlichnoch kein Fernsehen.Nach hahnebüchenen Erklärungen einesdickbäuchigen Bären verschwand das Fern-sehbild. ,Werbung‘ stand da. Und dann ginges Schlag auf Schlag. Barbie-Puppen, Bar-bie-Häuser, Barbie-Pferde, Barbie-Haus-schuhe. Das geht ja nun seit Jahren so. Hörtdas denn nie auf? Barbie! Aus meiner Sichtvöllig unbrauchbar, dafür teuer. ,Bald istWeihnachten‘, suggerierte die Werbung. Ver-logene Bande, Abkassierer, bald ist vielleichtdie große Grippewelle.„Das möchte ich vom Weihnachtsmann“.Die Kleine deutete mit dem Weck-Finger aufdie hässlichste aller Barbies.„Nein“, konterte ich spontan. „Das ist häss-lich, doof und nur Werbung, damit wir unsergutes Geld in Müll investieren.“„Kein Geld“, lächelte sie lieblich. „Ich wün-sche mir die Puppe vom Weihnachtsmann.“Aufgeregt rannte sie in die Küche zur Omaund ich ahnte: jetzt werde ich von den anwe-senden Frauen zum Weihnachtsmann in Sa-chen Barbie gemacht.„Alle Kinder lieben Barbie-Puppen, das geht

vorüber. Jede Generation hat ihre Vorlieben“.Oma bahnte den Weg wie die bekannten Au-tos im Fernsehen, die jede Straße befahrbarmachten.„Das Fernsehen hetzt schon die Kleinstenzum Konsumterror auf. Die werden als Gei-seln gegen Eltern, Omas und Opas benutzt“,versuchte ich eine letzte schwacheFlucht.„Barbie hat Haare wieOpa“, sprach das Mini-Winz. „Mama hat ge-sagt: Ist Silber.“ Danach wühlte sie inmeinem ergrautenHaar. Ich wusste in die-sem Moment, dass dieMächte vorweihnachtli-cher Finsternis gesiegthatten.

ImpressumLindenspiegel • Die Lindener StadtteilzeitungLizenzgeber u. Hrsg.: argus print media Publishers Ltd Redaktion: Deisterstraße 61, 30 449 HannoverAnzeigenverkauf: Tel. 05 11 / 1 23 41 16 • Fax / 8 98 88 77Redaktion: Tel. 05 11 / 1 23 15 31Redaktion: H.-E. Wiesemann

[email protected] print media Verlag (UG), Hannoververteilte Auflage: 14.000 Exemplare in Linden & LimmerMegaDruck.de GmbH, Ndl. Westerstede16. Jahrgang

a r g u s print media Ltd ®

ISSN 1866-7562

Von Kersten Flenter

Stroganow versucht in seiner diplomatischen Art, unserenStreit zu schlichten: „Seht es doch mal positiv – das kurbeltdas Glasereigeschäft im Stadtteil an.“ Das überzeugt mich

nicht. Ich brauche nicht noch einen Supermarkt auf der Limmer-straße, erst recht nicht, wenn er sich mit dem Pestwort „Bio“ an-streicht. Es ist kaum zu fassen, was seit einigen Jahren alles biolo-gisch ist: Käse, Fleisch, sogar Milch! Autos fahren mit „Bio-Sprit“

und Ausbeutersupermärkte nennen sichBiomarkt. Und ich frage mich wirk-

lich, ob nicht doch der ein oderandere Lindener oder gar eineLindenerin dort einkaufen gehenwird. Anfangs vielleicht noch

verkleidet, nach zwei Wochendas erste Mal mit Kind im Kin-derwagen und nach drei Mona-ten ist das Thema sowieso ge-

gessen. Alles so schön grün da,und das mit dem Lohndumpingund dem Lieferantendruck ist be-

stimmt nur böses Gerücht. Ja, ichrege mich auf, na und? Mittel-schmidt sieht es von der locke-ren Seite und gibt das alte Sta-tement ab, dass auch dieser La-den nicht mal seinen eigenenNamen schreiben kann, aber

das besänftigt mich leidergar nicht. „Jetzt reg dichdoch mal ab“, sagt Mittel-

schmidt, in einer Menge Häusergab es mal Einzelhandelsge-schäfte, bevor dort Supermärkteeinzogen. Früher hatten wirauch nen Papst.“ „Blödes Tot-schlagargument“, meine ich,„erstens hatten wir in Lindennoch nie einen Papst und zwei-tens muss man nicht immer al-les mitmachen!“ „Ach was“,sagt Mittelschmidt.„Worum geht es hier eigent-lich?“, möchte Stroganow wis-sen. „Es geht darum, dass esfunktionieren wird“, sage ich,„der Supermarkt unterstützt die

bizarren Praktiken seines Vermieters und der Kunde unterstützt diebizarren Praktiken seines Supermarktes und am Ende will wiederkeiner beteiligt sein.“ „Ach was“, sagt Stroganow, „ich vertraue aufden selbstbewussten und aufgeklärten Lindener , der seine bewus-ste Kaufentscheidung trifft. Und die wichtigsten Dinge gibt es ehimmer noch am Kiosk. Ich mach mir da keine Sorgen.“ „DerMensch lebt aber nicht nur von Bier allein“, gibt Mittelschmidt zubedenken. „Meinst du wirklich?“, runzelt Stroganow die Stirn.Vielleicht war ihm das tatsächlich neu. „Sicher“, sagt Mittel-schmidt, „auch du wirst dich über kurz oder lang den modischenGepflogenheiten des Marktes anpassen müssen.“ „Mach ich dochschon“, sagt Stroganow, „ich hab jetzt auch Bio-Bier im Angebot.“Ich seufze und beschließe, die beiden allein zu lassen, gehe statt-dessen in den HUMUS. Erinnere mich, dass ich da schon oft undgern eingekauft habe, aber diesmal stehe ich blöd vor den Regalenrum und denke: Kann doch nicht sein, dass ich hier nur aus Protestreingehe, oder? Nee, kann nicht sein.

Zwei Lindener er-

klären die Welt – die

skurrilen Geschichten der

beiden Lindener Origina-

le Lindemann (Hans-

Jörg Hennecke) und

Stroganow (Kersten

Flenter) gibts als Video

Monat für Monat auch im

Internet zu sehen – unter

www.lindenspiegel.eu.

Am Freitag, 7. Dezember,ab 19.30 Uhr werden Lin-

demann und Stroganow erneuterklären, wie insbesondere dieWelt in Linden funktioniert. Ortdes Geschehens ist die LindenerTraditionsgaststätte Zum Stern,

Weberstraße 28. Der Eintritt istfrei. Ein Büchertisch steht imAnschluss bereit und die Auto-ren Hans-Jörg Hennecke undKersten Flenter stehen gern zurVerfügung, die erworbenenBücher zu signieren.

Lindemann & Stroganow im Stern