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www.preussischer-kulturbesitz.de
mediadaten SPK 2014
Sparkassen. Gut für Deutschland.
Wann ist ein Geldinstitut gut für Deutschland?
Wenn es nicht nur die Tore zu Berlins besten Museen öffnet.Sondern auch deren Vielfalt fördert.
Als größter nichtstaatlicher Kulturförderer wenden die Sparkassen jährlich über 150 Mio. Euro auf, um unter anderem die Qualität und die Vielfalt der deutschenMuseumslandschaft zu stärken und bedeutende Institutionen wie die StaatlichenMuseen zu Berlin zu unterstützen. Das ist gut für die Kultur und gut für Deutschland. www.gut-fuer-deutschland.de
Sparkassen-Finanzgruppe
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AUSGABE 2013 6,50 €Spk magazin
ZERSTÖRTE VIELFALT
Gleichschaltung und Vernichtung von Kunst und Kultur zwischen 1933 und 1945
WISSENSRÄUME Neue Bauten für Forschung und Wissensvermittlung
KULTURRÄUME Neue Perspektiven für das Humboldt-Forum
Kultur verbindet und bewegt Menschen über Ländergrenzen hinweg: Wir danken der Deutschen Post herzlich für den Versand des »SPK-Magazins«.
Die Neue Abteilung der Nationalgalerie Berlin im Kronprinzenpalais war die erste öffentliche Sammlung zeitgenös-sischer Kunst. Die »Kniende« von Wilhelm Lehmbruck, Werke von Emil Nolde, Ernst Barlach und anderen Künstlern begeisterten das Publikum. Nach der Machtergreifung gingen die Nationalsozialisten gegen die Kunst der Moderne vor. Ganze Sammlungen wurden aufgelöst, Werke beschlagnahmt, als »entartet« ausgestellt, verkauft oder zerstört. Die Neue Abteilung wurde geschlossen. 148 Gemälde, 27 Skulpturen, 319 Aquarelle und Zeichnungen aus der Samm-lung der Nationalgalerie gelten heute als verloren.
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Spk magazin Darf ich
vorstellen?SPK – Das Magazin der Stiftung
Preußischer Kulturbesitz
www.preussischer-kulturbesitz.de
Die StiftungDas Magazin
Die LeserschaftDer AnzeigenpartnerKernfakten
Anzeigentarif 2014Kontakt
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Sparkassen. Gut für Deutschland.
Wann ist ein Geldinstitut gut für Deutschland?
Wenn es nicht nur die Tore zu Berlins besten Museen öffnet.Sondern auch deren Vielfalt fördert.
Als größter nichtstaatlicher Kulturförderer wenden die Sparkassen jährlich über 150 Mio. Euro auf, um unter anderem die Qualität und die Vielfalt der deutschenMuseumslandschaft zu stärken und bedeutende Institutionen wie die StaatlichenMuseen zu Berlin zu unterstützen. Das ist gut für die Kultur und gut für Deutschland. www.gut-fuer-deutschland.de
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AUSGABE 2013 6,50 €Spk magazin
ZERSTÖRTE VIELFALT
Gleichschaltung und Vernichtung von Kunst und Kultur zwischen 1933 und 1945
WISSENSRÄUME Neue Bauten für Forschung und Wissensvermittlung
KULTURRÄUME Neue Perspektiven für das Humboldt-Forum
Kultur verbindet und bewegt Menschen über Ländergrenzen hinweg: Wir danken der Deutschen Post herzlich für den Versand des »SPK-Magazins«.
Die Neue Abteilung der Nationalgalerie Berlin im Kronprinzenpalais war die erste öffentliche Sammlung zeitgenös-sischer Kunst. Die »Kniende« von Wilhelm Lehmbruck, Werke von Emil Nolde, Ernst Barlach und anderen Künstlern begeisterten das Publikum. Nach der Machtergreifung gingen die Nationalsozialisten gegen die Kunst der Moderne vor. Ganze Sammlungen wurden aufgelöst, Werke beschlagnahmt, als »entartet« ausgestellt, verkauft oder zerstört. Die Neue Abteilung wurde geschlossen. 148 Gemälde, 27 Skulpturen, 319 Aquarelle und Zeichnungen aus der Samm-lung der Nationalgalerie gelten heute als verloren.
