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Wasserstraßenkreuz
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Mein Reisebuch durchs Jerichower Land mit 32 Aus� ugs� pps
0 2 10 km
1 : 165.000
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Teichanlage Möckern OT Lochow
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Abstecher zumWasserstraßenkreuz
Aller-Elbe-Radweg
Elbe-H
avel-
Radw
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Elbe
radw
eg
Elbe
radw
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Anleger
Straßen
Parkplatz
Gastronomie
Rad- und Fußwege
Bus 704 Magdeburg - Burg
Wasserstraßenkreuz
Abfahrt 72Lostau
Abfahrt 71Magdeburg-Rothensee
Aussichsturm
Miiellandkanal
Miie
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kana
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Elbe-
Have
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Niegripper
Verbindungskanal
Rothenseer Verbindungskanal
Hafenbecken II
Hafenbecken I
Empfohlener Startpunkt
Tourismus-Pavillon, Wallstraße, 39291 Möser OT Hohenwarthe
1 km
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Das Wasserstraßenkreuz
IMPOSANTES VERKEHRSPROJEKT Herzlich willkommen zu einem Ausflug der besonderen Art. Das Wasserstraßenkreuz, welches vom Jerichower Land bis ins nördliche Magdeburg ragt, ist nicht nur eine technische Meis-terleistung, sondern ein System faszinierender Bauwerke, das jeden Besucher in seinen Bann zieht.
Die größte binnenwasserbauliche Anlage Europas besteht aus der Trogbrücke und mehreren Schleusen. Sie verbindet die Elbe mit den wichtigsten Wasserstraßen Norddeutschlands, dem Mittellandkanal und dem Elbe-Havel-Kanal. Erfahren Sie mehr über diese ganz besondere Sehenswürdig-keit, die nicht nur Ingenieursherzen aus nah und fern schnel-ler schlagen lässt, sondern eingebettet in eine wunderschöne Landschaft, der perfekte Wochenendabstecher für die ganze Familie ist.
Am einfachsten erreicht man das Wasserstraßenkreuz mit dem Auto über die A2 oder erkundet es auf dem Fahrrad. Direkt angeschlossen sind der Elberadweg, Elbe-Havel-Radweg und der Aller-Elbe-Radweg.
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Trogbrücke Hohenwarthe
LÄNGSTE KANALBRÜCKE DER WELT Ob zu Lande oder zu Wasser – die Trogbrücke Hohenwarthe bietet aus allen Perspektiven einen spektakulären Anblick. Denn wo sonst führt ein Kanal soweit über einen Fluss und er-möglicht es, dass Schiffe übereinander kreuzen können?
Im Jahr 1998 startete die fünfjährige Bauzeit der Kanalbrücke. Mit der Brückenkonstruktion über die Elbe wurde ein Hohlkör-per aus Stahl installiert, der in seiner Form einem gigantischenTrog ähnelt und dem Bauwerk den unverwechselbaren Namen brachte. Der Trog ist mit Wasser befüllt und bildet mit einer Breite von 32 Metern und einer Tiefe von 4,25 Metern die Fahr-rinne für die Schiffe. Mit einer Troglänge von 918 Metern ist diese Kanalbrücke zurzeit die längste der Welt und bildet das Herzstück des Wasserstraßenkreuzes.
Vor Inbetriebnahme der Brücke mussten die Kapitäne einen 12 Kilometer langen Umweg über die Elbe und die Schleuse Niegripp fahren. Bei niedrigem Wasserstand der Elbe wurde die Fracht sogar auf zusätzliche Schiffe umgeladen, um den Tiefgang des Schiffes zu verringern und eine Überfahrt zu er-möglichen. Widrigkeiten und zusätzliche Kosten, die seit der Fertigstellung der Trogbrücke der Vergangenheit angehören.
34,0 m34,0 m
43,0 m
NWSt + 56,00NWSt + 56,00
4,25 m4,25 m
1,90 m1,90 m
+ 58,24+ 58,24
+ 49,85+ 49,85+ 51,75+ 51,75
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39 m
OKG + 42,00OKG + 42,00
4,5 m4,5 m 4,5 m4,5 m
Brückenquerschnitt im Vorlandbereich
34,0 m34,0 m
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NWSt + 56,00NWSt + 56,00
+ 49,00+ 49,00
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Elbe
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Brückenquerschnitt im Strombereich
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Brückenquerschnitt im Strombereich
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Die Trogbrücke besteht aus einer 228 Meter langen Strombrü-cke und einer 690 Meter langen Vorlandbrücke. Letztere dient bei Elbehochwasser gleichzeitig als Flutbrücke. Während im Be-reich der Strombrücke die Außenwände des Hauptträgers einem Fachwerk nachempfunden sind, ist die Vorlandbrücke in der so-genannten Schiffsspanten-Form konstruiert und ähnelt von der Seite betrachtet einem riesigen Gerippe. Gewürdigt wurde die-se bauliche Meisterleistung 2004 mit dem Ingenieurbaupreis.
