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86 => 15/2017 Mein Busen und ich Sinnbild der Mütterlichkeit, erotisches Werbeplakat, Grund für Unsicherheiten und Ängste. Kein anderes Körperteil beschäftigt Frauen so sehr wie ihre Brust. In unserem Guide nden Sie alles dazu: über Vorsorge, Pege bis zu Schönheits-OPs Text: Carolin Binder. Foto: Kirsten Becken. Produktion: Corinna Daul B eziehungsstatus: Es ist kompliziert … Könnten wir auf Facebook mit unseren Brüsten befreundet sein, wäre das die perfekte Beschreibung für un- ser Verhältnis. Einerseits lieben wir sie. Fühlen uns durch sie weiblich, mögen Kleider, die sie in Szene setzen. Mit ihnen können wir auf die natürlichste Weise unsere Babys ernähren. Außerdem sind sie so sensi- bel, dank unzähliger Nervenbahnen, dass Berührungen uns große Lust bereiten können. Andererseits hadern wir mit unserer Oberweite. Finden sie zu klein. Zu groß. Zu schlaff oder asymmetrisch. Jede dritte Frau in Deutschland denkt so, ergab eine Umfrage des Wäsche-Herstellers Triumph im vergangenen Jahr. Dazu kommen die Sor- gen bei jedem ungewohnten Ziehen und die Angst, beim Duschen einen Knoten zu ertasten … Höchste Zeit für einen liebevoll-nüchternen Blick auf eine der wichtigsten Zweier-Beziehungen im Leben jeder Frau. Zusammen mit Frauenärzten, Brustchirurgen und Radiologen haben wir einen großen Guide zu Vorsorge, Pflege und kosme- tischen Eingriffen erstellt. Plus: Drei Frauen zeigen, wie persönlich das Verhältnis zu unserem Busen sein kann – egal, ob Körbchengröße A oder C. Drei Frauen, drei unterschiedliche Perspektiven auf die eigene Brust. Der gemeinsame Nenner: Alle drei haben ihr Glück mit den eigenen Rundungen gefun- den. Auf den nächsten Seiten erzählen Agnes (35), Doris (57), und Katja (45, v. li.) ihre Geschichte GESUNDHEIT

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86 => 15/2017

Mein Busen und ich

Sinnbild der Mütterlichkeit, erotisches Werbeplakat, Grund für Unsicherheiten und Ängste. Kein anderes Körperteil beschäftigt Frauen so sehr wie ihre Brust. In unserem

Guide finden Sie alles dazu: über Vorsorge, Pflege bis zu Schönheits-OPs Text: Carolin Binder. Foto: Kirsten Becken. Produktion: Corinna Daul

Beziehungsstatus: Es ist kompliziert … Könnten wir auf Facebook mit unseren Brüsten befreundet sein, wäre das die perfekte Beschreibung für un- ser Verhältnis. Einerseits lieben wir sie. Fühlen uns durch sie weiblich, mögen Kleider, die sie in

Szene setzen. Mit ihnen können wir auf die natürlichste Weise unsere Babys ernähren. Außerdem sind sie so sensi- bel, dank unzähliger Nervenbahnen, dass Berührungen uns große Lust bereiten können. Andererseits hadern wir mit unserer Oberweite. Finden sie zu klein. Zu groß. Zu schlaff oder asymmetrisch. Jede dritte Frau in Deutschland

denkt so, ergab eine Umfrage des Wäsche-Herstellers Triumph im vergangenen Jahr. Dazu kommen die Sor- gen bei jedem ungewohnten Ziehen und die Angst, beim Duschen einen Knoten zu ertasten … Höchste Zeit für einen liebevoll-nüchternen Blick auf eine der wichtigsten Zweier-Beziehungen im Leben jeder Frau. Zusammen mit Frauenärzten, Brustchirurgen und Radiologen haben wir einen großen Guide zu Vorsorge, Pflege und kosme- tischen Eingriffen erstellt. Plus: Drei Frauen zeigen, wie persönlich das Verhältnis zu unserem Busen sein kann – egal, ob Körbchengröße A oder C.