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Kultur verbindet und bewegt Menschen über Ländergrenzen hinweg: Wir danken der Deutschen Post herzlich für den Versand des »SPK-Magazins«.
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ParadigmenwechselChristopher Clark über Preußens Faszination
PREUSSEN
PerspektivenAusstellung: 1000 Jahre Russen und Deutsche
PanoramaUdo Kittelmann über Gerhard Richter in Berlin
AUSGABE 1/12 6,50 €Spk magazin
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Kultur verbindet und bewegt Menschen über Ländergrenzen hinweg: Wir danken der Deutschen Post herzlich für den Versand des »SPK-Magazins«.Culture inspires and connects people across national borders. We would like to express our sincere thanks to Deutsche Post for delivering the ‘SPK Magazine’.
AUSGABE/ISSUE 3/11 3,50 €
SCHWERPUNKT BEWEGUNG/FOCUS ON MOVEMENT
Magazin der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.Magazine of the Prussian Cultural Heritage Foundation.
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Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK).The Prussian Cultural Heritage Foundation.
SPK 3/11 DIE SPK/THE SPK 59
Staatsbibliothek zu BerlinDie Staatsbibliothek zu Berlin ist die größte wissenschaftliche Uni-versalbibliothek Deutschlands. Seit 1661 sammelt sie Texte und Medien zu allen Wissensgebieten, in allen Sprachen und aus al-len Zeiten. Ihr Schwerpunkt liegt dabei auf den Geistes- und So-zialwissenschaften. Der Staatsbibliothek ist zudem das Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz (bpk – Bildagentur für Kunst, Kultur und Geschichte) angeschlossen. Th e Berlin State Library is the largest universal research library in Ger-many. It has collected texts and media in all areas of knowledge, in all lan guages and from all periods of history since 1661. It focuses prima-rily on the humanities and social sciences. Th e library also contains the Image Archive of the Prussian Cultural Heritage Foundation (bpk – Photo Agency for Art, Culture and History).
d www.staatsbibliothek-berlin.de
Ibero-Amerikanisches InstitutDas Ibero-Amerikanische Institut ist eine interdisziplinäre Einrichtung des wissenschaft lichen und kulturellen Austausches mit Lateinamerika, der Karibik, Spanien und Portugal und beherbergt die größte europäische Spezialbibliothek für diesen Kulturraum. Th e Ibero-American Institute is an interdisciplinary centre for academic and cultural exchange with Latin America, the Caribbean, Spain and Por-tugal. It is home to Europe’s largest specialist library for the Ibero-Amer-ican cultural region.
d www.iai.spk-berlin.de
Staatliches Institut für MusikforschungDas Staatliche Institut für Musikforschung ist eine wissenschaft liche For-schungs- und Serviceeinrichtung. Sein Musikinstrumenten-Museum be-sitzt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen europäischer Musik-instrumente der Neuzeit.Th e State Institute for Music Research is a research and service facility. Its Music Instrument Museum boasts one of the most important collections of modern European instruments worldwide.
Musikinstrumenten-Museum
d www.sim.spk-berlin.de
Die SPK ist eine der größten Kultur- und Wissenschaftsinstitutionen weltweit. Ihr Präsident führt mit der zentralen Hauptverwaltung die Beschlüsse des
Stiftungsrates aus und nimmt die laufenden Angelegenheiten der Stiftung wahr. Die Stiftung umfasst fünf Einrichtungen:
The SPK is one of the largest cultural and research institutions in the world. Together with the main administration department, its president imple-
ments the decisions of the Foundation Council and manages day-to-day affairs. The foundation comprises fi ve institutions:
x www.preussischer-kulturbesitz.de
Staatliche Museen zu BerlinDie Staatlichen Museen zu Berlin sind mit 15 Museen, drei Forschungsins-tituten, der Gipsformerei und der Generaldirektion die größte Einrichtung der SPK. Ihre Sammlungen umfassen mehrere Millionen Objekte der euro-päischen und außereuropäischen Kunst, der Archäologie und Ethnologie.Consisting of fi ft een museums, three research institutes, a replica workshop and a general administration, the Berlin State Museums together represent the larg-est institution in the SPK. Th eir collections feature several million objects from the fi elds of European and non-European art, archaeology and ethnology.
