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Autoflotte | 08_2014 45
— Die Akustik passt nicht recht zur Optik, doch womöglich gewöhnt man sich auch bei der italienischen Sportwagenmarke an das Nageln eines Dieselmotors. Für das Be-stehen im Flottenmarkt ist dieser jedenfalls unabdingbar. Von Januar bis Juni 2014 gab es in Deutschland immerhin 158 gewerbli-che Neuzulassungen des Maserati Ghibli.
Maserati Ghibli Diesel Für den Diesel werden minimal 54.941 Euro aufgerufen, was für Fahrzeugklasse und Image angemessen erscheint. Bedingt durch zahlreiche Ausstattungsoptionen kamen beim Testfahrzeug 70.651 Euro zusammen.
. Interieur | Gratulation nach Modena: Der Ghibli ist der erste Maserati, in dem ein 1,90 Meter großer Mitteleuropäer sitzen kann, oh-ne die Beine und/oder den Kopf einziehen zu
müssen. Selbst die Verstellbereiche von Lenk-säule und Außenspiegeln passen. Die riesi-gen, allerdings optionalen Schaltpaddles an der Lenksäule irritieren, denn das linke Padd-le versperrt den Weg zum Lenksäulenschal-ter. Tipp für Käufer: einfach weglassen (252 Euro Aufpreis). Beinahe lustig ist die Erkennt-nis, dass zum Ausschalten des Displays an der Mittelkonsole das Untermenü der Sitzhei-zung aufzurufen ist. Ausreichend großzügig: der Kofferraum mit 500 Litern Stauraum.
. Fahrverhalten | V6-Dieselmotor (3,0 Liter, 600 Nm, 275 PS) und Achtgang-Wandlerauto-matik passen gut zusammen und bedürfen keiner manuellen Eingriffe. Den Motor liefert VM Motori, das Getriebe ZF Friedrichshafen. Diese Kombination beschleunigt den 1.835 Kilogramm schweren Ghibli in 6,3 Sekunden auf 100 und maximal auf 250 Kilometer pro
Stunde. Beim Fahrwerk kommt es, wie so oft, auf die Wahl der Räder an. Weil bereits die 19-Zoll-Option detailliert über den Rauigkeits-grad der Fahrbahn oberfläche informiert, soll-ten sensible Gemüter und Langstreckenfahrer zu den 18-Zoll-Standardrädern greifen. Übri-gens sind auch 20- und 21-Zöller lieferbar.
. Handling | Fahrzeugunabhängig gibt es eine kaufentscheidende Frage: Kann man das Auto nachts an Flughafen oder Bahnhof als Mietwagen übernehmen und sich zu-rechtfinden? Ja, lautet hier die Antwort, denn bis auf die genannten Kleinigkeiten leistet sich der Neuling keine Schwächen. An den Ghibli kann man sich gewöhnen. Für ein solches Kleinserienfahrzeug erscheint sein Bedienkonzept sogar sehr gelungen.
. Verbrauch | Nach gültigem EU-Fahrzyklus verbraucht der Maserati Ghibli Diesel recht geringe 5,9 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer Fahrstrecke. Willkürliche Nutzung durch die Redaktion ergab einen Schnitt von 7,3 Litern, was ebenfalls keinerlei Grund zur Besorgnis liefern sollte. Der Ghibli hat seine Flotten-tauglichkeit bewiesen. | Peter Diehl
Gelungener Antriebsstrang | 3,0-Liter-V6-Diesel
von VM Motori, ZF-Achtgang-Wandlerautomatik
Liebe zum Detail | Ovale
Analoguhr mit Häubchen
Lenksäulenschalter | Das
Paddle stört beim Blinken
Feinkost für die MasseAlternative in der Oberklasse | Mit dem Ghibli und dem Dieselmotor von VM Motori hat die Marke Maserati erstmals Chancen im Flottenmarkt.
Details | Stärken & Schwächen
. elegante Karosserie mit rahmenlosen Seitenscheiben
. Abstimmung Motor/Getriebe
. langstreckentaug- liche Vordersitze
. Platzverhältnisse im Gepäckraum
. optionale Räder schmälern Komfort
. kleinere Schwächen in der Bedienung
. Platzverhältnisse im Fond
Auffällig | Linienführung und Markenlogo ziehen Blicke auf sich – oft bewundernd, manchmal neidisch
Foto
s: D
iehl
Ungewohnt | Maserati
und Dieselmotor muss
man gedanklich erst noch
zusammenbringen
Maserati Ghibli | Im Test