Drei Frauen, drei unterschiedliche Perspektiven auf die eigene Brust. Der gemeinsame Nenner: Alle drei haben ihr Glück mit den eigenen Rundungen gefun- den. Auf den nächsten Seiten erzählen Agnes (35), Doris (57), und Katja (45, v. li.) ihre Geschichte

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20 30

MEINBUSEN …… MIT JAHREN JAHREN

ENDLICH FRAU Mit circa 20 Jahren ist die Entwicklung der Brust ab- geschlossen. Doch sie kann noch an Größe gewinnen, wenn der Körper durch die altersbedingte Gewichtszu-nahme mehr Kurven erhält. Zudem reagiert der Busen auf hormonelle Veränderun-gen wie die Anti-Baby-Pille.

SCHWANGERSCHAFT & STILLZEITDie größten Veränderungen passieren, bevor das Baby kommt. In der Schwangerschaft werden mehr Östrogen und Progesteron gebildet, die für die Milchproduktion zustän- dig sind. Die Milchdrüsen werden aufgebaut und mithilfe des Hormons Prolaktin schwillt das Brustgewebe an. Oft werden die Brüste empfindlicher, die Warzenhöfe dunkler und größer. Nach der Geburt regt das Saugen des Babys den Milcheinschuss an. Nach dem Abstillen geht die Milch- produktion zurück. Manchmal ist die Brust danach wei- cher und weniger straff, da die stützenden Bänder durch die Gewichtszu- und -abnahme stark beansprucht wurden.

Zwei Experten geben Antworten auf die wichtigsten OP-Fragen

Wie läuft eine Brustvergrößerung ab?Über einen Minischnitt in Brustfalte oder Achselhöhle setzt der Arzt ein Implantat aus reinem Silikon ein. Je nach Form und Zustand des Brustgewebes platziert er das Kunststoffkissen entweder unter dem Brust- muskel, darauf oder unter den Muskelfaszien. Die OP kann zwischen 90 und 120 Minuten dauern und kos- tet zwischen 4000 und 6000 Euro.

Welches Material steckt im Implantat?„Hier ist Silikon das Maß der Dinge“, sagt Prof. Ray- mund E. Horch, Direktor der Plastisch- und Hand- chirurgischen Klinik am Uniklinikum Erlangen. Heutige Modelle sind auslaufsicher, selbst wenn die Hülle ka- puttgehen sollte. Auf dem Markt gibt es über 100 Implan- tatvarianten. „Je größer, desto eher wirkt wieder die Schwerkraft“, so Dr. Torsten Kantelhardt, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie.

Gibt es Alternativen zum Silikon?Derzeit wird bei maßvollen Vergrößerungen der Einsatz von Eigenfett diskutiert. Als körpereigener Füllstoff wäre es ideal, zumal es von üppigen Stellen wie Po oder Oberschenkel kommt. Das Risiko: Im Fettgewebe ste- cken Stammzellen, die sich im ungünstigsten Fall zu Krebs- zellen entwickeln. Experten sehen die Sache deshalb kritisch. „In zehn Jahren werden wir das Thema ,Eigen- fett‘ vielleicht anders bewerten. Noch fehlen Lang- zeitergebnisse“, sagt Prof. Horch.

Was passiert bei einer Verkleinerung?Die Verkleinerung ist deutlich aufwendiger, da Haut- und Drüsengewebe entfernt und die Brustwarze mit ihren Ner- ven versetzt werden muss. Stillen ist danach trotzdem in den meisten Fällen noch möglich. „Oft müssen die Frauen aber zufüttern“, sagt Dr. Kantelhardt. Die Sensitivität der Brüste kann durch den Eingriff in Mitleidenschaft ge- zogen werden. „Man muss auch hier bedenken, dass Frauen mit sehr großen Brüsten bereits vorher nicht sehr viel spüren können.“ Die OP dauert zwei bis drei Stun- den, die Kosten liegen zwischen 5000 und 7000 Euro.

Welche Risiken birgt die OP?Es kann zu Nachblutungen und langwierig heilenden Wun- den kommen. „Wie gut Narben heilen, ist auch genetisch vorgegeben“, so Prof. Horch. Bei Brustvergrößerungen kommt es bei fünf bis zehn Prozent der Frauen zu einer über- mäßigen Kapselbildung um das Implantat. „Als mögliche Ursache gilt eine chronische Besiedlung der Silikonprothese mit Bakterien.“ Oft bringt erst der Austausch des Implan- tats Besserung. Umso wichtiger ist eine einwandfreie Hy- giene beim Eingriff, um keine Keime einzuschleusen.