Ägyptisches Museum und Papyrussammlung Antikensammlung Ethnologisches Museum Gemäldegalerie Kunstbibliothek Kunstgewerbemuseum Kupferstichkabinett Münzkabinett Museum Europäischer Kulturen Museum für Asiatische Kunst Museum für Islamische Kunst Museum für Vor- und Frühgeschichte Nationalgalerie
Alte Nationalgalerie Friedrichswerdersche Kirche Hamburger Bahnhof Museum Berggruen Sammlung Scharf-Gerstenberg Neue Nationalgalerie
Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst Vorderasiatisches Museum Zentralarchiv Institut für Museumsforschung Rathgen-Forschungslabor Gipsformerei
d www.smb.museum
Geheimes Staatsarchiv Preußischer KulturbesitzDas Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz reicht mit seinen Anfän-gen ins 13. Jahrhundert zurück und bewahrt unter anderem die Überliefe-rung der zentralen Instanzen des ehemaligen Brandenburg-Preußens.Th e Secret State Archives of the Prussian Cultural Heritage Foundation, which trace their beginnings to the thirteenth century, hold a variety of documents, in-cluding the records of the central authorities in former Brandenburg-Prussia.
d www.gsta.spk-berlin.de
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AUSGABE/ISSUE 3/11 3,50 €
SCHWERPUNKT BEWEGUNG/FOCUS ON MOVEMENT
g ggMagazin der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.ftungg gg gMagazine of the ussian CuCuCuCuCuCuCuCuCuCCuCuCuCuCuCuCuCuCuultuuuuuururururururururururururuu al Heritage Founnnnnnnnnnnnnnnddddadadddddddddddddd titiononnnnnnnnnnnnnnnnnne Prug g .
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01 Umschlagseiten_final.indd 1 07.06.2011 10:10:07 Uhr
Die StiftungDie Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) ist eine der größten und bedeutends-
ten Kulturstiftungen der Welt. Sie vereint auf einzigartige Weise Museen, Biblio-
theken, Archive und Forschungsinstitute von internationalem Rang: die Staatli-
chen Museen zu Berlin, die Staatsbibliothek zu Berlin, das Geheime Staatsarchiv
Preußischer Kulturbesitz, das Ibero-Amerikanische Institut und das Staatliche
Institut für Musikforschung mit dem Musikinstrumenten-Museum. Sie wird vom
Bund und den 16 Bundesländern gemeinsam getragen.
WeltWeit zentrale rolleDie moderne, dynamische und zukunftsorientierte Institution spielt eine zentrale
Rolle im Kultur-, Bildungs- und Wissenschaftsleben. Ihre Ausstellungen sind öf-
fentlichkeitswirksame Ereignisse und Publikumsmagneten zugleich: Die Einrich-
tungen der SPK zählen jährlich mehrere Millionen Besucher aus Deutschland und
der ganzen Welt, davon allein die Staatlichen Museen zu Berlin rund 4,5 Millionen
im Jahr 2012.
Das MagazinDas »SPK-Magazin« erscheint mit einer deutsch- und einer englischsprachigen
Ausgabe. Das »SPK-Magazin« präsentiert Ereignisse, Geschichten und Hintergrün-
de. Dabei lässt es die Menschen zu Wort kommen, die mit ihrer Expertise, ihrer
Kreativität und ihrem persönlichen Einsatz die zahlreichen Projekte der Stiftung
betreuen. Und das »SPK-Magazin« nimmt zu kulturpolitischen Fragen Stellung.
Akteure aus dem internationalen Kulturbetrieb ebenso wie bekannte Wissen-
schaftler setzen umstrittene Fragen in einen neuen Zusammenhang und zeigen
globale Perspektiven auf.
PreiSgeKrönte geStaltungIn der visuellen Umsetzung dieser vielfältigen Themengebiete verfolgt das »SPK-
Magazin« einen eigenen, innovativen Weg, der schon mit zahlreichen internati-
onalen Preisen ausgezeichnet wurde. Wichtiger Teil davon ist die Förderung des
künstlerischen Nachwuchses. So entstehen beispielsweise Fotoreportagen in Ko-
operation mit der Ostkreuzschule für Fotografie. Sie zeigen einen überraschenden
und frischen Blick auf die kulturellen Ereignisse und Highlights Berlins.
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www.preussischer-kulturbesitz.de
mediadaten SPK 2014
2 Die LeserschaftDas »SPK-Magazin« erreicht in Berlin, in ganz Deutschland und, mit einer zusätz-
lichen englischsprachigen Ausgabe, in mehr als 20 Ländern weltweit einen ausge-
wählten Leserkreis. Hierzu gehören Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Politik,
Kultur, Gesellschaft und Wissenschaft sowie Freunde, Förderer und Partner der
Stiftung. Für diese exklusive Leserschaft ist die kulturelle und gesellschaftliche
Teilhabe Bestandteil einer qualitätsbewussten Lebensführung. Jeder Leser erhält
sein persönliches Exemplar im Direktversand.
Der AnzeigenpartnerAls Anzeigenpartner zählen Sie zum ausgewählten Kreis der Freunde der SPK
und zeigen damit öffentlichkeitswirksam Ihr besonderes Engagement für Kultur
in Berlin und darüber hinaus. Sie erhalten Zugang zu einer meinungsführenden
Topleserschaft und präsentieren Ihr Unternehmen in einem national und interna-
tional herausragenden Kunst- und Kulturmagazin.
Kernfakten
erScheinungSWeiSe jährlich
auflagen 14.000 Expl. (Deutsch), 3.000 Expl. (Englisch)
diStribution Persönlicher Einzelversand
coPyPreiS 6,50 €
einzelverKauf SPK-Museumsshops, ausgewählter Kunstbuchhandel in Berlin
heftformat 240 × 297 mm (B × H)
SatzSPiegel 219 × 278 mm (B × H)
termine Anzeigen-/Druckunterlagenschluss: 15.5./21.5..2014
spk 2013 Zerstörte Vielfalt 1514 Zerstörte Vielfalt spk 2013
litzernde Leuchtreklame am Kurfürstendamm, leicht bekleidete Damen tanzen auf der Bühne des Nelson-Theaters, Franz Biberkopf steigt aus der Straßenbahn und ein Roboter bekommt auf der Leinwand Menschengestalt. Was im Rückblick zu den »Goldenen Zwanzigern« Deutschlands verklärt wurde, sind im Wesentli-chen Bilder aus Berlin. Kein Wunder: Über 90 Prozent aller deutschen Spielfilme wurden seinerzeit in Berlin und Babelsberg produziert. Berlin hatte mehr Theater als die sechs nächstgrößten Städte Deutschlands zusammen. Und in Berlin traf sich alles, was auf den deutsprachigen Bühnen und Leinwänden Rang und Namen hatte – neben denen, die nie Rang und Namen hatten. Denn in Berlin gab es auch für die kleinste künstlerische Nische ein Publikum. Auch wenn die Forschung der letzten Jahre zu Recht betont hat, dass die kulturelle Blüte der Weimarer Zeit na-türlich nicht auf Berlin beschränkt war, so bleibt doch festzuhalten: Berlin war die unbestrittene Kulturmetropole Deutschlands.
