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Mein Gespräch mit dem Arzt
!!!!!!!Ihr Gespräch mit dem Arzt !!!Ist es Ihnen schon einmal so ergangen, dass Sie nach einem Arzttermin
enttäuscht waren, weil Sie einiges nicht richtig verstanden haben? Oder
hatten Sie eine besondere Frage auf dem Herzen, die Sie nicht stellen
konnten, weil die Zeit zu knapp war?
Das ist sehr ärgerlich, denn der Arztbesuch ist einer der wichtigsten
Termine für Ihre Gesundheit und Sie sollten dabei das Beste für sich
herausholen. Zu einem guten Teil können Sie das sogar selbst
beeinflussen. Wie – das zeigen wir Ihnen hier.
!!Bereiten Sie Ihren Arzttermin gut vor
Wenn Sie von Ihrem Arztbesuch maximal profitieren möchten, ist es
zunächst einmal wichtig, dass Sie den Termin gut vorbereiten. Machen
Sie nicht den Fehler, dass Sie erst am Tag des Arztbesuchs zum ersten
Mal ernsthaft darüber nachdenken, was Sie eigentlich dort wollen nach
dem Motto: „Der Arzt wird schon wissen, was zu tun ist“. Natürlich wird
der Arzt Ihnen genau vorschlagen, wie es mit Ihrer Therapie weitergehen
soll. Aber: Je besser Sie ihm erklären können, wie es Ihnen seit Ihrem
letzten Besuch ergangen ist, umso besser kann er seine Therapie
individuell auf Sie abstimmen. Haben Sie z.B. regelmäßig Ihre wichtigen
Beschwerden aufgezeichnet?
!
Müssen Sie regelmäßig Ihre Blutdruckwerte messen? Haben Sie die
Ergebnisse aufgezeichnet? Was ist z.B. mit Ihren Medikamenten? Haben
Sie diese regelmäßig eingenommen? Wenn nicht, warum nicht?
Vergessen oder hatten Sie Nebenwirkungen, die Sie beunruhigt haben?
Sie finden in diesem Themenbereich eine Checkliste für Ihren
Arzttermin. Lesen Sie sich die einzelnen Punkte einmal ruhig durch und
notieren Sie sich, was für Sie wichtig ist.
! Nehmen Sie sich die Liste mit zu Ihrem Arzt, damit Sie nichts vergessen.
Sie können hier auch notieren, was Ihr Arzt Ihnen zu einzelnen Fragen
gesagt hat.
!!Seien Sie rechtzeitig da
Eines vorab: Ein Arzttermin ist wichtig für Sie. Nehmen Sie ihn ernst,
indem Sie pünktlich aufbrechen. Nichts ist schlechter für den Erfolg Ihres
Besuches als wenn Sie abgehetzt und gestresst in letzter Minute
ankommen und in das Behandlungszimmer laufen, während Sie noch
nach Luft ringen. Klar, dass Sie dann nicht alles von dem Gespräch
mitbekommen und sicher einiges vergessen, was Sie unbedingt fragen
wollten.
! Also nehmen Sie sich für diesen Termin wirklich Zeit.
!!
!!
!Ihr Ihr Gespräch mit dem Arzt
!Besprechen Sie das Wichtigste zuerst !Sie haben sich j vorbereitet und in Ruhe überlegt und aufgeschrieben,
was bei Ihnen seit dem letzten Arztbesuch gut geklappt hat und was
nicht. Sie haben eine Checkliste ausgefüllt. Nehmen wir einmal an, Sie
haben sich eine Liste von Fragen gemacht, die Sie loswerden möchten.
Dann besprechen Sie die wichtigsten Fragen zuerst. Es kann sein, dass
die Zeit zu knapp ist um alles zu besprechen.
!!Legen Sie sich zurecht, was Sie sagen wollen
Vermutlich wird Ihr Arzt Sie eingangs fragen, wie es Ihnen geht, bzw.
wie es Ihnen seit Ihrem letzten Besuch ergangen ist. Wenn Sie
unvorbereitet sind, werden Sie wahrscheinlich dazu neigen zu sagen:
„Och ja eigentlich geht es so– so wie immer“, – es sei denn es geht Ihnen
wirklich sehr schlecht. Das Problem hierbei ist, dass Ihr Arzt sich anhand
dieser sehr vagen Aussage kein genaues Bild darüber machen kann, was
bei Ihnen gut läuft und was nicht. In Wahrheit haben Sie ihm nur
signalisiert, dass es nicht ganz aus dem Ruder läuft (schließlich sind Sie
nicht mit dem Notarztwagen da) aber das ist nicht genug, wenn Sie
wollen, dass Ihr Arzt gemeinsam mit Ihnen die richtigen Entscheidungen
trifft.