Wie finde ich einen guten Chirurgen?Bei einem Körperteil, das so viel Fingerspitzengefühl er- fordert wie die weibliche Brust, zählt Erfahrung viel. Achten Sie darauf, dass der Operateur eine Facharztaus-bildung zum ästhetisch-plastischen Chirurgen besitzt, und fragen Sie ihn ruhig, seit wann er diesen Titel trägt.

Zu groß, zu klein – Busen nach Wunsch?

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50 JAHRENJAHREN 60

GESUNDHEIT

MEINBUSEN …… MIT

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Agnes (35), Altenpflegerin

„Ein voller Busen ist mir wichtig“

„,Hast du deinen Busen machen lassen?‘ Das wurde ich schon ein paarmal gefragt. Eine

Bekannte wollte ihn sogar anfassen, weil sie mir nicht glauben wollte, dass er echt ist. Ich neh-

me das als Kompliment. Für mich ist ein schönes, volles Dekolleté ein Symbol meiner Weiblichkeit.

Ich versuche, meine Brustmuskulatur im Fitness-studio zu trainieren, um alles in Form zu halten.

Außerdem jogge ich mehrmals die Woche, natür- lich mit einem guten Sport-BH, und creme die

Haut nach dem Duschen intensiv ein. Trotzdem würde ich wahrscheinlich über eine Straffung

nachdenken, wenn der Busen in ein paar Jahren zu sehr absinken sollte – auch wenn ich vor dem

Eingriff großen Respekt habe.“

IN DER MENOPAUSEMit dem Eintreten der Wechseljah- re verändert sich das Verhältnis von Fett-, Binde- und Drüsengewebe. Der Anteil an Binde- und Drüsenge-webe geht zurück, das Fettgewebe nimmt zu, wodurch sich die Brüste weicher anfühlen.

NACH DER MENOPAUSE Die Elastizität der Haut nimmt weiter ab, da der Körper weniger Kollagen (Protein des Bindegewebes) produziert. Das macht es wahrscheinlicher, dass der Busen zu hängen beginnt. Oft nimmt man ein paar Kilos zu, dadurch wächst auch der Busen.

So läuft die Brustkrebs-Früherkennung ab Die richtige Vorsorge zur richtigen Zeit rettet LebenTastuntersuchungAb 30 sieht die gesetzliche Brustkrebs-Vorsorge eine jährliche Tastuntersu-chung beim Frauenarzt vor (die Kos- ten übernimmt die Krankenkasse). In diesem Alter ist das Drüsengewebe der Brust meist noch zu dicht für die Röntgen-Mammografie. Ohnehin ist die Gefahr, an Brustkrebs zu erkranken, für jüngere Frauen in der Regel viel ge- ringer. Wichtige Ausnahme: Frauen mit Brustkrebs-Geschichte in der Familie.

MammografieMit dem Alter steigt das Krebsrisiko. Frauen zwischen 50 und 69 werden deshalb alle zwei Jahre zum kosten- losen Röntgen-Check eingeladen. „Da in Deutschland die Qualität in den zertifizierten Zentren hoch ist, können wir mithilfe der Mammografie die Brustkrebs-Sterblichkeit um 23 Prozent senken“, sagt Prof. Lars Grenacher, Radiologe und Ärztlicher Direktor der Diagnostik München. Ein zusätzli- cher Brustultraschall kann vor allem bei hoher Brustdichte sinnvoll sein.

Weitere VerfahrenEine Kernspintomografie der Brust (Mamma-MRT) wird z. B. empfohlen, wenn weder Röntgen noch Ultraschall einen klaren Befund ergeben. „Auch bei ausgewählten Indikationen wie ope- rierten Brüsten mit Implantat ist ein MRT sinnvoll, ebenso bei Frauen mit wie- derkehrendem Brustkrebs“, sagt Prof. Grenacher. „In Zukunft werden Verfah-ren wie die Tomosynthese (eine 3-D- Mammografie) oder das Kegelstrahl-Brust-CT, ein dreidimensionales Strah- lenbündel, das Spektrum erweitern.“

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Doris (57), Hausfrau

„Der Narbe verdanke ich mein Leben“

„Die Narbe auf meiner linken Brust erinnert mich daran, dass ich überlebt habe – darum empfinde ich sie auch

nicht als störend, sie ist für mich kein Makel. Jede Frau kann an Brustkrebs erkranken. Ich war 37, als mich die

Haut oberhalb der Brust juckte. Ich strich mit der Hand über die Stelle und wusste sofort, dieser steinharte kleine