Daran änderte auch die nationalsozialistische Herrschaft grundsätzlich nichts. Was sich änderte, lässt sich vor allem auf der personellen Ebene ablesen: Zahlreiche Künstlerinnen und Künstler, die als Juden galten oder aus rassisti-schen oder politischen Motiven heraus nicht in die nationalsozialistische Ideo-logie passten, verließen Deutschland unmittelbar nach der Machtübertragung an Adolf Hitler beziehungsweise nach dem Reichstagsbrand. Sie wurden ver-haftet, mit Berufsverboten belegt oder – wie der Schauspieler Hans Otto – so-gar ermordet. Orte der Vielfalt, wie das Romanische Café in Charlottenburg, das als der Künstlertreffpunkt Deutschlands galt, verödeten. Der verfemte, aber auch nach 1933 in Deutschland gebliebene Schriftsteller Erich Kästner be-schrieb das Romanische Café 1928 so: »Das Romanische Café ist der Wartesaal der Talente. Es gibt Leute, die hier seit zwanzig Jahren, Tag für Tag, aufs Talent warten. Sie beherrschen, wenn nichts sonst, so doch die Kunst des Wartens in verblüffendem Maße. [...]. Wie eine Welle der Bewunderung geht es durch den Raum, wenn ihn ein Glücklicher betritt. Und wen er begrüßt, der fühlt sich geweiht [...]. Kann man sich, nach der bisherigen Beschreibung, ein ungefähres Bild vom >Romanischen< machen, wenn noch hinzugefügt wird, daß es auch das >Rachmonische< genannt wird und daß außer den skizzierten Typen Ar-tisten, Tanzmusiker, Boxer und Neger herumsitzen?« Für die NS-Zeit konsta-tierte dagegen sein Kollege Wolfgang Koeppen im Rückblick: »[D]ie Gäste des Cafés zerstreuten sich in alle Welt oder wurden gefangen oder wurden getötet oder brachten sich um oder duckten sich und saßen noch im Café bei mäßiger Lektüre und schämten sich der geduldeten Presse und des großen Verrats.« Koeppens Bemerkungen verweisen noch auf einen anderen Punkt: Die Zerstö-rung der Vielfalt war nicht nur das Werk »der Nazis«, einer Führungsriege und rigorosen Verbotsorgien. Vielmehr hatten in allen Bereichen – auch in Kunst und Kultur – Opportunisten und tatsächlich überzeugte Anhänger des Natio-nalsozialismus wesentlichen Anteil daran, auch wenn es mehr als fraglich ist, ob sie sich dafür »schämten«.
Der Maßnahmenkatalog der NS-Regierung gegen zu viel Vielfalt war lang: Schon die Gewaltaktionen der Jahre vor 1933 hatten SA-Schlägertrupps und Partei-Aktivisten mehrfach in das Romanische Café (1927 und 1931), in das Deutsche Theater (1932), zum Anti-Kriegs-Museum (1932) oder in Konzert- und Kinosäle geführt. Besonders bekannt sind die vom Berliner NSDAP-Gauleiter Joseph Goebbels inszenierten und von der SA tagelang ausgeführten Krawalle anlässlich der Aufführung des amerikanischen Spielfilms »Im Westen nichts Neues« (Regie: Lewis Milestone, nach dem Roman von Erich Maria Remarque) im Mozartsaal des Theaters am Nollendorfplatz. Die Polizei wich der Gewalt,
Otto Dix’ »Bildnis der Journa-listin Sylvia von Harden« (1926) im Romanischen Café gilt als eines der bekanntesten Beispiele für die »Neue Sachlichkeit«. Dix zeigte von Harden als emanzi-pierte »Neue Frau«, zielstrebig, unabhängig und erfolgreich. 1937 wurden zahlreiche seiner Bilder in der Ausstellung »Entartete Kunst« gezeigt. Dix durfte nicht mehr ausstellen, 260 seiner Wer-ke wurden aus deutschen Museen beschlagnahmt.
Das Romanische Café an der Gedächtniskirche um 1930. Das Lokal war in der Weimarer Republik Treffpunkt von
Künstlern und Intellektuellen. Schon 1927 wurde es zum Ziel nationalsozialistischer Gewalt.
Diese undatierte Aufnahme vom Auktionshaus Hans W. Lange war nicht zur Veröffentlichung bestimmt. Vermutlich wollte man
keine Aufmerksamkeit auf Kunden lenken, die nach Luxusgütern zu Schnäppchenpreisen Schlange standen.
Die Wanderausstellung »Entartete Kunst« wurde ab dem 27. Februar 1938 erstmals
in Berlin gezeigt. Veranstaltungsort war ironischerweise das Haus der Kunst unweit
des Reichstages – der NS-Propaganda war dies offenbar den Druck einer Postkarte wert.
Profit mit zerstörter Vielfalt
Als »entartet« bezeichnete Kunst wurde vom NS-
Staat ins Ausland verkauft – oder zerstört.
Ab 1937 wurden in Deutschland mehr als
20.000 Werke der bildenden Kunst beschlag-
nahmt, aus Museen und Galerien entfernt und aus
Privatsammlungen konfisziert. Der Feldzug gegen
moderne Kunst führte seit 1936 zu Berufs- und
Ausstellungsverboten und am 30. Oktober 1936
zur Schließung der Neuen Abteilung der National-
galerie. Sie war 1919 als weltweit erste öffentliche
Sammlung moderner Kunst des 20. Jahrhunderts
eingerichtet worden. Kurz nach Hitlers Machtüber-
nahme konnte sie nur noch eingeschränkt betrie-
ben werden, ihr Gründer Ludwig Justi wurde 1933
seines Amts enthoben. Eingelagert in einem Ge-
treidespeicher brachten die Werke vielfach Profit
für das NS-Regime. Einige wurden in der Propa-
gandaschau »Entartete Kunst« gezeigt, andere riss
sich die NS-Elite unter den Nagel. Was verkauft
werden konnte, wurde gegen Devisen ins Ausland
verschachert. Was bei der Auflösung des Depots
am 20. März 1939 als »unverwertbar« galt – rund
1.000 Ölgemälde, Skulpturen und knapp
4.000 Zeichnungen, Aquarelle, Druckgrafiken –
wurde im Hof der Berliner Hauptfeuerwache in
Kreuzberg zerstört.
14 Zerstörte Vielfalt spk 2013
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SPK 2013 Kommentar 35
Die Auseinandersetzung mit der Geschichte ist für eine Kulturinstitution wie die
Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz als Bewahrer eines vielfältigen
kulturellen Erbes eine ureigene Aufgabe.
Von Christina Haak
Die Beschäftigung mit der eigenen institutionel-len Geschichte ist für eine Institution wie die Stif-tung Preußischer Kulturbesitz und ihre Staatlichen Museen zu Berlin von existenzieller Bedeutung. Ohne das Wissen über die eigene Geschichte der Gesamtinstitution oder der einzelnen Häuser und Sammlungen können wir nicht verantwortungs-bewusst mit dem arbeiten, was sich in unserer Ob-hut befindet – die Kunst- und Kulturobjekte aus 6.000 Jahren Menschheitsgeschichte. Welchen Wert dieses Wissen über die eigene Geschichte hat, wird aber häufig erst bewusst, wenn es in Gefahr gerät. Auch für die Staatlichen Museen zu Berlin waren die Jahre 1933 bis 1938 und bis zum Kriegsende und sei-nen Folgen eine solche Zeit. Ihre Auswirkungen von der Teilung der Stadt bis hin zur Wiedervereinigung bestimmen bis heute unser Handeln und Wirken. Wesentliche Aufgaben, die unsere heutige Muse-umsarbeit ausmachen, berühren auch dieses Kapitel der eigenen institutionellen Geschichte.