!Nun sollten Sie sich überlegen, was Sie dem Arzt sagen, wenn er Ihnen
die Eingangsfrage stellt. Wenn Sie wissen, was Sie sagen, überlegen Sie
sich wie Sie es sagen – legen Sie sich den Wortlaut zurecht. Probieren Sie
den Satz oder die Sätze in Gedanken ein paar Mal durch. Finden Sie das
kindisch oder überflüssig? !!!
Ihr Gespräch mit dem Arzt
!!! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Wenn Sie meinen, Sie können aus dem Stegreif genau und treffsicher die
richtigen Worte finden und so knapp wie möglich ohne unnötige
Ausschweifungen darstellen, wie die letzten Wochen oder Monate
verlaufen sind – dann legen Sie los ohne sich vorher Gedanken zu
machen. Die meisten Menschen können das nicht. Und: die Zeit bei
einem Arztbesuch ist oft knapp. Aber Sie wollen ja das Beste
herausholen. Also glauben Sie mir:
Es ist gut, wenn Sie sich die Sätze, die für Sie wichtig sind vorher zurecht
legen. Wenn Sie selbst erst nachdenken müssen und lange Pausen
machen, kann es gut sein, dass Ihr Arzt denkt, Sie möchten nichts mehr
sagen. Er unterbricht Sie und Sie kommen gar nicht mehr dazu das zu
erzählen, was Ihnen wichtig war.
!!Seien Sie ehrlich
Wenn Sie ehrlich sind, haben Sie wahrscheinlich schon manches Mal
nicht ganz wahrheitsgemäß geantwortet, wenn Ihr Arzt Sie gefragt hat,
ob Sie Ihre Medikamente regelmäßig einnehmen oder ob Sie sich auch
regelmäßig bewegen usw..
!Warum sind wir dabei nicht offen? Weil es uns peinlich ist, dass wir nicht
das gemacht haben, was der Arzt uns geraten hat. Schließlich bemüht er
sich ja und wir glauben, wir haben es vermasselt. Wir fänden es ja selber
schön, wenn wir uns regelmäßig bewegt hätten. Wenn wir jetzt offen
darüber sprechen, dass es nicht geklappt hat, haben wir ein schlechtes
Gewissen und wer will das?
!!
Ihr Gespräch mit dem Arzt!
!!Dann lieber ein bisschen schummeln. Wir sind ja bald hier raus aus der
Praxis und dann können wir aufatmen - wir sind sozusagen wieder frei.
!Haben Sie das so ähnlich schon mal erlebt?
!Wenn ja dann sind Sie keine Ausnahme – alle Patienten haben das mehr
oder weniger so erlebt. Und alle Ärzte wissen, dass sie – nicht immer
aber manchmal – beschummelt werden.
!Aber machen Sie sich einmal zwei Dinge klar:
1. Der Arzt selbst ist auch kein Heiliger. Er ist ein Mensch wie Sie und
ich. Mit Ihrer Erkrankung hätte er die gleichen Schwierigkeiten im
Alltag wie Sie – egal ob er Arzt ist oder nicht, egal ob er das weiß oder
nicht. Die Hauptsache ist, dass Sie es wissen.
2. Es kommt nicht darauf an, dass Ihr Arzt mit Ihnen zufrieden ist, wenn
Sie kommen. Sie sind nicht mehr 7 Jahre alt, Sie sind nicht mehr in der
Schule. Das einzige, was für Sie zählt ist, dass Sie so gut wie möglich
behandelt werden und das Sie zu Hause so gut wie möglich zurecht
kommen. Besser klar kommen können Sie nur, wenn sie ehrlich sind.
!Deshalb: Scheuen Sie sich nicht, Ihrem Arzt ehrlich zu sagen, wie es mit
der Einnahme geklappt hat. Nur so kann er beurteilen, ob das
Medikament bei Ihnen wirkt. Sie tun sich keinen Gefallen, wenn Sie
lügen. Sagen Sie ehrlich, wenn Sie z.B. mit der Ernährungsumstellung
nicht klar kommen. Fragen Sie, ob Ihr Arzt Ihnen zusätzliche
Unterstützung geben kann. Gibt es eine Ernährungsberatung oder
Kochkurse in Ihrer Nähe? Gibt es Sportgruppen?
!!
Ihr Gespräch mit dem Arzt!
!!Vielleicht hat er einen Tipp für Sie und das hilft Ihnen weiter. Trauen Sie
sich: seien Sie offen - es geht um Ihre Gesundheit. Sie haben eine
chronische Erkrankung und versuchen Ihr Bestes um damit klar zu
kommen. Aber selbstverständlich machen Sie dabei auch Fehler.