Insgesamt wurden circa 68.000 Kubikmeter Stahlbeton und 24.000 Tonnen Stahl verarbeitet. Dies ist jedoch nichts im Ver-gleich zur ständigen Wasserlast, die mit circa 130.000 Tonnen dem Gewicht von vier Berliner Fernsehtürmen entspricht. Die Trogbrücke ist einspurig und grundsätzlich nur für motorisierteSchiffe und Boote freigegeben. Dank einer Durchfahrtsbreite von 90 Metern und einer Durchfahrtshöhe von 6,50 Metern können auch zweilagig beladene Containerschiffe bis zum höchsten schiffbaren Wasserstand der Elbe drunter hindurch fahren.
Die erste Idee zu diesem Brückenbau gab es übrigens be-reits vor 1930, kam durch den Zweiten Weltkrieg jedoch zum Erliegen. Die ersten Unterbauten von 1941 mussten mit Start des Neubaus allerdings abgerissen werden.
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Im Oktober 2003 wurden die Trogbrücke und die Doppel-sparschleuse Hohenwarthe eröffnet. Damit waren Mittel-landkanal und Elbe-Havel-Kanal endlich direkt miteinanderverbunden und eine durchgängige Befahrung möglich. Auf-grund der Zeiteinsparung, die diese Strecke den Schiffen er-möglicht, wird sie auch „Blaue Autobahn“ genannt.
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Was zu Hause im Kleinen gilt, zählt beim Schleusen auch im Großen – die Sparsamkeit. Denn dank eines raffinierten Sys-tems ist die Doppelsparschleuse Hohenwarthe am östlichen Ende des Mittellandkanals besonders ökologisch.
Um der Vielzahl von Schiffstransporten auf dem Wasserstra-ßenkreuz gerecht zu werden, wurde die Schleuse als Doppelan-lage errichtet. Beide Kammern sind jeweils 190 Meter lang und 12,50 Meter breit und bieten auch großen Güterschiffen ausrei-chend Platz. Bei täglich rund 30 Schleusungen bewegt die An-lage im Jahr Tonnage mit einem Gewicht von circa 3.000.000 Tonnen und überwindet bei jeder Schleusung einen Höhen-unterschied von circa 18 Metern.
Auch lange Schiffe können hier vom Mittellandkanal auf den Elbe-Havel-Kanal wechseln. So kann auch ein 185 Meter langer Schubverband mit mehreren gekoppelten Schubprahmen und einer Ladung von 2.000 Tonnen geschleust werden. Um die gleiche Menge auf der Straße zu bewegen, sind 50 LKWs mit 40 Tonnen Ladekraft nötig. Genutzt werden kann die Doppel-sparschleuse übrigens ganzjährig rund um die Uhr, nur an Neu-jahr und den Weihnachtsfeiertagen wird der Betrieb eingestellt.
Doppelsparschleuse Hohenwarthe
DOPPELT SPART BESSER
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Beckenreihe IBeckenreihe II
Beckenreihe III Maschinenhalle
Beckenreihe IBeckenreihe II
Beckenreihe IIIMaschinenhalle
Verlustwasser
SparwasserLängskanal
Querschnitt Doppelschleuse Hohenwarthe
Talschleusung Bergschleusung
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Als Sparschleuse wird die Anlage bezei- chnet, weil der Wasserverbrauch deutlich geringer ist als bei anderen Schleusen und damit die Kosten für das Zurückpumpen des Betriebswassers deutlich reduziert werden. Möglich machen dies drei übereinander versetzt angeordnete Wasserbecken di-rekt neben den Schleusenkammern. Diese sogenannten Spar-becken fassen 60% des benötigten Schleusenwassers, rund 29.400 Kubikmeter.
Bei einer Bergschleusung werden zunächst die Sparbecken ge-öffnet, sodass der Wasserinhalt in die Schleuse fließt. Die rest-lichen 40% werden aus dem oberen Mittellandkanal zugeführt, bis schließlich der Wasserstand des oberen Kanals erreicht ist und das Schiff seine Fahrt fortsetzen kann.
Bei einer Talschleusung werden ebenfalls die Sparbecken ge-öffnet, nur dass sie diesmal aus dem Schleusenwasser gespeist werden. Die verbleibenden 40% werden nun in den unteren Elbe-Havel-Kanal abgeführt. Dieses sogenannte Verlustwas-ser wird schließlich mittels dreier Pumpen wieder zurück in den Mittellandkanal geleitet. Jede Pumpe kann 3,5 Kubikmeter Wasser in der Sekunde bewegen, was circa 20 Badewannen-füllungen entspricht.
TIPP Hier finden die
größten Schleusen-konzerte weltweit statt, dabei sein
lohnt sich!
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Nur einen Katzensprung von Hohenwarthe entfernt, trifft man auf eine der ältesten Wasserstraßenbauten der Region, die Schleuse Niegripp. Die 1938 nach zweijähriger Bauzeit in Betrieb genommene Anlage verbindet die Elbe mit den östlichen Was-serstraßen der Region.
Hier werden Schiffe geschleust, die auf direktem Weg in den Elbe-Havel-Kanal unterwegs sind. Dabei durchqueren sie den 1,8 Kilometer langen Niegripper Verbindungskanal. Früher war dies die einzige Anbindung. Das änderte sich mit der Eröffnung der Trogbrücke und der Doppelsparschleuse Hohenwarthe im Jahr 2003, wodurch Niegripp deutlich an Bedeutung verlor.
Heute ist die Schleuse vor allem bei Sport- und Freizeitschiffen beliebt. Sie wurde 2007-2009 modernisiert und wird jetzt von der Doppelsparschleuse Hohenwarthe aus ferngesteuert.
Schleuse Niegripp
DIE DIREKTE VERBINDUNG
Wer sich das Treiben an der Schleuse entspannt von au-ßen anschauen möchte, kann es sich auf dem umgebauten Schleppkahn „Olaf“ gemütlich machen. Von den überdach-ten Sitzen hat man einen schönen Blick.
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Zeitgleich mit der Schleuse Niegripp wurde 1938 auch das – für die Anbindung der Magdeburger Häfen und die Weiterfahrt zur Elbe wichtige – Schiffshebewerk Rothensee in Betrieb genom-men. Erst 2001 entstand die dazugehörige Sparschleuse, um auch größeren Güterschiffen und Schubverbänden die Durch-fahrt zu ermöglichen. Ähnlich wie die Doppelsparschleuse Hohenwarthe verfügt auch die Rothenseer Schleuse über drei Sparbecken. Einen grandiosen Ausblick über die gesamte An-lage bietet eine Aussichtsplattform.
Ergänzt wird das Wasserstraßenkreuz seit 2013 durch die Nied-rigwasserschleuse Magdeburg. Sie ermöglicht eine Mindest-wassertiefe von 4 Metern und somit eine ganzjährige Nutzung der Magdeburger Häfen und des Rothenseer Verbindungska-nals, dem Anschluss zwischen Elbe und Mittellandkanal. Bei höheren Wasserständen bleibt die Schleuse geöffnet.
Mit der Fertigstellung der Sparschleuse in Rothensee wurde das Schiffshebewerk für die Schifffahrt überflüssig und 2006 zwischenzeitlich stillgelegt. Seit 2013 kann es in den Sommer-monaten wieder von der Freizeitschifffahrt genutzt werden.
Sparschleuse Rothensee, Niedrigwasserschleuse Magdeburg und Schiffshebewerk Rothensee
VOM HAFEN IN ALLE RICHTUNGEN
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Auf einer Reise durch das Jerichower Land darf eine so faszinierende Sehenswürdigkeit wie das Wasserstraßenkreuz natürlich nicht fehlen. Ich habe mir einen ganzen Tag Zeit ge-nommen, um es mir genau ansehen zu können.
Meine Tour beginnt in der Kreisstadt Burg. In der Tourist- Information am Bahnhof kann ich mir für meinen Tagesausflug ein Fahrrad ausleihen und bin schon wenige Minuten später auf dem Elbe-Havel-Radweg am Kanal unterwegs. Ich radle die neun Kilometer bis zur Doppelsparschleuse Hohenwarthe. Es ist beeindruckend und entschleunigend, so einem Fahrstuhl für Schiffe zuzuschauen. Ich will wissen, wie so eine Schleuse überhaupt funktioniert und fahre noch ein kleines Stück weiter zum Tourismus- Pavillon von Hohenwarthe. Dort wartet man schon auf neu-gierige Gäste wie mich. Ausführlich kann ich mich informieren und sogar an einem Model die Funktionsweise einer Schleuse verstehen.
Detaillierte Führungen sind für Gruppen ab zehn Personen nach vorheriger Anmeldung möglich, doch ich habe Glück und kann
Tourentipp von Reiseführerin Jana Lenz
VON BURG ZUM WASSERSTRASSENKREUZ
19
mich spontan einer anschließen. Die 90- minütige Erkundungstour endet auf einem Pylon der Trogbrücke. Von hier aus lässt sich das gesamte Ausmaß dieses techni-schen Meisterwerkes in beeindruckender Weise erkennen. Wie bestellt, kann ich sogar ein Fahrgastschiff der „Weißen Flotte“ über die Trogbrücke fahren sehen.
Mit dem Fahrrad geht es weiter, denn die längste Kanalbrü-cke der Welt ist immerhin 918 Meter lang. Ich lasse den Blick über die Elbe und die angrenzenden Wiesen schweifen – eine herrliche Landschaft – und radle hinüber in die Landeshaupt-stadt zur Sparschleuse Magdeburg und dem historischen Schiffshebewerk. Auf dem Rückweg stoppe ich noch mal in Hohenwarthe, um in eines der Restaurants einzukehren. Nach 16 Kilometern auf dem Fahrradtacho habe ich mir eine Stär-kung redlich verdient.
Auf dem Weg zurück nach Burg traue ich meinen Augen kaum, ein Klavierflügel fliegt an einem Kran durch die Luft. Ich komme näher und erfahre von Einheimischen, dass heute eins der sel-tenen Schleusenkonzerte stattfindet. Eine tolle Idee, das muss ich mir fürs nächste Mal merken. Damit beende ich diesen span-nenden Tag nach 30 Kilometern und gebe meinen fahrbaren Untersatz wieder zurück.
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Schleusenkonzert ä Von der einmaligen Akustik in einer Schleusenkammer kann man sich im Frühjahr in Hohenwarthe überzeugen. Eine der wenigen Schleusen weltweit, in der Kon-zerte stattfinden. www.zwischenakt.de
Elberadeltag ä Die Eröffnung der Radfahrsaison am Elberad-weg wird im Mai auch am Tourismus-Pavillon Hohenwarthe mit einem bunten Programm rund um den Drahtesel gefeiert. www.elberadweg.de | www.gemeinde-moeser.de
Elbebadetag ä Einmal im Jahr darf ganz offiziell beim bun-desweiten Aktionstag im Juli in der Elbe gebadet werden. Gan-ze Familien erfrischen sich im kühlen Nass und die Mutigen versuchen sich an einer Flussüberquerung. www.gemeinde-moeser.de
Trogbrückenfahrt ä Für unmotorisierte Boote ist die Trog-brücke normalerweise tabu. Eine Ausnahme bildet die jährliche Trogbrückenfahrt im August des Kanuklubs Börde aus Mag-deburg, bei welcher man die Brücke auch im Kanu überqueren darf. www.kanuklub-boerde.de
Städteachter ä Das sportliche „Kräftemessen“ der Städte Magdeburg und Halle wird traditionell einmal im Jahr im Achter auf der Trogbrücke im September ausgetragen. www.scm.de
VERANSTALTUNGEN
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Tourismus-Pavillon Hohenwarthe ä Eine 90-minütige Füh-rung mit Pylonbesteigung ist für Gruppen ab 10 Personen nach Anmeldung und für Einzelpersonen auf Anfrage möglich.
Urania Magdeburg e.V. ä Gruppenführungen mit Fokus auf tech-nische Details werden von Urania Magdeburg e.V. angeboten.
Tourist Information Magdeburg ä Mit eigenem oder gemie-tetem Bus sind verschiedensprachige Gruppenführungen ab Magdeburg möglich.
Schiff ä Das Wasserstraßenkreuz kann man mit einem Aus-flugsschiff der „Weißen Flotte“ inklusive Schleusungen von April bis Oktober erkunden.
Fahrrad ä Das Wasserstraßenkreuz liegt direkt an einem Kno-tenpunkt für Radwege in alle Himmelsrichtungen und bietet somit beste Voraussetzungen, um in die Pedalen zu treten. Räder kann man übrigens direkt bei der Tourist-Information Burg mieten.
Kutsche ä Eine Kremserfahrt vor Ort kann man über den Tourismus-Pavillon Hohenwarthe buchen.
FÜHRUNGEN
AKTIV
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TOURISTINFO
Tourismus-Pavillon Hohenwarthe Wallstraße, 39291 Möser OT Hohenwarthe Geöffnet von Mai bis September Telefon: 0160 6578275 | 039222 69844
www.gemeinde-moeser.de
IMPRESSUM
HerausgeberLandkreis Jerichower LandBahnhofstraße 9, 39288 BurgTelefon 03921 9490 | www.lkjl.de
Layout & SatzSpectrum Wirtschaftswerbung GmbH, Magdeburg
Inhaltliche MitarbeitJournalistin Birgit Ahlert, Wasserstraßen- und Schifffahrts-verwaltung des Bundes, Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, Wasserstraßen-Neubauamt Magdeburg
DruckMeiling Druck, Haldensleben, März 2020
BildnachweisChristian Greuel: (6); i&p Systeme GbR: (4); Magdeburg Marketing, Foto: A. Lander: (1, 22); Pressestelle LK JL: (2, 3, 5, 6/7, 8/9, 10/11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 23, 24); WNA Magdeburg: (8, 12); WSA Magdeburg: (16)
i
WiedersehenAuf
im