Knoten bedeutet nichts Gutes. In der Mammografie war nichts zu erkennen, aber im Ultraschall. Mein Radio-

loge sagte mir auf den Kopf zu: ,Das ist Krebs. Aber er ist zu heilen.‘ Ein paar Tage später wurde ich operiert, ein

Viertel der Brust musste entfernt werden, dazu viele Lymph- knoten. Zum Glück waren sie nicht befallen! Im An-

schluss bekam ich 25 Bestrahlungen. Klar war ich in die- ser Zeit oft müde, aber ich habe nach vorne geschaut: vor allem für meinen Sohn. Auch mein Mann war unerschüt-

terlich. Nur die Angst bleibt. Auch 20 Jahre später bin ich nervös, wenn ich zum jährlichen Check gehe. Der Krebs

gehört zu meiner Geschichte, darum habe ich die Brust nie aufbauen lassen. Sie ist eben ein Stück kleiner, aber

das ist mit dem BH gut zu kaschieren. Sie ist empfindlich, juckt oft und ich muss sehr zart mit ihr umgehen.

Am liebsten lasse ich sie einfach in Ruhe. Aber was ist das schon gegen ein geschenktes Leben?“

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Die 3 häufigsten gutartigen Veränderungen in der Brust …FibroadenomeDiese gutartigen Knoten entstehen aus Binde- und Drüsengewebe. Sie fühlen sich derb an wie Gummi und werden selten größer als drei Zentimeter. „Für die Diagnose genügt in der Regel eine einmalige Gewebeprobe, die ich bei lokaler Betäu- bung entnehme“, sagt Prof. Sara Brucker, Ärztliche Direktorin am Forschungsinstitut für Frauengesundheit der Uni Tübingen. Meist bilden sich Fibroadenome nicht zurück. Sitzt eine Geschwulst etwa am Unterrand der Brust, wo der BH verläuft, wird sie oft entfernt. „Wir können den Knoten absaugen oder wir ,verkochen‘ ihn“, so die Gynäkologin.

Zyste Darunter versteht man eine mit Flüssigkeit gefüllte Blase, die sich mit der Zeit häufig zurückbildet. „Ist die Zyste nach einem halben bis einem Jahr noch da, wächst sie oder bildet in ihrem Inneren Wandauflagerungen, untersuchen wir Flüssigkeit und Zellen per Gewebeprobe, um die Diagnose zu sichern“, sagt Prof. Sara Brucker. Wenn Zysten Schmerzen verursachen, kann man sie punktieren.

Mastopathie und Mastodynie Eine Mastopathie äußert sich in Schwellungen, verschiebbaren Knoten und unangenehmen Spannungsgefühlen. „Für die Entstehung ist ein Überschuss von Östrogen bei gleichzeitigem Mangel an Progesteron verantwortlich“, sagt Dr. Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte. Mit den Wechseljahren bildet sich die Mastopathie meist zurück. Treten die Symptome zyklusbedingt auf, spricht man von Mastodynie. Nach Einsetzen der Periode verschwinden die Beschwerden wieder. „Diese Veränderungen sind völlig harmlos,“ versichert Dr. Albring.

Knoten und HautveränderungenTastet man einen harten Knoten, der sich nicht verschieben lässt, sollte man umgehend zum Frauenarzt gehen. Gleiches gilt, wenn die Haut Veränderungen zeigt: etwa, dass sie sich einzieht, Grübchen bildet oder die Farbe verändert hat.

Flüssigkeitsabsonderung Ausfluss aus den Brustwarzen ist ein Alarmsignal: „Bemerkt man eine wässrige oder milchige, vor allem einseitig austretende Flüssigkeit, ist das zeitnah abklärungsbedürftig“, sagt Prof. Brucker.

Langwierige Brustentzündung Viele Mütter kennen Mastitis, die Brustentzündung beim Stillen. „Wenn es auch außerhalb der Stillzeit zu der geröteten, schmerzenden Brust kommt und Quarkwickel bzw. selbst Antibiotika nichts bringen, könnte auch ein inflammatori- sches Mammakarzinom vorliegen“, so Medizinerin Brucker.