! Nur einen Fehler sollten Sie nicht machen, denn er ist unverzeihlich:
Lügen Sie nicht, wenn Sie Hilfe brauchen, weil Sie etwas nicht
schaffen. Damit geben Sie sich auf. Und Sie nehmen anderen die
Chance Ihnen zu helfen. Sie werden sich wundern, wie viel Anregung
und Hilfe Sie bekommen, wenn Sie erst anfangen danach zu fragen.
! Fragen Sie nach, wenn Sie etwas nicht verstehen
Sicher haben Sie es schon häufiger erlebt, dass Sie Ihren Arzt nicht
genau verstehen, weil er Fachbegriffe verwendet, die Sie nicht kennen.
Haben Sie dann direkt nachgefragt und gebeten, dass man Ihnen das
noch einmal erklärt? Oder haben Sie nachgedacht, was das wohl
bedeutet oder gar ganz abgeschaltet, weil Sie nicht mehr folgen
konnten?
!Wenn Sie das tun, dann wird Ihr Arzt glauben, dass Sie alles verstanden
haben und davon ausgehen, dass Sie alles, was sie zusammen zu Ihrer
Behandlung geplant haben, gut umsetzen können. Das ist aber nicht der
Fall, denn Sie haben ja einiges gar nicht richtig verstanden. Und da es
um Ihre Gesundheit geht, ist das eine ganz wichtige Information, die
Ihnen jetzt fehlt.
!!!
Ihr Gespräch mit dem Arzt!
!!Also: Fragen Sie unbedingt nach, sobald Sie etwas nicht ganz verstanden
haben. Viele von uns haben sich bereits so sehr daran gewöhnt, dass sie
einiges, was ihr Arzt sagt nicht genau verstehen, dass sie es als
selbstverständlich hinnehmen und sich auch nicht so richtig trauen
nachzufragen, weil sie nicht als dumm gelten wollen oder weil sie den
Arzt nicht weiter aufhalten möchten. Das ist grundfalsch, denn es geht
um Sie und um niemand anderen. Also nehmen Sie sich einmal ganz fest
vor, beim nächsten Mal, wenn Sie etwas nicht genau verstehen, sofort
freundlich nachzufragen.
!Ihr Arzt wird es Ihnen danken. Denn nur so kann er merken, dass seine
Patienten manches nicht verstehen und kann sich darauf einstellen.
!!Schreiben Sie sich Dinge auf
Es ist völlig normal, dass Patienten sich nicht alles merken können, was
bei einem Arztbesuch besprochen wird.Werte, die Sie vielleicht zu Hause
regelmäßig messen müssen, ein neues Medikament usw.. Schreiben Sie
sich diese Dinge auf. Vieles ist kompliziert. Und man selbst wundert sich
oft, dass man so schnell wieder vergisst, was man eben noch verstanden
hatte. Und wenn Sie erst auf dem Nachhauseweg sind und Sie haben
etwas Wichtiges vergessen, dann rufen Sie in der Praxis an. !Notieren Sie sich aber auch - und das können Sie eventuell auch noch zu
Hause tun, was Ihr Arzt Ihnen zu Ihrem Alltag geraten hat. Hat er Ihnen
Tipps für Ihre Ernährung gegeben? Für Ihre Bewegung? Wenn ja, dann
notieren Sie sich das unbedingt auch. Zu schnell gerät das im Alltag in
Vergessenheit.
!!
Ihr Gespräch mit dem Arzt!
!!Schauen Sie ab und zu noch einmal nach und fragen Sie sich, ob Sie das
umsetzen können oder nicht. Das ist ein wichtiger Punkt, den Sie bei
Ihrem nächsten Arzttermin besprechen sollten. Denn: Sie wollen ja
weiter kommen. !! ! ! ! ! ! ! Nehmen Sie einen Angehörigen oder Freund mit
Wenn der Arzttermin, den Sie vor sich haben ein besonders wichtiger
Termin ist, z.B. wenn Sie eine neue Diagnose gestellt bekommen oder
wenn Sie eine mögliche Operation besprechen, dann sollten Sie
überlegen, ob Sie nicht einen Menschen mitnehmen, der Ihnen
nahesteht.
!Erst einmal fühlt sich das für Sie besser an. Sie fühlen sich nicht hilflos
dem ausgeliefert, was Ihnen vielleicht an unangenehmen Informationen
oder Entscheidungen bevorsteht. Und: vier Ohren hören besser als zwei.
Gerade wenn Sie nervös sind und sich gewissermaßen in einer
Ausnahmesituation befinden, wird sich Ihre Vertrauensperson vielleicht
eher an Dinge erinnern, die gesagt wurden. Außerdem können Sie nach
dem Besuch alles noch einmal in Ruhe besprechen und sind nicht allein
mit all den neuen Informationen, die Sie vielleicht überwältigen. !!!!!!!!!!!
Ihr Gespräch mit dem Arzt!