So geht zum Beispiel die Dokumentation des Sammlungsguts immer einher mit der Frage nach der Provenienz des Objekts, also der Fra-ge nach seiner Herkunft und seinem Weg in die Sammlung. Kulturgüter in musealen Beständen zu identifizieren, die während der Zeit des Nati-onalsozialismus den rechtmäßigen Eigentümern entzogen wurden, ist die Aufgabe der bundesweit agierenden Arbeitsstelle für Provenienzrecherche/-forschung am Institut für Museumsforschung der Staatlichen Museen zu Berlin. Zu den eigenen Be-
ständen widmen sich die Staatlichen Museen über das Projekt »Provenienzforschung« dieser Frage-stellung, um eine größtmögliche Transparenz zu schaffen. Dazu werden die Sammlungsinventare und Archivalien der Erwerbungen ab 1933 – insbe-sondere der Werke aus ehemals jüdischem Kunst-besitz – erschlossen. Darüber hinaus stehen Re-cherchen zur Aktion »Entartete Kunst« 1937 und zu anderen, kriegsbedingten Verlusten im Mittel-punkt. Im Rahmen des Petersburger Dialogs und der dort verankerten Arbeitsgemeinschaft Kultur wird mit russischen Museumskollegen gemeinsam an kriegsbedingt auf das Gebiet der heutigen rus-sischen Förderation verlagerten Sammlungsgütern geforscht. Ausstellungen und Publikationen wie etwa »Die Stunde Null – ÜberLeben 1945« zum 60. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs 2005 blicken zurück in die eigene institutionelle Vergangenheit, vollziehen historische Bestands-aufnahmen und schlagen der Gestalt eine Brücke des Verstehens zum heutigen musealen Arbeiten.
Auch die umfangreiche Aufgabe der Bau-vorhaben der Staatlichen Museen zu Berlin – vor allem auf der Museumsinsel – geht zurück auf die Kriegszerstörungen an diesem Ort und die Folgen der Teilung von Stadt, Museen und Sammlungen in Ost und West. Der Masterplan Museumsinsel von 1999 setzt sich mit dieser Geschichte auseinander und führt das gesamte Museumsquartier über zwei Jahrzehnte durch die Sanierung der Gebäude und die Neuordnung der Sammlungen in die Zukunft.
Die Museen waren ab 1933 auch direkt von der Machtergreifung der Nationalsozialisten betroffen. Auch wenn sie nicht als Propagandainstrument zur Massenbeeinflussung taugten, so waren sie doch massiven Einschnitten, Reglementierung und inhaltlichen Übergriffigkeiten ausgesetzt. Ihre ins-titutionelle Geschichte ab 1933 ist zu großen Teilen eine Geschichte der Anpassung und Indienst nahme für eine »völkisch«-kulturelle Manipulation. In ei-ner umfassenden Publikation, die im Herbst dieses Jahres erscheinen wird, setzen sich die Staatlichen Museen unter Federführung ihres Zentralarchivs dezidiert mit dieser ihrer Geschichte unter dem Hakenkreuz auseinander. Der Blick geht von der Ankaufspolitik, den Forschungs- und Ausstellungs-themen bis hin zur Geschichte der einzelnen Häuser und ihren Mitarbeitern. Mit deren Entlassung oder Herabstufung wurde eine reiche Vielfalt an Kompe-tenz, Wissen und Engagement zurückgedrängt oder gar zerstört. Erst über diese Personen und ihre Ge-schichte erhält auch die Geschichte unserer Institu-tion ein Gesicht.
Petra Winter, Jörn Grabowski (Hg.), »Zwischen
Politik und Kunst. Die Staatlichen Museen zu
Berlin in der Zeit des Nationalsozialismus«,
Böhlau Verlag 2013, 49,90 Euro.
Erhältlich unter www.smb.museum/smb/shop
Vorgestellt wird das Buch am 24. September
2013 um 18 Uhr im Cornelius-Saal der Alten
Nationalgalerie.
Blick auf die eigene Geschichte
Blick auf die eigene Geschichte
Blick auf die eigene Geschichte
Blick auf die eigene Geschichte
34 Kommentar SPK 2013
Das Alte Museum im Lustgarten als Kulisse für eine Ansprache Adolf Hitlers anlässlich des 1. Mai 1936.
Einzigartig.
Viele Objekte der Gra-bung sind nur in Teilen erhalten. Aus lediglich sieben Fragmenten eines Kopfes rekonstruier-te Restaurator Stefan Geismeier in über 500 Stunden Arbeit eine Gipsabformung, in die die originalen Teile eingearbeitet sind.
Überragend.
Über 400 Arbeitsstun-den stecken in Aufbau und Restaurierung des Gilgamesch: Die ein-zelnen Teile der Figur wurden vom Restaurator des Vorderasiatischen Museums im Archäologi-schen Zentrum zusam-mengesetzt und an ein stählernes Tragegerüst montiert. In Zusammen-arbeit mit der Gipsfor-merei der Staatlichen Museen zu Berlin wurden die Fugen ausgefüllt, die Fehler retuschiert und anschließend eine
einheitliche Oberfläche geschaffen.
Detailverliebt.
In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt wurden die 3-D-Modelle in jahrelanger Vorarbeit entwickelt. Über jede Treppe, jedes Fenster musste auf der Grundla-ge neuester Forschungs-
ergebnisse einzeln entschieden werden.
Aufbauend.
An der Vorbereitung der Uruk-Ausstellung waren 132 Personen unter-
schiedlichster Diszipli-nen beteiligt – von der inhaltlichen Ausrichtung über die Restaurierung und Ausstellungstechnik bis hin zur Erstellung von Katalogen, Web-seiten und Texten für Öffentlichkeitsarbeit sowie den Beiträgen für
Audioguides.
Fortschrittlich.
Durchdachte Logistik war für den Ausstellungsauf-bau unerlässlich: Die bis
zu 150 Kilo schweren Einzelteile des
Gilgamesch wurden auf Paletten an den Aus-
stellungsort gefahren, dort mit einem Kran an ihren Platz gehoben und montiert. Türdurchgänge
mussten temporär verbreitert werden, um die einzelnen Stücke platzieren zu können.
Eindrücklich.
215 der 320 ausgestellten Objekte gehören zum Samm-lungsbestand des Vorder-asiatischen Museums. Sie werden ergänzt durch
44 Objekte als Leihgaben des Deutschen Archäolo-gischen Instituts Berlin als Besitzer der Uruk-Warka-Sammlung Heidel-
berg; weitere stammen aus dem Louvre, dem British
Museum und anderen Museen. Der Schriftver-kehr ist immens, denn die Konditionen jeder
Leihgabe wurden separat getroffen, Versicherun-gen abgeschlossen und der Transport festgelegt.
54 Ausstellung spk 2013 Ausstellung 55
www.preussischer-kulturbesitz.de
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Anzeigentarif 2014 Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich die nachfolgend aufgeführten Anzeigenformate auf den Magazininnenteil und auf Motive in 4c.
1/1 Seite 240 × 297 mm* 6.500,00 €
1/1 Seite umSchlag 240 × 297 mm* 7.800,00 €
2/1 Seiten 480 × 297 mm* 11.700,00 €
1/2 Seite hoch 108 × 278 mm 3.740,00 €
1/3 Seite hoch 71 × 278 mm 2.500,00 €
1/4 Seite quer 108 × 140 mm 1.750,00 € (Galerie- und Eventanzeigen, im Kollektiv platziert
Alle Preise zzgl. gesetzlicher Mehrwertsteuer. Kulturinstitutionen, Galerien und eingetragene gemeinnützige Vereine erhalten auf alle Anzeigenformate einen Nachlass in Höhe von 10 %.
* Anschnittformate zzgl. 3 mm Beschnittzugabe. Druck-PDF: PDF/X-3, Coated FOGRA 39
Kontakt
Christine Bauer
muehlhausmoers corporate communications gmbh
Invalidenstraße 112, 10115 Berlin
Tel: (030) 25 76 072 -26, Fax: (030) 25 76 072 -60
www.muehlhausmoers.com
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