… und 3 Signale, die Sie ernst nehmen müssen

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Mit diesen Tipps können Sie Ihrer Brust viel Gutes tun

In gute BHs investierenLaut Statistiken wird die durch- schnittliche Brust durch unsere Ernährung zunehmend größer – umso wichtiger, sie mit einem gut sitzenden BH zu unter- stützen. Viele Frauen wählen allerdings eine zu große Un- terbrustweite bei einem zu klei- nen Cup. Darunter können neben der Brust auch Schul-tern und Rücken leiden. Profi- Beratung lohnt sich also. Be- sonders bei Sportarten wie Joggen, Tennis oder Trampo-linspringen braucht es ein Spezialmodell – hier wirken enorme Zugkräfte auf die Bänder. Viele Experten emp- fehlen, zu Hause auch mal oben ohne zu laufen, damit die körpereigene Haltefunktion nicht komplett verkümmert.

Seinen Busen kennen Wer seine Brüste regelmäßig selbst abtastet, erkennt un- gewohnte Veränderungen bes-ser. „Wir empfehlen eine zwei- monatliche Tastuntersuchung, immer kurz nach Ende der Menstruation“, sagt Frauenarzt Dr. Albring. Anleitung gibt es bei einem Tastkurs (z. B. in Brustzentren oder bei nie- dergelassenen Gynäkologen) oder unter krebshilfe.de.

Sport machenStudien haben gezeigt, dass Frauen mit regelmäßiger, sportlicher Bewegung das Brustkrebs-Risiko nach der Menopause um bis zu 30 Pro- zent senken. Wie viel Sport zur Krebsprävention nötig ist, dazu gibt es unterschiedli- che Ansichten. Die Weltgesund-heitsorganisation (WHO) rät zu mindestens 2,5 Stunden ge- mäßigter körperlicher Aktivi- tät pro Woche.

Sich richtig betten Schlechte Nachricht für Bauchschläfer: In dieser Position kann sich die Brust mit der Zeit verformen. In Seitenlage „verknittert“ wiederum das Dekolleté leicht, daher ist die Rücken-lage beim Schlummern am busenfreundlichsten.

UV-Strahlen dosierenZu viel Sonne lässt die Haut altern – auch an der Brust. Denn die UV-Strahlen redu- zieren die Elastizität, von der gerade am Busen viel abhängt. Guter Sonnen-schutz hilft, Knitterfältchen zu vermeiden.

Normalgewicht haltenÜbergewicht ist ein Risiko-faktor für das Mammakarzi-nom: Das Fettgewebe pro- duziert Hormone, die Krebs begünstigen können. Ideal ist ein Body-Mass-Index (For- mel: Gewicht in kg geteilt durch Körpergröße in m mal Körpergröße) zwischen 20 und 25. Ab einem BMI von 30 wird es gefährlich. Auch die Haut dankt ein konstan-tes Normalgewicht. Bei Jo-Jo-Schwankungen wird die empfindliche Brustpar- tie gedehnt und strapaziert – und das geht wiederum zu Lasten der Straffheit.

Brustmuskeln stärkenEtwa mit dieser Übung: aufrecht stellen, Arme auf Schulterhöhe vor dem Körper anwinkeln und Hand- flächen aufeinanderlegen. Handflächen gegeneinan-derpressen, kurz halten und wieder lösen. 30-mal wie- derholen. Auch gut für den Lift-Effekt: Liegestütz und Brustschwimmen.

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Katja (45), Besitzerin eines Ski- und Snowboard-Geschäftes

„Für mich als Sportlerin ist ein kleiner Busen genau richtig“

„Ich war ein Spätentwickler, erst mit 18 zeigte sich so ein Hauch von Busen. Ich erinnere mich auch

noch an Kommentare wie ,Die gehört noch ein Jahr auf die Weide‘. Aber da ich schon in jungen Jah-

ren Leistungssport betrieb und eh immer der kna- benhafte Typ war, hat mich das wenig gestört.

Heute bin ich richtig froh über die kleinen Brüste, vor allem beim Sport. Ich trage nie einen Büs-

tenhalter, finde die Dinger einengend. Als ich mit meiner Tochter schwanger war, fragte ich

meinen Arzt, ob ich mit meiner Mini-Brust stillen könne – aber es hat ein Jahr lang einwandfrei

funktioniert. Auch mit meinen Partnern war die Busengröße nie Thema. Ich denke, sie passt eben genau zu mir und meinem Körper.“

Auf diesen Seiten finden Sie weitere Infos zum Thema: FRAUENAERZTE-IM-NETZ.DE (vom Berufsverband der Frauenärzte), KREBSINFORMA TIONSDIENST.DE (Informationsdienst des Deut-schen Krebsforschungszentrums), DGAEPC.DE (Dt. Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie).