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Magen und Darm Ratgeber für ein besseres Verständnis Mit uns geht’s Ihnen gut. GEK-GESUNDHEITS-INFOTHEK

Magen und Darm · WAS IST EINE GASTRITIS? Typisch für eine Magenschleimhaut-entzündung oder Gastritis ist, daß sie direkt nach einem schädigenden Er-eignis auftritt, am häufigsten

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Page 1: Magen und Darm · WAS IST EINE GASTRITIS? Typisch für eine Magenschleimhaut-entzündung oder Gastritis ist, daß sie direkt nach einem schädigenden Er-eignis auftritt, am häufigsten

M a g e n u n d D a r mR a t g e b e r

f ü r e i n b e s s e re s Ve rs t ä n d n i s

M i t u n s g e h t ’s I h n e n g u t .

G E K - G E S U N D H E I T S - I N F O T H E K

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M i t u n s g e h t ’ s I h n e n g u t .

Impressum

Herausgeber:GEK Gmünder ErsatzKasse Hauptverwaltung, Gottlieb-Daimler-Straße 19, 73521 Schwäbisch Gmündhttp:\\www.GEK.de

Mit der wissenschaftlichen Unterstützung und Beratung durch die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft

©GEK Gmünder Ersatzkasse

©, Konzept und Realisation: nexus – Beratungsnetz im Gesundheitswesen GmbH,Friesenplatz 5, 50672 Köln

Gesamtgestaltung und Druck:Meinke GmbH, Düsseldorf

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Magen und DarmR AT G E B E R F Ü R E I N B E S S E R E S V E R S T Ä N D N I S

1

Inhalt

Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2

Wie funktioniert unser Verdauungssystem? . . . . . . . . . . . . . . . . . 4Sodbrennen – nicht immer eine KleinigkeitAuch der Magen ist empfindlichDas Magengeschwür – was steckt dahinter?Diagnose: Tumor!

Die Untersuchung von Magen und Darm . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15Auch der Darm hat seinen RhythmusSommerzeit – Urlaubszeit – der Durchfall hat Hochsaison!Salmonellen, die übertriebene Gefahr? Würmer, Schmarotzer im DarmDarmpilz, was ist das?Könnte es der Blinddarm sein?Was sind chronisch entzündliche Darmerkrankungen?Welchen Einfluß hat die Psyche auf unsere Verdauung?Entspannung – Wege zum inneren Gleichgewicht

Dickdarmkrebs – eine schleichende BedrohungDarmverschluß – Achtung LebensgefahrWas ist ein künstlicher Darmausgang?Divertikel – kaum der Rede wert?Hämorrhoiden – ein lästiges Volksleiden

Adressen, die weiterhelfen können . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

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Einleitung

Schokolade und Schweinebraten,Äpfel und Obstler, Karotten und Kar-toffelchips, Kaffee und Schmerztablet-ten: bedenkenlos trauen wir unsererVerdauung zu, mit all dem fertigzuwer-den, was wir meist wahllos in uns hin-einfuttern. Dabei soll sie automatisch,regelmäßig und unauffällig zu Werkegehen. Erst wenn sich Magen undDarm mit Schmerzen und Krämpfen,mit Durchfall oder Verstopfung mel-den, nehmen wir Notiz vom unsichtba-ren Wirken in unserem Innern.

samen Schläuchen können Kamerasgefahrlos in jeden Winkel unseresVerdauungsapparates vordringen.Ultraschall und Magnetresonanz - denmodernen Untersuchungsmethodenbleibt kaum etwas verborgen. Unddennoch bleiben allzuoft die Ursachenvon Verdauungsstörungen unerklär-lich.

Einen kleinen Überblick soll dieseBroschüre vermitteln. Darüber, wieMagen und Darm arbeiten, was häufigschiefgeht und was man dagegenunternehmen kann. Und sie soll Ihnennahelegen, auf die Signale Ihres Kör-pers zu hören und die Möglichkeitenzur Früherkennung zu nutzen.

Unregelmäßigkeiten bei der Verdau-ung sind so verbreitet, daß sie unsmeistens nicht zum Arzt führen. Stressund falsche Ernährung, zu wenigBewegung und Flüssigkeitsmangel:scheinbar alles leicht in den Griff zukriegen und vorübergehend. Und dazukommt: die Verdauung ist bei uns einTabuthema. Sehr persönlich und mitPeinlichkeit und Scham behaftet.Warum also darüber reden, wenn essich vermeiden läßt?

Heute ist es möglich, frühzeitiggefährliche Krankheiten zu erkennenund in Schach zu halten. Mit bieg-

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mittel für den reibungslosen Transportder Nahrung in den Magen. Außerdemtreiben Muskeln in der Wand der Spei-seröhre den Speisebrei voran.

D E R M AG E N A L SS P E I C H E R B E H Ä LT E R

Anschließend gelangt die Nahrungin den Magen, wo sich die Nahrungmit dem Magensaft mischt, einerMischung aus konzentrierter Salzsäureund Pepsin, einem eiweißverdauendenEnzym. Im aggressiven Milieu desMagens werden lebende Organismen,die mit der Nahrung in den Magen ge-langen, normalerweise abgetötet.

Unser Körper arbeitet wie eine Ma-schine: Nahrung und Flüssigkeit sinddie Treibstoffe, die Wachstum ermögli-chen und alle Körperfunktionen auf-rechterhalten. Das Verdauungssystemleistet Schwerstarbeit, um aus deraufgenommenen Nahrung alle für denKörper lebensnotwendigen Bausteineherauszufiltern und die Abfallproduktedes Verdauungsprozesses auszuschei-den.

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„ G U T G E K AU T I S T H A L BV E R DA U T “

Die Verdauung beginnt bereits imMund. Hier wird die Nahrung zerklei-nert und mit Speichel versetzt, wasdas Schlucken erleichtert. Außerdementhält der Speichel unter anderemeinen chemischen Wirkstoff, die soge-nannte Speichelamylase, der Zuckervorverdauen kann. Wer langsam undgenießerisch ißt, bereitet seine Ver-dauung optimal vor.

D I E S P E I S E R Ö H R E A L SN A H R U N G S T R A N S P O RT E U R

Beim Schlucken gelangt die Nah-rung in die Speiseröhre. Sie stellt dieVerbindung vom Mund zum Magen her.Ihre innere Wand produziert ein Gleit-

Wie funktioniert unser Verdauungssystem?

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WA R U M V E R DA U T D E R M AG E NS I C H N I C H T S E L B S T ?

Die oberste Zellschicht der Magen-wand bildet einen zähen Schleim, derdie Säure neutralisieren kann. Außer-dem erneuern sich die Zellen derMagenwand ständig. Diese beiden Vorgänge bieten normalerweise einenausreichenden Schutz vor dem Angriffder Magensäure.

W I E G E L A N G E N D I E N Ä H R S TO F F EI N D E N K Ö R P E R ?

Durchschnittlich fünf Stunden wirdunsere Nahrung im Magen bearbeitet,bevor sie in den Dünndarm geschleustwird. In seinen ersten Abschnitt, denZwölffingerdarm, münden die Aus-führungsgänge der Galle und derBauchspeicheldrüse. Sie setzen die für die weitere chemische Zerlegungder Nahrung wichtigen Verdauungssäf-te frei. Sie zerlegen die Nahrung in ihre kleinsten Bestandteile: Zucker,Aminosäuren und Fettsäuren. Die sindendlich klein genug, um durch dieDarmwand ins Blut aufgenommen zuwerden.

größte Teil davon zurückgewonnenwerden. Der unverwertbare Darminhaltwird dabei eingedickt, in eine schlei-mige Hülle gepackt, und als geformterStuhl ausgeschieden.

DA S „ D I C K E E N D E “

An den Dünndarm schließt sich derDickdarm an. Im Dickdarm machensich Bakterien, die sog. Darmflora,über die noch nicht verwertetenNahrungsbestandteile her.

In unserem Verdauungstraktentstehen täglich acht LiterFlüssigkeit, plus ungefährzwei Liter, die wir beimEssen und Trinken aufnehmen. So viel Wasser darf dem Körper nicht ständig verlo-rengehen. Im Dickdarm muß der

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SODBRENNEN – KEIN Z IPPERLEIN!

Hatten Sie das auch schon? Nacheinem üppigen Essen oder einem Gläs-chen Wein zuviel – hinter dem Brust-bein oder im Hals ein brennendes,drückendes Gefühl: Sodbrennen! Jederfünfte Deutsche leidet gelegentlichdarunter. Aber kaum einer weiß, daßSodbrennen sich zu einer ernsthaften,schweren Krankheit entwickeln kann.

WA S I S T S O D B R E N N E N ?

Beim Sodbrennen fließt der saureMagensaft zurück in die Speiseröhre.Die Folge: Wenn es häufiger zu Sod-brennen kommt, kann die Speiseröhreregelrecht „verätzt“ werden. Dann istSodbrennen kein Zipperlein mehr: Manschätzt, daß 10 % der Menschen, dieunter Sodbrennen leiden, bereits eineEntzündung der Speiseröhre haben(auch „Refluxkrankheit“ genannt). Beieinem Teil bildet sich Narbengewebe,schlimmstenfalls sogar Speiseröhren-krebs.

Bei einer Magenspiegelung sieht derArzt, wie weit die Speiseröhre geschä-digt ist. „Heilen“ kann man Sodbren-nen zwar nicht, aber mit Medikamen-ten, die die Säurebildung im Magenherabsetzen, wird man rasch be-schwerdefrei. So läßt sich meist ver-hindern, daß aus dem harmlosenBrennen mehr wird.

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A U C H D E R M AG E N I S TE M P F I N D L I C H

Morgens eine Tasse Kaffee im Ste-hen, ein Wurstbrötchen auf dem Weg,dann ab ins Büro - Eile ist geboten.Mittags Essen in der Kantine - schnellschnell, damit der Bauch Ruhe gibt.Zwei Stunden später die Kaffeepause,dazu vielleicht noch eine Zigarette.Und schließlich am Abend holen diemeisten von uns alles nach und essennatürlich viel zu viel und zu fettreich.Die Folge: Die Innenschicht des Ma-gens wird angegriffen.

WA S I S T E I N E GA S T R I T I S ?

Typisch für eine Magenschleimhaut-entzündung oder Gastritis ist, daß siedirekt nach einem schädigenden Er-eignis auftritt, am häufigsten nachdem Genuß verdorbener Nahrungsmit-tel. Aber auch größere Mengen Alko-hol oder Medikamente zum Beispielziehen unseren Magen in Mitleiden-schaft. Appetitlosigkeit und Übelkeit,Erbrechen und Schmerzen im Ober-bauch sind typisch. Eine einfache Gastritis klingt rasch wieder ab.

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WA S H I L F T B E I M AG E N S C H L E I M-H AU T E N T Z Ü N D U N G ?

Hier kommen die altbewährtenHausmittelchen zum Einsatz - Tee undZwieback. Leichtverdauliche Kost wieWeißbrot, Haferschleim und fettarme„dünne“ Süppchen schonen die ange-griffene Magenschleimhaut. Besonderswichtig: viel trinken. Denn durch dasErbrechen verliert der Körper Flüssig-keit.

D I E C H R O N I S C H E GA S T R I T I S –E I N U N K L A R E S K R A N K H E I TS B I L D

Viele haben dabei nur geringe oderüberhaupt keine Schmerzen. Die rich-tige Diagnose ist schwierig. Erste Hin-weise sind ein Druck- oder Völlegefühlim Oberbauch, oft verbunden mit Ap-petitlosigkeit. Nicht selten wird diechronische Gastritis nur durch Zufallbei einer Magenspiegelung entdeckt.Erst nach mikroskopischer Untersu-chung von Schleimhautstückchen(Biopsie) kann die Diagnose „chroni-sche Gastritis“ dann gestellt werden.

K A N N E I N E A K U T E GA S T R I T I SA U C H G E F Ä H R L I C H S E I N ?

Ja – besonders manche Arzneimit-tel, vor allem Schmerz- und Rheuma-mittel, können massive Blutungenauslösen, die unter Umständen le-bensgefährlich für den Betroffenenwerden können. Gehen Sie also unbe-dingt zu einem Arzt, wenn Sie Blut er-brechen oder ihr Stuhl dunkel verfärbterscheint.

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WA S S I N D D I E F O L G E N D E RC H R O N I S C H E N E N T Z Ü N D U N G ?

Im Verlauf der andauernden Entzün-dung werden die typischen Zellen derMagenwand zerstört. Sie werden durchZellen ersetzt, die keinen Magen-schleim bilden können. Der Schutz derMagenwand vor der Magensäure wirddadurch vermindert – ein Magenge-

schwür kann entstehen, vom Medizi-ner „Ulcus ventriculi“ genannt. Diegrößte Gefahr: als Folge der chroni-schen Entzündung an Magenkrebs zuerkranken.

DA S M AG E N G E S C H W Ü R – WA SS T E C K T DA H I N T E R ?

Wenn der Schutz der Magenwand vorder aggressiven Säure versagt, dannfrißt sich der saure Magensaft unge-

hindert durch die oberflächliche Ma-genschleimhaut in die darunterliegen-den Schichten der Magenwand. Ausder zunächst noch harmlosen Entzün-dung wird ein ausgewachsenes Ge-schwür. Im schlimmsten Fall arbeitetsich die Säure bis in die Bauchhöhledurch oder sie zerstört ein Blutgefäßin der Magenwand.

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D I E SY M P TO M E E I N E S M AG E N -G E S C H W Ü R E S

Jeder Mensch hat ein eigenesSchmerzempfinden. Beim einen be-steht in der Mitte des Oberbauchesein brennender, stechender Schmerz,der andere hat eher krampfartige oderdrückende Beschwerden. Sehr oftkommt ein Völlegefühl und Brechreizhinzu, selbst wenn Sie nur wenig oderauch gar nichts gegessen haben. Je-der dritte, bei dem sich ein Geschwürentwickelt, bemerkt dabei aber über-haupt keine Schmerzen.

WA N N W I R D E I N M AG E N -G E S C H W Ü R Z U R G E FA H R ?

Gefährlich wird ein Magengeschwür,wenn durch die Säure ein Blutgefäßgeschädigt wird. Dann blutet es inden Magen, Blut wird erbrochen. We-niger starke Blutungen erkennt manoft an der teerschwarzen Farbe desStuhles. Auf jeden Fall: Gehen Sie so-fort zu Ihrem Arzt, falls Anzeichen ei-ner Magenblutung vorliegen! Mit einerMagenspiegelung kann man die Ursa-che erkennen und im Notfall die Blu-tung stillen.

Im schlimmsten Falle zerstört dasMagengeschwür die ganze Magenwand- Magensaft und Speisebrei gelangenin die Bauchhöhle und lösen eineBauchfellentzündung aus. So ein„Durchbruch“ eines Magengeschwüresmuß sofort operiert werden.

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WA S H I L F T B E I E I N E M M AG E N -G E S C H W Ü R ?

Die einzige Behandlung gegen Ma-gengeschwüre bis vor wenigen Jahrenwar, die Säuremenge im Magen zuvermindern. Nur so konnten die Ge-schwüre ausheilen. Schon vor 2000Jahren nahmen die Menschen deshalbbei Magenproblemen sogenannteAntazida zu sich, Mittel, die Säureneutralisieren können. Um den Säure-überschuß im Magen zu bekämpfen,hat die Forschung mittlerweile wir-kungsvollere Medikamente entwickelt:sogenannte H2-Blocker und Protonen-pumpenhemmer. Diese Substanzenverhindern bereits die Bildung derSäure.

Das Problem bei all diesen Medika-menten: Sie lindern die Beschwerdenzwar wirkungsvoll, und die Geschwürekönnen ausheilen, aber sobald mandie Medikamente wieder absetzt, kommen bei den meisten Patientendie Geschwüre wieder.

Als Erklärung lieferten die Medizi-ner, daß Magen- und Zwölffingerdarm-geschwüre psychisch bedingt seien.Patienten mit chronischen Geschwü-ren seien also nicht in der Lage, denStreß ausreichend abzubauen. KeineFrage: Hektik, Streß und falsche Eß-gewohnheiten, ebenso „Zivilisations-gifte“ wie Alkohol und Nikotin, tragen ihren Teil zur Entstehung un-serer Magen- und Zwölffingerdarm-geschwüre bei, doch konnte auch einBoom von Entspannungskursen undPsychotherapien uns nicht von ihnenbefreien.

Und dann wurde 1979 ein neuer undsehr verbreiteter Verursacher von Ma-gen- und Zwölffingerdarmgeschwürenentdeckt: Das Bakterium Helicobacterpylori.

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W I E K A N N M A N E I N E I N F E K T I O NF E S TS T E L L E N ?

In Deutschland geht man davonaus, daß jeder Dritte mit dem Keiminfiziert ist. Noch weiß man nicht sogenau, wie der Keim übertragen wird.Allerdings kann man ihn mittlerweilesicher aufspüren.

HUT-Test (Helicobacter-Urease-Test): Dieses Nachweisverfahren wirdim Anschluß an eine Magenspiegelungmit Probenentnahme durchgeführt.Ein Stückchen der Schleimhautprobein ein Testmedium und die Bakterienfangen an, eine Farbreaktion auszulö-sen.

Der Harnstoff-Atemtest: Hierbeimuß der Patient eine Lösung mit che-misch markiertem Harnstoff trinken.Nach einer halben Stunde bläst manin ein kleines Röhrchen. MarkierterKohlenstoff in der Atemprobe gilt alsNachweis für Helicobacter pylori.

WA S W E I ß M A N I N Z W I S C H E NÜ B E R H E L I C O BA C T E R P Y L O R I ?

Heute weiß man recht genau, mitwelchen Tricks der Problemkeim imMagensaft überleben kann. Mit einemspeziellen Enzym bildet der Keim eineAmmoniakwolke um sich herum undneutralisiert damit die Magensäure. Erträgt sozusagen eine Art „chemischenSchutzanzug“. Dann gräbt Helicobac-ter sich durch die Schleimschicht derMagenwand und setzt sich auf dendarunterliegenden Zellen fest. Hiervermehrt er sich und produziert gifti-ge Substanzen: eineMagenschleimhautentzündung ent-steht. Mit seinen üblichen Abwehrme-chanismen ist der Mensch nicht in derLage, den Keim wieder loszuwerden.Schätzungsweise 10 % aller Infizier-ten erkranken an einem Magenge-schwür und bis zu 30 % an einemZwölffingerdarmgeschwür. Auch fürdie Entstehung von Magenkrebs wirdHelicobacter pylori inzwischen mitver-antwortlich gemacht. 1994 hat ihndie Weltgesundheitsorganisation indie oberste Klasse der Krebsrisikeneingestuft.

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W I E W E R D E I C H D E N K E I M W I E D E R L O S ?

Helicobacter pylori ist ein äußerstwiderstandsfähiges Bakterium, und daer sich unter der Schleimschicht derMagenwand eingenistet hat, auch be-stens geschützt. Heute üblich ist diesogenannte Kurzzeit-Triple-Therapie:Zwei Antibiotika und ein Säurehemmerwerden gleichzeitig über einen Zeit-raum von sieben Tagen verabreicht.Diese Therapie muß unbedingt überden ganzen Zeitraum, also volle sie-ben Tage lang, durchgehalten werden,auch wenn die Beschwerden vielfrüher abklingen. Nur dann ist die Be-handlung zuverlässig. Auch die Lang-zeitbeobachtungen (über einen Zeit-raum von bis zu 11 Jahren) sind posi-tiv: Nur weniger als 1 % der behandel-ten Patienten infizieren sich erneut.

WA S V E R S T E H T M A N U N T E RR E I Z M AG E N ?

Etwa jeder Dritte leidet ab und zuunter Beschwerden wie Schmerzen imOberbauch, Aufstoßen, Übelkeit,Druck- und Völlegefühl. Die Liste ließesich noch lange fortsetzen. Doch auchbei genauer Suche läßt sich oft keinekrankhafte Veränderung an Magen undDarm finden. Dennoch fühlen sich dieBetroffenen krank und sind es auch.

Die Diagnose lautet dann: „NervöserMagen“ oder „Reizmagen“. Die Be-schwerden entstehen durch unkontrol-liertes Zusammenziehen der Magen-wand. Für die Betroffenen bedeutetdas eine wahre Odyssee von einemSpezialisten zum nächsten. Kaum eineUntersuchung wird ausgelassen: Ultra-schalluntersuchung des Bauches, Ma-genspiegelung, Laboruntersuchungen,manchmal sogar noch Spezialuntersu-chungen wie Computertomographieoder Funktionstests. Doch all die

Mühe hat auch ihren Sinn. Man kannaufatmen, wenn sich bei all den Un-tersuchungen „nichts Schlimmes“ ge-zeigt hat.

D I AG N O S E : T U M O R

Tumor – jeder denkt bei diesemWort sofort an Krebs. Doch der Medizi-ner versteht darunter Geschwülste al-ler Art, gut- oder bösartige Gewebe-wucherungen. Das Besondere an ihnenist ihr stetiges Wachstum. GutartigeTumoren wachsen im allgemeinenlangsam, sind gegenüber dem Nach-bargewebe klar abgrenzbar und blei-ben ausschließlich an ihrem Entste-hungsort. Bösartige Tumoren (Krebse)wachsen dagegen meist schnell undgreifen auch benachbarte Organe an.Erreichen Krebszellen Gefäße, dannbreiten sie sich über Blut- undLymphwege im Körper aus und fernabdes ursprünglichen Tumors bilden sichTochtergeschwülste (Metastasen).

Das zerstörerische Wachstum und dieMetastasenbildung machen Krebs besonders gefährlich und schwer zubekämpfen.

M AG E N K R E B S – L E I D E R O F T Z US P Ä T E R K A N N T

Magenkrebs ist nach Dickdarmkrebsdie häufigste bösartige Neubildungunseres Verdauungstraktes. Fast dop-pelt so viele Männer wie Frauen er-kranken daran, meist zwischen ihremfünfzigsten und sechzigsten Lebens-jahr. Die Ursachen der Entstehung vonMagenkrebs sind ebenso vielfältig wieungeklärt. Besonders gefährdet sindjedoch Menschen, die an chronischerGastritis, Magen- oder Zwölffinger-darmgeschwüren leiden. Familien, indenen bereits Magenkrebs aufgetretenist, zählen ebenfalls zu den Risiko-gruppen. Früherkennung und Operati-on bieten heutzutage jedoch einegute Heilungschance.

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U N K L A R E B E S C H W E R D E N E R-S C H W E R E N D I E D I AG N O S E

Völlegefühl, vermehrtesAufstoßen, Appetitlo-sigkeit und ein Druckim Oberbauch gebenden wenigstenMenschen Anlaß zur Sorge,zumal diese Be-schwerden zwi-schendurch im-mer wieder ver-schwinden. Erstwenn sich die Be-schwerden ver-schlimmern und inimmer kürzeren Ab-ständen auftreten,nimmt man sie ernst.Bis dahin können jedochMonate, manchmal Jahrevergehen – Zeit, in der sich derKrebs unbemerkt weiterentwickelnkann. Gehen Sie zu Ihrem Arzt! EineMagenspiegelung mit Gewebeprobegibt Gewißheit. Frühzeitige Diagnoseist bislang der einzige Weg, den Krebswirksam zu bekämpfen! Haben sicherst Tochtergeschwülste in anderenOrganen abgesiedelt, sinken die Chan-cen auf Heilung drastisch.

K A N N M A N AU C H O H N E M AG E NL E B E N ?

Ja! – Lautet die Diagnose Magen-krebs, dann bietet eine Operation diebeste Chance auf Heilung. Je nach Sitzund Art des Krebses wird entweder nurein Teil oder aber der gesamte Magenentfernt. Muß der gesamte Magen ent-fernt werden, wird die Speiseröhre di-rekt mit dem Dünndarm verbunden.Der oberste Teil des Dünndarms dientdann als „Ersatzmagen“. Bei der Ope-ration werden meist auch die benach-barten Lymphknoten entfernt, denn inihnen können bereits Tochterge-schwülste bestehen. Medikamente, diedie Krebszellen abtöten sollen (Zy-tostatika), verzögern das Wachstumdes Krebses und lindern die Beschwer-den, sie können jedoch die Operationnicht ersetzen.

W E LC H E F O L G E N H AT D E R„ D Ü N N DA R M -

E R S AT Z M AG E N " ?

Eine Umstellung derLebens- und Eßge-

wohnheiten! DerDünndarm mußplötzlich die Arbeitdes fehlenden Magens mit über-nehmen. Anfangstreten oft unmit-telbar nach demEssen Übelkeit,Erbrechen oder

Schwindel auf,manchmal sogar

Herzklopfen undSchweißausbrüche.

Der Arzt spricht vom sogenannten „Dumping-

syndrom“. Diese Beschwer-den nehmen ab, wenn man

sich an seinen „neuen“ Magen ge-wöhnt hat und das Essen auf mehrerekleinere Portionen über den Tag ver-teilt.

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D I E C O M P U T E RT O M O G R A P H I E :

Eine der teuersten Untersuchungs-techniken. Ein feiner Röntgenstrahlwird scheibchenweise über den Körpergeführt. Anschließend setzt ein Com-puter die einzelnen „Scheiben“ zu-sammen. Auf diese Weise entsteht einräumliches Bild unseres Körpers. EineComputertomographie ist aufwendigund nur bei speziellen Fragestellungenerforderlich.

D I E M AG E N S P I E G E LU N G :

Wie geht er vor sich, der Blick inIhren Magen? Zuerst wird Ihr Gaumenmit einem Betäubungsmittel be-sprüht. Das schwächt den Würgereflexab. Dann wird der „Schlauch“, einebiegsame, etwa fingerdicke Spezialka-mera (Gastroskop) langsam durch dieSpeiseröhre bis in den Magen vorge-schoben. Und das war auch schon derunangenehmste Teil der Untersu-chung. Auf einem Bildschirm kann derArzt jeden Winkel Ihres Magens undsogar noch den Anfangsteil des Dünn-darmes betrachten. Während der Un-tersuchung entnimmt er oft auch klei-ne Gewebeproben (Biopsie) oder Ma-gensaft. Das spüren Sie überhauptnicht. Schon nach wenigen Minutenist die Magenspiegelung beendet.

D I E U LT R A S C H A L LU N T E R S U-C H U N G :

Früher wurde die Ultraschalluntersu-chung des Darmes eher selten durch-geführt. Doch die Geräte sind emp-findlicher geworden, die Ergebnisseaussagekräftiger. Ein großer Vorteilgegenüber dem früher vielgenutztenRöntgenbild besteht darin, daß derKörper nicht durch Strahlen belastetwird. Lästig und störend ist bei derUltraschalluntersuchung immer noch,wenn sich Luft im Darm befindet. Des-halb sollten Sie möglichst nichts ge-gessen oder getrunken haben, wennSie mit Ultraschall untersucht werden.Sonst sieht man außer Luft kaum et-was auf dem Bildschirm.

Wenden Sie sich zuerst an IhrenHausarzt, er kennt Ihre Krankenge-schichte und wird Sie, falls nötig, aneinen Spezialisten überweisen. BeiIhrem ersten Besuch wird er sichdurch gezielte Fragen und eine gründ-liche Untersuchung ein Bild machen.Dabei gilt die besondere Aufmerksam-keit natürlich Ihrem Bauch. Ihr Arztwird ihn gründlich abtasten und ab-horchen. Oft reichen diese einfachenUntersuchungen und einige Laborwer-te jedoch nicht aus, um zu einer si-cheren Diagnose zu kommen. Dannhelfen moderne Geräte weiter.

Die Untersuchung von Magen und Darm

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M i t u n s g e h t ’ s I h n e n g u t .

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A U C H D E R DA R M K A N NG E S P I E G E LT W E R D E N :

Die Spiegelung oder Endoskopie desDarmes funktioniert im Prinzip genau-so wie die Magenspiegelung. Das En-doskop wird dabei aber am hinterenEnde des Verdauungstraktes einge-führt. Bei der Sicht ins Innere desDickdarmes sieht der Arzt jede nochso kleine Veränderung. Wie im Magenkönnen auch im Dickdarm Gewebepro-ben entnommen und kleinere Verände-rungen (Polypen etc.) entfernt wer-den.

D I E S T U H LU N T E R S U C H U N G :

Mit dem Stuhl kommt so manchesans Tageslicht: Krankheitskeime,Wurmeier, Blut und ungewöhnliche In-haltsstoffe. Auch was mit dem bloßenAuge nicht zu sehen ist, gezielte mi-kroskopische, chemische oder biologi-sche Untersuchungen machen denStuhl zu einem unverzichtbaren Un-

tersuchungsmaterial, wenn es um dieKlärung von Magen-/Darmerkrankun-gen geht.

A U C H D E R DA R M H AT S E I N E NR H Y T H M US

In Deutschland leiden schätzungs-weise 16 Millionen Menschen an Ver-stopfung. Die meisten greifen dannschnell zu einem Abführmittel. VieleMenschen benutzen Abführmittelmehrmals wöchentlich oder sogar täg-lich. Das führt zur Gewöhnung, plötz-lich kann man nicht mehr „ohne“.

Lassen Sie dem Darm sein Eigenle-ben! Denn die weit verbreitete An-nahme, daß jeder Mensch einmal täg-lich „müssen“ muß, ist falsch. Es gibtkeine feste Regel: Alles zwischen drei-

mal täglich und dreimalwöchentlich ist normal.Entscheidend ist das per-sönliche Wohlbefinden.

WA S T U N G E G E N V E R S TO P F U N G ?

Ein erwachsenerMensch sollte täglichmindestens zwei LiterFlüssigkeit zu sich neh-men. Denn bei Flüssig-keitsmangel entzieht der Körper dem Stuhl soviel Wasser wie möglich.Der Stuhl wird hart.

Ein weiterer Grund sindzu wenig unverdaulicheBallaststoffe in der Nah-rung - Ballaststoffe hal-ten das Wasser fest underhöhen die Stuhlmenge,was wiederum denStuhldrang verstärkt.

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M i t u n s g e h t ’ s I h n e n g u t .

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D I E R I C H T I G E E R N Ä H R U N GS C H A F F T A B H I L F E :

Vollkorngetreide, ungeschältes fri-sches Obst, frisches Gemüse, hier vorallem Hülsenfrüchte, sowie Samen undNüsse.

Die Verdauung läßt sich aber auchmit körperlicher Aktivität auf Trabbringen. Bewegungsmangel läßt denDarm faul und träge werden.

S O M M E R Z E I T – U R L AU B S Z E I T –D E R D U R C H FA L L H AT H O C H S A I S O N !

Wer kennt das nicht? Am Abendhatten Sie noch reichlich gegessen.Mitten in der Nacht ging es dann los:Ihnen wurde übel, Bauchkrämpfe undDurchfall.

Wenn unsere heimische Darmflora inKontakt kommt mit unbekannten Bak-terien, fremdartigem Essen und unge-wohntem Klima, dann reagiert der Darmmit Krämpfen und Durchfall. Ändernläßt sich das nicht. Spätestens nach 3 Tagen sollte der Durchfall vorbei sein.

WA S T U N , W E N N D E R D U R C H FA L LS I E E RW I S C H T H AT ?

Erstes Ziel bei Durchfall: Der Flüs-sigkeits- und Mineralstoffverlust mußausgeglichen werden. Trinken Sie des-halb reichlich.

Hält der Durchfall länger an, könnenSie keine Flüssigkeit bei sich behalten,haben Sie Fieber, Gliederschmerzenoder gar Blut im Stuhl, dann gehen Siezu einem Arzt! Eine Reihe von Durch-fallerregern lassen sich mit Antibiotikabehandeln, und bevor die Austrocknungdes Körpers fortgeschritten ist, mußman mit Infusionen den Verlust aus-gleichen.

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M i t u n s g e h t ’ s I h n e n g u t .

S A L M O N E L L E N – D I E Ü B E RT R I E B E N E G E FA H R ?

Salmonellen haben im SommerHochsaison, sie fühlen sich beiTemperaturen über 20°C richtigwohl. Übertragen werden sie durchTiere und tierische Lebensmittel,insbesondere durch Hühnereier undfrisches Geflügel. Massentierhal-tung, unsachgemäße Lagerung undmangelnde Küchenhygiene begün-stigen die Salmonellen. Erst eineTemperatur von mindestens 70°Cmacht ihnen den Garaus. Man be-merkt eine Salmonellose, also dieErkrankung an Salmonellen, anDurchfällen, Fieber, Magenkrämpfen,Erbrechen und Kopfschmerzen. Wereinmal Salmonellen in sich hat,kann sie noch bis zu einem halbenJahr nach der Infektion im Stuhlausscheiden – und dabei andere ge-fährden.

Sollten Sie doch einmal rohe Eierverwenden, zum Beispiel für Dessertsoder Mayonnaisen, dann nur, wenndie Eier ganz frisch sind!

Waschen Sie nach der Zubereitungvon Geflügel und Fisch immer IhreHände, und benutzen Sie danachnicht dieselben Küchengeräte wieBrettchen oder Messer, um beispiels-weise Salat zu schneiden. Auch dieKüchengeräte müssen erst gründlichgereinigt werden.

W Ü R M E R – S C H M A R OT Z E R I MDA R M

Bauchschmerzen, Übelkeit, Appetit-losigkeit, Gewichtsverlust und Müdig-keit - und keiner weiß, warum. Auchheute noch sind nicht selten Würmerim Darm die Ursache. Sind aber dieunliebsamen „Gäste“ unseres Körperserst einmal entdeckt, wirken medika-mentöse Wurmkuren schnell und si-cher.

W I E B E U G E I C H E I N E R S A L M O-N E L L O S E VO R ?

Achten Sie beim Einkauf von Le-bensmitteln immer auf Frische, undlesen Sie das Verfallsdatum.

Erhitzen Sie Eier, Fisch und Geflügel –ob frisch oder aufgetaut – immer gründ-lich!

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M i t u n s g e h t ’ s I h n e n g u t .

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W I E KO M M T E I N W U R M I N D E NDA R M ?

Band-, Spul- und Madenwürmer, allenehmen den gleichen Weg: Mit derNahrung werden ihre winzigen Eieroder Vorformen geschluckt und lassensich dann in unserem Darm nieder.Unbehandelt können Würmer andereOrgane in Mitleidenschaft ziehen.

Schützen Sie sich vor den unliebsa-men Schmarotzern. Essen Sie keinrohes oder halbgegartes Fleisch, kei-nen rohen Fisch. Besonders auf Reisenin exotischen Ländern gilt: Wollen Siedie Gefahr einer Infektion senken,dann meiden Sie Lebensmittel, die Sienicht abkochen oder schälen können.

DA R M P I L Z – WA S I S T DA S ?

In einem gesunden Darm finden sicheine Menge Keime, die sogenannteDarmflora. Darunter auch Candida, ein

normalerweise harmloser Hefepilz.Doch ob und wie viele davon in einernormalen Stuhlprobe sind, darüberherrscht keine Einigkeit. Manch einemreicht schon der bloße Nachweis vonHefe-Pilzen in der Stuhlprobe, um eineBehandlung anzuraten. Vom Anti-Pilz-mittel bis zur zuckerfreien Diät reichendie Empfehlungen.

Doch renommierte Wissenschaftlerbezweifeln, daß Pilzinfektionen häufigBeschwerden wie Blähungen oderBauchschmerzen verursachen. Sicherscheint, daß der alleinige Nachweisvon Pilzen im Stuhl kein Anzeichen füreine Darmerkrankung ist. Bei vielengesunden Menschen gehören Pilze zurnormalen Darmflora.

K Ö N N T E E S D E R B L I N D DA R M S E I N ?

Der Blinddarm, bei dem es sich ei-gentlich um den Wurmfortsatz han-delt, ist nicht selten Ausgangspunkt

wiederkehrender, nicht immer unge-fährlicher Bauchbeschwerden.

Häufig beginnt es ganz harmlos:Schmerzen in der Nabelgegend, diesich in den rechten Unterbauch ver-lagern und immer schlimmer werden.Übelkeit und Erbrechen können da-zukommen. Ist das Fieber, rektal ge-messen, deutlich höher als unter der Achsel? Wer zu lange wartet, demdroht, daß die Entzündung des„Blinddarms“ in die Bauchhöhledurchbricht. Eine lebensbedrohlicheBauchfellentzündung ist dann dieFolge.

Ist der Blinddarm wirklich entzün-det, hilft nur die Operation. DerÜbeltäter muß entfernt werden.Rechtzeitig erkannt und operiert,können Sie schon nach wenigen Tagen das Krankenhaus wieder verlassen.

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WA S S I N D C H R O N I S C H E N T Z Ü N D-L I C H E DA R M E R K R A N K U N G E N ?

Chronisch-entzündliche Darmerkran-kungen (Morbus Crohn und Colitisulcerosa) verlaufen wechselhaft.Akute Phasen mit Schmerzen, Durch-fällen, allgemeiner Abgeschlagenheitund Fieber wechseln ab mit Zeiten, indenen keine Beschwerden bestehen.Einmal aufgetreten, können sielebenslang bestehen. Sie unterschei-den sich hauptsächlich hinsichtlichihrer Ausbreitung und hinsichtlich desbetroffenen Darmabschnittes. Einfachausgedrückt: Morbus Crohn befälltauch den Dünndarm, die Colitis ulcero-sa nur den Dickdarm.

W I E L A S S E N S I C H M O R B US C R O H NU N D C O L I T I S U LC E R O S A B E H A N-D E L N ?

Ursächlich lassen sich diese Erkran-kungen bislang leider nicht behan-deln, denn noch ist man sich nicht imklaren über die eigentlichen Auslöservon Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.Allein auf Medikamente sollte mansich nicht verlassen, sie lindern allen-falls die Beschwerden. KombinierenSie die medikamentöse Behandlungmit einer speziell abgestimmtenErnährung und Entspannungsübungen.

W E LC H E M E D I K A M E N T E H E L F E N ?

Vermutlich ist eine überschießendeAbwehrreaktion in den betroffenenDarmabschnitten mitverantwortlichfür die chronisch entzündlichen Darm-erkrankungen. Deshalb versucht man,das Immunsystem mit Medikamentenzu kontrollieren. Gebräuchlich sindentzündungshemmende Substanzen,meist Kortisonpräparate oder lokalwirksame Salizylsäure.

Kommen Infektionen hinzu, dannleisten Antibiotika wertvolle Dienste.

D I Ä T B E I M O R B US C R O H N O D E RC O L I T I S U LC E R O S A ?

In gewissem Sinne ja. Jedoch isthier Kalorienzählen nicht angesagt!Die richtige Ernährung ist gefragt. AufVielseitigkeit und ausreichende Ver-sorgung mit allen notwendigen Nah-rungsbestandteilen kommt es an. All-gemein gilt: Hören Sie auf Ihren Kör-per, lassen Sie alle Speisen weg, ge-gen die er rebelliert.

W E LC H E N E I N F LU ß H AT D I E P SY -C H E AU F U N S E R E V E R DA U U N G ?

Über das Gehirn und seine Nerven-bahnen ist unser Verdauungssystemdirekt am Gefühlsleben beteiligt.„Das liegt mir im Magen“ oder „Mirdreht sich der Magen um“ heißtauch: Ein Magen muß weit mehrschlucken als Nahrung. Im Darm gibtes nach dem Gehirn die zweitgrößteNervenansammlung des Körpers. Un-ser Darm verfügt also über eine eige-ne riesige Schaltzentrale – und diebesitzt nicht selten ihren eigenenKopf.

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E N TS PA N N U N G – W E G E Z U M I N N E R E N G L E I C H G E W I C H T

Entspannung und eine positive Le-benseinstellung lassen sich erlernen.Das klingt simpel, ist aber manch-mal recht schwer. Kurse zum Erler-

nen dieser Entspannungsübungenwerden von Volkshochschulen,Selbsthilfegruppen, Krankenhäusernoder Ärzten angeboten. AutogenesTraining, Atemtherapie, Meditation,Tai Chi... alles Entspannungstechni-ken, die Sie erlernen können! Oderwenden Sie sich an einen „Fach-mann“, den Psychotherapeuten. Der

weiß oft erstaunliche Wege, um Kon-flikte, die den Körper krank werdenlassen und sich in einer Darm-erkrankung äußern können, da zulösen, wo sie entstehen: im Kopf.Doch zuerst müssen Sie selbst aktivwerden. Fragen Sie doch einfacheinmal bei Ihrem Arzt oder IhrerKrankenkasse nach.

D I C K DA R M K R E B S - E I N E S C H L E I C H E N D E B E D R O H U N G

Etwa 50.000 Mal pro Jahr wird inDeutschland ein bösartiger Tumor imDickdarm gefunden: mittlerweiledamit der zweithäufigste Tumor. Dick-darmkrebs macht lange Zeit keineBeschwerden. Die Diagnose trifft dieBetroffenen um so unerwarteter.

WA S S I N D D I E U R S AC H E N F Ü RD I C K DA R M K R E B S ?

Darmkrebs entsteht keineswegsallein nach dem Prinzip Zufall. Studienbelegen: Jahrzehntelange „ungesun-de“ Ernährung, ballaststoffarme Kost,Mangel an Beta-Carotin und Vitamin E,viel, besonders aber rohes Fleisch undein hoher Anteil tierischer Fette,erhöhen das Darmkrebsrisiko.

Daneben spielen Erbfaktoren einewichtige Rolle. Manche haben dieKrebskrankheit von Vater oder Muttergeerbt (etwa 10 bis 15 %).

Bei der Mehrzahl der Darmkrebse istjedoch die Katastrophe spontan imLaufe des Lebens aufgetreten. Nachvielen Jahren zuverlässiger Arbeit ver-sagt das Kontrollsystem, besonders,wenn immer wieder krebserregendeSubstanzen in den Darm gelangen.

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K R E B S VO R S O R G E – R E C H T Z E I T I G EK R E B S E R K E N N U N G

Wie bei allen Tumorerkrankungengilt auch bei Darmkrebs: Je früher ererkannt wird, desto besser sind dieHeilungschancen. Und Darmkrebskann frühzeitig erkannt werden. Diesicherste Methode ist die Darmspiege-lung. Der Arzt sucht die gesamteDarmschleimhaut nach verdächtigenStellen und gutartigen Schleimhaut-wucherungen (Polypen) ab. Denn ausPolypen entwickeln sich Darmtumorenam häufigsten. Wenn sie eine be-stimmte Größe überschreiten, gelten

sie als krebsverdächtig. Bereitswährend der Darmspiegelung trägt derArzt Polypen und verdächtige Gewebe-stellen ab und läßt sie dann untersu-chen.

Viele Tumoren bluten bereits lange,bevor sie Beschwerden machen. Miteinem Test auf Blutspuren im Stuhl(z.B.: HaemOccult) können solcheBlutungen erkannt werden. So einTest kann aber auch positiv ausfallen,wenn Sie Hämorrhoiden haben oderwenn Sie rohes Fleisch gegessen ha-ben. Wenn Blut im Stuhl gefundenwird, sollten Sie das auf jeden Falldurch eine eingehendere Untersu-chung, im Zweifel durch eine Darm-spiegelung, kontrollieren lassen.

Erhöhte Aufmerksamkeit ist auchgeboten, wenn plötzlich Veränderun-gen ohne erkennbare Ursache auftre-ten: zunehmender Blähbauch, langan-dauernde Durchfälle, chronische Ver-stopfung, oder wenn Ihre Stuhlge-wohnheiten sich plötzlich verändern,all das kann Vorbote eines Darm-krebses sein.

Deshalb: Versäumen Sie die Krebs-vorsorge nicht!

W I E K A N N DA R M K R E B S G E H E I LTW E R D E N ?

Wenn der Darmkrebs noch nichtüber Blut- und Lymphwege andere Or-gane befallen hat, dann muß er durcheine Operation radikal behandelt wer-den. Der erkrankte Darmabschnitt unddie zugehörigen Lymphknoten werdendabei vollständig entfernt. Sind be-reits Tochtergeschwülste (Metastasen)in den benachbarten Lymphknotenoder sogar bereits in Leber oder Lungenachweisbar, dann werden ergänzendMedikamente eingesetzt. Noch vor-handene Krebszellen sollen so abgetö-tet werden.

Zytostatika blockieren die Zelltei-lung, und das tun sie natürlich auchbei gesunden Zellen. Deshalb habensie starke Nebenwirkungen.

Die Immuntherapie ist ein neuerAnsatz: Manchmal ist es möglich, dieTumorzellen zu markieren, um sie fürunsere körpereigene Abwehr leichtererkennbar zu machen. Diese Art derTumortherapie ist bislang gegen großeKrebsgeschwülste leider machtlos, ge-gen kleine Metastasen oder einzelneKrebszellen allerdings äußerst wir-kungsvoll.

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DA R M V E R S C H LU ß – AC H T U N G L E B E N S G E FA H R !

Wenn der Darminhalt nicht weiter-transportiert werden kann, wird esganz schnell ernst. Anzeichen dafürsind z.B. Erbrechen, fehlender Stuhl-gang, kolikartige Bauchschmerzen undextremer Blähbauch. Selbst beibloßem Verdacht auf so einen Darm-verschluß (Ileus) muß man sofort insnächste Krankenhaus – denn es be-steht höchste Lebensgefahr! Im Kran-kenhaus wird erst einmal festgestellt,warum der Darm nicht mehr funktio-niert.

Ist er mechanisch verlegt, dann hatman Krämpfe und Schmerzen, weil derDarm versucht, das Hindernis zu über-winden. Für so einen „mechanischenIleus“ gibt es viele Gründe, z.B. Tu-moren, entzündliche Darmkrankhei-ten, Leistenbrüche.

Ein Darmverschluß kann aber auchohne ein mechanisches Hindernis auf-treten. Der Darm ist dann gelähmtund inaktiv. Es rührt sich nichts mehrim Bauch. Faulige Zersetzungsproduk-te gelangen durch die Darmwand inBlut- und Lymphbahnen. Der Körperwird vergiftet. Oft ist der Grund für soeine Darmlähmung eine Bauchfellent-zündung.

WA S I S T E I N K Ü N S T L I C H E RDA R M AU S GA N G ?

Manchmal wird nach einer Operationein künstlicher Darmausgang (Anuspraeter oder Stoma) angelegt. Dazuwird ein gesunder Abschnitt des Darmesnach außen geleitet und dort mit derBauchhaut vernäht. Der Darm entleertsich von da an in einen Kunststoffbeu-tel, der mit Hilfe eines Kleberinges aufder Haut befestigt ist. Zwar ist die Anla-ge eines künstlichen Darmausgangs –

sei es vorübergehend oder auf Dauer –mit gewissen Abstrichen gegenüber dergewohnten Lebensweise verbunden, erwird aber wesentlich dazu beitragen,Ursachen und Folgen Ihrer Erkrankungzu beseitigen. Zugleich bieten die heu-tigen modernen Versorgungssystemeeinen vergleichsweise einfachenUmgang und ermöglichen ein Lebenfast ohne Einschränkungen.

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D I V E RT I K E L – K AU M D E R R E D EW E RT ?

Mit unklaren Schmerzen fängt es an.Hinzu kommen meist Blähungen sowieDurchfall und Verstopfung im Wechsel.Die Ursache: Wandausstülpungen desDickdarmes, sogenannte Divertikel. Sie entstehen häufig im höheren Alter aufgrund einer Schwäche derDarmmuskulatur. Haben sich am Dick-darm viele solcher kleinen Säckchengebildet, dann spricht man von Diver-tikulose. In den Divertikeln fängt sichleicht Kot. Die mögliche Folge: DerDarminhalt fault und verursacht Ent-zündungen, die von hohem Fieberbegleitet sein können, eine Diverti-kulitis ist entstanden.

WA S H I L F T B E I D I V E RT I K E L N ?

Die meisten Menschen merkennichts von ihren Divertikeln. Wird dieDivertikulose aber entdeckt, dann soll-te man sie behandeln. Oft reicht alleineine Umstellung der Ernährung. DieDarmtätigkeit muß angeregt werden.Das heißt, das Essen sollte viele Bal-last- und Quellstoffe enthalten. Auchmehr Bewegung und Bauchmuskeltrai-ning unterstützen die Darmtätigkeit.Ziel der Maßnahmen ist ein nicht zufester und vor allem regelmäßigerStuhlgang.

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W E N N E S A B E R D E N N O C H Z U RE N T Z Ü N D U N G KO M M T ?

Meistens reicht dann eine Behand-lung mit Antibiotika aus. Allerdingsmuß sie in einem Krankenhaus durch-geführt werden, denn man darf dabeinichts essen und wird durch Infusio-nen ernährt. Nur wenn es wiederholtzu Entzündungen kommt, wenn Kom-plikationen auftreten, muß operiertwerden.

H Ä M O R R H O I D E N – E I N L Ä S T I G E SV O L KS L E I D E N ?

Jeder Mensch hat sie, nur wenigewissen es: die Hämorrhoiden. Sie sindTeil des dreifachen Verschlußsystemsunseres Darms.

Zunächst gibt es den äußerenSchließmuskel, den wir willentlich an-spannen können, indem wir den Pozusammenkneifen.

Da wir nicht ständig bewußt unse-ren Stuhlgang kontrollieren können,gibt es zusätzlich noch den innerenSchließmuskel. Ein Muskel, der ohneunseren Willen funktioniert und sichin Wellen immer wieder schließt undöffnet.

Oberhalb dieses Ringmuskels sitzensie, die Hämorrhoiden. Es sind sehrstark durchblutete Adern, die denDarm wie ein Polster zusätzlich ab-dichten.

Von „Hämorrhoiden“, besser Hä-morrhoidalbeschwerden, spricht mandann, wenn sich diese Gefäßpolsterdurch Blutstauungen vergrößert ha-ben und Schmerzen, Jucken und Näs-sen verursachen.

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WA S S I N D D I E U R S AC H E N F Ü R H Ä M O R R H O I DA L B E S C H W E R D E N ?

Angeborene Bindegewebsschwäche,chronische Verstopfung, Übergewicht,Durchfall, Bewegungsmangel („sitzen-de Berufe“) und zu häufige Reinigungfördern die Entstehung von Hämorr-hoidalbeschwerden. Das Blut in den

Gefäßen staut sich, die Hämorrhoidenschwellen an. Juckreiz und leichteSchmerzen im Analbereich kündigendas Leiden an. Merkmale weiterer Ver-größerung sind: Der Abgang von hell-rotem Blut mit dem Stuhl, Brennenaufgrund einer Entzündung der Anal-schleimhaut. Bleibt das Hämorrhoidal-leiden unbehandelt, können die Hä-

morrhoiden durch Pressen beim Stuhl-gang oder Husten nach außen ge-drückt werden. Meist gleiten sie vonselbst wieder zurück. Sie können aberauch so vergrößert sein, daß sie sichnur noch mit dem Finger oder garnicht mehr in den After zurückschie-ben lassen.

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WA S K Ö N N E N S I E G E G E N„ H Ä M O R R H O I D E N “ T U N ?

Beseitigen Sie eine Verstopfungdurch ausgewogene ballaststoffreicheErnährung. Reinigen Sie Ihren Ponach dem Toilettengang sorgfältig mitweichem Papier oder besser mit Öl-tüchern. Bewegen Sie sich mehr. Idealsind Laufen, Schwimmen, Wandernoder Gymnastik. Trainieren Sie IhreBeckenbodenmuskulatur. Dazu pressenSie den Po fest zusammen, so, als obSie Stuhlgang unbedingt verhindernwollen. Zählen Sie dabei bis zehn undlassen dann wieder locker. Wiederho-len Sie diese Übung 10 bis 20mal,wenn möglich auch mehrmals amTag.

Die Beschwerden, nichtaber die Hämorrhoidenselbst, lassen sichauch medikamentösbehandeln. Salben,Zäpfchen, spezielleTamponaden oderSitzbäder wirkendirekt vor Ort. Sielindern einerseitsSchmerzen, Bren-nen und Juckreizund wirken zudementzündungshem-mend und blut-stillend, könnenjedoch auch Aller-gien verursachen.Hilft das allesnichts, dann müssen die Hämorrhoidenverödet oder chirurgisch ent-fernt werden.

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M i t u n s g e h t ’ s I h n e n g u t .

Adressen, die weiterhelfen können:

Nationale Kontakt-und

InformationsstelleSelbsthilfegruppen

Albrecht-Achille-Straße 6510709 Berlin

Tel.: 0 30/8 91 40 19Fax: 0 30/8 93 40 14

Bei der nationalen Kontakt- undInformationsstelle zur Anregung undUnterstützung von Selbsthilfegruppen(NAKOS) in Berlin erhalten Sie all-gemeines Informations- und Auf-klärungsmaterial über Selbsthilfe-gruppen. Weitergegeben werden auch

Bundeskontakt-Adressen von Selbst-hilfevereinigungen zu den ver-schiedensten Erkrankungen, Behinde-rungen, seelischen und sozialenProblemen sowie Kontaktadressen von

professionellen Selbsthilfekontakt-stellen auf örtlicher und regionalerEbene. NAKOS können Sie auch imInternet unter der Adressehttp://www.nakos.de erreichen.

Deutsche Gesundheitshilfe (DGH) e.V.Sektion Magen + Darm

Hausener Weg 6160489 Frankfurt/Main

Postfach 94 03 0360461 Frankfurt/Main

Tel.: 069/789 47 47 ·Fax: 069/78 77 00E-Mail:

[email protected]

Deutsche ILCO (Ileostomie, Colostomie, Urostomie) e.V.

Postfach 12 65 ·85312 FreisingLandshuter Str. 30

85356 FreisingTel.: 08161 - 93 43 01

und - 93 43 02Fax: 08161 - 93 43 04

E-Mail: [email protected]

Deutsche Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung (DCCV) e.V.

BundesverbandParacelsusstr. 15

51375 LeverkusenTel.: 0214/876 08-0Fax: 0214/876 08-88

E-Mail: [email protected]

CED-Hilfe e.V. – Hilfe bei chronisch entzündlichen

DarmerkrankungenFuhlsbüttler Straße 401

22309 HamburgTel.: 040/632 37 40Fax: 040/632 37 40

Deutsches Grünes Kreuz e.V.Schuhmarkt 4

35037 MarburgTel.: 06421/240 44Fax: 06421/229 10

E-Mail: [email protected]

Deutsche Krebshilfe e.V.Thomas-Mann-Str. 40

53111 BonnTel.: 0228/729 90-0Fax: 0228/729 90-11

E-Mail: [email protected]

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G E K - G E S U N D H E I T S - I N F O T H E K

Die Arzneimittelkommission derdeutschen Ärzteschaft, Fachausschußder Bundesärztekammer, unterstütztdie Bemühungen der Gmünder Ersatz-kasse, ihre Versicherten umfassendüber verschiedene Krankheitsbilder zuinformieren.

Diese Reihe von Ratgebern zu unter-schiedlichen Krankheiten wurde mit

fachlicher Unterstützung und redak-tioneller Mitarbeit der Arzneimittel-kommission erarbeitet. Das bessereVerständnis für die Krankheiten solldazu beitragen, mit ihnen bewußterumzugehen und sich aktiv in größererSelbstverantwortung am Heilungs-und Gesundungsprozeß zu beteiligen.Die Arzneimittelkommission der deut-schen Ärzteschaft wünscht der Gmün-

der Ersatzkasse und ihren Versicher-ten, daß die Broschüren den in sie ge-setzten Ansprüchen genügen und vonden Patienten angenommen werden.

Dr. med. Karl-Heinz MunterGeschäftsführer der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft

ARZNEIMITTELKOMMISSIONDER DEUTSCHEN ÄRZTESCHAFT